Medizin-News https://www.uni-due.de/med Thu, 30 Oct 2025 05:50:20 +0100 UDE-Logo https://www.uni-due.de/ https://www.uni-due.de/imperia/md/images/portal/2011/wolken/udelogo_rss.png Aktuelle Nachrichten der medizinischen Fakultät Neue Methode verbessert Prognose und Therapie von Prostatakrebs https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1843 1843 Tue, 28 Oct 2025 12:15:00 +0100 Der Preis der Deutschen Hochschulmedizin 2025 geht an die internationale Initiative PROMISE*. Das Forschungsteam unter Federführung der Universitätsmedizin Essen entwickelte eine Methode, um mit hochgenauer Bildgebung den Verlauf von Prostatakrebs noch präziser vorherzusagen und Therapien individueller zu steuern. Das Projekt ist ein herausragendes Beispiel für eine internationale und interdisziplinäre Zusammenarbeit, die Forschungsergebnisse in Rekordzeit in die klinische Anwendung überführt.
Prostatakrebs ist mit jährlich rund 65.000 Neuerkrankungen die häufigste Krebserkrankung bei Männern in Deutschland, 2020 starben rund 15.000 Patienten, etwa jeder elfte Mann erkrankt im Laufe seines Lebens daran. Für Mediziner:innen ist es eine Herausforderung, den Verlauf frühzeitig und abhängig von der Aggressivität richtig einzuschätzen und eine passende Therapie zu wählen. Damit das gelingen kann, ist eine verständliche Vermittlung der Befunde und des individuellen Risikos notwendig.

Das PROMISE-Team nutzte für die Risikobewertung die PSMA-PET**, ein hochmodernes Bildgebungsverfahren, mit dem sich Prostatakrebszellen besonders präzise darstellen und ihr Ausbreitungsstadium im Körper sichtbar machen lassen. Da die Methode empfindlicher ist als ältere Verfahren, mussten ihre Befunde zunächst in neue Behandlungsempfehlungen übersetzt werden – ein Prozess, den PROMISE maßgeblich geprägt hat. In einer der größten Studien weltweit wertete das Team Bilddaten von über 15.000 Patienten aus. Gemeinsam mit international führenden Forschungseinrichtungen entwickelte es daraus das PROMISE-Schema – eine Methode, mit der sich individuelle Risikoprofile auf Basis der PSMA-PET deutlich präziser bestimmen lassen. Darauf aufbauend entstanden Nomogramme, also Vorhersagemodelle für das individuelle Risiko, die für Ärzt:innen und Patient:innen verständlich aufbereitet und zur gemeinsamen Therapieentscheidung nutzbar sind.

Neuer Standard gesetzt

Besonders beeindruckend: die schnelle Übertragung der Forschungsergebnisse in die klinische Praxis. Bereits wenige Monate nach der Veröffentlichung wurden die neuen Modelle in die deutsche S3-Leitlinie Prostatakarzinom aufgenommen und bilden für Mediziner:innen die maßgebliche Empfehlung für die Behandlung. Auch international gilt die Methode inzwischen als Standard.
„Mit PROMISE können wir Patienten und Ärzt:innen erstmals eine verlässliche Grundlage für individuell abgestimmte Therapieentscheidungen bieten“, erklärt dazu Prof. Dr. Wolfgang Fendler, Projektleiter und leitender Oberarzt in der Klinik für Nuklearmedizin am Universitätsklinikum Essen. „Wir sind stolz, dass unsere Arbeit inzwischen weltweit als Standard anerkannt ist und die Prostatakrebsdiagnostik nachhaltig verändert.“

„Die Jury war beeindruckt von der Teamleistung und der wissenschaftlichen Exzellenz des PROMISE-Projekts, das eine der größten Herausforderungen in der Urologie angegangen ist“, heißt es in der Begründung. Das Projekt habe Forschungsergebnisse in beeindruckender Geschwindigkeit in klinische Leitlinien überführt und damit gezeigt, wie universitärer Forschergeist direkt der Patientenversorgung zugutekommt. PROMISE bietet Ärzt:innen und Patienten ein verlässliches Werkzeug für gemeinsame Therapieentscheidungen und stärke durch nachvollziehbare, individualisierte Diagnosen das Vertrauen in die Medizin. Damit setze das Team neue internationale Maßstäbe für vernetzte und innovative Hochschulmedizin.

Der Preis der Deutschen Hochschulmedizin wird jährlich vom Medizinischen Fakultätentag und dem Verband der Universitätsklinika Deutschlands verliehen. Er zeichnet innovative Forschungsprojekte mit hoher Relevanz für die Patient:innenversorgung und Gesellschaft aus. Die mit 25.000 Euro dotierte Auszeichnung wird am 26. November 2025 in Berlin im Rahmen des Tages der Hochschulmedizin vergeben. Über die Preisträger entscheidet eine Jury aus Vertretungen von Universitätsmedizin, Patientenorganisationen, Industrie und Forschung.

* PROstate cancer Molecular Imaging Standardized Evaluation

** Prostata-spezifische Membran-Antigen Positronen-Emissions-Tomographie

Weitere Informationen:
http://www.promise-pet.org


Das Bild zeigt das Ergebnis einer Prostata-spezifischen Membran-Antigen Positronen-Emissions-Tomographie. Die PSMA-PET ist ein hochmodernes Bildgebungsverfahren, mit dem sich Prostatakrebszellen besonders präzise darstellen und ihr Ausbreitungsstadium im Körper sichtbar machen lassen. (Bildrechte: UDE, Prof. Dr. Wolfgang Fendler) ]]>
Bundesministerium für Wirtschaft und Energie fördert neues Projekt: Mit laseraktivierten Antikörpern gegen Magen- und Darmkrebs https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1842 1842 Tue, 28 Oct 2025 08:50:12 +0100 Das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWE) fördert ein gemeinsames Forschungsprojekt des Instituts für Anatomie an der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen und der Immunotools GmbH mit über einer halben Million Euro. Unter der Leitung von Dr. Irina Kube-Golovin forscht ein Team des Instituts für Anatomie dabei an der Entwicklung neuartiger Therapien zur Behandlung gastrointestinaler Karzinome. Ziel des Vorhabens ist die Verbindung von MXen-Nanomaterialien mit tumorspezifischen Antikörpern, um Darm- und Magentumoren gezielt bekämpfen zu können. Das Ziel des Projektes ist es, einen wichtigen Beitrag zur Weiterentwicklung moderner, personalisierter Krebstherapien zu leisten.

Im Zentrum der Forschung stehensogenannte MXen-Antikörper-Konjugate, also zwei chemisch miteinander verbundene Moleküle: winzige, hoch leitfähige Nanomaterialien, verknüpft mit Antikörpern. Die Antikörper richten sich gegen Oberflächenmoleküle, die auf Krebszellen vorkommen: CEACAM5 (Carcinoembryonic Antigen-related Cell Adhesion Molecule 5) und GPA33 (Glycoprotein A33). Beide Moleküle kommen auf vielen Tumorzellen stark erhöht vor, GPA33 insbesondere bei Darmkrebs, CEACAM5 vor allem bei Magenkarzinomen.
Diese neuartigen MXen-Antikörper-Konjugate haben die Funktion, Tumorzellen gezielt zu erkennen und zu binden. Wird das Tumorgewebe anschließend mit Infrarotlaser bestrahlt, wandeln die MXene das Licht in Wärme um. In diesem sogenannten photothermalen Tumortherapieansatz werden die Krebszellen lokal überhitzt und zerstört, ohne umliegendes gesundes Gewebe zu schädigen.

„Unser Ansatz verbindet die Präzision von Antikörpern mit den physikalischen Vorteilen neuartiger Nanomaterialien“, erklärt Dr. Irina Kube-Golovin. „Dadurch können wir Tumorzellen gezielt angreifen und gleichzeitig die Belastung für Patient:innen verringern.“

Im Forschungsprojekt arbeiten drei Akteure Hand in Hand: In der Universitätsmedizin Essen werden Antikörper gegen CEACAM5 hergestellt und die biologische Wirksamkeit und Sicherheit der MXen-Antikörper-Konjugate untersucht. Die Immunotools GmbH im niedersächsischen Friesoythe fokussiert sich auf die Produktion von Antikörpern gegen das Oberflächenmolekül GPA33 sowie die Etablierung neuer Antikörper-Kopplungsverfahren und das im polnischen Posen ansässige Unternehmen NanoCarbonTech produziert und optimiert die MXen-Nanomaterialien.

„Langfristig könnte der Ansatz dazu beitragen, neue, minimalinvasive Behandlungs-strategien für Patient:innen mit soliden Tumoren zu entwickeln, insbesondere für Fälle, in denen herkömmliche Therapien an ihre Grenzen stoßen“, so Dr. Kube-Golovin.

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Dr. Triinu Peters in das Editorial Board des International Journal of Eating Disorders berufen https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1841 1841 Fri, 24 Oct 2025 09:02:40 +0200 Dr. Triinu Peters, Wissenschaftlerin am Institut für Geschlechtersensible Medizin an der Universität Duisburg-Essen (UDE) und in der Sektion für Molekulargenetik Psychischer Störungen der LVR-Universitätsklinik Essen wurde in das Editorial Board des international führenden International Journal of Eating Disorders (IEJD) berufen. Das IEJD zählt weltweit zu den bedeutendsten Fachzeitschriften auf dem Gebiet der Essstörungsforschung.

Die Ernennung gilt ab sofort und läuft bis Ende 2028. Mit dieser Berufung würdigt die Fachzeitschrift Dr. Peters’ herausragende wissenschaftliche Arbeiten und ihr Engagement als Gutachterin und Autorin. In ihrer neuen Funktion wird sie das Redaktionsteam bei der fachlichen Begutachtung wissenschaftlicher Beiträge unterstützen, strategische Impulse zur Weiterentwicklung des Journals geben und die internationale Sichtbarkeit des Forschungsfelds weiter stärken. ]]>
GeriPAIN: Erste umfassende S3-Leitlinie für Schmerzmanagement bei älteren Menschen in Deutschland erschienen https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1840 1840 Wed, 22 Oct 2025 10:01:49 +0200 Die Deutsche Schmerzgesellschaft e.V. hat in dieser Woche die erste nationale und internationale S3-Leitlinie speziell für ältere Menschen mit akuten und chronischen Schmerzen offiziell veröffentlicht: „Schmerzmanagement bei GERiatrischen PAtIeNt:innen (GeriPAIN)“. Die Leitlinie ist im AWMF-Leitlinienregister (Registernummer: 145-002) unter der Kennzeichnung „S3-Leitlinie“ eingetragen und steht ab sofort allen medizinischen Fachkräften, Pflegenden, Therapeut:innen und Entscheidungsträger:innen in der Gesundheitsversorgung frei zur Verfügung. An der Erstellung der neuen Leitlinie beteiligt war unter anderem Prof. Dr. Erika Sirsch, Professorin für Pflegewissenschaft an der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen und der Universitätsmedizin Essen.
Schmerz ist kein „normales“ Altersthema – sondern ein Risikofaktor
In Deutschland sind bereits heute über 22 Prozent der Bevölkerung 65 Jahre und älter – eine Zahl, die weiter steigt. Geriatrische Patient:innen sind durch Multimorbidität, Polypharmazie und kognitive Beeinträchtigungen besonders schmerzempfindlich und gefährdet. Schmerz ist dabei nicht nur ein Symptom, sondern ein wesentlicher Prädiktor für Gebrechlichkeit, Sturzneigung, Pflegebedürftigkeit und erhöhte Sterblichkeit. Trotz dieser Risiken bleibt Schmerz bei älteren Menschen häufig unerkannt oder unzureichend behandelt – oft weil er als „normal“ im Alter abgetan wird. Diese Fehleinschätzung hat schwerwiegende Folgen für die Lebensqualität und das Wohlbefinden.

Evidenzbasierte Empfehlungen für eine sichere und individuelle Therapie
„GeriPAIN“ liefert erstmals eine strukturierte, evidenzbasierte Orientierung für die Diagnose und Behandlung von Schmerzen bei älteren Menschen. Die Leitlinie berücksichtigt spezifische Herausforderungen wie die Erkennung von Schmerzen bei Menschen mit Demenz oder kognitiven Einschränkungen. Sie stellt klare Empfehlungen für nicht-medikamentöse Therapien wie Physiotherapie, Ergotherapie, psychosoziale Unterstützung und Bewegungstherapie bereit. Gleichzeitig werden sichere und wirksame medikamentöse Strategien vorgestellt, die auf individuellen Risiken und Wechselwirkungen beruhen. Invasive Verfahren wie gezielte Injektionen oder Nervenblockaden werden nur bei klaren Indikationen und unter Berücksichtigung des Gesamtrisikoprofils empfohlen.
Ein zentraler wissenschaftlicher Mehrwert liegt in der Integration interdisziplinärer Perspektiven: Ärzt:innen, Pflegekräfte, Therapeut:innen, Sozialarbeiter:innen und Patient:innen werden gleichermaßen in den Versorgungsprozess einbezogen. Dies fördert eine ganzheitliche, patientenorientierte Versorgung, die über die reine Symptombehandlung hinausgeht.

Beteiligung von Betroffenen
Ein besonderes Merkmal der „GeriPAIN“-Entwicklung ist die aktive Einbindung einer Vertreterin der von Schmerz Betroffenen bereits in die Antragsstellung. Heike Norda von der UVSD SchmerzLOS e.V. war nicht nur als Expertin, sondern als Lebenserfahrungsträgerin in den Prozess eingebunden. Dies unterstreicht die Zielrichtung der Leitlinie: Schmerzversorgung auch aus der Perspektive der Betroffenen.

Für mehr Sicherheit, Qualität und Teilhabe im Alter
„GeriPAIN“ zielt darauf ab, die Sicherheit von Patient:innen zu erhöhen, Versorgungsbrüche zu vermeiden und die interprofessionelle Zusammenarbeit im Schmerzmanagement zu stärken. Durch klare, evidenzbasierte Empfehlungen wird eine bessere Versorgungsqualität ermöglicht, die gleichzeitig wirtschaftlicher und nachhaltiger ist. Gleichzeitig fördert die Leitlinie die Partizipation älterer Menschen in ihrer eigenen Gesundheitsversorgung – ein zentrales Anliegen der modernen Medizin.

Ein neuer Standard für die Versorgung im Alter
Mit der Veröffentlichung von „GeriPAIN“ wird erstmals ein umfassender, interprofessioneller und sektorenübergreifender Ansatz für das Schmerzmanagement bei älteren Menschen in Deutschland etabliert – in der ambulanten, akutstationären und langzeitstationären Versorgung. Die Leitlinie baut auf der bereits bestehenden S3-Leitlinie „Schmerzassessment bei älteren Menschen in der vollstationären Altenhilfe“ (AWMF-Registernummer 145-001) auf und erweitert sie um zentrale Aspekte der Diagnosestellung sowie der nicht-medikamentösen, medikamentösen und invasiven Schmerztherapie. Damit wird ein bisher fehlender systematischer Rahmen für die ganzheitliche Schmerzversorgung im Alter geschaffen.

Zugang und Verbreitung
Die vollständige S3-Leitlinie „GeriPAIN“ ist ab sofort im AWMF-Leitlinienregister sowie auf der Website der Deutschen Schmerzgesellschaft https://www.deutsche-schmerzgesellschaft.de frei zugänglich. Sie steht damit allen Fachkräften und Interessierten zur Verfügung, um die Versorgung älterer Menschen mit Schmerzen in Deutschland nachhaltig zu verbessern.

Die Entwicklung der Leitlinie wurde durch den Innovationsfonds des Gemeinsamen Bundesausschusses (Aktenkennzeichen: 01VSF22017) gefördert. Die Koordination lag bei der Deutschen Schmerzgesellschaft e.V. unter der Projektleitung von Prof. Dr. Erika Sirsch (Essen), Prof. Dr. Thomas Fischer (Dresden), Dr. Corinna Drebenstedt (Friesoythe) und Heike Norda (UVSD SchmerzLOS e.V.). ]]>
Kooperation zwischen allen Universitätsmedizinen in NRW: Westdeutsches Zentrum für Allgemeinmedizin gegründet https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1839 1839 Wed, 22 Oct 2025 09:20:20 +0200 Unter Beteiligung aller Medizinischer Fakultäten in NRW gründete sich am 17.10.2025 im Haus der Universität in Düsseldorf das Westdeutsche Zentrum für Allgemeinmedizin (WZA). Ziel des WZA ist es, die bisherigen Strukturen und die Expertise in der allgemeinmedizinischen Forschung, der Aus- und Weiterbildung und der Versorgung in NRW zu bündeln und so von den Synergien zu profitieren. Gastgeber der Gründungsfeier war das Institut für Allgemeinmedizin der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf (HHU) und des Universitätsklinikums Düsseldorf (UKD).
Bereits 2012 gründeten die Medizinischen Fakultäten in NRW den „Kompetenzverbund Allgemeinmedizin NRW“ mit dem Ziel, die Institute und Abteilungen für Allgemeinmedizin näher zusammenrücken zu lassen. Mit der im März 2025 beschlossenen Gründung des WZA wird diese Arbeit nun weitergeführt und eine gemeinsame zukunftsweisende Plattform gegründet, die die Expertise aus ganz NRW zusammenführt. Beteiligt sind neben der HHU die Rheinisch-Westfälisch Technische Hochschule Aachen (RWTH), die Universität Bielefeld, die Ruhr Universität Bochum (RUB), die Universität Bonn (UB), die Universität Duisburg-Essen (UDE), die Universität zu Köln (UK), die Universität Münster (UMü) sowie die Universität Witten/Herdecke (UW/H). Der Initiative waren gemeinsame Gespräche mit Ina Brandes, Ministerin für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen, und Karl-Josef Laumann, Minister für Arbeit, Gesundheit und Soziales des Landes Nordrhein-Westfalen (MAGS NRW) vorausgegangen.

Ziel des neuen Zentrums wird es sein, die bestehenden universitären Strukturen der allgemeinmedizinischen Forschung, Aus-, Weiter- und Fortbildung und die hausärztliche Versorgung in NRW zur bündeln. Diese fünf Säulen bilden die Grundlage für die Zusammenarbeit des WZA.

Zentraler Bestandteil der gemeinsamen Forschung ist das etablierte Hausärztliche Forschungspraxennetz NRW (HAFO.NRW) mit über 350 hausärztlichen Praxen, die sich an Studien unter anderem zu den Themen Digitalisierung und Nachhaltigkeit in hausärztlichen Praxen in NRW beteiligen. Darüber hinaus strebt das WZA Forschungs-Kooperationen mit anderen Fachbereichen und medizinischen und nicht-medizinischen Institutionen an, etwa dem Westdeutschen Zentrum für Kinder- und Jugendgesundheit oder dem Krebsregister NRW.

Auch die universitäre Ausbildung in der Allgemeinmedizin soll durch das WZA optimiert werden, indem gemeinsame Lehrinhalte formuliert und der standortübergreifende Austausch in NRW gefördert wird. Gleiches gilt für die Weiter- und Fortbildung, für die unter anderem mit den Kompetenzzentren in Nordrhein und Westfalen-Lippe kooperiert werden soll. Dazu bietet das WZA perspektivisch auch eigene Fortbildungen an.

Prof. Stefan Wilm (Direktor des Instituts für Allgemeinmedizin ifam, HHU), Gastgeber der Gründungsfeier, erhofft sich vom WZA vor allem eine bessere allgemeinmedizinische Versorgung in NRW: „Dadurch, dass die universitären Standorte in NRW noch enger zusammenwachsen, können wir nicht nur die allgemeinmedizinische Forschung optimieren. Durch eine attraktive Aus- und Weiterbildung in der Allgemeinmedizin erhoffen wir uns auch, die Zahl der Absolventinnen und Absolventen in diesem wichtigen Fachgebiet zu erhöhen und so die medizinische Versorgung in NRW zu verbessern und Ärztemangel besser vorzubeugen – insbesondere auch in ländlichen Regionen. Schlussendlich können wir dadurch ganz konkret zu einer verbesserten Gesundheit der Menschen in NRW beitragen.“

Auch Wissenschaftsministerin Brandes, die in einer Videobotschaft direkt zu den anwesenden Gästen bei der Gründungsfeier sprach, äußert sich optimistisch: „Mit dem Westdeutschen Zentrum für Allgemeinmedizin bündeln die medizinischen Fakultäten in Nordrhein-Westfalen ihre Kräfte. Damit machen wir das Studium der Allgemeinmedizin für Medizinstudentinnen und -studenten attraktiver und stärken die medizinische Versorgung durch Hausärztinnen und -ärzte.“

Die Leitung des WZA wird in Form einer rotierenden Leitungsstruktur, die alle neun universitären Standorte berücksichtigt, organsiert. Die rechtliche Stellung der einzelnen Standorte bleibt von der Gründung des WZA unberührt, die Universitäten sind weiterhin hoheitlich selbstständig.

Link zur Meldung der HHU:
https://www.hhu.de/news-einzelansicht/westdeutsches-zentrum-fuer-allgemeinmedizin-gruendet-sich-in-duesseldorf ]]>
MC4R-Studie: Adipositas und Herzschutz - Prof. Anke Hinney kommentiert die Paradoxie https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1838 1838 Tue, 21 Oct 2025 10:45:46 +0200 Prof. Dr. Anke Hinney, Genetikerin an der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen, kommentiert eine aktuelle Studie aus Nature Medicine, die einen überraschenden Zusammenhang zwischen einem genetisch bedingten Adipositas-Gen und einem reduzierten Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen aufzeigt.
„Obwohl die Adipositas bei Trägern der MC4R-Mutation sehr ausgeprägt ist, ist ihr Risiko für zusätzliche Komplikationen wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen deutlich geringer“, sagt Hinney. „Das ist überraschend, aber auch ein ermutigendes Ergebnis. Es zeigt, dass Adipositas nicht zwangsläufig mit metabolischen Problemen einhergeht.“
Die Befunde deuten auf eine tiefgreifende Verbindung zwischen zentraler Nahrungsregulation im Gehirn und dem peripheren Lipidstoffwechsel hin. „Diese Entdeckung könnte für die Entwicklung neuer Therapien von großer Bedeutung sein, insbesondere für die Behandlung von Hypercholesterinämie.“
Ein Bereich für zukünftige Studien ist laut Hinney die genaue Untersuchung, wie das Geschlecht die schützende Wirkung von MC4R-Mutationen beeinflusst. Laut einer Studie wirkt sich eine Mutation, die die MC4R-Aktivität beeinflusst, bei Frauen im mittleren Alter etwa doppelt so stark auf den Body-Mass-Index aus als bei Männern.

Link zur Originalveröffentlichung:
This gene causes obesity — and shields against heart disease
Obesity due to MC4R deficiency is associated with reduced cholesterol, triglycerides and cardiovascular disease risk ]]>
Essener Sepsisforschung mehrfach ausgezeichnet https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1837 1837 Thu, 16 Oct 2025 08:12:16 +0200 Am vergangenen Dienstag, den 14.10.2025 wurden die Forschungsarbeiten zum Thema der Next Generation Sequencing (NGS)-basierten Erregerdiagnostik bei Sepsis unter der Leitung von Prof. Dr. Thorsten Brenner, Direktor der Klinik für Anästhesiologie und Intensivmedizin, gleich zweimal und auf internationalem Niveau ausgezeichnet.
Eines der prämierten Leuchtturmprojekte stellt die sog. „DigiSep“-Studie dar, im Rahmen derer gemeinsam mit namhaften Kliniken der German Society of Anaesthesiology and Intensive Care (GSAIC) Trials Group, hochkarätigen Instituten, führenden Krankenkassen und einem Diagnostikunternehmen gezeigt werden konnte, wie eine digitale Präzisionsdiagnostik die Sepsis-Therapie verbessern kann. Die erfolgreich abgeschlossene „DigiSep“-Studie wurde nun im Rahmen des diesjährigen MSD-Gesundheitspreises prämiert. „Diese Auszeichnung freut uns wirklich sehr und bekräftigt uns in unserer Motivation, die translationale Forschung auf dem Themengebiet der Sepsisdiagnostik weiter mit voller Energie voranzutreiben!“ resümiert Prof Brenner. Nahezu zeitgleich fand die Verleihung der diesjährigen „Innovation Awards“ des europäischen Verbandes EARTO (European Association of Research and Technology Organisations) in Brüssel statt, in der über 350 Forschungs- und Technologieorganisationen aus mehr als 32 Ländern Europas organisiert sind. Im Rahmen der Award-Zeremonie wurde das Projektteam um Prof. Brenner und Dr. Kai Sohn aus dem Fraunhofer-Institut für Grenzflächen- und Bioverfahrenstechnik IGB in Stuttgart für ihre Forschungsprojekte auf dem Gebiet der NGS-basierten Erregerdiagnostik mit dem Innovation Award in der Kategorie „Impact Delivered“ ausgezeichnet. ]]>
Migräne: Add-on-Behandlung mit Placebos verbessert die Lebensqualität https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1836 1836 Wed, 15 Oct 2025 10:08:10 +0200 Helfen offen deklarierte Placebos (OLP) Patient:innen bei der Migräneprophylaxe? Diese Forschungsfrage stellte sich das Team um Prof. Ulrike Bingel (Medizinische Fakultät der Universität Duisburg-Essen/Universitätsklinikum Essen) und startete in Essen und Frankfurt eine Studie mit 120 Betroffenen. Das Ergebnis: OLPs reduzieren zwar nicht die Anzahl der Kopfschmerztage, aber sie können die Migränebehandlung sinnvoll ergänzen und die Lebensqualität der Patient:innen verbessern.
Bis zu 15 Prozent aller Deutschen leiden unter Migräne. Nicht immer lindern die üblichen erprobten Medikamente zufriedenstellend die Symptomatik. Deshalb wollte das Team der Universitätsmedizin Essen um PD Dr. Julian Kleine-Borgmann, PD Dr. Katharina Schmidt und Prof. Ulrike Bingel prüfen, ob in einer randomisierten kontrollierten Studie eine dreimonatige Behandlung mit offen verabreichten Placebos in Kombination mit einer Standardtherapie positive Effekte zeigt. Publiziert wurden die Ergebnisse im aktuellen JAMA (Journal of the American Medical Association) Network Open als „Original Investigation“ im Bereich Neurologie.

Studiendesign
Vermittelt durch die Studieninformation und ein erklärendes Video wussten die Teilnehmenden prinzipiell über die Natur der wirkstofffreien Tablette Bescheid. Aber: Nur diejenigen in der OLP-Gruppe nahmen zweimal am Tag über einen Zeitraum von drei Monaten ein Placebo ein. Die Standardtherapie erfolgte regulär. Die Kontrollgruppe erhielt die Standardtherapie ohne zusätzliche OLPs. Zu sechs unterschiedlichen Zeitpunkten wurden die Teilnehmenden am Zentrum für Schmerzmedizin der Universitätsklinik Essen und am Kopfschmerzzentrum Frankfurt befragt oder untersucht. Die Studie im Rahmen des von der Deutschen Forschungsgemeinschaft geförderten Sonderforschungsbereichs „Treatment Expectation“ (SFB 289) sollte prüfen, ob sich offen deklarierte Placebos als Zusatztherapie günstig auf die Häufigkeit von Migräneattacken, die Schmerzintensität und weitere wichtige klinische Endpunkte auswirken.

Das Ergebnis
Zwischen der OLP-Gruppe und der Kontrollgruppe zeigten sich zwar keine Unterschiede in der Anzahl der Kopfschmerz- und Migränetage, allerdings war die Add-on-OLP-Behandlung mit relevanten Verbesserungen der schmerzbedingten Beeinträchtigung und der Lebensqualität verbunden. „Das ist ein ermutigendes Ergebnis. Insgesamt fühlten sich OLP-behandelte Patient:innen signifikant besser als die Patient:innen in der Kontrollgruppe“, urteilt Dr. Katharina Schmidt, Psychologin von der Universitätsmedizin Essen.

Fazit
OLPs könnten für ausgewählte Patient:innen eine Erweiterung der Standardtherapie sein, um den Behandlungserfolg einer Migräneprävention zu optimieren. Sie könnten eine sichere ergänzende Option darstellen, um Therapieergebnisse positiv zu beeinflussen. „Offen gegebene Placebos sind im Vergleich zum traditionellen Verständnis von Placebos ethisch unbedenklich, wurden von den teilnehmenden Patient:innen gut vertragen und haben daher das Potenzial, die positive Wirkung des Placebo-Effekts in der Behandlung der Migräne tatsächlich nutzbar zu machen“, erklärt Dr. Julian Kleine-Borgmann. Die Sprecherin des SFB „Treatment Expectation“, Prof. Ulrike Bingel, Leiterin der Universitären Schmerzmedizin der Universitätsmedizin Essen, bestätigt: „Eine als unwirksam beschriebene Pille zu nehmen kann dennoch positive Reaktionen auslösen, Selbstregulationsprozesse aktivieren und positive Erwartungen stärken. Diese Mechanismen könnten die wahrgenommene Beeinträchtigung durch Migräne im Alltag reduzieren, ohne notwendigerweise die Frequenz der Attacken zu verändern.“

Zukünftig sollen die neuronalen und psychologischen Mechanismen, die diesen positiven klinischen Effekten zugrunde liegen, weiter untersucht werden. Welchen Einfluss haben persönliche Faktoren, wie Optimismus, Angst oder Stress? Welche Patient:innen profitieren am wahrscheinlichsten von OLPs? Und wie könnte man den Einfluss einer positiven Erwartung gegebenenfalls auch ohne OLPs induzieren und aufrechterhalten?
„Die Studie skizziert einen möglichen Weg, wie der Placeboeffekt die Goldstandardtherapie bei chronischen und episodischen Schmerzerkrankungen, wie der Migräne, ergänzen könnte. Bis dahin gilt es aber, die noch offenen Fragen in weiteren Untersuchungen zu klären“, resümiert Dr. Julian Kleine-Borgmann.


Link zur Originalveröffentlichung:
Kleine-Borgmann J & Schmidt K, Ludwig L, et al. Open-Label Placebos as Adjunct for the Preventive Treatment of Migraine: A Randomized Clinical Trial. JAMA Netw Open. 2025;8(10): e2535739. doi:10.1001/jamanetworkopen.2025.35739

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Tumorforschung: Neue Radioimmunotherapie macht aggressive und bislang schwer behandelbare Krebsarten (wieder) angreifbar https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1835 1835 Mon, 13 Oct 2025 09:14:19 +0200 Tumoren schützen sich oft mit einem dichten Stützgewebe und speziellen Proteinen vor der körpereigenen Abwehr. Ein internationales Forschungsteam hat einen neuen Weg gefunden, diese Schutzschicht zu durchbrechen. Maßgeblich daran beteiligt sind auch Wissenschaftler:innen der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen und des Deutschen Konsortiums für Translationale Krebsforschung (DKTK) am Partnerstandort Essen/Düsseldorf. Ihre Erkenntnisse wurden jüngst in „Signal Transduction and Targeted Therapy“ publiziert, einem Fachjournal der Nature-Verlagsgruppe.
Die Forschenden entwickelten einen maßgeschneiderten Antikörper namens DUNP19, der das Protein LRRC15 gezielt bindet. Das Protein tritt vor allem in Tumoren auf, in gesundem Gewebe hingegen kaum. Wird der Antikörper DUNP19 mit einem radioaktiven Isotop gekoppelt, erfüllt er gleich zwei Funktionen: Er macht sichtbar, wo sich Krebszellen und ihr Umfeld im Körper befinden und bestrahlt sie gleichzeitig direkt.

In einer dazu veröffentlichten Studie erläutern die Forschenden, wie die neu entwickelte Therapie das Tumorwachstum deutlich verlangsamte. „Unsere Ergebnisse zeigen, dass das radio-theranostische Targeting von LRRC15 eine vielversprechende präzisionsmedizinischePlattform für bildgestützte Diagnose, gezielte Zerstörung und molekulare Reprogrammierung von LRRC15-positivem Tumorgewebe darstellt“, sagen Prof. Dr. Katharina Lückerath und Dr. Marija Trajkovic-Arsic, die zusammen mit Lara Breuer, Prof. Dr. Ken Herrmann und Prof. Dr. Jens Siveke Teil des Studienteams sind. „Besonders eindrucksvoll: Wenn wir den Antikörper mit etablierten Immuntherapien kombinierten, konnten zuvor resistente Tumoren wieder erfolgreich bekämpft werden. Die Strahlenwirkung schaltete tumorfördernde Programme in der Tumor-Umgebung aus und machte den Weg frei für aktive Abwehrzellen.“

Die Behandlung erwies sich in den Vorversuchen als gut verträglich, berichtet das Forschungsteam. Damit eröffne sich die Chance, Patient:innen mit bislang therapieresistenten Krebsarten neue Hoffnung zu geben. Zugleich erlaube der Ansatz, Diagnose und Behandlung in einem einzigen Verfahren zu vereinen. „Das eröffnet neue Perspektiven für Patient:innen, die bislang nur begrenzte Therapieoptionen haben“, so die Autor:innen.

Link zur Originalveröffentlichung:
Development of a leucine-rich repeat-containing protein 15-targeted radio-immunotheranostic approach to deplete pro-tumorigenic mechanisms and immunotherapy resistance“, in Signal Transduction and Targeted Therapy [10, Article number: 319 (2025)]

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Preis für herausragende Dissertation: Dr. Robin Denz erhält Promotionspreis auf der 70. GMDS-Tagung in Jena https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1834 1834 Mon, 13 Oct 2025 08:40:14 +0200 Dr. Robin Denz, Wissenschaftlicher Mitarbeiter in der Abteilung für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie an der RUHR-Universität Bochum und erfolgreicher Absolvent des PhD-Programms „Epidemioloy and Clinical Research“ der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen, erhielt auf der Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie (GMDS) e.V. den Förderpreis für die beste Dissertation im Fachbereich Epidemiologie.


Die Deutsche Gesellschaft für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie (GMDS) e.V. schreibt zur Nachwuchsförderung jährlich Förderpreise für herausragende originäre Abschlussarbeiten auf den Gebieten Medizinische Informatik, Medizinische Biometrie, Epidemiologie, Medizinische Bioinformatik und Systembiologie sowie Medizinische Dokumentation aus.

In seiner Dissertation mit dem Thema "Methoden zur Schätzung und Darstellung der kontrafaktischen Überlebensfunktion in Abhängigkeit von kategorialen und kontinuierlichen Variablen in nicht-randomisierten Studien" führte Dr. Robin Denz eine umfassende Simulationsstudie durch, um die Eigenschaften verschiedener Methoden zur Adjustierung von Überlebenskurven für Störgrößen zu vergleichen. Außerdem entwickelte er neue Grafiken zur Darstellung von Überlebenskurven in Abhängigkeit von kontinuierlichen Variablen, wie z.B. Biomarkern. Diese Grafiken ermöglichen eine bessere Visualisierung von Effekten.

Dr. Robin Denz war bis 2024 Student des PhD-Programms „Epidemiology and Clinical research“ unter der primären Betreuung von Frau Prof. Nina Timmesfeld, RUB, und konnte seine Dissertation mit dem Prädikat „summa cum laude“ abschließen.

„Wir freuen uns mit Herrn Denz über den hervorragenden Abschluss des PhD-Programms und die Verleihung des Förderpreises. Dies zeigt uns, dass das Ziel des Promotionsstudienganges, Studierende zu befähigen, eigenständig epidemiologische und klinische Studien zu planen, durchzuführen, auszuwerten und zu publizieren, erfüllt wird. Im Zeitraum 2017-2025 wurden insgesamt 59 Studierende ins PhD-Programm aufgenommen. Besonders erfreut sind wir über die hohe Qualität der Promotionsarbeiten“, so Univ.-Prof. Dr. med. Andreas Stang, MPH, Institutsdirektor des Institutes für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie (IMIBE) am Universitätsklinikum Essen und Initiator des Promotionsstudiengangs.

Für den Studiengang 2026 können sich Interessierte für das PhD-Programm auf unserer Homepage https://imibe.uk-essen.de/phd/ informieren. Die Bewerbungsfrist für 2026 endet am 31.12.2025. ]]>
Setmelanotid: Neues Medikament verbessert Leberverfettung und Nierenfunktion bei seltenem Bardet-Biedl-Syndrom https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1833 1833 Fri, 10 Oct 2025 09:56:28 +0200 Ein Forschungsteam der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen und der Klinik für Kinderheilkunde II am Universitätsklinikum Essen hat erstmals nachgewiesen, dass ein neues Medikament bei Patient:innen mit dem seltenen Bardet-Biedl-Syndrom (BBS) nicht nur das Gewicht senken, sondern auch die Gesundheit von Leber und Nieren deutlich verbessern kann. Das Medikament Setmelanotid zeigte auch bei geringem Gewichtsverlust Wirkung. Die Ergebnisse einer bahnbrechenden Studie wurden jetzt im renommierten Fachjournal Journal of Clinical Endocrinology & Metabolism (JCEM) veröffentlicht.
Was ist das Bardet-Biedl-Syndrom?
Das Bardet-Biedl-Syndrom, kurz BBS, ist eine seltene, genetisch bedingte Erkrankung, die sich meist schon im Kindesalter bemerkbar macht. Betroffene leiden häufig unter starkem Übergewicht, zunehmenden Sehbeeinträchtigungen, kognitiven Auffälligkeiten, einerLeberverfettung (Metabolic Dysfunction-associated Steatotic Liver Disease, kurz MASLD) sowie einer eingeschränkten Nierenfunktion. Diese Begleiterkrankungen sind oft die Hauptursache für die gesundheitliche Belastungund erhöhen das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder Nierenversagen. Bisher gab es kaum gezielte Therapien, die diese schwerwiegenden Organschäden direkt ansprechen.

Neue Hoffnung durch Setmelanotid: Mehr als nur Abnehmen
In einer prospektiven Beobachtungsstudie untersuchten Wissenschaftler:innen der Kinderheilkunde II des Universitätsklinikums Essen über sechs Monate hinweg 26 vom Bardet-Biedl-Syndrom Betroffene zwischen 6 und 52 Jahren. Zu Studienbeginn wiesen alle eine Leberverfettung auf, mehr als die Hälfte eine schwere Form. Zudem zeigten 72 Prozent eine eingeschränkte Nierenfunktion. Die Teilnehmenden erhielten das Medikament Setmelanotid, das den Melanocortin-4-Rezeptor im Gehirn aktiviert und so den Appetit reguliert und den Energiehaushalt rebalanciert.
Nach sechs Monaten Setmelanotid-Therapie zeigte sich bei 85 Prozent der Patient:innen eine Normalisierung des Lebergewebes oder eine deutliche Verbesserung mit nur noch geringgradiger Leberverfettung. Auch die Nierenfunktion verbesserte sich. „Fast alle Studienteilnehmer:innen nahmen ab, aber die positiven Effekte auf Leber und Niere traten unabhängig vom Gewichtsverlust auf“, erklärt Dr. med. Metin Cetiner, Oberarzt an der Klinik für Kinderheilkunde II am Universitätsklinikum Essen. „Man nahm bisher an, dass Verbesserungen in Leber und Niere nur über Gewichtsverlust möglich sind. Jetzt sehen wir: Setmelanotid wirkt direkt auf die Organe. Das bietet eine völlig neue Perspektive für die Behandlung.“

Was bedeutet die Studie für Betroffene und ihre Familien?
Bisher war die Behandlung von BBS oft auf symptomatische Maßnahmen beschränkt: Diät, Bewegung, Gewichtsmanagement. Doch bei BBS sind die Steuerung des Appetits und des Energiestoffwechsels oft so stark gestört, dass diese Maßnahmen kaum wirken. „Mit Setmelanotid haben wir jetzt ein Werkzeug, das nicht nur den Appetit zähmt, sondern auch die Organe schützt“, betont Dr. Tom Hühne, Erstautor der Studie und Assistenzarzt in der Kinderklinik II. „Das Risiko für einen fortschreitenden Leberumbau oder Nierenversagen sinkt und damit verbessert sich die Lebenserwartung und Lebensqualität der Betroffenen langfristig.“

Die Studie ist ein erster, vielversprechender Schritt. Die Forschenden planen nun größere Studien, um die Wirkung von Setmelanotid weiter zu prüfen und die langfristigen Effekte zu analysieren. „Wir vermuten, dass wir mit neuen Ergebnissen auch die Behandlungsleitlinien für BBS in Zukunft verändern werden“, so die Autor:innen.
Die Arbeit wurde vom Bundesministerium für Forschung, Technologie und Raumfahrt (BMFTR) sowie dem US-amerikanischen Biopharma-Unternehmen Rhythm Pharmaceuticals unterstützt.

Link zur Originalveröffentlichung:
Impact of the melanocortin-4 receptor agonist setmelanotide on MASLD and kidney function in Bardet-Biedl syndrome (DOI: 10.1210/clinem/dgaf483)


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Immunschwäche nach Sepsis: Forschung von Elena Siakaeva ausgezeichnet https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1832 1832 Fri, 10 Oct 2025 09:44:02 +0200 Warum erkranken Patient:innen nach Überstehen der ersten kritischen Phase einer Sepsis so häufig erneut an lebensbedrohlichen Infektionen? Diese Frage steht im Mittelpunkt der Forschung von Elena Siakaeva an der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen und der Klinik für Unfall-, Hand- und Wiederherstellungschirurgie des Universitätsklinikums Essen. Ihre Arbeiten zeigen, dass die gestörte Immunabwehr nach einer Sepsis auf tiefgreifende Veränderungen im Knochenmark zurückgeht. Dort werden bestimmte Immunzellen neu gebildet, die das Immunsystem unterdrücken statt es zu aktivieren. Dieses Phänomen trägt zur gefährlichen Immunsuppression in Zusammenhang mit Sepsis bei.
Ihre Forschungsarbeit mit dem Titel „Reprogramming of dendritic cell precursors towards immunosuppression in sepsis“ wurde Elena Siakaeva auf dem international renommierten „Sepsis Update“-Kongress ausgezeichnet. Unter 73 eingereichten Abstracts wurde ihr Beitrag ausgewählt und zusätzlich für einen Vortrag nominiert. „Das ist eine besondere Anerkennung in der Kategorie Experimentelle Sepsisforschung“, so Prof. Dr. Stefanie Flohé, Arbeitsgruppenleiterin Immunologie Sepsis/Trauma an der Klinik für Unfall-, Hand- und Wiederherstellungschirurgie, in der Elena Siakaeva als Wissenschaftlerin tätig ist.

Gemeinsam mit Kolleg:innen der Universität Duisburg-Essen und der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf untersucht sie im Rahmen eines durch die DFG geförderten Projektes, wie eine Sepsis die Bildung und Funktion von dendritischen Zellen (DCs) verändert. Diese Zellen sind zentrale Schaltstellen des Immunsystems: Sie vermitteln zwischen der angeborenen und der erworbenen Immunantwort. Bei einer Sepsis werden jedoch im Knochenmark vermehrt DCs mit einem immunsuppressiven Phänotyp gebildet, die die Abwehrreaktionen herunterregulieren, statt sie zu fördern. Die Reprogrammierung dendritischer Zellen in Richtung Immunsuppression erfolgt bereits in sehr frühen Stadien ihrer Differenzierung aus spezifischen Vorläuferzellen im Knochenmark unter Einfluss der durch die Sepsis ausgelösten Entzündungsreaktion.

Im Labor wurde eine bislang unbekannte Population von aktivierten plasmacytoiden dendritischen Zellen (pDCs) identifizieren, die sich während einer Sepsis im Knochenmark anreichert und dort vermutlich die Bildung und Reifung von Immunzellen, insbesondere von DCs beeinflusst. Ihre Analysen zeigen außerdem eine vermehrte Bildung von Vorläuferzellen für Granulozyten und Monozyten zulasten von DCs.

„Unsere Ergebnisse zeigen, dass die Erholung des Immunsystems nach einer Sepsis viel komplexer ist als bisher angenommen“, erklärt Elena Siakaeva, Wissenschaftlerin in der Klinik für Unfall-, Hand- und Wiederherstellungschirurgie. Die Ergebnisse liefern wichtige Hinweise darauf, wie und warum das Immunsystem nach Sepsis geschwächt bleibt. Ein besseres Verständnis dieser Prozesse könnte langfristig dazu beitragen, neue Therapieansätze zu entwickeln, um die Immunsuppression zu verhindern und das Risiko für Folgeinfektionen zu senken. ]]>
Kopfverletzungen bei Kindern: Forschende testen digitale Betreuung daheim https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1830 1830 Tue, 30 Sep 2025 11:00:00 +0200 Ein Sturz beim Spielen, ein Zusammenstoß beim Sport – schon ist es passiert: Jedes Jahr erleiden in Deutschland tausende Kinder ein Schädelhirntrauma. Meist handelt es sich um eine milde Form, die zwar ärztlich kontrolliert werden muss, aber selten lebensbedrohlich ist. Dennoch verbringen jährlich rund 92.000 Kinder sicherheitshalber Zeit im Krankenhaus – oft unnötig. Für Familien ist das sehr belastend, für das Gesundheitssystem teuer. Das Team des Projekts SaVeBRAIN.Kids verfolgt einen neuen Ansatz, um die Zahl von Krankenhausaufnahmen zu reduzieren. Die Konsortialführung liegt bei Priv.-Doz. Dr. Nora Bruns, sie ist Forscherin an der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen.
Im Zuge einer Studie wird erstmals eine digital gestützte Versorgung getestet, die Kindern eine sichere Betreuung zuhause ermöglichen soll. „Wir entwickeln eine Alternative zur stationären Überwachung, von der alle profitieren – die kleinen Patient:innen, ihre Familien und das gesamte Gesundheitssystem“, sagt Priv.-Doz. Dr. Nora Bruns. Sie ist Konsortialführerin und arbeitet als Oberärztin an der Klinik für Kinderheilkunde I des Universitätsklinikums Essen. Im Mittelpunkt stehen zwei digitale Werkzeuge: ein Arztcockpit für die strukturierte Untersuchung in der Klinik und eine Smartphone-App für die Eltern der betroffenen Kinder. Das Arztcockpit hilft Ärzt:innen, die Befunde präzise zu erfassen. Die App hingegen erinnert die Familien nach der Entlassung zu festen Zeitpunkten und mit einfachen Fragen an die Überprüfung des Gesundheitszustand des Kindes. So behalten Eltern die wichtigsten Symptome im Blick und haben alle Informationen griffbereit. Die App ersetzt keinen Besuch bei einer Ärztin oder einem Arzt, sondern ergänzt ihn um eine verlässliche und leicht verständliche Anleitung.

„Unser Ziel ist, die Anzahl stationärer Aufnahmen um 20 Prozent zu verringern. Denn viele Kinder können zuhause genauso sicher überwacht werden, wenn Eltern gut unterstützt werden und behandelnde Ärzt:innen auf standardisierte Daten zurückgreifen können“, sagt PD Dr. Bruns.

Die Studie läuft seit September 2025 und schließt knapp 1.400 Kinder ein. Dabei wird nicht nur untersucht, wie wirksam die neue Versorgung medizinisch ist. Auch wirtschaftliche Aspekte und die Erfahrungen von Eltern, Kindern und medizinischem Personal spielen eine Rolle Am Ende sollen klare Empfehlungen stehen, wie sich digitale Lösungen dauerhaft in die Regelversorgung integrieren lässt. Getragen wird SaVeBRAIN.Kids von einem Konsortium aus Instituten, Kliniken, Krankenkassen, Hochschulen und Technologiepartner:innen. Gefördert wird es vom Innovationsfonds des Gemeinsamen Bundesausschusses über 3,5 Jahre mit rund 5,9 Millionen Euro. An die Wissenschaftler:innen der Medizinischen Fakultät fließen davon knapp 2,8 Millionen Euro.

Mehr Informationen sowie eine Übersicht aller Akteur:innen finden sich unter http://savebrain.de.


Priv.-Doz. Dr. Nora Bruns, Konsortialführerin des Projektes SaVeBRAIN.Kids (Bildrechte: privat)





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Unerwarteter Befund bei Anorexia nervosa: Gewichtszunahme verändert Epigenetik nicht https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1831 1831 Thu, 25 Sep 2025 10:37:37 +0200 Es wird schon lange vermutet, dass epigenetische Mechanismen bei der Essstörung Anorexia nervosa eine große Rolle spielen könnten. Eine aktuelle Studie des Instituts für geschlechtersensible Medizin der Universität Duisburg-Essen kommt nun zu einem überraschenden Ergebnis. Obwohl Patient:innen mit Anorexia nervosa während einer stationären Therapie innerhalb weniger Monate stark an Gewicht zunehmen, zeigen sich keine einheitlichen Veränderungen in ihren DNA-Methylierungsmustern. Damit widerspricht diese kürzlich in Scientific Reports veröffentlichte Untersuchung der Annahme, dass eine Gewichtszunahme unmittelbare epigenetische Effekte auslöst. Auch an einem bereits häufiger untersuchten Kandidatengen (NR1H3-Gen), das in früheren Arbeiten widersprüchliche Ergebnisse gezeigt hatte, konnten keine Methylierungsveränderungen gezeigt werden.
Die Essstörung Anorexia nervosa ist eine schwerwiegende psychische Erkrankung. Das stark reduzierte Körpergewicht der Patient:innen wird häufig durch ein restriktives Essverhalten aufrechterhalten. Neben psychologischen und sozialen Faktoren spielt auch die Biologie eine Rolle. Während über den Einfluss der genetischen Veranlagungen inzwischen Vieles bekannt ist, ist unklar, welchen Anteil epigenetische Prozesse haben.

Unter der Epigenetik versteht man Veränderungen in der Genregulation, die nicht die DNA-Sequenz selbst betreffen, sondern durch chemische Modifikationen, wie die DNA-Methylierung, gesteuert werden. Solche Prozesse beeinflussen, welche Gene aktiv sind und welche nicht. Da die Epigenetik potenziell durch Umweltfaktoren, wie Stress oder auch Ernährung beeinflusst wird, gilt sie als Schlüsselmechanismus, um äußere Einflüsse auf Krankheiten zu erklären. Auch in der Regulation des Körpergewichts wird der Epigenetik eine relevante Rolle zugesprochen. „Wenn das Körpergewicht tatsächlich einen Einfluss hat, dann sollten gerade in stationär behandelten Patient:innen mit Anorexia nervosa klare Veränderungen nachweisbar sein. Einen solchen Effekt haben wir jedoch nicht beobachten können“, erklärt Dr. Luisa Rajcsanyi, den Ansatzpunkt des nun veröffentlichten Forschungsprojekts. Sie ist gemeinsam mit Dr. Miriam Kesselmeier aus Jena Erstautorin der Studie.

Besonders interessierten sich die Forschenden für das NR1H3-Gen, das in früheren Studien widersprüchliche Befunde geliefert hatte. Während eine Untersuchung aus dem Jahr 2015 eine erhöhte Methylierung an diesem Gen festgestellt hat, zeigte eine Essener Studie von 2018 eher eine Reduktion. Im aktuellen, deutlich größeren Kollektiv mit 189 Patient:innen und 67 gesunden Kontrollpersonen ließ sich keiner dieser Befunde bestätigen. Auch bei drei Patient:innen, die zu Beginn und zum Ende ihres stationären Aufenthalts untersucht wurden, blieben die Methylierungsmuster trotz deutlicher Gewichtszunahme stabil. „Was wir gesehen haben, waren starke interindividuelle Unterschiede zwischen den Patient:innen“, sagt Prof. Anke Hinney, Leiterin der Sektion für Molekulargenetik Psychischer Störungen am LVR-Universitätsklinikum Essen und Geschäftsführende Direktorin des Instituts für Geschlechtersensible Medizin am Universitätsklinikum Essen. „Jede Einzelne zeigte keine relevanten Veränderungen zwischen Aufnahme und Entlassung. Und auch bei der Betrachtung aller Teilnehmenden fand sich kein einheitliches Muster.“

Die Forschenden schlussfolgern daraus, dass die DNA-Methylierung kurzfristig wahrscheinlich keine zentrale Rolle bei der Regulation des Körpergewichts spielt. Denkbar sei, dass Veränderungen entweder sehr subtil sind und somit mit der kleinen Stichprobe nicht nachweisbar waren oder erst langfristig sichtbar werden. Zudem variiert die DNA-Methylierung je nach Zelltyp, sodass andere Gewebe möglicherweise andere Ergebnisse zeigen könnten.
Dennoch trägt die Studie die Forschenden dazu bei, ein differenziertes Bild von den biologischen Grundlagen der Essstörung zu gewinnen und verdeutlichen zugleich die Grenzen aktueller epigenetischer Erklärungsansätze.

Link zur Originalarbeit:
No indications of weight gain associated DNA methylation changes in patients with anorexia nervosa

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Neue Forschungsergebnisse: Grippe vergrößert Schlaganfallrisiko https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1829 1829 Wed, 17 Sep 2025 09:30:00 +0200 Von einem Moment auf den anderen ist alles anders: Ein Hirninfarkt, der ischämische Schlaganfall, trifft jedes Jahr weltweit mehr als 12,2 Millionen Menschen. Dabei werden bestimmte Bereiche des Gehirns nicht mehr durchblutet, was zu Infektionen führen kann. Neu ist die Erkenntnis, dass diese selbst das Risiko für Schlaganfälle und Herz-Kreislauf-Erkrankungen erhöhen. Forscher:innen der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen und des Universitätsklinikums Essen haben dazu eine Studie veröffentlicht.
„Während der COVID-19-Pandemie wurden mehr Schlaganfälle bei SARS-CoV-2-Erkrankten registriert. Ähnlich war es bei schweren Influenza-A-Virusinfektionen. Deshalb sind wir diesen Hinweisen nachgegangen“, berichtet die Biologin Dr. Friederike Langhauser, die das größere Schlaganfallrisiko mit einem Team an der Klinik für Neurologie des Universitätsklinikums Essen unter der Leitung von Prof. Dr. Christoph Kleinschnitz erforscht hat. Beteiligt waren auch Wissenschaftler:innen des Lehrstuhls für Infektionsimmunologie der Universität Duisburg-Essen sowie Fachleute aus den Niederlanden und Schweden.

Zunächst wurden im Tiermodell mit einem humanen Influenza-Virus infiziert und anschließend wurde zu verschiedenen Zeitpunkten ein Schlaganfall verursacht. Die Studienergebnisse zeigen, dass insbesondere eine akute Grippe die Hirnschäden und neurologischen Ausfälle verschlimmern kann. Denn die Virusinfektion beeinflusst die Blutgerinnung, wie das veränderte Blutbild verdeutlicht. Es wird wahrscheinlicher, dass sich Blutgerinnsel bilden, die letztlich zu Gefäßverschlüssen und Schlaganfall führen können.

Was kann man tun, um solch einem Verlauf in der Praxis entgegenzuwirken? „Gerade für vulnerable Patient:innengruppen ist eine frühzeitige Impfung gegen Influenzaviren eine wichtige Schutzmaßnahme“, sagt Klinikdirektor Prof. Dr. Christoph Kleinschnitz. „Bei Infektionen empfehlen wir, auf neurologische Warnzeichen, wie Taubheit und Lähmung, zu achten und bei möglichen Schlaganfallsymptomen rasch zu handeln.“ In der Behandlung können Medikamente wie Acetylsalicylsäure (ASS) oder antivirale Therapien die fortschreitenden Hirnschäden reduzieren.

Die Studienergebnisse wurden im Fachjournal STROKE veröffentlicht: http://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/40891339
Haupeltshofer S, Steinbach P, Wenzek C, Szepanowski RD, Mausberg AK, Blusch A, Hansmann C, Casas AI, Hansen W, Westendorf AM, Knuschke T, Langhauser F, Kleinschnitz C. Influenza A Infection Increases Severity of Acute Ischemic Stroke Through Neutrophil Activation and Hypercoagulability. Stroke. 2025 Sep 2.


Während akuter viraler Infekte ist das Risiko von Schlaganfällen und anderen kardiovaskulären Erkrankungen erhöht. Dann können sich verstärkt Blutgerinnsel bilden, die mitunter Gefäßverschlüsse nach sich ziehen. (Bildrechte: Dr. Friederike Langhauser)


Prof. Dr. Christoph Kleinschnitz, Direktor der Klinik für Neurologie am Universitätsklinikum Essen (Bildrechte: UK Essen) ]]>
Ausgezeichnete Herzforschung: Kaltenbach-Stipendium für Svenja Roß und ihre Arbeit zur Myokardbiopsie https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1828 1828 Mon, 15 Sep 2025 10:45:00 +0200 Die Deutsche Herzstiftung hat Frau cand. med. Svenja Roß mit dem Kaltenbach-Doktorandenstipendium geehrt. Die Forscherin der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen überzeugte mit ihrem Promotionsprojekt zur Myokardbiopsie – einem minimal-invasiven Eingriff, der entscheidend für die Diagnose und Behandlung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen ist.
Svenja Roß forscht auf dem Campus des Universitätsklinikums Essen und promoviert in der dortigen Klinik für Kardiologie und Angiologie in der Arbeitsgruppe von PD Dr. Lars Michel. In ihrer Forschung untersucht die Stipendiatin, wie zuverlässig und sicher die Myokardbiopsie bei verschiedenen Krankheitsbildern ist. Besonders interessiert sie, wie Sensitivität, Spezifität und Sicherheit des Verfahrens verbessert werden können.

„Wir werden auf Basis unseres großen Patient:innen-Kollektivs die Bedeutung der Myokardbiopsie bei unterschiedlichen Krankheitsbildern genauer charakterisieren, um den Betroffenen eine noch präzisere und sicherere Diagnostik zu ermöglichen“, sagt Svenja Roß.

Mit dem Kaltenbach-Doktorandenstipendium fördert die Deutsche Herzstiftung jährlich besonders vielversprechende Promotionsvorhaben aus der Herz-Kreislauf-Forschung. Die Stipendiat:innen werden in der Frühphase ihrer Karriere ideell und finanziell unterstützt mit 500 Euro im Monat für ein Jahr.

Weitere Informationen zum Kaltenbach-Doktorandenstipendium:
http://herzstiftung.de/herzforschung/forschungsfoerderung-beantragen/kaltenbach-doktorandenstipendium


Stipendiatin Svenja Roß vor dem Logo des Westdeutschen Herz- und Gefäßzentrums Essen (Bildrechte: Isabel Hernandez, Klinik für Kardiologie und Angiologie) ]]>
Vom Muskelkater-Molekül zum Schutzschild: Wie Laktat Zellen in Krisenzeiten verteidigt https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1827 1827 Fri, 12 Sep 2025 10:45:00 +0200 Viele Menschen kennen Laktat vor allem aus dem Sport, wo es bei körperlicher Belastung in Muskelzellen entsteht. Doch das Molekül könnte auch in anderen Körperzellen eine zentrale Rolle spielen: Forscherinnen des Universitätsklinikums Essen und des Zentrums für Medizinische Biotechnologie der Universität Duisburg-Essen vermuten, dass Laktat zusammen mit Eisen ein bislang übersehenes Abwehrsystem gegen oxidativen Stress bildet. Für die Medizin würden sich dadurch neue Therapiemöglichkeiten eröffnen, etwa in der Krebstherapie oder bei neurodegenerativen und entzündlichen Erkrankungen.
Laktat könnte in Krisenzeiten gemeinsam mit Eisen Zellen verteidigen. Denn es entsteht nicht nur in Muskelzellen, sondern auch in anderen Zelltypen, etwa in Tumorzellen, Astrozyten im Gehirn oder in Fibroblasten bei Entzündungen. Sie enthalten zudem oft viel Eisen, das nicht fest gebunden ist und dadurch leicht an chemischen Reaktionen teilnehmen kann. Dieses auffällige Muster war der Ausgangspunkt für eine neue Hypothese: Dr. Astrid Hensel, Dr. Renáta Váraljai und Prof. Dr. Shirley K. Knauer schlagen im Fachjournal Redox Biology ein bislang übersehenes Abwehrsystem gegen oxidativen Stress vor.

Dieser entsteht, wenn schädliche Formen von Sauerstoff in den Zellen überhandnehmen. Ein Beispiel dafür ist Wasserstoffperoxid (H?O?), das unter anderem bei Immunreaktionen produziert wird. In geringen Konzentrationen kann es in Zellen als Signalstoff wirken. Wenn allerdings zu viel H?O? entsteht, greift es wichtige Zellbestandteile wie die DNA oder Eiweiße an. Um dies zu verhindern, besitzen Zellen Enzyme, die Wasserstoffperoxid abbauen. Sind diese überlastet, droht jedoch die Gefahr des Zelltods.

„Viele Zellen sind oxidativem Stress ausgesetzt, zum Beispiel in Tumoren, bei Virusinfektionen oder Autoimmunerkrankungen“, erklärt Molekularbiologin Knauer. „Unsere Hypothese ist, dass Laktat gemeinsam mit Eisen wie ein Zellschutzschild wirken könnte, um schädliches Wasserstoffperoxid zu entschärfen. Vereinfacht gesagt: Das Laktat opfert sich und fängt die besonders aggressiven Sauerstoffformen ab, bevor sie lebenswichtige Bausteine der Zelle angreifen können.“ Dabei wird Laktat in Pyruvat umgewandelt, eine Substanz, die Zellen für Wachstum und Reparatur verwenden können.

Biochemikerin Hensel betont die mögliche Bedeutung für die Medizin: „Bestätigt sich die Hypothese, könnte man den Mechanismus gezielt beeinflussen. In der Krebstherapie beispielsweise ließe sich das Schutzschild von Tumorzellen schwächen, damit sie empfindlicher auf Behandlungen reagieren. Bei Autoimmunerkrankungen oder bei neurodegenerativen Erkrankungen wie Alzheimer wäre das Ziel hingegen genau das Gegenteil: Das Schutzschild müsste gestärkt werden, um gefährdete Zellen besser vor Schäden durch oxidativen Stress zu bewahren.“

Der Artikel „Raising the iron curtain: Lactate's secret role in oxidative stress defense“ ist online in Redox Biology veröffentlicht: http://doi.org/10.1016/j.redox.2025.103754


Metaphorische Darstellung des Zell-Schutzschilds: Das Laktatmolekül wirkt gemeinsam mit Eisen als Abwehrsystem. (Bildrechte: UK Essen, Dr. Astrid Hensel; generiert mit KI) ]]>
Neuartige Nanobodies gegen Krebs https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1825 1825 Thu, 11 Sep 2025 10:00:00 +0200 Krebszellen überleben oft selbst starke Therapien – auch aufgrund eines Proteins namens Survivin. Ein Forschungsteam am Zentrum für Medizinische Biotechnologie der Universität Duisburg-Essen möchte diesen Schutz gezielt ausschalten: Mit neuartigen Nanobodies soll das Protein „Survivin“ gebunden und abgebaut werden. So könnten Tumorzellen wieder empfindlicher für Behandlungen werden. Gefördert wird das Projekt von der Brigitte und Dr. Konstanze Wegener-Stiftung.
Krebszellen haben viele Strategien, um Therapien zu widerstehen. Eine davon: Survivin – ein Protein, das die Teilung kranker Zellen antreibt und deren Absterben verhindert. In fast allen Tumoren kommt es in großer Menge vor, lässt sich jedoch mit klassischen Wirkstoffen kaum beeinflussen und bietet somit Therapieversuchen wenig Angriffsfläche. Hier setzt ein neues Projekt um Prof. Dr. Shirley Knauer aus der Fakultät für Biologie der Universität Duisburg-Essen an: Sie und ihr Team entwickeln maßgeschneiderte kleine Antikörperfragmente, sogenannte Nanobodies, die Survivin hochselektiv erkennen. Weil sie kleiner und stabiler sind als herkömmliche Antikörper, erreichen sie auch Strukturen, die für andere Wirkstoffe kaum zugänglich sind.

Das Projekt verbindet Ansätze aus Molekularbiologie, Biochemie und Strukturbiologie: Die Wissenschaftler:innen koppeln die Nanobodies an eine Art Abbau-Signal. Dieses signalisiert den zelleigenen Mechanismen, Survivin zu zerlegen. Die Methode trägt den Namen PROTAC – Proteolysis Targeting Chimera. Vereinfacht gesagt: Der Nanobody bindet Survivin; das gekoppelte Signal führt dazu, dass das Protein in seiner Funktion blockiert und zu einem Enzymkomplex geführt wird, der es abbaut. So verliert die Krebszelle einen wichtigen Schutzmechanismus.

Die Forschenden hoffen, dass Tumoren dadurch empfindlicher auf herkömmliche Therapien reagieren und sich neue Behandlungsmöglichkeiten eröffnen. Darüber hinaus ist ihre Methode modular aufgebaut, ließe sich perspektivisch also auch auf andere Zielproteine übertragen. „Damit bietet unser Ansatz ein großes translationales Potenzial für die personalisierte Krebsmedizin“, sagt Knauer. „Die Förderung ermöglicht es uns, diese vielversprechende therapeutische Plattform weiterzuentwickeln.“


Metaphorische Darstellung des Therapie-Ansatzes: Die maßgeschneiderten Nanobodies wirken verheerend auf Tumoren. (Bildrechte: UDE, Shirley Knauer, generiert mit KI) ]]>
Neue Bewegungstherapie: Mehr Lebensqualität für krebskranke Kinder und Jugendliche https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1824 1824 Wed, 10 Sep 2025 11:15:00 +0200 Eine Krebsdiagnose verändert das Leben eines Kindes von Grund auf: lange Klinikaufenthalte, wenig Bewegung, belastende Therapien – und dazu die Sorge von Familie und Freundeskreis. Viele Betroffene verlieren neben Muskelkraft auch Lebensfreude und Teilhabe am Alltag. Eine neue Therapie soll junge Patient:innen in Bewegung bringen und die Nebenwirkungen von Krebstherapien lindern. Das Vorhaben wird mit knapp 7,4 Millionen Euro über 3,5 Jahre vom Innovationsfonds des Gemeinsamen Bundesausschusses (G-BA) gefördert. Davon fließen 1,3 Millionen Euro an das Westdeutsche Tumorzentrum Essen und die Klinik für Kinderheilkunde III des Universitätsklinikums Essen.
Im Zuge des Projektes BEPPO* erhalten Patient:innen zwischen 3 und 18 Jahren ab der Diagnose eine 6-monatige Sport- und Bewegungstherapie. Das Programm kombiniert stationäre, ambulante und digitale Trainingseinheiten bei den an Krebs Erkrankten daheim. Das Projekt wird von Priv.-Doz. Dr. Miriam Götte, Medizinische Fakultät der Universität Duisburg-Essen, geleitet und läuft von Oktober 2025 bis März 2029.

„Bewegung ist weit mehr als nur ein Ausgleich – sie kann Fatigue lindern, Mobilität erhalten und Betroffenen Selbstwirksamkeit und ein Stück Normalität zurückgeben“, sagt Konsortialführerin PD Dr. Miriam Götte, die das Projekt mit Prof. Dr. Freerk Baumann vom Universitätsklinikum Köln leitet. „Wir möchten belegen, dass BEPPO besser wirkt als die aktuelle Regelversorgung, die nur in sehr seltenen Fällen Bewegungstherapie als Kassenleistung beinhaltet“, betont PD Dr. Götte. „Das wäre life changing. BEPPO könnte nicht nur die Lebensqualität und Muskelkraft verbessern, sondern auch Behandlungskosten durch die Reduzierung von Spätfolgen senken.“

Gelingt der Nachweis, soll das neue Therapiekonzept in die Regelversorgung der pädiatrischen Onkologie überführt werden – als Ergänzung zur medizinischen Therapie und zur Umsetzung der Leitlinie „Bewegungsförderung und Bewegungstherapie“.

Deutschlandweit nehmen an BEPPO 346 Kinder und Jugendliche aus 13 kinderonkologischen Zentren teil. Beteiligt sind zudem Krankenkassen wie TK, AOK Rheinland/Hamburg, Barmer, DAK-Gesundheit und KKH sowie wissenschaftliche Partner:innen aus Köln und Regensburg für die Evaluation. Einbezogen wird beispielsweise auch die Expertise des Netzwerks ActiveOncoKids und der Gesellschaft für Pädiatrische Onkologie und Hämatologie.

* BEPPO steht für die Evaluation „Bewegungs- und sporttherapeutischer Interventionen unter medizinischer Therapie in der Pädiatrischen Onkologie“.

Mehr zum Netzwerk ActiveOncoKids: http://www.activeoncokids.org

Mehr zu der Sport- und Bewegungstherapie am WTZ Essen:
http://wtz-essen.de/beratung-und-unterstuetzung/sport-und-bewegungstherapie

Mehr zum Innovationsfonds des Gemeinsamen Bundesausschusses:
http://innovationsfonds.g-ba.de


Das Logo des Projektes BEPPO (Bildrechte: BEPPO)


Auf der Weichbodenmatte können spielerische Übungen umgesetzt werden, die Beinkraft und Koordination verbessern. (Bildrechte: Netzwerk ActiveOncoKids)


Die Intensität des Trainings wird über kindgerechte Belastungsskalen gesteuert. (Bildrechte: Netzwerk ActiveOncoKids)


Auch in kleineren Zimmern von Patient:innen sind Übungen mit dem eigenen Körpergewicht und Kleingeräten möglich. (Bildrechte: Netzwerk ActiveOncoKids)


Teamwork – Trainer:in und Patient:in legen gemeinsam die Inhalte der Sporttherapie fest. (Bildrechte: Netzwerk ActiveOncoKids)


Das Logo des Innovationsausschusses des Gemeinsamen Bundesausschusses (Bildrechte: G-BA) ]]>
50 Jahre Institut für Zellbiologie: Krebsforschung für Therapien von morgen https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1823 1823 Tue, 09 Sep 2025 10:30:00 +0200 Ein halbes Jahrhundert Spitzenforschung am IFZ: Das Institut für Zellbiologie (Tumorforschung) der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen (UDE) hat am 30. August 2025 sein 50-jähriges Bestehen gefeiert. Festakt, international besetztes Symposium und ein Tag der offenen Tür rückten die Pionierarbeit des Instituts und seine Zukunftspläne in den Mittelpunkt.
Seit seiner Gründung 1975 steht das Institut für Zellbiologie für wegweisende Forschung zur Entstehung, Biologie und Therapie von Krebserkrankungen. Über die Jahrzehnte hinweg hat es mit seiner Arbeit einen wichtigen Beitrag zur Weiterentwicklung der Krebsmedizin geleistet – mit Leidenschaft, Innovationsgeist und einem starken interdisziplinären Netzwerk.

Die Jubiläumsfeierlichkeiten fanden im Lehr- und Lernzentrum der Medizinischen Fakultät der UDE statt. Während des Festakts wurden die Entwicklung des IFZ dargestellt sowie aktuelle Forschungsthemen vorgestellt. In ihren Grußworten unterstrichen die Institutsleitungen Prof. Dr. Verena Jendrossek und Prof. Dr. Ralf Küppers gemeinsam mit UDE-Prorektorin Prof. Dr. Astrid Westendorf und dem Essener Stadtdirektor Peter Renzel die besondere Bedeutung dieses Jubiläums: Das 50-jährige Bestehen des IFZ sei nicht nur ein Rückblick auf ein halbes Jahrhundert engagierter Krebsforschung, sondern auch ein Blick nach vorn – auf die zukünftigen Herausforderungen und die Chancen, die man gemeinsam ergreifen möchte.

Unter dem Titel „New Insights in Lymphoma & Radiation Biology“ kamen nationale und internationale Wissenschaftler:innen zusammen, um aktuelle Erkenntnisse und Zukunftsperspektiven in der Lymphom- und Strahlenforschung zu teilen.

Gleichzeitig öffnete das Institut seine Türen für die Öffentlichkeit. Interessierte Besucher:innen konnten Forschung hautnah erleben – von interaktiven Mitmach-Experimenten über eine bewegende Fotoausstellung mit Eindrücken aus fünf Jahrzehnten Institutsarbeit bis hin zu direkten Gesprächen mit Forscher:innen. Der Tag zeigte eindrucksvoll, wie wichtig der Dialog zwischen Wissenschaft, Klinik sowie Gesellschaft ist – und dass großes öffentliches Interesse an moderner Krebsforschung besteht.

Ein besonderer Dank gilt den engagierten Unterstützer:innen und Sponsoren, die mit ihrem Beitrag maßgeblich zum Gelingen der Veranstaltungen beigetragen haben, sowie mehreren Stiftungen und dem Dekanat der Medizinischen Fakultät der UDE, die die Krebsforschung am IFZ von Beginn an unterstützen.

Mit Stolz und Dankbarkeit blickt die Institutsführung auf die IFZ-Geschichte zurück – und mit Tatkraft und Forschergeist in die Zukunft. Ihre Mission: Neue Wege zur Prävention, Diagnose und Therapie von Krebserkrankungen zu finden und die enge Verbindung zwischen Wissenschaft, Klinik und Gesellschaft weiter auszubauen.

Weitere Informationen über das Institut für Zellbiologie (Tumorforschung):
http://zellbiologie.uk-essen.de


Stolz auf 50 Jahre IFZ: Mitarbeitende des Instituts für Zellbiologie am Rande der Jubiläumsveranstaltung (Bildrechte: IFZ) ]]>
NRW baut Förderprogramm aus: Bis zu 17,5 Millionen Euro für neue Innovationsprofessuren https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1826 1826 Tue, 09 Sep 2025 09:09:00 +0200 Vertreter:innen des Landes Nordrhein-Westfalen und der NRW.BANK möchten mit einem neuen Programm noch gezielter Spitzenforschende aus dem Ausland gewinnen. Dafür werden bis zu 17,5 Millionen Euro bereitgestellt. Universitäten können damit sogenannte Innovationsprofessuren finanzieren. Gefördert werden Forschungsfelder mit besonderer Bedeutung für die Zukunft, darunter Gesundheit, Künstliche Intelligenz, Klimaschutz und Quantentechnologien. Zu der Programmvorstellung mit NRW-Wissenschaftsministerin Ina Brandes am 8. September 2025 in Düsseldorf waren auch Vertreter:innen der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen (UDE) eingeladen.
Unter den Gästen im NRW-Landtag waren neben Prof. Dr. Astrid Westendorf, UDE-Prorektorin für Forschung und wissenschaftlichen Nachwuchs, und Prof. Dr. Jan Buer, Dekan der Medizinischen Fakultät der UDE, auch Prof. Dr. Dr. Alpaslan Tasdogan. Er steht beispielhaft für den Erfolg solcher Förderprogramme. Der heutige Professor für Dermatologie und Tumor-Metabolismus kehrte 2021 im Zuge des NRW-Rückkehrprogramms aus den USA nach Deutschland zurück und begann, an der Medizinischen Fakultät zu forschen. Zuvor hatte er fünf Jahre am Southwestern Medical Center der University of Texas gearbeitet. Dank der Förderung konnte der Wissenschaftler eine Arbeitsgruppe aufbauen, die neue Therapien gegen den schwarzen Hautkrebs entwickelt.

„Die vergangenen dreieinhalb Jahre haben meine Entscheidung, nach Deutschland zurückzukehren – und insbesondere nach Essen – nachhaltig bestätigt. Dank der großartigen Förderung durch das NRW-Rückkehrprogramm konnte ich meine wissenschaftliche Entwicklung entscheidend vorantreiben“, sagt Prof. Dr. Dr. Tasdogan. „Der Standort Essen und das Land haben mir die ideale Plattform geboten, meine Forschung auf höchstem Niveau fortzuführen, was bereits zu hochrangigen Publikationen und Auszeichnungen geführt hat.“

Landesministerin Ina Brandes betont: „Wir wollen die klügsten Köpfe der Welt für uns gewinnen. Sie forschen an Zukunftsthemen wie smarter Energieversorgung, IT-Sicherheit oder dem Kampf gegen die großen Volkskrankheiten wie Krebs und Alzheimer. Für die nordrhein-westfälischen Universitäten bringen diese Forscherinnen und Forscher wissenschaftliche Exzellenz, neue Netzwerke und internationales Renommee. Mit den Innovationsprofessuren stärken wir die Profilierung unserer Universitäten und damit die Spitzenforschung 'made in NRW'.“

Die Innovationsprofessuren ergänzen das seit 2007 bestehende Rückkehrprogramm. Dieses hat bereits 65 Forschende aus dem Ausland nach NRW zurückgeholt – darunter neben Tasdogan auch Fachleute für Nanophotonik und Energiematerialien. Während das Rückkehrprogramm besonders Wissenschaftler:innen in der Frühphase ihrer Karriere unterstützt, richten sich die neuen Professuren an international etablierte Forschende. Sie sollen ab sofort die Chance erhalten, mit großzügiger Förderung langfristig an nordrhein-westfälischen Universitäten zu arbeiten.

Mehr Informationen zur NRW-Forschungsförderung: http://www.forschungsfoerderung.nrw


Das Gruppenfoto zeigt (v.l.n.r.) Prof. Dr. Angelika Eggert, Ärztliche Direktorin des UK Essen, Ina Brandes, Ministerin für Kultur und Wissenschaft des Landes NRW, Prof. Dr. Dr. Alpaslan Tasdogan, Klinik für Dermatologie des UK Essen, Prof. Dr. Astrid Westendorf, UDE-Prorektorin für Forschung und wissenschaftlichen Nachwuchs, sowie Dekan Prof. Dr. Jan Buer. (Bildrechte: MKW NRW, Ralph Sondermann) ]]>
IFORES-Forschungsförderung: Unterstützung in der Frühphase der Karriere https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1822 1822 Mon, 08 Sep 2025 11:30:00 +0200 Vom Postdoc bis zur W1-Professur: Mit „Career Kickstart“ unterstützt die Medizinische Fakultät der Universität Duisburg-Essen (UDE) Wissenschaftler:innen, die sich in einer frühen Phase ihrer Karriere befinden. Das Förderprogramm soll ihnen helfen, eigenständig ein Forschungsprojekt zu entwickeln, das zu einem ersten Drittmittelantrag führt. Interessierte können sich bis zum 1. März 2026 um eine Teilnahme bewerben.
„Mit ‚Career Kickstart‘ schließen wir gezielt eine Lücke: Die Geförderten bekommen die Chance, eigene Ideen frühzeitig in ein tragfähiges Forschungsprojekt zu überführen – ein entscheidender Schritt in Richtung wissenschaftlicher Eigenständigkeit“, sagt Prof. Dr. Ulrike Bingel, Prodekanin für Forschung an der Medizinischen Fakultät der UDE. Und Prof. Dr. Anke Hinney, Prodekanin für akademische Karriereentwicklung und Diversität, ergänzt: „Für eine erfolgreiche Karriere zählt nicht nur exzellente Forschung, sondern auch die Fähigkeit, Drittmittel einzuwerben. Genau hier setzt ‚Career Kickstart‘ an und schafft die Grundlage für nachhaltige Karrierewege.“

Die Bewerbungsfrist für die aktuelle Ausschreibung ist der 1. März 2026. Pro Jahr werden bis zu zehn Förderungen in zwei Ausscheidungsrunden ausgesprochen. Rückfragen zu „Career Kickstart“ beantworten Dr. Nora Mitdank und Dr. Munisch Wadwa, Referenten für Forschungsförderung im Dekanat der Medizinischen Fakultät der UDE.

Kontaktmöglichkeiten:
Dr. Nora Mitdank, Dekanat der Medizinischen Fakultät der UDE, Referentin für Forschungsförderung, nora.mitdank@uk-essen.de, Tel. 0201/723-4692
Dr. Munisch Wadwa, Dekanat der Medizinischen Fakultät der UDE, Referent für Forschungsförderung, munisch.wadwa@uk-essen.de, Tel. 0201/723-83379


Mit „Career Kickstart“ unterstützt die Medizinische Fakultät der Universität Duisburg-Essen Wissenschaftler:innen, die sich in einer frühen Phase ihrer Karriere befinden. (Bildrechte: Medizinische Fakultät der UDE) ]]>
Weltkongress der Physiolog:innen: Prodekan Prof. Dr. Joachim Fandrey ist deutscher Kongresspräsident https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1821 1821 Thu, 04 Sep 2025 08:30:00 +0200 Vom 11. bis 14. September 2025 findet der 40. Weltkongress der Physiologie der International Union of Physiological Sciences (IUPS) auf dem Messe-Gelände in Frankfurt am Main statt. Es werden knapp 1.500 Teilnehmer:innen aus 70 Ländern erwartet. Die deutsche Kongresspräsidentschaft wurde Prof. Dr. Joachim Fandrey übertragen. Er leitet das Institut für Physiologie der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen (UDE) und ist Prodekan für Studium und Lehre.
Auf dem international bedeutenden Treffen präsentieren Physiolog:innen aus aller Welt ihre Forschungsergebnisse – in Vorträgen, Symposien, Workshops und Postersitzungen. Die Bandbreite reicht von Zell-, Organ- und Systemphysiologie bis hin zu Themen wie Homöostase, Anpassung an Klimaveränderungen und den Einfluss physiologischer Erkenntnisse auf die öffentliche Gesundheit.

Einen inhaltlichen Höhepunkt bilden die Plenarvorträge von jeweils einem Nobelpreisträger: Professor Sir Peter Ratcliffe, Oxford, und Professor Stefan Hell, Göttingen, die dem Kongress zusätzliche Strahlkraft verleihen.

Eine besondere Plattform für den fachlichen Austausch bekommen Forschende, die sich in der Frühphase ihrer Karriere befinden oder noch studieren. Mit ihrem Symposium beginnt der Kongress. Sie bilden mit circa 450 Anmeldungen die zweitgrößte Teilnehmer:innen-Gruppe, nach der Gruppe der knapp 800 forschungsstärkeren Wissenschaftler:innen.

Abgerundet wird das Programm durch 15 Vorträge der Träger:innen der Preise der Fachgesellschaften IUPS, The Physiological Society (UK), The Scandinavian Physiological Society und der Deutschen Physiologischen Gesellschaft (Du Bois Reymond Preis). „Der IUPS 2025 ist ein wissenschaftliches Großereignis, auf das ich mich sehr freue“, sagt der deutsche Kongresspräsident, Prof. Dr. Joachim Fandrey. „Der Kongress schafft ein Forum, in dem interdisziplinärer Dialog gestärkt wird und das global ausgerichtete Forschende zusammenbringt.“

Zum Fach „Physiologie“
Die Physiologie ist die Lehre von den Zell- und Organfunktionen, sie gilt als „Lehre vom Leben“ und bildet die Grundlage für ein umfängliches Verständnis der Körperfunktionen.

Weitere Informationen zu der Veranstaltung: http://www.iups2025.com


Nobelpreisträger Sir Peter J. Ratcliffe (links) neben Prof. Dr. Joachim Fandrey, Prodekan für Studium und Lehre im Dekanat der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen (Bildrechte: privat)


Das Logo der International Union of Physiological Sciences (Bildrechte: IUPS) ]]>
Virtuell und vor Ort: 12. Jahrestreffen des Alumni-Netzwerks AluMedEs der Medizinischen Fakultät https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1820 1820 Tue, 02 Sep 2025 09:45:00 +0200 Das Alumni-Netzwerk AluMedEs der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen veranstaltet am 10. September 2025 die 12. Jahresversammlung nach Vereinsgründung. Die Veranstaltung findet von 15 Uhr bis 21 Uhr im Deichmann Auditorium des Lehr- und Lernzentrums an der Virchowstraße 163a in Essen statt. Geplant sind unter anderem Vorträge über Herzchirurgie und Herzinsuffizienz. Zudem wird Dekan Prof. Dr. Jan Buer die Promovierten des Jahrgangs 1975 mit der „Goldenen Promotion“ ehren. Abends kommt die Alumni-Vereinigung zu ihrer 12. ordentlichen Mitgliederversammlung zusammen.
Auch das diesjährige AluMedEs-Treffen wird hybrid durchgeführt, das heißt mit persönlicher Präsenz im Veranstaltungssaal oder digital per ZOOM-Konferenz. Anmeldungen sind per E-Mail an alumedes@uk-essen.de möglich. Wer nicht vor Ort teilnehmen kann, erhält auf Wunsch die Zugangsdaten zur Zoom-Übertragung per E-Mail. Etwaige Rückfragen können telefonisch unter 0201/723-3091 beantwortet werden.

Für diese Veranstaltung wurde bei der Ärztekammer Nordrhein die Zertifizierung mit zwei Fortbildungspunkten beantragt.

Das Programm:
14:30 Uhr (c.t.): Get together im Lerncafé (Kaffee und Gebäck)
15:00 Uhr: Begrüßung, Prof. Dr. med. Rainer Kimmig und Prof. Dr. med. Jan Buer, und feierliche Goldene Promotion
15:15 Uhr: Ehrung der Promovierten des Jahrgangs 1975, Prof. Dr. med. Jan Buer, Fortbildung, Moderation: Prof. Dr. med. R. Kimmig
16:30 Uhr: HFpEF - Herzinsuffizienz mit erhaltener Ejektionsfraktion: Diagnose und Therapie heute, Vortrag von Dr. med. Kristina Hogrebe (Klinik für Kardiologie und Angiologie) und anschließende Diskussion
17:30 Uhr: Herzchirurgie - Passion und Vision, Vortrag von Univ.-Prof. Dr. med. Payam Akhyari und anschließende Diskussion
18:30 Uhr: 12. ordentliche Mitgliederversammlung der Alumni-Vereinigung AluMedEs e.V., Prof. Dr. med. R. Kimmig, Prof. Dr. med. F. Weber, Dr. med. K. Dohmen, anschließend Ausklang mit Imbiss im Lerncafé

Über AluMedEs:
Das Alumni-Netzwerk der Medizini­schen Fakultät in Essen bildet die gemeinsame Klammer um all jene, die ihr Medizinstudium oder ein Postgraduate-Studium in Essen abgeschlossen haben, die an unserer Fakultät promoviert oder habilitiert wurden, ihren Facharzt erworben haben oder als Lehrende und Forschende – auch Nichtmediziner:innen – tätig waren.

Mehr Informationen zum Alumni-Netzwerk AluMedEs finden sich unter http://www.uni-due.de/alumedes.

Die vergangenen AluMedEs-Rundbriefe können im Archiv abgerufen werden unter http://www.uni-due.de/alumedes/archiv.php. ]]>
Krebstherapie: Neutrophile mehr als nur Ersthelfer https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1819 1819 Tue, 02 Sep 2025 08:35:48 +0200 Forscher:innen der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen (UDE) unter der Leitung von Prof. Dr. Jadwiga Jablonska haben einen vielversprechenden neuen Therapieansatz gegen Krebs entdeckt: Die gezielte Blockade des STAT3-Signalwegs in Neutrophilen könnte ein wirksamer Schlüssel zur Bekämpfung von Tumoren sein. Die aktuellen Ergebnisse wurden in der „Signal Transduction and Targeted Therapy“ veröffentlicht. Gefördert wurde die Studie von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG).
Der STAT3-Signalweg ist für seine tumorfördernde Wirkung bekannt – insbesondere in Tumorzellen und verschiedenen Immunzellen. Doch der direkte Zusammenhang mit neutrophilen Granulozyten, einer häufigen Art von Immunzellen, war bislang nicht klar belegt. Diese Zellen galten lange als reine „Ersthelfer“ bei Infektionen, stehen jedoch inzwischen zunehmend im Fokus der Krebsforschung. Denn: Sie fördern in vielen Fällen das Tumorwachstum und sind mit einer schlechten Prognose verbunden.

Trotz intensiver Forschung ist es bislang kaum gelungen, Neutrophile in der Krebstherapie einzusetzen. Genau hier setzt die Studie von Prof. Jablonska und ihrem Team von der Klinik für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde am Universitätsklinikum Essen (UK Essen) an.
„Unsere Ergebnisse zeigen, dass Neutrophile auch das Immunsystem aktivieren und bei der Tumorabwehr unterstützen können,“ erklärt Dr. Irem Ozel, Erstautorin der Studie.„Insbesondere sind sie in der Lage, zytotoxische T-Zellen zu aktivieren, die gezielt Tumorzellen angreifen.“

Die Forschenden haben in Laborversuchen gezielt den STAT3-Signalweg in Neutrophilen blockiert und eine deutlich verstärkte anti-tumorale Immunantwort beobachten können. Gleichzeitig veränderte sich das Immunprofil im Tumor und in den umliegenden Lymphknoten – mit einer Anreicherung hochaktiver, zytotoxischer CD8?-T-Zellen, die effizient Krebszellen eliminieren konnten. Das Ergebnis: Tumorwachstum und Metastasierung wurden signifikant reduziert.

„Mit der gezielten Hemmung dieses Signalwegs in Neutrophilen eröffnen wir einen neuen Ansatz für eine verbesserte Krebsimmuntherapie,“ so Prof. Jablonska, Leiterin der AG Translationale Onkologie. „Dieses Wissen kann künftig genutzt werden, um neue Therapien zu entwickeln und die Überlebenschancen von Krebspatient:innen zu verbessern.“ ergänzt Prof. Stephan Lang, Direktor der HNO-Klinik und Ko-Autor der Studie.

Link zur Originalveröffentlichung: :
Neutrophil-specific targeting of STAT3 impairs tumor progression via the expansion of cytotoxic CD8+ T cells

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Studie untersucht Herzinsuffizienztherapie bei Patient:innen mit fortgeschrittener Krebserkrankung https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1818 1818 Mon, 01 Sep 2025 08:56:22 +0200 Auf dem europäischen Kardiologenkongress in Madrid wurden die Ergebnisse erstmals vorgestellt: Die EMPATICC-Studie (EMPower the heArt of patients with TermInal Cancer using Cardiac medicines) zeigt, dass eine personalisierte Herzinsuffizienztherapie bei Patient:innen mit fortgeschrittenem Krebs in der Palliativversorgung das Potenzial hat, bestimmte kardiovaskuläre Marker und die Lebensqualität zu verbessern – auch wenn ein signifikanter Vorteil beim primären funktionellen Endpunkt nicht nachgewiesen werden konnte. Die Ergebnisse geben wichtige Impulse dafür, wie Therapieentscheidungen am Lebensende gestaltet werden können und unterstreichen zugleich die Herausforderungen und Grenzen interventioneller Studien in dieser vulnerablen Patient:innengruppe.
Das von der Brost Stiftung aus Essen geförderte Forschungsteam unter der Federführung von Prof. Dr. Dr. h.c. Tienush Rassaf markiert einen Meilenstein in der interdisziplinären Behandlung von Patient:innen mit fortgeschrittener Krebserkrankung in palliativer Situation – und eröffnet zentrale neue Perspektiven für die Palliativ- und Herzmedizin.

Hintergrund: Herzinsuffizienzsymptome in der Palliativmedizin bisher wenig beachtet
Patient:innen, die an fortgeschrittenen (soliden) Krebserkrankungen leiden und eine begrenzte Lebenserwartung haben, zeigen häufig Symptome, die an eine Herzinsuffizienz erinnern: Atemnot, Wassereinlagerungen, Schwäche und reduzierte Selbstständigkeit prägen den Alltag. Herzmuskelschwund und Funktionsverlust des Herzens sind dabei bislang weitgehend unerforschte – aber offenbar zentrale – Komponenten dieser schweren Krankheitsphase. Bislang existierten weder evidenzbasierte Empfehlungen noch randomisiert kontrollierte Studien zum gezielten Einsatz moderner Herzinsuffizienzmedikamente (wie Sacubitril/Valsartan, Empagliflozin, Ivabradin und intravenösen Eisenpräparaten) in dieser besonderen Patient:innengruppe.

Studienaufbau: Mut zum Unbekannten
Die von dem Universitätsklinikum Essen, der Charité Berlin und weiteren führenden deutschen Zentren durchgeführte EMPATICC-Studie ist in mehrfacher Hinsicht einzigartig: Insgesamt 93 Patient:innen mit fortgeschrittener Krebserkrankung, spezialisierter palliativer Betreuung und deutlichen Hinweisen auf eine kardiale Beteiligung wurden im Rahmen einer doppelblinden, Placebo-kontrollierten und individuell angepassten Therapie für 30 Tage randomisiert behandelt. Ziel war es herauszufinden, ob mit modernen Herzinsuffizienz-Medikamenten die Selbstständigkeit und Lebensqualität verbessert werden kann. Der primäre Endpunkt war ein hierarchisch aufgebauter kombinierter Endpunkt:
1.) Tage, an denen die Patient:innen selbstständig waschen konnten,
2.) Gehfähigkeit über 4 Meter, sowie
3.) die subjektive Einschätzung des Wohlbefindens.

Ergebnisse: Kein Unterschied im primären Endpunkt – aber entscheidende Signale
Nach 30 Tagen zeigte sich im Gesamtkollektiv kein signifikanter Unterschied im primären Endpunkt zwischen Interventions- und Placebogruppe (Win Ratio 0,95; 95%-Konfidenzintervall 0,57–1,58; p=0,83). Zu diesem Zeitpunkt waren 32% der Patient:innen bereits verstorben – ein Ausdruck der hohen Mortalität und Fragilität dieser Population.

Bemerkenswert war jedoch: Bei den Patient:innen, die den kritischen Zeitraum von 30 Tagen überlebten, waren in der Interventionsgruppe deutliche Verbesserungen der kardialen Biomarker (NT-proBNP um 41% gesenkt, p=0,040), der linksventrikulären Auswurffraktion (Zunahme um 2,9 Prozentpunkte, p=0,040) und der subjektiven Lebensqualität erkennbar. Die Wahrscheinlichkeit, dass Patient:innen ihre Lebensqualität als besser wahrnahmen, war in der Behandlungsgruppe am Tag 30 bei den Überlebenden deutlich erhöht (Odds Ratio 0,22; p=0,016). Wichtig ist auch, dass aus Sicherheitsperspektive die neue Therapie unauffällig blieb: Die Gesamtsterblichkeit unterschied sich nicht zwischen beiden Gruppen.

Bedeutung und Konsequenzen: Paradigmenwechsel für die Palliativmedizin?
Die Autor:innen beschreiben die EMPATICC-Studie als Beweis, dass komplexe, multimedikamentöse und verblindete Studien im palliativmedizinischen Setting nicht nur machbar, sondern auch von Patient:innen und Angehörigen akzeptiert werden. Zwar sei das Therapieziel – eine signifikante Steigerung der funktionellen Selbstständigkeit für alle – im Gesamtkollektiv verfehlt worden. Doch die Ergebnisse bei jenen Patient:innen, die die Initialphase von 30 Tagen überlebten, zeigen erstmals, dass gezielte Herzinsuffizienztherapie das Potenzial besitzt, Lebensqualität und kardiale Funktion in der Palliativmedizin für schwer erkrankte Patient:innen mit Krebs zu verbessern. Besonders für Patient:innen mit einer prognostizierten Lebenserwartung ab etwa zwei bis drei Monaten und nach sorgfältiger individueller Auswahl könnte sich das Behandlungskonzept in Zukunft als neuer Standard etablieren.

Gleichzeitig machen die hohen Sterberaten und die Schwierigkeiten bei der Prognoseabschätzung die Notwendigkeit besserer Risikostratifizierungsmodelle und adaptierter Studienpläne deutlich. Zu schwer erkrankte Patient:innen – bei denen die neue Therapie keine ausreichende Zeit mehr hat zu wirken – scheinen von der Therapie nicht zu profitieren, und die Selektion geeigneter Kandidat:innen bleibt eine Herausforderung für zukünftige Forschung.

Prof. Dr. Dr. h.c. Rassaf hebt hervor: „Unsere Ergebnisse zeigen, dass palliative Onkologie und Kardiologie gemeinsam innovative Wege gehen können, um Patient:innen auch in dieser oft verzweifelten Lebensphase Lebensqualität zu schenken.“ Er betont die Vorreiterrolle der Studie – und erwartet, dass die Ergebnisse internationale Diskussionen und Folgestudien anstoßen werden.

Die Ergebnisse wurden zeitgleich zur Vorstellung auf dem Kongress im renommierten European Heart Journal veröffentlicht.

Link zur Originalveröffentlichung:
Heart Failure Therapy in Patients with Advanced Cancer Receiving Specialized Palliative Care (EMPATICC trial) ]]>
Neue Forschungskooperation: Die Zukunft der biomedizinischen Bildanalyse https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1817 1817 Wed, 27 Aug 2025 11:00:00 +0200 Jeden Tag entstehen deutschlandweit tausende von radiologischen Bildern, die uns mehr über Krankheiten verraten. Wie diese Datenmengen künftig schneller und besser ausgewertet werden können, erforschen zwei große Gruppen von Expert:innen im Konsortium RACOON und dem Schwerpunktprogramm SPP2177, die jetzt kooperieren. Prof. Dr. Dr. Jens Kleesiek von der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen ordnet ein, was der neue Zusammenschluss für die gesundheitsbezogene Forschung und Versorgung in Deutschland bedeutet.
RACOON verbindet seit 2020 alle Universitätsradiologien in Deutschland – das sind 38 Standorte und fast 400 Beschäftigte. Beteiligt sind auch das Deutsche Krebsforschungszentrum in Heidelberg, das Fraunhofer-Institut für Digitale Medizin MEVIS in Bremen und die Technische Universität Darmstadt. Der vom Netzwerk Universitätsmedizin (Bundesforschungsministerium) geförderte RACOON-Verbund macht radiologische Aufnahmen für eine lokale als auch zentrale Analyse nutzbar.

Und hier kommt das von der Deutschen Forschungsgemeinschaft geförderte Schwerpunktprogramm SPP2177 Radiomics ins Spiel. In bundesweit mehr als 15 Teilprojekten soll der diagnostische und prognostische Wert medizinischer Bildgebung durch die Einbindung von „Radiomics“ und fortschrittlicher Bildinterpretationsansätze, zum Beispiel mit Künstlicher Intelligenz, verbessert werden. Dabei entstehen auch Softwarelösungen, um Daten mittels Algorithmen in Sekundenschnelle zu interpretieren. Erkenntnisse der NAKO – der größten bevölkerungsbezogenen Langzeitstudie zur Gesundheit in Deutschland – fließen ebenfalls ein. So lassen sich komplexe Datensammlungen mithilfe leistungsfähiger Großrechner, Künstlicher Intelligenz und Deep Learning nach Mustern durchsuchen. Das liefert wertvolle Hinweise auf vergleichbare Fälle, wahrscheinliche Krankheitsverläufe und geeignete Therapien. Geleitet wird das SPP2177 von Prof. Dr. Fabian Bamberg, Direktor der Klinik für Radiologie am Universitätsklinikum Freiburg.

Die vielfältigen Werkzeuge aus dem Schwerpunktprogramm sollen nun in die klinische Praxis gebracht werden. „Im Grunde kann man sich das wie einen App-Store vorstellen“, erklärt Professor Kleesiek, Direktor des Instituts für Künstliche Intelligenz in der Medizin des Universitätsklinikums Essen. „Wir haben in RACOON ein Ökosystem geschaffen, das nun mit der Software aus dem Schwerpunktprogramm versorgt wird.“ Dabei geht es um alle Krankheiten, bei deren Behandlung bildgebende Verfahren genutzt werden.

„Je mehr wir wissen, umso besser werden die Forschung und die medizinische Versorgung“, fasst Bamberg zusammen. So führt die Auswertung riesiger Datenmengen (Big Data) zu besseren Therapieansätzen und individuelleren Behandlungen. Die Kooperation läuft seit Jahresbeginn und wird von beiden Verbünden aus bestehenden Mitteln finanziert. Erste SPP-Projekte sollen bis Ende 2025 an das RACOON-Konsortium angeschlossen sein.

Mehr zu RACOON: http://racoon.network

Mehr zum Schwerpunktprogramm SPP2177: http://www.uniklinik-freiburg.de/radiomics.html

Mehr zum Netzwerk Universitätsmedizin (NUM): http://www.netzwerk-universitaetsmedizin.de


Diese KI-generierte Collage veranschaulicht, dass Algorithmen Informationen in radiologischen Aufnahmen erkennen können, die für das menschliche Auge sonst verborgen blieben. Diesen Vorteil machen sich die Wissenschaftler:innen des Schwerpunktprogramms SPP2177 und der Forschungsgruppe RACOON im Zuge ihrer Kooperation zu Nutze. (Bildrechte: Prof. Dr. Dr. Jens Kleesiek, erstellt mit DALL-E/OpenAI)


Prof. Dr. Dr. Jens Kleesiek, Direktor des Instituts für Künstliche Intelligenz in der Medizin des Universitätsklinikums Essen (Bildrechte: Frank Preuß, UDE) ]]>
Erste Promotion in der Pflegewissenschaft https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1815 1815 Thu, 21 Aug 2025 11:00:00 +0200 Juliane Spank hat am 7. August 2025 ihre Dissertation erfolgreich verteidigt. Ihre Arbeit mit dem Titel „Entwicklung, Implementierung und Evaluation eines nichtmedikamentösen und multimodalen Delirmanagementprogramms“ ist die erste Promotionsarbeit aus dem Bereich der Pflegewissenschaft an der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen. Sie entstand unter der Betreuung von Prof. Dr. Erika Sirsch, die seit 2023 Professorin für Pflegewissenschaft mit Schwerpunkt „Interprofessionalität“ ist.
Juliane Spank ist seit 2010 am Klinikum Stuttgart tätig. Nach ihrer Ausbildung zur Gesundheits- und Krankenpflegerin arbeitete sie zunächst auf einer kardiologischen und einer gerontopsychiatrischen Station. Ihr Masterstudium der Pflegewissenschaft schloss sie 2016 in Esslingen ab und war danach als wissenschaftliche Mitarbeiterin bei der PAWEL-Studie tätig („Patientensicherheit, Wirtschaftlichkeit und Lebensqualität: Reduktion von Delirrisiko und postoperativer kognitiver Dysfunktion nach Elektivoperationen im Alter“).

Seit 2019 arbeitet Promovendin Spank als Advanced Practice Nurse im multimodalen Delirmanagement „AKTIVER“ in der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie für Ältere am Klinikum Stuttgart. Dort wurde sie auch durch Priv.-Doz. Dr. Christine Thomas unterstützt. „Für meine Arbeit und mich war das zentral und sehr wichtig“, betont Juliane Spank. PD Dr. Thomas ist Ärztliche Direktorin der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie für Ältere.


Juliane Spank (links) und Prof. Dr. Erika Sirsch (© privat) ]]>
Kommunikation verstärkt die Wirkung von Ibuprofen https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1813 1813 Thu, 21 Aug 2025 08:45:00 +0200 Dass Behandlungserwartungen von Patient:innen den Erfolg einer Therapie beeinflussen, wurde in vielen Studien, vor allem für Schmerzen gezeigt. Eine Arbeitsgruppe um den Psychologen Prof. Sven Benson, Leiter des Instituts für Didaktik in der Medizin an der Medizinischen Fakultät/Universitätsklinikum Essen und Projektleiter im Sonderforschungsbereich „Treatment Expectation“ (A11), zeigt dies nun auch für Symptome, die man typischerweise während einer systemischen Entzündungsreaktion, etwa einem Infekt oder nach einer Impfung, empfindet. Das Team aus Essen dokumentiert die Ergebnisse bei 124 gesunden Versuchsteilnehmenden zwischen 19 und 45 Jahren im aktuellen BMC Medicine (BioMed Central).
Diese Studie belegt, dass Placeboeffekte auch bei Entzündungen den Nutzen aktiver Wirkstoffe steigern können. Für Behandelnde ist das eine wichtige Erkenntnis: Bereits geringe Veränderungen in der Kommunikation, mit denen eine Therapiemaßnahme positiv besetzt wird, können den Therapieerfolg deutlich steigern.

Die wegweisende Studie zeigt: Therapieerwartungen beeinflussen Entzündungssymptome und die Wirkung des entzündungshemmenden Medikaments Ibuprofen während einer systemischen Entzündungsreaktion. Die Proband:innen erhielten am Experimentaltag eine niedrig dosierte immunaktivierende Substanz (LPS – Lipopolysaccharid), die Immun-vermittelte Symptome während einer akuten Entzündungsreaktion hervorruft. Kombiniert wurde die LPS-Gabe entweder mit der Einnahme von Ibuprofen oder eines Placebos (Scheinmedikament). Hinzu kamen positive oder neutrale Informationen über die Behandlung.

Die Fragestellung: Wie wirken sich Informationen durch den Arzt oder die Ärztin auf Entzündungssymptome und die Behandlung aus?
„Sie werden 600 Milligramm Ibuprofen vor der Endotoxin-Injektion erhalten. Ibuprofen reduziert effektiv die Entzündungsreaktion und die Symptome wie Kopf- und Muskelschmerzen. Ibuprofen wurde in vorherigen experimentellen Studien mit einem sehr guten Effekt eingesetzt, um Krankheitssymptome zu lindern.“ Diese Informationen erhielten die Proband:innen in der positiven Kommunikations-Gruppe durch die Studienärztin Dr. Johanna Reinold. Das Ergebnis der Studie von Prof. Benson und der wissenschaftlichen Mitarbeiterin Justine Schmidt zeigt, wie Behandelnde die positiven Erwartungseffekte konkret fördern können, denn diese positiven Informationen minderten die Krankheitssymptome effektiv zusätzlich zum Ibuprofen. Die neutrale Kommunikations-Gruppe erhielt dagegen Informationen wie „unsere Studie ist doppelblind und wir wissen nicht, ob Sie das Ibuprofen oder das Placebo bekommen“.

Allerdings zeigen sich durch die positive Kommunikation keine Effekte auf Marker wie Cortisol, das Adrenocorticotrope Hormon, Immunbotenstoffe (Zytokine), die Körpertemperatur und Herzfrequenz. Das lässt vermuten, dass die Erwartungseffekte primär durch andere Mechanismen wirken als beim direkten Einfluss des Medikaments auf die Immunantwort.

Große Bedeutung für viele Therapien
Bei vielen Krankheiten spielen Entzündungen eine Rolle, etwa bei Infektionen, aber auch bei neuropsychiatrischen Erkrankungen oder chronischen Schmerzen. Durch die Entzündung ausgeschüttete Botenstoffe aktivieren dabei nicht nur die Körperabwehr, sondern sie wirken auch auf das Gehirn. Immunvermittelte Symptome wie depressive Verstimmung, gesteigertes Schmerzempfinden, Müdigkeit oder unspezifische körperliche Beschwerden können die Folge sein. Gerade für Menschen, die unter chronischen Entzündungskrankheiten leiden, kann das eine große Belastung sein.

Im Projekt A11 des von der DFG geförderten Sonderforschungsbereichs „Treatment Expectation“ sollen konkrete Verbesserungsmöglichkeiten für Patient:innen im Spannungsfeld zwischen Entzündungen, immungerichteten Therapien und deren Nebenwirkungen erforscht werden.

Fazit
„Unsere Studienergebnisse bedeuten, dass Informationen, die von einer Ärztin oder einem Arzt auch zu einem weit verbreiteten Medikament wie Ibuprofen gegeben werden, die Wirksamkeit des Medikaments verstärken können“, zieht Prof. Benson das Resümee für die Arbeitsgruppe. Interessanterweise zeigte sich zudem, dass sich die Entzündungssymptome bei positiver Information bereits besserten, wenn faktisch kein wirksames Medikament gegeben wurde und dass dieser Effekt insbesondere für das psychische Wohlbefinden während der Entzündungsreaktion zu beobachten war.

„Das zeigt, dass wir dringend umdenken müssen bei medikamentösen Therapien. Denn wie wirksam eine Behandlung ist, hängt nicht nur von dem Wirkstoff ab, sondern auch von der Erwartungshaltung. Und zwar nicht nur in der Schmerztherapie, wo diese Effekte schon länger bekannt sind. Hier liegt ein großes, bislang wenig genutztes Potential für die Optimierung und Personalisierung von medizinischen Behandlungen“, erklärt die Neurologin und Leiterin der Schmerzmedizin an der Universitätsklinik Essen Prof. Ulrike Bingel. Sie ist Sprecherin des Sonderforschungsbereichs „Treatment Expectation“ und forscht seit Jahrzehnten intensiv zu Placebo- und Noceboeffekten in der Medizin.


Link zur Originalveröffentlichung:
Schmidt, J., Reinold, J., Rohn, H. et al. Placebo effects improve sickness symptoms and drug efficacy during systemic inflammation: a randomized controlled trial in human experimental endotoxemia. BMC Med 23, 455 (2025). https://doi.org/10.1186/s12916-025-04292-8


Was macht der Sonderforschungsbereich „Treatment Expectation“?
Der überregionale, von der Deutschen Forschungsgemeinschaft geförderte Sonderforschungsbereich (SFB/Transregio 289) „Treatment Expectation“ (Behandlungserwartung) untersucht seit dem Jahr 2020 mit einem interdisziplinären Team an den Universitäten Duisburg- Essen, Marburg und Hamburg den Einfluss der Erwartung von PatientInnen auf die Wirksamkeit medizinischer Behandlungen. Deutschland nimmt international eine Spitzenposition in der Erforschung von Placebo-und Noceboeffekten ein. Im Mai 2024 hat der SFB rund 15 Millionen Euro von der Deutschen Forschungsgemeinschaft für eine weitere vierjährige Förderphase eingeworben. Das Ziel des interdisziplinären Verbunds ist, die äußerst komplexen Mechanismen von Erwartungseffekten von der molekularen bis zur systemischen Ebene mit modernsten wissenschaftlichen Methoden zu entschlüsseln, psychologische und neurobiologische Unterschiede zwischen einzelnen Patient:innen und Erkrankungen so exakt wie möglich zu verstehen und zu prüfen, wie diese Effekte etablierte pharmakologische und andere Behandlungsansätze optimieren können. Hierzu erforscht ein Team von 26 exzellenten Forschenden aus den Bereichen Medizin, Psychologie und den Neurowissenschaften. Ziel der Forschung ist es, bestehende Medikamente verträglicher zu machen, ihre Wirksamkeit zu steigern und ihre Nebenwirkungen zu verringern, indem man die Effekte positiver Erwartung nutzt. Sprecherin des Forschungsverbundes ist Prof. Dr. Ulrike Bingel von der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen: „Erwartungen von PatientInnen haben einen erheblichen Einfluss auf den Verlauf von Erkrankungen und die Wirksamkeit von Behandlungen. Unser Ziel ist es das wissenschaftliche fundierte Wissen, dass Erwartung, Kontext und Kommunikation eine wichtige Rolle spielen, in die Schulmedizin zu integrieren.“

Weitere Informationen zur aktuellen Forschung sowie Ratschläge für Patient:innen sind auf der Webseite www.treatment-expectation.de nachzulesen.


Prof. Dr. Sven Benson (© UDE, Frank Preuß)


Justine Kaiser (© UK Essen, Martin Kaiser) ]]>
Forschungskooperation: Gastprofessuren an chinesischer Universität https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1816 1816 Wed, 20 Aug 2025 11:45:00 +0200 Die internationale Forschungskooperation zwischen dem Universitätsklinikum Essen und der renommierten West China School of Medicine am West China Hospital der Sichuan University erfährt eine besondere Auszeichnung: Prof. Dr. Stephan Lang, Direktor der Klinik für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, und Prof. Dr. Jadwiga Jablonska-Koch, Leiterin der experimentellen HNO-Tumorimmunologie, wurden von der Sichuan University (Chengdu, China) zu Visiting Professors ernannt. Beide forschen und lehren an der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen.
Die Gastprofessuren sind jeweils bis 2031 ausgesprochen und unterstreichen die langfristige Perspektive der Partnerschaft. Die Ernennungen würdigen die enge wissenschaftliche Zusammenarbeit beider Einrichtungen, die in den vergangenen Jahren zahlreiche gemeinsame Forschungsprojekte und hochrangige Publikationen hervorgebracht hat. Ziel der Kooperation ist, innovative Ansätze in der Tumorimmunologie und in der Behandlung von Kopf-Hals-Tumoren voranzutreiben und so neue Therapiekonzepte für Patient:innen zu entwickeln.

„Die Ernennung ist für uns nicht nur eine persönliche Auszeichnung, sondern vor allem ein Ausdruck der exzellenten und vertrauensvollen Zusammenarbeit mit unseren Partnerinnen und Partnern in Chengdu“, betont Professor Lang. „Gemeinsam können wir Forschungsfragen auf internationalem Niveau bearbeiten und die translationale Medizin entscheidend voranbringen.“

Auch Professorin Jablonska-Koch hebt die Bedeutung der Kooperation hervor: „Die Verbindung unserer komplementären Expertisen ermöglicht es, wissenschaftliche Ideen rasch in klinisch relevante Strategien zu übersetzen. Wir freuen uns darauf, diesen Weg in den kommenden Jahren gemeinsam weiterzugehen.“

Ein nächstes Highlight der Zusammenarbeit wird vom 22. bis 24. Januar 2026 in Essen stattfinden: Dann treffen sich die Teams aus Chengdu und Essen zu einem wissenschaftlichen Kongress, um aktuelle Ergebnisse zu präsentieren und die künftige Forschungsagenda zu vertiefen.

Weitere Informationen zum „4th International Symposium on Tumor-Host Interaction in Head and Neck Cancer“: http://headandneck-symposium.de


Prof. Dr. Jadwiga Jablonska-Koch (© UK Essen, Dave Kittel)


Prof. Dr. Stephan Lang (© UK Essen) ]]>
Westdeutsche Biobank Essen: PD Dr. Denise Zwanziger ist neue WBE-Leiterin https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1814 1814 Mon, 18 Aug 2025 11:30:00 +0200 Am 15. August 2025 hat PD Dr. Denise Zwanziger die Leitung der Westdeutschen Biobank Essen (WBE) übernommen. Die WBE ist eine zentrale Serviceeinrichtung der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen.
In der Westdeutschen Biobank Essen wird gespendetes Probenmaterial mit den dazugehörigen streng pseudonymisierten Daten von Patient:innen des Universitätsklinikums Essen und seiner Tochterkliniken eingelagert und zur medizinischen Forschung zur Verfügung gestellt. Dies ermöglicht die Erforschung von Krankheitsursachen und die Verbesserung von Diagnostik und Therapie. „Akademische Biobanken gewinnen zunehmend an Bedeutung und leisten unter Einhaltung ethischer und rechtlicher Richtlinien einen wichtigen Beitrag zur Forschung“, betont die neue WBE-Leitung.

PD Dr. Zwanziger war im Anschluss an ihr Chemiestudium und ihre Promotion an der Universität Leipzig zunächst am Leibniz-Institut für Molekulare Pharmakologie in Berlin. Die Universitätsmedizin Essen kennt sie seit 2012, zum Beispiel durch ihre Tätigkeiten als Laborleiterin des Forschungslabors der Klinik für Endokrinologie, Diabetologie und Stoffwechsel und als stellvertretende Leiterin des Bereichs „Zentrallabor – Forschung und Lehre“.

„Die Weiterentwicklung, der Ausbau und die Optimierung unserer Biobank sind von essenzieller Bedeutung“, sagt PD Dr. Denise Zwanziger. „Ich freue mich, diese Prozesse als Leiterin der WBE vorantreiben zu können“, ergänzt sie.

Mehr Informationen zur Westdeutschen Biobank Essen: http://www.uni-due.de/med/biobank


PD Dr. Denise Zwanziger, neue Leiterin der Westdeutschen Biobank Essen (© Privat) ]]>
Fleur Hiege-Gedächtnispreis 2025: Würdigung für Essener Hautkrebsforscher https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1812 1812 Fri, 08 Aug 2025 12:00:00 +0200 Prof. Dr. Dr. Alpaslan Tasdogan, Forscher der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen (UDE), hat den Fleur Hiege-Gedächtnispreis 2025 erhalten. Die „Hiege-Stiftung – die Deutsche Hautkrebsstiftung“ würdigt mit ihrem Preis seine wissenschaftlichen Arbeiten im Bereich des Schwarzen Hautkrebses, unter anderem die erst kürzlich erschienene Publikation „Pathogenic mitochondrial DNA mutations inhibit melanoma metastasis“. Zusammen mit Kolleg:innen zeigt er, dass bestimmte schädliche Mutationen der mitochondrialen DNA die Metastasierung von Melanomen deutlich einschränken – obwohl sie das Tumorwachstum nicht verhindern.
Mitochondriale DNA (mtDNA) wird als das kleine Erbgut in den Kraftwerken einer Zelle bezeichnet. Die mtDNA spielt eine überraschende Rolle bei der Ausbreitung von Hautkrebs: Ist sie defekt, können Tumorzellen zwar wachsen, sich aber deutlich schlechter im Körper ausbreiten.

In dieser Studie demonstrieren die Forschenden um Professor Tasdogan, dass sich Zellen, die von den geschilderten Mutationen betroffen sind, schlechter bewegen können, seltener in den Blutkreislauf gelangen und somit weniger Ableger bilden. Die Forschungsergebnisse betonen die signifikante Rolle der Integrität der mtDNA für das Fortschreiten von Krebs. „Wir sind gerade dabei, unsere Erkenntnisse – unter anderem aus dieser Arbeit – in unseren klinischen Alltag einzuarbeiten“, sagt Prof. Dr. Dr. Tasdogan. „Wir testen aktuell, ob wir Mutationen in der mitochondrialen DNA in der Therapie von Melanompatient:innen nutzen können.“

„Wir freuen uns sehr, dass Professor Tasdogan für seine wegweisende Melanomforschung der vergangenen Jahre am UK Essen mit dem renommierten Fleur Hiege-Gedächtnispreis ausgezeichnet wird“, sagt Prof. Dr. Dirk Schadedorf, Direktor der Klinik für Dermatologie.

Professor Tasdogan ist Oberarzt und arbeitet an der Klinik und Poliklinik für Dermatologie, Allergologie und Venerologie des Universitätsklinikums Essen. Er studierte Molekulare Medizin und Medizin an der Universität Ulm, wo er 2014 in Medizin und 2016 in den Naturwissenschaften promoviert wurde. Nach 2-jähriger Arbeit als Dermatologe am Universitätsklinikum Ulm forschte Tasdogan von 2017 bis 2021 am Children’s Research Institute an der UT Southwestern, Dallas, USA. 2021 wurde er Professor für Dermatologie- und Tumor-Metabolismus an der Medizinischen Fakultät der UDE.

Link zu der Online-Publikation „Pathogenic mitochondrial DNA mutations inhibit melanoma metastasis“: http://www.science.org/doi/10.1126/sciadv.adk8801

Link zu der Pressemitteilung über die Online-Publikation: http://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1701

Link zu der Internetseite der „Hiege-Stiftung – die Deutsche Hautkrebsstiftung“: http://hautkrebsstiftung.de/gedaechtnispreis


Prof. Dr. Dr. Alpaslan Tasdogan (© UK Essen, Dave Kittel) ]]>
Professor Bockisch verstärkt Ethik-Kommission des Bundesinstituts für Arzneimittel und Medizinprodukte https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1811 1811 Tue, 05 Aug 2025 10:00:00 +0200 Prof. em. Dr. Dr. Dr. h.c. Andreas Bockisch wurde aufgrund seiner Strahlenschutz-Expertise in die „Spezialisierte Ethik-Kommission für besondere Verfahren“ des Bundesinstituts für Arzneimittel und Medizinprodukte berufen. Der renommierte Wissenschaftler forschte für die Medizinische Fakultät der Universität Duisburg-Essen. Ende Juli 2016 wurde der international anerkannte Experte für Schilddrüsenkrebs als Hochschullehrer emeritiert. Er war 20 Jahre lang Direktor der Klinik für Nuklearmedizin am Universitätsklinikum Essen (UK Essen).
Die Ethik-Kommission des Bundesinstituts für Arzneimittel und Medizinprodukte ist am 1. Juli 2025 gegründet worden. Sie bildet ein zentrales Element des Medizinforschungsgesetzes zur Stärkung der Arzneimittelforschung. Ihre Mitglieder bewerten Studienanträge. „Es geht aber nicht nur darum, dass die Strahlenanwendung im Zentrum einer Studie steht, sondern überwiegend die Diagnostik mit ionisierender Strahlung“, sagt Professor Bockisch.

Unter seiner Leitung erlangte die Klinik für Nuklearmedizin des UK Essen eine deutschlandweit führende Position. Professor Bockisch führte beispielsweise die PET-Untersuchung mit 124-Jod vor der Radiojod-Behandlung ein, die heute zu den Standardmethoden zählt. In Kombination mit einem CT lässt sich auf diese Weise genau abschätzen, wie viel therapeutische Aktivität nötig ist, um den Tumor zu zerstören.

Im Laufe seiner Forschungstätigkeit verfasste der Mediziner und Physiker mehr als 600 wissenschaftliche Publikationen. Prof. Bockisch war unter anderem Präsident der Deutschen Gesellschaft für Nuklearmedizin, langjähriges Mitglied der Strahlenschutzkommission der Bundesregierung und Mitherausgeber nationaler und internationaler Fachjournale.

Prof. em. Dr. Dr. Dr. h.c. Bockisch studierte von 1969 bis 1974 Physik an der Universität Köln. Dem Diplom folgte ein Medizinstudium. 1977 promovierte er zum Dr. rer. nat, 1984 zum Dr. med. Nach seiner Anerkennung als Facharzt habilitierte er sich 1990 an der Universität Bonn für das Fach Nuklearmedizin. Beruflich startete er 1976 an der Universität Köln und wechselte später an die Universität Bonn. Nach einem Forschungsaufenthalt am PET-Center der University of Tennessee/Knoxville, USA, wechselte er 1991 an die Universität Mainz. 1996 folgte er dem Ruf auf den Lehrstuhl für Nuklearmedizin an der damaligen Universität Essen.

Weitere Informationen zu der „Spezialisierten Ethik-Kommission für besondere Verfahren“:
http://www.bfarm.de/DE/Das-BfArM/Aufgaben/Spezialisierte-Ethik-Kommission/_node.html


Prof. em. Dr. Dr. Dr. h.c. Andreas Bockisch (© privat) ]]>
Autophagie in BAP1-defizienten Tumoren als Ziel: UDE-Forschungsteam entdeckt vielversprechenden Therapieansatz https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1810 1810 Tue, 05 Aug 2025 09:22:35 +0200 Mutationen im Tumorsuppressorgen BAP1 stehen im Zusammenhang mit aggressiven und schwer zu behandelnden Krebsarten wie Aderhautmelanom und Nierenkrebs. Dr. Samuel Peña-Llopis und Dr. Silvia Vega-Rubin-de-Celis von der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen/Universitätsklinikum Essen haben nicht nur eine neue Schwachstelle in aggressiven Tumoren mit BAP1-Mutationen entdeckt, sondern auch einen möglichen Behandlungsansatz mit bereits bekannten Wirkstoffen aufgezeigt. Ihre Ergebnisse wurden kürzlich in der renommierten Fachzeitschrift „Autophagy” veröffentlicht.
Dr. Samuel Peña-Llopis, Leiter der Arbeitsgruppe für Translationale Genomik in der Klinik für Augenheilkunde, und Dr. Silvia Vega Rubin de Celis, Leiterin der Gruppe Autophagie bei Krebs am Institut für Zellbiologie (Tumorforschung), entdeckten, dass BAP1-Mutationen das Protoonkogen SRC aktivieren und die Autophagie stören, also den Selbstreinigungsprozess der Zellen. In Laborversuchen und in Organoiden – organähnlichen Tumormodellen von Patient:innen – konnten sie diesen Effekt gezielt beeinflussen.

Die Forschenden setzten dabei auf eine Kombination aus zwei Wirkstoffklassen, den sogenannten SRC-Inhibitoren, wie Dasatinib und Saracatinib, und Autophagie-fördernden Wirkstoffen, wie Tat-BECN1 und SW076956. Mit dieser Kombinationstherapie konnten in Laborversuchen und in Tumororganoiden vielversprechende synergistische Effekte erzielt werden, vor allem bei Verlust von BAP1.

„Unsere Ergebnisse deuten auf einen neuen personalisierten Ansatz zur Behandlung von BAP1-defizienten Tumoren hin, bei dem Kinase-Inhibitoren und Autophagie-Induktoren kombiniert werden“, erklärt Dr. Samuel Peña-Llopis, Koordinator des von der Deutschen Krebshilfe geförderten Translationalen Onkologie-Konsortiums „Innovative Therapien für BAP1-mutierte Neoplasien“. Die Studie wurde finanziert durch das Deutsche Konsortium für Translationale Krebsforschung (DKTK), das Forschungs- und Innovationsprogramm „Horizont 2020“ der Europäischen Union im Rahmen der Marie-Sk?odowska-Curie-Maßnahmen (MSCA), die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG), das Förderschwerpunktprogramm „Translationale Onkologie“ der Deutschen Krebshilfe, den Infrastrukturfonds der Internen Forschungsförderung Essen (IFORES) sowie das Josepha-und-Charlotte-von-Siebold-Habilitandinnen-Förderprogramm der Universität Duisburg-Essen.

Die Kombination dieser Medikamente wurde bereits patentiert (WO2025056601), und die Forscher wollen diese Strategie weiterentwickeln, um klinische Studien zu initiieren.

Link zur Originalveröffentlichung:
Autophagy suppression via SRC induction represents a therapeutic vulnerability for BAP1-mutant cancers ]]>
Vulvodynie: Eine Krankheit, über die gesprochen werden muss https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1809 1809 Wed, 23 Jul 2025 10:01:44 +0200 Der Sonderforschungsbereich „Treatment Expectation“ unterstützt Aufklärung über chronische Schmerzen im Intimbereich. Die Krankheit ist in der breiten Öffentlichkeit weitgehend unbekannt, und die Betroffenen kämpfen um Anerkennung und adäquate Unterstützung. Für die dauerhaften Schmerzen im Intimbereich zu sensibilisieren und zu enttabuisieren, dafür setzt sich die Fotografin Celia Joy Homann ein. Der Sonderforschungsbereich „Treatment Expectation“ unterstützt das Fotoprojekt über Vulvodynie. Die Ausstellung findet vom 23.08. bis 30.08.2025 in Dortmund statt.
In ihrer fotografischen Arbeit widmet sich Celia Joy Homann der noch wenig bekannten Diagnose Vulvodynie. Ihre Bilder machen einen Schmerz sichtbar, der in unserer Gesellschaft kaum benannt wird. Durch intime Porträts und atmosphärische Bildwelten entsteht ein visueller Raum, in dem das Unsichtbare eine greifbare Form annimmt. Ziel der Arbeit ist es, Bewusstsein zu schaffen und das Tabu rund um chronische Schmerzen im Intimbereich zu durchbrechen.

Der Sonderforschungsbereich SFB/TRR 289 „Treatment Expectation“ (Behandlungserwartung), der Placebo- und Nocebeffekte sowie Therapieansätze erforscht, unterstützt die Arbeit von Celia Joy Homann. Ihr künstlerisch fotografischer Ansatz beschreibt eine neue Dimension, Information über chronische Schmerzen zu transportieren und aufzuklären.

Prof. Ulrike Bingel, Neurologin und Leiterin der Schmerzmedizin am Universitätsklinikum Essen und Sprecherin des Sonderforschungsbereichs, begrüßt den neuen Ansatz, „denn die Vulvodynie braucht, wie jede chronische Schmerzerkrankung, mehr Öffentlichkeit – im medizinischen Umfeld und im privaten Bereich“. Inzwischen hat sich die Informationslage zwar verbessert und es gibt sogar einen „Deutschen Vulvodynie-Tag", dennoch bleibt die Krankheit in der breiten Öffentlichkeit weitgehend unbekannt, und die Betroffenen kämpfen weiterhin um Anerkennung und adäquate Unterstützung. Mehr Aufklärung und bessere Kommunikation sind hier entscheidend. Gerade eine unsensible Kommunikation oder falsche Informationen können negative Erwartungen in Bezug auf eine Therapie fördern. Und dann können Noceboeffekte – das Gegenstück zu den positiven Placeboeffekten – wirken und sich nicht nur psychologisch, sondern auch körperlich, negativ auf das Krankheitsgeschehen und den Therapieerfolg auswirken.

Celia Joy Homann hat für ihre Arbeit mit Betroffenen und Experten gesprochen. Janine Batale, Sexualtherapeutin in Gelsenkirchen, weiß: „Häufig eint die betroffenen Frauen, dass sie sich von ihrer Vulva entzweien und das Vertrauen in ihren Körper verlieren: Sie ärgern sich über ihn und erleben ein Gefühl der Entfremdung.“

Die Ausstellung ist vom 23. bis 30. August 2025 in dem Raum „Annelise", Gneisenaustraße 30, von Dortmund Kreativ zu sehen. Die Vernissage findet am 23.08. ab 19 Uhr statt.

Begleitend zur Ausstellung erscheint ein Fotobuch mit Interviews von Betroffenen sowie Beiträgen von Ärzt:innen aus verschiedenen therapeutischen Fachbereichen.


Was ist Vulvodynie?
Vulvodynie bezeichnet chronische Schmerzen im Bereich der Vulva, die länger als drei Monate andauern und keine klare Ursache haben. Die Beschwerden reichen von Brennen über Stechen bis hin zu Jucken oder Trockenheit. Zwischen fünf und zehn Prozent aller Frauen leiden im Laufe ihres Lebens unter unerträglichen Schmerzen im äußeren Genitalbereich, was selbst alltägliche Aktivitäten wie Fahrradfahren oft unmöglich macht. In Deutschland bleibt die Diagnose oft jahrelang unerkannt. Betroffene erleben nicht nur körperliche, sondern auch psychosoziale Belastungen. Wenn die Diagnose schließlich gestellt wird, stehen viele Betroffene vor der Aufgabe, sich selbst intensiv über die Krankheit zu informieren, da sie auf ihrem Heilungsweg häufig auf sich allein gestellt sind. Zwar existiert ein multimodaler Behandlungsansatz, doch seine Wirksamkeit ist so individuell, dass unklar bleibt, was letztlich Linderung verschafft. Ziel der Ausstellung und Examensarbeit von Celia Joy Homann ist es, den Betrachter zu sensibilisieren, einen Beitrag zur Enttabuisierung von Schmerzen im Intimbereich zu leisten und Behandlungen, vor allem die Kommunikation zwischen Therapeut:in und Patientin, zu verbessern. ]]>
Helmholtz-Promotionspreis für UDE-Absolventin: Tumorabwehr aus dem Schädelknochen https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1808 1808 Wed, 23 Jul 2025 09:54:18 +0200 Immunzellen im Schädelknochen könnten bei der Bekämpfung von Hirntumoren eine essenzielle Rolle spielen. Für diese Erkenntnis, die sie bereits als Doktorandin in Nature Medicine veröffentlichte, ist Dr. Celia Dobersalske mit dem Promotionspreis der Helmholtz-Gemeinschaft Deutscher Forschungszentren ausgezeichnet worden. Dr. Dobersalske forscht in der DKTK-Arbeitsgruppe von Prof. Dr. Björn Scheffler, Translationale Neuroonkologie am Westdeutschen Tumorzentrum Essen, sowie an der Medizinischen Fakultät der UDE.
Die Helmholtz Doktorandenpreise sind mit einem Preisgeld in Höhe von 5.000 Euro verbunden. Dazu kommt eine Reise- und Sachkostenpauschale für einen Forschungsaufenthalt im Ausland von bis 12.000 Euro.

Celia Dobersalske hat an der UDE Medizinische Biologie studiert und ihre Dissertation eingereicht, die mit Summa cum laude bewertet wurde. Zusammen mit ihrem Team am WTZ und der Klinik für Neurochirurgie und Wirbelsäulenchirurgie analysierte sie darin zunächst Stamm- und Vorläuferzellen des Immunsystems im Gewebe des Glioblastoms – eines bis heute unheilbaren Gehirntumors. Bei der Untersuchung von Gewebeproben entsprechender Patient:innen stieß sie in deren Schädelknochen auf hochpotente Immunzellen: zytotoxische CD8+ T-Lymphozyten. Dabei handelt es sich um sehr effektive Immunzellen, die entartete Zellen erkennen und vernichten.

Ergebnisse bildgebender Verfahren wiesen anschließend darauf hin, dass Knochenmarknischen in enger Nachbarschaft zum Glioblastom anscheinend das Reservoir sind, aus dem sich die Tumorabwehr rekrutiert. Künftige Studien sollen nun untersuchen, wie diese besonderen Zellen gezielt in bessere Therapiekonzepte eingebunden werden können.

„Unser Befund ergänzt entscheidend das sich wandelnde Verständnis des Gehirns, das lange als immunologisch isoliert galt“, beschreibt Dobersalske die Bedeutung ihrer Analysen.

Ihre Erkenntnisse stellen nicht nur herkömmliche Vorstellungen von der Arbeitsweise des Immunsystems bei Patient:innen mit Hirntumoren auf den Kopf, auch die Behandlungskonzepte beim Glioblastom müssen angesichts der neuen Daten überdacht werden. Denn Chirurg:innen müssen durch die Schädeldecke zum Tumor gelangen, um ihn zu entfernen und um die Diagnose sichern zu können. Künftige Studien sollten untersuchen, wie Schäden am lokalen Knochenmark dabei minimiert werden können.

Die Arbeit des Teams um Dobersalske wurde gefördert von der Wilhelm Sander-Stiftung und durch das DKTK Joint Funding Programm ‘HematoTrac‘.

Link zur Meldung der Helmholtz-Gemeinschaft:
https://www.helmholtz.de/newsroom/artikel/helmholtz-verleiht-promotionspreis/ ]]>
Datavzrd: Neues Tool macht komplexe Daten verständlich https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1807 1807 Wed, 23 Jul 2025 09:46:08 +0200 Tabellarische Daten sind das Herzstück wissenschaftlicher Analysen – ob in der Medizin, den Sozialwissenschaften oder auch in der Archäologie. Sie nachvollziehbar und nutzbar zu machen, gestaltet sich oft mühsam, vor allem wenn die Daten umfangreich oder komplex sind. Das Institut für Künstliche Intelligenz in der Medizin (IKIM) der Universität Duisburg-Essen hat eine elegante Lösung entwickelt: Datavzrd. Dieses Open-Source-Tool verwandelt einfache Tabellen in interaktive, visuell ansprechende HTML-Berichte – ganz ohne Programmierkenntnisse oder zusätzliche Software. Die Open-Access-Zeitschrift PLOS One berichtet hierüber.
Rohdaten in Tabellenform sind häufig schwer lesbar und unübersichtlich. Meist lassen sich Datenpunkte nicht filtern, sortieren oder verknüpfen. Und werden Tabellen versendet oder geteilt, gehen oft Kontext und Verknüpfungen verloren. Werkzeuge wie etwa R Shiny bieten zwar gute Möglichkeiten, Daten zu visualisieren und interaktiv nutzbar zu machen. Sie erfordern aber besondere technische Kenntnisse oder eine spezielle Software. Nicht so die am IKIM entwickelte Lösung Datavzrd. Die erstellten Berichte lassen sich lokal im Browser öffnen, per E-Mail versenden oder als Manuskriptanhang nutzen. Dabei bleiben sie vollständig interaktiv – sogar bei großen Datensätzen mit Millionen von Zeilen.

„Der große Vorteil von Datavzrd: Es ist besonders einsteigerfreundlich und wartungsarm“, erklärt Informatiker Felix Wiegand. Der Wissenschaftler, der zur Arbeitsgruppe von Prof. Dr. Johannes Köster am IKIM gehört, hat das Tool mitentwickelt. „Die Berichte werden nicht programmiert, sondern einfach über eine leicht verständliche Textdatei beschrieben – ähnlich wie ein Steckbrief, in dem festgelegt wird, welche Daten gezeigt werden sollen und in welcher Weise. So können auch Nutzende ohne Programmiererfahrung ihre Daten schnell und übersichtlich aufbereiten.“ Außerdem lassen sich komplexe Beziehungen zwischen verschiedenen Tabellen abbilden, um etwa durch Datenhierarchien zu navigieren oder zusammenhängende Einträge miteinander zu verknüpfen. Ein
Tutorial erleichtert die Nutzung des Tools.

Wie vielseitig Datavzrd ist, zeigt das IKIM-Team in der Publikation beispielhaft an verschiedenen Anwendungen, darunter sind diese zwei: In einem molekularen Tumorboard werden genetische Befunde und Therapieoptionen patientenbezogen interaktiv dargestellt – so wie es in der medizinischen Praxis benötigt wird. Und in einer archäologischen Studie werden verzierte Kleidungselemente aus verschiedenen Fundstätten vergleichbar aufbereitet und verknüpft präsentiert.

„Datavzrd macht datenbasierte Ergebnisse intuitiv, flexibel und nachhaltig nutzbar“, fasst Felix Wiegand die Vorteile zusammen. „Es eignet sich für nahezu alle Disziplinen und wissenschaftliche Bereiche – von der Forschung über die Lehre bis hin zur Begutachtung.“


Link zur Originalpublikation:
Datavzrd: Rapid programming- and maintenance-free interactive visualization and communication of tabular data

Link zur Datavrzd:
https://datavzrd.github.io/ ]]> Forschung für das Herz: Dr. Tobias Lerchner erhält Walter Benjamin-Stipendium für Projekt zur Herzmuskelschwäche https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1806 1806 Tue, 22 Jul 2025 15:00:58 +0200 Dr. med. Tobias Lerchner, Arzt in Weiterbildung für Innere Medizin und Kardiologie am Universitätsklinikum Essen und Wissenschaftler der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen, erhält das Walter Benjamin-Stipendium der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG). Gefördert wird ein zweijähriges Forschungsprojekt zur dilatativen Kardiomyopthie, das Dr. Lerchner in den Niederlanden am Cardiovascular Research Institute Maastricht (CARIM) durchführen wird.
Die sogenannte dilatative Kardiomyopathie (DCM) ist eine chronische Erkrankung des Herzmuskels, die vorwiegend junge Menschen und Menschen mittleren Alters betrifft. DCM führt zu schwerer Herzschwäche und macht in vielen Fällen sogar eine Herztransplantation notwendig. Viele Patient:innen mit DCM erhalten heute noch keine gezielte Therapie. Das will Dr. Lerchner ändern. Ziel seines Projekts ist es, die bislang unzureichend verstandenen Krankheitsmechanismen besser zu entschlüsseln und damit langfristig die Entwicklung neuer, personalisierter Therapieansätze zu ermöglichen.

Der Fokus seines Forschungsprojekts liegt zum einen auf dem Zusammenspiel zwischen Immunzellen (Makrophagen) und Herzmuskelzellen (Kardiomyozyten) und wie dieser „zelluläre Dialog“ bei verschiedenen Unterformen der Erkrankung abläuft. Zum anderen untersucht der Mediziner die Rolle von epigenetischen Veränderungen. Ein Enzym hat er dabei besonders im Blick: die Lysin-Demethylase 8, die möglicherweise eine zentrale Rolle bei der Krankheitsentstehung spielt.

„Mich interessiert, wie die Entzündungsprozesse im Herzmuskel entstehen und warum sie bei manchen Patient:innen so schwer verlaufen“, erklärt Dr. Lerchner. „Denn erst, wenn wir die Ursachen der Erkrankung im Detail verstanden haben, können wir gezielt neue Therapien entwickeln.“ ]]>
Neu an UDE / UK Essen: Prof. Dr. Caroline Wiesehöfer https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1805 1805 Thu, 17 Jul 2025 09:41:44 +0200 In Deutschland ist fast jedes zehnte Paar ungewollt kinderlos – in 50 Prozent der Fälle liegt die Ursache beim Mann. Ein häufiger Grund: Spermien bewegen sich zu langsam. Dr. Caroline Wiesehöfer, neue Juniorprofessorin für ‚Anatomie‘ an der Universität Duisburg-Essen, erforscht die biologischen Ursachen beeinträchtigter Spermienbewegungen – mit 3D-Darstellung in Echtzeit.
„Wir müssen verstehen, wie die Bewegung von Spermien auf zellulärer Ebene geregelt wird und welche äußeren Einflussfaktoren diese verändern können“, erklärt Prof. Dr. Caroline Wiesehöfer. Dabei spielen kleinste Moleküle und Ionen eine wichtige Rolle. Gerät ihr Gleichgewicht aus dem Lot, kann die Bewegung der Spermien gestört sein“. Da die Spermienbewegung eine zentrale Voraussetzung für die Befruchtung der Eizelle ist, kann die Bewegungsfähigkeit direkte Auswirkungen auf die Fruchtbarkeit haben.

Am Universitätsklinikum Essen (UK Essen) analysiert Professorin Wiesehöfer anhand von drei Spezies, wie die männlichen Samenzellen sich fortbewegen. „Wir untersuchen die Spermien-Bewegung bei Seeigeln, Mäusen und bei Menschen“, so die Biologin. Methodisch nutzt sie die sogenannte Digitale Holographische Mikroskopie (DHM). Die DHM ermöglicht, die Bewegung der Spermien dreidimensional und in Echtzeit zu beobachten. Anders als bislang üblich nutzt die Technologie Laserlicht und Computerberechnungen. „Mit dieser Bildgebung können wir den Einfluss verschiedener Ionenkanäle für die Bewegung von Spermien untersuchen."

Aber warum fahren einige Spermien bei der Zeugung auf Sparflamme? Prof. Dr. Caroline Wiesehöfer kennt viele Gründe. „Neben genetischen Defekten können auch Umwelteinflüsse oder Medikamente ihre Bewegung beeinflussen. Deshalb untersuche ich auch, wie sich bestimmte Therapien, die das Immunsystem schwächen, darauf auswirken“, erklärt die 35-jährige.

Ihr Biologiestudium absolvierte Caroline Wiesehöfer an der Universität Düsseldorf (2010-2013) und der RWTH Aachen (2013-2015). Ihre Promotion absolvierte sie an der UDE am Institut für Anatomie (2016-2020), in dem sie im Anschluss als wissenschaftliche Mitarbeiterin arbeitete (2020-2023). Von 2023 bis 2024 ging sie zudem als Stipendiatin des Walter-Benjamin-Programms der DFG in die USA und forschte an der Yale School of Medicine. ]]>
Gefährliche Erreger: Hantaviren programmieren gesunde Zellen für sich um https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1804 1804 Thu, 17 Jul 2025 09:00:00 +0200 Hantaviren rücken verstärkt in den Fokus der Medizinforschung: Die Erreger gelten als gefährlich und breiten sich in Teilen Deutschlands zunehmend aus. Es gibt aber bislang weder Impfstoffe noch antivirale Therapien gegen eine Infektion durch Hantaviren. Ein neues, von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördertes Projekt soll nun Wissenslücken schließen. Dafür kooperieren Wissenschaftler:innen der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen und des Instituts für Biologie und Biochemie der Universität Potsdam. Die DFG unterstützt das Vorhaben mit 434.775 Euro, davon fließen 242.475 Euro an den Forschungsstandort Essen.
Einige Hantavirus-Varianten gelten als besonders aggressiv. Sie lösen grippeähnliche Symptome aus bis hin zu schweren Nieren- oder Lungenproblemen. Hantaviren werden durch Nagetiere, vor allem Mäuse, auf den Menschen übertragen. Eine Infektion erfolgt meist über das Einatmen von Staub, der mit Ausscheidungen infizierter Tiere verunreinigt ist.

Hantaviren zählen zu den „Emerging Viruses“, die erhebliches Potential besitzen, große und gefährliche Ausbrüche auszulösen. „Diese Viren und ihr Verhalten sind weiterhin noch zu wenig erforscht“, sagt Dr. Roland Schwarzer vom Institut für die Erforschung von HIV und AIDS-assoziierten Erkrankungen am Universitätsklinikum Essen. „Und das Problem wird in Zukunft noch kritischer, weil sich in den vergangen Jahren einige renommierte Hantavirus-Fachleute in den Ruhestand zurückgezogen haben.“

Gemeinsam mit der Arbeitsgruppe um Prof. Dr. Salvatore Chiantia von der Universität Potsdam untersucht das Essener Team um Dr. Roland Schwarzer und Dr. Hannah Schwarzer-Sperber, wie Hantaviren gesunde Zellen reprogrammieren, um sich darin zu vermehren. „Die Viren verändern gezielt das Zytoskelett – eine Art Stützgerüst der Zelle. Das möchten wir besser verstehen, um neue Schwachstellen des Virus‘ zu entdecken“, sagt Dr. Schwarzer. Ziel ist, Angriffspunkte für künftige Therapien zu identifizieren.

Verstärkung erhält das Essener Team seit Mai 2025 durch Nachwuchsforscherin Tina Dluzak, die projektbegleitend ihre Doktorarbeit schreibt. Sie widmet sich den zellulären Mechanismen, die eine Hantavirus-Infektion ermöglichen – und sie hofft, durch neue wissenschaftliche Impulse zur Entwicklung besserer Behandlungsstrategien beitragen zu können.


Das Essener Forschungsteam (v. l. n. r.): Dr. Roland Schwarzer, Dr. Hannah S. Schwarzer-Sperber und Doktorandin Tina Dluzak von der Arbeitsgruppe Schwarzer des Instituts für die Erforschung von HIV und AIDS-assoziierten Erkrankungen. (© Dr. Roland Schwarzer)


Mikroskopische Aufnahmen zeigen: In Zellen, die mit dem Puumala-Hantavirus infiziert wurden (rot), verlagert sich das Aktin-Zytoskelett (grün) deutlich in Richtung Zellkern (weiße Pfeile: infizierte Zellen, gepunktete Pfeile: nicht infizierte Zellen). Rechts ist die Verteilung von Aktin entlang radialer Linien vom Zellzentrum zur Peripherie quantifiziert. Auch hier ist zu sehen: Während sich in gesunden Zellen das Aktin gleichmäßiger verteilt, wird bei infizierten Zellen eine deutliche Konzentration im Zellinneren gefunden – ein Hinweis darauf, dass das Virus gezielt in die Zellstruktur eingreift. (© Dr. Roland Schwarzer) ]]>
Prof. Dr. Christos Rammos Leitlinienautor der europäischen Leitlinie zur interventionellen Behandlung der venösen Thrombembolie https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1803 1803 Wed, 16 Jul 2025 10:11:53 +0200 Prof. Dr. Christos Rammos, stellvertretender Direktor der Klinik für Kardiologie und Angiologie sowie Bereichsleiter für Gefäßmedizin, ist Co-Autor der neuen europäischen Leitlinie zur interventionellen Behandlung der venösen Thromboembolie. Die Leitlinie wurde von der European Society of Vascular Medicine (ESVM) herausgegeben und in der Fachzeitschrift VASA – The European Journal of Vascular Medicine veröffentlicht und gibt aktuelle Empfehlungen zu Indikation und Management katheterbasierter Verfahren. Besonders hervorgehoben wird, dass entscheidend für den Therapieerfolg neben einer sorgfältigen Auswahl der Patient:innen auch das richtige Timing und ein erfahrenes Behandlungsteam sind. Katheterbasierte Eingriffe bei tiefen Venenthrombosen und Lungenembolien sollten daher in spezialisierten Zentren unter frühzeitiger Einbindung von Gefäßmediziner:innen erfolgen.
„Während die medikamentöse Therapie die Grundlage bei der Behandlung der tiefen Venenthrombose und Lungenembolie bildet, zeigt sich zunehmend Evidenz dafür, dass insbesondere Patient:innen mit schweren Symptomen und Hochrisiko-Patient:innen auch von kathetergestützten Interventionen profitieren können“, betont Prof. Rammos.

In den letzten Jahren werden katheterbasierte Eingriffe bei tiefen Venenthrombosen und Lungenembolien zunehmend häufiger eingesetzt. Neue, technisch verbesserte Systeme zur Entfernung von Thromben ermöglichen dabei eine gezieltere und effektivere Behandlung, teilweise rein mechanisch, ohne zusätzliche Thrombolytika. Diese Art des Eingriffs könnte das Blutungsrisiko senken. Allerdings ist es wichtig, genau festzulegen, wann solche Katheter-Eingriffe für welche Patient:innen sinnvoll sind. Belastbare Daten aus randomisierten Studien stehen hier zum Teil noch aus. „Die derzeit laufenden Studien werden zukünftig sicher noch weitere wichtige Erkenntnisse zur Sicherheit und Wirksamkeit neuer Verfahren liefern und helfen, die Therapieempfehlungen weiter zu präzisieren“, so Prof. Rammos.

Link zur neuen Leitlinie:
2025 ESVM Guidelines on interventional treatment of venous thromboembolism ]]>
Notruf aus dem Auto: Essener Wissenschaftler wollen Unfallforschung und Notfallmedizin verbessern https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1802 1802 Tue, 15 Jul 2025 09:42:34 +0200 Wenn bei einem Verkehrsunfall Menschen verletzt werden, entscheidet oft jede Sekunde. Ein Forschungsteam der Klinik für Unfall-, Hand- und Wiederherstellungschirurgie der Universitätsmedizin Essen und der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen arbeitet daran, den Informationsfluss in Richtung der Rettungskräfte zu objektivieren und Unfalldaten aus eCall-Systemen verfügbar zu machen. Um eine Bewertung der Daten aus medizinischer Sicht zu ermöglichen, werden diese Daten mit Behandlungsdaten verknüpft. Zukünftig sollen Notfalleinsätze dadurch gezielter vorbereitet werden und Patient:innen nach schweren Verkehrsunfällen schneller und besser geholfen werden.
Die Essener Forschenden bewerten seit dem 01.01.2022 sämtliche Verkehrsunfälle in Essen, bei denen der Rettungsdienst alarmiert wurde. Weltweit erstmalig gelang nun die Verknüpfung der automatisch erfassten Unfalldaten aus dem Auto mit den Behandlungsdaten aus dem Krankenhaus und dem TraumaRegister der Deutschen Gesellschaft für Unfallchirurgie (TR-DGU®), einer zentralen Datenbank, in der Behandlungen von Schwerverletzten dokumentiert und analysiert werden.

Am Beispiel eines schweren Unfalls mit drei Fahrzeugen konnten sie zeigen, wie hilfreich eine digitale Rettungskette sein kann. „In diesem Fall hat ein automatischer eCall aus einem der beteiligten Autos die frühzeitige Alarmierung des Rettungsdienstes ausgelöst – obwohl die schwer verletzte Patientin in einem anderen Wagen saß“, erklärt Prof. Dr. Marcel Dudda, Direktor der Klinik für Unfall-, Hand- und Wiederherstellungschirurgie und Ärztlicher Direktor des BG-Klinikums Duisburg. „Dank der neuen Technologie und der fortschreitenden Digitalisierung kann frühzeitig Hilfe geleistet und somit eine beschleunigte Behandlung akut lebensbedrohlicher Verletzungen eingeleitet werden. Die Alarmierung des Rettungsdienstes kann, z.B. bei unbeobachteten Unfallereignissen mit bewusstlosen Fahrer:innen, verzögert erfolgen.“

Die Autoren betonen, dass sich aus dem vorliegenden Fall noch keine allgemeingültigen Aussagen treffen lassen. Sie sind aber zuversichtlich, dass es in naher Zukunft mehr eCall-Daten geben wird, die sinnvoll für eine digitale Rettungskette genutzt werden können. „Aufgrund der gesetzlichen Verpflichtung eCall-Systeme in allen PKW zu verbauen gehen wir davon aus, dass die Anzahl der eCall-Datensätze steigt. Seit Beginn unserer Beobachtungen konnten wir bereits Daten zu mehr als 200 Alarmierungen bewerten“, erklärt Dr. Bastian Brune. Die Tendenz ist eindeutig steigend. Nach der Erstverknüpfung mit einer schwerverletzten Person im Jahr 2024 konnten im aktuellen Jahr bereits 4 weitere Verknüpfungen zum TR-DGU® hergestellt werden. „Perspektivisch werden Informationen aus den am Unfall beteiligten Autos helfen können, Verletzungen objektiv besser einzuschätzen und schneller die passende medizinische Hilfe einzuleiten“, führt Dr. Bastian Brune aus. „In den nächsten Projektstufen werden wir das Projekt regional ausweiten und versuchen die Datenanbindung zu automatisieren, um mehr Unfalldaten zu betrachten. Um das Einsatzpersonal vorzubereiten, das in der Regel vor Eintreffen am Unfallort keine objektiven Angaben zum Einsatzszenario hat, beabsichtigen wir weitere Unfalldaten, z.B. die Änderungen der Fahrtgeschwindigkeit im Rahmen des Unfallereignisses oder auch die Anzahl und Sitzpositionen der Insassen zu bewerten.“

Für die Forschungsarbeit „Evaluation von Unfallereignissen nach eCall-Alarmierung“ erhielt Dr. Bastian Brune am 5.07.2025 beim 10. Essener Gesundheitsforum der Medizinischen Gesellschaft e.V. Essen.Gesund.Vernetzt den Jahrespreis in der Kategorie „Gesundheit und Wissenschaft“.

Link zur Originalveröffentlichung:
Prospective observation and merging of motor vehicle accident data with patient treatment data – First-time data merging for the TR-DGU®

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Universitätsallianz Ruhr: Lysosomen-Experte erhält Heisenberg-Professur https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1801 1801 Mon, 14 Jul 2025 12:00:00 +0200 Wenn es im Körper zwickt und zwackt, versucht er, Probleme erst einmal selbst zu lösen. Etwa mit Lysosomen. Sie beseitigen alte oder beschädigte Zellen und deren Bestandteile. Prof. Dr. Dominic Winter erforscht, wie dieses „Recyclingzentrum“ funktioniert – und wie Defekte in seiner Zusammensetzung etwa bei Krebs eine Rolle spielen. Die Deutsche Forschungsgemeinschaft hat Winter für seine Forschung mit einer Heisenberg-Professur ausgezeichnet. Er vertritt die Professur für ‚Onkologische Proteometabolomik‘ am Research Center One Health Ruhr der Universitätsallianz Ruhr und an der Fakultät für Medizin der Universität Duisburg-Essen.
Lysosomen sind kleine Bläschen in unseren Zellen. Sie enthalten Enzyme, die schädliche und nicht mehr gebrauchte Stoffe wie Proteine oder Bakterien abbauen. Funktioniert diese „Müllentsorgung“ nicht mehr, können neben Krebs auch Krankheiten wie Alzheimer oder Parkinson entstehen.

Prof. Dr. Dominic Winter und seine Forschungsgruppe nehmen an der Universität Duisburg-Essen (UDE) die Lysosomen mit der sogenannten Massenspektrometrie unter die Lupe. Sie messen, wie viele Eiweiße (Proteine) dort vorkommen, wo sie sich genau befinden, wie lange sie halten und wie sie zusammenarbeiten. Eiweiße sind für fast alle biologischen Prozesse zentral – auch beim Entstehen von Krebs. „Je mehr wir über den Stoffwechsel der Krebszellen wissen, desto besser können wir sie bekämpfen. Wir analysieren unter anderem, welche Proteine in den Zellen über- und unterexpressiert sind. Diese Information hilft uns unter anderem, die molekularen Mechanismen zu verstehen, die dem Krebs zugrunde liegen“, erklärt der 44-Jährige.

Neben der Massenspektrometrie führen UDE-Professor Winter und sein Team biochemische, zell- und molekularbiologische Experimente durch. „Die Versuche ermöglichen uns, lysosomenbezogene biologische Fragen mit aktuellsten analytischen Methoden zu analysieren. Wir sind damit zu einer der weltweit führenden Gruppen in der massenspektrometrischen Untersuchung von Lysosomen geworden.“

Nach seinem Biotechnologie-Studium an der Technischen Hochschule Bingen (2001-2005) wurde Dominic Winter an der Universität Heidelberg 2008 mit höchstem Lob im Fach Biologie promoviert. Von 2009 bis 2012 forschte er in den USA als Postdoctoral Fellow an der Harvard Medical School, Boston. Zurück in Deutschland leitete er ab 2012 eine Forschungsgruppe am Institut für Biochemie und Molekularbiologie der Universität Bonn, wo er 2020 zum Akademischen Rat auf Zeit berufen wurde. Seine Forschung wurde mehrfach ausgezeichnet und gefördert, zuletzt mit der Heisenberg-Professur.


Zellen als Recyclingzentrum: Prof. Dr. Dominic Winter erforscht, wie das funktioniert. (© UDE / Anke Waelischmiller) ]]>
DFG-Ausschüsse: Prof. Dr. Jan Buer erneut in Senats- und Bewilligungsausschuss für Graduiertenkollegs berufen https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1800 1800 Fri, 11 Jul 2025 09:45:00 +0200 Der Senat der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) beruft Prof. Dr. Jan Buer zum 1. Januar 2026 für weitere 3 Jahre in den Senats- sowie in den Bewilligungsausschuss für Graduiertenkollegs. Professor Buer leitet seit 2007 das Institut für Medizinische Mikrobiologie am Universitätsklinikum Essen, wurde 2012 zum Dekan der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen gewählt und in diesem Amt 2024 zuletzt bestätigt.
Die Mitglieder des Senats- und Bewilligungsausschusses entscheiden gemeinsam über die Einrichtung, Förderung und Weiterförderung von Graduiertenkollegs (GRKs). Letztere dienen der strukturierten Ausbildung von Doktorand:innen und leisten einen wesentlichen Beitrag für die Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses an Hochschulen. Die DFG fördert aktuell 214 GRKs (Stand: 11.7.2025), darunter 29 internationale Graduiertenkollegs.

Der DFG-Senatsausschuss für GRKs, in dem Prof. Dr. Buer seit 2023 mitwirkt, berät die Entscheidungsgremien der Forschungsgemeinschaft in grundsätzlichen Angelegenheiten des Förderungsprogramms für Graduiertenkollegs. Seine Mitglieder bereiten die abschließende Entscheidung über Anträge auf Einrichtung und Förderung von GRKs im Bewilligungsausschuss vor. Die Berufenen sind zugleich die wissenschaftlichen Mitglieder des Bewilligungsausschusses für GRKs. Dieser entscheidet über die an die DFG gerichteten GRK-Anträge. Ihm gehören 39 vom Senat der DFG gewählte wissenschaftliche Mitglieder verschiedener Fachrichtungen an sowie Vertreter:innen von Bund und Ländern.


Prof. Dr. Jan Buer wurde erneut in den Senats- sowie in den Bewilligungsausschuss für Graduiertenkollegs der DFG berufen. (© Medizinische Fakultät der UDE) ]]>
Neues Mikroskop 96-mal schneller: Immunzellen beim Rasen zusehen https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1798 1798 Thu, 03 Jul 2025 11:00:00 +0200 Plötzlich ist es passiert: Beim Apfelschälen rutscht das Messer ab und schneidet in den Finger. Sofort schwärmen Immunzellen aus und greifen eindringende Bakterien an, um den Körper zu schützen. Aus diesem Wissen entwickelt Prof. Dr. Matthias Gunzer von der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen (UDE) ein Mikroskop, mit dem Leben gerettet werden sollen. Der Immunologe hat dafür mit Partnern an der UDE und dem Leibniz-Institut für Analytische Wissenschaften – ISAS – e.V. knapp 1,3 Millionen Euro von der Deutschen Forschungsgemeinschaft eingeworben; davon fließen knapp 400.000 Euro an die Medizinische Fakultät der UDE. Das „ComplexEye“ genannte Mikroskop wird 96-mal schneller sein als bisherige Modelle.
Geschwindigkeit und Beweglichkeit von Immunzellen sind hoch. Um sie zu messen, muss für ein Zeitraffervideo alle acht Sekunden ein Bild gemacht werden. Ein herkömmliches Mikroskop mit einem Objektiv kann nur vier Proben gleichzeitig analysieren. „Das ist zu langsam, um große Probenanzahlen zu untersuchen und wertvolle Strategien für Diagnostik und Therapie abzuleiten. Daher bauen wir ein Multi-Lens-System und entwickeln KI-gestützte Software. Es wird 96-mal schneller sein“, erklärt Professor Gunzer.

Der Direktor des Instituts für Experimentelle Immunologie und Bildgebung forscht mit den Duisburger Elektroingenieuren Prof. Dr. Anton Grabmaier, Prof. Dr. Hendrik Wöhrle und Dr. Reinhard Viga sowie einem Team um Dr. Jianxu Chen vom ISAS in Dortmund. Professor Gunzers Team hat die biomedizinische Expertise, das Systemdesign in Hard- und Software kommt aus Duisburg und die neue, KI-basierte Analyse-Software aus Dortmund.

Das auf drei Jahre angelegte Vorhaben hat im Juni 2025 begonnen, nach zwölf Jahren Vorbereitung. Es ist ein Prototyp entstanden, der bereits 16 Objektive nutzt. Nun sollen auf eine postkartengroße Standardlochplatte 96 schlanke Objektive nebst komplexer Videotechnik montiert werden, mit denen man 384 Filme gleichzeitig drehen kann.

„Um die Anforderungen an Hochdurchsatzanalysen zu erfüllen, entwickeln wir eine Software mit Echtzeit-Verfolgung, die ohne leistungsstarke externe Computer auskommt“, erläutert Dr. Chen. „Das ist beispielsweise möglich, da Edge Devices, also parallel arbeitende kleine Prozessoren, die zeitintensive Bildanalyse übernehmen, auch mit KI“, ergänzt Dr. Viga. Die Daten werden unmittelbar ausgewertet, weil es lebenswichtig sein kann, die Ergebnisse schnell zu haben: „Manchmal sind die Immunzellen gestört“, sagt Prof. Dr. Gunzer. „Wenn wir wissen, wie sie sich bewegen, können wir Krankheiten erkennen oder Wirkstoffe entwickeln, die ihr Tempo steuern.“

So ließe sich mit dem ComplexEye ablesen, ob jemand auf der Intensivstation kurz vor einer Sepsis steht. Innerhalb weniger Stunden wäre das Ergebnis da, und ein Wirkstoff könnte verabreicht werden. Auch bei Krebs liefert die Bewegungsfähigkeit dieser Zellen wertvolle Anhaltspunkte für die Diagnostik und Therapie.


Im Zuge des Vorhabens übertragen die Forschungsteams das biologische Konzept der Facettenaugen von Insekten, zum Beispiel der Stubenfliege (Motiv links, © Prof. Dr. Matthias Gunzer), auf ein künstliches Mikroskop-System. Einzelne Linsen des Facettenauges werden mit schlanken HQ-Tubenlinsen nachgebildet und zu einem System aus 96 Linsen zusammengefügt (Motiv rechts, © Universität Duisburg-Essen).




Immunologe Prof. Dr. Matthias Gunzer arbeitet im Zuge dieses Projektes mit Partnern von der UDE und dem Leibniz-Institut für Analytische Wissenschaften – ISAS – e.V. zusammen. (© ISAS) ]]>
FISU World University Games Rhine-Ruhr 2025: Medizinische Fakultät stellt kostenlos Behandlungsräume zur Verfügung https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1797 1797 Fri, 27 Jun 2025 11:00:00 +0200 Mehr als 8.500 studentische Athlet:innen aus rund 150 Ländern messen sich vom 16. bis 27. Juli in 18 Sportarten bei den FISU World University Games Rhine-Ruhr 2025. Die Medizinische Fakultät der Universität Duisburg-Essen (UDE) stellt den Sportler:innen und ihren Betreuungsteams kostenlos Räumlichkeiten im Institut für Physiologie zur Verfügung. Die Räume dienen der Erholung und Behandlung. Sie liegen an der Virchowstraße 171, zwischen dem Campus des Universitätsklinikums Essen und der sogenannten Lauftrasse, nahe der Gruga und der Messe Essen, wo ein Teil der Wettkämpfe ausgetragen wird.
Die Räume im Institut für Physiologie werden von den Mitgliedern der größten Delegationen des Events genutzt, denen viele Sportler:innen angehören, unter anderem kommen sie aus Australien und den USA. Es besteht die Möglichkeit für persönliche Gespräche zwischen Teamärzt:innen und Sportler:innen sowie für physiotherapeutische Behandlungen. Die Delegationen bringen zum Teil ihr eigenes Material mit, zum Beispiel Behandlungsliegen und medizinische Ausrüstung.

Neben der kostenlosen Nutzung der Räumlichkeiten werden den Teams zudem Parkplätze zur Verfügung gestellt. Weiterhin wird sichergestellt, dass die Räume regelmäßig gereinigt werden. „Uns ist wichtig, dass sich Sporttreibende und Behandelnde bei uns wohlfühlen und es ihnen an nichts fehlt“, sagt Prof. Dr. Joachim Fandrey, Leiter des Instituts für Physiologie und Prodekan für Studium und Lehre an der Medizinischen Fakultät der UDE. „Wir freuen uns, auf diese Weise zum Gelingen der World University Games in der Metropolregion Rhein-Ruhr beitragen zu können“, ergänzt Dr. Tristan Leu vom Institut für Physiologie.

Zum weiterführenden Online-Artikel „17 UA-Ruhr-Studierende bei den FISU Games“: http://www.uni-due.de/2025-01-07-17-ua-ruhr-studierende-bei-fisu-games

Zur weiterführenden UDE-Internetseite zum Event: http://www.uni-due.de/rhineruhr2025

Zur Internetseite des Veranstalters: http://rhineruhr2025.com/de

Weitere Informationen: Dr. Tristan Leu, Institut für Physiologie der Medizinischen Fakultät der UDE, tristan.leu@uk-essen.de, Tel. 0201/723-4612


Solch ein Behandlungsraum steht den Sportler:innen der FISU World University Games 2025 zur Verfügung. Er befindet sich im Institut für Physiologie der Medizinischen Fakultät der UDE. (Bildrechte: Dr. Tristan Leu)


Eines der offiziellen Logos der FISU World University Games Rhine-Ruhr 2025 (Bildrechte: Rhine-Ruhr 2025 FISU GAMES gGmbH) ]]>
Laborjournal-Ranking: Prof. Dr. Bernd Giebel auf Platz 4 der meistzitierten Zellbiologen https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1796 1796 Wed, 25 Jun 2025 14:30:49 +0200 Prof. Dr. Bernd Giebel vom Institut für Transfusionsmedizin der Universität Duisburg-Essen/Universitätsmedizin Essen zählt laut dem aktuellen Laborjournal-Ranking 2025 zu den meistzitierten Zellbiolog:innen im deutschsprachigen Raum. Giebels Forschung konzentriert sich auf extrazelluläre Vesikel (EVs), insbesondere deren therapeutische Anwendung und diagnostische Potenziale. Mit 93 berücksichtigten Papern und 13.489 Zitierungen liegt der EV-Forscher auf Platz 4. Für die Rangliste wurden wissenschaftlicher Publikationen im Zeitraum von 2014 bis 2023 von Forschenden mit Affiliation in Deutschland, Österreich und der Schweiz ausgewertet.
„Die herausragende Position von Prof. Giebel unter den Top 5 der Zellbiologie unterstreicht nicht nur die internationale Sichtbarkeit seiner Arbeiten, sondern auch die Relevanz des Wissenschaftsstandorts Essen im Bereich der translationalen Zell- und Vesikelforschung“, so Prof. Dr. Jan Buer, Dekan der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen.

Giebel gehört zu den Pionieren auf dem Gebiet der EV-Forschung und war unter anderem maßgeblich an der weltweit ersten dokumentierten Behandlung eines Patienten mit Graft-versus-Host-Erkrankung (GvHD) durch MSC-abgeleitete Vesikel beteiligt – ein bedeutender Meilenstein, der internationale Beachtung fand. Giebel hat schon 2009 auf das damals noch junge Forschungsfeld der EVs gesetzt, heute erlebt es einen echten Boom.

Der EV-Forscher hebt zudem hervor, dass sein Erfolg auf einer starken wissenschaftlichen Gemeinschaft am Standort Essen beruht: „Viele Publikationen und interne Kooperationen gehen auf die von der Medizinischen Fakultät organisierten interdisziplinären Winterseminare in Pichl zurück. Ohne das passende wissenschaftliche Umfeld, die engagierte Arbeit meines Teams und zahlreicher Kooperationspartner, wäre dieser Erfolg nicht möglich gewesen. Die Platzierung in diesem Ranking sehe ich als Gemeinschaftsleistung – und ich freue mich, damit zur Sichtbarkeit unserer Fakultät beitragen zu können.“

Die Medizinische Fakultät der Universität Duisburg-Essen und das Universitätsklinikum Essen bieten mit ihrer engen Verbindung von Grundlagenforschung und klinischer Anwendung ein ideales Umfeld für innovative Zellforschung. Die Ausrichtung des nächsten Treffens der Deutschen Gesellschaft für Extrazelluläre Vesikel (GSEV – German Society for Extracellular Vesicles) am 25. und 26. September 2025 in Essen ist ein weiterer Ausdruck der zentralen Rolle, die der Standort inzwischen in diesem Forschungsfeld spielt.

„Die Platzierung von Prof. Giebel im Laborjournal-Ranking ist ein starkes Signal für die Bedeutung der Essener Zellbiologie auf nationaler und internationaler Ebene“, betont Prof. Dr. Angelika Eggert, Ärztliche Direktorin der Universitätsmedizin Essen.

Link zum Ranking des Laborjournals und der zugrundeliegenden Methodik:
https://www.laborjournal.de/rubric/ranking/R25_06/index2.php
Link zum GSEV-Meeting am 25. und 26. September in Essen:
https://gsev.org/
Link zum Giebel-Lab:
https://transfusionsmedizin.uk-essen.de/giebel-lab/

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Talentförderung und Teamfokus: Auszeichnung als „bestes Forschungsumfeld“ für Essener „BingelLab“ https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1795 1795 Fri, 20 Jun 2025 10:00:00 +0200 Die in Essen arbeitende interdisziplinäre Arbeitsgruppe des BingelLabs hat es auf die Shortlist für das „beste Forschungsumfeld“ geschafft. Diese Auszeichnung vergeben „Die Junge Akademie“ und die „VolkswagenStiftung“ zum ersten Mal. Die Forschenden des BingelLabs um Prof. Dr. Ulrike Bingel wurden aus 300 Bewerbungen für die aus 24 Teams bestehende Shortlist ausgewählt. Professorin Bingel forscht für die Medizinische Fakultät der Universität Duisburg-Essen (UDE) und hat die Professur für Klinische Neurowissenschaften inne. Außerdem leitet sie das Zentrum für Universitäre Schmerzmedizin und steht dem SFB Treatment Expectation vor.
Aus der Shortlist wurden am 7. Juni 2025 jene 10 Forschungsumfelder ausgelost, die ein Preisgeld von jeweils 10.000 Euro erhalten. Das Losverfahren soll verdeutlichen, dass es nicht um ein Ranking geht: „Alle Teams auf der Shortlist sind gleichermaßen auszeichnungswürdig“, heißt es auf der Internetseite der „Jungen Akademie“.

Die UDE-Wissenschaftlerinnen Dr. Livia Asan und Dr. Ezgi Arikan nahmen die Urkunde während der Preisverleihung am 7. Juni dieses Jahres stellvertretend für das Team des BingelLabs entgegen. „Wir werden gesehen, ermutigt und gefordert – diese Mischung macht unsere Arbeit stark“, sagt Neurologin Dr. Asan. „Mit Professorin Bingel haben wir hier in Essen eine starke Mentorin an unserer Seite.“

Die Mitglieder des BingelLabs untersuchen, warum Schmerz entsteht, sich verändert oder chronisch bleibt. Die Forschenden prüfen auch, wie Erwartungen Therapien beeinflussen – Stichwort „Placebo“ und „Nocebo“. Sie nutzen moderne Magnetresonanztomografie, Medikamententests sowie kontrollierte Studien und kooperieren eng mit Partner:innen im In- und Ausland.
„Gute Wissenschaft braucht ein Klima, in dem Talente gefördert und Ideen ausgetauscht werden können“, fasst Prof. Dr. Bingel zusammen. Ihr Team lebe diese Kultur: offene Türen, kurze Wege zwischen Disziplinen, familienfreundliche Arbeitszeiten und starkes Mentoring. „Studierende, Doktorand:innen und Postdocs ziehen bei uns an einem Strang“, betont sie.

Mit der Auszeichnung möchten „Die Junge Akademie“ und die „VolkswagenStiftung“ unterstreichen, wie wichtig ein gutes Forschungsumfeld für die Wissenschaftler:innen und ihre Leistungsfähigkeit ist. Diese Form der Wertschätzung und Anerkennung kann enorm motivieren.

Weiterführendes: http://treatment-expectation.de/entdecken-mitmachen/aktuelles/356-glueckwunsch-bingellab-gewinnt-auszeichnung-fuer-das-beste-forschungsumfeld

Mehr zur „Jungen Akademie“: http://www.diejungeakademie.de/de
Mehr zur „VolkswagenStiftung“: http://www.volkswagenstiftung.de/de


Die UDE-Wissenschaftlerinnen Dr. Livia Asan (Bild i.d. Mitte, links) und Dr. Ezgi Arikan (rechts) am Rande der Preisverleihung. Sie nahmen die Auszeichnung stellvertretend für das Team des BingelLabs um Prof. Dr. Ulrike Bingel (Bild links) entgegen. (Bildrechte Collage: Medizinische Fakultät der UDE) ]]>
Unterschätzt – aber therapeutisch relevant? Die Milz schützt das Herz! https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1793 1793 Wed, 18 Jun 2025 10:19:07 +0200 Die Milz ist bislang im Kontext von Herz-Kreislauf-Erkrankungen vor allem als Immunorgan beschrieben, das zur anhaltenden Entzündung nach einem Herzinfarkt und der Entwicklung einer Herzschwäche beiträgt. Ein Forschungsteam um Prof. Dr. Petra Kleinbongard und Prof. Dr. Dr. hc. Dr. hc. Gerd Heusch rückt die Milz zunehmend in einen ganz anderen Fokus. Die Arbeitsgruppe für Kardioprotektion am Institut für Pathophysiologie (Medizinische Fakultät Universität Duisburg Essen/Universitätsmedizin Essen) hat nachgewiesen, dass die Milz – nach Aktivierung durch den Vagusnerv – maßgeblich daran beteiligt ist, das Herz vor Schäden zu bewahren, die durch eine Minderdurchblutung der Herzkranzgefäße im Rahmen eines Herzinfarkts entstehen.
In Untersuchungen an Tiermodellen haben die Essener Forschenden entdeckt, dass die Aktivierung des Vagusnervs die Milz dazu anregt, schützende Faktoren freizusetzen, die das Herz vor Schäden durch Mangeldurchblutung bewahren können. Der Vagusnerv ist ein wichtiger Bestandteil des parasympathischen Nervensystems und verläuft vom Gehirn bis zum Magen-Darm-Trakt. Setzt man peripheres Gewebe (Arm, Bein etc) kurzzeitig einer Mangeldurchblutung aus (eine Methode namens „Remote Ischaemic Conditioning“, RIC), wird der Vagusnerv aktiviert, der dann wiederum die Milz stimuliert, herzschützende Faktoren in das Blut freizusetzen, die die Größe eines Infarkts deutlich reduzieren. Diesen komplexen Mechanismus hat das Essener Team bereits 2018 erfolgreich in Studien an Ratten und Schweinen demonstriert. Lieder et al., Circ Res, 2019, PMID: 30359199

Die Übertragung dieser Erkenntnisse auf den Menschen gelang 2024 durch eine Studie an freiwilligen Proband:innen – Proband:innen mit intakter Milz im Vergleich zu Proband:innen, denen die Milz aufgrund eines Traumas entfernt worden war. Nur bei Proband:innen mit intakter Milz wurden durch eine Aktivierung des Vagusnervs herzschützende Substanzen in das Blut freigesetzt. Die Vagusaktivierung wurde bei den Proband:innen durch RIC oder eine elektrische Stimulation des Tragus erzielt. Der Tragus ist ein Bereich am Außenohr, der mit dem Vagusnerv verbunden ist und für die transkutane Vagusnervstimulation (tVNS) verwendet werden kann. Im Blutplasma der Proband:innen mit intakter Milz – aber nicht bei denen ohne Milz – waren dann jeweils nach RIC oder tVNS herzschützende Substanzen enthalten, die isolierte Rattenherzen vor einem Herzinfarkt schützen konnten. Eur Heart J, 2024, PMID: 38842545
„Wir konnten also auch im Menschen beobachten, wie sich der Effekt der herzfernen Schutzmanöver (RIC und tVNS) systemisch entfaltet, ausgehend von einem Reiz an einem ganz anderen Ort des Körpers“, sagt Prof. Kleinbongard. „Die Milz übernimmt dabei eine Art Vermittlerrolle: Sie verwandelt das Signal aus dem Vagusnerv in eine messbare Freisetzung schützender Faktoren um.“

Die Bedeutung dieser Entdeckungen wird durch eine kürzlich erschienene, umfassende Übersichtsarbeit in der renommierten Fachzeitschrift Nature Reviews Cardiology PMID: 39743566 unterstrichen. Darin beschreiben Prof. Dr. Petra Kleinbongard und Prof. Dr. Dr. hc. Dr. hc. Gerd Heusch die Milz als Schaltzentrum, das nicht nur immunologische Funktionen erfüllt, sondern auch eng mit dem autonomen Nervensystem und dem Herz-Kreislauf-System verknüpft ist.
„Unsere Forschung zeigt, dass die Milz eine deutlich komplexere Rolle in der Interaktion mit dem Herz-Kreislaufsystem spielt. Sie ist in der Lage das Herz vor einem Infarkt aktiv zu schützen, möglicherweise auch das Gehirn vor einem Schlaganfall,“ erklärt Prof. Dr. Kleinbongard. „Unsere Daten sprechen dafür, dass wir therapeutisch ganz neue Wege beschreiten könnten, beispielsweise durch eine gezielte Stimulation des Vagusnervs oder durch Medikamente, die die milzvermittelten Schutzpfade aktivieren.“

Link zur Originalveröffentlichung:
The spleen in ischaemic heart disease


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Erneute Förderung für Graduiertenkolleg: Maßgeschneiderte Behandlung durch KI https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1792 1792 Mon, 16 Jun 2025 11:15:00 +0200 Durch die Digitalisierung in der Medizin entsteht eine große Menge klinischer Daten. Das Graduiertenkolleg (GRK) „Wissens- und datenbasierte Personalisierung von Medizin am Point of Care“, kurz: WisPerMed, macht sie für Ärzt:innen in einer neuen Form nutzbar. Die Deutsche Forschungsgemeinschaft fördert das Programm unter der Leitung der Universität Duisburg-Essen (UDE) für weitere viereinhalb Jahre. GRK-Sprecher ist Prof. Dr. Felix Nensa vom Institut für Künstliche Intelligenz in der Medizin der Medizinischen Fakultät der UDE.
Ziel des seit 2021 laufenden Graduiertenkollegs der Universitätsmedizin Essen und der FH Dortmund ist, die personalisierte Medizin mithilfe von KI unmittelbar dort voranzutreiben, wo Patient:innen versorgt werden (Point of Care). Am Beispiel des malignen Melanoms werden in den Projekten am Universitätsklinikum Essen hierfür neue Werkzeuge entwickelt. Personalisierte Medizin meint in diesem Fall beide Seiten: Statt des Prinzips „eine Behandlung für alle“ wird die medizinische Entscheidung datenbasiert und jeweils abgestimmt auf die biologische, gesundheitliche und persönliche Situation einer bzw. eines Erkrankten getroffen. Zum anderen werden aber auch die individuellen Präferenzen der behandelnden Mediziner:innen miteinbezogen. Denn sie müssen bei der Nutzung der Werkzeuge die Informationen schnell und intuitiv verstehen.

„Es gibt eine Wissens-Explosion in der Medizin, vor allem in der Onkologie; es entstehen immer mehr Daten. Ärzt:innen haben weder Zeit noch Kapazitäten, alles selbst zu filtern und zu verarbeiten“, erklärt GRK-Sprecher Prof. Dr. Felix Nensa, Experte für Radiologie mit Schwerpunkt KI. „Wir möchten ihnen daher ergänzendes Wissen zur Verfügung stellen und neues Wissen aus Daten generieren, ohne sie in ihrer Entscheidungsfreiheit zu beschränken. Das ist eine riesige Chance, gerade in der Krebsmedizin.“

Im GRK WisPerMed forschen zurzeit 13 Professor:innen und 13 Doktorand:innen an einem adaptiven System, KI in medizinische Entscheidungsprozesse zu integrieren. Unter anderem durch Machine Learning-Methoden werden Daten intelligent verknüpft und systematisch ausgewertet: solche aus den Leitlinien zur Diagnostik, aus der Therapie und Nachsorge, sämtliches verfügbares Wissen aus Studien, aus Patientendatenbanken und alle relevanten Daten zur erkrankten Person. Die KI könnte dann eine Behandlungsempfehlung generieren und prognostizieren, ob ein Tumor Resistenzen oder eine Therapie schwere Nebenwirkungen entwickeln könnte. Ärzt:innen können dabei immer nachvollziehen, auf welcher Basis die Empfehlung getroffen wurde, um die Ergebnisse zu kontrollieren.

Visualisiert werden die Ergebnisse der KI in einem Dashboard – abgestimmt auf die persönlichen Arbeitsweisen und Fachbereiche der Behandelnden. Dafür arbeiten die Mediziner:innen mit anderen Disziplinen der UDE zusammen, wie der Informatik und der Sozialpsychologie.

In der nun anstehenden Förderphase wird die Forschung auf den gesamten Behandlungspfad der Patient:innen ausgeweitet. Anstatt wie bisher einzelne Entscheidungsunterstützungen für spezifische Probleme zu adressieren, zielt der neue Ansatz darauf ab, Prozesse von der Erstdiagnose über die Behandlung bis zur Nachsorge ganzheitlich zu erfassen, zu unterstützen und zu optimieren. Indem Patientendaten und klinisches Wissen an verschiedenen Schnittstellen des Gesundheitssystems nahtlos integriert werden, sollen Technologien entstehen, die sowohl den individuellen Anforderungen von medizinischem Fachpersonal gerecht werden als auch die Versorgungskontinuität und das Behandlungserlebnis der Patient:innen verbessern.


GRK-Sprecher Prof. Dr. Felix Nensa arbeitet mit dem „Patient Dashboard“ an einem radiologischen Befundarbeitsplatz. (Bildrechte: UDE, Bettina Engel-Albustin) ]]>
77. Promotionsfeier: Medizinstudierende gewürdigt https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1799 1799 Fri, 13 Jun 2025 09:00:00 +0200 Am 13. Juni 2025 hat die Medizinische Fakultät der Universität Duisburg-Essen (UDE) im Audimax auf dem Campus des Universitätsklinikums Essen ihre 77. Promotionsfeier ausgerichtet. Zwischen November 2024 und April 2025 haben 109 Prüflinge ihr Promotionsverfahren abgeschlossen, das sind circa 10 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Fast jeder Zehnte von ihnen bekam die Bestnote „summa cum laude“. Während der Veranstaltung wurden die anwesenden Promovierten geehrt und Preise für herausragende Forschungsleistungen vergeben: die Top Young Science Best Paper Awards und der Promotionspreis. Damit würdigt die Medizinische Fakultät der UDE Wissenschaftler:innen, die ihre Forschungsergebnisse bereits in einer frühen Phase ihrer Karriere herausragend publizieren konnten.
92 Prüflinge schlossen ihre Promotion mit dem Titel „Dr. med.“ (Medizin) ab, 14 mit „Dr. rer. medic.“ (Medizinwissenschaften), 2 mit „Dr. med. dent“ und ein Prüfling mit dem „PhD“ (Doctor of Philosophy). Mit 59 Doktorandinnen waren es knapp 20 Prozent mehr Frauen als Männer (50). Von den Promovierten wurden 23 mit „magna cum laude“ (sehr gut) ausgezeichnet; 12 schlossen ihre Promotion gar mit „summa cum laude“ (mit Auszeichnung) ab. 64 Prüflinge bestanden mit „cum laude“ (mit höchstem Lob) und 10 mit „rite“ (in ordnungsgemäßer Weise). 38 Doktorand:innen erhielten ihre Promotionsurkunden vor Ort, überreicht von Prof. Dr. Anke Hinney, Prodekanin für akademische Karriereentwicklung und Diversität, und der stellvertretenden Vorsitzenden des Promotionsausschusses, PD Dr. Stefanie Klenke.

Der traditionelle Promotionspreis der Medizinischen Fakultät der UDE wurde Dr. Christian Martin Brieske verliehen für seine Dissertation „Automatisierte leitlinienkonforme patientenindividuelle Blutproduktzuordnung und smartes Logistikmanagement in der Transfusionsmedizin“. Finanziert wird der mit 500 Euro dotierte Promotionspreis von der Stiftung Universitätsmedizin Essen. Seine Doktorarbeit entstand unter der Betreuung von Prof. Dr. Peter Horn vom Institut für Transfusionsmedizin am Universitätsklinikum Essen. Dr. Brieske erhielt zudem den Promotionspreis der Deutschen Gesellschaft für Transfusionsmedizin und Immunhämatologie.

Darüber hinaus wurden die Gewinner:innen des Top Young Science Best Paper Awards 2025 geehrt. Neben einer Urkunde erhielten sie Sachpreise im Wert von bis zu 1.000 Euro. Überreicht wurden die Preise von Prodekanin Prof. Dr. Anke Hinney und Marilyn Karwatzki vom Dekanat der Medizinischen Fakultät der UDE. Die Preisträger:innen schreiben entweder noch an ihrer Promotion oder haben diese abgeschlossen. Dieses Jahr wurden die 10 besten Publikationen mit Impact Factor bis zu 42,1 ausgezeichnet.

Die Gewinner:innen des Top Young Science Best Paper Awards 2025 (Medizin):
Dr. Johanna Falkenhorst, Innere Klinik (Tumorforschung)
Dr. Julius Keyl, Institut für Pathologie
Dr. Kevin Hai-Ning Lu, Klinik für Kinderheilkunde III
Dr. Ilektra Mavroeidi, Innere Klinik (Tumorforschung)
Dr. Ali Ata Tuz, Institut für Experimentelle Immunologie und Bildgebung

Die Gewinner:innen des Top Young Science Best Paper Awards 2025 (Naturwissenschaften):
Dr. Venkatesh Kumar Chetty, Klinik für Kinderheilkunde III
Dr. Helena Hartmann, Klinik für Neurologie
Dr. cand. Madeleine Karpinski, Klinik für Nuklearmedizin
Dr. Brenda Krishnacoumar, Institut für Physiologie
Dr. Luiza Martins Nascentes Melo, Klinik für Dermatologie

Sieben der zehn Ausgezeichneten sind (ehemalige) Teilnehmende von Förderprogrammen der Medizinischen Fakultät der UDE: drei UMEA Clinician Scientists, drei MediMent-Teilnehmer:innen und ein Junior Clinician Scientist.

Weitere Informationen zu Förderprogrammen: http://www.uni-due.de/med/umea

Mehr Informationen zum Top Young Science Best Paper Award: http://www.uni-due.de/med/de/topyoungsciencebestpaperaward.php


Das Foto zeigt (v.l.n.r.) Dr. Luiza Martins Nascentes Melo, Dr. Ilektra Mavroeidi, Dr. Brenda Krishnacoumar, Prof. Dr. Anke Hinney, Dr. cand. med. Madeleine Karpinski, Dr. Johanna Falkenhorst, Dr. Venkatesh Kumar Chetty, Dr. Julius Keyl und Dr. Helena Hartmann. (© Andre Zelck)


Während der Veranstaltung wurden die anwesenden Promovend:innen geehrt und Preise für herausragende Forschungsleistungen vergeben: die Top Young Science Best Paper Awards und der Promotionspreis. Damit würdigt die Medizinische Fakultät der UDE Wissenschaftler:innen, die ihre Forschungsergebnisse bereits in einer frühen Phase ihrer Karriere herausragend publizieren konnten. (© Andre Zelck) ]]>
Geschlechtersensible Medizin – Diversität als Qualitätsmerkmal in Forschung und Praxis https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1791 1791 Tue, 10 Jun 2025 10:55:51 +0200 In ihrem Beitrag „Geschlechtersensible Medizin: Wie die Beachtung von Diversität die Medizin auf vielen Ebenen besser machen kann“ zeigen Anke Hinney, Maren A. Jochimsen, Andrea Kindler-Röhrborn und Marie von Lilienfeld-Toal, wie essenziell die Perspektive von Diversität auf mehreren Ebenen ist – von Gesundheitsinstitutionen bis zu Forschungsinhalten und -methoden. Ihr Artikel thematisiert, wie durch bewussteren Umgang mit Geschlecht, Geschlechtsidentitäten und weiteren Diversitätsdimensionen die medizinische Versorgung fundierter, gerechter und wirksamer werden kann. Erschienen ist der Text in der Reihe "UNIKATE" der Universität Duisburg-Essen.


Die Reihe UNIKATE der Universität Duisburg-Essen ist eine Zusammenstellung aktueller Berichte aus Forschung und Lehre. Die kürzlich erschienen Ausgabe 62 widmet sich dem Thema" Offen(er) im Blick: Diversity Management und Diskriminierungskritik an der Universität".
Neben geschlechtersensibler Medizin werden auch Themen wie die Bedeutung der sozialen Herkunft für das Studium, Rassismuserfahrungen und der Einfluss von Künstlicher Intelligenz auf diskriminierungsbewusste Technik beleuchtet. Außerdem werden Perspektiven für die Universitätsentwicklung durch das Diversity Management im Gespräch mit (ehemaligen) Prorektorinnen der UDE vorgestellt und Wege aufgezeigt, wie Universitäten diversitätsreflexive und diskriminierungssensible Veränderungsprozesse anstoßen und umsetzen können. ]]>
Akademisierung der Lehre: „Bachelor of Nursing“ dual studieren https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1790 1790 Fri, 06 Jun 2025 11:00:00 +0200 Die Gesundheitsversorgung steht vor großen Aufgaben: Die Bevölkerung wird immer älter, Krankheitsbilder verändern sich, und neue Technologien prägen immer stärker das Gesundheitswesen. An Fachkräfte im Gesundheitswesen stellt das hohe Ansprüche. Die Universität Duisburg-Essen (UDE) und das Universitätsklinikum Essen (UK Essen) bieten daher ab dem Wintersemester 2025/2026 gemeinsam den dualen Studiengang „Bachelor of Nursing (B.Sc.)“ an. 30 zulassungsfreie Studienplätze stehen zur Verfügung, die mit einem Ausbildungsvertrag am UK Essen gekoppelt und tariflich bezahlt sind. Bewerbungen sind noch bis zum 15. August 2025 möglich.
Das Studium kombiniert Theorie- und Übungsphasen an der Medizinischen Fakultät der UDE mit einer praktischen Ausbildung am Universitätsklinikum Essen. Nach acht Semestern erhalten die Absolvent:innen zwei Abschlüsse: den akademischen Grad „Bachelor of Science“ und die Anerkennung als staatlich anerkannte Pflegefachkraft. Dass Universität und Uniklinikum gemeinsam ausbilden, macht den „Bachelor of Nursing“ besonders attraktiv: Theoretisches Wissen wird im SkillsLab praktisch erprobt und in den Kliniken der Maximalversorgung vertieft – etwa in der Onkologie, Herz-Kreislauf-Medizin oder Transplantation. Auch Auslandsaufenthalte sind im sechsten Semester möglich.

„Wir bieten ein Studium, das zukünftigen Pflegefachpersonen auf eine evidenz-basierte Pflege und Begleitung von Menschen aller Altersgruppen vorbereitet. Es gibt von Anfang an Einsätze in der Praxis, dadurch erleben die Studierenden eine enge Verzahnung von Wissenschaft und praktischer Umsetzung. Dies ermöglicht es ihnen, in verschiedenen Settings wie der Akutpflege, der Langzeitpflege oder ambulanten Versorgungsarrangements zu arbeiten und in interprofessionellen Teams tätig zu sein“, sagt Prof. Dr. Erika Sirsch. „Mit unserem Bachelorstudium qualifizieren wir unsere Studierenden für eine wichtige Rolle bei der Gestaltung der Gesundheitsversorgung von morgen. Sie werden mit ihren Fachkenntnissen und Kompetenzen aktiv beteiligt sein und die Möglichkeit haben, sich in Masterprogrammen weiter zu qualifizieren. Unsere Absolvent:innen sind somit nicht nur qualifizierte Pflegefachpersonen, sie können innovativ die Gesundheitsversorgung der Zukunft mitgestalten.“

Wer sich für den akkreditierten Studiengang bewerben möchte: Voraussetzung ist die allgemeine oder fachgebundene Hochschulreife. Aber auch Pflegefachpersonen mit Berufserfahrung können über einen verkürzten Quereinstieg in das Programm aufgenommen werden.

Bewerbungen bis zum 15.8.2025 unter:
http://medizindidaktik.uk-essen.de/angebote-fuer-studierende/pflegewissenschaft

Weitere Informationen zum Institut für Didaktik in der Medizin:
http://medizindidaktik.uk-essen.de ]]>
Für den Behandlungserfolg: Die Erwartungen von Patient:innen verbessern https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1789 1789 Thu, 05 Jun 2025 09:36:29 +0200 Vier Empfehlungen für alle, die im Gesundheitsbereich tätig sind: Sprechen Sie über die Behandlungserwartungen der Patienten, stärken Sie die Arzt-Patienten-Beziehung, fördern Sie positive Erwartungen und reduzieren Sie die Angst vor Nebenwirkungen.
Die Behandlungserwartungen von Patient:innen beeinflussen den Erfolg einer Therapie: Positive Erwartungen erhöhen die Chancen für einen besseren Therapieerfolg, negative Erwartungen vermögen den Erfolg zu mindern und erhöhen das Auftreten von Nebenwirkungen. Das Autorenteam aus Hamburg, Marburg und Potsdam empfiehlt im aktuellen JAMA (Journal of the American Medical Association) in der Serie JAMA Insights – Communicating Medicine vier evidenz-basierte Kommunikationsstrategien, wie Behandelnde die positiven Erwartungseffekte konkret fördern können.

Die Psychologen Prof. Meike Shedden-Mora (Medical School Hamburg), Prof. Winfried Rief (Klinische Psychologie und Psychotherapie, Universität Marburg) und Prof. Johannes Laferton (Health and Medical University, Potsdam) haben die entscheidenden Faktoren aus unterschiedlichen Studien über Placeboeffekte extrahiert. Wesentliche Impulse zu dieser Arbeit kamen von dem von der Deutschen Forschungsgemeinschaft geförderten Transregio-Sonderforschungsbereichs „Treatment Expectation“. Prof. Shedden-Mora und Prof. Rief sind Principle Investigators des interdisziplinären Forschungsteams an den Universitäten Duisburg- Essen, Marburg und Hamburg, das die Mechanismen entschlüsselt, wie die Erwartung von Patienten und Patientinnen die Wirksamkeit medizinischer Behandlungen beeinflusst,

Erfahrungen und Erwartungen verstehen
Positive und negative Erwartungen, aber auch die Angst vor Nebenwirkungen, können unabhängig voneinander den Behandlungserfolg beeinflussen, wie eine umfangreiche Analyse von sechs Studien mit insgesamt 748 Teilnehmenden zeigt. Auch wenn man sich viel Nutzen von der Behandlung verspricht, kann gleichzeitig die Besorgnis, Nebenwirkungen zu erleben, groß sein. Behandler sollten gezielt nach Vorerfahrungen („Erzählen Sie mir von Ihren bisherigen Behandlungserfahrungen“), Erwartungen („Was glauben Sie, wie sehr wird ihnen die Behandlung helfen?“) und Befürchtungen („Haben Sie Angst vor Nebenwirkungen?) fragen. „Wir ermutigen jeden, der im Kontakt mit Patienten ist, diese Fragen zu stellen, denn nur so können eine individuelle Therapie und unterstützende Kommunikation zugeschnitten auf die persönlichen Ängste und Bedürfnisse erfolgversprechend eingesetzt werden“, rät die Psychologin und Psychotherapeutin Prof. Shedden-Mora.

Arzt-Patienten-Beziehung stärken
Zeigen Ärzt:innen Kompetenz und verhalten sich empathisch, dann beeinflusst auch dies den Behandlungserfolg. Nonverbale Signale wie Augenkontakt oder ein bestätigendes Nicken sowie eine gut strukturierte verständliche Kommunikation („Wenn Sie sich Sorgen um Nebenwirkungen machen, lassen Sie uns gemeinsam überlegen, was wir bei auftretenden Nebenwirkungen tun können.“) schaffen Vertrauen. Eine Studie mit 262 Patient:innen mit Reizdarmsyndrom konnte zeigen, dass deutlich mehr Patienten von einer (Placebo-)Akupunktur-Behandlung profitierten, wenn ihr:e Ärzt:in Wärme und Empathie ausstrahlte, als wenn der Kontakt eher sachlich-distanziert gestaltet war.

„Offene Fragen stellen, zuhören und seine eigene Erfahrung als Arzt betonen“ können ein wichtiger Faktor beim Therapieerfolg sein. Jeder Arzt und jede Ärztin sowie jeder Psycho- oder Physiotherapeut sollten sich der Wirkung ihrer Kommunikation bewusst sein“, betont der Psychologe und Psychotherapeut Prof. Winfried Rief.

Positive Erwartungen fördern
Jeder Patient und jede Patientin hat Erwartungen an seine Behandlung. Positive Annahmen und eine zuversichtliche Perspektive werden unterstützt, wenn Behandler realistisch die persönlichen Ziele eines Patienten bestärken („Nach der Operation möchten Sie wieder mit Ihrer Familie Bergwandern. Ich bin zuversichtlich, dass Sie in den ersten sechs Wochen schon kurze Spaziergänge unternehmen und nach drei Monaten bereits wieder moderate Wanderungen bewältigen können.“)
Dass ein persönlicher Genesungsfahrplan das Gesundwerden fördert, zeigen Studien an Patient:innen mit Herzoperationen und operativen Eingriffen im Bauchraum. Sie konnten nach Eingriffen am Herzen bis zu 4,5 Tage früher aus dem Krankenhaus entlassen werden, und nahmen nach Bauch-OPs etwa fünf Tage früher ihre normalen Alltagsaktivitäten wieder auf. „Beim Entwickeln solch eines Genesungsfahrplans mit Hilfe einer psychologischen Intervention ist es wichtig, dass die Ziele realistisch sind und eine persönliche Bedeutung haben, zum Beispiel nach der Bypass-Operation wieder mit dem Hund Gassi gehen können“, bestätigt der Psychologe und Psychotherapeut Prof. Johannes Laferton.

Angst vor Nebenwirkungen mindern
Es ist gut belegt, dass Erkrankte das Risiko von unerwünschten Nebenwirkungen oft überbewerten und den Nutzen einer Therapie unterschätzen. Wie medizinisches Personal mögliche Nebenwirkungen erklärt, beeinflusst entscheidend die Häufigkeit von Nebenwirkungen. Die ausgewogene Aufklärung in einem positiven Rahmen, wo auch der Nutzen betont und erläutert wird, reduziert die Belastung durch Nebenwirkungen. So berichten in einer klinischen Studie Patient:innen, die Methotrexat für ihr entzündliches Rheuma erhielten, deutlich weniger Nebenwirkungen, wenn ihnen mögliche Nebenwirkungen als positives Zeichen, dass das Medikament im Körper wirkt, erklärt wurden. Patient:innen, die eine solche positive Erklärung für Nebenwirkungen erhielten, brachen die Behandlung deutlich seltener ab.

Fazit
„Dass JAMA diese Erkenntnisse und Ratschläge in der Serie Insights „Communicating Medicine “ veröffentlicht, freut uns sehr, da wir als Forschungsverbund schon seit vielen Jahren substantiell zu der Evidenz dieser Effekte beitragen. Die positive Bedeutung von Kommunikation im therapeutischen Bereich aller Disziplinen kann nicht hoch genug eingeschätzt werden. Gleichzeitig werden wir noch viele Erkenntnisse gewinnen müssen, die es uns erlauben personalisiert, kontextspezifisch und flächendeckend in der Praxis die Erwartungseffekte zum Wohl der Patienten zu nutzen“, erklärt die Neurologin und Leiterin der Schmerzmedizin an der Universitätsklinik Essen Prof. Ulrike Bingel. Sie ist Sprecherin des Sonderforschungsbereichs „Treatment Expectation“ und forscht seit Jahrzehnten intensiv im Bereich Placebo- und Noceboeffekte in der Medizin.


Originalarbeit:
Laferton JAC, Rief W, Shedden-Mora M. Improving Patients’ Treatment Expectations. JAMA. Published online June 04, 2025. doi:10.1001/jama.2025.6261


Jama Podcast Clinical Reviews – Prof. Laferton im Gespräch
https://jamanetwork.com/journals/jama/article-abstract/2834861

Kontakt:
Prof. Dr. Ulrike Bingel ulrike.bingel@uk-essen.de

Was macht der Sonderforschungsbereich „Treatment Expectation“?
Der überregionale, von der Deutschen Forschungsgemeinschaft geförderte Sonderforschungsbereich (SFB/Transregio 289) „Treatment Expectation“ (Behandlungserwartung) untersucht seit dem Jahr 2020 mit einem interdisziplinären Team an den Universitäten Duisburg- Essen, Marburg und Hamburg den Einfluss der Erwartung von PatientInnen auf die Wirksamkeit medizinischer Behandlungen. Deutschland nimmt international eine Spitzenposition in der Erforschung von Placebo-und Noceboeffekten ein. Im Mai 2024 hat der SFB rund 15 Millionen Euro von der Deutschen Forschungsgemeinschaft für eine weitere vierjährige Förderphase eingeworben. Das Ziel des interdisziplinären Verbunds ist, die äußerst komplexen Mechanismen von Erwartungseffekten von der molekularen bis zur systemischen Ebene mit modernsten wissenschaftlichen Methoden zu entschlüsseln, psychologische und neurobiologische Unterschiede zwischen einzelnen PatientInnen und Erkrankungen so exakt wie möglich zu verstehen und zu prüfen, wie diese Effekte etablierte pharmakologische und andere Behandlungsansätze optimieren können. Hierzu erforscht ein Team von 26 exzellenten Forschenden aus den Bereichen Medizin, Psychologie und den Neurowissenschaften. Ziel der Forschung ist es, bestehende Medikamente verträglicher zu machen, ihre Wirksamkeit zu steigern und ihre Nebenwirkungen zu verringern, indem man die Effekte positiver Erwartung nutzt. Sprecherin des Forschungsverbundes ist Prof. Dr. Ulrike Bingel von der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen: „Erwartungen von PatientInnen haben einen erheblichen Einfluss auf den Verlauf von Erkrankungen und die Wirksamkeit von Behandlungen. Unser Ziel ist es das wissenschaftliche fundierte Wissen, dass Erwartung, Kontext und Kommunikation eine wichtige Rolle spielen, in die Schulmedizin zu integrieren.“

Weitere Informationen zur aktuellen Forschung sowie Ratschläge für Patient:innen sind auf der Webseite www.treatment-expectation.de nachzulesen.

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Kleinzelliges Lungenkarzinom: Immuntherapie setzt neuen Standard https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1788 1788 Wed, 04 Jun 2025 09:39:10 +0200 Kleinzelllige Lungenkarzinome sind die gefährlichste Variante von Lungenkrebs und betreffen etwa 15% der Patient:innen. Eine Chemotherapie, kombiniert mit einem Immuncheckpunkt-Hemmer, führt bei den meisten Erkrankten zu einer Rückbildung der Tumoren und einer Linderung der Beschwerden. Leider tritt oft nach kurzer Zeit ein Rückfall auf, der mit weiteren Chemotherapien nur kurzfristig kontrolliert werden kann. Forschende der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen und der Universitätsmedizin Essen haben in einem internationalen Team einen Durchbruch in der Behandlung des kleinzelligen Lungenkarzinoms auf dem Jahreskongress der American Society of Clinical Oncology (ASCO) vorgestellt und parallel im New England Journal of Medicine (NEJM) veröffentlicht. Der immunaktivierende Wirkstoff Tarlatamab ist im Vergleich zur Standard-Chemotherapie deutlich wirksamer und verbessert das Überleben deutlich. Besonders wichtig: Bei einem Teil der Erkrankten kann der Krankheitsrückfall langfristig unterdrückt werden.
In der DeLLphi-304-Studie wurde das Medikament Tarlatamab mit Standard-Chemotherapeutika wieTopotecan, Lurbinectedin oder Amrubicin bei insgesamt 509 Patient:innen verglichen. Das Ergebnis: Mit Tarlatamab Behandelte hatten ein deutlich längeres Überleben und weniger Nebenwirkungen als mit Chemotherapie.

„Tarlatamab programmiert körpereigene Immunzellen als Waffen gegen den Lungenkrebs um“, erklärt Prof. Dr. Martin Schuler, Direktor der Inneren Klinik (Tumorforschung), Sprecher des Standorts West des Nationalen Centrums für Tumorerkrankungen (NCT West) und Koautor der Präsentation, die zeitgleich im NEJM veröffentlicht wurde. „Der Wirkstoff macht das Immunsystem gezielt auf Tumorzellen aufmerksam und kann so bei einem Teil der Patient:innen eine längerfristige Krankheitskontrolle erreichen.“

Die Universitätsmedizin Essen war als Studienzentrum maßgeblich an der klinischen Entwicklung beteiligt. „Diese Ergebnisse zeigen einmal mehr, wie wichtig die enge Verzahnung von Forschung und Patientenversorgung ist“, betont Prof. Dr. Angelika Eggert, Ärztliche Direktorin der Universitätsmedizin Essen. „Wir freuen uns, unseren Patient:innen am Lungenkrebszentrum des Westdeutschen Tumorzentrums Essen neue Therapien schon frühzeitig im Rahmen von Studien anbieten können."

Eine europäische Zulassung von Tarlatamab wird angesichts der Datenlage in naher Zukunft erwartet. Tarlatamab ist ein sogenannter bispezifischer Antikörper, abgeleitet von Antikörpern, die an CD3 auf T-Zellen und an DLL3 (Delta-like-Protein 3) auf der Oberfläche der SCLC-Zellen bindet. Dadurch werden gezielt körpereigene T-Zellen gegen DLL3-positive Tumorzellen aktiviert.

Link zur Originalveröffentlichung:
Tarlatamab in Small-Cell Lung Cancer after Platinum-Based Chemotherapy ]]>
Neue Studie: Wie hängen Selbstkontrolle und Internetsucht zusammen? https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1787 1787 Mon, 02 Jun 2025 10:30:00 +0200 Was passiert im Kopf von Personen, die suchtartig das Internet nutzen? Das möchte Prof. Dr. Matthias Brand, Forscher der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen, mit seinem Team in der Forschungsgruppe 2974* herausfinden. Bei ihrer Suche nach zugrundeliegenden psychologischen und neurobiologischen Prozessen werden die Wissenschaftler:innen seit 2020 von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert. Nun veröffentlichen sie erste Erkenntnisse zu Selbstkontrollfunktionen im renommierten American Journal of Psychiatry.
So schreiben die Wissenschaftler:innen, dass Personen mit suchtartiger Internetnutzung im Durchschnitt länger bräuchten, um störende Reize auszublenden, und häufiger riskante und impulsive Entscheidungen träfen als Personen ohne Suchtsymptomatik. Auch mache die Gruppe mit pathologischer Nutzung im Durchschnitt mehr Fehler bei Aufgaben, in denen auf internetbezogene Bildreize reagiert bzw. nicht reagiert werden sollte. Dies bewege sich zwar im Normbereich, aber es zeige sich ein signifikanter Unterschied zur Kontrollgruppe – auch dann noch, wenn man Effekte wie Alter, Intelligenz und psychopathologische Symptome wie Depressivität berücksichtigt.

„Unsere bisherigen Ergebnisse zeigen, dass bestimmte Denk- und Verhaltensmuster – vor allem solche, die mit Selbstkontrolle zu tun haben – eine wichtige Rolle dabei spielen, ob jemand eine Internetsucht entwickelt und warum sie bestehen bleibt“, sagt Dr. Silke M. Müller, Erstautorin der Studie. Der Sprecher der Forschungsgruppe, Professor Matthias Brand, ergänzt: „Wir nehmen an, dass sich das Ganze wie eine Kettenreaktion entwickelt: Wer von Anfang an Schwierigkeiten mit Selbstkontrolle hat, hat möglicherweise ein höheres Risiko, das Internet suchtartig zu nutzen. Gleichzeitig kann die Sucht dazu beitragen, dass die Selbstkontrolle im Laufe der Zeit weiter abnimmt.“

Mehr als 1.000 Proband:innen – und weitere werden gesucht

Für die Studie wurden zwischen 2021 und 2024 mehr als 1.000 Freiwillige umfangreich mit denselben Instrumenten an verschiedenen Standorten in Deutschland untersucht. So mussten die Proband:innen unter anderem kognitionspsychologische Aufgaben bewältigen und Fragebögen beantworten. Das Forschungsteam teilte sie anhand eines standardisierten Interviews, das die Suchtkriterien erfasst, aufgrund ihrer Symptomausprägung in pathologisch/suchtartig, riskant oder unproblematisch ein.

Eine Besonderheit in diesem Umfang: „Solch eine Studie ist in ihrer Art und Größenordnung weltweit einzigartig“, stellt Prof. Dr. Brand heraus. „Bislang haben wir einen wahren Datenschatz hervorgebracht, aus dem wir bedeutende Erkenntnisse über die Mechanismen und Prozesse ziehen können, die bei suchtartigem Verhalten eine Rolle spielen“, sagt Brand.

Das Team sucht weiterhin Freiwillige. Interessierte können sich in ein Formular eintragen unter www.uni-due.de/for2974/rekrutierung oder sich alternativ per E-Mail melden: for.studie@uni-due.de

* Affective and cognitive mechanisms of specific Internet-use disorders (ACSID) (FOR 2974): Das Projekt wurde 2020 eingerichtet und von der DFG 2024 um 3 Jahre verlängert und mit weiteren 5 Millionen Euro gefördert. An dem Vorhaben sind neben der UDE auch die Universitäten Bochum, Bamberg, Gießen, Mainz, Lübeck und die Medizinische Hochschule Hannover beteiligt.

Weitere Informationen
Zum Artikel im American Journal of Psychiatry: http://www.uni-due.de/2025-05-28-internetsucht-studie-american-journal-of-psychiatry

Mehr zu der Forschungsgruppe 2974: http://www.uni-due.de/kognitionspsychologie/for2974

Ansprechpartnerin: Dr. Silke M. Müller, Center for Behavioral Addiction Research, silke.m.mueller@uni-due.de

Redaktion: Cathrin Becker, Tel. 0203/379-2131, cathrin.becker@uni-due.de ]]>
Personalisierte Lungenkrebstherapie: Biomarker ermöglicht bessere Vorhersage des Therapieerfolgs https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1786 1786 Wed, 28 May 2025 11:26:12 +0200 Lungenkrebs ist die weltweit häufigste tödliche Krebserkrankung. Ein zentraler Fortschritt in der Behandlung ist die Analyse von Krebsgenomen, die gezielte, personalisierte Therapien ermöglichen kann. Am Lungenkrebszentrum des Westdeutschen Tumorzentrums der Universitätsmedizin Essen gehört diese Form der Diagnostik bereits zum Standard. Eine besondere Herausforderung stellt dabei die sogenannte KRAS G12C-Mutation dar. Diese Mutation ist eine der häufigsten genetischen Veränderungen bei Lungenkarzinomen und tritt besonders bei Raucher:innen auf.

Für Patient:innen mit metastasierten KRAS G12C-mutierten Tumoren, bei denen Chemo- und Immuntherapien nicht mehr wirken, steht seit kurzem das Medikament Sotorasib zur Verfügung. Die Wirksamkeit des Präparats wurde unter anderem durch Studien an der Universitätsmedizin Essen belegt. Sotorasib ist in Deutschland zugelassen und verordnungsfähig. Das individuelle Ansprechen auf Sotorasib ist jedoch sehr unterschiedlich.
Ein internationales Forschungsteam unter der Leitung von Prof. Dr. Martin Schuler (Universitätsklinikum Essen/Universität Duisburg-Essen) und Prof. Dr. Ferdinandos Skoulidis (MD Anderson Cancer Center, Houston, USA) hat deshalb nach Faktoren gesucht, mit denen das Ansprechen auf Sotorasib vorhergesagt werden kann. Sie haben Blut- und Gewebeproben von 429 Patient:innen mit KRAS G12C-mutierten Lungenkarzinomen untersucht, die im Rahmen zweier klinischer Studien mit entweder Sotorasib oder der Standardchemotherapie Docetaxel behandelt wurden. Ihre Erkenntnisse wurden nun in Nature Medicine veröffentlicht: Es gibt ein Marker-Gen, das eng mit dem Therapieerfolg von Sotorasib korreliert, das Gen TTF-1.

„TTF-1 wird bereits routinemäßig bei der Diagnose von Lungenkrebs bestimmt und ist damit unmittelbar als Biomarker verfügbar, der zur individuellen Therapieentscheidung bei fortgeschrittenem Lungenkrebs herangezogen werden kann“, erklärt Prof. Dr. Martin Schuler, Direktor der Inneren Klinik (Tumorforschung) und Sprecher des Standorts West des Nationalen Centrums für Tumorerkrankungen. „Unsere Analysen zeigen, dass eine hohe Expression von TTF-1 mit einem besseren Ansprechen auf Sotorasib korreliert. Patient:innen mit TTF-1-negativen Tumoren können eher von Chemotherapien oder neuen Kombinationen profitieren.“

Link zur Originalveröffentlichung:
Molecular determinants of sotorasib clinical efficacy in KRASG12C-mutated non-small-cell lung cancer
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Oscar-Gans-Preis 2025: Wissenschaftlerin für wegweisende Krebszellforschung ausgezeichnet https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1785 1785 Fri, 23 May 2025 09:00:00 +0200 Die Deutsche Dermatologische Gesellschaft zeichnet Dr. Luiza Martins Nascentes Melo mit dem Oscar-Gans-Preis 2025 aus. Die Naturwissenschaftlerin der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen erhält die Auszeichnung für ihre wegweisende Forschung mit Krebszellen. Die 35-Jährige arbeitet an der Klinik für Dermatologie des Universitätsklinikums Essen (UK Essen). Ihr Preisgeld beträgt 5.000 Euro.
Dr. Luiza Martins Nascentes Melo untersucht, wie Tumorzellen mit Stress umgehen. In der jüngst ausgezeichneten Arbeit konnte sie zeigen, dass ein Protein namens „SELO“ den Melanomzellen hilft, zellulären Stress abzuwehren – ein Mechanismus, der die Bildung von Metastasen begünstigen kann. Diese Erkenntnisse könnten langfristig neue Ansätze in der Krebstherapie ermöglichen. „Diese Auszeichnung würdigt die beeindruckenden Beiträge von Frau Dr. Melo zur Grundlagenforschung in der Dermatologie“, sagt Prof. Dr. Dr. Alpaslan Tasdogan, Leiter der Arbeitsgruppe Tumormetabolismus an der Klinik für Dermatologie des UK Essen.

Dr. Luiza Martins Nascentes Melo ist Juniorgruppenleiterin in der AG Tumormetabolismus und forscht seit 2018 an der Klinik für Dermatologie des UK Essen. Ihre Schwerpunkte liegen in den Bereichen „Tumorbiologie“ und „Metabolismus“. Ihr aktuelles Postdoc-Projekt ist in Zusammenarbeit mit der Harvard T. H. Chan „School of Public Health“ in Boston entstanden, die zur Harvard University gehört.

Details zum Oscar-Gans-Preis:
http://derma.de/stipendien-forschungspreise/ddg-forschungspreise/oscar-gans-preis

Weiterführendes zu der Studie von Dr. Luiza Martins Nascentes Melo:
http://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1748


Die Deutsche Dermatologische Gesellschaft hat Dr. Luiza Martins Nascentes Melo (i. Foto re.) mit dem Oscar-Gans-Preis 2025 ausgezeichnet. Sie arbeitet in der AG Tumormetabolismus von Prof. Dr. Dr. Alpaslan Tasdogan (i. Foto li.). (Bildrechte: privat) ]]>
Neuronale Entwicklungsstörungen: Genetische Varianten in kleinen nicht-kodierenden RNAs als Ursache entdeckt https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1784 1784 Thu, 22 May 2025 10:01:52 +0200 Neuronale Entwicklungsstörungen betreffen weltweit Millionen Menschen. Für viele dieser Erkrankungen sind genetische Ursachen bekannt, für rund die Hälfte sind sie noch völlig unklar. Ein internationales Forschungsteam unter der Leitung von Prof. Dr. Christel Depienne vom Institut für Humangenetik der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen und der Universitätsmedizin Essen hat nun eine Vielzahl von Mutationen in kleinen nukleären RNAs (snRNAs) als genetische Ursache identifiziert. Diese snRNAs sind wichtiger Bestandteil des sogenannten „Spleißosoms“, welches einen wichtigen Baustein in der korrekten Verarbeitung genetischer Information darstellt.
„Unsere Studie ist ein Meilenstein in der Erforschung genetisch bedingter Entwicklungsstörungen“, betont Prof. Dr. Christel Depienne, Professorin für Molekulargenetik neurogenetischer Entwicklungsstörungen. „Sie liefert die Grundlage für verbesserte Diagnosemöglichkeiten und die genetische Beratung bei zukünftigen Schwangerschaften und liefert auch neue Ansätze für die Entwicklung therapeutischer Strategien.“

Die Studie, veröffentlicht in Nature Genetics, basiert auf der Analyse von mehr als 23.000 Patient:innen mit seltenen Erkrankungen*. Sie zeigt, dass in etwa 0,5% der Fälle Mutationen im snRNA-Gen RNU4-2 vorliegen und zum sogenannten ReNU-Syndrom führen, einer seltenen neurologischen Entwicklungsstörung. Insgesamt wurden 145 neue Fälle mit (wahrscheinlich) krankheitsverursachenden genetischen Varianten in RNU4-2 identifiziert. Weitere 21 Patient:innen wiesen Veränderungen in den eng verwandten snRNA-Genen RNU5B-1 und RNU5A-1 auf, die ebenfalls mit neuronalen Entwicklungsstörungen in Verbindung gebracht werden. Die meisten dieser Genveränderungen traten spontan auf, das heißt, sie waren bei den Eltern nicht vorhanden, sondern sind bei den betroffenen Kindern neu entstanden – vor allem auf dem mütterlichen Erbgut. „Je nachdem, wo genau die Mutation im Gen liegt, unterscheiden sich der Schweregrad und die Ausprägung der Symptome deutlich“, erklärt Prof. Depienne.

Zusätzliche Erkenntnisse lieferten Teams der Universitätskliniken Nantes (Dr. Benjamin Cogne) und Rouen (Dr. Camille Charbonnier), die biologische Marker im Blut identifizierten, wie Veränderungen in RNA-Profilen und epigenetischen Signaturen, die weitere Hinweise auf die Art der Erkrankung geben können und zukünftig auch bei atypischen Verläufen eine präzisere Diagnostik ermöglichen könnten.

Einen weiteren zentralen Beitrag leistete das Team um Dr. Clément Charenton (IGBMC, Straßburg), der gemeinsam mit klinischen Partner:innen die molekularen Mechanismen zwischen Genmutation, zellulärer Funktion und klinischem Phänotyp untersuchte.

* Die Daten stammen unter anderem aus dem französischen Sequenzierungsprogramm "Plan France Médecine Génomique 2025" sowie von internationalen Partnern, darunter Genomics England, das Broad Institute (USA), Care For Rare Canada und das Undiagnosed Diseases Network Australia.

Link zur Originalveröffentlichung:
Dominant variants in major spliceosome U4 and U5 small nuclear RNA genes cause neurodevelopmental disorders through splicing disruption


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Essener Herzforscher wirken an Leitlinie für unterstützende Therapien bei Krebserkrankungen mit https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1783 1783 Mon, 19 May 2025 10:44:13 +0200 Die Fortschritte in der Krebstherapie haben zu einer steigenden Lebenserwartung von Krebspatient:innen geführt. Dadurch gewinnen therapiebedingte Nebenwirkungen an Bedeutung, wie beispielsweise die Auswirkungen auf die Herzgesundheit. Unterstützende Therapien sollen dabei helfen, die Lebensqualität der Patient:innen zu verbessern, therapiebedingte Nebenwirkungen zu reduzieren und die Erkrankten während der oft belastenden onkologischen Therapien zu stabilisieren. Zwei Kardiologen der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen haben an der neu erschienenen S3-Leitlinie "Supportive Therapie bei onkologischen PatientInnen" mitgewirkt.
Die Leitlinie wurde vollständig aktualisiert und um vier Themenkomplexe erweitert, einer davon betrachtet die Auswirkungen von Krebstherapien auf die Herzgesundheit. Hier haben Prof. Dr. Tienush Rassaf (Direktor der Klinik für Kardiologie und Angiologie am Universitätsklinikum Essen und Direktor des Westdeutschen Herz- und Gefäßzentrums) und Prof. Dr. Matthias Totzeck (Stellvertreter des Direktors) ihre Expertise eingebracht.
Die aktualisierte Version der Leitlinie spiegelt den derzeitigen wissenschaftlichen Erkenntnisstand wider und bietet damit den ärztlichen Kolleg:innen eine umfassende Übersicht über die unterstützenden Behandlungsmöglichkeiten für Krebspatient:innen.

Weitere Informationen finden Sie auf der Website des Leitlinienprogramms Onkologie: https://www.leitlinienprogramm-onkologie.de/leitlinien/supportive-therapie ]]>
Prof. Dr. Dr. Dagmar Führer-Sakel zur Vorstandsvorsitzenden der Deutschen Gesellschaft für Innere Medizin gewählt https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1782 1782 Mon, 19 May 2025 09:30:00 +0200 Mit klarer Vision und wissenschaftlicher Leidenschaft übernimmt Prof. Dr. Dr. Dagmar Führer-Sakel den Vorstandsvorsitz der Deutschen Gesellschaft für Innere Medizin e. V. (DGIM). Die Wissenschaftlerin der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen tritt die Nachfolge von Prof. Dr. Jan Galle an und wird als DGIM-Vorsitzende den 132. Internistenkongress im April 2026 in Wiesbaden unter dem zukunftsweisenden Motto „Paradigmenwechsel in der Inneren Medizin – die Zukunft gestalten” ausrichten. Die DGIM zählt mit 30.000 Mitgliedern zu einer der größten medizinisch-wissenschaftlichen Fachgesellschaften Europas.
Professorin Führer-Sakel möchte die Innere Medizin neu denken. „Wir erleben derzeit nicht nur einen Umbruch in Diagnostik und Therapie, sondern auch eine veränderte Sichtweise auf Gesundheit, Krankheit und den Menschen als Ganzes“, sagt Prof. Dr. Dr. Führer-Sakel. Diesen Wandel wird sie als neue DGIM-Vorsitzende in den Mittelpunkt rücken.

Als starke Stimme der Wissenschaft betont die neue DGIM-Vorstandsvorsitzende am Rande ihrer Ernennung die Notwendigkeit, gewohnte Denkmuster zu durchbrechen, die interdisziplinäre Zusammenarbeit zu intensivieren und Patient:innen konsequenter in den Mittelpunkt zu rücken. Die Innere Medizin müsse neue Wege beschreiten, um moderne Herausforderungen meistern zu können. Ihr Appell: Mutig zu denken, Verantwortung zu stärken und die Potentiale der Forschung konsequenter zu nutzen.

Zu ihrer Person
2011 übernahm Prof. Dr. Dr. Dagmar Führer-Sakel als erste Frau in Deutschland einen Lehrstuhl für Innere Medizin/Endokrinologie und Diabetologie an der Universität Duisburg-Essen (UDE), verbunden mit der Leitung der gleichnamigen Klinik am Universitätsklinikum Essen und des akademischen Bereichs des Zentrallabors. Von 2018 bis 2022 war sie Prorektorin für Forschung, wissenschaftlichen Nachwuchs und Wissenstransfer der UDE. Führer-Sakel leitete mehrere große Forschungskonsortien, darunter das DFG-Schwerpunktprogramm Thyroid Trans Act (2012-2019) sowie seit 2020 als Sprecherin den Sonderforschungsbereich TRR 296 „Local control of thyroid hormone action“ (LOCOTACT). Sie ist Mitglied in verschiedenen Wissenschaftskommissionen der DFG und Bundesärztekammer und engagiert sich besonders für Forschungsfreiräume und Karrieren in der Universitätsmedizin, unter anderem auch als Sprecherin des DFG Clinician Scientist Programms UMEA der Universitätsmedizin Essen/UDE. Für ihre wissenschaftlichen Arbeiten zu Schilddrüsenerkrankungen, endokriner Onkologie, seltenen Erkrankungen und digitalem Diabetesmanagement wurden sie und ihre Mitarbeiter vielfach ausgezeichnet.


Die neue DGIM-Vorsitzende Prof. Dr. Dr. Dagmar Führer-Sakel (Bildrechte: Andre Zelck, UK Essen) ]]>
NRW Akademie der Wissenschaften und der Künste: Prof. Dr. Norbert Scherbaum ist neues Mitglied https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1781 1781 Mon, 19 May 2025 09:08:25 +0200 Große Ehre für Prof. Dr. Norbert Scherbaum: Der Mediziner wird gemeinsam mit elf weiteren hochkarätigen Wissenschaftler:innen und Künstler:innen in die Nordrhein-Westfälische Akademie der Wissenschaften und der Künste aufgenommen. Der Professor für Psychiatrie und Psychotherapie an der Medizinischen Fakultät der UDE wurde am 14. Mai im Beisein der Wissenschaftsministerin Ina Brandes zum ordentlichen Mitglied ernannt.
Scherbaums Spezialgebiet ist die Suchtmedizin. So hat er den Ansatz der Substitutionstherapie entscheidend vorangetrieben. Eingesetzt wird sie bei heroinabhängigen Menschen, die mit einem ärztlich verschriebenen langwirksamen Opioid wie Methadon behandelt werden. Das Medikament mindert das Verlangen nach Heroin und unterdrückt Entzugssymptome. Die Substitutionstherapie gilt weltweit als die erfolgreichste Behandlungsform der Heroinabhängigkeit.

In seiner Forschung verbindet Scherbaum klinische Fragestellungen, zum Beispiel zur Prüfung von neuen Therapieansätzen, mit Untersuchungen zum besseren Verständnis von Suchterkrankungen. Er ist Direktor der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie sowie der Klinik für Abhängiges Verhalten und Suchtmedizin an der LVR Universitätsklinik Essen. Zudem engagiert er sich in verschiedenen Gremien wie dem Ausschuss Sucht und Drogen der Bundesärztekammer, dem Sachverständigenausschuss des Bundesministeriums für Gesundheit zur Bewertung von Suchtmitteln sowie der Beratungskommission der Ärztekammer Nordrhein zur substitutionsgestützten Behandlung Opiatabhängiger.

Die Nordrhein-Westfälische Akademie der Wissenschaften und Künste wurde 1970 gegründet. Aufgenommen werden ausschließlich exzellente Forschende und Kunstschaffende. Derzeit hat die Akademie rund 280 ordentliche und knapp 130 korrespondierende Mitglieder.

Weitere Informationen:
https://www.awk.nrw/presse ]]>
Mehr Hilfe für Krebspatient:innen: App unterstützt Betroffene nach Klinikaufenthalt https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1780 1780 Mon, 12 May 2025 09:30:00 +0200 Forschende der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen haben in einem Gemeinschaftsprojekt ein hybrides Unterstützungssystem für Menschen zwischen 18 und 39 Jahren entwickelt, die eine Krebsbehandlung hinter sich haben. Es kombiniert moderne Technologien mit persönlicher Betreuung. Mithilfe der Smartphone-App INSPIRE und Videos sowie Bewegungseinheiten sollen psychische und körperliche Folgen einer Krebstherapie niedrigschwellig gelindert werden, zum Beispiel Fatigue oder Depressionen. Geleitet wird das Vorhaben von Prof. Dr. Eva-Maria Skoda, PD Dr. Miriam Götte und Prof. Dr. Uta Dirksen von der Universität Duisburg-Essen zusammen mit Prof. Dr. Annalen Bleckmann von der Universität Münster. Das Vorhaben startete am 1. Januar 2025 und wird von der Deutschen Krebshilfe über drei Jahre mit 433.369 Euro gefördert.
Bestandteil der Smartphone-App sind zwölf Haupt- und vier Zusatzmodule, mit denen die Teilnehmenden Fertigkeiten zum Umgang mit psychosozialen Belastungen erwerben, Achtsamkeit trainieren und sich mit sport- sowie bewegungstherapeutischen Einheiten kräftigen können. „Die App ermöglicht eine ortsunabhängige und flexible Unterstützung von Betroffenen, die teilweise aus ganz Deutschland zur Krebstherapie zu uns gereist sind“, sagt Prof. Dr. Uta Dirksen, die zum Projektleitungsteams gehört. „Im Fokus stehen Psychoonkologie, Belastungsreduktion und Bewegungstherapie. Die App liefert psychoedukative Inhalte und individuelle Trainingspläne, die von einem interdisziplinären Team in Zusammenarbeit mit dem Fraunhofer-Institut für Software- und Systemtechnik entwickelt wurden.“

Ergänzt wird das Nachsorge-Programm durch wöchentliche Online-Gruppensitzungen, in denen die Teilnehmenden Sport treiben oder psychoonkologische Unterstützung erhalten. Teil des Forschungsprojektes ist zudem eine Studie, in der die Akzeptanz und Zufriedenheit von betroffenen Krebspatient:innen evaluiert wird. Die Rekrutierung der Teilnehmenden soll im Sommer 2025 starten.

Das multizentrische Projekt entstand aus einer Kooperation innerhalb des Westdeutschen Tumorzentrums (WTZ) Essen mit dem Netzwerkpartner Münster, der LVR-Universitätsklinik Essen, des Patientenbeirates und des Netzwerks ActiveOncoKids.

Weiterführendes zum Projekt INSPIRE: http://inspire.psm-essen.de


Das Essener INSPIRE-Projektteam (v.l.n.r.): Psychologin Sophia Karunakaran, Prof. Dr. Eva-Maria Skoda, beide LVR-Universitätsklinik Essen, Sportwissenschaftlerin PD Dr. Miriam Götte, Netzwerk ActiveOncoKids, Prof. Dr. Uta Dirksen, komm. Direktorin der Kinderklinik III des UK Essen, und Sportwissenschaftlerin Ronja Beller (Bildrechte: privat)


Das offizielle Logo des Forschungsprojektes INSPIRE. (Bildrechte: INSPIRE) ]]>
Forschung zum Melanom: Rückfälle bei Krebs verhindern https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1778 1778 Fri, 09 May 2025 11:00:00 +0200 Krebsfrei – und dann doch wieder nicht? Wissenschaftler:innen der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen untersuchen, warum manche Patient:innen trotz einer unterstützenden Immuntherapie nach der Entfernung eines Melanoms, dem „Schwarzen Hautkrebs“, einen Rückfall erleiden. Damit die Therapien wirksamer werden, möchte das Team um Prof. Dr. Florian Rambow und Dr. Georg Lodde herausfinden, wie sich der Krebs gegen die Behandlung wehrt und welche Mechanismen dahinterstecken. Die Deutsche Krebshilfe fördert ihr im März 2025 gestartetes Vorhaben über 2 Jahre mit 530.000 Euro.
Die Forschenden aus Essen vermuten, dass das Risiko für eine Rückkehr des Melanoms, Rezidiv genannt, mit dem histologischen und molekularen Umfeld des Primärtumors (Tumor-Mikromilieu) zusammenhängt. „In einer Studie konnten wir zeigen, dass Betroffene trotz unterstützender Immuntherapie deutlich früher Rezidive entwickelten als in klinischen Studien berichtet“, sagt Dr. Georg Lodde, der an der Klinik für Dermatologie des Universitätsklinikums Essen (UK Essen) arbeitet. Bei der Studie wurde eine große Gruppe von Patient:innen mit Melanom-Erkrankung an Hauttumorzentren bundesweit über einen Beobachtungszeitraum von mehr als 4 Jahren verfolgt.

Um die Hypothese zu prüfen, führt das Forschungsteam hochauflösende Einzelzellanalysen an einer weltweit einzigartigen Gruppe von Patient:innen durch. Mit Hilfe der hochauflösenden Einzelzellanalysen kann das Tumor-Mikromilieu auf zellulärer Ebene untersucht werden. Die Untersuchungen finden an unbehandeltem, also therapienaivem, Gewebe von Primärtumoren und Metastasen (Tochtergeschwülsten) statt. Die Kombination aus klinischen Daten mit langem Beobachtungszeitraum sowie zugrundeliegendem Tumorgewebe macht diese Kohorte weltweit einzigartig. „Mit Hilfe des Datensatzes bestehend aus klinischen Daten und dem gesammelten Tumorgewebe können wir eine ausgewogene Gruppe von Patient:innen mit und ohne Rezidiv trotz ergänzender Therapie erstellen und detailliert untersuchen“, erläutert Prof. Dr. Florian Rambow vom Institut für Künstliche Intelligenz in der Medizin des UK Essen.

Neben der Einzelzellmethode sind Analysen geplant, mit denen besser verstanden werden kann, wie Krebszellen in ihrem unmittelbaren Umfeld funktionieren sowie kommunizieren und wo sie sich dabei genau befinden. Das Ziel: neue Angriffspunkte für Medikamente zu identifizieren, die die Resistenz gegenüber der unterstützenden Immuntherapie mit sogenannten PD-1-Inhibitoren überwinden könnten. PD-1-Inhibitoren sind eine Art von Medikamenten, die das Immunsystem dabei unterstützen, Krebszellen besser zu erkennen und zu bekämpfen. Sie blockieren einen Schutzmechanismus der Krebszellen, der das Immunsystem daran hindert, diese anzugreifen.

„Unsere Forschung kann langfristig dazu beitragen, die Therapie gegen ein Melanom effektiver werden zu lassen und die Erfolgschancen für Betroffene zu erhöhen“, betonen Prof. Dr. Rambow und Dr. Lodde.


Dr. Georg Lodde (links) und Prof. Dr. Florian Rambow (Bildrechte: Dr. Georg Lodde) ]]>
Universitätsmedizin Essen erneut als herausragendes Zentrum für die Behandlung seltener Krebserkrankungen ausgewiesen https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1779 1779 Fri, 09 May 2025 10:15:00 +0200 An der Universitätsmedizin Essen beschäftigen sich neun Zentren mit der Erforschung und Behandlung von seltenen Krebserkrankungen. Diese Zentren sind Teil des „Europäischen Netzwerks für Referenzzentren Seltene Erkrankungen“ (European Reference Networks/ERN) und im Speziellen des „Netzwerks Seltene Krebserkrankungen“ (European Rare Cancer Network/EURACAN). Das Essener Referenzzentrum ist von Vertreter:innen der Europäischen Union (EU) nun erneut mit Erfolg auditiert worden.
Ziel dieser Europäischen Netzwerke ist, die Behandlungskonzepte innerhalb der Europäischen Union zu harmonisieren und Patient:innen auch außerhalb von Ballungszentren Zugang zu spezialisierten Behandlungen zu ermöglichen.

„Die ERN-EURACAN-Daten des Essener Zentrums unterstreichen seine herausragende Rolle bei der Behandlung seltener Krebsarten, insbesondere bei Sarkomen, neuroendokrinen Tumoren und Krebserkrankungen der Urogenitalorgane“, heißt es im Audit-Bericht. Erwähnung finden zudem die außergewöhnlich hohen Fallzahlen und die Häufung von seltenen Augentumoren, Hauttumoren und seltenen Hirntumoren.

Im Auditbericht werden darüber hinaus die multidisziplinären Behandlungspfade positiv hervorgehoben sowie der grenzüberschreitende Beitrag zu Gesundheitsversorgung und Forschung, die vorbildliche Einbindung von Patient:innen-Vertretungen und die anhaltende Entwicklung kooperativer Behandlungsstrategien. Der Universitätsmedizin Essen wurde neben der Qualifikation für die weitere Teilnahme auch eine wichtige Führungsrolle innerhalb des europäischen Netzwerks zugesprochen.

„Wir freuen uns über die anerkennende Bewertung – diese unterstreicht das große Potential am Standort“, sagt Prof. Dr. Sebastian Bauer, Leiter des Sarkomzentrums des Universitätsklinikums Essen und Forscher der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen. „Seltene Tumoren machen 20 Prozent aller Krebserkrankungen aus – sie sind also ein relevantes gesellschaftliches Problem. Die Initiative der EU ist ein wichtiges politisches Projekt, um die Gesundheitsversorgung innerhalb von Europa in der Breite sicherzustellen. Es ist ein Baustein bei der Sicherung unserer Demokratien – und die UME ist dabei ein Motor.“ ]]>
Schmerz-Studie: Negative Annahmen sind hartnäckiger als Placebo-Effekte https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1776 1776 Wed, 07 May 2025 09:15:40 +0200 Was wir erwarten, beeinflusst, wie wir Schmerz empfinden – und zwar stärker, als viele denken. Eine aktuelle Studie der Universität Duisburg-Essen (UDE), kürzlich veröffentlicht im Journal eLife, zeigt: Negative Erwartungen verstärken Schmerzen deutlicher und wirken nachhaltiger, als positive Erwartungen Schmerzen lindern. Dieses Ergebnis hat große Bedeutung für die Kommunikation zwischen Behandelnden und Patient:innen.
Das Forschungsteam um Prof. Ulrike Bingel an der Medizinischen Fakultät der UDE untersuchte 104 gesunde Freiwillige, die kurzfristigen Hitzeschmerzen ausgesetzt wurden. Dabei wurden die Erwartungen und Behandlungserfahrungen der Teilnehmenden an eine scheinbare Nervenstimulation (sog. Sham Stimulation) gezielt beeinflusst und dann untersucht, wie stark sich diese auf nachfolgende Testphasen am selben Tag und nach einer Woche auswirkt. In den Testphasen erhielten die Teilnehmenden gleich starke Schmerzreize, aber verbunden mit unterschiedlichen Erwartungen – positiven, negativen, oder neutralen. Die Schmerzreize wurden auf einer Skala von 0-100 bewertet.

Das spannende Ergebnis: Eine negative Erwartung hatte einen stärkeren und anhaltenderen Einfluss auf das Schmerzempfinden als eine positive Erwartung. Im Durchschnitt bewerteten die Teilnehmenden Schmerzen während einer negativen Erwartung um rund 11 Punkte höher als in der Kontrollbedingung. Positive Erwartung hingegen reduzierte die Schmerzbewertung nur um gut 4 Punkte. Der Effekt der negativen Erwartung war also doppelt so groß wie der von positiver Erwartung – bei sonst experimentell identischen Bedingungen.
In der zweiten Sitzung eine Woche später erhielten wieder alle Personen den gleichen Schmerzreiz. Der Effekt blieb ähnlich: Der Nocebo-Effekt führte dazu, dass der Schmerz um rund 9 Punkte höher bewertet wurde als in der Kontrollgruppe. Der Placebo-Effekt führte dazu, dass der Schmerz um 4,6 Punkte geringer empfunden wurde.

„Menschen neigen offenbar dazu, eher mit dem Schlimmsten zu rechnen – und das spiegelt sich in der Schmerzverarbeitung wider“, erläutert Prof. Dr. Ulrike Bingel, Leiterin des interdisziplinären Zentrums für Schmerzmedizin am Universitätsklinikum Essen. „Für die klinische Praxis ist das von großer Bedeutung: Denn im Alltag konzentrieren wir uns oft darauf, positive Erwartungen zu fördern. Unsere Studie zeigt jedoch, dass es mindestens genauso wichtig ist, unbeabsichtigte negative Erwartungen zu vermeiden.“ Angehörige von Gesundheitsberufen sollten sich laut Bingel bewusst sein, dass die Art und Weise, wie sie über Behandlungen informieren, die Reaktion der Patient:innen darauf stark beeinflussen kann – im positiven wie im negativen Sinne.

Die Autor:innen betonen, dass die Studie an gesunden Personen mit experimentell erzeugtem Schmerz durchgeführt wurde. Weitere Forschungsarbeiten sind nötig, um die Übertragbarkeit der Ergebnisse auf klinische Kontexte zu prüfen. Gefördert wurde die Arbeit durch den Sonderforschungsbereich „Treatment Expectation“ der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG).
Weitere Informationen: www.treatment-expectation.de

Kontakt: Prof. Ulrike Bingel ulrike.bingel@uk-essen.de

Link zur Originalveröffentlichung:
Nocebo effects are stronger and more persistent than placebo effects in healthy individuals

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Preis für Psoriasis-Forschung geht an Prof. Dr. Wiebke Sondermann https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1775 1775 Wed, 07 May 2025 08:25:07 +0200 Die Deutsche Dermatologische Gesellschaft e. V. (DDG) hat am 3. Mai 2025 den mit 30.000 Euro dotierten Deutschen Psoriasis Preis 2025 an Frau Prof. Dr. med. Wiebke Sondermann, Leitende Oberärztin an der Hautklinik Essen, verliehen. Ihre Studie setzt neue Impulse in der Therapie der chronisch-entzündlichen Hauterkrankung.
Ihre Ergebnisse einer klinisch-experimentellen Studie, die sie im Rahmen des Sonderforschungsbereichs (SFB) „Treatment Expectation“ durchführte, beantwortet wichtige Forschungsfragen bei der Behandlung der Psoriasis. Die Dermatologin untersuchte bei 120 Patient:innen mit Psoriasis gemeinsam mit ihrem Team im Projekt A12, wie sich eine Modulation von positiven Erwartungen auf den Therapieerfolg des Biologikums Secukinumab auswirkt.

„Unter Ausnutzung der gezielten Modulation von positiven Erwartungen wollten wir sehen, ob sich der Effekt von Secukinumab, einem gegen IL-17A gerichteten monoklonalen Antikörper zur Behandlung der mittelschweren bis schweren Psoriasis, optimieren lässt. Die Frage war: Kann man mithilfe von verbal induzierten positiven Erwartungen die Dosis des Medikaments bei weiterhin vorhandener Wirksamkeit reduzieren?“, erklärt Prof. Sondermann, die die Psoriasis-Ambulanz des Universitätsklinikums Essen leitet. Eine niedrigere Dosierung würde weniger Nebenwirkungen und geringere Behandlungskosten bedeuten. „Die Studie ist ein Meilenstein in der Erforschung von Placeboeffekten bei schweren somatischen Erkrankungen wie der Psoriasis. Sie zeigt Möglichkeiten, Grenzen und wichtige Forschungsfragen für die Zukunft auf“, bestätigt Prof. Ulrike Bingel, Leiterin des Zentrums für Schmerzmedizin am Universitätsklinikum Essen und Sprecherin des interdisziplinär und überregional zusammengesetzten SFB „Treatment Expectation“ (Behandlungserwartung), gefördert durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft.

Zahlreiche internationale Studien haben bereits bestätigt, dass Behandlungserwartungen von Patient:innen einen Einfluss auf die Wirksamkeit einer medikamentösen Behandlung haben können.

„Wir haben in unserer Psoriasis-Studie allerdings gesehen, dass die verbale Erwartungsmodulation allein nur einen begrenzten Einfluss auf den Krankheitsverlauf hat. Deshalb wollen wir jetzt prüfen, welchen Effekt unbewusste Lernmechanismen im Rahmen der Erwartungsmodulation haben“, fasst Prof. Wiebke Sondermann die weitere wichtige Forschungsarbeit zusammen, denn viele Betroffene seien noch untertherapiert – vor allem auch weltweit–, weil nicht bei allen der Zugang zu den hocheffektiven, jedoch teuren Medikamenten gegeben sei.

Der Deutsche Psoriasis Preis wurde am 03.05.2025 auf der 53. Tagung der DDG in Berlin verliehen – mit Unterstützung des Sponsors Novartis.

Zum Interview mit Prof. Dr. Wiebke Sondermann auf der Website des SFB Treatment Expectation
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Medizinische Fakultät der Universität Duisburg-Essen: Fünf Mediziner im internationalen Spitzenranking https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1774 1774 Tue, 06 May 2025 09:02:11 +0200 Die Universität Duisburg-Essen (UDE) hat sich im aktuellen Scholar GPS Ranking 2024 stark positioniert: National belegt sie Platz 28, weltweit Rang 312. Besonders die Medizinische Fakultät überzeugt mit der Publikationsleistung ihrer Forschenden. Laut den aktuellen Daten von Scholar GPS 2024 gehören die folgenden fünf Mediziner der UDE zu den führenden Wissenschaftlern ihres Fachs:







• Prof. Dr. Hans-Christoph Diener (#712 weltweit)
• Prof. Dr. Dr. h.c. Dr. h.c. Gerd Heusch (#3.166 weltweit)
• Prof. Dr. Raimund Erbel (#6.305 weltweit)
• Prof. Dr. Dr. h.c. Henning Dralle (#7.484 weltweit)
• Prof. Dr. Dirk Schadendorf (#8.391 weltweit)

„Wir sind stolz auf diesen Erfolg und fühlen uns in unserer Strategie zur Förderung von medizinischer Forschung und Lehre klar bestätigt“, betont Prof. Dr. Jan Buer, Dekan der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen.

Zum Scholar GPS Ranking:
Das Scholar GPS Ranking ist ein wissenschaftliches Bewertungssystem, das Forschenden sowie Institutionen weltweit anhand ihrer wissenschaftlichen Produktivität, Zitationen und Einflusskraft analysiert sowie einstuft. Das Ranking basiert auf einer umfangreichen Datenbank wissenschaftlicher Veröffentlichungen und Zitationen, ähnlich wie Google Scholar oder Scopus. Scholar GPS basiert auf bibliometrischen Daten aus mehreren Quellen, insbesondere Peer-Review-Journals und Zitationsdatenbanken.

Mehr zur Methodik von ScholarGPS und den HighlyRankedScholars 2024:
https://scholargps.com/highly-ranked-scholars?year=2024&country%5B0%5D=Germany&affiliation%5B0%5D=University+of+Duisburg-Essen ]]>
Alavi-Mandell Preis für Dr. Christoph Oster https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1773 1773 Tue, 06 May 2025 08:46:34 +0200 Dr. Christoph Oster, Assistenzarzt in der Klinik für Neurologie, ist mit dem Alavi-Mandell Preis ausgezeichnet worden. Er erhielt den Preis für seine Publikation “The Role of Fibroblast Activation Protein in Glioblastoma and Gliosarcoma: A Comparison of Tissue, 68Ga-FAPI-46 PET Data, and Survival Data” im Journal of Nuclear Medicine. Der Alavi-Mandell-Award soll junge Wissenschaftler:innen ermutigen, eine akademische und wissenschaftliche Karriere im Bereich der Nuklearmedizin einzuschlagen.


"Es ist eine große Ehre diesen internationalen Preis zu erhalten. Zu einer solchen Arbeit gehört aber immer ein großes Team. Die enge Vernetzung unserer Abteilung in unserem interdisziplinären Fach macht dies möglich. Am Ende profitieren davon insbesondere die Patient:innen“, freut sich Dr. Oster.

In der Arbeit konnte gezeigt werden, dass in der Glioblastom-Subgruppe der Gliosarkome das FAP-Protein, das in gesundem Gewebe nahezu nicht vorkommt, übermäßig exprimiert ist, und sich durch eine spezielle Bildgebung, einem sogenannten FAP-PET, darstellen lässt. Dabei korreliert das Signal in der Bildgebung gut mit der Menge an FAP im Gewebe. Die Studie stellt eine weitere Grundlage für Überlegungen zu sogenannten Target-Therapien dar, bei der ganz gezielt, z.B. mit einem nuklearmedizinischen Tracer oder Antikörpern, tumorspezifische Strukturen angegriffen werden können, um den Tumor zu schädigen und gleichzeitig das gesunde Gewebe zu schonen.

Link zur Originalveröffentlichung:
The Role of Fibroblast Activation Protein in Glioblastoma and Gliosarcoma: A Comparison of Tissue, 68Ga-FAPI-46 PET Data, and Survival Data ]]>
Forschende erarbeiten Handlungsempfehlungen: Den Behandlungserfolg positiv beeinflussen https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1772 1772 Tue, 06 May 2025 08:33:49 +0200 Nach einer ambulanten Operation schnell nach Hause – das möchten die meisten Patient:innen. Doch was ist dann? Welche Belastung ist in Ordnung? Was geht schon alleine, wo braucht es noch Unterstützung? Ein neues Forschungsprojekt der UDE erarbeitet in den nächsten drei Jahren genau für diesen Fall gesundheitspolitische Handlungsempfehlungen sowie laienverständliches Zusatzmaterial. Während die Handlungsempfehlungen auf das Gesundheitswesen als Ganzes abzielen, soll das Zusatzmaterial Patient:innen dabei helfen, nach einer ambulanten OP ihren Genesungsprozess optimal mitzugestalten und so den Behandlungserfolg zu unterstützen. Für das gemeinsame Projekt mit dem Centrum für Muskuloskeletale Chirurgie der Berliner Charité und der Techniker Krankenkasse * stehen 1,2 Millionen Euro vom Innovationsausschuss des Gemeinsamen Bundesausschuss zur Verfügung.
Menschen werden immer älter und brauchen deshalb über einen längeren Zeitraum medizinische Versorgungsleistungen. Um diese möglichst effizient zu gestalten, werden viele Krankenhausaufenthalte zugunsten von ambulant durchgeführten Operationen ersetzt, was auch das Fach- und Pflegepersonal entlastet. „Allerdings sind damit Herausforderungen für die Betroffenen verbunden. So fehlt beispielsweise das Wissen darüber, wie stark man sich nach einer Operation belasten darf, wem man zuhause Fragen stellen kann oder wie man Unterstützung im Alltag organisiert“, so Projektleiter Prof. Dr. Jürgen Wasem vom Lehrstuhl für Medizinmanagement.

Im neuen Projekt „Power-AOP – Patient-Empowerment im Kontext ambulanter Operationen am Beispiel der Orthopädie“ wertet das Team die bereits vorhandenen wissenschaftlichen Erkenntnisse aus. Dieser Fachbereich bietet sich besonders an, da in der Orthopädie viele OPs ambulant durchgeführt werden können und ein breites Patientenspektrum in Bezug auf das Alter, das Geschlecht sowie den sozioökonomischen Status abdeckt wird.

Die Forschenden befragen zudem 30 Patient:innen und Leistungserbringende, wie beispielsweise ambulant tätige Chirurg:innen in der Orthopädie, welche Herausforderungen und Hürden der reibungslosen Planung, Durchführung und Nachsorge ambulanter Operationen entgegenstehen und wo sie Lösungen sehen. Anschließend wenden sich die Forschenden aufbauend auf den Ergebnissen mit einem Fragebogen an die Patient:innen, dafür werden 20.000 zufällig ausgewählte Versicherte angeschrieben.

Die Ergebnisse werden anschließend in Workshops mit Patient:innen sowie mit Fachleuten von medizinischen Verbänden, Ärzt:innen und Krankenkassen diskutiert. Abschließend erarbeiten die Forschenden die Handlungsempfehlungen sowie das patientenrelevante Zusatzmaterial wie Infoflyer oder Check-Lists.

* Die "Deutsche Gesellschaft für Orthopädie und Unfallchirurgie (DGOU)", "Das Patientenforum e.V." und das "Deutsche Netzwerk Gesundheitskompetenz (DNGK)" sind ebenfalls als Kooperationspartner beteiligt.

Link zur Originalmeldung der UDE:
https://www.uni-due.de/2025-04-29-forschungsprojekt-handlungsempfehlungen-nach-op

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Wissenschaftspreis für Doktorandinnen: Alternative Zellgewinnung erleichtert Lungenforschung https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1771 1771 Wed, 30 Apr 2025 09:30:00 +0200 Die Westdeutsche Gesellschaft für Pneumologie (WdGP) hat die Doktorandinnen Kimberly Barbet und Mona Sophie Schmitz mit dem WdGP-Wissenschaftspreis 2025 ausgezeichnet. Die Forscherinnen der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen erhalten den 2. Preis für ihre wissenschaftliche Veröffentlichung über die Gewinnung sogenannter Primärzellen für die Erforschung von Lungenerkrankungen. Die Autorinnen bestätigen erstmals die Anwendung einer Methode, mit der Primärzellen aus den Atemwegen mittels Biopsien entnommen werden können.
Kimberly Barbet und Mona Sophie Schmitz beschreiben in ihrer Arbeit, wie man winzige Gewebeproben aus den Atemwegen mithilfe einer Zange oder durch Vereisung schonend entnehmen kann. Die so gewonnenen Primärzellen sind genauso funktionsfähig wie jene, die aus großen chirurgischen Eingriffen stammen. Die Erkenntnisse der beiden Wissenschaftlerinnen eröffnen neue Perspektiven für die Erforschung und Heilung von Lunkenkrankheiten.

Diese Techniken machen Zellentnahmen einfacher und erleichtern anderen Forschenden den Zugang dazu. Bislang ist es vergleichsweise aufwendig und schwierig, an Primärzellmaterial zu Forschungszwecken zu gelangen. Dieses ist nur begrenzt verfügbar, weil Gewebe für die Isolation von Primärzellen meist nur nach einer Lungentransplantation oder bei Entfernung von Lungengewebe bei schweren Krankheitsverläufen für die Wissenschaft zur Verfügung stehen.

Dank der Erkenntnisse der in Essen forschenden Doktorandinnen besteht zum ersten Mal die Möglichkeit, Primärgewebe zu gewinnen, ohne dass besonders invasive Operationen notwendig werden. Dies erweitert die Forschung von Lungenerkrankungen wie COPD und Asthma auch in einem frühen Entwicklungsstadium um eine vielversprechende Methode. Publiziert wurde die Studie am 24. Dezember 2024 im Fachmagazin „Respiratory Research“.

Kimberly Barbet und Mona Sophie Schmitz arbeiten in der Translationalen Pneumologie der Ruhrlandklinik, die zur Universitätsmedizin Essen gehört.

Link zu der Originalveröffentlichung:
http://doi.org/10.1186/s12931-024-03060-1, „Bronchoscopic biopsies – a novel source for primary airway epithelial cells in respiratory research“, Respiratory Research [25, 439 (2024)]


Mona Sophie Schmitz (links) und Kimberly Barbet nach der Preisverleihung (Bildrechte: privat) ]]>
Vergabe des Tierschutzpreises des Zentralen Tierlaboratoriums https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1777 1777 Mon, 28 Apr 2025 09:30:00 +0200 Das Zentrale Tierlaboratorium (ZTL) am Universitätsklinikum Essen verleiht jährlich einen eigenen Tierschutzpreis. Dieser wird an Forschende der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen (UDE) vergeben, die durch eigene Ideen und Konzepte dazu beitragen, die Zahl eingesetzter Tiere zu reduzieren, deren Belastung in einem Tierversuch zu vermindern oder die Tierversuche ersetzen. Jüngst ausgezeichnet wurden Prof. Dr. Adalbert Krawczyk, Dr. Batool Shannan sowie Dr. Alexandra Mekes-Adamczyk und M.Sc. Kai Pfeifer.
Den ersten Tierschutzpreis 2024 hat Prof. Dr. Adalbert Krawczyk von der Klinik für Infektiologie erhalten. Er hat ein neuartiges, tierfreies Verfahren zur Bestimmung der Aufnahme von antiviralen Medikamenten durch die Hornhaut des Auges entwickelt. Der zweite Preis wurde Dr. Batool Shannan aus der Klinik für Dermatologie zugesprochen. Sie stellte Melanom-Patient:innen-Organoide her, als Methode zur Verringerung der Anzahl von Mäusen für die Entwicklung einer Metastasen-spezifischen Tumortherapie. Mit dem dritten Platz ausgezeichnet wurden Dr. Alexandra Mekes-Adamczyk und Kai Pfeifer aus dem Institut für Medizinische Mikrobiologie. Sie entwickelten Darm-Organoide im Labor zur Untersuchung des Zusammenspiels von Pathogenen und der Darmbarriere.

Ausgezeichnet wurden die Preisträger:innen während des „31. Essener Informationstreffens für Tierschutzbeauftragte, Tierexperimentatoren und mit Tierversuchen befasste Behördenvertreter“ von Prodekan Prof. Dr. Joachim Fandrey, dem Tierschutzbeauftragten Dr. Andreas Wißmann und dem ZTL-Leiter Prof. Dr. Gero Hilken. Die Veranstaltung fand am 18. März 2025 im Deichmann-Auditorium des Lehr- und Lernzentrums der Medizinischen Fakultät der UDE.


Das Bild zeigt (von links nach rechts) Dr. Batool Shannan, Dr. Andreas Wißmann, Dr. Alexandra Mekes-Adamczyk, Prof. Dr. Joachim Fandrey, M.Sc. Kai Pfeifer und Prof. Dr. Gero Hilken. Digital zugeschaltet wurde Prof. Dr. Adalbert Krawczyk via Zoom (im Hintergrund). (Bildrechte: ZTL) ]]>
Humboldt-Professorin Dana Branzei kommt an die Universitätsallianz Ruhr https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1770 1770 Thu, 17 Apr 2025 09:01:55 +0200 Wie schaffen es Zellen, ihr genetisches Material präzise zu vervielfältigen, insbesondere bei DNA-Schäden? Die international renommierte Molekularbiologin Prof. Dr. Dana Branzei hat auf diese Frage wegweisende Antworten gefunden. Sie erforscht, wie DNA-Reparatur und Chromosomenstruktur perfekt ineinandergreifen. Für ihre herausragenden Forschungsarbeiten wurde sie von der Alexander von Humboldt-Stiftung mit einer Humboldt-Professur 2025 ausgezeichnet. Am 1. April hat sie ihre Professur im Research Center One Health Ruhr der Universitätsallianz Ruhr und an der Fakultät für Biologie der Universität Duisburg-Essen angetreten.
Die Molekularbiologin Dana Branzei zeigt in ihrer Forschung, dass Reparaturmechanismen und die Struktur von Chromosomen im Rahmen des laufenden Prozesses der Verdopplung des Erbguts funktionell miteinander verwoben sind.

„Meine Forschung konzentriert sich auf das Replisom - die biochemische Maschinerie der Zelle, die das genetische Material dupliziert und zum Aufbau der Chromosomenstruktur beiträgt“, sagt Branzei. Ich konnte zeigen, dass diese molekulare 'Kopiermaschine' nicht nur bei der DNA-Verdopplung funktioniert, sondern auch DNA-Schäden erkennt und mit Hilfe der Informationen des unbeschädigten DNA-Strangs überwindet - ein für die Stabilität des Genoms entscheidender Prozess. Ihre Arbeit hat die molekulare Choreografie hinter diesem Mechanismus zur Umgehung von DNA-Schäden aufgedeckt und damit ein langjähriges Rätsel der Zellbiologie gelöst – ein Meilenstein für die Krebsforschung. Er erklärt, warum bestimmte genetische Veränderungen das Risiko für Tumorerkrankungen erhöhen – und wie Therapien wie die Chemotherapie unbeabsichtigt Veränderungen im Erbgut auslösen können.

„Mit Dana Branzei begrüßen wir eine herausragende Wissenschaftlerin, die mit ihrer Expertise das Research Center One Health Ruhr entscheidend stärken wird“, sagt Rektorin Prof. Dr. Barbara Albert. „Wir sind außerordentlich stolz und glücklich, eine Humboldt-Professorin für die Universität Duisburg-Essen gewonnen zu haben.“

Wissenschaftsministerin Ina Brandes betonte bereits im Juni 2024 bei der Bekanntgabe von Branzeis Nominierung: „Über diese Auszeichnung freue ich mich dreifach: Für Dana Branzei ist es die verdiente Bestätigung für ihre Forschungsarbeit auf internationalem Spitzenniveau. Für die Universität Duisburg-Essen bedeutet die Humboldt-Professur eine weitere Verstärkung im Kampf gegen die Volkskrankheit Krebs. Und für das Forschungsland Nordrhein-Westfalen ist es Ausweis einer starken Anziehungskraft für Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler mit weltweitem Renommee. Hier finden sie die Bedingungen, die sie für erfolgreiche Forschung brauchen. In kein anderes Land wurden so viele Humboldt-Professuren vergeben wie nach Nordrhein-Westfalen.“

Die in Rumänien geborene Wissenschaftlerin Dana Branzei war seit 2008 am AIRC Institute of Molecular Oncology (IFOM) in Mailand, Italien, tätig und ist seit 2020 Forschungsdirektorin am Institut für Molekulare Genetik des Italienischen Forschungsrates (CNR) in Pavia. Sie studierte und forschte zuvor als Postdoktorandin in Japan und unterhält seither enge Forschungskooperationen in Asien. Seit 2016 ist sie gewähltes Mitglied der Europäischen Organisation für Molekularbiologie (EMBO). Branzei hat bereits einen ERC Starting Grant und einen ERC Consolidator Grant erhalten und wurde kürzlich mit einem ERC Advanced Grant ausgezeichnet.


Molekularbiologin Prof. Dr. Dana Branzei (Bildrechte: UDE, Bettina Engel-Albustin) ]]>
Evidenzbasierte Medizin: CuWiMed vermittelt Studierenden wissenschaftliche Kompetenzen https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1769 1769 Wed, 16 Apr 2025 11:37:26 +0200 Was macht eine gute Ärztin oder einen guten Arzt aus? Viele denken bei dieser Frage an fachliche Kompetenzen, an Kommunikationsskills, Empathie und Integrität, oder an ein hohes Verantwortungsbewusstsein. Neben diesen Aspekten spielt jedoch auch die Wissenschaftskompetenz eine wichtige Rolle. Denn um Patient:innen bestmöglich behandeln zu können, müssen Mediziner:innen diagnostische und therapeutische Verfahren kennen, die auf aktuellen Forschungsergebnissen mit gesicherter Evidenz basieren. Ärzt:innen müssen in der Lage sein, sich anhand von recherchierter Literatur und Leitlinien ein Bild der aktuellen Evidenzlage zu verschaffen, und sie müssen insbesondere medizinische Studien kritisch lesen und die Bedeutung wissenschaftlicher Erkenntnisse richtig einschätzen können, um diese schließlich sicher anzuwenden.

Das longitudinal angelegte Wissenschaftscurriculum CuWiMed vermittelt Medizinstudierenden ab den ersten Semestern die notwendigen wissenschaftlichen Kompetenzen. „Zusätzlich zur Verankerung in der Präsenzlehre ist CuWiMed als interaktiver Selbstlernkurs auf Moodle konzipiert, der die Studierenden über das gesamte Studium bis hin zur Promotion begleitet“, erklärt Prof. Dr. Sven Benson, Leiter des Instituts für Didaktik in der Medizin an der Medizinischen Fakultät der UDE. „Die Studierenden sollen mit diesem ergänzenden fakultativen Angebot dazu befähigt werden, eigenständig wissenschaftlich denken, arbeiten und handeln zu können.“

Insgesamt 11 Module sollen bei den Studierenden Interesse für wissenschaftliche Themen wecken und Grundlagenwissen vermitteln: vom kritischen Lesen wissenschaftlicher Publikationen, zur Formulierung geeigneter Forschungsfragen, über die Planung und Durchführung medizinischer Studien bis hin zur Auswertung sowie Publikation wissenschaftlicher Ergebnisse. „Wir hoffen, dass sich die Studierenden mit CuWiMed praxisnahe Kompetenzen aneignen, die sie in ihrem späteren Berufsleben für eine wissenschaftlich begründete, evidenzbasierte Entscheidungsfindung brauchen werden“, ergänzt Kathrin Wesolowski, Koordinatorin des Wissenschaftscurriculums.

Weitere Informationen zum Wissenschaftscurriculum erhalten Sie unter: feedback.cuwimed@uk-essen.de



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Laborjournal-Ranking: Zwei Essener Forscher unter den Top 20 in der Physiologie https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1768 1768 Tue, 15 Apr 2025 09:02:48 +0200 Link zum Ranking des Laborjournals: https://www.laborjournal.de/rubric/ranking/R25_04/index2.php ]]> Ausbildung von exzellentem Nachwuchs in der Epidemiologie und klinischer Forschung: 9. Jahrgang des Promotionsstudiengangs startet https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1767 1767 Mon, 14 Apr 2025 09:31:42 +0200 Der Promotions-Studiengang „Epidemiology & Clinical Research“ an der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen (UDE) geht in die neunte Runde. Insgesamt wurden für das Sommersemester 8 Studierende aus unterschiedlichen Fachdisziplinen der Lebenswissenschaften, insbesondere aus dem Bereich Humanmedizin, für das dreijährige Promotionsstudium ausgewählt. Im Promotions-Studiengang werden u.a. die Kernmodule Epidemiologie, Biometrie/ Statistik und wissenschaftliche Kompetenz gelehrt.
Während des Studiums arbeiten die Promovierenden an einem eigenen Forschungsprojekt und werden intensiv von zwei Betreuern wissenschaftlich begleitet. Auch in diesem Jahr sind die Forschungsthemen breit gefächert und beschäftigen sich unter anderem mit epidemiologischen Untersuchungen von Patientinnen und Patienten mit einer diastolischen Dysfunktion und einer dilatativen Kardiomyopathie, mit der Auswertung von Daten aus dem Rettungsdienst zu Fahrrad- und Pedelecunfällen in Essen, der Bedeutung des Koronarkalkes für das kardiovaskuläre Risiko und dem plötzlichen Herztod, der Analyse des lokoregionalen Therapiemanagements bei Patientinnen und Patienten mit Merkelzellkarzinom etc.
Während die Epidemiologie sich hauptsächlich mit Ursachen, den Folgen und der Ausbreitung von Gesundheitsstörungen in der Bevölkerung oder bei einzelnen Menschengruppen beschäftigt, liefert die klinische Forschung neue Erkenntnisse zur Vorbeugung, Diagnose, Prognose und Therapie von Erkrankungen.

„Ziel des Promotionsstudienganges ist es, die Studentinnen und Studenten zu befähigen, eigenständig epidemiologische und klinische Studien zu planen, durchzuführen, auszuwerten und zu publizieren. Im Zeitraum 2017-2025 wurden insgesamt 59 Studierende ins PhD-Programm aufgenommen. Besonders erfreut sind wir über die hohe Qualität der Promotionsarbeiten. Die Studierenden, die bereits promoviert wurden, konnten ihre Promotion mit dem Prädikat „magna cum laude“ oder „summa cum laude“ abschließen“, so Prof. Andreas Stang, MPH, Institutsdirektor des Institutes für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie (IMIBE) am Universitätsklinikum Essen und Initiator des Promotionsstudiengangs.
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Essener Summer School SPIRIT: Geschlecht und psychische Erkrankungen https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1766 1766 Fri, 11 Apr 2025 11:30:00 +0200 Es ist eine Premiere: Vom 1. bis 5. September 2025 findet die erste Essener Summer School SPIRIT statt. Im Mittelpunkt der Veranstaltung steht die sogenannte Geschlechtswendigkeit psychischer Erkrankungen und die Frage, wie Diagnosen und Therapien verbessert werden können. Geschlechtswendigkeit meint die geschlechtsspezifischen Unterschiede in der Entstehung, dem Verlauf und der Behandlung psychischer Erkrankungen. Organisiert wird die Tagung durch Forschende des Instituts für Geschlechtersensible Medizin der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen. Finanziell unterstützt wird das Team durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung mit 50.000 Euro über 6 Monate.
Mehr als ein Viertel der erwachsenen Bevölkerung ist laut einer Studie* von einer psychischen Erkrankung im untersuchten Zeitraum von 12 Monaten betroffen gewesen, aber weniger als 20 Prozent suchten professionelle Hilfe auf. Dabei gibt es deutliche Unterschiede zwischen den Geschlechtern: Epidemiologische Studien zeigen, dass Mädchen und Frauen häufiger mit Depressionen und Angststörungen, Männer mit ADHS oder Autismus diagnostiziert werden – ein Unterschied, der neben biologischen Unterschieden auch diagnostische und gesellschaftliche Zuschreibungen spiegelt. Auch die Wahrnehmung der Ursachen unterscheidet sich: Frauen betonen häufiger psychische Auslöser, Männer eher körperliche.

„Damit Menschen verschiedener Geschlechter von dem Gesundheitssystem gleichermaßen profitieren können, müssen geschlechtsspezifische Effekte gut verstanden und bei Prävention, Diagnose und Therapie berücksichtigt werden“, sagt Prof. Dr. Anke Hinney, kommissarische Leiterin des Instituts für Geschlechtersensible Medizin.

Die Essener Summer School SPIRIT richtet sich mit ihrem 5-tägigen Programm bundesweit an Studierende und Forschende. In Vorträgen und Workshops, unter Mitwirkung von Selbsthilfegruppen und Simulationspersonen, wird die Thematik erarbeitet und mögliche Folgen für Prävention, Behandlung, Wissenschaft und Gesellschaft diskutiert. Für den letzten Tag ist eine öffentliche Veranstaltung mit Key Note und Diskussionsrunde geplant sowie eine Ausstellung.

Die Veranstaltung findet vom 1.9.-5.9.2025 im Lehr- und Lernzentrum der Medizinischen Fakultät der UDE an der Virchowstraße 163a in 45147 Essen statt. Die Teilnahme ist kostenlos. Anmeldungen sind bis zum 31. Mai 2025 möglich. Um sich anzumelden, muss das Formular unter http://www.uni-due.de/imperia/md/images/igsm/spirit_anmeldeformular.pdf ausgefüllt und per E-Mail an igsm[at]uni-due.de geschickt werden. Die Teilnehmendenzahl ist begrenzt.

* Der Nervenarzt 87, 88–90 [2016]

Weiterführendes zur Essener Summer School SPIRIT:
http://www.uni-due.de/igsm

Direktlink zum Veranstaltungsprogramm:
http://www.uni-due.de/imperia/md/images/igsm/programm_spirit.pdf

Link zu der Studie aus „Der Nervenarzt“:
http://doi.org/10.1007/s00115-015-4458-7 („Psychische Störungen in der Allgemeinbevölkerung. Studie zur Gesundheit Erwachsener in Deutschland…“)


Vom 1. bis 5. September 2025 findet die erste Essener Summer School SPIRIT statt. Die Collage zeigt Priv.-Doz. Dr. Andrea Kindler-Röhrborn (links) und Prof. Dr. Anke Hinney. PD Dr. Kindler-Röhrborn ist Co-Gründerin des Instituts für Geschlechtersensible Medizin (IGSM) der Medizinischen Fakultät der UDE, Prof. Dr. Hinney seit Gründung kommissarische Direktorin am IGSM. (Bildrechte: IGSM) ]]>
NRW-Verdienstorden: Prof. Dr. Ulf Dittmer für Engagement während Corona-Pandemie und Ukrainekrieg ausgezeichnet https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1764 1764 Wed, 02 Apr 2025 12:30:00 +0200 NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst hat den Virologen Prof. Dr. Ulf Dittmer für sein herausragendes Engagement während der Corona-Pandemie und bei der Unterstützung der Ukraine mit dem Verdienstorden des Landes Nordrhein-Westfalen ausgezeichnet. Die Ehrung wurde dem Wissenschaftler der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen (UDE) in Anerkennung seines unermüdlichen Einsatzes für Forschung, Diagnostik und öffentlicher Aufklärung zuteil. Prof. Dittmer ist Direktor des Instituts für Virologie am Universitätsklinikum Essen.
Mit dem NRW-Verdienstorden werden gesellschaftlich besonders engagierte Bürger:innen für ihre herausragenden Verdienste am Gemeinwohl und für das Land Nordrhein-Westfalen geehrt. Prof. Dr. Ulf Dittmer „[…] hat an seinem Institut frühzeitig eine fundierte Corona-Diagnostik etabliert und maßgeblich zur Umsetzung einer Impfkampagne für das Gesundheitspersonal am Standort Essen beigetragen“, heißt es in einer Stellungnahme der Staatskanzlei NRW. Betont wird zudem, dass sich Prof. Dittmer „seit Beginn des Ukrainekrieges […] um die medizinische Versorgung von ukrainischen Flüchtlingen in Essen“ kümmert. Darüber hinaus unterstützt er mit seinem Team den Aufbau einer Diagnostik für Infektionskrankheiten in Poltava in der Ukraine.

„Wir freuen uns sehr über seine Auszeichnung“, sagt Prof. Dr. Jan Buer, Dekan der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen. „Professor Dittmer war während der Pandemie ein kompetenter und geschätzter Ansprechpartner für Vertreter:innen aus der Politik, den Medien und dem Gesundheitswesen. Mit Expertise und Engagement hat er zur Verbesserung der medizinischen Versorgung von COVID-19-Betroffenen beigetragen und das Vertrauen in die Wissenschaft gestärkt.“

„Diese Auszeichnung nehme ich stellvertretend für das gesamte Team des Westdeutschen Zentrums für Infektiologie dankbar an“, sagt Prof. Dr. Dittmer. „Ohne die enge Zusammenarbeit mit Kolleg:innen aus den Kliniken und Instituten wäre unsere Arbeit während der Pandemie in dieser Form nicht möglich gewesen.“

Mehr Informationen über die Preisträger:innen 2025:
http://www.land.nrw/pressemitteilung/ministerpraesident-hendrik-wuest-verleiht-den-verdienstorden-des-landes-5


NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst (links) zeichnet Prof. Dr. Ulf Dittmer mit dem Landesverdienstorden NRW aus. (Bildrechte: Land NRW, Josua Dunst) ]]>
Lymphdrüsenkrebs: Deutsche Krebshilfe fördert Studie zur besseren Behandlung von HIV-positiven Patient:innen https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1763 1763 Tue, 01 Apr 2025 09:48:08 +0200 Das Hodgkin-Lymphom ist eine Form von Lymphdrüsenkrebs, die vor allem junge Menschen betrifft. Für Patient:innen ohne HIV gibt es inzwischen eine sehr wirksame Standardtherapie namens BrECADD. Die Heilungschancen liegen bei über 94 % nach vier Jahren. HIV-positive Patient:innen erhalten derzeit eine schwächere Chemotherapie, die stattdessen mehr Zyklen umfasst und geringere Erfolgsraten zeigt. In einer neuen Studie wollen Forschende der Medizinischen Fakultäten der Universität Duisburg-Essen und der Universität Köln herausfinden, ob auch HIV-positive Patient:innen von der wirksameren BrECADD-Therapie profitieren können. Das Forschungsvorhaben BASTION* ist ein Gemeinschaftsprojekt des Cancer Research Center Cologne Essen (kurz CCCE) und wird von der Deutschen Krebshilfe mit fast 1.250.000 Euro unterstützt.
„Noch sind die Heilungschancen beim Hodgkin-Lymphom für HIV-positive Patient:innen deutlich schlechter als bei HIV-negativen Patient:innen“, so Prof. Dr. Bastian von Tresckow, Stellvertretender Klinikdirektor der Klinik für Hämatologie und Stammzelltransplantation am Universitätsklinikum Essen. „Unser Ziel ist es, die Heilungsraten für diese Personen zu verbessern und gleichzeitig die Anzahl der Chemotherapiezyklen so gering wie möglich zu halten.“

„In der Studie wird zudem untersucht, wie gut HIV-positive Patient:innen die Therapie vertragen. Sollte BrECADD auch hier gut wirken und akzeptable Nebenwirkungen zeigen, könnte es künftig als Standardtherapie für alle Patientinnen mit fortgeschrittenem Hodgkin-Lymphom dienen“, so Prof. Dr. Peter Borchmann, Chairman der German Hodgkin Study Group (GHSG) und Oberarzt in der Klinik I für Innere Medizin der Uniklinik Köln.

Diese Forschung ist ein wichtiger Schritt, um HIV-positive Patient:innen besser zu behandeln und ihnen die gleiche Chance auf Heilung zu geben wie HIV-negativen Patient:innen.

*BASTION: A phase II prospective, multicenter trial of BrECADD in HIVpositive patients with advanced Hodgkin lymphoma
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Humorforschung: Forschende entschlüsseln "Humor-Gen" https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1762 1762 Tue, 01 Apr 2025 07:31:37 +0200 Ein internationales Forschungsteam unter der Leitung von Wissenschaftler:innen unserer Fakultät hat ein Gen entdeckt, das den individuellen menschlichen Humor stark beeinflusst. In der heute veröffentlichten Studie im "International Journal of Levity" wird erstmals das Gen „Emotivon” beschrieben, das den individuellen menschlichen Humor stark zu beeinflussen scheint.
Die Essener Wissenschaftler:innen konnten zeigen, dass das Gen die Fähigkeit, über Wortwitze, Slapstick und Comedy-Shows zu lachen, stark beeinflusst. Sie fanden heraus, dass Menschen, die das Gen besitzen, tendenziell leichter über humorvolle Inhalte lachen können, während andere Menschen gegen Scherze immun zu sein scheinen oder sogar gereizt auf zu wenig Ernsthaftigkeit reagieren.

Die Forschenden führten Tests unter kontrollierten Laborbedingungen durch, bei denen das Gen gezielt aktiviert wurde. Die Ergebnisse zeigten, dass die Proband:innen nach der Aktivierung des Gens um bis zu 22-mal mehr lachten und ihre Selbsteinschätzung auf der FUN-Skala deutlich höhere Messwerte ergab.

Nicht alle Expert:innen sind von der Studie überzeugt. "Der Einfluss von Erziehung und Kultur darf nicht unterschätzt werden", so Dr. Anna Laughlin vom US-amerikanischen James-Jokes-Institute in Cool (Kalifornien). Dennoch könnte die Entdeckung weitreichende Folgen haben, angefangen von maßgeschneiderten Comedy-Programmen bis hin zu einer gezielten genetischen Therapie für humorlose Menschen. Die Forschenden in Essen planen nun weiterführende Studien und suchen dafür noch Freiwillige.

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KI in der Krebsforschung: Besseres Verständnis der Tumor-Ausbreitung https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1761 1761 Thu, 20 Mar 2025 12:30:00 +0100 Im Zuge des Gemeinschaftsprojektes DECIPHER-M nutzen Forschende aus Essen Künstliche Intelligenz (KI), um die Ausbreitung von Krebszellen anhand klinischer Routinedaten besser zu verstehen. Ziel ist, die Behandlungsmöglichkeiten mithilfe eines multimodalen Basismodells zu verbessern und die Überlebenschancen von Betroffenen zu erhöhen. Beteiligt sind auch Wissenschaftler:innen der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen (UDE). Das Bundesministerium für Bildung und Forschung unterstützt das im März 2025 gestartete Vorhaben im Zuge der Initiative „Nationale Dekade gegen Krebs“ für 3 Jahre mit rund 5,5 Millionen Euro.
Im Projekt DECIPHER-M arbeiten führende Expert:innen aus der Medizin, Informatik und Biotechnologie zusammen. Mit ihrer Forschung tragen sie dazu bei, dass die Qualität von Krebsbehandlungen verbessert wird, unnötige Eingriffe vermieden werden und das Gesundheitssystem Entlastung erfährt.

Das fakultätsübergreifende Projektteam untersucht, unter Leitung von Prof. Dr. Jakob N. Kather am Else Kröner Fresenius Zentrum für Digitale Gesundheit, mithilfe von KI die Entstehung und Ausbreitung von Krebsmetastasen. Die Metastasierung gilt, trotz enormer Fortschritte in der Onkologie, als eine der größten Herausforderungen im Kampf gegen Krebs.

„Wir sind für zentrale Arbeitspakete des Projekts verantwortlich“, sagt UDE-Forscher Prof. Dr. Dr. Jens Kleesiek, der am Institut für Künstliche Intelligenz in der Medizin (IKIM) des Universitätsklinikums Essen arbeitet. „Bei uns werden umfassende medizinische Daten aufbereitet, mit denen alle Beteiligten sogenannte Foundation-Modelle zur Metastasen-Erkennung entwickeln und bewerten können.“ Dank dieser Modelle können Metastasierungsrisiken präziser vorhergesagt und personalisierte Behandlungsstrategien entwickelt werden.

In der ersten Förderperiode erhalten die Forschenden des IKIM rund 794.000 Euro. Bei erfolgreicher Zwischenevaluation würde für 2 Jahre eine weitere Förderung von rund 450.000 Euro bewilligt werden.

KI-Systeme verarbeiten verschiedene Datentypen und erkennen Muster schneller
Die Entstehung von Krebsmetastasen wird von zahlreichen Faktoren beeinflusst, die oft schwer zu erkennen sind. DECIPHER-M setzt deshalb auf KI-Modelle, die medizinische Datenquellen kombinieren – darunter Gewebeproben, Röntgen- und MRT-Bilder sowie genetische Informationen. Diese sogenannten multimodalen Basismodelle ermöglichen es, verschiedene Datentypen zu verknüpfen und Muster zu erkennen. Die gewonnenen Erkenntnisse helfen dabei, das Metastasierungsrisiko frühzeitig einzuschätzen und gezielte Therapiemaßnahmen abzuleiten. Dadurch können präzisere Diagnosen gestellt, präventive Maßnahmen eingeleitet und die Behandlungsmöglichkeiten für Krebspatient:innen optimiert werden.

Link zur Internetseite des Projekts „Deciphering Metastasis with Multimodal Artificial Intelligence Foundation Models“ (DECIPHER-M):
http://digitalhealth.tu-dresden.de/projects/decipher-m

Übersicht der Projektpartner:innen:
Universitätsklinikum RWTH Aachen
Else Kröner Fresenius Zentrum für Digitale Gesundheit an der Technischen Universität Dresden und dem Universitätsklinikum Carl Gustav Carus Dresden
Medizinische Fakultät der Universität Duisburg-Essen/Universitätsklinikum Essen
Deutsches Krebsforschungszentrum in Heidelberg
Universitätsmedizin Mainz
Helmholtz Zentrum München
Klinikum der Technischen Universität München/Technische Universität München


Prof. Dr. Dr. Jens Kleesiek (Bildrechte: Frank Preuß, UDE)


DECIPHER-Projektlogo

[Redaktion: EKFZ für Digitale Gesundheit, DKFZ und Medizinische Fakultät der UDE] ]]>
Hans Georg Borst-Preis: Würdigung für Dr. Anja Oßwald https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1759 1759 Fri, 14 Mar 2025 08:30:00 +0100 Die Deutsche Gesellschaft für Thorax-, Herz- und Gefäßchirurgie hat der Herzchirurgin Dr. Anja Oßwald den Hans Georg Borst-Preis für das am besten bewertete Abstract verliehen. Gewürdigt wird ihre Arbeit auf dem Gebiet der Aorten-Chirurgie, insbesondere die Klassifizierung und die Ergebnisse des distalen Stentgraft-induzierten Neueintritts nach dem Frozen Elephant Trunk-Verfahren. Dr. Oßwald forscht für die Medizinische Fakultät der Universität Duisburg-Essen.
Die Frozen Elefant Trunk-Operation ist ein Hybridverfahren, das den Ersatz der aufsteigenden Hauptschlagader und des Aortenbogens durch eine chirurgische Prothese ermöglicht sowie die gleichzeitige Versorgung der absteigenden Hauptschlagader durch einen Stent Graft. Führt der Stent Graft zu einem erneuten Einriss in die Hauptschlagader, wird dies als „Distal Stent Graft Induced New Entry“ (DSINE) bezeichnet. In einer Studie hat Dr. Anja Oßwald mit ihrem Team die Ergebnisse nach einer Frozen Elephant Trunk-Operation im Hinblick auf das Auftreten und die Ergbnisse eines DSINE untersucht und ein neues CT-basiertes Klassifikationssystem entwickelt.

Dr. Oßwald arbeitet seit 2019 in der Klinik für Thorax- und Kardiovaskuläre Chirurgie am Universitätsklinikum Essen. 2022 wurde sie in das 3-jährige UMEA Clinician Scientist Programm aufgenommen.

Link zu der prämierten Publikation von Dr. Anja Oßwald:
http://www.thieme-connect.com/products/ejournals/html/10.1055/s-0045-1804163,
„Classification and Outcomes of Distal Stent Graft-Induced New Entry After Frozen Elephant Trunk Procedure“

Weiterführendes zu UMEA: http://www.uni-due.de/med/umea


Dr. Anja Oßwald (Bildrechte: Bettina Engel-Albustin, NRW AWK) ]]>
Hirnblutungen: Gegenmittel gegen Blutverdünner untersucht https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1758 1758 Wed, 12 Mar 2025 09:19:24 +0100 Blutverdünnende Medikamente sollen vor Herzinfarkten und Schlaganfällen schützen, sie lassen das Blut weniger stark verklumpen. Mit der positiven Wirkung geht aber auch ein Risiko einher: Erleiden Patient:innen, die Blutverdünner einnehmen, eine Hirnblutung, ist das besonders gefährlich, häufig kommt es zu schweren Komplikationen. Eine schnelle Behandlung, die eine Ausbreitung der Blutung im Gehirn stoppt, verbessert die Überlebenschancen. Ein Gegenmittel gegen die Blutverdünner Rivaroxaban oder Apibaxan wurde nun in einer neuen Studie des Instituts für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie (IMIBE) an der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen untersucht.
Andexanet alfa ist ein spezielles Gegenmittel, das bei Blutungen eingesetzt werden kann, die durch spezielle Blutverdünner, sogenannte Faktor-Xa-Hemmer verursacht werden. Die ASTRO-DE-Studie wurde an 25 spezialisierten Schlaganfallzentren in Deutschland durchgeführt. Insgesamt wurden 137 Patient:innen untersucht, die Apixaban oder Rivaroxaban als Blutverdünner eingenommen hatten und eine Hirnblutung erlitten. Andexanat alfa wurde im Durchschnitt 3,3 Stunden nach Symptombeginn verabreicht. „Der Zeitfaktor ist ganz entscheidend für den Behandlungserfolg“, so Prof. Dr. em. Hans-Christoph Diener, ehemaliger Leiter der Klinik für Neurologie am Universitätsklinikum Essen und Erstautor der kürzlich im International Journal of Stroke veröffentlichten Studie.

Nach der Gabe von Andexanet alfa zeigte sich nur eine deutlich geringere Größenzunahme der Blutung innerhalb der ersten 12–72 Stunden. Bei über 90 % der untersuchten Fälle konnte das Wachstum der Blutung auf etwa ein Drittel der Größe begrenzt werden. Trotz der positiven Wirkung des Medikaments bleibt eine Hirnblutung eine schwerwiegende Diagnose: Während des Krankenhausaufenthalts verstarben fast 22% der Patient:innen, nach 90 Tagen lag die Sterblichkeitsrate bei über 35%. Andexanet alfa führte allerdings bei einigen Patient:innen zu thrombotischen Komplikationen, z.B. einem Schlaganfall.

„Die ASTRO-DE-Studie liefert wertvolle Einblicke in den klinischen Alltag und zeigt, dass Andexanet alfa eine effektive Behandlungsoption sein kann, um das Wachstum von Hirnblutungen unter Faktor-Xa-Hemmern einzudämmen“, so das Fazit der Autor:innen. Sie hoffen, dass ihre Erkenntnisse die Therapie solcher Notfälle künftig verbessern und Leben retten können.

Link zur Originalpublikation:
Andexanet alfa in patients with factor Xa inhibitor-associated intracranial hemorrhage: The prospective observational multicenter ASTRO-DE study
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Bauchspeicheldrüsenkrebs: Innovativer Therapieansatz wird in Essen erforscht https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1756 1756 Tue, 11 Mar 2025 09:38:48 +0100 Das duktale Pankreasadenokarzinom (PDAC), eine aggressive Form von Bauchspeicheldrüsenkrebs, gehört zu den tödlichsten Krebserkrankungen weltweit. Trotz jahrzehntelanger Forschung hat sich die Prognose für Betroffene kaum verbessert – nur etwa 10 % der Patient:innen überleben die ersten fünf Jahre nach der Diagnose. Die Hauptgründe: Der Tumor wird oft erst spät entdeckt und ist äußerst resistent gegenüber herkömmlichen Behandlungen. Das Umgebungs- und Stützgewebe, das bis zu 80 bis 90 Prozent des Tumors ausmacht, spielt eine entscheidende Rolle bei der Resistenz gegenüber gängigen Therapien. Zwei Forscherinnen der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen entwickeln am Universitätsklinikum Essen einen neuen Ansatz, bei dem nicht nur Krebszellen bekämpft werden sollen, sondern gleichzeitig die Umgebung des Tumors so verändert wird, dass sie die Therapie unterstützt statt sie zu blockieren.
„Wir verfolgen hier eine sogenannte theranostische Strategie die Therapie und Diagnose verzahnt; so werden nur Tumore auf denen das das gewünschte Target vorhanden ist mit einer gezielten Therapie behandelt“, erklären Prof. Dr. Katharina Lückerath, Leiterin der präklinischen Theranostik an der Klinik für Nuklearmedizin in Essen, und Dr. Marija Trajkovic-Arsic, Wissenschaftlerin am Brückeninstitut für Experimentelle Tumortherapie des DKFZ/UK Essen. Die Deutsche Forschungsgemeinschaft unterstützt ihre Forschungsarbeiten mit insgesamt ca. 550.000 Euro.

Die Forschungsarbeiten finden zunächst im nicht-klinischen Bereich statt und haben grundlagenwissenschaftlichen Charakter. Die Forscherinnen hoffen aber, dass dieser theranostische Ansatz in der Zukunft einen entscheidenden Durchbruch in der Behandlung von Bauchspeicheldrüsenkrebs bedeuten könnte.


Logo der Deutschen Forschungsgemeinschaft (Bildrechte: DFG) ]]>
KI und Big Data in der (Sport-)Medizin: Kongress zu „Emerging Technologies in Medicine“ https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1755 1755 Tue, 11 Mar 2025 09:00:00 +0100 Wie der Sport und die Sportmedizin von Künstlicher Intelligenz (KI) profitieren, ist Thema des diesjährigen Kongresses „Emerging Technologies in Medicine“ am 24. und 25. März 2025. Expert:innen aus Wissenschaft, Medizin, Sport und Technologie diskutieren neueste Entwicklungen, die den Gesundheitssektor und den Leistungssport nachhaltig verändern. Circa 300 Fachleute aus Deutschland und den Nachbarländern werden hierzu im Lehr- und Lernzentrum am Universitätsklinikum Essen erwartet. Organisiert wird der Kongress durch das Institut für KI in der Medizin (IKIM) der Universität Duisburg-Essen, einem international wegweisenden Institut auf diesem Gebiet.
Künstliche Intelligenz, smarte Technologien und das Internet der Dinge haben den Leistungssport revolutioniert – allen voran den Profi-Fußball. Durch sie lassen sich leistungsrelevante Daten in Echtzeit analysieren, individuelle Trainingspläne optimieren sowie Belastungen und Regeneration präziser steuern. Verletzungen werden frühzeitig vermieden.

Während des Kongresses, bei dem auch Fachleute von Borussia Dortmund referieren, geht es nicht nur um die technologische Machbarkeit, sondern auch um ethische Fragen, Datenschutz und den praktischen Nutzen neuer Technologien im Gesundheitswesen und Sport. Zu den Vorträgen gehören unter anderem:

KI und Big Data in der Sportmedizin: Experten von Borussia Dortmund erläutern, wie Datenanalysen Sportler:innen helfen, ihre Leistung zu steigern und Verletzungen zu vermeiden.

Vergleich von KI und klassischen statistischen Methoden: Welche Vorhersagemodelle sind zuverlässiger, wenn es um Verletzungsrisiken bei jungen Profi-Fußballern geht?

Die NFL Digital Athlete-Initiative: Wie nutzt die US-Football-Liga KI und Machine Learning, um das Verletzungsrisiko der Spieler zu reduzieren?

Neue Technologien zur Gesundheitsoptimierung: Einblicke in das Atemmuskeltraining und seine positiven Effekte.

KI-gestützte 3D-Körperanalyse: Fortschritte in der automatisierten Diagnostik für Sport- und Klinikpatient:innen.

Vertrauenswürdige KI im Gesundheitswesen: Wie können KI-Systeme in vernetzten Wearables und in Krankenhäusern sicher und ethisch verantwortungsvoll eingesetzt werden?

Für UDE-Studierende und Beschäftigte der Universitätsmedizin Essen ist die Teilnahme an dem Kongress kostenlos. Die Veranstaltung findet im Lehr- und Lernzentrum statt (Virchowstraße 163a, 45147 Essen). Eine Anmeldung ist erforderlich unter http://eveeno.com/112903959.

Programm:
http://etim.uk-essen.de/index.html#section-schedule ]]>
Diskriminierung besser erkennen: Forschende entwickeln Handlungsempfehlungen https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1749 1749 Fri, 07 Mar 2025 10:30:00 +0100 Wie können zukünftige Mediziner:innen und Lehrkräfte besser auf den Umgang mit Diskriminierung und Hass vorbereitet werden? Ein Team der Universität Duisburg-Essen (UDE) geht dieser Frage in einem neuen fakultätsübergreifenden Gemeinschaftsprojekt nach. Im Mittelpunkt stehen Rassismus und Sexismus sowie die Benachteiligung von Menschen mit Behinderungen oder chronischen Erkrankungen (Ableismus). Das Projekt ist am 1. März 2025 gestartet, läuft 12 Monate und wird mit 18.299,40 Euro gefördert. Es gehört zum Profilschwerpunkt „Wandel von Gegenwartsgesellschaften“, Förderlinie 1 „Initiativen zur Themenentwicklung“.
Diskriminierende Handlungen, Äußerungen oder Strukturen beinträchtigen Studium und praktische Ausbildung – besonders für Studierende mit Migrationshintergrund oder aus nicht-akademischen Familien. Um Risiken während des Studiums und der praktischen Ausbildung besser zu erfassen, führt das Forschungsteam Befragungen durch und analysiert bestehende Lehrkonzepte.

Im Zuge des Vorhabens entwickelt das Team der UDE praxisnahe Konzepte, die sich in Studiengänge integrieren lassen. „Am Ende sollen Mediziner:innen und Lehrer:innen während ihrer Ausbildung besser und professioneller für Diskriminierung sensibilisiert werden und Handlungsempfehlungen erhalten. Dies ist in Deutschland nicht systematisch verankert“, sagt Dr. Eva Willmann, die ein Arbeitspaket mit Dr. Cynthia Szalai leitet. Beide arbeiten im Studiendekanat der Medizinischen Fakultät der UDE. Sie sind Teil der fakultätsübergreifenden Forschungsinitiative „Diskrit – Diskriminierungskritische Professionalisierung im Medizin- und Lehramtsstudium“.

„Mein Arbeitspaket zielt darauf ab, Diskriminierung im Medizin- und Lehramtsstudium zu identifizieren, insbesondere Ableismus“, resümiert Dr. Willmann. „Ich untersuche, wie diskriminierende Lehrinhalte, veraltete oder unethische Begrifflichkeiten, problematische Interaktionsverhältnisse und organisatorische Strukturen die Ausbildung prägen. Berücksichtigt werden auch Beschwerdestellen oder diskriminierungskritische Curricula.“

Ihre Kollegin Dr. Szalai widmet sich in ihrem Arbeitspaket der Sensibilisierung von Medizinstudierenden für diskriminierende Praktiken im Umgang mit Patient:innen. Sie erforscht, wie unbewusste Vorurteile die Versorgung von Erkrankten beeinflussen kann. Ihr Ziel ist, Studierende auf mögliche Vorurteile aufmerksam zu machen und ihnen Werkzeuge an die Hand zu geben, mit denen sie diskriminierendes Verhalten unterbinden können.

Flankiert werden diese beiden Arbeitspakte durch eine Befragung von Medizin- und Lehramtsstudierenden. Dazu sagt Prof. Dr. Philipp Jugert: „Wir wollen einerseits ermitteln, in welchem Ausmaß Studierende Diskriminierungserfahrungen im Rahmen ihres Studiums machen und andererseits herausfinden, wie Studierende das bestehende Studienangebot zu diskriminierungssensiblem professionellen Handeln wahrnehmen.“

Weiterführendes zum Projekt „Diskrit“:
http://www.uni-due.de/inzentim/projekte.php?akronym=Diskrit

Übersicht beteiligter Institutionen:
Prof. Dr. Philipp Jugert (Projektleitung), Institut für Psychologie, Fakultät für Bildungswissenschaften
Prof. Dr. Nicolle Pfaff, Institut für Erziehungswissenschaften, Fakultät für Bildungswissenschaften
Prof. Dr. Anja Weiss, Institut für Soziologie, Fakultät für Gesellschaftswissenschaften
Dr. Cynthia Szalai und Dr. Eva Willmann, Medizinische Fakultät
Dr. Merve Schmitz-Vardar, Interdisziplinäres Zentrum für Integrations- und Migrationsforschung
Dr. Regina Hauses, Diversity Support Center


Dr. Cynthia Szalai (Bildrechte: Medizinische Fakultät der UDE)


Dr. Eva Willmann (Bildrechte: privat)


Symbolbild (Grafik durch die Bild-KI von ChatGPT-4-turbo generiert) ]]>
25. DIVI-Kongress: Prof. Dr. Christian Waydhas übernimmt Kongresspräsidentschaft https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1754 1754 Thu, 06 Mar 2025 09:21:06 +0100 Vom 3. bis 5. Dezember 2025 findet in Hamburg der 25. Kongress der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin e.V. (DIVI) statt. Die Kongresspräsidentschaft übernimmt in diesem Jahr Prof. Dr. Christian Waydhas, Intensivmediziner an der Klinik für Unfall-, Hand- und Wiederherstellungschirurgie am Universitätsklinikum Essen, der sich seit Jahrzehnten für die Weiterentwicklung der Intensiv- und Notfallmedizin engagiert.
Unter dem Leitthema „Klug Entscheiden. Achtsam Handeln.“ rückt der Kongress aktuelle Herausforderungen und Entwicklungen in der Intensiv- und Notfallmedizin in den Fokus. „In der Intensivmedizin müssen wir täglich Entscheidungen treffen, die für unsere Patient:innen lebensentscheidend sein können. Dabei ist nicht nur medizinische Expertise gefragt, sondern auch eine achtsame, reflektierte Herangehensweise“, betont Prof. Dr. Waydhas.

Der erfahrene Mediziner ist seit September 2022 Teil des Leitungsteams der Klinik für Unfall-, Hand- und Wiederherstellungschirurgie am Universitätsklinikum Essen. Zuvor war er langjährig als Oberarzt sowie geschäftsführender Direktor der Abteilung für Unfallchirurgie am Universitätsklinikum Essen tätig. Seine Expertise erstreckt sich über die Bereiche Intensivmedizin, Notfallversorgung und Traumabehandlung. In der DIVI engagiert er sich seit 1997 unter anderem als Sprecher der Sektion „Qualität und Ökonomie“ und hat maßgeblich an den Empfehlungen zur Personal- und Strukturentwicklung von Intensivstationen mitgewirkt. Zudem ist er Gründungsmitglied des TraumaRegister DGU® und Mitglied des Ethik-Komitees der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen.

Der DIVI-Kongress zählt zu den wichtigsten Veranstaltungen im Bereich der Intensiv- und Notfallmedizin im deutschsprachigen Raum. Erwartet werden führende Expert:innen und Experten aus Medizin, Pflege und Wissenschaft – zuletzt über 7000 Teilnehmende – die sich über neueste Forschungsergebnisse, innovative Behandlungskonzepte und praxisnahe Lösungen austauschen.

Weitere Informationen zum Kongressprogramm und zur Anmeldung finden Sie unter: https://www.divi25.de/

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Winterseminar der Medizinischen Fakultät in Pichl https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1753 1753 Wed, 05 Mar 2025 11:08:55 +0100 Während des dreitägigen 17. Winterseminars unserer Fakultät stand alles im Zeichen von Austausch, Diskussion und Vernetzung über die Fachgrenzen hinweg: In diesem Jahr haben sich 13 Kliniken und 11 Institute sowie je eine Wissenschaftlerin aus der Palliativmedizin, dem Zentrum für Naturheilkunde und planetare Gesundheit sowie eine Gruppe aus dem Leibniz-Institut für Analytische Wissenschaften (ISAS) in Dortmund an der Veranstaltung beteiligt.
Der Austausch war auch dieses Mal sehr lebendig. Die insgesamt 55 Teilnehmenden, davon 19 Professor:innen, diskutierten die in 39 Vorträgen präsentierten Projekte und nutzten das gemeinsame Mittag- und Abendessen, um über alle Karrierestufen hinweg miteinander ins Gespräch zu kommen.

Dabei kam es auch dieses Mal zum Pichl-Effekt: Der intensive, mehrtägige Austausch führte dazu, dass neue Kooperationen initiiert und bestehende vertieft wurden. Wir freuen uns in den kommenden Jahren mehr davon zu hören.

Die Veranstaltung bot auch viele Informationen zu den Angeboten unserer Fakultät. So gab es Vorträge über Karriereförderungen, Drittmitteleinwerbungen und die Entwicklung der Forschungsflächen sowie die Möglichkeiten der Förderung im Rahmen des IFORES Infrastrukturfonds 2025. Aufgelockert wurde das straffe Vortragsprogramm durch zwei Quizrunden mit Fragen zu den teilnehmenden Professor:innen. Die Gewinner konnten sich über einen Pichl Pokal und eine Medaille freuen. Danke an alle, die dabei waren und wir freuen uns aufs nächste Jahr! Der genaue Termin für Februar 2026 wird in Kürze bekannt gegeben. ]]>
Gesundheit in Deutschland: Public Health Expert:innen analysieren Strukturen, Dynamiken und Wege in die Zukunft https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1752 1752 Wed, 05 Mar 2025 10:56:35 +0100 Deutschland investiert Milliarden in sein Gesundheitswesen – doch die Ergebnisse bleiben hinter denen vieler europäischer Nachbarn zurück. Warum ist das so? Eine aktuelle Analyse der Gesundheitspolitik beleuchtet systematische Schwächen und macht Reformvorschläge.
Deutschland gehört zu den wirtschaftsstärksten Nationen der Welt. Das Sozialsystem ist gut ausgebaut, die Gesundheitsausgaben pro Kopf sind die dritthöchsten innerhalb der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD). Trotzdem bleiben die Gesundheitsindikatoren des Landes hinter denen vergleichbarer europäischer Staaten zurück. Die Menschen sind kränker und sterben früher. Wie kann das sein?
Eine kürzlich in der renommierten Fachzeitschrift Lancet Public Health erschienene gesundheitspolitische Übersichtsarbeit unter Leitung des Leibniz-Instituts für Präventionsforschung und Epidemiologie in Bremen (BIPS) und der Mitarbeit von Prof. Dr. Susanne Moebus vom Institut für Urban Public Health der Universitätsmedizin Essen und der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen kommt zu einem ernüchternden Ergebnis: Deutschland hat ein strukturelles Problem in der öffentlichen Gesundheitsversorgung. Statt Krankheiten zu verhindern, konzentriert sich das System zu sehr auf deren Behandlung – und das mit zum Teil ineffizienten Strukturen.

„Ein System, das Krankheiten verwaltet, statt sie zu verhindern“
Die an der Studie beteiligten Wissenschaftler:innen sehen drei Hauptprobleme:
• Fehlende zentrale Steuerung – Deutschland hat keine starke Institution, die Public-Health-Maßnahmen koordiniert. Stattdessen herrscht ein Flickenteppich aus Zuständigkeiten zwischen Bund, Ländern und Kommunen, der zu schlechter Abstimmung und ineffizienter Mittelverteilung führt.
• Zu wenig verhältnisbezogene Prävention und Gesundheitsförderung, zu viel Reparaturmedizin – Die Krankenkassen investieren Milliarden in hochspezialisierte Behandlungen, während die Finanzierung von Prävention und Gesundheitsförderung weiterhin ein Nischendasein fristet.
• Lobbys verhindern wirksame Maßnahmen – Zuckersteuer? Temporeduzierungen in Städten zur Erhöhung der Sicherheit und Förderung aktiver Mobilität? Regulierungen für Tabak und Alkohol? In Deutschland sind diese Maßnahmen entweder abgeschwächt oder nie umgesetzt worden – oft unter dem Einfluss wirtschaftlicher Interessen.

„Die Folge ist ein sehr teures Gesundheitssystem, das aber kaum Nutzen für Erhalt und Föderung der Gesundheit der Bevölkerung bringt“, so Prof. Dr. Susanne Moebus.

Nachteile föderaler Strukturen
Neben einigen Vorteilen wie dem Spielraum für eigene Schwerpunktsetzungen haben die föderalen Strukturen in der öffentlichen Gesundheitsversorgung auch Nachteile. Zu oft werden Gesundheitsdaten unkoordiniert erhoben und sind nicht ausreichend miteinander verbindbar – ein Problem, das sich während der Covid-19-Pandemie besonders deutlich zeigte.
„Während andere Länder klare Strategien für Public Health entwickelt haben, fehlt eine solche in Deutschland“, erklärt Ko-Autor Prof. Dr. Ansgar Gerhardus von der Universität Bremen.

Lösungsvorschläge: Mehr Mut zu Public Health
Die Autor:innen der Arbeit schlagen vier zentrale Reformen vor:
• Eine starke Identität für Public Health entwickeln – Deutschland braucht eine kohärente Vision für Gesundheitspolitik, die Prävention und Gesundheitsförderung in den Mittelpunkt stellt.
• Eine nationale Public-Health-Strategie aufstellen – Gesundheitsförderung darf nicht länger ein Flickwerk bleiben, sondern muss systematisch und sektorübergreifend gedacht werden.
• Gesundheitsförderung als gesamtgesellschaftliche Aufgabe begreifen – Neben dem Gesundheitswesen müssen auch Bildung, Arbeit und Umweltpolitik verstärkt auf präventives Handeln ausgerichtet werden.
• Kommerzielle Interessen regulieren – Die Politik muss sich trauen, gesundheitsschädliche wirtschaftliche Interessen stärker zurückzudrängen, sei es bei Ernährung, Alkohol oder Tabak.

„Deutschland muss umdenken“
Die Wissenschaftler:innen betonen, dass der Status quo nicht nur ein Problem für die Gesundheit der Bevölkerung ist, sondern auch für die wirtschaftliche Zukunft des Landes. Die Kosten für das Gesundheitssystem steigen seit Jahren, während die Krankenkassen immer wieder Beitragserhöhungen ankündigen müssen.
„Deutschland kann sich sein aktuelles System auf Dauer nicht leisten – weder gesundheitspolitisch noch wirtschaftlich“, sagt Erstautor Prof. Dr. Hajo Zeeb vom BIPS. „Wir brauchen eine Neuausrichtung hin zu mehr Prävention, wenn wir nicht weiter in der Kostenspirale gefangen bleiben wollen.“
Die Analyse macht deutlich: Deutschland hat die Mittel, um ein gesünderes und effizienteres System aufzubauen – doch es fehlt bislang der politische Wille, die notwendigen Reformen anzugehen.

Link zur Originalpublikation
Public health in Germany: structures, dynamics, and ways forward

Link zur Meldung des BIPS
Gesundheit in Deutschland: Hohe Ausgaben, schwache Ergebnisse – eine aktuelle Analyse zeigt auf, woran es hakt ]]>
Mit Schilddrüsenhormonen gegen Lernschwächen https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1751 1751 Wed, 26 Feb 2025 11:00:00 +0100 Schilddrüsenhormone sind echte Tausendsassa: Sie wirken in vielen Zellen und sorgen unter anderem dafür, dass wir uns besser konzentrieren und leichter lernen. Gibt es einen Mangel, kommt es zu Gedächtnisproblemen, Depressionen und Angst. Ein Team um den Biochemiker Dr. Steffen Mayerl von der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen erforscht in einem neuen Projekt, wie sich mit diesen lebensnotwendigen Hormonen der Arbeitsspeicher unseres Gehirns beeinflussen lässt. Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) fördert die Wissenschaftler:innen mit 246.300 Euro. Angesiedelt ist das Forschungsvorhaben an der Klinik für Endokrinologie, Diabetologie und Stoffwechsel des Universitätsklinikums Essen. Das 3-jährige Projekt startet am 1. Juli 2025.
In der Schilddrüse werden wichtige Hormone wie Thyroxin (T4) und Trijodthyronin (T3) produziert. Mittels spezieller Transporter gelangen sie ins Zellinnere und regulieren als Botenstoffe den Stoffwechsel und die Funktionstüchtigkeit aller Organe. Das Team um Dr. Mayerl interessiert vor allem ihre Wirkung auf das Gehirn von Erwachsenen. Neu ist dabei ihr Fokus auf die Schilddrüsenhormone (SDH). „Im Hippocampus, dem lernenden Gehirn, können lebenslang neue Nervenzellen gebildet werden – fehlen die SDH, funktioniert unser Gedächtnis nicht mehr so gut“, sagt der Wissenschaftler.

Zunächst werden die Forschenden darstellen, welchen Weg die Schilddrüsenhormone nehmen, um ihn dann gezielt zu blockieren. „Wenn wir diese Prozesse verstehen, können wir positiv eingreifen und helfende Substanzen entwickeln, die schließlich die Neuroplastizität fördern, also die Anpassungsfähigkeit unseres Gehirns“, ergänzt Dr. Steffen Mayerl. Dadurch könnten sich Menschen, die unter einem Mangel an Schilddrüsenhormon leiden, auch im Alter noch Neues merken.

Das DFG-geförderte Projekt heißt „Schilddrüsenhormon-abhängige Regulation der adulten hippokampalen Neurogenese“. Finanziert wird eine Doktorand:innen-Stelle sowie Reise-, Labor- und Materialkosten.


Dr. Steffen Mayerl (Bildrechte: UK Essen) ]]>
Hautkrebs: Wie Stress in Krebszellen die Metastasierung hemmen kann https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1748 1748 Thu, 13 Feb 2025 08:43:27 +0100 Ein Forschungsteam der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen hat eine neue Entdeckung gemacht: Das Protein SELENOO, aus der Familie der Selenoproteine, spielt eine wichtige Rolle bei der Ausbreitung von Krebszellen. Das zeigt das Essener Team in einer neuen Studie, veröffentlicht im Fachjournal Cancer Research.
Die Untersuchung zeigt, dass Patient:innen mit einem Malignen Melanom erhöhte SELENOO-Expression aufweisen, die mit einer verstärkten Metastasierung und damit schlechteren Überlebensraten assoziiert sind. Was geschieht, wenn das Protein ausgeschaltet wird? In einem Mausmodell konnten die Forschenden nachweisen, dass ein Mangel an SELENOO die Bildung von Metastasen deutlich reduziert. „Das Antioxidans SELENOO spielt eine wesentliche Rolle bei der Entwicklung von Metastasen und bietet den Zellen Schutz vor oxidativem Stress“, erklärt Dr. Luiza Martins Nascentes Melo, Postdoktorandin in der AG Tumormetabolismus an der Klinik für Dermatologie und Erstautorin der nun veröffentlichten Studie.

Die Forschenden entdeckten, dass SELENOO Proteine in den Mitochondrien modifiziert, indem es diese AMPyliert. Das bedeutet, dass ein Adenosinmonophosphat (AMP)-Molekül an das Protein angehängt wird. Diese Modifikation beeinflusst vor allem Proteine in den Mitochondrien – den „Kraftwerken“ der Zellen, die Energie bereitstellen. SELENOO AMPyliert beispielsweise die Untereinheit A des Succinat-Dehydrogenase-Komplexes II, einem essenziellen Bestandteil des mitochondrialen Elektronentransports. Eine fehlerhafte Mitochondrienfunktion hat einen Einfluss auf das Wachstum und die Ausbreitung von Krebszellen.

„Die Ergebnisse unserer Studie legen die Schlussfolgerung nahe, dass Selenoprotein-vermittelte Prozesse eine wesentliche Rolle bei der Regulation des oxidativen Stresses in Krebszellen spielen. Je besser wir die Funktion von SELENOO verstehen, umso klarer werden sich potenzielle therapeutische Anwendungen bei Krebserkrankungen abzeichnen“, sagt Prof. Dr. Dr. Alpaslan Tasdogan, Leiter der AG Tumormetabolismus an der Klinik für Dermatologie am Universitätsklinikum Essen.

Link zur Originalveröffentlichung:
Selenoprotein O Promotes Melanoma Metastasis and Regulates Mitochondrial Complex II Activity








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Besser kommunizieren: Kostenloses E-Learning-Angebot für ärztlichen Nachwuchs https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1747 1747 Mon, 10 Feb 2025 11:30:00 +0100 Sieben Medizinische Fakultäten aus Nordrhein-Westfalen haben im Zuge des E-Learning-Projektes „eKommMed.nrw“ interaktive Lehr- und Lernmaterialien zur ärztlichen Kommunikation zusammengestellt. Die digital bereitgestellten Inhalte richten sich an Lehrende sowie Studierende der Medizin und sind kostenlos abrufbar. Die Konsortialführung liegt bei Prof. Dr. Sven Benson, Forscher an der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen (UDE). Gefördert wurde das Vorhaben mit circa 1,4 Millionen Euro durch das NRW-Ministerium für Kultur und Wissenschaft im Zuge der Förderlinie „OERContent.nrw“.
Eine klare und einfühlsame Art zu kommunizieren, gilt für Ärzt:innen als unerlässlich. Solch eine Kommunikation stärke das Vertrauen von Patient:innen, verbessere die Kooperationsbereitschaft und trage nachweislich zu besseren Behandlungsergebnissen bei. „Deshalb müssen angehende Mediziner:innen neben ihrem Fachwissen auch kommunikative und soziale Kompetenzen erwerben“, sagt Prof. Dr. Sven Benson, Professor für Didaktik in der Medizin an der Medizinischen Fakultät der UDE.

Hier setze die aufgesetzte Online-Plattform an: „Man findet dort Merkblätter, Checklisten und interaktive Videos, ergänzt durch didaktische Anleitungen für Lehrende – und das alles ist kostenlos.“ Das Angebot deckt zahlreiche Gesprächssituationen im medizinischen Alltag ab und eignet sich für ein Selbststudium, E-Learning-Einheiten oder auch Präsenzformate. Alle Materialien sind als Open Educational Resources (OER) über das Landesportal ORCA.nrw verfügbar.

In dem Projekt steckt didaktisches Wissen der Medizinischen Fakultäten der Universitäten Bielefeld, Bochum, Bonn, Düsseldorf, Duisburg-Essen, Köln und Münster. Unterstützt werden die Beteiligten durch Expert:innen des 2021 gegründeten Netzwerks „KommMed.nrw“, dem Vertreter:innen der Akademie für Öffentliches Gesundheitswesen in Düsseldorf angehören sowie von neun Medizinischen Fakultäten in NRW.

Zu der Projektseite von „eKomm.Med.nrw“: http://www.ekommmednrw.uni-bonn.de
Zu der Projektseite im Landesportal ORCA.nrw: http://www.orca.nrw/oer/oer-finden/gefoerderte-kurse/oercontent-nrw/ekommmed
Zu den OER-Materialien für alle Gesundheitsberufe: http://www.ekommmednrw.uni-bonn.de/materialien
Zu einem Beispielfall auf ORCA.nrw: http://www.orca.nrw/blog/oercontentnrw-frderlinie/ekommmed-nrw
Zu einem Video über das „Essener Curriculum Kommunikation“: http://youtu.be/YNvgogOkNhc?feature=shared


Prof. Dr. Sven Benson (Bildrechte: Frank Preuß, UDE)


Logo des Projektes eKommMed.nrw (Bildrechte: eKommMed.nrw) ]]>
Künstliche Intelligenz verbessert personalisierte Krebsbehandlung https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1743 1743 Thu, 30 Jan 2025 11:21:24 +0100 Personalisierte Medizin zielt darauf ab, die Behandlungen auf einzelne Patient:innen maßzuschneidern. Bisher geschieht das anhand einer geringen Anzahl an Parametern, mit denen der Krankheitsverlauf vorhergesagt werden soll. Um aber die komplexen Zusammenhänge bei Krankheiten wie Krebs zu verstehen, reichen diese wenigen Werte oft nicht aus. Ein Forschungsteam der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen (UDE), der Ludwig-Maximilians-Universität München (LMU) und des Berlin Institute for the Foundations of Learning and Data (BIFOLD) an der Technischen Universität Berlin haben durch den Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) für dieses Problem einen neuen Lösungsansatz entwickelt. Nature Cancer berichtet.

Basierend auf der Smart Hospital-Infrastruktur des Universitätsklinikums Essen haben die Forschenden Daten aus verschiedenen Quellen – medizinische Vorgeschichte, Laborwerte, Bildgebung und genetische Analysen – zusammengeführt, um die klinische Entscheidungsfindung zu erleichtern. „Obwohl in der modernen Medizin riesige Mengen an klinischen Daten verfügbar sind, bleibt das Versprechen einer wirklich personalisierten Medizin oft noch unerfüllt“, so Prof. Dr. Dr. Jens Kleesiek vom Institut für Künstliche Intelligenz in der Medizin am Universitätsklinikum Essen und dem Cancer Research Center Cologne Essen (CCCE). In der onkologisch-klinischen Praxis werden bislang eher starre Bewertungssysteme wie die Einteilung in Tumorstadien verwendet, die individuelle Unterschiede wie Geschlecht, Ernährungszustand oder Begleiterkrankungen kaum berücksichtigen. „Mithilfe moderner KI-Technologien, insbesondere erklärbarer Künstlicher Intelligenz, kurz xAI, können diese komplexen Beziehungen entschlüsselt und die Krebsmedizin deutlich stärker personalisiert werden“, so Prof. Dr. Frederick Klauschen, Direktor des Pathologischen Instituts der LMU und Forschungsgruppenleiter am BIFOLD, wo dieser Ansatz mit Prof. Dr. Klaus-Robert Müller entwickelt wurde.

Für die kürzlich in Nature Cancer veröffentlichte Studie wurde die KI mit Daten von über 15.000 Patient:innen mit insgesamt 38 verschiedenen soliden Tumorerkrankungen angelernt. Dabei wurde das Zusammenspiel von 350 Parametern untersucht, darunter klinische Daten, Laborwerte, Daten aus bildgebenden Verfahren und genetische Tumorprofile. „Wir haben Schlüsselfaktoren identifiziert, die einen Großteil der Entscheidungsprozesse des neuronalen Netzwerks ausmachten, sowie eine Vielzahl prognostisch relevanter Wechselwirkungen zwischen den Parametern“, erklärt Dr. Julius Keyl, Clinician Scientist am Institut für KI in der Medizin (IKIM).

Das KI-Modell wurde dann erfolgreich anhand der Daten von über 3.000 Lungenkrebspatient:innen überprüft, um die gefundenen Wechselwirkungen zu validieren. Die KI kombiniert die Daten miteinander und ermittelt daraus eine Gesamtprognose für jeden einzelne:n Erkrankten. Als erklärbare KI macht das Modell seine Entscheidungsfindung für das behandelnde Personal nachvollziehbar, denn es zeigt, wie jeder einzelne Parameter zu dieser Prognose beigetragen hat.

„Unsere Ergebnisse zeigen das Potenzial von Künstlicher Intelligenz, klinische Messwerte nicht einzeln, sondern im Zusammenhang zu betrachten, neu zu bewerten und so eine personalisierte, datengetriebene Krebstherapie zu ermöglichen“, so Dr. Philipp Keyl von der LMU. Die KI-Methode könnte zukünftig auch in Notfällen angewendet werden, bei denen es lebenswichtig ist, diagnostische Parameter möglichst schnell in ihrer Gesamtlage beurteilen zu können. Die Forschenden hoffen außerdem, auf diese Weise auch komplexe, krebsübergreifende Zusammenhänge zu entschlüsseln, die mit herkömmlichen statistischen Methoden bisher unentdeckt geblieben sind. „Im Nationalen Centrum für Tumorerkrankungen (NCT) in Verbindung mit weiteren onkologischen Netzwerken, wie dem Bayerischen Zentrum für Krebsforschung (BZKF) haben wir die idealen Voraussetzungen, um nun den nächsten Schritt zu gehen: Den Nachweis eines echten Patientennutzens unserer Technologie im Rahmen klinischer Studien zu erbringen“, ergänzt Prof. Dr. Martin Schuler, Geschäftsführender Direktor des Standorts NCT West und Leiter der Medizinischen Onkologie am Universitätsklinikum Essen.


Link zur Originalveröffentlichung:
http://www.nature.com/articles/s43018-024-00891-1 ]]>
Neue App reduziert Herz-Kreislauf-Risiko bei Patient:innen mit Herzkrankheiten https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1744 1744 Tue, 28 Jan 2025 09:31:11 +0100 Eine neue Gesundheits-App namens PreventiPlaque unterstützt Menschen mit koronaren Herzerkrankungen dabei, ihr Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu reduzieren. Dies zeigt eine Studie der Medizinische Fakultät der Universität Duisburg-Essen und des Universitätsklinikums Essen mit 240 Teilnehmer:innen.
Während der 12-monatigen Studie erhielten die Studienteilnehmer:innen zusätzlich zur Standardbehandlung die App, die täglich kleine Aufgaben zur Verbesserung des Lebensstils und zur Einnahme der verschriebenen Medikamente bereitstellte. Ein besonderes Feature: Ultraschallbilder der Ablagerungen in der Halsschlagader (sog. Plaques) werden in der App angezeigt und regelmäßig aktualisiert. „Die visuelle Darstellung macht für die Betroffenen ihr persönliche Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen viel greifbarer“, erklärt Dr. Greta Ullrich, Erstautorin der kürzlich in Nature Digital Medicine veröffentlichten Studie.

Durch die Nutzung der App konnten Patient:innen ihr Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen senken. „Das zeigt, wie effektiv personalisierte Gesundheits-Apps in Kombination mit visueller Risikoaufklärung bei der Vorbeugung weiterer Erkrankungen sein können“, so PD Dr. Julia Lortz, Oberärztin der Klinik für Kardiologie und Angiologie am Universitätsklinikum Essen, die das mobile health-Projekt geleitet hat. „Mit solchen digitalen Gesundheitsanwendungen wollen wir die Versorgung von Herz-Kreislauf-Patient:innen am Westdeutschen Herz- und Gefäßzentrum gezielt verbessern.“

Ermöglicht wurde die Studie unter anderem durch zwei interne Förderprogramme der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen. Dr. Greta Ullrich hat am Junior Clinician Scientist Programm teilgenommen, mit dem Assistenzärzt:innen in der ersten Phase der Facharztweiterbildung für die Forschung freigestellt werden. PD Dr. Julia Lortz wurde nach ihrer Elternzeit durch das Willkommen-zurück-Förderprogramm der Fakultät bei ihrer Rückkehr in die klinische Forschung unterstützt.

Link zur Originalveröffentlichung:
Impact of visual presentation of atherosclerotic carotid plaque on cardiovascular risk profile using mHealth technologies
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Verbesserung der hausärztlichen Versorgung: Projekt zur Gesundheitsförderung vor Ort gestartet https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1742 1742 Mon, 27 Jan 2025 11:00:00 +0100 Vertreter:innen von 6 Universitäten aus Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz und Baden-Württemberg haben das Forschungsprojekt „Positive Health Innovation“ gestartet. Beteiligt sind auch Wissenschaftler:innen der Universität Duisburg-Essen. Die Forschenden möchten die Qualität der Vorsorge und Gesundheitsförderung vor Ort in Praxen von Hausärzt:innen verbessern. Die Grundlage bildet das Konzept zur „Positiven Gesundheit“, das die niederländische Ärztin und Forscherin Dr. Machteld Huber entwickelt hat. Das Vorhaben koordinieren Forschende der Universität Witten/Herdecke. Es wird durch den Innovationsfonds des Gemeinsamen Bundesausschusses mit 2,5 Millionen Euro über 3 Jahre gefördert. Das Team am Forschungsstandort Essen erhält davon rund 500.000 Euro.
Durch das „Positive Health“-Konzept werden Patient:innen motiviert, mehr Verantwortung für ihre Gesundheit zu übernehmen. Mithilfe eines Spinnennetz-Diagramms lernen sie, ihre Gesundheit in sechs Bereichen einzuschätzen und zu bewerten. Das Diagramm unterstützt Patient:innen dabei, mit ihrer Ärztin oder ihrem Arzt individuelle Gesundheitsziele zu entwickeln und die nächsten Schritte festzulegen.

„Ziel unserer Forschung in Essen ist, die hausärztlich initiierte Gesundheitsförderung vor Ort in den Praxen zu stärken sowie Schnittstellenprobleme zwischen Hausärzt:innen und lokalen Unterstützungsangeboten zu überwinden“, sagt Dr. Philip Schillen, Leiter des Essener Teilprojekts „PositiveHealth – Entwicklung und Pilotierung eines neuen Dialogs zur Gesundheitsförderung in der Primärversorgung“. Im Zuge der Auswertung soll festgestellt werden, wie Hausärzt:innen gemeinsam mit Vertreter:innen von bestehenden Gesundheitsnetzen dazu beitragen können, dass es Patient:innen besser geht und ein gesundheitsförderndes Umfeld geschaffen werden kann. Für das Forschungsteam in Essen liegt ein Arbeitsschwerpunkt auf der Einführung des Beratungskonzepts in den Gesundheitsnetzen der drei Studienzentren des Projekts. Innerhalb Essens untersucht das Team die Gesundheitsversorgung nördlich der Autobahn A40.

Mit einer Positive-Health-Beratung können sehr unterschiedliche gesundheitlich relevante Bedürfnisse identifiziert werden. Eine wichtige Rolle spielt die Vermittlung psychosozialer Hilfen, beispielsweise durch die Unterstützung von sozialer Interaktion im Viertel oder durch Vermittlung einer Beratung bei Überschuldung oder Drogenabhängigkeit. „Mit unseren Erkenntnissen möchten wir dazu beitragen, dass Patient:innen auf sie passende Angebote im Stadtteil stärker als bislang nutzen“, ergänzt Projektleiter Dr. Schillen, der am Institut für Allgemeinmedizin des Universitätsklinikums Essen arbeitet. Das Konzept sieht Lotsen in den Gesundheitsnetzen vor, die beteiligte Hausärzt:innen und Patient:innen bei der Umsetzung unterstützen.

Zu den Details des Essener Teilprojektes: http://innovationsfonds.g-ba.de/projekte/versorgungsforschung/positivehealth.696

Mehr zum Gesundheitsmodell „Positive Health“: http://www.positive-gesundheit.eu


Mithilfe eines Spinnennetz-Diagramms lernen die Patient:innen, ihre Gesundheit in sechs Bereichen einzuschätzen und zu bewerten. Das Diagramm unterstützt sie dabei, mit ihrer Ärztin oder ihrem Arzt individuelle Gesundheitsziele zu entwickeln und die nächsten Schritte festzulegen. (Bildrechte: iPH/PHi)

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Prof. Dr. med. Dr. hc. Dr. hc. Gerd Heusch ist neuer Präsident der Nordrhein-Westfälischen Akademie der Wissenschaften und der Künste https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1741 1741 Wed, 22 Jan 2025 08:20:21 +0100 Prof. Dr. med. Dr. h.c. Dr. h.c. Gerd Heusch ist von der Vollversammlung der Nordrhein-Westfälischen Akademie der Wissenschaften und der Künste (AWK) zum neuen Präsidenten gewählt worden. Zu einem Antrittsbesuch traf er Wissenschafts- und Kulturministerin Ina Brandes im Ministerium. Prof. Dr. Gerd Heusch folgt in seinem neuen Amt auf die Münsteraner Architektin Prof. Julia Bolles-Wilson.
Wissenschaftsministerin Ina Brandes: „Die kulturelle und wissenschaftliche Vielfalt in Nordrhein-Westfalen ist einzigartig. Nirgendwo auf der Welt gibt es solche Anzahl von herausragenden Kultur- und Forschungseinrichtungen wie bei uns. Die Nordrhein-Westfälische Akademie der Wissenschaften und der Künste ist ein wichtiger Ratgeber und Gesprächspartner für Politik, Wirtschaft und Gesellschaft. Durch den Austausch und die Vernetzung ist sie ein bedeutender Bestandteil unserer Wissenschaftslandschaft. Ich freue mich sehr über die Wahl von Prof. Dr. Gerd Heusch zum neuen Präsidenten und auf die weitere gute und vertrauensvolle Zusammenarbeit. Danke an Professorin Julia Bolles-Wilson für ihr großes Engagement in den vergangenen drei Jahren.“

Prof. Dr. Gerd Heusch, Präsident der Nordrhein-Westfälischen Akademie der Wissenschaften und der Künste: „Ich empfinde es als eine große Ehre, dieses Amt ausüben zu dürfen und danke unseren Mitgliedern für ihr Vertrauen. Unter dem Dach der Akademie sind viele herausragende Persönlichkeiten versammelt. Es ist mir ein Anliegen, den Austausch untereinander, aber insbesondere auch den Dialog zwischen Wissenschaft und Gesellschaft, anzuregen. Ich danke meiner Vorgängerin, Frau Prof. Julia Bolles-Wilson, für die vertrauensvolle Zusammenarbeit und freue mich auf die vor uns liegenden Aufgaben.“

Prof. Dr. Gerd Heusch ist emeritierter Universitätsprofessor der Universität Duisburg-Essen (UDE) und zählt zu den führenden Köpfen der Herz-Kreislauf-Forschung. 1989 übernahm er die Leitung des Instituts für Pathophysiologie an der UDE, die er mehr als drei Jahrzehnte innehatte. Von 2014 bis 2022 war er zudem Wissenschaftlicher Vorstand des Westdeutschen Herz- und Gefäßzentrums in Essen. Darüber hinaus ist er Mitglied zahlreicher weiterer Fachgesellschaften, darunter die Deutsche Gesellschaft für Kardiologie (DGK), deren Präsident er von 2007 bis 2009 war, und die European Society of Cardiology (ESC).

Prof. Dr. Heusch ist seit 2012 ordentliches Mitglied der Nordrhein-Westfälischen Akademie der Wissenschaften und der Künste, seit 2018 Sprecher der Fachgruppe Medizin und seit 2023 Vizepräsident und Sekretar der Klasse für Naturwissenschaften und Medizin. Seine dreijährige Amtszeit als Präsident der Akademie begann am 1. Januar 2025.

Hintergrund
Die Nordrhein-Westfälische Akademie der Wissenschaften und der Künste ist eine Vereinigung führender Forscherinnen und Forscher. Diese pflegen den wissenschaftlichen und künstlerischen Gedankenaustausch untereinander sowie mit Vertreterinnen und Vertretern des politischen, wirtschaftlichen und künstlerischen Lebens. Darüber hinaus sind auch die Förderung von langfristiger geisteswissenschaftlicher Grundlagenforschung, die in derzeit 15 Langzeitprojekten an neun nordrhein-westfälischen Universitäten realisiert wird, wie auch die Betreuung herausragenden wissenschaftlichen Nachwuchses im Jungen Kolleg zentrale Aufgaben der Akademie.

Link zur Originalmeldung der Landesregierung NRW
Prof. Dr. Gerd Heusch ist neuer Präsident der AWK
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Internationales Amt für Essener Forscherin: Kinderonkologin Prof. Dr. Uta Dirksen neue Präsidentin von SIOP Europe https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1740 1740 Tue, 21 Jan 2025 11:30:00 +0100 Prof. Dr. Uta Dirksen ist seit Januar 2025 die neue Präsidentin der Europäischen Gesellschaft für Pädiatrische Onkologie (SIOP Europe). Professorin Dirksen forscht an der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen und ist kommissarische Direktorin der Kinderklinik III des Universitätsklinikums Essen. SIOP Europe vertritt als einzige paneuropäische Organisation alle Berufsgruppen, die sich auf verschiedenen Ebenen mit krebskranken Kindern und Jugendlichen beschäftigen. Die international aktive Vereinigung hat mehr als 2.500 Mitglieder in 35 europäischen Ländern.
Die Mitglieder der in Brüssel beheimateten Gesellschaft gelten als Stimme minderjähriger Krebskranker und deren Familien. SIOP Europe kooperiert mit „Childhood Cancer International“ und angeschlossenen Fachgruppen. „Durch Lehre, Austausch und Öffnung internationaler klinischer Studien trägt unsere Fachgesellschaft dazu bei, dass die gravierenden Unterschiede der Heilungsraten bei Kinderkrebskrankheiten innerhalb Europas vermindert werden“, sagt SIOPE-Präsidentin Prof. Dr. Uta Dirksen. „Es muss einen besseren Zugang zu neuen Therapie-Optionen für krebskranke Kinder geben. Denn in den vergangenen 10 Jahren wurden nur 16 Krebsmedikamente für eine spezifische pädiatrische Krebsindikation zugelassen, im Gegensatz zu mehr als 150 Medikamenten für erwachsene Krebspatienten.“

So soll es zum Beispiel eine Strategie für Arzneimittelentwicklung auf europäischer und nationaler Ebene geben, die den medizinischen Bedarf in den Mittelpunkt stellt. Es müssten Datenplattformen geschaffen werden, die eine umfassende und KI-gestützte Analyse ermöglichen, um eine solide Grundlage für eine bessere Versorgung krebskranker Kinder zu schaffen. „Dies ist besonders bei Krebserkrankungen im Kindesalter notwendig, da diese selten sind“, ergänzt Professorin Dirksen.

Mehr Informationen zu der „Europäischen Gesellschaft für Pädiatrische Onkologie“: http://siope.eu

Mehr Informationen zu „Childhood Cancer International“: http://www.childhoodcancerinternational.org


Die neue SIOPE-Präsidentin Prof. Dr. Uta Dirksen (Bildrechte: Dr. Evangelia Antoniou) ]]>
Internationaler Workshop zur Protonentherapie bei pädiatrischen Patient:innen https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1739 1739 Tue, 21 Jan 2025 09:15:00 +0100 Am 16. und 17. Januar 2025 fand der 3. ESTRO-/EPTN-Workshop zum Thema „Pädiatrische Protonentherapie“ im Westdeutschen Protonentherapiezentrum Essen (WPE) statt – eine hochkarätige internationale Fortbildung der Europäischen Gesellschaft für Radioonkologie. An dem Workshop nahmen 55 Spezialist:innen unterschiedlichster Fachbereiche aus 14 europäischen Ländern teil und tauschten sich über aktuelle Entwicklungen in der modernen pädiatrischen Protonentherapie aus.

Unter der fachkundigen Leitung von Prof. Dr. Beate Timmermann, WPE-Leiterin und Direktorin der Klinik für Partikeltherapie des Universitätsklinikums Essen, bot der Workshop eine exzellente Plattform für den interdisziplinären Austausch – von innovativen Bestrahlungstechniken und Planungsansätzen bis zu Themen wie Morbidität, Sekundärkarzinomen und Qualitätssicherung. Besonders hervorzuheben ist die Präsentation von Fallbeispielen durch die Teilnehmenden sowie die intensiven und angeregten Diskussionen mit den anderen Expert:innen.

Weitere Informationen zu der Veranstaltung: http://www.wpe-uk.de/internationaler-workshop-zur-padiatrischen-protonentherapie

Weitere Informationen zu der Europäischen Gesellschaft für Radioonkologie (ESTRO): http://www.estro.org ]]>
Prof. Dr. Joachim Fandrey in den Senatsausschuss für Sonderforschungsbereiche berufen https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1738 1738 Fri, 17 Jan 2025 13:45:55 +0100 Prof. Dr. Joachim Fandrey, Geschäftsführender Direktor des Instituts für Physiologie und Studiendekan an der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen wurde in den Senatsausschuss für die Sonderforschungsbereiche der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) berufen.
Der Senatsausschuss hat die Aufgabe, die Sonderforschungsbereiche vom Beratungsgespräch zu Initiativen über die Begutachtung und Entscheidung von Anträgen bis hin zur Ergebnisbewertung zu begleiten und die Weiterentwicklung des Programms sowie seiner Begutachtungs- und Entscheidungsverfahren zu gestalten. Der Ausschuss besteht aus 39 Wissenschaftler:innen aller Fachgebiete, die zugleich als wissenschaftliche Mitglieder dem Bewilligungsausschuss für die Förderung der Sonderforschungsbereiche angehören.

Prof. Dr. Jan Buer, Dekan der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen erklärt: „Die Wahl von Prof. Dr. Joachim Fandrey in den DFG-Ausschuss ist ein herausragender Erfolg für unseren Standort und ein Gewinn für die deutsche Wissenschaftsgemeinschaft. Mit seiner Expertise und seinem Engagement wird er einen wertvollen Beitrag zur Förderung der Spitzenforschung leisten.“ ]]>
Universitätsmedizin Essen feiert erfolgreichen Neujahrsempfang 2025 https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1734 1734 Thu, 16 Jan 2025 08:30:00 +0100 Am Mittwoch, 15. Januar 2025, fand der gemeinsame Neujahrsempfang der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen (UDE), der Universitätsmedizin Essen und der Stiftung Universitätsmedizin Essen statt. Rund 170 Gäste aus der Wissenschaft, Politik und Gesellschaft, darunter auch Essens Oberbürgermeister Thomas Kufen, kamen zusammen, um neue Ansätze in der pflegerischen Versorgung zu diskutieren und sich über aktuelle Entwicklungen in der Akademischen Karriere in der klinischen Pflege zu informieren.
Im Rahmen des Festakts präsentierten Andrea Schmidt-Rumposch, Pflegedirektorin der Universitätsmedizin Essen, und Prof. Dr. Erika Sirsch, Professorin für Pflegewissenschaft mit Schwerpunkt Interprofessionalität der Medizinischen Fakultät, innovative Lösungsansätze für eine zukunftssichere Patient:innenversorgung. Die Diskussionen konzentrierten sich auf die Akademische Karriere in der klinischen Pflege und die Bedeutung von Interprofessionalität.

Das anschließende Podiumsgespräch wurde von Studiendekan Prof. Dr. Joachim Fandrey geleitet und bot Einblicke in die neuesten Entwicklungen in der Versorgung von Patient:innen. Die Teilnehmenden diskutierten über die Herausforderungen und Chancen der Pflege in Deutschland und international und präsentierten ihre Erfahrungen und Expertise.

Die Gäste waren beeindruckt von den innovativen Ansätzen, die vom universitätsmedizinischen Standort Essen ausgehen. „Es war ein großartiger Abend, bei dem wir neue Ideen und Perspektiven gewonnen haben“, betont Prof. Dr. Jan Buer, Dekan der Medizinischen Fakultät der UDE.

Der Abend wurde durch ein Get-together mit Buffet im Lerncafé abgerundet, bei dem die Gäste die Gelegenheit hatten, sich auszutauschen und neue Kontakte zu knüpfen. Die Veranstalter:innen danken allen Teilnehmenden und Gästen für ihre Beiträge und ihre Unterstützung. Sie freuen sich auf eine weitere erfolgreiche Zusammenarbeit und auf ein gesundes neues Jahr.


Das Bild zeigt (v.l.n.r.) Andrea Schmidt-Rumposch (UME, Pflegedirektorin), Thomas Kufen (Stadt Essen, Oberbürgermeister), Prof. Dr. Joachim Fandrey (Med. Fak. der UDE, Prodekan für Studium und Lehre), Bärbel Bergerhoff-Wodopia (UME, Aufsichtsratsvorsitzende), Prof. Dr. Jochen Werner (UME, Ärztlicher Direktor), Prof. Dr. Erika Sirsch (UDE, Professorin für Pflegewissenschaft), Prof. Dr. Klaus Trützschler (Stiftung UME, Kuratoriumsvorsitzender), Prof. Dr. Jan Buer (Med. Fak. der UDE, Dekan) und Prof. Dr. Barbara Albert (UDE, Rektorin). (Bildrechte: Andre Zelck) ]]>
Klinik für Hämatologie und Stammzelltransplantation der Universitätsmedizin Essen erhält Herstellungserlaubnis für CAR-T-Zellen https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1737 1737 Wed, 15 Jan 2025 11:12:55 +0100 Seit einigen Jahren revolutioniert die Behandlung mit Chimeric Antigen Receptor (CAR)-T-Zellen die Therapie von Lymphomen und Myelomen. An der Klinik für Hämatologie und Stammzelltransplantation (Direktor: Prof. Dr. Christian Reinhardt) wurde in den letzen Jahren unter der Leitung von Prof. Dr. Bastian von Tresckow eines der größten CAR-T-Programme Deutschlands etabliert. Zur Herstellung dieser „lebenden Medikamente“ müssen Blutzellen der Patient:innen bis dato zwischen der Universitätsmedizin Essen und den Herstelllaboren, die sich zumeist im Ausland befinden, verschickt werden. Der zeitliche und logistische Aufwand dahinter machen CAR-T-Zellen zu einem der komplexesten verfügbaren Therapeutika.

Doch in das Feld kommt Bewegung: Im November 2024 hat die Bezirksregierung Düsseldorf die Herstellerlaubnis der Klinik für Hämatologie und Stammzellerlaubnis auf die Eigenherstellung von CAR-T-Zellen mit Hilfe des Zellprozessors CliniMACS Prodigy von Miltenyi Biotec erweitert. Nunmehr kann die Klinik in Eigenregie, ohne weltweiten Versand von Zellen in weniger als 2 Wochen CAR-T-Zellen für ihre eigenen Patient:innen herstellen.

Dieser Erlaubnis gingen komplexe Etablierungs- und Validierungsverfahren in den reinraumtechnischen Anlagen der Klinik voraus. In einer mehrtägigen Inspektion vor Ort haben die Bezirksregierung Düsseldorf und das Paul-Ehrlich-Institut dann den aufgesetzten Prozess und die Validierung minutiös auf Herz und Nieren geprüft. Entsprechend sichtlich zufrieden zeigt sich Dr. Keven Hörster, Leiter der Qualitätskontrolle des Herstellungsbereichs, der die Prozessvalidierung federführend vorangetrieben und die Erweiterung der Erlaubnis erwirkt hat.

„Der CAR-T-Prozess ist ein Konglomerat sehr vieler kleiner Teilschritte: Zellen müssen isoliert werden, kultiviert und expandiert werden; es müssen genetische Modifikationen durchgeführt werden. Am Ende stehen teils vollkommen neuartige Qualitätskontrollen. So etwas ist ein Novum für einen Herstellungsbereich der öffentlichen Gesundheitsversorgung“, betont Dr. Hörster. „Auch dank unseres großartigen Teams mit teilweise jahrzehntelanger Erfahrung im Bereich der Stammzellherstellung konnten wir diesen Prozess so reibungslos aufsetzen und validieren.“

„Die Eigenherstellung von CAR-T-Zellen markiert einen neuen Meilenstein in der Geschichte der zellulären Therapien an der Universitätsmedizin Essen und in NRW", so Prof. Dr. Bastian von Tresckow.
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Prof. Dr. Christos Rammos zum Editor-In-Chief ernannt https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1736 1736 Wed, 15 Jan 2025 09:04:51 +0100 VASA erscheint mit sechs Ausgaben jährlich und veröffentlicht Paper über Fortschritte in der klinischen und grundlagenorientierten Forschung, Übersichtsartikel, Leitlinien und verwandte Inhalte auf dem Gebiet der Gefäßmedizin, einschließlich Epidemiologie, Prävention, Diagnose, medizinische Behandlung und Interventionen, Forschung im Gesundheitswesen und grundlagenorientierte Wissenschaft.

Zum Journal:
VASA -The European Journal of Vascular Medicine ]]>
Prof. Dr. Angelika Eggert und Dr. Johannes Hütte werden neue Vorstände der Universitätsmedizin Essen https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1750 1750 Wed, 15 Jan 2025 09:00:00 +0100 Prof. Dr. Angelika Eggert als Vorstandsvorsitzende und Ärztliche Direktorin sowie Dr. Johannes Hütte als Kaufmännischer Direktor werden die neuen Vorstände der Universitätsmedizin Essen. Prof. Dr. Eggert tritt ihren Dienst am 1. Juni 2025 an – der amtierende Vorstandsvorsitzende und Ärztliche Direktor Prof. Dr. Jochen A. Werner wird seine Tätigkeit bis zu diesem Zeitpunkt fortsetzen. Dr. Hütte beginnt seine Arbeit zum 1. April 2025 und löst den Kaufmännischen Direktor Wolfgang Sellinat ab, den der Aufsichtsrat bis zum 31. März bestellt hat.
„Ich freue mich sehr, dass wir mit Prof. Dr. Eggert sowie Dr. Hütte zwei herausragende Persönlichkeiten für die Universitätsmedizin Essen gewinnen konnten“, sagt die Vorsitzende des Aufsichtsrates, Bärbel Bergerhoff-Wodopia. „Ich bin davon überzeugt, dass beide neuen Vorstände im Team mit Dekan Prof. Dr. Jan Buer sowie der Pflegedirektorin Andrea Schmidt-Rumposch die überaus positive Entwicklung der Universitätsmedizin Essen in herausfordernden Zeiten fortsetzen werden. Von Seiten des Aufsichtsrates werden wir die Arbeit des Vorstands konstruktiv und lösungsorientiert begleiten“, ergänzt Bärbel Bergerhoff-Wodopia. „Sowohl die Menschen in der Metropolregion Ruhr als auch die rund 11.000 Beschäftigten können damit auch weiterhin auf eine exzellente, innovative und gleichzeitig menschenorientierte Medizin vertrauen.“

Die neue Ärztliche Direktorin und Vorstandsvorsitzende Prof. Dr. Angelika Eggert ist Direktorin und W3-Professorin der Klinik für Pädiatrie mit Schwerpunkt Onkologie und Hämatologie an der Charité in Berlin. Sie studierte Humanmedizin an der Universität Duisburg-Essen und begann ihre Karriere am Universitätsklinikum Essen. Nach verschiedenen Stationen am Universitätsklinikum war sie von 2007 bis 2013 Direktorin des Westdeutschen Tumorzentrums, bevor sie ihre Laufbahn an der Charité fortsetzte.

Dr. Johannes Hütte kommt als Geschäftsführer von der Gesundheit Lippe GmbH, zu der mit dem Klinikum Lippe eines der größten kommunalen Krankenhäuser in Deutschland und Teil des Universitätsklinikums Ostwestfalen-Lippe der Universität Bielefeld gehört. Dr. Hütte bekleidete davor verschiedene Führungspositionen in medizinischen Einrichtungen. Er verfügt über umfangreiche Erfahrung bei der wirtschaftlichen Unternehmensführung von Krankenhäusern. ]]>
Bessere medizinische Ausbildung: Forschende untersuchen immersive Technologien https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1735 1735 Tue, 14 Jan 2025 12:00:00 +0100 Forschende der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen untersuchen in einem Projekt, welche immersiven Technologien sich am besten in die Ausbildung von Fachkräften im Gesundheitssektor integrieren lassen und wie. Es sollen Lehr- und Lernmaterialien aus dem Feld der Extended Reality (XR) erarbeitet und bewertet werden. XR meint zum Beispiel Techniken der Virtual Reality (VR), Augmented Reality (AR) und Mixed Reality (MR). Die Forschungen in Essen sind Teil des Doctoral Network Programms „INSIDE:INSIGHT“ der Europäischen Union (EU), an dem Wissenschaftler:innen aus 12 Einrichtungen teilnehmen. Gefördert wird das Essener Vorhaben durch einen HORIZON Unit Grant der EU für 4 Jahre mit 260.000 Euro. Gestartet ist es am 1. Januar 2025 am Institut für Künstliche Intelligenz in der Medizin (IKIM).
„Das INSIDE:INSIGHT-Programm hilft teilnehmenden Doktorand:innen, sich breiter zu qualifizieren und gefragte Führungskräfte von morgen zu werden“, sagt Prof. Dr. Dr. Jan Egger, der das Projekt mit Prof. Dr. Dr. Jens Kleesiek am IKIM leitet. Noch bis zum 31. Januar 2025 können sich Interessierte für eine Doktorand:innenstelle zur Entwicklung und Bewertung von XR-Technologien in der (bio-)medizinischen Ausbildung bewerben. INSIDE:INSIGHT gehört zu den Marie Sklodowska-Curie Actions, einem EU-Förderprogramm zur Unterstützung von wissenschaftlicher Forschung und Innovation.

„Unser neues Forschungsvorhaben passt perfekt zum XR-Lab des IKIM und dem Zentrum für virtuelle und erweiterte Realität in der Medizin, das vor Kurzem am Universitätsklinikum Essen etabliert wurde“, sagt Professor Egger. „Das Projekt vernetzt führende Expert:innen, um gemeinsam innovative Lösungen für die digitale Transformation in der medizinischen Ausbildung zu entwickeln.“ Beteiligt sind Forschende aus Deutschland, Belgien, Österreich, Portugal, Finnland, Niederlande, Italien, Kanada und Neuseeland.

Das Gesamtbudget für das übergeordnete EU-Projekt „The integration of technology with medical and healthcare education – a leadership program“ beläuft sich auf 2,6 Millionen Euro. Die Koordination übernimmt Professorin Evie Vereecke von der Katholieke Universiteit Leuven. Dieses interdisziplinäre EU-Programm adressiert die Open Education Policy – eine Initiative, die im Zuge der Digitalen Bildungsstrategie der Europäischen Kommission ins Leben gerufen wurde. Indem digitale Technologien und offene Lehrmaterialien kostenlos und frei zugänglich bereitgestellt werden, soll der Zugang zu hochwertiger Bildung verbessert, Bildungsbarrieren abgebaut und lebenslanges Lernen unterstützt werden.

Weitere Informationen zu Programm und Bewerbungsprozess von INSIDE:INSIGHT: http://euraxess.ec.europa.eu/jobs/290554

Weitere Informationen zu den Marie Sklodowska-Curie Actions: http://marie-sklodowska-curie-actions.ec.europa.eu

Weitere Informationen zu dem EU-Projekt „The integration of technology with medical and healthcare education – a leadership program“: http://research.kuleuven.be/portal/en/project/3M240667


Prof. Dr. Dr. Jan Egger (links) und Prof. Dr. Dr. Jens Kleesiek, die zusammen das Projekt am IKIM leiten. (Bildrechte: Privat)


Das Logo des Projektes INSIDE:INSIGHT ]]>
Physician Assistants im Praxis-Test: Neue Berufsgruppe soll Hausärzt:innen entlasten https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1733 1733 Mon, 13 Jan 2025 11:00:00 +0100 Wo es einen Mangel an Ärzt:innen gibt, könnten sie eine Lösung sein: Physician Assistants (PAs). PAs sind studierte Assistent:innen, die Mediziner:innen entlasten, indem sie einen Teil ihrer Aufgaben übernehmen. Wie das bei der hausärztlichen Versorgung in einer Teampraxis funktioniert, wird seit Januar 2025 in einem bundesweiten Kooperationsprojekt getestet. An dem multizentrischen Projekt „Physician Assistants in der Allgemeinmedizin“ (PAAM) sind auch Forschende der Medizinischen Fakultät und der Fakultät für Wirtschaftswissenschaften der Universität Duisburg-Essen beteiligt. Die Konsortialführung liegt beim Institut für Allgemeinmedizin (ifam) am Universitätsklinikum Essen. Das PAAM-Projekt wird durch den Innovationsfonds des Gemeinsamen Bundesausschusses (G-BA) mit rund 6,75 Millionen Euro gefördert. Am 4. Februar 2025 strahlte der WDR einen Fernsehbeitrag dazu aus.
Physician Assistants durchlaufen einen 6- bis 8-semestrigen medizinnahen Bachelor-Studiengang und übernehmen delegierbare ärztliche Aufgaben. „Das Berufsbild des Physician Assistant ist in Deutschland zwar noch wenig bekannt, wird jedoch von Fachleuten zunehmend als wichtige Ergänzung in der medizinischen Versorgung angesehen“, sagt Prof. Dr. Jürgen in der Schmitten, Leiter des Instituts für Allgemeinmedizin am Universitätsklinikum Essen. „Bisher sind die meisten PAs im klinischen Sektor tätig, es wurden aber in einigen Best-Practice-Praxen bereits vielversprechende Erfahrungen gesammelt.“

In dem neuen Projekt PAAM, das eine Laufzeit von 45 Monaten hat, wird eine cluster-randomisierte Studie in 24 Interventions- und 28 Kontrollpraxen in Westfalen-Lippe und Schleswig-Holstein durchgeführt. Es wird untersucht, welchen Beitrag PAs in der hausärztlichen Versorgung leisten und wie Kooperationen von PAs und Hausärzt:innen bestmöglich unterstützt werden können. Dabei werden Patient:innensicherheit und Versorgungsqualität sowie Auswirkungen auf Versorgungskapazitäten, Ärzt:innen- und Patient:innenzufriedenheit und Effizienz evaluiert. Die Mediziner:innen möchten herausfinden, wo die Potenziale von PAs in der hausärztlichen Versorgung liegen und wie ihre Rolle in Zukunft weiter ausgestaltet werden kann.

Der WDR berichtete über das Projekt am 4.2.2025 in der „Lokalzeit Ruhr“ (ab Minute 17:51):
http://kurzlinks.de/physician_assistants

Mehr Informationen zum Projekt „Physician Assistants in der Allgemeinmedizin“:
http://www.ifam-essen.de/forschen/paam/

Übersicht der PAAM-Projektpartner:innen:
Abteilung für Allgemeinmedizin (AMRUB), Ruhr-Universität Bochum (RUB)
Abteilung für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie (AMIB), RUB
Aktionsbündnis Patientensicherheit e.V.
AOK Bundesverband GbR, Wissenschaftliches Institut der AOK (WIdO)
BARMER
Deutsche Gesellschaft für Physician Assistants e.V. (DGPA)
Deutscher Hochschulverband Physician Assistant (DHPA) e.V.
Essener Forschungsinstitut für Medizinmanagement GmbH (EsFoMed)
EU|FH Hochschule für Gesundheit | Soziales | Pädagogik
Fliedner Fachhochschule (FFH), Düsseldorf
Forschungsstelle Medienrecht, TH Köln
Institut für Ärztliche Qualität Schleswig-Holstein gGmbH (IQSH)
Institut für Allgemeinmedizin, Universitätsklinikum Düsseldorf
Institut für Allgemeinmedizin, Universitätsklinikum Essen
Institut für Allgemeinmedizin und Ambulante Gesundheitsversorgung (iamag), Universität Witten/Herdecke
Institut für Staatsrecht, Universität zu Köln
Kassenärztliche Vereinigung Westfalen-Lippe (KVWL)
Lehrstuhl für Medizinmanagement, Universität Duisburg-Essen
Verband medizinischer Fachberufe e.V
Zentralinstitut für die Kassenärztliche Versorgung


PAAM-Projektleiterin Alessia Dehnen (Bildrechte: Alessia Dehnen)


Prof. Dr. Jürgen in der Schmitten, Leiter des Instituts für Allgemeinmedizin am Universitätsklinikum Essen (Bildrechte: Frank Preuß, UK Essen)


Logo des Projekts „Physician Assistants in der Allgemeinmedizin“ (Bildrechte: PAAM) ]]>
Geschlechtersensible Medizin wird ausgebaut: NRW-Ministerium fördert neue Professur https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1732 1732 Fri, 10 Jan 2025 11:30:00 +0100 Wenn Frauen und Männer an derselben Krankheit leiden, kann sich das unterschiedlich äußern. Oft werden die Beschwerden von Frauen und Männern gleichbehandelt, doch nicht immer ist das medizinisch sinnvoll. Bisher werden Geschlechterunterschiede in Forschung, Lehre und medizinischer Versorgung noch unzureichend betrachtet. An der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen (UDE) gibt es deshalb das Institut für Geschlechtersensible Medizin (IGSM). Nun bekommt es mit der neuen Professur „Geschlechtersensible Medizin unter Berücksichtigung genetischer Mechanismen“ Verstärkung.
Die UDE setzt sich damit erfolgreich im Programm zur Förderung von Gender-Denominationen für Professuren des Ministeriums für Kultur und Wissenschaft durch. Insgesamt fördert das Land die Berücksichtigung der Geschlechterfrage in der Forschung an 5 Hochschulen mit 2,25 Millionen Euro für die nächsten 3 Jahre.

Die neue Stelle ist direkt am IGSM angesiedelt und die erste Professur mit dieser passgenauen Ausrichtung, die ab dem Sommersemester 2025 besetzt werden kann. Gegründet wurde das Institut Ende 2023 von Prof. Dr. Anke Hinney und PD Dr. Andrea Kindler-Röhrborn. „Wir freuen uns sehr, dass das ISGM mit der neuen Professur so substantiell gestärkt wird“, sagt Prof. Dr. Anke Hinney.

Unterstützung durch das Essener Kolleg für Geschlechterforschung

Dem Institut vorausgegangen, war das Forschungscluster „Biomedizinische Forschung und klinische Medizin“ am Essener Kolleg für Geschlechterforschung (EKfG), dessen Sprecherinnen die beiden Wissenschaftlerinnen sind. Zum Teil parallel dazu entwickelten sie gemeinsam das Wahlfach „Geschlechtersensible Medizin“, das Geschlechteraspekte über verschiedene medizinischen Bereiche hinweg beinhaltet und viel Zuspruch bei den Studierenden fand.

Dass die Medizinische Fakultät der UDE eine neue Professur erhält, ist auch Dr. Maren Jochimsen, Geschäftsführerin des EKfG, und Dr. Regina Hauses, Leiterin des Diversity Support Centers, zu verdanken, die den Antrag eng begleitet haben. Insbesondere das EKfG berät und unterstützt unter anderem Wissenschaftler:innen bei Anträgen, bei denen neben Gleichstellungsaspekten auch die Berücksichtigung der Geschlechterperspektive in Forschungsinhalten und -methoden immer wichtiger wird.

Ein Interview mit Prof. Dr. Anke Hinney, PD Dr. Andrea Kindler-Röhrborn und Dr. Maren Jochimsen zum Institut für Geschlechtersensible Medizin und dem EKfG kann abgerufen werden unter http://www.uni-due.de/2024-03-08-zum-Weltfrauentag-pionierinstitutionen-der-geschlechterforschung.

Weitere Informationen
Zum Essener Kolleg für Geschlechterforschung: http://www.uni-due.de/ekfg/
Zum Institut für Geschlechtersensible Medizin: http://www.uni-due.de/igsm/


Wenn Frauen und Männer an derselben Krankheit leiden, kann sich das unterschiedlich äußern. Oft werden die Beschwerden von Frauen und Männern gleichbehandelt, doch nicht immer ist das medizinisch sinnvoll. (Bildrechte: Annika Huskamp) ]]>
Augenkrebs: Innovatives Zell-Modell für Retinoblastom-Forschung https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1731 1731 Thu, 09 Jan 2025 10:09:20 +0100 Ein Forschungsteam der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen und des Universtitätsklinikums Essen hat ein neues Zellkultur-Modell entwickelt, mit dem das Zusammenspiel zwischen Tumorzellen und dem Tumorumfeld bei Retinoblastomen besser untersucht werden kann. Das Retinoblastom ist eine seltene Augenkrebserkrankung, die vor allem Kinder betrifft. Mit dem neuen Modell möchten die Forscher:innen neue augenerhaltende Therapien voranbringen und die Behandlungsmöglichkeiten für Kinder mit Retinoblastom nachhaltig verbessern. Das neue Zell-Modell wurde kürzlich in der Fachzeitschrift Cell Death & Disease vorgestellt.
Das Retinoblastom entsteht in unreifen Netzhautzellen und wurde lange Zeit durch die vollständige Entfernung des Auges behandelt. In den letzten Jahren haben sich jedoch Therapien etabliert, die darauf abzielen, das betroffene Auge zu erhalten. „Dafür ist ein detailliertes Verständnis der Tumorbiologie und Untersuchungen zum Einfluss des Tumorumfelds entscheidend“, erklärt Prof. Dr. Maike Busch, Wissenschaftlerin in der Abteilung Neuroanatomie am Institut für Anatomie des Universitätsklinikums.

Für das neue Untersuchungsmodell wurden Primärzellen aus Retinoblastom-Tumoren und deren umgebendem Gewebe isoliert, die sich nun dauerhaft im Labor vermehren lassen. Dann erfolgten genetische Vergleiche zwischen den verschiedenen Zelltypen und schließlich der Aufbau eines dreidimensionalen Modells. „Dieses 3D-Modell ermöglicht es uns, genauer zu untersuchen, wie Immunzellen, Gliazellen und krebsassoziierte Fibroblasten aus der Umgebung des Tumors das Wachstum und die Aggressivität der Tumorzellen beeinflussen“, so die Autor:innen.

Link zur Originalveröffentlichung:
In vitro model of retinoblastoma derived tumor and stromal cells for tumor microenvironment (TME) studies

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Neu an UDE/UK Essen: Prof. Dr. Kathrin Thedieck, Professorin für Metabolismus, Seneszenz und Autophagie https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1730 1730 Tue, 07 Jan 2025 12:30:00 +0100 Stress gilt allgemein als ungesund. Wie er sich auf den menschlichen Stoffwechsel auswirkt, untersucht Prof. Dr. Kathrin Thedieck, neu berufene Professorin für Metabolismus, Seneszenz und Autophagie an der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen. Dafür forscht sie am Research Center One Health der Universitätsallianz Ruhr zur Kontrolle des Stoffwechsels in Tumorzellen.
Das Enzym mTOR („mechanistic Target of Rampamycin“) reguliert den Stoffwechsel (Metabolismus) von Mensch und Tier und fördert Wachstum und Vermehrung von Zellen. Ist die Funktion von mTOR gestört, verändern sich Stoffwechsel und Zellwachstum. Krebs, neurodegenerative und neuropsychiatrische Veränderungen oder Stoffwechselerkrankungen können die Folge sein. Manche dieser Krankheiten werden schon mit Medikamenten behandelt, die in das hochkomplexe Signalnetzwerk um mTOR eingreifen. Welche molekularen Mechanismen diese Arzneien beeinflussen, wie man ihre Wirkung verbessern kann und wie Umweltchemikalien das Therapieansprechen beeinflussen, untersucht Thediecks Labor für Metabolische Signaltransduktion * am Research Center (RC) One Health Ruhr.

Im ERC-Projekt „BEYOND STRESS“ ** analysiert das Team um Thedieck eine neue Klasse regulatorischer Proteine im mTOR Netzwerk. Die sogenannten Stressgranula (SG) sind mikroskopisch gut sichtbare Ansammlungen aus Proteinen und Nukleinsäuren. Sie bilden sich unter Stressbedingungen, um das Überleben der Zelle zu sichern. „Unsere Daten zeigen, dass SG-Proteine auch ohne Stress an mTOR binden und seine Stoffwechselantwort kontrollieren. Damit beeinflussen sie das Wachstum von Zellen. Wir möchten diese Mechanismen verstehen und untersuchen, wie sich SG Proteine als Krebs-Marker verwenden lassen“, sagt die Biochemikerin der Universität Duisburg-Essen (UDE) und ergänzt: „Der Schwerpunkt der Studie liegt aktuell auf Brustkrebs. Sie lässt sich aber wahrscheinlich auf weitere Tumorentitäten übertragen.“

Thedieck studierte Biologie an der Universität Münster (1996-1998) und Biotechnologie an der Ecole Supérieure de Biotechnologie Strasbourg (1999-2001). Ab 2001 forschte sie am Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung, wo sie 2005 promovierte. Ab 2006 arbeitete sie als Postdoc an der Universität Basel mit mTOR-Entdecker Michael N. Hall. Dann war sie Gruppenleiterin an der Universität Freiburg (2008-2013) und Associate Professor an den Universitäten Groningen (Niederlande) und Oldenburg (2013-2019). Vor ihrer UA Ruhr Berufung war sie seit 2019 Professorin und Institutsleiterin für Biochemie an der Universität Innsbruck (Österreich). Ihre Forschung wurde mehrfach ausgezeichnet, etwa mit einem hoch dotierten ERC Advanced Grant. Für ihre Studien zu Therapieansätzen für die seltene Erkrankung Tuberöse Sklerose (TS) – sie entsteht durch Fehlregulation des mTOR Netzwerkes – erhielt sie 2017 den Forschungspreis der deutschen Tuberöse Sklerose Stiftung und im Oktober 2024 für Ihre TS-Forschung den Klüh Stiftungspreis. ***

Weitere Informationen:

* Thediecks „Labor für Metabolische Signaltransduktion“ online: http://metabolic-signaling.eu/

** ERC Grants sind die höchste Auszeichnung der Europäischen Union für Wissenschaftler:innen. Das ERC AdG-Projekt „BEYOND STRESS“ wird mit mehr als 2 Millionen Euro von der Europäischen Union gefördert.

*** Pressemitteilung zur Verleihung des Klüh Stiftungspreises: http://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1655


Prof. Dr. Kathrin Thedieck ist neu berufene Professorin für Metabolismus, Seneszenz und Autophagie an der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen. (Bildrechte: UDE, Bettina Engel-Albustin) ]]>
Neue Studie: Therapien für das Hodgkin-Lymphom schneller bewerten https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1729 1729 Thu, 19 Dec 2024 09:24:57 +0100 Das Hodgkin-Lymphom ist eine seltene, jedoch relativ gut behandelbare Krebserkrankung, bei der bis zu 90 % der Patient:innen mit adäquater Erstlinien-Therapie geheilt werden können. Eine internationale Forschungsgruppe unter der Leitung von Prof. Dr. Bastian von Tresckow, Onkologe am Universitätsklinikum Essen und Wissenschaftler der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen hat in einer großen Analyse herausgefunden, dass sich anhand von Daten zum sogenannten progressionsfreien Überleben zuverlässig vorhersagen lässt, wie stark sich eine neue Therapie auf das Gesamtüberleben von Patient:innen mit Hodgkin-Lymphom auswirkt.

Die Ergebnisse basieren auf einer umfassenden Datenanalyse von 10.605 Patient:innen, die zwischen 1993 und 2018 in neun randomisierten Phase-III-Studien Deutschen Hodgkin Studiengruppe (GHSG) behandelt wurden. Den Forschenden ist es gelungen, ein mathematisches Modell zu entwickeln, das es ermöglicht, das Gesamtüberleben basierend auf den Daten zum progressionsfreien Überleben aus externen Studien präzise vorherzusagen.

„Diese Entdeckung könnte dabei helfen, künftige klinische Studien effizienter zu gestalten und die Einführung lebensrettender Therapien deutlich zu beschleunigen“, erklärt Prof. Dr. Bastian von Tresckow, stellvertretender Klinikdirektor der Klinik für Hämatologie und Stammzelltransplantation an der Universitätsmedizin Essen und Leiter des Schwerpunktes Rezidive in der GHSG.

In klinischen Studien wird das progressionsfreie Überleben, also die Zeit, die ein:e Patient:in ohne Wiederauftreten der Krebserkrankung erlebt, häufig als primärer Endpunkt herangezogen. „Das liegt daran, dass die Evaluation des Gesamtüberlebens aufgrund hoher Heilungsraten und niedriger Ereignisraten statistisch anspruchsvoll ist“, so von Tresckow. Die kürzlich in „Annals of Oncology“ veröffentlichte Studie liefert nun einen wissenschaftlich fundierten Nachweis, dass das progessionsfreie Überleben als Ersatzwert für das Gesamtüberleben dienen kann.


Link zur Originalveröffentlichung:
Correlation Between Progression-Free and Overall Survival in Patients with Hodgkin Lymphoma: A Comprehensive Analysis of Individual Patient Data from Randomized GHSG Trials

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Henrik-Kreibohm-Preis geht an Team der Kinderklinik III https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1727 1727 Mon, 09 Dec 2024 10:30:19 +0100


Dr. Lu arbeitet seit 2021 an der Klinik für Kinderheilkunde III. Aktuell befindet er sich für einen Postdoc-Aufenthalt am Dana Farber Cancer Institute / Harvard Medical School in Boston, wo er zu CAR-T-Zell-Therapie für kindliche solide und Hirntumore forscht.

Link zur Originalpublikation:
The immunoglobulin superfamily ligand B7H6 subjects T cell responses to NK cell surveillance ]]>
HIV-Forschung: Projekt von Jun.-Prof. Dr. Elisabeth Littwitz-Salomon in Gilead Förderprogramm aufgenommen https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1726 1726 Fri, 06 Dec 2024 08:59:00 +0100 Die Preisverleihung bot den Teilnehmenden die Gelegenheit, sich über die verschiedenen geförderten Initiativen auszutauschen und die Visionen der jeweiligen Projektleiter:innen kennenzulernen.
"Der Förderpreis stellt nicht nur einen persönlichen Erfolg für mich dar, sondern auch einen wichtigen Meilenstein für meine junge Forschungsgruppe", so Jun.-Prof. Dr. Elisabeth Littwitz-Salomon. Die Unterstützung wird es der Arbeitsgruppe um Littwitz-Salomon ermöglichen, die Forschung weiter voranzutreiben und zur Verbesserung der Therapie von HIV-infizierten Personen beizutragen.

Über das Projekt:
Natürliche Killerzellen (NK-Zellen) sind Teil des angeborenen Immunsystems und spielen eine entscheidende Rolle bei der Bekämpfung von Virusinfektionen, so auch bei den Retroviren, zu denen das HI-Virus gehört. Das bewilligte Projekt untersucht nun den Lipidstoffwechsel humaner NK-Zellen in der HIV-Infektion. Wie sich Fettleibigkeit und die Behandlung mit lipidsenkenden Medikamenten auf die antiviralen NK-Zellen auswirkt, soll im Projekt erforscht werden. Die Forschenden um Jun.-Prof. Dr. Littwitz-Salomon vermuten, dass eine Stabilisierung des Lipidstoffwechsels in NK-Zellen auch die antivirale Aktivität dieser Zellen verbessern kann.

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Neu an UDE/UK Essen: Prof. Dr. Marcin Krawczyk Frühwarnsystem für Leber-Erkrankungen https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1725 1725 Thu, 05 Dec 2024 11:11:18 +0100 Lebererkrankungen frühzeitig erkennen: Dr. Marcin Krawczyk, Professor für Klinische Hepatologie an der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen, entwickelt dafür genetische Marker am Universitätsklinikum Essen. Die Leber ist das größte Organ in unserem Stoffwechsel. Sie verarbeitet die Nährstoffe unserer Nahrung, verteilt sie im Körper, entgiftet schädliche Stoffe wie Alkohol, speichert Vitamine und Mineralstoffe. Zudem produziert sie Gallenflüssigkeit, die bei der Fettverdauung unterstützt. Ohne dieses Multitalent könnten wir nicht leben. Dass Krebszellen in die Leber gelangen, ist relativ selten; die Todesrate dann aber hoch.
„Eine verbesserte Früherkennung ist unverzichtbar“, sagt Professor Krawczyk. Hilfreich ist dafür die Analyse von Patientenblut und Gallenflüssigkeit mit dem sogenannten Next Generation Sequencing. Diese Technologie kann den Aufbau unserer DNA in kürzester Zeit extrem schnell und genau analysieren. „Wir können daran sehr spezifisch Patienten mit bösartigen Verengungen der Gallengänge erkennen. Bei der Vorhersage von Gallentumoren scheint die DNA-Sequenzierung sehr effizient zu sein“, so der Mediziner des Universitätsklinikums Essen (UK Essen).

Lebererkrankungen vorbeugen möchte der Professor über genetische Marker. Diese kurzen DNA-Abschnitte helfen, das Risiko für chronische und akute Lebererkrankungen zu ermitteln, wie etwa eine Fettleber. „Wir kennen bereits mehrere genetische Varianten, die die Höhe des Risikos für fortschreitende Lebererkrankungen anzeigen“, sagt Professor Krawczyk. Er plant, die Liste der Gen-Veränderungen, die für die Leber relevant sind, zu erweitern und ihre Auswirkungen experimentell zu untersuchen.

Sein Medizinstudium absolvierte Marcin Krawczyk an der polnischen Universität Lublin (2001-2007) und der italienischen Universität Bari (2002/2003). Danach arbeitete er von 2009 bis 2024 als Arzt am Universitätsklinikum des Saarlandes, wo er 2012 zu chronischen Leberleiden promoviert wurde, sich 2018 über genetische Risikofaktoren habilitierte und 2021 eine außerplanmäßige Professur erhielt. Von 2021 bis Ende 2023 leitete er die Klinik für Gastroenterologie und Hepatologie am Universitätsklinikum des Saarlandes als kommissarischer Klinikleiter. ]]>
Sommersemester 2024: 109 Promotionen erfolgreich abgeschlossen https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1724 1724 Thu, 05 Dec 2024 08:18:31 +0100 Im Zeitraum von Mai bis Oktober 2024 wurden an der Medizinischen Fakultät insgesamt 109 Promotionsverfahren (60 Frauen, 49 Männer) erfolgreich abgeschlossen.
Abgeschlossene Promotionsverfahren nach Grad:
96 Abschlüsse zum Dr. med.
8 Abschlüsse zum Dr. rer. medic.
5 Abschlüsse zum PhD

Verleihung der Prädikate:
8 Promovierende erhielten die Auszeichnung summa cum laude
30 Absolvent:innen erreichten ein magna cum laude
59 Promotionen wurden mit cum laude bewertet
12 Promovierende schlossen mit rite ab

Die Medizinische Fakultät gratuliert allen Absolvent:innen herzlich zu ihren Leistungen und wünscht ihnen viel Erfolg für ihre weitere wissenschaftliche Laufbahn. ]]>
Wissenschaftspreis der RWDG für herausragende dermatologische Forschung https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1723 1723 Thu, 05 Dec 2024 07:59:05 +0100 PD Dr. Jan-Malte Placke wurde mit dem Wissenschaftspreis der Rheinisch-Westfälischen Dermatologischen Gesellschaft (RWDG) ausgezeichnet. Der Preis, der bei der diesjährigen Tagung der Dermatologischen Wissenschaft- und Fortbildungsakademie NRW (DWFA) verliehen wurde, ist mit 5.000 € dotiert und würdigt die beste Publikation im Bereich Experimentelle Dermatologie.
Die prämierte Arbeit trägt den Titel: "Correlation of tumor PD-L1 expression in different tissue types and outcome of PD-1-based immunotherapy in metastatic melanoma – analysis of the DeCOG prospective multicenter cohort study ADOREG/TRIM". Das Manuskript wurde im Oktober 2023 im Fachjournal eBioMedicine veröffentlicht. PD Dr. Jan-Malte Placke ist Erstautor der Studie, die unter der Leitung von Prof. Dr. Selma Ugurel, Seniorautorin und ebenfalls an der hiesigen Hautklinik tätig, durchgeführt wurde.

In der Studie wurde PD-L1 als immunhistochemischer Biomarker für das Ansprechen auf anti-PD1-basierte Immuncheckpoint-Inhibition bei Melanompatient:innen untersucht. Die Ergebnisse zeigen, dass die Aussagekraft von PD-L1 stark von der Lokalisation des untersuchten Gewebes abhängt. Besonders deutlich war die Korrelation zwischen PD-L1-Expression in Lymphknotenmetastasen und einem positiven Therapieerfolg. Im Gegensatz dazu eigneten sich Hautmetastasen nicht zur zuverlässigen Analyse der PD-L1-Expression im Melanom. Diese Forschungsergebnisse leisten einen wichtigen Beitrag zur Optimierung der personalisierten Therapieansätze bei metastasiertem Melanom.

Dr. Jan-Malte Placke hat von 2021 bis 2023 am UMEA-Clinician Scientist-Programm der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen teilgenommen. In diesem Förderprogramm werden Mediziner:innen von ihrer klinischen Tätigkeit freigestellt, um mehr Zeit in die Forschung investieren zu können.

Link zur Originalpublikation: Correlation of tumor PD-L1 expression in different tissue types and outcome of PD-1-based immunotherapy in metastatic melanoma – analysis of the DeCOG prospective multicenter cohort study ADOREG/TRIM
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50-jähriges Jubiläum des Instituts für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1722 1722 Wed, 04 Dec 2024 10:57:43 +0100 Das Institut für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie (IMIBE) der Medizinischen Fakultät der UDE hat sich zum Ziel gesetzt, für eine gesündere Zukunft zu forschen. In diesem Jahr wird aber auch in die Vergangenheit geblickt: Eine kurze Rückschau auf 50 produktive und erfolgreiche Jahre seit der Gründung des Instituts.
Ursprünglich wurde das Institut im Jahr 1974 als "Institut für Biostatistik und Dokumentation“ gegründet. Damals nahm Prof. H.G. Schmitt unterstützt von zwei Assistenten, einer Sekretärin und einem Programmierer seine Arbeit als Institutsleiter auf. 1975 wurde das Institut umbenannt zum "Institut für Medizinische Informatik und Biomathematik". Mit der Übernahme der Institutsleitung durch Univ.-Prof. Dr. rer. nat. K.-H. Jöckel im Jahr 1994 wurde das Fächerspektrum um die Epidemiologie erweitert und das Institut erhielt seinen heutigen Namen „Institut für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie (IMIBE)“.

Seit 2020 leitet Univ.-Prof. Dr. med. A. Stang, MPH die Geschicke des Instituts. Seine medizinisch-wissenschaftliche Expertise in den Bereichen Epidemiologie, Onkologie sowie Biostatistik und insbesondere seine internationale Vernetzung prägen das Institut. Der Forschungsschwerpunkt im Bereich klinischer Epidemiologie orientiert sich an den konkreten Bedürfnissen der Partner aus der Medizin, um durch geeignete Interventionsmaßnahmen zur Verbesserung der Gesundheit in der Bevölkerung beizutragen.

Aktuelle, auch in der Bevölkerung bekannte Projekte, sind die Heinz Nixdorf Recall Studie und die NAKO Gesundheitsstudie, große Langzeit-Bevölkerungsstudien, bei der zufällig ausgewählte Bürgerinnen und Bürger des Ruhrgebiets umfassend medizinisch untersucht und nach ihren Lebensgewohnheiten befragt werden.

Von Anfang an hat das Institut seinen Auftrag „mitten in der Medizin“ gesehen: Moderne Gesundheitsforschung wird dabei nicht nur in den verschiedenen Abteilungen, sondern auch im Zentrum für klinische Studien betrieben. Davon zeugen die zahlreichen geförderten Forschungsvorhaben, die Publikationen, Promotionen und Habilitationen, die das Institut in den letzten 50 Jahren erfolgreich hervorgebracht hat.

Weiterhin hat sich das IMIBE zum Ziel gesetzt, die Ausbildungssituation von Medizinstudierenden, jungen Wissenschaftler:innen sowie Ärzt:innen in den Bereichen Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie auf unterschiedlichen Stufen ihrer Karriere zu verbessern, zumal im Rahmen großer epidemiologischer Studien der Bedarf an hochqualifiziertem Fachpersonal kontinuierlich steigt. Mit Programmen, wie dem in 2017 initiierten PhD Programm „Epidemiology and Clinical Research“, der „RUHR School of Modern Epidemiology“ und den GCP-Kursen bietet das Institut dem wissenschaftlichen Nachwuchs in den drei Fächern Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie sowie der Medizin eine methodisch orientierte, strukturierte Ausbildung.

„Zahlreiche Menschen haben das Institut in den vergangenen fünf Jahrzehnten begleitet, beraten und unterstützt und tun dies bis heute. Dafür bedanken mein Team und ich uns herzlich“, so IMIBE-Institutsdirektor Prof. Dr. Andreas Stang.

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Tag der Forschung 2024 https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1721 1721 Wed, 27 Nov 2024 10:04:27 +0100 Knapp 170 Doktorand:innen haben am 22. November 2024 am 23. Tag der Forschung der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen (UDE) teilgenommen. In insgesamt 17 Gruppen wurden am Vormittag die Posterpräsentationen der Doktorand:innen von jeweils 3-4 internen Gutachter:innen bewertet. Das Nachmittagsprogramm eröffneten Prof.in Dr. Ulrike Bingel, Prodekanin für Forschung, und Prof.in Dr. Anke Hinney, Prodekanin für Akademische Karriereentwicklung und Diversität, mit der Übergabe des Promotionspreises der Deutschen Gesellschaft für Transfusionsmedizin und Immunhämatologie (DGTI) an Dr. Laura Thümmler. Im Anschluss hielt Prof. Dr. Georg Schett, Deutsches Zentrum Immuntherapie, Uniklinikum Erlangen, seinen Gastvortrag zum Thema „CAR T cell therapy in autoimmune diseases“.
Nach einer kurzen Pause fand mittlerweile zum 8. Mal der Science Slam im Deichmann-Auditorium statt. 2 Doktorand:innen traten an, um die begehrte Auszeichnung als Science Slammer:in des Jahres mit nach Hause zu nehmen. Am Ende gewann Melissa Ix, Lehrstuhl für Geriatrie, für ihren Slam „Your Nose Knows“ zum Thema „Parkinson“ die 500 Euro Siegprämie. Pascal Schneider, Institut für Physiologie, erhielt für seinen Slam „Die Antenne der Zelle“ 100 Euro Teilnahmeprämie. Moderiert wurde der Slam von Leonard Quiring, Gewinner aus 2019, und Science Slam Coach Désirée Krüger.

Zum Abschluss wurden den Gewinner:innen der Posterpräsentationen vom Vormittag ihre Urkunden feierlich durch Dekan Prof. Dr. Jan Buer und Prof. Dr. Ulrich Radtke, Vorstandsvorsitzender der Stiftung Universitätsmedizin Essen, übergeben. Die besten Präsentationen wurden mit jeweils 350 Euro prämiert.

Sämtliche Preisgelder wurden auch dieses Jahr wieder durch die Stiftung Universitätsmedizin Essen zur Verfügung gestellt.

Die Gewinner:innen der Präsentationen:
Lars Dinkelbach, Klinik für Kinderheilkunde III
Lara Kaumanns, Institut für Medizinische Mikrobiologie
Michelle Elbert, Institut für Zellbiologie (Tumorforschung)
Jasmin Schmidt, Klinik für Endokrinologie, Diabetologie und Stoffwechsel
Janina Müller, Klinik für Unfall-, Hand- & Wiederherstellungschirurgie
Patrick Pais Pereira, Klinik für Neurologie
Deborah Alexis Canales Romero, Institut für Forensische Psychiatrie und Sexualforschung
Moses Kallenberger, Klinik für Kinderheilkunde I/Perinatalzentrum
Paula Steinhoff, Klinik für Neurologie
Johanna Sophie Gronen, Klinik für Neurologie
Sarah Langer, Deutsches Konsortium für Translationale Krebsforschung (DKTK)
Eva Diesterbeck, Klinik für Kinderheilkunde I/Perinatalzentrum
Areya Tabatabai, Klinik für Hämatologie
Adila Apsara, Institut für Medizinische Mikrobiologie
Svenja Christina Erkelenz, Klinik für Neurologie
Max Kallenbach, Klinik für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde
Sarah Lena Schebitz, Klinik für Kinderheilkunde III ]]>
Prof. Dr. Petra Kleinbongard wird mit dem „Adjunct Professor“ durch die Medizinische Universität Wien gewürdigt https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1720 1720 Tue, 26 Nov 2024 11:38:33 +0100 Prof. Dr. Petra Kleinbongard wurde als "Adjunct Professor" an die Medizinische Universität Wien berufen. Die 51-jährige Biologin ist seit 2020 stellvertretende Direktorin des Instituts für Pathophysiologie an der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen und des Universitätsklinikums Essen und leitet die Abteilung für Kardioprotektion.


Prof. Dr. Petra Kleinbongard ist mit der Universität Wien bereits seit vielen Jahren durch enge Forschungskooperationen im Rahmen von verschiedenen COST, European Kooperation in Science & Technology EU-Verbundprojekten (CA16225, EU-CARDIOPROTECTION von 2017-2022 und CA22169, EU-METAHEART von 2023-2027) vernetzt. Im November 2024 wurde diese gute Kooperation nun mit der Auszeichnung zum "Adjunct Professor" seitens der Medizinischen Universität Wien gewürdigt. "Die enge und wissenschaftlich bereichernde Kooperation mit internationalen Instituten im Bereich der experimentellen Kardioprotektion ist mir sozusagen eine Herzensangelegenheit. Ich freue mich, hier meine Begeisterung für dieses spannende Thema zu teilen und innovative neue Projekte zu entwickeln", so Prof. Kleinbongard.

Prof. Dr. Bruno Podesser, Leiter des Zentrums für Biomedizinische Forschung und Translationale Chirurgie an der MedUni Wien hob in der Laudatio die wissenschaftliche Reputation von Prof. Dr. Kleinbongard hervor: Sie hat 110 Originalarbeiten verfasst und 34 Reviews, zusätzlich Editorials, Leitlinien und Buchkapitel; ihr h-Index (web of science) beträgt 51 (Stand Oktober 2024). Ihre Forschung wurde mehrfach ausgezeichnet. Sie ist Mitglied in einer Vielzahl von Fachgesellschaften, seit 2021 als Associate Editor für die Fachzeitschrift "AJP-Heart and Circulatory Physiology" tätig und engagiert sich in den Editorial Boards weiterer Fachzeitschriften. ]]>
Promotionspreis der Deutschen Gesellschaft für Transfusionsmedizin und Immunhämatologie für Dr. Laura Thümmler https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1719 1719 Tue, 26 Nov 2024 10:07:23 +0100 Im Rahmen des diesjährigen Forschungstages wurde der Promotionspreis, den die Deutsche Gesellschaft für Transfusionsmedizin und Immunhämatologie im Juni 2024 verliehen hatte, an Dr. rer. nat. Laura Thümmler übergeben. Dr. Thümmler promovierte summa cum laude und veröffentlichte bereits 16 Originalarbeiten, darunter acht mit (geteilter) Erst- oder Letztautorenschaft und acht in den besten Journalen aus den Bereichen Immunologie/Virologie (Q1).
Sie fertigte ihre herausragende Promotion mit dem Titel „SARS-CoV-2: Immunantwort und antivirale Behandlung“ innerhalb von nur zweieinhalb Jahren im Rahmen eines Kooperationsprojektes zwischen Prof. Dr. med. Monika Lindemann, Institut für Transfusionsmedizin, und Herrn Prof. Dr. rer. nat. Krawczyk, Klinik für Infektiologie, an.

Mehr Informationen zur Gesellschaft für Tranfusionsmedizin und Immunhämatologie: https://www.dgti.de/ ]]>
„Bild der Frau“-Ärzteliste: Gendersensibel arbeitende Medizinerinnen in Essen https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1718 1718 Tue, 26 Nov 2024 09:06:36 +0100 BILD der Frau hat die erste Liste mit Mediziner:innen veröffentlicht, die gendersensibel arbeiten und besonderes Augenmerk auf die medizinischen Bedürfnisse und Wünsche von Frauen legt. Die Medizinische Fakultät der Universität Duisburg-Essen und die Universitätsmedizin Essen sind besonders stolz darauf, dass auf dieser Liste mehrere Forscherinnen und Ärztinnen des Standorts vertreten sind, die mit großem Engagement, fachlicher Kompetenz und viel Einfühlungsvermögen für die Gesundheit von Frauen eintreten: Privatdozentin Dr. Franziska Degenhardt (Humangenetikerin, Kinder- und Jugendpsychiatrie), Prof. Dr. Anke Hinney (Molekulargenetikerin), Prof. Dr. Dagmar Führer-Sakel (Endokrinologin), Privatdozentin Dr. Andrea Kindler-Röhrborn (experimentelle Tumorforscherin) Prof. Dr. Arzu Oezcelik (Transplantationschirurgin), Prof. Dr. Selma Ugurel (Dermatologin), Prof. Dr. Ebru Yildiz (Transplantationsmedizinerin) und Dr. Julia Wälscher (Pneumologin).
Weitere Informationen: https://www.funkemedien.de/de/presse/engagement-fuer-frauengesundheit-bild-der-frau-veroeffentlicht-erste-aerzteliste-speziell-fuer-frauen ]]>
Dr. Helmut Lieder erhält Förderpreis der Hans und Gertie Fischer Stiftung https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1717 1717 Mon, 25 Nov 2024 09:19:15 +0100 Dr. med. Helmut Lieder, Wissenschaftler am Institut für Pathophysiologie, wurde mit dem Förderpreis der Hans und Gertie Fischer Stiftung ausgezeichnet. Die Verleihung fand im Rahmen der 198. Tagung der Rheinisch-Westfälischen Gesellschaft für Innere Medizin e.V. (RWGIM) statt, die vom 15. bis 16. November 2024 in Gelsenkirchen unter der Leitung von Frau Priv.-Doz. Dr. Heike Bruck stattfand.
Der Förderpreis ehrt jährlich herausragende klinische und experimentelle Originalarbeiten aus den Gebieten der Kardiologie und Inneren Medizin, die sich der Erforschung von Ursachen, Prävention oder Behandlung fachspezifischer Erkrankungen widmen. Dr. Lieder überzeugte mit seiner Forschungsarbeit zur „Bedeutung der vago-splenalen Achse für die Signaltransduktion kardioprotektiver Manöver im Menschen“.

„Diese Auszeichnung würdigt nicht nur meine Arbeit, sondern unterstreicht die Relevanz neuer Signalwege in der Kardioprotektion, die künftig das Verständnis und die Behandlung kardiovaskulärer Erkrankungen verbessern könnten“, erklärte Dr. Lieder.

Mehr Informationen auf der Website der Hans und Gertie Fischer Stiftung ]]>
320.000 Euro für deutsch-ukrainisches Forschungsprojekt: Klinisch relevante Virusreaktivierungen durch kriegsbedingten physischen und psychischen Stress https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1716 1716 Wed, 20 Nov 2024 14:55:23 +0100 Der russische Angriffskrieg verursacht bei der ukrainischen Bevölkerung enormen physischen und psychischen Stress. Ein oft vernachlässigtes, aber sehr ernstes, durch Stress induziertes medizinisches Problem, ist die Reaktivierung chronischer Viren. Diesem Problem hat sich ein deutsch-ukrainisches Forschungsteam gewidmet. Im Rahmen des Programms „Klinikpartnerschaften“ der Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) erhalten die Wissenschaftler:innen des Instituts für Virologie des Universitätsklinikums Essen in Kooperation mit der Poltava State Medical University eine Förderung von 320.000 Euro.
Wir alle beherbergen chronische Viren, vor allem Herpesviren, die normalerweise bei einer effizienten Immunabwehr keine Krankheiten verursachen. Starker oder anhaltender Stress beeinträchtigt jedoch unsere Immunabwehr, bis sie schließlich versagt. Einige Herpesviren lösen bei Reaktivierung schwere Krankheiten aus. Diese Krankheiten können entweder akut lebensbedrohlich sein, wie im Fall von CMV, oder langanhaltende, schmerzhafte Krankheiten hervorrufen, wie bei HSV-1 und VZV. Die VZV-Reaktivierung verursacht beispielsweise Herpes Zoster (Gürtelrose), der mit chronischen Schmerzen und langfristiger Arbeitsunfähigkeit verbunden sein kann. Darüber hinaus bedroht die Reaktivierung der Viren selbst die psychische Gesundheit, was für Betroffene einen Teufelskreis darstellt. Bislang ist nicht bekannt, welche Bedrohungen in einer Kriegssituation zu Virusreaktivierungen führen. Sind Verletzungen, Kämpfe an der Frontlinie, Vertreibung oder die ständige Angst vor Luftangriffen relevante Auslöser? Dieses Wissen ist wichtig, um Virusreaktivierungen mit Impfungen zu verhindern oder mit Medikamenten zu behandeln und so gefährdete Gruppen vor der hohen Belastung zu schützen.

2023 und 2024 konnte durch ein GIZ gefördertes Nothilfeprojekt Essen-Poltava bereits die Labordiagnostik für Viren und Bakterien in Poltava erfolgreich etabliert werden. Das Forschungsprojekt kann jetzt darauf aufbauen. Anhand von Fragebögen und Haarproben sollen Stresslevel in Geflüchteten und Verwundeten definiert werden. Anhand von Blutproben sollen dann Immunität und Virusreaktivierungen bei verschiedenen Kohorten innerhalb der etablierten Klinikpartnerschaft Essen-Poltava analysiert werden.

Das Forschungsteam konzentriert sich dabei nur auf Viren, die medizinisch relevant sind und mit verfügbaren Medikamenten behandelt werden können oder deren Reaktivierung durch Impfung verhindert werden kann. Das Projekt umfasst wichtige Bildungsaspekte und soll den Aufbau von Forschungs- und weiteren Diagnostikkapazitäten in Poltava ermöglichen. Die Forschungsdaten werden für die effiziente Definition von Zielgruppen benötigt, die genau überwacht und für medizinische Maßnahmen ausgewählt werden sollten. Ziel dieses Projekts ist, die medizinische Versorgung in der Ukraine direkt zu verbessern und virusbedingte Langzeitfolgen des Krieges zu verhindern.

Zusammenfassung der Aktivitäten:
- Bestimmung des Stresslevels (mittels Fragebogen) in verschiedenen Kohorten
- Auswertung von Proben in Essen und in Poltava. Analyse der Immunität und der Virusreaktivierungen im Rahmen des bereits in Poltava etablierten Netzwerks und der dort vorhandenen Ausstattung
- Spezielle Schulung von Diagnostikpersonal aus Poltava
- Aufbau von Kapazitäten in Lehre und klinischer Forschung
- Sammlung von Forschungsdaten, Definition von Zielgruppen
- Bestimmung der benötigten Medikamente und Impfstoffe
- Unterstützung bei der Bereitstellung geeigneter Behandlungen und Impfungen

Berichterstattung zum Thema:
WAZ.de, 11.2.2024: http://www.waz.de/rhein-und-ruhr/article407816365/krieg-und-viren-was-guertelrose-mit-luftangriffen-zu-tun-hat.html (abgerufen am 6.3.2025)

Kontakt:
Universitätsklinikum Essen
Institut für Virologie
Prof. Dr. Ulf Dittmer, Projektleiter ulf.dittmer@uk-essen.de
Prof. Dr. Mirko Trilling, wissenschaftliche Koordination mirko.trilling@uk-essen.de
Dr. Gennadiy Zelinskyy, wissenschaftliche Koordination und Kommunikation mit Poltava gennadiy.zelinskyy@uk-essen.de
Ursula Schrammel, administrative Koordination ursula.schrammel@uk-essen.de ]]>
„Highly Cited Researchers 2024“: Essener Medizin stark vertreten https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1715 1715 Wed, 20 Nov 2024 14:49:55 +0100 Gleich mehrere Wissenschaftler der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen (UDE) wurden in die renommierte Liste der „Highly Cited Researchers 2024“ aufgenommen. Diese Auszeichnung ehrt Forscher:innen, deren wissenschaftliche Arbeiten weltweit überdurchschnittlich häufig zitiert werden. Zu den 2024 ausgezeichneten UDE-Wissenschaftlern gehören der Suchtforscher und Psychologe Prof. Dr. Matthias Brand, der Nuklearmediziner Prof. Dr. Wolfgang P. Fendler und der Mikrobiologe Prof. Dr. Alexander J. Probst. Bereits seit 2017 sind der Neurologe Prof. Dr. Hans-Christoph Diener und der Hautkrebsforscher Prof. Dr. Dirk Schadendorf durchgängig im Ranking vertreten, seit 2018 auch der Pathophysiologe Prof. Dr. Gerd Heusch.
Prof. Dr. Jan Buer, Dekan der Medizinischen Fakultät der UDE, kommentiert: „Dass so viele Kollegen als Highly Cited Researchers platziert sind, unterstreicht die Bedeutung der Forschung, die an unserer Fakultät geleistet wird und ihre Relevanz für die Wissenschaftsgemeinschaft. Wir sind stolz auf die ausgezeichneten Kollegen und ihre herausragenden Beiträge.“

Die aktuelle Liste umfasst fast 7.000 herausragende Forschende aus 59 Ländern, die in den vergangenen 10 Jahren mit ihren Veröffentlichungen im obersten 1 % der Zitationsraten liegen. Clarivate verwendet für diese Auszeichnung Daten aus dem Web of Science, dabei werden sowohl fachspezifische als auch interdisziplinäre Einflüsse berücksichtigt.

Weitere Informationen unter: https://clarivate.com/highly-cited-researchers ]]>
Felgenhauer-Forschungspreis für Dr. Livia Asan https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1714 1714 Wed, 20 Nov 2024 12:24:29 +0100 Dr. Livia Asan aus der Klinik für Neurologie hat den mit 10.000 Euro dotierten Felgenhauer-Forschungspreis 2024 erhalten. Die Stiftung zur Förderung junger Neurowissenschaftler zeichnet ihre Arbeiten zu Nocebo-Mechanismen bei funktionellen neurologischen Störungen (FNS) aus. Diese Gruppe von Erkrankungen wird oft spät erkannt und ist schwierig zu behandeln. Die Betroffene leiden unter Lähmungen oder Konzentrations- und Bewusstseinsstörungen, ohne das eine körperliche Ursache zugeordnet werden kann.
Es gibt Parallelen zu Nocebo-Effekten, die Livia Asan im „Bingellab“ des Zentrums für Translationale Neuro- und Verhaltenswissenschaften erforscht. Sollten Nocebo-Effekte tatsächlich ursächlich zu FNS beitragen, könnte sich neue Behandlungsmöglichkeiten ergeben. Dr. Livia Asan möchte ihr Forschungsprojekt ausweiten, das sie parallel in der Arbeitsgruppe von Prof. Ulrike Bingel sowie am King’s College in London durchführen wird. Dr. Asan wird seit Juli 2023 als UMEA Clinician Scientist gefördert.

Weitere Informationen auf den Website des SFB Treatment Expectation
https://treatment-expectation.de/entdecken-mitmachen/aktuelles/308-dr-livia-asan-wird-mit-dem-felgenhauer-forschungspreis-ausgezeichnet ]]>
„Doctor Honoris Causa“ für Prof. Dr. Tienush Rassaf https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1713 1713 Wed, 20 Nov 2024 11:10:22 +0100 Ein Ehrendoktor für herausragende wissenschaftliche Leistungen und enge Kooperation: Prof. Dr. Tienush Rassaf wurde jetzt von der Medizinischen Fakultät der Semmelweis Universität in Budapest (Ungarn) geehrt. Der 50-Jährige ist Direktor der Klinik für Kardiologie und Angiologie am Universitätsklinikum Essen und der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen und Direktor des Westdeutschen Herz- und Gefäßzentrums.

Von 2020 bis 2024 war er Prodekan für Forschung, vor Kurzem wurde er zum Prodekan für Wissens- und Technologietransfer an der Medizinischen Fakultät der UDE ernannt. Prof. Dr. Dr. h.c. Rassaf ist außerdem Sprecher des DFG-geförderten Graduiertenkollegs GRK 2989 „TCI repAMI“, in dem die Mechanismen im reperfundierten Myokard nach einem Infarkt aufgeklärt werden sollen.

Prof. Dr. Dr. h.c. Tienush Rassaf ist Herausgeber der CardioNews, der Zeitung der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie – Herz- und Kreislaufforschung, sowie im Editorial Board mehrerer Fachzeitschriften vertreten. Der Spezialist für Herz-Kreislauf-Erkrankungen veröffentlichte bislang 526 Publikationen, sein H-Index beträgt 70 (Google Scholar).

2024 wurde insgesamt sieben Personen auf Vorschlag der Fakultät für Medizin die Ehrendoktorwürde der Semmelweis Universität verliehen. Rektor Prof. Dr. Béla Merkely betonte die wissenschaftliche Inspiration, die von den Geehrten ausgeht und die Intensität der wissenschaftlichen Beziehungen: „Das oberste Ziel von Forschung, Entwicklung und wissenschaftlicher Arbeit kann nie etwas Anderes sein, als den uns anvertrauten Menschen wirksamere Therapien, bessere Heilungschancen und mehr gesunde Lebensjahre zu ermöglichen“. ]]>
Neu an UDE / UK Essen: Prof. Dr. Sylvia Hartmann Bösartigen Lymphomen auf der Spur https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1711 1711 Tue, 19 Nov 2024 12:38:38 +0100 Zum ersten September 2024 hat Professorin Dr. Sylvia Hartmann die Leitung des Instituts für Pathologie am Universitätsklinikum Essen übernommen. Mit ihrer Berufung gewinnt die Medizinische Fakultät der Universität Duisburg-Essen eine ausgewiesene Expertin in der Erforschung und Diagnostik maligner Lymphome. Die Medizinerin war zuletzt Heisenberg-Professorin für Translationale Pathologie an der Goethe Universität Frankfurt.


Krebs kann Zellen unseres Immunsystems befallen. Welche Schritte dazu führen, dass Lymphozyten, die in der Regel selbst die Tumorenentstehung überwachen und bekämpfen, maligne entarten, erforscht Prof. Dr. Sylvia Hartmann. „Ich untersuche die Entstehung von Tumoren und die genetischen Grundlagen von Krebserkrankungen, insbesondere bei malignen Lymphomen“, so die neue Professorin für Pathologie an der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen.

Maligne, also bösartige, Lymphome entstehen, wenn Lymphozyten, eine spezielle Art weißer Blutkörperchen, unkontrolliert wachsen und sich ansammeln, in Lymphknoten, der Milz oder im Knochenmark. Beispielhaft dafür ist das Hodgkin-Lymphom, das sich durch schmerzlose Schwellungen der Lymphknoten äußert und unbehandelt tödlich verläuft. In Deutschland gehört diese Krebsart zu den seltenen Erkrankungen, sie trifft jedoch häufig Jugendliche und junge Erwachsene und kann mit aktuellen Therapien in den meisten Fällen geheilt werden.

Aktuell erforschen Professorin Hartmann und ihr Team das Hodgkin-Lymphom und Varianten der Erkrankung. „Da es einen Subtyp gibt, der die seltene Immunglobulin-Schwerkette IgD exprimiert, hatten wir die Hypothese, dass es einen Zusammenhang zu dem IgD-bindenden Protein des gram-negativen Bakteriums Moraxella catarrhalis geben könnte. Tatsächlich konnten wir nachweisen, dass die B-Zell-Rezeptoren dieses Subtyps ein sezerniertes Protein von Moraxella catarrhalis erkennen und dadurch zu einem vermehrten Wachstum anregen können. Wir konnten also eine Rolle einer bakteriellen Infektion bei der Entstehung des Lymphoms nachweisen. Zudem konnten wir noch ein weiteres Bakterium, Rothia mucilaginosa, identifizieren, das bei einem Teil der IgD-negativen Hodgkin Subtypen zur Lymphomentstehung beiträgt“, sagt die 45-Jährige. In wie weit diese Erkenntnisse auch Auswirkungen auf therapeutische Ansätze haben, ist Gegenstand weiterer Forschung.

Einen weiteren Schwerpunkt legt Prof. Hartmann auf die Zellbewegung von Immunzellen. „Mein Team und ich haben dabei herausgefunden, dass sich die Tumorzellen und die Zellen um sie herum je nach Lymphomtyp unterschiedlich bewegen.“ Darüber hinaus gelang es der Trägerin des Rudolf-Virchow-Preises (2017), drei Schlüsselgenmutationen des o.g. Hodgkin-Lymphom Subtyps, zu identifizieren.

Sylvia Hartmann studierte Medizin in Deutschland und Frankreich an den Universitäten Mainz, Würzburg sowie Lausanne und Paris (1998-2005). Nach ihrer Promotion (2005) ließ sie sich am Uniklinikum der Goethe Universität Frankfurt/Main zur Fachärztin für Pathologie (2005-2011) weiterbilden, ab 2013 war sie als Oberärztin am Universitätsklinikum Frankfurt tätig. Zugleich übernahm sie von 2011 bis 2018 am Universitätsklinikum Frankfurt die ärztliche Leitung des molekularbiologischen Labors. In ihrer Habilitation (2014) beschäftigte sie sich unter anderem mit Hodgkin-Lymphomen und war seit 2016 außerplanmäßige Professorin an der Universität Frankfurt. Im Jahr 2017 erhielt sie den Rudolf-Virchow-Preis. Von 2022 bis 2024 wurde sie von der DFG als Heisenberg-Professorin für Translationale Pathologie an der Universität Frankfurt gefördert. ]]>
Lehrpreis für KI-Projekt: Gespräche mit virtuellen Patient:innen https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1712 1712 Tue, 19 Nov 2024 11:58:47 +0100 Gerade im Gespräch mit psychisch Erkrankten müssen Ärzt:innen Fingerspitzengefühl an den Tag legen. Dies können UDE-Studierende Im Projekt "EVA" mit virtuellen Patient:innen trainieren. Die Deutsche Gesellschaft für Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie (DGKJP) zeichnete EVA jetzt mit ihrem Lehrpreis* aus.
„EVA – Emotionale virtuelle Agent:innen in der Kinder- und Jugendpsychiatrie“ ist ein gemeinsames Projekt von PD Dr. Gertraud Gradl-Dietsch (LVR-Universitätsklinik Essen/UDE) und dem UDE-Lehrstuhl für Medieninformatik/Entertainment Computing. Es ermöglicht Studierenden, ambulante Erstgespräche mit virtuellen Charakteren zu führen. Die sind realistisch gestaltet und simulieren Patient:innen in der Kinder- und Jugendpsychiatrie. Mithilfe einer VR-Brille können Studierende das Gespräch beliebig oft führen und ohne Sorge, etwas falsch zu machen. So erproben sie ihre Fertigkeiten und lernen, neue Hypothesen zu testen.

* Der Lehrpreis für innovative und nachahmenswerte Lehrprojekte für Studierende der Medizin oder Psychologieder der DGKJP ist mit 2.000 Euro dotiert;1.000 Euro davon gehen an die Fachschaft Medizin der UDE. ]]>
Weniger Stress, mehr Gleichgewicht: Veränderter Lebensstil entstresst das Immunsystem bei Morbus Crohn https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1710 1710 Mon, 18 Nov 2024 11:22:49 +0100 Morbus Crohn ist eine chronisch-entzündliche Darmerkrankung, bei der Immunzellen aus dem Gleichgewicht geraten sind. Stress kann die Symptome verstärken und den Krankheitsverlauf beschleunigen. Ein Forschungsteam der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen und der Sozialstiftung Bamberg hat kürzlich gezeigt, dass ein multimodales Programm zur Stressbewältigung und Lebensstilveränderung das Immunsystem positiv beeinflussen kann. Die umfangreichen Analysen der Immunzellen für die jetzt in „Inflammatory Bowel Diseases“ veröffentlichte Studie wurden in Essen durchgeführt.
Schon länger ist bekannt, dass Stress das Immunsystem negativ beeinflusst. Dass auch der Umkehrschluss gilt und Übungen zur Stressreduktion sich positiv auf die Lebensqualität von Patient:innen mit Morbus Crohn auswirken, haben die Forschenden der Medizinischen Fakultät Universität Duisburg-Essen und der Sozialstiftung Bamberg über einen Zeitraum von neun Monaten an insgesamt 37 Patient:innen untersucht und bereits zu Jahresbeginn veröffentlicht. Mit der verbesserten Lebensqualität gingen auch Veränderungen im Immunsystem einher. Wie diese immunologischen Veränderungen genau aussehen, hat das Forschungsteam jetzt in einer neuen Studie vorgestellt. Dabei hatten sie vor allem zwei Zelltypen im Blick: die regulatorischen T-Zellen (Tregs), die Entzündungen bremsen und die konventionelle CD4+ Helfer-T-Zellen, die Entzündungen eher fördern. Da die Wanderung von T-Zellen eine wichtige Rolle bei der Entstehung von Morbus Crohn spielt, wurden auch zwei Moleküle untersucht, die den Immunzellen helfen, gezielt in den Darm zu gelangen: GPR15 und CCR9.

Im Blut von Morbus Crohn Patient:innen zirkulieren mehr aktivierte T-Zellen als bei gesunden Menschen. Das ließ sich durch die Lebensstilintervention verbessern. Die Betroffenen erlernten verschiedene Techniken zur besseren Stressbewältigung, die Bewegungselemente, Atemübungen und Entspannungstechniken umfassten. Dieser komplexe Ansatz zeigt auch auf immunologischer Ebene Erfolg. „Vor allem die Zahl der regulatorischen T-Zellen, der Tregs, ließ sich auf ein gesundes Maß reduzieren“, so Dr. Alexandra Mekes-Adamczyk, die Erstautorin der Studie. Zwei Moleküle, die beiden „Darmhoming“-Rezeptoren GPR15 und CCR9, sind bei den Erkrankten stark erhöht. Auch ihr Anteil ließ sich durch das Programm deutlich verringern. „Die Verbesserung der Lebensqualität der Patient:innen korrelierte signifikant mit den Veränderungen der Immunzellen und könnte auf eine reduzierte Entzündungsaktivität im Darm hinweisen.“ , erklärt Dr. Mekes-Adamczyk. „Wir sind zuversichtlich, dass eine kontinuierliche Anwendung solcher Programme langfristig positive Effekte auf das Immunsystem und die Darmgesundheit bewirken könnte und möchten daher die genauen Mechanismen im Darm weiter erforschen“, so das Fazit der Autor:innen.

„Unsere Ergebnisse verdeutlichen, wie wichtig es ist, Stressbewältigung und Lebensstiländerungen in die Behandlung von entzündlichen Darmerkrankungen einzubeziehen“, so Prof. Dr. Jost Langhorst, der den Stiftungslehrstuhl für Integrative Medizin innehat und mit dem Schwerpunkt Translationale Gastroenterologie der Universität-Duisburg-Essen am Klinikum am Bruderwald in Bamberg als Chefarzt tätig ist. „Die multimodalen Mind-Body-Ansätze im Stressmanagement sind vielversprechend, um das Immunsystem positiv zu beeinflussen und das allgemeine Wohlbefinden von Morbus Crohn-Patienten zu verbessern.“

„Die Elemente der Mind-Body Medizin können konventionelle Therapien und personalisierte Behandlungsansätze ergänzen“, so die Autor:innen. Weitere Forschung sei jedoch nötig, um die genauen Mechanismen zu verstehen und den Einsatz dieser Ansätze in der klinischen Praxis zu optimieren.

Link zu den Originalveröffentlichungen:

Evaluation of a Multimodal Stress Management and Comprehensive Lifestyle Modification Program on Quality of Life and Gastrointestinal Symptoms in Patients with Crohn's Disease: A Randomized Controlled Pilot Trial with 9-Month Follow-Up


Lifestyle Intervention Modulates the CD4+ T Cell Profile in the Blood of Crohn’s Disease Patients













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Protonentherapie: DFG fördert GRK „AMTEC-PRO" https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1709 1709 Mon, 18 Nov 2024 10:10:15 +0100 Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) richtet zur weiteren Stärkung der frühen wissenschaftlichen Karrierestufen zwölf neue Graduiertenkollegs (GRK) ein. Das hat der zuständige Bewilligungsausschuss in Bonn beschlossen. Die neuen GRKs werden ab Oktober 2025 fünf Jahre mit insgesamt rund 82 Millionen Euro gefördert. Eines der neuen GRKs ist in Dortmund und Duisburg-Essen angesiedelt: AMTEC-PRO – Fortgeschrittene Methoden und Technologien für die Protonentherapie.


Bei der Protonentherapie handelt es sich um eine noch recht neue Form der Strahlentherapie zur Behandlung von Tumoren. Der Vorteil von Protonen gegenüber der üblichen Bestrahlung mit Elektronen oder Gammastrahlung liegt darin, dass die Wirkung des Protonenstrahls besonders stark lokalisiert ist und der Tumor somit präziser bestrahlt werden kann – wodurch das gesunde Gewebe und die umliegenden Organe besser geschont werden. Das GRK „AMTEC-PRO – Fortgeschrittene Methoden und Technologien für die Protonentherapie“ will die Protonentherapie durch den Einsatz neuer Methoden und Ansätze präziser, schonender und breiter anwendbar machen, damit zukünftig mehr Patient:innen von dieser Therapie profitieren können.
(TU Dortmund, Sprecher: Professor Dr. Kevin Kröninger; ebenfalls antragstellend: Universität Duisburg-Essen)

Zur Meldung der DFG: https://www.dfg.de/de/service/presse/pressemitteilungen/2024/pressemitteilung-nr-44 ]]>
CTBP2-Genvarianten mit Relevanz für Körpergewicht und Essverhalten https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1708 1708 Thu, 14 Nov 2024 10:03:40 +0100 Forscher:innen der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen konnten zeigen, dass drei genetische Varianten im CTBP2-Gen sowohl mit einem geringeren Body-Mass-Index (BMI) als auch mit einem erhöhten Risiko für die Essstörung Anorexia nervosa, umgangssprachlich Magersucht genannt, in Verbindung stehen. Die Effekte dieser drei Varianten auf das Körpergewicht waren hauptsächlich bei Frauen zu finden. „Das hat uns natürlich hellhörig gemacht. Denn Anorexia nervosa ist eine Erkrankung, die vorwiegend junge Mädchen betrifft“, erklärt Prof. Dr. Anke Hinney, Leiterin der Sektion für Molekulargenetik Psychischer Störungen am LVR-Universitätsklinikum. Nun wurden neue Erkenntnisse in der Zeitschrift „Molecular Psychiatry“ veröffentlicht.
„Interessant ist, dass die genetischen Varianten, die wir nun in Patientinnen mit Anorexia nervosa und Kindern und Jugendlichen mit Adipositas gefunden haben, alle in einer spezifischen Region von CTBP2 liegen. Diese Region kodiert für das RIBEYE-Protein, von dem wir bisher geglaubt haben, dass es vor allem in den sogenannten Bändersynapsen (engl. „synaptic ribbons“), also beispielsweise in der Retina im Auge vorkommt“, erläutert Dr. Luisa Rajcsanyi, eine der Seniorautor:innen der Studie.

Um diesen unerwarteten Zusammenhang besser zu verstehen, haben sich die Forscher:innen Expressionen des Proteins und seiner Vorläufer-Version, der mRNA („messenger RNA“), in verschiedenen Tiermodellen näher angeschaut. So konnte zum ersten Mal überhaupt eine Ribeye mRNA im Hypothalamus, einer Gehirnregion mit einer hohen Relevanz für Energiebilanz und Essverhalten, nachgewiesen werden.

„Anschließend untersuchten wir auch mögliche Zusammenhänge mit Leptin, einem der wichtigsten Hormone für das Essverhalten. Dazu haben wir Mäuse untersucht, die kein körpereigenes Leptin bilden können. Wurden diese Mäuse mit Leptin behandelt, stieg die Produktion von Ribeye im Hypothalamus deutlich an“, sagt Prof. Dr. Anke Hinney. „Weiterführende Analysen müssen nun zeigen, über welchen Mechanismus RIBEYE das Körpergewicht reguliert.“


Link zur Originalveröffentlichung:
Genetic and functional analyses of CTBP2 in anorexia nervosa and body weight regulation

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Krebsforschung: EU-Förderung für Essener Forscher im neuem Theranostik-Konsortium https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1707 1707 Thu, 14 Nov 2024 09:50:34 +0100 Fast 1,3 Millionen Euro aus dem EU Horizon Programm fließen in die Forschung zur Theranostik für die Behandlung von Krebs. Bildgebende Diagnostik, verbunden mit zielgerichteten Therapeutika, soll eine noch personalisiertere Medizin ermöglichen. Nun geht es darum, diesen Ansatz europaweit auszurollen. Im neu gegründeten Konsortium Thera4Care (Theranostics ecosystem for personalised care) sind die Klinik für Nuklearmedizin und das Institut für Künstliche Intelligenz des Universitätsklinikums Essen und der Universität Duisburg-Essen maßgeblich beteiligt.
Thera4Care bringt 29 Partner aus europäischen akademischen und klinischen Einrichtungen, pharmazeutischen Unternehmen sowie Patientenvertretungen und Fachgesellschaften zusammen; es wird insgesamt mit 25,3 Millionen Euro von der Innovative Health Initiative (IHI) finanziert.

Gemeinsam will man die gezieltere Krebsbehandlung und Präzisionsmedizin mehr Patient:innen in Europa zugänglich machen. Theranostische Ansätze werden bereits bei bestimmten Prostata- und neuroendokrinen Krebsarten im Spätstadium eingesetzt. Sie nutzen die molekulare Bildgebung, um Tumorrezeptoren sichtbar zu machen und ggf. ein radioaktives Medikament zu verabreichen, das selektiv auf die Tumorzellen wirkt. Bisher geschieht dies allerdings nur in einigen spezialisierten Zentren.

Die Essener Wissenschaftler:innen konzentrieren sich in dem Gemeinschaftsprojekt nun vor allem auf die präklinische und klinische (Phase 1) Testung neuer Theranostika und deren Wirkmechanismen, und die KI-basierte Optimierung des klinischen Einsatzes von Radiotheranostika.

„Wir schaffen damit eine belastbare Basis für diesen schnell wachsenden Bereich der Präzisionsmedizin“, erklärt Prof. Dr. Ken Herrmann, Direktor der Klinik für Nuklearmedizin und Wissenschaftler an der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen.

Das Vorhaben läuft bis Ende 2029, die Federführung des Konsortiums liegt bei der Università Cattolica del Sacro Cuore in Rom (Italien).

Mehr zum Projekt unter: https://www.thera4care.eu
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Laborjournal-Ranking: Krebsforscher Prof. Dr. Dirk Schadendorf auf Platz 2 der „meistzitierten Köpfe“ https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1706 1706 Wed, 13 Nov 2024 11:53:47 +0100 Das "Laborjournal" wertet regelmäßig aus, welche Wissenschaftler:innen besonders erfolgreich in ihren jeweiligen Fachgebieten publizieren. Der Mediziner Prof. Dr. Dirk Schadendorf, Direktor des WTZ Essen und Direktor der Klinik für Dermatologie liegt im Ranking der „meistzitierten Köpfe in der Krebsforschung" auf Platz 2. An 441 Artikeln hat der Wissenschaftler der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen mitgewirkt, seine Publikationen wurden insgesamt 72.663 mal zitiert. Auch an zwei der am häufigsten zitierten Fachartikeln war der Essener Forscher beteiligt.



Für das aktuelle Ranking zur Krebsforschung wurden die Publikationen der Jahre 2013 bis 2022 analysiert. Auf dem ersten Platz rangiert Prof. Dr. Hermann Brenner, auf dem dritten Platz Prof. Dr. Ben Schöttker, beide vom Institut für Klinische Epidemiologie und Alternsforschung des DKFZ in Heidelberg.

Zur Publikationsanalyse: Ran an die Checkpoints! Publikationsanalyse 2013-2022: Krebsforschung - von Mario Rembold, Laborjournal 11/2024 ]]>
Virtuelle Realität als moderne Methode zur Auffrischung von Erste-Hilfe-Kenntnissen https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1705 1705 Sun, 10 Nov 2024 15:34:50 +0100 In einer neuen Studie wurde untersucht, wie Virtual Reality (VR) helfen kann, die Kenntnisse in der lebensrettenden Erste-Hilfe, auch Basic Life Support (BLS) genannt, aufzufrischen. Dr. Cynthia Szalai und PD Dr. Frank Herbstreit haben die Studie mit Studierenden des 4. klinischen Semesters im Rahmen des Blockpraktikums Notfallmedizin durchgeführt. Dabei kamen die neuen VR-Brillen zum Einsatz, die für realistische Szenarien in der Lehre genutzt werden. Mit dieser VR-Technologie können die Studierenden in einer realistischen und sicheren Umgebung lernen, was besonders in medizinischen Notfällen von großer Bedeutung ist.
Die Studie umfasste 193 Teilnehmer, die in zwei Gruppen eingeteilt wurden. Die eine Gruppe erhielt eine klassische Schulung, während die andere Gruppe mit VR-Szenarien trainierte. Dieses VR-Training beinhaltete interaktive Übungen und Simulationen, die den Teilnehmenden sofortiges Feedback zu ihren Wiederbelebungsversuchen gaben.

Die Ergebnisse waren ermutigend: Die Teilnehmenden der VR-Gruppe zeigten sowohl unmittelbar nach dem Training als auch zwölf Wochen später signifikante Verbesserungen in ihrem theoretischen Wissen. In praktischen Übungen, in denen die lebensrettenden Fähigkeiten getestet wurden, gab es jedoch keine messbaren Unterschiede zwischen den beiden Gruppen.

Die Teilnehmer:innen berichteten zwar auch von einigen technischen Herausforderungen beim Gebrauch der VR-Technologie, waren insgesamt aber zufrieden mit den neuen Trainingsmethoden. Viele waren der Meinung, dass das VR-Training eine wertvolle Ergänzung zur traditionellen Erste-Hilfe-Ausbildung darstellt.

Die Studie zeigt, dass Virtual Reality eine attraktive und praxisnahe Option für die Auffrischung lebensrettender Erste-Hilfe-Kenntnisse darstellt“, resümiert Dr. Cynthia Szalai. Die innovative VR-Methode könne entscheidend dazu beitragen, das Wissen über Erste Hilfe zugänglich zu machen und die Bereitschaft zu fördern, in Notfallsituationen zu helfen. ]]>
Fortschritte bei der Digitalisierung in der klinischen Ausbildung https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1704 1704 Sun, 10 Nov 2024 15:28:08 +0100 Im Rahmen des Erasmus+ 4D-Projekts (Determinanten, Design, Digitalisierung, Verbreitung) wurden im Projektbereich „Digitalisierung an Praxisplätzen“ bemerkenswerte Fortschritte erzielt. Ziel des Projekts war es, mobile Technologien in die klinische Ausbildung zu integrieren und so ein effektives Lernumfeld für Studierende im Gesundheitswesen zu schaffen.
Ein zentraler Bestandteil war die Einführung und Erprobung von zwei digitalen Lernwerkzeugen, die speziell für die klinische Praxis entwickelt wurden: die Learning Toolbox (LTB) und das Learning Goal Widget (LGW). Diese Tools wurden erfolgreich an drei europäischen Gesundheitseinrichtungen getestet. Die LTB hilft den Studierenden, Lernmaterialien zu verwalten und ihren Fortschritt zu dokumentieren, während das LGW die Verfolgung von Lernzielen und das Sammeln von Feedback ermöglicht.
Darüber hinaus wurden umfassende Analysen der beteiligten Institutionen durchgeführt, um die vorhandenen Stärken und Herausforderungen zu identifizieren. Die Ergebnisse flossen in die Weiterentwicklung der digitalen Anwendungen ein, um eine noch bessere Unterstützung für Studierende und Mentoren zu gewährleisten.

Die Pilotphase zeigte, dass mobile Technologien das praxisorientierte Lernen im Gesundheitsbereich erheblich verbessern können. Gleichzeitig wurden Herausforderungen in der Benutzerfreundlichkeit und der Integration von Mentoren erkannt, die durch gezielte Schulungen und Workshops adressiert werden sollen. Insgesamt verdeutlichen die Ergebnisse das große Potenzial mobiler Technologien, die klinische Ausbildung zu revolutionieren. Um ihre Wirksamkeit langfristig zu sichern, ist eine kontinuierliche Anpassung und enge Zusammenarbeit zwischen Studierenden, Lehrenden und Institutionen notwendig.

Mehr zum Projekt:
https://4d.tecnocampus.cat/ ]]>
Erfolgreiche Auftaktveranstaltung im Graute-Oppermann-Graduierten Kolleg STAR-GEN https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1703 1703 Sun, 10 Nov 2024 15:17:18 +0100 Starvationsforschung untersucht, wie sich der Körper an extremen Nahrungsmangel anpasst. Bei der psychischen Störung Anorexia nervosa (AN), die als Beispiel einer Starvationserkrankung gelten kann, nimmt die Erniedrigung des Hormons Leptin eine zentrale Rolle ein. Die Gabe von Leptin hat bei Patient:innen mit AN positive Effekte sowohl auf psychischer als auch auf somatischer Ebene, jedoch sind die genauen Mechanismen noch nicht vollständig verstanden. Da Frauen häufiger von AN betroffen sind, sind geschlechtersensible Analysen besonders wichtig. Das Graute-Oppermann-Graduiertenkolleg STAR-GEN adressiert diese komplexen Fragestellungen. Das interdisziplinäre Programm richtet sich an Doktorand:innen aus der Medizin.
Am Dienstag, 5.11. fand unter reger Beteiligung die Auftaktveranstaltung des Graute-Oppermann-Graduiertenkollegs statt. Nach der Eröffnung der Veranstaltung durch Frau Prof. Dr. Hinney als Leiterin des Kollegs und des Instituts für Geschlechtersensible Medizin, konnten die Teilnehmer:innen den interessanten Vorträgen der bereits eingeschlossenen Stipentat:innnen folgen. Mit dabei waren auch Herr Prof. Dr. Nehen, ein Neffe der Namensgeber der Stiftung und Herr Prof. Dr. Teufel, ärztlicher Direktor der LVR-Universitätsklinik Essen und Kuratoriumsmitglied der Stiftung. ‚Den Stiftern hätte das interdisziplinäre Projekt große Freude gemacht‘, so Prof. Dr. Nehen, der sich intensiv an der Diskussion beteiligte. Für das kommende Jahr ist ein Update mit neuen Ergebnissen geplant.

Mehr über das Graute-Oppermann-Graduiertenkolleg:
https://www.uni-due.de/med/graute-oppermann-graduiertenkolleg.php ]]>
Mitochondriale DNA-Mutationen: Bremse oder Antrieb der Krebsentwicklung? https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1701 1701 Mon, 04 Nov 2024 10:12:17 +0100 Genetische Veränderungen in der DNA der Mitochondrien spielen bei vielen erblichen Krebserkrankungen eine entscheidende Rolle. Diese Veränderungen beeinflussen auch die Entstehung und das Wachstum von schwarzem Hautkrebs, haben Forschende der Universität Duisburg-Essen und der University of Texas (USA) jetzt in Laborversuchen mit einem neu entwickelten Krebsmodell zeigen können.
Krebs entsteht häufig durch Veränderungen im Erbgut, so genannte Mutationen in der DNA. Die Mitochondrien, die „Kraftwerke“ unserer Zellen, besitzen eine eigene DNA, die mtDNA. Auch in Krebszellen ist sie häufig verändert, jedoch welche Bedeutung diese Mutationen bei der Entstehung und Ausbreitung von Krebserkrankungen haben, war bislang unklar. Um dies zu untersuchen, haben Forschende der Universität Duisburg-Essen und der University of Texas (USA) neue Zelllinien entwickelt und die Studie in der Fachzeitschrift Science Advances veröffentlicht. Die neuen Krebsmodell-Zelllinien stammen von Hautkrebszellen ab und besitzen entweder über normale mtDNA oder mtDNA mit schädlichen Mutationen, die die Funktion der Mitochondrien beeinträchtigen. Das Forscherteam fand heraus, dass auch Zellen mit stark beschädigter mtDNA Tumore bilden können, dass Krebszellen aber gesunde Mitochondrien bevorzugen, um zu wachsen und sich im Körper auszubreiten.

„Die Krebszellen mit stark geschädigter mtDNA haben trotzdem Tumore gebildet, obwohl ihre Mitochondrien nicht mehr richtig funktionieren. Das konnten wir mittels metabolischer Untersuchungen feststellen“, erklärt Prof. Dr. Dr. Alpaslan Tasdogan, Leiter der Studie und Professor in der Klinik für Dermatologie des Universitätsklinikums Essen. Allerdings hatten diese Zellen größere Schwierigkeiten, sich im Körper weiter auszubreiten und Metastasen zu bilden. „Das bedeutet, dass sie weniger erfolgreich vom Tumor in den Blutkreislauf gelangen und sich auf andere Organe ausbreiten können.“ Die Forschenden führen dies auf zwei Effekte zurück: geringere Zellmobilität und eine verminderte Anpassungsfähigkeit der Krebszellen.

„Wenn die Zellen jedoch direkt in den Blutkreislauf injiziert wurden, waren sie weiterhin in der Lage, sich in anderen Organen anzusiedeln“, so Prof. Tasdogan. In Tumoren, die sowohl normale als auch mutierte mtDNA enthielten, wuchsen Zellen mit funktionierender mtDNA deutlich besser. Zellen mit mutierter mtDNA schienen aber dennoch das Tumorwachstum zu fördern. Die Integration von mtDNA-Untersuchungen in den klinischen Alltag sowie deren experimentelle Weiterentwicklung wird ein zukünftiges Forschungsthema der Arbeitsgruppe sein.


Link zu Originalveröffentlichung:
Pathogenic mitochondrial DNA mutations inhibit melanoma metastasis



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Herzinfarktforschung – 20 Sekunden statt 90 Minuten: Schnellere Messergebnisse dank KI https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1702 1702 Fri, 01 Nov 2024 11:31:39 +0100 Um die Größe eines Herzinfarktes in Laborversuchen zu bestimmen, werten Forschende Bilder von betroffenen Schweineherzen bislang in ca. 90 Minuten „von Hand“ aus. Der Einsatz von Künstlicher Intelligenz beschleunigt den Vorgang auf etwa 20 Sekunden. Die neue Methode hat ein Forschungsteam der Medizinischen Fakultät der UDE und des Universitätsklinikums Essen entwickelt.
Für die Infarktforschung ist es wichtig zu wissen, wie groß ein Infarkt unter definierten Bedingungen ist und wieviel Herzgewebe dabei abgestorben ist. Eine präzise Bestimmung der Infarktgröße ist unerlässlich, um neue herzschützende, sog. kardioprotektive, Behandlungen zu entwickeln u. Dazu wird zunächst dem verstorbenen Schwein nach durchlebtem Herzinfarkt das Herz entnommen. Im Anschluss werden Herzschnitte angefertigt, digitale Bilder aufgenommen und schließlich von Hand ausgewertet. Ein Forschungsteam der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen um Prof. Petra Kleinbongard und Prof. Gerd Heusch hat in Zusammenarbeit mit Prof. Jakob Nikolas Kather von der TU Dresden nun eine schnelle und präzise KI-basierte Methode in „Basic Research in Cardiology“ veröffentlicht. Ihr automatisiertes Verfahren beschleunigt die Messung: von etwa 90 Minuten auf 20 Sekunden.

In dieser Studie wurden insgesamt 3869 digitale Bilder von TTC-gefärbten Herzschnitten aus Schweinen verwendet, um ein Deep-Learning-Modell zur Infarktgrößenbestimmung zu trainieren und etablieren. Die Forschenden haben die Bilder digital vorverarbeitet, indem sie störende Hintergründe entfernt und das Bildformat angepasst haben.

Zunächst wurde an einem Teil der digitalen Herzschnitt-Bilder die Künstliche Intelligenz angelernt. Als Referenz für die Künstliche Intelligenzwurden von Hand die Infarktbereiche, die nicht-betroffenen Bereiche und andere relevante Regionen auf den Herzschnitt-Bildern eingezeichnet. Durch den Einsatz eines speziell trainierten Deep-Learning-Modells auf Basis der U-Net-Architektur konnte die Auswertungszeit pro Experiment von 90 Minuten auf nur 20 Sekunden reduziert werden. „Die Ergebnisse, die das Modell uns in einem unabhängigen Datenset liefert, stimmen bis zu 98% mit unseren manuellen Messungen an Schweineherzen überein“, erklärt Prof. Petra Kleinbongard. Damit stellt die neue Methode eine objektive und zuverlässige Alternative zur herkömmlichen Infarktgrößenmessung dar, die auch in Forschungsverbünden eingesetzt werden kann. Die Technologie wurde bereits erfolgreich in verschiedenen Herzmodellen getestet und könnte die Forschung zur Kardioprotektion erheblich voranbringen.

Link zur Originalveröffentlichung:
Deep learning segmentation model for quantification of infarct size in pigs with myocardial ischemia/reperfusion ]]>
Wissenschaftspreise der Sparkasse Essen: Ausgezeichnete Dissertationen! https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1700 1700 Wed, 30 Oct 2024 12:17:28 +0100 Exzellente Dissertationen, die einen bedeutenden Beitrag für die Gesellschaft leisten, prämiert die Sparkasse Essen gemeinsam mit der UDE mit ihren Wissenschaftspreisen. Sie gingen in diesem Jahr an die Bildungsforscherin Dr. Melanie Genrich-Hasken, den Mediziner Dr. Emre Kocakavuk und den Wirtschaftswissenschaftler Dr. Michal Narajewski.
Dr. Emre Kocakavuk wurde mit dem Wissenschaftspreis für den Fachbereich Medizin prämiert. Er untersuchte die molekulare Ebene des Glioblastoms. Das Glioplastom zählt zur Gruppe der Gliome (Hirntumore) und ist die aggressivste Form seiner Art. "Die Forschungsergebnisse dieser Dissertation liefern relevante Befunde zu Resistenzmechanismen gegenüber Strahlen- und Chemotherapien bei Gliomen, um in Zukunft gezieltere medizinische Behandlungen zu gewährleisten", heißt es in der Begründung der Sparkasse.

Zur vollständigen Meldung der UDE:
https://www.uni-due.de/2024-10-30-sparkasse-essen-vergibt-wissenschaftspreise ]]>
Blutbildende Stammzellen: Warum werden schwangere Frauen nicht anämisch? https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1659 1659 Tue, 29 Oct 2024 15:29:52 +0100 Werden vermehrt rote Blutkörperchen im Körper benötigt – beispielsweise während einer Schwangerschaft - müssen die blutbildenden Stammzellen zur Produktion angeregt werden. Wie diese Stammzellen aktiviert werden, war bisher unklar. Forschende der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen haben in einer kürzlich in Science veröffentlichten Studie festgestellt, dass sogenannte Retrotransposons, kleine Erbguteinheiten, die sich innerhalb des Genoms hin und her bewegen können, die Aktivierung der Stammzellen auslösen und so die Blutbildung in Gang setzen.
Nicht alle Gene im Körper sind dauerhaft angeschaltet, viele bleiben stillgelegt, bis sie durch verschiedene Prozesse aktiviert werden. Auslöser können äußere Einflüsse wie der Lebensstil sein, aber auch Erkrankungen und deren Behandlungen. Ein aktuelles Beispiel sind die blutbildenden Stammzellen im Knochenmark. Sie werden erst aktiviert, wenn der Organismus vermehrt rote Blutkörperchen aufbaut, beispielsweise während einer Schwangerschaft oder nach einem größeren Blutverlust. Forschende der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen und der University of Texas (USA) zeigen in ihrer kürzlich in Science* veröffentlichten Studie, dass genetische Elemente, sogenannte Retrotransposons, für die Aktivierung der blutbildenden Stammzellen zuständig sind.


Die Studie zeigt, auf welche Weise die für die Blutbildung erforderlichen Gene im Körper bei Bedarf angeschaltet werden können. Zunächst werden die Retrotransposons aktiviert, sie sind Teil des Erbguts und können sich innerhalb eines Genoms frei bewegen. Die Retrotransposons aktivieren wiederum die blutbildenden Stammzellen, die daraufhin mit der Produktion der vermehrt benötigten roten Blutkörperchen im Knochenmark beginnen.

„Wir haben beobachtet, dass Retrotransposons die Stammzellaktivität steigern, indem sie die Immunabwehr aktivieren und eine sterile Entzündungsreaktion fördern“, erklärt Prof. Dr. Dr. Alpaslan Tasdogan, Leiter der Studie und Professor in der Klinik für Dermatologie am Universitätsklinikum Essen und Emmy Noether & ERC Starting Grant Fellow sowie Inhaber der Peter-Hans Hofschneider Stiftungsprofessur. Die Retrotransposons aktivieren zwei angeborene Immunsensoren, cGAS und STING, die für die Bildung des Signalmoleküls Interferon und Interferon regulierte Gene in den blutbildenden Stammzellen sorgen.

Die vermehrte Erzeugung roter Blutkörperchen ist beispielsweise während einer Schwangerschaft notwendig, um die Mutter und das Ungeborene mit ausreichend Sauerstoff versorgen zu können. Wenn die Aktivierung der Retrotransposons durch bestimmte Medikamente oder genetische Defekte unterdrückt wird, können die roten Blutkörperchen nicht in ausreichender Zahl produziert werden und es droht eine Anämie.


In enger Zusammenarbeit mit den Gynäkolog:innen der Universitätsmedizin Essen konnte das Team zeigen, dass das Schwangerschaftshormon Östrogen im Aktivierungsprozess eine wichtige Funktion hat. Die Forschenden haben die Wirkung von Östrogen auf die Aktivierung der Retrotransposons in nicht-schwangeren Mäusen untersucht. „Wir konnten zwar einen Aktivierungseffekt beobachten, er fiel jedoch schwächer aus als bei schwangeren Mäusen. Das deutet darauf hin, dass neben Östrogen noch weitere Faktoren an dem Aktivierungsprozess beteiligt sein müssen“, verdeutlicht Prof. Dr. Rainer Kimmig, Direktor der Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe am Universitätsklinikum Essen.


Die Aktivierung der Retrotransposons ist auch während der Schwangerschaft beim Menschen von entscheidender Bedeutung. Wenn beispielsweise dauerhaft Medikamente zur Behandlung von Viruserkrankungen wie HIV eingenommen werden müssen, können die Retrotransposons nicht aktiviert werden und die verstärkte Blutbildung bleibt aus.

Die Forschenden streben an, in Kürze mit klinischen Studien zu beginnen, um die Versorgung schwangerer Frauen mit Vorerkrankungen zu optimieren. „Dabei ist das Ziel, neue oder verbesserte Behandlungs- und Versorgungsstrategien gegen die Anämie zu entwickeln“, sagt Prof. Dr. Dr. Alpaslan Tasdogan.

Link zur Originalveröffentlichung:
Retrotransposons are co-opted to activate hematopoietic stem cells and erythropoiesis ]]>
Krebsforschung: Präzisere Tumor-Entfernung durch bildgestützte OP-Technik https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1658 1658 Tue, 29 Oct 2024 10:56:00 +0100 Ein Essener Forschungsteam um Dr. Christopher Darr und Prof. Dr. Ken Herrmann untersucht in einer Studie, wie zuverlässig Tumoren durch eine spezielle, bildgestützte Operationstechnik entfernt werden können. In ihrem Fokus stehen urologische Tumoren, die in den Organen des Harntraktes und in männlichen Geschlechtsorganen wachsen. Die Deutsche Forschungsgemeinschaft fördert das Vorhaben der Wissenschaftler:innen der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen (UDE) bis 2027 mit 307.000 Euro.
Tumoren sind abnormale Gewebswucherungen mit potenziell tödlichen Folgen. Urologische Tumoren zählen zu den häufigsten soliden Tumor-Typen in Deutschland. Sie entstehen in festen Geweben oder Organen, zum Beispiel in der Prostata. Unter Männern ist Prostatakrebs hierzulande die häufigste onkologische Erkrankung. Bei Operationen (OP) wird stets versucht, die Tumoren komplett zu entfernen und gleichzeitig so viel gesundes Gewebe wie möglich zu erhalten. Es gibt jedoch keine etablierte perfekte Methode, um noch während einer OP festzustellen, ob ein Tumor vollständig entfernt wurde. Im Fall von Prostatakrebs kommt zum Beispiel bei circa 30 Prozent der Betroffenen der Krebs zurück.

Um Prostatakrebs besser zu lokalisieren, kommt mit der Positronen-Emissions-Tomographie (PET) ein sehr präzises bildgebendes Verfahren mit prostataspezifischen Membran-Antigen-Liganden (PSMA) zur Anwendung. Diese sogenannte PSMA-PET wird im Zuge der Studie genauer untersucht. Die Forschenden vermuten, dass durch den Einsatz dieser Tomographie-Technik bei einer Operation die Chancen auf Heilung am Ende steigen.

Der PSMA-PET gilt auch das Hauptaugenmerk der Forschenden in Essen. Daher startet Anfang 2025 eine Studie an der UDE und am Universitätsklinikum Essen (UK Essen), bei der Patienten mit Prostatakrebs zunächst mit der PSMA-PET untersucht werden, um die Ausbreitung des kranken Gewebes zu analysieren. Während der nachfolgenden OP werden Proben des entfernten Gewebes sofort untersucht, um herauszufinden, wie hoch das Risiko im betreffenden Gewebe ist, erneut zu entarten. „In unserem Projekt bewerten wir, wie gut diese neuartige Bildgebung im Umfeld eines chirurgischen Eingriffs durchzuführen ist und wie genau die Ergebnisse sind, die sie liefert“, sagt Dr. Christopher Darr, Studienleiter und Koordinator des Prostata-Karzinom-Zentrums der Klinik für Urologie des UK Essen.

In die Querschnittstudie sollen 120 erwachsene Patient:innen aufgenommen werden, bei denen ein Prostata-, Nierenzell- und/oder Urothel-Karzinom diagnostiziert wurde. Wer teilnehmen möchte, kann sich direkt an Dr. Darr wenden:
Dr. Christopher Darr, Klinik für Urologie des Universitätsklinikums Essen, christopher.darr@uk-essen.de
Tel. 0201/723-85633
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Tumorforschung: Neue Bildgebung sagt Behandlungserfolg bei Prostatakrebs voraus https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1657 1657 Tue, 29 Oct 2024 10:00:00 +0100 Ein internationales Konsortium untersucht im Zuge des Projektes ILLUMINATE, wie ein neues bildgebendes Verfahren den Behandlungserfolg für Menschen mit Prostatakrebs in fortgeschrittenem Stadium vorhersagen kann. Im Fokus steht die metabolische Magnetresonanztomographie, die chemische Prozesse im Körper besonders deutlich sichtbar macht. Dem Konsortium gehören Vertreter:innen von 15 Institutionen an, darunter Teams um Prof. Dr. Ken Herrmann und Prof. Dr. Tom Scheenen, Forscher an der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen. Gefördert wird ILLUMINATE von der „Innovative Health Initiative“ der Europäischen Union (EU IHI) mit rund 19 Millionen Euro, von denen 648.400 Euro nach Essen fließen. Das Projekt startet im November 2024 und läuft 54 Monate.
Durch ILLUMINATE wird die metabolische Magnetresonanztomographie (MeMRI) zum ersten Mal bei der Diagnostik und Therapie, kurz Theranostik, von Menschen mit metastasierendem Prostatakrebs eingesetzt. Das Konsortium vermutet, dass Therapie-Resistenzen bei Prostatakrebs dank der MeMRI frühzeitiger erkannt und alternative Behandlungswege entwickelt werden können. Langfristig soll diese Tomographie-Form auch in früheren Krebsstadien eingesetzt werden und bei anderen Krebsarten.

Bei der gezielten Bekämpfung von schwer behandelbaren Prostatakrebs-Zellen spielen Antikörper-Radio-Isotopen und ihre Kombination eine wesentliche Rolle. Ein elementarer Baustein ist Lu-177, ein radioaktives Isotop des chemischen Elementes Lutetium. In der Theranostik wird es mit speziellen Biomolekülen gekoppelt, die sich gezielt mit den Zellen eines Tumors verbinden, beispielsweise an das prostataspezifische Membran-Antigen (PSMA), das auf Prostatakrebs-Zellen zu finden ist. Dieser vielversprechende Ansatz ist als Lutetium-177-PSMA-Therapie bekannt.

„Wir wissen, dass die Lu-177-PSMA-Therapie das Leben von Betroffenen wesentlich verlängern kann“, sagt Prof. Dr. Ken Herrmann, Direktor der Klinik für Nuklearmedizin des Universitätsklinikums Essen. „Wir wissen auch, dass dadurch die Nachfrage nach dem Isotop Lu-177 weltweit gestiegen ist und weiter steigen wird. Ein Teil des ILLUMINATE-Konsortiums möchte deshalb dazu beitragen, dass Lutetium in großen Mengen und nachhaltig hergestellt wird.“

Die Wissenschaftler:innen der Essener Nuklearmedizin um Prof. Dr. Herrmann hingegen konzentrieren sich im ILLUMINATE-Projekt um die klinische Validierung und Analyse der erhobenen Tomographie-Daten. Die Untersuchungen mittels metabolischer Magnetresonanztomographie führen die Forschenden des Erwin L. Hahn Instituts für MRT durch, das von Projektpartner Prof. Dr. Tom Scheenen geleitet wird. „Dank der metabolischen Magnetresonanztomographie bei ultrahohen Magnetfeldstärken können wir viel früher beurteilen, ob die Untersuchten auf die jeweilige Behandlung ansprechen“, sagt Prof. Dr. Scheenen. „Die MeMRI ermöglicht uns, die Behandlung der Betroffenen danach bei Bedarf individuell anzupassen und diese wirksamer werden zu lassen.“

Mehr zu ILLUMINATE
ILLUMINATE ist eine öffentlich-private Partnerschaft, die von der EU IHI finanziert wird. Das Konsortium wird durch das University Medical Center Utrecht koordiniert und die Projektleitung hat die Nuclear Research and Consultancy Group PALLAS inne. Letztere ist im Bereich der Kernenergie sowie der nuklearen Medizin tätig und spielt eine zentrale Rolle bei der Produktion von medizinisch genutzten Isotopen, die zum Beispiel für die Diagnose und Behandlung von Krebs verwendet werden.

Weiterführende Informationen zu ILLUMINATE:
http://www.ihi-illuminate.org/illuminate-nutshell (Projektzusammenfassung)
http://www.ihi-illuminate.org/patient-public-involvement/stakeholder-communities (Zum Stakeholder-Netzwerk STIC) ]]>
B2B-RARE: Bench to Bedside – Schnelle Diagnose und personalisierte Behandlung seltener neuromuskulärer Erkrankungen https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1656 1656 Mon, 28 Oct 2024 09:45:09 +0100 Mehr als 400 genetisch bedingte neuromuskuläre Erkrankungen (NME) zählen zu den seltenen Erkrankungen. Was sie eint, ist das oftmals frühe Versterben oder eine erhebliche körperliche Beeinträchtigung der Betroffenen. Denn bislang gibt es nur für eine Handvoll dieser NME überhaupt Therapien. Das Konsortium „B2B-RARE – Bench to Bedside“ möchte dies ändern und hat im Rahmen des Innovationswettbewerbs Gesünder.IN.NRW eine Förderzusage im Bereich Innovative Medizin, Gesundheit und Lebenswissenschaften erhalten. Das mit mehr als 2,6 Mio. Euro aus europäischen und Landesmitteln geförderte gleichnamige Projekt will durch von Patient:innen gewonnene Hautzellen in den kommenden drei Jahren marktreife Diagnose- und Therapieverfahren für seltene neuromuskuläre Erkrankungen (NME) entwickeln. Dabei werden Forschende an der Universitätsmedizin Düsseldorf, Universitätsmedizin Essen, am BG Universitätsklinikum Bergmannsheil Bochum, Leibniz-Institut für Analytische Wissenschaften – ISAS e.V., an der Lead Discovery Center GmbH und Singleron Biotechnologies GmbH interdisziplinär zusammenarbeiten.
Das Projekt beinhaltet die Entwicklung von personalisierten Therapien für Betroffene mit seltenen NME, bei denen bisher Behandlungsmöglichkeiten fehlen. Zu den Patient:innen gehören auch Kinder und junge Erwachsene, die bislang keine Aussicht auf Heilung oder zumindest auf Linderung der Erkrankung hatten. Für sie sollen neue therapeutische Ansätze entwickelt werden, die im Sinne eines "Bench-to-Bedside"-Prinzips (aus dem Labor an das Krankenbett) direkt in individuelle Heilversuche überführt werden können. Dabei kommen sogenannte Omics-Technologien sowie Bioinformatik inkl. Künstliche Intelligenz (KI) zum Einsatz, um therapeutisch relevante Krankheitsmechanismen zu identifizieren und in die klinische Anwendung zu überführen.

Ausgangspunkt für diesen Ansatz sind die Patient:innenauswahl, die Analyse von Hautbiopsien und die nachfolgende Phänotypisierung (Klassifizierung des Erscheinungsbildes) der gewonnenen Hautzellen (genauer: Fibroblasten). Diese Phänotypisierung, die von Wissenschaftler:innen in Düsseldorf, Bochum und Essen durchgeführt wird, wird zum Verständnis der zugrunde liegenden Eigenschaften dieser Zellen führen. Da Hautzellen dieselben genetischen Informationen wie Muskelzellen tragen, lassen sich ihre krankheitsverursachenden Veränderungen mit Omics-Technologien untersuchen. Omics bezeichnet die gesamtheitliche Charakterisierung unter anderem aller Gene, Proteine oder Metabolite (Stoffwechselprodukte). Omics-Daten liefern einen wichtigen Ansatzpunkt in der personalisierten Medizin, da sie Aufschluss über individuelle Krankheitsvorgänge und mögliche Therapieansätze geben. Die Firma Singleron wird die zugrunde liegenden Genaktivitäten (sogenannte Transkriptomanalysen) durchführen, während ISAS-Forschende die entsprechenden Proteine und Stoffwechselprodukte auf Basis speziell entwickelter Massenspektrometrie-Verfahren analysieren werden.

Suche nach bereits bekannten und unbekannten Arzneimittelwirkstoffen
Die gewonnenen Omics-Daten werden Bioinformatiker:innen am ISAS anschließend mithilfe von KI auswerten und mit Datenbanken zu vorhandenen Arzneimittelwirkstoffen abgleichen. Das Ziel dieser Analysen ist es, geeignete, bereits bekannte Wirkstoffe zu finden, mit denen sich die im ersten Schritt identifizierten fehlregulierten zellulären Prozesse bei NME adressieren lassen – und die damit für die Behandlung der Patient:innen infrage kommen können. Außerdem wird das Lead Discovery Center nach weiteren potenziell wirksamen Substanzen suchen. Sowohl die neuen, als auch bereits bekannten Wirkstoffe werden anschließend im Labor an den gewonnenen Fibroblasten getestet. In einem weiteren Schritt werden die Wissenschaftler:innen die Relevanz der fehlregulierten zellulären Prozesse in Nerven- und Muskelzellen prüfen. Erfolgversprechende Substanzen sollen danach in den Kliniken direkt für eine personalisierte Behandlung in individuellen Heilversuchen in den Patient:innen eingesetzt werden.

Insgesamt hat das Konsortium aus Kliniker:innen, Grundlagenwissenschaftler:innen und Bioinformatiker:innen bei diesem Forschungsprojekt sowohl den medizinischen, als auch den gesellschaftlichen Nutzen im Fokus. Eine verbesserte Lebensqualität der NME-Patient:innen durch neue personalisierte Therapien wirkt sich nicht nur positiv auf die einzelnen Betroffenen, sondern auch auf ihre Familien und das gesamte gesellschaftliche Umfeld aus.

Übersicht der Projektpartner
Unter der Leitung von Prof. Dr. Tobias Ruck von der Universitätsmedizin Düsseldorf vereint das Konsortium führende medizinische Forschungsinstitutionen und Industrieunternehmen. Dieser synergistische neuartige Ansatz ermöglicht innovative Therapiestrategien zur schnelleren Diagnostik und Behandlung von NME. Zentral für diese Ziele ist eine intensive Zusammenarbeit der Projektpartner:innen:
• Universitätsklinikum Düsseldorf, Klinik für Neurologie (vertreten durch Prof. Dr. Tobias Ruck, Dr. Christopher Nelke, Dr. Christina Menskes und Dr. Menekse Öztürk)
• Universitätsmedizin Essen, Abteilung für Neuropädiatrie (vertreten durch Prof. Dr. Ulrike Schara-Schmidt und PD Dr. Andreas Roos)
• BG Universitätsklinikum Bergmannsheil Bochum (vertreten durch Prof. Dr. Matthias Vorgerd und Dr. Anne Güttsches)
• Leibniz-Institut für Analytische Wissenschaften – ISAS e.V. (vertreten durch Prof. Dr. Albert Sickmann und Prof. Dr. Robert Heyer)
• Lead Discovery Center GmbH (LDC), Dortmund (vertreten durch Anne-Katrin Klebl)
• Singleron Biotechnologies GmbH, Köln (vertreten durch Dr. Nan Fang und Petro Leka)


Über die Klinik für Neurologie des Universitätsklinikums Düsseldorf
In der Klinik für Neurologie des Universitätsklinikums Düsseldorf (Klinikleitung: Prof. Dr. med. Dr. rer. nat. Sven Meuth; Stellvertretung: Prof. Dr. med. Tobias Ruck) wird das gesamte Spektrum neurologischer Erkrankungen bei Erwachsenen ab 18 Jahren diagnostiziert und behandelt. Insgesamt werden in der Klinik für Neurologie jährlich ca. 15000 Patient:innen stationär und ambulant behandelt (ca. 2000-2500 Patient:innen davon mit neuromuskulären Krankheitsbildern). Die Klinik ist Teil des Neuromuskulären Zentrums Nordrhein. Zudem ist die Klinik für Neurologie ein zertifiziertes Myasthenie-Zentrum. In unserer Klinik wird das Konzept einer engen Vernetzung von Patientenversorgung, klinischer Forschung und Grundlagenwissenschaft verfolgt. Wir hoffen, dadurch die Ursachen neurologischer Erkrankungen besser verstehen und neue Therapiemöglichkeiten entwickeln zu können. Die intensive Einbindung in internationale Studien gibt uns die Möglichkeit, Patienten Zugang zu neuesten innovativen Therapien zu verschaffen. Weitere Information sind unter https://www.uniklinik-duesseldorf.de/patienten-besucher/klinikeninstitutezentren/klinik-fuer-neurologie zu finden.

Über die Neurologische Klinik und Poliklinik des BG-Universitätsklinikums Bergmannsheil
Die Neurologische Klinik und Poliklinik des BG-Universitätsklinikums Bergmannsheil (Interimsleitung Prof. Dr. med. Matthias Vorgerd) befasst sich neben der klinischen Versorgung sämtlicher neurologischer Erkrankungen von Patient:innen ab einem Alter von 18 Jahren mit einem breiten Spektrum klinischer und grundlagenwissenschaftlicher Forschung. Die Klinik ist Teil des Muskelzentrums Ruhrgebiet und von der Deutschen Gesellschaft für Muskelkranke e.V. (DGM) zertifiziertes Neuromuskuläres Zentrum. Sie ist an verschiedenen nationalen und internationalen Studien beteiligt. Zudem verfügt die Klinik über ein eigenes neuromuskuläres Labor, wo diagnostische und wissenschaftliche Untersuchungen am entnommenen Skelettmuskel, Nerven und Haut durchgeführt werden.
Ein besonderer Schwerpunkt liegt auf der Erforschung von neuromuskulären Erkrankungen (NME), die sich vor allem auf die Untersuchung von Muskel-, Nerven- und Hautbiopsien stützt. Die Forschungsaktivitäten auf dem Gebiet der NME werden durch das Heimer Institut für Muskelforschung gefördert, welches in die Organisationstruktur der Neurologischen Klinik eingeordnet ist. Diese enge Vernetzung von klinischer Arbeit, spezialisierter Labordiagnostik und grundlagenwissenschaftlicher Forschung soll zur Entwicklung neuer Behandlungsmöglichkeiten beitragen.

Über die Abteilung für Neuropädiatrie der Universitätsmedizin Essen AöR
Die Abteilung für Neuropädiatrie beschäftigt sich neben der routinediagnostischen Analyse der Muskulatur von Patienten auch mit der Erforschung der molekularen Ursachen der jeweiligen Krankheitsbilder. Dazu zählen die Identifikation neuer Gene, sowie die Analyse der biochemischen Ursachen neurodegenerativer und muskulärer Erkrankungen. Die Forschungsaktivitäten des neuromuskulären Labors werden hierbei durch Herrn PD Dr. rer. Nat. Andreas Roos (Adjunct Professor der University of Ottawa) und Frau Prof. Dr. med. Ulrike Schara-Schmidt geleitet. Forschungsinteressen des Muskellabors liegen auf der Identifikation von Pathomechanismen und Biomarkern für neuromuskuläre Erkrankungen mit einem ausgesprochenen Fokus auf die Nutzung von Patientenmaterial. Dabei steht auch die Nutzung von Biomaterialien, welche minimal-invasive gewonnen werden können, im Fokus.
Im Rahmen von translationalen Prozessen ist das neuromuskuläre Labor Bestandteil zahlreicher nationaler und internationaler Studien (https://clinicaltrials.gov/) sowie an übergreifenden nationalen und internationalen Studien zur Genotyp-Phänotyp Korrelationen beteiligt.

Über das Leibniz-Institut für Analytische Wissenschaften – ISAS e.V.
Das Leibniz-Institut für Analytische Wissenschaften – ISAS – e.V. entwickelt leistungsfähige Analyseverfahren für die Gesundheitsforschung. Mit seinen Innovationen trägt es dazu bei, die Prävention, Frühdiagnose und Therapie von Erkrankungen zu verbessern. Ziel des Instituts ist es, die personalisierte Therapie voranzutreiben. Dafür kombiniert das ISAS das Wissen aus Chemie, Biologie, Medizin, Pharmakologie, Physik und Informatik. Das Institut kooperiert mit nationalen und internationalen Partnern aus der Wissenschaft und Industrie. Mehr unter: www.isas.de

Über die Singleron Biotechnologies GmbH
Singleron Biotechnologies fördert die Präzisionsmedizin und die menschliche Gesundheit durch wegweisende Lösungen zur Analyse von Einzelzell-Multi-Omics. Das aktuelle Produktportfolio umfasst Hochdurchsatzgeräte für die automatisierte Verarbeitung von Einzelzellen und Gewebedissoziation, Reagenzien, Bioinformatik-Software sowie eine umfassende Wissensdatenbank für Einzelzellen.
Gegründet im Jahr 2018, ist Singleron weltweit tätig und verfügt über Büros, Labore und Produktionsstätten in Deutschland, Singapur, China und den USA. Die Produkte des Unternehmens werden in über 3000 Laboren in Krankenhäusern, Forschungsinstituten und Pharmaunternehmen in mehr als 20 Ländern eingesetzt.
Erfahren Sie mehr unter www.singleron.bio oder folgen Sie uns auf LinkedIn für aktuelle Updates.

Über die Lead Discovery Center GmbH
Die Lead Discovery Center GmbH wurde 2008 von der Technologietransfer-Organisation Max-Planck-Innovation gegründet, um das Potenzial exzellenter Grundlagenforschung für die Entwicklung neuer, dringend benötigter Medikamente besser zu nutzen. LDC nimmt vielversprechende Projekte aus der akademischen Forschung auf und entwickelt sie typischerweise weiter bis zu pharmazeutischen Leitstrukturen (Proof-of-Concept in Modellsystemen) oder bis zu präklinischen Kandidaten. In enger Zusammenarbeit mit führenden Partnern aus der akademischen Forschung und Industrie entwickelt LDC ein umfangreiches Portfolio an Projekten im Bereich niedermolekularer Wirkstoffe sowie therapeutische Antikörper mit außergewöhnlich hohem medizinischem und kommerziellem Potenzial.
LDC unterhält eine enge Partnerschaft mit der Max-Planck-Gesellschaft und dem KHAN Technology Transfer Fund I (KHAN-I). Es hat weltweit zahlreiche Kooperationen mit verschiedenen Organisationen geschlossen, u.a. AstraZeneca, Bayer, Boehringer Ingelheim, Merck KGaA, Daiichi Sankyo, Qurient, invIOs, Novo Nordisk, Cumulus Oncology, Nodus Oncology, JT Pharmaceuticals, KinSea AS, HLB Life Science und dem Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung. Das LDC arbeitet außerdem mit führenden akademischen Wirkstoffforschungszentren und mehreren Investoren zusammen, um Firmengründungen zu unterstützen.
Weitere Informationen: https://www.lead-discovery.de/de/




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Prof. Dr. Kathrin Thedieck erhält Förderpreis der Klüh Stiftung https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1655 1655 Mon, 28 Oct 2024 09:22:51 +0100 Tuberöse Sklerose gehört zu den seltenen Erkrankungen. Auslöser für die Erkrankung sind Mutationen in einem von zwei Genen (TSC1- oder TSC2), die zu einer Störung des normalen Gewebes und damit zu einem unkontrollierten Zellwachstum sowie zur Tumorbildung führen.

Die Leiterin der Abteilung „Stoffwechsel, Seneszenz und Autophagie“ am neu gegründeten Research Center One Health der Universitätsallianz Ruhr untersucht mit ihrem Team Signalnetzwerke, die den Stoffwechsel und das Wachstum von Tumorzellen kontrollieren. Ziel ist die Entwicklung neuer therapeutischer Ansatzpunkte.

Der seit 1987 ausgelobte Preis wurde im historischen Rathaus der Stadt Düsseldorf in Anwesenheit von Oberbürgermeister Dr. Stephan Keller verliehen. Die Laudatio hielt Prof. Roland Koch, ehem. Hessischer Ministerpräsident, der gemeinsam mit Anke Koch die Schirmherrschaft über den Tuberöse Sklerose Deutschland e. V. innehat und im Stiftungsvorstand der Deutschen Tuberöse-Sklerose-Stiftung ist.

Die Biochemikerin und Zellbiologin Prof. Dr. Kathrin Thedieck und ihr Team forschen seit über 15 Jahren zum Tumorstoffwechsel und dessen Regulation durch das Signalprotein mTOR, welches sowohl bei Krebserkrankungen als auch in der Tuberösen Sklerose eine wichtige Rolle spielt. Die Tuberöse Sklerose ist eine angeborene Erkrankung, die eines von 6.000 Neugeborenen trifft. Tumore in allen Organsystemen inklusive des Gehirns und der Nieren und neuropsychiatrische Symptomatiken prägen das Leben der Betroffenen und ihrer Familien. Derzeitige Therapien richten sich direkt auf mTOR, mit guten Behandlungserfolgen aber auch unerwünschten Nebenwirkungen, die der zentralen Funktion von mTOR im Stoffwechsel der Zelle geschuldet sind. Ein besseres Verständnis des Stoffwechsels selbst und seiner Veränderung im erkrankten Gewebe eröffnet neue Möglichkeiten, die vorhandenen Medikamente gezielter einzusetzen und innovative Therapiekonzepte, die sich auf den Stoffwechsel richten, zu entwickeln.

Laudator Prof. Roland Koch: „Ich freue mich, mit dem Preis der Klüh Stiftung eine Wissenschaftlerin auszuzeichnen, deren bahnbrechende Forschung einen direkten Beitrag zur Verbesserung der Behandlungsmöglichkeiten für Menschen mit Tuberöser Sklerose leistet.“

Internationale Spitzenforschung zu drängenden Zukunftsfragen – daran arbeitet die Universitätsallianz Ruhr seit 2021 in vier Research Centern und einem College. Die Initiative der Ruhr-Konferenz unterstreicht die starke Entwicklung der Wissensmetropole Ruhr. Hier entstehen attraktive Karrierechancen für herausragende Wissenschaftler:innen. Das neu gegründete Research Center One Health Ruhr – from Molecules to Systems der Universitäten Duisburg-Essen, Dortmund und Bochum untersucht die grundlegenden Mechanismen von Gesundheit und Krankheit ausgehend von der Molekülebene bis hin zu übergeordneten Systemen. Dabei wird das Ökosystem als Kontext betrachtet, um die komplexen Wechselwirkungen zwischen Umweltgesundheit, Tiergesundheit und menschlicher Gesundheit im Sinne des „One Health“-Konzepts zu verstehen.

Die Abteilung „Stoffwechsel, Seneszenz und Autophagie“ an der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen befasst sich unter der Leitung von Prof. Dr. Thedieck mit dem Einfluss von Stoffwechselstörungen auf molekulare Netzwerke, die Tumorentstehung und Therapieansprechen regulieren. Die Preisträgerin hat an der Universität Münster und der École supérieure de Biotechnologie Strasbourg studiert und am Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung promoviert. Nach einem Forschungsaufenthalt bei mTOR-Entdecker Michael N. Hall an der Universität Basel wurde sie 2008 Gruppenleiterin an der Universität Freiburg und nahm 2013 einen Ruf als Associate Professor an die Universität Groningen an. Von 2019 bis 2024 hatte Prof. Dr. Thedieck die Professur und Institutsleitung für Biochemie an der Universität Innsbruck inne. Ihre Forschung wurde durch eine Reihe von Preisen und hochrangigen Förderungen ausgezeichnet. Derzeit forscht sie mit einem ERC Advanced Grant, der höchsten europäischen Auszeichnung für Spitzenforschung. Zahlreiche Rufe hochkarätiger Forschungsinstitutionen, wie der Berliner Charité und des Deutschen Krebsforschungszentrums in Heidelberg, unterstreichen den internationalen Rang ihrer Arbeit.

Zur Meldung der Klüh Stiftung https://www.klueh.de/aktuelles/presse-und-medien/presse-detail/

Zur Meldung des Vereins Tuberöse Sklerose Deutschland e.V.
https://www.tsdev.org/ ]]>
Kommissionswahlen 2024: Mitglieder leisten wertvollen Beitrag https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1654 1654 Mon, 28 Oct 2024 09:08:00 +0100 Im September 2024 haben sich die „Vorbereitende Habilitationskommission“ der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen (UDE) sowie die „Kommission für die Verleihung der akademischen Bezeichnung ‚außerplanmäßige Professur‘“ konstituiert und ihre Vorsitzenden sowie stellvertretenden Vorsitzenden gewählt. Die Amtsperiode beträgt bei beiden Kommissionen zwei Jahre. Im Zuge der Wahlen betonte Dekan Prof. Dr. Jan Buer, wie wertvoll die Mitwirkung in Kommissionen für Dekanat und Fakultät ist.
Als Vorsitzende der Kommission für die Verleihung der akademischen Bezeichnung „außerplanmäßige Professur“ wurde Professorin Dr. Arzu Oezcelik gewählt, zu ihrer Stellvertreterin Prof. Dr. Lale Umutlu. Darüber hinaus gehören dieser Kommission Prof. Dr. Boris Hadaschik, Prof. Dr. Ken Herrmann, Prof. Dr. Tienush Rassaf, Dr. Luca Salhöfer, Dr. Katharina Willuweit und Candidatus medicinae Elias Wendland an.

Vorsitzender der Vorbereitenden Habilitationskommission ist Prof. Dr. Peter Hoyer, stellvertretende Vorsitzende Prof. Dr. Anke Hinney. Zu dem Mitgliederkreis zählen zudem Prof. Dr. Ursula Rauen und Prof. Dr. Matthias Thielmann.

Der Dekan der Medizinischen Fakultät der UDE, Prof. Dr. Jan Buer, würdigt den Einsatz der Kommissionsmitglieder am Rande der konstituierenden Sitzungen: „Wer sich zusätzlich zu den regulären Aufgaben für Forschung und Lehre in solchen Ämtern engagiert, leistet einen äußerst wertvollen Beitrag für unsere Fakultät.“ Gemeint seien auch die Mitglieder vergangener sowie bestehender Berufungskommissionen am Standort. „Ich weiß, wie viel Arbeit das macht und freue mich sehr über die Mitwirkung und Mitgestaltung durch unsere engagierten Kolleg:innen.“

Die Berufung neuer Professor:innen durch Kommissionen gilt als wesentlicher Faktor für die wissenschaftliche Ausrichtung, Reputation und Lehrqualität einer Fakultät. Besonders in der Medizin spielen neben wissenschaftlichen Qualifikationen klinische Erfahrungen und interdisziplinäre Zusammenarbeit eine entscheidende Rolle. Am Medizinstandort Essen tagen die Mitglieder einer Berufungskommission in der Regel viermal im Jahr. Am Ende eines Berufungsverfahrens erstellt die bzw. der Vorsitzende einen umfangreichen Abschlussbericht und berichtet über den Verlauf des Verfahrens im Fakultätsrat, Rektorat und Senat. Seit Januar 2021 sind bereits 69 Berufungskommissionen gebildet worden. Die Zahl der daran beteiligten Mitglieder beläuft sich auf 682, wobei viele von ihnen in verschiedenen Kommissionen aktiv sind. Einige Mitglieder gehören zudem nicht der Medizinischen Fakultät der UDE an, sondern externen Institutionen.

Zur Übersicht laufender Berufungen:
https://www.uni-due.de/med/de/organisation/berufungsverfahren.php

Weitere Informationen zu Berufungen an der Medizinischen Fakultät:
https://www.uni-due.de/med/de/organisation/berufungen.php

Weitere Informationen zu der Vorbereitenden Habilitationskommission:
https://www.uni-due.de/med/de/organisation/habilitation.php

Weitere Informationen zu der Kommission für die Verleihung der akademischen Bezeichnung ‚außerplanmäßige Professur‘:
https://www.uni-due.de/med/de/organisation/aplprofessur.shtml
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Wirkstoffforschung: Vielversprechende Substanz gegen seltene Krebserkrankung auslizenziert https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1653 1653 Mon, 07 Oct 2024 09:00:00 +0200 Rund 1.200 Menschen erhalten in Deutschland jährlich die Diagnose „Gastrointestinaler Stromatumor“, kurz GIST – eine seltene Krebsart, bei der die Tumoren in den Wänden der Verdauungsorgane entstehen und die schnell Resistenzen gegen gängige Präzisionsmedikamente entwickelt. Wissenschaftler:innen der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen, der TU Dortmund und des Dortmunder Max-Planck-Instituts für molekulare Physiologie haben einen vielversprechenden Wirkstoff gegen GIST identifiziert und zum Patent angemeldet. Die Lizenz hält ein US-amerikanisches Pharmaunternehmen, das den Wirkstoff bis zur Marktreife weiterentwickelt – ein wichtiger Schritt auf dem Weg von der Grundlagenforschung zur klinischen Anwendung.
Die Teams um Prof. Dr. Daniel Rauh von der Fakultät für Chemie und Chemische Biologie der TU Dortmund, Prof. Dr. Sebastian Bauer von der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen (UDE) und Dr. Sonja Sievers, Leiterin des Compound Management and Screening Center am Max-Planck-Institut (MPI), identifizierten eine chemische Substanz, die sich in präklinischen Laborversuchen hochwirksam gegen arzneimittelresistente GIST-Zellen zeigte. Die Universitäten und das MPI meldeten den Wirkstoff zum Patent an und mithilfe von PROvendis, der Verwertungsgesellschaft von 29 NRW-Hochschulen, wurde er unmittelbar an ein US-amerikanisches Pharmaunternehmen auslizenziert, das die klinische Weiterentwicklung vorantreiben wird. Aus Wettbewerbsgründen ist der Firmenname bisher nicht öffentlich gemacht worden.

„Dieser Erfolg zeigt das enorme Potenzial der Wirkstoffforschung innerhalb der Universitätsallianz Ruhr“, sagt Prof. Dr. Daniel Rauh. „Die Entwicklung eines neuen Medikaments dauert in der Regel zehn Jahre oder länger. Das Besondere an diesem Erfolg ist, dass die Verbindung bereits vor Jahren mit einem anderen Fokus getestet wurde. Damals konnte sie jedoch nicht überzeugen. Jetzt hatten wir das Glück, diese Substanz wiederentdeckt zu haben.“

Die Zellkulturen für die präklinische Testung der potenziellen Wirkstoffe wurden am Westdeutschen Tumorzentrum aufgebaut: „Moderne molekularbiologische Methoden wie die Genschere ermöglichen es uns, molekulare Varianten der Tumore unserer GIST-Patient:innen in kürzester Zeit im Labor nachzubauen. Wir haben so eine dynamisch wachsende Modellbibliothek etabliert, die in dieser Form weltweit einzigartig ist“, sagt Prof. Dr. Sebastian Bauer. „Die Identifikation unserer Substanz ist daher das Ergebnis über Jahre gewachsener, integrierter Innovationskreisläufe innerhalb der UA Ruhr.“

Da GIST eine sehr dynamische Erkrankung ist, werden vermutlich auch gegen die wiederentdeckte Substanz Resistenzen entstehen. Daher arbeitet das interdisziplinäre Team aus den Bereichen molekulare Genetik, Zellbiologie, Hochdurchsatz-Screening, Strukturbiologie und organische Synthese bereits an Nachfolgesubstanzen.

Die gemeinsame Forschung wurde durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft, den Drug Discovery Hub Dortmund, das vom Land NRW geförderte Forschungsnetzwerk CANTAR, das vom Mercator Research Center Ruhr geförderte Projekt IGNITE sowie aus Mitteln der Sarkomtour und der David Foundation unterstützt.

Mehr Informationen zur Universitätsallianz Ruhr: http://www.uaruhr.de/

Mehr Informationen zum Westdeutschen Tumorzentrum Essen: http://wtz-essen.de/


Prof. Dr. Sebastian Bauer hat zusammen mit seinen Projektpartner:innen eine chemische Substanz identifiziert, die sich in präklinischen Laborversuchen hochwirksam gegen arzneimittelresistente GIST-Zellen zeigte. (Bildrechte: UDE, Frank Preuß) ]]>
172 Dissertationen: Medizinische Fakultät ist publikationsstärkste Fakultät der Universität Duisburg-Essen https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1652 1652 Mon, 07 Oct 2024 08:30:00 +0200 Im September 2024 umfasste die Promotionsdatenbank in der Bibliographie der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen (UDE) zum ersten Mal 4.000 Dissertationen. Katalogisiert werden alle Dissertationen, die seit 2001 an der Medizinischen Fakultät verteidigt wurden, darunter 172 aus dem zurückliegenden Jahr. Damit ist die Medizinische Fakultät der UDE die publikationsstärkste Fakultät der Hochschule bezogen auf veröffentlichte Dissertationen.
Bei der Zahl der Dissertationen pro Jahr sind deutliche Schwankungen erkennbar: Während 2021 noch 215 Dissertationen angefertigt wurden, ist die Anzahl seitdem stets unter 200 geblieben. Dass die Menge nach 2021 so sehr gesunken ist, kann auf die COVID-19-Pandemie zurückgeführt werden. „Nicht nur bei uns, auch international, sind im Bereich der Medizinforschung wesentlich mehr Arbeiten publiziert worden“, sagt Katrin Wibker, Leiterin der Fachbibliothek Medizin.

Für Doktorand:innen sind katalogisierte Dissertationen nach wie vor eine wichtige Informationsquelle. Über ein anpassbares Suchformular kann nach Autor:in, Titel, Betreuer:in und Institut oder Klinik gesucht werden. Einige Dissertationen sind direkt online über den Open-Access-Publikationsserver der UDE verfügbar, kurz DuEPublico.

Diese sowie alle übrigen Arbeiten können in gedruckter Form in der Bibliothek der Medizinischen Fakultät bestellt und eingesehen werden. Die Fachbibliothek Medizin befindet sich auf dem Campus des Universitätsklinikums Essen im Audimax-Gebäude nahe dem Meyer-Schwickerath Platz. ]]>
Molekulare Veränderungen im Albumin: Neue Einblicke in das nephrotische Syndrom bei Kindern https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1650 1650 Tue, 01 Oct 2024 08:19:50 +0200 Das nephrotische Syndrom kann bei verschiedenen Krankheiten mit Nierenbeteiligung auftreten. Es betrifft vor allem Kindern und führt zu einem übermäßigen Verlust von Eiweiß im Urin. Bisher konzentrierte sich die Forschung hauptsächlich auf die Filterfunktion der Nieren. Ein Forschungsteam der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen und dem Institut für Physikalische Chemie und Molekulare Selbstorganisation Halle- Wittenberg hat neue Erkenntnisse über die Ursachen des nephrotischen Syndroms gewonnen und im Journal of Medicinal Chemistry veröffentlicht. Die Forschenden konnten zeigen, dass auch das vermehrt ausgeschiedene Eiweiß, das sogenannte Albumin, eine wichtige Rolle spielen könnte.
Albumin ist ein wichtiges Eiweiß im Blut, das normalerweise in den Nieren zurückgehalten wird. Bei Personen, die vom nephrotischen Syndrom betroffen sind, gelangt es jedoch vermehrt in den Urin, was zu einem Albuminmangel im Körper führt. Dies kann Schwellungen (Ödeme) verursachen, die Blutfettwerte verändern und die Nierenfunktion einschränken. Medikamentös behandelt wird das Syndrom häufig durch Glucocorticoide.

Im Rahmen der Studie wurde das Blut von acht Kindern mit dem nephrotischen Syndrom untersucht – sowohl von Betroffenen, die auf die Behandlung mit Glucocorticoiden ansprechen, als auch resistente Fälle. Die Forschenden verglichen das Albumin der Patient:innen mit dem gesunder Kinder und kommerziell erhältlichem Albumin. Dabei stellten sie fest, dass das Albumin bei Patient:innen mit dem nephrotischen Syndrom drei Veränderungen aufwies: ein vergrößerter hydrodynamischer Radius, eine veränderte weniger negative Oberflächenladung und eine verringerte Bindungsaffinität von Spin markierter C16 Fettsäuren (spin labeled 16-Doxyl Stearic Acid (16-DAS)) Letztere Messungen erfolgten mittels „Electron paramagnetischer Resonanz Spektroskopie“. Diese Veränderungen könnten dazu führen, dass das Albumin leichter durch die Filter der Nieren gelangt und dort Zellen schädigen könnte, die für die Filterfunktion wichtig sind.

„Unsere Erkenntnisse bieten neue Ansätze, um die Ursachen des nephrotischen Syndroms besser zu verstehen. Wir bauen derzeit eine Kooperation mit der Ohio State University auf, der wir mit großer Spannung entgegensehen. Langfristig hoffen wir neue Therapieansätze entwickeln zu können“, so Prof. Dr. Peter F. Hoyer, langjähriger Direktor der Klinik für Kinderheilkunde II am Universitätsklinikum Essen.

Link zur Originalveröffentlichung:
Profound Changes in Functional Structure and Dynamics of Serum Albumin in Children with Nephrotic Syndrome: An Exploratory Research Study
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Prof. Dr. Jan Buer erneut in Hochschulrat der Medizinischen Hochschule Hannover bestellt https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1649 1649 Thu, 26 Sep 2024 10:00:00 +0200 Prof. Dr. Jan Buer engagiert sich zum zweiten Mal in Folge als Mitglied im Hochschulrat der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH). Der Dekan der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen übernahm dieses Ehrenamt erstmals 2020. Mit der MHH selbst ist er noch länger verbunden: Professor Buer studierte dort Medizin und promovierte 1996 zum Doktor der Medizin.
Der Hochschulrat berät das Präsidium und den Senat, ihm gehören sieben stimmberechtigte Mitglieder an. Ihre Amtszeit beträgt vier Jahre. Sie nehmen Stellung zu den Entwicklungs- und Wirtschaftsplänen sowie zu der Gründung von oder der Beteiligung an Unternehmen. Darüber hinaus kommentieren sie die Entwürfe von Zielvereinbarungen der MHH mit dem niedersächsischen Ministerium für Wissenschaft und Kultur sowie die Vorschläge des Senats zur Ernennung oder Bestellung von Präsidiumsmitgliedern.

„Für Ihre Bereitschaft, dieses verantwortungsvolle Amt zu übernehmen, möchte ich mich herzlich bedanken“, sagt Falko Mohrs, Niedersächsischer Minister für Wissenschaft und Kultur, im Zuge der Bestellung zum Mitglied. „Ich wünsche Ihnen für Ihre Tätigkeit viel Erfolg.“ Für Prof. Dr. Buer ist es eine Ehre, der Medizinischen Hochschule Hannover auf diese Weise verbunden zu bleiben: „Ich schätze die MHH und ihre Vertreter:innen sehr und freue mich auf weitere vier Jahre guter Zusammenarbeit.“

Seit Juni 2007 lehrt und forscht Prof. Dr. Jan Buer als W3-Professor und Direktor des Instituts für Medizinische Mikrobiologie am Universitätsklinikum Essen. Seine klinischen Schwerpunkte sind unter anderem akute und chronische Infektionen im Rahmen der Transplantationsmedizin, molekulare Diagnostik, multi-resistente Krankheitserreger, Borreliose und chronische Infektionen der Haut. Er hat mehr als 300 Publikationen in internationalen Fachzeitschriften veröffentlicht und ist als Gutachter für nationale Institutionen sowie internationale Stiftungen aktiv. 2022 wurde er zum Präsidenten der Deutschen Gesellschaft für Hygiene und Mikrobiologie gewählt.

Mehr zum Hochschulrat der MHH: http://www.mhh.de/die-mhh/hochschulrat

Mehr zum Dekanat der Medizinischen Fakultät der UDE: http://www.uni-due.de/med/de/organisation/index.php


Prof. Dr. Jan Buer wurde zum zweiten Mal in den Hochschulrat der Medizinische Hochschule Hannover bestellt. (Bildrechte: UDE) ]]>
Placeboforschung: Neue Studie stellt die Rolle von Dopamin bei Schmerzlinderung in Frage https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1647 1647 Tue, 24 Sep 2024 08:08:44 +0200 Eine neue Studie der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen und der Universitätsmedizin Essen liefert überraschende Erkenntnisse zur Rolle des Botenstoffs Dopamin bei der Entstehung von positiven Behandlungserwartungen und dem Placeboeffekt. Anders als bisher angenommen, konnte das Forschungsteam keinen direkten Einfluss von Dopamin auf diese beiden Effekte nachweisen.
Ein Forschungsteam des Sonderforschungsbereichs „Treatment Expectation“ um Prof. Dr. Ulrike Bingel, Professorin für klinische Neurowissenschaften und Leiterin der universitären Schmerzmedizin an der Universitätsmedizin Essen hat untersucht, ob Dopamin zur Entstehung von Placebo-Effekten beiträgt. Die Wissenschaftler:innen haben bei 168 gesunden Proband:innen den Dopaminspiegel gezielt verändert und die Auswirkungen auf die Behandlungserwartung und das Schmerzempfinden untersucht. Die Studienergebnisse zeigen jedoch, dass ein veränderter Dopaminspiegel allein keine messbaren Auswirkungen auf eine positive Behandlungserwartung oder die Placebo-Schmerzlinderung hatte.

Bislang wurde vermutet, dass Dopamin-basierte Belohnungs- und Lernmechanismen zu Placeboeffekten beitragen. Die genaue Rolle des Hirnbotenstoffs Dopamin bei ihrer Entstehung und Aufrechterhaltung ist jedoch noch unklar. Um diese Wissenslücke zu schließen, untersuchte das Essener Team die Rolle von Dopamin bei der Erwartung positiver Behandlungseffekte sowie das Ausmaß und die Dauer ihrer Auswirkungen auf Schmerzen.

„Unsere Ergebnisse deuten darauf hin, dass Dopamin nicht zwingend für die Entstehung von Placebo-Schmerzlinderung notwendig ist“, erklären die beiden Erstautorinnen Dr. Angelika Kunkel und Dr. Livia Asan aus dem Bingel-Lab. „Dennoch könnte Dopamin bei anderen Aspekten der Schmerzerfahrung, wie etwa der Belohnungsverarbeitung, die eher mit aktivem Handeln und motivationalen Aspekten verbunden sind, eine Rolle spielen.“

Die kürzlich in PLoS Biology veröffentlichte Studie trägt zu einem besseren Verständnis der komplexen Zusammenhänge zwischen Gehirnchemie, Kognition und Schmerzbehandlung bei. Weitere Forschung auf diesem Gebiet ist notwendig, um zukünftig das volle Potenzial von Placeboeffekten in der Schmerztherapie ausschöpfen zu können.

Link zur Originalveröffentlichung:
Kunkel A & Asan L, Krüger I, Erfurt C, Ruhnau L, Caliskan EB, et al. (2024) Dopamine has no direct causal role in the formation of treatment expectations and placebo analgesia in humans. PLoS Biol 22(9): e3002772. https://journals.plos.org/plosbiology/article?id=10.1371/journal.pbio.3002772

Ansprechpartnerin für die Medien:
Prof. Dr. Ulrike Bingel
Professur für Klinische Neurowissenschaften
Leiterin Zentrum für universitäre Schmerzmedizin
Sprecherin SFB/TRR 289 Treatment Expectation
ulrike.bingel@uk-essen.de

Über den SFB/TRR 289 Treatment Expectation:
Der überregionale, von der Deutschen Forschungsgemeinschaft geförderte Sonderforschungsbereich (SFB/Transregio 289) „Treatment Expectation“ untersucht seit dem Jahr 2020 mit einem interdisziplinären Team an den Universitäten in Essen, Marburg und Hamburg den Einfluss der Erwartung von Patient:innen auf die Wirksamkeit medizinischer Behandlungen. Das Ziel des interdisziplinären Verbunds ist, die äußerst komplexen Mechanismen von Erwartungseffekten von der molekularen bis zur systemischen Ebene mit modernsten wissenschaftlichen Methoden zu entschlüsseln, psychologische und neurobiologische Unterschiede zwischen einzelnen Patient:innen und Erkrankungen so exakt wie möglich zu verstehen und zu prüfen, wie diese Effekte etablierte pharmakologische und andere Behandlungsansätze optimieren können.

Erfahren Sie mehr über die Forschung des SFB/TRR 289 Treatment Expectation unter https://treatment-expectation.de, Youtube (www.youtube.com/@SFB-TRR_289), X (@sfb_trr289), Instagram (@sfb_trr289) und facebook @sfb.trr289)


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Migräne: Was hilft am besten zur Behandlung akuter Migräneattacken? https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1646 1646 Thu, 19 Sep 2024 09:29:36 +0200 Die Migräne ist die mit Abstand häufigste neurologische Erkrankung und betrifft 14,8 % der Frauen und 6 % der Männer in Deutschland. Bei einer Migräneattacke kommt es zu heftigen, meist halbseitigen Kopfschmerzen, die von Übelkeit, Erbrechen, Licht-, Lärm- und Geruchsüberempfindlichkeit und einem allgemeinen Krankheitsgefühl begleitet sein können. Es gibt eine Reihe von Medikamenten zur Behandlung: „Normale“ Schmerzmittel, spezielle Migränemedikamente wie die Triptane und neue Medikamente wie Lasmiditan und die sogenannten Gepante (Rimegepant, Ubrogepant). Welche wirken am besten? Dazu hat eine Arbeitsgruppe von Wissenschaftler:innen und Kliniker:innen der Universitäten in Oxford (UK), der Universität Kopenhagen (Dänemark), Harvard Medical School, Boston (USA) und der Universität Duisburg-Essen erstmalig eine große Vergleichsstudie durchgeführt und im British Medical Journal (BMJ) publiziert. Das Ergebnis: Die neuen Migränemedikamente wirken weniger gut als die etablierten Triptane. Die schwächste Wirkung hat Paracetamol.
In die Metaanalyse wurden die Ergebnisse von 137 randomisierten und kontrollierten Studien mit insgesamt 17 verschiedenen Medikamenten oder Placebo bei 89.445 Patient:innen mit akuter Migräneattacke einbezogen. „Wir haben erfasst, wieviele Betroffene zwei Stunden nach Einnahme des entsprechenden Medikaments vollständig schmerzfrei sind oder ob innerhalb von zwei Stunden eine Besserung der Kopfschmerzen eingetreten ist“, erklärt Prof. Dr. Hans-Christoph Diener, Abteilung für Neuroepidemiologie am Institut für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie (IMIBE) der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen. Als Referenzsubstanz für die Metaanalyse diente das Migränemedikament Sumatriptan, das Triptan, das in Deutschland mit großem Abstand am häufigsten verschrieben wird.

Bei der Behandlung mit Eletriptan waren rund 37 % der Betroffenen nach zwei Stunden schmerzfrei, bei Rizatriptan 33 %, Zolmitriptan 29 % und Sumatriptan 28 %. Bei einer Behandlung mit Lasmiditan waren 21% der Betroffenen nach zwei Stunden schmerzfrei, bei Rimigepant waren es 18 %. Die neuen Medikamente wirken damit ähnlich gut wie Acetylsalicylsäure (23 %), Ibuprofen (22 %) oder Paracetamol (19 %) – aber nicht besser. Auch mit Blick auf eine Besserung der Kopfschmerzen nach zwei Stunden erwiesen sich die Triptane als besser wirksam als die neuen Medikamente und die „normalen“ Schmerzmittel. Die Nebenwirkungen ähneln sich bei allen Behandlungen, aber bei der Einnahme von Lasmiditan scheinen Benommenheit, Müdigkeit und Schwindel häufiger aufzutreten. „Bei den Nebenwirkungen muss allerdings berücksichtigt werden, dass Symptome wie Übelkeit, Müdigkeit oder Benommenheit auch Beschwerden im Rahmen der eigentlichen Migräneattacke sein können“, erklärt Prof. Diener. „Diese werden manchmal nur dann wahrgenommen, wenn die Kopfschmerzen sich durch die Behandlung verbessert haben.“

Was sind nun die praktischen Konsequenzen für die Behandlung von Migränepatient:innen? Die Daten einer repräsentativen bevölkerungsbezogenen Studie des Robert Koch Instituts aus dem Jahr 2020 fand heraus, dass nur 7,3 % der Betroffenen ihre Attacken mit den wirksamsten Medikamenten, nämlich einem der Triptane behandeln. Fast die Hälfte behandeln ihre Migräneattacken stattdessen mit Ibuprofen, 17 % mit Paracetamol und 10 % mit Acetylsalicylsäure. Gepante kommen in Deutschland bisher nicht zum Einsatz, weil sie für den deutschen Markt noch nicht verfügbar sind. „Die wichtigste Erkenntnis aus dieser Metaanalyse ist, dass in Deutschland deutlich mehr Patient:innen mit Migräne mit den sehr wirksamen und sicheren Triptanen behandelt werden sollten. Dies gilt insbesondere für diejenigen, bei denen Schmerzmittel und nicht-steroidalen Antirheumatika nicht oder nicht ausreichend wirksam sind“, so das Fazit der Autor:innen.


Link zur Originalveröffentlichung:
Comparative effects of drug interventions for the acute management of migraine episodes in adults: systematic review and network meta-analysis

Kontaktadresse für Rückfragen:
Prof. Dr. Hans Christoph Diener
Abteilung für Neuroepidemiologie
Institut für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie (IMIBE)
Medizinische Fakultät der Universität Duisburg-Essen
Hufelandstraße 55
45147 Essen
hans.diener@uk-essen.de
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Therapiehund am Krankenbett: Hannibal und Flip ergänzen die Krebstherapie https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1645 1645 Wed, 11 Sep 2024 13:14:45 +0200 Therapiehunde sind in der Krebstherapie für Kinder und Jugendliche eine sehr wirksame Ergänzung. Kontakt, Kuscheln und tierische Interaktion steigern das Wohlbefinden. Forschende der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen haben in einer kürzlich im „World Journal of Pediatrics“ veröffentlichten Studie die therapeutische Wirksamkeit der Besuche der Labrador Retriever Hannibal und Flip nachgewiesen. Gefördert wird das Projekt von der Stiftung der Universitätsmedizin Essen.
Eine Krebstherapie ist für Kinder und Jugendliche körperlich und seelisch ganz besonders anstrengend. Daher haben die Wissenschaftler:innen der Universitätsmedizin Essen neue therapeutische Wege gesucht, um Entspannung und Motivation zu steigern und den gesamten Genesungsprozess positiv zu begleiten. Rund 100mal kam der Labrador Hannibal von 2018 bis 2022 auf der Kinderonkologie im Universitätsklinikum Essen zu Besuch. Die Forschenden um Prof. Dr. Michael Schündeln, Onkologe und Oberarzt der Kinderklinik III am Universitätsklinikum Essen konnten in ihrer Studie im World Journal of Pediatrics die positiven Effekte nachweisen: „Um Infektionen vorzubeugen, sind Tiere in auf Stationen für Kinderonkologie eigentlich nicht erlaubt und es gibt nur wenige Studien zum Einsatz von Besuchstieren. Doch wir konnten mit Hannibal zeigen, dass der Einsatz eines Besuchshunds wirksam und sicher ist. Die Kinder und Jugendlichen haben ihren Krankenhausaufenthalt besser akzeptiert und hatten nachweislich weniger Stress.“

Nur wenige kinderonkologische Kliniken setzen bislang diese sogenannten tiergestützten Aktivitäten in der stationären Therapie ein. Prof. Schündeln: „Die Vorbehalte wegen möglicher Infektionen waren zunächst groß.“ Um auszuschließen, dass durch Retriever Hannibal Infektionen übertragen werden, wurden sowohl die Patient:innen als auch Hannibal regelmäßig mikrobiologisch getestet. Das Resultat: Die Infektionen nahmen nicht zu.

Schündeln erläutert seinen therapeutischen Ansatz: „Die Überlebenschancen der Kinder mit Krebs sind in den letzten Jahren deutlich gestiegen. Unser Ziel ist daher in der Zukunft auch, die langfristige Lebensqualität zu steigern. Der Einsatz von Therapiehunden hat gezeigt, dass dies ein vielversprechender Ansatz ist. Bei der Studie handelte es sich um eine Machbarkeitsstudie. Sie diente der Generierung von Hypothesen und der Vorbereitung weiterer Studien. Geplant ist eine deutlich umfangreichere, prospektive, randomisierte Studie mit einer Kontrollgruppe. Unser Ziel ist es, die Mechanismen des therapeutischen Effekts durch Therapiehunde besser zu verstehen und die Sicherheit der Intervention zu zeigen“.

In der aktuellen Studie haben die Wissenschaftler:innen mit sog. visuellen Analogskalen bei Patient:innen den Prä- und Post-Interventionsstress gemessen, ähnlich zu Smileyskalen zur Schmerzmessung bei Kindern und Jugendlichen. In gleicher Form haben die Forschenden die Akzeptanz des Krankenhausaufenthaltes gemessen. Der Stress erwies sich nach der Intervention durch den Therapiehundbesuch als signifikant geringer als vorher und auch die Akzeptanz stellte sich bei einem Hundebesuch höher dar.

Die Forscher:innen werden ihre Studien künftig unter Einbeziehung entsprechender Sicherheitsstandards auch auf Kinderintensivstationen ausweiten. Dann aber nicht mehr von Hannibal, er ist nach fünf Jahren im Einsatz nun in Rente gegangen. Labrador Flip hat seinen Job übernommen.



Link zur Originalveröffentlichung:
Feasibility, efficacy, and safety of animal-assisted activities with visiting dogs in inpatient pediatric oncology

Link zum Videoabstract:
https://www.youtube.com/watch?v=M9RcE8PuN4w

Downloadlink Pressefoto: http://www.uni-due.de/imperia/md/images/pool-ps/downloads/2024-09-11-pm-therapiehund-am-krankenbett-c-stiftung-universitaetsmedizin-essen-knut-vahlensieck.jpg

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Neues Prodekanat: Prof. Dr. Tienush Rassaf verantwortet Wissens- und Technologietransfer https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1644 1644 Wed, 11 Sep 2024 12:15:00 +0200 Der Fakultätsrat der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen (UDE) wählte während seiner konstituierenden Sitzung am 5. September 2024 den Arzt und Wissenschaftler Prof. Dr. Tienush Rassaf zum Prodekan des neu gegründeten Prodekanats für Wissens- und Technologietransfer. In seiner Funktion unterstützt er fortan den Austausch von medizinischem Wissen und Technologien zwischen Fakultät und Wirtschaft. Im Fokus steht die Förderung des Gründer:innengeistes am Medizinstandort Essen.
Prof. Dr. Rassaf arbeitet seit 2015 als Direktor der Klinik für Kardiologie und Angiologie des Universitätsklinikums Essen (UK Essen). Von Oktober 2020 bis September 2024 hatte Professor Rassaf das Amt des Prodekans für Forschung inne. Dies hat nun Prof. Dr. Ulrike Bingel übernommen, Leiterin der universitären Schmerzmedizin des Universitätsklinikums Essen und UDE-Lehrstuhlinhaberin für klinische Neurowissenschaften.

„Das neue Prodekanat dient als Schnittstelle zwischen Forschung und Praxis“, sagt Prodekan Prof. Rassaf. „Es wird den Austausch von Wissen, Ideen und Technologien zwischen Medizinischer Fakultät, Universität und Unternehmen erleichtern. Dies wird die Entwicklung innovativer Produkte, Dienstleistungen und Verfahren wahrscheinlicher machen.“ Am Ende soll den vielen engagierten Wissenschaftler:innen vor Ort geholfen werden, ihre Erkenntnisse auch einer breiten Öffentlichkeit zu präsentieren und im Idealfall eigene Medizin-Start-ups zu gründen.

Das Prodekanat für Wissens- und Technologietransfer gehört dem Dekanat der Medizinischen Fakultät der UDE an und ist eines von fünf Prodekanaten. Der Prodekan ist stimmberechtigtes Mitglied im Dekanat. Das Dekanat versteht sich als Service-Einheit der Medizinischen Fakultät, seine Mitglieder leiten diese und werden durch den Fakultätsrat gewählt. Zu den Aufgaben der Dekanatsgremien gehören unter anderem die Verteilung und Verwendung von Landeszuschüssen sowie des Lehr- und Forschungsfonds. Zudem werden alle Stellen und Mittel für Forschung und Lehre zugewiesen.

Alle Ergebnisse der Dekanatswahlen 2024: http://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1641
Mehr zur Medizinischen Fakultät der UDE: http://www.uni-due.de/med
Mehr zur Zusammensetzung des Dekanats: http://www.uni-due.de/med/de/organisation/dekanat.shtml
Mehr zum Fakultätsrat der Medizinischen Fakultät der UDE: http://www.uni-due.de/med/de/organisation/fbr.shtml


Prof. Dr. Tienush Rassaf wurde zum Prodekan des neu gegründeten Prodekanats für Wissens- und Technologietransfer gewählt. Zuvor war er vier Jahre lang Prodekan für Forschung. In dieses Amt ist Prof. Dr. Ulrike Bingel gewählt worden. (Bildrechte: UDE) ]]>
Ergebnisse der Dekanatswahlen 2024: Prof. Dr. Jan Buer als Dekan wiedergewählt https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1641 1641 Mon, 09 Sep 2024 14:02:51 +0200 Am 5. September 2024 sind im Zuge der konstituierenden Sitzung des Fakultätsrates die Mitglieder des Dekanats der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen (UDE) gewählt worden. Prof. Dr. Jan Buer wurde dort erneut in seinem Amt als Dekan bestätigt, das er seit Oktober 2012 innehat. Wiedergewählt wurden auch Prof. Dr. Joachim Fandrey als Studiendekan, Prof. Dr. Michael Forsting als Prodekan für Planung und Finanzen und Prof. Dr. Anke Hinney als Prodekanin für akademische Karriereentwicklung und Diversität. Neue Prodekanin für Forschung ist Prof. Dr. Ulrike Bingel. Prof. Dr. Tienush Rassaf, bislang Prodekan für Forschung, wurde zum Prodekan für Wissens- und Technologietransfer gewählt, eine neu etablierte Position, die erstmals besetzt wird.

„Prof. Dr. Jan Buer ist eine hervorragende Wahl. Er hat die Medizinische Fakultät zusammen mit den Prodekanen und im engen Schulterschluss mit den Vertreterinnen und Vertretern sämtlicher Fachdisziplinen in den vergangenen Jahren exzellent aufgestellt, was sich nicht zuletzt in der extrem erfolgreichen Begutachtung durch den Wissenschaftsrat niedergeschlagen hat“, betonte Prof. Dr. Stephan Lang, der als dienstältestes Mitglied des Fakultätsrates Prof. Dr. Jan Buer zur Wiederwahl vorgeschlagen hatte. „Ich freue mich sehr, das Amt des Dekans weiter ausüben zu dürfen“, sagt Professor Buer. „An unserer vergleichsweise kleinen Fakultät können wir gemeinsam weiterhin sehr viel bewegen; Und ich danke allen, die meinem Team und mir so sehr geholfen haben, Forschung und Lehre ‚made in Essen‘ weiter voranzutreiben.“

Die Amtszeit des neu gewählten Dekanats beginnt im Oktober. Mitglieder des Gremiums sind darüber hinaus die Geschäftsführerin Christine Harrell sowie als beratende Mitglieder Prof. Dr. Jochen Werner als Ärztlicher Direktor und Stefan Starke als kommissarischer Kaufmännischer Direktor.
Die Sitzung diente auch der Konstituierung des neu gewählten Fakultätsrates der Medizinischen Fakultät.

Gremien und Beauftragte
Während der konstituierenden Sitzung fanden auch die Wahlen in der Mitglieder der Kommissionen und der Beauftragten statt.

Link zu den Wahlergebnissen: Ergebnisse der Gremienwahlen
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Neue Forschungserkenntnisse zu Blutkrebs: Gewebeverträglichkeit beeinflusst weiterhin die Überlebensrate nach Blutstammzelltransplantation https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1643 1643 Mon, 09 Sep 2024 11:42:17 +0200 Die Transplantation von Blutstammzellen gesunder Spender:innen kann für Patient:innen mit aggressiven Blutkrebserkrankungen lebensrettend sein. Bei dieser Behandlung können im Transplantat vorhandene Immunzellen der Spender:innen die gesunden Gewebe der Patient:innen schädigen. Um dieses Risiko zu vermindern, erhalten die Patient:innen nach der Transplantation immunsupprimierende Medikamente, darunter seit jüngster Zeit vermehrt das hochwirksame Cyclophosphamid. Auch unter dieser Behandlung trägt eine zwischen Spender:in und Empfänger:in fein abgestimmte Verträglichkeit von Gewebemerkmalen entscheidend zur Überlebensrate der Betroffenen bei. Das zeigt eine von Forschenden der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen und der Universitätsmedizin Essen geleitete internationale Studie, die kürzlich im Journal of Clinical Oncology veröffentlicht wurde.
Die Essener Forschenden der Universitätsmedizin Essen und der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen haben gemeinsam mit internationalen Kolleg:innen die Daten von über 17.000 Blutstammzelltransplantationen, die überwiegend zwischen 2016 und 2020 in über 200 Zentren in Europa durchgeführt wurden, genauer untersucht. Bei dieser Behandlung werden Vorläufer von blutbildenden Zellen von einem gesunden auf einen blutkrebserkrankten Menschen übertragen. Das Datenmaterial wurde durch das EBMT Registry, das europäische Register für Stammzelltransplantation zur Verfügung gestellt.

Bisher war es erforderlich, dass die gespendeten Blutstammzellen nahezu perfekt zum Organismus der Blutkrebspatient:innen passen, d.h. fast alle „human leukocyte antigen“ (HLA) Gewebemerkmale mussten übereinstimmen, um das Risiko der Schädigung von gesunden Geweben der Patient:innen durch die im Transplantat vorhandenen Immunzellen der Spender:innen zu vermeiden. In den letzten Jahren wurden jedoch neue Behandlungsprotokolle entwickelt: Die Immunsuppression der Patient:innen durch nach der Blutstammzelltransplantation verabreichtes Cyclophosphamid hat diese Behandlung auch über HLA-Gewebedifferenzen hinweg ermöglicht. Darum wurde vermutet, dass die HLA-Gewebemerkmale unter Immunsuppression durch Cyclophosphamid keine relevante Rolle mehr spielen. Die Ergebnisse der Studie weisen jedoch darauf hin, dass dies nicht so ist. Erfolgsentscheidend ist, in welchen der HLA-Merkmale mögliche Fehlanpassungen liegen.

„Wir konnten zeigen, dass vor allem Fehlanpassungen in den HLA-Merkmalen der Klasse I den Behandlungserfolg negativ beeinflussen, insbesondere eine bestimmte Untergruppe, die von uns bereits in einer unabhängigen, ebenfalls im Journal of Clinical Oncology vor einem Jahr publizierten Studie beschrieben wurde“, erklärt Prof. Dr. Katharina Fleischhauer, Direktorin des Instituts für Zelltherapeutische Forschung an der Universitätsmedizin Essen. „Diese Effekte waren bei Transplantationen, die unter konventionellen Protokollen oder unter Cyclophosphamid durchgeführt worden waren, nicht wesentlich unterschiedlich“, ergänzt Dr. Esteban Arrieta-Bolaños, wissenschaftlicher Mitarbeiter der Arbeitsgruppe und Erstautor der Studie. „Da durch den Einsatz von Cyclophosphamid für fast jeden Erkrankten nicht nur ein, sondern meist sogar mehrere potenzielle Stammzellspender:innen in Frage kommen, werden unsere Ergebnisse in die Praxis umgesetzt werden können, um die Überlebenswahrscheinlichkeit der Patient:innen durch die Auswahl der bestmöglich HLA-verträglichen Spender:innen zu verbessern“.

Link zur Originalpublikation:

Human Leukocyte Antigen Mismatching and Survival in Contemporary Hematopoietic Cell Transplantation for Hematologic Malignancies

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Mehr Lebensqualität bei Herzschwäche: Verbesserte Behandlung undichter Herzklappen https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1642 1642 Mon, 09 Sep 2024 09:09:42 +0200 Die Mitralklappe reguliert den Zufluss von sauerstoffreichem Blut in die linke Herzkammer. Bei rund 18 Millionen Menschen weltweit schließt sie nicht mehr dicht. In leichteren Fällen müssen die Betroffenen Medikamente einnehmen, in schwerwiegenderen muss die Herzklappe repariert werden. Ob diese Reparatur auch minimalinvasiv möglich ist, wurde nun im Rahmen einer internationalen Studie untersucht, an der neben dem Herzzentrum der Universitätsmedizin Göttingen (UMG) und dem Deutschen Herzzentrum der Charité (DHZC) auch das Westdeutsche Herz- und Gefäßzentrum Essen (WHGZ) an der Medizinische Fakultät der Universität Duisburg-Essen beteiligt war. Die Expert:innen kommen in ihrer kürzlich im „New England Journal of Medicine“ veröffentlichten Studie zu dem Schluss, dass das sogenannte „MitraClip-Verfahren“ zur Transkatheter-Mitralklappenreparatur sicher und wirksam ist.
Die Studie wurde an 30 Standorten in neun Ländern durchgeführt und umfasste über 500 Patient:innen mit moderater bis schwerer funktioneller Mitraklappen-Insuffizienz. Seit 2008 gibt das minimal-invasive MitraClip-Verfahren zur Reparatur der Mitralklappe. Hierbei wird ein kleiner Clip über einen Katheter durch die Leistenvene bis zum Herzen geführt und an der undichten Klappe angebracht. Der Clip bringt die Klappensegel näher zusammen und verbessert so deren Schließfunktion. Dies reduziert den Rückfluss von Blut und entlastet das Herz, was wiederum die Symptome der Herzinsuffizienz lindert.

„Durch die Kombination der Transkatheter-Mitralklappenreparatur mit einer leitliniengerechten medizinischen Therapie hat sich die Prognose für diese Patient:innen erheblich verbessert“, so Prof. Dr. Tienush Rassaf, Direktor der Klinik für Kardiologie und Angiologie und des Westdeutschen Herz- und Gefäßzentrum Essen (WHGZ). „Das Risiko für Krankenhauseinweisungen verringerte sich um 41% und die Betroffenen empfinden eine deutlich höhere Lebensqualität.“

„Unsere Studienergebnisse geben Anlass zur Hoffnung für Menschen, die an einer Herzinsuffizienz aufgrund einer undichten Herzklappe leiden. Besonders für Betroffene, bei denen ein chirurgischer Eingriff nicht in Frage kommt, stellt diese minimal-invasive Methode eine wertvolle Alternative dar, die das Leben deutlich verlängern und verbessern kann“, so das Fazit der Autor:innen der RESHAPE-HF2-Studie.

Link zur Originalveröffentlichung:

Transcatheter Valve Repair in Heart Failure with Moderate to Severe Mitral Regurgitation

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Neue Studie: Hormontherapie verändert Darmmikrobiom bei Transpersonen https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1640 1640 Wed, 04 Sep 2024 11:15:00 +0200 Wie beeinflusst die geschlechtsangleichende Hormontherapie das Darmmikrobiom und damit die Gesundheit von Transpersonen? Eine Studie, durchgeführt von einem internationalen Forschungsteam unter der Leitung der Universität Duisburg-Essen (UDE), zeigt erstmals, wie tiefgreifend die Hormontherapie die Zusammensetzung und Funktion der Darmflora verändert – mit spürbaren Unterschieden zwischen den Geschlechtern. Diese Erkenntnisse könnten entscheidend sein für zukünftige Gesundheitsstrategien in der Transgender-Medizin.
Das internationale Team um Prof. Dr. Johannes Fuß von der Medizinischen Fakultät der UDE hat in einer Studie untersucht, wie sich eine geschlechtsangleichende Hormontherapie auf das Darmmikrobiom von Transpersonen auswirkt. Im Rahmen des Projekts „Transgender in Transition“, an dem mehrere europäische Forschungszentren* beteiligt waren, wurden die Teilnehmer:innen der Studie eingehend untersucht.

Die Wissenschaftler:innen aus Deutschland und der Schweiz haben die Stuhlproben von Transpersonen vor und nach einer zwölfwöchigen geschlechtsangleichenden Hormontherapie analysiert. Dazu nutzen sie hochmoderne, metagenomische Sequenzierungstechniken, um detaillierte Informationen über die Zusammensetzung und funktionellen Eigenschaften der Darmmikrobiota zu erhalten. Dabei zeigte sich, dass die geschlechtsangleichende Hormontherapie über die Anpassung äußerer Geschlechtsmerkmale hinaus auch tiefgreifende Veränderungen im Darmmikrobiom bewirken kann. Professor Fuß, leitender Autor, erklärt dazu: „Diese Veränderungen könnten bei Transmännern langfristig zu steigenden Gesundheitsproblemen führen, während Gesundheitsrisiken bei Transfrauen möglicherweise sinken.“

Ursache dafür könnten spezifische Bakterienarten sein, wie Coprococcus eutactus und Escherichia coli, die in ihrer Häufigkeit je nach verabreichter Hormontherapie variierten und dadurch das Darmmikrobiom veränderten. Coprococcus eutactus ist bekannt für seine Beteiligung an der Aufrechterhaltung der Darmgesundheit, da es sowohl bei der Verdauung als auch das Immunsystem im Darm unterstützt. Escherichia coli kann hingegen in bestimmten Formen potenziell pathogene Eigenschaften aufweisen – was bedeutet, dass es Infektionen und Krankheiten wie Durchfall oder Harnwegsinfektionen auslösen könnte. Ein Anstieg dieser Bakterien könnte das empfindliche Gleichgewicht der Darmflora stören und potenziell entzündliche Prozesse begünstigen.

Diese Veränderungen im Darmmikrobiom könnten insbesondere bei Transmännern in Verbindung mit einem erhöhten Risiko für kardiovaskuläre Erkrankungen wie Bluthochdruck oder Herzinfarkt stehen, da das Darmmikrobiom einen entscheidenden Einfluss auf die Gesundheit des Herz- und Blutgefäßsystems ausübt. Bei Transfrauen hingegen könnten diese Veränderungen das kardiovaskuläre Risiko langfristig senken. Zu den weiteren Gesundheitsproblemen, die durch die hormonell bedingten Veränderungen im Mikrobiom beeinflusst werden könnten, zählen Stoffwechselstörungen, Autoimmunerkrankungen und neurologische Erkrankungen wie Morbus Parkinson.

Dr. Timur Liwinski von der Universität Basel, der die Datenanalyse leitete, betont: „Unsere Studie zeigt, wie wichtig eine umfassende und personalisierte medizinische Betreuung für Transpersonen ist, insbesondere wenn es um die Optimierung der geschlechtsangleichenden Hormontherapie und die Berücksichtigung möglicher unerwünschter Wirkungen geht. Wir hoffen, dass unsere Forschung dazu beiträgt, die medizinische Versorgung zu verbessern und die spezifischen gesundheitlichen Bedürfnisse von Transpersonen besser zu verstehen.“ Die Studienergebnisse zeigen, dass weitere Forschung erforderlich ist, um die komplexen Wechselwirkungen zwischen Hormontherapien und dem menschlichen Mikrobiom besser zu verstehen.

Link zur Originalpublikation (open access):
http://bmcmedicine.biomedcentral.com/articles/10.1186/s12916-024-03548-z,
„Gender-affirming hormonal therapy induces a gender-concordant fecal metagenome transition in transgender individuals“

* Beteiligt sind Forschende folgender Einrichtungen: Universität Duisburg-Essen (Deutschland), Ludwig-Maximilians-Universität München (Deutschland), Universität Basel (Schweiz), Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (Deutschland), Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (Deutschland), Christian-Albrechts-Universität Kiel (Deutschland), LMU München (Deutschland)


Prof. Dr. Johannes Fuß und sein Team haben in einer Studie untersucht, wie sich eine geschlechtsangleichende Hormontherapie auf das Darmmikrobiom von Transpersonen auswirkt. (Bildrechte Grafik: Holly Design, stock.adobe.com; Bildrechte Foto: UDE, Frank Preuss) ]]>
Neue Emmy Noether-Nachwuchsgruppe: Auf der Suche nach Schwachstellen tödlicher Tumorzellen https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1639 1639 Mon, 02 Sep 2024 11:00:00 +0200 Die Deutsche Forschungsgemeinschaft nimmt Dr. Dr. Emre Kocakavuk in ihr Emmy Noether-Programm auf und unterstützt seine Krebsforschung bis 2030 mit rund 2 Millionen Euro. Der 30-Jährige ist Arzt und Wissenschaftler der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen und baut mit den Geldern eine Nachwuchsgruppe auf, die gezielt nach Schwachstellen von besonders gefährlichen Krebszellen sucht. Im Forschungsfokus stehen Tumoren, die im Gehirn oder Rückenmark entstehen, sogenannte Gliome. Ihre aggressivste Form, das Glioblastom, gilt als unheilbar.
Glioblastome sind besonders schwer zu bekämpfen, weil sie zahlreiche genetische Mutationen aufweisen und sich die Tumorzellen schnell an veränderte Bedingungen anpassen. Dadurch können sie Therapie-Resistenzen entwickeln. Die mediane Überlebensrate von Menschen, bei denen ein Glioblastom diagnostiziert wurde, beträgt etwa 15 Monate: Die Hälfte von ihnen stirbt innerhalb dieser Zeit. „Mit meinem Forschungsteam möchte ich herausfinden, wie das Leben von Betroffenen in Zukunft verlängert werden kann“, sagt Dr. Dr. Kocakavuk, der in der Klinik für Hämatologie und Stammzelltransplantation des Universitätsklinikums Essen arbeitet.

Der Tumor-Experte und sein Team werden analysieren, wie und warum sich Gliome nach einer Strahlentherapie verändern. Dr. Dr. Kocakavuk ist Teil eines internationalen Forschungsnetzwerks, in dem Daten vor und nach einer Therapie erhoben und analysiert werden. „Eine globale Kooperation ist immens wichtig bei diesem Krankheitsbild, um statistisch aussagekräftige Ergebnisse zu erzielen“, betont Dr. Dr. Kocakavuk. Er geht davon aus, dass etwa 1 Million Gigabyte an Daten zusammenkommen – das entspräche circa 500 Milliarden Seiten Fließtext.

„Wir konzentrieren uns in diesem Projekt auf die Verletzungen, die Krebszellen durch Bestrahlung zugefügt werden“, konkretisiert Dr. Dr. Kocakavuk. „Bestrahlte Krebszellen versuchen, die DNA-Schäden schnell zu reparieren. Brauchen sie zu lange, sterben sie. Schaffen sie es, entstehen genetische Narben.“ Der Essener Forscher vermutet, dass dieser Prozess und die Narben an sich bedeutende Schwachstellen solcher Tumorzellen sind. „Wenn wir diese Prozesse besser verstehen, können wir neue Wege zeigen, wie man Gliome zukünftig effektiver angreifen und tödlich verletzen kann.“

Die Bestrahlung von Gliomen ist nur ein Untersuchungsmodell von vielen, um die Entstehung von Resistenzen von Tumorzellen verstehen zu lernen. „Unsere Erkenntnisse könnten auch auf andere Therapieformen und Tumorarten übertragbar sein“, ergänzt Dr. Dr. Kocakavuk. Er vermutet, dass eine neue Kombination aus Strahlen- und Immuntherapie zum Erfolg führen könnte: „Die Bestrahlung von Krebszellen lockt unter Umständen einen ersten, aber oft nicht ausreichenden Schub körpereigener Immunzellen in die Tumorumgebung. Eine Kombination mit einer Immuntherapie könnte helfen, spezialisiertere Abwehrzellen für den Kampf gegen den Krebs zu aktivieren.“


Dr. Dr. Emre Kocakavuk ist von der DFG in das Emmy Noether-Programm aufgenommen worden. (Bildrechte: UDE, Jochen Tack) ]]>
Krebsforschung: Fasten verändert den Stoffwechsel in Tumorzellen https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1636 1636 Wed, 21 Aug 2024 17:00:00 +0200 Seit mehr als einem Jahrhundert zeigen Fastenkuren bei verschiedenen Organismen, einschließlich des Menschen, eine positive Wirkung auf die Gesundheit, die Lebensdauer und die Geweberegeneration. Jedoch sind die metabolischen Auswirkungen des Fastens und der anschließenden Nahrungsaufnahme auf die Tumorentstehung noch weitgehend unerforscht. Wissenschaftler:innen der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen und des Massachusetts Institute of Technology/USA haben das genauer untersucht. Sie zeigen in ihrer kürzlich in Nature* veröffentlichten Studie: Fasten verändert den Darm auf Stoffwechselebene – positiv und negativ.
„Wir konnten zeigen, dass das Wachstum von Darmstammzellen nach einer Fastenkur zunimmt. Dabei passen aber auch die Tumorvorläuferzellen ihren Stoffwechsel sehr schnell an die neue Situation an“, erklärt Prof. Dr. Dr. Alpaslan Tasdogan, Professor für Tumormetabolismus in der Klinik für Dermatologie des Universitätsklinikums Essen. „Gleichzeitig wird auch ein Tumorsuppressor-Gen inaktiviert – ein Gen, das eigentlich dafür sorgen soll, dass Krebszellen schon im Entstehungsprozess bekämpft werden. Das ist ein eher ungünstiger Effekt.“

Tatsächlich konnten die Forschenden im Mausmodell beobachten, dass Tumore im Darm kurz nach der erneuten Nahrungsaufnahme häufiger auftreten. Diese Erkenntnis ist zunächst rein grundlagenwissenschaftlich, betonen die Autor:innen der Studie. „Als Krebspatient:in sollten Fastenkuren idealerweise im Vorfeld immer mit dem medizinischen Personal abgestimmt werden“, betonen die Autor:innen.

Die Ursache für die beobachteten Effekte liegt der Studie zufolge im Metabolismus (Stoffwechsel), genauer im Polyamin-Stoffwechsel. Polyamine sind Moleküle, die Zellen zum Überleben und zum Wachsen benötigen. Sie entstehen beispielsweise beim Abbau von Aminosäuren im Körper und werden auch von Darmbakterien gebildet. Bei Krebserkrankungen ist der Polyamin-Stoffwechsel häufig gestört. Die Aktivierung dieses Stoffwechselwegs dient in Stammzellen dazu, die Regenerationsfähigkeit zu steigern – und bei Krebsvorläuferzellen erhöht es die Fähigkeit, Tumore wachsen zu lassen.

„Wir vermuten, dass der Polyamin-Stoffwechsel nicht nur bei Darmkrebs, sondern auch bei anderen Tumorerkrankungen eine Rolle spielt. Im Fokus steht der schwarze Hautkrebs während der Metastasierung. Wir erhoffen uns von dieser Arbeit weitere klinische Erkenntnisse, die uns helfen können, Patient:innen mit Krebs noch besser zu behandeln“, sagt Prof. Dr. Dr. Tasdogan.

* Link zur Originalveröffentlichung: http://www.nature.com/articles/s41586-024-07840-z („Short-term post-fast refeeding enhances intestinal stemness via polyamines“)


Teamfoto (v. li. n. re.): Gabriele Allies, Dr. Luiza M. Nascentes Melo, Jonathan Krystkiewicz, Prof. Dr. Dr. Alpaslan Tasdogan, Feyza Cansiz, Dr. Natalie Wagner, Jonas Rösler und Isa Westedt (Bildrechte: Tasdogan Lab) ]]>
Lifetime-Award für Essener Experte auf dem Gebiet der gynäkologischen Onkologie https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1638 1638 Mon, 19 Aug 2024 11:00:00 +0200 Die „International Gynecologic Cancer Society“ (IGCS) hat Prof. Dr. Dr. Michael Höckel von der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen (UDE) den „Lifetime Achievement Award“ verliehen. Die Jury würdigt die herausragenden wissenschaftlichen und klinischen Arbeiten des Preisträgers, die auch zu neuen chirurgischen Behandlungsmethoden führten.
1950 entwickelte der UDE-Forscher das ontogenetische Krebsfeldmodell, das auf einem tiefen Verständnis der Embryonal-Entwicklung und Patho-Anatomie von Tumoren basiert. Dieses Modell ermöglicht effektivere chirurgische Eingriffe mit besseren Prognosen für Menschen mit gynäkologischen Krebserkrankungen. Prof. Dr. Dr. Michael Höckel arbeitet an der Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe des Universitätsklinikums Essen.

Zur IGCS
Die 1987 als gemeinnützige Organisation gegründete Internationale Gesellschaft für Gynäkologische Krebsforschung ist die größte ihrer Art und vereint mehr als 8.000 interdisziplinär arbeitende Vertreter:innen der gynäkologischen Onkologie. Die Mitglieder der IGCS haben es sich zur Aufgabe gemacht, die Versorgung von weltweit Betroffenen durch Aufklärung und Schulung zu verbessern und die Öffentlichkeit für gynäkologische Krebserkrankungen zu sensibilisieren.

Link zu allen Preisträger:innen: http://igcs.org/2023-awards/


Prof. Dr. Dr. Michael Höckel (rechts) und Prof. Dr. Dr. Rainer Kimmig, Direktor der Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe des UK Essen. (Bildrechte: privat) ]]>
BMBF-Strategiepapier: Essener Forscherin zählt zum Expert:innen-Rat https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1637 1637 Wed, 14 Aug 2024 10:00:00 +0200 Prof. Dr. Ulrike Schara-Schmidt zählt zu den rund 150 Expert:innen, die für das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) die „Nationale Strategie für Gen- und zellbasierte Therapien“ erarbeitet haben und an ihrer Umsetzung fortan mitarbeiten. Bis 2026 fließen 48 Millionen Euro in die Realisierung der Multi-Stakeholder-Strategie, in die Perspektiven aus Wissenschaft, Wirtschaft, Politik und Gesellschaft sowie von Patient:innen einbezogen wurden.
Den „Gene and Cell-based Therapies“ (GCT) wird enormes Potenzial zugeschrieben: Sie adressieren die genetischen Ursachen der Erkrankungen und wirken krankheitsmodulierend auf die Verläufe. Davon profitieren v.a. Patient:innen, die unter schweren und sehr seltenen Erkrankungen leiden, für die es bisher keine Therapie gab. „Mir ist sehr wichtig, dass die Maßnahmen dieser Strategie über die gesamte Lebensspanne gedacht werden und solche zukunftsweisenden Behandlungsformen auch in der Kinderheilkunde Anwendung finden“, sagt Professorin Schara-Schmidt, die die Abteilung „Neuropädiatrie“ der Kinderklinik I leitet. Hier kann das GCT-Strategiepapier heruntergeladen werden.

Das BMBF beauftragte 2022 das Berlin Institute of Health (BIH) mit der Koordination und Moderation einer neuen Strategie für gen- und zellbasierte Therapien. Die eingebundenen Expert:innen haben ihre Empfehlungen von Oktober 2023 bis Mai 2024 für acht Handlungsfelder erarbeitet. Die Strategie zielt darauf ab, ein lösungsorientiertes Konzept für den GCT-Standort Deutschland zu schaffen, das den Transfer neuer Forschungserkenntnisse direkt in die Krankenversorgung vorantreibt. Der Fokus liegt auf der Entwicklung effizienter, sicherer und langfristig finanzierbarer Therapien. Dadurch soll die internationale Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands in diesem Bereich gestärkt werden.

Informationsseite des BMBF zu Gen- und Zelltherapien: http://www.bmbf.de/bmbf/shareddocs/kurzmeldungen/de/2024/06/gen-und-zelltherapie-strategie-bih.html

Link zum Herunterladen des GCT-Strategiepapiers:
http://www.bmbf.de/SharedDocs/Downloads/de/2023/240612-gtc-strategiepapier.html

Link zur Internetseite des Nationalen Netzwerkbüros für Gen- und Zelltherapien:
http://www.bihealth.org/de/translation/nationales-netzwerkbuero-fuer-gen-und-zelltherapien


Prof. Dr. Ulrike Schara-Schmidt, Leiterin der Abteilung „Neuropädiatrie“ der Kinderklinik I des Universitätsklinikums Essen (Bildrechte: UK Essen) ]]>
Internationales Forschungsranking: Onkologie und Radiologie unter den Top 50 https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1635 1635 Fri, 09 Aug 2024 10:45:00 +0200 Im jüngsten „Best Global Universities“-Ranking des Nachrichtenmagazins „U.S. News & World Report“ nimmt die Universität Duisburg-Essen (UDE) weltweit Rang 306 ein; Bewertet wurden 2.250 Hochschulen in 104 Ländern. Europaweit rangiert die Hochschule auf Platz 120 und im Vergleich der deutschen Hochschulen auf dem 21. Platz. Innerhalb der Forschungsdisziplinen der Medizinischen Fakultät der UDE erreichen die Onkologie und die Radiologie die besten Platzierungen: Sie zählen zu den besten 50 der Welt.
Die onkologische Forschung, die im Westdeutschen Tumorzentrum Essen gebündelt ist, erreicht im weltweiten Vergleich Platz 42; in Deutschland hat sie den 2. Platz eingenommen. Ähnlich gut schneiden die Forschenden der Radiologie ab: Platz 50 im internationalen Vergleich und Platz 4 in Deutschland.

„Beide Forschungsbereiche verstetigen mit dieser Platzierung ihre internationale Strahlkraft und stehen stellvertretend für die Spitzenforschung an unserer Fakultät“, sagt Prof. Dr. Jan Buer, Dekan der Medizinischen Fakultät der UDE. Auch andere Disziplinen schnitten gut ab, zum Beispiel die Immunologie (Platz 13 in Deutschland, 144. weltweit).

Zum Ranking
Um die wissenschaftliche Leistung einzuordnen, werden 3 Kategorien betrachtet: der Ruf des Forschungsgebietes, bibliometrische Indikatoren und die wissenschaftliche Exzellenz. Diese werden anhand von 12 Indikatoren bewertet, darunter die Zahl der Veröffentlichungen in wissenschaftlichen Fachzeitschriften und der Grad der internationalen Zusammenarbeit – basierend auf den Ergebnissen des Academic Reputation Survey der vergangenen 5 Jahre. Beim Erheben der Daten arbeitet die Redaktion des US-Magazins mit dem Wissenschaftsdienstleister „Clarivate Analytics“ zusammen.

Weiterführende Informationen
Zum Ranking: http://www.usnews.com/education/best-global-universities
Zur detaillierten Suchmaske: http://www.usnews.com/education/best-global-universities/germany
Details zur Methodik: http://www.usnews.com/education/best-global-universities/articles/methodology
Zur Internetseite von Clarivate Analytics: http://clarivate.com



Bildrechte: U.S. News & World Report ]]>
Genetische Diagnostik Ultra-Seltener Erkrankungen: Große multizentrische Studie identifiziert 34 neue genetische Erkrankungen https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1634 1634 Tue, 06 Aug 2024 10:17:08 +0200 Die Mehrzahl der Seltenen Erkrankungen ist genetisch verursacht. Die zugrundeliegende Erbgutveränderung kann immer besser beispielsweise durch die so genannten Exom-Sequenzierung (ES) gefunden werden und so zu einer molekulargenetischen Diagnosestellung führen. Die ES ist eine Untersuchung aller Abschnitte unserer Erbsubstanz (DNA), die Proteine kodiert. Im Rahmen einer deutschlandweiten multizentrischen Studie, an der auch der Standort Essen beteiligt war, wurden von 1.577 Patient:innen ES-Daten erhoben und systematisch ausgewertet. Hierdurch konnte bei insgesamt 499 Patient:innen eine Diagnose gestellt werden, wobei 34 Betroffene neue, bis zu diesem Zeitpunkt unbekannte genetische Erkrankungen zeigten. Somit trägt die Studie wesentlich zur Erstbeschreibung neuer Erkrankungen bei. Zudem wurde erstmals in der Breite eine auf dem Einsatz der Künstlichen Intelligenz (KI) beruhende Software zur Unterstützung der klinischen Diagnosestellung eingesetzt. Das KI-System ”GestaltMatcher” kann bei der Beurteilung von Gesichtsmerkmalen hinsichtlich der Zuordnung zu angeborenen genetischen Syndromen unterstützen. Die Ergebnisse der Studie, an der 16 universitäre Standorte beteiligt waren, sind jetzt in der renommierten Fachzeitschrift „Nature Genetics“ veröffentlicht.
Ultra-seltene Krankheiten erfordern für die optimale Betreuung sowohl multidisziplinäres klinisches Fachwissen als auch eine umfassende genetische Diagnostik. Um die Versorgung Betroffener mittels moderner Diagnosekonzepte zu verbessern, begann Ende 2017 das dreijährige Innovationsfonds-Projekt TRANSLATE NAMSE. Die Forschenden von 16 Unikliniken analysierten die ES-Daten von 1.577 Patienten, davon 1.309 Kinder, die im Rahmen von TRANSLATE NAMSE an Zentren für Seltene Erkrankungen vorgestellt wurden. Ziel des Projektes war es, mittels innovativer Untersuchungsmethoden bei möglichst vielen Betroffenen eine Erkrankungsursache zu finden. Bei 499 Patient:innen, davon 425 Kinder, konnte eine genetische Ursache der Seltenen Erkrankung festgestellt werden. Insgesamt fanden die Forschenden Veränderungen in 370 verschiedenen Genen. „Besonders stolz sind wir auf die Entdeckung von 34 neuen molekularen Erkrankungen, die ein schönes Beispiel für die wissensgenerierende Krankenversorgung an Unikliniken sind“, sagt Dr. Theresa Brunet, eine der Erstautor:innen vom Institut für Humangenetik des Klinikums rechts der Isar der Technischen Universität München.

Wie geht es weiter mit den noch ungelösten Fällen?
“Die Betroffenen, für die wir bisher keine Diagnose finden konnten, werden wir im Rahmen des Modellvorhabens GenomSequenzierung, kurz MVGenomSeq, untersuchen,” sagt Dr. Tobias Haack, Stellv. Direktor des Instituts für Medizinische Genetik und Angewandte Genomik am Universitätsklinikum Tübingen. Das MVGenomSeq baut auf den Erfolgen des TRANSLATE NAMSE Projektes auf und ermöglicht deutschlandweit die Analyse klinischer Genome an Unikliniken. Ungelöste Fälle können außerdem in Folgestudien mittels neuer Untersuchungsmethoden, wie zum Beispiel der so genannten long-read Sequenzierung, die eine Analyse von viel längeren DNA-Fragmenten erlaubt, untersucht werden. „Die long-read-Sequenzierung ermöglicht es uns, schwer erkennbare genetische Veränderungen zu finden und wir gehen davon aus, dass wir mit diesem Verfahren weitere Diagnosen stellen können“ sagt Dr. Nadja Ehmke, Leiterin der Genomdiagnostik am Institut für Medizinische Genetik und Humangenetik der Charité und eine der Letztautor:innen.

Im Rahmen des TRANSLATE NAMSE Projektes wurden auch standardisierte Abläufe zur erweiterten genetischen Diagnostik bei Verdacht auf seltene Erkrankungen an den beteiligten Zentren für Seltene Erkrankungen etabliert, die auf interdisziplinären Fallkonferenzen beruhen. Diese wurden nach Projektabschluss in die Regelversorgung übernommen. “Die interdisziplinären Fallkonferenzen spielen für Betroffene eine wichtige Rolle. Dadurch wird eine umfassende klinische Charakterisierung ermöglicht, die für die Phänotyp-basierte Auswertung der genetischen Daten relevant ist. Darüber hinaus können so die nachgewiesenen Varianten im Kontext der Fragestellung interdisziplinär diskutiert werden”, sagt Dr. Magdalena Danyel, eine der Erstautor*innen, die als Fachärztin des Instituts für Medizinische Genetik und Humangenetik und Fellow des Clinician Scientist Programm des Berlin Institute of Health (BIH) an der Charité – Universitätsmedizin arbeitet.

Seltene genetische Erkrankungen lassen sich teils am Gesicht erkennen
Des Weiteren gingen die Forschenden der Frage nach, ob der ergänzende Einsatz von Werkzeugen des maschinellen Lernens und der künstlichen Intelligenz (KI) die diagnostische Effektivität und Effizienz verbessert. Hierzu wurde die von Bonner Forschenden entwickelte Software „GestaltMatcher“, die mittels computergestützter Gesichtsanalyse die anwendende Person bei der Diagnosestellung Seltener Erkrankungen unterstützt, erstmals in der Breite ausgetestet. In der Studie wurden die Sequenz- und Bilddaten von 224 Personen genutzt, die auch der computergestützten Analyse ihrer Gesichtsbilder zugestimmt hatten, und es konnte gezeigt werden, dass die KI-gestützte Technik einen klinischen Nutzen erbringt.

Die KI GestaltMatcher kann Auffälligkeiten im Gesicht erkennen und bestimmten Erkrankungen zuordnen. Eine wichtige Frage bei der Beurteilung von genetischen Daten ist: Passt der Phänotyp zum Genotyp? Hierbei kann die KI unterstützen. „GestaltMatcher ist wie eine Expertenmeinung, die wir jeder ärztlich tätigen Person in Sekundenschnelle zur Verfügung stellen können. Der frühe Zeitpunkt der Diagnosestellung ist für die Betroffenen seltener Erkrankungen und deren Familien von essentieller Bedeutung. Ein unterstützender Einsatz der Software durch Kinderärztinnen und -ärzten könnte bereits bei Auffälligkeiten während der Kindervorsorgeuntersuchungen U7 mit 21 bis 24 Monaten oder U7a mit 34 bis 36 Monaten sinnvoll sein“, sagt Korrespondenzautor Prof. Peter Krawitz, Direktor des Instituts für Genomische Statistik und Bioinformatik (IGSB) am Universitätsklinikum Bonn (UKB), an dem die KI GestaltMatcher entwickelt wird. Prof. Krawitz ist auch Mitglied im Exzellenzcluster ImmunoSensation2 sowie in den Transdisziplinären Forschungsbereichen (TRA) „Modelling“ und „Life & Health“ der Universität Bonn. Die Software und App kann durch die gemeinnützige Arbeitsgemeinschaft für Gen-Diagnostik e.V. (AGD) allen Ärzt:innen bereitgestellt werden.

Beteiligte Institutionen:
Neben dem Universitätsklinikum Bonn (UKB) und der Universität Bonn waren die Charité-Universitätsmedizin Berlin, Klinikum rechts der Isar der Technischen Universität München (TUM), Universitätsklinikum Düsseldorf, Ruhr Universität Bochum, Universitätsklinikum Dresden, Universitätsklinikum Essen, Universitätsklinikum Halle, Universitätsklinikum Hamburg Eppendorf, Universitätsklinikum Heidelberg, Universitätsklinikum Schleswig Holstein, LMU Klinikum München, Uniklinik RWTH Aachen, Universitätsklinikum Leipzig, Universitätsklinikum Tübingen und Stellenbosch University, Kapstadt, Südafrika beteiligt

Förderung:
Die Studie wurde durch den Innovationsfonds gefördert: https://innovationsfonds.g-ba.de

Link zur Originalpublikation:
Axel Schmidt et al.: Next-generation phenotyping integrated in a national framework for patients with ultra-rare disorders improves genetic diagnostics and yields new molecular findings; Nature Genetics; DOI: https://doi.org/10.1038/s41588-024-01836-1

Link zur Pressemeldung des UK Bonn:
https://www.ukbnewsroom.de/genetische-diagnostik-ultra-seltener-erkrankungen/ ]]>
Hausärztliche Versorgung: Kommunen befürchten Engpässe https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1633 1633 Tue, 06 Aug 2024 09:00:16 +0200 Die Kommunen in NRW betrachten den Mangel an Hausärzt:innen mit großer Sorge. Rund 86 % schätzen die Versorgung vor Ort in den kommenden 10 Jahren als (eher) nicht sichergestellt ein, zeigt eine Online-Umfrage der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen aus dem Jahr 2023.
Ein Drittel der Hausärzt:innen ist bereits über 60 Jahre alt und steht damit kurz vor dem Ruhestand. Konträr dazu verläuft die demographische Entwicklung der Bevölkerung: Der Anteil älterer Menschen nimmt zu. Das wird in den nächsten Jahr(zehnt)en einen stark steigenden hausärztlichen Versorgungsbedarf zur Folge haben. Zugleich sind infolge der laufenden Stadt-Land-Verschiebungen in ländlichen, insbesondere infrastrukturschwachen Räumen schon heute die Folgen der hausärztlichen Unterversorgung spürbar.

Diese Situation haben Forscher:innen am Institut für Allgemeinmedizin der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen zum Anlass genommen, in einer Online-Erhebung insgesamt 192 Kommunen in NRW zu befragen. Fast 80% der befragten kommunalen Vertreter:innen äußerten den Wunsch nach mehr eigenen Einflussmöglichkeiten. Über 85% der Kommunen wünschen sich ein stärkeres Engagement der kassenärztlichen Vereinigung und eine Intensivierung der landespolitischen Verantwortungsübernahme. „Es gibt ein großes Problembewusstsein seitens der Kommunen“, so Philip Schillen, wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Allgemeinmedizin und Erstautor der Studie.

„Die kommunale Perspektive ist ein wesentlicher Baustein bei den Überlegungen, wie in Zukunft die hausärztliche Versorgung sichergestellt werden kann. Die Kommunen sollten daher von den verantwortlichen Akteuren stärker als bislang in die Planungen und Maßnahmen zur Sicherung der hausärztlichen Versorgung einbezogen werden“, so Prof. Dr. Jürgen in der Schmitten, Direktor des Instituts für Allgemeinmedizin am Universitätsklinikum Essen.

Derzeit wird durch den Gesetzgeber die Einführung von Gesundheitskiosken, Gesundheitsregionen und Primärversorgungszentren diskutiert. In den drei genannten Reformansätzen spielt die kommunale Ebene jeweils eine zentrale Rolle. Um diesen möglicherweise sehr weitreichenden Reformprozess der Primärversorgung in Deutschland erfolgreich zu gestalten und damit zu einer langfristigen und nachhaltigen Sicherstellung der Versorgung in Deutschland beizutragen, bedarf es einen frühestmöglichen Einbezug der Kommunen sowie weitere wissenschaftliche Beforschung der neuen Versorgungsformen.

Link zur Originalveröffentlichung:
Die zukünftige Sicherstellung der hausärztlichen Versorgung aus kommunaler Perspektive

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Überraschender Fund bei Glioblastomen: Inseln potenter Abwehrzellen im lokalen Knochenmark https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1632 1632 Wed, 31 Jul 2024 11:01:57 +0200 Glioblastome sind hochaggressive, in der Regel unheilbare Hirntumoren. Bei Ausschöpfung aller therapeutischen Optionen haben Betroffene eine mittlere Lebenserwartung von weniger als zwei Jahren. Jetzt machten Forschende vom Deutschen Konsortium für Translationale Krebsforschung (DKTK) am Westdeutschen Tumorzentrum Essen (WTZ) in Zusammenarbeit mit der Klinik für Neurochirurgie eine überraschende Entdeckung: In der Nähe von Glioblastomen fanden sie im benachbarten Knochenmark der Schädeldecke Inseln hochpotenter Immunzellen, die bei der Krebsabwehr eine zentrale Rolle spielen. Die neuen Daten eröffnen möglicherweise Perspektiven für innovative Therapien. Anderseits werfen sie einen Schatten auf herkömmliche Strategien.


Im DKTK verbindet sich das Deutsche Krebsforschungszentrum (DKFZ) in Heidelberg als Kernzentrum langfristig mit onkologisch besonders ausgewiesenen universitären Partnerstandorten in Deutschland. Dazu zählt auch die Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen.

„Was wir gefunden haben, ist überraschend und grundsätzlich neu“, sagt Prof. Dr. Björn Scheffler, DKTK-Forscher am Standort Essen. Bislang dachte man die körpereigene Abwehr immer als ganzheitliches System, das seine Truppen je nach Bedarf in verschiedene Körperregionen aussendet. „Unsere Daten zeigen jedoch“, so Scheffler, „dass sich hochpotente Immunzellen in regionalen, tumornahen Knochenmarknischen sammeln und von dort aus die Abwehr organisieren. Zumindest bei Glioblastomen ist das so.“

Immunsystem vor Ort

Basierend auf neuen tierexperimentellen Befunden hat das Essener Team unbehandelten Patienten mit Glioblastom aus dem tumornahen Knochenmark der Schädeldecke Gewebeproben entnommen. „Die Methoden dazu mussten aber erst etabliert werden“, berichtet Doktorandin und Erstautorin Celia Dobersalske und unterstreicht die Tatsache, dass die neuen Forschungsergebnisse an Gewebeproben von Menschen gewonnen wurden. Solche Proben können nur deshalb für die Forschung genutzt werden, weil Erkrankte die ihnen entnommenen Gewebeproben der Westdeutschen Biobank Essen (WBE) zur Verfügung gestellt haben. „Wir freuen uns über jede:n, der sich dazu bereit erklärt und unsere Forschung auf diese Weise unterstützt“, so die Autor:innen.

Die Forscher:innen haben bei ihrer Suche ins Schwarze getroffen: Knochenmarknischen in enger Nachbarschaft zum Glioblastom scheinen das Reservoir zu sein, aus dem sich die Tumorabwehr rekrutiert. Solche Daten können nur im engen Schulterschluss mit forschenden Kolleg:innen weiterer Kliniken und Institute der Universitätsmedizin Essen gewonnen werden: Die Arbeitsgruppe um Prof. Dr. Ken Herrmann, Direktor der Klinik für Nuklearmedizin hat die Bildgebung ermöglicht, die Arbeitsgruppe um Prof. Dr. Florian Rambow, Inhaber der “Wolfgang und Gertrud Böttcher Stiftungsprofessur” am Institut für Künstliche Intelligenz in der Medizin (IKIM) hatte großen Anteil an der Datenanalyse.

Abgesehen von aktiven lymphoiden Stammzellen, die sich zu Immunzellen entwickeln, fanden die Forscher im tumornahen Knochenmark auch reife zytotoxische T-Lymphozyten (CD8-Zellen). „Das sind hocheffektive Immunzellen, die bei der Krebsabwehr eine zentrale Rolle spielen“, ergänzt Celia Dobersalske. Sie können entartete Zellen erkennen und vernichten.

Die CD8-Zellen im tumornahen Knochenmark waren auf ihrer Oberfläche vermehrt mit Rezeptoren besetzt, über die das Ausschwärmen reifer T-Lymphozyten gesteuert wird. Dazu passend wurden Abkömmlinge derselben Zellklone – ein Klon stammt von ein und derselben Zelle ab – sowohl im Knochenmark als auch im Tumorgewebe nachgewiesen. Klare Indizien also, dass die vor Ort versammelten Immunzellen das Glioblastom bekämpfen. „Und sie sind – eine Zeit lang zumindest – erfolgreich“, so Björn Scheffler. „Wir konnten zeigen, dass die Krankheitsverläufe mit der Aktivität der ortansässigen CD8-Zellen korreliert.“

Wertvolle Immunzellen zerstört?

Dieser Fund stellt nicht nur herkömmliche Vorstellungen von der Arbeitsweise des Immunsystems auf den Kopf. Auch die Behandlungskonzepte beim Glioblastom müssen angesichts der neuen Daten überdacht werden. „Wir hatten die Schädeldecke bei unseren Überlegungen bislang gar nicht auf dem Schirm. Wie auch, es gab ja keinerlei Hinweise, dass sich dort hochpotente Immunzellen verbergen könnten“, sagt Studienleiter Scheffler.

„Wir haben also die Schädeldecke eröffnet und dabei möglicherweise wertvolle Immunzellen zerstört“, bestätigt Ulrich Sure, Direktor der Klinik für Neurochirurgie und Mitglied des Essener Forscherteams. „Angesichts der neuen Erkenntnisse befinden wir uns in einem Dilemma: Wir müssen den Zugang zum Tumor erlangen, um ihn zu entfernen und auch um die Diagnose sichern zu können. Es gibt aktuell keinen anderen Weg als durch die Schädeldecke. Aber wir denken darüber nach, wie wir künftig Schäden am lokalen Knochenmark minimieren können.“

Andererseits eröffnet die Entdeckung des lokalen Immunsystems Chancen für innovative Therapien. Speziell die sogenannten Checkpoint-Inhibitoren kommen wieder ins Spiel. Das sind Immuntherapeutika, die darauf abzielen, die körpereigene Krebsabwehr in Schwung zu bringen. Bisher getestete Checkpoint-Inhibitoren zeigen allerdings bei Glioblastomen wenig Wirkung.

„Dafür wurden unterschiedliche Erklärungen vorgeschlagen, aber vielleicht muss man auch in dieser Hinsicht ganz neu denken“, so Björn Scheffler. „Wir wissen jetzt, dass sehr wohl hochpotente Abwehrzellen vor Ort versammelt sind. Sie sind fit für die Tumorbekämpfung, das konnten wir nachweisen, aber sie sind allein nicht in der Lage, den Tumor zu zerstören. Hier können wir ansetzen. Eine Herausforderung wird sein, Wirkstoffe in ausreichender Konzentration zum richtigen Zeitpunkt in die regionalen Knochenmark-Nischen zu bringen. Wenn das gelingt, haben wir vielleicht eine Chance, das Wachstum von Glioblastomen unter Kontrolle zu bringen und die Überlebenschancen unserer Patienten zu verbessern.“

Diese Arbeit wurde gefördert von der Wilhelm Sander-Stiftung und durch das DKTK Joint Funding Programm ‘HematoTrac‘.

Link zur Originalveröffentlichung:
Dobersalske C et al: Cranioencephalic functional lymphoid units in glioblastoma.
Nature Medicine 2024, DOI: 10.1038/s41591-024-03152-x




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Produktion mit RauPE: Extrazelluläre Vesikel aus Stammzellen gewinnen https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1629 1629 Thu, 25 Jul 2024 09:21:33 +0200 Extrazelluläre Vesikel (EVs) sind winzige membranumhüllte Partikel mit denen DNA, RNA, Lipide und Proteine von Zelle zu Zelle weitergegeben werden können. Sie spielen bedeutende Rollen in der Kommunikation zwischen Zellen und können abhängig von ihrem Ursprung beachtliche therapeutische Effekte erzielen. Als Pioniere auf dem Gebiet zeigten Essener Forscher, dass EVs von mesenchymalen Stromazellen (MSCs) starke Entzündungsreaktionen unterdrücken können, wie sie u.a. nach Schlaganfall oder nach Sauerstoffunterversorgung bei Neugeborenen vorkommen. Um solche extrazellulären Vesikel (EVs) als Medikament einsetzen zu können, müssen sie in gleichbleibender Qualität produziert werden. Technische Erfordernisse hierfür will ein Konsortium entwickeln, an dem das RWTH Aachen Spin-Off BioThrust GmbH, die Arbeitsgruppe von Prof. Dr. Bernd Giebel am Institut für Transfusionsmedizin der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen und das Aachener Fraunhofer-Institut für Produktionstechnologie (IPT) beteiligt sind. Das gemeinsame Projekt RauPE* wird in den nächsten drei Jahren vom Land NRW sowie aus EU-Mitteln gefördert (EFRE.NRW). Dem Universitätsklinikum ist eine Förderung von knapp 530.000 Euro zugesagt worden.
Gemeinsam soll eine Plattform entwickelt werden, auf der die EV-produzierenden Zellen in großem Maßstab vermehrt werden können. Konkret sollen MSCs in einem Bioreaktor gezüchtet werden, der dafür im Rahmen des Projekts technisch weiter angepasst werden soll. Aus den Kulturmedien werden dann frei gesetzte EVs aufgereinigt und umfassend charakterisiert. Mit dem optimierten Prozess sollen dann mittelfristig klinisch einsetzbaren Präparate hergestellt werden.

Der Konsortialführer BioThrust entwickelt spezielle Membranreaktorkartuschen, die dank einer integrierten blasenfreien Begasungstechnologie („künstliche Lunge“) eine effizientere und skalierbarere Produktion der EV-abgebenden MSCs ermöglichen sollen. Um große Produktionschargen ermöglichen zu können, wurden im Vorfeld des Projektes MSCs am Universitätsklinikum Essen generiert, die durch gezielte genetische Veränderung unsterblich gemacht worden sind. „Die Immortalisierung der MSCs ist eine essenzielle Voraussetzung für das Projekt, indem wir nun die Bedingungen ausloten werden, wie sich therapeutische MSC-EV Präparate am besten produzieren lassen“, so Giebel Leiter der AG für Translationale EV-Forschung am UK Essen.

Um den Herstellungsprozess therapeutisch einsetzbarer MSC-EVs effizient, skalierbar und robust zu gestalten, wird er inklusive der entwickelten Membranreaktorkartuschen und der optimierten Präparationsverfahren in die automatisierte AUTOSTEM-Plattform des Fraunhofer IPT integriert. Die AUTOSTEM-Plattform arbeitet wie ein vollautomatisierter Labor-Container oder eine Mini-Pharma-Industrie-Anlage, in der alle Prozessschritte von der Anzucht der MSCs bis zur Ernte und Aufreinigung der EVs vorgenommen werden können, mit minimalen manuellen Eingriffen.

„Das RauPE-Projekt ermöglicht uns drei wichtige Entwicklungsschritte auf einmal“, so Dr. Patrick Bongartz, CEO und Mitgründer von BioThrust. „Zunächst die Translation unseres bionischen Bioreaktors mit seiner einzigartigen Begasungstechnologie in die pharmakologische Produktion. Dann die Erprobung des Systems mit einem führenden Wissenschaftler auf dem Gebiet der EV-Produktion und schließlich die Integration unseres Systems in eine vollautomatisierte Produktionsanlage.“

*RauPE: Robuste automatisierte Produktion therapeutisch einsetzbarer EVs

Weitere Informationen:
Zum Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE): http://www.efre.nrw.de
Zum Spin-off BioThrust: http://biothrust.de
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Schlaganfall verursachende Mutationen korrigieren https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1631 1631 Wed, 24 Jul 2024 13:53:04 +0200 CARASIL ist eine seltene, schwerwiegende und tödliche Erbkrankheit, die sich in einer Erkrankung der kleinen Hirngefäße äußert und Schlaganfälle auslöst. LMU-Neurowissenschaftler Prof. Dr. Martin Dichgans und sein Kollege Prof. Dr. Michael Ehrmann, Fakultät für Biologie am Zentrum für Medizinische Biotechnologie der Universität Duisburg-Essen, sind Leiter einer Studie, die kürzlich in der Fachzeitschrift Nature Communications erschienen ist. Die Arbeit befasst sich mit Strategien zur Umkehrung der schädlichen Auswirkungen von CARASIL-verursachenden Mutationen. In enger Zusammenarbeit haben die beiden Laboratorien In-vitro- und In-vivo-Methoden sowie computergestützte Analysen kombiniert, um den strukturellen Aufbau und die katalytische Funktion des mutierten Enzyms zu reparieren.


Verursacht wird CARASIL durch genetische Mutationen, die zu einem Funktionsverlust des Proteins HTRA1 führen. Das Enzym spielt eine wichtige Rolle für die Erhaltung des Gleichgewichts in der extrazellulären Matrix. Wenn es in seiner Funktion gestört ist, kann es dort weniger Proteine spalten und abbauen, wodurch sich das Gleichgewicht verschiebt und das Gehirn in der Folge erkrankt. "Es gibt bislang keine Heilung für CARASIL: Die Therapie beschränkt sich auf die Behandlung der Symptome der Patienten", sagt LMU-Neurowissenschaftler Professor Martin Dichgans, Direktor am Institut für Schlaganfall- und Demenzforschung des LMU-Klinikums und einer der Verantwortlichen im Exzellenzcluster SyNergy.


Link zur Meldung der LMU:
https://www.lmu.de/de/newsroom/newsuebersicht/news/schlaganfall-verursachende-mutationen-korrigieren.html

Link zur Originalveröffentlichung:
Beaufort, N., Ingendahl, L., Merdanovic, M. et al. Rational correction of pathogenic conformational defects in HTRA1. Nat Commun 15, 5944 (2024). ]]>
Publikation in The Lancet: Colchicin senkt das Risiko für einen erneuten Schlaganfall https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1630 1630 Wed, 24 Jul 2024 12:49:02 +0200 Einem Schlaganfall folgt oft der zweite. Deshalb läuft weltweit die Suche nach Behandlungen, die ein Wiederauftreten von Schlaganfällen verhindern - idealerweise so günstig und wirksam, dass sie auch in ärmeren Ländern zur Vorsorge eingesetzt werden kann. Ein internationales Forschungsteam, an dem auch Wissenschaftler:innen der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen (UDE) beteiligt waren, hat nun die Ergebnisse der weltweiten CONVINCE*-Studie in „The Lancet“ veröffentlicht. In dieser Langzeitstudie wurde das Medikament Colchicin an über 3.000 Patient:innen untersucht. Die Forschenden wollten wissen, ob das bereits für andere Erkrankungen zugelassene Medikament geeignet ist, um erneute Schlaganfälle zu verhindern.
Colchicin wird seit Langem bei Gicht und anderen Gelenkerkrankungen eingesetzt, wirkt aber auch als Prophylaxe bei koronarer Herzkrankheit. Kann es bei einer Langzeitbehandlung auch das Risiko für einen erneuten Schlaganfall nach einem Hirninfarkt reduzieren?
Zusätzlich zur normalen Weiterbehandlung nach einem Schlaganfall erhielt die Hälfte der Studienteilnehmer:innen täglich eine niedrige Dosis von 500 µg Colchicin. „Wir konnten beobachten, dass bei Patient:innen, die Colchicin eingenommen haben, seltener vaskuläre Erkrankungen auftraten, also Durchblutungsstörungen, die beispielsweise Schlaganfälle und Herzinfarkte auslösen“, so Bernadette Schröder vom Institut für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie (IMIBE) der Universität Duisburg-Essen. Ein erster Erfolg auf dem die Wissenschaftler:innen aufbauen. „Zusätzlich haben wir eine Meta-Analyse der bisher verfügbaren Studie durchgeführt. Unsere Ergebnisse unterstützen die Annahme, dass Colchicin nach einem Schlaganfall entzündungshemmend wirkt“, so Prof. Christian Weimar, Neurologe am IMIBE.

*CONVINCE (Akronym für COlchicine for prevention of Vascular Inflammation in Non-CardioEmbolic stroke) wird vom Health Research Board Stroke Clinical Trials Network in Irland finanziert und von Prof. Peter Kelly (Mater Misericordiae University Hospital, aus Dublin) koordiniert. Die deutsche Teilstudie machte eine Förderung von 1,9 Millionen Euro durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft möglich. Projektleiter der DFG-Studie waren Prof. Dr. Karl-Heinz Jöckel und Prof. Dr. Christian Weimar, beide IMIBE.

Link zur Originalveröffentlichung:
Long-term colchicine for the prevention of vascular recurrent events in non-cardioembolic stroke (CONVINCE): a randomised controlled trial

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DFG: Prof. Dr. Dr. Dagmar Führer-Sakel erneut in den Senats- und Bewilligungsausschuss für Graduiertenkollegs berufen https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1628 1628 Tue, 23 Jul 2024 16:29:59 +0200 Prof. Dr. Dr. Dagmar Führer-Sakel übernimmt eine zweite Amtsperiode im Senats- und Bewilligungsausschuss für die Graduiertenkollegs der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG). Graduiertenkollegs dienen der strukturierten Ausbildung von Doktorand:innen und leisten damit einen wesentlichen Beitrag für die Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses an Hochschulen. Die DFG fördert derzeit mehr als 200 Graduiertenkollegs deutschlandweit.

Die Mitglieder des Senats- und Bewilligungsausschusses entscheiden gemeinsam über die Förderung und Weiterförderung solcher Graduiertenkollegs und nehmen damit Einfluss auf die Ausbildung von Nachwuchswissenschaftler:innen in den unterschiedlichsten Fachdisziplinen. Dem Senats- und Bewilligungsausschuss gehören insgesamt 39 vom Senat der DFG gewählte wissenschaftliche Mitglieder aller Fachrichtungen an sowie zwei Vertreter:innen des Bundes und je ein:e Vertreter:in der Bundesländer. Prof. Führer-Sakel gehört dem Gremium bereits seit 2022 an. Die nächste Amtsperiode beginnt zum Januar 2025. ]]>
Zellfreie Stammzelltherapien: EU-Forschungsnetzwerk optimiert neue Therapien https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1627 1627 Tue, 23 Jul 2024 14:03:36 +0200 Stammzellen und Vorläufer finden sich in verschiedenen Geweben und Organen im Körper. In der Zellkultur vermehrte Stamm- und Vorläuferzellen weisen vielversprechende therapeutische Potenziale auf. Entgegen ursprünglicher Auffassung, sind es aber in vielen Fällen nicht die Zellen selbst, die therapeutisch wirken, sondern von ihnen in die Umgebung abgegebene Komponenten, das sogenannte Sekretom. Hierzu zählen neben einfachen löslichen Molekülen, z.B. den Wachstumsfaktoren, auch winzige membranumhüllte Partikel, die extrazellulären Vesikel (EVs). Von den richtigen Zellen abgegeben, können solche Sekretomkomponenten beachtliche therapeutische Effekte erzielen. Im Forschungsnetzwerk SECRET* sollen nun die therapeutische Wirkung des Sekretoms unterschiedlicher Zellen, die überwiegend aus der Plazenta isoliert werden, miteinander verglichen werden.
Hierbei werden sich Essener Wissenschaftler um Prof. Bernd Giebel besonders mit therapeutischen Wirksamkeiten der im Sekretom enthaltenen EVs auseinandersetzen. Neben Essener Schlaganfallmodellen der Arbeitsgruppe von Prof. Dirk Hermann werden Modelle für Multiples Sklerose und dem myokardialen Infarkt im Konsortium eingesetzt werden. Das Projekt wird durch die EU im Rahmen des Marie Skłodowska-Curie Action Programms mit rund 2,5 Millionen Euro und insgesamt zehn Promotionsstellen gefördert. In Essen werden zwei Doktorand:innen die Sekretomforschung vorantreiben, die in den Laboren von Prof. Dr. Bernd Giebel und Prof. Dr. Dirk Hermann an der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen betreut werden.

*SECRET: Exploring the therapeutic potential of perinatal cell SECRETomes
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Ergebnisse der Fakultätsratswahlen der Medizinischen Fakultät https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1626 1626 Tue, 23 Jul 2024 08:17:05 +0200 In den Fakultätsrat der Medizinischen Fakultät der UDE werden 13 Personen gewählt: 7 Hochschullehrende, 3 Mitglieder aus den Reihen der akademischen Mitarbeitenden sowie 3 Studierende. Für die kommende Amtszeit, beginnend zum Wintersemester 2024/25, wurden für die Dauer von zwei Jahren Prof. Dr. Sebastian Bauer, Prof. Dr. Ulrike Bingel, Prof. Dr. Matthias Gunzer, Prof. Dr. Stephan Lang, Prof. Dr. Arzu Özcelik, Prof. Dr. Hartmut Schmidt und Prof. Dr. Oliver Witzke als Vertreter:innen der Hochschullehrenden gewählt. Dr. Sabrina Guckenbiehl, Dr. Birte Möhlendick und Dr. Laurel Rauschenbach vertreten die akademischen Mitarbeiter:innen in den kommenden zwei Jahren im Fakultätsrat. Aus der Studierendenschaft wurden für die Dauer von einem Jahr Talia Bey, Katharina Christin Soldat und Elias Felix Wendland in den Fakultätsrat gewählt.


Der Fakultätsrat erteilt unter anderem Empfehlungen und Stellungnahmen zum Entwicklungsplan der Medizinischen Fakultät, zu den Grundsätzen für die Verteilung und Verwendung der Mittel des Landes einschließlich der Kriterien für die leistungsorientierte Mittelverteilung sowie in sonstigen Angelegenheiten der Medizinischen Fakultät von grundsätzlicher Bedeutung.

Außerdem ist der Fakultätsrat für die Beschlussfassung in den der Medizinischen Fakultät obliegenden Angelegenheiten in Berufungsverfahren, bei der Verleihung des Titels „außerplanmäßige Professorin“ und „außerplanmäßiger Professor“, „Honorarprofessorin“ und „Honorarprofessor“ sowie bei Habilitationen und Ehrenpromotionen zuständig.

Je eine Sitzung des Fakultätsrats pro Semester ist speziell den Themen „Lehre“ und „Forschung“ gewidmet.

Mehr zum Fakultätsrat: https://www.uni-due.de/med/de/organisation/fbr.shtml ]]>
Frühe Einbindung von Patient:innen in die Entwicklung klinischer Studien: Ein Gewinn für alle Beteiligten https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1625 1625 Thu, 18 Jul 2024 11:42:09 +0200 Das Westdeutsche Tumorzentrum (WTZ) Netzwerk an den Universitätskliniken Essen und Münster setzt neue Maßstäbe in der Patientenbeteiligung: Der WTZ-Patientenbeirat hat eine „Standard Operating Procedure“ (SOP) entwickelt, die die frühe Einbindung von Patient:innen in die Entwicklung klinischer Studien regelt. Diese Initiative bietet zahlreiche Vorteile und stärkt das Vertrauen und die Sicherheit auf beiden Seiten – sowohl für die Betroffenen als auch für die Forschenden.
Durch die frühzeitige Einbindung von Patientenvertreter:innen sind diese als aktive Partner:innen im Forschungsprozess eingebunden und profitieren somit von einem besseren Verständnis sowie einer stärkeren Mitgestaltungsmöglichkeit. Durch regelmäßige Schulungen und Meetings wird sichergestellt, dass alle Beteiligten auf dem neuesten Stand sind und ihre Expertise effektiv einbringen können. Gleichzeitig profitieren Forschende von präzisem Feedback und können ihre Studien patientenfreundlicher gestalten. Diese gegenseitige Transparenz schafft Vertrauen und erhöht die Qualität der Forschung.

Mit der Erarbeitung dieser SOP hat der WTZ-Patientenbeirat ein beeindruckendes Beispiel für die erfolgreiche Einbindung von Patient:innen in die klinische Forschung gesetzt. Dieses Modell zeigt, wie wichtig und vorteilhaft es ist, Betroffene frühzeitig und umfassend in den Forschungsprozess einzubeziehen.

Für weitere Informationen oder bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an:
patientenbeirat@wtz.nrw
Westdeutsches Tumorzentrum (WTZ) Netzwerk
Universitätsklinika Essen und Münster



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Einfluss der Behandlungserwartung an den Erfolg: Was Behandler:innen aus dem Homöopathieerfolg lernen können https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1624 1624 Tue, 16 Jul 2024 11:55:40 +0200 In einer zukunftweisenden Publikation in der neuesten Ausgabe von „Frontiers in Psychology“ geht ein Forschungsteam von den Universitäten Marburg, Gießen und Essen im Sonderforschungsbereich 289 Treamtent Expectations der Frage nach, wie die Behandlungserwartung den Behandlungserfolg beeinflusst und wie die Homöopathie diese Effekte einsetzt. Der Sonderforschungsbereich hat Ende Mai 2024 die Weiterförderung durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft in Höhe von 15 Mio. Euro für eine zweite Förderphase eingeworben.
Erwartungen von Patient:innen haben einen erheblichen Einfluss auf den Verlauf von Erkrankungen und die Wirksamkeit von Behandlungen. Diese Placebo- wie Nocebeoeffekte sind vielfach international in großen Studien belegt. Die Forschungsarbeiten des interdisziplinären Sonderforschungsbereichs (SFB) 289 „Treatment Expectation“ zielen darauf ab, den Einfluss der Erwartung auf die Wirksamkeit medizinischer Behandlungen besser zu verstehen und diese Erkenntnisse zur Optimierung von Therapien zu nutzen.

Homöopathie wird häufig so dargestellt, als hätte sie gar keine Wirkung, weil ein Effekt über den Placeboeffekt hinaus nicht nachgewiesen werden konnte. Globuli enthalten keine pharmakologisch aktiven Inhaltsstoffe, die eine Wirkung rational erklären könnten, dennoch berichten sowohl Patient:innen wie Homöopath:innen von positiven Effekten bei unterschiedlichen Störungen. Wie lässt sich das erklären?

Placebo-Forschende wissen seit Jahrzehnten, dass der Placeboeffekt an sich schon sehr mächtig sein kann. Nachgewiesen ist dies bei Schmerzen, Depression, Schuppenflechte, Asthma, Darmerkrankungen und vielen weiteren Erkrankungen sowie physiologischen Parametern wie Blutdruck, Blutzuckerspiegel, Lungen- und Immunfunktionen. Zudem können die Effekte unterschiedlich stark ausfallen kann, je nachdem, wie ein Arzt oder eine Ärztin die Behandlung dem zu Therapierenden erklärt, sie einbettet oder verabreicht. Am bedeutsamsten haben sich in Studien die Erwartungen der Patient:innen an die Behandlung herauskristallisiert.

Der Psychologische Psychotherapeut Dr. Marcel Wilhelm, wissenschaftlicher Mitarbeiter der Arbeitsgruppe Klinische Psychologie und Psychotherapie an der Universität Marburg, beschreibt die Hintergründe für die Publikation: „Mit dem Artikel wollen wir aufzeigen, welche Mechanismen unserer Ansicht nach in der Homöopathie genutzt werden, sodass trotz fehlender Wirkstoffe Behandlungseffekte eintreten.“

„Wir brauchen keine Globuli, um die guten Seiten von homöopathischen Behandlungen zu nutzen“, bestätigt Prof. Dr. Ulrike Bingel, die Sprecherin des SFB 289 „Treatment Expectation“. Der Beitrag ist gleichzeitig ein Appell an die evidenzbasierte Medizin, diese psycho-neuro-biologischen Mechanismen systematisch in Behandlungskonzepte zu integrieren, um den Erfolg von Goldstandardtherapien zu verbessern. „Was in der Homöopathie besonders gut gemacht wird, ist Behandlungserwartungen zu optimieren, unter anderem durch eine empathische Kommunikation, deutlich mehr Zeit im Gespräch als bei konventionellen medizinischen Behandlungen, bestimmte Regeln für die Einnahme von Globuli und vieles mehr“, so Wilhelm. Das Autorenteam empfiehlt Kommunikation und Kontextfaktoren bei jeglicher Therapieoption stärker zu nutzen, um Therapierfolge zu fördern. „Wir brauchen eine wissenschaftlich fundierte Medizin, die diese Mechanismen nutzt, die wir aus der Placebo-Forschung kennen und die bei der Homöopathie eingesetzt werden“, fordert Prof. Dr. Winfried Rief, Professor für Klinische Psychologie und Psychotherapie an der Universität Marburg und stellvertretender Sprecher des SFB 289.

Link zur Originalveröffentlichung:
Working with patients’ treatment expectations – what we can learn from homeopathy
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Führender Suchtforscher an der UDE: Prof. Dr. Matthias Brand ausgezeichnet https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1623 1623 Mon, 15 Jul 2024 12:01:56 +0200 Große Anerkennung für Prof. Dr. Matthias Brand von der Universität Duisburg-Essen: Er wurde heute von der International Society for the Study of Behavioral Addictions mit dem Great Achievement Award ausgezeichnet. Für die Jury gehört der international führende Suchtforscher zu einem der einflussreichsten Wissenschaftler seines Fachs, sein Spezialgebiet: internetbezogenes Suchtverhalten. An der Universität Duisburg-Essen ist der Psychologe u.a. Sprecher einer DFG-geförderten Forschungsgruppe.
Kaufsucht, Computerspielstörung, Spielsucht: Prof. Dr. Matthias Brand erforscht an der Universität Duisburg-Essen (UDE) Suchterkrankungen, die vor allem am Computer oder Smartphone entstehen. Diese Verhaltenssüchte haben in den letzten Jahren zugenommen. Was den Forscher an der Schnittstelle zwischen Grundlagenforschung und klinischer Forschung besonders interessiert, ist die Frage, wie Suchterkrankungen entstehen und aufrechterhalten werden. Dazu hat Professor Brand gemeinsam mit Kolleg:innen ein theoretisches Modell zu Verhaltenssüchten entwickelt, das I-PACE-Model. In der Forschung hat es das Team um Brand immer wieder getestet – und so eine wegweisende Weiterentwicklung des Modells etabliert. Für diese Arbeiten wird er jetzt von der Society for the Study of Behavioral Addictions (ISSBA) ausgezeichnet. "Das I-PACE-Modell beschreibt die zentralen Prozesse, die auf psychologischer und neurobiologischer Ebene der Entstehung und Aufrechterhaltung süchtigen Verhaltens zugrunde liegen. Im Verlauf von Suchtstörungen verändert sich das Zusammenspiel zwischen emotionalen Prozessen und der Selbstkontrolle", erklärt Brand.

„Die Auszeichnung der ISSBA ehrt mich sehr. Sie zeigt, dass unsere Arbeiten, die zu einem besseren Verständnis von Verhaltenssüchten beitragen möchten, international wahrgenommen werden. Damit werden auch die Kolleg:innen geehrt, mit denen ich das Vergnügen habe, zusammenzuarbeiten. Die Anerkennung unserer Arbeiten ist auch deswegen wichtig, weil in zukünftigen Studien die Anwendung des I-PACE Modells in der Therapie geprüft werden soll. Denn darum geht es schließlich auch in der Grundlagenforschung: einen Beitrag zur Verbesserung der Situation von Betroffenen zu leisten“.

Der Great Achievement Award der ISSBA wurde erstmalig im Jahr 2023 vergeben. Brand ist also der erste Preisträger, der von der internationalen Jury ausgewählt wurde. Die Überreichung des Preises fand nun im Rahmen einer eingeladenen Keynote Lecture bei der International Conference on Behavioral Addictions in Gibraltar statt.

Professor Brand leitet an der UDE das Fachgebiet Allgemeine Psychologie: Kognition (Fakultät für Informatik) und das Center for Behavioral Addiction Research an der Medizinischen Fakultät der UDE. Er ist Sprecher der DFG-Forschungsgruppe 2974, die affektive und kognitive Mechanismen von Internetsucht untersucht. Darüber hinaus ist Brand Direktor des Erwin L. Hahn Instituts für Magnetresonanztomographie.

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Weiterförderung des Westdeutschen Tumorzentrums (WTZ) in Essen und Münster als Onkologisches Spitzenzentrum durch die Deutsche Krebshilfe mit 4,8 Millionen Euro https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1622 1622 Mon, 15 Jul 2024 11:26:14 +0200 Damit die deutsche Bevölkerung Zugang zu modernster Krebstherapie und Tumordiagnostik erhält, unterstützt die Deutsche Krebshilfe den Ausbau des Netzwerks Onkologischer Spitzenzentren. Das Westdeutsche Tumorzentrum (WTZ) hat sich bei der Bewertung durch renommierte onkologische Gutachter:innen als Konsortium Essen-Münster erfolgreich unter Beweis gestellt und wurde nun erneut als Onkologisches Spitzenzentrum von der Deutschen Krebshilfe ausgezeichnet. Das WTZ Konsortium deckt die gesamte Ruhrregion, Westfalen sowie Teile Niedersachsens und der angrenzenden Niederlande ab.
Die Gutachter:innen lobten nach der intensiven Prüfung, dass es den beiden Standorten in Essen und Münster seit Beginn ihrer Kooperation in 2019 gelungen ist, gemeinsame Strukturen zu schaffen und Prozessabläufe zu optimieren und sowohl die technischen wie räumlichen Möglichkeiten für einen reibungslos funktionierenden Austausch aller an der Behandlung beteiligten Expert:innen zu schaffen. „Die Zusammenarbeit in multi- und interdisziplinären Teams ist entscheidend für die Behandlung von Patientinnen und Patienten mit Krebserkrankungen und wir haben damit früh die Weichen für die Etablierung eines Onkologischen Spitzenzentrums gestellt, genau wie es sich im nun veröffentlichten Krankenhausplan NRW von Minister Laumann wiederfindet“, betont Prof. Alex W. Friedrich, Ärztlicher Direktor des Universitätsklinikums Münster (UKM) die Bedeutung der Kooperation. „Unsere Spezialistinnen und Spezialisten der verschiedenen Fachrichtungen und Berufsgruppen arbeiten Hand in Hand, um den Betroffenen die bestmögliche und fortschrittlichste Behandlung zu bieten. Wir investieren kontinuierlich in die Zukunft der Krebsbehandlung und -forschung und ermöglichen damit optimale Versorgung zum optimalen Zeitpunkt am bestmöglichen Ort. Wir wollen uns damit gemeinsam mit unseren Netzwerkpartnern auf die zukünftige regionale Verantwortung der Universitätsmedizin vorbereiten, die auch im aktuellen Kabinettsbeschluss zur Krankenhausreform des Bundes ausdrücklich erwähnt wird.“

„Die Förderung des WTZ durch die Deutsche Krebshilfe mit insgesamt 4,8 Millionen Euro über die nächsten vier Jahre ermöglicht uns, die zahlreichen Projekte rund um Behandlung, Forschung und Lehre weiter voranzutreiben“, freut sich auch Prof. Jochen A. Werner, Ärztlicher Direktor der Universitätsmedizin Essen (UME) über die Auszeichnung. „Wir arbeiten als Konsortium kontinuierlich daran, das Netzwerk zur Versorgung von Menschen mit Krebserkrankungen weiter auszubauen.“ Denn nur so könne das Ziel des Programms der Deutschen Krebshilfe erreicht werden, wirklich allen Patient:innen – auch außerhalb der Ballungszentren – den Zugang zu onkologischer Spitzenmedizin, modernster Technik und innovativen klinischen Studien zu ermöglichen.

„Die Krebsmedizin ist seit Jahrzehnten ein wichtiger Schwerpunkt an beiden Standorten“, sagt Prof. Annalen Bleckmann, Direktorin des WTZ Münster. „Wir stärken unsere Stellung durch die Einführung neuer, spezialisierter Professuren und durch Investitionen in neue Gebäude für die Onkologie.“ Ein wichtiger Pfeiler für die Arbeit des Konsortiums sei auch die herausragende Innovations- und Exzellenzförderung im WTZ. Sie zeigt sich in zahlreichen krebsbezogenen Forschungsgruppen sowie in den verschiedenen Nachwuchsforscherprogrammen für Mediziner:innen und Naturwissenschaftler:innen. Diese bilden die Grundlage für die Ausbildung der Krebsspezialist:innen von morgen.

Bei allen gemeinsamen Anstrengungen stehen stets die Patient:innen im Mittelpunkt, betont Prof. Dirk Schadendorf, Direktor des WTZ Essen. „Von besonderer Bedeutung ist dabei auch die Einbindung des WTZ-Patientenbeirats in unsere Projekte und Studien. Diese Zusammenarbeit auf Augenhöhe dient national als Vorbild für Patientenbeteiligung.“ Auch die Patientenaufklärung und -ermächtigung sollen im WTZ künftig noch weiter vorangetrieben werden – zum Beispiel, indem erfahrene Patient:innen als „WTZ OncoCoaches“ ausgebildet werden, um neu diagnostizierte Patient:innen zu informieren und zu unterstützen.

Gerd Nettekoven, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Krebshilfe, erklärt: „Die fortlaufende Förderung des WTZ durch die Deutsche Krebshilfe unterstreicht die Bedeutung exzellenter, vernetzter Krebsmedizin für die Versorgung der Patientinnen und Patienten in Deutschland. Die enge Kooperation der Standorte Essen und Münster wird von uns außerordentlich begrüßt, setzt Maßstäbe und sichert den Betroffenen Zugang zu innovativen Therapien und bester Versorgung.“

Unter dem Dach des Westdeutschen Tumorzentrums (WTZ) arbeiten Expert:innen der Universitätsmedizin Essen und des Universitätsklinikums Münster eng zusammen, um Menschen mit Krebserkrankungen bestmöglich zu versorgen. Jährlich werden an beiden Standorten mit insgesamt 130 Kliniken, Abteilungen und Instituten rund 40.000 Krebspatient:innen behandelt. Das Konsortium zählt damit zu den größten Krebszentren Deutschlands.

Weitere Informationen zu den Onkologischen Spitzenzentren: http://www.krebshilfe.de/helfen/rat-hilfe/onkologische-spitzenzentren ]]>
HIV-Forschung: Abstammung entscheidet über die Infektionsfähigkeit https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1619 1619 Wed, 03 Jul 2024 11:00:00 +0200 Ein Forschungsteam um Jun.-Prof. Dr. Christina Karsten (Medizinische Fakultät der Universität Duisburg-Essen) und Prof. Dr. Stefan Pöhlmann (Deutsches Primatenzentrum) haben herausgefunden, dass die Art der Zellen, in denen ein Virus entsteht, die Infektionsfähigkeit des Virus beeinflussen kann. Die Herkunftszellen beeinflussen auch die Widerstandsfähigkeit gegen Antikörper sowie gegen Lektine, Zucker-bindende Proteine mit potentiell therapeutischem Nutzen. Das Forschungsteam hat in Zellkulturversuchen mit dem SI-Virus – einem Modellvirus für HIV – eine mögliche Erklärung für die unterschiedlich starke Infektiösität und Resistenz der Viren gefunden. Das könnte zur Entwicklung von besseren Behandlungsmethoden von HIV führen.
In Zellkulturversuchen mit dem SI-Virus konnten die Wissenschaftler:innen zeigen, dass die Widerstandsfähigkeit von Viren gegen Lektine und Antikörper maßgeblich durch den Typ der Herkunftszellen beeinflusst wird. Diese Beobachtung lässt sich möglicherweise dadurch erklären, dass je nach Zelltyp die aus Zuckern bestehende Schutzhülle des viralen Hüllproteins unterschiedlich zusammengesetzt wird. Das Hüllprotein von HIV ist absolut essentiell für die Bindung und Fusion des Virus an bisher uninfizierte Zellen.

Die Zuckerstrukturen, sogenannte Glykane, sitzen auf dem Hüllprotein des Virus und schützen das Virus vor der Erkennung durch das Immunsystems. Die exakte molekulare Zusammensetzung dieser Glykane durch die wichtigen Virusproduzentenzellen, Makrophagen und CD4+ T-Zellen, war bisher unbekannt. Das Forschungsteam um Jun.-Prof. Dr. Christina Karsten vom Institut für die Erforschung von HIV und AIDS-assoziierten Erkrankungen am Universitätsklinikum Essen und der Universitätsmedizin Essen konnte nun zeigen, dass die Zuckerstrukturen in unterschiedlichen Mengen eingebaut werden. Eine Erkenntnis ist, dass das variierende Erscheinungsbild abhängig davon ist, aus welcher Art von Zellen das SI-Virus stammt. SIV kann, ähnlich wie HIV, sowohl CD4+ T-Zellen als auch Makrophagen befallen und sich in diesen vermehren. Makrophagen sind weiße Blutkörperchen und als sogenannte Fresszellen genauso wie CD4+ T-Zellen ein wichtiger Teil des Immunsystems.

„Viren, die sich in den Makrophagen entwickelt haben, zeigten beispielsweise eine höhere Infektionsfähigkeit“, so Jun.-Prof. Dr. Christina Karsten. „Viren, die aus den sogenannten CD4+ T-Zellen stammen, waren empfindlicher gegenüber bestimmten Lektinen, während das Virus aus Makrophagen leichter durch Antikörper enthaltende Seren neutralisiert werden konnte.“

Die Forschenden hoffen, dass ihre neu gewonnenen Erkenntnisse zur Entwicklung neuer HIV-Therapien beitragen können.

Link zur Originalveröffentlichung:
Macrophage- and CD4+ T cell-derived SIV differ in glycosylation, infectivity and neutralization sensitivity
Karsten CB, Buettner FFR, Cajic S, Nehlmeier I, Roshani B, et al. (2024) Macrophage- and CD4+ T cell-derived SIV differ in glycosylation, infectivity and neutralization sensitivity. PLOS Pathogens 20(5): e1012190. https://doi.org/10.1371/journal.ppat.1012190

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Für ein achtsames Miteinander in der Lehre: Medizinische Fakultät veröffentlicht Leitlinien https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1620 1620 Mon, 01 Jul 2024 13:00:00 +0200 „Ein flapsiger Spruch ist schnell gesagt, oft ohne böse Absicht, und doch kann er grenzüberschreitend wirken, gerade bei medizinischen Untersuchungen. Wir wollen für solche Situationen sensibilisieren und haben deshalb drei neue Handreichungen erstellt“, sagt Dr. Eva Willmann vom Studiendekanat der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen. Die Leitlinien – ein Selbstverständnis der Fakultät, jeweils für Studierende und für Dozierende, sowie ein Handout zu Grenzverletzungen im Lern-/Lehrkontext – wurden gemeinsam erarbeitet. Mit dem Ziel, dieses wichtige Thema noch mehr ins Bewusstsein zu rücken.
Im medizinischen Kontext, etwa bei körperlichen Untersuchungen oder im Unterricht mit Simulationspatient:innen, können (unbewusst) Schamgrenzen anderer überschritten werden. Diese sind immer individuell und manchmal bleibt ein komisches Gefühl zurück. Die Medizinische Fakultät nennt daher in ihrem Handout zu möglichen Grenzverletzungen eigene Anlaufstellen, wie die „Psychologische Beratung für Medizinstudierende“, wo sich vertraulich um das jeweilige Anliegen gekümmert wird.

„Dieses Thema ist hochaktuell. Wir nehmen es ernst und bieten Unterstützung an, wenn jemand unsicher ist, wie mit dem Erlebtem umzugehen ist“, sagt Dr. Willmann, die im Studiendekanat als wissenschaftliche Mitarbeiterin arbeitet. Ihr ist ein ganzheitlicher Blick auf das Thema wichtig, um das Miteinander von Medizinischer Fakultät und Universitätsklinikum Essen noch achtsamer zu gestalten.

In Krankenhäusern und in der Lehre gibt es hierarchische Strukturen und man kommt sich mitunter körperlich nah, was beides sensibles Verhalten erfordert. Alle drei Dokumente sind praxisnah formuliert und sorgen mit verständlichen Beispielen für Transparenz. So wird etwa die Vorbildrolle der Dozierenden hervorgehoben und auf eine diskriminierungsfreie Sprache hingewiesen.

Wer in Lehrsituationen etwas beobachtet, was möglichweise grenzüberschreitend sein könnte, lernt, wie man das Gespräch sucht und Hilfe anbieten kann. Ein Beispiel: Fotos ohne Zustimmung bei Demonstrationsuntersuchungen.
Lehrende, Studierende und das Gleichstellungsteam begleitet das Thema auch künftig. Es soll untersucht werden, was es überdies für ein vertrauens- und respektvolles Miteinander braucht.

„Viele Dinge sind selbstverständlich und doch ist es hilfreich, sie einmal aufzuschreiben, um unser Bewusstsein dafür zu schärfen und mögliche blinde Flecken zu erkennen und anzugehen“, sagt Dr. Eva Willmann.

Online-Zugriff auf die neuen Dokumente
Selbstverständnis VS (Version für Studierende): http://uk-essen.cloud.opencampus.net/sites/default/files/selbstverstaendnis_stud_0124.pdf
Selbstverständnis VL (Version für Lehrende): http://uk-essen.cloud.opencampus.net/sites/default/files/selbstverstaendnis_lehr_0124.pdf
Leitlinie „Grenzverletzungen im Lern-/Lehrkontext“: http://uk-essen.cloud.opencampus.net/sites/default/files/Grenzverletzung_Stand_042024.pdf ]]>
KI und Krebsmedizin: Symposium mit Ministerpräsident Hendrik Wüst und NRW-Wissenschaftsministerin Ina Brandes https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1617 1617 Thu, 27 Jun 2024 14:02:34 +0200 Künstliche Intelligenz ermöglicht disruptive Innovationen auch in der Krebsmedizin. Ministerpräsident Hendrik Wüst MdL und NRW-Wissenschaftsministerin Ina Brandes informierten heute in Essen gemeinsam mit dem Cancer Research Center Cologne Essen (CCCE), wie moderne Datenwissenschaften die Versorgung von Krebspatienten verbessern können. Im CCCE bringen die beiden Onkologischen Spitzenzentren der Universitätsmedizin Essen und der Uniklinik Köln mit ihrer Forschung die Krebsmedizin in NRW voran. Das CCCE wurde mit der Förderung des Ministeriums für Wissenschaft und Kultur des Landes NRW im Jahr 2019 gegründet. Mit dem gemeinsamen Symposium „Künstliche Intelligenz für eine menschliche Krebsmedizin“ möchten die Landesregierung und die Wissenschaftler:innen des CCCE über ihre innovative, KI-basierte Krebsforschung informieren.

Die Erwartungen an den Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) in der personalisierten Onkologie sind enorm hoch. Augmented Reality (AR)-Brillen ermöglichen beispielweise Chirurg:innen eine hochpräzise Orientierung zur Gewinnung von Gewebeproben, und mit Virtual Reality (VR)-Anwendungen lässt sich ein Operationsfeld hochauflösend und immersiv darstellen. Diese Beispiele skizzieren das Anwendungspotenzial modernster Datenwissenschaften für eine optimale Versorgung von Krebspatient:innen. Das Cancer Research Center Cologne Essen (CCCE) ist ein sehr erfolgreicher Baustein der KI-Strategie des Landes NRW.

Das gemeinsame Symposium „Künstliche Intelligenz für eine menschliche Krebsmedizin“ der Landes-regierung und der beiden koordinierenden Onkologischen Spitzenzentren der Universitätsmedizin Essen und der Uniklinik Köln zeigt anschaulich: Die hier entwickelten Innovationen bringen die KI-basierte Krebsforschung in NRW nach vorne. Von dieser Vorreiterrolle werden die Bürger:innen des Bundeslandes in Prävention, Diagnostik und Therapie von Krebserkrankungen enorm profitieren.
Mit diesen Entwicklungen legte das CCCE den Grundstein für den Aufbau des neuen Standorts des Nationalen Zentrums für Tumorerkrankungen (NCT), NCT West, der seit dem Jahr 2023 mit Förderung des Bundes und des Landes an den Universitätsklinika Essen und Köln aufgebaut wird.

Ministerpräsident Hendrik Wüst MdL und NRW-Wissenschaftsministerin Ina Brandes informierten sich bei dem heutigen Symposium über die neuesten Forschungsergebnisse. Ministerpräsident Hendrik Wüst hielt die Key Note Lecture zum Symposium und machte deutlich: „Nordrhein-Westfalen ist ein Hotspot der KI-Forschung. Spitzen-Krebsmedizin aus unserem Land ist ein besonders eindrucksvolles Beispiel für die riesigen Potentiale der KI-Revolution: Ein tieferes Verständnis von Krankheiten dank KI-gestützter Datenanalyse, eine auf die individuelle Erkrankung zugeschnittene, personalisierte Therapie und präzisere Krebschirurgie dank Augmented Reality. Durch die enorme Beschleunigung in der Forschung und den Einsatz Künstlicher Intelligenz werden wir Krebs und Demenz in den nächsten Jahren wesentlich erfolgreicher bekämpfen können. Dies ist erklärtes Ziel der Landesregierung. Die interdisziplinäre Spitzenforschung an der Schnittstelle von Medizin und KI, die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler hier im Cancer Research Center Cologne Essen vorantreiben, kommt unmittelbar den Patientinnen und Patienten zugute. Wenn es um den Sieg gegen den Krebs geht, schauen Deutschland und Europa auch und vor allem nach Nordrhein-Westfalen.“

NRW-Wissenschaftsministerium Ina Brandes stellte in der Podiumsdiskussion mit der Patientenvertreterin Kristina Hardt, Prof. Dr. Michael Hallek (CIO/Uniklinik Köln), Prof. Dr. Martin Schuler (Westdeutsches Tumorzentrum der Universitätsmedizin Essen) und Dr. Michael Kamp (CCCE-Nachwuchsgruppenleiter) heraus: „Künstliche Intelligenz ist bereits heute fester Bestandteil in unserem Alltag. Ich bin sicher, sie wird uns in vielen Bereichen helfen, das Leben der Menschen sicherer und angenehmer zu machen – ganz besonders in der Medizin. Es wird möglich sein, noch präzisere Diagnosen zu stellen und individuelle Therapien zuzuschneiden, die mit deutlich geringeren Nebenwirkungen für Patientinnen und Patienten einhergehen. Am CCCE wird in beeindruckender Weise deutlich, dass Forschungserfolge und die Sicherheit sensibler Patientendaten untrennbar zusammengehören. Ich bin überzeugt, dass wir in Nordrhein-Westfalen mit einer ethischen, KI-basierten Onkologie bundesweit eine Vorreiterrolle einnehmen.“

Die Rektorin der Universität Duisburg-Essen, Prof. Dr. Barbara Albert, betont die Forschungsstärke: „Künstliche Intelligenz in der Medizin ist ein wissenschaftliches Arbeitsfeld, auf dem die Universitätsmedizin Essen und die Universität Duisburg-Essen Vorreiterinnen sind. Wir sind froh, dass unser Forschungsprofil mit Informatik, medizinischer Biotechnologie und Spitzenmedizin bedeutet, dass Krebspatientinnen und -patienten personalisiert noch besser behandelt werden können. Letztlich bewirken unsere Erfolge in der translationalen onkologischen Forschung, dass Menschen nach Krebserkrankungen eine bessere Lebensqualität haben.“

Der Rektor der Universität zu Köln, Prof. Dr. Joybrato Mukherjee, erläutert: „Künstliche Intelligenz (KI) ist eines der wichtigsten Forschungs- und Entwicklungsthemen in diesem Jahrzehnt. Indem wir die Fortschritte bei der Verarbeitung und Visualisierung großer Datenmengen in anwendungs-orientierten Gebieten wie der Krebsmedizin nutzbar machen, erschließen die Universitäten und außeruniversitären Forschungseinrichtungen riesige Entwicklungspotenziale. Dies gilt nicht nur für die Forschung und die Versorgung von Patientinnen und Patienten. Auch die Ausbildung von Nachwuchsmedizinerinnen und -medizinern profitiert von der Vernetzung von Spitzenleistungen im Bereich KI und in der Krebsmedizin.“

Die Chancen der KI-basierten Krebsmedizin in der Klinik verdeutlichen die beiden Leiter des CCCE. Prof. Dr. Martin Schuler (Westdeutsches Tumorzentrum der Universitätsmedizin Essen): „Durch vertrauenswürdige KI-Anwendungen profitieren Krebspatientinnen und -patienten und deren Behandler in gleichem Maße: Fortschrittlichste Diagnose- und Therapiemethoden bieten ein hohes Maß an Genauigkeit und Sicherheit. Gleichzeitig ermöglicht die Künstliche Intelligenz ein effektiveres Arbeiten und schafft so, dass Ärztinnen, Ärzte und Pflegende mehr Zeit im direkten Austausch mit den Patientinnen und Patienten verbringen können.“

Prof. Dr. Michael Hallek (CIO/Uniklinik Köln) stellt heraus: „Wir freuen uns, dass unsere Bemühungen um eine Patienten-nahe Forschung mit KI-gestützten Methoden Anerkennung finden. Mit Hilfe von KI-basierten Methoden können wir in der pathologischen Krebs-Diagnostik schneller und besser werden. Das nützt den Patientinnen und Patienten. Außerdem können wir Tumorgewebe mit Hilfe von KI in nie dagewesener Weise auf Einzelzellebene molekular- und zellbiologisch beschreiben. Diese Methoden verändern die Krebsforschung derzeit rasant. Wir wollen mit unserer Arbeit dazu beitragen, dass NRW auf diesem Forschungsgebiet international spitze ist.“ ]]>
Kundgebung und Markt der Möglichkeiten: Zusammen für Demokratie, Vielfalt und Toleranz https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1616 1616 Thu, 27 Jun 2024 14:00:00 +0200 Am Samstag, 29. Juni 2024, beginnt um 13 Uhr an der Messe Essen, auf dem Parkplatz P2, eine Kundgebung, mit der ein deutliches Zeichen gegen Hass und Hetze gesetzt wird. Organisiert wird die Veranstaltung unter anderem von der Essener Allianz für Weltoffenheit, deren Gründungsmitglied auch die Universität Duisburg-Essen (UDE) ist. Das Team des Dekanats der Medizinischen Fakultät der UDE stehen hinter dieser Veranstaltung und hofft auf große Resonanz.
„Demokratie, Vielfalt und Toleranz sind für mich elementare Säulen einer funktionierenden Gesellschaft – sie sollten für uns alle selbstverständlich sein“, sagt Dekan Prof. Dr. Jan Buer. Und UDE-Rektorin Prof. Dr. Barbara Albert betont im Vorfeld der Kundgebung: „Wissenschaft lebt von Freiheit. Eine Universität ist ein Ort, an dem viele Menschen gemeinsam Verantwortung für die Zukunft übernehmen. Wir sind dem Lernen, Denken, Forschen und Handeln verpflichtet, und das geht nicht ohne Freiheit und Vielfalt. Am 29.6. sind wir, hoffentlich zahlreich, dabei: für Weltoffenheit und Demokratie.“

Details zur Kundgebung
Veranstaltungsort: Messe-Parkplatz P2, Gregorstraße 8, 45131 Essen
Beginn „Markt der Möglichkeiten“ (mit einem Stand der UDE): 13 Uhr
Beginn des Bühnenprogramms (u.a. mit UDE-Rektorin Prof. Dr. Albert): 14:30 Uhr
Beginn des Konzerts: 17 Uhr

Weitere Informationen zu den Veranstalter:innen
Essener Allianz für Weltoffenheit, http://essener-allianz-fuer-weltoffenheit.de
Essen stellt sich quer, http://essq.de
Aufstehen gegen Rassismus, http://www.aufstehen-gegen-rassismus.de ]]>
Organoide: nicht Mensch, nicht Tier, irgendwann auch nicht mehr Sache? https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1618 1618 Thu, 27 Jun 2024 12:49:26 +0200 Was sind Organoide eigentlich? Und benötigen sie besonderen Schutz, falls sie künftig in der Lage sein werden, Empfindungen zu haben?
Gehirnorganoide aus Stammzellen wachsen im Reagenzglas und können der Forschung helfen, neurologische Vorgänge und Erkrankungen besser zu verstehen, personalisierte Therapien zu entwickeln und Arzneistoffe zu testen, ohne dass es eines Tierversuchs bedarf. Doch Organoide können immer mehr – wer weiß, ob sie nicht irgendwann Schmerz empfinden oder ein Bewusstsein entwickeln werden? Was sind sie also? Und welchen Schutzes bedürfen sie? Dr. Lara Wiese, Mitglied in der Ethik-Kommission der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen, wirft diese Fragen auf und spricht sich dafür aus, sie frühzeitig und interdisziplinär zu diskutieren. Für ihre Arbeit wurde die Juristin der Ruhr-Universität Bochum mit dem Forschungspreis 2024 des Arbeitskreises Medizinischer Ethik-Kommissionen in der Bundesrepublik Deutschland e.V. (AKEK) ausgezeichnet.
Noch sind die Fähigkeiten von Organoiden und auch ihr Wachstum limitiert, weil sie aufgrund eines fehlenden Gefäßsystems irgendwann ihr Inneres nicht mehr mit Nährstoffen versorgen können. Doch ließe sich das umgehen: Denkbar ist die Kombination mehrerer Organoide oder die Schaffung künstlicher Gefäßnetzwerke, und eine weitere, bereits gegenwärtig genutzte Option ist die Transplantation in einen lebenden Organismus, also zum Beispiel in eine Maus. Im letztgenannten Fall ergibt sich dann auch noch die Frage, was für eine Art Mischwesen man dadurch erzeugt.

„Wir sollten über verschiedene Szenarien diskutieren, und zwar, bevor sie eingetreten sind“, sagt Lara Wiese. In ihrem Aufsatz hat sie den aktuellen Stand der Forschung zusammengefasst und wirft die Frage auf, was Hirnorganoide unter juristischen Gesichtspunkten eigentlich sind oder irgendwann einmal sein könnten: Sie werden zurzeit als bloße Sache eingeordnet und auch so behandelt, zweifelhaft erscheint allerdings, ob dies dauerhaft so bleiben sollte. Denn zukünftige, weiterentwickelte Hirnorganoide könnten bestimmte Eigenschaften oder größere Funktionspotenziale aufweisen, die sie von gewöhnlichen Biomaterialien unterscheiden und eine andere Klassifizierung nahelegen. Doch sind sie auch nicht Mensch und nicht Tier. „Der hin und wieder in Bezug auf Hirnorganoide genutzte Begriff ‚Novel Beings‘, also neuartige Wesen beziehungsweise Lebensformen, erscheint daher durchaus treffend“, sagt sie.

Schutzbedürftigkeit versus Forschungsfreiheit
Der Frage nach dem Status der Organoide schließt sich diejenige nach ihrer Schutzbedürftigkeit und auch den rechtlichen Schutzmöglichkeiten an. „Bestrebungen, Hirnorganoide zu schützen und ihre Nutzung zu beschränken, würden mit der grundgesetzlich gesicherten Forschungsfreiheit kollidieren“, so Wiese. „Man kann auch nicht einfach aus Vorsicht das Tierschutzgesetz auf Organoide anwenden. Denn sie sind keine Tiere und zudem – anders als Tiere – aktuell nicht durch die Verfassung geschützt.“ Letzteres könnte sich in Zukunft ändern, und dann wäre beispielsweise auch ein spezielles Hirnorganoidschutzgesetz denkbar, das etwaige konfligierende Interessen in einen Ausgleich bringen könnte. Lara Wiese plädiert dafür, die Diskussion darüber jetzt zu beginnen und sie möglichst interdisziplinär anzulegen. „Die klärungsbedürftigen Aspekte sind nicht nur in höchstem Maße komplex, sondern von grundsätzlicher Relevanz: Insbesondere mit Blick auf gegenwärtige und zukünftige ‚Novel Beings‘ könnte der Umgang mit Hirnorganoiden als Blaupause dienen.“

Originalveröffentlichung
Lara Wiese: Hirnorganoide als (potentielle) „Novel Beings“ — Ein Plädoyer für eine frühzeitige und interdisziplinäre Debatte mit Weitblick, in: Gesundheitsrecht, 2022, DOI: 10.9785/gesr-2022-211205

Quelle: Pressemeldung der RUB Organoide: nicht Mensch, nicht Tier, irgendwann auch nicht mehr Sache? ]]>
Neurologie: Dr. Fabian Szepanowski mit renommiertem SPIN-Award ausgezeichnet https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1615 1615 Wed, 26 Jun 2024 13:09:55 +0200 Dr. Fabian Szepanowski aus der Klinik für Neurologie und Wissenschaftler der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen wurde für sein innovatives Forschungsvorhaben zu Lipid-Biomarkern bei der chronisch inflammatorischen demyelinisierenden Polyneuropathie (CIDP) und deren Rolle beim Ansprechen auf die Behandlung mit intravenösen Immunglobulinen (IVIg) mit dem renommierten SPIN Award ausgezeichnet. Der Preis wurde auf der jährlichen Tagung der Peripheral Nerve Society in Montreal, Kanada verliehen.
Das „Scientific Progress Immunoglobulins in Neurology“ (SPIN) Programm, das seit 2008 die Forschung zum Einsatz von Immunglobulinen in der Neurologie fördert, wird vom Pharmaunternehmen Grifols unterstützt. Das Programm zielt darauf ab, neue Konzepte in der Immunglobulinforschung in der Neurologie zu entwickeln, sowie die Untersuchung neuer therapeutischer Optionen für Patient:innenen mit neurologischen Erkrankungen zu unterstützen. Der SPIN-Award ist mit einem Forschungsgeld von 50.000 € dotiert und wird von einer unabhängigen Jury aus internationalen Expert:innen vergeben.

Die CIDP ist eine erworbene chronische Autoimmunerkrankung des peripheren Nervensystems. Für diese wurde ein breites Spektrum von Subtypen beschrieben, leider stellt diese Heterogenität große Herausforderungen für Diagnostik, Behandlung und pathogenetische Konzepte dar. In Anbetracht der nur sehr begrenzten Verfügbarkeit von Parametern zur Bewertung der Krankheitsaktivität, ist die Entwicklung und Validierung neuer Biomarker eine anerkannte Priorität in der CIDP-Forschung.

Das ausgezeichnete Forschungsprojekt aus der Arbeitsgruppe von Prof. Dr. Dr. Mark Stettner konzentriert sich auf die sogenannte Lysophosphatidsäure (LPA), einen Lipid-Botenstoff, der von Immunzellen freigesetzt wird und zu einer Schädigung der peripheren Nerven beitragen kann. In dieser Studie wird nun erstmals untersucht, ob LPA bei CIDP-Patient:innen mit der Erkrankungsschwere in Verbindung steht und ob das Ansprechen der Patient:innen auf IVIg mit einer Änderung der LPA-Konzentration korreliert. Darüber hinaus wird die Modulation von LPA als neuer therapeutischer Angriffspunkt in einem translational relevantem Tiermodell untersucht. Somit könnte diese Studie zur Identifizierung von LPA als möglicher Surrogatmarker bei der CIDP beitragen.

„Ich fühle mich sehr geehrt, den SPIN Award für unser Projekt entgegennehmen zu dürfen. Dieses Projekt markiert den Startschuss für die Erforschung von LPA als Biomarker und therapeutischen Angriffspunkt bei der CIDP. Wir hoffen, dass unsere Arbeit dazu beitragen kann, neue Ansätze für die Diagnose und Behandlung von Immunneuropathien zu entwickeln und damit das Leben der Betroffenen nachhaltig zu verbessern“, sagt Szepanowski über die Preisvergabe.

Fabian Szepanowski ist promovierter Biologe und seit 2018 an der Klinik für Neurologie am Universitätsklinikum Essen tätig. Hier forscht er in der Arbeitsgruppe für Klinische und Experimentelle Neuroimmunologie zur Pathophysiologie von Immunneuropathien. Dabei kombiniert er relevante Aspekte sowohl der regenerativen Biologie als auch der Neuroimmunologie um neue therapeutische Ansätze zur Behandlung geschädigter Nerven zu entwickeln.

Weitere Informationen
Mehr zu der Arbeitsgruppe für Klinische und Experimentelle Neuroimmunologie: http://neurosciencelab.uk-essen.de/clinical-and-experimental-neuroimmunology
Mehr zu den SPIN-Awards: http://www.spin-awards.com

Fachliche Ansprechpersonen
Dr. rer. nat. Fabian Szepanowski (fabian.szepanowski@uk-essen.de)
Prof. Dr. med. Dr. rer. nat. Mark Stettner (mark.stettner@uk-essen.de) ]]>
Transplantationsforschung: Bessere Versorgung von Nierentransplantierten https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1613 1613 Mon, 24 Jun 2024 12:00:00 +0200 Ein Forschungsteam der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen hat in einer Studie gezeigt, wie Menschen nach einer Nierentransplantation besser versorgt werden können. Ihre Erkenntnisse sollen helfen, das Risiko eines potentiell tödlichen Nierenversagens nach einer Transplantation zu verringern. Aufgelegt wurde die Studie von Prof. Dr. Lars Pape von der Universität Duisburg-Essen und Prof. Dr. Mario Schiffer aus dem Universitätsklinikum Erlangen. Die Studie wurde vom Innovationsfonds des Gemeinsamen Bundesausschusses mit 5,4 Millionen Euro gefördert und in mehreren deutschen Nierentransplantationszentren durchgeführt.
Die Wissenschaftler:innen um Prof. Dr. Lars Pape und Prof. Dr. Mario Schiffer untersuchten anhand der Daten von 1.010 Teilnehmenden die multimodale und interdisziplinäre Behandlung nach einer Nierentransplantation. Im Fokus stand die Wirksamkeit des Nachsorge-Programms „NierenTx-360-Grad“. Das neue Konzept vereint den Einsatz von Fallmanager:innen vor Ort sowie digitale Ansätze, Sporttherapien und sogenannte Adhärenz-Coachings. Das umfasst eine möglichst intensive Betreuung der Patient:innen, zum Beispiel durch individuelle Motivation und psychologische Unterstützung bei der Bewältigung von Ängsten. „Unsere Studie zeigt, dass das Ergebnis einer Nierentransplantation durch dieses Nachsorge-Programm signifikant verbessert werden kann“, sagt Prof. Dr. Pape, Direktor der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin II des Universitätsklinikums Essen.

Die Studienteams konnten zudem nachweisen, dass die verbesserte Nachsorge der Transplantierten, die 12 Monate nach der Operation oder später in das NierenTx-360-Grad-Programm aufgenommen wurden, signifikante Wirkung zeigt. Um die Ergebnisse noch weiter spezifizieren zu können, werden im nächsten Schritt die Biomarker von Studienteilnehmer:innen untersucht. Dieses Vorhaben ist Teil des Großprojekts IMMEDIATE, das von 12 wissenschaftlichen Einrichtungen in der Europäischen Union (EU), Großbritannien sowie Israel durchgeführt und von der EU mit 6,2 Millionen Euro bis 2026 gefördert wird.

Zu den Studienergebnissen:
http://doi.org/10.1016/j.eclinm.2024.102652 (eClinicalMedicine, Vol. 73, Juli 2024)

Zum Nachsorge-Programm „NierenTx-360-Grad“:
http://innovationsfonds.g-ba.de/projekte/neue-versorgungsformen/nierentx3600-bessere-versorgung-besseres-ueberleben-bessere-wirtschaftlichkeit-nach-nierentransplantation.64

Zum Projekt IMMEDIATE:
http://www.immediate-project.eu ]]>
KI in der Schlafforschung: Mehr Zeit für Patient:innen https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1614 1614 Fri, 21 Jun 2024 12:00:00 +0200 Elektroden und Sensoren sind an Kopf, Oberkörper und Beinen der Patient:innen befestigt, eine Kamera nimmt den Schlaf auf. Im Labor beobachtet ein Team aus den Naturwissenschaften, der Soziologie, der Medizin und der Psychologie das Atmen an Bauch und Brust sowie Bein- und Augenbewegungen auf Monitoren. Dabei ermöglicht Künstliche Intelligenz einen deutlichen Zeitgewinn auf dem Weg zu Diagnosen: Sie wertet Daten aus, beispielsweise bei schlafbezogenen Atmungs- und Bewegungsstörungen oder Ein- und Durchschlafstörungen.
In der Somnologie, das heißt in der Schlafforschung und -medizin, werden wichtige Erkenntnisse zu körperlichen Vorgängen sowie verschiedenen Bewusstseinszuständen während des Schlafes analysiert. So wird zum Beispiel Traumforschung betrieben, die Auswirkung von Schichtarbeit auf den Schlaf des Menschen untersucht oder an schlafbezogenen Erkrankungen geforscht.

Wenn der Schlaf von Patient:innen so gestört ist, dass ihre Lebensqualität darunter leidet, beginnt meist ein langwieriger Prozess, zum Beispiel, wenn sie die Atemmaske nicht vertragen. Das Team des Schlafmedizinischen Zentrums beobachtet die Betroffenen dann über Nacht im Schlaflabor, wertet die Daten aus und macht schließlich einen Therapievorschlag. Schlägt die zweite Therapie nicht an, wird die dritte ausprobiert. Bis zur erfolgreichen Therapie können dabei Wochen oder Monate vergehen. „Wie gut wäre es daher, wenn die optimale Therapie direkt in der ersten diagnostischen Nacht klar wäre? Das würde Kosten und Zeit sparen“, sagt Dr. Sarah Dietz-Terjung, wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl für Schlaf- und Telemedizin. Die Wissenschaftlerin ist seit 2014 an der Ruhrlandklinik Teil des Studienteams und arbeitet in verschiedenen Projekten mit KI, so zum Beispiel am Projekt Zoom IN. Hier entwickelt sie zusammen mit Dr. Sebastian Buschjäger vom Lamarr-Institut an der TU Dortmund den SleepWalker. Dabei handelt es sich um eine KI, die diagnostische Nächte mittels Zeitreihenanalyse automatisch auswertet und aktuell lernt, anhand welcher Merkmale sie die beste Therapie für einen Patienten abschätzen kann.

„Viele schlafmedizinische Erkrankungen sind zudem mit einem hohen Risiko für kardiovaskuläre oder neurologische Erkrankungen verbunden. Auch hier kann KI zur Früherkennung beitragen“, erklärt die Biotechnologin und Medizinphysikerin. Dabei sei es jedoch von großer Bedeutung, die Patient:innen mitzunehmen: „KI kann Angst machen, wenn sie wie eine Black Box erscheint. Bei der Explainable Artificial Intelligence gehört es zum namensgebenden Konzept, dass sich nachvollziehen lässt, wie sie zu ihren Ergebnissen kommt. Das ist gerade für medizinische Vorgänge, bei denen es auf Vertrauen ankommt, immens wichtig.“

Für die Zukunft wünscht sich Dietz-Terjung außerdem mehr Interoperabilität – die Möglichkeit, durch Kombination mit anderen Daten noch mehr Erkenntnisse zu gewinnen. Aufgrund verschiedener KI-Systeme ist eine solche Verknüpfung bislang noch schwierig, die Wissenschaftlerin ist aber optimistisch: „Wir arbeiten aktuell daran, dass wir Daten in der Schlafmedizin besser vernetzen und nutzen können - zum Beispiel durch den Einsatz von Datentreuhandmodellen. Diese ermöglichen uns einen sicheren, qualitativen und anwenderfreundlichen Umgang mit Daten, schaffen aber vor allem Vertrauen zwischen Datengebenden und Datennehmenden.“

Weitere Informationen:
http://www.schlafmedizin-essen.de/ueber-uns/studien ]]>
Forschungsförderung: Erste DFG-Nachwuchsakademie „Infektionsmedizin“ in Essen https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1611 1611 Mon, 17 Jun 2024 12:00:00 +0200 Erstmals hat die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) am Standort der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen eine Nachwuchsakademie „Infektionsmedizin“ eingerichtet. Geleitet und koordiniert wird sie von Prof. Dr. Oliver Witzke und PD Dr. Hana Rohn vom Westdeutschen Zentrum für Infektiologie (WZI). Bewerben können sich Natur- und Lebenswissenschaftler:innen sowie Mediziner:innen und Tiermediziner:innen, die an einer Institution in Deutschland im Feld der Infektionsmedizin forschen und deren Promotion höchstens sechs Jahre zurückliegt. Die DFG schreibt 20 Plätze aus, Bewerbungsschluss ist am 30. Juni.
Alle in die Nachwuchsakademie Aufgenommenen durchlaufen ein Qualifikationsprogramm, das aus Schulungen, Workshops sowie Mentoring besteht und sie bei der Projektentwicklung und Antragstellung unterstützt. So bietet die Nachwuchsakademie die Möglichkeit, Forschungsideen im Bereich der Infektionsmedizin weiterzuentwickeln. Der wissenschaftliche Schwerpunkt der Vorhaben sollte auf der Prävention, Prophylaxe und Therapie von Infektionskrankheiten bei Menschen liegen, besonders im Hinblick auf die Wirt-Pathogen-Interaktion: die Wechselwirkungen zwischen Menschen als Wirt und Pathogenen wie Bakterien oder Viren, die eine Infektion verursachen. Idealerweise konzentrieren sich die Bewerber:innen in ihren Projekten auf die translational-mechanistische Forschung, die darauf abzielt, grundlegende wissenschaftliche Erkenntnisse (mechanistisch) in klinische Anwendungen (translational) zu überführen.

Die Teilnehmenden der DFG-Nachwuchsakademie erhalten Angebote zur Vernetzung, Schulungen, Workshops und Mentoring. Zudem bekommen sie nach positiver Begutachtung ihres eingereichten Projektantrags eine einjährige Anschubfinanzierung. Die Förderung beträgt zwischen 50.000 Euro und 80.000 Euro und kann Sach- oder Personalmittel umfassen. „Mit dieser Unterstützung des wissenschaftlichen Nachwuchses leisten wir einen wichtigen Beitrag zur qualitativen Stärkung der infektionsmedizinischen Forschung in Deutschland“, sagt Prof. Dr. Oliver Witzke.

Mehr zum Bewerbungsverfahren:
Bei organisatorischen Fragen zur Bewerbung und zur DFG-Nachwuchsakademie „Infektionsforschung“ können sich Interessierte direkt an das Koordinationsteam des Westdeutschen Zentrums für Infektiologie wenden: Dr. Lara Walotka (Tel.: 0201/723-86581) und Dr. Tanja Kuhn (Tel.: 0201/723-82321) oder via E-Mail an wzi@uk-essen.de. Details zur Ausschreibung finden sich auch unter http://www.dfg.de/de/aktuelles/neuigkeiten-themen/info-wissenschaft/2024/ifw-24-27. ]]>
Führende Mediziner:innen: Essener Forschende weltweit spitze https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1610 1610 Mon, 17 Jun 2024 10:23:17 +0200 22 Mediziner:innen der Universität Duisburg-Essen (UDE) gehören zu den Besten weltweit. Im neuen Ranking von Research.com sind die Essener Top 3: der Onkologe Prof. Dr. Dirk Schadendorf (Platz 23 deutschlandweit; 584. weltweit), der Kardiologe Prof. Dr. em. Raimund Erbel (28.; 658.) und der Neurologe Prof. Dr. em. Hans-Christoph Diener (29.; 678.). Alle drei Fachleute erreichten noch bessere Platzierungen als 2023. Entscheidend für das Ranking ist die Forschungsleistung der Mediziner:innen,dazu ordnete die Plattform Research.com die Publikationen von über 70.000 Wissenschaftler:innen ein.
In die Top 10 des Standorts Essen reihen sich außerdem ein: der Pathophysiologe Prof. Dr. h.c. Dr. h.c. Gerd Heusch (95.;1930.), der Krebsforscher Prof. Dr. Dr. Jürgen C. Becker (172.;3402.), der Epidemiologe Prof. Dr. Karl-Heinz Jöckel (183.;3605.), der Kinder- und Jugendpsychiater Prof. Dr. Johannes Hebebrand (203.;3970.), die Public Health Forscherin Prof. Dr. Susanne Moebus (427.;7897.), der endokrine Chirurg Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Henning Dralle (430.;7977.) sowie der Immunologe und Tumorforscher Prof. Dr. Ralf Küppers (446.;8342.).

Insgesamt sind 936 Mediziner:innen aus Deutschland in der Liste vertreten, die meisten kommen von der Charité. Deutschland bleibt als Medizinstandort auf dem dritten Platz weltweit, nach den USA und dem Vereinigten Königreich.

Um die Besten zu ermitteln, werden zahlreiche wissenschaftliche Datenquellen ausgewertet, darunter den Open-Source-Katalog OpenAlex und CrossRef. Diese bibliometrischen Datenbanken listen Millionen von Einträgen und setzen sie in Relation zueinander. Die Position in der Rangliste basiert auf dem sogenannten D-Index (Discipline H-Index), der nur die Publikationen und Zitationswerte für eine untersuchte Disziplin berücksichtigt.

Weiterführende Informationen:
Best Medicine Scientists, (Schreibweise für das Suchfeld „Affiliation“: University of Duisburg-Essen)
Erläuterungen zur Methodik
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75. Promotionsfeier: Würdigung der Studierenden und Vergabe von Forschungspreisen https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1612 1612 Sat, 15 Jun 2024 10:00:00 +0200 Am 14. Juni 2024 hat die Medizinische Fakultät der Universität Duisburg-Essen (UDE) im Audimax auf dem Campus des Universitätsklinikums Essen ihre 75. Promotionsfeier ausgerichtet. Zwischen November 2023 und April 2024 haben 97 Prüflinge ihr Promotionsverfahren abgeschlossen, fast jeder Zehnte von ihnen mit der Bestnote „summa cum laude“. Während der Jubiläumsveranstaltung wurden die anwesenden Promovend:innen geehrt und mehrere Preise für herausragende Forschungsleistungen vergeben: die Top Young Science Best Paper Awards und der Promotionspreis. Damit würdigt die Medizinische Fakultät der UDE traditionell Wissenschaftler:innen, die ihre Forschungsergebnisse bereits in einer frühen Phase ihrer Karriere herausragend publizieren konnten.
87 Prüflinge schlossen ihre Promotion mit dem Titel „Dr. med.“ (Medizin) ab, 9 mit „Dr. rer. medic.“ (Medizinwissenschaften) und einer mit dem „PhD“ (Doctor of Philosophy). Mit 51 Doktorandinnen waren es erneut mehr Frauen als Männer (46). Von den Promovend:innen wurden 23 mit „magna cum laude“ (sehr gut) ausgezeichnet; 9 schlossen ihre Promotion gar mit „summa cum laude“ (mit Auszeichnung) ab. 46 Prüflinge bestanden mit „cum laude“ (mit höchstem Lob) und 19 mit „rite“ (in ordnungsgemäßer Weise).

37 Doktorand:innen erhielten ihre Promotionsurkunden vor Ort, überreicht von Prof. Dr. Anke Hinney, Prodekanin für akademische Karriereentwicklung und Diversität, und der Vorsitzenden des Promotionsausschuss, Prof. Dr. Stefanie Flohé. Die Veranstaltung war mit rund 160 Personen gut besucht.

Der traditionelle Promotionspreis der Medizinischen Fakultät der UDE wurde Dr. Anna Sophie Decker verliehen für ihre Dissertation „The Role of NETosis in Head and Neck Cancer and Bacterial Lung Infections“. Betreut wurde sie von UDE-Forscherin Prof. Dr. Jadwiga Jablonska-Koch.

Darüber hinaus wurden die Gewinner:innen des Top Young Science Best Paper Awards 2024 geehrt. Neben einer Urkunde erhielten sie Tablets im Wert von bis zu 1.000 Euro. Die Auszeichnung richtet sich an promovierende und vor kurzem promovierte Wissenschaftler:innen der Medizinischen Fakultät. Mit ihr werden die 10 besten zum Wettbewerb eingereichten Publikationen gewürdigt. Bewerben konnten sich Forscher:innen, die die Ergebnisse ihrer Projekte in einem Fachjournal hochrangig publiziert haben. Sie mussten eine Erst- oder Letztautorenschaft und Essener Affiliation einer Originalarbeit in einer internationalen Zeitschrift mit Peer-Review-Verfahren nachweisen. Die sogenannten Impact Factors der Journale (IF), in denen die begutachteten Publikationen erschienen sind, liegen zwischen 8,8 und 22,7. Der IF gibt die durchschnittliche Anzahl der Zitationen an, die Artikel in einer wissenschaftlichen Zeitschrift innerhalb einer bestimmten Zeit erhalten, in der Regel ein Zeitraum von zwei Jahren. Der Impact Factor ist eine Kennzahl, mit der international der Einfluss und die Relevanz eines Journals gemessen wird.

Die Gewinner:innen des Top Young Science Best Paper Awards 2024 (in alphabetischer Reihenfolge):
Dr. Frederik Braun, Klinik für Kinderheilkunde I, publiziert in „Neurology“
Merlin Engelke, Institut für künstliche Intelligenz in der Medizin (IKIM), publiziert in „Blood“
Antonio Hrvat, Klinik für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie, publiziert in „Journal of Experimental & Clinical Cancer Research“
Dr. Dr. Emre Kocakavuk, Klinik für Hämatologie und Stammzelltransplantation, Westdeutsches Tumorzentrum, publiziert in „Neuro-Oncology“
Dr. Nicole Labusek, Klinik für Kinderheilkunde I – AG Experimentelle perinatale Neurowissenschaften, publiziert in „Journal of Neuroinflammation“
Dr. Jan-Malte Placke, Klinik für Dermatologie, publiziert in „eBioMedicine“
Dr. Linda-Isabell Schmitt, Klinik für Neurologie, publiziert in „Acta Neuropathologica“
Dr. Hannah Sabeth Schwarzer-Sperber, Institut für die Erforschung von HIV und AIDS-assoziierten Erkrankungen, publiziert in „Cell Reports“
Dr. Stephanie Marie Sendker, Klinik für Kinderheilkunde III – AML Labor der pädiatrische Hämatologie und Onkologie, publiziert in „Nature, Leukemia“
Dr. Renata Varaljai, Klinik für Dermatologie, publiziert in „Nature Cancer“

Mehr Informationen zum Top Young Science Best Paper Award:
http://www.uni-due.de/med/de/topyoungsciencebestpaperaward.php ]]>
Boost für biomedizinische Forschung: Dr. Dana Branzei in das Research Center One Health Ruhr berufen und für Humboldt-Professur ausgewählt https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1621 1621 Thu, 13 Jun 2024 15:00:00 +0200 Die Wissenschaftlerin Dr. Dana Branzei ist von der Alexander von Humboldt-Stiftung für die Humboldt-Professur 2025 ausgewählt worden. Die international renommierte Expertin für Molekularbiologie forscht derzeit am Forschungsinstitut für molekulare Onkologie in Mailand zu Mechanismen der DNA-Reparatur. Damit trägt sie zum grundlegenden Verständnis über die Entstehung von Krebs und über mögliche Therapien bei. Sie soll an die Universität Duisburg-Essen in das Research Center One Health Ruhr der Research Alliance Ruhr berufen werden.
Die Alexander von Humboldt-Stiftung hat am 13. Juni 2024 bekanntgegeben, dass die Molekularbiologin Dr. Dana Branzei für die Humboldt-Professur 2025 ausgewählt wurde. Die Spitzenforscherin wurde bereits vielfach ausgezeichnet, unter anderem durch zwei renommierte Preise des European Research Councils. Die Humboldt- Professur ist mit fünf Millionen Euro der höchstdotierte Forschungspreis Deutschlands und holt internationale Wissenschaftler:innen an deutsche Universitäten.

Geplant ist, die Humboldt-Professorin in das Research Center One Health Ruhr in der Universitätsallianz Ruhr zu berufen. One Health Ruhr wird sich zu einem internationalen Hub für die mechanistische Krankheitsforschung entwickeln, insbesondere in Bezug auf Störungen der Zellteilungsmechanismen. An der Universität Duisburg-Essen wird mit dem interdisziplinären wissenschaftlichen Zentrum für medizinische Biotechnologie die Forschung in den Naturwissenschaften mit der Forschung in der Universitätsmedizin verbunden. In dieser starken, komplementären Aufstellung ist die biomedizinische Forschung am Standort Essen wissenschaftlich außerordentlich stark, richtungsweisend und gesellschaftlich relevant.

Wissenschaftsministerin Ina Brandes: „Über diese Auszeichnung freue ich mich dreifach: Für Dana Branzei ist es die verdiente Bestätigung für ihre Forschungsarbeit auf internationalem Spitzenniveau. Für die Universität Duisburg-Essen bedeutet die Humboldt-Professur eine weitere Verstärkung im Kampf gegen die Volkskrankheit Krebs. Und für das Forschungsland Nordrhein-Westfalen ist es Ausweis einer starken Anziehungskraft für Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler mit weltweitem Renommee. Hier finden sie die Bedingungen, die sie für erfolgreiche Forschung brauchen. In kein anderes Land wurden so viele Humboldt-Professuren vergeben wie nach Nordrhein-Westfalen.“

Die Rektorin der Universität Duisburg-Essen, Prof. Dr. Barbara Albert, freut sich sehr darüber, dass es der Universität Duisburg-Essen gelungen ist, Dana Branzei für den Wissenschaftsstandort Ruhrgebiet zu interessieren: „In der Universitätsallianz Ruhr bieten wir mit unseren gemeinsamen Research Centern großartigen Wissenschaftler:innen ein hochattraktives Forschungsumfeld. Wir sind sehr glücklich, mit Dana Branzei eine Forscherin für unsere Universität begeistert zu haben, die in One Health Ruhr sowie an unserer Fakultät für Biologie und am Zentrum für medizinische Biotechnologie eine bedeutsame Rolle spielen und großartige Wirkung entfalten kann. Die erfolgreiche Bewerbung um eine Humboldt-Professur ist ein toller Erfolg für die molekularbiologische Spitzenforschung an der Universität Duisburg-Essen. Frau Branzei ist eine herausragende Wissenschaftlerin und wird mit ihrer Expertise unsere international herausragende Krebsforschung bereichern.“

Dana Branzei, erforscht, wie Zellen in der Lage sind, DNA-Schäden zu reparieren und zu tolerieren, und wie die verschiedenen DNA-Reparaturmechanismen miteinander und mit anderen zellulären Prozessen gekoppelt sind. Mit ihren Studien zu den inneren Abläufen fehlerfreier DNA-Schadenstoleranz erzielte sie einen Durchbruch: Sie konnte nachweisen, dass DNA-Reparaturmechanismen in die Erkennung von DNA-Schäden und in die Reaktionen des Chromatinzusammenbaus integriert sind.

Diese Prozesse finden innerhalb des Replisoms statt, der biochemischen Maschinerie, die für die Verdopplung des Genoms verantwortlich ist. Dana Branzei hat einen Fokus auf die komplexe Frage gesetzt, wie in Zellen gleichzeitige Prozesse ablaufen, die die Genomverdopplung mit der DNA-Reparatur und dem Chromosomenaufbau verbinden. Ihre Forschungsergebnisse tragen fundamental zum Verständnis von Genen bei, die eine Prädisposition für die Krebsentstehung vermitteln. Zudem unterstützen ihre Ergebnisse die Ursachenforschung von Genomveränderungen, die oftmals durch eine Chemotherapie ausgelöst werden.

Zur Person
Die gebürtige Rumänin Dr. Dana Branzei ist seit 2008 Wissenschaftlerin am Institut für molekulare Onkologie (AIRC Institute of Molecular Oncology) in Mailand, Italien, und seit 2020 Forschungsdirektorin des Instituts für Molekulargenetik des Nationalen Forschungsrats Italiens (CNR). Nach ihrem Studium in Japan war sie Postdoktorandin am RIKEN Institut in Wako. Seit 2016 ist sie gewähltes Mitglied der Europäischen Organisation für Molekularbiologie (EMBO). Sie erhielt 2016 einen ERC Consolidator Grant, nachdem sie zuvor erfolgreich einen ERC Starting Grant eingeworben hatte. In ihrem Heimatland Rumänien wurde Dana Branzei für ihre wissenschaftlichen Verdienste mit dem Orden für kulturelle Verdienste ausgezeichnet. ]]>
Verbindung nachgewiesen: Wie die Milz vor dem Herzinfarkt schützt https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1609 1609 Wed, 12 Jun 2024 09:04:37 +0200 Was hat die Milz mit dem Herzen zu tun? Nur auf den ersten Blick nicht viel. Verbunden sind Herz und Milz über den Blutkreislauf und den Vagusnerv, der die Arbeit vieler innerer Organe beeinflusst. Er verläuft vom Gehirn über Herz, Lunge, Leber und Milz bis in den Magen-Darm-Trakt und reguliert unter anderem Atmung, Herzschlag und Verdauung. Der Vagusnerv veranlasst die Milz auch dazu, Faktoren freizusetzen, die das Herz vor einem Infarkt schützen – das konnte nun ein Forschungsteam der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen erstmals nachweisen. Das European Heart Journal berichtet.
Die Arbeitsgruppe von Prof. Dr. med. Dr. h.c. Dr. h.c. Gerd Heusch im Institut für Pathophysiologie des Westdeutschen Herz-und Gefäßzentrums des Universitätsklinikums Essen hat den Vagusnerv bei je zehn gesunden Proband:innen auf zwei verschiedenen Wegen gezielt aktiviert: Entweder durch eine herzferne Konditionierung (durch mehrmaliges, längeres Aufblasen und Ablassen einer Blutdruckmanschette am Arm) oder eine elektrische Reizung des Vagusnervs an der vorderen Ohrmuschel. Die Arbeitsgruppe hatte schon in früheren Arbeiten nachgewiesen, dass eine herzferne Konditionierung das Herz des Menschen vor Minderdurchblutung schützen kann, aber der genaue Mechanismus blieb bisher unverstanden.
In der vorliegenden Studie untersuchte das Forschungsteam nun auch Menschen, denen die Milz entfernt wurde: „Sie haben diesen körpereigenen Schutzmechanismus verloren“, erklärt Heusch. „Unsere Befunde belegen die enge Beziehung zwischen dem Herzen, dem autonomen Nervensystem und dem Immunsystem des Menschen.“ So konnten die Forschenden die Milz als das zentrale Organ identifizieren, das den schützenden Effekt im Körper weitergibt.
In weiteren Studien möchten die Wissenschaftler:innen nun untersuchen, welche Faktoren genau den Schutz vor dem Herzinfarkt vermitteln. „Einige der ‚üblichen Verdächtigen‘ unter den Signalproteinen, wie IFN-gamma, IL-10, SDF-1-alpha und TNF-alpha, konnten wir bereits ausschließen“, so Dr. Helmut Lieder, Erstautor der Studie.

Link zur Originalveröffentlichung:
Vago-splenic signal transduction of cardioprotection in humans
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Neue Erkenntnisse zur Rolle des Immunsystems bei der spinalen Muskelatrophie (SMA) https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1608 1608 Mon, 10 Jun 2024 18:22:25 +0200 Forschende aus Essen und Münster haben bedeutende Fortschritte im Verständnis der spinalen Muskelatrophie (SMA) erzielt; einer durch Mutationen im SMN1-Gen verursachten Motoneuronerkrankung, die mit schweren Behinderungen einhergehen kann aber inzwischen behandelbar ist. Frühere Studien zu Motoneuronerkrankungen deuten darauf hin, dass das adaptive Immunsystem eine Rolle spielen könnte. Die genauen Mechanismen blieben jedoch bislang unklar.
In einer gemeinsamen Untersuchung der Universitäten Münster und Duisburg-Essen sowie der Universitätskliniken Münster und Essen wurde zuerst untersucht, welche Auswirkungen die SMA auf lokale Immunreaktionen im Gehirnwasser (Liquor) von SMA-Patient:innen hat. Danach wurde auch analysiert, ob diese Erkrankungsbedingte Veränderung durch eine Behandlung mit Nusinersen verändert wurde. Nusinersen ist eine genetisch-basierte Therapieform, die die Expression des SMN2-Gens erhöht und somit den Verlauf der Erkrankung verbessert.

Mittels Einzelzell-Transkriptomik (Analyse einzelner Zellen) von Liquorproben sowohl unbehandelter SMA-Patienten als auch einer Kontrollgruppe konnten die Forscher:innen eine Vermehrung von NK-Zellen und CD8+ T-Zellen bei unbehandelten SMA-Patienten feststellen. Diese Zellen zeigten Merkmale der Aktivierung und Degranulation, die auf eine zytotoxische Aktivität hindeuten. Weiterführende Untersuchungen offenbarten zytotoxische Aktivitäten in der Nähe von geschädigten Motoneuronen. Das bedeutet, dass solche zytotoxischen T-Zellen möglicherweise einen Beitrag zur Schädigung und zum „Untergang“ von Motoneuronen spielen.

"Nach der Behandlung mit Nusinersen blieben die Protein- und Transkriptionsprofile im Liquor interessanterweise unverändert. Diese Ergebnisse unterstreichen die Bedeutung zytotoxischer Prozesse bei der Entstehung von SMA und heben deren Potenzial als mögliches zukünftiges therapeutisches Ziel hervor; eine Therapie die über Nusinersen hinaus gehen könnte", so Prof. Dr. Meyer zu Hörste (Münster).

"Unsere Studie beleuchtet die Rolle zellvermittelter Zytotoxizität bei SMA und legt nahe, dass ähnliche Mechanismen auch bei anderen Motoneuronerkrankungen eine Rolle spielen könnten. Diese Erkenntnisse könnten weitreichende Implikationen für die Entwicklung neuer Behandlungsmöglichkeiten haben", kommentiert Prof. Dr. Tim Hagenacker (Essen).

Link zur Originalveröffentlichung:
Cell-mediated cytotoxicity within CSF and brain parenchyma in spinal muscular atrophy unaltered by nusinersen treatment
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Neuer Therapieansatz für Leukämie an der UDE entwickelt: Extrazelluläre Vesikel beeinflussen Knochenmark-Stammzellen https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1607 1607 Wed, 05 Jun 2024 12:26:39 +0200 Winzige körpereigene Botenstoffe – große Informationswirkung: Kleine extrazelluläre Vesikel sind nur 30–200 Nanometer groß und werden von nahezu allen Zelltypen im menschlichen Organismus freigesetzt. In ihnen transportieren sie Moleküle, die an andere Zellen weitergegeben werden und so Informationen übermitteln. Diese Art der Kommunikation spielt bei der Entstehung von Krebs eine wichtige Rolle, da sie das Tumorwachstum und die Bildung von Metastasen beeinflusst. Ein Forschungsteam der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen konnte nun nachweisen, dass die kleinen extrazellulären Vesikel bei akuter myeloischer Leukämie (AML) an der Verringerung der Differenzierung mesenchymaler Stromazellen (MSC) in der Mikroumgebung des Knochenmarks beteiligt sind. Die Entdeckung, wie diese Blockade funktioniert, könnte die Behandlung der meist noch sehr jungen AML-Patient:innen in Zukunft verbessern.
AML ist eine Krebsart, die das Leben junger Menschen verkürzt oder stark beeinträchtigt. Der jetzt an der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen entdeckte neue Therapieansatz gibt Hoffnung auf eine bessere Behandlung von AML. Das Team um PD Dr. Basant Thakur, Klinik für Kinderheilkunde III am Universitätsklinikum Essen, konnte zeigen, dass die Kommunikation zwischen Zellen bei AML gestört ist. Die Wissenschaftler:innen konnten beobachten, dass die kleinen extrazellulären Vesikel die Differenzierung von MSC in der Mikroumgebung des Knochenmarks reduzieren. Die Ursache liegt der Studie zufolge im Signalweg eines bestimmten Proteins, dem sogenannten Y-Box-Bindungsprotein 1 (YBX1). Bei Patient:innen mit AML ist der Spiegel des Proteins YBX1 stark erhöht, was die Mikroumgebung des Knochenmarks stört und die Differenzierung von MSC im Knochenmark, die zu Osteoblasten reifen, reduziert.

Nach der Entdeckung dieses Mechanismus konnten Dr. Thakur und sein Forschungsteam hier weitere Schlussfolgerungen ziehen: Erstens, dass die extrazellulären Vesikel das Proliferationspotenzial von MSC bei AML erhöhen. Zweitens, dass gleichzeitig Schlüsselproteine, die für eine normale Blutbildung wichtig sind, herunterreguliert werden. Und drittens, dass die extrazellulären Vesikel die Differenzierung von MSC im Knochenmark verringern, die zu Osteoblasten heranreifen.

Laut Dr. Venkatesh Kumar Chetty, dem Erstautor der Studie, „könnten erhöhte YBX1-Werte in den extrazellulären Vesikeln der Erkrankten ein neuer klinischer Biomarker für die Behandlung von AML sein.“ In Laborexperimenten konnte das Team zudem zeigen, dass die Unterdrückung des YBX1-Proteins in AML-Zellen die Differenzierung von MSCs in der Mikroumgebung des Knochenmarks verbessert. „Ein detailliertes Verständnis dieser Prozesse und der Funktion von YBX1 könnte ein möglicher neuer Therapieansatz für AML-Patient:innen sein“, ergänzt PD. Dr. Thakur.


Originalveröffentlichung:
Y-box binding protein 1 in small extracellular vesicles reduces mesenchymal stem cell differentiation to osteoblasts-implications for acute myeloid leukaemia ]]>
Behandlungserwartung in der Therapie nutzen: DFG fördert den SFB „Treatment Expectation“ für weitere 4 Jahre https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1605 1605 Fri, 31 May 2024 12:00:00 +0200 Großer Erfolg für die Medizinische Fakultät der Universität Duisburg-Essen (UDE): Der Sonderforschungsbereich/Transregio „Treatment Expectation“ (SFB/TRR 289) hat 16,5 Millionen Euro von der Deutschen Forschungsgemeinschaft für eine weitere 4-jährige Förderphase eingeworben. Der interdisziplinäre Verbund zielt darauf ab, den Einfluss der Erwartung auf die Wirksamkeit medizinischer Behandlungen besser zu verstehen und diese Erkenntnisse zur Optimierung von Therapien zu nutzen. Sprecherin des gemeinsamen Forschungsverbundes ist Prof. Dr. Ulrike Bingel von der Medizinischen Fakultät der UDE. Beteiligt sind außerdem Wissenschaftler:innen in Marburg, Hamburg und Berlin.
Erwartungen von Patient:innen haben einen erheblichen Einfluss auf den Verlauf von Erkrankungen und die Wirksamkeit von Behandlungen. „Wir wollen unsere Erkenntnisse aus der Grundlagenforschung in die klinische Anwendung bringen, also Erwartungseffekte systematisch im klinischen Alltag nutzen“, sagt Prof. Dr. Ulrike Bingel, Sprecherin des Verbunds. Hierzu erforscht ein interdisziplinäres, überregionales Team aus 26 exzellenten Forschenden aus der Medizin, der Psychologie und den Neurowissenschaften die psychologischen und neurobiologischen Mechanismen von Erwartungseffekten. Der SFB/TRR 289 ist 2020 von der DFG eingerichtet worden.

„Die Verlängerung des SFB/TRR 289 ist eine weitere Bestätigung für die herausragende Arbeit der Forschenden um unsere Sprecherin Prof. Dr. Ulrike Bingel, der ich herzlich gratuliere“, sagt Prof. Dr. Jan Buer, Dekan der Medizinischen Fakultät der UDE. „Und es ist eine wichtige Nachricht für unseren Standort: Hier wird Spitzenforschung betrieben.“

Schon jetzt ist der durch den 2020 erstmals geförderten SFB/TRR 289 gewonnene Datenschatz weltweit einmalig: Von mehr als 2.500 Teilnehmenden und Patient:innen in den Studien konnten Bilder der funktionellen Magnetresonanztomographie (fMRT), psychometrische Daten und klinische Informationen erhoben werden. Diese Daten sind das Herzstück des Verbundes und ebnen den Weg für ein tiefgreifendes Verständnis der Mechanismen und die zukünftige personalisierte Nutzung von Erwartungseffekten.

„Künftig werden wir uns insbesondere auf die dynamische Veränderung von Behandlungserwartungen fokussieren, diese komplexeren Szenarien untersuchen und die Modellsysteme über Schmerz und Depression hinaus auf andere physiologische Systeme wie das Immunsystem erweitern“, erläutert Prof. Dr. Ulrike Bingel. „Wir schätzen uns glücklich, mit Prof. Dr. Christine Knaevelsrud von der Freien Universität Berlin eine absolute Expertin in diesem Bereich für unseren SFB gewonnen zu haben“, ergänzt Prof. Dr. Dipl.-Psych. Winfried Rief, stellvertretender Sprecher des Verbunds und Leiter der Arbeitseinheit „Klinische Psychologie und Psychotherapie I“ an der Universität Marburg.

Prof. Dr. Ulrike Bingel betont: „Uns ist es wichtig, die Öffentlichkeit und die wissenschaftliche Gemeinschaft über unsere Forschung zu informieren. Deshalb werden wir ein eigenständiges Projekt aufsetzen, das zwei Zielgruppen erreichen soll: Patient:innen und medizinisches Personal, vor allem angehende Ärzt:innen. Alle klinischen Studien haben das Ziel, Behandlungen zu verbessern. Dabei spielt die intensive Einbindung von und verstärkte Kooperation mit Patient:innen eine zentrale Rolle, um unsere Forschung für diejenigen, die sie am meisten betrifft, sinn- und wirkungsvoll zu gestalten.“

Zur DFG-Projektseite:
http://gepris.dfg.de/gepris/projekt/422744262

Weitere Informationen zum SFB/TRR 289 „Treatment Expectation“:
http://treatment-expectation.de
http://www.youtube.com/@SFB-TRR_289

Zur Pressemitteilung aus 2020 zur Einrichtung des SFB/TRR 289:
http://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=992 ]]>
6. Essener Wissenschaftssommer: Aktionen der Medizinischen Fakultät der UDE und des Projekts SmartHospital.NRW https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1606 1606 Mon, 27 May 2024 11:00:00 +0200 Wie sieht das Krankenhaus der Zukunft aus? Welche Rolle spielt künstliche Intelligenz in der Medizin? Was hat es mit dem Placebo-Effekt auf sich? Antworten auf diese und viele weitere Fragen unserer Zeit finden Interessierte während des 6. Essener Wissenschaftssommers, der vom 3. bis zum 15. Juni 2024 ausgerichtet wird. Die Medizinische Fakultät der Universität Duisburg-Essen und die Universitätsmedizin Essen beteiligen sich mit zahlreichen kostenlosen Events.
Am 4. Juni 2024 öffnet der KI-Showroom des Projekts SmartHospital.NRW von 13 Uhr bis 17:30 Uhr seine Türen im Girardet Haus in Essen-Rüttenscheid. Und am 8. Juni finden im Lehr- und Lernzentrum, an der Virchowstraße 163a im Essener Stadtteil Holsterhausen, von 10 Uhr bis 18 Uhr Aktionen statt, die Besucher:innen Wissenschaft und Forschung auf unterhaltsame und verständliche Art näherbringen. Auf dem dortigen „Marktplatz Medizin & Gesundheit“ kann man zum Beispiel die eigene Blutgruppe bestimmen lassen, Experimente aus der Schmerzforschung erleben oder sich realistische Wunden schminken lassen.

Zur Programmübersicht des 6. Essener Wissenschaftssommers: http://www.wissenschaftsstadt-essen.de/sommer

Weitere Information zum Projekt SmartHospital.NRW: http://smarthospital.nrw

Details zum KI-Showroom der Universitätsmedizin Essen: http://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1603 ]]>
6. Essener Wissenschaftssommer: KI-Showroom – Die Klinik von morgen https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1603 1603 Fri, 24 May 2024 12:45:00 +0200 Ist dieser Leberfleck potentiell gefährlich? Was sagen Labordaten über meine Gesundheit? Welche Therapie kann helfen? Erfahrene Mediziner:innen lassen sich in ihrer Expertise bereits heute durch künstliche Intelligenz (KI) unterstützen. Im Krankenhaus der Zukunft werden beide Hand in Hand arbeiten: Vom Erstellen des Befunds über den Einsatz von Chatbots bis zum Auswerten von Daten. Wie das in der Praxis aussehen kann, wird am 4. Juni 2024 in einem Showroom des Projekts SmartHospital.NRW im Girardet Haus in Essen gezeigt. Der Tag der offenen Tür findet von 13:00 Uhr bis 17:30 Uhr statt. Die Veranstaltung ist Teil des 6. Essener Wissenschaftssommers, der vom 3. bis zum 15. Juni 2024 ausgerichtet wird.
KI kann beim Schreiben von medizinischen Dokumenten wie Entlassbriefen unterstützen, indem Textvorschläge bezüglich Diagnosen und Therapiebeschreibungen generiert werden. Auch vielschichtige Datenanalysen sind inzwischen schneller möglich – was die Behandlung von Patient:innen verbessern kann. Beispielsweise können digitale Daten wie Tests und radiologische Bilder gemeinsam ausgewertet werden, um die pflegerische Versorgung zu optimieren. Ziel könnte sein, Stürze oder Druckgeschwüre zu vermeiden.

Ein Anwendungsbeispiel ist „Luke“, ein KI-gestütztes Assistenzsystem, mit dem man unter anderem mittels Gesten durch tiefe radiologische Schnittbilder navigieren, den Kontrast verändern und Bildausschnitte vergrößern sowie verkleinern kann. Viel Potential hat auch „Juki“, ein freundlicher Chatbot, hinter dem eine KI-getriebene Sprach-Schnittstelle steckt. Patient:innen könnten damit in Zukunft während ihres Heilungsprozesses begleitet werden. Denn im Alltag stellen sich immer wieder Fragen, etwa zu Medikamenten oder anstehenden Behandlungen. Ist das Medikament verträglich bei Laktoseintoleranz? Soll ich es vor dem Essen nehmen? Wo findet mein Physiotherapietermin statt? Daneben wird die Selbstbeobachtung über Tagebucheinträge gefördert, die eine Verlaufsanalyse vereinfachen. Ärzt:innen und Pflegende können davon profitieren, wenn Juki ganz in Ruhe ihre Fragebögen mit den Patient:innen durchgeht.

„Wo liegt das Potential für KI in der Medizin und wo liegen die Grenzen? Wie viel soll ein KI-System im Umgang mit sensiblen Gesundheitsdaten können dürfen? Was wird benötigt, um dieses in Zukunft erfolgreich in den Klinikalltag integrieren zu können? Diese wichtigen Fragen begleiten uns“, sagt Dr. Jil Sander aus der Stabsstelle Digitale Transformation der Universitätsmedizin Essen. Sie leitet das Projekt SmartHospital.NRW und lädt alle Interessierten ein, sich am 4. Juni im Showroom im Essener Stadtteil „Rüttenscheid“ gemeinsam darüber auszutauschen. „Wie wäre es zudem mit einer Challenge? Kommen Sie vorbei und finden Sie KI-gestützt ein bestimmtes Organ in einem radiologischen Schnittbild!“

Marktplatz Medizin & Gesundheit:
Am 8. Juni 2024 finden im Lehr- und Lernzentrum der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen (Virchowstraße 163a, 45147 Essen) von 10 Uhr bis 18 Uhr zahlreiche Aktionen statt, die Besucher:innen Wissenschaft und Forschung auf unterhaltsame und verständliche Art näherbringen. Auf dem dortigen „Marktplatz Medizin & Gesundheit“ kann man zum Beispiel die eigene Blutgruppe bestimmen lassen, Experimente aus der Schmerzforschung erleben oder sich realistische Wunden schminken lassen. Alle Angebote sind kostenlos, eine Anmeldung ist nicht erforderlich.

Zur Programmübersicht des 6. Essener Wissenschaftssommers: http://www.wissenschaftsstadt-essen.de/sommer/

Weitere Information zum Projekt SmartHospital.NRW: http://smarthospital.nrw/


Wie kann das Krankenhaus von morgen aussehen? Im Showroom des Projekts SmartHospital.NRW der Universitätsmedizin Essen lassen sich Anwendungen basierend auf künstlicher Intelligenz ausprobieren und erleben. (Bildrechte: Universitätsmedizin Essen / SmartHospital.NRW) ]]>
Pilotphase von Lern-App gestartet: Maximale Transparenz für Studierende und Lehrende https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1602 1602 Wed, 22 May 2024 11:45:00 +0200 Um Studierende und Lehrende besser unterstützen zu können, wurde 2022 im Zuge der Förderlinie „Erasmus+“ das EU-Projekt 4D aufgelegt, das unter anderem die Entwicklung einer App für das Medizinstudium zum Ziel hat. Beteiligt ist auch ein Team des Dekanats der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen (UDE). Das Vorhaben ist das größte EU-weite Lehr- und Forschungsprojekt der Fakultät. Die Lern-App nutzt die Softwareplattform „Learning Toolbox“ (LTB) der Firma Kubify und bietet Studierenden sowie Lehrenden alle notwendigen Informationen an einem Ort gebündelt. Eingesetzt wird die App in einer Pilotphase erstmals zum Sommersemester 2024 während des Blockpraktikums Chirurgie.
Durch die neue Lern-App wird seit April dieses Jahres der praktische Unterricht während des Blockpraktiums im achten Semester unterstützt. Sie bildet das gesamte Blockpraktikum Chirurgie ab. Die in der App dargestellten Lerninhalte wurden zuvor in der Learning Toolbox eingepflegt und so angeordnet, dass diese für Studierende sowie Lehrende jederzeit und möglichst unkompliziert abgerufen werden können.

Es gibt eine App-Version für Studierende und eine für Lehrende. Alle Nutzer:innen können dort stets nachschauen, welche Inhalte gelehrt und gelernt werden müssen. „Durch die App bieten wir maximale Transparenz für Lehrende und Studierende; So stellen wir sicher, dass alle wissen, was vermittelt werden muss“, sagt Dipl.-Päd. Daniela Mäker, Referentin für E-Learning im Dekanat. Darüber hinaus wurde ein digitales Bewertungssystem implementiert. Nach Abschluss der Testphase wird die App via Befragung der Teilnehmenden evaluiert.

Leiterin des App-Projektes ist Prof. Dr. Stephanie Herbstreit, MME. Die UDE-Lehrbeauftragte für Orthopädie und Unfallchirurgie sowie Ärztliche Leitung für Kompetenzentwicklung und Digitalisierung im Institut für Didaktik in der Medizin bereitet alle medizinischen Inhalte auf, die über die digitale Anwendung dargestellt werden.

Mehr zum EU-Projekt „4D: Digitalisierung des Lernens im Praxispraktikum“: http://4d.tecnocampus.cat/
Mehr zur Softwareplattform „Learning Toolbox“ (LTB) der Firma Kubify: http://my.ltb.io/#/ ]]>
Studien zu Stammzell- und Blutspenden: Wann man wen wie anspricht https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1601 1601 Tue, 21 May 2024 11:05:30 +0200 Stammzellen und Blut haben eines gemeinsam: Beides wird dringend gebraucht, um kranken Menschen zu helfen. Doch wie kann man sicher sein, dass sich genügend Spender:innen finden? Auf die richtige Ansprache kommt es an, hat Dr. Michael Haylock in zwei Studien herausgefunden. Haylock ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für VWL, insb. Gesundheitsökonomik, der UDE.
„Mit der Bereitschaft zur Stammzellenspende habe ich mich in meiner Dissertation beschäftigt und dafür mit der weltweit größten Spenderdatenbank DKMS zusammengearbeitet. In einem großen internationalen Team haben wir Maßnahmen untersucht, die darauf abzielen, die insgesamt 11,4 Millionen registrierten Stammzellspender:innen besser zu erreichen, wenn eine Spende benötigt wird.“ Die Forschenden konnten dafür einen Datensatz von 91.670 Spendenwilligen der Jahre 2013 bis 2018 auswerten.

Erneuter Kontakt motiviert

Alleine in Deutschland sterben mehr als 20.000 Menschen pro Jahr an Blutkrebs. Spenden von Stammzellen aus dem Knochenmark oder Blut erhöhen die Überlebenschance von Erkrankten, die Leukämie oder andere Formen von Blutkrebs haben. „Viele Freiwillige schrecken jedoch zurück, wenn die Stammzellen tatsächlich entnommen werden sollen. Wir konnten aber nachweisen, dass eine erneute Kontaktaufnahme zwischen Registrierung und Spende die Bereitschaft von Spender:innen signifikant erhöht. Am stärksten ist dieser Effekt, wenn auch um eine Blutprobe gebeten wird“, so Haylock, „dann sank die Zahl der Registrierten, die später vor einer Spende zurückschreckten, um 37 Prozent.“ Wie erklären sich die Forschenden diesen positiven Effekt? „Den Spender:innen wird wieder vor Augen geführt, dass sie helfen können, und wir vermuten, dass ihre Motivation deshalb noch einmal zunimmt“, so Haylock.

Mangel erhöht Spendenbereitschaft

Blut dringend gesucht! Wie reagieren potenzielle Blutspender:innen auf solche Aufrufe? Darum ging es Dr. Michael Haylock und seinen Kolleg:innen in einer zweiten Studie.

„In der Coronapandemie haben wir ein Umfrageexperiment mit 1207 Studierenden gestartet. Wir wollten wissen, ob sich die Spendenbereitschaft während und nach dem Corona-Lockdown verändert, wenn a) auf das drängende Problem knapper Blutkonserven aufmerksam gemacht wird und b) wenn in Blutspendezentren über Maßnahmen zur Verringerung der SARS-CoV-2-Übertragung informiert wird.

Die Ergebnisse: Information über den Mangel erhöhte die Bereitschaft zur Spende bei Nichtspendern im Durchschnitt um 28 Prozent, auch waren alle Befragten eher zu einer schnellen Spende bereit. Dagegen sorgte die Information zur Corona-Übertragung für einen negativen Effekt: Die Motivation von Spender:innen, erneut Blut zu geben, sank um durchschnittlich 9 Prozent. Auch die Bereitschaft von Nicht-Spendern, schnell zu spenden, ging zurück.

Warum? „Wir interpretieren die Ergebnisse so, dass die Spender:innen während einer Pandemieabriegelung Kosten und Nutzen für eine Freiwilligentätigkeit abwägen, aber nur, wenn sie ausreichend informiert sind,“ erklärt Haylock. „Die Kommunikation zur erhöhten Auswirkung jeder einzelnen Blutspende, aber insbesondere für die Blutgruppen mit sehr niedrigen Blutkonserven, führt zu einer höheren Spendenbereitschaft von Nichtspendern und wirkt sich auf die Bereitschaft schnell zu spenden für alle Befragten aus“, so Haylock.„Im Vergleich zu Studien, die monetäre Anreize testen, zeigen wir die hohe potentielle Wirkung von Werbekampagnen, die nur mittels Information über die aktuelle Lage der Blutkonserven funktionieren.“

Link zu den Originalveröffentlichungen:
Reducing Registry Members' Attrition When Invited to Donate: Evidence From a Large Stem Cell Registry
Offline volunteering during COVID-19: a survey experiment with prior and prospective blood donors ]]>
24. und 25. Mai: Lymphom Meeting in Essen https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1600 1600 Tue, 21 May 2024 08:56:56 +0200

Link zum Programm:
https://www.lymphoma-symposium.de/programme/ ]]>
KI in der Hörgeräte-Forschung: Für wen ist ein Cochlea-Implantat wirklich effektiv? https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1569 1569 Thu, 16 May 2024 12:30:00 +0200 Wie kann das Hörvermögen von Träger:innen eines Cochlea-Implant verbessert werden? Das untersuchen Forschende der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen (UDE) mit einem Informatikteam der Philipps-Universität Marburg in einer neuen Studie. Um die Erfolsaussichten vor dem Einsatz eines Cochlea-Implantats besser einschätzen zu können, setzen die Wissenschaftler:innen künstliche Intelligenz und maschinelles Lernen ein. Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) fördert die Wissenschaftler:innen ab September 2024 mit knapp 500.000 Euro über 3 Jahre, an die UDE-Forscher:innen fließen davon circa 250.000 Euro.
Ein Cochlea-Implantat kommt vor allem bei Menschen zum Einsatz, bei denen ein herkömmliches Hörgerät krankheitsbedingt nicht mehr ausreicht. Es besteht aus einem äußeren Teil, der hinter dem Ohr getragen wird, und einem inneren Teil, der chirurgisch im Innenohr platziert wird. Die Geräte wandeln Schallwellen in elektrische Signale um und senden sie an den Hörnerv, wodurch das Gehirn wieder akustische Signale wahrnimmt. Allein in Deutschland erhielten 2023 knapp 4.000 Patient:innen ein Cochlea-Implantat. Eingesetzt werden die Hörprothesen bei Babys, die von Geburt an taub sind sowie bei Kindern, die schrittweise ihr Gehör verlieren. Erwachsene erhalten solch ein Implantat bis ins hohe Alter. Bei Neugeborenen und Kindern sorgen die Geräte für eine gesunde Sprachentwicklung.

Die DFG-geförderten Projektteams entwickeln ein Modell, mit dem vorhergesagt werden kann, wie gut das Hörvermögen nach dem Implantieren eines Gerätes sein wird, basierend auf Faktoren wie Alter, Gesundheitszustand und Ursache des Hörverlusts. Maschinelles Lernen sowie künstliche Intelligenz helfen bei der Analyse aller Faktoren. Solch eine Vorhersage wird es Ärzt:innen einfacher machen, die objektiv beste Behandlung für ihre Patient:innen zu finden.

Das Vorhaben ist ein Kooperationsprojekt zwischen der Klinik für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie aus Essen (Priv.-Doz. Dr. Benedikt Höing) und der Fakultät für Mathematik und Informatik der Philipps-Universität Marburg (Prof. Dr. Christin Seifert). Eingebunden sind zudem das Cochlear Implant Centrum Ruhr (CIC Ruhr), unter ärztlicher Leitung von Prof. Dr. Diana Arweiler-Harbeck, die HNO-Kliniken der Universitätskrankenhäuser in Frankfurt, Köln, Erlangen und Oldenburg sowie das Helios Klinikum Erfurt.

Internetauftritt des Cochlear Implant Centrum Ruhr: http://cic-ruhr.de


PD Dr. Benedikt Höing und sein Team entwickeln ein Modell, mit dem vorhergesagt werden kann, wie gut das Hörvermögen von Patient:innen nach dem Einsetzen eines Cochlea-Implantats sein wird. (Bildrechte: UK Essen) ]]>
1,8 Millionen Euro für NeuSTaRT: Neue Therapien gegen kindliche Hirntumore https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1568 1568 Tue, 07 May 2024 12:48:38 +0200 Medulloblastome sind die häufigsten bösartigen Hirntumoren bei Kindern und Jugendlichen. Sie wachsen sehr schnell im Bereich des Kleinhirns, das für die körperliche Bewegungskoordination zuständig ist, und dringen leicht in umliegendes Gewebe ein. Um die Behandlung der jungen Krebspatient:innen zu verbessern, arbeiten Forschende der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen und des Universitätsklinikums Essen mit dem Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf zusammen, das das Konsortium leitet. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung unterstützt das Projekt NeuSTaRT* mit rund 1,8 Millionen Euro, nach Essen fließen rund 550.000 Euro.
Die Forschungsarbeiten in Essen leitet PD Dr. Johann Matschke am Institut für Zellbiologie (Tumorforschung) in der Arbeitsgruppe von Prof. Dr. Verena Jendrossek. „Wir versuchen, die Strahlenempfindlichkeit von Tumoren zu erhöhen, und so die Strahlentherapie effektiver zu machen, ohne dabei die Lebensqualität der Patient:innen zu beeinträchtigen“, erklärt PD Dr. Matschke.

Hierbei werden personalisierte Behandlungsmethoden verwendet, die auf die Hemmung der DNA-Reparatur und des Stoffwechsels im Körper abzielen. Diese werden zusammen mit einer Strahlentherapie angewendet, um die Krankheit zu behandeln. Die gewonnenen Forschungsergebnisse sollen zeitnah in klinische Studien überführt werden, damit neue Therapieansätze möglichst schnell angewendet werden können.

„Die Zusammenarbeit im Verbund ermöglicht es uns, die Expertise verschiedener Disziplinen zu bündeln und gemeinsam innovative Therapiekonzepte zu entwickeln, die das Leben von Medulloblastom-Patient:innen langfristig verbessern können", erklärt PD Dr. Matschke.

Der Standort Hamburg bringt vor allem große translationale und klinische Expertise in das Verbundprojekt ein, Essen wiederum ist stark in der Grundlagenforschung. Unterstützt wird das Projekt von verschiedenen Kooperationspartnern, unter anderem dem Westdeutschen Protonentherapiezentrum (WPE).


*NeuSTaRT: Neue innovative Strategien zur Radiosensitivierung von Medulloblastomen

Das Projekt wird im Rahmen des 7. Energieforschungsprogramms der Bundesregierung in der nuklearen Sicherheitsforschung und der Strahlenforschung gefördert. Entsprechend den Zielen des BMBF-Förderkonzeptes dient diese Forschungsinitiative insbesondere der Nachwuchsförderung und dem Kompetenzerhalt in der Strahlenforschung. Konzipiert wurde NeuSTaRT von den UKE Nachwuchswissenschaftler:innen Dr. rer. nat. Nina Struve (Medical Scientist, Labor für Strahlenbiologie & Experimentelle Radioonkokologie) und PD Dr. Martin Mynarek (Clinician Scientist, Pädiatrische Hämatologie & Onkologie) gemeinsam mit PD Dr. Johann Matschke (Medical Scientist, Universitätsklinikum Essen).
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Medizinische Psychologie: Wie Infekte unser soziales Mitgefühl beeinflussen https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1567 1567 Tue, 07 May 2024 08:55:13 +0200 Forschende der Universitätsallianz Ruhr haben neue Einblicke gewonnen, wie sich ein akutes Krankheitsgefühl auf das Einfühlungsvermögen auswirkt. Ihre Studie belegt komplexe Beziehungen zwischen körperlichem Wohlbefinden und Einfühlungsvermögen.


Wenn Menschen krank sind, empfinden sie weniger Empathie für andere als im gesunden Zustand. Das zeigt eine Studie der Ruhr-Universität Bochum und der Universität Duisburg-Essen. Die Forschenden untersuchten das sogenannte „Sickness Behavior“, einen Prozess, bei dem der Körper seine biologischen Prioritäten im Rahmen eines akuten Infekts neu ordnet. Er wurde bisher hauptsächlich in Zusammenhang mit sozialem Rückzug und sozialer Entfremdung erforscht. Aber wie beeinflusst Krankheit unser Einfühlungsvermögen, unsere Empathie? Die aktuelle Studie wirft ein neues Licht auf die Zusammenhänge zwischen Infekten mit Entzündungen im Körper und der Fähigkeit, den Schmerz anderer mitzufühlen. Das Team aus Bochum und Essen, das im Rahmen der Universitätsallianz Ruhr kooperiert, veröffentlichte seine Ergebnisse am 28. März 2024 in der Fachzeitschrift „Brain, Behavior, and Immunity“.

Provozierter Infekt durch Gabe von bakteriellem Endotoxin

Experimentell können die verschiedenen Facetten des Sickness Behavior durch die Gabe von bakteriellem Endotoxin, kurz LPS für Lipopolysaccharid, ausgelöst werden. Genau diesen Mechanismus machten sich die Forschenden aus Bochum und Essen zu Nutze. Sie verabreichten 52 freiwilligen weiblichen Testpersonen eine niedrige Dosis LPS oder – als Placebo – eine Injektion von Kochsalzlösung. Im Anschluss wurden die Frauen gebeten, verschiedene soziale Interaktionen zu bewerten. Dazu wurden ihnen Bilder von Frauen gezeigt, die entweder körperlichen oder psychischen Schmerzen ausgesetzt oder in einer emotional neutralen Interaktion mit einem männlichen Gegenüber zu sehen waren.

„Die Ergebnisse haben uns überrascht“, schildert Erstautorin Vera Flasbeck vom LWL-Universitätsklinikum Bochum. „Während das Mitgefühl für körperlichen Schmerz bei der LPS- und der Placebo-Gruppe weitgehend gleich war, zeigte sich hingegen für psychischen Schmerz bei den Probandinnen unter LPS-Einwirkung eine signifikant verringerte Empathie.“ Akute Entzündungen führten in der Studie somit dazu, dass Menschen den psychischen Schmerz anderer weniger mitfühlten.

Ergebnisse mit gesellschaftspolitischer Relevanz

„Wir vermuten, dass die verringerte Empathie dazu dient, im Krankheitsfall Energie im Hinblick auf soziales Engagement zu sparen“, erläutert Prof. Dr. Martin Brüne vom LWL-Universitätsklinikum Bochum, der die Studie zusammen mit den Professoren Manfred Schedlowski und Harald Engler vom Institut für Medizinische Psychologie und Verhaltensimmunbiologie der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen leitete.

„Die Erkenntnisse der Studie deuten darauf hin, dass Entzündungen – wie beispielsweise bei körperlichen Infekten – sowohl unsere körperliche Gesundheit als auch unsere zwischenmenschlichen Beziehungen beeinflussen.“ Das Thema sei gerade vor dem Hintergrund der abgelaufenen Pandemie von allgemeinem Interesse, ergänzt Schedlowski und ordnet ein: „Die Ergebnisse haben unter Umständen gesellschaftspolitische Relevanz. Wie wirkt sich ein allgemeines Krankheitsgefühl beispielsweise auf die Entscheidungsfindung aus, etwa auch in Bezug auf politische Entscheidungen?“

Und ein weiterer Aspekt hat das Forschungsinteresse des interuniversitären Teams geweckt. Bisherige Studien haben gezeigt, dass Individuen mit ansteckenden Krankheiten von Mitgliedern der sozialen Gruppe gemieden, manchmal aber auch umsorgt werden. „Dieses Verhalten zeigt sich vermutlich in Abhängigkeit vom Verwandtschaftsgrad“, so Brüne. „Interessant wäre zu untersuchen, wie Bindung und Vertrautheit die Empathie für Schmerzen beeinflussen.“

Forschungskooperation im Rahmen der Universitätsallianz Ruhr

Die Forschungskooperation zwischen Bochum und Essen fand im Rahmen der Universitätsallianz Ruhr (UA Ruhr) statt. Seit 2007 arbeiten die drei Ruhrgebietsuniversitäten unter diesem Dach strategisch eng zusammen. Durch Bündelung der Kräfte werden die Leistungen der Partneruniversitäten systematisch ausgebaut. Unter dem Motto „gemeinsam besser“ gibt es inzwischen über 100 Kooperationen in Forschung, Lehre und Verwaltung. Mit mehr als 120.000 Studierenden und nahezu 1.300 Professorinnen und Professoren gehört die UA Ruhr zu den größten und leistungsstärksten Wissenschaftsstandorten Deutschlands.


Förderung:
Die Publikation wurde durch die FoRUM Forschungsförderung der Medizinischen Fakultät der Ruhr-Universität Bochum sowie die Sonderforschungsbereiche SFB 1280 und SFB/TRR 289 der Deutschen Forschungsgemeinschaft gefördert.

Link zur Originalveröffentlichung:
Flasbeck V, Dersch N, Engler H, Schedlowski M, Brüne M. (2024) Acute experimental inflammation in healthy women attenuates empathy for psychological pain. Brain, Behavior, and Immunity. Doi: 10.1016/j.bbi.2024.03.032
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Neue Studie: Immuntherapie bei Lungenkrebs schon vor der Operation wirksam https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1566 1566 Tue, 30 Apr 2024 17:23:26 +0200 Die Blockade von „Schaltern“ des Immunsystem hat die Behandlung von Patient:innen mit verschiedenen metastasierten Krebserkrankungen revolutioniert. Im Jahr 2018 wurde die Entdeckung dieses Prinzips durch den Nobelpreis für Medizin gewürdigt. Jetzt hat ein internationales Forschungsteam unter Leitung der Universitätsmedizin Essen gezeigt, dass die gleichzeitige Hemmung von zwei „Immunschaltern“, PD-1 und LAG-3, schon nach wenigen Wochen zur Abtötung von Lungenkrebszellen führen kann. Über diesen vielversprechenden Therapieansatz wurde aktuell in der Zeitschrift „Nature Medicine“ berichtet.
Wissenschaftler des Westdeutschen Tumorzentrums Essen der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen konnten am Universitätsklinikum Essen und der Ruhrlandklinik erstmalig zeigen, dass die gleichzeitige Blockade von zwei „Schaltern“ des Immunsystems direkt vor einer Lungenkrebs-Operation möglich ist. Bei einem Teil der insgesamt 60 teilnehmenden Patient:innen waren dadurch schon vor der Operation alle Tumorzellen durch die Aktivierung der körpereigenen Immunantwort abgetötet. „Eine kurzzeitige Immuntherapie vor der Operation hat großes Potential, die Heilungschancen von Lungenkrebs zu erhöhen und gleichzeitig die Belastung der Erkrankten durch langwierige Folgebehandlungen zu reduzieren“, erklärt Professor Servet Bölükbas, Direktor der Klinik für Thoraxchirurgie der Universitätsmedizin Essen – Ruhrlandklinik und aktuell verantwortlicher Chirurg der Studie.

„Unsere Studie, die wir gemeinsam mit Forschenden aus Belgien, Deutschland und den Niederlanden durchführen, hilft darüber hinaus, die Wirkung von Immuntherapien bei Lungenkrebs besser zu verstehen“, so Professor Martin Schuler, Direktor der Inneren Klinik (Tumorforschung) der Universitätsmedizin Essen, „Das Ziel unserer Forschung ist, künftigen Patient:innen mit Lungenkrebs individuell zugeschnittene Kombinationen von Immuntherapien anbieten zu können.“

Das Westdeutsches Tumorzentrum der Universitätsmedizin Essen widmet sich als das Onkologische Spitzenzentrum der Deutschen Krebshilfe für das Ruhrgebiet und innerhalb des Standorts NCT West des Nationalen Centrums für Tumorerkrankung der Entwicklung und Erprobung neuer Diagnose- und Behandlungsverfahren für Patientinnen und Patienten mit Krebserkrankungen.


Über das WTZ Essen
Das Westdeutsche Tumorzentrum (WTZ) Essen, gelegen im Herzen Nordrhein-Westfalens, ist Teil des WTZ-Netzwerks, dem von der Deutschen Krebshilfe geförderten Onkologischen Spitzenzentrum gemeinsam mit dem Netzwerkpartner Münster. Darüber hinaus bilden WTZ Essen und CIO Köln zusammen das Nationale Centrum für Tumorerkrankungen West (NCT West). Als Bestandteil des Exzellenznetzwerks Krebsmedizin NRW trägt das WTZ maßgeblich dazu bei, dass Krebspatientinnen und -patienten direkten Zugang zu den neuesten Forschungs- und Behandlungsmethoden in der Onkologie erhalten.

Link zur Originalveröffentlichung:
Neoadjuvant nivolumab with or without relatlimab in resectable non-small-cell lung cancer: a randomized phase 2 trial ]]>
Extrazelluläre Vesikel: Innovationspreis für Prof. Dr. Bernd Giebel https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1565 1565 Fri, 26 Apr 2024 10:46:11 +0200 Bei den Deutschen Biotechnologietagen (DBT) in Berlin erhielt Prof. Dr. Bernd Giebel, Forscher im Institut für Transfusionsmedizin, den renom­mier­ten Innovationspreis der Bio-Regionen Deutschlands. Mit dem 2.000 Euro dotierten Preis würdigt der entsprechende Arbeitskreis innovative Patente aus der modernen Biotechnologie, der Bioökonomie oder der Medizintechnik mit Bezug zur Biotechnologie. So sollen patentierte Ideen sichtbar gemacht werden, um sie in marktfähige Produkte umzusetzen und eigene Unternehmen zu gründen.


Prof. Dr. Bernd Giebel, Professor für Translationale extrazelluläre Vesikel-Forschung, sowie das Startup Unternehmen Exosla wurden für ihr Projekt „Extrazelluläre Vesikel: Zellfreie Stammzelltherapie 2.0“ aus­ge­zeichnet. Das zugrundeliegende Patent beschreibt die Immor­tali­sierung von mesenchymalen Stammzellen (MSC), quasi das unsterb­lich machen dieser Zellen, und ausgehend von einzelnen Zellen die Etablie­rung entsprechender MSC Zelllinien. Solche Zelllinien sind die Grundvoraus­setzung, um auf Basis von extrazellulären Vesikeln neue zellfreie Stammzell-Therapie-Ansätze für die breite Anwendung nutzbar zu machen. ]]>
Neue Spule für 7-Tesla MRT: Kopf und Hals gleichzeitig darstellen https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1564 1564 Thu, 25 Apr 2024 14:22:41 +0200 Die Magnetresonanztomographie (MRT) ermöglicht detaillierte Einblicke in den Körper. Vor allem die Ultrahochfeld-Bildgebung mit Magnetfeldstärken von 7 Tesla und höher macht feinste anatomische Strukturen und funktionelle Prozesse sichtbar. Doch alleine die Signalstärke von solchen High-Tech-Geräten ist nicht ausreichend, um die Verbindungen von Gehirn und Halswirbelsäule darzustellen. Prof. Dr. Harald H. Quick, Professor für Hochfeld- und Hybride MR-Bildgebung an der Universität Duisburg-Essen und Direktor des Erwin L. Hahn Instituts für MR-Bildgebung, entwickelt daher mit seinem Team eine neue Kopf/Hals-Hochfrequenz-Spule für die 7-Tesla MRT. Die Französische sowie die Deutsche Forschungsgemeinschaft fördern das internationale Verbundprojekt NeuroBoost* mit insgesamt 1,3 Mio. Euro über 36 Monate.
Ab kommendem Mai arbeiten in dem Projekt NeuroBoost drei MRT-Forschungszentren zusammen, die zur internationalen Spitze gehören: das Erwin L. Hahn Institut der Universität Duisburg-Essen (7 Tesla) – es erhält über 420.000 Euro der Fördersumme –, das Max Planck Institut für Kybernetik in Tübingen (9,4 Tesla) sowie die CEA in Paris (11,7 Tesla). Jeder Standort entwickelt für das eigene Gerät eine neue Hochfrequenz-Spule.

Im MRT sind Hochfrequenz-Spulen oder -Antennen die Schnittstellen zwischen MRT-System und Patient:in; sie senden und empfangen Radiowellen und damit die Signale, die dann in Bilddaten umgewandelt werden. „Mit einer kombinierten Kopf/Halsspule lässt sich das Bildfeld erweitern: Nicht nur alle Hirnstrukturen können sichtbar gemacht werden, sondern gleichzeitig lässt sich auch das Rückenmark bis zum siebten Halswirbel betrachten“, erklärt Quick.

Dass dann die Anwendungen nicht länger nur auf das Gehirn begrenzt sind, kommt vor allem der Neuroforschung zugute. Sie könnte neben den strukturellen und funktionellen Zusammenhängen in der Hals-Kopf-Region auch die Schmerzverarbeitung besser nachvollziehen. Hochaufgelöst darstellen ließen sich außerdem Läsionen und Gewebeschädigungen durch Multiple Sklerose im Gehirn und im oberen Teil des Rückenmarks.

„Die Ultrahochfeld-MRT ist ein einzigartiges Werkzeug bei der Erforschung von Kopf und Körper, und mit den Kolleg:innen aus Tübingen und Paris zusammenzuarbeiten, eröffnet viele Synergien. Unsere Ziele sind ambitioniert, der Zeitrahmen ebenso. Aber jeder der drei Standorte hat ausgewiesene Fachleute aus Physik und Ingenieurwissenschaften, die den Entwicklungsprozess der Spulen in allen Teilbereichen voranbringen werden“, ist Quick überzeugt. „Worauf wir uns freuen: Durch den Verbund haben wir die spannende Möglichkeit, am derzeit weltweit stärksten MRT-System in Paris mit 11,7 Tesla Magnetfeldstärke zu messen.“

* NeuroBoost: Neue pTx HF-Antennen für die Kopf/Hals-Ultrahochfeld-MRT bei 7T, 9,4T und 11,7T
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Vereinfachte Diagnose seltener Augenerkrankung: Überblick zu einer unterschätzten Bildgebung https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1562 1562 Thu, 25 Apr 2024 14:10:03 +0200 Uveitis ist eine seltene entzündliche Augenerkrankung. Vor allem die posteriore und die Panuveitis sind mit einer schlechten Prognose und einem langwierigen Krankheitsverlauf assoziiert. Die Diagnose und das Monitoring können für das ärztliche Fachpersonal herausfordernd sein. Die Fundusautofluoreszenz (FAF) ist ein schnelles und nicht-invasives bildgebendes Verfahren das hierbei unterstützt. Forschende des Universitätsklinikums Bonn und der Universität Bonn haben nun gemeinsam mit Fachleuten aus Berlin, Münster und Mannheim eine Übersichtsarbeit dazu verfasst, wie die FAF die Diagnosestellung und das Monitoring von posteriorer Uveitis und Panuveitis erleichtern kann. Die Ergebnisse sind jetzt im Fachmagazin „Biomolecules“ erschienen.
Uveitis ist eine seltene entzündliche Erkrankung der Aderhaut des Auges, die zwischen der Netzhaut und der Lederhaut liegt. „Je nach der entzündeten anatomischen Struktur kann diese Erkrankung in die Subtypen anteriore, intermediäre, posteriore und Panuveitis eingeteilt werden. Die genaue Diagnosestellung von Uveitis posterior und Panuveitis kann herausfordernd sein, da es viele verschiedene und zum Teil äußerst seltene Unterformen gibt“, erklärt Privatdozent Dr. Maximilian Wintergerst von der Augenklinik des Universitätsklinikums Bonn (UKB), der auch an der Universität Bonn forscht. In der Übersichtsarbeit zeigen die Forschenden aus Bonn, Berlin Münster und Mannheim nun auf, wie die Bildgebung mittels Fundusautofluoreszenz (FAF) bei der Diagnosestellung und dem Monitoring mancher Uveitis posterior Formen unterstützt.

FAF liefert Hinweise auf aktive Entzündungen

Die Fundusautofluoreszenz ist eine nicht-invasive Methode zur Bildgebung des Augenhintergrundes. „Durch Licht genau definierter Wellenlänge, werden sogenannte Fluorophore in den Gewebeschichten des Auges zum Leuchten angeregt. Die Verteilung dieser Fluorophore, die Intensität des Leuchtsignals sowie bestimmte entstehende Leuchtmuster können Rückschlüsse auf die zugrundeliegende Uveitis Form geben“, erklärt Wintergerst. In unklaren Fällen kann dies dabei helfen, die korrekte Diagnose zu stellen. „Darüber hinaus kann uns das Autofluoreszenzsignal bei bestimmten Uveitis-Formen auch Hinweise zum aktuellen Entzündungszustand liefern. So gehen stark leuchtende Bereiche in der Netzhaut teilweise mit aktiver Entzündung einher, während dunklere Bereiche Hinweise auf inaktive Entzündung sein können“, ergänzt Privatdozent Dr. Matthias Mauschitz, Leiter der Uveitis-Sprechstunde am UKB.

Genutzte Wellenlänge nimmt Einfluss auf das Ergebnis

„Je nach benutzter Wellenlänge, kann sich das Autofluoreszenzsignal aus der Netz- und Aderhaut deutlich unterscheiden. So können abhängig von der Anregungswellenlänge Läsionen in unterschiedlichen Tiefen und damit verschiedene Bereiche abgebildet werden“, erklärt Mauschitz. Ergänzend zu ihrer Übersichtsarbeit haben die Forschenden eine Fallserie einbezogen, in der sie die Autofluoreszenz verschiedener Wellenlängen vergleichen. Es zeigt sich insgesamt, dass die Kombination verschiedener Wellenlängen zusätzliche Hinweise auf die zugrundeliegende Uveitis-Form geben kann.

Kombination verschiedener Wellenlängen liefert zusätzliche Hinweise


Mit ihrer Arbeit möchte das Forschungsteam auf die, bei manchen Uveitis-Formen sehr hilfreiche, Bildgebung der Autofluoreszenz hinweisen und neue Ansätze für zukünftige Forschung, wie die Kombination von Autofluoreszenz-Bildgebung verschiedener Wellenlängen, aufzeigen. „Die Fundusautofluoreszenz hat einen wichtigen Stellenwert bei der Diagnosestellung und dem Monitoring von Uveitis posterior und Panuveitis. Bei einigen bestimmten Uveitis-Unterformen kann sie darüber hinaus wichtige Hinweise auf ein Wiederaufflammen von Entzündungsaktivität liefern“, fasst Wintergerst zusammen.

Beteiligte Institutionen und Finanzierung:
Neben dem UKB und der Universität Bonn sind das Sankara Eye Hospital Shimoga in Indien, das Augenzentrum Grischun in der Schweiz, das St. Franziskus-Hospital Münster, die Universität Duisburg-Essen, die Charité in Berlin und die Universitätsmedizin Mannheim beteiligt. Das Projekt wurde von Mitteln des BONFOR GEROK Programmes der Medizinischen Fakultät der Universität Bonn (Förderkennziffer O-137.0028) und der Ernst und Berta Grimmke Stiftung (Förderkennziffer 3/22) unterstützt.

Link zur Originalpublikation:
Matthias M. Mauschitz, Markus Zeller et al: Fundus Autofluorescence in Posterior and Panuveitis - An Under-Estimated Imaging Technique: A Review and Case Series; Biomolecules; DOI: 10.3390/biom14050515

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Neu an der UDE: Prof. Dr. Jan Best - Leberleiden https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1563 1563 Thu, 25 Apr 2024 11:19:08 +0200 Eine still lauernde Gefahr: Fast 30 Prozent der Bevölkerung leiden teils unwissentlich an einer nicht-alkoholisch bedingten Fettleber. Die Erkrankung wird oft fälschlicherweise stigmatisierend mit einem zu hohen Alkoholkonsum verbunden. Auf lange Sicht kann sie unerkannt in eine Leberzirrhose und im schlimmsten Fall in Leberkrebs übergehen. Wie sich ein Leberkarzinom frühzeitig diagnostizieren und optimal behandeln lässt und wie eng es mit der Fettleber zusammenhängt, erforscht der neue Professor Dr. Jan Best am Universitätsklinikum Essen. Er hat die Professur für Translationale Hepatologie an der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen angenommen.
Leberkrebs – auch hepatozelluläres Karzinom (HCC) genannt – ist bösartig, tritt bisher aber eher selten auf. In Deutschland erkranken daran jährlich knapp 3.000 Frauen und über 6.000 Männer. Aber: Die Häufigkeit steigt in Europa und den USA stetig. Als Ursachen gelten neben alkohol- und virusbedingten Leberzirrhosen (Schrumpfleber) zunehmend die metabolisch bzw. nicht-alkoholisch bedingten Fettlebererkrankungen (MAFLD).

„Die MAFLD ist bei uns ein Hauptgrund für die Zunahme von Leberkrebs. Sie macht meist keine Beschwerden, bleibt somit oft unbemerkt und wird erst problematisch, wenn sich das Organ entzündet und ein bindegewebiger Umbau stattfindet. Dann steigt das Risiko für ein HCC“, erklärt Professor Jan Best von der Universität Duisburg-Essen (UDE). „Wir können die Erkrankten meist nur in sehr frühen Tumorstadien heilen, indem wir Teile der Leber entfernen oder eine neue Leber transplantieren.“

Überwacht wird dieses Leber-Geschehen bislang per Ultraschall (Sonographie). „Wenn bereits eine Fettleber vorliegt, reicht diese Untersuchung allein oft nicht aus. Wir möchten daher bei Patient:innen außerdem Biomarker nutzen und weitere Risikofaktoren für ein HCC ermitteln“, so der 48-Jährige. Damit könnten die bisher starren Überwachungsintervalle bei Leber-Erkrankten verändert werden. „Einerseits schützt das vor einer psychosozial belastenden Überdiagnostik, andererseits wird eine möglichst frühzeitige Tumordetektion gewährleistet.“

„Mit Dr. Jan Best als neuem Professor gelingt es, einen erfahrenen Wissenschaftler an unser Zentrum zu binden. Hierdurch wird in der Klinik für Gastroenterologie, Hepatologie und Transplantationsmedizin der wissenschaftliche Schwerpunkt in der Hepatologie und Transplantationsmedizin mit den weiterentwickelten Strukturen in der Chirurgie und Onkologie gestärkt“, kommentiert Prof. Dr. Hartmut Schmidt als Direktor der Klinik.

Jan Best studierte Medizin an der UDE (1997-2004) und absolvierte seine ärztliche Ausbildung unter anderem in den USA am St. Marys Hospital, Mayo Clinic (2002) und in Australien am Royal Adelaide Hospital (2004). Von 2009 bis 2011 führte er an der Freien Universität Brüssel (VUB) ein Forschungsprojekt über die Regeneration von Leberzellen durch. Danach forschte er zur HCC-Frühdetektion am UK Essen (2011-2018) und am Universitätsklinikum Magdeburg (2018-2021). Anschließend war er bis zu seiner UDE-Berufung Sektionsleiter der Gastroenterologie und Hepatologie am UK-Knappschaftskrankenhaus Bochum.


Professor Dr. Jan Best hat die Professur für Translationale Hepatologie an der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen angenommen. (Bildrechte UDE, Bettina Engel-Albustin) ]]>
Studie zu Morbus Osler: Neue Therapien für unheilbare Gefäßerkrankung https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1561 1561 Thu, 25 Apr 2024 10:00:00 +0200 Dr. Anna Wrobeln und Priv.-Doz. Dr. Freya Dröge von der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen (UDE) verfolgen eine vielversprechende Spur. Eine Spur, die am Ende zu neuen Behandlungsstrategien im Kampf gegen Morbus Osler führen soll. In dieser seltenen und folgenschweren Erkrankung ist die Bildung von Blutgefäßen so sehr gestört, dass es zu lebensbedrohlichen Blutungen, Schlaganfällen oder Herzversagen kommen kann. Die Deutsche Forschungsgemeinschaft bewertet die Ziele des Essener Forscherduos als äußerst relevant und fördert ihr Projekt mit rund 326.000 Euro über 36 Monate.
Weltweit leiden circa 1,6 Millionen Menschen an Morbus Osler, auch hereditäre hämorrhagische Teleangiektasie (HHT) genannt. Im Westdeutschen Morbus Osler Zentrum am Universitätsklinikum Essen (UK Essen) werden aktuell mehr als 500 Betroffene behandelt, und jährlich kommen bis zu 60 neue Fälle hinzu. HHT verursacht bei den Betroffenen wiederkehrende Blutungen im Magen- und Darmtrakt sowie starkes Nasenbluten.

Studien legen nahe, dass die Krankheit das Immunsystem der Patient:innen beeinträchtigt, indem wichtige Proteine bekämpft oder in ihrer Funktion gestört werden, darunter die sogenannten Hypoxie-induzierbaren Faktoren (HIF). Funktionsfähige HIF sind für ein schlagkräftiges Abwehrsystem unerlässlich. „Mit Medikamenten können wir HIF stabilisieren und den Stoffwechsel der Immunzellen retten“, sagt Dr. Anna Wrobeln vom Institut für Physiologie. Sie leitet das DFG geförderte Forschungsprojekt gemeinsam mit PD Dr. Freya Dröge, Leiterin des Morbus Osler Zentrums. „In unserer Studie untersuchen wir, ob die Stabilisierung von HIF zu einer funktionierenden Immunabwehr führt. Außerdem erforschen wir, welche Immunzellen direkt zu einer möglichen Rettung beitragen können.“ Die Studienergebnisse der Essener Forscherinnen werden helfen, Morbus Osler besser zu verstehen und die bislang unheilbare Krankheit in Zukunft gezielter behandeln zu können.

Im Zuge der Studie arbeiten die Forschenden mit Immunzellen von Patient:innen des Westdeutschen Morbus Osler Zentrums. Diese werden am Institut für Physiologie des UK Essen analysiert und ausgewertet. Auf den Internetseiten der AG Morbus Osler der Klinik für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie sowie des Instituts für Physiologie werden Details zur HHT-Forschung veröffentlicht (siehe unten).

Kooperationspartner:innen:
Dr. Bettina Budeus, Institut für Zellbiologie (Tumorforschung) am Universitätsklinikum Essen
Prof. Dr. Harald Engler, Institut für Medizinische Psychologie und Verhaltensimmunbiologie am UK Essen
Prof. Dr. Urban Geisthoff, Klinik für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie, Uniklinik Marburg
Prof. Dr. Helen Arthur, Institute of Cardiovascular Biology, Newcastle University, Großbritannien

Weiterführende Links:
http://hno.uk-essen.de/forschung/ag-morbus-osler-hereditaere-haemorrhagische-teleangiektasie/ (AG Morbus Osler der Klinik für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie am UK Essen)
http://www.uni-due.de/physiologie/research-objective-fandrey.shtml (Institut für Physiologie am UK Essen)


Dr. Anna Wrobeln (li.) und Priv.-Doz. Dr. Freya Dröge (Bildrechte: Claudia Wacker) ]]>
Nach Schlaganfall und Herzinfarkt: Eine Ursache für Immunschwäche identifiziert https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1560 1560 Tue, 23 Apr 2024 12:05:54 +0200 Jährlich erleiden jeweils zwischen 250.000 und 300.000 Menschen in Deutschland einen Schlaganfall oder Herzinfarkt. Als Folge ist bei Betroffenen häufig auch das Immunsystem gestört und es kommt oft zu Infektionen, die lebensbedrohlich sein können. Bislang wusste man wenig über die zugrundeliegenden Mechanismen. Ein Forschungsteam aus Wissenschaftler:innen der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen, des Universitätsklinikums Essen und des Leibniz-Instituts für Analytische Wissenschaften e.V. in Dortmund hat nun eine bisher unbekannte Ursache aufdecken können – und einen Therapieansatz. Ihre Ergebnisse veröffentlichten sie in Nature Cardiovascular Research.
Geleitet wurde die Studie von Prof. Matthias Gunzer, Direktor des Instituts für Experimentelle Immunologie und Bildgebung (IEIB) an der Universität Duisburg-Essen (UDE) sowie Leiter der Abteilung Biospektroskopie am Leibniz-Institut für Analytische Wissenschaften (ISAS), und Dr. Vikramjeet Singh, Leiter der Schlaganfallgruppe im IEIB. Sie konnten zeigen, dass bei Menschen ein bis drei Tage nach einem Schlaganfall oder Herzinfarkt die Menge der IgA-Antikörper im Blut drastisch abnimmt – diese sind unverzichtbar für die Verteidigung gegen Infektionen. Antikörper gibt es in mehreren Unterarten, die zusammen als Immunglobuline (Ig) bezeichnet und im Darm in spezialisierten Zellen (Plasmazellen) hergestellt werden.
Um dem Mechanismus hinter dem Verlust der Antikörper auf die Spur zu kommen – und mit diesen Erkenntnissen die Behandlung von Patient:innen zu verbessern – griffen die Forschenden auf Maus-Modelle zurück. Auch bei Mäusen kam es nach einem Schlaganfall oder Herzinfarkt zu einem Verlust von IgA im Blut und Stuhl. Die Forschenden fanden heraus, dass DNA-Fasern ein bisher unbekannter Faktor für den Verlust der Immunabwehr sind. Diese als Neutrophil Extracellular Traps (NETs) bezeichneten DNA-Fasern stammen aus den Zellkernen einer anderen Immunzellart, den Neutrophilen. NETs werden nach einem Schlaganfall oder Herzinfarkt von stark aktivierten Neutrophilen in großer Menge ins Blut abgegeben und können die Plasmazellen im Darm direkt abtöten. Ein vermutlich noch wichtigerer Effekt der NETs ist die Bildung von hunderten kleinen Gerinnseln in den Blutgefäßen, die die Plasmazellen im Darm versorgen. Dadurch kommt es zu einer mangelnden Versorgung und die Ig-bildenden Zellen sterben in großer Zahl ab.
Den Immunologen und ihren Teams gelang es nicht nur, einen ursächlichen Zusammenhang zwischen Schlaganfall, Herzinfarkt und Immundefekt nachzuweisen, sie konnten auch einen neuen Behandlungsansatz aufzeigen: Wurden die NETs mit dem Enzym DNase zerstört oder ihre Freisetzung durch eine Substanz mit einem neuartigen Wirkprinzip verhindert, blieb die Immunabwehr intakt. Das konnten die Forschenden sowohl am Mausmodell als auch – im Fall der DNase – in späteren klinischen Studien nachweisen. „Bislang konnten keine Therapieansätze entwickelt werden, weil die Ursache für die Immunschwäche unklar war. Eine Behandlung, die die NETs abbaut oder gar ihre Bildung von vorneherein verhindert, könnte ein vielversprechender neuer Ansatz sein, um die Immunabwehr bei Patient:innen nach einem Schlaganfall oder Herzinfarkt zu erhalten. Möglicherweise lassen sich so schwere Folgeerkrankungen oder gar Todesfälle verhindern“, so Gunzer.

Link zur Originalveröffentlichung:
Stroke and myocardial infarction induce neutrophil extracellular trap release disrupting lymphoid organ structure and immunoglobulin secretion ]]>
Harnwegsinfektionen bei Leukämie: Suche nach neuen therapeutischen Zielen https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1559 1559 Mon, 22 Apr 2024 08:22:27 +0200 Harnwegsinfektionen werden durch Bakterien verursacht, z.B. durch hämolytische uropathogene E. coli (UPEC). Besonders anfällig für Harnwegsinfektionen sind Patient:innen mit einer chronischen lymphatischen Leukämie (CLL), der häufigsten Form von Leukämie. Ein wichtiger Bestandteil der körpereigenen Abwehr bildet das Harnblasenepithel, das als oberste Zellschicht eine physische Barriere gegen die Infektion darstellt. Je nachdem, wie gut die Harnblasenepithelzellen bei einer Infektion wachsen, kann die Infektion besser oder schlechter abgewehrt werden. Welche Faktoren die Zellteilung und das Wachstum beeinflussen, soll in einem neuen DFG-geförderten Projekt an der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen untersucht werden. Prof. Dr. Daniel Engel, Leiter der Abteilung für Immundynamik am Institut für Experimentelle Immunologie und Bildgebung vermutet, dass das Protein Thrombospondin-1 (TSP1) eine ganz entscheidende Rolle für das Wachstum der Blasenepithelzellen spielt.



„Wir werden analysieren, ob und wie TSP1 die urotheliale Proliferation bei chronischer lymphatischer Leukämie und Harnwegsinfektionen reguliert“, so Prof. Engel. Man weiß bereits, dass TSP1 für die Sekretion des Tumorwachstumsfaktor b (TGFb) entscheidend ist. Die Forschenden hoffen nun, dass die TSP1-vermittelte Produktion von TGFb sich als geeignetes therapeutisches Ziel herausstellt, um bakterielle Infektionen bei Patient:innen mit CLL zu reduzieren. Die DFG unterstützt das Forschungsvorhaben mit Fördermitteln in Höhe von rund 300.000€. ]]>
Im Behandlungszimmer: Kommunikation auf Augenhöhe? https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1558 1558 Wed, 17 Apr 2024 08:25:29 +0200 Dass Ärzt:in und Patient:in gemeinsam die therapeutischen oder diagnostischen Maßnahmen beschließen, gilt als Goldstandard der medizinischen Kommunikation. Praktisch umgesetzt wird diese so genannte partizipative Entscheidungsfindung (SDM) nur teilweise. Eine internationale Studie unter Leitung der Universität Duisburg-Essen hat Arzt-Patient-Interaktionen an vier Universitätskliniken analysiert. Die Ergebnisse wurden soeben im Fachmagazin Teaching and Learning in Medicine* veröffentlicht. Sie bestätigen eine Umsetzungslücke von SDM.
Die paternalistische Beziehung, in der Ärzt:innen zum Wohle von Betroffenen entscheiden, soll einem partnerschaftlichen Vorgehen weichen. Weltweit wird das in der medizinischen Ausbildung gelehrt. Aus Studien ist jedoch bekannt, dass dieser gemeinsame Entscheidungsprozess (shared decision-making, SDM) im Versorgungsalltag oft zu kurz kommt. Wie verlaufen solche Gespräche? Das hat ein interdisziplinäres Team aus Soziologie, Medizin, Linguistik und Medizinpädagogik für unterschiedliche Sprach- und Wissenschaftsräume untersucht: in China, der Türkei, Deutschland und den Niederlanden.

Das Team unter Leitung von Soziologieprofessorin Dr. Anja Weiß (Universität Duisburg-Essen) analysierte 71 Videobeobachtungen, mit denen der Erstkontakt eines Arztes bzw. einer Ärztin mit einem bzw. einer Schauspielpatient:in aufgezeichnet wurde. Diese:r klagt über Symptome von Herzschwäche. Eine Patientenakte liegt vor, es werden u.a. Beschwerden, Diagnose und Maßnahmen besprochen, wobei sich die Betroffenen ganz unterschiedlich einbringen.

„Unseren Beobachtungen nach ist die gemeinsame Entscheidungsfindung im klinischen Alltag länderübergreifend nicht lehrbuchgemäß“, sagt Prof. Anja Weiß. „Dennoch waren viele Aspekte und Variationen des SDM-Ideals in den von uns beobachteten Interaktionen offensichtlich: Die Ärzt:innen reagierten aktiv auf ihr Gegenüber, sie interessierten sich für die Perspektive ihrer Patient:innen, stellten Fragen, schlugen Erklärungen für deren Ängste vor. Oft geschah das allerdings auf routinierte Weise.“

Kulturelle Unterschiede in der Kommunikation konnte das Forschungsteam überraschenderweise nicht feststellen. Was die Gespräche auch zeigten: Die Interaktionen sind dynamisch, lassen sich nicht immer vorhersagen oder von den Behandelnden steuern. Und: Selbst zurückhaltende Patient:innen können eine aktive Rolle spielen, so dass es zu einer gemeinsamen Entscheidung kommt. „Das Lehrbuch-Modell von SDM ist in einigen Punkten vielleicht zu starr und sollte überdacht werden“, so Weiß. „Wir empfehlen, diesbezüglich in der medizinischen Ausbildung mehr Improvisationen und Variationen zuzulassen.“


*Medical Care as Flea Market Bargaining? An International Interdisciplinary Study of Varieties of Shared Decision Making in Physician–Patient Interactions
https://www.tandfonline.com/doi/full/10.1080/10401334.2024.2322456 ]]>
2. bis 5. Juli 2024: 6. RUHR School of Modern Epidemiology vermittelt Wissen zur Krebsepidemiologie https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1557 1557 Sun, 14 Apr 2024 17:45:06 +0200 Jedes Jahr erkranken ca. 500.000 Menschen in Deutschland neu an Krebs. Zwischen 2015 und 2030 wird auch vor dem Hintergrund der demografischen Alterung der Bevölkerung mit einem Anstieg von Krebsneuerkrankungen um 23 % gerechnet.
Die 6. RUHR School of Modern Epidemiology, die vom 02.07.-05.07.2024 stattfindet, möchte Studierenden, Ärzt:innen und Wissenschaftler:innenn an vier Nachmittagen eine Einführung in die Krebsepidemiologie geben. Professor Dr. med. Andreas Stang, MPH, Direktor des Institutes für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie am Universitätsklinikum Essen und Medizinischer Direktor des Landeskrebsregisters NRW, der die Veranstaltung konzipiert hat und leiten wird, möchte Wissen zu Modellen der Krebsentstehung, zu Häufigkeiten, zur Klassifizierung von Krebs und zur Krebsfrüherkennung vermitteln.
„Durch die Qualifizierung von Studierenden und Wissenschaftler:innen möchten wir einen Beitrag zur Weiterentwicklung der epidemiologischen Forschung von Krebserkrankungen leisten und zu einer Verbesserung der Früherkennung von Krebs beitragen“, so Professor Stang. Aufgrund des hohen Forschungsbedarfes zu Krebserkrankungen wird dieses Thema erneut Gegenstand einer RUHR School sein. Als Kooperationspartner konnte außerdem das Landeskrebsregister NRW für die Veranstaltung gewonnen werden. Bereits im Jahre 2017 konnten 39 nationale und internationale Forschende ihr Wissen zur Krebsepidemiolgie in der ersten RUHR School erweitern.
Aus dem aktuellen Bericht vom Robert Koch Institut 2023 zum Krebsgeschehen in Deutschland 2019/2020 geht hervor, dass ca. 30 % der Krebssterbefälle 2020 in Deutschland bei Frauen auf Brust- und Lungenkrebs und bei Männern auf Lungen- und Prostatakrebs zurückzuführen sind. „Die Krebsepidemiologie ist ein integraler Bestandteil der Krebsbekämpfung“, so Professor Stang.

Weitere Informationen zu Inhalten und Anmeldebedingungen:
https://imibe.uk-essen.de/lehre/ruhr-school/
Ansprechpartnerin:
Dr. med. Katrin Schuldt, IMIBE, Telefon: 0201-72377-288, Katrin.Schuldt@uk-essen.de
Flyer zum Download:
Flyer 6th Ruhr School of Modern Epidemiology ]]>
Neu an der UDE: Prof. Dr. Dr. Mark Stettner - Medizinische Forschung gegen Misstrauen https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1556 1556 Sun, 14 Apr 2024 17:14:01 +0200 Infektionen und ihre Folgen können Gesellschaften lähmen – die vergangenen "Pandemiejahre" sind Beleg dafür. Prof. Dr. Dr. Mark Stettner erforscht an der UDE unter anderem ihre neurologischen Auswirkungen. Bisher außerplanmäßiger Professor an der Medizinischen Fakultät hat er nun die Professur für Immunologie neuroinfektiologischer Erkrankungen angenommen. Er leitet zugleich die Poliklinik an der Klinik für Neurologie am UK Essen.
Infektionen mit Viren, Bakterien, Parasiten oder Pilzen können zu einer Fehlleitung der Immunabwehr führen und Entzündungen im peripheren Nervensystem auslösen. „Eine Infektion kann der Tropfen sein, der das Fass zum Überlaufen bringt und das streng regulierte Gleichgewicht unseres Immunsystems zwischen der Abwehr von Erregern und dem Erkennen körpereigener Oberflächen kippen lässt“, sagt Professor Mark Stettner. Das Immunsystem greift dann Nervenbahnen an, was zu Lähmungen und sensiblen Defiziten, Schmerzen oder Taubheitsempfinden führen kann.

Prof. Stettner interessiert an Infektionserkrankungen mehr als die Suche nach ihren molekularbiologischen Grundlagen. „Wir wissen, dass zum Beispiel Pandemien, wie wir sie zuletzt im Rahmen von COVID-19 erlebt haben, die Gesellschaft auf vielen Ebenen des Zusammenlebens nachhaltig beeinträchtigen. Biologische und molekulare Mechanismen sind ebenso relevant wie die psychische Belastung durch Angst, Perspektivlosigkeit, reduziertes Vertrauen – auch in Wissenschaft und Staat“, sagt der Neurologe und ergänzt: „Es ist folglich unsere Verantwortung als Wissenschaftler, Ergebnisse verdaulich und verständlich zu kommunizieren, ohne Ängste zu fördern. Wenn Menschen der Wissenschaft – nach einer globalen Pandemie – nicht mehr trauen, dann tragen wir als Wissenschaftler daran möglicherweise eine Teilschuld, sicher aber eine Verantwortung.“

Mark Stettner studierte ab 2002 Medizin an der Universität Göttingen, 2010 wurde in Medizin promoviert und 2014 in der Biologie. Von 2009 bis 2016 arbeitete er in der Klinik für Neurologie der Universitätsmedizin Düsseldorf. 2016 wechselte er ans UK Essen, wo er sich 2018 zu Immunneuropathien habilitierte und 2022 zum außerplanmäßigen Professor ernannt wurde. Seine Forschung wurde mehrfach ausgezeichnet. ]]>
DFG fördert Studie zu Schilddrüsenhormonen: Neue Therapien vermutet https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1554 1554 Wed, 10 Apr 2024 11:00:00 +0200 Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) fördert ein Wissenschaftsteam der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen (UDE) bei der Forschung an neuen therapeutischen Anwendungsgebieten für Schilddrüsenhormone. Dr. Sebastian Hönes von der Klinik für Endokrinologie, Diabetologie und Stoffwechsel des Universitätsklinikums Essen (UK Essen) leitet die klinische Studie. Die Erkenntnisse sollen potenziell zu neuen Behandlungsmethoden führen, beispielsweise bei Herzinfarkt, Schlaganfall oder Stoffwechsel-Erkrankungen. Für sein Vorhaben erhält Dr. Hönes von der DFG eine Förderung von knapp 300.000 Euro über einen Zeitraum von 3 Jahren.
Schilddrüsenhormone sind lebenswichtig: Sie regulieren beispielsweise unseren Stoffwechsel und steuern Körpertemperatur, Herzfrequenz sowie Knochenwachstum. Sie wirken, indem sie an spezielle Empfänger in den Zellen gebunden werden, die sogenannten Schilddrüsenhormon-Rezeptoren. Wie stark eine Zelle auf die Schilddrüsenhormone reagiert, hängt unter anderem davon ab, wie viele Rezeptoren diese in sich trägt. „Obwohl wir seit fast 40 Jahren wissen, dass es diese Empfänger gibt, verstehen wir bis heute nicht genau, wie die Zellen die Anzahl dieser Empfänger regulieren“, sagt Dr. Sebastian Hönes. „Die Aufklärung dieser Mechanismen halten wir aber für essenziell, um die zelluläre Wirkung von Schilddrüsenhormonen besser interpretieren und in Zukunft durch wirksame Therapien beeinflussen zu können.“

Im Fokus der Forschenden stehen sogenannte Guanin-Quadruplexe, eine besondere Struktur in den Erbsubstanzen DNA und RNA. Man kann sie sich wie kleine Knoten vorstellen. Auf DNA-Ebene beeinflussen sie unter anderem, ob ein Gen aktiviert wird oder nicht. Auf RNA-Ebene können sie hingegen die Herstellung von Proteinen steuern. „Durch unsere Forschung haben wir herausgefunden, dass Guanin-Quadruplexe in wichtigen Abschnitten eines Gens namens Thyroid Hormone Receptor Alpha vorkommen, kurz THRA“, ergänzt Studienleiter Dr. Hönes. „Das Gen THRA ist für die Produktion eines der Schilddrüsenhormon-Rezeptoren verantwortlich.“

Im Zuge der neuen Studie möchte der in Essen tätige Wissenschaftler herausfinden, welche Rolle die Guanin-Quadruplexe bei der Aktivierung des THRA-Gens spielen. Dafür kooperiert er mit Prof. Dr. Frank Kaiser vom Institut für Humangenetik des UK Essen sowie mit Prof. Dr. Peter Bayer und Dr. Christine Beuck, beide vom Institut für Strukturelle und Medizinische Biochemie.

Weitere Informationen:
Klinik für Endokrinologie des UK Essen, Diabetologie und Stoffwechsel, http://www.endokrinologie.de/
Institut für Humangenetik des UK Essen, http://www.uk-essen.de/humangenetik/startseite/
Institut für Strukturelle und Medizinische Biochemie, http://www.uni-due.de/zmb/strukturelle-medizinische-biochemie/index.php


Studienleiter Dr. Sebastian Hönes (Bildrechte: Christian Nielinger) ]]>
Wann und wie Berührung gut tut https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1555 1555 Wed, 10 Apr 2024 10:45:31 +0200 Berührung kann sehr gut tun – so weit, so gut. Aber inwiefern profitieren Menschen davon? Wie viel Berührung darf es sein? Wer sollte berühren und wo? Muss es überhaupt ein anderer Mensch sein, mit dem wir in Körperkontakt treten? Zu diesen Fragen hat ein Forschungsteam aus Bochum, Duisburg-Essen und Amsterdam über 130 internationale Studien mit rund 10.000 Teilnehmenden ausgewertet. Die Forschenden konnten belegen, dass Berührung vor allem geeignet ist, Schmerz, Depression und Angst zu lindern. Häufigere Berührungen sind besonders förderlich, müssen aber scheinbar nicht lange dauern. Hautkontakt verstärkt den Effekt. Aber auch Objektberührungen durch soziale Roboter, schwere Decken oder Umarmungskissen zeigten eine nachweisbare Wirkung. Das Team berichtet in der Zeitschrift Nature Human Behaviour.
Bei Säuglingen sollten es die Eltern sein, die berühren
„Wir wussten, dass Berührung als Gesundheitsintervention eine große Bedeutung zukommt“, sagt Dr. Julian Packheiser vom Institut für Kognitive Neurowissenschaft der Ruhr-Universität Bochum. „Aber es blieb trotz vieler Studien unklar, wie man sie am besten nutzen kann, welche Effekte im Detail zu erwarten und was die Einflussfaktoren sind.“ Nach der umfassenden Metaanalyse hat das Team viele dieser Fragen beantworten können.

So profitieren sowohl Erwachsene als auch Kleinkinder von Berührungen. „Bei Säuglingen ist es dabei von Bedeutung, dass es die Eltern sind, die diese Berührungen ausführen, ihre Berührung wirkt besser als die von Pflegepersonen“, berichtet Dr. Helena Hartmann von der Universität Duisburg-Essen. „Bei Erwachsenen zeigen sich aber keine Unterschiede zwischen bekannten Personen und professionellem Personal.“ Den größten Effekt der Berührungen bei Erwachsenen belegten die zahlreichen Studien für die mentale Verfassung der Versuchspersonen. So nahmen Schmerz, Depressivität und Angst signifikant ab. Auch auf kardiovaskuläre Faktoren wie Blutdruck oder Herzfrequenz wirkten sich die Berührungen positiv aus, zeigten aber einen geringeren Effekt.

Auch eine kurze Umarmung zeigt Wirkung
Eine längere Dauer der Berührung, die in den Studien im Schnitt bei 20 Minuten lag, beeinflusste das Ergebnis nicht wesentlich. „Es gilt nicht, je länger die Berührung, desto besser“, fasst Julian Packheiser zusammen. Als günstiger erwiesen sich kürzere, aber häufigere Berührungen. „Es muss keine teure, lange Massage sein“, so der Forscher, „auch eine kurze Umarmung zeigt eine positive Wirkung.“ Überrascht waren die Forschenden von der positiven Wirkung der Berührung durch Objekte. So schnitten soziale Roboter, Stofftiere, Umarmungskissen und vieles mehr zwar bei den mentalen Faktoren schlechter ab als Menschen, zeigten aber dennoch einen messbaren positiven Effekt.

„Unser Fazit: Berührung, die gewünscht ist, verbessert sowohl bei Menschen mit Erkrankungen in klinischen Situationen als auch bei Gesunden das Befinden“, so Julian Packheiser. „Wer den Impuls hat, Familie oder Freunde zu umarmen, sollte sich daher nicht zurückhalten, wenn das Gegenüber es nicht ablehnt.“

Link zur Originalveröffentlichung:
A systematic review and multivariate meta-analysis of the physical and mental health benefits of touch interventions ]]>
Achter Jahrgang des Promotionsstudiengangs "Epidemiology & Clinical Research" startet zum Sommersemester 2024 https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1553 1553 Mon, 08 Apr 2024 13:49:42 +0200 Der Promotions-Studiengang „Epidemiology & Clinical Research“ an der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen (UDE) geht in die achte Runde. Insgesamt wurden für das Sommersemester 8 Studierende aus unterschiedlichen Fachdisziplinen der Lebenswissenschaften und Ländern für das dreijährige Promotionsstudium ausgewählt. Im Promotions-Studiengang werden u.a. die Kernmodule Epidemiologie, Biometrie/ Statistik und wissenschaftliche Kompetenz gelehrt.
Während des Studiums arbeiten die Promovierenden an einem eigenen Forschungsprojekt und werden intensiv von zwei Betreuern wissenschaftlich begleitet.
Die Forschungsthemen sind breit gefächert und beschäftigen sich unter anderem mit der Inanspruchnahme von Gesundheitsleistungen und potenziell vermeidbaren Belastungen für Kinder mit chronischen Erkrankungen in Deutschland, Implikationen von Neurodaten und Künstlicher Intelligenz bei der Bewertung von Kriminalitätsrisiken, der Rolle des pubertären Zeitpunktes für die Entwicklung von Psychopathologien oder der Nutzung elektronischer Gesundheitsdaten für den rationalen und verantwortungsvollen Einsatz von Antibiotika (Antibiotic Stewardship).

Ausbildung von exzellentem Nachwuchs in der Epidemiologie und in der klinischen Forschung

Während die Epidemiologie sich hauptsächlich mit Ursachen, den Folgen und der Ausbreitung von Gesundheitsstörungen in der Bevölkerung oder bei einzelnen Menschengruppen beschäftigt, liefert die klinische Forschung neue Erkenntnisse zur Vorbeugung, Diagnose, Prognose und Therapie von Erkrankungen.

„Ziel des Promotionsstudienganges ist es, die Promovierenden zu befähigen, eigenständig epidemiologische und klinische Studien zu planen, durchzuführen, auszuwerten und zu publizieren“, so Prof. Dr. med. Andreas Stang, MPH, Institutsdirektor des Institutes für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie (IMIBE) am Universitätsklinikum Essen und Initiator des Promotionsstudiengangs.

Weitere Informationen unter: https://imibe.uk-essen.de/phd ]]>
Studie zum „Physician Assistant“: Neuer Beruf könnte Hausärzt:innen entlasten https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1552 1552 Fri, 05 Apr 2024 12:45:01 +0200 In einem aktuellen Forschungsvorhaben untersuchen Wissenschaftler:innen der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen, ob die hausärztliche Versorgung besonders in ländlichen Gebieten durch einen neuen Assistenz-Beruf langfristig verbessert oder sogar sichergestellt werden kann. Für das Projekt „Physician Assistants in der Allgemeinmedizin“ (PAAM) erhalten sie durch den Innovationsfonds des Gemeinsamen Bundesausschusses (G-BA) rund 6,7 Millionen Euro über 45 Monate. Die Konsortialführung übernimmt ein Team des Instituts für Allgemeinmedizin (ifam) am Universitätsklinikum Essen. Es kooperiert unter anderem mit den allgemeinmedizinischen Fachvertretungen der Universitäten Bochum, Düsseldorf und Witten, mit der BARMER Ersatzkasse, mit den Kassenärztlichen Vereinigungen Westfalen-Lippe und Schleswig-Holstein, mit den Physician-Assistant-Fachverbänden (DHPA und DGPA) sowie mit Hausärzt:innen.
Eine flächendeckende Gesundheitsversorgung durch Hausarztpraxen gilt als entscheidend für ein gut funktionierendes Gesundheitssystem. Wer abseits großer Städte lebt, spürt die Folgen des demographischen Wandels und des Fachkräftemangels in medizinischen Berufen unmittelbarer als in Ballungsgebieten: Der Weg zur nächsten Hausarztpraxis ist oft weiter und das Behandlungsspektrum größer. Dem entgegenwirken sollen neue Versorgungskonzepte, die dafür sorgen, dass behandelnde Ärzt:innen mit nicht-ärztlichen Fachkräften besser zusammenarbeiten. Eine Schlüsselrolle könnte das Berufsbild „Physician Assistant“ (PA) spielen. Ausgebildete PAs haben ein Studium absolviert und es mit einem Bachelor of Science abgeschlossen. Sie sind keine Ärzt:innen, dürfen aber unter ärztlicher Aufsicht Aufgaben von diesen übernehmen. PAs beraten beispielsweise Patient:innen, erläutern ihnen Befunde und klären sie über mögliche Eingriffe auf.

Die in Deutschland auch als Medizin-Assistent:in oder Ärzt:innen-Assistent:in bekannte Berufsgruppe wird hierzulande jedoch hauptsächlich stationär in Krankenhäusern eingesetzt – anders als in den USA oder den Niederlanden, wo Physician Assistants in hausärztlichen Praxen unterstützen. „Internationale Studienergebnisse zeigen, dass der Einsatz von PAs gerade dort sehr effektiv sein kann“, sagt PAAM-Projektleiterin Alessia Dehnen. Zudem beobachte man eine Zunahme von Physician-Assistant-Studiengängen und eine steigende Akzeptanz in der Gesellschaft. „Mit unserer Forschung möchten wir herausfinden, wie Physician Assistants optimal in die hausärztliche Regelversorgung integriert und etabliert werden können, auch unter ökonomischen Aspekten.“ Die Studienergebnisse sollen maßgeblich dazu beitragen, die Gesundheitsversorgung in Deutschland langfristig sicherzustellen, insbesondere in Regionen mit Hausärzt:innen-Mangel.

Weiterführende Informationen
Zur PAAM-Projektbeschreibung: http://innovationsfonds.g-ba.de/projekte/neue-versorgungsformen/paam-physician-assistants-in-der-allgemeinmedizin.638
Zum Innovationsfonds des Gemeinsamen Bundesausschusses: http://innovationsfonds.g-ba.de/
Zum Institut für Allgemeinmedizin des UK Essen: http://www.ifam-essen.de/

Alle Konsortial- und Kooperationspartner:innen
Abteilung für Allgemeinmedizin der Ruhr-Universität Bochum, Aktionsbündnis Patientensicherheit e.V., AOK Bundesverband GbR, BARMER Ersatzkasse, Deutsche Gesellschaft für Physician Assistants e.V. (DGPA), Deutscher Hochschulverband Physician Assistant e.V., Forschungsstelle Medienrecht der TH Köln, Essener Forschungsinstitut für Medizinmanagement GmbH, Forschungsstelle für das Recht des Gesundheitswesens der Universität zu Köln, Institut für Allgemeinmedizin der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, Institut für Allgemeinmedizin und ambulante Gesundheitsversorgung der Privaten Universität Witten/Herdecke gGmbH, Kassenärztliche Vereinigungen Westfalen-Lippe und Schleswig-Holstein, Fliedner FH (FFH), EUFH Rheine, Deutsche Gesellschaft für Physician Assistants e.V. (DGPA), Verband der Medizinischen Fachberufe, Zentralinstitut für die kassenärztliche Versorgung in der Bundesrepublik Deutschland


PAAM-Projektleiterin Alessia Dehnen (Bildrechte: Alessia Dehnen)


Philip Schillen, kommissarische PAAM-Projektleitung während sich Alessia Dehnen in Elternzeit befindet (Bildrechte: Philip Schillen) ]]>
DFG fördert Forschungsgruppe weiter: Was macht internetsüchtig? https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1551 1551 Mon, 25 Mar 2024 14:11:54 +0100 Einfach aufhören? Das ist online beim Zocken, Shopping, Pornoschauen oder beim Nutzen von Sozialen Medien für viele Menschen kaum möglich. Wie sich das Suchtverhalten entwickelt und ändern lässt, ist das Thema einer transregionalen Forschungsgruppe* unter Leitung von Prof. Matthias Brand von der Fakultät für Informatik und der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen. Nun gab die Deutsche Forschungsgemeinschaft grünes Licht für drei weitere Förderjahre und rund fünf Millionen Euro.
Neben dem suchtartigen Computerspielen, das die Weltgesundheitsorganisation bereits als Erkrankung anerkennt, können auch im Internet hemmungsloser Pornographiekonsum, exzessives Shopping und das soziale Netzwerken zum Problem werden. Was dem an psychologischen und neurobiologischen Prozessen zugrunde liegt, untersuchen Prof. Matthias Brand und seine Kollegin Dr. Elisa Wegmann vom Lehrstuhl für Allgemeine Psychologie: Kognition seit drei Jahren. In der zweiten Förderperiode sind zwei weitere Antragstellerinnen aus dem Team Brand dabei: Dr. Stephanie Antons und Dr. Silke M. Müller. Unterstützt werden sie von Prof. Nicole Krämer, Lehrstuhl Sozialpsychologie: Medien und Kommunikation (UDE), und von Kolleg:innen der Universitäten Bochum, Bamberg, Gießen, Mainz, Lübeck, und der Medizinischen Hochschule Hannover.

Verschiedene Stadien der Sucht

Wie werden die Nutzenden getriggert? Wann gelingt es ihnen, ihre Impulse zu unterdrücken? Warum verhalten und entscheiden sie sich so? „Die bisherigen Ergebnisse belegen unsere Annahme, dass individuelle kognitive und impulsgesteuerte Prozesse eine besondere Rolle spielen, wenn onlinebezogene Süchte entstehen und aufrechterhalten werden“, so Forschungsgruppen-Sprecher Brand. Mit diesem Wissen lassen sich Prävention und Therapie dieser Störungen verbessern. „Dennoch sind noch viele psychologische und neurobiologische Mechanismen unklar. Auf diese wollen wir uns in der zweiten Förderphase konzentrieren.“

Dafür befragen der Psychologe und seine Kolleg:innen erneut rund die Hälfte der über 1.100 Personen mit sowohl unproblematischem als auch riskantem und pathologischem Verhalten. Sie haben sich bereits in der ersten Förderperiode an Fragebögen, Interviews, experimentellen Paradigmen sowie Hirnscans beteiligt. Die Forschenden wollen so einen mehrere Jahre umfassenden Verlauf darstellen, der die verschiedenen Stadien des Suchtprozesses aufzeigt.

Neu ist zudem, dass sich drei der insgesamt zehn Teilprojekte Machbarkeitsstudien widmen. So will die Forschungsgruppe herausfinden, wie durch gezielte Interventionen die affektiven und kognitiven Mechanismen verändert und dadurch die exzessive Nutzung verringert werden könnte. „Bei weiteren Projekten werden wir zudem erneut die Magnetresonanztomographie einsetzen, um noch besser die neurobiologischen Grundlagen des onlinebezogenen Suchtverhaltens zu verstehen“, erklärt Brand.

* Affective and cognitive mechanisms of specific Internet-use disorders (ACSID) (FOR 2974)

Weitere Informationen:
https://www.uni-due.de/kognitionspsychologie/for2974 ]]>
Iptacopan: Orale Therapie bei Paroxysmaler Nächtlicher Hämoglobinurie https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1550 1550 Mon, 25 Mar 2024 10:53:54 +0100 Link zur Originalveröffentlichung:
Oral Iptacopan Monotherapy in Paroxysmal Nocturnal Hemoglobinuria ]]>
Bundeskanzler beruft Expert:innenrat: Essener Forscherin Prof. Dr. Susanne Moebus ist Co-Vorsitzende https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1549 1549 Thu, 21 Mar 2024 09:15:00 +0100 Die in Essen tätige Forscherin Prof. Dr. Susanne Moebus ist Co-Vorsitzende des Expert:innenrats „Gesundheit und Resilienz“ von Bundeskanzler Olaf Scholz. Das neue Gremium hat das Ziel, wissenschaftlich orientiert das Gesundheitswesen und die Gesellschaft bestmöglich vor zukünftigen Gesundheitskrisen zu schützen. Bundeskanzler Scholz begrüßte am 18. März 2024 die Mitglieder des Expert:innenrats zur konstituierenden Sitzung.
Prof. Dr. Susanne Moebus, Leiterin des Instituts für Urban Public Health (InUPH) der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen, sieht in der Berufung als Co-Vorsitzende in den Expert:innenrat eine große Chance für die weitere Entwicklung der öffentlichen Gesundheit: „Als Gesundheitswissenschaftlerin und Epidemiologin liegt mein Fokus auf der Entwicklung einer öffentlichen Gesundheitsstrategie und damit der Etablierung eines modernen Public Health Systems für Deutschland. Mich interessiert, wie wir die bestehenden Instrumente aus Public Health und Gesundheitsförderung quasi als Co-Benefits für die anstehenden Herausforderungen wie Klimawandel und soziale Ungleichheit nutzen und kommunizieren können. Wir brauchen dringend ein modernes Gesundheitssystem, das sich durch Widerstandsfähigkeit, Gerechtigkeit und hohe Flexibilität auszeichnet.“ Die UDE-Wissenschaftlerin freut sich sehr auf die intensive und interdisziplinäre Zusammenarbeit mit renommierten Kolleg:innen.

Der neue Expert:innenrat folgt auf den Corona-Expert:innenrat, der mit fundierten Empfehlungen zur Bewältigung der Krise erheblich beigetragen hat. Die Teilnehmer:innen des neuen Rates werden Schwerpunktthemen ihrer Arbeit festlegen, in regelmäßigen Stellungnahmen dazu informieren und bei akuten Fragestellungen zur öffentlichen Gesundheit die Bundesregierung „ad hoc“ beraten. Dem Gremium gehören Wissenschaftler:innen unterschiedlicher Fachrichtungen an, unter anderem aus den Bereichen „Public Health“, „Epidemiologie“, „Ethik“, „Medizin“, „Pflegewissenschaft“, „Psychologie“, „Sozialwissenschaften“ und „Virologie“. Die Mitglieder arbeiten ehrenamtlich und unabhängig. Den Vorsitz übernimmt Prof. Dr. Heyo Kroemer, Vorstandsvorsitzender der „Charité – Universitätsmedizin Berlin“.

Zum Institut für Urban Public Health
In dem 2020 in Essen gegründeten Institut für Urban Public Health wird zu Themen des Klimawandels und der Gesundheit geforscht, aber auch zu neuen, flexibleren Methoden der Gesundheitsberichterstattung durch Abwasser-Monitoring. Struktur, Anbindung und Ausrichtung des Instituts sind deutschlandweit einmalig. Bislang gibt es nur wenig konzertierte Forschung zu den komplexen Zusammenhängen urbaner Systeme mit Urban Public Health. Die geografische Lage des neuen Instituts bietet beste Voraussetzungen für das Forschungsfeld. Die Metropolregion Ruhr zählt mit rund 5 Millionen Menschen zu den am dichtesten besiedelten Gebieten Europas. Im Umkreis von 50 Kilometern um Essen leben 8,6 Millionen Menschen – ein Ballungsraum mit besten Bedingungen für Forschung und Lehre zur Gesundheit urban lebender Bürger.

Weitere Informationen:
Zur Gründung des Instituts für Urban Public Health, http://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=983


Der neue Expert:innenrat „Gesundheit und Resilienz“ mit UDE-Professorin Dr. Susanne Moebus (1. Reihe, 3. v. rechts), Bildrechte: Bundesregierung/Kugler ]]>
Kongress für Klinische Neurowissenschaften: DGKN verleiht Großen Forschungspreis 2024 an Prof. Dr. Dagmar Timmann-Braun https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1548 1548 Wed, 13 Mar 2024 13:42:09 +0100 Die Deutsche Gesellschaft für Klinische Neurophysiologie und Funktionelle Bildgebung (DGKN) e. V. hat im Rahmen ihres Kongresses für Klinische Neurowissenschaften 2024 in Frankfurt Prof. Dr. med. Dagmar Timmann-Braun mit dem Große Forschungspreis der DGKN ausgezeichnet. Die Professorin für Experimentelle Neurologie an der Klinik für Neurologie der Universitätsmedizin Essen und Wissenschaftlerin an der Medizinischen Fakultät der Universittät Duisburg-Essen erforscht die Funktion des Kleinhirns am Beispiel von PatientInnen mit Störungen der Bewegungskoordination (Ataxien) unter Einsatz von funktioneller Bildgebung.
„Prof. Dr. Timmann-Braun hat das Forschungsfeld der Kleinhirnfunktionen nachhaltig geprägt, und dazu beigetragen, dass sich unser Verständnis zu Erkrankungen des Kleinhirns wesentlich verbessert hat,“, betont Prof. Dr. Christian Grefkes-Hermann, Jurymitglied und Präsident der DGKN 2023/24. Die Fachärztin für Neurologie beschäftigt sich seit mehr als drei Jahrzehnten mit der Entschlüsselung der Funktion des menschlichen Kleinhirns, insbesondere mit der Pathophysiologie des Kleinhirns von Patientinnen und Patienten mit Ataxien. Das Ziel des Forschungsteams ist es, den Beitrag des menschlichen Kleinhirns zu motorischen, kognitiven und emotionalen Funktionen zu verstehen mittels funktioneller Bildgebung, wie der 3-T und 7-T Magnetresonanztomographie (fMRT). Die eingesetzten bildgebenden Verfahren überwinden die Grenzen der üblichen konventionellen MRT-Aufnahmen und liefern Informationen über die Arbeitsweise des Kleinhirns und seinen Interaktionen mit verbundenen Hirnarealen. Prof. Timmann-Braun teilt ihre Zeit zwischen der Leitung eines Labors und der Leitung der Ataxie-Klinik an der Klinik für Neurologie und dem Center for Translational Neuro- and Behavioral Sciences (C-TNBS) am Universitätsklinikum Essen. Sie ist auch assoziierte Partnerin in vielen europäischen Ataxie-Forschungskonsortien (u.a. ESMI, PROSPAX, SCAIFIELD und AGI) sowie in der ENIGMA-Ataxie-Arbeitsgruppe. Die Preisverleihung fand am 7. März 2024 im Senckenberg-Museum/Jügel-Haus statt.

Quelle: Pressemeldung der DGKN
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Emerging Technologies in Medicine: ETIM-Kongress am 15./16. März https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1547 1547 Tue, 12 Mar 2024 10:28:06 +0100 Ob in der Diagnostik oder Patientenversorgung: Künstliche Intelligenz verändert die Medizin. Wie das Gesundheitswesen von KI profitiert und welche neuen smarten Technologien es gibt, thematisiert der Kongress „Emerging Technologies in Medicine“ (ETIM) am 15. und 16. März. Über 100 Fachleute aus Deutschland und den Nachbarländern tauschen sich im Deichmann-Auditorium am Uniklinikum Essen aus. Darunter sind Mediziner:innen, Forschende und Vertreter:innen von Unternehmen wie auch von Start-Ups. Organisiert wird der Kongress vom Institut für KI in der Medizin (IKIM) der Universität Duisburg-Essen, einem international wegweisenden Institut auf diesem Gebiet.



Um frühzeitig Krankheiten zu erkennen, spielen Algorithmen eine wichtige Rolle – sei es durch die Auswertung von MRT-Bilddaten oder Blut- und Gewebeproben. Sie unterstützen Ärzt:innen außerdem dabei, Tumor-Operationen präzise zu planen. Auch den Klinikalltag verändert KI jetzt schon maßgeblich: Intelligente Systeme verbessern die Patientenaufnahme und andere Verwaltungsprozesse in der Gesundheitsversorgung und tragen zur Ausbildung des medizinischen Personals bei.Mit diesen Perspektiven befasst sich der zweitägige Kongress, auf dem Referent:innen aus der wissenschaftlichen und industriellen Forschung sprechen. Ihre Vorträge befassen sich u.a. mit der Entwicklung von Deep Learning- oder Machine Learning-Verfahren und wie sie im klinischen Alltag angewendet werden, darunter in der Onkologie und Radiologie. Außerdem werden Projekte vorgestellt, die die Umsetzung von KI in der Medizin vorantreiben sollen.

Weitere Informationen:
https://etim.uk-essen.de/ ]]>
Zum Weltfrauentag 2024: Institut für Geschlechtersensible Medizin in Essen gegründet https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1546 1546 Fri, 08 Mar 2024 12:30:00 +0100 In einer gemeinsamen Veranstaltung am Weltfrauentag blickt das Essener Kolleg für Geschlechterforschung (EKfG) nicht nur auf seine über 25-jährige Geschichte zurück, es steht auch der Kick-off des neu gegründeten Instituts für Geschlechtersensible Medizin der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen (UDE) an. Es gilt als Pionier-Institution der Geschlechterforschung für den vergleichsweise jungen Wissenschaftsstandort. Dort bündeln Wissenschaftler:innen verschiedener Disziplinen Forschung und Lehre zu geschlechtersensiblen Fragen in der Medizin. Ihre Erkenntnisse sind potentiell für alle medizinischen Bereich von großer Relevanz.
„Eine geschlechtersensible Medizin ist angesichts der genetischen und hormonellen Unterschiede der Geschlechter von großer Bedeutung für die medizinische Forschung, Lehre und Versorgung", sagt Prof. Dr. Anke Hinney, Direktorin des neu gegründeten Instituts und Sprecherin des EKfG-Forschungsclusters Biomedizinische Forschung und Klinische Medizin. EKfG-Vorstandsmitglied PD Dr. Andrea Kindler-Röhrborn ergänzt: „Soziokulturelle und biologische Faktoren können das Krankheitsgeschehen unterschiedlich beeinflussen, genau das werden wir noch intensiver erforschen." Und Prof. Dr. Jan Buer, Dekan der Medizinischen Fakultät der UDE, betont die Signalwirkung der Institutsgründung: „Sie ist ein wichtiger und notwendiger Schritt zu einer gerechteren Medizin. Ich freue mich sehr, dass unsere Forschenden mit dieser Institutsgründung das Thema so spürbar vorantreiben.“

Geschlechterforschung hat am Forschungsstandort Tradition: „Seit 1998 untersuchen wir am Essener Kolleg für Geschlechterforschung die wissenschaftliche und gesellschaftliche Relevanz der Kategorie Geschlecht aus intersektionaler und interdisziplinärer Perspektive", sagt Dr. Maren A. Jochimsen, EKfG-Geschäftsführerin. Zentraler Bestandteil der Feierlichkeit wird deshalb auch das Alleinstellungsmerkmal des Kollegs sein: Die enge Zusammenarbeit von Mitgliedern verschiedener Fakultäten, von den Gesellschafts-, Bildungs-, Geistes-, Ingenieur- und Naturwissenschaften bis hin zur medizinischen Fakultät. Das EKfG ist eine zentrale wissenschaftliche Einrichtung der UDE und bildet einen Knotenpunkt des Netzwerks Frauen- und Geschlechterforschung NRW (NFGF NRW).

Wie es zu der besonderen Innovationskraft im Bereich der geschlechtersensiblen Medizin in Essen kam, erklären Prof. Dr. Anke Hinney, Dr. Maren A. Jochimsen und PD Dr. Andrea Kindler-Röhrborn in einem Interview, abrufbar unter http://www.uni-due.de/2024-03-08-zum-Weltfrauentag-pionierinstitutionen-der-geschlechterforschung.

Weitere Informationen:
Essener Kolleg für Geschlechterforschung (EKfG), http://www.uni-due.de/ekfg
Netzwerk Frauen- und Geschlechterforschung NRW, http://www.netzwerk-fgf.nrw.de/start-netzwerk


Gruppenfoto während der Kick-off-Veranstaltung des Instituts für Geschlechtersensible Medizin der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen (v.l.n.r.: Dr. Maren A. Jochimsen, PD Dr. Andrea Kindler-Röhrborn, Ina Brandes und Prof. Dr. Anke Hinney), Bildrechte: Christine Harrell ]]>
Therapie bei Pneumokokken-Meningitis: Blockierte Mustererkennungsrezeptoren https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1544 1544 Tue, 05 Mar 2024 14:44:12 +0100 Meningitis, eine Hirnhautentzündung, kann durch nichtinfektiöse Reize oder eine Infektion mit verschiedenen mikrobiellen Erregern, wie z. B. Pneumokokken (Gram-positive Bakterien) ausgelöst werden. Obwohl wirksame Antibiotika zur Verfügung stehen, können die entzündlichen Prozesse im Hirn zu neurologischen Folgeerscheinungen oder sogar zum Tod führen. Wissenschaftler:innen der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen (UDE) und des Universitätsklinikums Essen (UK Essen) haben in Kooperation mit Kolleg:innen der Ludwig-Maximilians-Universität (LMU) München und der Universität Greifswald nun untersucht, wie die Antibiotikatherapie bei einer solchen Infektion sinnvoll ergänzt werden kann. Ihre Laborversuche zeigen, dass die Blockade der Rezeptoren TLR2 und TLR13 dabei helfen kann, die schädlichen Entzündungsprozesse auszubremsen.
„Im Hirnwasser gibt es keine Fresszellen, die eindringende Bakterien erfolgreich bekämpfen könnten“, so Prof. Dr. Carsten Kirschning, Leiter der Arbeitsgruppe „Regulation pathogenspezifischer Immunität“ am Institut für Medizinische Mikrobiologie in Essen. „Stattdessen lösen aus dem Blutkreislauf einwandernde Immunzellen starke entzündliche Prozesse aus, die das Hirn kollateral schädigen.“ Die Standardbehandlung einer Meningitis, die durch eindringende Pneumokokken ausgelöst wird, erfolgt als Antibiotikaverabreichung und wird häufig durch die Gabe des Cortison-Präparats Dexamethason ergänzt. Das Cortison reguliert die Immunreaktion. In einer kürzlich im „Journal of Clinical Investigation insight“ erschienenen Studie konnten die Essener, Münchner und Greifswalder Forschenden nun zeigen, dass eine Antibiotikabehandlung mit oder ohne Dexamethasongabe als Mix mit einem neutralisierenden monoklonalen anti-TLR2 Antikörper und dem altbekannten Malariamittel Chloroquin die Immunreaktion noch stärker abschwächen und damit die Kollateralschäden im Gehirn reduzieren kann.
Das Forschungsteam um Prof. Kirschning hat im Labor beide Substanzen getestet, weil sie die Funktionen zweier wichtiger Proteine hemmen: der Mustererkennungsrezeptoren TLR2 und TLR13 in der Maus sowie TLR2 und TLR8 in Immunzellen des Menschen. „Der hemmende Effekt dieser Kombination war stärker als der von Dexamethason, dem derzeitigen Standard-Zusatzmedikament für Pneumokokken-Meningitis“, so die Autor:innen. Sie schlussfolgern, dass die Rezeptoren TLR2 und TLR13 bzw. TLR8 die Hauptrezeptoren der Pneumokokken im Hirnwasser von Maus bzw. Mensch, sind und ihre Blockade die starke Reaktion des Immunsystems regulieren könnte. Sie hoffen damit einen neuen Ansatz gefunden zu haben, um durch Pneumokokken ausgelöste Hirnhautentzündungen zukünftig besser behandeln zu können.

Link zur Originalveröffentlichung:
JCI Insight - Combining antibiotic with anti-TLR2/TLR13 therapy prevents brain pathology in pneumococcal meningitis
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Onkologie und Wirkstoffforschung: Gemeinsame Erfolge bei seltenem Magen-Darm-Krebs https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1543 1543 Thu, 29 Feb 2024 11:00:16 +0100 Wie lassen sich gastrointestinale Stromatumoren (kurz GIST) behandeln und neue Therapien entwickeln? Diesen Fragen gehen die Arbeitsgruppen von Prof. Dr. Daniel Rauh (TU Dortmund) und Prof. Dr. Sebastian Bauer (Westdeutsches Tumorzentrum, UK Essen sowie Medizinische Fakultät Universität Duisburg-Essen) gemeinsam nach. Seit mehr als zehn Jahren kämpfen die Essener Onkologie und die Dortmunder Wirkstoffforschung gegen den seltenen Magen/Darm-Krebs „GIST“. Aktuelle Ergebnisse ihrer Zusammenarbeit wurden jetzt im „Journal of Clinical Oncology“ und in „Nature Communications“ veröffentlicht.

Unter der Federführung von Prof. Bauer konnten die Forschenden eine völlig neue Form von Resistenzmechanismen identifizieren, die erklären, warum Patient:innen, die an GIST erkrankt sind, auch auf neueste Therapien nicht mehr ansprechen. Diese Arbeit stellt eine wichtige Voraussetzung für die Entwicklung neuer Therapien dar.

Die zweite Arbeit unter der Leitung von Prof. Rauh, beschäftigt sich mit dem Bindungsmodus des neu zugelassenen Arzneistoffs Avapritinib, bei dem bereits nach kurzer Zeit Resistenzmutationen aufgetreten sind. Die Studie liefert wichtige Erkenntnisse für die Entwicklung innovativer Wirkstoffe, die diese Resistenzen umgehen können.

Beide Publikationen sind das Ergebnis einer engen Kooperation zwischen den Onkolog:innen in Essen und den Wirkstoffforscher:innen in Dortmund. Während Prof. Bauer mit seinem Team vor allem klinisch arbeitet, deshalb sehr nah an den GIST-Patient:innen ist und genetische Tumormodelle entwickelt, mit denen die Wirkstoffresistenzen untersucht werden können, fokussiert sich das Team um Prof. Rauh auf die molekularen Ursachen dieser Resistenzmutationen. Mit Röntgenstrukturanalysen und präparativer organischer Synthese entwickeln die Forscher:innen zielgerichtet Wirkstoffe, die in der Lage sind, die Resistenzen bei GIST zu umgehen und damit neue Ansatzpunkte für die Entwicklung zukünftiger Medikamente zu liefern.

Die gemeinsamen Arbeiten haben wesentlich dazu beigetragen, die molekularen Mechanismen hinter den Resistenzmutationen bei GIST zu verstehen und damit die Entwicklung neuer Ansätze zu ihrer Überwindung zu ermöglichen. Die Forschungsarbeiten wurden von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG), dem Drug Discovery Hub Dortmund (DDHD), dem NRW-Programm „Netzwerke 2021“ (CANTAR) sowie dem Mercator Research Center Ruhr (IGNITE) unterstützt.

Referenzen:

Mühlenberg, T.*, J. Falkenhorst*, T. Schulz, B. S. Fletcher, A. Teuber, D. Krzeciesa, I. Klooster, M. Lundberg, L. Wilson, J. Lategahn, M. von Mehren, S. Grunewald, I. Tüns, E. Wardelmann, J. K. Sicklick, M. Brahmi, C. Serrano, H. U. Schildhaus, S. Sievers, J. Treckmann, M. C. Heinrich, P. R. Raut, W. Ou, A. Marino-Enriquez, S. George, D. Rauh*, J. A. Fletcher* and S. Bauer* (2024). "KIT ATP-Binding pocket/Activation Loop Mutations in GI Stromal Tumor: Emerging Mechanisms of Kinase Inhibitor Escape." J. Clin. Oncol 2024

Teuber, A., T. Schulz, B. S. Fletcher, R. Gontla, T. Mühlenberg, M. L. Zischinsky, J. Niggenaber, J. Weisner, S. B. Kleinbölting, J. Lategahn, S. Sievers, M. P. Müller, S. Bauer and D. Rauh (2024). "Avapritinib-based SAR studies unveil a binding pocket in KIT and PDGFRA." Nat Commun 15(1): 63.


Arbeitsgruppe Bauer

Arbeitsgruppe Rauh

Drug Discovery Hub Dortmund
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Humboldt-Stipendiat am Zentrum für Universitäre Schmerzmedizin: Furchtgefühle verstehen https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1541 1541 Thu, 22 Feb 2024 15:07:52 +0100 Angst und Schmerzen gehen oft Hand in Hand. Wie die neurologischen Ursachen für Furchtgefühle aussehen, untersucht Dr. Jonas Zaman unter anderem experimentell. Er ist Gast bei Prof. Dr. Ulrike Bingel am Zentrum für Universitäre Schmerzmedizin am Universitätsklinikum Essen. Finanziert wird sein Aufenthalt durch einen Friedrich Wilhelm Bessel-Forschungspreis der Alexander von Humboldt-Stiftung.
Die Kombination von Angst und körperlichen Schmerzen tritt recht häufig auf. Daran kann man erkennen, wie eng Körper und Geist verbunden sind und sich gegenseitig beeinflussen. Eine Statistik zur Häufigkeit solcher Phänomene gibt es nicht. Das liegt unter anderem daran, dass Furcht und körperliches Unwohlsein individuell sind, sich beeinflussen und daraus keine allgemeinen Aussagen abgeleitet werden können.

Dr. Zaman erforscht in der Arbeitsgruppe von Professorin Bingel am Universitätsklinikum Essen (UK Essen), welche neuronalen Mechanismen bei verschiedenen Reizen und Situationen zugrunde liegen. Ziel der Untersuchung ist es, Details über die Lernprozesse des Gehirns bei furchtbezogenen Schmerzen herauszufinden. „Wir nehmen an, dass diese Feinheiten unabhängig von der spezifischen Art des Schmerzes sind und eine Schlüsselrolle bei verschiedenen Schmerzstörungen spielen“, so der studierte Neurowissenschaftler und Psychologe. „Wir führen am Zentrum für Universitäre Schmerzmedizin bereits eine Pilotstudie durch. Unsere Versuchspersonen sind alles gesunde Freiwillige.“ Ein Experiment ist dieses: Auf die Haut der Proband:innen werden Elektroden gesetzt, über die ihnen mit verschieden starken Stromstößen Schmerzen verursacht werden. „Wir möchten schmerzbedingte Angst auslösen und untersuchen, wie Verwirrungen der Wahrnehmung die neuronalen Reaktionen steuern, die dafür sorgen, dass sich die erworbene Angst auf ähnliche Reize ausbreitet“, erklärt der 35-Jährige. Die Studie startet in Kürze und dauert voraussichtlich ein Jahr.

Für seine zweijährige Humboldt-Zeit hat der gebürtige Belgier das Bingel-Lab bewusst ausgewählt. „An meiner Heimatuni in Leuven habe ich bisher untersucht, wie sich Emotionen und Verhalten körperlich und psychologisch ausdrücken. Bei Professorin Bingel möchte ich meine Forschung erweitern und mehr über die neurowissenschaftlichen Ursachen erfahren“, so der 35-Jährige.

Das Bingel-Lab erforscht unter anderem die Interaktion von Schmerz und kognitiven Prozessen. Die Wissenschaftler:innen der interdisziplinären Arbeitsgruppe kommen aus der Neurologie, Neurowissenschaft, Psychologie, Biologie und Informatik. Angesiedelt ist das Bingel-Lab an der Klinik für Neurologie des UK Essen, es ist verbunden mit dem Erwin-L.-Hahn-Institut für Magnetresonanztomographie sowie der Abteilung Translationale Schmerzforschung des Universitätsschmerzzentrums.
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Mikrobiom: Beeinflusst das Sexualverhalten die Artenvielfalt im Darm? https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1540 1540 Thu, 22 Feb 2024 10:24:11 +0100 Die Vielfalt der Bakterienarten im Darm variiert bei Menschen sehr stark. Eine Bakteriengruppe, an der sich diese Unterschiede besonders deutlich zeigen, sind die Segatellen, die wiederum zur übergeordneten Familie der Prevotellaceae gehören. Sie sind Bestandteil des ursprünglichen menschlichen Darm-Mikrobioms nicht-industrialisierter Gesellschaften. Wissenschaftler der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen (UDE) und des Universitätsklinikums Essen haben zusammen mit einem Forschungsteam des Braunschweiger Helmholtz-Zentrums für Infektionsforschung (HZI) das Vorkommen von Segatella-Bakterien bei Männern untersucht und einen Zusammenhang zwischen Sexualverhalten und der Artenvielfalt im Darm entdeckt.
Zum Nachweis des Vorkommens von Segatella-Bakterien bei Männern nutzte das Forschungsteam sowohl Mikrobiom-Daten als auch per Fragebogen erfasste Informationen der Studienteilnehmern. Besonders häufig waren Segatellen (früher Prevotellen) im Mikrobiom von Männern vertreten, die gleichgeschlechtlichen Sex hatten, und ihr Vorkommen war auch mit dem Sexualverhalten assoziiert. „Rund 70 Prozent der Männer, die gleichgeschlechtlichen Sex praktizierten, hatten Spezies mehrerer Segatella-Gruppen im Darmmikrobiom, während dies nur bei etwa zehn Prozent der westlichen Gesamtbevölkerung vorkommt. Damit wiesen diese Männer ein Mikrobiom auf, das dem von Menschen in nicht-industrialisierten Regionen sehr ähnlich ist und deutlich vom durchschnittlichen Mikrobiom industrialisierter Gesellschaften abweicht“, sagt PD Dr. Jan Kehrmann, Leiter der AG Klinische Mikrobiomforschung und Immunregulation in Essen. Die Ergebnisse wurden jetzt in Cell Reports Medicine publiziert.
Die Auswertung der Angaben zum Sexualverhalten ergab, dass eine höhere Segatella-Vielfalt vor allem von häufigem Partnerwechsel begünstigt wurde. Einen geringeren Einfluss hatten ungeschützter Analverkehr sowie Oralverkehr. „Im nächsten Schritt planen wir weitere Studien über die abhängig vom Sexualverhalten auftretenden Veränderungen im Mikrobiom, die alle Geschlechter einbeziehen“, sagt Prof. Dr. Till Strowig, der am Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung (HZI) in Braunschweig die Abteilung „Mikrobielle Immunregulation“ leitet.
Bei vielen Krankheiten wie chronisch entzündlichen Darmerkrankungen weist das Mikrobiom eine reduzierte Artenvielfalt auf, weshalb ein vielfältigeres Mikrobiom als positiv für die Gesundheit gesehen wird. „Den Zusammenhang zwischen mikrobieller Vielfalt im Darm und positivem Effekt auf die Gesundheit haben wir noch nicht mit all seinen Mechanismen verstanden“, sagt Strowig. „Unsere bisherigen Studienergebnisse zeigen aber, dass es für darmassoziierte Segatellen verschiedene Übertragungswege gibt, die die Vielfalt der mikrobiellen Welt beeinflussen.“

Link zur Originalveröffentlichung:
Establishment of a non-Westernized gut microbiota in men who have sex with men is associated with sexual practices - PubMed (nih.gov)
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Zum Weltfrauentag: Jubiläum und Kick-Off Interdisziplinäre Geschlechterforschung https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1539 1539 Wed, 14 Feb 2024 11:10:37 +0100 Gleich mehrfach Grund zum Feiern hat die UDE am 8. März. In einer gemeinsamen Veranstaltung am Weltfrauentag blickt das Essener Kolleg für Geschlechterforschung nicht nur auf seine über 25-jährige Geschichte zurück, es steht auch der Kick-Off des neu gegründeten Instituts für Geschlechtersensible Medizin an der Medizinischen Fakultät an. Die Veranstaltung umfasst Vorträge und Diskussionsrunden. NRW-Wissenschaftsministerin Ina Brandes wird ein Grußwort halten. Eine Anmeldung ist bis zum 19. Februar möglich.
Die Themenpalette des Essener Kollegs für Geschlechterforschung (EKfG) ist so vielfältig wie die disziplinäre Zusammensetzung seiner Mitglieder: Von der Herausforderung der Gleichstellung der Geschlechter in Wissenschaft und Gesellschaft, über die geschlechterbezogene Nutzung und Wirkung von neuen Medien bis hin zu Geschlechterunterschieden in Transplantationsverfahren. Als zentrale wissenschaftliche Einrichtung der UDE und Knotenpunkt des Netzwerks Frauen- und Geschlechterforschung NRW blickt das EKfG am 8. März 2024 auf mehr als 25 erfolgreiche Jahre zurück. „Seit 1998 erforschen wir am Kolleg die wissenschaftliche und gesellschaftliche Relevanz der Kategorie Geschlecht aus intersektionaler und interdisziplinärer Perspektive", erklärt Dr. Maren A. Jochimsen, Geschäftsführerin des EKfG. Zentraler Bestandteil der Feierlichkeit wird deshalb auch das Alleinstellungsmerkmal des Kollegs sein: Die enge Zusammenarbeit von Mitgliedern verschiedener Fakultäten, von den Gesellschafts-, Bildungs-, Geistes-, Ingenieur- und Naturwissenschaften bis hin zur medizinischen Fakultät.

Das neu gegründete Institut für Geschlechtersensible Medizin an der Medizinischen Fakultät der UDE baut auf dieser interdisziplinären Zusammenarbeit auf. „Eine geschlechtersensible Medizin ist angesichts der genetischen und hormonellen Unterschiede der Geschlechter von zunehmender Bedeutung für die medizinische Forschung und Patient:innenversorgung", erklärt Prof. Dr. Anke Hinney, Sprecherin des EKfG-Forschungsclusters Biomedizinische Forschung und Klinische Medizin. EKfG Vorstandsmitglied PD Dr. Andrea Kindler-Röhrborn betont weiter: „Soziokulturelle und biologische Faktoren können das Krankheitsgeschehen unterschiedlich beeinflussen, genau das wollen wir noch intensiver erforschen."

Im Zentrum der Veranstaltung am 8. März stehen die Präsentation der beiden Einrichtungen, ein internationaler Festvortrag sowie zwei interdisziplinär zusammengesetzte Gesprächsrunden.

Wann? Freitag, 8. März 2024, Essen, 09.30-16 Uhr

Wo? Hörsaal - OZII, Operatives Zentrum II, Universitätsklinikum Essen, Hufelandstr. 55, 45147 Essen

Weitere Informationen:
Das Programm und die Anmeldung finden Sie hier: https://www.uni-due.de/ekfg/jubilaeum2024.php>

Dr. Maren Jochimsen, Geschäftsführerin Essener Kolleg für Geschlechterforschung, Tel. 0201/183-4552, maren.a.jochimsen@uni-due.de ]]>
Long-COVID: Biomarker bestätigen sich nicht https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1538 1538 Mon, 12 Feb 2024 11:38:51 +0100 Etwa 0,5% aller Menschen entwickeln nach einer SARS-CoV-2-Infektion über Monate anhaltende Beschwerden. Dieser Zustand wird als Long-COVID oder Post-COVID bezeichnet. Solche Patient:innen zu erkennen, gestaltet sich für die behandelnden Mediziner:innen oft schwierig, da die Symptome vielgestaltig sind und von psychischen Faktoren beeinflusst werden. Daher sucht die Wissenschaft intensiv nach sogenannten Biomarkern, also bestimmten Laborwerten im Blut der Betroffenen, die die Diagnose Long-COVID zweifelsfrei bestätigen. Forschende des Universitätsklinikums Essen und der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen mussten die Hoffnung auf den schnellen Einsatz einiger solcher Biomarker nun dämpfen.
Long-COVID ist ein noch unverstandenes Phänomen. Das liegt nicht zuletzt daran, dass die Erkrankung mit bis zu 200 unterschiedlichen Symptomen einhergehen kann, etwa einer ausgeprägten Müdigkeit (Fatigue), Konzentrationsstörungen oder starken Schmerzen. Trotzdem sind die Untersuchungsbefunde meistens völlig normal. Daher setzt die Wissenschaft große Hoffnung in die Entdeckung von Biomarkern, mit deren Hilfe es gelingen soll, Menschen mit Long-COVID eindeutig zu identifizieren.

Neuere wissenschaftliche Veröffentlichungen berichteten, dass insbesondere das Aktivitätshormon Cortisol und bestimmte Entzündungsbotenstoffe im Blut, sogenannte Zytokine, geeignete Biomarker bei Long-COVID sein könnten. Laut diesen Studien ist die Konzentration von Cortisol im Blut Long-COVID Betroffener deutlich niedriger als bei Gesunden, die Menge an entzündungsfördernden Zytokinen ist dagegen erhöht. Die Messung solcher Blutwerte hätte es den behandelnden Ärzt:innen zukünftig möglich gemacht, die Diagnose Long-COVID rasch und sicher zu stellen. Diese hoffnungsvollen Ergebnisse konnte ein Forschungsteam des Universitätsklinikums Essen in einer aktuellen Studie nun nicht bestätigen.

Die Wissenschaftler:innen bestimmten die Blutwerte von Cortisol und der Zytokine TNFalpha, Interleukin-1beta und Interleukin-6 in vier verschiedenen Gruppen an insgesamt 130 Teilnehmenden: Menschen, die nie eine SARS-CoV-2-Infektion gehabt hatten; Menschen, die eine SARS-CoV-2-Infektion durchgemacht hatten, aber kein Long-COVID entwickelten; Menschen, die Long-COVID hatten, aber wieder vollständig davon genesen waren und Menschen mit anhaltendem Long-COVID. Die Ergebnisse, die in der aktuellen Ausgabe von "Therapeutic Advances in Neurological Disorders" erschienen sind, waren überraschend – alle gemessenen Werte lagen im Normbereich, und es gab keinerlei Unterschiede zwischen den genannten Gruppen. „Leider konnten wir nicht bestätigen, dass Cortisol und einige der wichtigsten Entzündungsbotenstoffe alltagstaugliche Biomarker bei Menschen mit Long-COVID sind. Diese Nachricht ist für die Betroffenen sicher enttäuschend, passt allerdings zu unseren früheren Untersuchungen, dass es sich bei Long-COVID nicht um eine körperliche Erkrankung im engeren Sinne handelt, sondern die Psyche eine große Rolle spielt“, fasst Prof. Christoph Kleinschnitz, Direktor der Klinik für Neurologie und federführender Autor der Studie, zusammen.

„Die Ergebnisse zeigen das Dilemma der medizinischen Forschung: Während es wichtig ist, Studienergebnisse anderen Forschenden zugänglich zu machen, stehen auf der anderen Seite Patient:innen, bei denen unter Umständen zu große Hoffnungen auf Diagnose- oder Therapiemöglichkeiten geweckt werden“, erklärt Dr. Michael Fleischer, Facharzt für Neurologie am UK Essen. Dennoch sei es sinnvoll, bei Long-COVID auch zukünftig nach Faktoren zu suchen, die die Erkrankung begünstigen. „Hier werden wir uns insbesondere auf den psychischen Bereich konzentrieren, da erste Therapiestudien nahelegen, dass viele Long-COVID Betroffene gut von einer Psychotherapie profitieren“, so Prof. Kleinschnitz.

Link zur Originalveröffentlichung:
Cytokines (IL1beta, IL6, TNFalpha) and serum cortisol levels may not constitute reliable biomarkers to identify individuals with post-acute sequelae of COVID-19 ]]>
ACTIMIS-Studie: Zusatzbehandlung mit Glenzocimab bei Schlaganfall erfolgreich getestet https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1537 1537 Thu, 08 Feb 2024 10:27:16 +0100 Zeit ist Hirn: je schneller das Blut nach einem akuten ischämischen Schlaganfall wieder normal fließen kann, umso geringer sind die Schäden im Gehirn. Dazu müssen die Blutgerinnsel medikamentös aufgelöst und ggf. zusätzlich mechanisch entfernt werden. Ein internationales Forschungsteam hat nun im Rahmen der ACTIMIS-Studie den Nutzen eines neuen Medikaments überprüft und in „The Lancet Neurology“ veröffentlicht. Das Medikament Glenzocimab wurde zusätzlich zur Standard-Behandlung getestet, hat sich als sicher und wirksam erwiesen und konnte das Sterberisiko um fast ein Drittel senken. Die Studie wurde in Deutschland durch Prof. Dr. Martin Köhrmann, stellvertretender Direktor der Klinik für Neurologie am Universitätsklinikum Essen und Wissenschaftler an der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen, geleitet.
Glenzocimab ist ein Antikörperfragment, das die Wirkung des Blutplättchen-Glykoproteins VI hemmt, ein sogenannter GP-VI-Antagonist. „Im Rahmen der Studie wurden 1000 mg Glenzocimab zusätzlich zur Standardtherapie innerhalb von 4,5 Stunden nach Beginn der Schlaganfall-Symptome verabreicht. Auf diese Weise verringerte sich die Häufigkeit von therapiebedingten schwerwiegenden Blutungskomplikationen im Gehirn im Vergleich zu einem Placebo von 10% auf 0%, das Sterberisiko sank von 21 % auf 8 %.
„Unsere Ergebnisse deuten darauf hin, dass vor allem Patient:innen mit schweren Schlaganfällen, bei denen nach Standardtherapie ein erhöhtes Risiko für intrakranielle Blutungen besteht, am meisten von der Behandlung mit Glenzocimab profitieren könnten“, so Prof. Köhrmann. Dies wird aktuell auch in der Folgestudie „Actisave“ an deutlich mehr Patient:innen untersucht. Hier ist Prof. Dr. Martin Köhrmann einer der beiden Studienleiter weltweit.

Link zur Originalveröffentlichung:
Safety and efficacy of platelet glycoprotein VI inhibition in acute ischaemic stroke (ACTIMIS): a randomised, double-blind, placebo-controlled, phase 1b/2a trial - The Lancet Neurology
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Spinale Muskelatrophie: Neue Langzeitstudie bestätigt Wirksamkeit von Nusinersen https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1536 1536 Wed, 07 Feb 2024 09:59:58 +0100 Eine kürzlich in “The Lancet Regional Health - Europe” veröffentlichte Studie zeigt, dass das Medikament Nusinersen bei erwachsenen Patient:innen mit spinaler Muskelatrophie (SMA) auch über einen Zeitraum von über drei Jahren gute Behandlungserfolge zeigt. Ein Team von Wissenschaftler:innen aus mehreren klinischen Einrichtungen in Deutschland, der Schweiz und Österreich hat dazu 237 erwachsene Patient:innen mit einer genetisch bestätigten 5q-assoziierten SMA über einen Zeitraum von 38 Monaten untersucht.

„Die Wirkung von Nusinersen wurde bisher über einen Zeitraum von maximal 16 Monaten untersucht. Es war deshalb unklar, ob das Medikament auch langfristig und dauerhaft von Nutzen ist”, erklärt Prof. Dr. Tim Hagenacker von der Klinik für Neurologie am Universitätsklinikum Essen, Leiter der nun veröffentlichten Studie. „Wir konnten zeigen, dass sich auch nach 38 Monaten die Motorik weiter verbessert oder zumindest den Krankheitsverlauf weiter stabilisiert.”
Die Werte der Hammersmith Functional Motor Scale Expanded (HFMSE), des Revised Upper Limb Module (RULM) sowie des 6-Minuten-Gehtests (6MWT) wurden zu Studienbeginn sowie nach 14, 26 und 38 Monaten erfasst und zeigen eine signifikante Zunahme aller Werte im Vergleich zum Ausgangswert.
Über die spinale Muskelatrophie
Die spinale Muskelatrophie (SMA) kann in allen Altersstufen auftreten. Die Erkrankten leiden unter fortschreitender Muskelschwäche, Muskelschwund und im Krankheitsverlauf auch unter Lähmungserscheinungen. Die Entdeckung der ursächlichen Genmutation hat zur Entwicklung von Nusinersen geführt. Das Medikament sorgt dafür, dass das fehlende Protein SMN gebildet wird und Nervenzellen mit Muskelzellen kommunizieren können.
Kinder können seit wenigen Jahren erfolgreich mit Nusinersen behandelt werden. Für Erwachsene gibt es seit 2020 Daten zur Wirksamkeit, die unter Federführung von Prof. Dr. Tim Hagenacker in „The Lancet Neurology“ veröffentlicht wurden.

Link zur Originalveröffentlichung:
https://www.thelancet.com/journals/lanepe/article/PIIS2666-7762(24)00028-0/fulltext ]]>
Essen Translational Oncology Symposium (ETOS) am 4. März https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1535 1535 Mon, 05 Feb 2024 12:20:07 +0100 Am Montag, 4. März 2024 präsentiert sich der DKTK-Partnerstandort Essen/Düsseldorf zum 7. Mal beim Essen Translational Oncology Symposium (ETOS).

ETOS bietet die Möglichkeit, aktuelle Aktivitäten auf dem Gebiet der Translationalen Onkologie abteilungs- und institutsübergreifend vorzustellen, um ein lebendiges interagierendes Netzwerk von Forscher:innen des DKTK-Partnerstandortes Essen/Düsseldorf, des Westdeutschen Tumorzentrums Essen (WTZ) und des Zentrums für Medizinischen Biotechnologie (ZMB) zu ermöglichen.


Das Programm umfasst Live-Diskussionen und spannende Forschung von über 70 Referent:innen. Zudem wird Mireia Crispin-Ortuzar, Assistant Professor and Group Leader Department of Oncology, University of Cambridge, eine Key Note Lecture zu “More is different: data integration for ovarian cancer” halten. Trevor Graham vom Institute of Cancer Research, London hält am Nachmittag eine weitere Key Note zu “A new targetable mechanism in ER+ breast cancer: stress granule proteins as integrators of metabolic signals at the lysosomes”

Die Anmeldung ist bis zum 26.02.2024 möglich. Alle Infos hierzu und zum Programm gibt es unter https://indico.dkfz.de/event/802/.

Wichtig: Die Teilnahme ist nur mit einer gültigen Email-Adresse des Universitätsklinikums Essen, der Universität Duisburg-Essen oder des Universitätsklinikums Düsseldorf möglich! ]]>
Universitätsallianz Ruhr: Wichtiger Schritt in Richtung Exzellenz - Medizin der UDE erstmals beteiligt https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1534 1534 Mon, 05 Feb 2024 09:54:55 +0100 Mit gebündelter Stärke hat die Universitätsallianz (UA) Ruhr im Wettbewerb der Exzellenzstrategie die zweite Runde erreicht: Wissenschaftler:innen von der Ruhr-Universität Bochum, der Technischen Universität Dortmund und der Universität Duisburg-Essen sind an insgesamt vier Forschungsvorhaben beteiligt, die jetzt einen Vollantrag als Exzellenzcluster stellen können. Diese aussichtsreiche Zwischenbilanz unterstreicht, welches Potenzial die Kooperation der drei Universitäten im Ruhrgebiet entfaltet, um im kommenden Jahr gemeinsam als Exzellenzverbund anzutreten. Erstmalig sind auch Forschende der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen beteiligt: Prof. Dr. Jan Buer, Direktor des Instituts für Medizinische Mikrobiologie und Prof. Dr. Folker Meyer vom Institut für Künstliche Intelligenz in der Medizin als Principle Investigators in der Clusterinitiative
"REASONS - Flussökosysteme im Anthropozän".
Steigende Temperaturen, Antibiotikarückstände, Dürren und Hochwasser: Flüsse geraten weltweit unter Druck. Um sie fit für die Zukunft zu machen, entwickeln Forschende der Exzellenzclusterinitiative REASONS ein neues, nachhaltiges Konzept für das Management von Gewässern. Das interdisziplinäre Forschungsteam wird geleitet von Prof. Dr. Bernd Sures (Universität Duisburg-Essen), Prof. Dr. Torsten Claus Schmidt (Universität Duisburg-Essen) und Prof. Dr. Martina Flörke (Ruhr-Universität Bochum).

Mit neuen Mess- und Analysemethoden erforschen die Wasserexpert:innen die Basis für ein zukunftsfähiges Flussmanagement, das Stressoren wie Klimawandel, stoffliche Belastungen sowie Veränderungen in der Biodiversität integriert. Das Besondere: der Ansatz stellt das sich wandelnde System in den Mittelpunkt und findet einen innovativen Umgang mit den teils irreversiblen Veränderungen von Binnengewässern.

Link zur vollständigen Meldung der UDE:
https://www.uni-due.de/2024-02-02-wichtiger-schritt-in-richtung-exzellenz

Mehr über REASONS:
https://www.uni-due.de/2024-02-02-wasser-forschung-erreicht-meilenstein
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Prof. Dr. Dagmar Führer-Sakel in DFG-Kommission und BÄK-Beirat berufen https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1533 1533 Fri, 02 Feb 2024 10:50:10 +0100 Zudem wurde Prof. Führer in den wissenschaftlichen Beirat der Bundesärztekammer (BÄK) berufen, um die Gebiete Endokrinologie, Diabetologie und Stoffwechselmedizin zu vertreten. Die Aufgabe des Beirats ist die Beratung des Vorstands der Bundesärztekammer zu medizinisch-wissenschaftlichen Fragen, die insbesondere bei der Vorbereitung und Durchführung von Gesetzen und der ärztlichen Berufsausübung auftreten.
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Neu an der UDE: Prof. Dr. Tamás Spisák https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1532 1532 Thu, 01 Feb 2024 14:36:25 +0100 Wie funktioniert unser Gehirn? Reicht unser Wissen aus, um individuelles menschliches Verhalten vorhersagen zu können? Dr. Tamás Spisák, neuer Professor für prädiktive Neurowissenschaften an der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen, entwickelt dafür Biomarker am Universitätsklinikum Essen.
Biomarker bezeichnen in der Medizin biologische Eigenschaften, die am menschlichen Körper gemessen werden können. Sie weisen Krankheiten wie Infarkte oder Tumore und ihre Schwere nach. Beispiele für Marker sind bestimmte genetische oder andere biochemische Merkmale.

Professor Spisák entwickelt am Zentrum für Translationale Neuro- und Verhaltenswissenschaften (C-TNBS) des Universitätsklinikums Essen (UK Essen) mit computergestützten Neurowissenschaften und Künstlicher Intelligenz (KI) hirnbasierte Biomarker (Neuromarker). „Mit diesen Markern möchten wir aus komplexen neuronalen Messungen klinisch nützliche Größen ermitteln“, erklärt der 37-Jährige. Vergleichen lässt sich das mit polygenen Risikoscores, die über das Krankheitsrisiko aufgrund der kombinierten Wirkung mehrerer Gene informieren. Im Gegensatz dazu setzen Neuromarker auf Struktur und Funktion des Gehirns und nicht auf genetische Daten.

„Wenn wir nicht-invasive Hirnmessungen wie MRT mit innovativen KI-Techniken kombinieren, können wir verschiedene Hirnphänotypen identifizieren, die etwa bei Diagnose oder Behandlung von Patient:innen hilfreich sein können. Solche computergestützten Gehirnmodelle ermöglichen uns, mehr über die neuronalen Mechanismen zu erfahren und quasi den ‚Code‘ der Komplexität in unserem Gehirn zu knacken“, so der Computerwissenschaftler. Der Schlüssel zur Erstellung solcher Hirnmodelle liegt in der Verwendung von maschinellem Lernen und computergestützten Modellen der Gehirnfunktion zusammen mit multimodalen Neuroimaging-, Verhaltens-, psychometrischen, genetischen und neuroendokrinen Daten.

Spisák studierte Computerwissenschaft (2005-11) an der Universität Debrecen, wo er 2015 promoviert wurde. Als Research Assistant (2008-15) am Department für Nuklearmedizin der ungarischen Uni war er 2013/14 zudem Visiting Research Fellow am Epilepsie-Center der TU Eindhoven (Niederlande). Von 2014 bis 2017 arbeitete er als Research Scientist im Budapester Pharmaunternehmen Gedeon Richter Plc. Danach kam er ans UK Essen, wo er zunächst Postdoktorand im Bingel-Lab (2017-20) war und bis zu seiner Berufung Junior Research Group Leader des Predictive Neuroimaging Lab (2020-23). Seine Forschung wurde mehrfach ausgezeichnet.

Die Professur für Predictive Neuroscience bildet am UK Essen eine Brückenfunktion zwischen dem C-TNBS, dem Institut für Künstliche Intelligenz (IKIM) und den Sonderforschungsbereichen TRR289 „Treatment Expectation“ and SFB1280 „Extinction Learning“. Die Forschenden im Predictive Neuroscience Lab stammen aus der Neurowissenschaft, Psychologie, Physik, Ingenieurwissenschaft und Computerwissenschaft.

Weitere Informationen:

https://c-tnbs.uk-essen.de/

https://pni-lab.github.io/

https://www.ikim.uk-essen.de/

https://treatment-expectation.de

https://sfb1280.ruhr-uni-bochum.de/en/home/ ]]>
Immun-Checkpoint-Inhibitoren: Was sie für das Herz bedeuten https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1531 1531 Wed, 31 Jan 2024 12:46:17 +0100 Die sogenannten Immun-Checkpoint-Inhibitoren haben zu großen Fortschritten in der Krebstherapie geführt. Sie können aber auch unerwünschte Nebenwirkungen hervorrufen und beispielsweise eine Entzündung des Herzmuskels oder Herzversagen verursachen. Neuere Daten weisen auch auf beschleunigte Artherosklerosen und Herzschwächen hin, die nicht durch eine Herzmuskelentzündung ausgelöst werden. Ein internationales Forschungsteam gibt nun in „Nature Reviews Cardiology“ einen Überblick über die bisher verfügbaren Daten zu den vielfältigen kardialen Fehlfunktionen, die im Zusammenhang mit Immun-Checkpoint-Inhibitoren auftreten können. Sie zeigen außerdem, wie sich die Signalwege im Herzen verändern und beschreiben, wie die Inhibitoren zukünftig auch zur Behandlung von Herzinsuffizienz eingesetzt werden könnten.
„Schon lange ist bekannt, dass Entzündungsreaktionen zur Entwicklung einer Herzinsuffizienz beitragen, aber man konnte die entzündungsfördernden Signalwege bisher nicht therapeutisch beeinflussen. Immun-Checkpoints könnten ein vielversprechender Ansatz für neue kardiologische Behandlungsstrategien sein“, so Prof. Dr. Tienush Rassaf, Direktor des Westdeutschen Herz- und Gefäßzentrum Essen (WHGZ) am Universitätsklinikum Essen und Wissenschaftler an der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen, der als Co-Autor am Übersichtsartikel beteiligt ist.

Link zur Originalveröffentlichung:
Immune checkpoints in cardiac physiology and pathology: therapeutic targets for heart failure | Nature Reviews Cardiology
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Schwimmverhalten von Spermien: Weichmacher verändern vorübergehend Beweglichkeit https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1529 1529 Sat, 27 Jan 2024 11:15:24 +0100 Ungewollte Kinderlosigkeit betrifft in Deutschland zirka ein Drittel aller Paare zwischen 25 und 50 Jahren. Bei wiederum etwa einem Drittel sind die Ursachen dafür nicht geklärt. Insbesondere bei männlichen Fruchtbarkeitsstörungen stehen immer wieder sogenannte Weichmacher im Fokus, die in vielen Alltagsgegenständen wie Plastikflaschen, Trinkbecherbeschichtungen oder sogar Kassenbons enthalten sind. Die Arbeitsgruppe um Prof. Dr. Gunther Wennemuth von der Medizinischen Fakultät der UDE ging daher der Frage nach, wie sich Weichmacher auf Spermien auswirken. Sie konnte zeigen, dass diese vorübergehend die Beweglichkeit der Spermien verringern. Ihre Ergebnisse haben die Forschenden kürzlich in der Fachzeitschrift Exposure and Health veröffentlicht.
Für die Studie wurden Spermienproben von 25 gesunden Männern verwendet, die regelmäßig Thrombozyten spenden. Da das Blut dieser Spender über einen Zeitraum von bis zu zwei Stunden durch Schlauchsysteme aus Plastik geleitet wird, werden zwangsläufig Weichmacher in ihr Blut abgegeben.

Bei der Untersuchung einzelner Spermien konnten die Forschenden zeigen, dass die Frequenz der Spermienschwanzschläge abnahm. De Schlagfrequenz gilt als wichtiger Parameter der Spermienbewegung. Gleichzeitig zeigte sich, dass die Samenflüssigkeit (Ejakulat) eine stark erhöhte Menge von Abbauprodukten des Weichmachers DHEM (MEHP, 5OH-MEHP, 5oxo MEHP, 5cx-MEPP) enthielt.

„Die verminderte Schlagfrequenz der Spermien und die erhöhte Weichmacherkonzentration waren auch noch 48 Stunden nach der Thrombozytenspende nachweisbar“, so Prof. Wennemuth, Direktor des Instituts für Anatomie. „Erst eine Woche später hatten sich bei den untersuchten Probanden wieder der Ausgangswert von Spermienbewegung und Weichmacherkonzentration eingestellt.“

Diese Studie belegt damit erstmals, dass sich die Spermienbewegung für einige Tage verändert, wenn der Körper verstärkt Weichmachern ausgesetzt wurde. „Die von uns beobachteten Veränderungen bedeuten nicht zwangsläufig, dass gesunde Männer eine Unfruchtbarkeit durch Thrombozytenspenden oder eine hohe Weichmacherexposition befürchten müssen“, betont Prof. Wennemuth. „Es ist jedoch möglich, dass eine bereits bestehende eingeschränkte Fruchtbarkeit bei Männern auf diese Weise verstärkt wird.“

Weitere Studien mit einer größeren Anzahl von Probanden sind erforderlich, um die tatsächlichen Auswirkungen von Weichmachern auf die männliche Fertilität zu untersuchen.

Link zur Originalveröffentlichung:
Transient Decrease in Sperm Motility after Plateletpheresis ]]>
Studie überrascht: COVID-19-Impfung könnte Diabetesrisiko senken https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1530 1530 Sat, 27 Jan 2024 09:20:10 +0100 Diabetes ist ein Risikofaktor für einen schweren COVID-19-Verlauf, und umgekehrt macht eine Infektion mit dem Corona-Virus es wahrscheinlicher, an Typ-2-Diabetes zu erkranken. Bisher wurde nur wenig untersucht, ob eine COVID-19-Impfung das Ausbrechen des Typ-2 Diabetes beeinflusst. Ein Forschungsteam der UDE, des Deutschen Diabeteszentrums in Düsseldorf und der Firma IQVIA in Frankfurt ist dieser Frage nachgegangen. Das überraschende Ergebnis seiner in Vaccine X veröffentlichten Studie: Eine COVID-19 Impfung scheint das Diabetesrisiko um 21 Prozent zu senken.
Bislang gab es zwar eine Reihe von Einzelfallstudien, aber keine Beobachtungsstudien mit größeren Probandenzahlen, die einem Zusammenhang zwischen COVID-19-Impfung und Diabetesrisiko nachgehen. Prof. Bernd Kowall vom Institut für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie am Universitätsklinikum Essen und der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen, Prof. Karel Kostev vom Forschungsunternehmen IQVIA in Frankfurt und Prof. Wolfgang Rathmann vom Institut für Biometrie und Epidemiologie am Deutschen Diabetes-Zentrum in Düsseldorf werteten eine Datenbank aus, die auf einer repräsentativen Auswahl von insgesamt 970 Arztpraxen aus ganz Deutschland beruht und anonymisiert Informationen zu Erkrankungen und Behandlungen speichert. So flossen in die Studie Daten von 6.198 Patient:innen ein, die im Zeitraum zwischen 1. April 2021 und 31. März 2022 zum ersten Mal gegen COVID-19 geimpft wurden und sechs Monate vor oder nach der Impfung eine erstmalige Diagnose eines Typ-2 Diabetes erhielten. Anschließend verglichen die Forscher die Anzahl der erstmaligen Diabetesdiagnosen in dem halben Jahr vor und nach der Impfung.

„Dieses Studiendesign hat den großen Vorteil, dass die Betroffenen gewissermaßen mit sich selbst verglichen werden. Somit können Risikofaktoren wie Übergewicht, Rauchen, Alkoholkonsum und körperlicher Aktivität in den miteinander verglichenen Zeitintervallen als weitgehend gleich betrachtet werden“, erläutert Erstautor Prof. Bernd Kowall. Das überraschende Ergebnis: Die Zahl der Diabetesdiagnosen nach der Impfung fiel geringer aus als im gleich langen Zeitraum vor der Impfung: 3.333 Diagnosen wurden vor der Impfung gestellt, 2.619 nach der Impfung und 246 am Tag der Impfung. Laut dieser Studie kann eine COVID-19 Impfung somit das Diabetesrisiko um relativ 21 Prozent senken, was etwa einem Fünftel entspricht.

Anfangs hatten die Forscher die Daten eher vorsichtig interpretiert und gefolgert, dass sich das Diabetesrisiko nach der Impfung nicht erhöht. Andere Studien aus den USA und Hongkong aus 2023 zeigen vergleichbare Ergebnisse. In einer weiteren Studie von Dezember letzten Jahres wurde sogar beobachtet, dass sich das Diabetesrisiko umso stärker senkte, je höher die Zahl der Impfdosen war. „Unklar ist jedoch, wie der zugrundeliegende Mechanismus aussieht“, so Prof. Wolfgang Rathmann vom Deutschen Diabetes Zentrum. „Hierzu sind experimentelle Grundlagenstudien notwendig.“

Link zur Originalveröffentlichung:
Kowall B, Kostev K, Landgraf R, Hauner H, Bierwirth R, Kuss O, Rathmann W. Diabetes incidence before and after COVID-19 vaccination - Results from the German Disease Analyzer database. Vaccine X. 2023; 14: 100336. ]]>
Aufruf der Deutschen Hochschulmedizin gegen Rechtsextremismus: Haltung bewahren! https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1528 1528 Tue, 23 Jan 2024 09:21:13 +0100 Die Deutsche Hochschulmedizin stellt sich entschieden gegen Rechtsextremismus und setzt sich für Demokratie und Vielfalt ein. Vor dem Hintergrund der aktuellen Ereignisse in Deutschland appelliert die Deutsche Hochschulmedizin eindringlich, sich jeglichen radikalen, ausgrenzenden Tendenzen entgegenzustellen. Der Aufruf ist ein Schulterschluss aller Standorte der Deutschen Hochschulmedizin, die freiheitliche Gesellschaft gegen demokratiefeindliche, rechtsextreme Kräfte zu verteidigen.
„Wir reagieren auf die jüngsten Entwicklungen und senden das Signal: Wir wollen in einem vielfältigen und weltoffenen Umfeld lehren, forschen und heilen – ungeachtet ethnischer Herkunft, Nationalität, Geschlecht oder sexueller Identität, Religion oder Weltanschauung. In der Universitätsmedizin leisten Menschen aus mehr als 100 Nationen einen wichtigen Beitrag in Forschung, Lehre und Krankenversorgung – sie sind uns willkommen. Für eine offene Gesellschaft, in der sich Talente zum Wohle der Allgemeinheit entfalten können, stellen wir uns jeder Form von Hass, Ausgrenzung und Extremismus entgegen“, betont Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Jens Scholz, 1. Vorsitzender des Verbandes der Universitätsklinika Deutschlands.

„Internationale Kooperation und der Austausch über Grenzen hinweg sind in Versorgung und vor allem Wissenschaft elementar und wesentliche Voraussetzungen für eine nachhaltige Sicherung des Wissenschaftsstandorts Deutschland. Nur durch die Zusammenarbeit mit und das Lernen von den Besten sowie die Weitergabe des Wissens bleiben wir in Deutschland zukunftsfähig und können weiterhin einen Beitrag zu den gesellschaftlichen Herausforderungen leisten“, ergänzt Prof. Dr. Matthias Frosch, Präsident des Medizinischen Fakultätentages.

Der Verband der Universitätsklinika Deutschlands (VUD) und der Medizinische Fakultätentag (MFT) vertreten die Interessen der 36 Universitätsklinika sowie der 39 Medizinischen Fakultäten in Deutschland – ihr Dachverband ist die Deutsche Hochschulmedizin. Gemeinsam stehen die Verbände für Spitzenmedizin, erstklassige Forschung sowie die international beachtete Medizinerausbildung. Als moderne Einrichtungen sind Universitätsklinika und Medizinische Fakultäten einer innovativen Medizin verschrieben und übernehmen wichtige gesellschaftliche Aufgaben in Forschung, Lehre und Krankenversorgung. Sie wollen den Aufruf nicht nur als symbolische Geste verstanden wissen, sondern mit dem klaren Bekenntnis für Vielfalt dazu beitragen, Rechtsextremismus wirksam zu bekämpfen. In diesem Sinne ruft die Deutsche Hochschulmedizin dazu auf, sich für eine offene und demokratische Gesellschaft und gegen jegliche Form von Extremismus einzusetzen.

Pressemitteilung Verband der Universitätsklinika Deutschlands ]]>
Exzellenzförderung für Essener Krebsexperten: Neue Behandlungsperspektiven für Tumoren des Immunsystems https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1527 1527 Mon, 22 Jan 2024 14:03:24 +0100 Die Deutsche Krebshilfe unterstützt Forschende der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen im Zuge ihres DKH-Exzellenzförderprogramms für etablierte Forschende bis 2028 mit rund einer Million Euro. Gefördert wird ein Projekt von Prof. Dr. Christian Reinhardt, Direktor der Klinik für Hämatologie und Stammzelltransplantation am Universitätsklinikum Essen. Seine Forschung zielt darauf ab, die Heilungschancen von Patient:innen zu verbessern, bei denen das diffuse großzellige B-Zell-Lymphom zu schweren Krankheitsversläufen führt. Die durch Krebs ausgelöste Vergrößerung der Lymphknoten ist die häufigste Lymphom-Erkrankung bei Erwachsenen.
Bei dem diffusen großzelligen B-Zell-Lymphom (DLBCL)* führt eine Genveränderung in Immunzellen dazu, dass diese sich unkontrolliert vermehren und einen Tumor bilden. Heutzutage können etwa 65 Prozent der DLBCL-Patient:innen mit Hilfe einer Chemoimmuntherapie geheilt werden. Wenn diese aber nicht anschlägt oder Betroffene einen Rückfall erleiden, greifen Mediziner:innen auf eine sogenannte CAR-T-Zell-Therapie zurück, die genetisch veränderte T Zellen der Patient:innen einsetzt. Sie steigert die Heilungschancen der Betroffenen im Vergleich zum bisherigen Standard der Hochdosischemotherapie.

Das Team um Prof. Dr. Reinhardt hat sich zum Ziel gesetzt, die Wirkmechanismen der CAR-T-Zellen genauer zu verstehen und mit neuen Behandlungsmethoden die Heilungschancen der Patient:innen zu verbessern. Eine CAR-T-Zell-Therapie verändert die T-Zellen, eine spezifische Form der Immunzellen, gentechnisch so, dass sie die bösartigen Lymphomzellen erkennen und abtöten können. Der dafür erforderliche Laborprozess ist Hightech: Aus dem Blut der Patient:innen werden T-Zellen herausgefiltert und mit einem spezifischen Antigenrezeptor (CAR) ausgestattet. Dieser dockt an definierte Moleküle auf der Oberfläche von Tumorzellen an. Nachdem die CAR-T-Zellen wieder in den Körper übertragen wurden, vermehren sie sich und bekämpfen den Tumor.

Um diesen Therapieansatz weiterzuentwickeln, verfolgen die Wissenschaftler:innen um Prof. Dr. Reinhardt mehrere Ansätze. Als „lebendes Arzneimittel“ durchlaufen CAR-T-Zellen biologische Prozesse wie Wachstum, Ausbreitung und Zelltod. Die Forscher:innen untersuchen, welche Gene und Signalwege diese Prozesse beeinflussen, um besser zu verstehen, wann eine CAR-T-Zell-Therapie erfolgreich ist.

Ein weiterer Forschungsansatz ist die Frage, welche Zellmechanismen sich als potenzielle Ziele für Kombinationstherapien eignen. Mit zusätzlichen Medikamenten möchte das Team von Prof. Dr. Reinhardt die therapeutische Wirksamkeit der CAR-T-Zellen erhöhen. Das Team erwartet erste Ergebnisse in den nächsten zwei Jahren. Abhängig von diesen Ergebnissen ist es möglich, dass nach weiteren zwei Jahren erste klinische Untersuchungen beginnen.

* DLBCL steht für „Diffuse Large B-Cell Lymphoma“ ]]>
Ungleiche ärztliche Versorgung: Weniger Haus- und Kinderärzt:innen in sozial benachteiligten Stadtteilen https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1526 1526 Mon, 15 Jan 2024 11:18:21 +0100 In vielen Großstädten gibt es Stadtteile, die sozial schlechter gestellt sind. Das wirkt sich auch auf die medizinische Versorgung aus: Forschende der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen und des Universitätsklinikums Essen haben das am Beispiel der Stadt Essen nachgewiesen. Im sozial schwächeren Norden gibt es im Vergleich zum bessergestellten Süden etwa ein Viertel weniger Hausärzt:innen und nur halb so viele Kinderärzt:innen.
„Mit einer stärkeren sozialen Benachteiligung geht ein schlechterer wohnortnaher Zugang zur Primärversorgung einher, insbesondere für Kinder und Jugendliche“, so das Fazit der Autor:innen. Sie sind besorgt darüber, dass diese ungleiche Verteilung eine gesundheitliche Ungleichheit verfestigt und am tatsächlichen Bedarf der Bevölkerung vorbeigeht.
„Üblicherweise wird die Verteilung der hausärztlich tätigen Ärzt:innen durch die Kassenärztlichen Vereinigungen per Bedarfsplanung gesteuert“, erklärt der Politologe Philip Schillen, Erstautor der Studie und wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Allgemeinmedizin. „Diese Bedarfsplanung lässt aber starke soziale Gefälle innerhalb einer Planungseinheit häufig unberücksichtigt. Das sehen wir in dieser Form als ungeeignet an, um die drohende bzw. schon bestehende Unterversorgung der Bevölkerung in benachteiligten Stadtteilen einzudämmen.“
Soziale und gesundheitliche Herausforderungen innerhalb von Stadtvierteln müssen dringend stärker berücksichtigt werden, fordern die Autor:innen. Dazu gehören unter anderem finanzielle Anreize für dort praktizierende Ärzt:innen. Entsprechende Ansätze in Form von Stipendien, finanzieller und organisatorischer Unterstützung für Hausärzt:innen auf dem Land gibt es bereits. „Aber das Problembewusstsein für die lokale Unterversorgung in der Stadt ist anscheinend sowohl in der Politik als auch in der Selbstverwaltung geringer“, so Schillen.
Die jüngst auf den Weg gebrachten Gesundheitskioske sowie Primärversorgungszentren können ein wichtiger Baustein sein, um den Zugang zu ärztlicher Versorgung auch in sozial benachteiligten Stadtteilen künftig sicherzustellen.

Link zur Originalveröffentlichung:
Primary Care Inequalities to the Disadvantage of the Population of Socially Deprived Urban Areas: A Case Study of Essen, Germany Thieme E-Journals - Das Gesundheitswesen / Abstract (thieme-connect.com)
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Neues Berechnungssystem: Schwere der Graft-versus-Host-Krankheit besser klassifizieren https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1525 1525 Thu, 11 Jan 2024 10:03:34 +0100 Die häufigste Zelltherapie gegen Krebserkrankungen ist die allogene Stammzelltransplantation. Nach dieser lebensrettenden Behandlung kann vor allem eine schwerwiegende Komplikation auftreten: die Transplantat-gegen-Wirt Reaktion, auch bekannt als Graft-versus-Host-Krankheit (GVHD). Bisher wurde diese Erkrankung in vier Schweregrade unterteilt. Ein deutsches Forschungskonsortium hat nun ein System entwickelt und validiert, in dem sich bis zu zwölf Schweregrade unterscheiden lassen. Die Ergebnisse wurden kürzlich in „Nature Communications“ veröffentlicht. Das Tool zur Onlineberechnung der GVHD stellen die Forschenden ihren ärztlichen Kolleg:innen unter www.gvhd.online zur Verfügung.
„Wir haben 30 Jahre Klassifizierungspraxis in Frage gestellt, weil wir vermutet haben, dass die bisherige Einteilung der akuten Graf-versus-Host-Krankheit die Vielfalt der Patienten nicht adäquat berücksichtigt“, so Priv.-Doz. Dr. Dr. Amin T. Turki, der mit seiner Arbeitsgruppe „Computational Hematology“ am Universitätsklinikum Essen das Forschungskonsortium initiiert und geleitet hat. „Das neue System erlaubt eine präzisere Diagnose“, erklärt Dr. Turki, der unter anderem vom UMEA-Clinician Scientist-Programm der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen gefördert wurde.

Das interdisziplinäre, diverse Team der Arbeitsgruppe „Computational Hematology“ hat im Rahmen des interdisziplinären Projekts mehrere datengesteuerte Klassifikationssysteme der akuten GVHD entwickelt und in Zusammenarbeit mit Wissenschaftler:innen der Universitätskliniken Charité Berlin, Hamburg, Hannover und Heidelberg an den Daten von über 3000 Patient:innen getestet. Die Forschenden haben sowohl alle herkömmlichen als auch mehrere neu geschaffene datengesteuerte Bewertungssysteme direkt miteinander verglichen. Das beste System unterscheidet nun bis zu 12 Graduierungen der GVHD, die mit signifikanten Unterschieden im klinischen Ergebnis verbunden sind.

Das neue Bewertungstool berücksichtig bislang vor allem drei klinische Hauptkriterien der akuten GVHD: den Zustand von Haut, Leber und Gastrointestinaltrakt. Zukünftig möchten die Forschenden weitere Datenquellen einbeziehen, wie z.B. Biomarker, um den Behandlungserfolg einer Stammzelltransplantation noch weiter zu verbessern.


Link zur Originalveröffentlichung:
Evren Bayraktar*, Theresa Graf* et al. (…) and Amin T. Turki. Data-driven grading of acute graft-versus-host disease. https://www.nature.com/articles/s41467-023-43372-2

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Bluttest sagt Therapieerfolg bei Sarkomen voraus https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1524 1524 Tue, 09 Jan 2024 10:30:02 +0100 Gastrointestinale Stromatumoren, kurz GIST, sind bösartige Tumoren, die zur Gruppe der Sarkome gehören. Bei fortgeschrittener Erkrankung wird in aller Regel mit Imatinib behandelt, einem als Tablette verabreichten Hemmstoff der KIT-Kinase, dem wichtigsten Motor der GIST-Erkrankung. Trotz der meist guten Wirkung von Imatinib entwickeln im Verlauf der Behandlung nahezu alle Patient:innen eine Resistenz, und die Erkrankung schreitet weiter voran. Eine ganze Reihe von Medikamenten stehen inzwischen als Behandlungsalternativen zur Verfügung, um Imatinib-resistente GIST zu behandeln. Welches Medikament wann am besten hilft, ist bislang nicht ausreichend untersucht. Forschende der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen und der Universitätsklinik Essen konnten nun im Rahmen einer weltweit durchgeführten Studie erstmalig zeigen, dass mit Hilfe eines modernen Bluttests die Wirksamkeit für diese Therapien vorhergesagt werden könnte. Ihre Ergebnisse haben sie gemeinsam mit einem internationalen Forschungsteam kürzlich in „Nature Medicine“ veröffentlicht.
Im Rahmen der INTRIGUE-Studie wurde die Wirksamkeit von Sunitinib und Ripretinib bei neu aufgetretener Imatinib-Resistenz verglichen. Die erste Analyse der Studie ergab keinen Unterschied in der Wirksamkeit der beiden Medikamente. Allerdings wurde bei allen Patient:innen vor Einleitung der Therapie eine sogenannte Plasmasequenzierung durchgeführt. Bei vielen Erkrankten finden sich kleine Fragmente der Erbsubstanz von Tumoren im Blutstrom („zirkulierende Tumor-DNA oder ctDNA), die sich mithilfe moderner Sequenziermethoden nachweisen lassen. Die Forschungsgruppe konnte nun zeigen, dass sich die Wirksamkeit der beiden Medikamente bei einem Teil der Patient:innen anhand der Tumor-DNA sehr genau vorhersagen ließ.
„Ein solcher Test könnte also die Auswahl der richtigen Therapie ermöglichen und im Gegenzug auch die Anwendung wirkungsloser Therapien vermeiden“, erklärt Prof. Sebastian Bauer, leitender Arzt des Sarkomzentrums des WTZ und federführender Autor der Nature Medicine-Publikation. „Die Ergebnisse unserer Studie zeigen, dass die genetischen Daten aus den Blutproben Betroffener eine ganz handfeste Entscheidungshilfe bei der Auswahl von Therapien sein können. Dass mithilfe von Gen-Analysen aus einer einfachen Blutprobe erstmalig der Erfolg oder Misserfolg einer Therapie vorhergesagt werden kann, ist schon eine kleine Sensation. Ich bin zuversichtlich, dass für Patient:innen mit GIST diese Methode ein wirksamer Schritt hin zur effektiven Personalisierungstherapie ist.“
Die Arbeitsgruppe von Prof. Bauer plant anhand dieser Studiendaten, den Nutzen einer Plasmasequenzierung bei GIST-Patient:innen weiter zu untersuchen, um sie auch in anderen Therapielinien und z.B. auch für den personalisierten Einsatz von Metastasenchirurgie zu nutzen.

Link zur Originalveröffentlichung:
Ripretinib versus sunitinib in gastrointestinal stromal tumor: ctDNA biomarker analysis of the phase 3 INTRIGUE trial | Nature Medicine
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Schädel-Hirn-Trauma bei Kindern: Smartphone-App hilft bei ambulanter Überwachung https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1523 1523 Fri, 05 Jan 2024 13:00:00 +0100 In 11 Kinderkliniken in Deutschland werden im Zuge eines großen Forschungsprojektes ab September 2025 Kinder und Jugendliche mit Schädel-Hirn-Trauma (SHT) mithilfe einer neuen App ambulant überwacht. Geleitet wird das mit SaVeBRAIN.Kids* abgekürzte Vorhaben von einem Team der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen (UDE). Die App kann den Schweregrad eines SHT schnell und zuverlässig erkennen. Die App-Analyse hilft den Behandelnden bei der Entscheidung, ob Betroffene stationär aufgenommen werden müssen oder ob eine ambulante Versorgung genügt. Ist der Test erfolgreich, könnten Krankenhäuser, die die App einsetzen, entlastet werden. Gefördert wird das Projekt durch den Innovationsausschuss des Gemeinsamen Bundesausschusses ab September 2024 für 3,5 Jahre mit 5,9 Millionen Euro. Davon fließen knapp 2,8 Millionen Euro an die UDE und Universitätsmedizin Essen.
Das Schädel-Hirn-Trauma zählt zu den häufigsten Verletzungen im Kindesalter. In Deutschland werden pro Jahr mehr als 90.000 Kinder stationär überwacht.** Davon verlaufen die meisten Fälle allerdings mild, und genau diese Gruppe steht im Fokus der Beobachtungen. „Die App kommt nur bei Kindern und Jugendlichen zum Einsatz, bei denen ein sehr geringes Risiko für eine Verletzung des Gehirns besteht“, sagt Konsortialführerin PD Dr. Nora Bruns von der Klinik für Kinderheilkunde I des Universitätsklinikums Essen. „Denn aus der Praxis wissen wir, dass diese Gruppe oft hospitalisiert wird, weil man sichergehen möchte, dass keine schwerwiegende Verletzung übersehen wurde.“

Bei dem Projekt werden Ärzt:innen in der Notaufnahme bei der Erhebung einer strukturierten Anamnese und Untersuchung unterstützt. Darauf basierend wird entschieden, ob ein Kind sofort nach Hause gehen kann oder noch für einige Stunden in der Notaufnahme beobachtet wird. Die App soll die Eltern im Alltag daran erinnern, ihr Kind regelmäßig zu beobachten. Sie helfe ihnen einzuschätzen, ob möglicherweise doch eine Verletzung des Gehirns vorliegt, die behandelt werden müsste. Durch den neuen Versorgungspfad sollen Krankenhausaufnahmen seltener werden. Dies käme vor allem den Patient:innen und ihren Familien zugute. Für das Gesundheitssystem würden zudem weniger Kosten entstehen.
Die neue App-gestützte Versorgungsform bei mildem Schädel-Hirn-Trauma wird gemeinsam mit Krankenkassen und weiteren Projektpartner:innen wie der Ludwig-Maximilians-Universität München und der Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hof erprobt.

* SaVeBRAIN.Kids steht für „Sichere ambulante Versorgung von Kindern mit mildem Schädelhirntrauma“.
Bildunterschrift: PD Dr. Nora Bruns leitet das App-basierte Forschungsprojekt zur ambulanten Versorgung von Kindern mit mildem Schädel-Hirn-Trauma. Unterstützt wird sie von Prof. Dr. Christian Dohna-Schwake. Beide arbeiten an Klinik für Kinderheilkunde I des Universitätsklinikums Essen.

** Quelle: Publikation „Hospitalization and Morbidity Rates After Pediatric Traumatic Brain Injury: A Nation-Wide Population-Based Analysis“, aus „Frontiers in Pediatrics“ (Volume 9, 2021), http://doi.org/10.3389/fped.2021.747743


PD Dr. Nora Bruns leitet das App-basierte Forschungsprojekt zur ambulanten Versorgung von Kindern mit mildem Schädel-Hirn-Trauma. Unterstützt wird sie von Prof. Dr. Christian Dohna-Schwake. Beide arbeiten an Klinik für Kinderheilkunde I des Universitätsklinikums Essen. (© Burkhard Büscher, UK Essen) ]]>
Aufnahme in „Junges Kolleg“: Akademie der Wissenschaften und der Künste fördert UDE-Nachwuchsforscherin https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1522 1522 Thu, 04 Jan 2024 11:30:00 +0100 Zum 1. Januar 2024 ist Dr. Anja Oßwald von der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen (UDE) in das Junge Kolleg der Nordrhein-Westfälischen Akademie der Wissenschaften und der Künste (AWK) aufgenommen worden. Die 34-jährige Nachwuchsforscherin beschäftigt sich mit Erkrankungen der Hauptschlagader und der Diagnostik von Komplikationen mithilfe technischer Anwendungen. Das Junge Kolleg eröffnet ihren Mitgliedern einen finanziellen Freiraum für die eigene Forschung in Form eines jährlichen Stipendiums in Höhe von 10.000 Euro. Zudem ermöglicht es den Stipendiat:innen den Austausch mit anderen exzellenten Forscher:innen und Künstler:innen.
Dr. Anja Oßwald studierte an der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg bis 2016 Medizin. Während ihrer Promotion forschte sie am Houston Methodist Research Institute und erlernte die „Computational Fluid Dynamics“-Technologie, die im Bereich der Aorten-Chirurgie angewendet wird. 2022 wurde sie in das 3-jährige Clinician Scientist Programm der UMEA aufgenommen. 2023 erhielt sie den „Young Surgeon Award“ der European Society for Cardiovascular and Endovascular Surgery (ESCVS). Ihre klinische Ausbildung begann in der Herzchirurgie des Universitätsklinikums Heidelberg. Nach 3 Jahren wechselte sie an die Universitätsmedizin Essen, wo sie im April 2023 ihren Facharzt für Herzchirurgie gemacht hat. Seit Oktober 2023 studiert sie, um einen „Master of Health Business Administration“ zu erlangen. Dr. Oßwald arbeitet an der Klinik für Thorax- und Kardiovaskuläre Chirurgie des Universitätsklinikums Essen.

Über das Junge Kolleg der AWK
Das Junge Kolleg der Nordrhein-Westfälischen Akademie der Wissenschaften und der Künste ist eine Gruppe von herausragenden Forschenden, die in NRW tätig sind. Es bietet eine Plattform für interdisziplinären Austausch und fördert vielversprechende Talente in verschiedenen wissenschaftlichen Bereichen. Mitglieder des Jungen Kollegs werden für ihre exzellente Forschung oder Kunst und ihr Engagement in der Wissenschaft ausgewählt. Das Junge Kolleg besteht seit 2006 und zählt rund 170 aktive, assoziierte und ehemalige Stipendiat:innen. Die Mitglieder werden für jeweils 4 Jahre berufen. Es richtet sich an Promovierte sowie herausragende künstlerische Talenten aus Nordrhein-Westfalen, die nicht älter als 36 Jahre sind. Die Ausschreibung für das Junge Kolleg erfolgt jeweils im Frühjahr eines Jahres.

Weiterführende Links zum Jungen Kolleg der AWK:
http://www.awk.nrw/aktuelles-aus-dem-jungen-kolleg, Aktuelles zum Jungen Kolleg
http://www.awk.nrw/junges-kolleg/mitglieder, Mitgliederliste
http://www.awk.nrw/kontakt, Kontaktmöglichkeiten

Mehr Informationen zu der Universitätsmedizin Essen Clinician Scientist Academy, kurz UMEA, sowie zu den aktuellen Förderangeboten finden sich unter http://www.uni-due.de/med/umea/.

Die Internetseite der European Society for Cardiovascular and Endovascular Surgery ist unter http://escvs.com/ abrufbar.


UDE-Nachwuchsforscherin Dr. Anja Oßwald (© Nordrhein-Westfälische Akademie der Wissenschaften und der Künste / Bettina Engel-Albustin 2023) ]]>
Weltweite Studie zum Prostatakrebs: Klinik für Urologie im Uroonkologischen Zentrum schneidet hervorragend ab https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1521 1521 Wed, 20 Dec 2023 11:30:22 +0100 In der aktuellen Auswertung der Studie zum Prostate Cancer Outcome (PCO) belegt die Klinik für Urologie des Uroonkologischen Zentrums den ersten Platz im Hinblick auf das Auftreten von Inkontinenz nach einer radikalen Prostata-Entfernung. „Patienten, die im Prostatazentrum der Universitätsmedizin Essen operiert wurden, haben das geringste Risiko für eine Inkontinenz nach der Operation. Dieser Punkt ist für die Lebensqualität der Patienten ausgesprochen wichtig“, erklärt Prof. Dr. Boris Hadaschik, Direktor der Klinik für Urologie und Leiter des Uroonkologischen Zentrums. Berücksichtigt wurden in der aktuellen Studie insgesamt 130 deutschsprachige Zentren.
„Nachdem wir im letzten Jahren Platz 6 belegt haben, freue ich mich sehr über die herausragende Spitzenposition in der aktuellen Auswertung. Damit liegen wir trotz unserer noch eher kleineren Größe vor den etablierten Operationszentren im deutschsprachigen Raum. So ein Erfolg ist nur durch eine optimale Teamleistung zu schaffen, die neben der Pflege auch unsere Physiotherapie einschließt“, so Prof. Dr. Boris Hadaschik.

Ziel der PCO-Studie ist es herauszufinden, in welchen Zentren die Behandlung des lokal begrenzten Prostatakrebses im Hinblick auf die patientenberichtete Lebensqualität besonders gut gelingt und durch Schulungsangebote die Ergebnisse insgesamt zu verbessern.

Ausgewertet werden die Daten von Patienten ein Jahr nach Behandlung. An der internationalen Prostate Cancer Outcome (PCO) Studie nehmen 186 DKG-zertifizierte Prostatakrebszentren teil. Diese haben in den letzten Jahren 60.000 Patienten in die Studie eingeschlossen. In dem Benchmarking–Bericht, welcher durch die DKG und OnkoZert veröffentlicht wurde, werden die case-mix-adjustierten, posttherapeutischen Ergebnisse auf Zentrumsebene anonymisiert verglichen.

Mehr unter:
https://www.pco-study.com/ ]]>
2. Teil der Medizin-Promotionen 2023: 95 Studierende erhalten Doktor-Titel https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1520 1520 Fri, 15 Dec 2023 13:30:00 +0100 Am 8. Dezember 2023 hat die Medizinische Fakultät der Universität Duisburg-Essen (UDE) die letzte Promotionsfeier des Jahres veranstaltet. Es war die 74. der vergleichsweise jungen Fakultät, die 1963 gegründet wurde. Während der Promotionsfeier konnten 31 Doktorand:innen vor Ort feierlich ausgezeichnet werden. Ihre Urkunden erhielten sie von Prof. Dr. Stefanie Flohé, Vorsitzende des Promotionsausschusses, und Prof. Dr. Jan Buer, Dekan der Medizinischen Fakultät der UDE.
Zwischen Mai und Oktober 2023 haben 95 Prüflinge das Promotionsverfahren erfolgreich abgeschlossen, davon 84 mit dem Titel „Dr. med.“ (Medizin), 7 mit „Dr. rer. medic.“ (Medizinwissenschaften), 2 mit „Dr. med. dent.“ (Zahnmedizin) und 2 Prüflinge mit dem „PhD“ (Doctor of Philosophy). Mit 52 Doktorandinnen waren es erneut mehr Frauen als Männer (43).

Von den Promovend:innen wurden 20 mit „magna cum laude“ (sehr gut) ausgezeichnet; 5 schlossen ihre Promotion gar mit „summa cum laude“ (mit Auszeichnung) ab. 52 Prüflinge bestanden mit „cum laude“ (mit höchstem Lob) und 18 mit „rite“ (in ordnungsgemäßer Weise).

Ausgezeichnet wurden zudem diejenigen, die 2023 das UMEA Clinician Scientist Programm abgeschlossen haben. Sie erhielten ihre Urkunden von Prof. Dr. Anke Hinney, Prodekanin für wissenschaftlichen Nachwuchs und Diversität.

Dr. Björn Bösken wurde für seine Dissertation mit dem Titel „Untersuchung der intrinsischen Hemmung von humanen natürlichen Killerzellen nach Polytrauma“ mit dem von der Stiftung Universitätsmedizin Essen gestifteten Promotionspreis der Medizinischen Fakultät ausgezeichnet. Die Doktorarbeit ist von Prof. Dr. Stefanie Flohé betreut worden. Sie arbeitet in der Klinik für Unfall-, Hand- und Wiederherstellungschirurgie des Universitätsklinikums Essen.

Darüber hinaus erhielt Dr. Natalie Wossidlo den Promotionspreis der Deutschen Gesellschaft für Transfusionsmedizin und Immunhämatologie (DGTI). Sie promovierte am Institut für Transfusionsmedizin bei Prof. Dr. Peter Horn. Das Thema ihrer Doktorarbeit lautet „A novel model for MDS-associated gene dosage insufficiency of the transcription factor MYBL2“.

Weiterführende Links:
http://www.uni-due.de/med/umea/clinican-scientist-program.php, UMEA Clinician Scientist Programm
http://www.dgti.de/gesellschaft/dgti/gesellschaft/preise/promotionspreis, Promotionspreis der DGTI


2. Promotionsfeier 2023: Alle vor Ort Ausgezeichneten im Deichmann Auditorium des Lehr- und Lernzentrums der Medizinischen Fakultät der UDE (© Rudolf Wichert) ]]>
Humanes Zytomegalievirus: Neue antivirale Antikörper als Therapieansatz https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1519 1519 Mon, 11 Dec 2023 14:31:47 +0100 Das humane Zytomegalievirus (HCMV) ist für bestimmte Bevölkerungsgruppen besonders gefährlich. Bei Neugeborenen oder Personen mit angeborenem oder erworbenem Immundefekt sowie unter immunsuppressiver Therapie kann die Infektion Komplikationen hervorrufen und zahlreiche Organsysteme schädigen. Die derzeit verfügbaren Medikamente haben unerwünschte Nebenwirkungen und können das Knochenmark und die Nieren schädigen. Forschende der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen und des Universitätsklinikums Essen haben nun neue antivirale Antikörper entdeckt, die den Grundstein für innovative Therapieansätze zur Bekämpfung dieser weit verbreiteten Infektion legen.


Dr. Mira Alt und Prof. Dr. Adalbert Krawczyk aus der Klinik für Infektiologie waren maßgeblich an der kürzlich in „Immunity“ veröffentlichten Studie beteiligt. In enger Kooperation mit ihren Kollegen Prof. Dr. Christian Sinzger aus Ulm und Prof. Dr. Florian Klein aus Köln ist es dem Forschungsteam gelungen, neuartige Antikörper zu identifizieren, die gezielt gegen HCMV wirken. Damit hoffen sie, vielversprechenden Ansatz zur Prävention und Behandlung der Virusinfektion gefunden zu haben.
„Die Entwicklung neuer antiviraler Antikörper gegen HCMV markiert einen wichtigen Schritt in der Medizin, der das Potenzial hat, das Leben von vielen Menschen zu verbessern“, so Prof. Dr. Ulf Dittmer, Direktor des Institutes für Virologie, und Prof. Dr. Oliver Witzke, Direktor der Klinik für Infektiologie, beide Co-Autoren der Studie.
Das Forschungsteam hat im Blut von rund 9.000 Personen nach Antikörpern gegen HCMV gesucht und ist dabei auf neue, hochwirksame Antikörper gestoßen. „Diese neuen Antikörper wirken gegen verschiedene Stämme und auch gegen klinische Isolate. Sie übertreffen die bisher bekannten und in klinischen Studien verwendeten Antikörper“, so die Autor:innen. Die neuen Antikörper sollen deshalb möglichst bald für eine klinische Anwendung weiterentwickelt werden.

Link zur Orginalveröffentlichung:
Single-cell analysis of memory B cells from top neutralizers reveals multiple sites of vulnerability within HCMV Trimer and Pentamer - PubMed (nih.gov) ]]>
Sichtbar mehr Bewegung: Forschende aus dem Ruhrgebiet entwickeln neues Mikroskop für Immunzellen https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1518 1518 Mon, 11 Dec 2023 11:29:56 +0100 Immunzellen bekämpfen beispielsweise Infektionserreger oder suchen nach sich entwickelnden Krebserkrankungen. Dazu wandern sie permanent durch die Gewebe unseres Körpers. Am falschen Ort jedoch können Immunzellen wie Neutrophile Granulozyten auch Schäden anrichten: Infiltrieren diese weißen Blutkörperchen Tumoren, verschlechtert das häufig die Prognose für Patient:innen. Betroffene könnten daher von Arzneimitteln profitieren, die das Einwandern von Neutrophilen in Tumoren verhindern. Bisher ließ sich dieses Migrationsverhalten nur mit herkömmlicher Videomikroskopie untersuchen. Mit dieser Technik beobachtet ein einzelnes Objektiv die Bewegung von Zellen unter dem Mikroskop – eine Probe nach der anderen, der Reihe nach. Forschende der Universität Duisburg-Essen (UDE) und des Leibniz-Instituts für Analytische Wissenschaften (ISAS) haben nun ein Mikroskop für die Hochdurchsatzanalyse von Arzneimittelsubstanzen entwickelt. Damit können sie 64 und künftig 384 Proben gleichzeitig untersuchen. Ihr Mikroskop ComplexEye (dt. Facettenauge oder Komplexauge) haben sie nun in Nature Communications vorgestellt.
„Wenn man wüsste, wie sich Neutrophile steuern lassen, würden sich viele Erkrankungen besser behandeln lassen“, sagt Prof. Dr. Matthias Gunzer, Direktor am Institut für Experimentelle Immunologie und Bildgebung (UDE) sowie Leiter der Abteilung Biospektroskopie am ISAS. Aber um solche Forschungsarbeiten voranzutreiben, fehlte es bisher an Untersuchungsmethoden, vor allem für die kleinen, schnell wandernden Immunzellen. Gunzer und seine Co-Autor:innen konnten nun mit der Technik des ComplexEye das Tempo bei der Migrationsanalyse drastisch erhöhen.
60-mal schneller als herkömmliche Mikroskope
„Wir konnten in unseren Testläufen die Proben rund 60-mal schneller untersuchen als es mit herkömmlicher Videomikroskopie möglich gewesen wäre“, erklären die beiden Erstautorinnen Zülal Cibir und Jaqueline Hassel (UDE). Um den Einfluss existierender Arzneimittelwirkstoffe auf die Migration von Neutrophilen zu untersuchen, haben die Essener Forschenden rund 1.000 Wirkstoffe aus einer Substanzbibliothek des Lead Discovery Centers Dortmund getestet. Für die anschließende Analyse programmierten die KI-Expert:innen am ISAS eine passgenaue Software. Mithilfe des KI-unterstützten ComplexEye-Systems identifizierten die Forschenden dann innerhalb von nur vier Tagen 17 Substanzen, die die Beweglichkeit der humanen Neutrophilen stark beeinflussen können.

ComplexEye: weitere Diagnoseverfahren möglich
Zunächst sind die Erkenntnisse von grundlagenwissenschaftlichem Wert, aber die Forschenden hoffen, dass sich hieraus viele neue therapeutische Möglichkeiten ergeben. „Mit einigen kleineren Anpassungen lässt sich das ComplexEye auch für andere Zellen anwenden, um beispielsweise Krankheitsverläufe zu beobachten und dabei Frühwarnzeichen für eine Verschlimmerung von Infektionen wie drohende Blutvergiftungen zu erkennen“, so Immunologe Gunzer.

Über das ComplexEye
Um das ComplexEye zu entwickeln, haben Wissenschaftler:innen der Medizinischen Fakultät, der Elektro- und Informationstechnik der UDE und des Dortmunder ISAS eng zusammengearbeitet. „Die Herausforderung war, miniaturisierte Mikroskope zu bauen, beweglich zu machen und so dicht zu einem System zusammenzufügen, dass sie Videos von jeder einzelnen der 384 Kammern einer Well-Platte, einer gängigen Untersuchungskassette, aufnehmen können“, sagt Dr. Reinhard Viga aus dem Fachgebiet Elektronische Bauelemente und Schaltungen der UDE. Der Elektroingenieur leitete den technischen Aufbau des neuen Mikroskops. Wie das Facettenauge einer Fliege bewegt sich das ComplexEye unter der Well-Platte und macht gleichzeitig mit allen Linsen Aufnahmen im Abstand von acht Sekunden. Diese Aufnahmen fügen die Forschenden anschließend zu einem Zeitraffer-Video zusammen. Die in diesen Videos sichtbaren wandernden Zellen verfolgen („tracken“) die Forschenden anschließend mithilfe von KI. In Zukunft soll das ComplexEye um weitere Linsen erweitert werden, sodass noch mehr Aufnahmen möglich werden.


Link zur Originalveröffentlichung in Nature Communications: ComplexEye: a multi-lens array microscope for high-throughput embedded immune cell migration analysis


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Anti-Fatigue-App für Krebskranke: Bessere Behandlung bei Erschöpfungssyndrom https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1517 1517 Fri, 08 Dec 2023 11:00:00 +0100 Das Land NRW unterstützt die Entwicklung einer Medizin-App, mit der die Behandlung von Menschen mit Krebs verbessert werden soll. An dem dafür eingerichteten Verbundprojekt FAITH* sind Forschende der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen (UDE) maßgeblich beteiligt. Entwickelt wird eine App für onkologische Patient:innen, die den Grad ihrer Erschöpfung, der sogenannten Fatigue, ermitteln kann. Mit den erfassten Daten können die Forschenden wirksamere Therapien erarbeiten, mit denen Betroffene behandelt werden könnten. Das Land NRW fördert FAITH bis 2025 mit 760.000 Euro, an das Essener Projektteam fließen davon knapp 150.000 Euro.
Krebspatient:innen erleben oft extreme Erschöpfung während oder nach der Therapie. Diese Fatigue kann ihre Lebensqualität massiv beeinträchtigen und die Leistungsfähigkeit verringern. Das wirkt sich auf den Alltag aus: Soziale Aktivitäten leiden und der berufliche Handlungsspielraum wird eingeschränkt, was zum Beispiel zu sozialer Isolation führen kann.

Bisher werden die Symptome in der Regel mit Verhaltenstherapie und Bewegungsübungen behandelt, aber nur circa 30 Prozent der Betroffenen können die empfohlenen Bewegungsrichtlinien einhalten. Aufgrund der Erkrankung tritt schon nach leichter körperlicher Tätigkeit eine extreme Erschöpfung auf, die sich auch nach Erholungsphasen nicht bessert. Hier gilt es, durch die App möglichst niederschwellig Angebote zu machen. Diese erfasst Gesundheitsdaten automatisch, ermöglicht aber auch eigene Angaben zum Gesundheitszustand. Die Kombination von Sensordaten, wissenschaftlichen Tests und Auswertungen einer Künstlichen Intelligenz (KI) zielt darauf ab, die Diagnose, Quantifizierung, Überwachung und Therapie der tumorassoziierten Fatigue zu verbessern.

Grundlage ist eine Gesundheits-App der Fimo Health GmbH, die auf dem Smartphone oder einer Smart-Watch der Patient:innen installiert wird. „Die Kombination aus klassischen Therapieformen, Echtzeit-Vitalparametern und dem Einsatz von KI wird uns eine individuellere Behandlung ermöglichen und die Versorgung der Betroffenen deutlich verbessern“, sagt PD Dr. Mitra Tewes, Wissenschaftlerin an der Universität Duisburg-Essen und Ärztliche Leiterin der Palliativmedizin am Universitätsklinikum Essen. Die KI wertet die Eingaben aus, die von den Patient:innen gemacht werden, und legt hieraus das Ausmaß der Bewegungstherapie fest. Dadurch wird verhindert, dass Betroffene über- oder unterfordert werden.

Das FAITH-Projekt wird geleitet von der Fimo Health GmbH. Partner im Verbundvorhaben sind die Teams um PD Dr. Mitra Tewes von der UDE, Prof. Dr. Karsten Seidl vom Fraunhofer IMS und Prof. Dr. Jürgen Dukart vom Forschungszentrum Jülich. Die NRW-Landesregierung fördert das Konsortium unter dem Dach der Initiative ZukunftBIO.NRW.

* FAITH steht für „Fatigue-Therapie: KI-gestützte Diagnostik und Therapie des tumorassoziierten Fatigue-Syndroms“.

Weiterführende Links:
Fimo Health GmbH, http://www.fimohealth.com/
Fraunhofer IMS, http://www.ims.fraunhofer.de/de/Geschaeftsfeld/Health.html
Forschungszentrum Jülich, http://www.fz-juelich.de/de
ZukunftBIO.NRW, http://www.zukunftbio.nrw/


PD Dr. Mitra Tewes, Wissenschaftlerin an der Universität Duisburg-Essen und Ärztliche Leiterin der Palliativmedizin am Universitätsklinikum Essen (© Martin Kaiser, UK Essen) ]]>
1,5 Mio. Euro für Hautkrebsforschung: EU-Forschungsrat vergibt ERC Starting Grant erstmals an Essener Forscher https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1516 1516 Thu, 07 Dec 2023 10:30:00 +0100 Europas führende Förderorganisation, der Europäische Forschungsrat (ERC), unterstützt die Hautkrebsforschung von Wissenschaftler:innen der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen (UDE) bis 2028 mit 1,5 Millionen Euro. Mit einem „ERC Starting Grant“ fördert das EU-Gremium den Onkologen und Dermatologen Prof. Dr. Dr. Alpaslan Tasdogan. Erstmals geht diese Förderung an einen in Essen tätigen Forscher. Ziel von Professor Tasdogan und seinem Team ist, durch Untersuchungen an Patient:innen besser zu verstehen, warum sich gesunde Zellen in Zellen des Schwarzen Hautkrebses verwandeln, im Körper streuen und wie diese Metastasen bekämpft werden können.
Der Schwarze Hautkrebs, auch als Malignes Melanom bekannt, zählt zu den gefährlichsten Krebsarten. Er verbreitet sich schneller als viele andere im Körper und kann seinen eigenen Stoffwechsel besser an den der Betroffenen anpassen. Dadurch ist er mit klassischen Therapien sehr schwer zu bekämpfen. Die Patient:innen sterben an Metastasen in lebenswichtigen Organen. Die Zahl der Neuerkrankungen ist in den vergangenen 50 Jahren um mehr als das Fünffache gestiegen.

„Wir Forschenden haben bisher nicht hinreichend verstanden, wie der Schwarze Hautkrebs metastasiert und müssen meist tatenlos zusehen, wie die Betroffenen durch die Angriffe der gestreuten Zellen sterben“, fasst es Prof. Dr. Dr. Tasdogan zusammen. „Wir vermuten, dass der Krebs seinen Stoffwechsel verändert und möchten herausfinden, welche Prozesse im Körper dahinterstecken.“ Gelingt dies, könnten neue, wirksame Behandlungsmethoden entwickelt werden. Die Forschenden werden ihre Erkenntnisse in klinische Studien übertragen und mit Krebspatient:innen des Universitätsklinikums Essen (UK Essen) arbeiten. „Dafür werden wir metabolische Untersuchungen durchführen, die europaweit noch niemand gemacht. Ein großer Dank gilt meinem Team, das diese spannenden und komplexen Experimente umsetzt.“

„Wir sind sehr froh, dass Professor Tasdogan mit seiner Forschung europaweit überzeugt hat und solch eine angesehene Förderung bekommt“, sagt Prof. Dr. Jan Buer, Dekan der Medizinischen Fakultät der UDE. „Damit spielen wir in der wissenschaftlichen Champions League mit.“

„Diese Förderung bringt unseren Forschungsstandort richtig nach vorne“, betont Prof. Dr. Dirk Schadendorf, Direktor der Klinik für Dermatologie des UK Essen. „Die Vergabe wird auch außerhalb Essens wahrgenommen und ist für andere Forschungstalente ein Argument mehr, nach Essen zu kommen und mit uns die Spitzenmedizin an der UK Essen zu leben.“

Prof. Dr. Dr. Tasdogan ist Onkologe sowie Dermatologe und lehrt und forscht seit Oktober 2021 für die Medizinische Fakultät der UDE. Der Professor für Tumormetabolismus gilt als herausragendes Wissenschaftstalent. Seine Arbeit wurde bereits mehrfach ausgezeichnet und gefördert, unter anderem über das NRW-Rückkehrprogramm und das Emmy Noether-Programm der Deutschen Forschungsgemeinschaft. Er arbeitet an der Klinik und Poliklinik für Dermatologie, Allergologie und Venerologie des UK Essen.

Weiterführende Informationen:
Europäische Forschungsrat, http://erc.europa.eu/about-erc/erc-glance
ERC Starting Grant, http://erc.europa.eu/apply-grant/starting-grant
NRW-Rückkehrprogramm, http://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1267
Emmy Noether-Programm, http://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1293


UDE-Wissenschaftler Prof. Dr. Dr. Alpaslan Tasdogan mit seinem Team (v. l. n. r.): Dr. Robin Tamara Eisenburger, Gabriele Allies, Dr. Luiza Melo, Dr. Lena Espelage, Isa-Vanessa Westedt. Sie sind Teil der „AG Tumormetabolismus“ von Professor Tasdogan. (© Prof. Dr. Dr. Alpaslan Tasdogan) ]]>
Pleuramesothelium: Erste deutschsprachige Leitlinie veröffentlicht https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1515 1515 Tue, 05 Dec 2023 08:52:01 +0100 Pleuramesotheliome sind bösartige Tumore des Brustraumes, die u.a. durch langjährigen Kontakt mit Asbest entstehen können. Um Mediziner:innen eine bessere Orientierung bei der Behandlung von Pleuramesotheliomen im klinischen Alltag zu geben, hat die Deutsche Gesellschaft für Hämatologie und Medizinische Onkologie (DGHO) nun die erste deutschsprachige Leitlinie zur Diagnostik und Therapie des Pleuramesothelioms veröffentlicht. Federführend an der Entwicklung der Leitlinie waren auch drei Ärzte der Universitätsmedizin Essen und der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen: Priv.-Doz. Dr. Martin Metzenmacher und Priv.-Doz. Dr. Wilfried E. Eberhardt, beide Mitarbeiter der Inneren Klinik (Tumorforschung) (Direktor Prof. Dr. M. Schuler) und Prof. Dr. Martin Stuschke, Direktor der Klinik für Strahlentherapie.



Gemeinsam mit Expert:innen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz haben sie den aktuellen medizinischen Kenntnisstand zum Pleuramesotheliom zusammengefasst, um die Entscheidungsfindung von Ärzt:innen zu unterstützen. Die Leitlinie umfasst neben der Früherkennung, der Diagnose mit Bildgebung und Biopsie auch die Therapiestruktur, die sich nach dem Stadium und dem histologischen Subtyp richtet. Es werden Aspekte der medikamentösen Tumortherapie, der chirurgischen Therapie und der Strahlentherapie berücksichtigt.

Die Leitlinie kann online eingesehen werden unter:

https://www.onkopedia.com/de/onkopedia/guidelines/pleuramesotheliom/@@guideline/html/index.html ]]>
Prof. Dr. Jochen Seitz nimmt Ruf nach Essen an https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1514 1514 Fri, 01 Dec 2023 11:56:33 +0100 Die Klinik für Psychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie des Kindes- und Jugendalters in Essen bekommt einen neuen Ärztlichen Leiter: Jochen Seitz nimmt den Ruf an die Universität Duisburg-Essen auf eine W3-Professur an. Damit leitet der Experte für Essstörungen ab 1. Dezember 2023 auch die Klinik.

Gleichzeitig verabschiedet sich nach beinahe 20 Jahren an der LVR-Universitätsklinik Essen Prof. Dr. med. Johannes Hebebrand in den Ruhestand. „Während dieser Zeit prägte er die Klinik für Psychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie des Kindes- und Jugendalters maßgeblich in Therapie, Forschung und Lehre und verhalf ihr zu internationaler Sichtbarkeit“, erklärt Prof. Dr. Martin Teufel, Ärztlicher Direktor der LVR-Universitätsklinik Essen. „Wir bedauern diesen Abschied sehr, gleichwohl freuen wir uns darüber, mit Prof. Dr. med. Jochen Seitz einen ausgezeichneten Nachfolger gefunden zu haben“, sagt Teufel. „Mit modernen Konzepten in der Behandlung, ausgeprägter wissenschaftlicher Kompetenz sowie attraktiven Lehrkonzepten wird Jochen Seitz eine Bereicherung für uns und für Essen als Standort universitärer Medizin sein.“

Jochen Seitz (51) kommt von der Uniklinik der RWTH Aachen, wo er seit 2015 als Oberarzt in der Klinik für Psychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie des Kindes- und Jugendalters tätig war und 2018 auch habilitierte („Die Veränderung des Gehirnvolumens im Verlauf der adoleszenten Anorexia nervosa“). Der gebürtige Jülicher studierte Medizin an der Universität Witten/Herdecke mit akademischen Auslandsaufenthalten in den USA, der Schweiz, den Niederlanden und Kenia. In Aachen gründete und leitete er die Arbeitsgruppe „Translationale Essstörungsforschung“, um funktionelle und strukturelle Gehirnveränderungen bei Essstörungen zu verstehen und Behandlungsmöglichkeiten zu entwickeln. Seine neuesten Forschungsinteressen betreffen den Zusammenhang zwischen der Mikrobiom-Darm-Gehirn-Achse und psychischen Erkrankungen, insbesondere der Anorexia nervosa. Zu diesem Thema koordinierte er zuletzt einen europaweiten Forschungsverbund.

„Als begeisterter Kliniker, Forscher und Lehrender freue mich darauf, Teil einer exzellent aufgestellten Fakultät und Klinik an der Universität Duisburg-Essen zu werden“, sagt Jochen Seitz. Ich möchte mit den engagierten Teams und Expert*innen in Essen weiter dazu beitragen, psychische Erkrankungen bei Kindern und Jugendlichen besser zu verstehen sowie wirksam behandeln zu können. Kooperative Zusammenarbeit, intensive Vernetzung und das Nutzen digitaler Möglichkeiten sind für mich wichtige Elemente, um wissenschaftliche Erkenntnisse zu generieren und für unsere jungen Patient*innen vor Ort nutzbar zu machen.“

Die Antrittsvorlesung von Jochen Seitz wird im März 2024 stattfinden.
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68Ga-FAPI-PET: Bauchspeicheldrüsenkrebs früher erkennen und besser diagnostizieren https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1513 1513 Fri, 01 Dec 2023 10:34:09 +0100 Ist es wirklich Krebs? Hat er gestreut? Das sind die beiden großen Fragen, die sich Patient:innen und Mediziner:innen bei einem Tumorverdacht stellen. Um eine sichere Diagnose zu stellen, kommt häufig die Positronen-Emissions-Tomographie (PET) zum Einsatz. Die PET macht Stoffwechselvorgänge oder bestimmte Moleküle im Körper sichtbar und gibt so Hinweise auf molekulare Eigenschaften von Tumoren und Metastasen. Forschende der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen, des Westdeutschen Tumorzentrums am Universitätsklinikums Essen und des Deutschen Konsortiums für Translationale Krebsforschung (DKTK) haben die Rolle des PET beim Bauchspeicheldrüsenkrebs untersucht um diesen früher und umfänglicher zu erkennen und so die Heilungschancen verbessern. Ihre Ergebnisse haben sie kürzlich im Journal of Nuclear Medicine veröffentlicht.
Je früher ein Tumor erkannt wird, umso besser sind die Behandlungsaussichten und die Chance, den Krebs zu besiegen. Das gilt besonders für das Pankreaskarzinom, das häufig erst in fortgeschrittenen Stadien entdeckt wird. „Die bestehenden diagnostischen Ansätze und Untersuchungen reichen häufig leider nicht aus, um Bauchspeicheldrüsenkrebs früh genug zu erkennen. Es gibt deshalb dringenden Bedarf für eine präzise Früherkennung und neue effektivere Therapien“, so Prof. Dr. Jens Siveke, Direktor des Brückeninstituts für experimentelle Tumortherapie in Essen. Die neue Methodik könnte ein guter Ansatzpunkt sein.
Die Technik beruht auf einem mit Gallium markierten Molekül, das sogenannte krebsassoziierte und im Pankreaskarzinom angereicherte Fibroblasten erkennt und heißt in Fachkreisen kurz 68Ga-FAPI-PET. „Die 68Ga-FAPI-PET Methode zeigt in unserer Studie eine höhere Erkennungsrate und eine verbesserte diagnostische Genauigkeit im Vergleich mit den bisherigen Techniken“, so Dr. Lukas Kessler, Erstautor der Studie und Assistenzarzt am Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Neuroradiologie und wissschaftlicher Mitarbeiter der Klinik für Nuklearmedizin am Universitätsklinikum Essen. „Bei 8,4% der Studienteilnehmer:innen führte die 68Ga-FAPI-PET zu kleineren und größeren Änderungen ihrer klinischen Behandlung.“ Die Autor:innen der Studie hoffen, dass 68Ga-FAPI sich auch in weiteren Studien als leistungsfähiges Diagnoseinstrument für die Abklärung von Bauchspeicheldrüsenkrebs bestätigen wird.

Link zur Originalveröffentlichung:
68Ga-Labeled Fibroblast Activation Protein Inhibitor (68Ga-FAPI) PET for Pancreatic Adenocarcinoma: Data from the 68Ga-FAPI PET Observational Trial?

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Tag der Forschung 2023: Science and AI – Friend or Foe? https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1512 1512 Wed, 29 Nov 2023 09:56:41 +0100 Knapp 190 Doktorand:innen haben am 24. November am 22. Tag der Forschung der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen (UDE) teilgenommen. Die Veranstaltung stand in diesem Jahr ganz unter dem Motto „Science and AI – Friend or Foe?“.

In insgesamt 20 Gruppen wurden am Vormittag die Posterpräsentationen der Doktorand:innen von jeweils 3-4 internen Gutachter:innen bewertet. Das Nachmittagsprogramm eröffnete Dr. Barbara Marte, Senior Editorin bei Nature. Sie gab dem Publikum Einblicke in die Veröffentlichungspraxis großer Journals und tauschte sich im Anschluss bei einem Podiumsgespräch mit Prof. Dr. Anke Hinney, Prof. Dr. Tienush Rassaf, Prof. Dr. Katharina Lückerath, Dr. Iryna Dykun und Dr. Johannes Haubold zum Umgang mit künstlicher Intelligenz in der Wissenschaft aus.

Nach einer kurzen Pause fand der mittlerweile 7. Science Slam im Deichmann-Auditorium statt. 3 Doktorandinnen traten an, um die begehrte Auszeichnung als Science Slammerin des Jahres mit nach Hause zu nehmen. Am Ende gewann Lisa Trautmann für ihren Slam „Macht der Erwartung“ zum Thema „Placebo“ die 500 Euro Siegprämie. Razan Hessenow („TOM and JERRY”) und Helena Lanzafame („From Grey to Glow“) erhielten für ihre Slams jeweils 100 Euro. Moderiert wurde der Slam von Leonard Quiring, Gewinner 2019, und Marie Jakobs, Gewinnerin 2022. Sie überreichte den diesjährigen Teilnehmerinnen auch ihre Urkunden.

Zum Abschluss wurden den Gewinner:innen der Posterpräsentationen vom Vormittag ihre Urkunden feierlich durch Prof. Dr. Anke Hinney, Prodekanin für wissenschaftlichen Nachwuchs und Diversität übergeben. Die besten Präsentationen wurden mit jeweils 250 Euro prämiert.

Die Gewinner:innen der Präsentationen:
Alexandros Moraitis, Klinik für Nuklearmedizin
Wolfgang Galetzka, Institut für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie
Friederike Körner, Lehrstuhl für Orthopädie und Unfallchirurgie
Katrin Schmidt, Klinik für Kardiologie und Angiologie
Lou Hecker, Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe
Sara Fakea, Klinik für Kardiologie und Angiologie
Daniel Agranovski, Lehrstuhl für Geriatrie
Eva Diesterbeck, Klinik für Kinderheilkunde I/Perinatalzentrum
Hannah Breiter, Klinik für Kinderheilkunde III
Kai Robin Pfeifer, Institut für Medizinische Mikrobiologie
Rebecca Steffen, Klinik für Kinderheilkunde I/Perinatalzentrum
Virginie Adam, Institut für Pathophysiologie
Fatma Yalinci, Institut für Anatomie
Ann-Kathrin Schnormeier, Institut für Zellbiologie (Tumorforschung)
Kirsten Dombrowski, Institut für Medizinische Psychologie und Verhaltensimmunbiologie
Victoria Berg, Institut für Zellbiologie (Tumorforschung)
Antonia Belter, Institut für Virologie
Emily Alefeld, Institut für Anatomie
Kay-Anja Walther, Klinik für Kinderheilkunde I/ Perinatalzentrum
Chiara Wedekind, Klinik für Unfall-, Hand- & Wiederherstellungschirurgie
Safa Larafa, Institut für Zellbiologie (Tumorforschung)

Sämtliche Preise wurden auch dieses Jahr wieder durch die Stiftung Universitätsmedizin Essen gespendet.

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Highly Cited Researchers 2023: Zwei Essener Mediziner unter den international meistzitierten Forschern https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1511 1511 Tue, 28 Nov 2023 14:45:48 +0100 Wer erfolgreich forscht, veröffentlicht die Ergebnisse in einem wissenschaftlichen Paper. Finden diese Veröffentlichungen unter Kolleg:innen weltweit große Beachtung und werden entsprechend häufig zitiert, können die Autor:innen in Rankings miteinander verglichen werden. Kürzlich hat die Web of Science Group ihre jährliche Liste der „Highly Cited Researchers“ veröffentlicht. Mit den beiden Medizinern Prof. Dr. Dr. h.c. Dr. h.c. Gerd Heusch (Direktor des Instituts für Pathophysiologie, Forschungsschwerpunkt Herzinfarkt) und Prof. Dr. Dirk Schadendorf (Direktor der Klinik für Dermatologie, Forschungsschwerpunkt Hautkrebs) ist die Medizinische Fakultät der Universität Duisburg-Essen und das Universitätsklinikum Essen gleich zweimal vertreten.
Prof. Schadendorf ist bereits seit 2017 und Prof. Heusch seit 2018 durchgängig auf der Liste der international meistzitierten Wissenschaftler vertreten. Sowohl Prof. Heusch als auch Prof. Schadendorf weisen darüber hinaus einen dreistelligen h-Faktor auf, der die Publikationsleistung und ihre Zitation im Langzeitverlauf misst.

Weltweit sind in diesem Jahr 477 Personen, die im Bereich der klinischen Medizin wissenschaftlich arbeiten, auf der Liste vertreten. In der Liste der „Highly Cited Researchers“ finden sich nur diejenigen Forschenden wieder, deren Publikationen im jeweiligen Jahr unter dem ersten einen Prozent der veröffentlichten Zitate in ihrem Fach rangieren. Insgesamt umfasst das 2023er-Ranking 6.849 Forscher:innen aus 67 Ländern weltweit. Darunter sind 336 Wissenschaftler:innen aus Deutschland. Das Ranking stützt sich auf Daten und Analysen der Bibliometrie-Experten des Institute for Scientific Information der Web of Science Group, ein Unternehmen von Clarivate Analytics.



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Forschung zu Modellen auf Zellkulturbasis ausgezeichnet: Tierschutzforschungspreis für Prof. Dr. Diana Klein https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1510 1510 Tue, 28 Nov 2023 11:07:57 +0100 Der diesjährige Tierschutzforschungspreis des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) geht an Prof. Dr. Diana Klein vom Institut für Zellbiologie (Tumorforschung) der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen. Die Wissenschaftlerin wird für ihre Arbeit zur Entwicklung und Anwendung von Zellkulturmodellen im Bereich der Tumorforschung ausgezeichnet. Den Preis überreichte die Parlamentarische Staatssekretärin beim Bundesminister für Ernährung und Landwirtschaft, Dr. Ophelia Nick.
Der Preis wird bereits seit 1980 vergeben und ist mit 25.000 Euro dotiert. Mit der Auszeichnung treibt das BMEL seit vielen Jahren die Entwicklung und Erforschung von Alternativmethoden zu Tierversuchen voran.

Parlamentarische Staatssekretärin Dr. Ophelia Nick: "Tierschutz darf an der Labortür nicht Halt machen. Wo immer es geht, wollen wir deshalb Tierversuche überflüssig machen oder die Zahl der betroffenen Tiere reduzieren. Alternativmethoden sind dafür ein entscheidender Schlüssel, das wollen wir mit unserem Preis auch gezielt fördern. Ich will Frau Prof. Dr. Diana Klein und ihrem Team für ihre hervorragende Arbeit danken. Sie ist beispielhaft und zeigt, was heute dank moderner Methoden in der Forschung möglich ist. Mit Hilfe der erarbeiteten Methode lassen sich in Zukunft zahlreiche Tierversuche im Bereich der Tumorforschung ersetzen."

Zum Forschungsprojekt:
Die Arbeitsgruppe von Prof. Dr. Klein (AGI Molekulare Zellbiologie) beschäftigt sich im Bereich der Tumorforschung mit der Entwicklung und Anwendung von Zellkulturmodellen, die menschliche Organe nachahmen und als Modelle für verschiedene Krankheiten zur Anwendung kommen können. An diesen Modellen können dann verschiedene Behandlungsmöglichkeiten – wie beispielsweise Bestrahlung und/oder Chemotherapie – untersucht werden. Auf diese Weise kann die Zahl der verwendeten Versuchstiere in diesem Forschungsbereich deutlich reduziert werden.

Zum Tierschutzforschungspreis:
Tierversuche dürfen nur dann durchgeführt werden, wenn der verfolgte Zweck nicht durch andere Methoden oder Verfahren erreicht werden kann. Dort, wo Alternativmethoden an die Stelle von Tierversuchen treten können, müssen sie auch angewendet werden. Um in möglichst allen Bereichen, in denen Tierversuche durchgeführt werden, Alternativmethoden zu entwickeln und die zugehörige Forschung voranzutreiben, schreibt das BMEL jährlich den Tierschutzforschungspreis aus. Der Preis wird für innovative, zukunftsweisende wissenschaftliche Arbeiten ausgeschrieben, die einen Beitrag zur Entwicklung von Methoden leisten, durch die Tierversuche ersetzt oder eingeschränkt werden können (Replacement und Reduction) oder die zu Verbesserungen der Haltungsbedingungen von Versuchstieren führen können (Refinement).

Link zur vollständigen Pressemitteilung des BMEL ]]>
„Doctor Honoris Causa”: Prof. Dr. Dr. h.c. Gerd Heusch erhält zweite Ehrendoktorwürde https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1509 1509 Mon, 27 Nov 2023 14:39:04 +0100 Die Medizinische Fakultät der Semmelweis Universität hat dem Pathophysiologen Prof. Dr. med. Dr. h.c. Gerd Heusch die Ehrendoktorwürde verliehen. Sie würdigt damit seine herausragenden wissenschaftlichen Leistungen und die langjährige Zusammenarbeit. Prof. Dr. med. Dr. h.c. Dr. h.c. Gerd Heusch ist Direktor des Instituts für Pathophysiologie am Universitätsklinikum Essen und der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen.
Die Festveranstaltung fand am 16. November 2023 in Budapest/Ungarn statt. Professor Béla Merkely, Rektor der Semmelweis Universität, betonte im Rahmen des Festaktes, dass “wissenschaftlicher Ruhm nur durch harte, ausdauernde, konsequente Arbeit und Fleiß zu erlangen ist – und dann muss der errungene Ruhm aufrechterhalten werden, indem man immer wieder Spitzenleistungen beweist. Und das gelingt nur den Besten”.

Prof. Heusch trägt damit bereits die zweite Ehrendoktorwürde. Im Jahr 2000 wurde er durch die Staatliche Medizinischen Akademie Nishnij Nowgorod in Russland zum Ehrendoktor ernannt. Kürzlich erhielt der 68-jährige das Bundesverdienstkreuz 1. Klasse für sein wissenschaftliches und gesellschaftliches Engagement.

Im Laufe seiner Karriere hat Prof. Dr. med. Dr. h.c. Dr. h.c. Heusch mehr als 600 Originalartikel und Übersichtsarbeiten in renommierten internationalen Fachzeitschriften veröffentlicht, sein Hirsch-Index liegt bei 130. Von 2018-2023 wurde er in jedem Jahr in die Liste der international meistzitierten Forscher aufgenommen.




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Spitzenforschung für Kampf gegen Krebs: Nordrhein-Westfalen bekommt Nationales Centrum für Tumorerkrankungen https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1508 1508 Mon, 27 Nov 2023 10:38:28 +0100 Am Freitag, 24. November 2023, besiegelten Nordrhein-Westfalens Wissenschaftsministerin Ina Brandes und Bundesforschungsministerin Bettina Stark-Watzinger in Heidelberg die Bund-Länder-Vereinbarung über die gemeinsame Förderung des Nationalen Centrums für Tumorerkrankungen Essen/Köln (NCT West). Ab dem 1. Januar 2024 wird das NCT West jährlich mit 13 Millionen Euro vom Bund und weiteren 1,45 Millionen Euro vom Land gefördert.

Wissenschaftsministerin Ina Brandes: „Hunderttausende Patientinnen und Patienten sowie ihre Angehörigen werden vom Nationalen Tumorzentrum Essen/Köln profitieren. Hier arbeiten exzellente Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler daran, die Volkskrankheit Krebs zu besiegen. In Nordrhein-Westfalen finden sie einen starken Wettbewerb und eine hervorragende Infrastruktur – beste Voraussetzungen für erfolgreiche Forschung auf internationalem Spitzenniveau. Mit der Gründung des Cancer Research Centers Cologne Essen hat Nordrhein-Westfalen eine wichtige Voraussetzung für die erfolgreiche Arbeit als Nationales Tumorzentrum geschaffen. Die Förderung durch den Bund und Aufnahme in den Kreis der Nationalen Centren gegen Tumor ist Anerkennung und zugleich Ansporn, ihre wertvolle Forschungsarbeit weiter voranzutreiben.“

Die Förderung als NCT ist ein großer Erfolg für die Krebsforscherinnen und -forscher in Nordrhein-Westfalen. Sie gehören damit zur Spitze im Kampf gegen die Volkskrankheit Krebs.

Von Krebs sind alleine in Nordrhein-Westfalen Hunderttausende Erkrankte und Angehörige betroffen. So wurde allein im Jahr 2020 bei 55.902 Männer und 52.837 Frauen Krebsdiagnosen gestellt. Im selben Jahr starben 27.619 Männer und 23.973 Frauen an einer Krebserkrankung. Die Medizinerinnen und Mediziner der Uniklinika Köln und Essen behandeln bereits heute viele der an Krebs erkrankten Menschen aus Nordrhein-Westfalen. Zusammen werden dort im Jahr über 50.000 Patientinnen und Patienten behandelt.

Professor Dr. med. Martin Schuler, Geschäftsführender Direktor, NCT West - Campus Essen: „Wir sind glücklich, dass wir am Universitätsklinikum Essen gemeinsam mit unseren Partnern von der Universitätsklinik Köln mit dem NCT West den Patientinnen und Patienten des bevölkerungsreichsten Bundeslandes direkten Zugang zur Erforschung der neuesten Diagnose- und Behandlungsmethoden der personalisierten Krebsmedizin bieten können.“

Professor Dr. med. Michael Hallek, Geschäftsführender Direktor NCT West – Campus Köln: „Als zentrale Anlaufstelle für Spitzenforschung im Bereich der Onkologie wird das Nationale Centrum für Tumorerkrankungen (NCT) in Nordrhein-Westfalen eine Schlüsselrolle spielen. Das NCT vereint interdisziplinäre Expertise von Medizinern und Forschern, um innovative Ansätze in der Krebsbekämpfung zu entwickeln. Die enge Kooperation zwischen Kliniken und Forschungseinrichtungen im NCT fördert nicht nur wegweisende Therapiekonzepte, sondern beschleunigt auch die Überführung neuester wissenschaftlicher Erkenntnisse in die klinische Praxis. Damit trägt das NCT maßgeblich zur Position Nordrhein-Westfalens als Vorreiter in der Krebsforschung bei, indem es eine Brücke zwischen Forschung und Patientenversorgung schafft.“

Link zur vollständigen Pressemitteilung des Landes NRW
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Bundesverdienstkreuz 1. Klasse: Pathophysiologe Prof. Dr. Dr. hc. Gerd Heusch erneut geehrt https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1506 1506 Fri, 17 Nov 2023 12:04:11 +0100 Für seine grundlegenden wissenschaftlichen Arbeiten und seine gesellschaftlichen Aktivitäten zum Schutz vor Herzinfarkt wurde Prof. Dr. Dr. hc. Gerd Heusch kürzlich das Bundesverdienstkreuz 1. Klasse verliehen. Die Forschungsarbeiten des 68-jährigen Mediziners haben das Verständnis und die Behandlung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen maßgeblich beeinflusst.

Prof. Dr. Dr. hc. Gerd Heusch ist Direktor des Instituts für Pathophysiologie an der Universität Duisburg-Essen (UDE) und dem Universitätsklinikum Essen (UK Essen). Mit seiner Forschung hat er wichtige Pionierarbeit bei der Aufklärung der pathophysiologischen Prozesse geleistet, die bei ischämischen Herzerkrankungen und Herzinfarkten eine Rolle spielen. Er hat damit auch den Weg für innovative Behandlungsstrategien und eine verbesserte Versorgung von Patient:innen geebnet. Eine der wichtigsten Erkenntnisse aus seiner wissenschaftlichen Arbeit: Das mehrfache Aufblasen einer Blutdruckmanschette am Unterarm kann das Herz vor einem Infarkt schützen.
National und international wurde Prof. Heusch vielfach ausgezeichnet. Unter anderen besitzt er einen Ehrendoktortitel, eine Ehrenprofessur und gehört der Akademie der Wissenschaften und Künste in NRW an. Bereits im Jahr 2012 wurde ihm das Bundesverdienstkreuz am Bande verliehen. 2017 erhielt er den Landesverdienstorden des Landes NRW.
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Bund fördert Forschungsprojekt WBEready: Mit Abwasser frühzeitig Pandemien aufdecke https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1505 1505 Wed, 15 Nov 2023 08:45:21 +0100 Bereits während der Corona-Pandemie lieferte Abwasser frühzeitig Hinweise auf das Infektionsgeschehen. Das neue Forschungsprojekt „WBEready“ soll nun ein konkretes System für die Umsetzung der abwasserbasierten Epidemiologie (WBE) für verschiedene Erkrankungen erstellen, um bei künftigen Pandemien schneller reagieren zu können. Beteiligt ist ein Forschungskonsortium* unter Federführung der Wasserwirtschaftsverbände Emschergenossenschaft und Lippeverband. WBEready wird gefördert vom Bundesministerium für Gesundheit. An der UDE sollen unter anderem neue Erreger frühzeitig erkannt und die gesammelten Daten analysiert werden.
Rund 782 Kilometer Wasserläufe und 1533 Kilometer Abwasserkanäle – die Infrastruktur der Emscher-Lippe-Region dient den Wissenschaftler:innen als einzigartiges Real-Labor. Hier sollen innerhalb des Forschungsprojektes WBEready neue analytische, technische, epidemiologische und institutionelle Forschungsfragen geklärt werden. Der Fokus richtet sich dabei nicht nur auf die weitverbreiteten Erreger, wie SARS-CoV-2 oder die Influenza, sondern auch auf bislang weniger beachtete Erreger, die durch den Klimawandel immer näher heranrücken, sowie auch auf antibiotikaresistente Bakterien.

Dazu werden unter der Leitung der Universitätsmedizin Essen neue Methoden der Nukleinsäuresequenzierung in Umweltproben erforscht, um nicht nur bereits bekannte Erreger (Viren und Bakterien) wiederzuentdecken, sondern auch neue oder veränderte Erreger frühzeitig zu erkennen. „Ein wichtiger Ausgangspunkt sind hier die gewonnenen Erfahrungen während der Corona-Pandemie zur Analyse von Abwasser, die in Kooperation mit dem ZWU und dem Emscherverband gemacht wurden”, erklärt dazu Prof. Dr. Folker Meyer vom UK Essen.

Ein bedeutender Teil des Projekts an der UDE ist zudem, so Meyer weiter, „die Optimierung des Datenflusses. Daher werden Laborverfahren neu und weiterentwickelt sowie Datenbanken bzw. Datenintegration in der Medizin in den Fokus genommen.” Das Institut für künstliche Intelligenz in der Medizin (IKIM) und das Institut für Urban Public Health (InUPH) übernehmen hier die Koordination mit dem öffentlichen Gesundheitsdienst, bauen eine projektinterne Dateninfrastruktur auf und führen Analysen zu zeitlichen und räumlichen Unterschieden in der Erregerlast nach demographischen und sozioökonomischen Aspekten durch.

*Unter der wissenschaftlichen Leitung des Instituts für Medizinische Virologie am Universitätsklinikum Frankfurt und der Beteiligung der Forschungsinstitut für Wasserwirtschaft und Klimazukunft und des Instituts für Siedlungswasserwirtschaft der RWTH Aachen sowie den UDE-Instituten IKIM und InUPH soll eine Roadmap für ein praxisorientiertes System in der Emscher-Lippe-Region entwickelt und erprobt werden. Gefördert wird das Projekt mit über einer Millionen Euro bis Ende 2024.

Weitere Informationen:
Die ausführliche Pressemitteilung finden Sie hier. ]]>
Neue Studie: Wirksamkeit von Selpercatinib beim fortgeschrittenen medullärem Schilddrüsenkarzinom in der Erstlinientherapie https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1504 1504 Tue, 14 Nov 2023 15:19:50 +0100 Das medulläre Schilddrüsenkarzinom (MTC) zählt zu den seltenen Krebserkrankungen, es macht gerade einmal 3-5% alle bösartigen Schilddrüsentumoreaus. Eine Heilung des MTC ist nur chirurgisch möglich, sofern ein MTC in einem frühen Stadium ohne Fernmetastasen vorliegt. Mutationen im sogenannten RET-Proto-Onkogen sind der wesentliche Treiber des MTC. Bei der RET-Mutation ist das Rearranged During Transfection (RET)-Gen so verändert, dass die Tyrosinkinase RET dauerhaft aktiv ist. Die internationale Phase-3-Studie LIBRETTO-531 untersucht, ob ein gezieltes Targeting des mutierten RET-Protoonkogens bei metastasierten progredienten MTC den bisherigen Therapieoptionen überlegen ist. Ihre Zwischenergebnisse haben die Forscher:innen kürzlich auf dem Kongress der European Society of Medical Oncology (ESMO) vorgestellt und im New England Journal of Medicine (NEJM) veröffentlicht. Sie konnten zeigen, dass der selektive RET-Kinase-Inhibitor Selpercatinib im Vergleich zu den Multikinase-Inhibitoren Cabozantinib oder Vandetanib in der Erstlinientherapie besser wirkt, das progressionsfreie Überleben verlängert und die Gesamtansprechrate erhöht, und die Therapie deutlich besser verträglich ist. Der Wirkstoff Selpercatinib hemmt die Tyrosinkinase RET und begrenzt dadurch das Tumorwachstum.
An der Studie war auch das Schilddrüsenteam der Klinik für Endokrinologie, Diabetologie und Stoffwechsel der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen und der Universitätsmedizin Essen beteiligt. „Im endokrinen Tumorzentrum am WTZ behandeln wir eine der größten MTC-Kohorten überhaupt, interagieren national wie regional eng mit den Selbsthilfegruppen und haben in den zurückliegenden 15 Jahren alle neuen medikamentösen Therapien in Studien vorantreiben können. Inzwischen können wir für die Betroffenen zukunftsweisende und vor allem nebenwirkungsärmere Behandlungskonzepte anbieten, das ist ein unglaublicher Fortschritt“, so Prof. Dr. Dr. Dagmar Führer-Sakel, Direktorin der Klinik für Endokrinologie am Universitätsklinikum Essen, Leiterin des größten Studienzentrums in Deutschland für die LIBRETTO-531-Studie und Ko-Autorin der Publikation. „Besonders freue ich mich auch, dass in die Studie zwei junge UMEA Clinician Scientists meiner Klinik, Dr. Yara Machlah und Dr. Tim Brandenburg eingebunden waren und diese die Translation von der Grundlagenforschung zum Schilddrüsenkrebs, über klinische Studien bis hin zur ärztlichen Versorgung in der Sprechstunde unterstützen.“

Link zur Originalveröffentlichung:
Phase 3 Trial of Selpercatinib in Advanced RET-Mutant Medullary Thyroid Cancer | NEJM
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WTZ als deutscher Netzwerkpartner: Amgen startet „Partners of Choice-Netzwerk“ von acht führenden akademischen Onkologie-Zentren https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1503 1503 Tue, 14 Nov 2023 15:07:03 +0100 Amgen gab kürzlich den Start von „Amgen Partners of Choice (APoC)“ bekannt, einem Netzwerk, das die Unternehmensexpert:innen aus der onkologischen Forschung und Entwicklung mit führenden klinischen Fachleuten in der Onkologie von acht Forschungszentren weltweit zusammenbringt. Neben dem deutschen Partner, dem Westdeutschen Tumorzentrum (WTZ) am Universitätsklinikum Essen, zählen das Asan Medical Center (Seoul, Südkorea), das Dana-Farber Cancer Institute (Boston, Massachusetts, USA), das Institut Gustave Roussy (Paris, Frankreich), das Memorial Sloan Kettering Cancer Center (New York, N.Y., USA), das Peter MacCallum Cancer Centre (Melbourne, Australien), das Princess Margaret Cancer Centre (Toronto, Kanada) und das Vall d'Hebron Institute of Oncology (Barcelona, Spanien) zu den APoC-Mitgliedern. Das Netzwerk fördert die akademische Zusammenarbeit, um die Versorgung von Patienten:innen durch zielführende wissenschaftliche Partnerschaften zu verbessern. So sollen neue Behandlungsmöglichkeiten für jene Patient:innen mit dem größten ungedeckten medizinischen Bedarf entwickelt werden.
„Mit dem Amgen Partners of Choice-Netzwerk möchten wir die akademische Zusammenarbeit fördern, um schnellere Fortschritte für Patientinnen und Patienten zu erzielen, die mit komplexen, schwer zu behandelnden Krebserkrankungen konfrontiert sind. Wir freuen uns, dass mit dem Universitätsklinikum Essen auch ein deutscher Forschungs- und Versorgungsstandort am Netzwerk beteiligt ist“, sagt Dr. Stefan Kropff, Medizinischer Direktor der Amgen GmbH.

Das Netzwerk zielt darauf ab, weltweit verschiedene Möglichkeiten zur Zusammenarbeit zu schaffen, um Forschungsergebnisse schneller in den klinischen Alltag zu überführen. Die aktuellen APoC-Projekte konzentrieren sich auf ausgewählte Tumorentitäten, darunter thorakale, gastrointestinale und urogenitale Tumore.

„Das APoC-Netzwerk bietet eine große Chance für eine transparente und zielgerichtete Interaktion zwischen acht international führenden Tumorzentren und einem hochinnovativen biopharmazeutischen Unternehmen, um mit einem konsortialen Spirit den Transfer von wissenschaftlichen Entwicklungen in die Klinik zu beschleunigen“, erläutert Prof. Dr. med. Martin Schuler, Direktor der Inneren Klinik (Tumorforschung) und stellvertretender Direktor des Westdeutschen Tumorzentrums am Universitätsklinikum Essen, der den deutschen APoC-Standort leitet.

Die ApoC-Zentren werden zweimal im Jahr im Rahmen eines wissenschaftlichen Treffens neue onkologische Themen sowie Adaptionen von klinischen Studien diskutieren, um bessere Ergebnisse für Patient:innen erzielen zu können. Im Juni 2023 veranstaltete Amgen das erste wissenschaftliche Treffen an seinem Hauptsitz in Tousand Oaks Californien und brachte die APoC-Mitglieder zum offiziellen Start des neuen akademischen Netzwerks zusammen. Während der zweitägigen Veranstaltung diskutierten Amgen-Führungskräfte und APoC-Mitglieder über die Schlüsselprojekte und -bereiche, auf die sich das APoC-Netzwerk konzentrieren wird, und darüber, wie sie diese transformativen Programme zu den Patient:innen bringen wollen. Das nächste netzwerkweite, wissenschaftliche Treffen wird im Laufe dieses Jahres virtuell stattfinden.

Weitere Informationen:
https://www.amgen.de/medien/news/619/partners-of-choice-netzwerk ]]>
Krebsforschung mit TACTIC: Auf der Suche nach den richtigen Schaltern https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1502 1502 Fri, 10 Nov 2023 13:00:00 +0100 Mit 11,8 Millionen Euro fördert die Deutsche Krebshilfe (DKH) bis 2028 ein vielversprechendes Gemeinschaftsprojekt, an dem Forschende der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen (UDE) maßgeblich beteiligt sind. Das mit TACTIC* abgekürzte Vorhaben zielt darauf ab, die genetischen Ursachen von Krebs gezielter als bisher und mit neuen Medikamenten bekämpfen zu können. Unter der Leitung von Prof. Dr. Christian Reinhardt (UDE), Prof. Dr. Stefan Knapp (Goethe-Universität Frankfurt) und Prof. Dr. Daniel Rauh (Technische Universität Dortmund) werden Fachleute der chemischen Biologie, Wirkstoffforschung und Onkologie vereint. Unterstützt wird die Zielerreichung durch die Schaffung eines nationalen Zentrums für Arzneimittelforschung in der Onkologie.
Das Forschungskonsortium plant, die genetischen Ursachen von Krebs durch sogenannte Transkriptionsregulierung mit neu entwickelten Wirkstoffen gezielt zu bekämpfen. Die Wissenschaftler:innen versuchen, die Transkription zu beeinflussen, das ist ein Teilprozess der Genaktivierung, um spezifisch diejenigen Gene zukünftig regulieren zu können, die für die Entstehung von Krebs verantwortlich sind. Statt alle Transkriptionsprozesse zu blockieren, sollen ausschließlich genetische Schalter identifiziert und beeinflusst werden, die mit der Entwicklung eines Krebses in Verbindung stehen. Dieser Ansatz soll zukünftig eine präzisere Intervention gegen Krebs ermöglichen.

Im Zuge des TACTIC-Projekts schließen sich deutschlandweit Labore zur Krebs- und Arzneimittelentwicklung zu einem nationalen Zentrum zusammen. Das Konsortium deckt somit alle wesentlichen Aspekte der Arzneimittelentwicklung ab, von Screening und Strukturbiologie bis hin zu Medizinalchemie und toxikologischen Studien. Der Fokus richtet sich auf die Entwicklung von aussichtsreichen Wirkstoffen, die in Zusammenarbeit mit translationalen Netzwerkpartner:innen, Wohltätigkeitsorganisationen und Industrieunternehmen zu Medikamenten für den klinischen Einsatz weiterentwickelt werden können.

* Targeting Transcriptional Addiction in Cancer (Onkogene Transkription als Zielstruktur für neue Krebstherapien) ]]>
DFG fördert neues Graduiertenkolleg: Bessere Therapien gegen Folgeschäden von Herzinfarkten https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1501 1501 Thu, 09 Nov 2023 09:00:00 +0100 Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) unterstützt mit 8 Millionen Euro die Gründung eines neuen Graduiertenkollegs (GRK)* von Forschenden der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen (UDE). Die Förderphase beginnt am 1. April 2024 und endet am 31. März 2029. Im Fokus des GRK-Teams steht der sogenannte akute Myokardinfarkt, landläufig Herzinfarkt genannt. Er ist 2022 die zweithäufigste Todesursache in Deutschland gewesen, nach der koronaren Herzkrankheit. Selbst bei optimaler Therapie und wenn das verschlossene Herzkranzgefäß schnell wieder geöffnet wird (Reperfusion), ist die Sterblichkeit hoch. Die Folgen, die durch eine Reperfusion bei Patient:innen auftreten können, sind hochkomplex und nicht vollständig verstanden. Mit dem neuen Graduiertenkolleg sollen neuartige Prozesse und Ziele für therapeutische Ansätze identifiziert werden.
Sprecher des neuen Essener Graduiertenkollegs ist Prof. Dr. Tienush Rassaf, Direktor der Klinik für Kardiologie und Angiologie des Universitätsklinikums Essen. Stellvertretende Sprecherin ist Prof. Dr. UIrike Hendgen-Cotta, stellvertretender Sprecher ist Prof. Dr. Matthias Totzeck (beide ebenfalls Klinik für Kardiologie und Angiologie des UK Essen).

Das GRK 2989 zeichnet sich durch eine neuartige Betreuungsstruktur aus, mit sogenannten Principal-Investigator-Tandems (Clinician Scientist und Basic Scientist) für alle Stipendiat:innen. Sogenannte Principal Investigators (PIs) haben in der Wissenschaft eine zentrale Rolle: Sie entwickeln Forschungsfragen, entwerfen Experimente, sichern die Finanzierung und führen ein Team von Wissenschaftler:innen. PIs tragen auch die Verantwortung für die Qualität der Forschung und die Einhaltung ethischer Standards. In dem geförderten Graduiertenkolleg umfasst die PIs-Gruppe Expert:innen aus dem Herz- und Kreislaufschwerpunkt sowie dem Immunologie-/Infektiologieschwerpunkt der Medizinischen Fakultät der UDE und dem Leibniz-Institut für Analytische Wissenschaften (ISAS Dortmund), die in den drei Forschungsbereichen „Immunzellen“, „Gefäßzellen“ und „Kardiomyozyten“ (Herzmuskelzellen) hochinteraktiv Promotionsprojekte betreuen werden.

* GRK 2989: Targeting Cellular Interfaces in Reperfused Acute Myocardial Infarction (TCI repAMI) ]]>
DFG fördert Forschung zum Kleinhirn mit rund 300.000 Euro https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1507 1507 Mon, 06 Nov 2023 10:00:00 +0100 Prof. Dr. Dagmar Timmann-Braun und Prof. Dr. Ulrike Bingel (Klinik für Neurologie des Universitätsklinikums Essen) forschen mit Prof. Dr. Matthias Brand (Fakultät für Informatik der Universität Duisburg-Essen) zur „Beteiligung des menschlichen Kleinhirns am Verstärkungslernen über seine Verbindung mit dem ventralen tegmentalen Area (VTA)“. Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) fördert das Projekt mit rund 300.000 Euro. Das Team möchte zeigen, dass das Kleinhirn über seine Verbindung zum VTA zum sogenannten Verstärkungslernen beim Menschen beiträgt.
Im Zuge des Forschungsvorhabens kommen hochauflösende funktionelle Magnetresonanztomographen (fMRT) an einem 7T MRT-Scanner zum Einsatz. Zudem werden Studien auf der Ebene der Kleinhirnrinde, der Kleinhirnkerne und dem VTA einschließlich ihrer funktionellen Wechselwirkungen durchgeführt. „Unsere Studie wird erste Antworten darauf geben, wie genau das Kleinhirn nicht-motorische Funktionen unterstützt, und wie eine Kleinhirndysfunktion zu häufigen psychischen Störungen beitragen könnte“, sagt Prof. Dr. Dagmar Timmann-Braun von der Klinik für Neurologie des UK Essen. ]]>
Künstliche Intelligenz hilft bei Diagnose und Behandlung von MRT-Patient:innen https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1499 1499 Mon, 06 Nov 2023 08:00:00 +0100 Ein Forschungsteam der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen (UDE) möchte im Zuge des Gemeinschaftsprojekts „k-Radiomics“* die Charakterisierung von Tumoren und Geweben revolutionieren. Im Mittelpunkt ihres Vorhabens stehen die Rohdaten von Magnetresonanztomographien (MRT), vor allem der sogenannte k-Raum. Dieser wird mithilfe von Künstlicher Intelligenz (KI) ausgewertet und für die klinische Praxis nutzbar gemacht. Dies soll dazu führen, dass Menschen in Zukunft besser diagnostiziert und behandelt werden können. Die Essener Wissenschaftler:innen arbeiten für das Projekt mit Forschenden der Fakultät Physik der Technischen Universität Dortmund zusammen. Gefördert wird das Vorhaben von der Bruno und Helene Jöster Stiftung mit rund 2,6 Millionen Euro bis 2028.
Der geplante Einsatz von Künstlicher Intelligenz hilft, einen wissenschaftlichen Missstand zu beseitigen, denn die Rohdaten, die man während einer MRT-Untersuchung erhebt, werden angesichts mangelnder Interpretierbarkeit bislang nicht hinreichend in der klinischen Praxis genutzt. „Mit k-Radiomics verfolgen wir das Ziel, neue KI-Methoden für die Nutzung solcher Rohdaten zu entwickeln“, sagt UDE-Wissenschaftler Prof. Dr. Dr. Jens Kleesiek, der das Projekt zusammen mit Prof. Dr. Dr. Jan Egger und Moritz Rempe leitet. Die Forschenden arbeiten am Institut für Künstliche Intelligenz in der Medizin (IKIM) des Universitätsklinikums Essen. „Am Ende soll eine verbesserte Gewebecharakterisierung im Sinne virtueller Biopsien möglich werden. Dadurch kann man zukünftig die Diagnose und Behandlung von MRT-Patient:innen verbessern.“

Für k-Radiomics kooperieren die drei IKIM-Wissenschaftler mit Prof. Dr. Kevin Kröninger (TU Dortmund), Prof. Dr. Lale Umutlu (Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie und Neuroradiologie), Prof. Dr. Katharina Lückerath (Klinik für Nuklearmedizin), Prof. Dr. Philipp Dammann (Klinik für Neurochirurgie), Prof. Dr. Martin Glas (Klinik für Neurologie, Abteilung „Klinische Neuroonkologie“), Prof. Dr. Christian Reinhardt (Klinik für Hämatologie und Stammzelltransplantation) sowie mit Dr. Martin Blaimer (Fraunhofer IIS). Die Beteiligten in Essen verantworten die Projektkoordination, Datenerhebung und Entwicklung von KI-Algorithmen, die zum Erfolg des k-Radiomics-Projekts unabdingbar sind.

* Das „k“ in k-Radiomics steht für den k-Raum (MRT-Rohdaten) und „Radiomics“ für die Analyse von quantitativen Bildmerkmalen zur Tumorklassifizierung. K-Radiomics meint die Erweiterung des Radiomics-Ansatzes durch die Arbeit direkt im k-Raum.

Weiterführende Informationen zu den beteiligten Institutionen:
IKIM, http://www.ikim.uk-essen.de
TU Dortmund/Fakultät Physik, http://physik.tu-dortmund.de
Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie und Neuroradiologie, http://radiologie.uk-essen.de
Klinik für Nuklearmedizin, http://nuklearmedizin.uk-essen.de
Klinik für Neurochirurgie, http://neurochirurgie.uk-essen.de
Klinik für Neurologie/Abteilung „Klinische Neuroonkologie“, http://www.translationale-neuroonkologie.org/uber-uns/uberblick/klinische-neuroonkologie
Klinik für Hämatologie und Stammzelltransplantation, http://www.uni-essen-haematologie.de
Fraunhofer IIS, http://www.iis.fraunhofer.de/de/ff/zfp.html ]]>
Präzisionsonkologie: Junges Forschungskonsortium untersucht aggressive Tumoren https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1498 1498 Thu, 02 Nov 2023 10:15:17 +0100 Krebs wird durch Mutationen verursacht, aber nicht alle Mutationen haben die gleichen Auswirkungen. Während sich einige Mutationen kaum bemerkbar machen, sind andere für das Wachstum von Krebszellen ganz entscheidend. Ein Beispiel ist BAP1. BAP1 ist ein wichtiger Tumorsuppressor, der bei sehr aggressiven Krebsarten wie dem Aderhautmelanom, Nieren- und Gallengangskrebs und dem malignen Mesothelium häufig mutiert ist. Derzeit gibt es keine Behandlung, die speziell auf diese BAP1-mutierten Krebsarten ausgerichtet ist. Zwei Teams der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen (UDE) und des Universitätsklinikums Essen (UK Essen) erforschen in einem gemeinsamen Projekt mit Kolleg:innen des Deutschen Krebsforschungszentrums (DKFZ) und der Technischen Universität München (TUM) neue Therapiemöglichkeiten gegen diese Mutationen. Die Deutsche Krebshilfe unterstützt das Projekt mit 1,3 Millionen Euro.

„Unsere Forschung hat gezeigt, dass BAP1-Mutationen in erst kürzlich entdeckte Signalwege involviert sind. Deshalb haben wir ein Forschungskonsortium zusammengestellt, in dem deutschlandweit verschiedene Arbeitsgruppen diese Signalwege auf verschiedenen Ebenen genauer untersuchen, z.B. mit Hilfe von Zelllinien, Mausmodellen und von Patient:innen stammenden Tumor-Organoiden, d.h. im Labor gezüchteten Mini-Tumoren", erklärt Projektleiter Dr. Samuel Peña-Llopis von der Klinik für Augenheilkunde am Universitätsklinikum Essen. Das Hauptziel des Konsortiums besteht darin, solide präklinische Daten zu sammeln, bevor es in die klinischen Versuche geht.

Eine Besonderheit in diesem Konsortium ist, dass keiner der Projektleiter:innen im Team bereits einen Professor:innentitel besitzt. Der Leiter des Konsortiums, Dr. Samuel Peña-Llopis, trägt bislang sogar „nur“ einen Doktortitel. Aber sowohl das Forschungsvorhaben als auch die Vorarbeiten des jungen Forschungsteams überzeugten ein großes internationales Gutachtergremium im Auftrag der Deutsche Krebshilfe, den Projektantrag zu bewilligen und finanziell zu unterstützen. Eine so junge Teamstruktur ist ungewöhnlich und bemerkenswert, denn rund 97% der Koordinator:innen im Schwerpunktprogramm „Translationale Onkologie“ sind Professor:innen. Deshalb sind Dr. Samuel Peña-Llopis und Dr. Silvia Vega-Rubin-de-Celis vom Institut für Zellbiologie des Universitätsklinikums Essen sowie die übrigen Gruppenleiter:innen des Konsortiums besonders stolz darauf, dass das ambitionierte Vorhaben die Deutsche Krebshilfe überzeugen konnte.

In Deutschland wird jedes Jahr bei mehr als 15.000 Menschen ein Nierenzellkarzinom diagnostiziert, während das Cholangiokarzinom und das Mesotheliom etwa 2.000 bzw. 1.500 Menschen betreffen. Das Aderhautmelanom ist eine seltene Krebsart mit jährlich etwa 600 Neudiagnosen. Obwohl die chirurgische Resektion oder die Strahlentherapie wirksame Behandlungsmethoden für das Aderhautmelanom sind, entwickelt etwa die Hälfte der Patient:innen innerhalb weniger Jahre eine metastasierende Erkrankung. Wenn der Tumor auf andere Organe übergegriffen hat, verkürzt sich die Überlebenszeit der Patient:innen. Neue Therapieansätze werden deshalb dringend gesucht – und müssen auf ihre Wirksamkeit untersucht werden.

Gemeinsam mit Dr. Titus Brinker und Dr. Rainer Will vom Deutschen Krebsforschungszentrum und PD Dr. Kristina Schwamborn von der Technischen Universität München will Dr. Peña-Llopis und Dr. Silvia Vega-Rubin-de-Celis in den nächsten drei Jahren den Erfolg neu entwickelter Therapien untersuchen. Das Konsortium wird außerdem menschliche Tumorproben untersuchen, um mithilfe von maschinellem Lernen spezifische Biomarker zu identifizieren, die mit BAP1-Mutationen assoziiert sind.

„Wir haben bereits einen Test entwickelt, mit dem wir Patient:innen mit BAP1-Mutationen in der Klinik identifizieren können. Im Rahmen unseres Projekts wollen wir nun neue Medikamente bewerten und feststellen, welche Patient:innengruppen von präzisionsmedizinischen Behandlungen besonders profitieren könnten", fügt Peña-Llopis hinzu. ]]>
Altersbedingte Makuladegeneration: Neues Zellkulturmodell untersucht Einfluss von Zigarettenrauch https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1497 1497 Thu, 02 Nov 2023 09:48:19 +0100 Dass Rauchen ungesund ist, wissen alle. Was eher in Fachkreisen bekannt ist: Zigarettenrauch schwächt die Mitochondrien, die Kraftwerke der Zellen. Ein Team von Wissenschaftler:innen der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen und der Universitätsmedizin Essen hat sich diesen Effekt nun genauer angesehen und ein in-vitro-Modell entwickelt, um die Signalwege im Inneren der Zellen besser zu verstehen. Denn es gibt einen vermuteten Stoffwechselzusammenhang zwischen Rauchen und der altersbedingten Makuladegeneration, der häufigsten Ursache für eine Erblindung im Alter.
An der kürzlich im Journal „Cell Death Discovery“ erschienene Publikation haben die Forscher:innen des Instituts für Zellbiologie (Tumorforschung), der Klinik für Augenheilkunde und des Instituts für Physiologie zusammengearbeitet. Die Forschenden haben in Laborexperimenten Zellen aus der menschlichen Netzhaut untersucht und mit einem Extrakt aus Zigarettenrauch behandelt – einmal unter normalen Sauerstoffbedingungen von 21%, einmal unter Sauerstoffmangel mit nur 1%.

„Wir konnten beobachten, dass Zigarettenrauch die sogenannte mitochondriale Integrität stört, also die natürliche Funktionsweise der Mitochondrien stark beeinträchtigt“, so Dr. Yoshiyuki Henning, Postdoc am Institut für Physiologie am Universitätsklinikum Essen. Normalerweise würde in so einem Fall ein Notfallmechanismus anspringen, der dazu führt, dass der Zuckerstoffwechsel, die sogenannte Glykolyse rapide ansteigt. Umso überraschender war es für die Forscher:innen, dass dieser Mechanismus ausblieb und stattdessen zwei Stoffwechselwege zur Energiegewinnung unter normalen Sauerstoffverhältnissen massiv gestört waren. Der Energiefluss ließ sich aber unter Sauerstoffmangel medikamentös wiederherstellen. „Das ist für uns vor allem deshalb interessant, weil ein gestörter Energiestoffwechsel in den Netzhautzellen als eine zentrale Ursache für die altersbedingte Makuladegeneration vermutet wird“, erklären Dr. Gina-Eva Görtz, Wissenschaftlerin in der Klinik für Augenheilkunde und Dr. Johann Matschke, Leiter der Nachwuchsgruppe 'Metabolismus und Strahlenantwort' am Universitätsklinikum Essen. Das neue in-vitro-Modell erlaubt es den Wissenschaftler:innen nun, diesen Zusammenhang zukünftig weiter zu untersuchen.
Gefördert wurde das Projekt durch die Medizinische Fakultät der Universität Duisburg-Essen, die regelmäßig ein interdisziplinäres Winterseminar ausrichtet. Hier werden neue Projektideen entwickelt, interne Kooperationen angebahnt und durch ein Programm zur internen Forschungsförderung (IFORES) finanziell unterstützt.


Link zur Originalveröffentlichung:
Cigarette smoke causes a bioenergetic crisis in RPE cells involving the downregulation of HIF-1? under normoxia
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Publikationsvergleich in NRW: Essen auf den vordersten Plätzen https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1496 1496 Tue, 31 Oct 2023 08:52:56 +0100 An welchen Medizinstandorten in NRW wird besonders erfolgreich geforscht? Das lässt sich beispielsweise an der Zahl der jährlichen Publikationen messen. Zusammen mit zwei weiteren Größen, den sogenannten Impact-Faktoren, mit denen der Einfluss eines Journals gemessen wird und den Zitationen, mit denen die Reichweite einer Veröffentlichung beurteilt wird, dienen diese Zahlen häufig als Vergleichsmaßstab für die Forschungsleistung einer Universität. Die Medizinische Fakultät der Universität Duisburg-Essen hat im NRW-Vergleich wieder sehr gut abgeschnitten.
Mit einem Forschungsoutput von 7.957 Veröffentlichungen in peer-reviewed Journalen, die darüber hinaus auch im Web of Science gelistet sind, belegt der Standort Essen Platz 2, direkt hinter Köln mit 9.166 Publikationen. Mit herausragenden 124.477 Zitationen liegt Essen sogar auf dem ersten Platz und hat damit bereits zum dritten Mal hintereinander alle übrigen Medizinstandorte in NRW (Aachen, Bochum, Bonn, Düsseldorf, Köln und Münster) hinter sich gelassen. Im Vergleich der Impact-Faktoren belegt Essen mit einem Gesamt-IF von 49.474 wiederum den zweiten Platz hinter Köln mit 52.382.
„Für uns als erheblich kleinere Fakultät ist das eine sehr beachtliche Leistung, die einmal mehr die steile Entwicklung unserer Forschungsstärke zeigt“, erklärt Prof. Dr. Jan Buer, Dekan der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen.
Betrachtungszeitraum für diesen Publikationsvergleich ist das Jahr 2021. Da das Dreiergespann aus Publikationen, Impact-Faktoren und Zitationen die Währung der Wissenschaft sind, hat das Land Nordrhein-Westfalen bis 2021 einen Teil der Mittel für die Hochschulen nach leistungsbezogenen Kriterien vergeben.

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Hohe 30-Tage-Sterblichkeit nach Herzinfarkt: Kein Rückschluss auf Versorgungsmängel in Deutschland https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1495 1495 Wed, 25 Oct 2023 10:43:08 +0200 Nach Angaben der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) versterben in Deutschland rund 8,5% der Patient:innen, die wegen eines akuten Herzinfarkts im Krankenhaus aufgenommen werden, dort innerhalb von 30 Tagen. Der OECD-Durchschnitt liegt mit 6,9% deutlich niedriger. Dabei nimmt Deutschland in Europa einen Spitzenplatz bei den Gesundheitsausgaben und der Verfügbarkeit von kardiologischen Verfahren ein. Ein Team von Wissenschaftler:innen der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen und der Universitätsmedizin Essen hat diese widersprüchliche Situation nun genauer untersucht und festgestellt: Die Situation ist besser als die Zahlen vermuten lassen. In einem durch die Deutsche Herzstiftung e.V. geförderten Projekt konnten sie zeigen, dass die Unterschiede in der 30 Tages-Krankenhaussterblichkeit im Wesentlichen durch Artefakte hervorgerufen werden. Damit sind Faktoren gemeint, die die Berechnung der Sterblichkeit - aber nicht die Patientenversorgung beeinflussen. Aussagekräftige Rückschlüsse auf die Versorgungsqualität können daher nur sehr eingeschränkt gezogen werden.
„In den Niederlanden und skandinavischen Ländern liegt die Sterblichkeit von Patient:innen, die wegen eines akuten Herzinfarkts in ein Krankenhaus aufgenommen wurden, zwischen 3 und 4,5 Prozent, das heißt, sie ist nur etwa halb so hoch wie in Deutschland“, erklärt Dr. Susanne Stolpe, Erstautorin der kürzlich in „Clinical Research in Cardiology“ veröffentlichten Studie. „Bisher wurde diese vergleichsweise hohe 30-Tages Krankenhaussterblichkeit nach Herzinfarkt in Deutschland als Hinweis auf Mängel in der Akutversorgung und der Effizienz des deutschen Gesundheitswesens gewertet.“ Die Essener Epidemiolog:innen haben verschiedene Daten gesammelt, um die Lage tiefergreifend analysieren zu können. Dabei zeigte sich, dass gesundheitliche Risikofaktoren (z.B. Häufigkeit des Rauchens in den verschiedenen Ländern) und Begleiterkrankungen der Patienten, aber auch Unterschiede in der leitliniengerechten Behandlung die großen Unterschiede in der Krankenhaussterblichkeit nach akutem Herzinfarkt in den europäischen Ländern nicht erklären konnten. Wichtiger waren Unterschiede in der Registrierung von Patient:innen bei der Krankenhausaufnahme und Unterschiede in den Strukturen der Gesundheitssysteme in den miteinander verglichenen europäischen Ländern.

„Gerade in der Registrierung von Patient:innen und der Organisation der Gesundheitsversorgung konnten wir erhebliche Unterschiede feststellen. Das führt bei der Berechnung der Krankenhaussterblichkeit zu verzerrten Ergebnissen“, so Prof. Dr. Andreas Stang, Leiter des Instituts für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie (IMIBE) in Essen. Zwei Faktoren fallen besonders ins Gewicht. „Zum einen spielt die Nichterfassung von Tagesfällen, also Herzinfarktpatient:innen mit einem nur sehr kurzen Klinikaufenthalt, eine große Rolle. In den Niederlanden gehen diese Personen z.B. nicht in die Berechnung ein. Zum anderen werden Patient:innen für die Akutbehandlung eines Herzinfarkts in Deutschland seltener verlegt als z.B. in skandinavischen Ländern. Beides führt zu einer niedrigeren berechneten Krankenhaussterblichkeit.“ In Deutschland ist die Verlegungshäufigkeit von Patient:innen mit akutem Herzinfarkt geringer, weil eine Katheteruntersuchung und das Einsetzen von Stents in vielen Krankenhäusern möglich ist.
Das Autor:innenteam ist deshalb der Meinung, dass der bei der OECD für Deutschland bereitgestellte Indikator zur Krankenhaussterblichkeit nach Herzinfarkt (‚AMI 30-day mortality using unlinked data‘) keine validen Rückschlüsse auf die Qualität der Gesundheitsversorgung zulässt.

Link zur Originalveröffentlichung:
OECD indicator ‘AMI 30-day mortality’ is neither comparable between countries nor suitable as indicator for quality of acute care | Clinical Research in Cardiology
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Individualisierte chirurgische Therapie bei Schilddrüsenkarzinom https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1494 1494 Mon, 23 Oct 2023 17:32:37 +0200 Bei Schilddrüsenkarzinomen stellt sich die Frage: Muss die ganze Schilddrüse entfernt werden oder reicht es, nur einen Lappen zu entfernen? Um diese Frage klar und sicher beantworten zu können, arbeiten Endokrinolog:innen und Chirurg:innen und Patholog:innen eng zusammen. An der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen und der Universitätsmedizin Essen haben Forschende aller drei Disziplinen nun gemeinsam ihre Erfahrungen kürzlich im Fachmagazin „Surgery“ veröffentlicht. Sie konnten zeigen, dass bei Patient:innen mit sporadischem medullärem Schilddrüsenkrebs unter bestimmten Voraussetzungen eine Hemithyreoidektomie ausreicht, also die chirurgische Entfernung nur eines Lappens.
„Der entscheidende Faktor scheint das Vorliegen einer Desmoplasie zu sein, also der überschießenden Bildung von faserreichem Bindegewebe, die auch als Marker für Knotenmetastasen interpretiert wird“, erklärt Prof. Dr. Dr. Dagmar Führer-Sakel, Direktorin der Klinik für Endokrinologie am Universitätsklinikum Essen. „Liegt keine Desmoplasie vor, ist ein begrenzter chirurgischer Eingriff unseren Daten zufolge genauso erfolgversprechend für die Betroffenen wie eine Totaloperation und vermindert gleichzeitig die Risiken für die Patient:innen“, ergänzt Prof. Dr. Frank Weber, der die Leitung der Endokrinen Chirurgie zum 1. Oktober 2023 von Prof. Dr. Henning Dralle übernommen hat. „Die Anpassung des Operationsumfangs erlaubt uns, die Risiken der Operation insbesondere der permanenten Nebenschilddrüsenunterfunktion weiter zu reduzieren und kann eine lebenslange Schilddrüsenhormon Substitution verhindern.“
Die Essener Forscher:innen schlagen vor, diese Art von Schilddrüsenkarzinom in der Nomenklatur von anderen Schilddrüsenkarzinomen abzugrenzen. „Desmoplasie-negative und knotennegative, nicht metastasierende unifokale Tumoren sollten als sporadische nichtinvasive medulläre Schilddrüsenneoplasie, kurz SNMTP, bezeichnet werden“, so die Autor:innen. Durch die namentliche Kennzeichnung dieser Untergruppe wird es den behandelnden Ärzt:innen zukünftig leichter möglich sein, die entsprechende Diagnose zu stellen und die individuelle chirurgische Behandlung einzuleiten.


Link zur Originalveröffentlichung:
Sporadic noninvasive medullary thyroid neoplasm: A desmoplasia-negative unifocal nonmetastatic tumor cured by hemithyroidectomy
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Wieder die Tablette vergessen? Probleme bei der Medikamenteneinnahme https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1493 1493 Thu, 19 Oct 2023 10:59:09 +0200 Damit Medikamente gut wirken können, müssen sie korrekt eingenommen werden: die richtige Medizin, zur richtigen Zeit, in der richtigen Menge. Leider gelingt das nicht immer. Vor allem ältere Menschen berichten häufig über Probleme bei der Einnahme. Die jüngsten Ergebnisse der ABLYMED-Studie* bestätigen das. „Insgesamt konnten nach eigenen Angaben rund 55%, also über die Hälfte der Patient:innen ihre Medikamente nicht verschreibungsgemäß einnehmen“, so Dr. Janine Gronewold, Wissenschaftlerin am Lehrstuhl für vaskuläre Neurologie an der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen und der Universitätsmedizin Essen.
Die Forschenden haben dazu 100 Patient:innnen im Alter zwischen 70 und 101 Jahren befragt. Die häufigsten Probleme bei der Handhabung traten hauptsächlich bei der Einnahme von Tropfen (43 %), dem Herausdrücken von Tabletten aus Verpackungen (37 %) und der Dosierung von Augentropfen (33 %) auf. „Diese Daten decken sich mit unseren Ergebnissen aus vorangegangenen Untersuchungen. Hier konnten bei Videoanalysen ganz ähnliche Probleme beobachtet werden“, so Anneke Lügering, Doktorandin am Institut für Allgemeinmedizin an der Heinrich-Heine-Universität. „Die gute Nachricht ist, dass diesen Schwierigkeiten durch einen angepassten Medikationsplan und eine entsprechende Schulung und Beratung entgegen gewirkt werden kann“, so die beiden Hauptautorinnen, die ihre Ergebnisse kürzlich im „Deutschen Ärzteblatt International“ veröffentlicht haben.
Die Studienteilnehmer:innen berichteten auch über zwei weitere alterstypische Probleme bei der Medikamenteneinnahme. Rund 11% gaben an, dass ihnen manchmal Medikamente ausgehen, weil sie nicht frühzeitig bei ihren behandelnden Ärzt:innen um ein neues Rezept gebeten haben. Immerhin 2 % erklärten, dass sie gelegentlich Medikamente verwechselten. Die beschriebenen Probleme ergeben sich zum einen aus der Vielzahl der verordneten Medikamente und zum anderen aus einer eingeschränkten Sicht und Feinmotorik.
„Uns war es vor allem wichtig, herauszufinden, wie häufig solche Probleme bei der Medikamenteneinnahme auftauchen und wie zuverlässig ältere Menschen ihre Einnahmefehler selbst erkennen können“, so die Autor:innen der Studie. Sie empfehlen deshalb Senior:innen, ihre behandelnden Ärzt:innen darauf anzusprechen. Denn oft lassen sich unkomplizierte Lösungen finden, indem beispielsweise die Darreichungsform verändert wird und Tabletten statt der schwieriger zu dosierenden Tropfen eingenommen werden. „Es kann auch sinnvoll sein, die Pillendose für einige Tage oder eine ganze Woche im Voraus zu befüllen. Das beugt Verwechslungen vor und lässt außerdem etwas Spielraum, um sich rechtzeitig ein neues Rezept ausstellen zu lassen.“

Link zur Originalveröffentlichung:
Problems in Medication Self-Management by Elderly Patients (aerzteblatt.de)
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Neue Geschäftsführung der Medizinischen Fakultät: Christine Harrell folgt auf Dr. Alexander Hanspach https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1492 1492 Mon, 16 Oct 2023 08:09:23 +0200 Das Dekanat der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen:
https://www.uni-due.de/med/de/organisation/dekanat.shtml ]]>
AWK wählt Prof. Dr. Dr. hc. Gerd Heusch zum Sekretar und Vizepräsidenten https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1491 1491 Fri, 06 Oct 2023 10:27:18 +0200 Die Nordrhein-Westfälische Akademie der Wissenschaften und der Künste (AWK) hat den Mediziner und Pathophysiologen Prof. Dr. Dr. hc. Gerd Heusch zum Sekretar der Klasse Naturwissenschaften und Medizin gewählt. Darüber hinaus übernimmt er das Amt als einer von drei Vizepräsidenten der AWK. Der 68-Jährige ist Direktor des Instituts für Pathophysiologie an der Universität Duisburg-Essen (UDE) und dem Universitätsklinikum Essen (UK Essen). Bereits seit 2012 ist er Mitglied der Akademie und seit 2019 Sprecher der Fachgruppe Medizin.
Anders als die Leopoldina ist die Nordrhein-Westfälische Akademie der Wissenschaften und der Künste kein Verein, sondern eine Körperschaft öffentlichen Rechts, und in ihren 4 Klassen ist die Mitgliedschaft auf je 50 ordentliche Mitglieder streng begrenzt. Die Akademie nimmt in ihre Reihen nur Forschende auf, die in ihren Fachgebieten durch herausragende Forschungsarbeit oder künstlerische Exzellenz herausragen. Laut Gesetz dient die Akademie dem Austausch ihrer Mitglieder untereinander und berät die Landesregierung bei der Förderung von Wissenschaft und Kunst. Dazu gehören die Anregung wissenschaftlicher Forschungsvorhaben und die Verleihung von Preisen für herausragende wissenschaftliche oder künstlerische Leistungen.

Seit Ende September steht Prof. Heusch nun als Sekretar der Klasse „Naturwissenschaften und Medizin“ mit 50 Mitgliedern vor. In dieser Gruppe finden sich unter anderem der Nobelpreisträger für Chemie, Prof. Dr. Benjamin List, und zwei Gewinner der Fields Medaille, die beiden Mathematiker Prof. Dr. Gerd Faltings und Prof. Dr. Peter Scholze. Die Klasse für Naturwissenschaften und Medizin umfasst neben der Medizin noch fünf weitere Fachgruppen: Mathematik und Informatik, Physik und Astronomie, Chemie, Biologie und Geo- und Umweltwissenschaften.

Neben Prof. Heusch sind noch zwei weitere Mediziner der UDE ordentliche und damit auf Lebenszeit gewählte Mitglieder der AWK: Prof. Dr. Karl Lang, Direktor des Instituts für Immunologie (seit 2015) und Prof. Dr. Stephan Lang, Direktor der Klinik für Hals-Nasen- und Ohrenheilkunde (seit 2023).

„Ich fühle mich geehrt und freue mich auf die neue verantwortungsvolle Aufgabe. Ich möchte insbesondere die öffentliche Sichtbarkeit zumindest der Klasse NM bei der Wahrnehmung ihrer Aufgaben verbessern und plane daher auch für die Öffentlichkeit zugängliche Veranstaltungen“, so Prof. Heusch. ]]>
Essener Sonderforschungsbereich richtet Immunzellen-Retreat aus https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1490 1490 Wed, 27 Sep 2023 11:45:00 +0200 Vom 18. bis 22. September 2023 fand im Lehr- und Lernzentrum der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen (UDE) ein Retreat des Sonderforschungsbereichs TRR332 "Neutrophils: origin, fate & function" statt. Neben fachlichem Austausch stand ein Award für herausragende wissenschaftliche Leistung auf dem Gebiet der Neutrophile im Fokus sowie die Wertschätzung des wissenschaftlichen Nachwuchses. Ausrichter des Retreats war Standortkoordinator Prof. Dr. Matthias Gunzer, der als Direktor am Institut für Experimentelle Immunologie & Bildgebung (IEIB) arbeitet.
Neben Präsentationen einzelner Projekte während der „Scientific Meetings“, unter anderem von 5 Teilprojekten von Wissenschaftler:innen der Universitätsmedizin Essen, wurden auch Keynotes von Prof. Dr. Tim Lämmermann, Prof. Dr. Florent Ginhoux und Prof. Dr. Sabine Oertelt-Prigione gehalten.

Prof. Dr. Tim Lämmermann vom Freiburger Max-Planck-Institut für Immunbiologie und Epigenetik startete mit dem Vortrag „Molecular mechanisms of neutrophil swarming”. Prof. Dr. Florent Ginhoux (u.a. Singapore Immunology Network, A*STAR & Gustave Roussy, Paris) folgte am Abend mit dem Thema „Ontogeny of Myeloid Cells“. Prof. Dr. Sabine Oertelt-Prigione (Universität Bielefeld sowie Radboud-Universität) hielt einen Vortrag über „the impact of sex and gender on biomedical research“.

Wichtiger Bestandteil des SFB-Retreats waren außerdem Wertschätzungen für außerordentliche wissenschaftliche Leistungen. So erhielt Dr. Monika Linder (Dr. von Haunersches Kinderspital und KUBUS Research Center der Ludwig-Maximilians-Universität München) den „Paper of the Year Award“. Sie beschäftigt sich in ihrer Forschung mit der Untersuchung von angeborenen Immunfehlern zum besseren Verständnis der für die Differenzierung und Funktion neutrophiler Granulozyten maßgeblichen Prozesse. Ihre Studie konnte sie kürzlich in der Fachzeitschrift „Blood“ publizieren.

Wissenschaftlich bewertet wurden alle begutachteten Leistungen vom international besetzten Scientific Advisory Board, bestehend aus Prof. Dr. Karin de Visser (Nederlands Cancer Institute), Prof. Dr. Sarah Walmsley (University of Edinburgh) und Prof. Dr. Klaus Ley (Immunology Center of Georgia, USA).

Der Donnerstag war dem wissenschaftlichen Nachwuchs gewidmet. Im Fokus des „Young Investigator Retreat“ stand während des Workshops „Science Outreach in Action“ der Umgang mit den „sozialen“ Medien bei der wissenschaftlichen Kommunikation und die adressatengerechte Gestaltung von Inhalten.

Die Möglichkeit zur intensiveren Vernetzung gab es anschließend während einer Kanutour, welche zugleich dem wohltätigen Zweck des Vereins „BE STRONG FOR KIDS“ diente (http://www.bestrongforkids.de). Hierbei konnten die Teilnehmenden rund 800 Euro als Spende sammeln.

Den Abschluss bildete am Freitag, 22.9., die „Autumn School“ im Medizinischen Forschungszentrum des Universitätsklinikums Essen, wo das Team des Imaging Center Essen (IMCES) einen Lightsheet- und IMARIS-Workshop mit unterstützte. In Gruppen konnten sich die Teilnehmenden dort über Lightsheet-Mikroskopie sowie die IMARIS-Auswertungssoftware informieren und unter Anleitung auch erste praktische Erfahrungen sammeln. Beides wird regulär im IMCES angeboten.

Eine Gelegenheit zum direkten Austausch gab es unter anderem während der Poster-Sessions aller Projekte am zweiten Veranstaltungstag. Insgesamt wurden 33 Poster vorgestellt, wovon 3 zum Abschluss mit einem Posterpreis ausgezeichnet wurden. Teil des Retreats waren zudem Social Events, zum Beispiel die professionelle Weinverkostung am ersten Abend, geleitet von IEIB-Doktorand Ali Ata Tuz. Darüber hinaus fand ein gemeinschaftliches Kochevent in der Kochschule im Schloss Schellenberg in Essen statt. Im Zuge der Veranstaltungen kam es zu intensiven Gesprächen unter den Teilnehmenden.

„Ich danke allen Teilnehmenden für eine spannende Woche und den tollen Austausch“, sagt UDE-Professor Matthias Gunzer. „Mein besonderer Dank gilt den zahlreichen helfenden Händen aus den beteiligten Instituten der UME und des ISAS in Dortmund sowie an Kamilla Wierzchowski für die famose Organisation.“ ]]>
Else Kröner-Fresenius-Stiftung unterstützt KI-Projekt: Von der Kopienzahlvariation (CNV) zur Krebstherapie https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1487 1487 Thu, 21 Sep 2023 07:45:53 +0200 In der Regel liegen Gene im Menschen doppelt vor, also in zwei Kopien. Die sogenannte Kopienzahlvariation (CNV) kann jedoch für eine Veränderung längerer Abschnitte im Genom sorgen, indem sie z.B. vervielfältigt oder verloren gehen. Diese CNVs scheinen auch den Ausbruch, das Fortschreiten und die Behandlungsresistenz von Krebs zu beeinflussen. Wie genau diese Einflüsse aussehen, ist jedoch noch kaum erforscht. Dr. Dr. Emre Kocakavuk ist Clinician Scientist an der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen, der Klinik für Hämatologie und Stammzelltransplantation und dem Westdeutschen Tumorzentrum am Universitätsklinikum Essen. Mit seinem Team untersucht er in einem neuen Projekt CNVs bei rezidivierenden und metastasierenden Krebserkrankungen. Die Else Kröner-Fresenius-Stiftung unterstützt sein Vorhaben mit 250.000 Euro.
„Mein Ziel ist es, aus den CNVs mechanistische Signaturen zu identifizieren, die als Biomarker dienen können“, so Dr. Dr. Kocakavuk. Dazu werden die genomischen Veränderungen mit klinischen Behandlungsdaten verknüpft. Mit Hilfe von lernfähigen Algorithmen werden dann Daten systematisch analysiert, um Vorhersagen über das Fortschreiten einer Krebserkrankung, Behandlungsresistenzen und Rückfälle treffen zu können. Auf diese Weise möchte Dr. Dr. Kocakavuk mit seinem Projekt den Weg für die Entwicklung neuer genombasierter Ansätze in der Präzisionsonkologie ebnen.
Die Else Kröner-Fresenius-Stiftung vergibt jährlich sechs Memorialstipendien an besonders begabte und motivierte klinisch und wissenschaftlich tätige Ärzt:innen in ihrer Karriere als Clinician Scientists. Die Stipendien dienen dazu, ein besonders erfolgversprechendes medizinisches Forschungsvorhaben signifikant weiterzubringen.


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Sporttherapie bei Lungenkrebs: Mehr Lebensqualität für unheilbar Kranke https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1489 1489 Wed, 20 Sep 2023 13:15:00 +0200 Lungenkrebs zählt zu den häufigsten Tumorerkrankungen und wird oft erst im fortgeschrittenen Stadium erkannt. Die Krebstherapie sowie etwaige Operationen beeinträchtigen massiv die Lebensqualität von den unheilbar kranken Patient:innen. Eine personalisierte Bewegungstherapie birgt das Potenzial, aufkommende Beschwerden zu lindern und den Alltag Schwerkranker erträglicher zu machen. In der sogenannten BREATH-Studie untersuchen Forschende der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen (UDE) den innovativen Ansatz. Die Deutsche Krebshilfe fördert das interdisziplinäre Vorhaben bis 2026 mit 563.000 Euro.
Etwa 70 Prozent der am sogenannten nicht-kleinzelligen Lungenkrebs (NSCLC) Erkrankten befinden sich zum Zeitpunkt der Diagnose in einem fortgeschrittenen Stadium und leiden unter belastenden Begleiterkrankungen. Die BREATH-Studie* wird zeigen, in welchem Maße die Lebensqualität von Lungenkrebspatient:innen durch die personalisierte Bewegungstherapie gesteigert werden kann.

„Mit den erarbeiteten Übungen wird vor allem die Fitness der Betroffenen verbessert, speziell die Sauerstoffsättigung im Blut“, sagt Privatdozentin Dr. Mitra Tewes, Ärztliche Leitung der Palliativmedizin der Universitätsmedizin Essen. Durch maßgeschneiderte Bewegungsübungen soll zudem der krankheitsbedingten Erschöpfung vorgebeugt sowie das Herz-Kreislauf-System gestärkt werden. „Wenn die neue Bewegungstherapie die hohen Erwartungen erfüllt, wird dies ihre Bedeutung in medizinischen Leitlinien in Zukunft stärken“, sagt sie. „Derzeit fehlt es der Bewegungstherapie an wissenschaftlicher Evidenz durch anerkannte Studien, insbesondere in der palliativen Therapiesituation.“

Die BREATH-Studie wurde interdisziplinär aufgesetzt und vereint onkologische, kardiologische, physiotherapeutische und palliativmedizinische Expertise mit dem Erfahrungsschatz von ehemaligen Erkrankten. „Dadurch konnten wir eine Therapie erarbeiten, die auf die Bedürfnisse der Erkrankten individuell abgestimmt ist“, erklärt PD Dr. Tewes. Sie führt das Projekt gemeinsam mit Prof. Dr. Matthias Totzeck (Klinik für Kardiologie und Angiologie), Prof Dr. Andreas Stang (IMIBE), Dr. Eva-Maria Hüßler (Zentrum für Klinische Studien Essen), PD Dr. Miriam Götte (WTZ, AG Bewegungstherapie) und PD Dr. Marcel Wiesweg (Innere Klinik – Tumorforschung).

Umgesetzt wird die Bewegungstherapie durch M. Sc. Nico De Lazzari, Mitarbeiter in der Palliativmedizin der UME und am WTZ, in enger Kooperation mit den Teams der Physiotherapie des Universitätsklinikums Essen und der Ruhrlandklinik. Durch die Konsultierung von Patientenvertreter Dr. Volkmar Borras sowie regelmäßige Workshops mit den Betroffenen kennen er und sein Team deren Wünsche und Bedürfnisse. „Das hat uns enorm geholfen, ein sinnvolles Bewegungsangebot zu schaffen“, sagt Sportwissenschaftler De Lazzari.

* BREATH steht für „Better Symptom Control with Exercise in patients with advanced non-small cell lung cancer“.


© Palliativmedizin der Universitätsmedizin Essen ]]>
In die Zukunft schauen und zurückdenken: Alumni-Vereinigung der Medizinischen Fakultät feiert 10-jähriges Jubliäum https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1488 1488 Wed, 20 Sep 2023 11:30:18 +0200 Während die Medizinische Fakultät der Universität Duisburg-Essen (UDE) kürzlich bereits auf eine 60-jährige Erfolgsgeschichte zurückgeblickt hat, feiert die noch recht junge Alumni-Vereinigung „AluMedEs“ am 21. Oktober 2023 immerhin schon ihr 10-jähriges Jubiläum.
AluMedEs als Plattform und Netzwerk
Wenn Sie an Ihre Studienzeit zurückdenken, erinnern Sie sich vermutlich an zahlreiche Begegnungen und Feierlichkeiten mit Kommiliton:innen. Ähnliches gilt sicher auch für die ersten Berufsjahre. Freundschaften und Bindungen, die während dieser Zeit geknüpft werden, sind oft besonders intensiv, aber zeitlich begrenzt. Die Alumni-Vereinigung AluMedEs unterstützt deshalb die ehemaligen Medizinstudierenden der UDE und Mediziner:innen des Universitätsklinikums dabei, ihre Verbindungen nach Essen auch über lange Jahre und weite Entfernungen weiter bestehen zu lassen. Das bevorstehende Alumni-Treffen der Medizinischen Fakultät will bei seinem Jubiläum in einer hybriden Veranstaltung Ehemalige mit aktiven Forschenden und Studierenden zusammenbringen. Hier können alte Kontakte aufgefrischt werden und neue entstehen. Neben dem offiziellen Programm gibt es ausreichend Zeit für interessante Gespräche und vielfältigen Erfahrungsaustausch.

2013 bis 2023: Ein Jahrzehnt des Wachstums
Die Vereinigung AluMedEs hat sich in den vergangenen Jahren dynamisch entwickelt und ist inzwischen auf 164 Mitglieder angewachsen. Absolvent:innen mit ganz unterschiedlichen Hintergründen, Fachgebieten und Lebensläufen nutzen AluMedEs um „auf dem Laufenden zu bleiben“ und sich untereinander zu vernetzen und gegenseitig zu inspirieren. Die Kontakte und Beziehungen gehen über den beruflichen Kontext hinaus, man begegnet sich kollegial und freundschaftlich auf allen Senioritätsleveln.

Erster Meilenstein: 10jähriges Jubiläum
Die 10-Jahres-Marke ist ein bedeutender Meilenstein für jede Art von Netzwerk. Die anstehende Jubiläumsfeier zeigt einmal mehr das unermüdliche Engagement der Mitglieder und macht die Medizinische Fakultät als Institution auch für ehemalige Studierende und Mitarbeitende neu erlebbar. Neben dem Rückblick ist eine solche Veranstaltung auch eine Zeit der Erneuerung: Es stehen Neuwahlen des Vorstands an. Die Mitgliederversammlung gibt außerdem einen Überblick über das vergangene Jahr und einen Ausblick auf die Aufgaben und Ziele.

Vor 50 Jahre promoviert: Goldene Promotion
Nicht wegzudenken aus den Jubiläumsfeierlichkeiten ist die „goldene Promotion“. Hier ehrt der Dekan der Medizinischen Fakultät, Prof. Dr. Jan Buer, diejenigen Kolleg:innen, die 1973, also vor genau 50 Jahren hier in Essen promoviert wurden. Von den Promovenden des Jahrgangs 1973 konnten 22 mit Hilfe der Fakultät und allen deutschen Ärztekammern ausfindig gemacht werden. 11 Promovenden planen, persönlich zu erscheinen und 3 möchten sich über das Internet zuschalten.

Medizinische Fachvorträge aus der HNO- und Augenheilkunde
In zwei interdisziplinären „state of the art“-Vorlesungen werden Essener Experten die medizinischen Fortschritte durch die baulichen und technischen Verbesserungen im neuen OP-Gebäude der Augen- und HNO-Klinik und ihre Bedeutung für die Patient:innen auf unserem Campus darstellen. Erfreulicherweise konnten dafür mit den Klinikdirektoren, Prof. Dr. med. Dr. h.c. Nikolaos E. Bechrakis und Prof. Dr. Stephan Lang, Experten aus dem eigenen Kreis gewonnen werden. Beide stehen im Anschluss zu ihren Vorträgen auch für Diskussionen zur Verfügung. Für diesen Veranstaltungsteil wurde bei der Ärztekammer Nordrhein die Zertifizierung mit zwei Fortbildungspunkten beantragt.


Ablauf
9:00 Uhr Get together im Lerncafé
9:30 - 10:40 Uhr Begrüßung & Feierliche Goldene Promotion
11:00 Uhr Fortbildung
Der Innovations-OP der Zukunft: Minimal invasiv - maximal präzise
(Prof. Dr. med. Stephan Lang)
Aktuelle Entwicklungen der augenärztlichen Behandlung
(Prof. Dr. med. Dr. h.c. Nikolaos E. Bechrakis)
12:30 Uhr 10. ordentliche Mitgliederversammlung der Alumni-Vereinigung
ab 13:45 Uhr gemeinsames Mittagessen im „Uniklinikum Essen Casino“


Mehr über AluMedEs
Zum Flyer der Jahrestagung

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Gesellschaft für Leukozyten-Biologie: Essener Krebsforscherin einziges Ratsmitglied aus Europa https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1486 1486 Mon, 18 Sep 2023 09:30:00 +0200 Die Essener Krebsforscherin Prof. Dr. Jadwiga Jablonska wurde von den Mitgliedern der Society for Leukocyte Biology (SLB) zum Ratsmitglied gewählt. Sie ist die einzige Wissenschaftlerin aus Europa, die die Position eines „Councilors“ bekleidet. Auch in der Vergangenheit waren europäische Wissenschaftler:innen dort nur selten vertreten. Professorin Jablonska möchte sich dafür einsetzen, dass die rund 1.200 Mitglieder starke Fachgesellschaft in Europa präsenter wird und durch ihr Wirken weitere Kontinente erschlossen werden. Die Amtszeit der Forschenden der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen (UDE) beginnt am 1. Januar 2024 und umfasst 4 Jahre.
Über geografische Erwägungen hinaus engagiert sich Prof. Dr. Jablonska für die Karriereentwicklung von Nachwuchsforschenden und die Förderung der Gleichstellung von Wissenschaftlerinnen, die sich dem Gebiet der Leukozyten-Biologie verschreiben. „Ich freue mich, dass ich die Mehrheit der Mitglieder von meiner Vision überzeugen konnte“, sagt die auf das Immunsystem spezialisierte Onkologin.

Seit 2016 arbeitet und forscht die in Polen geborene Wissenschaftlerin in Essen. Prof. Jablonska leitet die Arbeitsgruppe „Translationale Onkologie“ an der Klinik für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde des Universitätsklinikums Essen und ist mit dem DKTK Standort Essen/Düsseldorf assoziiert. „Meine Forschung konzentriert sich seit mehr als 20 Jahren auf myeloische Zellen, hauptsächlich neutrophile Granulozyten, die Teil der Leukozyten sind. Mich interessiert vor allem, wie diese Zellen das Wachstum sowie die Ausbreitung von Tumoren beeinflussen und welche Rolle sie bei Entzündungsprozessen spielen.“

Zur Society for Leukocyte Biology
Die Society for Leukocyte Biology ist eine internationale Organisation mit weltweit mehr als 1.200 Mitgliedern. Durch ihr Wirken möchten ihre Mitglieder die Leukozyten-Biologie als spannendes Forschungsfeld bekannter machen und den Zugang zu Publikationen aus diesem Gebiet erleichtern. Das von der SLB gegründete Journal of Leukocyte Biology (JLB) trägt seit 1955 einen wesentlichen Teil dazu bei und bildet einen Eckpfeiler dieser Disziplin. Seit diesem Jahr wird das Journal in Zusammenarbeit mit Oxford University Press herausgegeben. Weitere Informationen zur Fachgesellschaft sind unter http://www.leukocytebiology.org/ zu finden. Die Internetseite des JLB ist unter http://academic.oup.com/jleukbio?login=true abrufbar.

Zu den Wahlergebnissen: http://www.leukocytebiology.org/index.php?option=com_content&view=article&id=657:slb-2023-election-results&catid=23:news&Itemid=237

Mehr zur Forschung von Prof. Dr. Jablonska:
[Pressemitteilung] Erstmals nachgewiesen: Immunzelle hemmt Tumorwachstum, http://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1388
[PubMed-Eintrag] Prof. Dr. Jadwiga Jablonska, http://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/?term=jablonska+jadwiga&sort=date

Mehr zum DKTK Standort Essen/Düsseldorf: http://dktk.dkfz.de/standorte/essen-duesseldorf


Prof. Dr. Jadwiga Jablonska (Bildrechte: Dave Kittel, UK Essen) ]]>
Neu an der UDE: Stammzellexperte Prof. Dr. Bernd Giebel https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1484 1484 Wed, 13 Sep 2023 13:00:00 +0200 Das Leben von Organismen beruht auf dem unentwegten Informationsaustausch ihrer Zellen. Wesentlich beteiligt sind Extrazelluläre Vesikel. Von den richtigen Zellen abgegeben, lassen sie sich therapeutisch nutzen. Wie groß das Potenzial dieser kleinen Informationsträger ist, untersucht etwa Dr. Bernd Giebel, neuer Professor für Translationale Extrazelluläre Vesikel-Forschung an der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen (UDE).
Extrazelluläre Vesikel (EV) sind bläschenartige Membranpartikel, die von Zellen an ihre Umgebung abgegeben werden. „Extrazelluläre Vesikel sind erst vor kurzem entdeckt worden, weil sie sehr klein sind“, sagt Professor Giebel. Ähnlich groß wie Viren sind sie wichtig beim Informationsaustausch zwischen Zellen. Dadurch steuern sie vielfältige Prozesse im Körper, sowohl im gesunden Organismus als auch bei Krankheiten. Als bedeutende Vermittler bei Krankheiten werden sie als eine neue Klasse an Biomarkern angesehen. Damit lassen sich künftig voraussichtlich viele Krankheiten besser diagnostizieren und Therapieverläufe besser beurteilen. Abhängig von ihrem Ursprung können sie aber auch Krankheiten entgegenwirken. So könnten sie Grundlage neuer, sehr vielversprechender Therapeutika für bislang nur schlecht behandelbare Krankheiten werden.

Giebels Forschung setzt hier an. Sein Team beschäftigt sich vor allem mit Extrazellulären Vesikeln sogenannter mesenchymaler Stamm- bzw. Stromazellen (MSZ), die sich besonders aus Knochenmark gewinnen lassen. „Extrazelluläre Vesikel von MSZ wirken krankheitsfördernden Entzündungsprozessen entgegen und aktivieren die Regeneration betroffener Gewebe“, sagt der UDE-Wissenschaftler.

Professor Dr. Giebel, Leiter der EV-Forschung am Institut für Transfusionsmedizin des Universitätsklinikums Essen (UK Essen), ist international anerkannter Pionier in diesem noch jungen Feld der translationalen Forschung. In Kooperation konnte er das therapeutische Potenzial von MSZ-EVs in Krankheitsmodellen nachweisen und optimiert nun die Produktion von EV für den klinischen Einsatz bei Schlaganfällen, Gehirnschädigungen von Neugeborenen oder der Graft-versus-host-Erkrankung. „Extrazelluläre Vesikel aus mesenchymalen Stromazellen als neuartiges Therapeutikum geordnet in die Klinik zu bringen, ist mir ein sehr großes Anliegen“, sagt Giebel, Präsident der Deutschen Gesellschaft für Extrazelluläre Vesikel (GSEV).

Nach dem Biologiestudium wurde Bernd Giebel 1996 an der Universität zu Köln promoviert. 1999 wechselte er an die Universität Düsseldorf. Dort begann er an menschlichen hämatopoetischen Stamm- und Vorläuferzellen zu forschen. Am UK Essen setzt er seit 2008 seine Studien an humanen Stammzellen fort. Hierbei rückten 2009 immer weiter zunehmend die von Stammzellen abgegebenen EVs in sein wissenschaftliches Interesse.


Prof. Dr. Bernd Giebel (© UDE / Bettina Engel-Albustin) ]]>
Digitalisiertes Diabetesmanagement: Pilotprojekt soll Qualität der Versorgung verbessern https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1485 1485 Fri, 08 Sep 2023 12:00:00 +0200 Mindestens 500.000 Erwachsene erkranken pro Jahr an Diabetes mellitus, auch Zuckerkrankheit genannt.* Die Krankheit kann das Risiko zu sterben erheblich vergrößern. Bei 70- bis 74-jährigen Diabetes-Patient:innen beispielsweise reduziert eine Diabetes-Diagnose das Leben im Durchschnitt um 3 bis 4 Jahre, wenn diese ansonsten gesund sind. Diabetes erhöht zudem das Risiko für Behandlungskomplikationen, die Dauer eines stationären Aufenthaltes und das Risiko eines erneuten Aufenthalts nach Entlassung. Diabetesmanagement im Krankenhaus gilt als unterschätzter, aber relevanter Grundpfeiler guter Versorgungsqualität. Hier setzt das Projekt „SmartDiabetesCare in the Elderly“ an, das von Mediziner:innen des Universitätsklinikums Essen (UK Essen) sowie Forschenden der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen (UDE) entwickelt wurde. Dank der Finanzierung durch die Brost-Stiftung kann am UK Essen ein digitalisiertes Diabetesmanagement für ältere Betroffene getestet werden, welches auch auf andere Krankenhäuser übertragbar sein soll. Die Fördersumme beträgt 125.000 Euro und das Projekt ist bis Ende 2024 angesetzt.
Ältere Menschen mit Diabetes sind, bedingt durch den Einsatz vieler Medikamente und einer eingeschränkten Nierenfunktion, von akuten Notfällen wie Unterzuckerungen bedroht. Ein digitalisiertes Diabetesmanagement im Krankenhaus kann älteren Menschen mit Diabetes helfen, den Krankenhausaufenthalt sicherer, komplikationsärmer und schneller zu durchlaufen. Zudem kann es auch nach der Entlassung ihre Lebensqualität und Gesundheit nachhaltig fördern.

„Wir möchten für Menschen mit Diabetes akute Komplikationen wie Unterzuckerungen vorbeugen, unnötig lange Aufenthalte und eine erneute Aufnahme ins Krankenhaus nach Entlassung vermeiden, speziell auf Bedürfnisse in der Versorgung älterer Menschen mit Diabetes eingehen und die Patientenzufriedenheit verbessern“, erklärt Prof. Dr. med. Susanne Reger-Tan, Projektleiterin und Oberärztin an der Klinik für Endokrinologie, Diabetologie und Stoffwechsel am Universitätsklinikum Essen. Während der Patientenreise im Krankenhaus ist eine hohe Anzahl medizinischen Gesundheitspersonals in den Behandlungsprozess involviert. Die intrasektoralen Schnittstellen bergen ein hohes Risiko für Informationsverluste und somit Medikationsfehler.

Mehr Sicherheit und Selbstständigkeit

Durch die Finanzierung des Projektes durch die Brost-Stiftung erhalten ältere Menschen mit Diabetes während des stationären Aufenthaltes im Essener Uniklinikum ein konsequentes Diabetesmanagement durch ein spezialisiertes Team, beginnend vom Tag der Aufnahme bis zur Entlassung inklusive begleiteter Transition in die ambulante Versorgung. Die Patient:innen können die Zeit des stationären Aufenthaltes nutzen, um sich mit fachkundiger Unterstützung mit den digitalen Geräten vertraut zu machen, um auch zu Hause eigenständig damit umgehen zu können. Neben den Basismaßnahmen der Diabetes-Schulung und Ernährungsberatung sind digitale Elemente in die Versorgung implementiert, die das Diabetesmanagement für die Betroffenen einfacher und sicherer gestalten. Beispielsweise erfolgt eine kontinuierliche Glukosemessung über einen Sensor, welche die mehrmals tägliche Blutzuckermessung ersetzt, die erhobenen Daten in Echtzeit mit Pflege- und Diabetesteam teilt und diese bei akuten Notfällen, also Über- und Unterzuckerung, alarmiert.

„Mit diesem Projekt möchten wir nicht nur den Krankenhausaufenthalt sicherer gestalten, sondern gerade älteren Menschen mit Diabetes helfen, digitale Kompetenz zu erwerben, assistiert durch unser medizinisches Personal. Die Vorteile der digitalen Technologie sollten wir älteren Menschen nicht vorenthalten, sondern sie in der Teilhabe unterstützen: Mehr Sicherheit und weniger Belastung“, sagt Prof. Dr. Dr. med. Dagmar Führer-Sakel, Direktorin der Klinik für Endokrinologie, Diabetologie und Stoffwechsel am Universitätsklinikum Essen.

Über die Brost-Stiftung
Die Brost-Stiftung mit Sitz in Essen wurde 2011 in Erfüllung des testamentarischen Willens von Anneliese Brost gegründet. Für ihr soziales Engagement wurde sie noch zu Lebzeiten mehrfach ausgezeichnet. Heute fördert die Brost-Stiftung Projekte im Bereich von Kunst und Kultur, Jugend- und Altenhilfe, Volks- und Berufsbildung sowie mildtätige Zwecke. Durch die Förderung wissensbasierter, konzeptionsstarker und zukunftsweisender Projekte soll eine Wirkung über das Ruhrgebiet hinaus erzielt werden.

* Quelle: Deutsche Diabetes Hilfe (http://www.diabetesde.org/) ]]>
Studie zu Blutvergiftungen untersucht neue lebensrettende Erreger-Diagnostik https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1483 1483 Thu, 07 Sep 2023 11:00:00 +0200 Bei einer Blutvergiftung (Sepsis) ist entscheidend, möglichst früh und zuverlässig den verantwortlichen Erreger zu identifizieren. Mit den üblichen Methoden gelingt dieser Nachweis jedoch häufig nicht. Forschende der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen (UDE) möchten als Teil eines großen Konsortiums Abhilfe schaffen und haben dazu die DigiSep-Studie aufgelegt. Schneller als erwartet, konnte jetzt die Rekrutierungsphase der Studie abgeschlossen und mit der Auswertung begonnen werden. Grundlage sind die Daten von 410 schwer an Sepsis erkrankten Patient:innen aus 23 deutschen Kliniken. Untersucht wird der Nutzen einer neuen, digitalen Präzisionsdiagnostik. Die Methode gilt als sehr vielversprechend: Sie könnte das Leben von zukünftigen Betroffenen retten.
Mindestens 85.000 Menschen sterben jährlich in Deutschland an einer Sepsis (Quelle: VDEK 2023), auch Sepsis genannt, dem schwersten Verlauf einer Infektionserkrankung. Darauf soll der Welt-Sepsis-Tag am 13. September aufmerksam machen. Größtes Problem bei der Behandlung: Zu oft wird nicht schnell genug erkannt, welcher Krankheitserreger die Blutvergiftung bei den Betroffenen ausgelöst hat. „Nur in maximal 30 Prozent der Fälle wird ein Erreger mittels der klassischen Blutkultur identifiziert, dem üblichen Verfahren“, sagt Prof. Dr. Thorsten Brenner, Direktor der Klinik für Anästhesiologie und Intensivmedizin des Universitätsklinikums Essen. „Und bei bereits mit Antibiotika Behandelten sind es oft weniger als 10 Prozent.“

Professor Brenner und sein Team untersuchen in ihrem Projekt, wie Patient:innen von einer neuen, digitalen Methode zur Erregerbestimmung profitieren könnten. Sie möchten herausfinden, wie sich der Einsatz dieser digitalen Präzisionsdiagnostik auf die Sterblichkeit von Sepsis-Patient:innen, die Dauer der Antibiotika-Therapie, das Risiko für ein Nierenversagen, ihre Verweildauer auf der Intensivstation und etwaige Folgekosten auswirkt. Die Studienergebnisse sollen Ende 2024 veröffentlicht werden.

„Mehr Kliniken als anfangs geplant wollten im Verlauf der vergangenen zwei Jahre an der DigiSep-Studie teilnehmen, was das große klinische Interesse an Sepsis und digitaler Präzisionsdiagnostik spiegelt“, sagt Prof. Dr. Brenner. „Durch das große Interesse und Engagement aller Beteiligten konnte die Rekrutierungsphase früher als geplant abgeschlossen werden, obwohl in jedem Studienzentrum erhebliche formelle Hürden überwunden werden mussten.“

Über die DigiSep-Studie
Das DigiSep-Projekt wird vom Innovationsausschuss des Gemeinsamen Bundesausschusses (G-BA) mit rund 3,1 Millionen Euro bis Ende 2024 gefördert. Der G-BA ist das höchste Beschlussgremium der gemeinsamen Selbstverwaltung im deutschen Gesundheitswesen. Er entscheidet, welche Leistungen gesetzlich Krankenversicherte in Anspruch nehmen können. Geleitet wird die DigiSep-Studie von der Klinik für Anästhesiologie und Intensivmedizin am Universitätsklinikum Essen als Konsortialführer, in enger Zusammenarbeit mit dem Lehrstuhl für Gesundheitsökonomie & Gesundheitsmanagement der Universität Bielefeld, dem Koordinierungszentrum für Klinische Studien (KKS) und dem Institut für Medizinische Biometrie (IMBI) am Universitätsklinikum Heidelberg sowie mit den Krankenkassen AOK Rheinland/Hamburg, BARMER und der Techniker Krankenkasse. Das Biotechnologie-Unternehmen Noscendo steuert als technischer Partner seine Analyseplattform DISQVER® bei.

Mehr zur Studie „DigiSep – Optimierung der Sepsis-Therapie auf Basis einer patientenindividuellen digitalen Präzisionsdiagnostik“: http://www.digisep.de

Weiterführendes zur Sepsis
Zum Innovationsfondsprojekt, das zur Aufklärung bei Sepsis beiträgt: http://www.sepsiswissen.de
Zum klinischen Symposium, das am Welt-Sepsis-Tag stattfindet: http://www.sepsis-symposium.de
Zur Kampagne des Aktionsbündnisses Patientensicherheit: http://www.deutschland-erkennt-sepsis.de


© DigiSep-Konsortium ]]>
Neu an UDE: Prof. Dr. Johannes Köster – Algorithmen für Präzisionsmedizin https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1482 1482 Tue, 05 Sep 2023 12:16:06 +0200 Die genetischen Daten von Patient:innen zu bestimmen, wird medizinisch immer wichtiger. Möglich machen dies präzisionsmedizinische Untersuchungen. Wie sie automatisiert und mit Berücksichtigung von Unsicherheiten durchgeführt werden können, erforscht Dr. Johannes Köster. Der neuberufene Professor für Bioinformatische Algorithmen in der Onkologie entwickelt am Institut für Künstliche Intelligenz in der Medizin (IKIM) des Universitätsklinikums Essen (UK Essen) Algorithmen, statistische Modelle und darauf basierende wissenschaftliche Software.
Aktuell entwickeln Professor Köster und sein Team Algorithmen und statistische Modelle, mit denen etwa DNA- und RNA-Sequenzen analysiert werden. „Unser Ziel ist es, alle Unsicherheiten zu bestimmen, die im Mess- und Analyseprozess auftreten, und sie für die medizinische Entscheidungsfindung transparent und statistisch akkurat darzustellen“, erklärt der 38-Jährige. „Unsere Arbeitsphilosophie besteht darin, biomedizinische Probleme zu generalisieren und in nachhaltig entwickelte und breit anwendbare wissenschaftliche Software zu überführen, die der Allgemeinheit quelloffen zur Verfügung steht.“

Zugleich verfolgt der studierte Informatiker das Ziel, Mediziner:innen und Biolog:innen an der Datenanalyse zu beteiligen: „Für die Medizin wird ein grundsätzliches Verständnis der algorithmischen und statistischen Herausforderungen bei der Analyse präzisionsmedizinischer Daten zunehmend wichtiger. Dies möchte ich sowohl in der Lehre als auch durch neuartige Lösungen für automatisierte und transparente Datenanalyse umsetzen. Sie sollen Forschenden aus (Bio-)Informatik, Medizin und Biologie eine an ihre Fähigkeiten angepasste Beteiligung an Datenanalysen ermöglichen."

Johannes Köster studierte Informatik (2005-2010) an der TU Dortmund. Danach war er von 2011 bis 2015 Research Fellow am UK Essen. Nach ausgezeichneter Promotion (2015) ging er für ein Jahr als Postdoctoral Research Fellow in die USA an das Dana-Farber Cancer Institute der Harvard University. Zurück in Europa forschte er am niederländischen Centrum Wiskunde & Informatica (2016-2017). Vor der UDE-Berufung leitete er seit 2017 die Gruppe ‚Algorithms for reproducible bioinformatics‘ am Institut für Humangenetik des UK Essen. Köster ist Autor von Softwareprojekten, die eine transparente und qualitativ hochwertige automatisierte Analyse wissenschaftlicher Daten ermöglichen und weltweit millionenfach genutzt werden. Seit einigen Jahren werden sie etwa bei der Verfolgung von Corona-Virus-Varianten oder der kürzlich erfolgten Vervollständigung der bekannten Sequenz des menschlichen Genoms genutzt. Seine Forschung wurde mehrfach ausgezeichnet.


Prof. Dr. Johannes Köster (© UDE / Fabian Strauch)
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Deutsch-chinesische Zusammenarbeit weiter ausgebaut https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1481 1481 Mon, 04 Sep 2023 08:45:00 +0200 Erstmals seit der Corona-Pandemie konnte der wissenschaftliche Austausch von Forschenden der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen (UDE) und des chinesischen Wuhan Union Hospital der Huazhong University of Science and Technology (HUST) wieder in Essen stattfinden. Ende August dieses Jahres besuchten 10 Professor:innen und Doktorand:innen aus Wuhan und Shanghai im Zuge des Sino-German Mobility Programme die Essener Programmteilnehmer:innen zu einem mehrtägigen Austausch zu chronischen viralen Infektionen. Geleitet wird das seit Januar 2020 laufende Programm auf deutscher Seite von PD Dr. Kathrin Sutter vom Institut für Virologie des Universitätsklinikums Essen.
Trotz COVID-19-Pandemie kam das Kooperationsprogramm zu keiner Zeit zu einem Stillstand, man wich auf digitale Formate aus. So fanden die jährlichen Sommerakademien im Bereich der Infektionsforschung online statt und neue Stipendiat:innen aus Wuhan konnten trotz aller Widrigkeiten aufgenommen werden. Und die Verantwortlichen beider Standorte werden die Kooperation noch intensivieren: Für 2024 ist bereits ein Workshop angesetzt, der auf dem Campus des Union Hospital in Wuhan abgehalten wird. Die am Programm teilnehmenden Medizinstudierenden aus Essen zeigen großes Interesse an einem Famulaturprogramm mit den chinesischen Partneruniversitäten in Wuhan, Shanghai und Guangzhou.

Maßgeblich für den Erfolg der deutsch-chinesischen Forschungsallianz sind Prof. Dr. Ulf Dittmer, China-Beauftragter der Medizinischen Fakultät der UDE, und Dekan Prof. Dr. Jan Buer. 2016 erhielten sie Gastprofessuren an der HUST für ihren Einsatz im Austausch unter den Medizinischen Fakultäten und für die Förderung der Forschung zu Infektionskrankheiten. Am 23. August dieses Jahres ist ihnen zudem ein „Advisory Professorship“ verliehen worden, wodurch sie zusätzliche, beratende Funktionen übertragen bekommen. Gewürdigt wird damit auch die intensive Unterstützung während der Corona-Pandemie, die resultierenden hochkarätigen gemeinsamen Publikationen und die vertrauensvolle Fortführung der Kooperation unter schwierigen Bedingungen.

HUST-Vizepräsident Huang Kai sagte in seiner Rede, dass die Forschenden aus Essen zu den wichtigsten Partnern des Universitätskrankenhauses zählen und dass beide Seiten eine tiefe Beziehung zueinander haben. Er betonte die große Bedeutung der deutsch-chinesischen Forschungsprojekte und die Etablierung gemeinsamer Plattformen wie einem internationalen Kooperationslabor für Infektion und Immunität und dem deutsch-chinesischen Netzwerk für Virusinfektions- und Immunitätsforschung (SGVIVI).


Prof. Dr. Yang Dongliang (Foto: Mitte) von der Abteilung für Infektionskrankheiten des Union-Krankenhauses in Wuhan überreicht die Urkunden über das Advisory Professorship an Prof. Dr. Jan Buer (links) und Prof. Dr. Ulf Dittmer. (© Institut für Virologie/UK Essen)

Weiterführende Links:
Wuhan Union Hospital: http://www.whuh.com/en/
Huazhong University of Science and Technology (HUST): http://english.hust.edu.cn/
Institut für Virologie: http://www.uni-due.de/virologie/
Deutsch-chinesisches Netzwerk für Virusinfektions- und Immunitätsforschung (SGVIVI): http://www.uni-due.de/sgvivi/ ]]>
Neue Leitlinien: Wie funktionieren Intensivstationen am besten? https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1479 1479 Tue, 29 Aug 2023 11:11:17 +0200 Intensivstationen sind wichtige zentrale Einrichtungen der medizinischen Versorgung in Krankenhäusern auf der ganzen Welt. Ein multidisziplinäres Komitee der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (DIVI), an dem auch ein Wissenschaftler der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen beteiligt waren, hat nun neue Leitlinien und Empfehlungen formuliert. Sie beschreiben unter anderem die Anforderungen an die (Infra-)Struktur, die technische Ausstattung, die Organisation und das Personal von Intensivpflegestationen. Das Autor:innenteam geht nicht nur im Detail auf die Anforderungen an die Mediziner:innen und Pfleger:innen ein, sondern auch auf die Ausbildung und den Einsatz von Fachkräften für Mikrobiologie und Hygiene, Stationsapotheker:innen, Physiotherapeut:innen und Ansprechpartner:innen mit seelsorgerischen Tätigkeiten.
Bei ihren Empfehlungen berücksichtigen die Expert:innen drei Stufen der intensivmedizinischen Versorgung: die grundlegende Intensivpflege (Stufe 1), die erweiterte Intensivpflege (Stufe 2) und die umfassende Intensivpflege (Stufe 3). Diese umfassende Intensivpflege wird für die Versorgung hochkomplexer Fälle benötigt und kann in der Regel nur an Universitätskliniken und großen akademischen Lehrkrankenhäusern angeboten werden.
„Ich freue mich, dass wir unseren ärztlichen Kolleg:innen hiermit konkrete Hilfestellungen an die Hand geben können“, so Prof. Dr. Christian Waydhas aus der Klinik für Unfall-, Hand- und Wiederherstellungschirurgie am Universitätsklinikum Essen.

Link zur Originalveröffentlichung:
Frontiers | Recommendations on the structure, personal, and organization of intensive care units

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Studie zu ECLS bei Patient:innen im kardiogenen Schock vorgestellt https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1478 1478 Mon, 28 Aug 2023 11:52:20 +0200 Auf der diesjährigen Jahrestagung der Europäischen Gesellschaft für Kardiologie wurden die Daten der ECLS-Shock Studie als Late-Breaking Clinical Trial vorgestellt und zeitgleich im New England Journal of Medicine publiziert. Die Studie hat untersucht, ob durch einen routinemäßigen Einsatz einer ECLS (extracorporeal life support) bei Patient:innen mit Myokardinfarkt und komplizierendem kardiogenem Schock das Überleben nach 30 Tagen verbessert werden kann. Die Studie konnte keinen Vorteil eines flächendeckenden ECLS-Einsatzes nachweisen, bei gleichzeitig erhöhter Rate vaskulärer Komplikationen.
„Die Ergebnisse der Studie werden die Behandlung von Patient:innen mit kardiogenem Schock nach Myokardinfarkt nachhaltig beeinflussen und geben behandelnden Ärzt:innen Sicherheit bei den Therapieentscheidungen in diesem komplexen Kollektiv“, betont Prof. Tienush Rassaf, Leiter der Studie in Essen. „Wir freuen uns, dass wir dazu beitragen konnte, diese unabhängige, durch Investigatoren initiierte und ohne Förderung von Medizinprodukteherstellern durchgeführte Studie erfolgreich abzuschließen“, so Prof. Amir Mahabadi, Co-Leiter der Studie.

Link zur Originalpublikation:
Extracorporeal Life Support in Infarct-Related Cardiogenic Shock
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Blutverdünnung: Unnötig für Patient:innen mit atrialen Hochfrequenzepisoden https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1477 1477 Mon, 28 Aug 2023 11:17:20 +0200 Eine kürzlich im „New England Journal of Medicine“ veröffentlichte Studie zeigt: Bei Patient:innen, die zwar an atrialen Hochfrequenzepisoden (AHRE) leiden, bei denen aber im EKG kein Vorhofflimmern (AF) auffällig wird, haben blutverdünnende Medikamente keine positive Wirkung. „Die Schlaganfallneigung bei AHRE-Betroffenen ist unserer Studie zufolge überraschend niedrig“, erklärt Prof. Dr. Hans-Christoph Diener, Wissenschaftler an der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen, der an der vom Deutschen Vorhofflimmern-Netzwerk (AFNET), Münster, durchgeführten Studie beteiligt war. „Wenn diese Patient:innen Blutverdünner einnehmen, erhöht sich ihre Blutungsneigung ohne die Schlaganfallrate weiter zu reduzieren.“ Für die nun veröffentlichte Studie *NOAH-AFNET 6 wurden zwischen 2016 und 2022 wurden 2536 Patient:innen im Durchschnittsalter von 78 Jahren in 206 Einrichtungen in 18 europäischen Ländern untersucht. Die Hälfte von ihnen erhielt das Medikament Edoxaban zur Blutverdünnung.




Vorhof-Hochfrequenz-Episoden sind kurze und seltene Vorhofarrhythmien, die dem Vorhofflimmern ähneln. Sie werden in der Regel durch implantierte Herzschrittmacher oder implantierbare Kardioverter-Defibrillatoren erkannt. Diese Geräte zeichnen dauerhaft den Herzrhythmus auf und speichern diese EKG-Daten ab. Bei der Datenauswertung werden dann solche AHRE-Episoden deutlich. AHRE-Episoden ähneln einem „normalen“ Vorhofflimmern und gelten mitunter auch als Vorstufe. Daher wird AHRE-Betroffenen häufig eine Behandlung mit Blutverdünnern (orale Antikoagulation) angeboten, ohne dass ein Vorhofflimmern im EKG dokumentiert wurde.
Die Autor:innen der Studie fordern deshalb, nur dann eine orale Antikoagulation vorzusehen, wenn im EKG ein Vorhofflimmern detektiert wurde. Sie sehen außerdem weiteren Forschungsbedarf, um diejenigen Patient:innen mit AHRE und einem hohem Schlaganfallrisiko zu identifizieren und für sie eine optimale Behandlung zu finden.

*NOAH-AFNET steht für: Non-vitamin K antagonist Oral anticoagulants in patients with Atrial High rate episodes (Nicht-Vitamin K-abhängige orale Antikoagulanzien bei Patienten mit atrialen Hochfrequenzepisoden)

Link zur Originalveröffentlichung:
Kirchhof P et al. Anticoagulation with Edoxaban in Patients with Atrial High Rate Episodes. NEJM 25 August 2023

Mehr zum Kompetenznetz AFNET:
Kompetenznetz Vorhofflimmern e. V. ]]>
Herzschwäche: Fahrradergometrie für die Früherkennung https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1476 1476 Fri, 18 Aug 2023 16:41:22 +0200 Herzschwäche, oder auch Herzinsuffizienz, gehört zu den Volkskrankheiten. In Deutschland leiden rund 4 Millionen Menschen daran. Herzinsuffizienzen bleiben jedoch häufig lange unerkannt, insbesondere dann, wenn es sich primär um eine Störung der Füllungs-und Entspannungsphase des Herzens handelt. Diese sogenannte diastolische Herzinsuffizienz wird oft erst in fortgeschrittenen Stadien diagnostiziert, macht aber ca. 50% aller Patient:innen mit Herzinsuffizienz aus.
Die Klinik für Kardiologie und Angiologie am Westdeutschen Herz- und Gefäßzentrum (WHGZ) der Universitätsklinik Essen hat deshalb bereits seit 2021 ein spezielles Hämodynamik-Herzkatheter-Labor eingerichtet, das von Dr. Dr. Simon Wernhart und Univ.-Prof. Dr. Peter Lüdike geleitet wird. In diesem Labor können mittels minimalinvasiver Rechtsherzkatheter-Diagnostik schon früheste Stadien dieser Erkrankung detektiert werden. Wissenschaftlich begleitet wurde die neue Einrichtung durch die DEST-HF Studie. Hier wurden Patient:innen untersucht, die unter Belastung an Luftnot litten und bei denen ein Verdacht auf eine frühe Form der diastolischen Herzinsuffizienz (HFpEF) bestand. Die Ergebnisse dieser Studie wurden nun im European Journal of Heart Failure publiziert, dem wichtigsten Journal im Bereich Herzinsuffizienz weltweit.
„Es ist wichtig, ein noch besseres Verständnis für die hämodynamischen Verhältnisse im Herz-Lungen-Kreislauf zu gewinnen. Deshalb hatten wir in unserer Studie vor allem die Zuverlässigkeit von etablierten Stresstest-Verfahren im Blick“, so Prof. Lüdike.

Alle Studienteilnehmer:innen wurden jeweils mit vier verschiedenen Untersuchungsmethoden getestet, um herauszufinden, mit welcher Technik die frühe Form der HFpEF am verlässlichsten detektiert werden kann. „Wir konnten zeigen, dass die Fahrradergometrie dazu am besten geeignet ist“, so Oberarzt Dr. Dr. Wernhart.

In der klinischen Routine werden häufig Verfahren wie Beinheben, Flüssigkeitsbelastung oder dynamischer Handgrip (eine Art Expanderübung für die Hand) eingesetzt. „Die Fahrradergometrie war jedoch derart überlegen, dass mit den alternativen Methoden lediglich in knapp 11% der Fälle die korrekte Diagnose gestellt werden konnte“, so die Autoren. Sie empfehlen deshalb, bei Stresstests zur Detektion der HFpEF immer auch eine Fahrradergometrie durchzuführen wenn weniger aufwändige Tests kein klares Ergebnis liefern.

Hinweis:
Für Interessierte wird der Schwerpunkt Rechtsherzkatheter Diagnostik am 08.09.2023 ab 16.00 Uhr (5 CME Punkte, Anmeldung online via https://www.essen-heartfailure.de/) im Rahmen des traditionellen Symposiums Essen Heart Failure (Online Webinar) vertieft.

Link zur Originalveröffentlichung:
Diastolic Exercise Stress Testing in Heart Failure with Preserved Ejection Fraction – The DEST HF study
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Schlafapnoe: Positionstherapie gegen Atemaussetzer https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1475 1475 Fri, 18 Aug 2023 13:54:46 +0200 Krankhaftes Schnarchen mit nächtlichen Atemaussetzern: Wer unter einer Schlafapnoe leidet, atmet nachts nicht richtig und bekommt zu wenig Luft. Betroffene werden in der Regel mit einer nächtlichen Atemwegsüberdruck-Therapie behandelt. Der Gemeinsame Bundesausschuss untersucht in einer Erprobungsstudie,, ob eine Schlafpositionstherapie ähnlich gut hilft. Geleitet und durchgeführt wird die Studie POSA* vom Lehrstuhls für Medizinmanagement an der Universität Duisburg-Essen (UDE). Die Leitung der deutschlandweiten Studie mit mehreren Studienzentren übernimmt das Zentrum für Schlaf- und Telemedizin der Universitätsmedizin Essen an der Ruhrlandklinik.
Die Ursache für die obstruktive Schlafapnoe ist eine Verengung des Rachenraums im Schlaf, die vor allem in Rückenlage auftritt. Die Folgen stressen den Körper, führen kurzfristig zu nicht-erholsamem Schlaf und stehen im Verdacht, langfristig das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie Bluthochdruck, Schlaganfall oder Vorhofflimmern zu erhöhen.
Rund eine Million Betroffene in Deutschland setzen daher zum Schlafen eine Maske auf, die per Überdruck die Atemwege offenhält. Bei der Schlafpositionstherapie hingegen wird ein Sensor am Körper angebracht: Dreht sich der/die Patient:in im Schlaf auf den Rücken, gibt der Sensor Vibrationsimpulse ab, bis die Position verändert wird.
Die Wissenschaftler:innen um Prof. Dr. Jürgen Wasem und Prof. Dr. Dr. Anja Neumann (Medizinmanagement) sowie Prof. Dr. Christoph Schöbel (Schlaf- und Telemedizin) erforschen, ob die Schlafpositionstherapie die Tagesschläfrigkeit von Patient:innen mit leichter bis mittelgradiger, Rückenlage-betonter Schlafapnoe genauso gut verringert wie die klassische Überdrucktherapie und ob sie die gesundheitsbezogene Lebensqualität verbessert.

* Der Studienname POSA steht für „positional (supine dependent) obstructive sleep apnea”, also eine positionsabhängige (Rückenlage-betonte) obstruktive Schlafapnoe.

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BMBF fördert kinderonkologisches Forschungszentrum https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1474 1474 Fri, 18 Aug 2023 13:15:49 +0200 Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) fördert das Westdeutsche Pädiatrische Forschungszentrum (WPSZ) mit 2,3 Millionen Euro. Sprecher des nordrheinwestfälischen Forschungsverbundes für die klinische Forschung und Versorgung in der Kinderonkologie ist Prof. Dr. Dirk Reinhardt, Direktor der Kinderklinik III des Universitätsklinikums Essen (UK Essen).
Er hebt die Bedeutung des vor 5 Jahren gegründeten Verbundes der kinderonkologischen Zentren der Universitätsklinika Essen, Aachen, Bonn, Köln und Homburg und weiterer 6 Kinderkliniken in NRW hervor. „Ziel des Projektes ist die Optimierung der Forschungsprojekte und der komplexen Diagnostik, insbesondere aber allen Kindern und Jugend­lichen in NRW, dem Saarland und darüber hinaus Zugang zur best­mög­lichen Behandlung zu garantieren. Da neue Therapieangebote und frühe klinische Studien in der Regel nur an einem der großen Uniklinika verfüg­bar sind, ist ein Wechsel der Kinder und Familien an dieses Zentrum er­for­derlich. Deshalb ist die umfassende Unterstützung der Familien ein zentrales Anliegen des Projektes“, so Prof. Reinhardt.

An allen Standorten begleiten Case-Manager die Familien und ziehen Patient:innen- und Eltern­vertreter mit ein. Darüber hinaus gibt es unter anderem Tumorboards, eine zentrale Erfassung neuer Therapieoptionen und aktuellster Diagnos­tik­-Methoden sowie gemeinsame Forschungsprojekte. ]]>
Jetzt bewerben: PhD-Programm „Epidemiology and Clinical Research“ https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1473 1473 Mon, 14 Aug 2023 11:34:48 +0200 Noch bis zum 30. November 2023 können sich Kandidat:innen für das PhD-Programm „Epidemiology and Clinical Research“ bewerben. Das PhD-Programms soll Promovierende dazu befähigen, epidemiologische und klinische Studien selbstständig zu planen, zu begleiten, auszuwerten und zu publizieren.

Das dreijährige Intensivprogramm vermittelt u.a. Inhalte zur Epidemiologie, Medizinischen Statistik und Datenauswertung. Die Lehre findet in Blockmodulen zweimal im Semester für jeweils fünf Tage statt. Insgesamt umfasst das Begleitprogramm 300 Lehreinheiten à 45 Minuten.

Weitere Informationen:

https://imibe.uk-essen.de/phd/

Flyer zum Epi&CR Programm - deutsch
Flyer zum Epi&CR Programm - englisch

Kurzvorstellung PhD-Programm "Epidemiology & Clinical Research" - YouTube
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Kleinhirn und Emotionen: 3. CEN-Jahrestagung beleuchtet Perspektiven von Patient:innen https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1472 1472 Mon, 14 Aug 2023 11:08:37 +0200 Das “Cerebellum and Emotional Network” (CEN), ein Forschungs- und Ausbildungsnetzwerk der Europäischen Union, zeigte in seiner Jahrestagung, welche Bedeutung die Forschung für ein tiefergreifendes Verständnis der Einflüsse des Kleinhirns auf die emotionale Verarbeitung hat. Beleuchtet wurden in der Konferenz auch die Auswirkungen auf die psychische Gesundheit und neurologische Störungen. Die Veranstaltung fand vom 26. bis 28. Juli 2023 im Deichmann-Auditorium im Lehr- und Lernzentrum der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen auf dem Campus des Universitätsklinikums Essen statt.
Es kamen Sprecher:innen aus der Grundlagenforschung und der Klinik zu Wort, ebenso Vetreter:innen von Selbsthilfegruppen und Patient:innenorganisationen. Ziel der Konferenz war es, ein ganzheitliches Verständnis von Kleinhirnleistungsstörungen zu erreichen. “Wir haben deshalb bewusst die Perspektive von Betroffenen in den Vordergrund gerückt und die Teilnehmer:innen dazu angeregt, gemeinsam innovative Lösungen zum Wohl der Patient:innen zu entwickeln”, so Prof. Dr. Dagmar Timmann, Vorsitzende der diesjährigen Konferenz.
Im CEN sind weltweit führende Forscher:innen und medizinische Fachleute miteinander vernetzt, um gemeinsam das Kleinhirn zu erforschen und seine Rolle für geistige Gesundheit und neurologischen Störungen zu klären. "Im Mittelpunkt des CEN steht vor allem die Ausbildung von Studierenden”, so Prof. Timmann. “Unser Ziel ist es, junge Talente für die Kleinhirnforschung zu interessieren und auszubilden.” Deshalb erhielten die 15 über das netzwerk finanzierte Studierenden die Möglichkeit an verschiedenen Workshops teilzunehmen und hatten neben dem fachlichen Austausch mit Spitzenforscher:innen aus fünf Ländern, auch die Gelegenheit, mit nicht-akademischen Partnern in Kontakt zu treten.
Die Konferenz begann mit einem öffentlichen Vortrag am Mittwoch, dem 26. Juli, bei dem die Perspektive der Betroffenen im Mittelpunkt stand und die Bedeutung der aktiven Einbindung von Patient:innen bei der Gestaltung von Forschung, klinischer Praxis und Rehabilitationsstrategien hervorgehoben wurde. Prof. Dr. Dagmar Timmann und Prof. Dr. Philip Tovote (Universität Würzburg), Mitorganisatoren der Tagung, vertieften in ihren Vorträgen die wissenschaftliche Erforschung des Zusammenhangs zwischen Kleinhirn und emotionalen Störungen. Unterstützt wurden sie dabei von den Promovierenden im CEN-Netzwerk Alice Doubliez (Essen), Enzo Nio (Essen), Julie Urrutia Desmaison (Paris) und Nina Seiffert (Würzburg). Marion Nadke, 1. Vorsitzende der Deutschen Heredo-Ataxie Gesellschaft (DHAG), und Andreas Nadke, Präsident von Euroataxia, boten in ihren Vorträgen einzigartige Einblicke in die Sichtweise von Menschen, die direkt von Kleinhirnerkrankungen betroffen sind und zeigten damit eindringlich, welche Auswirkungen wissenschaftliche Fortschritte und mitfühlende Pflege auf die Betroffenen und ihre Familien haben. Sie betonten auch die große Bedeutung der Zusammenarbeit zwischen Patient:innen, Gesundheitsdienstleistern und Forscher:innen, um besser auf die Bedürfnisse von Betroffenen eingehen zu können, insbesondere bei seltenen Krankheiten, zu denen die meisten Kleinhirnerkrankungen zählen.
Prof. Dr. Mario Siebler (Mediclin Fachklinik Rhein-Ruhr, Essen) zeigte die neuesten Strategien und Herausforderungen bei der Rehabilitation von Patient:innen mit Ataxien.

Das Programm des ersten Tages endete mit einem gemeinsamen Empfang, bei dem die Teilnehmer:innen Gelegenheit hatten, Kontakte zu knüpfen, Ideen auszutauschen und Kooperationen anzubahnen.
Die zweitägige Konferenz umfasste außerdem zahlreiche Workshops für die Netzwerkmitglieder, aufschlussreiche Präsentationen von Studierenden des CEN-Netzwerks und einen inspierenden Hauptvortrag von Prof. Dr. Javier F. Medina vom Baylor College of Medicine (Houston, USA), der vor allem auf den Beitrag des Kleinhirns für Lernvorgänge einging.
Die Teilnehmer:innen nutzten auch die Gelegenheit, Essen als Ruhrgebietsstadt besser kennenzulernen, beispielsweise mit einer Besichtigung der UNESCO-Welterbestätte Zeche Zollverein und einem gemeinsamen Picknick im Gruga-Park.




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Herzchirurgie: Thrombosen mit KI klassifizieren und quantifizieren https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1471 1471 Fri, 11 Aug 2023 08:35:23 +0200 Kann eine künstliche Intelligenz eingesetzt werden, um eine Thrombose nach dem Einsetzen eines Stents zu quantifizieren? Dieser Frage ist Dr. med. Anja Oßwald, Fachärztin für Herzchirurgie am Westdeutschen Herz- und Gefäßzentrum Essen (WHGZ) nachgegangen. Ihre Daten hat sie auf dem 71. Internationalen Kongress der Europäischen Gesellschaft für kardiovaskuläre und endovaskuläre Chirurgie vorgestellt und wurde dafür mit dem 3. Preis für den Young Surgeon's Award in der Kategorie Vascular Abstract Presentations ausgezeichnet.
Die 33-jährige Herzchirurgin hat sich die sogenannten False-Lumen-Thromben nach einer Frozen Elephant Trunk Operation nach einer Aortendissektion Typ A genauer angesehen und überprüft, ob Künstliche Intelligenz das Bildmaterial dazu korrekt einschätzt. Aortendissektionen entwickeln sich, wenn sich die äußeren Schichten der Aorta aufspalten, Blut in diesen Spalt eindringt und sich ausbreitet. Bei der operativen Behandlung wird idealerweise das falsche Lumen ausgeschaltet, so dass der blutgefüllte, "falsche" Hohlraum thrombosiert. „Es ist uns gelungen, das Vorhandensein bzw. das Nichtvorhandensein eines False-Lumen-Thrombus automatisch mit Hilfe eines Variations-Autocodierers zu klassifizieren und den Betroffenen einen Thrombus-Score zuzuweisen“, erklärt Dr. Oßwald, die im Förderprogramm „UMEA - Clinician Scientist“ der Medizinischen Fakultät der UDE teilnimmt. „Die ersten gewonnen Daten stimmen uns sehr zuversichtlich, dass KI hier eine gute Unterstützung bieten kann.“
Bisher wurden die Daten von acht Patient:innen auf diese Weise erfolgreich und zuverlässig analysiert, die einen Stentprothese nach der sogenannte „Frozen Elephant“-Technik erhalten haben. Den Namen trägt die Technik wegen der Ähnlichkeit der Stents mit einem Elefantenrüssel. Es handelt sich um ein Hybridverfahren, welches den Ersatz des Aortenbogens durch eine chirurgische Prothese, sowie die Ausschaltung der Aortendissektion, der in der absteigenden Aorta durch einen Stentgraft ermöglicht.
„Die Auszeichnung für Frau Dr. Oßwald ist das Ergebnis intensiver exzellenter Forschungsarbeit und zeigt die Stellung der UME auf diesem Gebiet als eine der international führenden Universitätskliniken. Über diesen Erfolg freue ich mich besonders und gratuliere herzlich“ kommentiert Hr. Prof. Markus Kamler, Chefarzt der Herzchirurgie.
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Leukämieforschung: Welche Rolle spielen Botenstoffe? https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1470 1470 Fri, 11 Aug 2023 08:26:29 +0200 Leukämien sind bösartige Erkrankungen des blutbildenden Systems. Die akute myeloische Leukämie (AML) ist die zweithäufigste Leukämie bei Kindern und Jugendlichen.
Ohne medizinische Behandlung breiten sich die Leukämiezellen in kürzester Zeit im ganzen Körper aus. Die bisherige Behandlung der AML bei Kindern zielt in erster Linie auf die Zerstörung der Leukämiezellen ab. Es zeigt sich jedoch zunehmend, dass auch das Knochenmarkgewebe und die Mikroumgebung, in der sich die Leukämiezellen vermehren, eine wichtige Rolle spielen. Die Deutsche José Carreras Leukämie-Stiftung fördert deshalb ein Forschungsprojekt an der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen in der Arbeitsgruppe von PD Dr. Basant Kumar Thakur (Klinik für Kinderheilkunde III am Universitätsklinikum Essen) mit 180.000 € über einen Zeitraum von 2 Jahren.
Sogenannte Mikrovesikel und Exosomen rufen Veränderung im Knochenmarkgewebe hervor, indem sie Botenstoffe wie Proteine und genetisches Material Veränderungen im Knochenmarkgewebe hervorrufen. „In unserem Projekt wollen wir aufklären, welche Rolle die Exosomen bei der AML spielen und ihre Bedeutung bei der Entstehung von Leukämie verstehen“, sagt PD Dr. Thakur. „Ein besseres Detailverständnis dieser Mechanismen wird uns dabei helfen, die Entstehung von Therapieresistenz zu verstehen und neue Behandlungsmöglichkeiten für pädiatrische Leukämien zu entwickeln.“



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Neu an UDE: Prof. Barbara T. Grünwald https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1465 1465 Wed, 09 Aug 2023 12:54:09 +0200 Tumoren kämpfen für ihr Leben gern: Der Krebs versorgt und verändert sich stetig. Damit kann er sich der Überwachung des Körpers sowie vielen Therapien entziehen. Dr. Barbara T. Grünwald, neue Professorin für Tumorheterogenität und Translationale Systembiologie an der Medizinischen Fakultät der UDE, beschreibt die Überlebensstrategie der Krebszellen. Sie entwickelt neuartige Krebstherapien am Westdeutschen Tumorzentrum Essen des UK Essen.

In Deutschland leiden mehr als 4,6 Mio. Menschen an Krebs. Pro Jahr kommen über 500.000 neue Fälle hinzu. Die Hälfte von ihnen hat Tumoren in Brust, Dickdarm, Lunge oder Prostata; die Häufigkeit von Brust- und Prostatakrebs ist geschlechtsbedingt stark unterschiedlich, bei der Lunge trifft es Männer deutlich häufiger.

Krebserkrankungen sind in Deutschland die zweithäufigste Todesursache – das ist Anlass für die Forschungsfrage: Warum ist der Krebs so wandlungs- und widerstandsfähig? „Tumoren passen sich verschiedenen Gegebenheiten an. Das gilt sowohl für die Region des Organismus, auf die sie während der Metastasierung treffen, als auch für biologische und therapeutische Widrigkeiten. Tumorgewebe sind ein komplexes, adaptives Netzwerk, das sich in hohem Maß selbst organisiert. Das haben wir bisher nicht angemessen erfasst“, sagt Professorin Grünwald. Zu diesem Netzwerk zählt neben den Tumorzellen auch eine diverse Vielzahl an Zellen des Bindegewebes sowie des Immunsystems.

Professorin Grünwald möchte am UK Essen ein tieferes Verständnis vom Aufbau des Tumorgewebes gewinnen. „Die Zusammensetzung und Funktion des Gewebes variiert in verschiedenen Bereichen desselben Tumors erheblich. Diese Organisationseinheiten vermitteln wichtige Eigenschaften eines Tumors: schnelleres Wachstum, aggressive Ausbreitung, Therapieresistenz. So erhält jeder Tumor sein spezifisches klinisches Profil. Wir wollen verstehen, wie die unzähligen Komponenten im Gewebe der Tumoren aufeinander einwirken und so diese Funktionen vermitteln. Erst dann werden wir das maligne Verhalten effektiv begreifen und manipulieren können“, so die UDE-Wissenschaftlerin.

Nach einem Studium der Molekularen Biotechnologie (2005-2011) wurde Barbara Grünwald 2016 an der Technischen Universität München mit Auszeichnung promoviert. Danach forschte sie in Kanada am Princess Margaret Cancer Centre (Toronto) – zunächst als Postdoc (2017-2022), dann als Affiliate Scientist (2022/23). Sie hat dort weiterhin eine Stellung als Adjunct Scientist inne (seit 2023). ]]>
Tumorforschung: Wirksamkeit und Sicherheit von Erdafitinib bei Krebserkrankungen mit Veränderungen in den Genen FGFR1-4 https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1469 1469 Wed, 09 Aug 2023 11:19:51 +0200 Bei der Behandlung verschiedener Krebserkrankungen kommen häufig sogenannte Kinasehemmer zum Einsatz, die das Wachstum bei fortgeschrittenen oder metastasierten soliden Tumoren zielgerichtet bekämpfen sollen. Eines dieser Medikamente ist Erdafitinib. In den USA wird es bereits seit 2019 zur Behandlung des fortgeschrittenen Blasenkarzinoms mit einer Mutation im Fibroblasten-Wachstums-Faktor (FGFR) 1 oder 2 eingesetzt, in der EU ist es bisher nicht zugelassen. Seine Wirksamkeit bei unterschiedlichen Krebserkrankungen mit speziellen Mutationen von FGFR1-4 wurde nun zusätzlich im Rahmen der RAGNAR-Studie untersucht. Hierbei handelt es sich um eine sogenannte Basket-Studie, in der ein Medikament nicht nach der Lokalisation des Tumors, sondern nach dem Vorliegen einer Mutation unabhängig von der Tumorart untersucht wird. Die Ergebnisse der Studie wurden kürzlich in der renommierten Fachzeitschrift „The Lancet Oncology“ veröffentlicht.

Daran maßgeblich beteiligt war ein Team von Wissenschaftler:innen der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen und des Westdeutschen Tumorzentrums der Universitätsmedizin Essen, das gemeinsam mit dem CIO Köln als NCT West einen Standort des Nationalen Centrums für Tumorerkrankungen (NCT) bildet. Das NCT fokussiert auf innovative klinische Studien, insbesondere in der personalisierten Onkologie, und ermöglicht es, neue Entwicklungen aus dem Labor zügig und unter höchsten Ansprüchen klinisch zu testen.
In die Phase-2-Studie RAGNAR-Studie wurden 217 Patient:innen mit unterschiedlichen Krebserkrankungen und einer genetischen Veränderung im FGFR-Gen eingeschlossen, die zuvor bereits mit anderen Medikamenten behandelt worden waren. Die Patient:innen erhielten einmal täglich oral 8 mg Erdafitinib in einem kontinuierlichen 21-Tage-Zyklus. Bei rund 30 Prozent der Behandelten und insgesamt 16 verschiedenen Tumorarten kam es zu einem Ansprechen auf die Therapie.
„Die Ergebnisse der RAGNAR-Studie zeigen einen klinischen Nutzen von Erdafitinib bei Erkrankten mit unterschiedlichen und teilweise auch seltenen und schwer zu therapierenden Tumorerkrankungen mit Veränderungen in FGFR 1-4 unabhängig von ihrem Ursprung. Dies kann für die Betroffenen eine erhebliche Verbesserung ihres Krankheitsverlaufs bedeuten“, so Dr. Ina Pretzell, Oberärztin im Molekularen Tumorboard am Westdeutschen Tumorzentrum Essen. Im Rahmen des Molekularen Tumorboards (MTB) des WTZ werden die Befunde einer umfassenden molekularpathologischen Untersuchung des Tumorgewebes der Patient:innen diskutiert und auf deren Basis gegebenenfalls entsprechende Therapieempfehlungen ausgesprochen. „In Anbetracht der fehlenden Zulassung in Europa kann bei Krebserkrankungen mit Veränderungen in FGFR 1-4 zum Beispiel in unserem Molekularen Tumorboard diskutiert werden, ob eine Therapie mit Erdafitinib infrage kommen könnte. Dieses Angebot steht auch externen Personen offen, die durch ihren behandelnden Onkologen oder die behandelnde Onkologin bei Bedarf angemeldet werden können“, ergänzt Pretzell. Weiterführende Informationen zum Molekularen Tumorboard sind unter https://wtz-essen.de/index.php?id=4689 zu finden.

Link zur Originalveröffentlichung:
Erdafitinib in patients with advanced solid tumours with FGFR alterations (RAGNAR): an international, single-arm, phase 2 study - The Lancet Oncology

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Projekt zu Knochenersatz bewilligt: Wie wächst ein Implantat am besten ein? https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1468 1468 Wed, 09 Aug 2023 09:21:14 +0200 Wenn ein Oberschenkelhals bricht, dient eine Prothese als Knochenersatz. Sie ist in der Regel aus Metall oder keramischen Werkstoffen und wird elastisch im Knochen verklemmt. Ein Forschungsteam der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen (UDE) will genauer untersuchen, welche Prozesse unmittelbar nach einer Implantation auf der Oberfläche des Knochenersatzes ablaufen. Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) unterstützt das Projekt in den kommenden drei Jahren mit über 300.000 Euro.
„Wir wissen, dass diese allerersten Reaktionen an den Grenzflächen zwischen Implantat und Knochen richtungsweisend für die spätere knöcherne Implantateinheilung, die sogenannte Osseointegration, sind. Bisher liegen dazu jedoch kaum wissenschaftliche Daten vor“, erklärt Dr. Andrea Sowislok. Sie ist Postdoktorandin in der Arbeitsgruppe „Orthopädie und Unfallchirurgie“ unter der Leitung von Prof. Dr. Marcus Jäger an der Uniklinik Essen

Nach einer Implantation kommt der Knochenersatz mit einer Vielzahl von körpereigenen Proteinen in Kontakt. Die Forschenden konnten bereits zeigen, dass diese Proteine nicht wie bisher angenommen aus dem Blutplasma stammen, sondern von Immun- und Knochenzellen freigesetzt werden. Diese Proteine setzen sich von der ersten Minute an auf der Oberfläche des Implantats ab. „Das ist der erste Schritt einer langen Reihe von molekularen und zellulären Mechanismen. Wenn wir mehr darüber wissen, wie sich diese Proteinschicht zusammensetzt, könnte das helfen, die weiteren Reaktionen der knöchernen Mikroumgebung vorherzusagen – und damit auch den Verlauf der Einheilung besser einzuschätzen“, so Sowislok. Auf diese Weise ließen sich schon frühzeitig Hinweise auf Heilungsstörungen erkennen, die dazu führen, dass Implantate sich lockern und erneuert werden müssen.

Das translational angelegte Forschungsprojekt soll die Qualität und die Sicherheit von Implantaten verbessern. „Es war und ist unserer Arbeitsgruppe ein großes Anliegen, die Brücke von den Grundlagenwissenschaften zur klinischen Anwendung auszubauen“, erklärt Jäger. ]]>
Zehn Jahre Westdeutsches Zentrum für Infektiologie: Dem Erreger auf der Spur https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1467 1467 Thu, 03 Aug 2023 10:42:44 +0200 Infektionserkrankungen erforschen, diagnostizieren, therapieren und auch präventiv vorbeugen – mit diesem Ziel eröffnete im Sommer 2013 das Westdeutsche Zentrum für Infektiologie (WZI) am Universitätsklinikum Essen. Seither koordiniert es die klinische Arbeit und Forschung der Infektionsmedizin vor Ort. Am 31. August wird nun sein zehnjähriges Bestehen gefeiert.
Eine interdisziplinäre Zusammenarbeit im Kampf gegen die Infektionskrankheiten ist heutzutage unabdingbar – diese Worte von der Eröffnungsfeier des WZI 2013 stimmen heute noch genauso wie damals. So gehört neben der klinischen Patientenversorgung und Forschung auch die infektiologische Lehre und Ausbildung von Studierenden der Medizin und Biologie der Universität Duisburg-Essen (UDE) zu den zentralen Aufgaben des Zentrums.

„Der große Stellenwert des WZI im Ruhrgebiet verdeutlichte sich während der Corona-Pandemie, in denen das WZI als zweitgrößtes COVID-19 Zentrum Deutschlands einen entscheidenden Beitrag zur Bewältigung dieser Pandemie geleistet hat“, sagt Prof. Dr. Ulf Dittmer, Direktor des Instituts für Virologie am UK Essen, der zusammen mit Prof. Dr. Oliver Witzke, Direktor der Klinik für Infektiologie am UK Essen, das WZI leitet.

Bei der Jubiläumsfeier am Donnerstag, 31. August, ab 13 Uhr, besteht die Möglichkeit, die Arbeiten am WZI näher kennenzulernen. Neben der Besichtigung der Labore können Interessierte dort auch ihren Impfpass prüfen lassen. Ab 17 Uhr findet zudem ein wissenschaftliches Symposium zur Infektionsmedizin statt, zu dem das WZI herzlich einlädt. Neben NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann und Oberbürgermeister Thomas Kufen wird auch die Rektorin der UDE, Prof. Dr. Barbara Albert, sprechen.

Weitere Informationen:
https://www.wzi-essen.de

Flyer 10 Jahre WZI

Dr. Tanja Kuhn und Dr. Lara Walotka oder Tel. 0201/723-82321 oder wzi@uk-essen.de
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Melanomforschung: Ob die Immuncheckpoint-Therapie wirkt, entscheidet Interleukin-17 https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1466 1466 Mon, 31 Jul 2023 17:44:32 +0200 Immun Checkpoint-Inhibitoren (ICI) sind hochwirksame Medikamente in der modernen Krebstherapie. Ihr Einsatz hat auch bei Melanompatient:innen die Überlebenschancen verbessert. Aber nicht alle Erkrankten profitieren gleichermaßen. Ein Team von Forschenden der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen und Deutschem Konsortium für Translationale Krebsforschung (DKTK), Partnerstandort Essen/Düsseldorf, hat nun einen Faktor gefunden, der das Ansprechen auf die ICI-Therapie maßgeblich beeinflusst: das Zytokin Interleukin-17, kurz IL-17. Die Ergebnisse wurden kürzlich in „Nature Cancer“ veröffentlicht.
„Die Behandlung von Melanompatient:innen im fortgeschrittenen Stadium mit ICI ist ein historischer Fortschritt und kann bei knapp der Hälfte der Behandelten die Krankheit langfristig kontrollieren. Allerdings treten bei der Mehrzahl der Patient:innen immunvermittelte, zum Teil schwere Nebenwirkungen auf. Bisher fehlten uns geeignete Biomarker, um patientenindividuell entscheiden zu können, ob jemand von einer ICI profitieren wird oder womöglich umsonst der Gefahr von Nebenwirkungen ausgesetzt wird“, erklärt Prof. Dr. Alexander Rösch, Leitender Oberarzt in der Klinik für Dermatologie am Universitätsklinikum Essen, Forscher im Deutschen Konsortium für Translationale Krebsforschung (DKTK) und wissenschaftlicher Koordinator der Klinischen Forschungsgruppe PhenoTImE*. Seine Studie hat nun gezeigt, dass Melanom-Patient:innen mit einem erhöhten Spiegel von IL-17 im Blut gut auf eine duale ICI-Therapie ansprechen. Während einer dualen ICI-Therapie werden gleich zwei Checkpoint-Inhibitoren verabreicht, die an verschiedenen Punkten in der Immunabwehr ansetzen. In dieser Studie wurde eine Anti-PD1- mit einer Anti-CTLA-4-Therapie kombiniert.
„Unsere Studie deutet darauf hin, dass IL-17 ein sogenanntes ,positives‘ Tumormilieu schafft. Das bedeutet, dass hier verstärkt Immunzellen eindringen, die wiederum die Aktivierung von T-Zellen fördern und so die körpereigene Tumorabwehr stärken““, so Dr. Renata Varaljai, Postdoc in der Arbeitsgruppe von Prof. Rösch. Diese Erkenntnis könnte zukünftig dabei helfen, diejenigen Patient:innen zu identifizieren, die von Anfang an von einer dualen ICI profitieren könnten.
Die Autor:innen sind zuversichtlich, dass die Bestimmung von Zytokinleveln im Blut es zukünftig leichter macht, die Krebstherapien personalisiert auszuwählen. „Um das volle Therapiepotenzial auszuschöpfen, wäre es vermutlich ratsam, die Zytokine nicht nur zu Beginn, sondern auch im Verlauf der Therapie im Blick zu behalten“, so Prof. Rösch. Bis die IL17 Bestimmung in der klinischen Routine eingesetzt werden kann, sind noch weitere Prüfungen erforderlich.

*PhenoTImE: Phänotypische Therapie- und Immunresistenz in Krebs

Link zur Originalveröffentlichung:
Interleukin 17 signaling supports clinical benefit of dual CTLA-4 and PD-1 checkpoint inhibition in melanoma
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Volkskrankheiten auf der Spur: Proband Ruhrgebiet https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1464 1464 Thu, 27 Jul 2023 17:50:42 +0200 Schon die betuchten Menschen in der Antike litten an verkalkten Arterien und ihren Folgen. Heute stehen kardiovaskuläre Erkrankungen weltweit für einen traurigen Rekord: Sie sind die häufigste Todesursache, allen voran Herzinfarkt, Schlaganfall und koronare Herzkrankheit. Was verstopft die Gefäße, was hält gesund, und wie lässt sich das individuelle Risiko bestimmen zu erkranken? Die Fragen treiben die Forschung nicht erst seit Ende der 1990er-Jahre um. Damals jedoch wagt ein Team am Uniklinikum Essen einen neuen Ansatz: Statt sich wie üblich auf Patient:innen zu konzentrieren, soll im Langzeitverlauf ein breiter Querschnitt der Allgemeinbevölkerung untersucht werden – und damit auch gesunde Menschen. Folglich werden in der Metropole Ruhr knapp 5.000 Männer und Frauen zwischen 45 und 75 Jahren nach einem Zufallsverfahren ausgewählt und ab dem Jahr 2000 regelmäßig durchgecheckt und ausführlich befragt.
Es ist die erste Studie dieser Art in Europa; weltweit wird sie aufmerksam verfolgt. Aus gutem Grund: Sie ist repräsentativ für einen Ballungsraum in einer Industrienation, läuft seit 23 Jahren ohne Unterbrechung und produziert immer wieder wertvolle Daten und Erkenntnisse, zumal seit 2013 auch an die 3.000 erwachsene Kinder und Lebenspartner:innen der ersten Kohorte mitmachen. „Damit wird das Bild immer genauer, welche Faktoren bei den Volkskrankheiten zusammenspielen“, sagt Prof. Dr. Börge Schmidt. „Und wie wir heute wissen, sind das viele: Vererbung, andere Erkrankungen, psychosoziale Aspekte, lebensstil- und umweltbedingte Einflüsse.“

Schmidt selbst ist seit der zweiten Untersuchungsphase der Studie dabei. Als Biologie-Student war er ab 2006 zunächst in die Befragung der Proband:innen eingebunden. Dann wuchsen Aufgaben und Verantwortung. Heute ist er Professor in der Epidemiologie und stellvertretender Direktor des Instituts für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie (IMIBE). Es führt die großen Bevölkerungsstudien durch und forscht in internationalen Verbünden. Wenn der 46-Jährige über seine Arbeit spricht, schwingt in jedem Satz Begeisterung mit. Auch über die Teilnehmenden, „die wirklich Lust haben mitzumachen und das teils über Jahrzehnte“.

Die Proband:innen werden mit modernen bildgebenden Verfahren untersucht, u.a. Ultraschall und CT. Außerdem wird ein EKG gemacht, das Erbgut wird analysiert, Blut-, Urinwerte, Body Mass Index und Atmung werden gemessen, kognitive Fähigkeiten getestet – also Denken und Wahrnehmen – und die psychosozialen Belastungen und die Lebensumstände erfragt. Etwa alle fünf Jahre steht eine solche große Untersuchung an.

Die umfangreichen Fragebögen füllen die Teilnehmenden hingegen jährlich aus. Im Verlauf der Jahre zeigt sich, wer wann und wie erkrankt. Dadurch, dass die Erhebungen mehrere Generationen um- fassen, wird die Aussagekraft für die Krankheitsursachen immer besser, unterstreicht IMIBE-Direktor Prof. Dr. Andreas Stang: „Annahmen aus anderen Studien werden bestätigt, neues Wissen kommt hinzu.“

So wurde durch die Heinz Nixdorf Recall Studie erstmals für die Allgemeinbevölkerung in Europa klar, wie stark der Zusammenhang zwischen der Verkalkung der Herzkranzgefäße und dem Infarktrisiko ist. „Um Herz-Kreislauf-Erkrankungen vorherzusagen, ist es heute gängige Praxis, den Koronarkalk mit bildgebenden Verfahren zu bestimmen – dazu hat die Essener Studie wesentlich beigetragen“, so Stang. Allerdings – auch das ist ein Ergebnis – ist es nicht sinnvoll, die Patient:innen alle paar Jahre erneut ins CT zu schicken, um eine genauere Prognose zu bekommen. „Eine einmalige Kalkmessung genügt im Normalfall, um jemanden in seiner Gefährdung gut einschätzen zu können.“

Wer in der Stadt lebt, hat ein größeres Risiko, an bestimmten Krankheiten zu leiden. Umso mehr noch, je näher ein Mensch an einer vielbefahrenen Straße wohnt. Das liegt an Lärm und Feinstaubbelastung, belegt die Studie. An Hauptstraßen sind die Mieten günstiger, weshalb es zumeist ärmere Familien dorthin zieht. Die Forschenden konnten feststellen, dass sich soziale Ungleichheit auf die Gesundheit auswirkt. „Wir haben uns z.B. den Biomarker Cystatin C angeschaut“, so Schmidt. „Dieser Laborwert für die Nierenfunktion gibt auch Hinweise auf kardiovaskuläre Risiken und war bei unseren Proband:innen ebenfalls ungleich verteilt: Menschen mit wenig Einkommen und einem niedrigen Bildungsgrad hatten die schlechteren Werte.“

Wie viel machen die Gene aus? Das ist eine Frage, die das Forschungsteam zurzeit beschäftigt. „Es gibt definitiv eine erbliche Komponente. Die erklärt aber nicht alles“, betont der Wissenschaftler. „Unsere Hypothese ist: Eltern geben nicht nur ihre negative Veranlagung für die Koronarverkalkung an die Kinder weiter, sondern auch ungünstige Verhaltensweisen. Wenn ich als Kind in einer Familie aufwachse, in der viel Fleisch, Zucker und Softdrinks auf dem Speiseplan stehen, prägt das vermutlich auch meine Ernährungsweise im Erwachsenenalter.“ So setzt sich ein ungünstiges Risikoprofil in der Familie fort und legt den Grundstein für Diabetes, Übergewicht, Herzprobleme und sogar Demenz.

„Eine schlechte Genetik muss dennoch nicht automatisch zu einer schlechten Gesundheit führen. Umwelt- und soziale Faktoren spielen eine Rolle.“ Schmidt nennt ein Beispiel: „Es gibt ein Gen, das einen starken Einfluss hat auf Demenz, Alzheimer oder auf die Vorstufe davon: die leichten kognitiven Beeinträchtigungen. In unseren Untersuchungen konnten wir feststellen, dass Personen mit einem schlechten Genotyp und einer hohen Bildung gar kein höheres genetisches Risiko haben, frühzeitig kognitive Defizite zu bekommen. Dagegen sind ein schlechter Genotyp und eine schlechte Bildung sehr ungünstig. Das war vorher so noch nicht klar.“

Für das Forschungsteam ergeben sich ständig neue Fragen – und neue Erkenntnisse. Sei es zu Depressionen, Migräne, chronischer Niereninsuffizienz oder ganz aktuell zur Long- Covid-Symptomatik. „Wir setzen all unsere Energie hinein, dass die Heinz Nixdorf Recall Studie auch über die nächsten Jahrzehnte gefördert wird. Idealerweise“, sagt Börge Schmidt, „soll sie so lange laufen, bis auch der letzte Teilnehmende verstorben ist.“



HEINZ NIXDORF RECALL STUDIE
Wie lässt sich die Vorhersage von Herz-Kreislauf-Erkrankungen verbessern? Das ist die zentrale Frage der bevölkerungsbasierten Kohortenstudie im Ruhrgebiet, die im Jahr 2000 begann und an der knapp 8.000 Menschen teilnehmen, darunter 1.878 Familien. Anhand ihrer Gesundheitsdaten wird epidemiologisch untersucht, wie häufig Volkskrankheiten in der Bevölkerung vorkommen, ob sie erblich bedingt sind und wie sich Lebensstil, soziale und Umwelteinflüsse auswirken. Die Studien werden von der Heinz Nixdorf Stiftung gefördert. Die Leitung haben die Professoren Andreas Stang, Börge Schmidt und Raimund Erbel vom Institut für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie (IMIBE).

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Hautkrebs: Immuntherapie gegen Merkelzellkarzinom https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1463 1463 Mon, 17 Jul 2023 12:57:13 +0200 Das Merkelzellkarzinom ist ein sehr aggressiver Hautkrebs. Obwohl es zu den seltenen Erkrankungen gehört, erkranken in Deutschland jährlich zwischen 800 und 1000 Menschen. Mehr als ein Drittel der Patient:innen versterben an dieser Krebserkrankung, trotz leitliniengerechter Therapie: Das Tumorgewebe und alle verdächtigen Lymphknoten werden bei den Erkrankten chirurgisch entfernt, dann folgt eine Strahlentherapie. Es kommt jedoch häufig zu Rückfällen. Zur Behandlung von Rückfällen oder auch in Fällen, in denen der Tumor nicht vollständig entfernt werden kann, werden bereits Immunsystem-stimulierende Antikörper, sog. PD1-/PD-L1-Immun-Checkpoint-Inhibitoren, eingesetzt. Um die Therapie beim Merkelzellkarzinom zu optimieren, haben Forschende der Universität Duisburg-Essen (UDE) und des Deutschen Konsortiums für Translationale Krebsforschung (DKTK) an den Standorten Berlin, Essen, Dresden, Heidelberg, Mainz und Tübingen in einer multizentrischen Phase-II-Studie erfolgreich eine Behandlung mit einem Immun-Checkpoint-Inhibitor (Nivolumab) noch vor dem Auftreten eines Rückfalls getestet, also als adjuvante, unterstützende Behandlung. Die Ergebnisse wurden kürzlich in „The Lancet“ veröffentlicht.
In Deutschland und den Niederlanden wurden zwischen 2014 und 2020 insgesamt 179 Patient:innen mit Merkelzellkarzinom untersucht, die auch nach operativer Entfernung ein hohes Risiko für einen Rückfall hatten. Sie erhielten monatliche Dosen von jeweils 480 mg Nivolumab über einen Zeitraum von 12 Monaten oder wurden entsprechend des aktuellen Therapiestandards regelmäßig überwacht. Der monoklonale Antikörper Nivolumab gehört zur Klasse der PD1-Immun-Checkpoint-Inhibitoren, die auch bei anderen Hautkrebserkrankungen eingesetzt werden.
„Das relative Risiko innerhalb der ersten beiden Jahre einen Rückfall der Erkrankung zu erfahren, reduzierte sich um ungefähr 40%, das ist ein bemerkenswerter Fortschritt für eine so aggressive Hautkrebsvariante“, fasst Professor Jürgen C. Becker, Leiter der DKTK-Abteilung „Translational Skin Cancer Research“ im Zentrum für Medizinische Biotechnologie (ZMB) und Professor der Dermatologie (Leitung Professor Dirk Schadendorf) der Universitätsmedizin Essen (UME) die Studienergebnisse zusammen. „Insbesondere Patient:innen, die jünger als 65 Jahre sind, profitieren unserer Studie zufolge von der adjuvanten Immuntherapie mit Nivolumab.“ Die beobachteten Nebenwirkungen ähneln denen, die bei der Behandlung mit anderen Immun-Checkpoint-Inhibitoren auftreten.
„Weil das Merkelzellkarzinom eine seltene Erkrankung ist, ist es immer sehr aufwändig, solche Studiendaten zu gewinnen. Es gibt deshalb weiteren Forschungsbedarf bevor man konkrete Therapieleitlinien formulieren kann, wir freuen uns jedoch, dass sich bereits ein so positiver klinischer Nutzen bei der adjuvanten Therapie mit Nivolumab abzeichnet“, sagt Professor Becker. Zukünftig wollen die Forschenden des DKTK die gewonnen Daten translational aufarbeiten. Sie hoffen prädikative Biomarker zu identifizieren, mit denen sich vorhersagen lässt, welchen Patient:innen mit welcher Therapie am besten geholfen werden kann.

Link zur Originalveröffentlichung
Adjuvant immunotherapy with nivolumab versus observation in completely resected Merkel cell carcinoma (ADMEC-O): disease-free survival results from a randomised, open-label, phase 2 trial ]]>
Melanomforschung: HLA Klasse II-Verlust als Ursache für Resistenz https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1462 1462 Tue, 11 Jul 2023 14:19:50 +0200 Der Mensch verfügt über mehrere körpereigene Abwehrstrategien, die auch gegen Tumoren wirken. Aber diese Abwehr durch Immunzellen wird nur aktiv, wenn die passenden Signale vorhanden sind. Für die Erkennung von Tumorzellen liefern die HLA Klasse II (HLA-II) Oberflächenmoleküle sehr wichtige Signale. Ein Forschungsteam der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen und der Universitätsmedizin Essen beschreibt nun im Journal Clinical Cancer Research die Entwicklung von Melanomen, die ihre HLA-II-Moleküle verloren haben. „HLA-II-negative Tumorzellen verhalten sich immun-evasiv, d.h. sie entziehen sich der Erkennung durch zytotoxische CD4-T-Zellen und können so auch den Erfolg einer Immuntherapie verhindern“, erklärt Prof. Dr. Annette Paschen, Leiterin der AG Molekulare Tumorimmunologie der Klinik für Dermatologie.
„Der Verlust der HLA-II Moleküle auf der Oberfläche der Melanomzellen beruht auf einer Inaktivierung des IFNy-induzierbaren JAK1/2-STAT1-Signalwegs“, so Prof. Paschen. Damit sind diese Melanomzellen gleich doppelt unempfindlich gegen die körpereigene Immunabwehr, weil weder CD4-T-Zellen noch IFN? eine Anti-Tumor-Wirkung entfalten können.
„Die Ergebnisse unserer Studie decken sich mit den Beobachtungen, die wir an Tumoren von Melanom-Patient:innen gemacht haben, bei denen eine Therapie mit Immun-Checkpoint-Inhibitoren erfolglos blieb. Auch bei diesen Erkrankten lassen sich im Tumor deutlich weniger HLA-II Moleküle nachweisen“, so Prof. Paschen.
Dank der grundlagenwissenschaftlichen Arbeit ist nun ein neuer Resistenzmechanismus entschlüsselt worden, der helfen kann, die Therapie von schwarzem Hautkrebs zu verbessern.

Link zur Originalveröffentlichung:
HLA class II loss and JAK1/2 deficiency coevolve in melanoma leading to CD4 T cell and IFN? cross-resistance PMID: 37199727 DOI: 10.1158/1078-0432.CCR-23-0099


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Öffentliche Veranstaltung am 26. und 27. Juli 2023: Kleinhirn und Emotionen https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1461 1461 Mon, 10 Jul 2023 11:47:33 +0200 Das Kleinhirn und seine Bedeutung für emotionale Prozesse stehen am Mittwoch, 26. Juli ab 18 Uhr im Mittelpunkt einer öffentlichen Veranstaltung. Neben Wissenschaftler:innen, die den aktuellen Stand der Forschung präsentieren, wird auch die Sicht der Betroffenen geschildert und die Herausforderungen in der Rehabilitation skizziert. Die Vorträge finden in deutscher Sprache statt und richten sich an Patient:innen, Patient:innenorganisationen und Selbsthilfegruppen sowie interessierte Laien. Die deutschsprachigen Vorträge werden an diesem Abend mit englischen Untertiteln versehen. Am Donnerstag, den 27. Juli findet ab 17 Uhr ein englischsprachiger Vortrag für medizinisches Fachpersonal und Forscher:innen statt. Beide Veranstaltungen finden im Deichmann-Auditorium des Lehr-und Lernzentrums am Uniklinikum Essen, Virchowstrasse 163a statt. Eine Voranmeldung ist nicht notwendig.
Die öffentlichen Veranstaltungen finden im Rahmen der Jahrestagung des CEN (Cerebellum & Emotional Network) statt. CEN ist ein Marie-Sklodowska-Curie-Ausbildungsnetz, in dem sich acht europäische Universitäten und neun weitere Partner aus Industrie und Verbänden zu einem sogenannten „virtuellen Institut“ zusammengeschlossen haben. Die EU unterstützt das Konsortium mit rund 4,5 Millionen Euro Fördermitteln. Unter anderem werden die Forschungsvorhaben von 15 Doktorand:innen in ganz Europa finanziert.
Die Jahrestagung dient als Forum, auf dem die am CEN beteiligten Forscher:innen ihre wissenschaftlichen Erkenntnisse und Fortschritte in ihren Projekten präsentieren und mit Kolleg:innen diskutieren. Gleichzeitig tauschen sich die Forschenden mit den außeruniversitären CEN-Partnern aus, um ihnen vor allem die Ergebnisse vorzustellen, die eine wichtige Grundlage für die Anwendung in der Praxis sind. Im Austausch wollen die Forscher:innen mehr über die neuesten neurowissenschaftlichen Technologien und auch die Bedürfnisse von Patient:innen erfahren, deren Kleinhirn erkrankt ist und den daraus resultierenden emotionalen Störungen .
Viele Erkrankungen des Kleinhirns gehören zu den seltenen Erkrankungen und sind häufig vererbt. Man spricht von Heredoataxien. Dazu gehören zum Beispiel die Spinozerebellären Ataxien (SCA) oder die Friedreich Ataxie. Zu den bekannten Symptomen von Erkrankungen des Kleinhirns gehörenmotorische Störungen wie Gangunsicherheiten, Störungen der Feinmotorik oder Schwierigkeiten bei der Blickstabilisierung. Die Symptome gehen aber häufig darüber hinaus und können auch bestimmte kognitive und emotionale Bereiche betreffen. Das ist bisher wenig erforscht und steht im Zentrum des Forschungskonsortiums.

Mehr zur Veranstaltung am 26. Juli:
Kleinhirn und Emotionen - öffentliche Veranstaltung für Patient:innen, Patient:innenorganisationen und Selbsthilfegruppen sowie interessierte Laien

Mehr zur Veranstaltung am 27. Juli:
Kleinhirn und Emotionen - öffentliche Key Note Lecture
"Cerebellar learning: Myths and revelations in the blink of an eye" by Prof. Dr. Javier F. Medina


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Flatliner-Krebszellen: Weiterleben trotz Zelltod-Signal https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1460 1460 Mon, 10 Jul 2023 10:44:41 +0200 Ständig sterben in unserem Körper alte oder defekte Zellen ab und werden durch neue ersetzt. Dieser Vorgang wird als „regulierter Zelltod“ bezeichnet und durch eine Aktivierung von Zelltod-Signalwegen in Gang gesetzt. Krebszellen scheinen eine Ausnahme zu bilden: Sie teilen sich ungehemmt. Dieses Nichtsterben z.B. auch unter Chemotherapie, wurde fälschlicherweise so interpretiert, dass Krebszellen gegen die Signale des regulierten Zelltods resistent sind. Dass dies nicht der Fall ist, berichtet ein Team von Wissenschaftler:innen der Universität Duisburg-Essen und der Universitätsmedizin Essen gemeinsam mit US-amerikanischen Kolleg:innen im Journal Nature Cancer. Sie beschreiben in ihrer Publikation erstmals die sogenannten Flatliner-Zellen, die trotz der Umsetzung von Zelltod-Signalen weiterleben – und das mit schweren Folgen.
„Die Zellen aktivieren die Zelltod-Signale, aber diese führen in einigen Krebszellen nicht zum Absterben - stattdessen umgehen sie den Zelltod durch konkurrierende Mechanismen “, erklärt Dr. Halime Kalkavan, Wissenschaftlerin an der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen und des Westdeutschen Tumorzentrums der Universitätsmedizin Essen. „Die von uns beschriebenen Flatliner-Zellen überleben nicht nur die Aktivierung des Zelltod-Programmes, sondern verändern dabei auch ihren Charakter und senden Signale an ihre Umgebung aus.“
Dieses Phänomen ist auch kürzlich bei Zellen aus Wunden beschrieben worden. Hier ist es nach einer Zellschädigung für den Heilungsprozess unabdinglich, dass Botenstoffe freigesetzt werden, die das Immunsystem aktivieren und dass Zellen migrieren um die Wunde zu verschließen. „Krebs – auch bezeichnet als die Wunde, die niemals heilt – bedient sich an denselben Signalwegen. Dass diese Phänomene, die erheblich zur Aggressivität von Tumoren beitragen, eine direkte Folge der unvollendeten Aktivierung des regulierten Zelltodes sein kann, ist eine völlig neue Erkenntnis“, so die Wissenschaftlerin, die vor kurzem in das Max-Eder-Nachwuchsgruppenprogramm der Deutschen Krebshilfe aufgenommen wurde.
Die Forschenden vermuten, dass Flatliner-Zellen der Ursprung der sogenannten Therapie-toleranten Persister-Zellen sein könnten, die häufig den Erfolg einer Krebstherapie gefährden. Persister-Zellen werden – ohne sich dabei genetisch zu verändern – während einer Krebstherapie vorübergehend unempfindlich gegen die verwendeten Medikamente und können nach Therapieende für Rückfälle und Metastasen verantwortlich sein.

Link zur Originalveröffentlichung:
Non-lethal outcomes of engaging regulated cell death pathways in cancer | Nature Cancer
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60 Jahre Medizinische Fakultät: Fit, gesund & digital in Richtung Zukunft https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1458 1458 Tue, 27 Jun 2023 14:50:27 +0200 1963 wurde die Medizinische Fakultät der Universität Duisburg-Essen (UDE) gegründet. Um diesen 60. Geburtstag zu feiern, trafen sich rund 200 Gäste im Audimax der UDE, darunter viele Gäste aus Hochschule, Politik und Prominenz.
Das abwechslungsreiche Programm wurde vor allem durch Demonstrationen aus verschiedenen Bereichen der Fakultät und Talkrunden mit Expert:innen zu Lehre, Forschung und Krankenversorgung geprägt. TV- und Radiojournalistin Sabine Heinrich moderierte den Abend.
Die Rektorin der UDE, Prof. Dr. Barbara Albert, hob in ihrer Begrüßung die Bedeutung der Medizinische Fakultät als integralen Bestandteil der UDE hervor und lobte das exzellente wissenschaftliche Profil. Die Fakultät trage prägend dazu bei, dass Essen als attraktiver Studienstandort wahrgenommen wird. Sie lobt außerdem die vorbildliche Förderung von Frauen und dankte dem Dekan, Prof. Dr. Jan Buer, für sein besonderes Engagement.

Das Ausbildungszentrum für Medizinstudierende, das sogenannte „Skills Lab“ zeigte anhand eines fingierten Sturzes von einer Trittleiter, wie Medizinstudierende der UDE mithilfe von Simulationspatient:innen für den Ernstfall üben können, bevor sie auf echte Patient:innen treffen. „Lieber 1x live dabei, als 1.000x gehört“, sagt Dr. Cynthia Szalai (Leiterin des Skills Lab). Im Simulationspatientenprogramm kommen deshalb professionelle Schauspieler:innen, unter anderem von der Folkwang Universität der Künste zum Einsatz, die den Studierenden glaubhaft eine bestimmte Erkrankung oder auch Unfallsituationen simulieren.

Prof. Ingo Just (Studiendekan der MHH Hannover), Prof. Ulrich Radtke (Vorstandsvorsitzender der Stiftung Universitätsmedizin Essen) und Studentin Pia Tüller, die sich bereits in ihrem „Praktischen Jahr“, dem letzten Abschnitt des Medizinstudiums befindet, diskutierten gemeinsam die Stärken und Schwächen des Medizinstudiums. Sie sprachen darüber, welche Herausforderungen ein Medizinstudium heute mit sich bringt, zwischen technischen Innovationen und aus ökonomischen Gründen komprimierten Arbeitsabläufen. Das Tempo für alle Arten von Veränderungen sei hoch, betont Prof. Just, man müsse aber in Studienplänen den notwendigen Vorlauf und Übergangsphasen berücksichtigen. Pia Tüller berichtete, dass sie sich durch ihr Studium, in dem auch die ärztliche Kommunikation einen wichtigen Anteil ausgemacht habe, sehr gut auf ihr PJ vorbereitet fühle. Sie äußerte den Wunsch, dass vor allem das Bedside-Teaching, also das Lernen am Krankenbett, noch intensiver durch erfahrene Mediziner:innen betreut wird. Prof. Radtke wies auf die Bedeutung der Studierenden als besonders kostbares Gut hin. Ihre Ausbildung an der UDE werde auch durch die Stiftung Universitätsmedizin gefördert, indem beispielsweise das Skills Lab finanziell unterstützt wird, aber auch indem Stipendien und Preise an besonders engagierte Studierende vergeben werden.

Die Forscherinnen Giulia Baldini und Katarzyna Borys vom Institut für Künstliche Intelligenz in der Medizin (IKIM) präsentierten zwei technologische Neuheiten: BOA, ein KI-Tool, das aus CT-Bildern eine einfache, schnelle und zuverlässige Berechnung der Volumen von Körperorganen möglich macht, und WhisperMed, eine App, die es erlaubt, medizinische Texte aus einer beliebigen Sprache zu übersetzen. Vor Ort wurde die App live mit dem Publikum getestet und konnte eingesprochene Texte in Urdu, Portugiesisch und Spanisch in Sekundenschnelle verschriftlichen und korrekt übersetzen.

Prof. Dr. Hannah Bast, Professorin für Algorithmen und Datenstruktur an der Universität Freiburg, und Prof. Dr. Jutta Richter, Professorin für digitale Rheumatologie an der Universität Düsseldorf, sprachen über „KI: Zwischen Revolution und Rohrkrepierern“. Professorin Bast berichtete von den ersten Hypes vor 5 bis 10 Jahren, die von nicht ausgereiften Künstlichen Intelligenzen ausgelöst wurden. Diese hätten nur Spezialprobleme einwandfrei lösen können. Das sei heute anders, wie die von den IKIM-Forscherinnen präsentierte App gezeigt habe. Für die Zukunft vermutet Prof. Bast, dass es ein intensiveres Miteinander zwischen Mensch und KI geben werde, weil Menschen immer natürlicher mit der KI interagieren werden. Prof. Richter erzählte, dass sie in ihrem Arbeitsalltag die KI gern bei Therapieentscheidungen zu Rate ziehe. Es gäbe derzeit noch Akzeptanzprobleme, für die sich aber durch eine eingehende Betrachtung der medizinisch-ethischen Aspekte und der entsprechenden Aufklärungsarbeit in der Öffentlichkeit Abhilfe schaffen ließe. Wichtig sei auch, dass man technische Lösungen entwickele, die Fake News in der Wissenschaft leichter enttarnen können.

Prof. Dr. Matthias Gunzer vom Institut für Experimentelle Immunologie und Bildgebung (IMCES) veranschaulichte am Beispiel von Herzinfarkt und Schlaganfall, wie sich das ganze Immunsystem und insbesondere die sogenannten Peyer Patches im von Mensch und Maus verändern. Er führte eindrucksvolles Bildmaterial aus seiner eigenen Forschung vor, das am Essener IMCES durch den Einsatz moderner mikroskopischer Methoden ermöglicht wird.

In der Talkrunde „Gesundheit muss, Forschung kann?“ erklärte Dr. Johannes Albert Gehle, Präsident der Ärztekammer Westfalen-Lippe, dass ohne Forschung kein Fortschritt erzielt werden könne und in der Folge auch keine neuen Wege zur Heilung von Volkskrankheiten entdeckt würden. Dieser volkswirtschaftlich relevante Punkt werde häufig in der Betrachtung von Forschungsförderung zu wenig berücksichtigt. Prof. Sebastian Suerbaum, Direktor des Instituts für Medizinische Mikrobiologie an der LMU München betonte, man müsse in die Wissenschaft investieren: Es sei essenziell, dass die Forschungsinfrastruktur in Deutschland wettbewerbsfähig bleibe. Nicht immer seien die langfristigen Effekte einer neu entwickelten Methodik abschätzbar. Das zeige beispielsweise die Ende der 40er-Jahre vom Essener Forscher Prof. Dr. Gerhard Meyer-Schwickerath entwickelte Lichtkoagulation, welche die Grundlage gelegt habe für die heute häufig angewendete Lasertechnik für Augenbehandlungen. Forschung und Versorgung seien deshalb nicht voneinander zu trennen und müssten gemeinsam betrachtet werden. Matthias Heidmeier, Staatsekretär im Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales NRW, sah die wichtigsten Punkte in der Digitalisierung und Prävention. Er stellte heraus, dass die Universitäten und Kliniken sich untereinander stärker vernetzen sollen, um Wissen schneller auszutauschen und die vorhanden Datenschätze gemeinsam zu heben.

Dekan Prof. Dr. Jan Buer, der das Amt bereits seit 11 Jahren bekleidet, erklärte, der Erfolg der Medizinischen Fakultät sei vor allem der Einbindung in eine tolle Universität zu verdanken und sagte: „Wir sind eine kleine, aber sehr dynamische Fakultät an der Seite eines großen und starken Universitätsklinikums und darauf können wir stolz sein.“

Das Programm wurde durch Medleys der Band „Joker Beats“ aufgelockert, die ein Best-of der Popmusik auf klassischen Instrumenten neu interpretierten.

In jeweils 60 Sekunden gratulierten Sportler:innen, Mediziner:innen und Prominente aus Essen und Umgebung der Fakultät. Dr. Frank Wissing, Generalsekretär des Medizinischen Fakultätentags freute sich darüber, wie fit und gesund die Fakultät mit ihren 60 Jahren sei und erinnerte an den Medizinischen Fakultätentag 2022, der erstmals nach der Pandemie wieder in Präsenz in Essen stattfand. Der 88-jährige Prof. Dr. Dr. Christian Streffer, ehemaliger Direktor des Instituts für Medizinische Strahlenbiologie, nutzte die Gelegenheit für einen kurzen Rückblick in die Anfangstage der Fakultät, die er miterlebt und mitgestaltet hat. Herzliche Glückwünsche und besonders herzlichen Dank für medizinische Spitzenleistung für Spitzensportler überbrachte Jonathan Rommelmann, Arzt und Silbermedaillengewinner bei den Olympischen Spielen in Tokyo 2020. Rommelmann vertritt den Olympia-Stützpunkt Essen, der eine enge Kooperation mit dem Universitätsklinikum Essen pflegt, um die medizinische Versorgung der Sportler:innen sicherzustellen.

Fußballtrainerlegende Otto Rehhagel lobte die 60-jährige Erfolgsstory der Fakultät und zog Parallelen zu seinem eigenen Werdegang – er begann 1963 seine Bundesligakarriere. Kim Sindermann, Torhüterin beim Fußballbundesligist SGS Essen, unterstrich, wie schön es sei, zu wissen, dass sie in Essen auch nach einer Verletzung in guten Händen ist und als Sportlerin eine starke Partnerin an der Seite zu haben. Glückwünsche und Dank für die gute Zusammenarbeit überbrachte auch Dirk Rehage, Vorsitzender des Team Talente Essen e. V., einem Zusammenschluss im Bereich der Leistungssport-Jugend der sieben Essener Ballsportvereine. Oberbürgermeister Thomas Kufen skizzierte 1963 als ein Jahr, in dem der Himmel über Essen durch die damalige Zeche und Schwerindustrie noch rußgeschwärzt seine ersten Studierenden in weißen Kitteln begrüßt hat. Kufen freut sich, dass 60 Jahre später in Essen Spitzenmedizin für alle zugänglich sei und die Essener Mediziner:innen sich täglich bemühen, die Welt ein Stück besser machen.

Angeregte Gespräche bis weit in den späten Abend beim anschließenden Buffet zeigten, dass der Festakt bei den Gästen einen nachhaltigen Eindruck hinterlassen hat. ]]>
Neu an der UDE: Psychologe Prof. Dr. Michael Pentzek https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1456 1456 Mon, 26 Jun 2023 12:00:00 +0200 Läuft es gesundheitlich schlecht, sind Hausarztpraxen oft erste Anlaufstelle. Dr. Michael Pentzek ist neuer Professor für Primärversorgungsforschung an der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen (UDE) und möchte die Forschung in und mit den Praxen stärken. Aktuell koordiniert er am Universitätsklinikum Essen (UK Essen) den Aufbau eines NRW-weiten hausärztlichen Forschungspraxennetzes. Zudem erforscht er die hausärztliche Erkennung und Versorgung chronischer Erkrankungen.
Forschungspraxennetze wie das in NRW, kurz: HAFO.NRW, ermöglichen Hausärzt:innen den Austausch mit Fachkolleg:innen sowie mit Vertreter:innen von allgemeinmedizinischen Universitätsinstituten. Das bietet die Chance, Untersuchungen auf den großen Bereich der ambulant versorgten Patient:innen auszuweiten und aktuelle Forschungserkenntnisse direkt in die alltägliche Versorgung zu integrieren. Diese Netze bestehen schon in mehreren Bundesländern, gefördert werden sie vom Bundesforschungsministerium (BMBF). In NRW beteiligen sich am Forschungspraxennetz aktuell acht allgemeinmedizinische Universitätsinstitute für Allgemeinmedizin.

Professor Pentzek untersucht für den Aufbau und die Koordination von HAFO.NRW unter anderem die Forschungskonzepte von Hausärzt:innen und Medizinischen Fachangestellten. Auch weitere allgemeinmedizinische Grundlagen erforscht er. „Mich interessiert, wie die Nähe in der Beziehung zwischen Patient:in und Ärzt:in aussieht, wie Entscheidungen gemeinsam gefunden werden und welche Wirkung eine kontinuierliche Versorgung hat“, erklärt der Psychologe. Inhaltlich widmet sich der 47-Jährige chronischen Erkrankungen wie Demenz und Diabetes sowie ihrer ambulanten Versorgung. „Ich werde mich insbesondere beim Ausbau der demenzbezogenen Versorgungsforschung in Essen einbringen, bin aber auch an anderen klinischen Fragen der Primärversorgung interessiert.“

Wie wichtig das kognitive und seelische Befinden von Menschen ist, interessierte ihn schon in seinem Psychologie-Studium (1996-2002) an den Unis Trier und Düsseldorf. Seine Diplomarbeit schrieb er über Geruchsstörungen bei Patient:innen mit Alzheimer Demenz und Depressionen. In seiner Promotion (2009) beschäftigte er sich mit der Diagnostik von Demenzen in Hausarztpraxen. Seine Forschung an der Uni Düsseldorf verfolgte er am Institut für Allgemeinmedizin (2002-2012) und am Institut für Medizinische Psychologie (2005-2007). Von 2012 bis 2023 war er Gesamtkoordinator der Forschung am Institut für Allgemeinmedizin. Vor seiner UDE-Berufung hatte er die Professur für Klinische und grundlagenbezogene Forschung in der Primärversorgung an der Uni Witten/Herdecke inne.

Weitere Informationen:
Hausärztliches Forschungspraxennetz NRW, http://www.hafo.nrw

Prof. Dr. Michael Pentzek untersucht den Aufbau des Forschungsnetzwerks für NRW-Hausarztpraxen.

© Fabian Strauch ]]>
Forschung, Austausch und Ausbildung: Neues EU-Projekt stärkt Forschung zur Herzschwäche https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1455 1455 Tue, 20 Jun 2023 13:27:00 +0200 Bei einer Herzinsuffizienz, besser bekannt als Herzschwäche, ist das Herz der Betroffenen nicht mehr in der Lage, den ganzen Körper mit frischem, sauerstoffreichem Blut zu versorgen. Allein in Deutschland leiden rund 4 Millionen Menschen an einer solchen Herzinsuffizienz. Die Ursache sind meist verengte oder verdickte Herzkranzgefäße. Aber auch der Stoffwechsel der Herzmuskelzellen verändert sich. Ist das ein möglicher Ansatzpunkt für die Behandlung? Im Projekt EU-METAHEART* werden Forschende aus verschiedenen europäischen Ländern zusammenarbeiten, um betroffenen Patient:innen zukünftig besser helfen zu können und die Grundlagen für neue Arzneimittel gegen Herzschwäche zu legen.
Zu diesem Zweck bringt das multi-nationale Netzwerk exzellente Forschende zusammen, die ihre Expertisen und Spitzentechnologien untereinander austauschen. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) hat Prof. Dr. Dr. h.c. Gerd Heusch, Direktor des Instituts für Pathophysiologie und Wissenschaftler an der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen als deutschen Vertreter im Vorstand von EU-METAHEART benannt. Start des Projekts ist im Herbst 2023, das Netzwerk wird über einen Zeitraum von 4 Jahren von der EU gefördert.

In mehreren Teilprojekten werden neben konventionellen Stoffwechselanalysen auch innovative omics-basierte Ansätze zur Genetik, Epigenetik und zum Stoffwechsel verfolgt. Darüber hinaus sollen moderne in-vivo-Bildgebungstechnologien angewendet werden, um ein detailliertes Verständnis für den dysfunktionalen Stoffwechsel der Erkrankung zu entwickeln. In einem integrativen Ansatz sollen all diese Forschungsbereiche vereint werden. „Die vier Projektgruppen konzentrieren sich schwerpunktmäßig auf ihr jeweiliges Themengebiet, profitieren aber durch den regelmäßigen Austausch immer auch vom Fachwissen der anderen Arbeitsgruppen“, erklärt Prof. Dr. Dr. h.c. Heusch. In dem von ihm geleiteten Teil des Gesamtprojekts geht es um die Bedeutung der Koronardurchblutung in der Herzinsuffizienz.

* Mehr unter: Action CA22169 - COST

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Akuter Schlaganfall bei Patient:innen mit Vorhofflimmern: Wann sollte die Blutverdünnung beginnen? https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1454 1454 Mon, 19 Jun 2023 16:26:58 +0200 Nach einem Schlaganfall oder einer anderen vorübergehenden Durchblutungsstörung erhalten die Betroffenen in der Regel ein blutverdünnendes Medikament. Diese Blutverdünner sorgen dafür, dass die Entstehung von Blutgerinnseln deutlich reduziert wird. Bei Patient:innen mit einer bestimmten Form von Herzrhythmusstörungen, dem Vorhofflimmern, ist eine Hemmung der Blutgerinnung besonders wichtig, da Vorhofflimmern eine sehr häufige Ursache für Schlaganfälle ist. Grundsätzlich kommen zwei Gruppen von Blutverdünnern infrage: Vitamin-K-Antagonisten, kurz VKA, die indirekt in das Gerinnungssystem eingreifen, oder direkt wirksame Blutverdünner (Antikoagulantien). „Beide Medikamentenarten sind sinnvolle Therapien nach einem Schlaganfall, besonders für Patient:innen, die an einem Vorhofflimmern leiden“, sagt Prof. Dr. em. Hans-Christoph Diener, ehemaliger Leiter der Klinik für Neurologie am Universitätsklinikum Essen und Wissenschaftler der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen. Welcher Blutverdünner jedoch den größten Nutzen für die Betroffenen in der frühen Phase nach einem Schlaganfall und gleichzeitig die geringsten Nebenwirkungen hat, darüber war sich die Wissenschaft noch uneinig. Mit seiner kürzlich in der Fachzeitschrift „International Journal of Stroke“ veröffentlichten PRODAST-Studie konnten Prof. Diener und seine Mitarbeiter:innen einen Beitrag zur Klärung dieser Frage liefern.
In Kooperation mit Forschenden aus 86 deutschen Schlaganfallstationen (Stroke Units) wurden über 3.300 Patient:innen untersucht, die entweder einen Blutverdünner mit VKA, oder Dabigatran, einen direkten Gerinnungshemmer erhielten. Bei beiden Gruppen von Medikamenten können in sehr seltenen Fällen als Nebenwirkung schwere Blutungen auftreten. „Es zeigte sich, dass Dabigatran, vor allem wenn es früh angewendet wird, mit einem geringeren Risiko für Blutungskomplikationen einhergeht. Das scheint insbesondere die gefürchteten Blutungen im Gehirn zu betreffen“, erklärt Prof. Diener und betont: „Wir sehen hier eine klare Tendenz zugunsten von Dabigatran."
Weitere Analysen aus PRODAST, der mit Daten von insgesamt 10.000 Patient:innen bislang größten prospektiven Beobachtungsstudie zur Blutverdünnung nach akutem Schlaganfall, werden folgen, um weitere Klarheit in dieser wichtigen Phase der Schlaganfallbehandlung zu erlangen.

Link zur Originalveröffentlichung: Early or late initiation of dabigatran versus vitamin-k-antagonists in acute ischemic stroke or TIA - the PRODAST study - PubMed (nih.gov) PMID: 37306492 DOI: 10.1177/17474930231184366

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1. Teil der Medizin-Promotionen 2023: Mehr als 10 Prozent der Studierenden erhalten „summa cum laude“ https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1459 1459 Sat, 17 Jun 2023 12:00:00 +0200 Am 16. Juni 2023 hat die Medizinische Fakultät der Universität Duisburg-Essen (UDE) im Audimax die erste Promotionsfeier dieses Jahres veranstaltet. Es war die 73. der vergleichsweise jungen Fakultät, die erst vor 60 Jahren gegründet wurde. Während der Promotionsfeier konnten nun 31 Doktorand:innen vor Ort feierlich ausgezeichnet werden. Ihre Urkunden erhielten sie von Dekan Prof. Dr. Jan Buer und Prof. Dr. Lars Pape, vertretendes Mitglied im Promotionsausschuss.
Zwischen November 2022 bis April 2023 haben 99 Prüflinge das Promotionsverfahren erfolgreich abgeschlossen, davon 87 mit dem Titel „Dr. med.“ (Medizin), 9 mit „Dr. rer. medic.“ (Medizinwissenschaften), 2 mit „Dr. med. dent.“ (Zahnmedizin) und ein Prüfling mit dem „PhD“ (Doctor of Philosophy). Mit 60 Doktorandinnen waren es erneut deutlich mehr Frauen als Männer (39).

Von den Promovend:innen wurden 34 mit „magna cum laude“ (sehr gut) ausgezeichnet; 12 schlossen ihre Promotion gar mit „summa cum laude“ (mit Auszeichnung) ab. 49 Prüflinge bestanden mit „cum laude“ (mit höchstem Lob) und 4 mit „rite“ (in ordnungsgemäßer Weise).

Dr. Lucia Berg wurde für ihre Dissertation mit dem Titel „Die geschlechtsspezifische Rolle regulatorischer T-Zellen im Mausmodell der neonatalen hypoxisch-ischämischen Hirnschädigung“ mit dem von der Stiftung Universitätsmedizin Essen gestifteten Promotionspreis der Medizinischen Fakultät ausgezeichnet. Die Doktorarbeit ist unter der Betreuung von PD Dr. Josephine Herz (Klinik für Neurologie) entstanden. ]]>
Neu an der UDE: Pflegewissenschaftlerin Prof. Dr. Erika Sirsch https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1457 1457 Fri, 16 Jun 2023 12:45:00 +0200 Pflegefachkräfte sind systemrelevant, nicht erst seit COVID-19. In Deutschland werden sie traditionell an Fachschulen ausgebildet. „International ist in der Pflege ein Studium der Ausbildungsstandard. Wir hinken da hinterher“, sagt Dr. Erika Sirsch, neue Professorin für Pflegewissenschaft mit Schwerpunkt „Interprofessionalität“. Als Erstes verfolgt sie an der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen (UDE) den Aufbau eines Bachelor-Studiengangs.
Eine gute Ausbildung schätzt Sirsch. Von 1980 bis 2002 arbeitete sie als examinierte Krankenschwester langjährig als Stations- und Bereichsleitung in Kliniken. 1996 ließ sie sich zur Fachkraft für Gerontopsychiatrie weiterbilden, 1998 zur Fachkrankenschwester für Geriatrische Rehabilitation. Dann studierte sie Pflegewissenschaft an der Uni Witten/Herdecke
(2000-2007) und wurde 2014 dort promoviert.

„Ein Studium für Pflegekräfte ist wichtig. Die pflegerische und medizinische Versorgung wird zunehmend hochkomplex, erfordert umfangreiche Kompetenzen“, sagt Sirsch. Für den Aufbau des Studiengangs kooperiert sie insbesondere mit der Stabsstelle „Entwicklung und Forschung Pflege“ der Universitätsmedizin Essen (UME).

Versorgen akademisch ausgebildete Pflegende einen Menschen mit Pflegebedarf anders als die mit einer Berufsausbildung? „Nach dem Studium sind sie ebenso Anfänger:innen wie nach der Berufsfachschule. Mit den erlangten Kompetenzen können sie aber wissenschaftliche Belege meist rasch in die klinische Entscheidungsfindung einbringen“, erklärt die 63-Jährige. Und die fachschulisch ausgebildeten Pflegefachkräfte? Sind sie überflüssig? „Auf keinen Fall, ein geeigneter Qualifikationsmix ist wichtig. Wir planen daher eine enge Zusammenarbeit mit der Bildungsakademie des Klinikums.“

Der neue Studiengang „Bachelor of Nursing“ soll UDE-Studierende ab 2025 auf künftige Anforderungen der Gesundheitsversorgung vorbereiten – im Krankenhaus, in Pflegeeinrichtungen oder der ambulanten Versorgung. Auch ein Angebot für bereits ausgebildete Pflegefachkräfte ist geplant.

Sirsch forscht zugleich zum Umgang mit Schmerz. „Viele ältere Menschen leiden an chronischem Schmerz.“ Derzeit arbeitet sie mit anderen Kolleg:innen an der Leitlinie „Schmerzmanagement bei GERIatrischen PAtieNt:innen“ (GeriPAIN). GeriPAIN ist bei der Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften (AWMF) angemeldet.

Beteiligt sind auch die Deutsche Schmerzgesellschaft und die EHS Dresden. Das Ziel ist, evidenzbasierte interdisziplinäre Empfehlungen für das Schmerzmanagement von älteren Menschen zu entwickeln. Diese Leitlinie wird in der ambulanten sowie in der akut- und langzeitstationären Versorgung gelten. Das Projekt wird für zweieinhalb Jahre mit rund 300.000 Euro vom Innovationsausschuss des Gemeinsamen Bundesausschuss (GB-A) gefördert.

Der Innovationsausschuss des GB-A besteht aus Mitgliedern der Krankenkassen, der Kassenärztlichen und der Kassenzahnärztlichen Bundesvereinigung, der Deutschen Krankenhausgesellschaft, des Bundesministeriums für Gesundheit, des Bundesministeriums für Forschung sowie einer/m Patientenvertreter:in.

Prof. Dr. Erika Sirsch ist neue Professorin für Pflegewissenschaft mit Schwerpunkt „Interprofessionalität“ an der UDE.

© Fabian Strauch ]]>
Chronische Entzündungen: Künstliche Intelligenz hilft bei Früherkennung von Risiken https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1453 1453 Mon, 12 Jun 2023 12:00:00 +0200 Ein Team der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen (UDE) liefert essentielle Forschungsdaten für das EU-geförderte Großprojekt IMMEDIATE, durch das unbekannte Auslöser für chronische Entzündungen aufgedeckt werden sollen. Die Essener Wissenschaftler:innen stellen umfangreiche Erhebungen und Auswertungen zur Verfügung, die im Zuge einer Studie mit nierentransplantierten Kindern und Erwachsenen dokumentiert wurden. Zur Analyse der Daten aus Essen und anderen angeschlossenen Einrichtungen setzt das IMMEDIATE-Konsortium eine Künstliche Intelligenz (KI) ein. Die Berechnungen der KI werden helfen, Risiken von chronischen Entzündungen in Zukunft früher erkennen und diese besser behandeln zu können. Das Projekt wird von 12 wissenschaftlichen Einrichtungen in der Europäischen Union, in Großbritannien sowie in Israel durchgeführt und mit 6,2 Millionen Euro über 4 Jahre gefördert.
Zu wenig Bewegung, einseitige Ernährung und Stress können unserer Gesundheit erheblich schaden und zu chronischen Entzündungen führen. Die Entzündungen selbst begünstigen die Entstehung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Adipositas, Nierenleiden und Diabetes. Wie und warum dies geschieht, ist in vielen Fällen noch unklar. Zudem mangelt es an effizienten Behandlungsmöglichkeiten. Dort setzen die Initiator:innen des EU-Projekts IMMEDIATE an.

„Mit unserer Forschung möchten wir herausfinden, welche Biomarker mit dem Risiko für Folgeerkrankungen assoziiert sind“, sagt Prof. Dr. Lars Pape, Direktor der Klinik für Kinderheilkunde II des Universitätsklinikums Essen. Zwei der drei Studien sind mit gesunden Menschen durchgeführt worden. Bei der dritten Studie, im Zuge des Nachsorgeprogramms NierenTX 360 Grad, wurden Daten von nierentransplantierten Patient:innen erhoben. „Die NierenTX-360-Grad-Kohorte stellt für unser Projekt daher eine besondere Population dar“, sagt Professor Pape. „Es wird spannend zu sehen, ob die Risikofaktoren der Gesunden auch für die Transplantierten gelten.“
Das IMMEDIATE-Konzept fußt auf der KI-gestützten Auswertung der Studiendaten. Dank der Künstlichen Intelligenz können die Studiendaten besser, schneller und zielführender ausgewertet werden. Die Erkenntnisse von Forschenden und KI sollen am Ende dazu führen, dass in Zukunft individuelle Präventionsmaßnahmen ergriffen werden können, um chronische Entzündungen zu verhindern, bevor klinische Symptome auftreten.

Geleitet wird das EU-Projekt IMMEDIATE von Forschenden der Charité – Universitätsmedizin Berlin und dem Max-Delbrück-Zentrum für Molekulare Medizin, Details sind hier veröffentlicht worden.

Weitere Informationen zum EU-Projekt IMMEDIATE: http://www.immediate-project.eu/

Weitere Informationen zum Nachsorgeprogramm NierenTX 360 Grad: http://innovationsfonds.g-ba.de/projekte/neue-versorgungsformen/nierentx3600-bessere-versorgung-besseres-ueberleben-bessere-wirtschaftlichkeit-nach-nierentransplantation.64 ]]>
Lungenkrebs: Stoppen der Zellkommunikation kann Tumorwachstum verhindern https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1452 1452 Thu, 01 Jun 2023 11:00:00 +0200 Der Kampf gegen die aggressivste Form von Lungenkrebs kann weitergehen: Für weitere vier Jahre fördert die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) seit Juni dieses Jahr die Wissenschaftler:innen des Sonderforschungsbereiches 1399 (SFB), die neue Ansätze für bessere Therapien gegen das kleinzellige Bronchialkarzinom entwickeln. Zu dem interdisziplinären Konsortium gehören auch Expert:innen der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen (UDE). Mit ihrem Teilprojekt suchen sie neue Wege, das Tumorwachstum zu stoppen. Sie profitieren dabei von ihren jüngsten Ergebnissen. Die DFG unterstützt den 10 Partner starken SFB 1399 mit circa 11 Millionen Euro, an den Essener Standort fließen 400.000 Euro.
Die Prognose für Betroffene ist ausgesprochen schlecht: Statistisch betrachtet leben 5 Jahre nach der Diagnose weniger als 10 Prozent der Patient:innen mit kleinzelligem Bronchialkarzinom. Je nach Ausprägung überleben nur 3 Prozent den Tumorbefall. Das Karzinom entsteht ausgerechnet in den Zellen, die Luft in die Lunge transportieren. Die bösartigen Krebszellen vermehren sich schnell und greifen umliegendes Gewebe an. Sie infiltrieren die Bronchien und können sich auch auf andere Teile der Lunge ausbreiten, wodurch die Atmung massiv beeinträchtigt werden kann. Als Hauptauslöser für die Entstehung dieses Tumors gilt der Konsum von Tabakprodukten.

Am Forschungsstandort Essen beschäftigt man sich mit dem kleinzelligen Bronchialkarzinom bereits seit 2019, dem Gründungsjahr des SFB 1399. Ein Team um Prof. Dr. Christian Reinhardt konnte in den vergangenen Jahren beobachten, dass Tumor- und Nervenzellen in einer Art und Weise agieren können, die das Wachstum des Bronchialkarzinoms fördert.* Dank ihrer Erkenntnisse können sie nun gezielter nach neuen Wegen für wirksamere Therapien suchen. „Wir möchten herausfinden, wie man die wachstumsfördernde Interaktion blockieren kann“, sagt Professor Reinhardt, Direktor der Klinik für Hämatologie und Stammzelltransplantation am Universitätsklinikum Essen (UK Essen). „Unsere Forschungen zum kleinzelligen Bronchialkarzinom finden international Beachtung und öffnen Türen zu neuen Kooperationen, zum Beispiel mit Prof. Dr. Ugur Sahin, Krebsforscher, Immunologe und Mitgründer des Impfstoff-Herstellers BioNTech.“

Die Leitung des Forschungsverbundes hat ein Team der Universität zu Köln übernommen; SFB-Sprecher ist Prof. Dr. Roman Thomas. Eine Übersicht aller beteiligten Institutionen findet sich unter http://www.sfb1399.de/about-us/partner. Unter http://www.sfb1399.de/research/research-projects wurden Details zu allen Teilprojekten des SFB 1399 „Mechanismen der Medikamenten-Empfindlichkeit und -Resistenz beim kleinzelligen Bronchialkarzinom“ veröffentlicht.

* Link zur Originalpublikation „Functional synapses between small cell lung cancer and glutamatergic neurons“: http://doi.org/10.1101/2023.01.19.524045


© SFB 1399 ]]>
Nikotinsucht: Immer weniger Menschen wollen mit dem Rauchen aufhören https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1451 1451 Tue, 30 May 2023 10:56:08 +0200 Ein Team von Wissenschaftler:innen der Medizinischen Fakultäten der Universitäten Duisburg-Essen (UDE) und Düsseldorf hat die Motivation, mit dem Rauchen aufzuhören, in Deutschland untersucht. Sie haben die Daten von fast 19.000 Raucher:innen ausgewertet, die zwischen 2016 und 2021 an der Deutschen Befragung zum Rauchverhalten (DEBRA) teilgenommen haben. Das Ergebnis der kürzlich im Fachjournal „BMJ Open“ veröffentlichten Studie: Insgesamt ist die Motivation, mit dem Rauchen aufzuhören, niedrig und über die letzten Jahre zudem leicht gesunken.
Dass Tabakkonsument:innen immer weniger motiviert sind, das Rauchen aufzugeben, betrachten die Forscher:innen mit großer Sorge. Die einzige Ausnahme von diesem Abwärtstrend sind die 18- bis 24-Jährigen, deren Motivation leicht gestiegen ist. „Es ist wichtig, Tabakkontrollmaßnahmen umzusetzen, die das Rauchen unattraktiv machen und Impulse zu setzen, die den Rauchstopp fördern“, erklärt Benjamin Borchardt, Facharzt für Allgemeinmedizin am Institut für Allgemeinmedizin der Universitätsmedizin Essen. „Das umfasst den Preis, aber auch die Verfügbarkeit und Sichtbarkeit von Tabak. Zudem benötigen wir ein niedrigschwelliges Angebot an wirksamen Therapien und Arzneimitteln zur Tabakentwöhnung, die von Krankenkassen übernommen werden.“
Ein vielversprechender Faktor für die Überwindung der Sucht ist ein vorheriger Versuch, mit dem Rauchen aufzuhören. „Wer innerhalb der letzten Monate schon eine – vermeintlich – letzte Zigarette geraucht hat, bei dem ist es wahrscheinlich, dass er es erneut versuchen wird“, sagt Prof. Dr. Daniel Kotz, Suchtforscher am Centre for Health and Society (chs) der Universität Düsseldorf. „Mit jedem Versuch kommt man dem Ziel einer dauerhaften Rauchfreiheit näher.“
In Deutschland rauchen derzeit mehr als 30 Prozent der Bevölkerung. An den Folgen des Tabakkonsums versterben hierzulande jährlich 125.000 Menschen.


Kontakt
Dr. med. univ. Benjamin Borchardt
Institut für Allgemeinmedizin
Medizinische Fakultät der Universität Duisburg-Essen
Hufelandstraße 55
45147 Essen
Tel.: 0201 / 723-8028
E-Mail: benjamin.borchardt@uk-essen.de


Link zur Originalveröffentlichung:
Borchardt B, Kastaun S, Pashutina Y, et al.
Motivation to stop smoking in the German population between 2016 - 2021 and associated factors: results from a repeated cross-sectional representative population survey (German Study on Tobacco Use, DEBRA study)
BMJ Open 2023; 0:e068198. doi:10.1136/bmjopen-2022-068198

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Beste Mediziner:innen weltweit: Top-Platzierungen für Forschende aus Essen https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1450 1450 Wed, 24 May 2023 10:30:00 +0200 Im aktuellen Research.com-Ranking der besten Mediziner:innen der Welt werden auch 23 Forschende der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen (UDE) geführt. Die Top 3 unseres Standorts bilden Onkologe Prof. Dr. Dirk Schadendorf (Platz 25 im Deutschlandvergleich; 647. weltweit), Kardiologe Prof. Dr. Raimund Erbel (31.; 791.) und Neurologe Prof. Dr. em. Hans-Christoph Diener (36.; 872.). Für das Medizin-Ranking hat die Forschungsplattform Research.com die Forschungsleistung von 68.936 Wissenschaftler:innen untersucht und gewichtet.
In die „Essener Top 10“ schaffen es zudem Herzspezialist Prof. Dr. Dr. h.c. Gerd Heusch, Krebsforscher Prof. Dr. Dr. Jürgen C. Becker, Kinder- und Jugendpsychiater Prof. Dr. Johannes Hebebrand, Epidemiologe Prof. Dr. Karl-Heinz Jöckel, Onkologe Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Henning Dralle, Tumorforscher Prof. Dr. Ralf Küppers sowie Epidemiologin Prof. Dr. Susanne Moebus. Details zu allen gelisteten Forscher:innen können hier eingesehen werden (Schreibweise im Suchfeld „Affiliation“: University of Duisburg-Essen).

Das weltweite Medizin-Ranking von Research.com wird von Forschenden aus den USA angeführt: Knapp 60 Prozent aller Gelisteten forschen dort. Deutschland erreicht als Forschungsstandort für Medizin mit 4 Prozent den dritten Platz und muss sich nur dem Vereinigten Königreich (10,8 Prozent) geschlagen geben.

Bei der Zusammenstellung der Bestenliste berücksichtigt Research.com eine Vielzahl von wissenschaftlichen Datenquellen, darunter den Open-Source-Katalog OpenAlex und CrossRef. Beide Plattformen enthalten Millionen von Einträgen und bringen diese in Beziehungen zueinander. Sie gelten als die bekanntesten bibliometrischen Datenbanken ihrer Art. Wer in der Research.com-Rangliste wo positioniert wird, hängt von dem sogenannten Discipline H-Index ab. Dieser berücksichtigt ausschließlich Publikationen und Zitationen in einer zuvor definierten Disziplin. Mehr Informationen zur Methodik von Research.com finden sich hier.

Weiterführende Informationen:#
Weltrangliste „Best Medicine Scientists“, http://research.com/scientists-rankings/medicine
Erläuterungen zur Methodik, http://research.com/our-methodology ]]>
Lungenkrebs: Mehr Lebensqualität und bessere Überlebenschancen https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1449 1449 Tue, 23 May 2023 10:16:44 +0200 Für nicht-kleinzellige Lungenkarzinome stehen seit einigen Jahren personalisierte Therapieoptionen zur Verfügung. Das hat die Überlebenschancen und die Lebensqualität der Patient:innen enorm verbessert, trotzdem versterben rund 45.000 Menschen jährlich in Deutschland an Lungenkrebs. In einem kürzlich im Deutschen Ärzteblatt veröffentlichten Übersichtsartikel haben Wissenschaftler der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen und des Westdeutschen Tumorzentrums der Universitätsmedizin Essen nun den aktuellen Stand des Wissens zur weltweit tödlichsten Krebserkrankung zusammengefasst. Sie beschreiben, mit welchen personalisierten Diagnostik- und Therapieverfahren Lungenkrebserkrankten derzeit am besten geholfen werden kann und raten zur konsequenten Anwendung und Weiterentwicklung.
Neben der Präzisionsdiagnostik mit funktioneller Bildgebung und endobronchialen Verfahren haben auch moderne Operations- und Bestrahlungstechniken einen großen Anteil an den verbesserten Heilungschancen, so das Essener Autorenteam. Ein ganz wesentlicher Bestandteil ist die Molekularpathologie. Hierbei werden Biomarker bestimmt, die es ermöglichen, individuell passende medikamentöse Behandlungen und Immuntherapien auszuwählen. Insbesondere dank der Immuntherapie konnte sich die Rate der Langzeitüberlebenden mit bereits metastasiertem Lungenkrebs in den vergangenen 10 Jahren verdoppeln.
Aber allen Bemühungen zum Trotz: Eine vergleichbare Verbesserung der Überlebenszeiten bei Patient:innen mit kleinzelligen Lungenkarzinomen, die immerhin rund 15 % der Neudiagnosen ausmachen, blieb bisher weitgehend aus. Es gibt also weiteren Forschungsbedarf, so die Essener Experten.

Personalisierte Therapien für Patientinnen und Patienten mit Lungenkarzinomen (aerzteblatt.de)
Dtsch Arztebl Int 2023; 120: 300-10; DOI: 10.3238/arztebl.m2023.0012
Schuler, Martin; Bölükbas, Servet; Darwiche, Kaid; Theegarten, Dirk; Herrmann, Ken; Stuschke, Martin
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Kleine extrazelluläre Vesikel: Hochauflösende Mikroskopie erlaubt tiefe Einblicke https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1445 1445 Mon, 22 May 2023 09:13:58 +0200 Kleine extrazelluläre Vesikel (sEVs) sind winzige Bläschen im Zellinneren, ihr Durchmesser liegt zwischen 30 und 200 Nanometer (=Milliardstel Meter). In ihrem Inneren beherbergen sie Nukleinsäuren, Lipide und Proteine, die sie an andere Zellen weitergeben. Wie diese sEVs genau entstehen und welche Zellen sie unter welchen Bedingungen aufnehmen, blieb bisher weitgehend unerforscht. Vor allem deshalb, weil geeignete Bildgebungstechnologien fehlten. Aber die jüngsten Entwicklungen in der Superauflösungsmikroskopie, insbesondere die Einzelmolekül-Lokalisierungsmikroskopie (single-molecule localisation microscopy, kurz: SMLM), haben das Detailverständnis enorm verbessert. PD Dr. Basant Thumar Kumar von der Kinderklinik III des Universitätsklinikums Essen und Wissenschaftler der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen hat kürzlich ein Review veröffentlicht, in dem er mit Mainzer Kolleg:innen des Max Planck Institut die technischen Fortschritte der SMLM im Hinblick auf die EV-Forschung erörtert.
Sie zeigen, wie die SMLM es möglich macht, die dynamischen Wechselwirkungen zwischen sEV und Empfängerzellen auf Nanoebene zu verfolgen. Entscheidend ist den Autor:innen zufolge hierbei die Markierungstechnik, die es erlaubt, einzelne Proteine und Nukleinsäuren innerhalb der Vesikel sichtbar zu machen. „Auf diese Weise kann nun schrittweise die sEV-Heterogenität aufgeklärt werden, verschiedene sEV-Subpopulationen mit unterschiedlichen Funktionen definiert und ihre Halbwertszeiten gemessen werden. Wenn darüber hinaus maschinelles Lernen und künstliche Intelligenz die Auswertung dieser Vielzahl an Daten unterstützen, würde das zukünftig eine Verwendung von sEVs als Biomarker ermöglichen, so die Autor:innen: „Zukünftig wäre es denkbar, Medikamente mithilfe von sEVs zu verabreichen und sogar Krebszellen zu überwachen, um das Entstehen von Rückfällen, Therapieresistenzen und Metastasierung besser zu verstehen“, sagt PD Dr. Basant Kumar Thakur, der Hauptautor der Publikation.

„Die Biologie der EV-Biogenese und -Aufnahme blieb weitgehend unerforscht, weil geeigneten Technologien fehlten, insbesondere für die mehrfarbige Bildgebung. Die Einzelmolekül-Lokalisierungsmikroskopie trägt dazu bei, weitere Erkenntnisse über die Halbwertszeit von EVs zu gewinnen und darüber, wie sie in verschiedene Zellkompartimente gelangen. Das eröffnet ganz neue Perspektiven in der EV-Biologie“, fügen Dr. Jamal Ghanam und Dr. Venkatesh Kumar Chetty, die Erstautoren der Veröffentlichung, hinzu.

Link zur Originalveröffentlichung:
Single Molecule Localization Microscopy for Studying Small Extracellular Vesicles

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Herz-Kreislauf-Erkrankungen: Bessere Risikobewertung dank neuer Datenanalyse https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1448 1448 Fri, 19 May 2023 11:45:00 +0200 Forschende der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen (UDE) werden Teil des Großprojekts ACRIBiS, mit dem Herz-Kreislauf-Erkrankungen in Zukunft schneller diagnostiziert und besser behandelt werden sollen. Ziel ist, hochauflösende Diagnosedaten von 15 medizinischen Einrichtungen standardisiert zusammenzuführen, die routinemäßig zum Beispiel bei der Messung von Herzströmen (EKG) erhoben werden. Durch Bündelung und automatisierte Analyse wird es einfacher, das persönliche Risiko von Erkrankten zu bewerten, welches sich durch geplante Therapien ergibt. Das Projekt läuft bis 2027 und wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung mit rund 250.000 Euro gefördert.
„Mithilfe neuer Datenquellen sollen bestehende Risikomodelle verbessert werden, die die Entwicklung und den Verlauf von Herz-Kreislauf-Erkrankungen vorhersagen und so in Zukunft eine bessere Behandlung unterstützen können“, erklären die Projektleiter Prof. Dr. Felix Nensa, Institut für Künstliche Intelligenz in der Medizin (IKIM), und Prof. Dr. Amir A. Mahabadi, Klinik für Kardiologie und Angiologie am Universitätsklinikum Essen (UK Essen). Die Forschungsteams können dank ACRIBiS auf die Diagnosen von etwa 4.500 Patient:innen zurückgreifen. Das neue System wird wesentlich dazu beitragen, ein anpassungsfähigeres Gesundheitssystem der Zukunft aufzubauen. Es ermöglicht Behandelnden, im Klinikalltag effektivere Entscheidungen auf individueller Patientenebene zu treffen.
Die technische Umsetzung von ACRIBiS erfolgt durch das Datenintegrationszentrum Essen (DIZ). Das UK Essen wird dazu in den kommenden vier Jahren im Rahmen der Medizininformatik-Initiative (MII) mit deutschen Universitätskliniken zusammenarbeiten.

* ACRIBiS steht für „Advancing Cardiovascular Risk Identification with Structured Clinical Documentation and Biosignal Derived Phenotype Synthesis“.

Weiterführende Links:
ACRIBiS-Projektseite, http://diz.ikim.nrw/project/acribis/
Datenintegrationszentrum Essen, http://diz.ikim.nrw/
Medizininformatik-Initiative deutscher Universitätskliniken, http://www.medizininformatik-initiative.de/de/start


Die Essener Projektleiter Prof. Dr. Felix Nensa, Institut für Künstliche Intelligenz in der Medizin (IKIM), und Prof. Dr. Amir A. Mahabadi, Klinik für Kardiologie und Angiologie am Universitätsklinikum Essen (UK Essen)
© UK Essen ]]>
Kuba-Kooperation: Forschende tauschen sich in Essen über Post-COVID und Gehirnströme aus https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1447 1447 Thu, 11 May 2023 11:45:00 +0200 Kubanische Wissenschaftler:innen haben sich Anfang Mai 2023 den Medizinstandort Essen angeschaut und neue Einblicke erhalten in die Arbeit und das Wirken des LVR-Klinikums Essen sowie der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen (UDE). Im Mittelpunkt stand der Austausch zu gemeinsamen Forschungsthemen wie dem Post-COVID-Syndrom sowie dem sogenannten Neurofeedback, einem computergestützten Gehirntraining. Die Delegation besuchte die Kinder- und Jugendpsychiatrie und lernte spezialtherapeutische Angebote kennen. Der Besuch markiert den Startschuss für die Intensivierung der Zusammenarbeit mit Forschenden der Universidad de Ciencias Médicas de Santiago de Cuba (UCM-SC) und der Deutsch-Kubanischen Gesellschaft für Psychosomatische Medizin, Psychotherapie und Rehabilitation (DKGPPR).
Die anwesenden Mediziner:innen nutzten die Möglichkeit, unterschiedliche Forschungs- und Therapieansätze zu vergleichen sowie neue Wege der Zusammenarbeit auszuloten. Die Gäste aus Kuba interessierten sich auch für den universitären Ausbildungsprozess innerhalb des deutschen Gesundheitssystems und sprachen darüber mit Professor:innen und Institutsleiter:innen aus Essen.

„Uns geht es um den Austausch zwischen den Universitäten, wir möchten Brücken in der Forschung bauen“, sagte Prof. Dr. Adolfo Rafael Lambert Delgado, Vizedirektor der UCM-SC. Die Hochschule liegt in Santiago de Cuba, der zweitgrößten Stadt Kubas. Sein Team und er tauschten sich unter anderem mit UDE-Professorin Dr. Anke Hinney aus, Prodekanin für wissenschaftlichen Nachwuchs und Diversität, sowie mit Prof. Dr. Joachim Fandrey, Prodekan für Studium und Lehre an der Medizinischen Fakultät der UDE. „Wir freuen uns sehr über diesen akademischen Austausch im Sinne der Medizin, Wissenschaft und Versorgung von Menschen“, erklärte Prof. Dr. med. Martin Teufel, Ärztlicher Direktor des LVR-Klinikum Essen.

Die Medizinische Fakultät der UDE pflegt bereits seit 2018 intensive Kontakte nach Kuba: Damals initiierte Prof. Dr. Manfred Schedlowski, Psychologe und Placebo-Experte, eine Zusammenarbeit mit der Universidad de Ciencias Médicas de La Habana. Dazu gehören gegenseitige Aufenthalte von Mediziner:innen und der einhergehende Austausch von Expertise in Forschung und Lehre.

Weiterführende Informationen:
LVR Klinikum Essen, http://klinikum-essen.lvr.de
Universidad de Ciencias Médicas de Santiago de Cuba, http://www.unimed.scu.sld.cu/
Deutsch-Kubanische Gesellschaft für Psychosomatische Medizin, Psychotherapie und Rehabilitation, http://dkgppr.de/
Universidad de Ciencias Médicas de La Habana, http://instituciones.sld.cu/ucmh/


UDE-Professorin Dr. Anke Hinney erläutert der kubanischen Delegation, wie die Medizinische Fakultät ihren Forschenden hilft, Beruf(ung) und Privatleben besser miteinander zu vereinbaren. Sie ist Prodekanin für wissenschaftlichen Nachwuchs und Diversität.
© Zlatan Alihodzic, LVR-Universitätsklinik Essen ]]>
Bauchspeicheldrüsenkrebs: Wovon Tumorzellen sich ernähren https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1446 1446 Wed, 10 May 2023 12:08:01 +0200 Das duktale Adeonkarzinom, auch Bauchspeicheldrüsenkrebs genannt, gehört zu den tödlichsten Krebserkrankungen. Trotz enormer wissenschaftlicher Anstrengungen liegt die sogenannte Fünfjahresüberlebensrate bei nur 10 Prozent. Es mangelt an dauerhaft wirksamen Behandlungsansätzen. Ein Team von Wissenschaftler:innen der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen und des Deutschen Konsortiums für Translationale Krebsforschung (DKTK) am Partnerstandort Essen/Düsseldorf hat deshalb nun in einem mit 120.000 Euro von der Wilhelm-Sander-Stiftung geförderten Projekt untersucht, wie der Stoffwechsel im Inneren dieser Tumoren abläuft.
Die Forschenden wollten vor allem wissen, wie die Krebszellen Zucker und Fette verarbeiten. Das gewonnene Wissen soll dabei helfen, neue Ansätze für die Behandlung dieser besonders aggressiven Krebserkrankung zu entwickeln.
Dazu haben sie unterschiedliches Gewebematerial von Patient:innen im Labor untersucht. „Wir haben festgestellt, dass die Krebszellen von unterschiedlichen Patient:innen auch Unterschiede in ihrem Stoffwechsel aufweisen, also wie sie z.B. Zucker verwerten” , sagt Projektleiter Prof. Dr. Jens Siveke. Corinna Münch hat einen Teil ihrer Doktorarbeit genau diesen Veränderungen gewidmet. Ihre Untersuchungen im Essener Brückeninstitut für Experimentelle Tumortherapie (BIT) zeigen: „Diese Krebszellen sind nie nur von einer einzigen Nährstoffquelle abhängig, sondern können je nach Situation auf Zucker, Fett oder Proteine zurückgreifen.“
Ein Zelltyp sticht besonders hervor: Zellen mit einem hochaktiven Zuckerstoffwechsel, die sehr schnell Glucose zu Lactat verarbeiten und freisetzen. Andere Zellen nehmen das freigesetzte Lactat auf und bauen es im Inneren ihrer Mitochondrien weiter ab. Hier sehen die Forschenden einen möglichen Ansatzpunkt für neue Therapien. „Diese Tumoren mit einem besonders aktiven Zuckerstoffwechsel können ohne operativen Eingriff mithilfe von Hyperpolarized-Magnetic Resonance Spectroscopy (HP-MRS) identifiziert werden. Wenn man in ihren Glucose-Stoffwechsel eingreifen könnte, wäre das ein möglicher neuer Ansatzpunkt“, erklärt Dr. Marija Trajkovic-Arsic. Ein ähnlicher Ansatz wird bereits in der Diagnose von Brustkrebs eingesetzt.
Die Untersuchungen wurden gemeinsam mit Kolleg:innen vom Münchener Klinikum Rechts der Isar durchgeführt und kürzlich in „Cancer & Metabolism“ veröffentlicht.

Link zur Originalveröffentlichung:
Functional noninvasive detection of glycolytic pancreatic ductal adenocarcinoma

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Leukämie-Forschung: Extrazelluläre Vesikel modulieren Tumorsuppressor-Gen p53 https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1444 1444 Wed, 10 May 2023 09:10:04 +0200 Extrazelluläre Vesikel (EVs) sind winzige Bläschen mit denen DNA, RNA, Lipide und Proteine von Zelle zu Zelle weitergegeben werden können. In der Empfängerzelle reichern sich die EVs beispielsweise im Zellkern an. Aber ist die DNA in diesen Vesikeln vergleichbar organisiert wie die DNA im Zellkern? Zumindest ganz ähnlich – und mit bemerkenswerten Einflüssen auf die Genregulation, das konnte ein Team um PD Dr. Basant Kumar Thakur von der Kinderklinik III des Universitätsklinikums Essen und Wissenschaftler an der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen nun zeigen. Er hat gemeinsam mit Kolleg:innen im Journal „Cell Discovery“ gezeigt, dass extrazelluläre Vesikel aus Leukämie-Zellen DNA-Protein-Partikel enthalten, sogenanntes EV-Chromatin oder „Exogenotin“ und den Effekt auf Stammzellen beobachtet. „Wenn dieses Exogenotin auf Stammzellen übertragen wird, reguliert es eines der wichtigsten Tumorsuppressor-Gene herunter, das Gen p53, und verwandelt die Mikroumgebung im Knochenmark so in eine leukämische Nische“, erklärt PD Dr. Thakur.
„Wir haben damit nicht nur chromatähnliche Strukturen in EVs aus akutmyeloischen Leukämiezellen (AML-EVs) nachgewiesen, sondern auch einen neuen Mechanismus beschrieben, wie sich Leukämie- und Stromazellen über EV-Chromatin austauschen. Dies könnte eine der Ursachen für hämatopoetisches Versagen während oder nach einer AML-Therapie sein “, sagt Dr. Jamal Ghanam, Erstautor der Veröffentlichung.

Link zur Originalveröffentlichung:
Extracellular vesicles transfer chromatin-like structures that induce non-mutational dysfunction of p53 in bone marrow stem cells


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Millionenförderung für einmaliges Transfusionsregister: Gespendetes Blut besser verteilen https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1443 1443 Mon, 08 May 2023 12:30:00 +0200 Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) stellt circa 4,1 Millionen Euro für den Aufbau einer Forschungsdatenbank zur Verfügung, in der medizinische Daten und Antigeneigenschaften von Blutprodukten registriert werden. Dadurch soll der Umgang mit der wertvollen Ressource „Blut“ optimiert und eine Über-, Unter- und Fehlversorgung vermieden werden. Das ReMeDi:Blut genannte Verbundprojekt ist im April 2023 gestartet und läuft bis Ende März 2026.* Geleitet wird es von der Medizin-Informatik der Fachhochschule Dortmund; Forschende der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen (UDE) wirken entscheidend mit. Das Projekt erfolgt in enger Kooperation mit dem Institut für Künstliche Intelligenz in der Medizin (IKIM). An das Essener Institut für Transfusionsmedizin fließen knapp 3 Millionen Euro, nach Dortmund rund 1,1 Millionen Euro.
Bluttransfusionen können Leben retten – sie optimal einzusetzen, ist sowohl medizinisch als auch ethisch geboten. Entscheidend bei der Auswahl ist, wie die jeweils beste Blutkonserve für die Empfänger:innen ausgewählt wird. „Je besser das Blutprodukt zum Betroffenen passt und je mehr Kriterien wir vorab kennen, desto weniger Nebenwirkungen sind beispielsweise nach der Transfusion zu erwarten“, sagt Prof. Dr. Peter Horn, Direktor des Instituts für Transfusionsmedizin am Universitätsklinikum Essen. „Das neue Forschungsregister wird uns helfen, den Auswahlprozess zu verbessern.“ Koordiniert wird der Aufbau von ReMeDi:Blut von der Dortmunder Professorin Dr. Britta Böckmann.

Bislang existiert in Deutschland kein zentrales Register, in dem systematisch klinische Daten zu erfolgten Bluttransfusionen zusammenführt werden. Ärzt:innen und Forschende haben momentan keine Möglichkeit, jene Faktoren umfassend zu analysieren, die das klinische Ergebnis einer Bluttransfusion beeinflussen. Mit dem geplanten „Register für medizinische Daten und Antigeneigenschaften von Blutprodukten“ soll das innerhalb der kommenden drei Jahre möglich werden – nicht zuletzt dank Künstlicher Intelligenz (KI). KI wird den Wissenschaftler:innen helfen, Spender:innen mit seltenen Blutgruppeneigenschaften zu identifizieren und Unverträglichkeiten zu verhindern.

* ReMeDi:Blut steht für „Register für medizinische Daten und Antigeneigenschaften von Blutprodukten“. Das Verbundprojekt ist Teil der BMBF-Fördermaßnahme „Medizintechnische Lösungen für eine digitale Gesundheitsversorgung“ und eingebettet in das Aktionsfeld „Gesundheitswirtschaft im Rahmenprogramm Gesundheitsforschung“ (Förderkennzeichen 13GW0620A).



Der Prozess der Blutverteilung:

© ReMeDi:Blut

Prof. Dr. Peter Horn, Direktor des Instituts für Transfusionsmedizin am Universitätsklinikum Essen:

© UK Essen

Weitere Informationen:
Prof. Dr. Peter Horn, Institut für Transfusionsmedizin, Universitätsklinikum Essen, peter.horn[at]uk-essen.de, Tel. 0201/723-1550 ]]>
Internationale Konferenz zur Placebo-Forschung: Erwartungen wirken https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1442 1442 Thu, 27 Apr 2023 20:30:00 +0200 Setze ich Vertrauen in eine Therapie? Fürchte ich Nebenwirkungen oder bin ich optimistisch? Erwartungen und Erfahrungen beeinflussen erheblich, wie eine Behandlung oder Arznei wirkt. In Duisburg treffen sich vom 10. bis 13. Mai Expert:innen zur 4. Internationalen Konferenz der Gesellschaft für Interdisziplinäre Placeboforschung (SIPS). Organisiert wird der fachliche Austausch vom Sonderforschungsbereich „Treatment Expectations“ der Universität Duisburg-Essen (UDE).
Der Placebo-Effekt wird in der Medizin definiert als positive gesundheitliche Wirkung, die sich allein aus der Annahme ergibt, dass eine Behandlung helfen wird. In Zulassungsverfahren für Medikamente versucht man ihn auszuschließen, um allein die pharmakologische Wirkung eines Präparats zu ergründen. Ziel der SIPS-Mitglieder ist es, Placebo-Effekte bewusst im klinischen Alltag zu nutzen: So belegen Studien, dass Erwartungen beispielsweise besonders einflussreich sind bei Erkrankten, die wegen Schmerzen oder Depressionen behandelt werden.

Der Name der 4. Internationalen Konferenz der SIPS lässt sich übersetzen als "Der Einfluss von Erwartung auf die Wirksamkeit medizinischer Behandlungen – aus dem Labor ans Klinikbett und zurück““. Er beschreibt den interdisziplinären Charakter dieses Gebiets, in dem Forschende aus klinischen und grundlagenwissenschaftlichen sowie aus angrenzenden therapeutischen Bereichen zusammenarbeiten.

In den ehemaligen Industrieanlagen des Landschaftsparks Nord in Duisburg erwartet das Organisationsteam um Prof. Dr. Ulrike Bingel, Sprecherin des gastgebenden Sonderforschungsbereichs und diesjährige Kongresspräsidentin, rund 300 internationale Teilnehmende. Themenschwerpunkte sind u.a. soziale Aspekte von Behandlungserwartungen und Nocebo-Effekte – also Krankheitssymptome oder Nebenwirkungen, die sich pharmakologisch nicht erklären lassen und allein auf negative Erwartungen der Betroffenen zurückzuführen sind.

Ergänzt wird das Programm durch eine Summer School für Wissenschaftler:innen in frühen Karrierephasen sowie einen Science Slam.
Interessierte Wissenschaftler:innen können auch digital teilnehmen.

Interessierte Patient:innen sind eingeladen, am 9.5. ab 17.30 Uhr in einem kostenlosen Online-Forum darüber zu diskutieren, wie sie Erwartungseffekte für ihren Therapieerfolg nutzen können.

Weitere Informationen:
http://sips-conference.com (Veranstaltungsseite)

Ansprechpartnerin:
Prof. Dr. Ulrike Bingel, Sprecherin des SFB/TRR 289 „Treatment Expectation“, Tel. 0201/723 2401, ulrike.bingel@uk-essen.de

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Neue Stiftungsprofessur: Streuende Krebszellen verhindern https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1427 1427 Thu, 13 Apr 2023 11:15:00 +0200 Wie überleben streuende Krebszellen außerhalb eines Tumors und warum befallen sie bevorzugt bestimmte Organe? Fragen wie diese möchte Prof. Dr. Dr. Alpaslan Tasdogan beantworten. Er ist Forscher an der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen (UDE). Für seine innovativen Forschungsideen zum Schwarzen Hautkrebs erhält der Wissenschaftler nun die Peter Hans Hofschneider Stiftungsprofessur der Stiftung Experimentelle Biomedizin.
Krebszellen eines Tumors können Stoffwechselveränderungen durchlaufen, die es ihnen ermöglichen, sich durch das Blut zu verbreiten. Befallen sie Organe, spricht man von Metastasierung oder Streuung. Man weiß bereits, dass es kein Zufall ist, welche Organe solche Tochtergeschwülste bevorzugt befallen. Sie scheinen eine Affinität für bestimmte Organe zu haben und sich deren Stoffwechsel anpassen zu können. Solch ein Verhalten wird als „Organotropismus“ eines Tumors bezeichnet. Weitgehend unklar ist noch, wovon diese Präferenz abhängt.

Ungeklärt ist zudem, wie es metastasierende Krebszellen schaffen, weit entfernt vom streuenden Tumor zu überleben und sogar zu wachsen. Mit seiner Forschung geht Prof. Dr. Dr. Tasdogan diesen Rätseln auf den Grund: „Mein Team und ich vermuten, dass intrinsische Stoffwechselmerkmale wie der Aminosäure-Stoffwechsel den Organotropismus von Melanomen bestimmen. Unser Ziel ist, neue metabolische Schwachstellen aufzudecken und unsere Erkenntnisse zu nutzen, um das Wachstum von gestreuten Krebszellen in entfernten Organen zu verhindern. Vielleicht finden wir sogar einen Weg, die Metastasen zu beseitigen.“

Die Professur wird alle zwei Jahre zu Ehren des Lebenswerkes von Prof. Dr. Dr. Peter Hans Hofschneider vergeben. Der Ausnahmewissenschaftler hatte die Forschung im Bereich der Molekularen Medizin und die Entwicklung eines Hepatitis-Impfstoffs maßgeblich vorangetrieben.

Begleitend zur Stiftungsprofessur legt die Stiftung Experimentelle Biomedizin ein Peter Hans Hofschneider Symposium auf, das vom 5. bis 6. Juli 2023 im Medizinischen Forschungszentrum auf dem Campus des Universitätsklinikums Essen stattfindet. Es werden renommierte Forschende erwartet, darunter aktuelle und ehemalige Stiftungsprofessor:innen, unter anderem Prof. Dr. Mathias Heikenwälder (Deutsches Krebsforschungszentrum Heidelberg) und Prof. Dr. Esther von Stebut-Borschitz (Uniklinik Köln).

Online-Informationen zu den Kooperationspartner:innen:
http://www.experimentelle-biomedizin.ch/ (Stiftung Experimentelle Biomedizin)
http://www.dkfz.de/de/chronische-entzuendung-und-krebs/team/heikenwaelder.html (Deutsches Krebsforschungszentrum Heidelberg)
http://dermatologie.uk-koeln.de/klinik/direktorin-team/ (Uniklinik Köln)

Prof. Dr. Dr. Alpaslan Tasdogan erhält die Peter Hans Hofschneider Stiftungsprofessur der Stiftung Experimentelle Biomedizin

© Dave Kittel, UK Essen ]]>
CAR-T-Zelltherapie: Denkt an das Herz! https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1428 1428 Wed, 05 Apr 2023 14:20:00 +0200 Die CAR-T-Zelltherapie ist eine der modernsten Formen der Krebsbehandlung und hat die Therapie von Blut- und Lymphdrüsenkrebserkrankungen revolutioniert. Bei dieser Art der Immuntherapie wird das körpereigene Immunsystem darauf trainiert, den Kampf gegen die Tumorzellen wieder aufzunehmen. Aber wie andere Therapieformen birgt auch die CAR-T-Zelltherapie Risiken, unter anderem für Patient:innen, die bereits unter Bluthochdruck, Vorhofflimmern oder Herzinsuffizienz leiden. Das bestätigt eine kürzlich von Mahmood et al im European Heart Journal veröffentlichte Studie. Das US-amerikanische Forschungsteam hat anhand der Daten von mehr als 200 Patient:innen retrospektiv untersucht, wie sich die CAR-T-Zelltherapie auf das Herzkreislaufsystem auswirkt. Kardioonkologische Experten der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen und des Universitätsklinikums Essen haben diese Studie nun im Editorial des European Heart Journal aufgegriffen und ein Fazit gezogen: „Denkt an das Herz!“.
„In den letzten zehn Jahren wurden neue Wirkstoffe und zellbasierte Therapien zugelassen, die einen großen Fortschritt für die Tumortherapie bedeuten, aber deren kardiotoxisches Spektrum bisher nur unvollständig bekannt ist“, sagt Prof. Dr. Matthias Totzeck vom Westdeutschen Herz- und Gefäßzentrum (WHGZ) des Universitätsklinikums Essen. „Diese Studie erlaubt einige Einblicke in das Feld, führt uns aber auch deutlich den intensiven Forschungsbedarf vor Augen.“

„Die vorliegende Studie unterstreicht außerdem die Bedeutung von frühzeitigen kardioprotektiven Maßnahmen. Wir sollten deshalb in Erwägung ziehen, sowohl die kardiologischen Voruntersuchungen als auch die Nachsorge bei Patient:innen, die eine CAR-T-Zelltherapie erhalten, zu intensivieren“, ergänzt Prof. Dr. Tienush Rassaf, Direktor der Klinik für Kardiologie und Angiologie am WHGZ Essen.

Link zu den Originalveröffentlichungen:
http://doi.org/10.1093/eurheartj/ehad175 („CAR T-cell cancer therapies: do not forget the heart“)
http://doi.org/10.1093/eurheartj/ehad117 („Biomarkers and cardiovascular outcomes in chimeric antigen receptor T-cell therapy recipients“) ]]>
Deutscher Krebspreis 2023 für Essener Forscher https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1426 1426 Thu, 30 Mar 2023 13:30:00 +0200 Der Deutsche Krebspreis 2023 geht in der Kategorie „Experimentelle Forschung“ an Prof. Dr. Christian Reinhardt, Forscher an der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen (UDE). Sein Forschungsschwerpunkt liegt in den Bereichen der Genomstabilität und der Biologie von aggressiven Lymphomen, im Volksmund auch „Lymphdrüsenkrebs“ genannt. Professor Reinhardt ist Direktor der Klinik für Hämatologie und Stammzelltransplantation des Universitätsklinikums Essen.
Durch seine Grundlagenforschung im Bereich der Signalweiterleitungsprozesse der DNA-Schadensantwort (DNA Damage Response) hat Prof. Dr. Reinhardt zur Verbesserung des Verständnisses von Krebserkrankungen und der Entwicklung neuer Behandlungsmöglichkeiten beigetragen.

Zudem hat der Essener Krebsexperte ein neues Syndrom beschrieben, das UBQLN4-Syndrom, und dessen Genetik aufgeklärt. Seine Daten zeigen, dass eine vermehrte Produktion des Proteins UBQLN4 bei Tumoren zur Steigerung der Mutationsfrequenz beiträgt. Darüber hinaus führte seine Forschung zu präklinischen und klinischen Studien zur Wirksamkeit von Medikamententherapien für Patient:innen mit rezidivierter und refraktärer chronisch lymphatischer Leukämie. Mit seinem Wechsel nach Essen ruht ein neuer Forschungsschwerpunkt auf der Biologie der aggressiven Lymphome, für die er gemeinsam mit seinem Team neue, genetisch getriggerte Therapieoptionen entwickelt.

Der Deutsche Krebspreis der Deutschen Krebsgesellschaft und der Deutschen Krebsstiftung zählt zu den höchsten Auszeichnungen in der Onkologie und ist mit 7.500 Euro dotiert. Der Preis wird am 2. Juni 2023 in Berlin verliehen. Vergeben wird dieser jährlich in den Sparten „Klinische Forschung“, „Translationale Forschung“ und „Experimentelle Forschung“.

Weitere Informationen sind unter http://www.deutscher-krebspreis.de zu finden.

UDE-Forscher Prof. Dr. Christian Reinhardt erhält Deutschen Krebspreis 2023

© Frank Preuß, UDE ]]>
Sexpuppen und Frauenbild: Real Dolls statt Partnerin? https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1423 1423 Wed, 29 Mar 2023 12:00:00 +0200 Der Markt für hochpreisige Sexpuppen, sogenannte „Real Dolls“, wächst seit Jahren, die Pandemie hat das beschleunigt. Welche Einstellungen haben die Besitzer der Puppen gegenüber echten Frauen und welche Auswirkung hat die Puppennutzung auf ihr eigenes Leben? Das haben Prof. Dr. Johannes Fuß und Jeanne Desbuleux vom Institut für Forensische Psychiatrie und Sexualforschung der LVR-Universitätsklinik Essen untersucht, das zur Medizinischen Fakultät der UDE gehört. Heraus kam unter anderem: Je stärker die Puppe als Mensch gesehen wird, desto negativer fällt das Frauenbild aus. Das Journal of Sex Research berichtet.
Die Puppen werden kontrovers diskutiert. „Die einen befürchten, dass die zunehmende Ähnlichkeit zu Menschen dafür sorgt, dass Nutzer auch echte Frauen stärker als Objekt wahrnehmen“, erklärt Johannes Fuß, Direktor des Instituts für Forensische Psychiatrie und Sexualforschung. „Die anderen hingegen hoffen, dass die Puppen Personen bei der Auslebung ihrer Sexualität helfen könnten, für die dies mit anderen Menschen nicht möglich ist.“ Derzeit richten sich Sexpuppen besonders an heterosexuelle Männer, die sie entweder nur als Sexspielzeug nutzen oder mit der Real Doll in einer Art partnerschaftlicher Beziehung leben.

Das Forschungsteam befragte 217 heterosexuelle Männer zwischen 18 und 77, die eine solche Puppe besitzen. Das Ergebnis: Fast 24 Prozent gaben an, ihr Verhalten gegenüber Frauen habe sich geändert. Vor allem Männer, die mit einer Sexpuppe partnerschaftlich zusammenleben, fühlten sich von Frauen unabhängiger und interessierten sich weniger für eine echte Partnerschaft. Die Körper echter potenzieller Partnerinnen fanden sie weniger attraktiv.

„Darüber hinaus gaben fast 9 Prozent der Befragten sexistische oder objektifizierende Antworten. Allerdings berichteten circa 6 Prozent der Probanden, dass sich ihr Frauenbild seit Puppennutzung verbessert habe“, erläutert die Sexualwissenschaftlerin Jeanne Desbuleux, die die Studie mit Fuß durchgeführt hat. „Frauenfeindliche Denkmuster sind in unserer Gesellschaft jedoch leider Alltag, sodass wir nicht wissen, ob der Real Doll eine ursächliche Rolle zukommt“, führt sie aus. Insgesamt zeigten die Ergebnisse der Studie, dass die Zuschreibung typisch menschlicher Gefühle wie Liebe, Eifersucht und sexueller Erregung auf die Puppe mit einer frauenfeindlichen Einstellung einhergehe. Dieses Phänomen trete vor allem bei denen auf, die mit ihrer Puppe eine partnerschaftliche Beziehung führen.

Link zur Originalveröffentlichung: http://doi.org/10.1080/00224499.2022.2103071

Real Dolls: Kritiker:innen befürchten, dass die Ähnlichkeit der Puppen zu Menschen dafür sorgt, dass die Nutzer:innen auch Frauen aus Fleisch und Blut stärker als Objekt wahrnehmen.

© Matilda Schön ]]>
Blick ins Hirn: KI macht Neuroimaging zuverlässiger https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1429 1429 Tue, 28 Mar 2023 14:00:00 +0200 Seit den 1990er Jahren gibt es die funktionelle Magnetresonanztomographie (fMRT). Weltweit arbeiten Forscher:innen daran, anhand von fMRT-Daten des Gehirns unter anderem Depressionen, kognitiven Verfall oder andere Erkrankungen des Gehirns vorherzusagen. Ob das zuverlässig gelingen kann, war Gegenstand einer breiten Debatte. Zusammenhänge sind zwar nachweisbar, aber oft so schwach, dass jeweils Tausende von Studienteilnehmer:innen benötigt werden, um reproduzierbare Effekte zu erkennen.
Künstliche Intelligenz könnte dieses Problem lösen, so ein kürzlich in Nature veröffentlichter Kommentar von Dr. Tamás Spisák, Leiter des Predictive Neuroimaging Lab am Universitätsklinikum Essen, Prof. Ulrike Bingel, Leiterin des Zentrums für Schmerzmedizin am Universitätsklinikum Essen und Prof. Tor Wager, Direktor des Brain Imaging Center in Dartmouth Collage, Hanover, USA. Die Autor:innen zeigen, dass hochmoderne Algorithmen zur Mustererkennung (sogenanntes "maschinelles Lernen") auch bei moderaten Stichprobengrößen verlässliche Ergebnisse liefern können.

In ihrem Artikel beziehen sich die Forschenden aus Dartmouth und der Universitätsmedizin Essen auf eine frühere Analyse von gehirnweiten Assoziationsstudien, die von Scott Marek von der Washington University School of Medicine, Brenden Tervo-Clemmens vom Massachusetts General Hospital/Harvard Medical School und Kolleg:innen durchgeführt wurde ("Reproducible brain-wide association studies require thousands of individuals"). In dieser früheren Studie fanden die Forschenden nur sehr schwache Assoziationen zwischen einer eine Reihe von Merkmalen in mehreren großen Hirnbildgebungsstudien und kamen deshalb zu dem Schluss, dass Tausende von Teilnehmern erforderlich wären, um diese Assoziationen zu entdecken.

Spisak, Bingel und Wager zeigen jetzt, dass Modelle, bei denen mehrere Hirnareale zusammen und nicht isoliert betrachtet werden, einen wesentlich leistungsfähigeren Ansatz für Neuroimaging-Studien bieten. Solche Modelle lassen sich mit Hilfe von KI realisieren und können Vorhersageeffekte erzielen, die viermal größer sind als beim Testen isolierter Hirnareale. Mit solchen Ansätzen sind reproduzierbare Studien mit wesentlich weniger Teilnehmer:innen als von Marek et al. empfohlen möglich. Es ist wichtig die Grenzen, aber auch die Chancen von bildgebenden Verfahren in der Hirnforschung realistisch darzustellen, da dies nicht nur die unmittelbare wissenschaftliche Community, sondern auch die öffentliche Wahrnehmung und letztlich Förderung dieser Forschungsrichtung beeinflusst. Aktuelle methodische Herausforderungen lassen sich am besten gemeinsam überwinden, so die Autor:innen. Die großen, auch international frei zugänglichen Datenbanken von bildgebenden Untersuchungen sind hierfür ein wichtiger Schritt, von der in Zukunft hoffentlich auch Patient:innen mit selteneren Erkrankungen profitieren werden, wenn KI bei der Diagnostik und Therapieentscheidung unterstützt.

Link zur Originalpublikation:
http://doi.org/10.1038/s41586-022-04492-9 („Multivariate BWAS can be replicable with moderate sample sizes“) ]]>
Spinale Muskelatrophie: Neuer Pathomechanismus identifiziert https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1430 1430 Tue, 28 Mar 2023 08:30:00 +0200 Bei der spinalen Muskelatrophie, kurz SMA, handelt es sich um eine erbliche neuromuskuläre Erkrankung. Durch einen Defekt im „survival of motoneuron 1“ Gen (SMN1) und den Mangel an SMN-Protein kommt es im Rahmen der Krankheitspathogenese zu einem Verlust von spinalen Motoneuronen und dem Abbau von Skelettmuskelmasse. Aktuell kann die Erkrankung mit drei verschiedenen Präparaten effektiv behandelt werden. Leider profitieren nicht alle Patient:innen gleich gut davon. Insbesondere bei den Erkrankten, die von spät-einsetzenden Subformen betroffen sind und bei Therapiebeginn bereits Motoneuronen verloren haben, verbessert sich die Motorik kaum.
„Deshalb suchen wir in translationalen Ansätzen nach neuen therapeutische Targets, um die aktuellen Therapien zu unterstützen und zukünftig einer größeren Zahl an Betroffenen helfen zu können“, erklärt Prof. Dr. med. Tim Hagenacker, Leiter der Neuromuskulären Ambulanz am Universitätsklinikum Essen.
Die Biologin Linda-Isabell Schmitt aus dem Labor von Prof. Dr. med. Tim Hagenacker, konnte nun in ihrer Doktorarbeit an der Universität Duisburg-Essen zeigen, dass die spinalen Astrozyten einen entscheidenden Beitrag bei der Degeneration der Motoneuronen leisten. In der kürzlich in „Acta Neuropathologica“ veröffentlichten Studie konnte erstmals ein Astrozyten-basierter Pathomechanismus detailliert beschrieben werden.

Link zur Originalpublikation:
http://link.springer.com/article/10.1007/s00401-023-02554-4 („Spinal astrocyte dysfunction drives motor neuron loss in late-onset spinal muscular atrophy“) ]]>
Bauchspeicheldrüsenkrebs: Ob die Chemotherapie hilft, entscheiden die Darmbakterien https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1431 1431 Mon, 27 Mar 2023 09:45:00 +0200 Das duktale Adenokarzinom gehört zu den tödlichsten Krebserkrankungen, da sich leicht Metastasen bilden und weniger als die Hälfte aller Patient:innen gut auf die Chemotherapie ansprechen. Was beeinflusst die Wirksamkeit? Kann es auch an der Ernährung und der Darmflora liegen? Ja, sagt ein Team von Wissenschaftler:innen unter Federführung von Prof. Nicola Gagliani (Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf), zu dem auch Prof. Dr. Jens Siveke und Dr. Marija Trajkovic-Arsic von der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen gehört.
Sie haben sich das Mikrobiom von Patient:innen genauer angesehen, die gut auf eine Behandlung ansprachen und ihre Studienergebnisse kürzlich in „Nature“ veröffentlicht. „Es ist sehr interessant, dass ein bestimmtes Stoffwechselprodukt des Mikrobiom im Serum dieser Patient:innen verstärkt nachweisbar ist, die sogenannte Indol-3-Essigsäure, kurz 3-IAA“, erläutert Prof. Dr. Jens Siveke, Direktor des Brückeninstituts für Experimentelle Tumortherapie (BIT) am Universitätsklinikum Essen. Bei 3-IAA handelt es sich um ein Abbauprodukt der Aminosäure Tryptophan.

Die Forschenden haben ihre Erkenntnisse in einem Mausmodell in drei Ansätzen überprüft. Es zeigte sich, dass eine Tryptophan-haltige Diät eine bessere Therapieantwort ergab, wenn Mäuse mit Bakterien von Patient:innen mit Therapieansprechen transplantiert wurden. Wurde 3-IAA gefüttert, zeigte sich eine bessere Wirksamkeit der Chemotherapie unabhängig davon, ob Bakterien von Patient:innen mit oder ohne Therapieansprechen gleichzeitig appliziert wurden.

Das Autor:innen-Team vermutet, dass das Mikrobiom auch beim Menschen klinische Auswirkungen auf die Behandlung des duktalen Adenokarzinoms hat. Dr. Trajkovic-Arsic ist sich sicher: bei der Behandlung von Krebspatient:innen muss zukünftig auch die Ernährung und der Stoffwechsel noch stärker in Betracht gezogen werden.

Link zur Originalpublikation:
http://www.nature.com/articles/s41586-023-05728-y („Microbiota-derived 3-IAA influences chemotherapy efficacy in pancreatic cancer“) ]]>
Erste Promotion am IKIM: Röntgenbilder schneller auswerten https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1432 1432 Wed, 15 Mar 2023 11:00:00 +0100 Um das Knochenalter von Kindern zu bestimmen, werden in der Regel Röntgenbilder der linken Hand angefertigt. Dabei wird der Reifegrad der Handknochen untersucht. Anhand dessen wird beispielsweise nach möglichen Wachstumsstörungen gesucht, die dann durch eine frühzeitige therapeutische Intervention in den meisten Fällen korrigiert werden kann. Die Auswertung der Röntgenbilder ist jedoch zeitaufwändig und erfordert viel Erfahrung. Und obwohl diese Arbeit oft von sehr erfahrenen und spezialisierten Kinderradiolog:innen durchgeführt wird, kommt es zu Ungenauigkeiten. Kann die Künstliche Intelligenz das vielleicht viel genauer als ein Mensch?
Dieser Frage ist Sven Koitka im Rahmen seiner Promotion am Institut für Künstliche Intelligenz in der Medizin (IKIM) am Universitätsklinikum Essen nachgegangen und hat eine vollautomatische Lösung entwickelt. „Mit seiner Anwendung kann das Alter derzeit mit einer Abweichung zwischen 4 und 7 Monaten sicher festgestellt werden. Um die Befundungen mittels KI zukünftig noch weiter zu verbessern, müssen zusätzliche Datenmengen erfasst und die KI damit trainiert werden“, so Doktorvater, Prof. Dr. Felix Nensa, Leiter der Arbeitsgruppe „Data Integration and AI in Radiology“ am IKIM.

Koitkas Promotion an der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen trägt den Titel „Vollautomatische Knochenalterbestimmung auf pädiatrischen Röntgenbildern nach Vorbild der radiologischen Vorgehensweise“ und ist die erste, die am IKIM abgeschlossen wurde. Der 34-jährige ist schon seit 2018 bei uns in Essen. Er ist technischer Leiter des SHIP.AI Forschungsteams am IKIM, welches sich u.a. mit der Integration von Künstlicher Intelligenz in die Smart Hospital Information Platform beschäftigt. Spezialisiert hat sich Koitka insbesondere auf die semantische Segmentierung von CT-Bildgebung. Seine Software für die vollautomatische volumetrische Body Composition Analysis wird in zahlreichen Forschungsprojekten am UK Essen und der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen eingesetzt und ist darüber hinaus an vielen Universitätskliniken in ganz Deutschland im Einsatz.


Dr. Sven Koitka (© Privat) ]]>
Medikamente im Alter: Videoanalyse zeigt Anwendungsfehler https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1433 1433 Tue, 14 Mar 2023 10:30:00 +0100 Je älter Menschen werden, desto mehr Medikamente müssen sie in der Regel einnehmen – möglichst vorschriftsgemäß nach Verordnung und Packungsbeilage. Das funktioniert leider nicht immer so gut, wie es sollte: Tabletten werden mit dem Obstmesser in ungleiche Hälften zerteilt und Tropfen ohne Lesebrille auf den Löffel gezählt. Solche Anwendungsfehler betreffen auch Patient:innen, die geistig fit sind, ohne fremde Hilfe im eigenen Haushalt leben und selbstständig ihren Hausarzt oder ihre Hausärztin aufsuchen.
„Wenn Medikamente nicht korrekt eingenommen werden, können die Therapieziele oft nicht erreicht werden“, erklärt Dr. Janine Gronewold, Wissenschaftlerin am UDE-Lehrstuhl für vaskuläre Neurologie. Meist fällt es den Betroffenen nicht auf, wenn sie ihre Medikamente falsch einnehmen. Zwischen ihrer Selbsteinschätzung und ihren tatsächlichen Fähigkeiten klafft häufig eine große Lücke, die auch die behandelnden Ärzt:innen nur selten bemerken.

In ihrer ABLYMED-Studie* untersuchen Wissenschaftler:innen der Medizinischen Fakultäten der Universität Duisburg-Essen (UDE) und der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf (HHU), wie es um diese Medikamenten-Selbstmanagement-Fähigkeiten bestellt ist und ob man diese unabhängig und objektiv durch medizinisches Personal bewerten lassen kann. 67 über 70-Jährige, die regelmäßig mehr als fünf Medikamente einnehmen, nahmen während eines stationären Aufenthalts am Universitätsklinikum Düsseldorf an dieser Studie teil. Sie sind dabei gefilmt worden, wie sie verschiedene Medikamente anwenden. Dabei kam ein neuartiges Bewertungsschema zum Einsatz.

„Zur Beurteilung haben sich bis zu 19 Personen die Videoaufzeichnungen angesehen und die Selbstmedikationsfähigkeiten der Senior:innen eingeschätzt“, erklärt Anneke Lügering, Doktorandin am Institut für Allgemeinmedizin an der HHU und Erstautorin der kürzlich veröffentlichten Studie. Tatsächlich konnten nach einer kurzen Schulung bereits Medizinstudierende aus den klinischen Semestern das Bewertungsschema sicher anwenden und die Selbstmedikationsfähigkeiten damit objektiv und zuverlässig einschätzen. „Wenn Fehler in der Medikamentenanwendung unerkannt bleiben, kann das gesundheitliche Beeinträchtigungen zur Folge haben“, sagen die Autor:innen der Studie.

Die Ergebnisse der Forschenden sollen zum einen Ärzt:innen ermutigen, mit ihren älteren Patient:innen häufiger über die richtige Anwendung von verordneten Medikamenten zu sprechen und ihnen mögliche Fehlerquellen aufzuzeigen. Auch bei der Verschreibung sollte das Thema berücksichtigt werden. „Im Idealfall könnte beispielsweise ein niedriger dosiertes Präparat verordnet werden, das dann nicht umständlich am heimischen Küchentisch halbiert werden muss“, so Gronewold. Zum anderen wünschen sich die Forschenden, dass mit ihrem neuen Bewertungsschema die Entwicklung von Patient:innen-Schulungen unterstützt wird. „Wer ein Gespür für potentielle Fehlerquellen bekommt, kann sie leichter vermeiden“, erklärt Lügering. „Und wenn die verordneten Medikamente sorgfältig dosiert und korrekt angewendet werden, ermöglicht das vielen Senior:innen ein sichereres Altwerden und eine längere Selbstständigkeit.“

Derzeit wertet das Forschungsteam der ABLYMED-Studie auch eine Befragung aus, in der die Patient:innen über ihre selbst wahrgenommenen Probleme in der Medikamentenanwendung berichten. Außerdem wird analysiert, inwieweit die subjektive Einschätzung mit den tatsächlichen Fähigkeiten im Video übereinstimmt und welche Faktoren die Medikamenten-Selbstmanagement-Fähigkeiten beeinflussen.

Link zur Originalpublikation:
http://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/35641903/ („Developing a novel tool to assess the ability to self-administer medication in non-demented in-hospital patients: ABLYMED study protocol“)

*ABLYMED steht für: ability to self-administer medication in non-demented in-hospital patients ]]>
Neu an unserer Fakultät: Zellforscherin Jun.-Prof. Dr. Elisabeth Littwitz-Salomon https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1434 1434 Fri, 03 Mar 2023 11:30:00 +0100 Unser Körper kämpft regelmäßig – gegen Viren, Gifte und entartete Zellen. Hilfe kommt unter anderem von natürlichen Killerzellen. Dr. Elisabeth Littwitz-Salomon möchte sie für Therapien gegen Krebs und Virusinfektionen besser ausstatten. Sie hat die Juniorprofessur für Immunzell-Metabolismus bei Infektion und Krebs an der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen (UDE) angenommen.
Natürliche Killerzellen (NK-Zellen) gehören zu den Lymphozyten, sie entwickeln sich aus dem Rückenmark und sind dem Menschen angeboren. Ihre Hauptaufgabe besteht darin, von Tumoren befallene oder virusinfizierte Zellen abzutöten. „Mich interessiert, wie die NK-Zellen vorgehen, wenn das Virus seine Wirtszellen infiziert und Gene in die Wirtszelle einbaut“, sagt Littwitz-Salomon. Dieser Einbau passiert etwa bei Infektionen mit HIV, dem Humanen Immundefizienz-Virus.

Die UDE-Professorin untersucht, welche Moleküle für die Immunantwort wichtig sind und wie sich andere Zellen an der Abwehr beteiligen. „Mein Fokus liegt auf dem Stoffwechsel der NK-Zellen. Welche Nährstoffe benötigen sie, um die virusinfizierten Zellen auszuschalten? Derzeit untersuchen wir, wie wichtig Fettsäuren als Energielieferanten sind. Und wie wir den Eisenstoffwechsel der Immunzellen manipulieren können. Wenn es um die Tötungsfunktion der NK-Zellen geht, ist Eisen essentiell“, sagt die 34-Jährige.

In den NK-Zellen steckt aber noch mehr: Seit einigen Jahren schreibt die Wissenschaft ihnen eine Gedächtnisfunktion zu. „Wir möchten herausfinden, ob gedächtnisähnliche NK-Zellen, die nach einer Virusinfektion entstehen, ihr Wissen auch unabhängig von dieser speziellen Erkrankung als Immunantwort weitergeben können. Wir möchten die NK-Zellen manipulieren und ihr Wirkungspotenzial maximieren, um Virusinfektionen und Krebsleiden effektiver bekämpfen zu können“, erklärt UDE-Professorin Littwitz-Salomon.

Nach einem Biologiestudium (2007-2012) an der Universität Bochum forschte Elisabeth Littwitz-Salomon ab 2013 am Institut für Virologie des UK Essen, wo sie 2016 über NK-Zellen promoviert wurde. Studium und Forschung führten sie unter anderem ans Rush University Medical Center, USA (2010), das niederländische Laboratory of Medical Immunology in Nijmwegen (2014) und an die School of Biochemistry and Immunology des Trinity College Dublin (2018-2020). Ihre Forschung wurde mehrfach gefördert und ausgezeichnet. ]]>
Mehr Lebensqualität für Schwerkranke: Forschungsteam testet neue Herzmedikamente https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1424 1424 Mon, 27 Feb 2023 10:00:00 +0100 Herzkranke, in deren Körper zusätzlich ein bösartiger Tumor wütet, sehen sich mit einem besonders drastischen Einbruch der Lebensqualität konfrontiert – vor allem im Alter. Alltägliches, wie sich zu waschen oder zur Toilette zu gehen, kann zur unüberwindbaren Hürde werden. Abhilfe könnte eine individuelle Therapie mit kardiovaskulären Medikamenten schaffen, die Forschende der Medizinischen Fakultät der UDE in einer Studie unter die Lupe nehmen. Ihr Vorhaben wird von der Brost-Stiftung noch bis zum Sommer 2024 mit 600.000 Euro gefördert.
Die körperliche Leistungsfähigkeit nimmt besonders bei Patient:innen ab, die an einer Herz- und einer Krebserkrankung leiden und keine Aussicht mehr auf Heilung haben. Vorwiegend betrifft das Menschen mit Lungen-, Darm- oder Brustkrebs. „Und diese Gruppe ist hier bei uns im Ruhrgebiet überdurchschnittlich häufig vertreten“, berichtet Prof. Dr. Tienush Rassaf, Studienleiter und Direktor der Klinik für Kardiologie und Angiologie des Universitätsklinikums Essen (UK Essen). Er sieht dringenden Handlungsbedarf: „Nicht zuletzt, weil bisher unklar ist, welche Mechanismen in den Körpern der Betroffenen dafür verantwortlich sind, dass sich ihr Zustand rasch verschlechtert.“ Zudem gebe es keine wirksamen Therapien zur Behandlung von palliativ betreuten Tumorpatient:innen mit Herzerkrankungen.

„Eine spezielle kardiovaskuläre Medikation gegen Herzschwäche soll den Betroffenen möglichst viel Eigenständigkeit und im besten Fall Unabhängigkeit ermöglichen“, sagt Professor Rassaf. Mit seinem Team wird er untersuchen, ob es Patient:innen im Endstadium ihrer Erkrankungen mit den neuen Medikamenten besser geht als mit der jeweils üblichen Therapie.

„Gern leisten wir einen Beitrag, der hilft, Lebensqualität von Menschen zu verbessern. Beim neuen Projekt besonders solchen, die mit einer grausamen Krankheit kämpfen. Die brauchen starke Bündnispartner. Die forschen für sie, kämpfen und hoffen mit ihnen“, kommentiert Prof. Bodo Hombach als Vorstandsvorsitzender der Brost-Stiftung die Förderung.

Studienleiter Rassaf gilt als ausgewiesener Experte auf dem Gebiet der sogenannten Onkologischen Kardiologie, einem innovativen Spezialbereich innerhalb der Lehre des Herzens. Verortet wird sie an der Schnittstelle von Tumor- und Herzerkrankungen. „Wir hier in Essen konnten mit unseren Teams die Onkologische Kardiologie in Deutschland maßgeblich etablieren und versorgen mittlerweile Patient:innen aus vielen Teile Deutschlands“, sagt Prof. Dr. Rassaf. Er ist Gründungsmitglied und war vier Jahre Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft „Onkologische Kardiologie“ der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie (DGK).

Über die Brost-Stiftung:
Die Brost-Stiftung mit Sitz in Essen wurde 2011 in Erfüllung des testamentarischen Willens von Anneliese Brost gegründet. Für ihr soziales Engagement wurde sie noch zu Lebzeiten mehrfach ausgezeichnet. Heute fördert die Brost-Stiftung Projekte im Bereich von Kunst und Kultur, Jugend- und Altenhilfe, Volks- und Berufsbildung sowie mildtätige Zwecke. Durch die Förderung wissensbasierter, konzeptionsstarker und zukunftsweisender Projekte soll eine Wirkung über das Ruhrgebiet hinaus erzielt werden.

Mehr Informationen zur AG „Onkologische Kardiologie“ der DGK: http://dgk.org/ueber-uns/arbeitsgruppen/arbeitsgruppe-onkologische-kardiologie-ag40/ ]]>
Lungenkrebs: Behandlung mit Sotorasib ein neuer Standard https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1435 1435 Tue, 14 Feb 2023 07:45:00 +0100 Nicht-kleinzellige Lungenkarzinome (kurz NSCLC, für Englisch non-small-cell lung cancer) sind eine der häufigsten Krebserkrankungen in Deutschland. Durch den Einsatz zielgerichteter Arzneimittel und Immuntherapien konnten in den vergangenen Jahren erhebliche Fortschritte für Patient:innen mit metastasierten NSCLC erreicht werden.
Ein internationales Forschungsteam, an dem auch Prof. Dr. Martin Schuler, Wissenschaftler der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen, beteiligt war, hat nun nachgewiesen, dass das seit Frühjahr 2022 in Deutschland unter dem Namen LUMYKRAS® zugelassene Arzneimittel Sotorasib bei vorbehandelten Patient:innen mit NSCLC, die eine bestimmte Mutation tragen (KRAS p.G12C), wirksamer und besser verträglich ist als Chemotherapie. Die Studie wurde aktuell in „The Lancet“ veröffentlicht.

Schon die im Jahr 2021 im „New England Journal of Medicine“ veröffentlichte Phase-2-Studie zeigte: Der Wirkstoff Sotorasib ist wirksam. In der Studie wurden 126 Patient:innen mit fortgeschrittenen NSCLC undKRAS p.G12C Mutation behandelt. Sotorasib wirkt gezielt auf diese mutierte Onkogen und verhindert so die Aktivierung nachgeschalteter Signale für das Tumorwachstum. Rund 37 % der Erkrankten sprachen sehr gut an und eine Krankheitskontrolle konnte bei rund 80% der Patient:innen erzielt werden.

Nun wurde in „The Lancet“ die Wirksamkeit einer täglichen Dosis von 960 mg Sotorasib mit der Standardchemotherapie Docetaxel verglichen. Dazu wurden in einer Phase-3-Studie 345 Patient:innen in 22 Ländern behandelt und beobachtet. Mit Sotorasib zeigte sich bei 80% der Patient:innen eine Tumorschrumpfung, während das Standardmedikament diese Schrumpfung bei nur 63% erzielte. Neben einer rasch eintretenden Wirksamkeit wurde auch die Verträglichkeit und Sicherheit im Rahmen der Studie untersucht. „Wir konnten zeigen, dass Sotorasib bei vielen Patient:innen gut wirkt und gut vertragen wird. Nach 12 Monaten war die Krebserkrankung bei weit mehr als doppelt so vielen Behandelten kontrolliert als unter der Chemotherapie“, so Prof. Dr. Martin Schuler, Direktor der Inneren Klinik (Tumorforschung) und stellvertretender Direktor des WTZ Essen. „Im Vergleich zur bisher empfohlenen Chemotherapie kam es bei der Behandlung mit Sotorasib zu weniger starken Nebenwirkungen und unerwünschten Ereignissen.“ In weiteren Studien sollen auch Kombinationstherapien überprüft werden.

Die kürzlich veröffentlichte Studie wurde vom US-amerikanischen Biotechnologieunternehmen Amgen finanziert, das das unter dem Namen LUMYKRAS® zugelassene Arzneimittel Sotorasib in Deutschland auf den Markt gebracht hat.

Link zu den Originalpublikationen:
http://www.nejm.org/doi/full/10.1056/NEJMoa2103695 („Sotorasib for Lung Cancers with KRAS p.G12C Mutation“)
http://www.thelancet.com/journals/lancet/article/PIIS0140-6736%2823%2900221-0/fulltext („Sotorasib versus docetaxel for previously treated non-small-cell lung cancer with KRASG12C mutation: a randomised, open-label, phase 3 trial“)
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Stammzelltransplantation: Schlüsselrolle des Immunpeptidoms entdeckt https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1436 1436 Tue, 07 Feb 2023 09:00:00 +0100 Die Transplantation von Blutstammzellen bietet oft die einzige Chance, eine Leukämie langfristig erfolgreich zu behandeln. Dieser therapeutische Effekt wird von Immunzellen der Spender:innen vermittelt. Denn diese Zellen erkennen genetische Unterschiede zwischen Patient:in und Spender:in, die sogenannten HLA-Gewebemerkmale, und greifen deshalb Krebszellen an - unter Umständen aber auch gesunde Zellen. Dann tritt die gefürchtete Transplantat-gegen-Wirt-Reaktion ein.
„Bisher dachte man, dass es einzig auf die genetischen Unterschiede zwischen den HLA-Gewebemerkmalen selbst ankommt. Wir konnten nun zeigen, dass auch und vor allem das Immunpeptidom eine Rolle spielt, also an die HLA-Gewebemerkmale gebundene Peptide, die das Zellinnere widerspiegeln“, erklärt Prof. Dr. Katharina Fleischhauer, Direktorin des Instituts für Zelltherapeutische Forschung.
„Eine bessere Übereinstimmung des Repertoires dieser Peptide zwischen Patient und Spender vermindert das Risiko der Transplantat-gegen-Wirt-Reaktion, ohne die Erkennung von Leukämiezellen nennenswert zu beeinflussen, und verbessert somit die Überlebenswahrscheinlichkeit der transplantierten Patienten.“

Anhand der Daten von mehr als 16.000 Personen hat Prof. Fleischhauer mit ihrem Team analysiert, wie die Übereinstimmung des Immunpeptidom Repertoires mit Hilfe der routinemäßig durchgeführten Bestimmung der einzelnen HLA-Gewebemerkmale vorhergesagt werden kann. Im „Journal of Clinical Oncology“ zeigen sie, welche Unterschiede in den verschiedenen Immunpeptidom-Gruppen den Therapieerfolg begünstigen. „Das Ziel ist es, ein gutes Gleichgewicht zwischen der schützenden Immunantwort gegen die Krebszellen und einer Schonung der gesunden Gewebe zu finden“, fasst Dr. Pietro Crivello, Postdoc am Institut für Zelltherapeutische Forschung und Erstautor der Studie zusammen. Sein Kollege und Zweitautor der Studie, Dr. Esteban Arrieta-Bolaños, ergänzt: „Durch die von uns erhobenen Daten könnten sich die Erfolgschancen einer Transplantation auch für diejenigen Patienten erhöhen, für die kein vollkompatibler Spender zur Verfügung steht.“

Das Projekt befindet sich noch in der Forschungsphase, soll aber langfristig helfen, die besten unter den nicht exakt übereinstimmenden Stammzellspender:innen zu finden. Dazu haben die Forschenden mit dem US-amerikanischen „Center for International Blood & Marrow Transplant Research“ ein Webtool entwickelt, das medizinisches Fachpersonal dabei unterstützen soll, die besten Paarungen von Spender:innen und Empfänger:innen zu finden.

„Unsere Erkenntnisse öffnen aber auch den Weg für neue Therapien“, erklärt Prof. Fleischhauer. „Wenn man die Peptide gezielt pharmakologisch verändern würde, könnte man auf diese Weise die Wirksamkeit einer Stammzelltransplantation unter Umständen optimieren.“

Link zur Originalpublikation:
http://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/36669145/ („Impact of the HLA Immunopeptidome on Survival of Leukemia Patients After Unrelated Donor Transplantation“)

Link zum Web-Tool:
http://pbm-matching-tool.b12x.org/ („Class I HLA Peptide Binding Motif (PBM) Matching Tool“) ]]>
Meet The Editor: Neue Vortragsserie gibt Einblick in die Welt der medizinischen Fachmagazine https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1437 1437 Fri, 27 Jan 2023 09:15:00 +0100 Dank des neuen Veranstaltungsformats „Meet The Editor“ können sich Interessierte auf dem Campus des Universitätsklinikums Essen (UK Essen) mit den Macher:innen medizinischer Fachmagazine jetzt direkt vor Ort vernetzen.
Wer an der Veranstaltungsreihe „Meet the Editor“ auf dem Campus der Uniklinik Essen teilnimmt, erfährt aus erster Hand, was sich Redaktionsteams von Forschenden wünschen und was man unternehmen sollte, damit die eigene Forschungsarbeit am Ende auch erfolgreich publiziert wird.

Die Idee für die Vortragsreihe hatte Prof. Dr. Dr. Alpaslan Tasdogan, seit Oktober 2021 Professor für Tumormetabolismus an der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen (UDE). Unterstützt wird er bei der Umsetzung von Vertreter:innen des Dekanats, der Klinik für Dermatologie des UK Essen und des Westdeutschen Tumorzentrums Essen. Erst vergangenen September hatte er mit den Emmy Noether Lectures Series ein Wissenschaftsformat ins Leben gerufen, bei dem Top-Talente über aussichtsreiche Projekte sprechen und den Forschungsstandort Essen näher kennenlernen.

Zum Auftakt von „Meet The Editor“ war am 27. Oktober 2022 mit Dr. Daniel Klimmeck der Senior Scientific Editor der EMBO Press Journals zu Gast, einem Zusammenschluss von 5 Fachmagazinen, in denen über medizinische und molekularbiologische Forschung berichtet wird. Unter dem Titel „How to get your manuscript published“ gab er den 34 Anwesenden einen tiefen Einblick in seine Arbeit und die Auswahlprozesse hinter den Kulissen, gefolgt von einer intensiven Q&A-Session. „Die Seminargröße hier ist perfekt, um in direkten Austausch mit den Teilnehmenden zu kommen“, sagt Dr. Klimmeck, der nicht nur zum Referieren nach Essen gereist ist. „Durch Besuche wie diese bekomme ich unmittelbar mit, woran aktuell gearbeitet wird und welche Auswirkungen besonders vielversprechende Vorhaben auf die Forschungslandschaft und somit auch auf meine Arbeit haben könnten.“

Nach seinem Vortrag nahm sich Dr. Klimmeck noch Zeit, um während eines Mittagessens im kleineren Kreis mit Stipendiat:innen der Clinician Scientist Academy der Universitätsmedizin Essen (UMEA) über ihre neuesten Forschungsergebnisse zu sprechen und Feedback zu bekommen. Auch der Beruf und die Aufgaben des Editors wurden ausgiebig diskutiert. Zu den Kernaufgaben gehört, die wissenschaftlichen Hotspots möglichst schnell zu identifizieren: „Und Essen ist mindestens 2022 einer von ihnen“, betont Dr. Klimmeck. „Ich verfolge intensiv die Arbeiten von Professor Tasdogan und freue mich sehr, hier mit ihm darüber sprechen zu können.“ Zudem habe sich der Forschungsstandort Essen durch das Wirken von Prof. Dr. Dirk Schadendorf und seinen Teams längst einen Namen im Bereich der dermatologischen und onkologischen Forschung erarbeitet. „Ich bin sicher, dass man in Essen auch in Zukunft viele Talente finden und für das eigene Fachmagazin gewinnen kann.“

Über Dr. Daniel Klimmeck
Dr. Daniel Klimmeck promovierte 2008 an der Universität Heidelberg mit einer Arbeit über Ionenkanal-Signalübertragung in sensorischen Neuronen. Als Postdoc konzentrierte er sich auf die molekulare Charakterisierung von Krebszellen sowie hämatopoetischen Stammzellen. Seit 2015 arbeitet Dr. Klimmeck für EMBO Press Journals in Heidelberg und ist telefonisch unter 06221/8891407 zu erreichen.

Weitere Informationen unter:
http://www.embopress.org/
http://www.embopress.org/about-journals
http://hautklinik.uk-essen.de/index.php?id=3667 ]]>
KI@work: Künstliche Intelligenz könnte Sepsis-Versorgung verbessern https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1438 1438 Thu, 26 Jan 2023 15:00:00 +0100 Wissenschaftler:innen des Lehrstuhls für Medizinmanagement der Universität Duisburg-Essen (UDE) beteiligen sich am Forschungsprojekt "KI@work", das vom Innovationsausschuss des Gemeinsamen Bundesausschusses mit rund 1,4 Millionen Euro gefördert wird. Die Forschenden möchten herausfinden, wie man die Überführung von KI-basierten klinischen Entscheidungsunterstützungssystemen in die Regelversorgung erleichtern kann.
Der Innovationsausschuss des Gemeinsamen Bundesausschusses unterstützt mit rund 1,4 Millionen Euro über 3 Jahre das Forschungsprojekt „KI@work“, an dem Wissenschaftler:innen des UDE-Lehrstuhls für Medizinmanagement maßgeblich beteiligt sind. Ihr Ziel: Herauszufinden, wie man die Überführung von KI-basierten klinischen Entscheidungsunterstützungssystemen in die Regelversorgung erleichtern kann.

Diese sogenannten Clinical Decision Support Systems (CDSS) gibt es bereits für zahlreiche Erkrankungen. Bei dem geförderten Vorhaben konzentrieren sich die Wissenschaftler:innen auf die Sepsis. Ihre Annahme: Der Einsatz solcher KI-gestützten Systeme kann sich positiv auf das Behandlungsergebnis sowie die Qualität der Versorgung von Betroffenen auswirken. Jedoch hat ein Großteil der existierenden KI-basierten CDSS bisher nicht die Regelversorgung der Gesetzlichen Krankenversicherung erreicht und ist kein Bestandteil des Klinikalltags. Die Forschenden vermuten als Grund unter anderem, dass KI-basierte Systeme nicht vollends akzeptiert sind, weil sie sich noch nicht gut genug an den Bedürfnissen der Nutzer:innen orientieren.

Das Projektteam möchte dies ändern. Sie erarbeiten ein Anforderungsprofil an KI-basierte CDSS, die im medizinischen Versorgungskontext einer Sepsis zum Einsatz kommen können. Idealerweise soll dieses Anforderungsprofil als Basis zur nutzerorientierten Entwicklung von innovativen technischen Anwendungen herangezogen werden können.

Einen weiteren Schwerpunkt des Projektes stellt die Suche nach Hürden bei der Implementierung dieser Systeme im deutschen Gesundheitswesen dar. Gesundheitspolitische Handlungsempfehlungen zum Abbau beziehungsweise zur Überwindung der Hürden werden in Folge ausgearbeitet, um die Überführung der Innovationen in den klinischen Alltag zu erleichtern.

Teil des Projektes sind auch Expert:innen der Klinik für Anästhesiologie, Intensivmedizin und Schmerztherapie des Universitätsklinikums Knappschaftskrankenhaus Bochum, der Knappschaft Kliniken GmbH, der Abteilung für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie der RUB sowie der Deutschen Sepsis Gesellschaft. ]]>
Bund fördert Essener Forschungskonsortium: Krebs-Überlebende besser unterstützen https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1425 1425 Thu, 08 Dec 2022 13:00:00 +0100 Wie geht es nach einer überstandenen Krebserkrankung weiter? Überlebende müssen sich mit unterschiedlichen Folgen der Krankheit auseinandersetzen, sind darüber jedoch oft unzureichend informiert. Das Konsortium „Optilater“ möchte das ändern und bundesweit die Langzeitbetreuung von Krebsüberlebenden verbessern. Dem Zusammenschluss gehören auch Forschende der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen (UDE) an. „Optilater“ wird über 3 Jahre mit rund 2,3 Millionen Euro vom Bundesgesundheitsministerium gefördert. Start ist im Dezember 2022. Die Konsortialführung übernimmt das Westdeutsche Tumorzentrum der Universitätsmedizin Essen.
Weltweit leben etwa 5 Prozent der Bevölkerung in Industrieländern mit einer Krebsdiagnose. Allein in Deutschland hat das Zentrum für Krebsregisterdaten zuletzt 4,65 Millionen Menschen erfasst, die an Krebs erkrankt sind oder waren. Dank verbesserter Therapiemöglichkeiten steigt jedoch die Zahl der Überlebenden in allen Altersgruppen. 80 Prozent der erkrankten Kinder, Jugendlichen und jungen Erwachsenen sowie 60 Prozent der Erwachsenen überleben heute ihre Krankheit. Doch viele Langzeitüberlebende haben mit Folgeerkrankungen und Spätfolgen zu kämpfen.

Das Konsortium wird in umfassenden Untersuchungen herausfinden, wie es um die aktuelle Versorgung von Krebsüberlebenden steht und was die Menschen sich ergänzend wünschen. Welchen Versorgungsbedarf gibt es in den Altersgruppen nach der Krebsdiagnose? Wie sollte mit ihnen abhängig von Alter und Lebenshintergrund kommuniziert werden? Ziel ist, diese Fragen aufzuarbeiten und langfristig ein Programm für Überlebende nach dem Krebs aufzubauen.

In sieben Arbeitsbereichen werden multidisziplinäre Teams des Konsortiums die aktuelle Versorgung der Fokusgruppen analysieren. Dabei gilt es herauszufinden, wie stark die Unterstützung bei Ernährung, Bewegung, Psychoonkologie, Sozialmedizin und spezialisierter Pflege benötigt und in Anspruch genommen wird; Und wo es Lücken in den aktuellen Leitlinien der Versorgung gibt. Ziel ist, eine Basis für eine diversitäts- und kultursensible Informations- und Beratungsstruktur für Krebsüberlebende zu schaffen.

Initiiert wurde das Konsortium von Professorin Uta Dirksen und Professor Viktor Grünwald (Carolus-Stiftungsprofessur) vom Universitätsklinikum Essen. Medizinisches Know-how liefern unter anderem Expert:innen aus den Onkologischen Spitzenzentren und Universitäten in NRW, dem Landeskrebsregister NRW, dem Deutschen Kinderkrebsregister und aus zahlreichen überregionalen Patient:innen-Organisationen. ]]>
BMBF fördert Polyneuropathie-Forschung: Mit neuer Technik Wissenslücken füllen https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1422 1422 Thu, 24 Nov 2022 08:30:00 +0100 Ein Konsortium von Wissenschaftler:innen aus Essen, Münster, Heidelberg und Leipzig wird Erkrankungen der peripheren Nervenbahnen, die sogenannten Polyneuropathien, mit neuen Techniken interdisziplinär erforschen. Ziel ist, Diagnose und Therapie zu verbessern. Das Projekt „Lipid Immune Nerve Consortium“ (LINC) wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) mit fast 4 Millionen Euro gefördert.
Ein Brennen unter den Fußsohlen, schmerzende Muskelkrämpfe, Gefühlsstörungen oder Muskelschwäche: 3,5 bis 5,5 Millionen Menschen in Deutschland leiden irgendwann in ihrem Leben unter solchen Symptomen – Tendenz steigend. Die Diagnose kann dann „Polyneuropathie“ lauten. Obwohl mehr Menschen betroffen sind als bei den meisten anderen neurologischen Erkrankungen, verläuft die Diagnose und Therapie oft unbefriedigend – es fehlt an Wissen zu der Krankheit.

Um dies zu ändern, stehen schädigende Mechanismen im Fokus der Neurowissenschaftler:innen, die bei Polyneuropathien unabhängig von deren Ursache relevant sind. So kann zum Beispiel die fettreiche Schutzhülle, die jede Nervenfaser umgibt, die sogenannte Myelinscheide, geschädigt werden; und genau dieser Schaden aktiviert fetterkennende Immunzellen, die das „falsche“ Fett im Nerv erkennen. Sie greifen dann die Schutzhülle an und lösen einen entzündlichen Prozess aus. Dadurch schädigen sie die schützende Hülle weiter, was ihnen mehr Angriffsfläche verschafft.

Prof. Dr. Dr. Mark Stettner aus der Klinik für Neurologie des Universitätsklinikums Essen leitet die Untersuchungen am Standort Essen. Er forscht und lehrt an der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen. Der Oberarzt wird sich seinem Team aus Biolog:innen und Mediziner:innen auf jene Teilprojekte konzentrieren, die sich auf das Zusammenspiel zwischen dem Fettstoffwechsel der Nerven und der Aktivierung fetterkennender Immunzellen beziehen.

Die interdisziplinäre Herangehensweise ist einmalig für diese sehr häufige neurologische Erkrankung. „Unser Konsortium besitzt großes Potenzial zur verbesserten Diagnostik und zu neuen Therapieansätzen bei Polyneuropathien, die bisher nur unzureichend zu behandeln sind“, erwartet Neuroimmunologe Stettner.

© LINC-Konsortium ]]>
Neu an der Medizinischen Fakultät: Informatiker Prof. Dr. Michael Prilla https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1421 1421 Fri, 18 Nov 2022 12:30:00 +0100 Können Roboter Menschen vertrauen? „Ganz so weit ist die Künstliche Intelligenz noch nicht“, sagt Dr. Michael Prilla, neuer Professor für Interaktive Systeme an der Fakultät für Ingenieurwissenschaften der Universität Duisburg-Essen (UDE). „Wir untersuchen aber, wie sich Vertrauen zwischen ihnen auf die Zusammenarbeit auswirkt.“ Zudem möchte er Künstliche Intelligenz (KI) stärker im Gesundheitswesen einbinden.
„KI muss unser Verhalten verstehen und bei der Zusammenarbeit transparent sein, damit der Mensch weiter im Zentrum steht“, so Prilla. Beispiel ist die digitale Kundenkommunikation, bei der Anfragen online gestellt werden, statt sie vor Ort zu regeln. „Bei sich wiederholenden Fragen und Tätigkeiten ist KI sehr hilfreich, sie muss aber auf die Menschen eingehen können.“

Aktuell erforscht der 45-Jährige im Projekt MINERVA, wie die Digitalisierung im Handwerk aussieht. „Die Arbeit müssen Fachkräfte vor Ort erledigen. Aber Beraten oder Planen geht auch gut virtuell“, sagt er. Dafür entwickelt der Informatiker mit seinem Team eine Plattform für Technologien wie textbasierte Dialogsysteme (Chatbots), die etwa Betriebe zur Kundenkommunikation nutzen können.

Für 2023 plant Prilla zwei Projekte: Bei KEIKO sucht er im Team nach Grundlagen für ‚Künstliche Empathische Intelligente Kollaborierende Roboter‘. Dazu werden etwa die Pupillen von Teilnehmenden gefilmt. „Wir erfassen so die Gefühle und Aufmerksamkeit und beachten sie bei der KI-Steuerung. Damit ist KI kognitiv intelligent und bekommt grundlegende Empathie. Sie kann sich besser auf uns einstellen“, erklärt der UDE-Professor. Unterstützung bekommt er von Universitäten in Clausthal und Göttingen. Das zweite Projekt „DigiCare: Digitales Selbstmanagement für die Onkologie“ fragt, wie KI Versorgungsstrukturen im Gesundheitswesen optimiert. „Onkologie-Patient:innen sollen möglichst selbstbestimmt bleiben. Wir entwickeln eine zertifizierte Applikation zum Symptommanagement weiter und digitale Dialogmöglichkeiten.“ Die App helfe, mit Symptomen besser umzugehen und die Kommunikation mit Angehörigen und Ärzt:innen zu regeln. Einsetzbar sei sie auch bei chronischen Krankheiten.

Prilla studierte Informatik (1997-2004) an der Universität Dortmund und war 2007 Gastwissenschaftler an der University of Colorado at Boulder (USA). Nach sehr guter Promotion (2010) forschte er mit Unterbrechung mehrere Jahre als Senior Researcher an der Ruhr-Universität Bochum (2004-2012; 2013-2016). Bevor er an die UDE kam, war er Vertretungsprofessor für Wirtschafsinformatik an der Universität Siegen (2012/13) und seit 2017 Professor an der TU Clausthal. Seine Publikationen wurden mehrfach ausgezeichnet.

Dr. Michael Prilla ist neuer Professor für Interaktive Systeme an der UDE-Fakultät für Ingenieurwissenschaften:

© UDE/Bettina Engel-Albustin ]]>
Retinoblastom: Wie die seltene Krebserkrankung am Auge entsteht https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1420 1420 Wed, 16 Nov 2022 09:16:42 +0100 Das Retinoblastom ist eine seltene Krebserkrankung des Auges, die vor allem bei Säuglingen und Kleinkindern auftritt. Der Ursprung dieses kindlichen Augentumors liegt in der Netzhaut (Retina). Welche Faktoren die Entstehung des Retinoblastoms begünstigen, ist noch weitgehend unklar. Forschende der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen und des Universitätsklinikums Essen haben nun in Laborversuchen zeigen können, dass die beiden Proteine ADAM 10 und ADAM 17 an der Entstehung des Retinoblastoms beteiligt sind.

ADAM-Proteine sind an vielen entzündlichen Prozessen und auch an der Entstehung anderer Tumorerkrankungen beteiligt. Das Team um Prof. Dr. Nicole Dünker, Leiterin der Abteilung Neuroanatomie, hofft deshalb, dass zukünftig neue Therapien an diesen Proteinen ansetzen können und die Behandlungsmöglichkeiten für das Retinoblastom verbessern. Erstautor der kürzlich im „International Journal of Molecular Sciences“ veröffentlichten Studie ist der Essener Medizinstudent Dario Van Meenen. Er hat im Rahmen des Promotionskollegs ELAN seine beiden Freisemester der Forschung am kindlichen Augentumor gewidmet.

Link zur Originalveröffentlichung:
ADAM10 and ADAM17—Novel Players in Retinoblastoma Carcinogenesis ]]>
Tumorentstehung: Was erste Läsionen in der Bauchspeicheldrüse verraten https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1419 1419 Mon, 14 Nov 2022 19:15:07 +0100 Das duktale Adenokarzinom des Pankreas (PDAC) weist trotz langjähriger Forschung noch immer eine schlechte Prognose auf. Neben der Erforschung wirksamer Medikamente kann auch eine bessere Früherkennung dazu beitragen, die Prognose von Patientinnen und Patienten zu verbessern. Schon vor der eigentlichen Erkrankung werden häufig sogenannte Vorläuferläsionen sichtbar. Diese häufigsten Vorläuferläsionen hat ein Team um Prof. Dr. Irene Esposito, Institut für Pathologie, Universitätsklinikum Düsseldorf und Prof. Dr. Jens Siveke, Medizinische Fakultät der Universität Duisburg-Essen und dem Deutschen Konsortium für Translationale Krebsforschung (DKTK), Partnerstandort Essen/Düsseldorf, kürzlich umfassend morpho-genetisch analysiert und in der Fachzeitschrift „Gut“ veröffentlicht.
Hierfür wurden aus Gewebe von über 120 Patientenproben verschiedene Vorläuferläsionen mikrodisseziert und anhand ihrer Mutations- und DNA-Methylierungsmuster, ihrer Genexpression und ihrer Histologie mit verschiedenen normalen Zelltypen des Pankreas verglichen. Dabei konnten die Forscher:innen zeigen, dass sich die epigenetische Regulation in den verschiedenen Läsionstypen stark unterscheidet. Insbesondere spezielle Glykoproteine, Muzine, die die Gangsysteme des Pankreas vor dem Abbau durch die sezernierten Verdauungsenzyme schützen, waren unterschiedlich reguliert.

Originalpublikation:
Sven-Thorsten Liffers, Laura Godfrey, Lisa Frohn, Lena Haeberle, Rita Vesce, Wolfgang Goering, Nickolas Stoecklein, Wolfram-Trudo Knoefel, Guenter Klöppel, Andreas Trumpp, Jens T. Siveke, Irene Esposito Molecular heterogeneity and commonalities in pancreatic cancer precursors with gastric and intestinal phenotype

Link zur vollständigen Pressemeldung des DKTK:
https://dktk.dkfz.de/ueber-uns/news/tumorentstehung-was-erste-laesionen-der-bauchspeicheldruese-verraten ]]>
Top-Platzierungen in Forschungsranking: 3 der 15 meistzitierten Lungenfachleute wirken in Essen https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1418 1418 Mon, 14 Nov 2022 11:45:00 +0100 In der jüngst erschienenen Publikationsanalyse des Laborjournals erreichen mit Prof. Dr. Ulrich Costabel, Prof. Dr. Martin Schuler und PD Dr. Wilfried Eberhardt gleich 3 Wissenschaftler der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen (UDE) die Top 15 der meistzitierten Köpfe auf dem Gebiet der Lungen- und Atemwegsforschung.* Das renommierte Fachmagazin wertet regelmäßig aus, welche Wissenschaftler:innen besonders erfolgreich publizieren. Je häufiger wissenschaftliche Publikationen von Dritten zitiert werden, desto größer ist die Anerkennung innerhalb der wissenschaftlichen Community.
Meistzitierter „Essener“ in der Publikationsanalyse des Laborjournals ist Prof. Dr. Ulrich Costabel (Platz 5) von der Klinik für Pneumologie der Universitätsmedizin Essen – Ruhrlandklinik. Seine Arbeiten zu den ausgewerteten Gebieten werden demnach 17.995 Mal zitiert. Auf Platz 12 folgt mit 12.882 Zitationen Prof. Dr. Martin Schuler. Komplettiert wird das Erfolgstrio von PD Dr. Wilfried Eberhardt mit 12.535 Zitationen den 13. Platz erreicht. Beide arbeiten an der Inneren Klinik (Tumorforschung) des Universitätsklinikums Essen sowie in der Abteilung „Thorakale Onkologie“ der Universitätsmedizin Essen – Ruhrlandklinik. In der Top 10 der meistzitierten Artikel im Beobachtungszeitraum (2011-2020) belegt PD Dr. Eberhardt gar Platz 3. Er wirkte in einem 2015 publizierten Artikel mit, der bis dato 4.739 Mal zitiert worden ist.** Fachkollege Prof. Dr. Costabel wird mit einer Publikation aus 2014 auf Position 9 mit 2.402 Zitationen gelistet.

Für das aktuelle Ranking zur Lungen- und Atemwegsforschung analysierte die Redaktion alle Publikationen von 2011 bis 2020. Berücksichtigt wurden Artikel mit mindestens einem Autor oder einer Autorin mit Adresse im deutschen Sprachraum. Die Zahlen für Zitate und Artikel stammen aus der Datenbank „Web of Science“ von Clarivate Analytics. Die Forschenden dieses Rankings publizierten in Fachblättern zur Lungen- und Atemwegsforschung oder arbeiteten an einem Institut dieser Ausrichtung. Reviews, Meeting Abstracts oder Ähnliches zählten nach Angaben der Redaktion nicht.

* Laborjournal, Ausgabe 11/2022: http://www.laborjournal.de/rubric/ranking/R22_11/index2.php

** Link zur Originalpublikation in „The New England Journal of Medicine“: Nivolumab versus Docetaxel in Advanced Squamous-Cell Non–Small-Cell Lung Cancer, http://doi.org/10.1056/nejmoa1504627 ]]>
Meet The Editor: Neue Vortragsserie gibt Einblick in die Welt der medizinischen Fachmagazine https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1417 1417 Mon, 07 Nov 2022 12:30:00 +0100 Dank des neuen Veranstaltungsformats „Meet The Editor“ können sich Interessierte auf dem Campus des Universitätsklinikums Essen (UK Essen) mit den Macher:innen medizinischer Fachmagazine jetzt direkt vor Ort vernetzen. Wer teilnimmt, erfährt aus erster Hand, was sich Redaktionsteams von Forschenden wünschen und was man unternehmen sollte, damit die eigene Forschungsarbeit am Ende auch erfolgreich publiziert wird. Die Idee für die Vortragsreihe hatte Prof. Dr. Dr. Alpaslan Tasdogan, seit Oktober 2021 Professor für Tumormetabolismus an der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen (UDE). Unterstützt wird er bei der Umsetzung von Vertreter:innen des Dekanats, der Klinik für Dermatologie des UK Essen und des Westdeutschen Tumorzentrums Essen. Erst vergangenen September hatte er mit den Emmy Noether Lectures Series ein Wissenschaftsformat ins Leben gerufen, bei dem Top-Talente über aussichtsreiche Projekte sprechen und den Forschungsstandort Essen näher kennenlernen.
Zum Auftakt von „Meet The Editor“ war am 27. Oktober 2022 mit Dr. Daniel Klimmeck der Senior Scientific Editor der EMBO Press Journals zu Gast, einem Zusammenschluss von 5 Fachmagazinen, in denen über medizinische und molekularbiologische Forschung berichtet wird. Unter dem Titel „How to get your manuscript published“ gab er den 34 Anwesenden einen tiefen Einblick in seine Arbeit und die Auswahlprozesse hinter den Kulissen, gefolgt von einer intensiven Q&A-Session. „Die Seminargröße hier ist perfekt, um in direkten Austausch mit den Teilnehmenden zu kommen“, sagt Dr. Klimmeck, der nicht nur zum Referieren nach Essen gereist ist. „Durch Besuche wie diese bekomme ich unmittelbar mit, woran aktuell gearbeitet wird und welche Auswirkungen besonders vielversprechende Vorhaben auf die Forschungslandschaft und somit auch auf meine Arbeit haben könnten.“

Nach seinem Vortrag nahm sich Dr. Klimmeck noch Zeit, um während eines Mittagessens im kleineren Kreis mit Stipendiat:innen der Clinician Scientist Academy der Universitätsmedizin Essen (UMEA) über ihre neuesten Forschungsergebnisse zu sprechen und Feedback zu bekommen. Auch der Beruf und die Aufgaben des Editors wurden ausgiebig diskutiert. Zu den Kernaufgaben gehört, die wissenschaftlichen Hotspots möglichst schnell zu identifizieren: „Und Essen ist mindestens 2022 einer von ihnen“, betont Dr. Klimmeck. „Ich verfolge intensiv die Arbeiten von Professor Tasdogan und freue mich sehr, hier mit ihm darüber sprechen zu können.“ Zudem habe sich der Forschungsstandort Essen durch das Wirken von Prof. Dr. Dirk Schadendorf und seinen Teams längst einen Namen im Bereich der dermatologischen und onkologischen Forschung erarbeitet. „Ich bin sicher, dass man in Essen auch in Zukunft viele Talente finden und für das eigene Fachmagazin gewinnen kann.“

Über Dr. Daniel Klimmeck
Dr. Daniel Klimmeck promovierte 2008 an der Universität Heidelberg mit einer Arbeit über Ionenkanal-Signalübertragung in sensorischen Neuronen. Als Postdoc konzentrierte er sich auf die molekulare Charakterisierung von Krebszellen sowie hämatopoetischen Stammzellen. Seit 2015 arbeitet Dr. Klimmeck für EMBO Press Journals in Heidelberg und ist Teil des Editorial Teams (http://www.embopress.org/editors).

Zum Internetangebot der EMBO Press Journals: http://www.embopress.org/


Mehr Informationen zur Veranstaltungsreihe „Emmy Noether Lecture Series“: http://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1399

Weiterführendes zur Universitätsmedizin Essen Clinician Scientist Academy (UMEA): http://www.uni-due.de/med/umea/ ]]>
Wilhelm-Roux-Preis: Auszeichnung für Nachwuchswissenschaftlerin der Medizinischen Fakultät https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1416 1416 Mon, 07 Nov 2022 08:32:14 +0100 Auf der Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Orthopädie und Unfallchirurgie DKOU 2022 wurde Dani Miteva, Doktorandin der Klinik für Unfall-, Hand- und Wiederherstellungschirurgie, mit dem mit 5.000 Euro dotierten Wilhelm-Roux-Preis für Grundlagenforschung in der Orthopädie und Unfallchirurgie ausgezeichnet. Die 25-jährige angehende Medizinerin promoviert im Schwerpunkt Experimentelle Unfallchirurgie unter der Leitung von Prof. Dr. Stefanie Flohé und präsentierte ihre Daten in einem Vortrag mit dem Titel: The impact of age and trauma on the functional and metabolic state of natural killer cells.


In ihrer Promotion untersucht Dani Miteva, wie sich eine Schenkelhalsfraktur auf Natürliche Killerzellen (ein wichtiger Teil des angeborenen Immunsystems) in geriatrischen Patient:innen auswirkt. „In einem herausragenden Vortrag über ihr Dissertationsthema konnte Dani Miteva das Publikum und die Jury begeistern und hat für die Grundlagenforschung und Experimentelle Unfallchirurgie einen wesentlichen Beitrag geleistet“, so Prof. Dr. Marcel Dudda, Direktor der Klinik für Unfall-, Hand- und Wiederherstellungschirurgie. ]]>
UA Ruhr: Neues Forschungscenter in Essen Erste One Health Ruhr-Professur https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1415 1415 Fri, 04 Nov 2022 12:16:14 +0100 „Ein gesunder Mensch braucht eine gesunde Umwelt“, sagt UDE-Professor Alexander Probst und fasst damit auch das Konzept des Research Centers One Health Ruhr der Universitätsallianz Ruhr (UA Ruhr) zusammen. Nun ist der Biologe zugleich der erste Forschungsprofessor bei One Health Ruhr. Er beschäftigt sich mit der Umweltmetagenomik (Environmental Metagenomics) von Organismen.
Umweltmetagenomisch Forschende entnehmen das Material für ihre Proben direkt dem natürlichen Lebensraum, anstatt es erst mikrobiologisch zu kultivieren. Professor Probst analysiert im Research Center (RC) One Health das Erbgut von Mikroben – also Bakterien, Archaeen und Viren –, die in Flüssen, Seen und Grundwässern leben. „Wir können mit der Umweltmetagenomik ihre kompletten Genome rekonstruieren. Damit erfahren wir nicht nur mehr über die biologische Vielfalt im Wasser, sondern auch über die Funktion der Organismen – unter denen sich übrigens sehr viele Krankheitserreger befinden“, erklärt er.

Gleichzeitig bestimmen die Funktionen der Mikroorganismen auch viele grundlegende Prozesse in Oberflächengewässern. So ist bisher kaum bekannt, wie etwa gesunde Flüsse genau funktionieren und was das Gesundsein aus mikrobiologischer Sicht ausmacht. Oft werde nur der Einfluss des Menschen auf die Ökosysteme untersucht. „Genau da setze ich an und versuche zunächst zu beschreiben, wie ein natürliches Gewässer aussieht, um dann in einem zweiten Schritt den Einfluss von Störfaktoren wie Pathogenen oder bestimmten Pharmazeutika zu erfassen“, so der One Health-Forscher.

Fachliche Unterstützung bekommt UDE-Professor Probst in der UA Ruhr von Kolleg:innen aus Biologie, Chemie, Medizin, Neuro- und Umweltwissenschaften der Universitäten Bochum, Duisburg-Essen, TU Dortmund und des Uniklinikums Essen. Im Ausgang von der Molekülebene untersuchen sie bis hin zu Pflanze und Tier die Grundlagen von Gesundheit und Krankheit. „Das Ökosystem dient uns dabei als Kontext, um die komplexen Wechselbeziehungen zwischen der Gesundheit von Umwelt, Tier und Mensch im Sinne des Konzepts ‚One Health‘ zu untersuchen“, ergänzt Prof. Dr. Dirk Schadendorf, Direktor des Research Center One Health Ruhr.

Das RC One Health Ruhr ist eins von vier Forschungscentern, in denen die UA Ruhr der Universitäten Bochum, Dortmund und Duisburg-Essen ihre Spitzenforschung zu drängenden Fragen international und interdisziplinär organisiert. Die anderen drei Center behandeln ‚Chemical Sciences and Sustainability’, ‚Trustworthy Data Science and Security’ und ‚Future Energy Materials and Systems’. Ihre Ergebnisse und das College for Social Sciences and Humanities sollen den Wissenschaftsstandort Metropole Ruhr stärken und über die Region hinauswirken. Die Research Alliance wurde von der Ruhr-Konferenz initiiert und wird von der Landesregierung NRW mit 75 Millionen Euro in der Aufbauphase unterstützt.


Weitere Informationen: https://www.uaruhr.de/researchallianceruhr/onehealthruhr.html.de ]]>
Psychotherapie: Therapeuten können negative Erwartungen von Patienten ändern https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1413 1413 Fri, 04 Nov 2022 08:30:50 +0100 Pessimistische Erwartungen, ob eine Psychotherapie hilfreich ist, sind bei Patienten und Patientinnen nicht selten – und sie vermögen den Erfolg einer Therapie zu beeinträchtigen. Doch wie können Psychotherapeuten und Therapeutinnen diese Bedenken verändern? Dieser Fragestellung widmete sich das Forscherteam Prof. Winfried Rief und Anna Seewald von der Universität Marburg. Ihre Ergebnisse wurden jetzt in Clinical Psychological Science publiziert und in Nature Reviews Psychology kommentiert.
„Wärme und Kompetenz von Therapeuten und Therapeutinnen sind entscheidend für die Veränderung negativer Therapieerwartungen", fasst die Psychologin Anna Seewald von der Abteilung für Klinische Psychologie und Psychotherapie der Universität Marburg das Ergebnis zusammen. In einer Online-Studie induzierten Anna Seewald und Prof. Winfried Rief negative Erwartungen bei Studienteilnehmenden: Sie hörten einer skeptischen Patientin zu, die von einer schwachen Studienlage und geringen Effektivität der Psychotherapie bei der Bewältigung von Stress erzählte. Im nächsten Schritt sahen sich die Teilnehmenden dann ein Video an, in dem ein Therapeut einer Patientin positive Informationen über die Effektivität von Psychotherapie bei Stress vermittelte. Dabei wurde die emotionale Wärme der Kommunikation und die Ausstrahlung der Kompetenz des Therapeuten variiert. Nach den Videos gaben die Teilnehmenden ihre Erwartung darüber ab, ob eine Psychotherapie ihnen helfen könne. Die anfänglich negative Erwartung wurde am besten verändert, wenn der Therapeut im Video hohe Kompetenz vermittelte und eine starke Wärme ausstrahlte. „Dieses Ergebnis kann Therapeuten und Therapeutinnen eine hilfreiche Verhaltensrichtlinie aufzeigen, wenn sie Patienten mit einer negativen Erwartungshaltung gegenübertreten“, erklärt Anna Seewald. Prof. Ulrike Bingel, Neurologin am Universitätsklinikum Essen und Sprecherin des Sonderforschungsbereich SFB/TRR 289 „Treatment Expectation“, betont, dass diese Forschungsergebnisse sind nicht nur für die Psychotherapie relevant, sondern auch in anderen Bereichen der Medizin von großer Bedeutung sind, „denn negative Erwartungen, Ängste und Sorgen spielen bei vielen Patientinnen und Patienten mit chronischen oder schweren akuten Erkrankungen eine große Rolle“. Der DFG Sonderforschungsbereich SFB/TRR 289 „Treatment Expectation“ untersucht die Mechanismen von solchen negativen Erwartungseffekten – auch bekannt als Noceboeffekt – und wie diese im klinischen Alltag zum Wohle von Patienten minimiert werden können. Weiterführende Forschung ist nach diesen spannenden neuen Erkenntnissen geplant.

Der Sonderforschungsbereich Treatment Expectation

Der überregionale, von der Deutschen Forschungsgemeinschaft geförderte Sonderforschungsbereich (SFB/Transregio 289) „Treatment Expectation“ untersucht seit dem Jahr 2020 mit einem interdisziplinären Team den Einfluss der Erwartung von PatientInnen auf die Wirksamkeit medizinischer Behandlungen. Die Forschungsansätze gestalten sich multidimensional, vielschichtig und komplex, um valide Antworten auf die entscheidende Frage zu finden: Welche Effekte haben positive und negative Erwartungen von PatientInnen auf den Erfolg einer Behandlung und das Auftreten von Nebenwirkungen?

Zahlreiche weitere Informationen rund um die Themen Placebo und Nocebo auf
https://www.treatment-expectation.de

https://www.youtube.com/channel/UCe_nfyyF_u_Sgd3TQUJWqVw ]]>
Immunschwäche nach Sepsis: Mausmodell zeigt Ursachen https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1414 1414 Wed, 02 Nov 2022 16:31:38 +0100 Eine Sepsis ist lebensgefährlich. Nicht nur, weil bei einer Sepsis das Immunsystem kurzfristig aus den Fugen gerät, sondern auch, weil die Erkrankung langanhaltend das Risiko für lebensbedrohliche Sekundärinfektionen erhöht. Zwei Ursachen werden derzeit intensiv erforscht: Zum einen scheinen die dendritischen Zellen (DCs) im Knochenmark umprogrammiert zu werden, die eine zentrale Funktion in der Koordination der Infektabwehr spielen. Zum anderen stirbt ein Großteil der T-Zellen ab und die noch vorhanden T-Zellen sind erschöpft.




Ein Forschungsteam der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen hat nun im Mausmodell für humane Sepsis zeigen können, dass es eine Verbindung zwischen dem Verhalten der T-Zellen und der Veränderung der Funktion der DCs gibt. Seine Daten hat das Team um Prof. Dr. Stefanie Flohé, Leiterin der unfallchirurgische Forschung und Arbeitsgruppenleiterin Immunologie Sepsis/Trauma nun in „Frontiers of Immunology“ veröffentlicht.

Link zur Originalveröffentlichung:
TLR2-induced CD8+ T-cell deactivation shapes dendritic cell differentiation in the bone marrow during sepsis

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Neu an der Medizinischen Fakultät: Tumorforscherin Prof. Dr. Barbara M. Grüner https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1411 1411 Wed, 26 Oct 2022 12:45:00 +0200 Wie schaffen es Tumore, sich im Körper des Menschen auszubreiten? Warum ist es medizinisch so schwer, das zu verhindern? Dr. Barbara M. Grüner erforscht das am Universitätsklinikum Essen (UK Essen). Sie ist neue Professorin für Zellplastizität und Metastasierung an der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen (UDE).
Rund 500.000 Menschen erkranken in Deutschland pro Jahr an Krebs; die Zahl liegt in Europa im Mittelfeld. „Ich möchte herausfinden, mit welchen molekularen Mechanismen Tumorzellen den Primärtumor veranlassen und zu anderen Organen des Körpers streuen. Wie er also metastasieren kann. Das ist noch nicht ganz verstanden, obwohl an Metastasierung die meisten Krebskranken sterben“, sagt Grüner. Sie untersucht das seit 2017 am UK Essen, wo sie bisher die Emmy Noether-Nachwuchsgruppe „Molekulare Tumorpathologie“ leitete. Nun analysiert die Professorin, wie Krebszellen auf Veränderung in ihrer Umwelt reagieren. Neben genetischen Faktoren fokussiert sie erworbene Eigenschaften und den Stoffwechsel (Metabolismus) der Zellen. Methodisch nutzt sie etwa 3D-Organoid-Kulturen, mit denen die Komplexität von Organen nachgeahmt wird, und das DNA-Barcoding, mit dem Tumorzellen genetisch markiert werden und sich bei der Metastasierung und Therapie verfolgen lassen.

Um den Stoffwechsel geht es der 39-Jährigen auch bei zwei aggressiv metastasierenden Tumorarten: dem Krebs der Bauchspeicheldrüse (PDAC) und der Lunge (NSCLC). Beim NSCLC fragt sie, wie der Metabolismus der Mitochondrien den Tumor mit Energie versorgt und die Streuung beeinflusst. Die Deutsche Krebshilfe unterstützt die Entwicklung neuer Lungenkrebs-Therapien mit 230.000 Euro. Beim PDAC analysiert sie, wie wichtig beim Streuen der Lipidstoffwechsel ist, über den Fette verarbeitet werden. Dafür erhält sie etwa 2 Millionen Euro von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) im Emmy Noether-Exzellenzprogramm.

Grüner studierte Molekulare Medizin an der Universität Erlangen-Nürnberg (2003-08). Dann forschte sie bis 2012 an der Münchener Max-Planck Research School for Molecular and Cellular Life Sciences und der TU München. Nach ihrer mit Eins abgeschlossenen Promotion (2012) ging sie als Postdoc in die USA an die Stanford University School of Medicine (2013-16). Zurück in Deutschland leitete sie am UK Essen 2017 eine Juniorgruppe im Deutschen Konsortium für Translationale Krebsforschung (DKTK) und seit Oktober 2017 die Emmy Noether-Nachwuchsgruppe an der Inneren Klinik (Tumorforschung). Ihre Forschung wurde mehrfach ausgezeichnet und finanziell gefördert.

Prof. Dr. Barbara M. Grüner ist neue Professorin für Zellplastizität und Metastasierung an der UDE:

© UDE/Frank Preuß
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ImmunoStroke-Projekt verlängert: Fundament für neue Therapien gegen Schlaganfall gelegt https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1409 1409 Thu, 20 Oct 2022 13:00:00 +0200 Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) hat die Förderung der Forschungsgruppe „ImmunoStroke: Von der Immunzelle zur Schlaganfallregeneration” (FOR 2879) um 3 Jahre verlängert. Das 2019 gestartete und während der ersten Förderphase von Essen aus geleitete Gemeinschaftsprojekt „ImmunoStroke“ zielt darauf ab, neue Schlaganfalltherapien zu entwickeln. Forschende der Universitäten in München, Hamburg, Münster und Essen untersuchen dazu die Rolle des Immunsystems nach einem Schlaganfall. Die DFG unterstützt das Vorhaben in der zweiten Förderperiode mit rund 4,5 Millionen Euro. Von 10 Teilprojekten sind 3 am Forschungsstandort Essen angesiedelt.* An die Medizinische Fakultät der Universität Duisburg-Essen (UDE) fließen von 2022 bis 2025 circa 750.000 Euro. Am Ende wird die DFG das Großprojekt mit rund 9 Millionen Euro gefördert haben.
Der Schlaganfall gilt weltweit als die zweithäufigste Todesursache. Und neben einem Herzinfarkt führt bei Erwachsenen keine Erkrankung so häufig zu Behinderungen wie ein Schlaganfall.** In der medizinischen Praxis fehlt es aber nach wie vor an zuverlässigen Behandlungsmöglichkeiten. Mit ihrer hochspezialisierten Forschung zum Immunsystem und zu schlaganfallbedingten Schädigungen im Gehirn schaffen die Forschungsteams eine Grundlage für neue Therapien. Ihr Ziel: Mechanismen und immunologische Wechselwirkungen aufzudecken, zu denen es zum Teil lange nach einem Schlaganfall kommt.

Durch ihre Anstrengungen während der ersten Forschungsperiode konnten die Wissenschaftler:innen erste Annahmen bestätigen. Man weiß jetzt, dass die untersuchten Immunzellen, sogenannte Mikroglia sowie T-Zellen, eine wesentliche Rolle spielen, wenn es nach einem Schlaganfall zu einer Reaktion des Immunsystems im zentralen Nervensystem kommt. Innerhalb der Forschungsgruppen konnte das nicht nur in der Theorie erklärt, sondern auch in der Praxis bei Schlaganfallpatient:innen bestätigt werden. Mit diesem Wissen können nun neue Medikamente entwickelt werden, die Mikroglia und T-Zellen bei einer Schlaganfalltherapie gezielt adressieren.

Was sind DFG-Forschungsgruppen?
Mit ihren Forschungsgruppen ermöglicht die DFG ausgewählten Wissenschaftler:innen, sich aktuellen und besonders drängenden Fragen ihrer Fachgebiete zu widmen und innovative Arbeitsrichtungen zu etablieren. Aktuell fördert die DFG 186 Forschungsgruppen, 13 klinische Forschungsgruppen und 15 Kolleg-Forschungsgruppen. Klinische Forschungsgruppen sind zusätzlich durch die enge Verknüpfung von wissenschaftlicher und klinischer Arbeit charakterisiert, während Kolleg-Forschungsgruppen speziell auf geistes- und sozialwissenschaftliche Arbeitsformen zugeschnitten sind.

Zur Internetseite der Forschungsgruppe: http://immunostroke.de
Zu den Teilprojekten: http://immunostroke.de/the-projects/
Zur Teamübersicht: http://immunostroke.de/team/

* In Essen angesiedelte Teilprojekte: „Microglial responses controlling poststroke angiogenesis and microvascular integrity“ (A4), „Plasma-kallikrein mediated modulation of T cells and microglia responses during long-term stroke recovery“ (B1), „Preclinical RCTs and animal models support“ (Z2)

** Quelle: Jüngste „Global Health Estimates“ der Weltgesundheitsorganisation WHO, http://www.who.int/data/gho/data/themes/mortality-and-global-health-estimates

Das Logo der Forschungsgruppe:
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RUHR Heart Failure Network: Essener Herzschwäche-Netzwerk hat Vorbildcharakter https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1407 1407 Wed, 19 Oct 2022 08:30:00 +0200 Keine Erkrankung führt in Deutschland so oft zu einem Krankenhausaufenthalt wie Herzinsuffizienz, häufig auch Herzschwäche genannt. Um Betroffene in Zukunft noch besser versorgen zu können, haben Forscher:innen und Ärzt:innen der Universitätsmedizin Essen 2020 das RUHR Heart Failure Network (RUHR-HF net) gegründet. Es ist das erste Herzinsuffizienz-Netzwerk, das in der Metropolregion Rhein-Ruhr nach den Vorgaben der dafür zuständigen Fachgesellschaften DGK und DGTHG zertifiziert worden ist. Die geschaffenen Strukturen sorgen für einen Schub von Forschung und Lehre über Herzschwäche sowie deren Behandlung. Wie das Netzwerk genau funktioniert und warum es so einmalig wie zukunftsweisend ist, haben Forschende der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen (UDE) jetzt im European Heart Journal beschrieben.*
Das Kernkonzept des Herzinsuffizienz-Netzwerks entspringt einer Initiative der „Deutschen Gesellschaft für Kardiologie – Herz- und Kreislaufforschung“ (DGK) und der „Deutschen Gesellschaft für Thorax-, Herz- und Gefäßchirurgie“ (DGTHG). Demnach sollten Herzschwäche-Patient:innen in erster Linie in Institutionen behandelt werden, die zertifiziert sind und deren Verantwortliche eng zusammenarbeiten. „Aber wie das genau funktionieren soll, ist bis dato nicht definiert; Da muss jede Region den besten Weg selbst finden“, sagt Prof. Dr. Peter Lüdike, RUHR-HF net-Sprecher und Oberarzt an der Klinik für Kardiologie und Angiologie des Universitätsklinikums Essen (UK Essen). „Das Konzept ist so innovativ, dass es im renommierten Fachmagazin ‚European Heart Journal‘ vorgestellt wurde“, ergänzt Prof. Dr. Tienush Rassaf, Direktor der Klinik für Kardiologie und Angiologie des UK Essen.

In Essen hat man bereits einen Weg gefunden und alles Notwendige definiert: Alle Beteiligten haben untereinander vertraglich festgelegt, wie die Zusammenarbeit funktionieren wird, dass man sich bei den Zertifizierungen unterstützt und gemeinsame Vorhaben konkretisiert. So werden zum Beispiel Fachtagungen abgehalten, damit alle Partner:innen auf neuestem wissenschaftlichen Stand der Dinge bleiben. Zudem wird ein Telemonitoring-Projekt aufgesetzt, wodurch die Behandlungsqualität strukturiert erfasst und ausgewertet werden kann. „Eine solche Erhebung ist aufgrund des heterogenen Gesundheitssystems noch nicht möglich“, betont Netzwerk-Sprecher Lüdike.

Details zu den Kriterien, die für eine erfolgreiche Zertifizierung als Herzinsuffizienz-Netzwerk erfüllt werden müssen, können auf der Internetseite der DGK unter https://hfu.dgk.org eingesehen werden.

* Link zur Originalveröffentlichung: „Global Spotlights: The RUHR Heart Failure Network: improved heart failure care in a metropolitan area“, http://doi.org/10.1093/eurheartj/ehac480

Das Logo des viel beachteten Herzinsuffizienz-Netzwerks, kurz RUHR-HF net
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Neue Radioligandentherapie: Mit FAP gegen Sarkome und Bauchspeicheldrüsenkrebs https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1408 1408 Fri, 14 Oct 2022 08:32:54 +0200 Die moderne Krebstherapie hat große Fortschritte gemacht, neben verbesserten Chemotherapien gibt es beispielsweise auch immunbasierte Therapieformen. Eine besondere Herausforderung liegt jedoch oft darin, Rückfälle zu behandeln. Denn wenn ein Tumor erneut auftritt, ist er oft gegen die erste Therapie resistent geworden. An der Universitätsmedizin Essen kommt deshalb auch die sogenannte Radioligandentherapie zum Einsatz, hierbei werden Tumore mit sogenannten Radioliganden markiert und dadurch sehr gezielt bestrahlt. Diese Art der Präzisionsonkologie hat sich bei Prostatakarzinomen bereits als sicher und wirksam erwiesen. Aber es können noch längst nicht alle Tumore mit dieser Technik markiert werden. Ein Forschungsteam aus Nuklearmediziner:inen, Radiolog:innen und Onkolog:innen der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen und des Deutschen Konsortiums für Translationale Krebsforschung (DKTK) am Partnerstandort Essen/Düsseldorf hat sich deshalb nun eine neue Art der Radioligandentherapie angesehen, die auch bei besonders aggressiven Sarkomen und Bauchspeicheldrüsenkrebs zum Einsatz kommen könnte. Die kürzlich in „Clinical Cancer Research“ veröffentlichte Studie zeigt, dass bei etwa einem Drittel der 21 therapierten Patient:innen mit fortschreitender Metastasierung das Fortschreiten der Erkrankung gebremst werden konnte.
Die Essener Wissenschaftler:innen setzen beim Fibroblasten-Aktivierungsprotein alpha , kurz FAP, an. FAP ist auf der Zelloberfläche von tumorassoziierten Fibroblasten und verschiedenen Tumoren, wie Sarkomen zu finden. Das Forschungsteam hat nun gezeigt, dass die Behandlung mit einer Radioligandentherapie mit 90Y-markiertem FAPI-46 (90Y-FAPI-46) bei einer Reihe von Patient:innen mit metastasiertem Sarkom und Bauchspeicheldrüsenkrebs erfolgreich verlaufen ist. „Die Radioligandentherapie zeigt bereits bei neuroendokrinen Tumoren und Prostatakrebs gute Ergebnisse. Die auf die FAP gerichtete Radioligandentherapie folgt dem selben theranostischen Prinzip und hat das Potenzial, die Behandlung bei Sarkomen, Bauchspeicheldrüsenkrebs und anderen FAP-exprimierenden Tumoren zu verbessern“, so Prof. Dr. Wolfgang Fendler, leitender Oberarzt in der Klinik für Nuklearmedizin.

Link zur Originalveröffentlichung
Safety and Efficacy of 90Y-FAPI-46 Radioligand Therapy in Patients with Advanced Sarcoma and Other Cancer Entities ]]>
Schmerzintensität bei chronischen Schmerzpatient:innen während der Covid-19 Pandemie erhöht https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1406 1406 Mon, 10 Oct 2022 11:20:55 +0200 Wie stark die Pandemie Patient:innen mit chronischen Schmerzen beeinträchtigt, untersuchte eine Forschungsgruppe um Ulrike Bingel, Professorin für klinische Neurowissenschaften am Universitätsklinikum Essen, die im Rahmen des Sonderforschungsbereichs „Treatment Expectation“ (SFB TRR 289) Erwartungseffekte bei medizinischen Behandlungen untersucht.
Die Wissenschaftler:innen befragten 197 PatientInnen des Essener Zentrums für Schmerzmedizin zu Beginn der Coronapandemie– ein erstes Mal zwischen April und Mai 2020 und ein zweites Mal zwischen August und September 2020. Die Forschungsfragen der Studie, die vom SFB und der Stiftung Universitätsmedizin gefördert wurden, waren: Beeinflusst die Covid-19 Pandemie chronische Schmerzpatient:innen besonders? Kann eine negative Erwartungshaltung die Schmerzintensität verstärken?
Die psychosozialen Stressfaktoren waren allgegenwärtig: Lockdowns, weniger Bewegungsfreiheit im sozialen Leben, Kontrollverlust und Einsamkeit, aber vor allem Sorgen wegen der Einschränkung der ambulanten und stationären Versorgung bei PatientInnen, kein Rehasport und eingeschränkte Möglichkeiten der Physiotherapie. Oft konnten nötige Therapien während der Pandemie nicht durchgeführt werden.
Wissenschaftlich ist bereits vielfach nachgewiesen, dass psychosoziale Faktoren und eine negative Erwartungshaltung Schmerzen verstärken können.
39 % der befragten Essener Schmerzpatient:innen gaben im Frühjahr 2020 an, dass ihre Schmerzen mit der Pandemie stärker und die Einschränkungen belastender geworden seien, immerhin 32 % waren es noch im Herbst 2020. Es zeigte sich ein signifikanter Zusammenhang zwischen vermehrten Sorgen über die Gesundheit sowie den wahrgenommenen Einbußen der Lebensqualität auf der einen Seite und stärkeren Schmerzen auf der anderen Seite. Es wird deutlich, dass die Pandemie durch negative Erwartungen die Symptomatik bei Patient:innen mit chronischen Schmerzen, die bereits zuvor durch hohe Schmerzintensitäten belastet waren, besonders stark verstärkten.
„Nach diesen neuen Erkenntnissen sollten wir ein besonderes Augenmerk auf diese vulnerable PatientInnengruppe legen und zusätzliche Versorgungsangebote machen“, fordert Dr. Diana Müßgens von der Abteilung für universitäre Schmerzmedizin am Universitätsklinikum Essen. Eine auch kurzfristig ermöglichte psychologische Unterstützung sowie digitale und videogestützte Formate, die sogar im Lockdown oder bei eingeschränkter Mobilität möglich sind, könnten die Betreuung deutlich verbessern.
Die vollständige Publikation zu diesem Thema, die in der nächsten Ausgabe des European Journal of Pain erscheinen wird, können Sie hier online hier lesen.

Weitere Meldungen im Patient:innen-Newsletter des Sonderforschungsbereichs „Treatment Expectation“ (SFB TRR 289) ]]>
Epstein-Barr-Virus: Unerwartet ineffiziente Antikörperantwort https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1404 1404 Fri, 07 Oct 2022 10:39:11 +0200 Mehr als 90% der Bevölkerung infizieren sich im Laufe ihres Lebens mit dem Epstein-Barr-Virus (EBV). Die akute Infektion mit EBV kann Pfeiffersches Drüsenfieber verursachen, welches die betroffenen Personen in der Regel für einige Wochen in ihrem generellen Befinden einschränkt. Der Körper ist jedoch nicht in der Lage eine Infektion mit EBV vollständig auszulöschen, sodass diese ein Leben lang besteht. Während für die große Mehrheit der Infizierten diese chronische Virusinfektion keine weiteren Nebenwirkungen hat, neigen einige Infizierte dazu, an bestimmten Krebsarten zu erkranken. Bisherige Strategien einen Impfstoff gegen EBV zu entwickeln zielten darauf ab, sogenannte neutralisierende Antikörper zu stimulieren, welche sich an Viren anlagern, um auf diese Weise die Infektion von Zellen zu verhindern. Mit dieser Strategie konnten bisher allerdings nur die Symptome des Pfeifferschen Drüsenfiebers gelindert, aber keine Infektion verhindert werden.
Eine Virologin des Instituts für translationale HIV-Forschung der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen (UDE) hat sich nun mit Kolleg:innen des US-amerikanischen Ragon Institute of MGH, MIT and Harvard genauer angesehen, wie sich die Antikörperantwort im Verlauf der EBV-Infektion im Detail entwickelt.
Durch diese Arbeit sollte ein besseres Verständnis darüber erlangt werden, ob möglicherweise andere Immunfunktionen, die ebenfalls durch Antikörper stimuliert werden, als Basis für eine neue Impf-Strategie infrage kommen könnten. Die Ergebnisse haben die Wissenschaftler:innen kürzlich im Fachjournal „PLoS Pathogens“ veröffentlicht.
Sie fanden heraus, dass die Antikörperantwort im Vergleich zu der anderer bekannter Viren schwach und/oder nur von kurzer Dauer war. „Im ersten Jahr der Infektion wurde nur gegen ein einziges von vier getesteten EBV-Proteinen eine funktionale Antikörperantwort entwickelt“, erklärt Juniorprofessorin Christina Karsten, Erstautorin der Studie. „Diese Antikörperantwort kann prinzipiell zur Zerstörung infizierter Zellen beitragen und spielt möglicherweise bei der Bekämpfung einer aktiven Virusvermehrung in der akuten Phase der Infektion eine wichtige Rolle. Aber auch, wenn sie bei allen Probanden ausgebildet wurde, ist sie offensichtlich in ihrer natürlich stimulierten Ausprägung nicht ausreichend, um die Infektion wirksam auszulöschen.“
Die Forscher:innen fanden weiterhin Hinweise darauf, dass über ein Jahr nach der Infektion zusätzliche schwache Antikörperfunktionen gegen andere EBV-Proteine ausreifen. Die Autor:innen schlussfolgern, dass EBV mehrere zuvor nicht beschriebene nicht-neutralisierende Antikörperantworten induzieren kann. Diese Art der Antikörperantwort könnte möglicherweise im Rahmen einer neuen Impfstoff-Strategie stimuliert und ausgenutzt werden.
„Die Antikörperantwort zu EBV unterscheidet sich deutlich von dem, was bisher mit derselben Technologie für alle anderen untersuchten Viren beschrieben wurde“, erklärt Jun.-Prof. Karsten. „Unsere Daten deuten darauf hin, dass EBV mit noch unbekannten Mechanismen die Ausbildung einer schützenden Antikörperantwort verhindert.“
Künftige Studien sollen zeigen, ob die neu beschriebenen Antikörperantworten tatsächlich einen Beitrag zum Schutz gegen eine EBV-Infektion und deren Folgen leisten können.

Link zur Originalveröffentlichung:
Evolution of functional antibodies following acute Epstein-Barr virus infection
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Translationale und fächerübergreifende Forschungsansätze stärken: Kick-off Symposium des Zentrums für Translationale Neuro- und Verhaltenswissenschaften https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1405 1405 Thu, 06 Oct 2022 15:58:05 +0200 Den erschwerten Bedingungen durch die anhaltende SARS CoV-2-Pandemie zum Trotz fand am 29 September 2022 das C-TNBS kick-off Symposium in Präsenz und teils hybridem Format statt. Mit dem kick off-Symposium sollte die disziplinübergreifende Expertise der verschiedenen, im C-TNBS angesiedelten Forschungsschwerpunkte und die bereits sehr gut etablierten Verbindungen zwischen theoretischen und klinischen Arbeitsgruppen gefestigt und weiter ausgebaut werden.

Ein besonderes Highlight des Symposiums stellte der Gastvortrag von Prof. Dr. Bente Klarlund Pedersen, Professorin für Integrative Medizin, Rigshospitalet der Universität Kopenhagen, Dänemark dar. In der etwa einstündigen „Keynote-Session“ mit dem Titel “Exercise as Medicine in a Translational Perspective: Focus on Myokines”, zeigte Professor Pedersen in einem faszinierenden Vortrag die immunologischen und physiologischen funktionellen Zusammenhänge auf, warum körperliche Aktivität das Risiko für eine Reihe von Krankheiten senkt – und das bis ins hohe Alter.
In Ihrer Funktion als Präsidentin des German Brain Council gab Frau Prof. Ulrike Schara-Schmidt aus der Klinik für Neuropädiatrie/Klinik für Kinderheilkunde einen Einblick in den deutschen Gehirnplan.
Die weiteren Vorträge von Wissenschaftler*innen aus den Forschungsschwerpunkten Neuro-Virologie, Neuro-Immunologie und Verhalten und Kognition fokussierten sich insbesondere auf translationale Ansätze und kombinierten Grundlagen- mit klinischer Forschung. Rund 80 TeilnehmerInnen nahmen so am wissenschaftlichen Austausch über ein breites Spektrum teil.

Abgerundet wurde das kick-off Symposium durch die Vorträge der GewinnerInnen des C-TNBS TOP Paper Awards. Die PreisträgerInnen durften sich über ein neues iPad freuen und Ihre Daten in einem Kurzvortrag vorstellen.

„Die Beiträge dieses kick-off Symposium reflektieren die disziplinübergreifende Expertise der verschiedenen Forschungsschwerpunkte, die das C-TNBS vereint und die bereits sehr gut etablierten Verbindungen zwischen theoretischen und klinischen Arbeitsgruppen, die zukünftig weiterentwickelt werden sollen“, erläutern die C-TNBS SprecherInnen Prof. Dr. U. Bingel (Neurologie), Prof. Dr. M. Schedlowski (Medizinische Psychologie und Verhaltensimmunbiologie) und Prof. Dr. Ch. Kleinschnitz (Neurologie). Langfristiges Ziel sei die Identifikation und Etablierung gemeinsamer Forschungsprofile mit dem Ziel des C-TNBS, neue, innovative therapeutische Konzepte zu entwickeln und in der Klinik zum Wohle der Patienten zur Anwendung zu bringen. ]]>
Atezolizumab: Identifizierung von Immunzellen, die das Ansprechen auf eine präoperative Immuntherapie anzeigen können https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1402 1402 Tue, 04 Oct 2022 13:51:40 +0200 Sogenannte neoadjuvante Therapien setzen schon im Vorfeld einer operativen Tumorentfernung an und sollen helfen, die Erfolgsaussichten für die Patient:innen zu verbessern. Ein Forschungsteam aus den führenden Lungenkrebszentren der USA, an dem auch Frau Dr. Filiz Oezkan der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen im Rahmen ihres DFG-geförderten Aufenthaltes an der Ohio State University beteiligt war, hat nun in einer Studie (LCMC3) zeigen können, dass eine Behandlung mit Atezolizumab bei Lungenkrebs die Überlebensrate der Patient:innen deutlich verbessern kann und dass anhand von vor der Therapie im Blut detektierten Immunzellen das Therapieansprechen angezeigt werden kann. Die Studie wurde kürzlich in „Nature Medicine“ mit Frau Dr. Filiz Oezkan als Co-Erstautorin veröffentlicht.
In einer multizentrischen Phase-II-Studie (NCT02927301) erhielten 181 Patienten mit unbehandeltem, resektablem, nicht-kleinzelligem Lungenkrebs im Stadium IB-IIIB zwei Dosen einer neoadjuvanten Atezolizumab-Monotherapie. „Bei einer Nachbeobachtungszeit von mindestens 3 Jahren konnten wir eine Überlebensrate von 80 % erzielen“, fasst Dr. Filiz Özkan, Oberärztin in der Klinik für Pneumologie an der Ruhrlandklinik, das ermutigende klinische Ergebnis der Studie zusammen.
Bisher nimmt man an, dass Atezolizumab die Funktion zytotoxischer T-Zellen wiederherstellt und die Anti-Tumor-Immunität dadurch verstärkt, aber die Einzelheiten dieses Mechanismus beim Menschen und die Auswirkungen auf andere Immunzellpopulationen sind weitgehend unklar. In der nun veröffentlichten Studie konnten Immunzellen, insbesondere NK und NK-like T-Zellen, Zellen des angeborenen Immunsystems gefunden werden, die ein Ansprechen oder Nicht-Ansprechen auf die Therapie wahrscheinlich machen. „Hier sind weitere Studien notwendig, um die klinischen und biologischen Wirkungen von neoadjuvantem Atezolizumab klar zu definieren und valide Biomarker zu identifizieren", so Dr. Özkan. „Spannend ist, dass auch das angeborene Immunsystem eine wichtige Rolle bei der Anti-Tumorimmunantwort spielt. Denn bisher hat man angenommen, dass vor allem das adaptive Immunsystem das Ansprechen auf Immuntherapien bestimmt.

Link zur Originalveröffentlichung:
Neoadjuvant atezolizumab for resectable non-small cell lung cancer: an open-label, single-arm phase II trial

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Neue Vortragsreihe gestartet: Top-Talente geben Einblick in ihre Forschung https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1399 1399 Fri, 30 Sep 2022 10:00:00 +0200 Der Essener Hautkrebsforscher Prof. Dr. Dr. Alpaslan Tasdogan hat mit der „Emmy Noether Lecture Series“ eine neue Vortragsreihe ins Leben gerufen. Bei dieser hochkarätig besetzten Veranstaltungsserie geben junge talentierte Wissenschaftler:innen einen tiefen Einblick in aktuelle Projekte und stellen sich auf dem Campus des Universitätsklinikums Essen (UK Essen) den Fragen des Publikums. Alle Referent:innen sind Teil des renommierten Emmy Noether-Programms der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG). Zum Auftakt im September dieses Jahres war Tumorexperte Prof. Dr. Anton G. Henssen zu Gast, ehemaliger Assistenzarzt am UK Essen und früherer Forscher an der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen (UDE).
Aktuell arbeitet und forscht Professor Henssen an der „Charité – Universitätsmedizin Berlin“. Zudem leitet er eine Emmy Noether-Nachwuchsgruppe, die sich mit den Ursachen für die Entstehung von Tumoren bei Kindern beschäftigt. Zum ersten Termin der neuen Vortragsserie präsentierte Henssen die Ergebnisse viel beachteter Studien, in denen es vor allem um neue genetische Mechanismen der Krebsentstehung geht.* Im Zentrum stand die extrachromosomale DNA (ecDNA), zu welcher der Emmy Noether-Stipendiat selbst intensiv geforscht und publiziert hat.

Bei ecDNA handelt es sich um DNA-Ringe, die sich außerhalb von Chromosomen befinden, den Trägern der Erbinformation. „Die DNA-Ringe spielen eine immer entscheidendere Rolle bei der Bekämpfung von Krebs; und sie kommen viel häufiger in Organismen vor als bisher gedacht“, sagt Prof. Dr. Henssen. Das Problem: Viele Tumore werden durch ecDNA widerstandsfähiger. „Ziel aktueller Forschung sollte deshalb sein, einen Weg zu finden, die ecDNA gezielt auszuschalten.“ Das würde Tumore angreifbarer machen und die Überlebenschancen von Krebskranken verbessern.

Während seines sehr gut besuchten Vortrags im Medizinischen Forschungszentrum bot der ehemalige UDE-Forscher Henssen seinem Publikum ausgiebig Raum für vertiefende Gespräche. Rückfragen und Diskussionsimpulse gab es reichlich – von Doktorand:innen, wissenschaftlichen Mitarbeiter:innen und Professor:innen. „Mit unserem neuen Vortragsformat möchte ich den Austausch unter Forschenden fördern, die sich im Alltag normalerweise nicht begegnen würden“, fasst Prof. Dr. Dr. Tasdogan zusammen. „So ein Format bietet die Riesenchance, neue Ansätze zu diskutieren und einrichtungsübergreifende Kooperationen in Angriff zu nehmen“, ergänzt Referent Henssen. Der 37-Jährige erinnert sich noch gut an seine Zeit in Essen; von 2012 bis 2013 arbeitete er als Assistenzarzt im Zentrum für Kinder- und Jugendmedizin des UK Essen. „Ich habe dort viel gelernt und wurde erstklassig betreut.“ Damals wie heute sind es auch die entspannte Atmosphäre und die mitreißende Anpack-Mentalität, die ihm besonders gefallen.

Der nächste Termin der Emmy Noether Lecture Series findet Anfang Dezember 2022 statt.

Zu Prof. Dr. Anton G. Henssen
Anton George Henssen studierte Medizin in Düsseldorf, bevor er eine neurowissenschaftliche Ausbildung im Forschungszentrum Jülich erhielt und 2013 an der RWTH Aachen zum Doktor der Medizin promoviert wurde. Als Assistenzarzt am UK Essen befasste er sich anschließend erstmals vertieft mit Tumoren bei Kindern. Während eines Forschungsaufenthalts in den USA am Memorial Sloan Kettering Cancer Center in New York (2013-2016) spezialisierte er sich auf die DNA-Sequenzierung von Tumoren in Kindesalter. Seither ist er als Arzt an der Klinik für Pädiatrie mit Schwerpunkt Hämatologie und Onkologie der „Charité – Universitätsmedizin Berlin“ tätig. Eine Förderung durch das Clinician Scientist Programm des Berlin Institute of Health in der Charité (BIH) und der Charité ermöglichte ihm, parallel seiner Forschung nachzugehen. Prof. Henssen ist wissenschaftliches Mitglied des Deutschen Krebskonsortiums (DKTK) am Standort Berlin. Für seine Forschungsleistung hat der Facharzt für Kinder- und Jugendmedizin mehrere Preise erhalten, unter anderem den Forschungspreis der Hector Stiftung, den Preis der Kind-Philipp-Stiftung für pädiatrisch-onkologische Forschung sowie den Nachwuchspreis beim Berliner Wissenschaftspreis.

* Links zu Originalveröffentlichungen:
„The evolutionary dynamics of extrachromosomal DNA in human cancers“, http://www.nature.com/articles/s41588-022-01177-x
„Extrachromosomal DNA amplifications in cancer“, http://www.nature.com/articles/s41576-022-00521-5
„Therapeutic targeting of ATR in alveolar rhabdomyosarcoma“, http://www.nature.com/articles/s41467-022-32023-7
„ecDNA hubs drive cooperative intermolecular oncogene expression“, http://www.nature.com/articles/s41586-021-04116-8


Initiator Prof. Dr. Dr. Alpaslan Tasdogan (links) mit Prof. Dr. Anton G. Henssen, seinem ersten Gast der Emmy Noether Lecture Series ]]>
Weltherztag 2022: Hohe Dunkelziffer https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1403 1403 Thu, 29 Sep 2022 12:37:28 +0200 Herz-Kreislauf-Erkrankungen sind der Nr.1. „Killer“ weltweit. Zum Welt-Herztag am 29. September berichten zwei Oberärztinnen der Klinik für Kardiologie und Angiologie der UDE von den Möglichkeiten der modernen Herzmedizin. Dr.med. Maria Papathanasiou ist Expertin für kardiale Amyloidose, das einen neuen Schwerpunktbereich in der Essener Herz-Kreislauf-Medizin bildet. PD Dr. Raluca Mincu behandelt in der Onkologischen Kardiologie Krebspatient:innen mit Herz-Kreislauf-Problemen.
Frau Dr. Papathanasiou, können Sie kurz erklären, was kardiale Amyloidose ist?
Die Amyloidose entsteht, wenn sich unlösliche Proteine in Geweben und Organen ablagern. Das Herz ist das am häufigsten betroffene Organ. Bei einer Amyloidose wird das Herz steif und unelastisch, die Herzwanddicke nimmt zu und die Pumpfunktion des Herzens nimmt ab. Lange dachte man, die kardiale Amyloidose wäre eine sehr seltene Erkrankung. Heute wissen wir aber, dass die Dunkelziffer enorm groß ist und dass mit zunehmendem Alter die Häufigkeit dieser Krankheit exponentiell steigt.

Wie sieht eine Therapie aus?
Es ist wichtig, die Krankheit in möglichst frühen Stadien zu erfassen. Denn mittlerweile gibt es innovative Therapien, die das Fortschreiten der Amyloidose mit großem Erfolg verhindern können. Wird die Diagnose dagegen erst spät gestellt, wenn das Endstadium der Herzschwäche schon erreicht ist, bedeutet dieses eine äußert schlechte Lebenserwartung. In Einzelfällen bleibt als Therapieoption die Herztransplantation. Bei uns am universitären Zentrum für kardiale Amyloidose in Essen werden seit der Gründung des Schwerpunktbereichs jährlich mehr als 100 betroffene Patient:innen diagnostiziert und behandelt. Wir können heute viel für ihre Lebensqualität erreichen.

Frau PD Dr. Mincu, bei Krebs im Allgemeinen denkt man nicht gleich an Herz-Kreislauf-Probleme. Warum hängt beides doch oft zusammen?
Die Überlebenswahrscheinlichkeit bei Krebs hat sich zum Glück in der letzten Dekade deutlich erhöht. Das liegt vor allem an neuen Medikamenten, die gezielt Tumorzellen abtöten können oder das eigene Immunsystem gegen Krebszellen aktivieren. Diese Substanzen können aber zu kardiovaskulären Nebenwirkungen führen – zum Beispiel Herzschwäche, Herzrhythmusstörungen, Erkrankungen der Herzkranzgefäße oder auch Herzmuskelentzündung.

Das heißt, Sie achten bei onkologischen Patient:innen schon während der Krebstherapie auf mögliche Nebenwirkungen?
Genau. Diese Patient:innen brauchen eine spezialisierte kardiale Überwachung, sowohl während als auch nach der Beendigung der Krebsbehandlung, sowie eine ausführliche Risikoeinschätzung für die Entwicklung kardiovaskulärer Nebenwirkungen vor dem Krebstherapie-Start. Dazu analysieren wir neue Biomarker und nutzen moderne bildgebende Verfahren wie den 3D-Herzultraschall, Verformungsanalysen, Magnetrezonanz- und Computertomographie. Nehmen wir als Beispiel die 32-jährige Patientin, die einige Monate nach ihrer Brustkrebs-Therapie schon bei geringster Belastung Luftnot hatte und Beinödeme aufwies – sie hatte eine schwere Herzschwäche entwickelt. Wir konnten sie medikamentös behandeln, sodass sich die Symptome glücklicherweise deutlich gebessert haben. Seit 2017 ist die Onkologische Kardiologie bei uns am Klinikum etabliert, und seitdem begleiten wir jährlich rund 1.000 Betroffene. Unsere Abteilung wurde als erstes Zentrum deutschlandweit mit der Bezeichnung „Exzellenzzentrum für Onkologische Kardiologie“ von der Internationalen Gesellschaft für Onkologische Kardiologie (IC-OS) ausgezeichnet. ]]>
Künstliche Intelligenz: Damit transplantierte Nieren länger leben https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1400 1400 Thu, 29 Sep 2022 10:30:00 +0200 Forscher:innen der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen (UDE) erhalten als Teil des Projekts smartNTx knapp 1,1 Millionen Euro durch den Innovationsfonds des Gemeinsamen Bundesausschusses. Mit smartNTx können Menschen nach einer Nierentransplantation in Zukunft besser versorgt werden. Durch das digitale Angebot sollen Komplikationen schneller erkannt und die Lebensdauer eines Organtransplantats verlängert werden. Geführt wird das smartNTx-Konsortium von einem Team des Universitätsklinikums Erlangen. Neben Essener Wissenschaftler:innen beteiligen sich noch Expert:innen der „Charité – Universitätsmedizin Berlin“ und des Deutschen Forschungszentrums für Künstliche Intelligenz in Berlin. Von 2022 bis 2025 fließen insgesamt 5,7 Millionen Euro an das Konsortium.
„Die durchschnittliche Lebensdauer einer Spenderniere beträgt aktuell 15 Jahre“, sagt Prof. Dr. Mario Schiffer, Konsortialführer und Direktor der Medizinischen Klinik 4 – Nephrologie und Hypertensiologie des Uniklinikums Erlangen. Mit seinen Kolleg:innen aus Essen und Berlin möchte er durch moderne Telemedizin, Smart Devices und Künstliche Intelligenz (KI) die Nachsorge von Nierentransplantierten verbessern und die Lebensdauer der Organe erhöhen. Die neue Versorgungsform smartNTx richtet sich an Transplantierte im ersten Nachsorgejahr und wird in den Nierentransplantationszentren in Erlangen, Essen und Berlin angeboten. Am Essener Standort werden in das Projekt neben Kindern auch Erwachsene einbezogen – dank einer Kooperation mit Prof. Dr. Andreas Kribben, Direktor der Klinik für Nephrologie des Universitätsklinikums Essen (UK Essen).

„Das Zusammenspiel von Fachleuten aus der Telemedizin sowie Nephrologie und den Betroffenen ist von entscheidender Bedeutung“, erklärt Konsortialpartner Prof. Dr. Lars Pape, Direktor der Klinik für Kinderheilkunde II des UK Essen. Die Transplantierten erhalten beispielsweise eine Smartphone-App, die den Austausch von Gesundheitsdaten mit Transplantationszentren und Nephrolog:innen ermöglicht. Eine weitere App erfasst täglich das Wohlbefinden der Patient:innen sowie ihre Vitalparameter – dank digitaler Waagen und Blutdruckmessgeräten via Bluetooth. Die App bietet zudem Kommunikationsschnittstellen mit den Behandelnden sowie Erinnerungsfunktionen basierend auf dem hinterlegten Medikationsplan.

Die übermittelten Gesundheitsdaten werden von Telemedizin-Teams beobachtet und KI-gestützt ausgewertet. Bei Auffälligkeiten kann umgehend interveniert werden. „So können Transplantatverluste, Morbidität, Mortalität und auch Versorgungskosten langfristig verringert werden“, sagt UDE-Wissenschaftler Prof. Dr. Pape. Bei der computergestützten Auswertung greift man auf die Expertise eines Teams um Prof. Dr. Felix Nensa vom Institut für Künstliche Intelligenz in der Medizin (IKIM) zurück. ]]>
Medizinstudium: Risiken und Nebenwirkungen ohne Statistik-Angst https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1398 1398 Thu, 22 Sep 2022 14:06:33 +0200 Risiken abzuwägen, gehört zum Alltag von Mediziner:innen. Beispielsweise, wenn eine Entscheidung für oder gegen eine bestimmte Behandlung getroffen werden soll und Patient:innen über Risiken aufgeklärt werden. Diese sogenannte Risikokompetenz ist jedoch oft eher schwach ausgeprägt. Ein Forschungsteam der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen (UDE) hat deshalb untersucht, wie dieser Lernprozess gezielt unterstützt werden kann. Ihre Studie zeigt: Wenn anstelle der Statistik die Bedeutung für die Kommunikation mit Patient:innen in den Vordergrund wird, ist der Lernerfolg bei den Studierenden größer.
„Wer von sich aus Statistik spannend findet, orientiert sich vermutlich eher in mathematische Fächer als in Richtung Medizin“, erklärt Prof. Dr. Sven Benson, Leiter des Instituts für Medizindidaktik an der UDE. „Dabei ist das Thema für die meisten Studierenden gut erlernbar. Das eigentliche Hindernis sind oftmals emotionale Lernblockaden wie die Sorge vor dem Scheitern, weil viele davon ausgehen, dass ihnen Mathematik einfach nicht liegt.“ Die Forschenden haben deshalb Erkenntnisse aus der Placeboforschung auf die medizinische Ausbildung übertragen und versucht, bei den Studierenden gezielt positive Erwartungen gegenüber einer Seminareinheit zum Thema „Risikokompetenz“ zu wecken.
192 Studierende absolvierten ein 2,5-stündiges Pflichtseminar und wurden dabei in zwei Gruppen unterteilt. Vor Seminarbeginn wurde in der einen Gruppe betont, wie wertvoll das Seminar für die ärztliche Kommunikationsfähigkeit sei und dass den Studierenden dafür auch grundlegende statistische Konzepte vermittelt werden sollen. In der anderen Gruppe wurde hervorgehoben, wie wichtig statistische Kenntnisse für das Lesen und Verstehen medizinischer Fachliteratur seien und dass vor allem Berechnungen den Schwerpunkt des Kurses bilden werden. Der Bezug zur Patientenkommunikation wurde in dieser Gruppe nur am Rande erwähnt. Das Seminar selbst wurde in beiden Gruppen identisch durchgeführt.
Die gute Nachricht: Bei beiden Gruppen zeigte sich nach dem Seminar ein deutlicher Lernerfolg. Aber: Die Lernerfolge der Studierenden, die davon ausgingen, dass sie ein Kommunikationstraining erlernen, zeigten eine stärkere Zunahme der Risikokompetenz. Somit zeigt die Studie, dass es gelingen kann, dieselben Inhalte durch sorgfältiger formulierte Lernziele besser zu vermitteln.

Link zur Originalveröffentlichung:
Can positive expectations help to improve the learning of risk literacy? A cluster-randomized study in undergraduate medical students

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Immunreaktion bei Sepsis: Zu stark, zu schwach oder beides? https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1396 1396 Thu, 22 Sep 2022 11:16:34 +0200 Bisher nahm man an, dass Sepsis und Multiorganversagen überwiegend Folgen einer überschießenden Immunreaktion („cytokine storm“) sind. Tatsächlich scheint es so einfach aber nicht zu sein, denn bereits am ersten Tag der Sepsis ist eine eher zu schwache Immunreaktion sichtbar. Ein interdisziplinäres Team aus der Klinik für Anästhesiologie und Intensivmedizin (Prof. Dr. J. Peters) und dem Institut für medizinische Mikrobiologie (Prof. Dr. C. Kirschning) der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen hat an Blutproben von Intensivpatienten festgestellt, dass die Immunantwort bereits am ersten Tag der Sepsis (gemäß aktuellen Sepsis-3 Kriterien) deutlich reduziert ist. Ihre Erkenntnisse hat es kürzlich in „PLOS One“ veröffentlicht.
„Das Blut zeigte zwar hohe Entzündungswerte, reagierte aber im Reagenzglas im Vergleich zum Vollblut Gesunder nur vermindert auf Toll-like Rezeptor-Liganden, Bakterien und bakterielles Lipopolysaccharid, alles Faktoren, die sonst eigentlich eine starke Immunreaktion bewirken“, erklärt Willem Buys, Doktorand am Universitätsklinikum Essen und Co-Erstautor. „Zudem zeigte sich ex vivo keinerlei Reaktionauf sogenannte Immun-Checkpoint-Inhibitoren, eine Medikamentengruppe, die zur Krebstherapie bereits genutzt und derzeit als mögliche Sepsistherapie erwogen wird, um die Immunreaktion zu verstärken“, so Erstautorin Dr. med. Alexandra Bick aus der Klinik für Anästhesiologie und Intensivmedizin.
Der Frage, ob eine Aktivierung der Immunantwort dennoch als mögliche Sepsistherapie geeignet sein könnte, möchten die Wissenschaftler in Folgestudien nachgehen. „Voraussichtlich im November wage ich den Sprung über den großen Teich an die Johns Hopkins University zu Baltimore, um dort Forschungsarbeiten als Post-Doc fortzusetzen“, so der erst 26-jährige Buys.

Link zur Originalveröffentlichung: Immune hyporeactivity to bacteria and multiple TLR-ligands, yet no response to checkpoint inhibition in patients just after meeting Sepsis-3 criteria

Link zur englischsprachigen Meldung: Immune reaction to sepsis: too strong, too weak or both?
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DGfI Tagung: Zwei Nachwuchsforschende der Medizinischen Fakultät ausgezeichnet https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1395 1395 Sat, 17 Sep 2022 10:55:20 +0200 Auf der Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Immunologie DGfI/ÖGAI wurden zwei Nachwuchsforschende aus der Infektionsimmunologie, AG Astrid Westendorf, ausgezeichnet.
Dr. Torben Knuschke erhielt für seine Präsentation mit dem Titel „CD47 restricts antiviral function of alveolar macrophages during influenza A virus infection“ den AAI Bright Sparks Award. Seine Forschung fokussiert sich auf die Rolle von CD47, einem Oberflächenmolekül mit erheblichem Einfluss auf Immunantworten. Seine Rolle für die antivirale Immunität ist noch nicht vollständig geklärt. Im Mausmodell konnte er zeigen, dass die Expression von CD47 auf Immunzellen die antivirale Immunantwort in der Lunge auf das Influenza-A-Virus zu stören scheint.
Philine Steinbach wurde für ihre Posterpräsentation zum Thema „Viral respiratory infection facilitates tumour control by strengthening CD8 T cell immunity“ mit einem Posterpreis ausgezeichnet. Im Rahmen ihrer Promotion untersucht Philine Steinbach, wie Krebserkrankungen und Infektionen sich wechselseitig beeinflussen. Sie konnte in vorklinischen Mausexperimenten zeigen, dass virale Infektionen der Atemwege die CD8-T-Zell-Immunität stärken und das Tumorwachstum verringern.
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Prof. Dr. Jan Buer zum Präsidenten der Deutschen Gesellschaft für Hygiene und Mikrobiologie gewählt https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1394 1394 Wed, 14 Sep 2022 09:30:00 +0200 Der Dekan der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen (UDE), Prof. Dr. Jan Buer, ist während der Mitgliederversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hygiene und Mikrobiologie (DGHM) zum neuen Präsidenten gewählt worden. Buer hat mehr als 300 Publikationen in internationalen Fachzeitschriften veröffentlicht und ist als Gutachter für nationale Institutionen sowie internationale Stiftungen aktiv.
Die 1.900 Mitglieder starke DGHM hat sich der medizinischen und naturwissenschaftlichen Mikrobiologie, der Infektiologie, der Krankenhaushygiene sowie Umwelttoxikologie verschrieben. Zu ihren Gründungsmitgliedern zählt der Immunologe Paul Ehrlich – Nobelpreisträger (1908) und Namensgeber des Bundesinstituts für Impfstoffe und biomedizinische Arzneimittel (PEI). Erster DGHM-Präsident war 1906 der Tuberkulose-Forscher Carl Flügge. Ab 1971 hatte Prof. Dr. Götz Linzenmeier das Amt drei Jahre inne. Er war von 1966 bis 1982 zudem Direktor des heutigen Instituts für Medizinische Mikrobiologie, das seit 2007 von Prof. Dr. Buer geleitet wird.


Prof. Dr. Jan Buer, Dekan der Medizinischen Fakultät der UDE und neuer DGHM-Präsident ]]>
Frühgeborene: Unausgeglichenes Proteinverhältnis im mütterlichen Blut führt häufig zu Wachstumsretardierung und schlechterer Spontanmotorik https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1392 1392 Wed, 07 Sep 2022 14:18:32 +0200 In der Schwangerschaft kann ein Ungleichgewicht in Proteinen wie der „löslichen Fms-like Thyrosinkinase-1“, kurz sFLT-1, und dem plazentaren Wachstumsfaktor PIGF, das Risiko für Störungen der Plazentafunktion, mütterlichem Bluthochdruck und eine Wachstumsretardierung des Kindes erhöhen. Deshalb wird vor allem bei Risikopatientinnen das Verhältnis von sFLT-1/PLGF im Serum bestimmt.
Ob sich dieses Ungleichgewicht und die daraus häufig resultierende Wachstumsretardierung der Kinder auch auf die frühe motorisch-neurologische Entwicklung auswirken kann, hat ein Forschungsteam der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen und der Universitätsmedizin Essen in einer Studie mit 88 Frühgeborenen untersucht und in „Frontiers in Endcrinology“ veröffentlicht.

Im Rahmen dieser Studie wurde die Spontanmotorik (sog. „General Movements“) der Kinder im Alter von korrigiert 3-5 Monaten beurteilt. Anhand der sFLT-1/PLGF-Ratio im mütterlichen Blutserum wurden zwei Gruppen unterschieden: Kinder, die von Müttern mit einer ausgeglichenen, normalen Ratio stammen und Kinder, bei deren Müttern diese Ratio erhöht war.
Dabei zeigte sich, dass Frühgeborene mit einer intrauterinen Wachstumsretardierung signifikant schlechtere Ergebnisse in der Qualität ihrer Spontanmotorik als Frühgeborene ohne Wachstumsretardierung erzielten. In der Gruppe der wachstumsretardierten Frühgeborenen mit einem schlechteren motorischen Outcome stammten 91% aus einer Schwangerschaft mit einem erhöhten sFLT-1/PLGF Ratio der Mutter. Ein direkter statistisch bewiesener Zusammenhang zwischen einer erhöhten Ratio und einem schlechteren motorischen Outcome zeigte sich jedoch bisher in der untersuchten Kohorte von 88 Frühgeborenen nicht.

Link zur Originalveröffentlichung:
The Impact of Increased Maternal sFlt-1/PlGF Ratio on Motor Outcome of Preterm Infants
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Post-COVID-Studie: Nervensystem nimmt selten Schaden https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1391 1391 Mon, 05 Sep 2022 09:18:55 +0200 Bis zu zehn Prozent der COVID-Patient:innen entwickeln nach überstandener Akutinfektion ein Post-COVID-Syndrom, also über Wochen und Monate anhaltende Beschwerden. Ein Forschungsteam der Universitätsmedizin Essen und der UDE (Klinik für Neurologie sowie LVR-Klinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie) hat sich nun 171 Patient:innen mit Post-COVID genauer angesehen und festgestellt, dass das Nervensystem in den meisten Fällen nicht dauerhaft geschädigt ist. Bei 86 Prozent der Personen war die neurologische Untersuchung komplett unauffällig. Ein Zusammenhang zwischen der akuten COVID-Infektion und dem Auftreten von Langzeitfolgen ließ sich sogar nur in rund zwei Prozent herstellen. Die Ergebnisse wurden soeben in Neurology and Therapy* veröffentlicht.
Von den über 200 Post-COVID-Symptomen liegen viele im Bereich des Nervensystems, darunter sind Konzentrations- und Gedächtnisstörungen, „Gehirnnebel“ oder Kopfschmerzen. „Unsere Daten zeigen, dass obwohl viele Betroffene über neurologische Beschwerden klagen, sich diese in der neurologischen Untersuchung so gut wie nie objektivieren lassen. Selbst im MRT des Gehirns oder in der Nervenwasseruntersuchung finden sich zumeist keine bleibenden Folgen der COVID-Infektion“, erklärt Prof. Dr. Dr. Mark Stettner, Leiter der Post-COVID Ambulanz an der Klinik für Neurologie.

Eine gute Nachricht. Aber woher kommen die Symptome dann? Um das zu klären, hat das Forschungsteam die Betroffenen auch intensiv psychologisch untersucht. Dabei zeigte sich, dass psychiatrische Vorerkrankungen wie eine Depression oder eine Angststörung das Risiko für Post-COVID signifikant erhöhen. Außerdem waren Tests, die auf eine psychosomatische Symptomursache hinweisen, bei vielen auffällig, insbesondere bei Frauen.

„Wir glauben daher, dass psychologische Mechanismen für die Entstehung des Post-COVID Syndroms wichtig sind. Man weiß seit Jahrhunderten, dass Körper und Geist eine Einheit bilden und sich übermäßiger Stress, ein seelischer Konflikt oder eine Depression in körperlichen Beschwerden ausdrücken kann. Das bedeutet jedoch keineswegs, dass sich die Patient:innen die Symptome nur einbilden“, betont Prof. Dr. Christoph Kleinschnitz, Direktor der Klinik für Neurologie. Ganz im Gegenteil: Eine gründliche neurologische Untersuchung lohnt sich in jedem Fall. „Wir haben einige Überraschungen erlebt. So fanden wir bei Menschen, die dachten an Post-COVID zu leiden, am Ende eine Multiple Sklerose, eine Gehirnhautentzündung oder eine Migräne.“

Gemeinsam mit den Psychosomatik-Fachleuten wollen die Neurolog:innen nun weiter an psychologischen Ursachen von Post-COVID forschen und zielgerichtete Therapien entwickeln.

Link zur Originalveröffentlichung: Post-COVID-19 Syndrome is Rarely Associated with Damage of the Nervous System: Findings from a Prospective Observational Cohort Study in 171 Patients ]]>
9. Jahrestreffen des Alumni-Netzwerks der Medizinischen Fakultät der UDE: Pandemie-Lage im Fokus https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1390 1390 Fri, 02 Sep 2022 10:45:00 +0200 Das Alumni-Netzwerk der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen richtet am 28. September 2022 die 9. AluMedEs-Jahresversammlung nach Vereinsgründung aus. Die Veranstaltung findet von 15 Uhr bis 21 Uhr im Deichmann Auditorium des Lehr- und Lernzentrums an der Virchowstraße 163a in Essen statt.
Forschende unserer Fakultät werden dort Vorträge zur aktuellen Pandemie-Lage halten und Raum für einen Austausch bieten. Zudem wird Prof. Dr. Jan Buer die Promovierten des Jahrgangs 1972 mit der Goldenen Promotion ehren. Um 18:15 Uhr beginnt die 9. ordentliche Mitgliederversammlung.

Anmeldungen sind noch bis zum 21. September per E-Mail an alumedes@uk-essen.de möglich. Wer nicht vor Ort teilnehmen kann, erhält auf Wunsch die Zugangsdaten zur Zoom-Übertragung per E-Mail. Etwaige Rückfragen können telefonisch unter 0201/723-3091 beantwortet werden.

Über AluMedEs:
Das Alumni-Netzwerk der Medizini­schen Fakultät in Essen bildet seit vielen Jahren die gemeinsame Klammer um all jene, die ihr Medizinstudium oder ein Postgraduate-Studium in Essen abgeschlossen haben, die an unserer Fakultät promoviert oder habilitiert wurden, ihren Facharzt erworben haben oder als Lehrende und Forschende – auch Nichtmediziner:innen – tätig waren.

Mehr Informationen zum Alumni-Netzwerk der Medizinischen Fakultät finden sich unter http://www.uni-due.de/alumedes.
Die vergangenen AluMedEs-Rundbriefe können unter http://www.uni-due.de/alumedes/alumni-brief.php abgerufen werden. ]]>
Ehrenpromotion für Prof. Dr. Klaus-Michael Debatin https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1389 1389 Mon, 22 Aug 2022 13:45:00 +0200 Die Medizinische Fakultät der Universität Duisburg-Essen verleiht Prof. Dr. Klaus-Michael Debatin den Grad eines Doktors der Medizin ehrenhalber. Damit würdigt sie seine außergewöhnlichen Verdienste als Krebsforscher und in der wissenschaftlichen Selbstverwaltung sowie für die Medizinische Fakultät und das Universitätsklinikum Essen.
Als Vorsitzender des Scientific Advisory Boards des WTZ begleitet er seit mehr als einer Dekade die wissenschaftliche Entwicklung des Forschungsschwerpunkts ‚Onkologie‘. Debatin gilt als herausragender Hochschulmediziner auf dem Gebiet der pädiatrischen Hämatologie und Onkologie. Sein Schriftenverzeichnis umfasst rund 500 Publikationen, sein H-Index beträgt 83. Hervorzuheben sind wegweisende Veröffentlichungen zur Bedeutung von apoptotischen Zelltodsignalwegen in der Tumorpathogenese sowie als Ansatzpunkt für innovative Krebsdiagnostik und -therapien.

Der translationale Ansatz seiner wissenschaftlichen Tätigkeit äußert sich in einer Vielzahl nationaler und internationaler Patenterteilungen. Nach langjähriger wissenschaftlicher Tätigkeit an führenden nationalen und internationalen Institutionen leitet er seit 1997 als Ärztlicher Direktor die Klinik für Kinder- und Jugendmedizin am Universitätsklinikum Ulm. ]]>
Erstmals nachgewiesen: Immunzelle hemmt Tumorwachstum https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1388 1388 Wed, 17 Aug 2022 11:30:00 +0200 Forscher:innen der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen (UDE) unter der Leitung von Privatdozentin Dr. Jadwiga Jablonska haben zum ersten Mal zeigen können, dass eine häufig vorkommende Immunzelle das Wachstum von Tumoren in frühen Stadien signifikant bremsen kann. Die als neutrophile Granulozyten bekannten Abwehrzellen des Körpers können unter bestimmten Bedingungen die Überlebenschancen von Krebspatient:innen verbessern. Dr. Jablonska gehört zum Deutschen Konsortium für Translationale Krebsforschung (DKTK), Partnerstandort Essen/Düsseldorf. Ihre Forschungsergebnisse sind jetzt in der Fachzeitschrift „Cell Reports“ publiziert.
Bisher hatten neutrophile Granulozyten, kurz Neutrophile, einen eher schlechten Ruf. Zirkulieren sie bei Krebskranken verstärkt als sogenannte tumorassoziierte Neutrophile, kann dies zum Beispiel bei Kopf-Hals-Krebs dazu führen, dass sich der Krebs weiter ausbreitet. Leider gibt es bislang nur wenige Möglichkeiten, die tumorfördernden Eigenschaften dieser Zellen zu blockieren.

Die neuen Erkenntnisse von PD Dr. Jablonska und ihrem Team von der Klinik für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde des Universitätsklinikums Essen (UK Essen) zeigen jedoch, dass neutrophile Granulozyten nicht immer die Bösen sind, sondern bei der Krebsabwehr unterstützen können. „Neutrophile Granulozyten sind in der Lage, Tumor-Antigene aufzunehmen, im frühen Krebsstadium in die Lymphknoten zu wandern und Abwehrzellen zu aktivieren“, sagt Dr. Ekaterina Pylaeva, Erstautorin der Studie. „Bisher ging man davon aus, dass Neutrophile die Anti-Krebs-Immunantwort hemmen; jetzt wissen wir, dass sie auch stark stimulierend wirken können“, ergänzt Studienleiterin Jablonska. „Daher führt eine Ansammlung dieser Zellen im Krebsfrühstadium zu einer positiven Prognose für Patient:innen.“

Allerdings fördert in späteren Krebsstadien eine Ansammlung dieser Immunzellen das Tumorwachstum, beobachteten die Forschenden. Die Neutrophilen verändern dann ihre Gestalt: von einem Anti-Tumor-Phänotyp zu einem tumorfördernden. Mit diesem Wissen kann man nun versuchen, den Mechanismus therapeutisch zu adressieren und so die Überlebenschancen der Betroffenen zu erhöhen.

Link zur Originalveröffentlichung „During early stages of cancer, neutrophils initiate anti-tumor immune responses in tumor-draining lymph nodes“: http://doi.org/10.1016/j.celrep.2022.111171 ]]>
Neu an der UDE/am UK Essen: Prof. Dr. Eva-Maria Skoda - Wie belastet Krebs unsere Psyche? https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1387 1387 Wed, 17 Aug 2022 10:03:13 +0200 Wer an körperlichen Krankheiten wie Krebs oder Corona leidet, erlebt das meist als absolute Ausnahmesituation – für Leib und Seele. Wie sie seelisch beeinflussen, erforscht Dr. Eva-Maria Skoda, neue Professorin für Psychoonkologie und Somatopsyche an der Medizinischen Fakultät der UDE. An der LVR-Klinik für Psychosomatische Medizin und dem UK Essen untersucht sie zudem, wie Menschen mit und nach COVID-19 psychisch besser versorgt werden können. Sie leitet am LVR zugleich die Sektion Somatopsyche.
Wie stark ihre Diagnose Krebskranke belastet und welche psychosomatischen Angebote notwendig sind, ist Schwerpunkt von Skodas Forschung. „Neben körperlichen Beschwerden verändert sich bei einer schweren Erkrankung auch die seelische Verfassung. Wir fragen unsere Patient:innen, wie es ihnen in dieser Situation geht und wie viel Unterstützung sie benötigen“, sagt die 35-Jährige. Die gemessenen Antworten werden am UK Essen über das elektronische psychoonkologische Screening (ePOS) erfasst. „Ziel ist es, maßgeschneiderte, auch digitale Angebote für sie zu entwickeln und anzubieten“, so Skoda. Diese Strategie soll nicht nur für Krebserkranke eingerichtet werden. Die UDE-Medizinerin möchte, dass die psychischen Belastungen bei allen Patient:innen erhoben werden, um möglichst für alle passende Hilfsangebote entwickeln zu können.

Darüber hinaus untersucht Eva-Maria Skoda mit Kolleg:innen in der deutschlandweit größten Studie „CoPE-Corona“, inwieweit die COVID-19-Pandemie uns alle psychisch belastet. Ihre Gruppe hat mit den Ergebnissen die Online-Intervention CoPE-it entwickelt. Das webbasierte Programm vermittelt etwa das Konzept der Achtsamkeit und Fähigkeiten, die in Ausnahmesituationen helfen können, erklärt Studienleiterin Skoda. Zudem beschäftigt sie sich mit dem Post-COVID-Syndrom-Komplex aus psychosomatischer Sicht und ist in die Post-COVID-Ambulanzen am UK Essen eingebunden.

Nach einem Medizinstudium (2007-2014) an der Universität Tübingen forschte Eva-Maria Skoda vier Jahre lang als wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie des dortigen Universitätsklinikums. Danach wechselte die Ärztin nach Essen ans LVR-Klinikum. Für ihre Habilitation (2021) untersuchte sie, wie sich die Corona-Pandemie auf Seele und Verhalten von Menschen auswirkt. Ihre Forschung wurde ausgezeichnet und mehrfach gefördert.

Weitere Informationen:
https://wtz-essen.de/index.php?id=271&L[0]
https://reduct-studie.de/
https://reduct-studie.de/
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Neu an unserer Fakultät: Tumorforscher Prof. Dr. Florian Rambow https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1382 1382 Mon, 15 Aug 2022 10:00:00 +0200 Melanom ist nicht gleich Melanom: Prof. Dr. Florian Rambow untersucht und systematisiert den schwarzen Hautkrebs am Westdeutschen Tumorzentrum (WTZ) des Universitätsklinikums Essen (UK Essen) auf besonderen Tumorkarten. Er ist neuer Stiftungsprofessor für Tumor-Bioinformatik mit dem Schwerpunkt „Melanomforschung“ an der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen (UDE) und leitet am WTZ die entsprechende Abteilung. Ermöglicht wurde die Stiftungsprofessur durch die Spende einer Privatperson in Höhe von 3 Millionen Euro an die Stiftung Universitätsmedizin Essen.
„Wir haben unterschätzt, wie komplex ein einzelner Tumor mit seinen Millionen Zellen ist“, sagt Professor Rambow. Trotz vielversprechender neuer Therapieansätze ist das metastasierende Melanom immer noch schwer behandelbar. Am UK Essen wird Rambow für Hautkrebs-Patient:innen molekular und räumlich hochauflösende Tumorkarten anlegen, die über das Innere des Tumors bis auf die Nanoebene Auskunft geben. Dazu erstellt der 44-Jährige Profile von Melanom-Schädigungen der Erkrankten, aber auch von verschiedenen Modellsystemen unter medikamentös unbelasteten und belasteten Bedingungen. Möglich machen dies technische Fortschritte in Molekularbiologie und Nanotechnologie, durch die sich Krebszellen individuell untersuchen und Veränderungen dokumentieren lassen.

„Bisher war die individuelle Analyse so nicht möglich“, sagt Rambow. „Wir werden die riesigen Datenmengen analysieren, um Fragen zur Therapieresistenz oder Metastasierung zu beantworten. Das Projekt wird der Forschung funktionelle Karten eines sich entwickelnden Tumor-Ökosystems liefern“, so der Computerbiologe. Darunter werden in der Medizin sowohl Krebszellen als auch Gewebeveränderungen mit Vorzeichen einer Entartung verzeichnet.

Nach einem Biotechnologie-Studium (1999-2005) an der Fachhochschule Mannheim erforschte Rambow an den Universitäten Versailles (Frankreich) und Heidelberg, wie sich schwarzer Hautkrebs spontan zurückbilden kann. 2008 wurde er in Molekularbiologie promoviert. Wie die Genomik des Melanoms aussieht, untersuchte er bis 2014 am französischen Forschungsinstitut Curie, Orsay.

An der Katholieke Universiteit Leuven (Belgien, 2014-2017) beschäftigte er sich mit Unterschieden in vom Hautkrebs befallenen Zellen und analysierte seit 2017, wie sich Hautkrebszellen für Medikamente unangreifbar machen. Seine Forschung wurde mehrfach gefördert und ausgezeichnet.

Die Wolfgang und Gertrud Böttcher-Stiftungsprofessur für Tumor-Bioinformatik geht auf eine Spende an die Stiftung Universitätsmedizin Essen in Höhe von 3 Millionen Euro zurück und ist zunächst für 5 Jahre finanziert. „Wir freuen uns sehr über diese außergewöhnliche Form der Wertschätzung“, sagt Prof. Dr. Jan Buer, Dekan der Medizinischen Fakultät der UDE. „Solch eine großzügige Spende durch eine private Stifterin hat Seltenheitswert.“ ]]>
Zirkuläre RNA: Genetische Varianten nehmen Einfluss auf das Körpergewicht https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1383 1383 Fri, 05 Aug 2022 11:49:16 +0200 Das Körpergewicht wird auch durch genetische Faktoren reguliert. In großen Studien, die Zusammenhänge zwischen genetischen Varianten und deren Einflüssen analysieren, haben Forscher:innen weltweit bereits knapp 1000 Stellen im Genom gefunden, die das Körpergewicht bzw. den BMI (body mass index) beeinflussen. „Häufig liegen die gefundenen Varianten aber außerhalb der eigentlichen Gene, also nicht im sogenannten kodierenden Bereich“, erklärt Prof. Dr. Anke Hinney, Leiterin der Molekulargenetik der Klinik für Psychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie des Kindes- und Jugendalters des LVR-Klinikums Essen, das zur Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen gehört. Die Forschenden haben sich deshalb in ihrer nun in „Scientific Reports“ veröffentlichten Studie vor allem zirkuläre RNAs (circRNAs) genauer angesehen, die zu den nicht-kodierende RNA-Spezies gehören.
„Wir konnten zeigen, dass genetische Varianten, die mit der Ausprägung des BMI assoziiert sind, häufig auf circRNAs liegen“, erklärt Prof. Dr. Anke Hinney. „Spannend ist, dass wir tatsächlich ein erhöhtes Level einer circRNA bei Personen feststellen konnten, die eine BMI-erhöhende Genvariante tragen“, erläutert die naturwissenschaftliche Doktorandin Luisa Rajcsanyi, die auch Erstautorin der Studie ist. Dieser Effekt ist aber nicht der direkten Wirkung der circRNAs zuzuschreiben. Der Weg läuft vermutlich über eine Zwischenstation: die mircoRNAs. CircRNAs sind in der Lage, miRNAs zu binden. Diese miRNAs können die Ablesehäufigkeit eines Gens regulieren. Indem circRNAs an miRNAs binden, blockieren sie diese regulative Funktion.
Auch genetische Varianten für weitere Störungen wie z.B. Autismus Spektrum Störung, chronisches Nierenversagen und die Essstörung Anorexia nervosa scheinen überdurchschnittlich häufig auf circRNAs vorzukommen. „Viele dieser Erkrankungen scheinen also nicht nur durch ein abgelesenes Gen verursacht zu sein, sondern vielmehr auch dadurch, dass die circRNA die Expression, also die Ablesehäufigkeit des Gens beeinflusst“, so die Studienautor:innen.

Link zur Originalveröffentlichung
Rajcsanyi LS, Diebels I, Pastoors L, Kanber D, Peters T, Volckmar AL, Zheng Y, Grosse M, Dieterich C, Hebebrand J, Kaiser FJ, Horsthemke B, Hinney A. Evidence for correlations between BMI-associated SNPs and circRNAs. Sci Rep. 2022 Jul 25;12(1):12643. doi: 10.1038/s41598-022-16495-7. PMID: 35879369; PMCID: PMC9314347.



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SWIFT DIRECT: Studie favorisiert Kombinationsbehandlung bei ischämischem Schlaganfall https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1381 1381 Wed, 03 Aug 2022 12:30:46 +0200 Bei Schlaganfällen ist entscheidend, dass die Behandlung ohne Zeitverlust beginnt, um bleibende Schäden/Behinderungen zu vermeiden. Bei schweren Schlaganfällen, bei denen oft Verschlüsse großer Hirngefäße durch Blutgerinnsel (Thromben) vorliegen, ist ein Kathetereingriff zur direkten Entfernung des Thrombus indiziert (Thrombektomie). Bislang war nicht belegt, ob bei Betroffenen, die direkt in ein Thrombektomiezentrum aufgenommen werden, vor dem Eingriff eine medikamentöse Gerinnselauflösung (i.v. Thrombolyse) begonnen werden sollte. Die SWIFT DIRECT-Studie, die kürzlich in "The Lancet" veröffentlicht wurde, zeigte nun, dass das kombinierte Vorgehen mit vorheriger Thrombolyse der alleinigen Thrombektomie nicht unterlegen ist. Mit Prof. Dr. Hans-Christoph Diener, dem ehemaliger Direktor der Klinik für Neurologie ist auch ein Wissenschaftler der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen an der Publikation beteiligt.


Die Behandlung eines ischämischen Schlaganfalls muss so schnell wie möglich beginnen („time is brain“) – Ziel ist die Rekanalisierung des betroffenen Blutgefäßes, d. h. die Durchblutung (Perfusion) wiederherzustellen, damit der Sauerstoffmangel im betroffenen Hirnareal nicht zu bleibenden Schäden führt. Therapeutisch kommen zwei Verfahren zur Rekanalisierung in Frage: die intravenöse Thrombolyse (kurz Lyse), d. h. die medikamentöse Gerinnselauflösung in einem Zeitfenster bis zu 4,5 Stunden, und die Thrombektomie, d. h. ein Kathetereingriff zur mechanischen Entfernung des Thrombus (bei Verschluss größerer Arterien) in einem Zeitfenster bis zu 24 Stunden. Auch wenn die Indikation zu einer Thrombektomie gestellt wird, wird häufig im Vorfeld eine Lysetherapie eingeleitet, um jeglichen Zeitverlust bis zur Reperfusion zu vermindern.

Mehr dazu in der Pressemitteilung der Deutschen Gesellschaft für Neurologie:
https://dgn.org/wp-content/uploads/2022/07/220722_PM_Schlaganfall-SWIFT-DIRECT-Studie_HCD_PB.pdf ]]>
COVID-19: Genvariante verringert Sterberisiko um ein Drittel https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1380 1380 Mon, 01 Aug 2022 09:40:35 +0200 Forschungsteams der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen (UDE) haben vom 11. März 2020 bis zum 30. Juni 2021 den Krankheitsverlauf von insgesamt 1570 SARS-CoV-2-positiv getesteten Patient:innen verfolgt. Das Studienteam unter Leitung von Dr. Birte Möhlendick vom Institut für Pharmakogenetik am Universitätsklinikum Essen hat die Ergebnisse der größten deutschen Studie zu COVID-19 nun in der renommierten Fachzeitschrift „Frontiers in Genetics“ publiziert. Die Studie zeigt: Wer eine bestimmte Genvariante trägt, hat ein um etwa 35% geringeres Risiko, an einem schweren Verlauf von COVID-19 zu versterben.
„Diese Studienergebnisse sind nach wie vor sehr relevant“, so der Direktor des Instituts für Pharmakogenetik, Prof. Dr. Winfried Siffert. „Schließlich ist die Pandemie noch nicht beendet und wir sehen wieder leicht steigende Hospitalisierungszahlen.“
Von allen Studienteilnehmenden hatten 205 (13 %) einen milden Verlauf, konnten also ambulant weiterbehandelt werden, während 760 (48 %) stationär aufgenommen werden mussten. 292 Personen (19%) mussten intensivmedizinisch behandelt werden, und 313 Menschen verstarben (20 %). „Wie bereits bekannt, konnten wir auch beobachten, dass ein jüngeres Lebensalter und das Fehlen von Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder Diabetes das Risiko um die Hälfte reduziert, nach einer Infektion mit SARS-CoV-2 zu sterben“, fasst Studienleiterin Dr. Möhlendick zusammen. „Aber besonders erstaunlich und bisher eine völlig neue Erkenntnis ist, dass die Genvariante „GNB3 TT“ das Risiko, zu sterben, um 35 % reduziert.“ Diese Variante trägt etwa 10 % der europäischen Bevölkerung.
In Zusammenarbeit mit der Klinik für Infektiologie und dem Institut für Transfusionsmedizin konnte auch gezeigt werden, dass die Immunzellen von Personen mit einem milden Verlauf im Laborversuch stärker auf das Coronavirus reagierten als die Zellen von Menschen mit schweren Krankheitsverläufen. „Wir konnten auch zeigen“, so Frau Dr. Möhlendick weiter, „dass die Zellen von Menschen mit dem GNB3 TT-Genotyp am stärksten auf das Coronavirus reagierten was möglicherweise erklärt, warum bei diesen Genträgern das Todesrisiko so stark reduziert ist.“
Derzeit laufen Untersuchungen dazu, welche weiteren Genvarianten Einfluss auf die COVID-19 Erkrankung haben.

Link zur Originalveröffentlichung:
The GNB3 c.825C>T (rs5443) polymorphism and protection against fatal outcome of corona virus disease 2019 (COVID-19) Front. Genet. 2022 July 15; 960731. Möhlendick B, Schönfelder K, Zacher C, Elsner C, Rohn H, Konik MJ, Thümmler L, Rebmann V, Lindemann M, Jöckel KH, Siffert W.
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Adipositasforschung: Übersichtsarbeit zu genetischen Mechanismen und modernen Therapieoptionen https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1379 1379 Fri, 29 Jul 2022 07:09:54 +0200 Adipositas ist eine multifaktorielle und komplexe Störung, die sich oft in der frühen Kindheit manifestiert und eine lebenslange Belastung darstellt. Sowohl polygene als auch monogene Formen der Adipositas werden durch die Wechselwirkung zwischen genetischer Prädisposition und Umweltfaktoren bedingt. Den aktuellen Forschungsstand und Wege für moderne Therapien hat ein dreiköpfiges Team von Wissenschaftlerinnen aus Essen, Ulm und Leipzig nun in einer Übersichtsarbeit im renommierten Nature Reviews Endocrinology zusammengefasst.
„Polygene Varianten sind häufig und haben geringe Effektstärken. Die seltenen monogenen Adipositas-Syndrome werden durch pathogene Varianten in einzelnen Genen mit großen Effektstärken verursacht“, so Prof. Dr. Anke Hinney von der Klinik für Psychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie des Kindes- und Jugendalters am LVR-Klinikum Essen, das zur Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen gehört. Die meisten dieser Gene sind an der zentralnervösen Regulierung des Körpergewichts beteiligt, zum Beispiel Gene des Leptin-Melanocortin-Signalwegs. Deshalb zielen neue pharmakologische Behandlungsmöglichkeiten für monogene Adipositas-Syndrome auf den zentralen Leptin-Melanocortin-Signalweg.
„Patient:innen mit monogener Adipositas zeigen schon in der frühen Kindheit ein gestörtes Sättigungsgefühl und leiden an unstillbarem Hunger. Das führt zu einer schweren, früh einsetzenden Adipositas“, ergänzt Prof. Dr. Pamela Fischer-Posovszky, Professorin für Experimentelle Endokrinologie und Metabolismusforschung an der Universitätsklinik für Kinder- und Jugendmedizin Ulm. „Für Patient:innen mit schneller Gewichtszunahme im Kindesalter und zusätzlichen klinischen Auffälligkeiten werden genetische Analysen empfohlen“, so Prof. Antje Körner vom Pädiatrischen Forschungszentrum am Universitätsklinikum Leipzig.
Die Autorinnen stellen fest, dass vor allem eine frühzeitige Identifikation der betroffenen Patient:innen eine angemessene Behandlung ermöglicht und die Entwicklung von Folgeerkrankungen der Adipositas verhindert. „Zudem wird das Scheitern konservativer Behandlungsansätze vermieden und die Stigmatisierung der Patient:innen und ihrer Familien zu verringert“, so die Wissenschaftlerinnen.

Link zur Originalveröffentlichung: Hinney, Körner and Fischer-Posovszky The promise of new anti- obesity therapies arising from knowledge of genetic obesity traits.
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Neu an der UDE/am UK Essen: Prof. Dr. Ana Isabel Casas - KI-basierte Therapie bei Schlaganfall https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1378 1378 Tue, 26 Jul 2022 10:38:09 +0200 Nach einem Schlaganfall bleiben bei den meisten Patient:innen Folgeschäden. Dr. Ana Isabel Casas, neue Juniorprofessorin der Netzwerkpharmakologie für neurovaskuläre Erkrankungen in der Neurologie an der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen (UDE), entwickelt am Universitätsklinikum Essen (UK Essen) Therapien für die Betroffenen.
Wie entstehen Krankheiten im Gehirn? Wie können die krankheitsverursachenden Mechanismen behandelt werden? Fragen wie diese interessieren Dr. Ana Casas besonders. Am UK Essen wird die 31-Jährige mit ihrem Team unter anderem Therapien für Schlaganfallpatient:innen mit langfristigen Beeinträchtigungen entwickeln. „Zuerst identifizieren wir am Computer (in silico) potenzielle therapeutische Ziele und Medikamente und validieren sie präklinisch. Dann folgt der mögliche klinische Einsatz“, erklärt die Professorin ihr Vorgehen.
Die Simulation am Computer nutzt die UDE-Wissenschaftlerin auch im EU-Programm REPO-TRIAL, in dem sie ein Teilprojekt leitet. Die Studie überprüft, ob bereits zugelassene Medikamente für mechanistisch ähnliche Krankheiten eingesetzt werden können. Wenn ja, spart das viel Zeit und Geld. „Dank des in-silico-Ansatzes konnten etwa geeignete Medikamente gegen akute Schlaganfall- oder Herzinsuffizienzmechanismen identifiziert werden. Die ermittelten unterschiedlichen Kombinationstherapien werden mittlerweile in kleinen Studien mit Patienten getestet“, so Casas.
Nach einem Studium der Biotechnologie (2009-2013) und Neuropsychopharmakologie (2013-2014) forschte die gebürtige Spanierin Casas in den Niederlanden an der Maastricht University, wo sie 2018 über Netzwerkpharmakologie im Schlaganfall promoviert wurde und dann als Postdoktorandin (2018/20) forschte. Danach erhielt sie ein DFG-Postdoktorandenstipendium und forschte seit Oktober 2020 am UK Essen in der Klinik für Neurologie. Derzeit stellt sie mit einem Junior Research Grant der Corona-Stiftung eine unabhängige Forschungsgruppe zusammen.
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Lymphdrüsenkrebs: Protein könnte bei Früherkennung des Hodgkin-Lymphoms helfen https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1377 1377 Tue, 26 Jul 2022 10:00:00 +0200 Das Hodgkin-Lymphom zählt zu den häufigsten Formen von Lymphdrüsenkrebs und tritt vor allem bei jungen Erwachsenen in Erscheinung. Wie es zu dieser bösartigen Erkrankung des Lymphsystems kommt, konnte bisher nicht vollends geklärt werden. Wissenschaftler:innen der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen (UDE) schließen aber mit Forschenden des Universitätsklinikums Frankfurt am Main nun weitere Lücken in der Entstehungsgeschichte des Hodgkin-Lymphoms. Dank ihrer Erkenntnisse* könnten Diagnosen zukünftig verlässlicher gestellt und durch weitere Untersuchungen bessere Therapien entwickelt werden. Die Forschung ist von der Wilhelm Sander-Stiftung mit rund 176.000 Euro für 24 Monate gefördert worden.
Im Fokus der Expert:innen steht das Protein „CD30“. Seine Existenz auf einer Zelloberfläche gilt als wesentlicher Hinweis darauf, dass sich ein Hodgkin-Lymphom gebildet hat. Die Forschungsteams aus Essen und Frankfurt am Main vermuten nach ihren Untersuchungen jedoch, dass die bloße Anwesenheit von CD30 nicht immer ein Indikator für solch eine bösartige Krebserkrankung ist. „Manchmal befinden sich CD30-Moleküle auch auf einer seltenen Form von Immunzelle“, sagt Prof. Dr. Ralf Küppers vom Institut für Zellbiologie (Tumorforschung) am Universitätsklinikum Essen. Zusammen mit Prof. Dr. Martin-Leo Hansmann vom Frankfurt Institute for Advanced Studies konnten die Teams nachweisen, dass die gefundenen Ansammlungen von CD30 auf seltenen Immunzellen keine Vorstufe des Hodgkin-Lymphoms darstellen.

Zudem untersuchten die Forschenden, ob mögliche Genveränderungen an der Entstehung des Hodgkin-Lymphoms beteiligt sind und welche. In Form eines ersten Teilergebnisses konnten sie bereits zeigen, dass ein Gen für einen bestimmten Regulator von Genaktivitäten in einigen Hodgkin-Lymphom-Fällen durch Mutation seine Funktion verliert. Weitere Untersuchungen zu den nachgewiesenen Genveränderungen könnten zukünftig zu neuen Ansatzpunkten für zielgerichtetere Hodgkin-Lymphom-Therapien führen.

Zur Wilhelm Sander-Stiftung
Die Wilhelm Sander-Stiftung gilt als eine der bedeutendsten unabhängigen Wissenschaftsförderinnen medizinischer Forschung, insbesondere bei innovativer Krebsforschung in Deutschland und der Schweiz. Weitere Informationen, auch zur Beantragung von Fördergeldern, gibt es unter http://wilhelm-sander-stiftung.de.

Zum Frankfurt Institute for Advanced Studies: http://fias.institute/

* Originalpublikation unter http://doi.org/10.1080/10428194.2021.2015587 („Loss of function mutations of BCOR in classical Hodgkin lymphoma“) ]]>
Redifferenzierung: Neue Behandlungsmethode bei Schilddrüsenkrebs https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1376 1376 Fri, 15 Jul 2022 10:21:21 +0200 Eine Studie, die kürzlich im renommierten Journal „Clinical Cancer Research“ veröffentlicht wurde, zeigt neue Möglichkeiten für eine wirksame und nebenwirkungsarme Behandlung von Schilddrüsenkrebs: Die sogenannte Redifferenzierungstherapie. Die von einem Forschungsteam aus Nuklearmediziner:innen und Endokrinolog:innen der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen am Universitätsklinikum Essen durchgeführte Studie zeigt, dass die Redifferenzierungstherapie mit anschließender Radiojodtherapie zu einem Stillstand des Tumorwachstums und teils zu einer Verkleinerung der Tumoranteile führen kann.
Bei Patient:innen mit Tumoranteilen, die nicht durch eine Operation entfernt werden können, erfolgt in der Regel eine Radiojodtherapie. Hierbei wird eine Kapsel mit radioaktivem Jod verabreicht, das in den Tumor aufgenommen wird und dort gezielt das Tumorgewebe bestrahlt. Im Laufe der Erkrankung kann es jedoch zu einem Verlust dieser Jodspeicherung („Entdifferenzierung“) kommen. Eine Radiojodtherapie ist dann nicht mehr wirksam und Patienten weisen ein erhöhtes Risiko auf, an der Krebserkrankung zu versterben.
Einige vorangegangene Studien haben mit unterschiedlichem Erfolg gezeigt, dass eine Medikamententherapie – eine sogenannte Redifferenzierungstherapie – die Jodspeicherung wiederherstellen kann. Ein Forschungsteam der Essener Nuklearmedizin hat nun in einer prospektiven klinischen Studie bestätigt, dass eine Therapie mit zwei Medikamenten (Trametinib und gegebenenfalls zusätzlich Dabrafenib) die Jodspeicherung wiederherstellen kann und damit eine wirksame und sichere Behandlung darstellt.
Zudem haben die Essener Wissenschaftler:innen Faktoren gefunden, die dabei helfen, diejenigen Patient:innen zu identifizieren, für die eine Redifferenzierungstherapie besonders erfolgversprechend ist. „Bei bestimmten Patient:innen ist der Stoffwechsel im Tumor nur gering oder moderat gesteigert. Für sie kann die Redifferenzierungstherapie mit anschließender Radiojodtherapie eine wirksame Therapieoption für das Schilddrüsenkarzinom darstellen“, so PD Dr. Manuel Weber, Funktionsoberarzt in der Klinik für Nuklearmedizin und Erstautor der Studie. „Durch eine kurze Redifferenzierungstherapie kann unter Umständen der Einsatz einer nebenwirkungsträchtigeren medikamentösen Dauertherapie hinausgezögert und somit eine gute Lebensqualität erhalten werden“, so Prof. Andreas Bockisch, Professor Emeritus in der Klinik für Nuklearmedizin, der die Studie gemeinsam mit Dr. James Nagarajah (Radboud University Nimwegen, Niederlande/Memorial Sloan Kettering Cancer Center, USA) initiiert hat.

Link zu der Originalveröffentlichung:
Enhancing Radioiodine Incorporation Into Radio Iodine Refractory Thyroid Cancer With MAPK Inhibition (ERRITI): A Single-Center Prospective Two-Arm Study

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Trauerfeier für Körperspender:innen des Instituts für Anatomie https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1374 1374 Fri, 15 Jul 2022 08:33:25 +0200 Wie lernen Medizinstudierende den menschlichen Körper kennen? Neben Lehrbüchern und Modellen gibt es seit 1967 am Institut für Anatomie der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen auch Körperspenden. An diesen erhalten unsere Studierenden im Präparierkurs ein Semester lang Einblick in den menschlichen Körper.
Heute Vormittag fand die Gedenkfeier und anschließende Beisetzung der Körperspender:innen statt. Traditionell wird diese Veranstaltung von Studierenden organisiert, die im vergangenen Jahr am Präparierkurs teilgenommen haben. Sie kümmern sich dabei um alles: Von der Musik über den Blumenschmuck bis hin zur Einladung der Angehörigen der Spender:innen. Den Studierenden ist es auf diese Weise möglich, noch einmal ihre Anerkennung und Dankbarkeit auszudrücken.
Doch wie kann man eigentlich Körperspender:in werden?
Theoretisch kann sich jede Person dazu entscheiden, ihren Körper nach dem Tod zu spenden. Allerdings gibt es formelle und körperliche Voraussetzungen, die erfüllt sein müssen: Zum Zeitpunkt der Aufnahme in die Kartei sollte man mindestens 70 Jahre alt sein und der Wohnort sollte im Umkreis von max. 70 km um Essen liegen. Die Kartei umfasst derzeit etwa 770 Personen.
Sehr wichtig ist, dass der oder die Körperspender:in die Entscheidung mit Angehörigen bespricht: Denn an den Körpern wird zwischen einem und vier Jahren gearbeitet. Eine Beisetzung ist erst danach möglich. Neben formellen Aspekten wie der Art der späteren Bestattung und der damit verbundenen Kostenbeteiligung berät das Institut für Anatomie daher auch Angehörige und bietet ihnen zusammen mit den Klinikpfarrern seelsorgerische Unterstützung an.

Wer sich dafür interessiert, seinen oder ihren Körper nach dem Tod der Wissenschaft zur Verfügung zu stellen, kann sich direkt an das Institut für Anatomie* wenden.

*Institut für Anatomie
Ansprechpartnerin: Gudrun Mikus (Sekretariat)
Tel.: 0201-723-4381
Mail: gudrun.mikus@uk-essen.de

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Neues Forschungsnetzwerk zum Thema Autophagie https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1375 1375 Thu, 14 Jul 2022 10:02:35 +0200 Dr. Silvia Vega-Rubin-de-Celis, Nachwuchsgruppenleiterin der Arbeitsgruppe "Autophagie bei Krebs" am Institut für Zellbiologie (Tumorforschung) an der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen und am Universitätsklinikum Essen, möchte ein Netzwerk von Forschenden zum Thema Autophagie aufbauen. Promovierenden, Post-Docs, Gruppenleiter:innen und Professor:innen im Ruhrgebiet, die sich für einen der Teilbereiche der Autophagie (Makroautophagie, selektive Autophagie, Chaperon-vermittelte Autophagie) interessieren, sind eingeladen, dem Netzwerk beizutreten.


Innerhalb des Forschungsnetzwerks besteht dann die Möglichkeit (i) sich gegenseitig bei der Interpretation von Autophagie-Daten zu unterstützen, (ii) Erfahrungen, Protokolle, Methoden und Reagenzien untereinander auszutauschen und (iii) die Grundlage für gemeinsame Forschungsideen und Projekte schaffen.
Einzelheiten können Interessierte bei Dr. Silvia Vega-Rubin-de-Celis erfahren. Derzeit ist geplant, dass es regelmäßige digitale Treffen via zoom geben soll, bei denen jeweils ein eingeladener Gast und ein:e lokale:r Redner:in teilnehmen. Vorläufiger Starttermin ist Mittwoch, der 14. September um 12 Uhr mittags. ]]>
Neues Förderprogramm für habilitierte Fachärzt:innen: Advanced Clinician Scientist-Programm UMEA2 startet https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1372 1372 Thu, 14 Jul 2022 10:00:14 +0200 Wenn Ärzt:innen neben ihrer Arbeit in der Klinik zusätzlich forschen möchten, benötigen sie zeitlichen und finanziellen Freiraum. Seit 2019 baut die Medizinische Fakultät der Universität Duisburg-Essen (UDE) daher die von der Deutschen Forschungsgemeinschaft geförderte Clinician Scientist Academy der Universitätsmedizin Essen (UMEA) auf. Diese fördert insbesondere forschende Ärzt:innen während der Facharztausbildung. Das neue Advanced Clinician Scientist-Programm UMEA2 bietet zusätzlich ab Januar 2023 habilitierten Fachärzt:innen die Möglichkeit, eine eigene Arbeitsgruppe aufzubauen und sich parallel zu ihrer klinischen Tätigkeit wissenschaftlich weiter zu qualifizieren. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) fördert das Programm in der ersten Förderperiode mit rund 1,25 Mio. Euro für die nächsten 2 Jahre. Insgesamt werden für das Programm in den nächsten 10 Jahren rund 11 Millionen Euro zur Verfügung stehen.
Das Programm richtet sich an Fachärzt:innen, die ihre Habilitation bereits abgeschlossen haben, bzw. innerhalb des nächsten Jahres beenden werden. Voraussetzung für eine Förderung sind herausragende wissenschaftliche Leistungen (Publikationen, Drittmitteleinwerbungen) während der Facharztausbildung. Das Programm ist auf 6 Jahre angelegt. Die Förderung umfasst Freistellungszeiten für Forschung von im Durchschnitt 50 Prozent sowie ein begleitendes Mentoring- und Qualifizierungsprogramm. Außerdem erhalten die Teilnehmenden finanzielle Unterstützung, um eigene Mitarbeiter:innen einzustellen und ein Seed Funding als Startkapital für die Forschung.
„Wir freuen uns sehr als eine von acht Medizinischen Fakultäten in Deutschland diese großartige Förderung durch das BMBF erhalten zu haben. Mit dem neuen Förderprogramm UMEA² können wir herausragenden Advanced Clinician Scientists eine längerfristige Perspektive an der Universitätsmedizin bieten, um exzellente Köpfe an uns zu binden, die wir für die Medizin von Morgen dringend brauchen“ sagt Prof. Dr. Ulrike Bingel, Leiterin des Programms, Sprecherin des SFB/TRR 289 und Leiterin des Zentrums für universitäre Schmerzmedizin.
„Unsere Medizinische Fakultät hat sich schon sehr früh für den wissenschaftlichen Nachwuchs engagiert und wir freuen uns, dass wir nun auch habilitierte Ärzt:innen fördern können“, so Prodekanin Prof. Dr. Anke Hinney, stellvertretende Leiterin des UMEA-Programmes.
Unter dem Dach von UMEA sind inzwischen vier Förderlinien vereint: drei für forschende Mediziner:innen (Clinician Scientists) und eine für Naturwissenschaftler:innen in der Medizin (Medical Scientists). So kann die Medizinische Fakultät der UDE gemeinsam mit der Universitätsmedizin Essen geeignete Fördermaßnahmen für forschungsinteressierte Ärzt:innen und Naturwissenschaftler:innen auf allen Karrierestufen von der Promotion bis zur Professur anbieten.

Weitere Informationen: https://www.uni-due.de/med/umea
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Melanomforschung: Immunantwort trotz Ruhezustand https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1373 1373 Wed, 13 Jul 2022 09:01:40 +0200 Der schwarze Hautkrebs (Melanom) gehört zu den tödlichsten Hautkrebsarten. Das körpereigene Immunsystem kann Melanomzellen erkennen und zerstören, allerdings ist die Immunantwort häufig zu schwach, um das Wachstum des Tumors aufzuhalten. Derzeit werden in klinischen Studien neue immunmodulierende Medikamente getestet, die lokal zum Einsatz kommen, wenn der Tumor bereits Metastasen gebildet hat. Solche Medikamente werden direkt in die Metastasen injiziert und sollen die Immunantwort dort gezielt verstärken.
Das größte Hindernis bei solchen Therapieansätzen ist, dass sich die Tumorzellen verändern und resistent gegen körpereigene Immunantwort werden. Die Ursache für die Resistenz gegenüber der körpereigenen Immunantwort wurde bisher vor allem in der enormen Plastizität der Melanomzellen vermutet, die es ihnen ermöglicht, in eine Art Ruhephase zu wechseln und sich dadurch dem Angriff des Immunsystems entziehen. Vor allem während einer medikamentösen Behandlung wechseln die Tumorzellen rasch in die Ruhephase und werden zu sogenannten Persister-Zellen. Ein Forschungsteam des SFB 1430 der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen und des Deutschen Konsortiums für Translationale Krebsforschung (DKTK), Partnerstandort Essen/Düsseldorf hat nun im renommierten „Journal for ImmunoTherapy of Cancer” eine Studie veröffentlicht, die allerdings zeigt, dass das Immunsystems auch Persister-Zellen erkennen und angreifen kann, was Hoffnung für die Krebstherapie mit immunmodulierenden Medikamenten macht.
Die Forschenden haben Tumorzellen aus Metastasen von Melanompatienten mit einem neuen immunmodulatorischen Medikament (RIG-I Agonist) behandelt und anschließend die Auswirkungen auf das Überleben, den Phänotyp und die Differenzierung der Melanomzellen im Detail untersucht. „Wir konnten zeigen, dass die Melanomzellen während dieser Behandlung aus dem aktiven Wachstum in einen de-differenzierten Ruhezustand wechselten. Die ruhenden Persister-Zellen konnten aber trotzdem von Tumor-infiltrierenden Lymphozyten erkannt werden”, erklärt Prof. Dr. Annette Paschen, Leiterin der AG Molekulare Tumorimmunologie an der Klinik für Dermatologie des Universitätsklinikums Essen. Das Fazit des Autor:innenteams: „Unsere Ergebnisse zeigen, dass diese Art der immunmodulierenden Medikamente ein sinnvoller Therapieansatz bei der Behandlung von fortgeschrittenem schwarzen Hautkrebs sein können und hoffen, dass die laufenden klinischen Studien die Wirksamkeit ebenfalls bestätigen.”

Link zur Originalpublikation:
Thier B, Zhao F, Stupia S, et al. Innate immune receptor signaling induces transient melanoma dedifferentiation while preserving immunogenicity. Journal for ImmunoTherapy of Cancer 2022;10:e003863. doi: 10.1136/jitc-2021-003863. https://jitc.bmj.com/content/10/6/e003863.long




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Jetzt bewerben: Habilitandinnen-Förderprogramm https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1370 1370 Tue, 12 Jul 2022 08:22:32 +0200
Bewerbungsschluss ist der 1. September 2022.
Mehr unter: http://www.uni-due.de/med/gleichstellung/habilitandinnenfoerderung ]]>
Prof. Dr. Dr. Gerd Heusch in Academia Europaea aufgenommen https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1371 1371 Mon, 11 Jul 2022 15:54:17 +0200 Um die Ehrungen zu zählen, die UDE-Professor Gerd Heusch erhalten hat, braucht es schon sechs Hände. Das Bundesverdienstkreuz erhielt der Herzinfarktforscher ebenso wie den Verdienstorden des Landes NRW oder den Distinguished Leader Award der International Society for Heart Research. Er ist Fellow des Royal College of Physicians in London und Mitglied in vielen weiteren wichtigen Vereinigungen weltweit – nun auch in der Academia Europaea (AE). Mit der Aufnahme werden seine herausragenden Forschungsleistungen gewürdigt, und Heusch darf nun hinter seinem Namen den Zusatz „M.A.E.“ führen: Member of Academia Europaea.
Heusch (67) ist Direktor des Instituts für Pathophysiologie am Universitätsklinikum Essen. Seine Forschungen befassen sich mit Funktionsstörungen und krankhaften Veränderungen des Herzens und seiner Kranzgefäße, darunter Angina pectoris, Herzinfarkt und Herzinsuffizienz, vor allem aber mit der Frage, wie eine Unterversorgung des Herzmuskels mit Blut und Sauerstoff frühzeitig entdeckt und behoben werden kann und die Folgen verringert werden können.

Der Spitzenforscher hat bisher mehr als 600 Arbeiten in angesehenen internationalen Zeitschriften veröffentlicht. Er zählt zu den meistzitierten Wissenschaftlern seines Fachs. Ihm ist es mitzuverdanken, dass es heute an Krankenhäusern so genannte Chest Pain Units gibt, Spezialambulanzen zur Überwachung von Menschen mit unklarem Brustschmerz.
In der AE wird Professor Heusch in der Sektion Clinical and Veterinary Science mitwirken.
Die Academia Europaea wurde 1988 auf Initiative der britischen Royal Society und anderer nationaler Akademien gegründet. Zu ihren Zielen gehört es, europäische und internationale Forschung interdisziplinär zu fördern sowie Regierungen und internationale Organisationen in wissenschaftlichen Fragen zu beraten. Sie hat mehr als 4.500 Mitglieder, darunter führende Fachleute aus den Bereichen Naturwissenschaft und Technik, Biowissenschaften und Medizin, Mathematik, Geistes- und Sozialwissenschaften, Wirtschaft und Recht. 72 von ihnen wurden bereits mit dem Nobelpreis ausgezeichnet. Auch die Gutachter:innen für die EU Horizon-Projekte kommen oft aus den Reihen der AE.
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Größte deutsche Impfstudie: Mögliche Ursache für Durchbruchinfektionen https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1369 1369 Mon, 11 Jul 2022 09:36:18 +0200 Die Impfung gegen das SARS-CoV-2-Virus schützt vor COVID-19. Wie gut, hängt aber von der Stärke der Antikörperantwort ab, die der Körper gegen das Virus entwickelt – und das ist von Mensch zu Mensch verschieden. Das zeigt die größte deutsche Impfstudie zu COVID-19, die ein Forschungsteam der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen (UDE) seit über einem Jahr am Universitätsklinikum Essen durchführt.
Unter der Leitung des Instituts für Pharmakogenetik (Direktor: Prof. Dr. Winfried Siffert) und des Instituts für Virologie (Direktor: Prof. Dr. Ulf Dittmer) wurden ab dem Frühjahr 2021 mehr als 2.500 Beschäftigte der Universitätsmedizin Essen in diese Studie aufgenommen und kontinuierlich untersucht. Es wurden regelmäßig nach der Erst-, Zweit-, und Drittimpfung Blutproben entnommen und die Menge der Antikörper gegen das SARS-CoV-2-Virus bestimmt, der sogenannte Antikörpertiter. Zusätzlich beantworteten die Teilnehmenden Fragen zu ihrem Gesundheitszustand und ob Corona-Infektionen trotz Impfung auftraten.
Seine ersten Studienergebnisse hat das Forschungsteam jetzt in der renommierten Fachzeitschrift „Frontiers in Immunology“ publiziert, in die die Daten von 1391 Teilnehmenden eingeflossen sind. Im Zeitraum von Ende November 2021 bis Anfang März 2022 infizierten sich trotz Boosterimpfung 102 Personen (7%) mit der SARS-CoV-2 Omikron-Variante. Die meisten Infektionen erfolgten im privaten Umfeld und nicht am Arbeitsplatz im Krankenhaus. „Das Gute an der Nachricht ist“, so Prof. Siffert, „dass bei allen Infizierten die Erkrankung nur kurz dauerte und milde verlief, ähnlich wie bei einer Erkältung. Niemand musste im Krankenhaus behandelt werden. Wir sehen also bestätigt, dass man nach Booster-Impfung trotz Infektion vor einem schweren Verlauf geschützt ist.“
Das Forschungsteam ging auch der Frage nach, wer von einer Durchbruchinfektion betroffen war. „Alter, Geschlecht, Vorerkrankungen oder ähnliches haben hier keine Rolle gespielt“, so Prof. Dittmer. „Allerdings hatten Infizierte im Vergleich zu Nicht-Infizierten niedrigere Antikörpertiter, haben also schlechter auf die Impfung angesprochen – warum ist Gegenstand weiterer Untersuchungen.“
Auch die sogenannte Neutralisierungsfähigkeit der Antikörper wurde im Rahmen der Studie untersucht. Sie misst, wie gut die Antikörper das Virus binden und es an der Infektion von Zellen hindert. Hier fiel ein weiterer Unterschied auf: Das Blutserum von Infizierten konnte die Virusvariante Omikron deutlich schlechter neutralisieren, als dies bei Nicht-Infizierten der Fall war. Die Ursache liegt neben der geringeren Antikörperzahl vermutlich in der Beschaffenheit der Antikörper. Auch diesen Punkt will das Essener Team zukünftig näher untersuchen.

Link zur Originalpublikation:
Möhlendick B, &#268iu&#269iulkait&#279 I, Elsner C, Anastasiou OE, Trilling M, Wagner B, Zwanziger D, Jöckel K-H, Dittmer U and Siffert W (2022) Individuals With Weaker Antibody Responses After Booster Immunization Are Prone to Omicron Breakthrough Infections. Front. Immunol. 13:907343. doi: 10.3389/fimmu.2022.907343; https://www.frontiersin.org/articles/10.3389/fimmu.2022.907343
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Retreat des SFB/TR 296 LOCOTACT erstmalig in Präsenz https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1368 1368 Fri, 08 Jul 2022 07:37:40 +0200 Der durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) geförderte Sonderforschungsbereich/Transregio (SFB/TR) 296 „Lokale Kontrolle der TH-Wirkung“ („Local control of TH action“, LOCOTACT) besteht seit Sommer 2020. Kernziel ist die Erforschung molekularbiologischer Prozesse und des Einflusses der lokalen Schilddrüsenhormonwirkung in den Zielorganen Gehirn, Herz und Leber.
Nun kamen die Mitglieder des Forschungsverbundes (pandemiebedingt) erstmalig in Präsenz zu einem wissenschaftlichen Retreat zusammen. Vom 08.06. – 11.06.2022 trafen sich die „LOCOTACTler:innen“ im westfälischen Münster, um an vier Tagen intensiv die bisherigen Forschungsresultate zu präsentieren und zu diskutieren. Somit lernten sich auch die meisten der rund 90 Wissenschaftler:innen zum ersten Mal persönlich kennen.

Natürlich stand dabei auch der Blick nach vorn und die Planung zukünftiger Projekte im Vordergrund. Jedes einzelne der 21 Teilprojekte bekam dabei Gelegenheit seine Ergebnisse vorzustellen.
Das Forschungskonsortium legt einen besonderen Schwerpunkt auf die Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses – im integrierten Graduiertenkolleg werden 21 naturwissenschaftliche Doktorand:innen, 10 medizinische Doktorand:innen, 4 Clinician Scientists und 23 PostDocs unterstützt. Die Nachwuchsforscher:innen stellten auf rund 40 Postern Zusammenfassungen ihrer Projekte vor. Dabei wurden die besten Vorstellungen mit Posterpreisen geehrt.

Sprecherin des SFB/TR 296 ist Prof. Dr. Dr. med. Dagmar Führer-Sakel, Direktorin der Klinik für Endokrinologie, Diabetologie und Stoffwechsel am Universitätsklinikum Essen. Neben Kliniker:innen und Grundlagenwissenschaftler:innen der Universität Duisburg-Essen (UDE) sind Forschende der Universität zu Lübeck, der Charité – Universitätsmedizin Berlin, der Ludwig-Maximilians-Universität München sowie Wissenschaftler:innen des Helmholtz Zentrums München, der Universität Leipzig und des Leibniz-Instituts für Analytische Wissenschaften (ISAS) Dortmund Teil des Forschungsverbundes.

Mehr Informationen zum SFB/TR 296 finden Sie hier:
https://www.uni-due.de/crctr296/
https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=993

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Wiedereinstieg nach der Elternzeit: Willkommen zurück! https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1367 1367 Tue, 05 Jul 2022 10:17:44 +0200


Mehr dazu unter: https://www.uni-due.de/med/gleichstellung/willkommen ]]>
Veröffentlichung in „Cell“: Antibiotika der Zukunft https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1366 1366 Mon, 04 Jul 2022 15:52:00 +0200 Bakterielle Infektionen führen jährlich zu hunderttausenden Todesfällen; verstärkt auftretende Antibiotikaresistenzen machen weltweite Pandemien immer wahrscheinlicher. Umso wichtiger ist die Erforschung alternativer Antibiotika. In einer im Fachmagazin „Cell“ veröffentlichten Studie entwickelten Wissenschaftler:innen vom Forschungsinstitut für Molekulare Pathologie in Wien gemeinsam mit der Gruppe von Prof. Dr. Markus Kaiser von der Universität Duisburg-Essen (UDE) neuartige Wirkstoffe, sogenannte BacPROTACs. Sie können gezielt bakterielle Proteine abbauen und Bakterien somit unschädlich machen. Perspektivisch können sie gegen jedes bakterielle Protein gerichtet werden und stellen somit eine komplett neuartige Antibiotika-Klasse dar.
Ausgewählte zelluläre Proteine mit individuell entwickelten Designermolekülen gezielt zu zerstören, ist ein neuer Ansatz zur Entwicklung von Chemotherapeutika in der Krebsbehandlung. Eine besonders intensiv erforschte Klasse solcher Proteinabbaumoleküle sind die sogenannten PROTACs (proteolysis targeting chimeras).
In der nun veröffentlichen Studie hat das Wiener Team um Prof. Dr. Tim Clausen gemeinsam mit der UDE-Arbeitsgruppe Kaiser über die Krebstherapie hinausgeschaut: Die von ihnen entwickelte neue Klasse dieser Moleküle, genannt BacPROTACs, ist speziell darauf ausgerichtet, ausschließlich bakterielle Proteine abzubauen. Damit wirken sie gegen Infektionen mit verschiedenen Bakterienklassen, darunter zum Beispiel die Tuberkulose auslösenden Mycobakterien.
Menschen und Tieren hingegen können die neuen Wirkstoffe nichts anhaben: Der Mechanismus, über den sie Proteine abbauen, kommt ausschließlich in Bakterien vor. „Da es sich um einen neuartigen Ansatz zur Bekämpfung bakterieller Infektionen handelt, gegen den noch keine Resistenzen bestehen, könnten BacPROTACs insbesondere dann eingesetzt werden, wenn konventionelle Antibiotika nicht mehr wirken“, so Kaiser.
Da BacPROTACs prinzipiell gegen jedes bakterielle Protein gerichtet werden können, bilden sie das Fundament für eine dringend benötigte neue Antibiotika-Klasse.

Link zur Originalveröffentlichung:
BacPROTACs mediate targeted protein degradation in bacteria
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Studien zu Essstörungen: Gen beeinflusst Gewicht und Magersucht https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1364 1364 Fri, 01 Jul 2022 11:17:40 +0200 Neben Umweltfaktoren beeinflussen auch die Gene die Wahrscheinlichkeit, an einer Essstörung zu erkranken. Wissenschaftler:innen der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen (UDE) haben nun jeweils fast 200 Proband:innen untersucht, die entweder von einer Magersucht (Anorexia nervosa) oder extremem Übergewicht betroffen waren. Beim Vergleich genetischer Marker fiel vor allem ein Gen auf, von dem gleich 25 Varianten identifiziert werden konnten: das Gen für PTBP2. Dieses Gen könnte vor allem bei Männern einen ausgeprägten Einfluss auf die Regulierung des Körpergewichts haben. Die Forscher:innen haben ihre Erkenntnisse kürzlich in „Translational Psychiatry“ veröffentlicht.
„PTBP2 scheint das Körpergewicht und die Magersucht gleichermaßen zu beeinflussen“, erklärt Prof. Dr. Anke Hinney, Leiterin der Forschungsabteilung Molekulargenetik an der Klinik für Psychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie des Kindes- und Jugendalters des LVR-Klinikums Essen. „Eine frühere Studie hat gezeigt, dass die Expression von PTBP2 bei Patient:innen mit Adipositas höher ist als bei normalgewichtigen Kontrollpersonen.
Die Forschenden kommen zu dem Schluss, dass PTBP2 mit vielen weiteren Genen in Wechselwirkung steht, die entscheidend für die Regulierung des Körpergewichts sind. Bei Männern dürfte PTBP2 zudem eine größere Rolle spielen, vermuten die Autor:innen, weil bei ihnen eine größere Zahl an Varianten für die Gewichtsregulation relevant ist als bei Frauen.
Yiran Zheng, Doktorandin in der Molekulargenetik, betont, dass es keinen unmittelbaren Zusammenhang zwischen den beschriebenen genetischen Veränderungen und der Entwicklung einer Essstörung gibt: „Darüber entscheidet nicht nur ein einziges Gen. Aber wir wissen, dass sowohl Anorexia nervosa, also Magersucht, als auch ein hoher BMI in hohem Maße vererbbar sind. Deshalb ist PTBP2 für uns ein weiterer Ansatzpunkt, um die genetischen Faktoren genauer zu betrachten.“

Link zur Originalpublikation:
PTBP2 - a gene with relevance for both Anorexia nervosa and body weight regulation

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Prof. Dirk Schadendorf mit Fleur Hiege-Gedächtnispreis geehrt https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1365 1365 Fri, 01 Jul 2022 10:20:06 +0200

Weitere Informationen
https://hautkrebsstiftung.de/pressetexte/



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Kleinhirn unter Strom: 5 Millionen für die Erforschung der transkraniellen Gleichstromstimulation https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1363 1363 Wed, 29 Jun 2022 10:52:12 +0200 Erkrankungen des Kleinhirns führen typischerweise zu Einschränkungen der Koordination von Bewegungen. Ein möglicher Behandlungsansatz könnte die transkranielle Gleichstromstimulation sein. Bei der Gleichstromstimulation wirkt ein elektrischer Strom durch die Schädeldecke auf das Gehirn. Was erst einmal unangenehm klingt, ist ein gut verträglicher Eingriff und wird bereits bei der Behandlung von Schmerzen und Depressionen eingesetzt. Die Effekte sind aber variabel und oft schwer zu reproduzieren. Ein internationales Forschungsteam aus Berlin, Dortmund, Dresden, Essen, Greifswald, Leipzig und Kopenhagen (Dänemark) will gemeinsam die individuellen Effekte der Gleichstromstimulation besser verstehen. Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) fördert ihr Vorhaben mit rund 5 Millionen Euro als Forschungsgruppe MeMoSLAP*/FOR 5429 ab Januar 2023 über einen Zeitraum von vier Jahren. Die Federführung des Projekts liegt bei der Universitätsmedizin Greifswald unter der Leitung von Prof. Dr. Agnes Flöel, Leiterin der Klinik für Neurologie und Sprecherin der Forschungsgruppe. Prof. Dagmar Timmann leitet ein Teilprojekt an der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen und wird dabei von Kollegen aus Israel und Halle unterstützt.
„Bei der Gleichstromstimulation wird ein schwacher elektrischer Strom über Elektroden durch den Schädelknochen an die Nervenzellen des Gehirns weitergegeben“, erklärt Prof. Dr. Opher Donchin, Abteilung für Biomedizinische Technik und Zlotowski Center for Neuroscience an der Ben-Gurion-Universität des Negev, Be'er Sheva, Israel. „Das verändert die Erregungsweiterleitung und hat verschiedene Effekte, die darüber hinaus von Mensch zu Mensch sehr variabel ausfallen können.“ Eine wichtige Ursache dafür sehen die Forschenden in der individuellen Kleinhirnanatomie. Werden diese individuellen Effekte systematisch erfasst und untersucht, lassen sich möglicherweise Vorhersagen darüber treffen, welche Patienten besonders von dieser Art der Therapie profitieren würden. „Wir wollen experimentelle und klinische Anwendungen von Gleichstromstimulation verbessern“, so Dr. Andreas Deistung, Bereich Medizinphysik am Universitätsklinikum Halle (Saale). Prof. Dr. Agnes Flöel ergänzt: „Dies wird es uns in Zukunft erlauben Gehirnnetzwerke von Patient:innen mit Funktionsstörungen nach Schlaganfall, Demenz, Depression oder Schizophrenie gezielt positiv zu beeinflussen.“

„In Essen werden wir die sogenannte Blinkreflex-Konditionierung verwenden, um die Effekte der Gleichstromstimulation des Kleinhirns zu untersuchen“, erklärt Prof. Dr. Dagmar Timmann, Leiterin der Arbeitsgruppe Experimentelle Neurologie an der Klinik für Neurologie der Universitätsmedizin Essen. Dieser einfache motorische Lernvorgang ist stark vom Kleinhirn abhängig und die dazugehörigen Areale im Kleinhirn sind gut bekannt. Darüber hinaus nimmt die Fähigkeit, den Blinkreflex zu konditionieren mit zunehmendem Alter ab und ist bei Kleinhirnerkrankungen gestört. „Deshalb ist es ein ideales Modell, um die individuellen Faktoren von Gleichstromstimulation auf motorische Lernvorgänge zu untersuchen“, so Prof. Timmann.

*MeMoSLAP: Modulation neuronaler Netzwerke für Lernen und Gedächtnis durch transkranielle Gleichstromstimulation: Systematische Untersuchung über die menschliche Lebensspanne




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Brustkrebsvorsorge: KI verbessert Diagnose https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1362 1362 Mon, 27 Jun 2022 12:53:02 +0200 Wenn Künstliche Intelligenz (KI) zusammen mit Radiolog:innen eingesetzt wird, können in der Brustkrebsvorsorge bessere Ergebnisse erzielt werden, als wenn jede Seite allein arbeitet. Zu diesem Schluss kommt eine neue Studie. Forschende des US-Amerikanischen Memorial Sloan Kettering Cancer Center, der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen (UDE), des Universitätsklinikums Essen und des Deeptech-Unternehmens Vara präsentieren in der jüngsten Ausgabe der Fachzeitschrift „The Lancet Digital Health” einen neuartigen, komplementären Einsatz von KI, der Radiolog:innen beim Mammographie-Screening unterstützt.
Die Studie prüfte die Leistung eines KI-basierten Ansatzes anhand von Mammographien von mehr als 100.000 Frauen in Deutschland, darunter mehr als 4.400 mit der Diagnose Brustkrebs. Die Sensitivität der Untersuchungsmethode konnte in einigen Fällen um bis zu 7,2 Prozentpunkte verbessert werden.
Der neue Ansatz kombiniert die Stärken von Radiolog:innen und KI, indem die Mammographien von Fall zu Fall von der einen oder der anderen Partei befundet werden. Das bedeutet: Weil sie enorm schnell arbeitet, analysiert die KI zunächst alle Datensätze. Wenn die KI keine klare Entscheidung treffen kann, übergibt sie die Entscheidung den menschlichen Expert:innen. Zusätzlich gibt es noch ein sogenanntes Sicherheitsnetz, das die Radiolog:innen unterstützt. Es wird immer dann aktiv, wenn die Ergebnisse der KI nicht mit den Ergebnissen der Mediziner:innen übereinstimmen. „Auf diese Weise können auch potenziell übersehene Karzinome entdeckt werden“, erklärt Prof. Dr. Lale Umutlu, stellvertretende Direktorin des Instituts für Diagnostische und Interventionelle Radiologie und Neuroradiologie am UK Essen.
Herkömmliche computergestützte Detektionssystemen (CAD) weisen oft hohe Falsch-Positiv-Raten auf. Deshalb könnte es sich als zielführender erweisen, wenn die KI stattdessen unsichere Entscheidungen Menschen überlässt. Neben der erhöhten Sensitivität gibt es einen weiteren Vorteil: Die neue Methodik kann den Arbeitsaufwand für die befundenden Radiolog:innen erheblich verringern.
Bisherige Ansätze konzentrierten sich darauf, im Screening ausschließlich KI einzusetzen und der KI die Interpretation der Mammographien komplett zu überlassen. Solche stand-alone-Ansätze schienen zwar zunächst als der vielversprechendste Weg im klinischen Umfeld, wurden jedoch bei Patient:innen und auch in Fachkreisen kritisch diskutiert.
Prof. Dr. Lale Umutlu unterstreicht: „Unsere Studie zeigt, dass KI nicht dazu gedacht ist, Fachleute zu ersetzen. Sie kann uns aber dabei unterstützen, genauere Diagnosen zu stellen und dadurch langfristig auch die Patientenversorgung verbessern."

Link zur Originalveröffentlichung:
Combining the strengths of radiologists and AI for breast cancer screening: a retrospective analysis


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Organschäden nach Mangeldurchblutung: Warum Zellen trotz erneuter Sauerstoffversorgung absterben https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1361 1361 Mon, 27 Jun 2022 08:00:00 +0200 Wird Gewebe im Körper nicht mehr ausreichend durchblutet, spricht man in der Medizin von einer Ischämie. Um das Absterben betroffener Zellen zu verhindern, sollte die Durchblutung schnellstmöglich wiederhergestellt werden (Reperfusion). Leider kann Gewebe durch eine solche Reperfusion geschädigt werden. Dieser sogenannte Ischämie-Reperfusionsschaden (IRI) ist ein häufiger Grund für Schlaganfälle sowie Komplikationen nach Organtransplantationen – und aktuell kann dies nicht behandelt werden. Forschende der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen (UDE) möchten Abhilfe schaffen und suchen als Teil des FERROPath-Konsortiums nach neuen Therapiewegen. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) unterstützt das Konsortium ab Juli 2022 für 3 Jahre mit knapp 3 Millionen Euro. An den Essener Standort fließen davon rund 350.000 Euro.
Jedes Jahr leiden allein in Europa mehr als 1 Millionen Menschen an den Folgen eines Ischämie-Reperfusionsschadens. Beispielsweise nach einem ischämischen Schlaganfall kann ein IRI schwere Behinderungen zur Folge haben und auch tödlich enden.

Zu einer IRI-bedingten Gewebeschädigung kann es auf mehreren Wegen kommen. „In unserem Teilprojekt konzentrieren wir uns auf die sogenannte Ferroptose – eine Form des Zelltods, bei der Eisen eine entscheidende Rolle spielt“, sagt Junior-Prof. Dr. Ana I. Casas von der Klinik für Neurologie des Universitätsklinikums Essen (UK Essen). Das nach diesem wichtigen Spurenelement benannte FERROPath-Konsortium wird vor allem jene Verletzungen untersuchen, die in Gehirn, Niere, Lunge und Leber durch einen Ischämie-Reperfusionsschaden entstehen. „Wenn wir die dort ablaufenden Mechanismen hinreichend verstehen lernen, könnten wir neue Therapien entwickeln und einschätzen, wie erfolgreich diese wären“, erläutert die Neuropharmakologin.

Jun.-Prof. Dr. Casas leitet das Essener Teilprojekt 6 („Die Rolle des nicht-zellautonomen ferroptotischen Zelltods bei akuter Hirnischämie“) mit Prof. Dr. Christoph Kleinschnitz, Direktor der Klinik für Neurologie des UK Essen. Koordinatorin und Leiterin des FERROPath-Konsortiums ist Prof. Dr. Maria Fedorova von der Technischen Universität Dresden (TU Dresden). Im Konsortium engagieren sich neben Essener Wissenschaftler:innen auch Fachleute der Technischen Universität Dresden, des Universitätsklinikums Dresden, des Helmholtz Zentrums München und der Universität Regensburg. ]]>
Hirnschädigung bei Neugeborenen: Forscherinnen aus Essen ebnen Weg zu effektiveren Therapien https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1360 1360 Fri, 24 Jun 2022 12:00:00 +0200 Kommt es während der Geburt zu einem Mangel an Sauerstoff, kann das Gehirn eines Neugeborenen schwer geschädigt werden. Der Sauerstoffmangel könnte zu Behinderungen führen und auch zum Tod im Kindesalter. Eine der häufigsten Hirnschädigungen ist die hypoxisch-ischämische Enzephalopathie (HIE). Leider gibt es gegen die HIE bisher nur bedingt effektive Therapien. Forschende der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen (UDE) möchten einen neuen Ansatz verfolgen, der am Ende zu besseren HIE-Therapien führen könnte. Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) unterstützt das Vorhaben für 3 Jahre mit rund 500.000 Euro.
Geleitet wird das Forschungsprojekt von PD Dr. Josephine Herz von der Klinik für Kinderheilkunde I und PD Dr. Jadwiga Jablonska von der Klinik für Hals-, Nasen-, Ohrenheilkunde – beide am Universitätsklinikum Essen (UK Essen). Im Fokus der Forscherinnen steht eine besonders potente und häufig vorkommende Art von Immunzelle, der neutrophile Granulozyt, kurz Neutrophiler. Bisher ging man davon aus, dass Neutrophile eine schädigende Rolle bei einer durch Sauerstoffmangel verursachten Hirnschädigung innehaben. „Mit unserem Team haben wir aber herausgefunden, dass sich Neutrophile enorm verändern können und dadurch vielleicht sogar verletzten Zellen des Gehirns helfen, sich nach einer Schädigung zu regenerieren“, sagt PD Dr. Herz. Dank der DFG-Förderung kann das Essener Forschungsteam seine Anstrengungen fortsetzen und besser verstehen lernen, wann, wo und wie Neutrophile im Fall einer solchen Hirnschädigung aktiv werden.

Mit ihren Arbeiten zu Neutrophilen in der neonatalen Hirnschädigung begann PD Dr. Herz bereits Ende 2017. Durch eine interdisziplinäre Veranstaltung der Medizinischen Fakultät der UDE, das sogenannte Winterseminar, lernte sie PD Dr. Jablonska Anfang 2019 kennen, eine Expertin für Neutrophil-Heterogenität. Gemeinsam veröffentlichten sie im Fachmagazin „Brain, Behavior and Immunity“ eine Studie zur Dynamik, Plastizität und Funktion der Neutrophilen bei akuter Neurodegeneration nach neonataler Hypoxie-Ischämie. Erkenntnisse daraus und weitere Zeitverlaufsanalysen führten zum nun geförderten Projekt. Mehr Details zu dem vielversprechenden Forschungsvorhaben „Das regenerative Potenzial neutrophiler Granulozyten in der neonatalen hypoxisch-ischämischen Hirnschädigung“ hat die DFG in ihrem Informationsportal GEPRIS veröffentlicht.**

* Link zur Studie „Neutrophil dynamics, plasticity and function in acute neurodegeneration following neonatal hypoxia–ischemia“: http://doi.org/10.1016/j.bbi.2020.12.012

** GEPRIS-Link: http://gepris.dfg.de/gepris/projekt/494550180?context=projekt&task=showDetail&id=494550180& ]]>
Medizinischer Fakultätentag in Essen: Den Wandel in der Universitätsmedizin gestalten https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1359 1359 Tue, 21 Jun 2022 09:17:47 +0200 Führungskräfte aus der Universitätsmedizin sowie Vertreter der Gesundheits- und
Wissenschaftspolitik, der Wirtschaft und der Presse kamen am 16./17. Juni in Essen zusammen, um zu diskutieren, wie man die Herausforderungen der Universitätsmedizin im 21. Jahrhundert meistern kann. Gastgeber war in diesem Jahr die Medizinische Fakultät der Universität Duisburg-Essen.
Die COVID-19 Pandemie hat die Universitätsmedizin als Leistungsträger des Gesundheitssystems und als Innovationszentrum sichtbar gemacht. Dennoch bleiben für die Gestaltung des medizinischen Wandels große Herausforderungen.
Als eine der wichtigen offenen Fragen nannte Professor Dr. Matthias Frosch, Präsident des Medizinischen Fakultätentags (MFT), in seiner Eröffnungsrede die Weiterentwicklung der medizinischen Ausbildung und vor allem die Novellierung der Ärztlichen Approbationsordnung. Die Fakultäten erwarten von Bund und Ländern ein klares Startsignal, wie die inhaltlich guten Vorschläge umgesetzt werden können. Auch Bundesgesundheitsminister Professor Dr. Karl Lauterbach hob in seiner Begrüßungsansprache „die Reform der Ärztlichen Approbationsordnung, die ich gerne voranbringen möchte“, hervor.
Im Fokus stand ebenfalls die Frage, wie die Digitalisierung der Medizin so genutzt werden kann, dass sie zur bestmöglichen Versorgung von Patient:innen beiträgt. Hervorgehoben wurde von verschiedener Seite die Forderung, die Ausbildung von Studierenden so zu gestalten, dass diese nicht auf ein bestehendes, sondern auf ein künftiges Gesundheitssystem vorbereitet werden. „Auf dem diesjährigen Fakultätentag wurde zu Recht die Forderung erhoben, die Lehre interprofessionell zu gestalten. Mediziner:innen und die verschiedenen Gesundheitsberufe, aber auch Informatiker:innen müssen miteinander und voneinander lernen. Hierdurch muss eine veränderte Kultur der gegenseitigen Achtung und der Einsicht in einen gemeinsamen Nutzen geschaffen werden“, so Professor Frosch.
Ebenfalls diskutiert wurde die Frage, welchen zentralen Beitrag die Universitätsmedizin mit ihrem Aufgabenspektrum in Forschung, Lehre und Patientenversorgung zu den erforderlichen Strukturreformen des Gesundheitssystems im 21. Jahrhundert leisten kann. „Schön ist, dass alle Beteiligten wissen, welche Reformen, insbesondere im Bereich Investitionsfinanzierung und qualitätsorientierter Vergütung, durchzuführen sind. Ein Erkenntnismangel liegt nicht vor. Nun müssen die erforderlichen Maßnahmen umgesetzt werden. Und hierzu müssen alle zusammenarbeiten: Politik, Leistungserbringer, Universitätsmedizin und Versicherungen“, so Dr. Frank Wissing, Generalsekretär des MFT.

Quelle: 83. Ordentlicher Medizinischer Fakultätentag (oMFT) in Essen: Den Wandel in der Universitätsmedizin gestalten ]]>
Das Navi im Spermienschwanz: Proteine im Zick-Zack-Muster halten Spermien auf Kurs https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1357 1357 Fri, 17 Jun 2022 11:00:11 +0200 Nur etwa ein Dutzend der Millionen von Spermien schaffen den langen Weg durch den Eileiter bis zur Eizelle. An diesem Auswahlprozess sind eine Reihe von Faktoren beteiligt. Zwei dieser Faktoren hat die Arbeitsgruppe von Prof. Dr. med. Gunther Wennemuth aus dem Institut für Anatomie der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen nun identifizieren können. Im renommierten FASEB Journal zeigt Dr. Caroline Wiesehöfer, dass für eine erfolgreiche Fortbewegung das Zusammenspiel zwischen einem Ionenkanal im Schwanz der Spermien und einem Protein der Eizelle entscheidend ist.
Spermien bewegen sich zunächst in einer spiralförmigen Bewegung im Uhrzeigersinn zur Eizelle. In der Nähe der Eizelle verändert sich ihr Bewegungsmuster. Das Essener Forschungsteam hat beide Bewegungsarten in 4D mikroskopisch untersucht.
Auf diese Weise konnte Dr. Wiesehöfer nachweisen, dass Spermien von Mäusen, denen ein spezieller Ionenkanal (Catsper) fehlt, nicht mehr in der Lage sind, sich schraubenförmig fortzubewegen. Es war bereits bekannt, dass solche Mäuse nicht mehr fortpflanzungsfähig sind – jetzt wissen die Forschenden mehr über die Ursachen.
Zudem konnte das Forschungsteam um Prof. Wennemuth in Kooperation mit der Yale School of Medicine (New Haven, USA) nachweisen, dass ein bestimmtes Protein der Eizelle das typische Bewegungsmuster von Spermien unterbrechen kann: ZP2 (Zona Pellucida Protein 2). „Die schraubenförmige Bewegung bricht in der Nähe der Eizelle ab. Wir vermuten, dass ZP2 Teil eines wichtigen Lenkungsmechanismus ist, der dem Spermium hilft, die Eizelle zu finden, sobald es näherkommt“, erklärt Prof. Wennemuth.
Einen Großteil ihrer Untersuchungen hat Dr. Wiesehöfer mit der sogenannten digital-holographischen Mikroskopie durchgeführt. „Mit dieser Methode können mobile Zellen in allen Dimensionen im Raum beobachtet werden, also in 4D“, erklärt die Erstautorin. „Das ermöglicht uns ein tiefergehendes Verständnis des komplexen Zusammenspiels zwischen Spermien und Eizellen.“
In einer zeitgleich im renommierten Journal „Nature Communications“ erschienen Publikation zeigen Wiesehöfer und Wennemuth mit ihren Kooperationspartner:innen in Yale, dass die oben erwähnten Catsper Kanäle entlang des Spermienschwanzes miteinander in einem klaren Muster aneinandergereiht sind. „Die Catsper-Ionenkanäle verlaufen doppelreihig in einem strikten Zick-Zack Muster“; erklären Dr. Wiesehöfer und Prof. Wennemuth. „Diese sehr regelmäßige Anordnung der Kanäle ist vermutlich auch der Grund für das schraubenförmige Bewegungsmuster der Spermien.“ Für diese Untersuchungen wurde die Methode der Cryo-Elektronenmikroskopie verwendet. Diese Methode erlaubt eine Auflösung auf fast atomarem Level und liefert damit sehr genaue Bilder von Proteinen.
Die Ergebnisse beider Publikationen sind ein wichtiger Beitrag, sowohl den Vorgang der Befruchtung von Eizellen, als auch die Ursachen für Infertilität (ungewollte Kinderlosigkeit) von Paaren zu verstehen.

Links zu den Originalpublikationen:
Wiesehöfer C, Wiesehöfer M, Dankert JT, et al. CatSper and ist CaM-like Ca2+ sensor EFCAB9 are necessary for the path chirality of sperm. FASEB J. 2022;36:e22288
Y. Zhao , H. Wang , C. Wiesehöfer et. al. 3D structure and in situ arrangements of CatSper channel in the sperm flagellum. Nat. Commun. 2022
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DNA-Austausch zwischen Zellen: Welche Rolle spielen Exosomen in der Entwicklung von Krebs? https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1356 1356 Mon, 13 Jun 2022 12:58:56 +0200 Fast alle Zelltypen sondern Exosomen ab: kleine extrazelluläre Vesikel, die mit Proteinen, RNA und DNA beladen sind. Auf diese Weise können Zellen untereinander kommunizieren und stimmen viele Prozesse ab, wie beispielsweise Zellteilungen. In der Nähe von Tumoren werden solche Exosomen verstärkt abgesondert. „Die darin enthaltenen Biomoleküle verändern die Umgebung von Tumoren und können damit den Verlauf einer Krebserkrankung entscheidend beeinflussen“, so PD Dr. Basant Kumar Thakur von der Kinderklinik III des Universitätsklinikums Essen und Wissenschaftler der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen. Kürzlich ist es ihm mit seinem Team gelungen, die in den Exosomen enthaltene DNA so aufzureinigen, dass sie die genetische Information genau analysieren können.
Dazu haben die Forschenden verschiedene Filtrationsmethoden miteinander gekoppelt und anschließend eine 3D-Bildanalyse durchgeführt. Ihre Methodik präsentiert das Team in der aktuellen Ausgabe von „Cancers“. „Wenn die DNA aus den Exosomen absolut sauber vorliegt, können wir leichter verstehen, welche Botschaften die Exosomen wohin senden“, erklärt PD Dr. Basant Kumar Thakur. „Wir möchten auf diese Weise klären, welche Rolle sie bei Krebsrückfällen, Therapieresistenz und der Bildung von Metastasen spielen.“Anhand der detailliert beschriebenen Aufreinigungstechnik können Wissenschaftler:innen weltweit bessere Einblicke in die DNA-Botschaften der Exosomen gewinnen und auf verschiedenste Fragestellungen hin untersuchen.
Das Forschungsteam hofft außerdem, dass es zukünftig möglich sein wird, Exosomen-DNA als Biomarker bei Flüssigbiopsien zu verwenden. „Noch gibt es zu wenig klinische Studien dazu. Mit unserer neuen Technik wäre es aber relativ leicht möglich, die Exosomen-DNA bei Flüssigbiopsien mit zu untersuchen. Das würde uns wertvolle Daten liefern - zunächst für die Forschung und später hoffentlich auch für die klinische Praxis“, so die Wissenschaftler:innen.

Link zu den Originalveröffentlichungen:
Efficient Small Extracellular Vesicles (EV) Isolation Method and Evaluation of EV-Associated DNA Role in Cell–Cell Communication in Cancer
DNA in extracellular vesicles: from evolution to its current application in health and disease ]]>
PROS: Internationaler, wissenschaftlicher Kongress zur pädiatrischen Radioonkologie fand erstmals in Deutschland statt https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1354 1354 Mon, 13 Jun 2022 12:34:32 +0200 Das WPE war in diesem Jahr Gastgeber des 8. Kongresses der Paediatric Radiation Oncology Society (PROS). Vom 8. bis 11. Juni 2022 waren in Essen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus aller Welt zu Gast. Die jährliche Tagung zur pädiatrischen Radioonkologie wird abwechselnd in Nordamerika, Asien und Europa ausgerichtet und findet dank der hohen Reputation des Westdeutschen Protonentherapiezentrums Essen erstmals in Deutschland statt. Die Eröffnungsreden hielten der Essener Oberbürgermeister Thomas Kufen und Prof. Barbara Albert, die neue Rektorin der UDE.



„Dass die Wahl auf das WPE als Ausrichter gefallen ist, können wir sicherlich als große Anerkennung unserer klinischen und wissenschaftlichen Tätigkeit und unseren Erfahrungen in der Ausrichtung von nationalen und internationalen Fortbildungsveranstaltungen bewerten“, resümiert Prof. Dr. Beate Timmermann, Ärztliche Leiterin des Westdeutschen Protonentherapiezentrums Essen und Direktorin der Klinik für Partikeltherapie an der Universitätsmedizin Essen. ]]>
1. Teil der Medizin-Promotionen 2022: Mehr als ein Drittel der Studierenden mit „magna cum laude“ https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1355 1355 Mon, 13 Jun 2022 11:00:00 +0200 Am 10. Juni 2022 hat die Medizinische Fakultät der Universität Duisburg-Essen (UDE) die erste Promotionsfeier dieses Jahres im Audimax veranstaltet. Dort wurden 54 Doktorandinnen und 47 Doktoranden feierlich ausgezeichnet. Ihre Urkunden erhielten sie von Prof. Dr. Joachim Fandrey, Studiendekan der Medizinischen Fakultät, und Prof. Dr. Gunther Wennemuth, Vorsitzender des Promotionsausschusses.
Zwischen November 2021 bis April 2022 haben 101 Prüflinge das Promotionsverfahren erfolgreich abgeschlossen, davon 86 mit dem Titel „Dr. med.“ (Medizin), 10 mit „Dr. rer. medic.“ (Medizinwissenschaften), 3 mit „Dr. med. dent.“ (Zahnmedizin) und 2 Prüflinge mit dem „PhD“ (Doctor of Philosophy).

Von den Promovend:innen wurden 32 mit „magna cum laude“ (sehr gut) ausgezeichnet; 8 schlossen ihre Promotion gar mit „summa cum laude“ (mit Auszeichnung) ab. 50 Prüflinge bestanden mit „cum laude“ (mit höchstem Lob) und 11 mit „rite“ (in ordnungsgemäßer Weise).

Dr. Anne-Carina Scharf wurde für ihre Dissertation mit dem Titel „Identification of Seniors at Risk' screening and comprehensive geriatric asses-sment predict poor health outcome in older hospitalized patients“ mit dem von der Stiftung Universitätsmedizin gestifteten Promotionspreis der Medizinischen Fakultät ausgezeichnet. Die Doktorarbeit ist unter der Betreuung von Prof. Dr. Dirk Hermann (Klinik für Neurologie) entstanden. Details zum Forschungsthema sind auf unserer Newsseite veröffentlicht worden unter http://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1348. ]]>
Schlaganfall aus dem Nichts - Forschungskonzept und Behandlung des Embolischen Schlaganfalls unbestimmten Ursprungs (ESUS) auf dem Prüfstand https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1353 1353 Fri, 10 Jun 2022 11:30:09 +0200 Bei etwa 20 % aller Schlaganfälle ist die genaue Ursache unklar. Was zunächst als „kryptogene Schlaganfälle“ kategorisiert wurde, wurde 2014 von einer internationalen Arbeitsgruppe als „embolischer Schlaganfall unbestimmten Ursprungs“ (ESUS) definiert. Das Konzept des ESUS basiert auf der Beobachtung, dass die meisten kryptogenen Schlaganfälle einen embolischen Ursprung haben. Die möglichen Quellen dieser Embolien sind vielfältig. Bei manchen Patient:innen bestehen zwei oder mehr potenzielle Schlaganfallursachen gleichzeitig, bei anderen findet sich trotz intensiver Diagnostik keine klare Ursache.


„Die Fortschritte in der Schlaganfallforschung machen es inzwischen möglich, die große Gruppe der ESUS-Patient:innen differenzierter zu betrachten“, so Prof. Dr. Hans Christoph Diener, emeritierter Professor für Neurologie an der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen. Er schlägt gemeinsam mit US-amerikanischen und griechischen Kollegen eine Anpassung des aktuellen ESUS-Konzepts vor. Ihre Erkenntnisse präsentieren die Autoren im renommierten Journal „Nature Reviews Neurology“.
Sie plädieren beispielsweise dafür, dass Patient:innen mit einem persistierenden Foramen ovale (PFO) oder anderen klinischen und/oder anatomischen Hochrisikomerkmalen und dazu jünger als 60 Jahre sind, nicht mehr als ESUS-Fälle betrachtet werden sollten. Das internationale Neurologen-Team schlägt außerdem vor, bei einigen Patient:innen mit ESUS eine EKG-Überwachung durchzuführen, um ein bisher unerkanntes paroxysmalem Vorhofflimmern auszuschließen. Derzeit laufende Studien sollen dabei helfen zu klären, ob Patient:innen mit Vorhofkardiopathien, im Alter von über 75 Jahren und/oder mit Nierenfunktionsstörungen und ESUS von einer oralen Antikoagulation profitieren. Die Experten vermuten nämlich, dass Untergruppen der ESUS-Patient:innenkohorte von einer oralen Antikoagulationstherapie mit NOACs wie Dabigatran, Apixaban oder Rivaroxaban anstelle von Aspirin profitieren könnten, um erneute ischämischen Schlaganfälle zu vermeiden. Diese Ergebnisse für Untergruppen müssen jedoch vor ihrer klinischen Anwendung noch bestätigt werden.
„Die Ergebnisse dieser noch laufenden Studien könnte das Konzept des ESUS verändern, indem neue Untergruppen klar definiert werden können, für die die Behandlungskonzepte angepasst werden“, erklärt Prof. Dr. Hans Christoph Diener. „Solche Untergruppen könnten zum Beispiel Patient:innen mit atrialer Kardiopathie, suprakardialer Atherosklerose oder atrialen Hochfrequenz-Episoden sein.“

Link zur Originalpublikation
Review and update of the concept of embolic stroke of undetermined source
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Melanome: Ruhephase konservieren und Rückfall verhindern https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1352 1352 Wed, 08 Jun 2022 11:19:46 +0200 Das Melanom ist ein Tumor, dessen Zellen sich besonders dynamisch verändern. Ruhephasen und aktive Zellteilung können sich hier schnell abwechseln. Einige Melanomzellen befinden sich in einem eher langsamen Zyklus und scheinen nicht wesentlich zum Krebswachstum beizutragen. Es handelt sich dabei jedoch um Zellen vom sogenannten Persister-Typ, die oft erst während einer Krebsbehandlung in die aktive Zellteilung wechseln. Forschende der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen und des Deutschen Konsortiums für Translationale Krebsforschung (DKTK), Partnerstandort Essen/Düsseldorf, haben in Laborversuchen deshalb eine neue Strategie erfolgreich erprobt und kürzlich im renommierten Journal „Nature Communications“ veröffentlicht. Durch einen neuen Wirkstoff konnten sie im Zellkultur-Modell die Persister-Zellen in der Ruhephase halten und somit angreifbar für eine medikamentöse Behandlung machen.
„Durch den Wechsel aus der Ruhephase in die aktive Zellteilung entweichen diese Persister-Zellen den meisten Krebsmedikamenten. Indem sie dann verstärkt nachwachsen, verursachen sie den Rückfall“, erklärt Prof. Dr. Alexander Rösch aus der Klinik für Dermatologie an der Universitätsmedizin Essen. Was diese Persister-Zellen auf molekularer Ebene kennzeichnet und wie sich der Wechsel zwischen Aktivität und Ruhephase verhindern lässt, hat er mit seinem Forschungsteam der KFO 337 „PhenoTImE“ und kooperierenden Arbeitsgruppen des SFB 1430 nun genauer untersucht.
Die Forschenden sind in den Persister-Zellen auf das Protein KDM5B gestoßen. Wenn es besonders aktiv ist, verharren die Zellen in der Ruhephase. Die Forschenden vermuten: „Um langfristiges Tumorwachstum aufrechterhalten zu können, müssen Melanomzellen das hohe Aktivitätsniveau von KDM5B wieder verlassen.“ Diese Flexibilität unterbanden die Forschenden nun im Labor durch den Wirkstoff Cpd1. Sie beobachteten einen weiteren vielversprechenden Effekt: Unter Einfluss von Cpd1 konnte ein zusätzlich verabreichtes Krebsmedikament seine volle Wirkung entfalten. „Diese Doppelschlag-Strategie könnte ein großer Fortschritt für die Krebstherapie werden. Der nächste Schritt muss aber zunächst sein, dass wir unsere Erkenntnisse in der klinischen Praxis erproben und hoffentlich bestätigen“, so Prof. Rösch.

Link zur Originalveröffentlichung:
Persister state-directed transitioning and vulnerability in melanoma
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Pneumologie: Wie entsteht Granulationsgewebe und wie lässt sich das Wachstum aufhalten? https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1351 1351 Tue, 07 Jun 2022 11:42:15 +0200 Stents, Coils und Ventile sind Medizinprodukte, die bei verschiedenen Erkrankungen in den Atemwegen platziert werden und die dazu da sind, die Atemwege offen zu halten. Die Implantate, die man meist aus dem Herz-Kreislauf-System kennt, werden seit vielen Jahren in der Lunge eingesetzt, wenn diese drohen verschossen zu werden, zum Beispiel durch Vernarbung, Tumorerkrankungen oder die Raucherkrankheit COPD (chronisch obstruktive Lungenerkrankungen). Doch bei manchen Menschen entsteht an den Rändern der medizinischen Hilfsmittel unerwünschtes Granulationsgewebe, das die Atemwege erneut langsam zuwachsen lässt. Zur Erforschung der Entstehung dieses Gewebes wurde nun eine neue Kooperation der Essener Universitätsmedizin – Ruhrlandklinik mit der RWTH Aachen geschlossen. Das Projekt aus dem Bereich Tissue Engineering um Dr. Lena Thiebes und die Pneumologie um Dr. Hendrik Übner wird in den kommenden 3 Jahren mit rund 500.000 Euro durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert.
„Ziel ist es, die Mechanismen hinter der Gewebeneubildung zu verstehen. Hierzu möchten wir die Gewebeentstehung im Labor nachahmen und dann die verschiedenen Einflussfaktoren, die ein Implantat ausübt, auf das Gewebe untersuchen. Hierdurch finden wir vielleicht Ansatzpunkte, um dies zukünftig pharmazeutisch zu verhindern oder entdecken patientenspezifische Faktoren, die uns sagen, wie hoch das individuelle Risiko für die Entstehung bei unseren Patienten ist“ So, Dr. Hendrik Übner. Das Projekt wird an der Ruhrlandklinik, gemeinsam mit Herrn Prof. Dr. Christian Taube, Ärztlicher Direktor und Direktor der Klinik für Pneumologie, sowie Herrn Prof. Dr. Kaid Darwiche, Ärztlicher Leiter für die Sektion für Interventionelle Bronchologie, durchgeführt.

Das Ziel der Forschungsgruppe ist hochgesteckt, denn sie möchten nicht nur die molekularen Ursachen für diese Nebenwirkung der Implantate finden, sondern auch eine Zellkulturtechnik weiterentwickeln, die unabhängig vom Tiermodell die Untersuchung an der Lungenschleimhaut ermöglicht. „Es wirken viele Faktoren auf das Gewebe in der Lunge ein: Materialbeschaffenheit, Reibung, Druck, Entzündungsreaktionen oder auch der gestörte Transport von Schleim“ zählt Dr. Übner auf und ergänzt „Die Lunge ist ständig in Bewegung und all diese Einflüsse müssen wir bei unseren Untersuchungen im Zellkulturmodell berücksichtigen“. Das Wissenschaftsteam stellt sich der Herausforderung und ist stolz, dass sie mit ihren ersten Ergebnissen die Gutachter:innen der DFG überzeugen konnten. ]]>
Zweites Stipendium für Essener Nachwuchsforscher: Neue Wege zu stärkeren Immunzellen https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1350 1350 Fri, 03 Jun 2022 13:00:00 +0200 Dr. Elias Haj-Yehia erforscht hochspezialisierte Immunzellen, sogenannte neutrophile Granulozyten, die einen wesentlichen Teil der Immunabwehr des Körpers ausmachen. Den Wissenschaftler der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen (UDE) interessiert besonders, welche Rolle der Stoffwechsel dieser Zellen spielt, wenn ein Herzmuskel droht, geschädigt zu werden, zum Beispiel bei einem Herzinfarkt. Unterstützt wird er in seinem Vorhaben jetzt durch ein mit 50.000 Euro dotiertes Forschungsstipendium der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie – Herz- und Kreislaufforschung e.V. (DGK).
Dr. Haj-Yehia arbeitet seit 2020 als Arzt in Weiterbildung in der Klinik für Kardiologie und Angiologie des Universitätsklinikums Essen (UK Essen). Er gehört zur Arbeitsgruppe „Acute Cardiac Injury and Repair“ von Prof. Dr. Matthias Totzeck. Seine Forschungen zum Verhalten von Immunzellen betreibt er in den dort angeschlossenen CardioScienceLabs. Der Essener Stipendiat zählt zu der wachsenden Gruppe von Clinician Scientists, die einerseits Krankheiten behandeln und durch ihr Forschungsengagement andererseits deren Ursachen oder neue Therapiewege erforschen.

Gefördert wurde Haj-Yehia schon vorher im Rahmen der Universitätsmedizin Essen Clinician Scientist Academy (UMEA) und dem darüber etablierten Junior Clinician Scientist Stipendium. „Dadurch konnte ich mich mehr auf die Forschung konzentrieren und den Weg für mein neues Vorhaben ebnen“, sagt der 26-Jährige. „Dank des DGK-Stipendiums kann ich meine Versuche länger und intensiver fortsetzen.“ Sein Ziel: Einen neuen Therapieansatz herauszuarbeiten, der helfen wird, den Stoffwechsel von Immunzellen in Zukunft so zu beeinflussen, dass sie das Herz bei drohender Gefahr besser schützen können.

Weitere Information zu den CardioScienceLabs: http://kardiologie.uk-essen.de/cardiosciencelabs/

Mehr zu den UMEA-Forschungsstipendien: http://www.uni-due.de/med/umea/

Details zu allen Arbeitsgruppen der Klinik für Kardiologie und Angiologie: http://kardiologie.uk-essen.de/wissenschaftliche-arbeitsgruppen/ ]]>
Promotionspreis der Medizinischen Fakultät für Dr. med. Anne-Carina Scharf https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1348 1348 Tue, 31 May 2022 13:45:57 +0200 Dr. med. Anne-Carina Scharf erhält für ihre medizinische Doktorarbeit den Promotionspreis der Medizinischen Fakultät, der von der Stiftung Universitätsmedizin gestiftet wird und am 10.06.22 feierlich im Auditorium Maximum verliehen wird. Titel der mit summa cum laude bewerteten Dissertation lautet: „Evaluation des Identification of Seniors at Risk (ISAR) screenings und eines geriatrischen Assessments in internistischen Kliniken”.

In Folge der Krankenhausplanung NRW 2015 wurde das ISAR Screening und das geriatrische Assessment an der Universitätsklinik Essen implementiert. Durch Dr. Scharfes Evaluationen konnten nicht nur optimale Cut-Off Werte für ein auffälliges ISAR berechnet werden, sondern auch definiert werden, wann ein geriatrisches Assessment als auffällig zu werten ist. Darüber hinaus erforschte sie, ob das ISAR und das geriatrische Assessment einen erhöhten medizinischen Versorgungsbedarf vorhersagen können.
„Unsere Untersuchungen haben gezeigt, dass durch die frühzeitige Identifizierung von Patienten mit einem erhöhten Bedarf an intensivierter medizinischer Versorgung, eine angemessenere Behandlung und Therapiezuweisung ermöglicht wird“, fasst Dr. Anne-Carina Scharf ihre Erkenntnisse zusammen.

Zur Person:
Anne-Carina Scharf hat im Anschluss an ihren ‚Bachelor of Science Psychologie‘ mit dem Medizinstudium begonnen und parallel ihren Master in Psychologie gemacht. Nach erfolgreichem Medizinstudium arbeitet sie seit Jan 2021 als Assistenzärztin in der Neurochirurgie im Städtischen Klinikum Solingen. Seit 2016 arbeitet sie im NeuroScienceLab der Universitätsmedizin Essen, wo sie in der Arbeitsgruppe „Sekundäre Neurodegeneration nach strategischen Hirninfarkten mit kognitiver Beeinträchtigung“ dank eines Doktorandenstipendium der Claussen Simon Stiftung ihren Dr. rer. nat. in Psychologie anstrebt. Die dafür erforderliche 3. Publikation ist in der Forschungsgruppe von Prof. Dirk Hermann gerade in Planung.
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Preise für ausgezeichnete Lehre https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1345 1345 Mon, 30 May 2022 09:30:00 +0200 Im Rahmen der Examensfeier der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen (UDE) werden am 1. Juli 2022 die Lehrpreise der Medizinischen Fakultät überreicht – nach der letzten digitalen Feier endlich wieder in Präsenz. Dabei werden pro Studienabschnitt jeweils drei Lehrpreise verliehen.
Die von den Studierenden am besten bewertete Lehrveranstaltung im ersten Studienabschnitt (Vorklinik) des Wintersemesters 2021/22 (Evaluationszeitraum Wintersemester 2020/21) ist der Kursus „Medizinische Psychologie und Soziologie“ unter der Leitung von Prof. Dr. Manfred Schedlowski und Prof. Dr. Sven Benson, Institut für Medizinische Psychologie und Verhaltensimmunbiologie.
Geehrt werden auch Veranstaltungen, die sich im Vergleich zum vorherigen Semester am stärksten verbessert haben. Diese Auszeichnung geht an das „Seminar der Physiologie“ unter der Leitung von Prof. Dr. Joachim Fandrey, Institut für Physiologie.

Im zweiten Studienabschnitt (Klinik) geht der Preis für die beste Lehrveranstaltung im Wintersemester 2021/22 (Evaluationszeitraum Sommersemester 2021) an das Blockpraktikum „Notfallmedizin“ von Prof. Dr. Thorsten Brenner und Dr. Cynthia Szalai, Klinik für Anästhesiologie und Intensivmedizin. Bester Aufsteiger im zweiten Studienabschnitt ist der Kursus „Bildgebende Verfahren, Strahlenbehandlung, Strahlenschutz, Teil II“ von Prof. Dr. Michael Forsting, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie und Neuroradiologie, Prof. Dr. Ken Herrmann, Klinik für Nuklearmedizin sowie Prof. Dr. Martin Stuschke, Klinik und Poliklinik für Strahlentherapie. Die Preisgelder in Höhe von jeweils 1.000 Euro kommen der Lehre der Ausgezeichneten zugute.

Beste Dozentin im ersten Studienabschnitt ist Prof. Dr. Nicole Dünker, Institut für Anatomie. Im zweiten Studienabschnitt geht diese Auszeichnung an Dr. Frank Mosel, Institut für Medizinische Mikrobiologie. Die beiden persönlichen Lehrpreise sind mit jeweils 200 Euro dotiert. ]]>
DFG fördert Essener Immunforschung: Stärkerer Fokus auf unsere wichtigste Abwehrzelle https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1346 1346 Fri, 27 May 2022 13:00:00 +0200 Ohne hochspezialisierte Immunzellen hätte unser Körper gegen Umweltkeime keine Chance. Eine besonders bedeutende Art von Immunzelle ist der neutrophile Granulozyt, kurz Neutrophiler. Neutrophile werden täglich in großer Zahl gebildet und stellen damit den größten Anteil der körpereigenen zellulären Immunabwehr dar. Forschende der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen (UDE) möchten künftig besser verstehen, wie genau Neutrophile feindlich gesinnte Mikroorganismen identifizieren und zerstören, das Wachstum von Tumoren beeinflussen oder Schlaganfälle schwerer machen können. Unterstützt wird ihr Vorhaben von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) in einem neuen Sonderforschungsbereich/Transregio (SFB/TRR 332) mit 11,6 Millionen Euro ab Juli 2022 für zunächst 4 Jahre.
Der SFB/TRR 332 besteht aus 18 Teilprojekten, von denen 5 am Forschungsstandort Essen beheimatet sind. Standortsprecher für Essen ist Prof. Dr. Matthias Gunzer vom Institut für Experimentelle Immunologie und Bildgebung. Die Forschenden in Essen werden mit 3,2 Millionen Euro gefördert. Das Vorhaben vereint Wissenschaftler:innen der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster, der Ludwig-Maximilians-Universität München und der UDE – sowie von zwei assoziierten Einrichtungen: der Technischen Universität Dresden und dem Leibniz-Institut für Analytische Wissenschaften Dortmund.

Die Forschungsteams entwickeln gemeinsam eine Plattform, auf der sie Neutrophile im Gewebe, ihrer natürlichen Umgebung, bildlich darstellen können. Zusätzlich wird eine IT-Infrastruktur aufgebaut, mit deren Hilfe die erhobenen Daten aus den jeweiligen Teilprojekten gebündelt, verwaltet und analysiert werden können. Zudem ist geplant, die Informationen der wissenschaftlichen Community über das Open-Access-Network frei zugänglich zu machen.

Details zum SFB/TRR 332 „Neutrophils: origin, fate & function“ werden unter http://www.medizin.uni-muenster.de/sfb-trr-332/startseite.html gebündelt.

Weitere Informationen zum Open-Access-Network finden sich unter http://open-access.network/startseite. ]]>
MdB-Ausschussvorsitzender besucht Nuklearmedizin https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1347 1347 Fri, 27 May 2022 06:30:53 +0200 Kai Gehring, Essener Bundestagsabgeordneter (MdB) für Bündnis90/Die Grünen und Vorsitzender des Ausschusses für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung im Bundestag, kam zu einem Informations­austausch an das UK Essen. Er traf sich mit den Vorstandsmitgliedern Prof. Dr. Jochen A. Werner, Andrea Schmidt-Rumposch und Prof. Dr. Jan Buer sowie den Klinikdirektoren Prof. Dr. Ken Herrmann (Nuklearmedi­zin) und Prof. Dr. Boris Hadaschik (Urologie) und besuchte die Baustelle der Klinik für Nuklearmedizin. Im Fokus der Gespräche standen die Themen Smart Hospital und Green Hospital sowie das „Kompetenz­netzwerk Nuklearonkologische Patientenversorgung“.
„Die Begehung des nuklearmedizinischen Zentrums zeigte, dass sich hier ein Meilenstein für den Wissenschaftsstandort NRW im Bau befindet. Ebenso beeindruckend war der Austausch mit Spitzen-Fachleuten und dem Vorstandsvorsitzenden über Nuklearmedizin und die wegweisenden Leitbilder ‚Smart Hospital‘ und ‚Green Hospital“, sagte Kai Gehring. „Wir haben uns über den Besuch von Herrn Gehring als anerkannten Exper­ten für Bildung und Wissenschaft sehr gefreut. Der Austausch war ange­nehm, produktiv und wird, gerade mit Blick auf unsere Green-Hospital-Initiative und das Thema Nachhaltigkeit, sicher bald fortgesetzt“, sagte Prof. Werner. ]]>
Neu an der UDE/am UK Essen: Prof. Dr. Tim Hagenacker – Dringend gesucht – wenig erforscht https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1344 1344 Tue, 24 May 2022 12:44:54 +0200 Für seltene neurologische Erkrankungen mangelt es oft an Therapien. „Sie kommen zwar nicht häufig vor. In der Summe sind es aber viele Menschen, die teilweise Jahrzehnte keine Erklärung für ihre Symptome haben“, sagt Dr. Tim Hagenacker. Der neue Professor für Seltene Neurologische Erkrankungen an der Fakultät für Medizin der Universität Duisburg-Essen (UDE) erforscht am Universitätsklinikum Essen (UK Essen), wie seltene neuromuskuläre Krankheiten entstehen und am besten behandelt werden können.
Weltweit gibt es 6.000 bis 8.000 seltene Erkrankungen, in Deutschland sind davon um die vier Millionen Menschen betroffen. An einer seltenen neurologischen Erkrankung wie Epilepsie, Ataxie oder Spastischen Spinalparalysen leiden bis zu 200.000.

„Viele der seltenen neuromuskulären Erkrankungen sind entweder genetisch bedingt oder werden vom Immunsystem verursacht“, erklärt Professor Hagenacker. Zu den von ihm untersuchten Krankheiten gehören unter anderem die spinale Muskelatrophie (SMA), Muskeldystrophie (Muskelschwund) und Myasthenia gravis. „Genetisch bedingte Erkrankungen wie SMA werden dabei mit neuartigen Wirkstoffen behandelt, die hier erstmal klinisch angewandt werden, wie Antisense-Oligonukleotide.“ Die medikamentöse Behandlung entwickele sich rasant weiter und sei hoch effektiv. „Wir können das Ablesen der Gene medikamentös beeinflussen oder sogar verlorene Gene teilweise wiederherstellen – sprich: die Erkrankung an ihrer Wurzel packen. Das ist nicht bei allen Erkrankungen möglich. Die Forschung steht zwar noch am Anfang, es ist aber ein wirklicher Durchbruch“, freut sich der 40-Jährige.

Tim Hagenacker studierte Medizin (2001-2007) an der UDE und am UK Essen und wurde 2008 Arzt in der Klinik für Neurologie in Essen. Nach ausgezeichneter Promotion (2009) ließ sich der gebürtige Oberhausener 2013 zum Facharzt für Neurologie ausbilden. Seit 2016 ist er zudem Spezieller Schmerztherapeut, Intensivmediziner und leitet die Neuromuskuläre Ambulanz am UK Essen. Seine Forschung wurde mehrfach ausgezeichnet. ]]>
Erfolgreiches Forschungsprojekt zu Energiehaushalt in Kardiomyozyten: Nachwuchswissenschaftlerin zu Keystone Symposium eingeladen https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1343 1343 Mon, 23 May 2022 17:06:43 +0200 Anna-Lena Beerlage, M.Sc. und Doktorandin in der Klinik für Kardiologie und Angiologie wurde zur Vorstellung ihres aktuellen Forschungsprojektes auf das international renommierte Keystone Symposium „Mitochondria, Metabolism and Heart“ im September in Colorado, USA, eingeladen.


Anna-Lena Beerlage beschäftigt sich in den CardioScienceLabs mit dem Energiehaushalt der Kardiomyozyten. Die adäquate Energiegewinnung ist besonders hier essentiell für die Aufrechterhaltung der zellulären Homöostase und kontraktilen Funktion. Im Rahmen Ihrer Promotion konnte Anna-Lena Beerlage einen vielversprechenden neuartigen Regulationsmechanismus der ATP-Synthase vermittelt über das Protein BNIP3 entdecken. Mit der Unterstützung des deutschen Akademikerinnenbund e.V. wird Frau Beerlage im September als engagierte Nachwuchswissenschaftlerin die Klinik für Kardiologie und Angiologie dort vertreten. ]]>
Angst vor Rückfällen erschwert das Absetzen von Antidepressiva – Therapie durch positive Erwartung https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1342 1342 Mon, 23 May 2022 13:20:23 +0200 Medikamente sind ein wichtiger Bestandteil der Behandlung von Depressionen. Acht bis zehn Prozent der Deutschen nehmen Antidepressiva [1]. Die meisten PatientInnen könnten diese nach etwa einem Jahr wieder absetzen. Viele haben jedoch Mühe, davon loszukommen. Mehr als jede dritte Person nimmt Antidepressiva länger ein als notwendig [2, 3]. Grund hierfür ist unter anderem eine negative Erwartungshaltung, der sogenannte Nocebo-Effekt: „Viele PatientInnen sind beim Absetzversuch von rasch vorübergehenden Absetzeffekten wie Schlaflosigkeit, Schwindel oder Reizbarkeit betroffen und missverstehen diese als Rückfall. Die daraus entstehende Angst verstärkt die Beschwerden noch, weshalb die PatientInnen den Absetzversuch oftmals abbrechen, statt durchzuhalten“, erklärt Ulrike Bingel, Professorin für Klinische Neurowissenschaften an der Universitätsmedizin Essen und Sprecherin des Sonderforschungsbereichs (SFB) 289 „Treatment Expectation“ der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG), der an der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen koordiniert wird. Darin untersucht ein interdisziplinäres Forschungsteam in 16 Teilprojekten, wie Erwartungen den Behandlungserfolg beeinflussen und wie sich dieser Effekt bei verschiedenen Erkrankungen therapeutisch nutzen lässt.
„Unsere Studienergebnisse weisen darauf hin, dass bessere Aufklärung und das gezielte Wecken positiver Erwartungen helfen können, den unheilvollen Kreislauf beim Absetzen von Antidepressiva zu durchbrechen“, sagt SFB-Projektleiterin Yvonne Nestoriuc, Professorin für Klinische Psychologie an der Helmut-Schmidt-Universität in Hamburg. Sie plädiert daher für unterstützende psychotherapeutische Elemente, die helfen, Erwartungen beim Antidepressiva-Absetzen zu optimieren und dem Nocebo-Effekt vorzubeugen. Der Nocebo-Effekt ist keine „Einbildung“, sondern in unterschiedlichen medizinischen Studien vielfach nachgewiesen [4–7]: Im Gegensatz zur positiven Wirkung beim Placebo-Effekt (Lat. „Ich werde gefallen“) sorgt beim Nocebo-Effekt (Lat. „Ich werde schaden“) allein die Erwartung negativer Folgen dafür, dass Prozesse im zentralen Nervensystem angestoßen werden, die zu körperlichen Veränderungen führen.

Hohe Belastung durch unnötige Einnahme von Antidepressiva
„Es ist ein Missstand, dass viele PatientInnen Antidepressiva viel zu lange einnehmen. Mit unserer Forschung wollen wir dazu beitragen, die Informations- und Versorgungslücke für PatientInnen mit Absetzwunsch zu schließen“, betont Prof. Nestoriuc. Unerwünschte Nebenwirkungen durch eine nicht mehr indizierte Einnahme seien nicht nur eine Belastung für die PatientInnen, sondern auch für das Gesundheitssystem, so die Psychologin. Bei Jahresgesamtkosten für Antidepressiva von 640 Millionen Euro könne man durch eine bessere Unterstützung der PatientInnen 190 bis 250 Millionen Euro jährlich sparen, so ihre Einschätzung [8]. Prof. Nestoriuc fordert daher erweiterte Behandlungsleitlinien, in denen festgelegt ist, dass verschreibende ÄrztInnen über die Absetzproblematik aufklären.

Leben ohne Antidepressiva – mit Begleitung den Tiefpunkt überwinden
Antidepressiva sind nur in seltenen Fällen als lebenslange Therapie sinnvoll, denn sie können zu Nebenwirkungen wie Gewichtszunahme, sexuellen Problemen und einem erhöhten Risiko für Herzrhythmusstörungen führen. Als medizinische Empfehlung gilt: Verbessern sich nach etwa vier Wochen, in denen Antidepressiva ihre volle Wirksamkeit entfalten, die depressiven Symptome, sollte das Medikament noch vier bis neun weitere Monate eingenommen werden, bei mehrfach depressiven Episoden weitere zwei Jahre. Herrscht dann immer noch weitgehende Symptomfreiheit, sollte ein Absetzversuch erfolgen. Dabei können vorübergehende Beschwerden wie Schwindel, Schlaflosigkeit, Schwäche, Reizbarkeit, Übelkeit, Schmerzen auftreten – sie gleichen den Symptomen einer Depression, was bei PatientInnen die Angst vor einem Rückfall auslösen und zu einem Abbruch des Absetzversuchs führen kann. „Um zwischen Rückfall und Absetzproblematik zu unterscheiden, ist eine intensive ärztliche Begleitung notwendig, die auch den Nocebo-Effekt berücksichtigt und die PatientInnen darüber aufklärt“, betont Prof. Nestoriuc.

Forschung zum Nocebo-Effekt unterstützen – Angebot für PatientInnen
PatientInnen aus dem Großraum Hamburg sowie Marburg, die ihr Antidepressivum mit ärztlicher und psychologischer Begleitung absetzen möchten, können an der aktuellen PHEA-Studie teilnehmen, die am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf und an der Philipps-Universität Marburg durchgeführt wird. Informationen unter www.phea-studie.de

Referenzen
[1] Grieß, A. (2015). Nutzung von Antidepressiva seit 2000 deutlich angestiegen. Statista Infografiken. Abgerufen am 2. Mai 2022, von https://de.statista.com/infografik/4021/verbrauchte-tagesdosis-antidepressiva-pro-1000-einwohner-pro-tag/
[2] Van Leeuwen, E., Driel, M. L., Horowitz, M. A., Kendrick, T., Donald, M., De Sutter, A. I., ... & Christiaens, T. (2021). Approaches for discontinuation versus continuation of long?term antidepressant use for depressive and anxiety disorders in adults. Cochrane Database of Systematic Reviews (4).
[3] Ambresin, G., Palmer, V., Densley, K., Dowrick, C., Gilchrist, G., & Gunn, J. M. (2015). What factors influence long-term antidepressant use in primary care? Findings from the Australian diamond cohort study. Journal of affective disorders, 176, 125-132.
[4] Jensen, K. B., Kaptchuk, T. J., Kirsch, I., Raicek, J., Lindstrom, K. M., Berna, C., ... & Kong, J. (2012). Nonconscious activation of placebo and nocebo pain responses. Proceedings of the National Academy of Sciences, 109(39), 15959-15964.
[5] Benedetti, F., Durando, J., & Vighetti, S. (2014). Nocebo and placebo modulation of hypobaric hypoxia headache involves the cyclooxygenase-prostaglandins pathway. PAIN®, 155(5), 921-928.
[6] Bingel, U., Wanigasekera, V., Wiech, K., Ni Mhuircheartaigh, R., Lee, M. C., Ploner, M., & Tracey, I. (2011). The effect of treatment expectation on drug efficacy: imaging the analgesic benefit of the opioid remifentanil. Science translational medicine, 3(70), 70ra14-70ra14.
[7]Pan, Y., Kinitz, T., Stapic, M., & Nestoriuc, Y. (2019). Minimizing drug adverse events by informing about the nocebo effect – an experimental study. Frontiers in Psychiatry, 10, 504.<
[8]Ludwig, W.-D., Mühlbauer, B., & Seifert, R. (Hrsg.): Arzneiverordnungs-Report 2021. Springer-Verlag, 2021. Arzneiverordnungs-Report 2021 | SpringerLink

Pressekontakt
Sonderforschungsbereich Treatment Expectation
Prof. Dr. Yvonne Nestoriuc
Tel.: 040 6541 2976 (Dienstag bis Donnerstag, 9:30-13:00 Uhr)
y.nestoriuc@hsu-hh.de

Der Sonderforschungsbereich Treatment Expectation
Der überregionale, von der Deutschen Forschungsgemeinschaft geförderte Sonderforschungsbereich (SFB/Transregio 289) „Treatment Expectation“ untersucht seit dem Jahr 2020 mit einem interdisziplinären Team den Einfluss der Erwartung von PatientInnen auf die Wirksamkeit medizinischer Behandlungen. Die Forschungsansätze gestalten sich multidimensional, vielschichtig und komplex, um valide Antworten auf die entscheidende Frage zu finden: Welche Effekte haben positive und negative Erwartungen von PatientInnen auf den Erfolg einer Behandlung und das Auftreten von Nebenwirkungen?

Zahlreiche weitere Informationen rund um die Themen Placebo und Nocebo auf
www.treatment-expectation.de
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Studierenden das Lernen leichter machen: EU-Förderung für Lern-App https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1341 1341 Thu, 19 May 2022 10:10:17 +0200 Das Medizinstudium gilt als besonders lernintensives Fach. Forscher:innen und Dozent:innen möchten deshalb eine App entwickeln, die die Studierenden beim Lernen unterstützt. Diese App soll im Rahmen des Projekts „4D – Digitalization in Learning Practice Placement“* entstehen. Das durch die Europäische Union (EU) geförderte Projekt ist in der Förderlinie „Erasmus+“ angesiedelt und wird in den nächsten 3 Jahre mit knapp 400.000 Euro unterstützt. Davon fließen rund 68.000 Euro an die Medizinische Fakultät der Universität Duisburg-Essen (UDE).
Ziel von „4D – Digitalization in Learning Practice Placement“ ist der Aufbau einer mobilen App zur Unterstützung Studierender beim Lernen. Die App soll sich den individuellen Bedürfnissen der Zielgruppe anpassen können und den komplexen Herausforderungen in der Gesundheitsversorgung gerecht werden. Die Projektverantwortlichen sind Prof. Dr. med. Stephanie Herbstreit, MME, Klinik für Unfall-, Hand, und Wiederherstellungschirurgie, Dr. med. Cynthia Szalai, MME, Klinik für Anästhesiologie und Intensivmedizin und Dipl.-Päd. Daniela Mäker, E-Learning Referentin an der Medizinischen Fakultät.

Teil des EU-Projekts ist auch eine Pilotstudie, die ab Frühjahr 2023 aufgrund der langjährigen Erfahrungen im Bereich Digitalisierung in der Lehre am Forschungsstandort Essen durchgeführt wird. Diese Kompetenz soll nun in der Kooperation und der Entwicklung der App gebündelt werden. Die dafür verwendeten digitalen Inhalte basieren auf Unterrichtsinhalten und Ideen von Forschenden vor Ort und werden mit allen Projektteilnehmenden validiert und für die eigenen Standorte angepasst. Darüber hinaus wird es Trainings, Konferenzen und weiterführendes Material zum Austausch geben.

Im Zuge dieses EU-Projekts kooperieren Wissenschaftler:innen aus Deutschland, Spanien, Polen, Österreich und Niederlande. Die Projektbeteiligten kommen aus 4 Bildungseinrichtungen und binden zusätzlich Innovationsforschende aus dem Gesundheitswesen aus Spanien und Österreich und den App-Entwickler der "Learning Toolbox“® (LTB) ein. Gemeinsam erforschen sie die Herausforderungen, Erfolgsfaktoren und Gelingensbedingungen, die es in der Entwicklung, bei der Implementation und im Praxiseinsatz einer solchen App geben wird.

„Bei uns am Standort nutzen wir LTB bereits in vielen Bereichen um die studentische Lehre mobil zu unterstützen“, erklärt Prof. Herbstreit die Erfahrungen aus Essen, auf welchen die Pilotstudie aufbaut. „Studierende unserer Fakultät profitieren z.B. im Rahmen des Unterrichts am Krankenbett in klinischen Untersuchung oder im Praktikum Anästhesiologie inhaltlich von der von uns entwickelten App. Dozierende, z.B. in der Unfallchirurgie, begrüßen die bessere und übersichtliche Organisation der Lehre durch eine entsprechende App. Wir freuen uns auf eine professionelle Weiterentwicklung und wissenschaftliche Unterstützung durch diese Förderung.“


*4D = Determinants, Design, Digitalization, Dissemination

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MediSCAPE: Extrem schnelle 3D-Bildgebung macht Organfunktion in Echtzeit sichtbar https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1340 1340 Tue, 17 May 2022 14:41:19 +0200 „Computertomographie, Magnetresonanztomographie und Ultraschallverfahren, die routinemäßig in der klinischen dreidimensionalen Bildgebung eingesetzt werden, verfügen leider nicht über die Auflösung, die erforderlich ist, um Strukturen und Prozesse auf Einzelzellebene zu beobachten“, erklärt Prof. Dr. Matthias Gunzer, Direktor der Abteilung Biospektroskopie am Leibniz-Institut für Analytische Wissenschaften – ISAS – e.V. und Leiter des Imaging Center Essen (IMCES) an der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen. „Die Echtzeit-Lichtblattmikroskopie erlaubt hier wesentlich detaillierte Einblicke.“ In seinem kürzlich in Nature Biomedical Engineering veröffentlichten Kommentar beleuchtet er die Technik MediSCAPE. Sie wurde kürzlich von Hillmann et al. als schnelle bildgebende Technik von lebendem Gewebe in biomedizinischen und klinischen Fragestellungen beschrieben.

MediSCAPE basiert auf einer bereits früher vorgestellten Technologie, die als "Swept Confocally Aligned Planar Excitation " (SCAPE) bekannt ist. Neu an dem miniaturisierten Modell ist, dass bis zu 12 Mal pro Sekunde volumetrische Bilder von lebendem, intaktem Gewebe mit einer planaren und senkrechten Auflösung von etwa 1 µm bzw. 2 µm erzeugt werden. „Ohne eine Gewebeentnahme oder spezielle Aufbereitung der Proben kann in Echtzeit Maus- oder Humangewebe untersucht werden“, so Prof. Gunzer über die neue Technik. „Die von Hillmann et al. gezeigten Experimente zur möglichen klinischen Anwendbarkeit sehen sehr vielversprechend aus.“

Link zur Originalveröffentlichung:
Fast volumetric scanning of living tissue
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6,9 Millionen Euro für Krebsforschung: Wie entziehen sich Tumoren der Strahlentherapie? https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1339 1339 Tue, 10 May 2022 09:30:00 +0200 Im Kampf gegen Krebs zählt die Strahlenbehandlung nach wie vor zu den wirksamsten Therapien. Bei besonders aggressiven oder sehr ausgedehnten Tumoren kann trotz medizinischem Fortschritt unter Schutz des Normalgewebes nur bei einem Teil das Wachstum mittels Bestrahlung wirksam kontrolliert werden. Über die Gründe für individuelle Unterschiede im Ansprechen auf die Strahlentherapie und das Entstehen unerwünschter Nebenwirkungen weiß man immer noch zu wenig. Um die Mechanismen der individuellen Strahlenempfindlichkeit von Tumoren und Gewebe weiter aufzuklären, wurde ein Projekt auf den Weg gebracht, das Forschende der Medizinischen und Biologischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen (UDE) verbindet. Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) fördert ihr Vorhaben als Graduiertenkolleg (GRK 2762) ab Oktober 2022 für 5 Jahre mit knapp 7 Millionen Euro.
Die Wissenschaftler:innen des Graduiertenkollegs möchten herausfinden, wie es aggressive Tumoren der Lunge oder der Bauspeicheldrüse schaffen, sich bei einigen Patient:innen einer Strahlentherapie zu entziehen. Sie fragen sich, woran es liegt, dass bei einigen Betroffenen das Risiko höher ist, dass sich Krebszellen aus dem Tumor lösen und Ableger bilden, die sogenannten Metastasen, oder dass sie unerwünschte Nebenwirkungen entwickeln. Um Antworten zu finden, suchen die Forschenden in experimentellen Projekten und klinischen Proben nach biologischen Merkmalen (Biomarkern). Solche Biomarker könnten Hinweise auf optimierte Therapieansätze geben und sogar eine Vorhersage des Behandlungsverlaufs ermöglichen. Dabei nutzen sie moderne Methoden der Biostatistik und Computerbiologie.

„Wenn wir die biologischen Prinzipien verstehen lernen, die den Therapieverlauf individuell beeinflussen, kann in der Klinik in Zukunft besser entschieden werden, welche Kombinationstherapie für einzelne Betroffene am besten geeignet ist“, sagt Prof. Dr. Martin Stuschke, stellvertretender GRK-Sprecher und Leiter der Klinik und Poliklinik für Strahlentherapie des Universitätsklinikums Essen (UK Essen). „Durch mögliche Erkenntnisse könnten Behandlungsmethoden entwickelt werden, dank derer die Überlebenschancen von Krebskranken sowie ihre Lebensqualität steigen“, ergänzt Prof. Dr. Verena Jendrossek, GRK-Sprecherin und Geschäftsführende Direktorin des Institutes für Zellbiologie (Tumorforschung) am UK Essen. Sie und Prof. Dr. Stuschke koordinieren die Forschungen zusammen mit dem Bioinformatiker Prof. Dr. Daniel Hoffmann vom Zentrum für Medizinische Biotechnologie (ZMB).

Das GRK 2762 ist eingebettet in die Forschungsaktivitäten des Westdeutschen Tumorzentrums Essen (WTZ), des ZMB sowie des Standorts Essen/Düsseldorf im Deutschen Konsortium für Translationale Krebsforschung (DKTK) und des Comprehensive Cancer Center Cologne Essen (CCCE). Damit bietet es optimale Rahmenbedingungen für hochinnovative Forschungsansätze an der Schnittstelle zwischen Medizinischer Strahlenforschung, Präzisionsonkologie und Computerbiologie. ]]>
Mye-InfoBank: Neues Netzwerk möchte verborgenen Datenschatz heben https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1337 1337 Tue, 03 May 2022 06:30:07 +0200 Ein überaktives Immunsystem beeinflusst verschiedenste Erkrankungen: Infektionen, aber auch Krebserkrankungen und chronisch-entzündliche Erkrankungen. Sogenannte myeloische Immunzellen wirken sich dabei entscheidend auf den Krankheitsverlauf aus. Myeloische Zellen sind jedoch keine einheitliche Gruppe, sondern haben vielfältige Charakteristika und Profile. In einem neuen Netzwerk, der Mye-InfoBank, wollen Forschende nun gemeinsam genauer analysieren, welche Eigenschaften der myeolischen Zellen welche Immunreaktion auslösen. Geleitet wird das Projekt von Prof. Dr. Sven Brandau, Immuno-Onkologe an der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen und dem Westdeutschen Tumorzentrum der Universitätsmedizin Essen.
Bisher ist es in der Regel so, dass Forscher:innen weltweit eigene Daten erheben und sie dann hinsichtlich ihrer eigenen biomedizinischen Fragestellung auswerten. “In der Mye-InfoBank erweitern wir den Blickwinkel, indem Forschende aus 31 Ländern sich untereinander ihre Forschungsdaten zur Verfügung stellen”, erklärt Prof. Dr. Sven Brandau, wissenschaftlicher Leiter der Mye-InfoBank und Vorsitzender des Forschungsverbunds, welcher im Rahmen der COST-Aktion in den kommenden vier Jahren mit rund 500.000 Euro gefördert wird.
Im Netzwerk werden europäische Expert:innen aus der Bioinformatik, Computerbiologie und Immunologie sowie klinisch arbeitende Kolleg:innen und Biobank-Koordinator:innen ihr Wissen bündeln, um diesen bislang relativ ungenutzten Datenschatz zu heben. Ihr gemeinsames Ziel ist es, neue Biomarker zu identifizieren und die zugrundeliegenden Mechanismen der verschiedenen Krankheiten so zu verstehen, dass personalisierte Therapien möglich werden.
Die Arbeit der COST-Aktion 20117 - Umwandlung molekularer Profile myeloischer Zellen in Biomarker für Entzündungen und Krebs (Mye-InfoBank) wird von COST (European Cooperation in Science and Technology) unterstützt, einer Förderagentur für Forschungs- und Innovationsnetzwerke innerhalb der Europäischen Union. COST-Aktionen helfen dabei, Forschungsinitiativen in ganz Europa zu vernetzen, und ermöglichen es Wissenschaftler:innen, ihre Ideen durch den Austausch mit Gleichgesinnten weiterzuentwickeln.

Mehr unter: https://www.mye-infobank.eu ]]>
Endlich wieder in Präsenz: Der Girls‘ und Boys‘ Day 2022 https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1336 1336 Mon, 02 May 2022 12:13:06 +0200 Am Donnerstag, den 28. April 2022 war es endlich wieder soweit: 68 Mädchen und Jungen zwischen 12 und 16 Jahren nahmen am Girls‘ und Boys‘ Day auf dem Campus des Universitätsklinikums Essen teil, den das UK Essen und die Medizinische Fakultät der Universität Duisburg-Essen wieder gemeinsam ausgerichtet haben. Nach einem Jahr Pause und einem digitalen Angebot 2021, konnten die Teilnehmer:innen wieder in Präsenz empfangen werden.
Die Kinder besuchten an diesem Tag in kleinen Gruppen die unterschiedlichsten Bereiche und schnupperten genau in die Berufe hinein, die nicht typisch weiblich oder typisch männlich geprägt sind. Dieser Tag soll dabei helfen, das spätere Berufswahlverhalten weniger stereotyp verlaufen zu lassen. Tatsächlich kann dieser Tag berufliche Orientierung geben. Viele Teilnehmer:innen haben sich in der Vergangenheit schon für anschließende Praktika beworben, um einen noch ausführlicheren Einblick in bestimmte Berufe zu erhalten.
Kliniken, Institute und Einrichtungen organisierten mit großem Engagement viele unterschiedliche Programmpunkte.
Für die Mädchen standen an diesem Tag Einblicke in technische Themen auf dem Programm. Im Institut für Künstliche Intelligenz in der Medizin (IKIM) wurde beispielsweise die Fragen beantwortet: „Wie können Computer bei der Krankenversorgung helfen? Und ersetzen Maschinen irgendwann die Ärzt:innen?“. In der Radiologie schauten die Mädchen in das Körperinnere.
Auch informations- und sicherheitstechnische Themen gehörten an diesem Vormittag dazu: Was muss an einem Krankenhaus alles sicher sein? Was leistet die IT in einem Krankenhaus? Im Skills Lab wurden die Teilnehmerinnen in erster Hilfe geschult und konnten an Puppen das Blutabnehmen üben.
In der Gynäkologie führten die Mädchen einen Ultraschall durch und haben das Nähen an Schwämmen geübt, in der Notaufnahme der Unfallchirurgie wurde genäht, gegipst und geschraubt. Außerdem hat die Pflegedirektion des UK Essen verraten, wie Frauen es in Führungspositionen schaffen und: „Was macht eine Pflegedirektion?“
Die Jungen warfen an diesem Tag einen Blick in die vorwiegend bei Frauen beliebten Berufe. Sie haben erfahren, was Gesundheits- und Krankenpfleger jeden Tag machen, wie der Alltag eines Erziehers im Betriebskindergarten aussieht und die Kinderklinik von innen kennengelernt.
In der Molekularbiologie wurden Zellen zum Leuchten gebracht; in der HNO-Klinik konnten sie erfahren, wie Hören, Riechen und Schmecken funktionieren und was im Operationssaal gemacht wird.
Außerdem übten die Jungen im Simulation-Patienten-Programm des Lehr- und Lernzentrums echte Untersuchungen am „falschen“ Patient:innen und wurden im Skills Lab des Lehr-Lernzentrums zu kleinen Lebensrettern ausgebildet.

Das Feedback beim gemeinsamen Abschluss fiel sehr positiv aus und viele der Teilnehmer:innen können sich vorstellen im kommenden Jahr wieder dabei zu sein und noch weitere Bereiche kennenzulernen.

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Veranstaltung der Universitätsmedizin: Schlaf gut! Aber wie? https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1335 1335 Mon, 02 May 2022 08:26:35 +0200 Wie wir einen Tag erleben, entscheidet sich oft in der Nacht davor: Wir starten entweder ausgeruht durch oder sehnen übernächtigt den nächsten Abend herbei. Doch was ist guter und gesunder Schlaf und wie lässt er sich herbeiführen? UDE-Schlafexperte Prof. Dr. Christoph Schöbel eröffnet mit diesem Thema am 3. Mai im Grugapark die Gesundheitswochen der Universitätsmedizin Essen (UME). Die Teilnahme ist kostenfrei, um Anmeldung bis zum 2. Mai wird gebeten.
Schöbel entwickelt bereits seit Jahren telemedizinische Ansätze für die Schlafmedizin wie etwa eine digitale Therapiebegleitung. Er ist überzeugt: So lassen sich Diagnosen sicherer stellen, Therapien unterstützen und die vertrauensvolle Arzt-Patienten-Beziehung erweitern. In seinem Vortrag informiert er über aktuelle Erkenntnisse der Wissenschaft und beleuchtet neueste Therapieformen.
Anschließend stehen er sowie weitere Schlafexpert:innen für individuelle Fragen zur Verfügung.

Interessierte sind von 17 bis 19 Uhr in den Musikpavillon des Grugaparks Essen geladen (Eingang Orangerie, Virchowstraße 167, 45147 Essen).

Prof. Dr. Christoph Schöbel hat die deutschlandweit einzige Professur für Schlafmedizin mit Schwerpunkt Telemedizin an der Medizinischen Fakultät der UDE und leitet das Schlafmedizinische Zentrum der Ruhrlandklinik, der Lungenfachklinik der UME. Sein Team ist spezialisiert auf die Diagnose und Therapie gestörten Schlafs und des breiten Spektrums der schlafbezogenen Atmungsstörungen.

Die Gesundheitswochen werden organisiert von der Universitätsmedizin Essen und der Stiftung Universitätsmedizin. Kommende Themen sind „Diabetes – der Blick in die Zukunft“ (10. Mai) sowie „Schmerz lass nach – Neueste Erkenntnisse für eine erfolgreiche Schmerztherapie“ (17. Mai).


Weitere Informationen und Anmeldung:
https://www.ume.de/index.php?id=47
Tel. 0201/723 3630 (Mo.-Fr. 10:00 - 12:00), anmeldung@universitaetsmedizin.de ]]>
INTEGRATE-ATMP: Neuartige Therapien leichter zugänglich machen https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1334 1334 Tue, 26 Apr 2022 12:56:52 +0200 Manche Erkrankungen sind bisher nur unzureichend therapierbar, in diesem Rahmen können sogenannte ATMPs, Arzneimittel für neuartige Therapien, eine hilfreiche Option für die Patient:innen sein. ATMPs sind Therapien, die auf Genen, Zellen oder Geweben basieren. So unterschiedlich sie sind, zwei Faktoren sind immer gleich: Eine Therapie mit ATMPs kann nur mit der nötigen Expertise in spezialisierten Kliniken zum Einsatz kommen – und die Erstattungsregelungen mit den Krankenkassen sind noch nicht einheitlich. Um zukünftig deutschlandweit eine strukturiertere Behandlung für die Patient:innen zu ermöglichen, werden nun neun deutsche Universitätskliniken im Innovationsfondsprojekt „INTEGRATE-ATMP“* gefördert. An dem mit insgesamt 13,6 Millionen Euro durch den Innovationsfonds des gemeinsamen Bundesausschusses geförderten Projekt ist auch die Medizinische Fakultät der Universität Duisburg-Essen und das Universitätsklinikum Essen beteiligt. Die Federführung des Projekts liegt in Heidelberg.
Die Klinik für Hämatologie und Stammzelltransplantation des Universitätsklinikums Essen hat sich auf die CAR-T-Therapie fokussiert, die vor allem bei B-Zell-Lymphomen und akuter lymphatischer Leukämie (ALL) sowie beim Multiplen Myelom zum Einsatz kommt. Die CAR-T-Zell-Therapie ermöglicht es, durch gentechnische Methoden die T-Zellen der Immunabwehr so zu verändern, dass sie die Krebszellen zielgenau binden und zerstören können.
„Die Therapie mit CAR-T-Zellen erfordert ein strukturiertes, interdisziplinäres Zusammenwirken bei den komplexen Abläufen von der Produktion dieser ‚lebenden Medikamente‘ bis zum Nebenwirkungsmanagement nach der Therapie. INTEGRATE-ATMP soll diese Prozesse unterstützen und verbessern“, sagt Prof. Dr. Bastian von Tresckow, Leiter des CAR-T-Programms der Klinik für Hämatologie und Stammzelltransplantation am Universtitätsklinikum Essen.
Das Team der Neuropädiatrie, Kinderklinik I, am Universitätsklinikum Essen ist mit seiner Gentherapie bei spinaler Muskelatrophie (5q-SMA) bei Kindern beteiligt. Diese seltene Erkrankung betrifft ungefähr eines von 7.500 Neugeborenen in Deutschland. Bei der 5q-SMA ist die Kommunikation zwischen den Nervenzellen im Rückenmark und der Muskulatur gestört, deshalb geht Muskelgewebe unter. Diesen Kindern steht erst seit 2020 eine Genersatztherapie zur Verfügung.
„Wir möchten, dass die Zeit zwischen der Diagnose und einer ATMP-Therapie verkürzt wird und bürokratische Hemmnisse abgebaut werden“; erklärt Prof. Dr. Ulrike Schara-Schmidt, Leiterin der Neuropädiatrie am Universitätsklinikum Essen, die Ziele von INTEGRATE-ATMP. „Dadurch könnten Krankheitsverläufe positiv beeinflusst und die Lebensqualität der Betroffenen und deren Familien verbessert werden.“
Deshalb sollen im Rahmen des Konsortialprojekts, trotz der hohen Therapiekosten, wirtschaftliche Versorgungsstrukturen untersucht werden. Dazu gehören unter anderem abgestimmte Behandlungspläne inklusive Kostenerstattung, die Schaffung eines ATMP-Registers und eine telemedizinische Kommunikationsplattform. Auch der Erfolg der Therapien und eventuelle unerwünschte Nebenwirkungen sollen erfasst werden. Das Ziel ist es, nach Abschluss des Projekts, ATMPs als neue, kollektivvertragliche Versorgungsform zu ermöglichen.
Die Konsortialführung des Projektes liegt bei der Klinik für Hämatologie, Onkologie und Rheumatologie in Kooperation mit dem Zentrum für Kinder- und Jugendmedizin des Universitätsklinikums Heidelberg (UKHD), Partner sind acht weitere deutsche Universitätsklinika (Charité, Dresden, Erlangen, Essen, Frankfurt, Hamburg, LMU Klinikum München und Tübingen), die Techniker Krankenkasse, Vertretungen von Patientinnen und Patienten, Fachgesellschaften, Registerbetreiber und Niedergelassene Ärztinnen und Ärzte und deren Vertretungen.

*INTEGRATE steht für Integrierte Versorgung Neuer Therapien durch Telemedizin, Empowerment (Wissenstransfer), Gentherapeutika, Register, Arzneimittelsicherheit, strukturierte Therapiepfade und Erstattung

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Künstliche Intelligenz und Bioinformatics im Fokus des Essener ETIM-Kongresses 2022 https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1332 1332 Mon, 25 Apr 2022 09:30:00 +0200 Details zu Programm, Sprecher:innen und Anmeldung sind unter http://etim.uk-essen.de veröffentlicht. Für Studierende ist die Teilnahme kostenlos. ]]> DigiSep-Studie: Digitale Diagnostik bei ersten Sepsis-Patient:innen im Einsatz https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1330 1330 Sat, 23 Apr 2022 08:04:44 +0200 Eine Sepsis ist die schwerstmögliche Verlaufsform einer Infektionserkrankung, die jährlich mehr als 75.000 Todesfälle in Deutschland verursacht. Entscheidend für den Krankheitsverlauf ist die frühzeitige und zuverlässige Erregeridentifikation. Dies gelingt mit Hilfe der gegenwärtigen Standardverfahren allerdings häufig nicht. Abhilfe könnten neue, digitale Methoden zur Erregerbestimmung schaffen, die Genomik und Bioinformatik kombinieren. Mitte März startete nun die Studie „DigiSep – Optimierung der Sepsis-Therapie auf Basis einer patientenindividuellen digitalen Präzisionsdiagnostik“ in die Rekrutierungsphase: Bei den ersten Patient:innen, die an einer Sepsis – umgangssprachlich auch Blutvergiftung genannt – erkrankt waren, wurde das Blut sowohl mit Standard- als auch mit einer neuen digitalen Präzisionsdiagnostik untersucht.
Insgesamt ist die DigiSep-Studie mit 410 schwer an Sepsis erkrankten Patient:innen unter Beteiligung von rund 20 deutschen Kliniken geplant. Der Beobachtungszeitraum bei den in die Studien eingeschlossenen Sepsis-Patient:innen umfasst 180 Tage. Das Forschungskonsortium erwartet durch diese Studie Erkenntnisse darüber, wie sich der neuartige Diagnostikansatz auf die Sterblichkeit der septischen Patient:innen, die Dauer einer Antibiotika-Therapie und die Verweildauer auf der Intensivstation auswirkt. Ziel ist es, die Behandlungsmöglichkeiten bei Sepsis zu verbessern – eine lebensbedrohliche Erkrankung, von der jährlich mehr als 300.000 Menschen in Deutschland betroffen sind.

In der Studie werden nicht nur die klinischen Ergebnisse betrachtet, sondern auch die sektorenübergreifenden Versorgungskosten, die in Zusammenhang mit dem Ereignis „Sepsis/septischer Schock“ stehen. Hierdurch sollen Ansatzpunkte erarbeitet werden, wie sich die enorm hohen Gesundheitskosten senken lassen, die durch die Behandlung von Patient:innen mit Sepsis oder septischem Schock sowie durch entsprechende Folgeerkrankungen (z.B. Nierenversagen) entstehen.

Im Rahmen der Studie wird bei der Hälfte der Studienteilnehmer:innen (n=205) das Blut an Tag 0 und Tag 3 zusätzlich zur Routinediagnostik noch mit einer neuen digitalen Präzisionsdiagnostik untersucht. Diese kann innerhalb von 24 Stunden mehr als 1.500 Keime (Bakterien, DNA-Viren, Pilze und Parasiten) erkennen. So liegen einerseits rasch präzise Informationen zur Art und Menge der Krankheitserreger im Blut vor, sodass eine wirklich passgenaue Antibiotikatherapie durchgeführt werden kann. Andererseits liefert die zweite Analyse auch wertvolle Hinweise dafür, ob die begonnene antibiotische Behandlung bereits angeschlagen hat.

Bei der anderen Hälfte der teilnehmenden Patient:innen (n=205) kommt die derzeitige Standarddiagnostik, also die oftmals sehr zeitaufwendige Anzüchtung der Erreger in verschiedenen Sekreten und Körperflüssigkeiten (z.B. die Blutkultur), zum Einsatz. Bei allen Studienpatient:innen können die behandelnden Intensivmediziner:innen zudem die Unterstützung von einem speziellen Expert:innengremium in Anspruch nehmen, mit dem sie Befunde und Therapieentscheidungen besprechen können.

Das DigiSep-Projekt wird von der Klinik für Anästhesiologie und Intensivmedizin am Universitätsklinikum Essen als Konsortialführer geleitet, in enger Zusammenarbeit mit dem Lehrstuhl für Gesundheitsökonomie & Gesundheitsmanagement der Universität Bielefeld, dem Koordinierungszentrum für Klinische Studien (KKS) und dem Institut für Medizinische Biometrie (IMBI) am Universitätsklinikum Heidelberg sowie mit den Krankenkassen AOK Rheinland/Hamburg, BARMER und der Techniker Krankenkasse. Das Biotechnologie-Unternehmen Noscendo steuert als technischer Partner seinen digitalen Präzisionstest DISQVER bei, der eine CE-Kennzeichnung für In-vitro-Diagnostika (IVD) besitzt.

Das DigiSep-Projekt wird vom Innovationsausschuss des Gemeinsamen Bundesausschusses (G-BA) mit ca. 3,1 Millionen Euro gefördert. Der G-BA ist das höchste Beschlussgremium der gemeinsamen Selbstverwaltung im deutschen Gesundheitswesen. Er entscheidet darüber, welche Leistungen gesetzlich Krankenversicherte in Anspruch nehmen können. ]]>
Nature Reviews Cardiology in print erschienen: Essener Forschungsteam zeigt, wie Mikroembolien entstehen und verhindert werden können https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1329 1329 Thu, 21 Apr 2022 12:30:26 +0200 Wenn sich atherosklerotische Plaques in die Herzkranzgefäße entleeren – spontan oder durch einen Katheter-Eingriff – verstopfen sie leicht kleine Herzkranzgefäße, sie lösen sogenannte koronare Mikroembolisationen aus. Diese Gefäßverschlüsse verursachen Mikroinfarkte, die wiederum mit ausgeprägten Entzündungsreaktionen in der Umgebung einhergehen und die Kontraktionskraft des Herzens vermindern. Koronare Mikroembolisationen gelten nach neusten Erkenntnissen auch als eine typische Komplikation während einer COVID-19-Erkrankung, insbesondere bei Patient:innen mit einer bestehenden Fehlfunktion des Endothels, der Innenauskleidung der Blutgefäße. Prof. Dr. Petra Kleinbongard und Prof. Dr. Dr. hc. Gerd Heusch beleuchten in der Printausgabe des renommierten Journals „Nature Reviews Cardiology“ alle wichtigen wissenschaftlichen und klinischen Forschungsergebnisse zur koronaren Mikroembolisation und stellen sowohl Arbeitstechniken als auch klinische Untersuchungs- und Behandlungsmethoden vor.
In ihrem Review zeigen sie, wie atherosklerotische Plaques außer dem Plaquematerial verschiedene lösliche Substanzen freisetzen, die eine Verengung der Herzkranzgefäße verursachen und dort die Gerinnungsneigung des Blutes verstärken. Sie zeigen, dass ein Einsatz von interventionellen Schutzvorrichtungen bei Patient:innen mit einer hohen atherothrombotischen Plaquebelastung empfehlenswert ist, aber beim routinemäßigen Einsatz kaum Vorteil bringt. Für entsprechend vorbelastete Patient:innen stellen sie eine Reihe von Medikamenten vor, die die Plaques stabilisieren können, wie Statine und anti-entzündliche Wirkstoffe, die die koronare Mikroembolisation wirksam verhindern. Zudem arbeiten sie heraus, wie eine Behandlung mit Thrombozytenhemmern, gefäßerweiternden Medikamenten und Interleukinantagonisten die Beeinträchtigung der Durchblutung in den kleinen Herzkranzgefäßen verringern kann.

Link zur Originalveröffentlichung:
A fresh look at coronary microembolization ]]>
Schmerzgedächtnis: Vorsicht ist besser als Nachsicht https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1328 1328 Wed, 20 Apr 2022 10:46:50 +0200 Aua, das tat weh! Das Erleben von Schmerzen hinterlässt Spuren im Gedächtnis. In einer aktuellen Studie hat ein Forschungsteam der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen und der Universitätsmedizin Essen nun untersucht, ob Menschen schnellere und robustere Gedächtnisspuren für Reize bilden, die eine bevorstehende Verstärkung von Schmerz ankündigen als für solche, die eine Schmerzlinderung vorhersagen. In einer aufwändigen experimentellen Untersuchung an 36 gesunden Teilnehmer:innen wurde sowohl das Lernen als auch das Verlernen, die sogenannte Extinktion, von Reizen untersucht, die eine Schmerzlinderung oder eine Schmerzverstärkung ankündigen. Das Ergebnis: Die evolutionär sinnvolle und sprichwörtlich bekannte Strategie „Better safe than sorry“ oder auch „Vorsicht ist besser als Nachsicht“ hat sich bestätigt.
Die Teilnehmer:innen zeigten ein verstärktes und schnelleres Lernen für die Reize, die eine Schmerzverstärkung ankündigten, verglichen mit den Hinweisreizen für eine bevorstehende Schmerzlinderung. „Evolutionsbiologisch ist das durchaus sinnvoll, da diese Lernstrategie einen Schutzmechanismus vor schmerzvollen und potenziell gefährlichen Situationen darstellt“, so Prof. Dr. Ulrike Bingel, Leiterin der universitären Schmerzmedizin an der Klinik für Neurologie. „Beim Verlernen dieser Zusammenhänge, also der Extinktion, traten hingegen kaum Unterschiede auf.“

Daraus schließt das Team um Prof. Dr. Ulrike Bingel, dass beiden Lernprozessen – dem „Lernen“ und „Verlernen“ angenehmer und unangenehmer Zusammenhänge – unterschiedliche Mechanismen zugrundliegen. Die Ergebnisse der in Communications Biology veröffentlichten Studie bieten neue Erklärungsansätze zur Chronifizierung und Aufrechterhaltung von Schmerzerkrankungen. Derzeit geht das Forschungsteam der Frage nach, wie sich diese Lernprozesse bei Patient:innen mit chronischen Rückenschmerzen verhalten und welche Hirnmechanismen hierbei eine Rolle spielen. Die Studie ist Teil des DFG-geförderten Sonderforschungsbereichs „Extinction Learning“, SFB1280.

Link zur Originalpublikation:
Acquisition learning is stronger for aversive than appetitive events

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Aktivierung der körpereigenen Apotheke: Wenn Patient:innen gezielt pharmakologische Reaktionen lernen https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1327 1327 Tue, 19 Apr 2022 10:00:55 +0200 Patient:innen mit unterschiedlichen, chronischen Erkrankungen wie Schmerzen, Depressionen oder entzündlichen Erkrankungen benötigen eine kontinuierliche, oft lebenslange Behandlung mit Medikamenten, die Krankheitssymptome reduzieren und somit die Lebensqualität aufrechterhalten. Die Mehrzahl dieser Medikamente löst jedoch auch unerwünschte, teilweise erhebliche Nebenwirkungen aus. Das macht die Entwicklung von alternativen, unterstützenden Therapien erforderlich. Ein erfolgversprechender Weg könnte das assoziative Erlernen pharmakologischer Reaktionen sein, zeigen Wissenschaftler der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen jetzt in der renommierten Fachzeitschrift Trends in Pharmacological Science.
PD Dr. Martin Hadamitzky und Prof. Dr. Manfred Schedlowski vom Institut für Medizinische Psychologie und Verhaltensimmunbiologie der Universitätsklinik Essen geben in ihrer Publikation aufbauend auf eigenen tierexperimentellen Forschungsbefunden, Studien an gesunden Probanden sowie Patient:innen einen Ausblick auf die Entwicklung von assoziativen Lernprotokollen, mit denen es gelingen kann, gelernte pharmakologische Reaktionen zum Wohle chronisch Erkrankter einzusetzen.
Medikamente entfalten ihre Wirkung in Patient:innen im komplexen Zusammenspiel mit den persönlichen, psychobiologischen Bedingungen. Wichtige Einflussfaktoren sind z. B. Erwartungen der Patient:innen an den Erfolg und die Nebenwirkungen einer Therapie, sowie Vorerfahrungen mit Medikamenten oder medizinischen Behandlungen, die auf Lern- und Konditionierungsprozessen basieren. Das Wissen über die neurobiologischen Mechanismen dieser assoziativen Lernerfahrungen und wie sich die gelernten pharmakologischen Effekte gezielt im Rahmen von Behandlungen nutzen lassen, ist in den letzten Jahren enorm gewachsen.
Eine gezielte und systematische Modulation der Lerneffekte könnte es ermöglichen, die Menge der verabreichten Medikamente kontrolliert zu reduzieren, die Menge an unerwünschten Nebenwirkungen zu verringern und dabei dennoch die therapeutische Effizienz aufrecht zu erhalten. „Diese „Aktivierung der körpereigenen Apotheke“ der Patient:innen könnte in vielen klinischen Situationen als unterstützende Therapiemaßnahme hilfreich sein“, so das Fazit des Essener Autorenteams. Die Forschungsarbeiten in diesem Bereich profitieren von der aktiven Mitarbeit in gleich zwei von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) geförderten Sonderforschungsprojekten (SFB 1280, „Extinction Learning“ und SFB/TRR 289, „Treatment Expectation“).

Link zur Originalpublikation:
Harnessing associative learning paradigms to optimize drug treatment
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Folgeförderung für Krebsforschung: Überlebensstrategie gefährlicher Tumore entschlüsselt https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1326 1326 Wed, 06 Apr 2022 13:30:00 +0200 Wie schaffen es einige Tumore, sich gegen etablierte Krebstherapien und Medikamente erfolgreich zu wehren? Forschende der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen (UDE) verstehen das immer besser. Seit 2018 beschäftigen sie sich damit im Krebsforschungsverbund PhenoTImE, den die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) fördert. Dank vielversprechender Ergebnisse hat die DFG die Förderung jetzt um drei Jahre verlängert und stattet den Verbund mit weiteren knapp vier Millionen Euro aus.
Geleitet wird die dahinterstehende klinische Forschungsgruppe (KFO 337) von Prof. Dr. Dirk Schadendorf und Prof. Dr. Alexander Rösch. Im Fokus des Verbunds stehen der besonders heimtückische Schwarze Hautkrebs sowie aggressive Tumore in Gehirn und Bauchspeicheldrüse. Die Forschenden haben herausgefunden, dass die untersuchten Tumorarten ähnliche Überlebensstrategien verfolgen. Krebsübergreifend konnten sie erste Mechanismen entschlüsseln, die dazu führen, dass Tumore widerstandsfähiger gegen traditionelle Behandlungsmethoden werden. Einige Tumorzellen sind demnach in der Lage, hoch dynamisch ihr Erscheinungsbild zu wechseln. Indem sie ihren sogenannten Zell-Phänotyp verändern, schützen sie sich gegen Angriffe durch das Immunsystem oder gegen einstmals effiziente Wirkstoffe.

Zudem sind manche Tumorzellen grundsätzlich therapieresistent und überleben von Anfang an Therapien und Angriffe von Immunzellen. Andere Tumorzellen wiederum entwickeln erst im Laufe der Zeit Resistenzen. „In einigen Fällen können wir die Resistenzen noch umgehen oder die Phänotypen gezielt ausschalten“, sagt Forschungskoordinator Prof. Dr. Alexander Rösch, Leitender Oberarzt an der Klinik und Poliklinik für Dermatologie, Allergologie und Venerologie des Universitätsklinikums Essen. „Wenn jedoch die Resistenzentwicklung zu weit fortgeschritten ist und sich genetisch fixierte Resistenzen zeigen oder Resistenzmechanismen zeitgleich auftreten, wird eine Umgehung der Resistenz immer schwieriger.“ Deshalb sollten therapie- und immunresistente Tumorzellen schon zu Beginn einer Therapie gezielt eliminiert werden.

Der Forschungsverbund PhenoTImE („Phenotypic Therapy and Immune Escape in Cancer“) vereint 10 Gruppen von Wissenschaftler:innen und Ärzt:innen, die fächerübergreifend forschen und behandeln. Ihre Expertisen und Techniken setzen sie auch zur Ausbildung aufstrebender Nachwuchsforscher:innen ein. „PhenoTImE ist als Forschungsplattform für den Essener Onkologie-Schwerpunkt hoch relevant und wird in naher Zukunft ein wichtiger Startpunkt für weitere translationale Forschungsaktivitäten und klinische Studien sein“, sagt Prof. Dr. Dirk Schadendorf, KFO-Sprecher und Direktor des Westdeutschen Tumorzentrums Essen.

Weitere Informationen zum Forschungsverbund PhenoTImE: http://www.uni-due.de/phenotime
Weitere Informationen zum Essener Forschungsschwerpunkt "Onkologie": http://www.uni-due.de/med/forschung/schwerpunkte/onkologie.php
Details zu allen 5 Forschungsschwerpunkten der Medizinischen Fakultät der UDE: http://www.uni-due.de/med/forschung/schwerpunkte/forschung.php ]]>
Long-COVID-Studie: Ausdauertraining gegen Spätfolgen https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1325 1325 Wed, 06 Apr 2022 10:30:00 +0200 Wer an COVID-19 erkrankt ist, kann auch langfristig noch an Folgen wie anhaltender Erschöpfung, Müdigkeit und Konzentrationsschwierigkeiten leiden. Forschende der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen (UDE) vermuten, dass diese Beschwerden durch passgenaue Sporteinheiten gemildert werden könnten. Mit der sogenannten SPOVID-Studie* untersuchen sie, ob ein individuell abgestimmtes Trainingsprogramm die körperliche Ausdauer von Betroffenen sicher und wirksam verbessern kann. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) unterstützt das Vorhaben für ein Jahr mit 296.000 Euro.
Im Zuge der Pilotstudie messen und analysieren Expert:innen die Fitnesswerte von 60 Erwachsenen, die Symptome von Long-COVID zeigen. Im Fokus steht die Leistungsfähigkeit von Herz, Kreislauf und Lunge. Aber auch Kopfschmerzen, Müdigkeit und generelle Erschöpfung werden erfasst. Basierend auf den Ergebnissen der Eingangsuntersuchung stellen die Wissenschaftler:innen den Teilnehmenden maßgeschneiderte Sporteinheiten zusammen. Eingangsuntersuchung und Trainingsprogramm starten im Mai 2022.

„Unsere Trainingsprogramme sind auf die Erkrankten zugeschnitten und sollen vor allem ihre Ausdauer steigern“, sagt Dr. Börge Schmidt vom Institut für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie (IMIBE) des Universitätsklinikums Essen. Mit ersten Ergebnissen aus der SPOVID-Studie rechnet der Leiter der IMIBE-Abteilung „Gene-Environment Epidemiology“ Mitte 2022. Weitere Informationen zu den Abteilungen und ihren Projekten finden sich unter http://imibe.uk-essen.de/forschung/abteilungen.

Das Essener Forschungsteam um Dr. Schmidt kooperiert für dieses Vorhaben mit Sportwissenschaftler:innen des Fachbereichs „Fitness & Gesundheit“ der Düsseldorfer IST-Hochschule für Management sowie mit Fachleuten aus dem Lehr- und Forschungsbereich „Trainingswissenschaft“ der Ruhr-Universität Bochum.

Mehr zu den SPOVID-Kooperationspartner:innen:
http://www.ist-hochschule.de/fitness-und-gesundheit (IST-Hochschule für Management, Fachbereich „Fitness & Gesundheit“)
http://sport.ruhr-uni-bochum.de/de/trainingswissenschaft (Ruhr-Universität Bochum, Lehr- und Forschungsbereich „Trainingswissenschaft“)

* SPOVID steht für „Sport & Long-COVID-Syndrom“. Die SPOVID-Studie endet am 30. November 2022. ]]>
19,4 Millionen Euro für Forschungsnetzwerk: Neue Krebsmedikamente fern der Chemotherapie https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1324 1324 Mon, 04 Apr 2022 12:00:00 +0200 Mit rund 81 Millionen Euro fördert die NRW-Landesregierung 5 herausragende Forschungsnetzwerke, in denen es um besonders zukunftsweisende Themen wie „Künstliche Intelligenz“ oder „Krebsbekämpfung“ geht. An einem mit 19,4 Millionen Euro geförderten Projekt sind auch Forschende der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen (UDE) beteiligt. Mit ihnen entsteht unter dem Akronym CANTAR (CANcer TARgeting) ein europaweit einmaliges Netzwerk von Wissenschaftler:innen aus Chemie, Biologie und Medizin. Gemeinsames Ziel: Neue chemische Substanzen zu entwickeln, mit denen lebensbedrohliche Krebserkrankungen zielgerichteter bekämpft werden können.
Die Forschungen am Standort Essen leitet Prof. Dr. Christian Reinhardt, Direktor der Klinik für Hämatologie und Stammzelltransplantation des Universitätsklinikums Essen. CANTAR baut auf etablierte Forschungskooperationen auf und wird diese weiterentwickeln. „Wir möchten spezifische Antriebswege von Krebserkrankungen identifizieren und diese zielgerichtet blockieren. Außerdem möchten wir verstehen, wie sich Krebszellen einem Angriff des körpereigenen Immunsystems entziehen können“, sagt der UDE-Professor für Innere Medizin. Dafür sollen Substanzen entwickelt werden, die spezifisch auf Tumorzellen wirken beziehungsweise in Stoffwechselvorgänge eingreifen und Normalgewebe schonen.

Das Land NRW fördert das CANTAR-Netzwerk von August 2022 bis Juli 2026. Die Gesamtfederführung des Projekts hat die Universität Köln übernommen. Maßgeblich beteiligt werden zudem die Universitäten in Dortmund, Düsseldorf, Aachen und Bonn sowie das Max-Planck-Institut für molekulare Physiologie und das Deutsche Zentrum für Neurodegenerative Erkrankungen. ]]>
HEROES-AYA: Was macht Tumoren resistent? https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1323 1323 Fri, 25 Mar 2022 06:38:03 +0100 Was ist passiert, wenn ein Krebsmedikament erst gut wirkt und nach einer Weile nicht mehr anschlägt? Die Ursache für eine solche Therapieresistenz liegt häufig in der sogenannten Tumorheterogenität. Denn Tumoren bestehen aus einer Vielzahl verschiedenartiger Zellen und unterschiedlichen Regionen, die sich auch während einer Therapie verändern und weiterentwickeln. Langfristige Heilungen sind deshalb oft schwierig, insbesondere bei Tumoren im Jugend- und jungen Erwachsenenalter. Anhand bestimmter Sarkom-Formen, insbesondere des Ewing-Sarkoms, will das interdisziplinäre Konsortium HEROES-AYA nun herausfinden, was genau zur Therapieresistenz führt und vor allem Wege finden, diesen Vorgang zu verhindern. Die Erkenntnisse sollen dann in einem zweiten Schritt auf andere Tumorarten übertragen werden.
Neben acht weiteren Partnerstandorten in ganz Deutschland ist auch die Kinderklinik III der Universitätsklinik Essen mit ihrer ausgewiesenen Expertise in der translationalen Forschung und Behandlung von Ewing-Sarkomen maßgeblich am Projekt beteiligt. Prof. Dr. Uta Dirksen, Leiterin des pädiatrischen Sarkom-Schwerpunkts am WTZ Essen und stellvertretende Direktorin der Kinderklinik III, ist Mitantragsstellerin von HEROES-AYA und leitet den Bereich „Clinical Implementation“ des Projekts. Gemeinsam mit anderen Wissenschaftlern der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen (Prof. Dr. Felix Nensa, Institut für Künstliche Intelligenz in der Medizin, Prof. Dr. Ulrich Schildhaus, Institut für Pathologie, Prof. Dr. Sebastian Bauer, Innere Klinik (Tumorforschung), Prof. Dr. Ken Herrmann, Nuklearmedizin und Prof. Dr. Arne Streitbürger, Klinik für Tumororthopädie und Sarkomchirurgie) fokussiert sich das Projekt auf die umfassende tiefe Charakterisierung von transfusions-getriebenen Sarkomen.

Das Konsortium HEROES-AYA (Heterogenität, Evolution und Resistenz von durch Fusionsgene getriebenen Sarkomen bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen) ist durch das BMBF zur Förderung im Rahmen der Dekade gegen Krebs empfohlen worden, genauso wie das Verbundforschungsprojekt SATURN3 , an dem ebenfalls Essener Forschende beteiligt sind. Für beide Projekte werden über einen Zeitraum von fünf Jahren jeweils rund 15 Millionen € bereitgestellt. ]]>
MERCUR-Verbundprojekt: 1,8 Millionen Euro für neue Krebsmedikamente https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1322 1322 Fri, 18 Mar 2022 13:00:00 +0100 Das Mercator Research Center Ruhr (MERCUR) hat im Rahmen der Förderlinie „Exzellenz“ ein großes Verbundprojekt der TU Dortmund und der Universität Duisburg-Essen (UDE) bewilligt. Unter dem Acronym IGNITE (Targeting Cancer at the Interface of Genomics, Metabolism and Immune Surveillance) bringen Forschende der Medizinischen Fakultät der UDE zusammen mit ihren Kolleg:innen exzellente Grundlagenforschung in die Anwendung. Bis 2026 fließen dafür rund 1,8 Millionen Euro in die Entwicklung und präklinische sowie klinische Validierung neuartiger Krebsmedikamente, davon circa 900.000 Euro an den Forschungsstandort Essen.
IGNITE bündelt Expertisen aus Medizin, Chemie und Biologie. Geleitet wird das Projekt von Prof. Dr. Daniel Rauh (TU Dortmund, Fakultät für Chemie und Chemische Biologie) und Prof. Dr. Christian Reinhardt von der Medizinischen Fakultät der UDE. Er ist Direktor der Klinik für Hämatologie und Stammzelltransplantation am Universitätsklinikum Essen.

MERCUR ist eine 2010 gegründete Einrichtung der Stiftung Mercator und der in der Universitätsallianz Ruhr zusammengeschlossenen TU Dortmund, RUB und UDE. Durch verschiedene Förderprogramme unterstützt MERCUR die strategische Zusammenarbeit dieser „Uniallianz“.

Weitere Informationen zu allen MERCUR-Förderprogrammen: http://mercur-research.de/foerderprogramme/uebersicht ]]>
Blutuntersuchung statt Tumorbiopsie: Verbundforschungsprojekt zum Ewing-Sarkom https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1321 1321 Wed, 16 Mar 2022 18:04:52 +0100 Das Ewing-Sarkom ist eine seltene, aber aggressive Krebserkrankung, die die Knochen und Weichteile befällt und vor allem bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen auftritt. Die Therapie dauert rund ein Jahr und besteht aus einer medikamentösen Behandlung mit Bestrahlung oder Operation, gefolgt von einer weiteren Chemotherapie. Während dieser Zeit müssen die Tumoren engmaschig überwacht werden, auch deshalb, weil die Krankheitsverläufe sehr verschieden sind. Bisher ist das ein aufwändiger Prozess und strapaziös, grade für die kleinen Patient:innen und erlaubt keinen dynamischen Einblick in die Tumorbiologie. Ein deutsch-österreichisches Forschungsteam, an dem auch die Medizinische Fakultät der Universität Duisburg-Essen und das Universitätsklinikum Essen beteiligt ist, will zukünftig mithilfe von Blutuntersuchungen, sogenannten Flüssigbiopsien, Veränderungen im Tumorgewebe schneller und einfacher diagnostizieren. Sie haben deshalb ein neues Verbundforschungsprojekt ins Leben gerufen, das durch den Life Science Grant für Präzisionsmedizin des Wiener Wissenschafts- und Technologiefonds (WWTF) in den kommenden vier Jahren mit knapp 900.000 € unterstützt wird.
In der Vergangenheit konnten die beteiligten Forschungsteams bereits zeigen, dass vor allem die Epigenetik – das Aus- und Abschalten bestimmter Genregionen - beim Ewing-Sarkom eine große Rolle spielt und für die unterschiedlichen Krankheitsverläufe mitverantwortlich ist. Aufbauend auf diesem Wissen haben die Forschenden jetzt eine Flüssigbiopsie-Analyse entwickelt, die die charakteristischen epigenetischen Muster der Ewing-Sarkome nachweisen soll. Dazu haben sie in das Whole Genome Sequencing von zellfreier Tumor-DNA mit Algorithmen des maschinellen Lernens kombiniert. Die Analysemethode soll nun an möglichst vielen Patient:innen „lernen“. Die Forscher:innen hoffen, dass sich daraus neue Perspektiven für die Präzisionsmedizin ergeben.
„Die Förderung durch den WWTF ermöglicht es uns, den neuen Flüssigbiopsie-Ansatz in einem großen Kollektiv zu überprüfen und damit einen entscheidenden Schritt in Richtung einer stärker personalisierten Behandlung für das Ewing-Sarkom zu machen“, erklärt Prof. Dr. Uta Dirksen, Leiterin der internationalen Cooperativen Ewing Sarkom Studiengruppe. Bei erfolgreichem Abschluss dieses Projekts könnte die Epigenom-basierte Flüssigbiopsie als molekularer Biomarker in prospektive klinische Studien aufgenommen werden.
Die Projektleitung für „Validation of a liquid biopsy based molecular diagnostic toolkit for pediatric sarcomas“ liegt in Wien bei Prof. Dr. Eleni Tomazou, St. Anna Kinderkrebsforschung (CCRI). Weitere Beteiligte sind Prof. Dr. Christoph Bock vom CeMM Forschungszentrum für Molekulare Medizin der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Prof. Dr. Uta Dirksen, Kinderklinik III, Universitätsklinikum Essen und Prof. Dr. Markus Metzler, Kinderonkologie- und Hämatologie vom Universitätsklinikum Erlangen.
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Nebenwirkungen von CAR-T-Zell-Krebstherapie: Schädigung der Herzfunktion https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1320 1320 Tue, 15 Mar 2022 10:08:35 +0100 Onkologische Therapien haben in den letzten Jahren große Fortschritte gemacht. Eine dieser neuen Therapieformen setzt besondere T-Zellen ein, die spezifisch auf Tumorantigene gerichtet sind, die sogenannten (CAR)-T-Zellen. Durch diese Zellen wird eine gezielte Immunreaktion ausgelöst, die dem Körper hilft, Krebszellen zu erkennen und zu bekämpfen. Aber, wie andere Krebstherapien auch, kann die Behandlung unerwünschten Nebenwirkungen auslösen. Wissenschaftler der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen und der Universitätsmedizin Essen haben sich nun genauer angesehen, welche Veränderungen die CAR-T-Zell-Krebstherapie im Herz-Kreislaufsystem hervorrufen kann und im renommierten European European Heart Journal veröffentlicht.
Eine der möglichen Nebenwirkungen ist eine systemische Entzündungsreaktion, bei der verstärkt Botenstoffe im ganzen Körper ausgeschüttet werden. Das kann leichte grippeähnliche Symptome hervorrufen, aber auch zu schweren Komplikationen wie einem multiplem Organversagen führen. „Bisher war unklar, inwiefern sich diese Entzündungsreaktion auch das Herz-Kreislaufsystem auswirkt“, erklärt Prof. Dr. Tienush Rassaf, Direktor der Klinik für Kardiologie und Angiologie der Universitätsmedizin Essen.
Das Forschungsteam hat nun zeigen können, dass die ausgeschütteten Botenstoffe häufig eine erhöhte Herzfrequenz und niedrigen Blutdruck verursachen, aber auch Kammerflimmern und Herzrhythmusstörungen. „Diese Symptome treten auch bei anderen, vergleichbaren Entzündungsreaktionen auf“, so Prof. Rassaf. Die Forscher:innen haben aber auch schwerwiegende Komplikationen beobachtet. Insbesondere bei Vorerkrankten treten Minderdurchblutungen im Herzgewebe, Gefäßverschlüsse und Herzversagen während einer CAR-T-Zelltherapie auf. Die CAR-T-Zelltherapie ist aktuell für einige Blutkrebserkrankungen zugelassen, wird aber auch für solide Tumore getestet.
„Unsere Arbeit soll dazu beitragen, dass Mediziner:innen gerade bei vorbelasteten Patient:innen auch die Veränderungen der Herzfunktion im Blick behalten und frühzeitig entsprechende Behandlungen einleiten können“, so Prof. Dr. Matthias Totzeck, oberärztlicher Leiter der onkologische Kardiologie in der Klinik für Kardiologie und Angiologie.
Die Publikation gibt einen Überblick über die derzeitigen CAR-T-Zelltherapien und mögliche unerwünschte Nebenwirkungen. Dabei setzen die Autor:innen einen Schwerpunkt auf die kardiovaskulären Symptome, fassen das aktuelle Wissen zu den zugrundeliegenden Pathomechanismen zusammen und erläutern klinische Charakteristika. Außerdem geben sie Empfehlungen, wie eine CAR-T-Zelltherapie durch Kardiolog:innen angemessen überwacht werden sollte.

Link zur Originalveröffentlichung:
Cardiotoxicity from chimeric antigen receptor-T cell therapy for advanced malignancies

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Einladung zur Frauenversammlung der Medizinischen Fakultät https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1318 1318 Fri, 11 Mar 2022 11:45:00 +0100 Am Donnerstag, 12. Mai 2022, findet ab 11 Uhr die Frauenversammlung der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen (UDE) im Hörsaal der Verwaltung des Universitätsklinikums Essen statt (Verwaltungsgebäude, 2. Obergeschoss). Dekan Prof. Dr. Jan Buer lädt alle weiblichen Fakultätsmitglieder zur Teilnahme ein. Im Mittelpunkt steht die Wahl der Fakultätsgleichstellungsbeauftragten.
Die Fakultätsgleichstellungsbeauftragte und ihre Stellvertreterinnen werden auf Vorschlag der Frauenversammlung durch den Fakultätsrat gewählt. Während für die Gleichstellungsbeauftragte ein abgeschlossenes Hochschulstudium Voraussetzung zur Übernahme der Position ist, sind ihre Stellvertreterinnen von diesem Erfordernis ausgenommen.

Weitere Informationen, zum Beispiel zu den Aufgaben der Gleichstellungsbeauftragten, wurden unter http://www.uni-due.de/med/gleichstellung veröffentlicht.

Rechtlicher Hintergrund: Gemäß § 24 Hochschulgesetz NRW sowie § 9, Abs. 3 der Grundordnung in Verbindung mit § 23 der Wahlordnung der UDE werden in den Fakultäten auf Vorschlag der Frauen, die Mitglieder der Fakultät sind (Professorinnen, Juniorprofessorinnen, wissenschaftliche Mitarbeiterinnen, Doktorandinnen, Studentinnen), Gleichstellungsbeauftragte sowie deren Stellvertreterinnen vom jeweiligen Fakultätsrat gewählt. ]]>
eKommMed.nrw: 1,4 Millionen Euro für bessere Arzt-Patienten-Kommunikation https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1319 1319 Thu, 10 Mar 2022 10:34:15 +0100 Was führt Sie heute zu mir? Offene Fragen formulieren, aussprechen lassen und aufmerksam zuhören – das ist das klassische 1x1 für ein Gespräch zwischen Ärzt:in und Patient:in. Medizinstudierende müssen aber auch lernen, schambehaftete Themen anzusprechen und unangenehme Diagnosen zu überbringen. Und zukünftige Ärzt:innen müssen auch üben, mit medizinischem Personal zu kommunizieren. Das Projekt eKommMed.nrw* will Medizinstudierenden mit multimedialen Lehr- und Lernangeboten das Erlernen solcher Gesprächstechniken erleichtern. Geleitet wird das Projekt durch das neu gegründete Institut für Didaktik und curriculare Entwicklung in der Medizin (IDEM) der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen. An dem Projekt, das im Rahmen der Förderlinie OERContent.nrw in den kommenden zwei Jahren mit ca. 1.400.000 Euro unterstützt wird, sind neben Essen auch die Universitäten Bielefeld, Bochum, Bonn, Düsseldorf, Köln und Münster beteiligt.
„Die Erfahrung von sieben Medizinischen Fakultäten in NRW zu bündeln ermöglicht es uns, ein vielfältiges und attraktives Lehrangebot für den medizinischen Nachwuchs zu entwickeln“, so Prof. Dr. Sven Benson, Leiter des IDEM. „Wir können deshalb eine große Bandbreite verschiedener medizinischer Gesprächsanlässe und Behandlungssituationen abbilden.“ Dabei liegt der Schwerpunkt in Essen auf der interprofessionellen Kommunikation.
„Unsere interaktionsfähigen Videos arbeiten mit sogenannten Branching-Szenarien“, erklärt Mitantragstellerin Prof. Dr. Katja Kölkebeck (LVR-Klinik Essen, Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie. „Branching-Szenarien kennt man aus Computerspielen, abhängig von getroffenen Entscheidungen und gegebenen Antworten verändert sich der weitere Verlauf. So passen sich auch hier die Videos individuell an die Antworten der Lernenden und damit an ihren Lernfortschritt an.“
Die Materialien werden nach Abschluss des Projekts als freie Bildungsmaterialien (Open Educational Resources, OER) auf dem Landesportal ORCA.nrw (www.orca.nrw) bereitgestellt und können einerseits im Selbststudium, aber auch in klassischen Lehr-Lernszenarien und Prüfungen eingesetzt werden.

*eKommMed.nrw steht für: E-Learning-Ressourcen für eine kompetenzorientierte Kommunikationsausbildung im Gesundheitswesen in Nordrhein-Westfalen

Zur Pressemitteilung des Ministeriums für Kultur und Wissenschaft der Landes NRW: https://www.mkw.nrw/presse/oer



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KITE: Künstliche Intelligenz schneller in den klinischen Alltag bringen https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1317 1317 Tue, 08 Mar 2022 10:41:50 +0100 Künstliche Intelligenz (KI) soll die Medizin besser machen. Damit KI zuverlässig arbeiten kann, muss sie zunächst mit klinischen Daten trainieren. Außerdem muss die Anwendung gut auf das medizinische Personal und die Krankenhauspatient:innen abgestimmt sein. Liefert die Anwendung verlässliche Daten, ist die Handhabung intuitiv, läuft die digitale Kommunikation störungsfrei? Erst wenn dieses Zusammenspiel reibungslos klappt, kann KI im Krankenhaus erfolgreich eingesetzt werden. Diesen Prozess möchte ein Team von Wissenschaftler:innen des Instituts für Künstliche Intelligenz in der Medizin (IKIM) an der Universitätsmedizin Essen und der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen nun beschleunigen. Sie wollen eine Plattform aufbauen, die als Forschungsinfrastruktur die künstliche Intelligenz schneller an das Krankenhausbett bringt. Ihr informationstechnologisches Ausstattungsprojekt KI-Translation Essen (KITE) wird durch die Europäische Union im Rahmen der Förderlinie REACT-EU mit fast 2,5 Millionen Euro und als Teil der Reaktion der Europäischen
Union auf die COVID-19-Pandemie gefördert.
„Wir wollen das inzwischen geläufige Konzept von bench-to-bedside, also vom Labor zum Krankenbett im Sinne der KI weiterdenken und bits-to-bedside umsetzen“, erklärt Prof. Dr. Dr. Jens Kleesiek, Leiter der Arbeitsgruppe Maschinelles Lernen in der Medizin am IKIM. Das Projekt KITE setzt an mehreren Stellen an: Zum einen soll die KI an echten medizinischen Daten aus verschiedenen Kliniken und Fachbereichen trainiert und optimiert werden, zum anderen sollen verschiedene neue digitale Kommunikationskanäle etabliert werden. „Wir wollen beispielsweise Dashboards für die grafische Präsentation von Analyseergebnissen in Tumorkonferenzen programmieren, Chat-Bots zur Kommunikation in der Radiologie testen und neben Virtual Reality (VR)- und Augmented Reality (AR)-Lösungen auch einen Servicerobotor einsetzen“, so der Nachwuchsgruppenleiter am IKIM PD Dr. Dr. Jan Egger.
Ein kritischer Punkt bei der Zertifizierung und Zulassung von Software als Medizinprodukt ist immer die sogenannte Wirksamkeitsstudie, in der geklärt werden muss, ob ein Produkt im medizinischen Sinne hilft. „Bei der KI will man wissen: Erfüllt die KI festgelegte Kriterien, löst sie die spezifische Aufgabe zuverlässig – und wenn ja, wie gut?“, konkretisiert Prof. Kleesiek. „KITE erlaubt uns eine Infrastruktur aufzubauen, die den gesamten Evaluationsprozess von KI-Algorithmen optimiert. Durch die Verwendung offener Standards können KI-Algorithmen, die wir selbst entwickelt haben, aber auch von externen Partnern stammen, evaluiert werden.“
Die im Rahmen von KITE geschaffene Infrastruktur soll nicht nur dem Universitätsklinikum zur Verfügung stehen, sondern auch angebundenen Kliniken und externen Partnern zur Verfügung gestellt werden. Dabei ist die IT-Infrastruktur des IKIM-Forschungsclusters vom klinischen Netzwerk getrennt, um eine scharfe Abgrenzung zwischen sensiblen Patienteninformationen im Rahmen der Versorgung einerseits und anonymisierten, medizinischen Daten für medizinische Forschung andererseits sicherzustellen.

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Neu an der UDE/am UK Essen: KI-Blick ins erkrankte Innere - Prof. Dr. Felix Nensa https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1316 1316 Mon, 07 Mar 2022 09:14:09 +0100 Was dem menschlichen Auge verborgen bleibt, machen sie sichtbar. Radiologische Untersuchungen unterstützen etwa bei der Diagnose von Herz-Kreislauf-, Krebs- und anderen Erkrankungen. Prof. Dr. Felix Nensa, neuer Radiologie-Professor mit dem Schwerpunkt Künstliche Intelligenz (KI) an der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen (UDE), möchte die Behandlungen optimieren.
Felix Nensa studierte Computerwissenschaft (2001-2004) an der Universität Hagen und parallel Medizin (2001-2007) an der RUB und der Université Louis-Pasteur in Straßburg. Danach arbeitete er bis 2011 in einem von ihm mitgegründeten IT-Start-up. 2013 wurde er in Medizin promoviert und forschte anschließend am UK Essen, wo er seit 2019 die Gruppe KI und intelligente Krankenhausinformationsplattform leitet.

Wie wichtig KI in der Medizin ist, zeigt unter anderem die Analyse von Röntgen- oder MRT-Bildern. Sieht KI mehr als Ärzt:innen? „Nein. Sie ‚betrachtet‘ die Bilder aber ganz anders als wir Menschen und kann uns zusätzliche Erkenntnisse bringen. Wir Ärzte müssen das aber letztlich interpretieren und entscheiden, was das konkret bedeutet und was wir daraus für unsere Patient:innen ableiten“, so Nensa.

Dass er durch KI seine Arbeit verliert, glaubt der 41-Jährige nicht. „Wenn der Computer uns etwa analytische Arbeiten abnimmt, kann ich mich mehr auf meine Patient:innen konzentrieren.“ Felix Nensa möchte seine Ergebnisse unmittelbar in die klinische Versorgung einbringen. Dazu plant er unter anderem, den Radiologie-Lehrstuhl enger mit dem Institut für Künstliche Intelligenz in der Medizin (IKIM) und dem Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie und Neuroradiologie am UK Essen zu verbinden. Zugleich wird er die Kooperation mit medizintechnischen Unternehmen ausbauen.

Zudem möchte Nensa den digitalen Umgang mit Daten an der Essener Uniklinik vorantreiben. „KI im Klinikum zu verstärken gehört zu meiner Professur“, so der Radiologe. Der Betrieb der ‚Smart Hospital Information Platform‘ (SHIP) sei schon vorher seine Kernaufgabe gewesen; die Plattform wird sowohl in der Forschung als auch bei klinischen und administrativen Prozessen genutzt.
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Neu an der UDE/UK Essen: Bösartig unter der Haut - Prof. Dr. Bastian von Tresckow https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1315 1315 Thu, 24 Feb 2022 09:12:03 +0100 Es gibt sie im Magen, Darm, Hals und an weiteren Stellen des menschlichen Körpers: Lymphknoten. Schwellen sie an, kann Krebs die Ursache sein. Dr. Bastian von Tresckow möchte die Therapie maligner Lymphome am UK Essen optimieren. Er hat die Professur für Klinische und Experimentelle Hämatologie an der Fakultät für Medizin der UDE angenommen.
„Lymphatische Krebserkrankungen sind inzwischen oft heilbar. Ich möchte die Therapie aber deutlich verbessern“, sagt Professor Bastian von Tresckow. Das sei besonders wichtig, wenn die Lymphe nicht auf die Behandlung reagiert, der Krebs zurückkommt und/oder die Erkrankten ältere Hochrisiko-Patient:innen sind.

Am UK Essen werden bei der optimierten Lymphomtherapie genetisch veränderte Zellen eingesetzt, sogenannte antigen receptor T (CAR-T) -Zellen. „Die Behandlung ist hocheffizient und im Vergleich zur Hochdosis-Chemotherapie oder Stammzelltransplantation nebenwirkungsarm“, erklärt der 44-Jährige. „Wir werden unsere Forschung in Essen ausweiten und an der Fortentwicklung der CAR-T Therapie wesentlich mitwirken“. Seit 2020 leitet von Tresckow am UK Essen den Lymphom-Schwerpunkt und das CAR-T-Programm und ist Stellvertretender Klinikdirektor der Klinik für Hämatologie und Stammzelltransplantation.

Nach dem Medizinstudium an den Universitäten Heidelberg, Köln und Nizza (1998-2005) wurde Bastian von Tresckow 2005 mit Auszeichnung promoviert. Danach war er wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Kölner Uniklinik und engagierte sich in der Deutschen Hodgkin Studiengruppe. Außerdem arbeitete er als Arzt in der hämato-onkologischen Abteilung der Uniklinik Köln. 2019/2020 leitete er das Zentrum für Hämatologische Neoplasien des Krankenhauses, in dem Erkrankungen des blutbildenden Systems behandelt werden. ]]>
Start des Projekts Be-MoVe: In Realexperimenten wird die Mobilitätswende in Essen geprobt https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1314 1314 Mon, 21 Feb 2022 17:05:56 +0100 Das interdisziplinäre Forschungs- und Praxisprojekt Be-MoVe (Beteiligungsbasierte Transformation aktiver Mobilität für gesundheitsfördernde Stadt- und Verkehrsinfrastrukturen) der Stadt Essen, der Universität Duisburg-Essen und der Universitätsmedizin ist nun gestartet. Ziel des Projektes ist es, mithilfe eines beteiligungsorientierten Ansatzes aktive Mobilität – also v.a. Fuß- und Radverkehr – zu stärken. Im Rahmen des Förderprogramms „MobilitätsWerkStadt 2025“ des Bundesforschungsministeriums (BMBF) möchte die Stadt Essen öffentliche Räume und Verkehrsinfrastrukturen neu gestalten und nachhaltig die Aufenthaltsqualität und Mobilität verbessern. Besonders der Fuß- und Radverkehr, die noch immer viel zu selten Beachtung als eigenständige, gesunde und leistungsfähige Formen der urbanen Mobilität erfahren, werden in den Fokus gerückt.
Das Projekt ist eingebunden in die Entwicklung des Essener Mobilitätsplans, der bis 2024 abgeschlossen werden soll. Dazu Simone Raskob, Beigeordnete der Stadt Essen für Verkehr, Umwelt und Sport: „Der Mobilitätsplan hat zum Ziel die Mobilitätswende in Essen und die Umsetzung des städtischen 4 x 25% - Ziels beim Modal Split bis 2035 in einem breiten Beteiligungsansatz zu entwickeln und voranzutreiben: Dann soll jeder vierte Weg jeweils zur Fuß, mit dem Rad, mit Bus und Bahn und dem Auto zurückgelegt werden. Wir freuen uns, dass wir nun mit dem Be-MoVe Projekt Experimentierräume schaffen und in Reallaboren die Mobilitätslösungen von Morgen erproben und testen können.“
Frau Raskob begrüßte die Projektpartner:innen aus der Bürgerschaft, vom Universitätsklinikum, von Mobilitätsanbietern und Partnerkommunen. Bei dem Kick-off des Projektes wurde die Planungen für erste Realexperimente vorgestellt und mit den Teilnehmenden konkrete Ideen für die Projektgebiete Holsterhausen und die Essener Innenstadt erarbeitet. Im Frühjahr startet das Projekt mit Bürgerbeteiligungsworkshops in den Stadtteilen. Das erste Reallabor startet nach den Sommerferien im dritten Quartal 2022.
„Für eine nachhaltige Mobilität in Essen ist das Projekt ein starkes Signal. Um die Mobilitätswende voranzutreiben, möchten wir gemeinsam mit der Bevölkerung die Vision einer weniger autozentrierten Mobilitätskultur entwickeln und mutige Experimente im öffentlichen Raum umsetzen. Vor allem die Verbesserung der Fuß- und Radmobilität vermeidet Verkehrs- und Umweltprobleme und erhöht die individuelle Mobilität und die Lebensqualität in den Stadtquartieren“, so Prof. Dr. Dirk Wittowsky von der Uni Duisburg-Essen.
Im Laufe der nächsten drei Jahre werden in den Stadtteilen Holsterhausen und Stadtkern Reallabore entwickelt. Gemeinsam mit Essener Bürger:innen werden individuelle Bedürfnisse identifiziert und Innovationen direkt in der Praxis in Experimente umgesetzt. Das Projekt knüpft an Beteiligungsformaten wie dem Bürgerforum Mobilität und dem Fussverkehrscheck der Stadt Essen an. Neue Strategien für die Fuß- und Radmobilität werden nun mit Be-MoVe erprobt, Plätze und Räume zum Verweilen neugestaltet, und Angebote wie moderne Mobilstationen und ein Bonusprogramm für nachhaltige Mobilität gemeinsam mit der Ruhrbahn getestet.
Koordiniert wird das Projekt von der Grüne Hauptstadt Agentur der Stadt Essen. Verbundpartner sind das Institut für Mobilitäts- und Stadtplanung der Uni Duisburg-Essen und das Institut für Urban Public Health am Universitätsklinikum Essen. Mit Anwohner:innen und Akteuren der Stadtteile wird gemeinsam erforscht, wie sich eine Veränderung von Straßenräumen, neue Zugänge zu Verkehrsmitteln oder digitale Angebote auf die Mobilität vor Ort auswirken. Aber auch die öffentliche Gesundheit und Bewegungsförderung in der Stadt ist Thema: Ein Augenmerk wird dabei auf die Akustik der Straßenräume gelegt – welchen Einfluss hat die urbane Klangqualität auf Aufenthalts- und Lebensqualität sowie auf das Mobilitätsverhalten? Ziel ist die Gestaltung öffentlicher Räume und Verkehrsinfrastrukturen, so dass diese zu aktiver und damit nachhaltiger und gesundheitsfördernder Mobilität einladen.
„Wenn es uns durch freundliche und attraktive Stadtviertel gelingt, die Bewohnerinnen und Bewohner zu einer aktiven Mobilität zu motivieren, dann profitieren wir und die Stadt in vielerlei Hinsicht: durch zufriedenere Essener und Essenerinnen, eine nachhaltigere Stadt(umwelt) und verbesserte Nachbarschaften in Stadtvierteln – und damit insgesamt eine verbesserte Gesundheit für Alle“, so Prof. Dr. Susanne Moebus vom Institut für Urban Public Health am Uniklinikum.
Erste Realexperimente und Aktionen, die zum Mitmachen einladen, werden bereits in diesem Jahr stattfinden. Alle aktuellen Entwicklungen, Ankündigungen und Möglichkeiten zur Beteiligung sind in Kürze auf der Website der Stadt Essen zu finden, unter https://www.essen.de/gha





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Förderperiode verlängert: Das UMEA Clinician Scientist Programm geht in die nächste Runde https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1311 1311 Fri, 18 Feb 2022 09:40:27 +0100 Wenn Ärzt:innen neben ihrer Arbeit in der Klinik zusätzlich forschen möchten, benötigen sie zeitlichen und finanziellen Freiraum. Seit 2019 werden deshalb Ärzt:innen an der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen (UDE) durch die Clinician Scientist Academy der Universitätsmedizin Essen (UMEA) gefördert. Die Förderung umfasst Freistellungszeiten für Forschung von im Durchschnitt 50 Prozent sowie ein begleitendes Mentoring- und Qualifizierungsprogramm. Aufgrund der bereits erzielten Erfolge hat die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) jetzt eine weitere Förderung über rund 1,35 Millionen Euro für die nächsten 2 Jahre bewilligt.
Das 3-jährige Clinician Scientist Programm (CSP) richtet sich an Ärzt:innen, die ihre Habilitation und eine akademische Karriere in der Universitätsmedizin Essen anstreben. Die DFG lobt in ihrem Gutachten das herausragende Engagement des Standorts und die passgenaue translationale Ausrichtung des Programms, von dem bislang über 40 UMEA Clinician Scientists profitieren konnten.
„Förderprogramme wie UMEA sind unabdingbar für eine moderne Universitätsmedizin. Die darüber ausgebildeten Clinician Scientists leisten einen zentralen Beitrag zum Erkenntnisgewinn und für die Medizin von Morgen“, sagt Prof. Dr. Dr. Dagmar Führer, Leiterin des Programms, Prorektorin für Forschung der UDE und Direktorin der Klinik für Endokrinologie, Diabetologie und Stoffwechsel am UK Essen „Unsere Medizinische Fakultät hat sich schon sehr früh für den wissenschaftlichen Nachwuchs engagiert und wir freuen uns, dass die DFG uns mit ihrer Förderung die weitere Arbeit ermöglicht“, so Prodekanin Prof. Dr. Anke Hinney, stellvertretende Leiterin des UMEA-Programmes.
„Unsere Clinician Scientists bilden eine starke und wichtige Brücke zwischen Forschung in der Medizin und Krankenversorgung“, betont Prof. Dr. Jochen A. Werner, Ärztlicher Direktor der Universitätsmedizin Essen und lobt den starken translationalen Charakter der im UMEA vertretenen Wissenschaftsbereiche. „Wir freuen uns, dass die DFG unser Engagement für eine strukturierte Ausbildung von wissenschaftlich orientierten Mediziner:innen an der Universität Essen-Duisburg anerkennt“, sagt Prof. Dr. Jan Buer, Dekan der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen.
Während der ersten Förderperiode wurde innerhalb der Clinician Scientist Academy außerdem das durch die Fakultät finanzierte Junior Clinician Scientist Programm für Assistenzärzt:innen etabliert. Sie können sich in der ersten Phase ihrer Fachärzt:innen-Weiterbildung für drei Monate freistellen lassen, um eine Publikation in Erst- oder Letztautor:innenschaft auf den Weg zu bringen.

Unter dem Dach von UMEA sind inzwischen vier Förderlinien vereint: drei für forschende Mediziner:innen (Clinician Scientists) und eine für Naturwissenschaftler:innen in der Medizin (Medical Scientists). So kann die Medizinische Fakultät der UDE gemeinsam mit der Universitätsmedizin Essen geeignete Fördermaßnahmen für forschungsinteressierte Ärzt:innen und Naturwissenschaftler:innen auf allen Karrierestufen anbieten.

Weitere Informationen unter www.uni-due.de/med/umea

Weitere Informationen unter www.uni-due.de/med/umea
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ETOS2022 - Die Grubenlampe bleibt in Essen! https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1313 1313 Thu, 17 Feb 2022 12:40:19 +0100 Mit der Teilnahme von mehr als 150 Wissenschaftler:innen von der Universitätsmedizin Essen, dem Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ) und weiteren Partnerstandorten hat sich das Essen Translational Oncology Symposium (ETOS) des Deutschen Konsortiums für Translationale Krebsforschung (DKTK) in seinem fünften Jahr sehr gut etabliert. Dieser Umstand spiegelt sich trotz pandemischer Lage auch in dem virtuellen Format durch sehr lebhafte Diskussionen und einer sehr stabilen Teilnehmerzahl über den gesamten Tag. Insgesamt wurden in 19 wissenschaftlichen Vorträgen und 46 virtuellen Posterbeiträgen neueste Erkenntnisse der translationalen Onkologie in ihrer vollen Bandbreite von der frühen präklinischen Forschung bis zur klinischen Anwendung präsentiert.
Die ETOS Trophäe 2022 für den besten wissenschaftlichen Vortrag erhielt Frau Dr. Batool Shannan aus der Klinik für Dermatologie, die zeigte, wie multimodale Therapiestrategien die Therapieresistenz von Melanom-Patient:innen überwinden können. Frau Dr. Alexandra Adamczyk aus dem Institut für Medizinische Mikrobiologie gewann den Poster-Preis zur Charakterisierung der komplexen Merkmale tumorassoziierter regulatorischer T-Zellen beim Dickdarmkrebs und wird der Tradition folgend ETOS2023 mit einem Vortrag eröffnen.

ETOS2022 würdigte die Leistungen des bisherigen DKTK-Standortsprechers Prof. Martin Schuler, der vom neuen Sprecher Prof. Jens Siveke zum ersten Mitglied im DKTK Alumni Club ernannt wurde.

Großen Dank gilt der Förderung der StiftungUniversitätsmedizinEssen für die Verleihung der Preise.
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Lehr-Lern-Innovationen an der UDE: Drei Auszeichnungen für Medizin-Lehre https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1312 1312 Thu, 17 Feb 2022 10:54:17 +0100 Innovative Lehrformate entwickeln, neue Lehr-Lern-Konzepte erproben und das Lehrangebot erweitern und verbessern - das möchte die Universität Duisburg-Essen mit ihren Projektförderungen zur Weiterentwicklung von Studium und Lehre unterstützen. In diesem Jahr wurden zwölf Projekte gefördert, gleich drei davon an der Medizinischen Fakultät. Für die Kategorie „Lehre konkret“ sind zwei Projekte aus dem LVR-Klinikum Essen ausgewählt worden, eines aus der Klinik für Psychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie des Kindes- und Jugendalters und eines aus der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie im Bereich der sogenannten Branching-Szenarien. Branching-Szenarien sind eine Art Quiz, das sich individuell an die Antworten der Lernenden und damit an ihren Lernfortschritt anpasst. In der Kategorie „Lehre digital“ wird ein Kompetenztraining, das ebenfalls mit solchen Branching-Szenarien arbeitet, am Institut für Humangenetik gefördert. Die Ausgezeichneten erhalten jeweils über 10.000 Euro, um die Lehrangebote umzusetzen.
PD Dr. med. Gertraud Gradl-Dietsch und Prof. Dr. med. Johannes Hebebrand erhalten mit ihrem Team aus der Klinik für Psychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie des Kindes- und Jugendalters rund 11.000 Euro für das Projekt „Wer Wie Was Warum – Kinder- und Jugendpsychiatrie für Fortgeschrittene und Beginner“. Die Kinder- und Jugendpsychiatrie macht nur einen kleinen Teil der Lehre aus und ist deutschlandweit unterrepräsentiert. Das Lehrprojekt setzt direkt zu Beginn des Studiums an und soll wichtige klinische Kompetenzen und Grundlagen wissenschaftlich-analytischen und evidenzbasierten Handelns vermitteln. Der unterschiedliche Kenntnisstand der Studierenden aus Klinik und Vorklinik fördert zudem den Austausch und bietet den Teilnehmenden die Möglichkeit, voneinander zu lernen.

Ebenfalls in der Kategorie „Lehre konkret“ wird das Projekt „Branching-Szenarien - eine Alternative zu SchauspielpatientInnen?“ von Prof. Dr. med. Katja Kölkebeck und ihrem Team der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie mit rund 10.000 Euro gefördert. Ziel des Projekts ist es, Studierende besser auf praktische Prüfungsformen vorzubereiten und theoretisches Wissen auf einen simulierten Fall anzuwenden. Die hierfür genutzten Branching-Szenarien basieren auf einem virtuellen Dialog mit simulierten Interaktionspartner:innen, die je nach Antwortauswahl der Studierenden reagieren. Die Szenarien können modifiziert und durch neue Fragestellungen ergänzt werden. Für Frau Prof. Kölkebeck ist es bereits die zweite Förderung: 2020 wurde ihr Projekt „Kompetenzbasierte Prüfungen in der Psychiatrie mit Schauspielpatienteninteraktionen - wie kann ein gutes Gespräch bewertet werden?“ bereits in derselben Kategorie gefördert.

In der Förderlinie „Lehre digital“ erhält Prof. Dr. med. Dietmar Lohmann und sein Team vom Institut für Humangenetik 15.000 Euro für ihr Projekt „Kompetenztraining mit Branched Scenario e-Learning (KoBSeL)“. Das Institut hat während der vergangenen Semester bereits geeignete digitale Angebote zur Vermittlung der kognitiven Kompetenzen aufgebaut, die bei der Behandlung von Patient:innen mit genetisch bedingten Erkrankungen erforderlich sind. Auch hier sollen künftig branched scenarios (Branching-Szenarien) weiterentwickelt werden. Diese unterstützen den Aufbau von Übungen, die besser geeignet sind, die komplexen Anforderungen an ärztliches Verstehen und Handeln abzubilden. Dieses Lehrformat bietet die Chance, kognitive Problemlösungsfähigkeiten auch fachübergreifend einzuüben.

Lehrende können sich mit neuen Projekte in der nächsten Ausschreibungsrunde ab Herbst 2022 bewerben. Neben der finanziellen Unterstützung steht den Ausgezeichneten auch ein Begleitprogramm zur Verfügung, in welchem sie sich mit Kolleg:innen und Expert:innen zu Lehrfragen austauschen können.

Infos zu den Förderlinien 2022: www.uni-due.de/zhqe/lehrlerninno2022
Übersicht der Geförderten seit 2018: www.uni-due.de/zhqe/foerderprogr_lehr-lern-inno.ph ]]>
Virologie-Studie: Bessere Corona-Abwehr durch potente Proteine https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1310 1310 Mon, 14 Feb 2022 09:30:00 +0100 Interferone sind die erste Verteidigungslinie des Körpers gegen Infektionen; Subtypen dieser Botenstoffe haben unterschiedliche Wirkungen. Forschende der Medizinische Fakultät der Universität Duisburg-Essen (UDE) konnten mit einem Team der Ruhr-Universität Bochum (RUB) zeigen, welche Interferon-Subtypen die effektivste Wirkung gegen SARS-CoV-2 hervorrufen. Ihre Erkenntnisse helfen, besser zu verstehen, wie der Körper versucht, das „Coronavirus“ abzuwehren. Darauf aufbauend können nun Therapien entwickelt werden, um besonders gefährdete Betroffene in der Frühphase einer Infektion zu behandeln. Die renommierte Zeitschrift PNAS publiziert die Ergebnisse der Teams von Dr. Kathrin Sutter (Institut für Virologie, Universitätsklinikum Essen) und Prof. Dr. Stephanie Pfänder (Abteilung Medizinische und Molekulare Virologie, RUB).* Ihre Forschung wurde gefördert durch das Land Nordrhein-Westfalen im Rahmen der VIRus-ALlianz NRW** und durch die Stiftung Universitätsmedizin Essen.
Wenn das menschliche Immunsystem Viren erkennt, schüttet es Interferone aus (engl. to interfere, dt. sich einmischen). Kommt es zu einer viralen Infektion, setzt das menschliche Abwehrsystem sogenannte Interferon-Alpha-Varianten (IFN-Alpha) frei. Diese potenten Proteine können verhindern, dass sich Viren vermehren und ausbreiten. Ein Mensch trägt 12 solcher IFN-alpha-Subtypen in sich. Gegen weit verbreitete Erkrankungen sind sie bewährte Wirkstoffe, vor allem das Typ-I-Interferon Alpha 2, das vielfach gegen Hepatitis C und B zum Einsatz kommt. „Es gibt aber Subtypen der Interferone, deren klinisches Potenzial noch nicht ausgelotet ist“, sagt Stephanie Pfänder.

Die Forschenden analysierten die zelluläre Antwort auf diese Subtypen bis ins Detail. Transkriptomanalysen erlaubten es, sämtliche in Zellen enthaltene RNA zu messen und daraus abzulesen, welche Gene nach Einwirkung eines Interferons vermehrt oder vermindert abgelesen werden. Deren Information wird in Proteine übersetzt. Proteomanalysen zeigten, wie sich die Gesamtheit der vorhandenen Proteine nach Gabe eines Interferons verändert. Die durch die Interferon-Subtypen hervorgerufene zelluläre Reaktion bezeichnen die Forschenden als Immunsignatur.

Bestimmte Subtypen rufen besonders effektive Immunantwort hervor

„Wir konnten zeigen, dass bestimmte Interferon-Alpha-Subtypen außerordentlich effektiv gegen SARS-CoV-2 wirken“, berichtet Kathrin Sutter. „Dabei gibt es deutliche Unterschiede in der Stärke der antiviralen Aktivität der Subtypen.“ So rief der Alpha-5-Subtyp eine besonders effektive Immunsignatur gegen das Virus hervor. Der antivirale Effekt, den die Forschenden in Zellkultur messen konnten, steigerte sich noch deutlich durch eine Kombination mit dem antiviralen Medikament „Remdesivir“. „Diese Studie lässt Rückschlüsse darauf zu, auf welche Botenstoffe und Gene es bei der Bekämpfung von SARS-CoV-2 besonders ankommt“, erklärt Stephanie Pfänder. Zudem bieten die Ergebnisse eine möglicherweise direkte Alternative in der Behandlung von COVID-19-Patient:innen durch die frühe Gabe bestimmter stark antiviral wirkender Interferon-Alpha-Subtypen.

Bereits seit 2009 forscht und publiziert Dr. Sutter zu der anti-viralen Wirkung von Interferon-Alpha-Subtypen. 2021 gewann sie zusammen mit einem Team der Essener Virologie einen Innovationswettbewerb. Sie hatten ein Verfahren patentieren lassen, mit dem Viren in Zukunft effektiver bekämpft werden können. Zusammen mit einem Biotech-Unternehmen entwickelt man jetzt neue Medikamente gegen lebensbedrohliche Virusinfektionen. Mehr Informationen dazu wurden unter http://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1163 veröffentlicht.

* Link zur Originalveröffentlichung: http://doi.org/10.1073/pnas.2111600119,
„Differential interferon-Alpha subtype induced immune signatures are associated with suppression of SARS-CoV-2 infection“

** Details zur VIRus-ALlianz NRW: http://viral-nrw.de ]]>
International Women and Girls in Science Day: Beitrag in der Frontiers Spezialreihe „Women in Neuroscience“ veröffentlicht https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1309 1309 Fri, 11 Feb 2022 11:39:21 +0100 Anlässlich des von UNICEF ausgerufenen „International Women and Girls in Science Day“ startete Frontiers Portfolio die Spezialreihe „Women in Neuroscience, um wichtige Beiträge von Frauen in den Neurowissenschaften hervorzuheben. Innerhalb dieser Spezialreihe haben Dr. Janine Gronewold von der Klinik für Neurologie der Universitätsmedizin Essen/Universität Duisburg-Essen und Miriam Engels vom Institut für Medizinische Soziologie des Universitätsklinikum Düsseldorf/Heinrich Heine Universität Düsseldorf einen Artikel veröffentlicht, der die Neurowissenschaftlerinnen Prof. Dr. Sarah Garfinkel und Dr. Lisa Quadt besonders würdigt.
Der in der Zeitschrift Frontiers in Integrative Neuroscience erschienene Artikel greift das Thema des zuvor in der Zeitschrift Stroke von Gronewold et al. publizierten Reviews zum Zusammenhang von sozialer Isolation und kardiovaskulären Erkrankungen auf und beleuchtet mögliche Pathomechanismen aus der Perspektive der sozialen Neurowissenschaften. In der COVID-19 Pandemie nehmen Einsamkeit und soziale Isolation zu, was schwerwiegende Folgen für die psychische und physische Gesundheit hat.
Eine Forschergruppe um Prof. Dr. Hugo Critchley mit besonders hervorzuhebenden Beiträgen von Prof. Dr. Sarah Garfinkel und Dr. Lisa Quadt hat hierzu ein innovatives Modell im Bereich der sozialen Neurowissenschaften beschrieben, um die negativen Folgen von Einsamkeit zu erklären und damit auch in therapeutische Ansätze zu integrieren. Zudem wird diskutiert, an welche Grenzen dieses Modell stoßen kann. Hierbei werden besonders neurodivergente Personen betrachtet und elaboriert, warum diese Personen besonders vulnerabel für die Folgen sozialer Isolation sein können.
Begleitend zu ihrem Artikel führten Gronewold und Engels ein Interview mit Prof. Garfinkel und Dr. Quadt durch, welches deren Weg in die Wissenschaft, Hürden und Chancen sowie Zukunftsaussichten von Frauen in den Neurowissenschaften thematisiert.

Link zum Artikel: https://www.frontiersin.org/articles/10.3389/fnint.2022.729621/full
Link zum Interview: https://blog.frontiersin.org/2022/02/07/frontiers-integrative-neuroscience-engels-gronewold-garfinkel-quadt/

Wissenschaftliche Ansprechpartner
Dr. Janine Gronewold, Klinik für Neurologie, Lehrstuhl für vaskuläre Neurologie, Demenz und Altersforschung janine.gronewold@uk-essen.de

Miriam Engels, Institut für Medizinische Soziologie, Centre for Health and Society, Universitätsklinikum Düsseldorf Miri.Engels@hhu.de
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Risikofaktor für die Entwicklung von Posttraumatischen Belastungsstörungen nach COVID-19 https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1308 1308 Thu, 10 Feb 2022 09:21:07 +0100 Einmal auskuriert, körperlich wieder fit und damit ist alles gut? Leider nicht immer. Manche Menschen stecken die psychische Belastung, die eine Corona-Infektion bedeutet, leichter weg als andere, die noch lange daran leiden. Das sogenannte „Kohärenzgefühl“ während der akuten Erkrankung scheint von entscheidender Bedeutung zu sein, ob Patient:innen psychopathologische Symptome nach einer SARS-CoV-2-Infektion entwickeln. Es definiert eine innere Orientierung, die beschreibt, in welchem Ausmaß man ein durchgehendes, überdauerndes und dennoch dynamisches Gefühl von Zuversicht hat. Das zeigt eine kürzlich als Kommentar veröffentlichte Querschnittsstudie des interdisziplinären Post-COVID Bereichs der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen. Die Studie ist in Psychotherapy and Psychosomatics erschienen, einer der renommiertesten Fachzeitschriften im Bereich psychischer Erkrankungen.
Ein Forschungsteam um Prof. Dr. Martin Teufel, Direktor der Klinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie am LVR-Klinikum Essen und Prof. Dr. Witzke, Direktor der Klinik für Infektiologie am Universitätsklinikum Essen, hat bei 214 Menschen untersucht, was ein Risiko für die Entwicklung von posttraumatischen Belastungssymptomen nach zurückliegender COVID-19-Diagnose darstellt. „Neben körperlichen Beeinträchtigungen führt COVID-19 auch zu einem messbaren Anstieg der psychischen Belastung, der in den meisten Fällen im Verlauf wieder abnimmt“; so die Forschenden. Allerdings empfinden Patient:innen mit einem schwachen Koheränzgefühl während und in der Zeit nach der Infektion eine stärkere psychische Belastung und leiden längerfristig häufiger an posttraumatischen Belastungssymptomen mit Schlaflosigkeit, Angstzuständen und Depressivität. Umgekehrt erholten sich diejenigen mit einem starken Kohärenzgefühl leichter vom psychischen Stress, den die Erkrankung mit all ihren Facetten bedeutet.

Link zur Originalveröffentlichung:
Comment on Schäfer et al. "Impact of COVID-19 on Public Mental Health and the Buffering Effect of a Sense of Coherence": High Level of COVID-19-Related Posttraumatic Stress in COVID-19 Survivors with Low Sense of Coherence
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Digitale Arbeitswelt: Medizinstudierende mit Onlineformat besser vorbereiten https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1307 1307 Tue, 08 Feb 2022 10:07:49 +0100 Die Medizin wird immer digitaler: Patientendaten werden elektronisch erfasst, Laborbefunde digital übermittelt, Blutproben erhalten Barcodes, und Tools helfen Ärzt:innen, schnell ein geeignetes Medikament zu finden. Aber wie lernen Medizinstudierende den Umgang mit diesen Techniken? Das Projekt „Digitalisierung im Kontext des Medizinstudiums“ – kurz: DiKoMed – vermittelt Medizinstudierenden an der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen nun die nötigen digitalen Kompetenzen. DiKoMed wird im Rahmen der Förderlinie Curriculum 4.0 NRW vom Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes in Kooperation mit dem Stifterverband und der Digitalen Hochschule NRW bis Ende 2023 mit einer Fördersumme von fast 100.000 Euro unterstützt.
Das Format orientiert sich am Studienfortschritt und setzt während der Vorklinik, dem klinischen Abschnitt und dem praktischen Jahr unterschiedliche Schwerpunkte. Zu Beginn liegt der Fokus auf der Unterstützung des eigenen Lernens – wie funktioniert medizinische Literaturrecherche? In den klinischen Semestern werden vor allem medizinische Informations- und Kommunikationssysteme sowie die Telemedizin beleuchtet – was macht eine gute digitale Arzt-Patienten-Kommunikation aus? „Während des praktischen Jahres stehen dann Künstliche Intelligenz, Virtual und Augmented Reality sowie medizinische Apps auf dem Programm“, erklärt Projektleiterin Prof. Dr. med. Stephanie Herbstreit.

DiKoMed soll die Studierenden als Onlinekurs durch das gesamte Studium begleiten und ist als Selbstlern-Kurs konzipiert, kann aber auch als digitales Nachschlagewerk genutzt werden, auf das die Studierenden jederzeit zurückgreifen können. In Präsenzphasen können die Studierenden ihr erworbenes Wissen vertiefen. „Wir bieten DiKoMed zunächst als freiwilligen Kurs an, sammeln Feedback und evaluieren das Nutzungsverhalten. Spätestens mit der neuen Approbationsordnung werden die Inhalte dann verpflichtend für die Studierenden“, so Prof. Herbstreit.

DiKoMed soll als Open Educational Ressource (OER) im landesweiten Verbund ORCA.nrw veröffentlicht werden. Damit sollen die Inhalte auch anderen Fakultäten oder Studiengängen zugänglich gemacht werden.

Informationen zum Projekt erhalten Sie unter 0201/723-86246 oder feedback.dikomed@uk-essen.de.
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HNO-Krebs verstehen: Blick ins Mikromilieu von Kopf-Hals-Tumoren https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1306 1306 Mon, 07 Feb 2022 08:15:32 +0100 Krebs der Schleimhäute im HNO-Bereich, also in Mundhöhle, Rachen oder Kehlkopf ist die sechsthäufigste Tumorerkrankung. Wissenschaftler:innen der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen (UDE) haben nun mithilfe einer neuen Technik HNO-Plattenepithelkarzinome untersucht, um das Milieu im Tumor besser zu verstehen. Sie möchten so Ursachen für die Krebsentstehung klären und bessere Früherkennungs- und Behandlungsmethoden entwickeln. Ihre Erkenntnisse sind in „Nature Communications“ veröffentlicht.
„Wir haben einzelne Zellen rund um Tumoren im Kopf-Hals-Bereich detailliert untersucht und daraus eine Art Atlas zusammengestellt“, erklärt Erstautor Cornelius Kürten, Clinician Scientist und Assistenzarzt der Klinik für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde und Kopf- und Halschirurgie. Mithilfe der sogenannten Einzelzell-RNA-Sequenzierung haben die Wissenschaftler:innen zusammen mit Kooperationspartnern des UPMC Hillman Cancer Center in Pittsburgh festgestellt, welche Gene in den einzelnen Zellen aktiv sind. Diese neuartige Methode aus dem Bereich „big data“ ermöglicht es, das Tumormilieu gleichzeitig breit und detailliert zu charakterisieren: Es wurden mehr als 1.000 Gene pro Zelle in über 130.000 Zellen analysiert.
Diese Daten erlauben es, das komplexe Zusammenspiel zwischen Immunzellen, Zellen des Stützgewebes („Stroma“) und Tumorzellen nachzuvollziehen. So dienen die Daten auch als Basis für Forscher:innen weltweit, um ihre jeweils eigenen Hypothesen zu testen.
Die Forschungsteams aus Essen und Pittsburgh haben bereits vorgelegt: Sie fanden heraus, dass „heiße“ (also Immunzell-reiche) Tumoren nicht nur mehr Immunzellen haben als „kalte“ (Immunzell-arme) Tumoren, sondern die Immunzellen sich auch in ihrer Qualität unterschieden. Sie sind in heißen Tumoren aktiver und angriffslustiger und verbessern vermutlich die Prognose.
Ein weiterer Aspekt betrifft die Checkpoint-Rezeptoren, die bei einer Immuntherapie medikamentös blockiert werden, um die Zerstörung des Tumors zu fördern. Möglicherweise liegen sie nicht wie bislang vermutet hauptsächlich auf den Tumorzellen, sondern auf Makrophagen – Fresszellen –, die im Körper infizierte oder sterbende Zellen abbauen. „Wenn sich diese Hinweise bestätigen, könnte die Behandlung speziell auf die Makrophagen fokussiert und individualisiert werden“, so Prof. Dr. Stephan Lang, Koauthor der Studie und Direktor der Klinik für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde und Kopf- und Halschirurgie. „Durch diese sehr detaillierte Charakterisierung aller Zellen des Tumors wollen wir weitere biologische Erkenntnisse gewinnen und außerdem Ansätze für neue Therapien oder Biomarker finden.“


Link zur Originalveröffentlichung: Investigating immune and non-immune cell interactions in head and neck tumors by single-cell RNA sequencing


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MERCUR-Förderung: Welche Rolle spielen T-Gedächtniszellen bei Asthma? https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1305 1305 Mon, 31 Jan 2022 07:19:27 +0100 Das Immunsystem verfügt über eine Art Gedächtnis, das dem Körper hilft, erneute Infektionen besser abzuwehren. Bei Erkrankungen wie Asthma kann eine Fehlsteuerung des immunologischen Gedächtnisses möglicherweise asthmatische Anfälle hervorrufen. Wie genau das zu schweren Asthmaerkrankungen führt, wollen Wissenschaftler:innen der Ruhrlandklinik, des Universitätsklinikums Essen, der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen und der Ruhr-Universität Bochum im neuen Verbundforschungsprojekt IGAL* untersuchen. Sie vermuten, dass für das fehlgesteuerte immunologische Gedächtnis bei chronischen Lungenerkrankungen bestimmte T-Gedächtniszellen von entscheidender Bedeutung sind. Ihr Forschungsvorhaben wird in den kommenden zwei Jahren durch das MERCUR Kooperationsprogramm des Mercator Research Center Ruhr mit 360.000 € gefördert.
„Erste Hinweise auf den Einfluss einzelner T-Zellpopulationen haben wir aus früheren Studien und neuen Vorarbeiten“, so Projektleiterin Prof. Dr. Michaela Schedel (Leiterin der Arbeitsgruppe „Translationale Pulmonologie“) und Dr. Sebastian Reuter (Leiter der Arbeitsgruppe „Experimentelle Pneumologie“) an der Ruhrlandklinik und am Universitätsklinikum Essen. „Wir haben gesehen, dass zum Beispiel CD8+ T-Zellen, die vermehrt den Botenstoff Interleukin-13 ausschütten, schweres Asthma begünstigen und Patient:innen, die besonders viele dieser T-Zellen besitzen, leider nicht auf die typischerweise verordneten Corticosteroide ansprechen.“
Um schweres Asthma besser zu verstehen und neue Therapieoptionen zu entwickeln, arbeiten die Forschenden translational: Sie untersuchen betroffene Asthmapatient:innen, analysieren aber gleichzeitig auch in Mausexperimenten die Faktoren und Bedingungen, die die Immunantwort und das immunologische Gedächtnis beeinflussen. „Wir wollen wissen, unter welchen Bedingungen sich diese T-Gedächtniszellen so verändern, dass sie zur Erkrankung beitragen und wie sie sich nach unterschiedlichen Reizen wie Virusfektion, Rauch und Sauerstoffmangel auf die Immunantwort auswirken“, so PD Dr. rer. nat. Marcus Peters (Leiter der Arbeitsgruppe „Molekulare Immunologie“) an der Ruhr-Universität Bochum.
Am Projekt „IGAL“ sind auf Seiten der Universitätsmedizin Essen/Ruhrlandklinik Prof. Dr. Michaela Schedel (AG Translationale Pulmonologie), Dr. Sebastian Reuter (AG Experimentelle Pneumologie) und Prof. Dr. Christian Taube (Klinikleitung für Pneumologie) sowie auf Seiten der Ruhr-Universität Bochum AR PD Dr. rer. nat. Marcus Peters (Molekulare Immunologie), Prof. Dr. Barbara Sitek (Clinical Proteomics) und Prof. Dr. rer. nat. Ingo Schmitz (Molekulare Immunologie) beteiligt.
Mit diesem Verbundprojekt zum immunologischen Gedächtnis bei chronischen Lungenerkrankungen soll die wissenschaftliche Zusammenarbeit zwischen den beiden Ruhrmetropolen Essen und Bochum weiter ausgebaut werden. Da das immunologische Gedächtnis ebenfalls eine tragende Rolle bei anderen chronischen oder infektiösen Erkrankungen und beim Erfolg von Transplantationen (z.B. Leber, Lunge) spielt, ist eine Formierung einer DFG Forschungsgruppe zum Thema "Das Immunologische Gedächtnis der Leber und LUnge (IGLU)“ in Planung.

*Der Projekttitel IGAL steht für: Das Immunologische Gedächtnis der Asthmatischen Lunge (IGAL)
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Neu an der UDE/am UK Essen: Prof. Dr. Johannes Fuß - Knast und Sexualforschung https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1304 1304 Thu, 27 Jan 2022 15:30:01 +0100 Psychisch Kranke finden im Gefängnis oft wenig Hilfe. Angemessene Therapien gibt es meist nur im Maßregelvollzug, in Justizvollzugsanstalten selten. „Das halte ich für einen medizinischen Skandal“, sagt Dr. Johannes Fuß. Er ist neuer Professor für Forensische Psychiatrie an der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen (UDE) und leitet das Institut für Forensische Psychiatrie und Sexualforschung am LVR-Klinikum Essen. Schwerpunkte seiner Forschung sind Verhaltensforschung und Sexualwissenschaft.
Aktuell untersucht er in der weltweit ersten Längsschnittstudie, wie sich die Haft auf das Gehirn und Verhalten von Menschen auswirkt. Für die weitere Forschung mit Inhaftierten möchte Professor Fuß ein mobiles neurowissenschaftliches Labor am LVR-Klinikum einführen. „Wir setzen sie in virtuelle realitätsnahe Situationen. Dann messen wir mit Lasertrackern, wie sie sich verhalten, und versuchen es neurobiologisch zu verstehen“, erklärt er. Zugleich sollen damit langfristig die Prognosen über künftiges verbrecherisches Verhalten verbessert werden. Selbstauskünfte in Fragebögen entsprächen oft nicht dem realen Verhalten.

Weiterer Schwerpunkt des 37-Jährigen ist die menschliche Sexualität. „Uns interessiert besonders, wie Technologien Sex simulieren und von Menschen genutzt werden.“ Auch hier kommt mit Sexrobotern und -puppen die virtuelle Realität ins Spiel. Zugleich möchte Professor Fuß herausfinden, wie sie künftig auch therapeutisch eingesetzt werden könnten. Zudem untersucht der Forensiker mit Kolleg:innen in einem DFG-Projekt, wie die Diagnose ‚Sexsucht‘ die Verurteilung von Sexualstraftätern, die klinische Behandlung und die gesellschaftliche Stigmatisierung beeinflusst.

Johannes Fuß absolvierte sein Medizinstudium von 2004 bis 2010 an der Universität Heidelberg, wo er 2011 mit Auszeichnung promoviert wurde. 2016 wurde er Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE), 2017 forschte er an der University of Cape Town (Südafrika). Bevor er an die UDE kam, leitete er seit 2018 den Bereich Gefängnispsychiatrie des UKE. ]]>
Förderung für Verbundprojekt: Mehr junge Ärztinnen und Ärzte aufs Land! https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1303 1303 Thu, 27 Jan 2022 10:28:45 +0100 In vielen ländlichen Regionen fehlen Ärzt:innen. Um gegenzusteuern, müssen mehr Studierende für den Beruf des Landarztes begeistert werden. Hier setzt das neue Verbundprojekt der Universitäten Duisburg-Essen, Bochum, Düsseldorf und Witten/Herdecke an. Die Allgemeinmedizinischen Institute der Hochschulen haben ein innovatives Lehrkonzept entwickelt, mit dem Studierende gezielt für eine Tätigkeit auf dem Land interessiert und qualifiziert werden sollen. Das Bundesgesundheitsministerium stellt dafür 1,7 Millionen Euro bereit.
Das Projekt LOCALHERO* ist im Januar gestartet und läuft bis Ende 2024. Die beteiligten Institute wollen die Ausbildung im Fach Allgemeinmedizin weiterentwickeln und ergänzen. Vor allem der praktische Teil bekommt ein größeres Gewicht. Das besondere Lehrangebot richtet sich zunächst an eine kleinere Gruppe, die auch Studierende beinhaltet, die über die „Landarztquote“ Medizin studieren und sich verpflichtet haben, anschließend mindestens zehn Jahre lang in einer Region zu arbeiten, in der es zu wenige Ärzt:innen gibt. Jährlich finden Praktika in Hausarztpraxen auf dem Land statt, die durch ein Seminarangebot an den Universitäten ergänzt werden. Die Studierenden können und sollen sich mit eigenen Vorschlägen in die Weiterentwicklung ihrer Ausbildung einbringen.
„Ziel des Projektes ist es, die Hausarztmedizin im ländlichen Raum durch fachkundigen und motivierten Nachwuchs nachhaltig zu stärken“, sagt der Leiter des Instituts für Allgemeinmedizin am Universitätsklinikum Essen, Prof. Dr. Jürgen in der Schmitten. „In den Praktika lernen die Studierenden Regionen in NRW kennen, die außerhalb des städtischen Speckgürtels liegen und können dort praktische Erfahrungen mit Patient:innen unter dem 1:1-Mentoring von versierten Lehrärzt:innen sammeln. So werden die Vielfältigkeit der Allgemeinmedizin wie auch die Besonderheiten, mit denen Ärzt:innen auf dem Land konfrontiert sind, erlebbar!“
*LOCALHERO steht für LOngitudinales Curriculum ALlgemeinmedizin zur Stärkung der Hausärztlichen VErsorgung in ländlichen RegiOnen.






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Neuer Sonderforschungsbereich zur Lymphom- und Entzündungsforschung: Essener Forschende beteiligt https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1302 1302 Wed, 26 Jan 2022 12:34:48 +0100 Die Universität zu Köln hat einen neuen Sonderforschungsbereich (SFB) bei der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) eingeworben. Der neue SFB 1530 trägt den Titel „Aufklärung und Targeting von pathogenen Mechanismen bei B-Zell-Neoplasien“.
Der SFB wird mit 10,9 Mio. Euro über 4 Jahre gefördert. An dem von Köln aus geleiteten neuen SFB zu Lymphomen (Lymphdrüsenkrebs) sind auch zwei Projekte der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen und des Universitätsklinikums Essen beteiligt.
In dem von Prof. Dr. Christian Reinhardt geleiteten Projekt werden neue Mausmodelle für besonders aggressive und bisher nur schlecht zu behandelnde B-Zell-Lymphome entwickelt und dann genutzt, um neue zielgerichtete Therapien für solche Lymphome im Menschen entwickeln zu können. Das von Prof. Dr. Ralf Küppers geleitete Projekt wird die genetische Heterogenität und Instabilität der ungewöhnlichen Tumorzellen des Hodgkin-Lymphoms untersuchen. Dies ist nicht nur für das Verständnis der Entstehung dieses besonders bei jungen Erwachsenen häufigen Lymphoms wichtig, sondern soll auch neue Einblicke darin liefern, wie es zur Resistenzen gegenüber der bei dieser Lymphomart eingesetzten Krebstherapien kommt.
Die Zusammenarbeit der Wissenschaftler:innen setzt auf Synergien bei der Entdeckung neuer Pathomechanismen und therapeutischer Strategien. Ziel des Konsortiums ist es, die Heilungsrate von Patient:innen mit prognostisch ungünstigen B-Zell-Neoplasien, einer Krebserkrankung des lymphatischen Systems, in den nächsten 12 Jahren durch innovative, auf dem Verständnis von Mechanismen basierende Therapien deutlich zu verbessern. Dies soll durch die effiziente Unterbrechung onkogener Signalwege der Lymphomzelle und die spezifische Modulation der Lymphom-Mikroumgebung erreicht werden.
Prof. Dr. Michael Hallek sagt: „Wir freuen uns sehr. Dieser SFB ist eine Auszeichnung für ein großartiges Team von Wissenschafter:innen unserer Universität und unserer Partner aus Göttingen, Frankfurt, Essen und Heidelberg. Der Forschungsverbund wird wesentliche Erkenntnisse zu Lymphomen erarbeiten, die direkt zur besseren Behandlung von Patienten mit dieser Krebserkrankung verwendet werden.“

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Auftaktveranstaltung für Nachwuchs-Förderprogramme https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1300 1300 Wed, 26 Jan 2022 08:38:12 +0100 Am Dienstag, 25. Januar, fand die feierliche Auftaktveranstaltung für drei zentrale Nachwuchsförderprogramme für Wissenschaftlerinnen an der Medizinischen Fakultät statt: Das Mentoringprogramm MediMent 1:1 und die beiden Programme der Gleichstellung - das Josepha und Charlotte von Siebold Habilitandinnen-Förderprogramm und das „Willkommen zurück“-Programm.
Zunächst begrüßte Prof.‘in Dr. Anke Hinney, Prodekanin für Wissenschaftlichen Nachwuchs und Diversität der Medizinischen Fakultät, alle neuen Programm-Teilnehmerinnen im Namen der Fakultät.
Anschließend stellte Prof.‘in Dr. Ruth Grümmer, Institut für Anatomie, Mitglied der MediMent-Leitungsgruppe, die zentralen Eckpunkte des MediMent-Programms vor und begrüßte die 20 neuen Teilnehmerinnen des nun startenden IX. MediMent-1:1 Jahrgangs.
Zwei Teilnehmerinnen des letzten MediMent-Jahrgangs Dr. Kristina Boss, Klinik für Nephrologie, und Dr. Mirjam Frank, Institut für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie, berichteten von ihren Erfahrungen mit dem Mentoring-Programm aus den vergangenen zwei Jahren.

Im Anschluss wurden die neuen Teilnehmerinnen des Josepha und Charlotte von Siebold Habilitandinnen-Förderprogramms und des „Willkommen-zurück –Programms“ durch Prof.‘in Stefanie Flohé, Gleichstellungsbeauftragte der Medizinischen Fakultät, herzlich willkommen geheißen. Auch an dieser Stelle wurde von zwei Teilnehmerinnen des „Willkommen zurück-Programms“ von ihren Erfahrungen mit dem Programm berichtet, durch Frau Dr. Eva Pastille und Frau Dr. Alexandra Adamczyk, beide aus dem Institut für Medizinische Mikrobiologie.

Im Anschluss hatten die neuen Teilnehmerinnen des MediMent-Jahrgangs in Break out Sessions Zeit für ein erstes Treffen mit ihren Mentor:innen der Medizinischen Fakultät, die sie nun für die nächsten zwei Jahre auf ihrem Karriereweg begleiten werden.
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Prof. Dr. Norbert Scherbaum zum Vorstandsvorsitzenden der Deutschen Hauptstelle für Suchtfragen gewählt https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1299 1299 Tue, 25 Jan 2022 12:49:52 +0100 Prof. Dr. Norbert Scherbaum wurde einstimmig zum neuen Vorsitzenden des Vorstands der Deutschen Hauptstelle für Suchtfragen e.V. (DHS) gewählt. Als zentrale Dachorganisation der deutschen Suchthilfe und Sucht-Selbsthilfe sind nahezu alle Träger der ambulanten Suchtberatung und -behandlung, der stationären Versorgung Suchtkranker und der Sucht-Selbsthilfe in der DHS vertreten. „Wir schätzen Herrn Prof. Scherbaum als exzellenten Fachmann und freuen uns sehr auf die Zusammenarbeit“, begrüßt Dr. Peter Raiser, Geschäftsführer der DHS, die Wahl des neuen Vorstandsvorsitzenden.

Seit Beginn seiner klinischen und wissenschaftlichen Tätigkeit ist die Suchtpsychiatrie ein wesentlicher Schwerpunkt von Prof. Scherbaums Arbeit. Er ist Ärztlicher Direktor am LVR-Klinikum Essen und leitet dort als Chefarzt die Kliniken für Psychiatrie und Psychotherapie sowie für Abhängiges Verhalten und
Suchtmedizin. Gefördert durch die Studienstiftung des Deutschen Volkes hat er in Essen und London Medizin studiert. 1991 promovierte er zum Dr. med. an der Universität Hamburg.
In Deutschland hat Prof. Scherbaum die Implementierung und Evaluation der Substitutionsbehandlung Opiatabhängiger maßgeblich vorangetrieben. 2004 wurde er auf eine Professur für klinische Suchtforschung an die Medizinische Fakultät der Universität Duisburg Essen berufen. Dort ist er seit 2016 Fachvertreter für Forschung und Lehre für das Fach Psychiatrie und Psychotherapie.
Seit 2010 ist Prof. Scherbaum Mitglied im Sachverständigenausschuss des Bundesministeriums für Gesundheit zur Bewertung von Suchtmitteln sowie seit 2011 Mitglied des Ausschusses Sucht und Drogen der Bundesärztekammer.
Wesentliche Ziele von Prof. Scherbaum sind Erhalt und Weiterentwicklung differenzierter Hilfsangebote für Menschen mit Suchterkrankungen, das aufmerksame Erfassen neuer Trends beim Suchtmittelkonsum und bei den Verhaltenssüchten sowie die Entstigmatisierung von Suchterkrankungen. An der DHS schätzt Prof. Scherbaum besonders die Aufgabe der Mitgestaltung der gesundheitspolitischen Rahmenbedingungen für das Suchthilfesystem in Deutschland.

Zur Pressemitteilung der DHS: Prof. Dr. Norbert Scherbaum ist neuer Vorstandsvorsitzender der DHS ]]>
Regulatorische T-Zellen an Geschlechtsunterschieden bei neonataler Hirnschädigung beteiligt https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1297 1297 Mon, 17 Jan 2022 14:46:09 +0100 Die hypoxisch-ischämische Enzephalopathie (HIE) wird durch Sauerstoffmangel während der Geburt verursacht und ist eine der häufigsten Ursachen für die Entwicklung langfristiger Behinderungen und das Versterben im Kindesalter. Jungen scheinen dabei häufiger und schwerer betroffen zu sein als Mädchen und auch weniger gut auf die derzeit gängigen Therapien anzusprechen. „Die zugrundeliegenden Mechanismen für diesen Geschlechtsunterschied sind bisher weitestgehend unklar gewesen“, erklärt PD Dr. Josephine Herz, stellvertretende Leiterin des Forschungslabors für Experimentelle perinatale Neurowissenschaften der Klinik für Kinderheilkunde I am Universitätsklinikum Essen. Ihr und ihrem Team ist jetzt zusammen mit weiteren Forscher:innen der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen aus dem Institut für Medizinische Mikrobiologie, der Klinik für Neurologie und der Genomics & Transcriptomics Facility ein wichtiger Schritt bei der Ursachenforschung gelungen. In einer kürzlich im renommierten Journal „Stroke“ veröffentlichten Studie zeigen sie, dass regulatorische T-Zellen in männlichen und weiblichen Mäusen gegensätzliche Effekte auslösen.
In einer experimentellen Studie an neonatalen Mäusen konnten die Forschenden zunächst eine erhöhte Einwanderung regulatorischer T-Zellen in das geschädigte Hirngewebe weiblicher Tiere zeigen, die mit einer geringeren Hirnschädigung verbunden war. Weitere Analysen im transgenen Mausmodell belegten, dass regulatorische T-Zellen in weiblichen Tieren schützend wirken, während sie in männlichen Tieren die sekundäre Hirnschädigung verstärken. Die gegensätzliche Funktion dieser Zellen war mit Unterschieden in ihrer immunsuppressiven Aktivität und intrinsischen Unterschieden in der Expression von Gengruppen des zellulären Stoffwechsels assoziiert. „Diese Ergebnisse könnten eine Erklärung für das erhöhte Risiko einer schweren Erkrankung und ein teilweise geringeres Therapieansprechen in neugeborenen Jungen mit neoantaler HIE sein“, so die Autor:innen.


Link zur Originalveröffentlichung
Beckmann L, Obst S, Labusek N, Abberger H, Köster C, Klein-Hitpass L, Schumann S, Kleinschnitz C, Hermann DM, Felderhoff-Müser U, Bendix I, Hansen W, Herz J. Regulatory T Cells Contribute to Sexual Dimorphism in Neonatal Hypoxic-Ischemic Brain Injury"
Stroke. 2022 Jan 5:STROKEAHA121037537. doi: 10.1161/STROKEAHA.121.037537. Online ahead of print. PMID: 34983246 ]]>
Asthma-Forschung: Allergische Überreaktion verhindern https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1294 1294 Fri, 14 Jan 2022 07:39:54 +0100 Schätzungsweise jedes achte Kind leidet in Deutschland unter Asthma – einer chronischen Lungenerkrankung, die bei Betroffenen lebensgefährliche Reaktionen auslösen kann. Schuld daran ist eine übertriebene Reaktion des Immunsystems auf eigentlich harmlose Stoffe wie Pollen oder Hausstaub. Forschende der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen (UDE) möchten die Gründe für solch eine Überreaktion besser verstehen und Mittel finden, mit denen unser Abwehrsystem zurück ins Gleichgewicht gebracht werden kann. Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) unterstützt ihr Vorhaben für 3 Jahre mit 380.000 Euro.
Weltweit leiden mehr als 300 Millionen Menschen unter Asthma – und es werden kontinuierlich mehr. Keine chronische Kinderkrankheit kommt häufiger vor, und bislang kann Asthma nicht geheilt werden. Die Auslöser der Lungenerkrankung untersucht seit Jahren eine Essener Forschungsgruppe* um Prof. Dr. Christian Taube, Dr. Sebastian Reuter und Dr. Hendrik Beckert von der Klinik für Pneumologie der Ruhrlandklinik. Im jetzt geförderten Projekt** konzentrieren sie sich auf sogenannte Wnt-Proteine.

„Erste Ergebnisse in unseren Asthma-Modellen zeigen eindrucksvoll das große Potenzial von Wnt-Proteinen“, sagt Immunologe Dr. Beckert. Demnach können diese vom Körper selbst produzierten Eiweiße einen Signalweg zwischen Zellen aktivieren und damit vermutlich auch das Verhalten des Immunsystems beeinflussen. Als eine Art Kommunikationsmittel tragen sie dazu bei, dass Heilungsprozesse ausgelöst werden und die Körperabwehr nach einem überstandenen Infekt wieder in den Ausgangszustand versetzt wird.

„Wenn wir also wüssten, an welcher Stelle der Immunreaktion Wnt-Proteine genau wirken, könnten wir uns deren Fähigkeiten im Kampf gegen Asthma zunutze machen und das Abwehrsystem wieder ins Gleichgewicht bringen“, sagt der 34-jährige Postdoc, der seit 2017 in Essen forscht. Sein Team wird künstlich hergestellte Wnt-Proteine nutzen und untersuchen, ob man mit ihnen die Körperabwehr gezielt steuern kann und dadurch asthmatische Reaktionen gemildert oder gar verhindert werden könnten. „Dieses Feintuning ist ein komplexer und langwieriger Vorgang, weil das Immunsystem auf nahezu unendlich viele Arten reagieren kann. Es könnte uns aber ganz neue Therapie-Optionen ermöglichen.“

* Mehr Informationen zur Arbeitsgruppe „Experimentelle Pneumologie“ unter http://www.ruhrlandklinik.de/forschung-lehre/experimentelle-pneumologie

** Details zum DFG-Projekt „Immunmodulation als Therapieoption für Asthma bronchiale – Evaluation, Mechanismus und Translation der Wirkung des kanonischen Wnt-Signalweges“ unter http://www.ruhrlandklinik.de/forschung-lehre/experimentelle-pneumologie/projekte
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Neu an der UDE/am UK Essen: Prof. Dr. Sebastian Bauer - Personalisierte Krebs-Therapie https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1295 1295 Thu, 13 Jan 2022 12:06:54 +0100 Krebskranke mit einer Tablette ohne große Nebenwirkungen behandeln – ein onkologischer Traum. „Als ich mit der Tumorforschung begann, habe ich dieses – leider noch zu seltene – medizinische Wunder erlebt“, sagt Dr. Sebastian Bauer. Der neue Professor für Translationale Onkologie erforscht an der UDE-Fakultät für Medizin unter anderem personalisierte Tumortherapien. Er ist zugleich ärztlicher Leiter des Sarkomzentrums des UK Essen.

Wann kommt die Wunderpille therapeutisch zum Einsatz? Und wie funktioniert sie? „Die Tablette wird bei einem seltenen Magen-Darm-Sarkom verwendet“, sagt der 48-jährige und erklärt: „Der Wirkstoff Imatinib trifft die Achillesferse des Tumors, ein einzelnes Eiweiß, die KIT-Kinase, die für das Überleben des Tumors besonders wichtig ist.“

Den UDE-Onkologen faszinieren die Fortschritte, er interessiert sich schon lange für personalisierte Therapien. „Die Zahl von Biomarkern, die wir im Blut oder Gewebe messen können, wächst rasch. Die Erfolge zielgerichteter Therapien sind eindrucksvoll – aber halten meist noch nicht sehr lang“, so Bauer. Er sieht den Schlüssel in Kombinationstherapien auch mit schon länger etablierten Wirkstoffen. Bestimmte Biomarker-Kombinationen seien extrem selten, die Patientenzahl für klinische Studien gering. „Die bioinformatischen Daten einzelner Patienten werden immer komplexer. Künstliche Intelligenz wird uns hierbei helfen, die Effektivität von Wirkstoffkombination vorherzusagen.“

Nach dem Medizinstudium (1993-1999) an der Universität Würzburg und der Promotion (2003) ließ sich Sebastian Bauer am UK Essen klinisch ausbilden. Nach zweijährigem Forschungsaufenthalt am US-amerikanischen Brigham and Women’s Hospital (Harvard Medical School) kam er 2005 zurück nach Deutschland. Als Stipendiat der Deutschen-Krebshilfe etablierte er in Essen anschließend den Translationalen Forschungsschwerpunkt im Bereich Sarkome. Seine Forschung wurde mehrfach ausgezeichnet.

Sarkomzentrum Essen
Das Sarkomzentrum am Westdeutschen Tumorzentrum des UK Essen gehört zu den größten Zentren für die Behandlung bösartiger Knochen- und Weichteiltumoren in Europa. Zum Betreuungsangebot gehören Chirurgie, Strahlentherapie, medizinische und pädiatrische Onkologie, Radiologie und Pathologie. ]]>
Neue Emmy Noether-Gruppe: Therapien für Hautkrebs verbessern https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1293 1293 Wed, 12 Jan 2022 07:30:48 +0100 Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) hat Prof. Dr. Dr. Alpaslan Tasdogan von der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen (UDE) in ihr renommiertes Emmy Noether-Programm aufgenommen. Damit fördert sie auch sein neues Krebsforschungsprojekt mit 1,9 Millionen Euro für die kommenden sechs Jahre. Tasdogan und sein Team suchen nach neuen Therapien, mit denen die Ausbreitung des Schwarzen Hautkrebses (Malignes Melanom) besser verhindert werden kann.
Ihren Fokus richtet Tasdogans Forschungsgruppe auf den Tumoren-Stoffwechsel, das sogenannte Metabolom. Es geht um die Frage, wie normale Zellen bösartig werden und wo das Metabolom unter Umständen angreifbar ist. „Mit dem neuen Projekt möchten wir die Metastasierung, also die Art der Ausbreitung dieser besonders gefährlichen Krebsart besser verstehen lernen“, sagt Prof. Tasdogan. „Wenn wir bei den chemischen Prozessen in den Krebszellen neue Schwachstellen finden, könnten wir möglicherweise Betroffenen in Zukunft effizienter helfen.“ Der 37-Jährige plant zudem, die entwickelten Methoden bei anderen Krebsformen anzuwenden.

Alpaslan Tasdogan ist Onkologe sowie Dermatologe und lehrt und forscht seit Oktober 2021 an der UDE sowie am Universitätsklinikum Essen (UK Essen). Der Professor für Tumormetabolismus gilt als herausragendes Wissenschaftstalent. Seine Arbeit wurde bereits mehrfach ausgezeichnet und gefördert, u.a. über das NRW-Rückkehrprogramm.

Die DFG hebt in ihrer Begründung neben Tasdogans fachlicher Expertise auch den Essener Standort hervor. Forschende aus verschiedenen Instituten und Kliniken arbeiten auf dem Campus des UK Essen Hand in Hand. Außerdem werden hier verstärkt „Clinician Scientists“ ausgebildet und sind dann, wie Prof. Tasdogan, Forscher und Klinikarzt zugleich. Dadurch reicht die Forschung vom Labor bis zum Krankenhausbett. Sie bleibt damit nicht bloße Theorie, sondern mündet in erfolgreiche Behandlungsmethoden. „Genau diese enge Verzahnung von Forschung, Lehre und Behandlung zeichnet unseren Standort besonders aus“, sagt Prof. Dr. Jan Buer, Dekan der Medizinischen Fakultät der UDE. „Wir freuen uns sehr, dass wir mit Professor Tasdogan einen so engagierten und talentierten Forscher gewinnen konnten. Und auch die Chemie passt – im wahrsten Sinne.“ Prof. Dr. Dirk Schadendorf, Direktor der Klinik für Dermatologie und Direktor des Westdeutschen Tumorzentrum (WTZ) betont: „Professor Tasdogan ist mit seiner translationalen Kompetenz ein echter Gewinn für Essen. Gemeinsam mit ihm können wir klinische Versorgung mit Wissenschaft über Disziplinen hinweg noch enger vernetzen.“
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Gendermedizin: Essen stärkt Forschung und Lehre zu Geschlechteraspekten in der Medizin https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1292 1292 Fri, 07 Jan 2022 10:14:43 +0100 Aus medizinischer Sicht gibt es wichtige Unterschiede zwischen Frauen und Männern. Dass sich beispielsweise Herzinfarkte bei Frauen anders äußern, ist inzwischen gut bekannt. Man weiß auch, dass Männer anfälliger für manche Krebserkrankungen sind, während Frauen häufiger von Essstörungen betroffen sind. Aber es gibt viele weitere Erkrankungen und Therapien, deren geschlechterspezifische Effekte bisher kaum untersucht sind. Deshalb will die Medizinische Fakultät der Universität Duisburg-Essen (UDE) nun ein besonderes Augenmerk auf Geschlechteraspekte in der Medizin legen. Sie fördert in den kommenden fünf Jahren wissenschaftliche Forschungsvorhaben zur Gendermedizin und unterstützt auch die Einbettung der Gendermedizin in die Ausbildung der Essener Medizinstudierenden.
Frau Prof. Dr. Arzu Oezcelik hat seit dem Sommer 2021 eine Genderteildenomination inne. So ist sie Professorin für Viszerale Transplantation unter Berücksichtigung geschlechtsspezifischer Aspekte und stellvertretende Direktorin der Klinik für Allgemein-,Viszeral- und Transplantationschirurgie am Universitätsklinikum Essen. Sie wird in den kommenden fünf Jahren untersuchen, inwieweit der Erfolg einer Leber- oder Nierentransplantation vom Geschlecht abhängt. „Wir wollen untersuchen, welchen Einfluss geschlechterspezifische Unterschiede zwischen Organ/Spender:in und Empfänger:in auf das Ergebnis der Transplantation haben“, erklärt Prof. Oezcelik. „Neben der Ausarbeitung dieser Parameter, ist ein übergeordnetes Ziel, das Bewusstsein dafür zu schaffen, dass diese geschlechtsspezifischen Parameter in unseren klinischen Alltag und Entscheidungsfindung in der Transplantationsmedizin integriert werden.“ Die genderspezifischen Daten sollen zukünftig systematisch miterfasst werden.

Bereits seit 2020 bietet die Medizinische Fakultät der Universität Duisburg-Essen Gendermedizin als Wahlfach an. „Das Wahlfach Gendermedizin – oder eigentlich besser geschlechterspezifische Medizin – bietet bereits einen Querschnitt durch viele verschiedene Fächer für klinische Mediziner:innen. Aber wir möchten das Fach noch weiter ausbauen und wünschen uns auch eine Verankerung von Geschlechteraspekten in den Pflichtfächern für unsere Studierenden“, erklärt PD Dr. Andrea Kindler-Röhrborn, die die Implementierung der Gendermedizin in die Lehre federführend übernommen hat.

Gemeinsam mit den Essener Kolleg für Geschlechterforschung (EKfG) bilden Prof. Dr. Anke Hinney, Prodekanin für wissenschaftlichen Nachwuchs und Diversität, Prof. Dr. Oezcelik und PD Dr. Andrea Kindler-Röhrborn ein Team, das andere Wissenschaftler:innen der Medizinischen Fakultät und der Uniklinik dabei unterstützt, Genderaspekte in neuen Forschungsprojekten zu berücksichtigen.

„Die DFG empfiehlt bei allen Neuanträgen, das Projekt hinsichtlich einer Relevanz von Geschlecht und Vielfältigkeit zu prüfen. Damit sollen blinde Flecken in der Forschung vermieden werden um die wissenschaftliche Qualität der Ergebnisse zu erhöhen“, so Prof. Hinney, die bereits seit 2016 die Genderteildenomination zur Molekulargenetik von Adipositas und Essstörungen unter Berücksichtigung von geschlechtsspezifischen Aspekten innehat.

Auf erste Ergebnisse kann das Team bereits zurückblicken: Es wurde bereits ein erster Gendersensibilisierungsworkshop in Zusammenarbeit mit dem EKfG für die Beteiligten der klinischen Forschungsgruppe 337 „Phenotime“ erfolgreich durchgeführt. Es sind weitere Informationsveranstaltungen und Workshops für Wissenschaftler:innen geplant, um das Bewusstsein für Genderunterschiede in allen Forschungsbereichen der Universitätsmedizin Essen zu stärken.
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Neujahrsempfang 2022 https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1291 1291 Fri, 07 Jan 2022 08:49:27 +0100 Mittwoch, 19. Januar 2022 ab 18.00 Uhr findet der gemeinsame Neujahrsempfang der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen, der Universitätsmedizin Essen und der Stiftung Universitätsmedizin statt. Unter dem Titel „Medizin der Zukunft“ werden die Nutzung und die Vorteile digitalisierter Lehrangebote in der Ausbildung künftiger Ärzt:innen vorgestellt. Als Gäste werden u.a. Oberbürgermeister Thomas Kufen und Prof. Dr. Matthias Kleiner, Präsident der Leibniz-Gemeinschaft, ihre Einschätzung aus Sicht der Politik und der Wissenschaft geben. Die Expert:innen der Fakultät stehen den Teilnehmenden außerdem live für Fragen zur Verfügung.
Die Veranstaltung findet online statt und kann am 19. Januar 2022 hier live verfolgt werden.
Programm

Begrüßung
Prof. Dr. Jan Buer, Dekan der Medizinischen Fakultät

Einblick in das SkillsLab und Simulations-Patienten-Programm
Angelika Hiroko Fritz, Fachärztin für Neurochirurgie, Leiterin Simulations-Patienten-Programm der Medizinischen Fakultät
Prof. Dr. Joachim Fandrey, Prodekan für Studium und Lehre der Medizinischen Fakultät

Grußwort
Oberbürgermeister Thomas Kufen

VIREED – Medizinische Virtual Reality Ausbildung
Dr. Cynthia Szalai FRCA, MME, Fachärztin Klinik für Anästhesiologie und Intensivmedizin, Ärztliche Leiterin Curriculumsentwicklung Ärztliche Kompetenzen und SkillsLab der Medizinischen Fakultät
Prof. Dr. Joachim Fandrey, Prodekan für Studium und Lehre der Medizinischen Fakultät

Gastvortrag „Kooperative Wissenschaft - exzellent und relevant“
Prof. Dr. Matthias Kleiner, Präsident der Leibniz-Gemeinschaft

Medizinische 3D Visualisierungstechnologie - Anatomie anders
Prof. Dr. Stephanie Herbstreit, MME, Oberärztin und Lehrbeauftrage für Orthopädie und Unfallchirurgie, Ärztliche Leiterin Curriculumsentwicklung Ärztliche Kompetenzen der Medizinischen Fakultät
Prof. Dr. Joachim Fandrey, Prodekan für Studium und Lehre der Medizinischen Fakultät

Schlusswort
Prof. Dr. Jan Buer, Dekan der Medizinischen Fakultät

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Ministerium stärkt onkologische Forschung: Zwei neue Nachwuchsgruppen für personalisierte Krebsmedizin in Essen https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1290 1290 Wed, 22 Dec 2021 12:30:00 +0100 Das „Cancer Research Center Cologne Essen“ (CCCE) des Westdeutschen Tumorzentrums (WTZ) am Universitätsklinikum Essen sowie des Centrums für Integrierte Onkologie (CIO) an der Uniklinik Köln hat sechs neue Nachwuchsgruppen etabliert: zwei in Essen, zwei in Köln, eine in Aachen und eine in Bochum. Mit PD Dr. Dr. Jan Egger, Dr. Michael Kamp und Dr. Jörg Schlötterer sind drei Forschende der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen (UDE) eingebunden. Ermöglicht wurden die Gründungen durch das NRW-Ministerium für Kultur und Wissenschaft (MKW). Damit unterstützt das MKW den landesweiten Aufbau eines „Exzellenznetzwerks Krebsmedizin“, um die patientenorientierte Forschung im Bereich der personalisierten Krebstherapie voranzutreiben.
Die Forschung im CCCE soll in maßgeschneiderte, wirksame und nebenwirkungsarme Behandlungsansätze für Krebspatient:innen münden. Dazu Prof. Dr. Martin Schuler, stellvertretender Direktor des WTZ in Essen: „Entsprechend liegen hier die hochspezialisierten Themenfelder unserer Nachwuchsgruppenleiter. Sie bringen ihre einzigartigen Kompetenzen ins CCCE ein, um gemeinsam durch die intelligente Verknüpfung von klinischen und Versorgungsdaten ein signifikant gesteigertes Niveau der Personalisierung erreichen zu können.“ Die Essener Nachwuchsgruppen forschen in den Bereichen „AI-guided Therapies“, „Trustworthy Machine learning“ und „Knowledge Extraction and Integration“. Diese Forschungsfelder sind zum Teil noch sehr jung, gelten aber als extrem vielversprechend.

„Die neuen Nachwuchsgruppen am CCCE bedeuten eine weitere Stärkung der exzellenten Krebsforschung in Nordrhein-Westfalen“, sagt NRW-Wissenschaftsministerin Isabel Pfeiffer-Poensgen. „Hier werden hervorragende Nachwuchswissenschaftler:innen mit ihrer Expertise an zukunftsträchtigen Themen der onkologischen Forschung und Krebsmedizin arbeiten und neue Impulse geben. Mit den neuen Gruppen in Aachen und Bochum treibt das CCCE die landesweite Vernetzung und Einbindung aller Potentiale der Krebsforschung voran. So werden die wissenschaftliche Kompetenz in Nordrhein-Westfalen beim Kampf gegen die Volkskrankheit Krebs weiter erhöht und passgenauere Therapien und Prävention ermöglicht.“

Der Direktor des CIO Köln, Prof. Dr. Michael Hallek, ergänzt: „Unsere neuen Nachwuchsgruppen sind Ausdruck einer innovativen, sich vernetzenden interdisziplinären Krebsforschung. Wir sind zuversichtlich, dass sie nicht nur brillante Wissenschaft betreiben werden, sondern auch, dass wir sie gut auf die Arbeit in großen Forschungsverbünden vorbereiten können. In der Onkologie ist aktuell vieles in Bewegung und wir danken der Landesregierung, dass sie uns so gut unterstützt und NRW den medizinischen Fortschritt auch deshalb aktiv mitgestalten kann.“

Alle eingerichteten Nachwuchsgruppen:
„Computational Systems Biology of Cancer“ (Dr. Nima Abedpour, Universitätsmedizin Köln)
„AI-guided Therapies“ (PD Dr. Dr. Jan Egger, Universitätsmedizin Essen)
„Translational Immune Oncology“ (Dr. Melanie Fritsch, Universitätsmedizin Köln)
„Trustworthy Machine learning“ (Dr. Michael Kamp, Universitätsmedizin Essen und Fakultät für Informatik, Ruhr-Universität Bochum)
„Computational Cancer Biology” (Dr. Kjong-Van Lehmann, Universitätsmedizin Aachen)
„Knowledge Extraction and Integration“ (Dr. Jörg Schlötterer, Universitätsmedizin Essen)
Mehr Informationen zu den Forschenden und ihren Schwerpunkten: http://www.ccce.nrw

Zum „Cancer Research Center Cologne Essen“ (CCCE):
Das 2018 gegründete CCCE soll die Krebsmedizin in Nordrhein-Westfalen auf ein internationales Spitzenniveau anheben. Dazu werden im Rahmen einer engen Kooperation die sich ergänzenden Expertisen der Universitätsklinik Köln und der Universitätsmedizin Essen sowie der beiden Medizinischen Fakultäten gebündelt. Beide Standorte sind onkologische Spitzenzentren der Deutschen Krebshilfe, das Centrum für Integrierte Onkologie (CIO) für Köln sowie das Westdeutsche Tumorzentrum (WTZ) für Essen. Das CCCE nutzt sein einzigartiges Cluster führender Studiengruppen, Patientenkohorten und umfassender Studienangebote für medikamentöse, chirurgische sowie Strahlentherapien. Im Rahmen der „Nationalen Dekade gegen Krebs“ des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) ist das CCCE seit September 2020 als neuer Standort des Nationalen Centrums für Tumorerkrankungen (NCT) nominiert. ]]>
Die Abstammung einzelner mutierter Zellen präzise ermitteln: Forschungsteam stellt Software zur beschleunigten Analyse vor https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1288 1288 Wed, 22 Dec 2021 09:23:08 +0100 Wie entwickeln sich die unterschiedlichen Zelltypen des Immunsystems? Auf welchem Weg bilden sich aus Stammzellen ausdifferenzierte Zelltypen wie zum Beispiel natürliche Killerzellen oder T-Zellen? Dabei sind viele Details unklar. Aber dieses Wissen ist wichtig, um etwa zu verstehen, an welcher Stelle bestimmte Krebsarten entstehen und wie sie sich gezielt behandeln lassen. Ein Forschungsteam hat jetzt ProSolo vorgestellt – eine Software, mit der sich Entwicklungsprozesse auf Basis der DNA einzelner Zellen zurückverfolgen lassen. Die Forschenden wollen so die Abstimmung einzelner mutierter Zellen präzise ermitteln. Die Studie dazu ist in Nature Communications erschienen. Die Studienautor:innen kommen von der Universität Bielefeld, der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen, dem Universitätsklinikum Essen, dem Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung in Braunschweig, dem Universitätsklinikum Düsseldorf und dem Centrum Wiskunde en Informatica in Amsterdam, Niederlande.

Ist eigentlich in jeder Zelle eines Menschen identisches Erbmaterial enthalten? Das könnte man an-nehmen. „Es stimmt aber nicht“, sagt Professor Dr. Alexander Schönhuth von der Technischen Fakul-tät der Universität Bielefeld, der die neue Studie der die neue Studie gemeinsam mit Professorin Dr. Alice McHardy vom Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung in Braunschweig betreut hat. Die Zellen im menschlichen Körper teilen sich laufend – und bei jeder Teilung können Fehler auftreten. Derartige Mutationen führen dazu, dass das Erbmaterial einer Zelle sich von dem anderer Zellen unterscheidet. Teilt diese Zelle sich nun ihrerseits, gibt sie das veränderte Erbmaterial weiter – und womöglich passieren bei Teilungen der Tochterzellen weitere Fehler, die sich ebenfalls fortschreiben.

Mutationen können Aufschluss über Entstehung von Krebs geben
Solche Veränderungen sind oftmals harmlos, können aber aus zwei Gründen wichtig sein. „Zum einen können wir daran erkennen, welche Zellen voneinander abstammen“, sagt Schönhuth. „Zum anderen können solche Fehler die Ursache für verschiedene Krankheitsbilder sein.“ Ein klassisches Beispiel dafür sind Krebserkrankungen. Dabei sind typischerweise Gene von Veränderungen betroffen, die das Zellwachstum regulieren, sodass Zellen sich unkontrolliert vermehren und schließlich ein Tumor entsteht.
Zu wissen, wie Zellen voneinander abstammen, kann hilfreich sein, um die Entstehung von Krebs besser zu verstehen – etwa bei Leukämie, also Krebskrankheiten der Blutzellen. Im Fall von Leukämie verändern sich die Blutzellen beispielsweise im Knochenmark und vermehren sich unkontrolliert. „Wir wissen, was bei einer Leukämie passiert, aber wir wissen nicht, an welcher Stelle die Krankheit genau ihren Ursprung hat“, sagt Schönhuth. Wenn geklärt werden könnte, wie sich die Zellen ausdifferenzieren und an welcher Stelle typischerweise Mutationen entstehen, die zu Krebs führen, hätte das einen großen Einfluss auf Früherkennung und Behandlung.

Die bisherigen Methoden haben gewisse Nachteile
Nun gibt es verschiedene Methoden, um DNA aus Zellen zu analysieren – doch bislang ist keine geeignet, um solche Untersuchungen mit einer hohen Genauigkeit durchzuführen. „Letztlich gibt es dafür zwei Möglichkeiten“, sagt der Doktorand David Lähnemann von der Universität Duisburg-Essen. Er ist Erstautor der Studie. „Der eine Weg ist, eine Probe mit sehr vielen Zellen zu verwenden und sie gesammelt auszuwerten. Die Alternative ist, eine geringe Zahl von Zellen sehr genau zu analysieren.“ Beide Methoden haben ihre Vor- und Nachteile. Bei einer Probe mit sehr vielen Zellen wird die DNA gesammelt extrahiert und analysiert. Seltene Mutationen bleiben dabei leicht unbemerkt und die Zellen lassen sich nicht in Beziehung zueinander setzen. „Nimmt man aber Einzelzellen für die Analyse, ist die Chance gering, genau dabei eine seltene Mutation zu erwischen“, erläutert Lähnemann.
Bei der Einzelzellen-Variante muss zudem die DNA vervielfacht werden. Dabei kann es zu Fehlern kommen, die eine Mutation vorgaukeln, während es sich in Wirklichkeit um einen Fehler beim Kopieren der DNA handelt. „Zudem wird die DNA beider Chromosomen nicht gleich schnell abgelesen“, sagt der Wissenschaftler. Dadurch kann es passieren, dass ein Großteil der DNA in der Probe am Ende nur von einem Chromosom stammt – und eine entscheidende Mutation auf dem anderen Chromosom dadurch womöglich nicht erkannt wird.

Deutlich schnellere Auswertung der Daten möglich
Um in den Daten so viele Mutationen wie möglich verlässlich zu finden, hat das Team die Methode ProSolo entwickelt. Das Verfahren zeichnet sich dadurch aus, dass es Proben von Einzelzellen gemeinsam mit einer Sammelprobe analysiert. Dabei werden statistische Verzerrungen und Fehler berücksichtigt und herausgerechnet. „So können wir besser bewerten, ob es sich beispielsweise um eine tatsächliche Mutation in der Einzelzelle oder um einen Kopierfehler der DNA bei der Vervielfachung handelt“, sagt Lähnemann. ProSolo steht als Open-Source-Software zur Verfügung, auf deren Code jeder Zugriff hat, sodass alle, die möchten, sie anwenden oder auch bearbeiten können. „Für alle Methoden in diesem Bereich sind sehr viele Rechenschritte notwendig“, sagt der Bioinformatiker. „Bei der bisher besten Methode mussten diese Schritte alle nacheinander ausgeführt werden. Mit ProSolo können wir jetzt so viele Rechenschritte parallel ausführen, wie wir Prozessoren in einem Rechner zur Verfügung haben. So können wir was sonst Wochen dauert, auf wenige Tage verkürzen und auch große Datenmengen schnell auswerten.“
Mit der Entwicklung der Methode und der Software ist die Kooperation der Wissenschaftler noch nicht abgeschlossen: Nun geht es konkret darum, die Entstehung der Zellen des menschlichen Immunsystems zu untersuchen und besser zu verstehen. „Wir hoffen, dass wir damit einen Beitrag zur Krebsforschung und natürlich auch zur Behandlung leisten können“, sagt David Lähnemann.

Originalveröffentlichung:
David Lähnemann, Johannes Köster, Ute Fischer, Arndt Borkhardt, Alice C. McHardy, Alexander Schönhuth Nature Communications, Accurate and scalable variant calling from single cell DNA sequencing data with ProSolo. , erschienen am 18. November 2021

Weitere Informationen:
Die Software ProSolo zum Download

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Neu an der UDE/am UK Essen: Prof. Dr. Sven Benson https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1287 1287 Wed, 22 Dec 2021 09:07:15 +0100 Ärzt:innen beherrschen nicht nur die Diagnose und OP-Kunst. Dafür möchte auch Dr. Sven Benson vom Universitätsklinikum Essen (UK Essen) sorgen. Der neue Professor für Medizin-Didaktik an der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen (UDE) entwickelt die Inhalte des Medizinstudiums und die Ausbildung der künftigen Weißkittel weiter. Experimentell erforscht er Schmerz und Stress.


Dass Krankheiten und Therapie Patient:innen angemessen erklärt werden, hält Benson für grundlegend. Das ist medizinisch genauso wichtig wie Diagnose und OP, sagt der examinierte Krankenpfleger (1994-1997). Nach der Ausbildung studierte er bis 2003 Psychologie an der Universität Trier, kam dann ans UK Essen, wo er 2008 mit Auszeichnung promoviert wurde und sich 2013 habilitierte. Bevor er an die UDE berufen wurde, war er dort seit 2015 außerplanmäßiger Professor. Seine Forschung wurde mehrfach ausgezeichnet.

Aktuell untersucht Professor Benson, wie die kommunikativen und wissenschaftlichen Fähigkeiten von Medizinstudierenden optimiert werden können. Dies verlangt die ärztliche Approbationsordnung ab 2025, das Medizinstudium wird sich damit grundlegend ändern. „Das ist eine große Herausforderung, bedeutet für die Medizinstudent:innen aber auch Chancen für eine zukunftsorientierte Ausbildung“, so der 47-Jährige.

Schwerpunktmäßig wird Professor Benson am UK Essen Stress und Schmerz in mehreren experimentellen Studien erforschen; die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) fördert sie. „Wir analysieren unter anderem im Sonderforschungsbereich Treatment Expectation, wie sich Erwartungen auf Krankheitssymptome des Immunsystems auswirken. Und wie dadurch die Wirksamkeit von Arzneien beeinflusst wird, die Entzündungen hemmen sollen.“ Neben Menschen mit akuten und chronischen Schmerzen werden auch Gesunde in (inter)nationalen Forschungskooperationen untersucht. ]]>
Schilddrüsenhormon-Forschung: Zwei Fachleute aus Essen ausgezeichnet https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1286 1286 Thu, 16 Dec 2021 13:00:00 +0100 Die britische Society for Endocrinology (SfE) hat während ihrer Jahreskonferenz zwei Forschende der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen (UDE) ausgezeichnet. Prof. Dr. Heike Heuer, UDE-Professorin für Molekulare Thyreoidologie, wurde für ihre herausragenden Forschungsbeiträge auf dem Gebiet von Schilddrüsenerkrankungen mit der Pitt-Rivers-Medaille geehrt. Hormonspezialist Dr. Steffen Mayerl wurde für die beste Präsentation in der Kategorie „Schilddrüse“ ausgezeichnet. Gemeinsam leiten Prof. Heuer und Dr. Mayerl Teilprojekte des an der UDE eingerichteten Sonderforschungsbereichs LOCOTACT (SFB/TR 296). Beide arbeiten in der Klinik für Endokrinologie, Diabetologie und Stoffwechsel (Direktorin: Prof. Dr. Dr. Dagmar Führer) des Universitätsklinikums Essen.
Mit der Verleihung der Pitt-Rivers-Medaille würdigt die SfE die wegweisenden Arbeiten von Prof. Dr. Heike Heuer zur Erforschung des Allan-Herndon-Dudley-Syndroms (AHDS). Die Betroffenen leiden unter einer schweren Form der psychomotorischen Retardierung, die durch einen eingeschränkten Transport von Schilddrüsenhormonen ins Gehirn hervorgerufen wird. Prof. Heuer und ihr Team konnten erstmals die zugrunde liegenden Mechanismen aufklären sowie Therapie-Ansätze für die Behandlung dieser seltenen Erkrankungen entwickeln.

Dr. Steffen Mayerl untersucht, inwiefern epileptische Anfälle im AHDS und der Schilddrüsenhormon-Transport zusammenhängen. Der Leiter der Nachwuchsgruppe „Schilddrüsenhormone und Gehirn – Funktionen“ der Klinik für Endokrinologie, Diabetologie und Stoffwechsel vermutet, dass neuronale Veränderungen im Hippocampus hierbei eine zentrale Rolle spielen.

Weitere Informationen zum Sonderforschungsbereich LOCOTACT (SFB/TR 296):
http://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=993 ]]>
Neu an UDE/UK Essen: Prof. Dr. Lars Möller - Schmetterlinge im Hals https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1284 1284 Tue, 14 Dec 2021 11:59:29 +0100 Ihre Form erinnert an Schmetterlinge – doch sie fliegt nicht davon und man findet sie im Hals: die Schilddrüse. Dr. Lars Möller, neuer Professor für Translationale Schilddrüsenforschung an der Fakultät für Medizin der Universität Duisburg-Essen (UDE), untersucht am Universitätsklinikum Essen (UK Essen), wie ihre Hormone therapeutisch genutzt werden können.
Die Schilddrüse produziert lebenswichtige Hormone. Neben Stoffwechsel, Wachstum und Kreislauf beeinflussen sie das psychische Wohlbefinden des Menschen. Bildet das Organ zu viele Hormone, kommt es zu einer Überfunktion der Drüse (Hyperthyreose) – zu erkennen etwa an übermäßigem Schwitzen, Gewichtsverlust oder schnellem Herzschlag. Wenn es zu wenige gibt, entsteht bei Betroffenen eine Unterfunktion (Hypothyreose). Sie kann unter anderem zu trockener Haut, Gedächtnisstörungen, Müdigkeit und Gewichtszunahme führen.

„Das therapeutische Potenzial der Wirkung von Schilddrüsenhormonen ist zurzeit vollkommen ungenutzt. Sie werden bisher nur als Ersatz bei der Unterfunktion eingesetzt“, sagt Professor Möller. Am UK Essen untersucht er im Sonderforschungsbereich LocoTact schwerpunktmäßig, wie die Hormone in Zellen wirken. „Ich möchte zudem herausfinden, wie wir damit beispielweise Herz-, Leber- und Tumorerkrankungen günstig beeinflussen können“, erklärt der 51-Jährige. Er entwickelt am UK Essen experimentell neue Behandlungsoptionen.

Sein Medizinstudium absolvierte Lars Möller von 1992 bis 1999 an der Universität Mainz und der Tulane University, New Orleans. Nach der Promotion (2001) forschte er bis 2004 als Postdoctoral Fellow in der Abteilung für Endokrinologie und Schilddrüsenforschung der University of Chicago. 2004 kam er ans UK Essen, wo er bis 2009 wissenschaftlicher Mitarbeiter und bis zu seiner Berufung Oberarzt war. Seine Forschung wurde mehrfach gefördert und ausgezeichnet. ]]>
2. Teil der Medizin-Promotionen 2021: Online-Übertragung mit Preisträger:innen vor Ort https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1285 1285 Mon, 13 Dec 2021 09:00:00 +0100 Am vergangenen Freitag, 10. Dezember, hat die Medizinische Fakultät der Universität Duisburg-Essen die zweite digitale Promotionsfeier 2021 veranstaltet. Während der Hybridveranstaltung wurde der Gewinner des Promotionspreises im Auditorium Maximum persönlich ausgezeichnet. Alle anderen Promovend:innen konnten sich mit ihren Familien und Freunden via Videokonferenz zuschalten. Die Fakultät richtete bereits zum 70. Mal eine Promotionsfeier aus.
Mit dem zweiten Promotionspreis 2021 ist Dr. Jan Habbel ausgezeichnet worden. Seine mit summa cum laude bewertete Doktorarbeit wurde von Priv.-Doz. Dr. Maher Hanoun aus der Klinik für Hämatologie des Universitätsklinikums Essen betreut. Der Titel der Dissertation lautet „Inhibition des JAK-STAT-Signalwegs als neuer Therapieansatz in der akuten myeloischen Leukämie“. Die Auszeichnung vor Ort übernahm der Vorsitzende des Promotionsausschusses, Prof. Dr. Gunther Wennemuth.

Zwischen April und September 2021 haben 122 Prüflinge das Promotionsverfahren erfolgreich abgeschlossen, davon 104 mit dem Titel „Dr. med.“ (Medizin), 15 mit „Dr. rer. medic.“ (Medizinwissenschaften), 2 mit „Dr. med. dent.“ (Zahnmedizin) und ein Prüfling mit dem „PhD“ (Doctor of Philosophy). Erneut promovierten mehr Frauen (70) als Männer (52).

Von den Promovend:innen wurden 44 mit „magna cum laude“ (sehr gut) ausgezeichnet; 12 schlossen ihre Promotion gar mit „summa cum laude“ (mit Auszeichnung) ab. 50 Prüflinge bestanden mit „cum laude“ (mit höchstem Lob) und 16 mit „rite“ (in ordnungsgemäßer Weise).

Zu Beginn der Feierlichkeiten stellte Prof. Dr. Franz Weber als stellvertretender Vorsitzender des AluMedEs e.V. das Programm des Alumni-Netzwerks der Medizinischen Fakultät der UDE vor. Dekan Prof. Dr. Jan Buer war ebenfalls vor Ort, begrüßte die Teilnehmenden und sprach das Schlusswort.

Zum AluMedEs e.V.:
Das Alumni-Netzwerk der Medizini­schen Fakultät der UDE bildet seit vielen Jahren die gemeinsame Klammer um all jene, die ihr Medizinstudium oder ein Postgraduate-Studium in Essen abgeschlossen haben, die an unserer Fakultät promoviert oder habilitiert wurden, ihren Facharzt erworben haben oder als Lehrende und Forschende – auch als Nichtmediziner:innen – tätig waren. Mehr Informationen finden sich unter http://www.uni-due.de/alumedes. ]]>
Forschung zu Extrazellulären Vesikeln: Essener Experte erhält Philip-Levine-Preis https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1283 1283 Fri, 10 Dec 2021 13:00:00 +0100 Für ihre herausragenden wissenschaftlichen Arbeiten zu den sogenannten Extrazellulären Vesikeln (EVs) haben Prof. Dr. Eva Rohde und Prof. Dr. Bernd Giebel den mit 10.000 Euro dotierten Philip-Levine-Preis der Deutschen Gesellschaft für Transfusionsmedizin und Immunhämatologie (DGTI) erhalten. Prof. Giebel forscht für die Medizinische Fakultät der Universität Duisburg-Essen (UDE) und arbeitet am Institut für Transfusionsmedizin des Universitätsklinikums Essen (UK Essen), Prof. Rohde für die Paracelsus Medizinische Privatuniversität in Salzburg. Neben ihren Forschungstätigkeiten üben beide aufgrund ihrer langjährigen Erfahrung zudem zahlreiche renommierte Ämter aus.
Extrazelluläre Vesikel sind Membranpartikel, die von fast jeder Zelle abgesondert und von einer anderen wiederaufgenommen werden können. Als eine Art Botschafterin übertragen EVs essenzielle Informationen zwischen Körperzellen und können erheblichen Einfluss auf den Verlauf von Krankheiten haben. Gezielt aufbereitete EVs dienen als Wirkstoffe, mit deren Hilfe neue Therapieansätze entwickelt werden können.

Besonders EVs von sogenannten mesenchymalen Stammzellen (MSZ) vermitteln vielversprechende therapeutische Effekte, mit deren Hilfe in Zukunft viele Krankheiten erfolgreich therapiert werden könnten. Das Team um Prof. Giebel optimiert hierbei die Produktion der MSZ-EVs für deren therapeutischen Einsatz und untersucht mit Forscher:innen anderer Arbeitsgruppen des UK Essen deren Potential unter anderem in einem präklinischen Schlaganfallmodell und einem zu Hypoxie-induzierten Gehirnschädigungen bei Neugeborenen.

Prof. Giebel und Prof. Rohde sind international anerkannte Pioniere im noch jungen Feld der translationalen Forschung zu EVs und deren therapeutischem Potential. Bereits 2011 behandelte ein Team um Prof. Dr. Giebel und Kolleg:innen aus der Klinik für Hämatologie und Stammzelltransplantation des UK Essen weltweit erstmals eine Patientin mit MSZ-EVs. Ebenso vom therapeutischen Nutzen der MSZ-EVs überzeugt, war es ein Team um Prof. Rohde, das eine Herstellungserlaubnis zur Produktion von klinisch einsetzbaren MSZ-EVs erwirken konnte.

Prof. Rohde und Prof. Giebel arbeiten seit Jahren eng zusammen, damit die Erkenntnisse aus ihrer translationalen Forschung zu EVs schneller und besser in klinische Anwendungsbereiche überführt werden können. Dank ihrer Expertise sind beide in zahlreiche Gremien berufen worden. So ist Prof. Giebel seit 2018 Co-Chair des „Scientific Exosomes Committee der International Society for Cell and Gene Therapy“ (ISCT) sowie Gründungsmitglied und Erster Vorsitzender der 2017 gegründeten „German Society for Extracellular Vesicles“ (GSEV). Er ist außerdem Mitglied der von Prof. Rohde geleiteten „Task Force on Regulatory Affairs and Clinical Use of EV-based Therapeutics“ der „International Society for Extracellular Vesicles” (ISEV). Darüber hinaus wurde Prof. Giebel von beiden internationalen Fachgesellschaften ins Organisationsteam der Jahresversammlungen 2022 geladen, zu denen weit mehr als 1.000 Teilnehmer:innen erwartet werden.

Zum Philip-Levine-Preis der DGTI
Der Preis wird alle 2 Jahre von der Deutschen Gesellschaft für Transfusionsmedizin und Immunhämatologie in Gedenken an den Immunologen und Hämatologen Philip Levine verliehen. Der US-Amerikaner legte mit seiner Forschung Anfang des 20. Jahrhunderts bedeutende serologische Grundlagen im Bereich der Bluttransfusion. Weitere Informationen finden sich unter www.dgti.de/gesellschaft/dgti/gesellschaft/preise/philip-levine-preis. ]]>
Analyse von Speichelproben: Exaktere Daten dank Smartphone-App https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1282 1282 Thu, 09 Dec 2021 13:01:45 +0100 Das Smartphone blinkt und piepst, wenn die nächste Speichelprobe fällig ist. Die neue „SalivApp“ erinnert ab jetzt Teilnehmende optisch und akustisch an die nächste Probensammlung. Bisher mussten Proband:innen und Patient:innen die erforderliche Speichelentnahme, die zu genau definierten Tageszeiten erfolgen muss, händisch protokollieren. Eine gewisse Unsicherheit hinsichtlich der genauen Datenerhebung ließ sich nicht ausschließen. Die Smartphone-App soll nun helfen, noch exaktere Daten für die Forschungsprojekte des transregionalen Sonderforschungsbereichs (SFB/TRR 289) an den Universitäten Duisburg-Essen, Marburg und Hamburg, der von der Deutschen Forschungsgemeinschaft gefördert wird, zu gewinnen.
Seit mehr als 20 Jahren untersuchen Prof. Manfred Schedlowski und Prof. Harald Engler zusammen mit dem Team des Essener Instituts für Medizinische Psychologie und Verhaltensimmunbiologie bereits Hormonspiegel im Speichel von gesunden Menschen und Patient:innen, um das komplexe Zusammenspiel zwischen hormonellen Veränderungen und psychologischen Faktoren zu analysieren.
In einem aktuellen Forschungsprojekt im Rahmen des SFBs „Treatment Expectation“ (Behandlungserwartung) soll durch Speichelanalysen untersucht werden, inwieweit die Erwartungshaltung von Patient:innen bezüglich der Wirkung einer medizinischen Behandlung Einfluss auf den Erfolg haben kann und welche Rolle dabei möglicherweise genetische Faktoren, Stressbelastung und Hormone spielen.
Dank der neuentwickelten „SalivApp“ können nun rund 2800 Studienteilnehmende die Probensammlung exakt, nachprüfbar und bequem per Handy dokumentieren. Die App führt sie dabei nicht nur intuitiv durch das Protokoll, sondern erinnert auch automatisch per Timer an die jeweiligen Speichelentnahmezeiten. Zu den weiteren Funktionen der App zählt unter anderem auch ein kurzes Video mit genauen Instruktionen zur Probenentnahme.
Dabei kann jede gesammelte Speichelprobe per App eindeutig identifiziert werden. Wichtige probenbezogene Informationen werden automatisch und datenschutzkonform im Hintergrund gesichert. „Die korrekte Datenerfassung bei solch einer großen Menge an Proben ist essenziell für unsere Forschung. Sie kann jetzt automatisch erfolgen. Dies erleichtert nicht nur den Proband:innen und Patienti:innen das Einhalten der vorgesehenen Zeitfenster, es verbessert gleichzeitig auch entscheidend die Qualität der erhobenen Daten“, erklärt Prof. Harald Engler.
Die mit dem Essener App-Entwickler-Team von Rocket Apes GmbH (Leitung: Deniz Balnak) konzipierte „SalivApp“ ist seit Anfang diesen Jahres Teil des „smarten“ Klinikalltags im Universitätsklinikums Essen, das erst vor kurzen vom US-Magazin Newsweek zu einem der weltweit technologisch am besten ausgestatteten Krankenhäuser der Welt nominiert wurde.
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Multiple kleine Infarkte durch Verschlüsse der kleinen Herzkranzgefäße https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1281 1281 Tue, 07 Dec 2021 10:42:56 +0100 Wenn sich atherosklerotische Plaques in die Herzkranzgefäße entleeren – spontan oder durch einen Katheter-Eingriff – verstopfen sie leicht kleine Herzkranzgefäße, sie lösen sogenannte koronaren Mikroembolisationen aus. Diese Gefäßverschlüsse verursachen Mikroinfarkte, die wiederum mit ausgeprägten Entzündungsreaktionen in der Umgebung einhergehen und die Kontraktionskraft des Herzens vermindern. Koronare Mikroembolisationen gelten nach neusten Erkenntnissen auch als eine typische Komplikation während einer COVID-19-Erkrankung, insbesondere bei Patienten mit einer vorbestehenden Fehlfunktion des Endothels, der Innenauskleidung der Blutgefäße. Prof. Dr. Petra Kleinbongard und Prof. Dr. Dr. hc. Gerd Heusch beleuchten in der jüngsten Ausgabe des renommierten Journals „Nature Reviews Cardiology“ alle wichtigen wissenschaftlichen und klinischen Forschungsergebnisse zur koronaren Mikroembolisation und stellen sowohl Arbeitstechniken als auch klinische Untersuchungs- und Behandlungsmethoden vor.
In ihrem Review zeigen sie, wie atherosklerotische Plaques außer dem Plaquematerial verschiedene lösliche Substanzen freisetzen, die eine Verengung der Herzkranzgefäße verursachen und dort die Gerinnungsneigung des Blutes verstärken. Sie zeigen, dass ein Einsatz von interventionellen Schutzvorrichtungen bei Patienten mit einer hohen atherothrombotischen Plaquebelastung empfehlenswert ist, aber beim routinemäßigen Einsatz kaum Vorteil bringt. Für entsprechend vorbelastete Patienten stellen sie eine Reihe von Medikamenten vor, die die Plaques stabilisieren können, wie beispielsweise Statine und antientzündliche Wirkstoffe, die die koronare Mikroembolisation wirksam verhindern, und arbeiten heraus, wie eine Behandlung mit Thrombozytenhemmern, gefäßerweiternden Medikamenten und Interleukinantagonisten die Beeinträchtigung der Durchblutung in den kleinen Herzkranzgefäßen verringern kann.

Link zur Originalveröffentlichung:
A fresh look at coronary microembolization

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Forschung zu Schwangerschaftserkrankung: Studie soll Weg zu neuen Therapien von Präeklampsie ebnen https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1279 1279 Mon, 06 Dec 2021 12:30:00 +0100 Bis zu 8 Prozent aller Schwangerschaften sind in Europa durch eine Präeklampsie gefährdet, einer schweren Schwangerschaftskomplikation, die durch Bluthochdruck begleitet ist. Sie kann alle Organsysteme einer Mutter betreffen und im schlimmsten Fall zum Tod von Mutter und Kind führen. Ein Team der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen (UDE) erforscht nun in einem Projekt die Ursachen und Folgen dieser schweren Erkrankung. Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) unterstützt das Vorhaben in den kommenden 3 Jahren mit 563.000 Euro.
Die Präeklampsie zählt zu den schweren Schwangerschaftserkrankungen. Zu den Symptomen zählen Bluthochdruck, Kopfschmerz, Sehstörungen, Eiweiß im Urin und Oberbauchschmerzen. Eine Präeklampsie kann für Mutter und Kind lebensbedrohlich werden. Gegen die Ursache dieser Erkrankung gibt es bisher keine Therapie. „Wir hoffen, dass unsere Erkenntnisse am Ende dazu beitragen, dass neue Therapieansätze bei der Präeklampsie entwickelt und angewendet werden können“, sagt Molekularbiologin Prof. Dr. Alexandra Gellhaus von der Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe des Universitätsklinikums Essen, die das Projekt zusammen mit Neurowissenschaftler Prof. Dr. Ivo Bendix von der Klinik für Kinderheilkunde I leitet.

Im Mittelpunkt des DFG-geförderten Vorhabens steht das vielversprechende Protein „soluble Fms-Like Thyrosinkinase-1“, kurz sFLT-1. Studien haben gezeigt, dass dieses Protein bei Schwangeren mit Präeklampsie vermehrt im Blut der Mutter vorhanden ist. „Wir werden in diesem Projekt genau untersuchen, welche Rolle sFLT-1 bei der Entwicklung einer Präeklampsie spielt und wie diese die neurologische Entwicklung eines Kindes beeinflusst“, sagt Prof. Dr. Ivo Bendix. ]]>
Krebsforschung: 32,5 Millionen Euro für Medizin-Start-up https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1277 1277 Wed, 01 Dec 2021 11:35:00 +0100 Das in Essen gegründete Start-up „Abalos Therapeutics“ sichert sich von Investor:innen 32,5 Millionen Euro zur Weiterentwicklung einer vielversprechenden Immuntherapie, mit deren Hilfe Krebszellen effektiver bekämpft werden sollen. Damit erhöht das Unternehmen seine Serie-A-Finanzierungsrunde* auf 43 Millionen Euro. Abalos‘ innovativer Therapieansatz wurde von Forschenden der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen (UDE) und der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf (HHU) mitentwickelt.
Die Idee hatte ein Forschungsteam um Prof. Dr. Karl Lang, Direktor des Instituts für Immunologie am Universitätsklinikum Essen, und seinen Bruder Prof. Dr. Philipp Lang, Direktor des Instituts für Molekulare Medizin II an der HHU, vorangetrieben. In der Theorie klingt die Idee vermeintlich einfach: Man müsste ein Virus im Labor so mutieren lassen, dass es in der Lage ist, in eine Krebszelle einzudringen und dass das menschliche Immunsystem es als Feind identifizieren wird. Die dadurch ausgelöste Immunreaktion würde sich gegen den Krebs richten und ihn bekämpfen. Doch bis solch eine Therapie-Idee nicht nur theoretisch Krebspatient:innen helfen kann, wird in der Praxis vor allem Geld für die Weiterentwicklung des Forschungsansatzes benötigt.

Ein Weg zum Ziel: Ein Pharmaunternehmen vom Potenzial der Idee zu überzeugen und für eine Kooperation zu gewinnen. Bei besonders guten Ideen kann am Ende aber auch eine Unternehmensgründung stehen – so wie im Fall des Medizin-Start-ups Abalos Therapeutics, das seit Bestehen bereits 43 Millionen Euro eingeworben hat. Zu der Investorengruppe zählen europäische Schwergewichte wie Seventure Partners und der Boehringer Ingelheim Venture Fund (BIVF), aber auch ortsnahe Institutionen, beispielsweise der Gründerfonds Ruhr, die NRW.BANK und der High-Tech Gründerfonds (HTGF). „Die Finanzierung unterstreicht das Potenzial des differenzierten Immun-Virotherapie-Ansatzes, eine maximale Immunantwort zu erzeugen, die sich gezielt gegen den Krebs und seine Metastasen richtet“, betont Dr. Marcus Kostka, CEO von Abalos Therapeutics.

„Dass aus unserer Idee ein so erfolgreiches Start-up wird, haben wir vor allem dem exzellenten Forschungsumfeld sowie dem ausgesprochen gründerfreundlichen Umfeld an den Universitäten Düsseldorf und Duisburg-Essen zu verdanken“, sagt Prof. Dr. Karl Lang. „Die Universitäten schaffen hier hervorragende Rahmenbedingungen für Forschende. Durch die Förderung von standortübergreifenden Forschungsverbünden und Projekten sind beide Universitäten eng vernetzt“, ergänzt Prof. Dr. Philipp Lang. Im Zuge der Firmengründung sind die Verantwortlichen vom Team des Zentrums für Gründungen und Innopreneurship der UDE (GUIDE) sowie der Gründungsförderung Startup4MED der Universitätsmedizin Düsseldorf begleitet worden. Zudem wurden sie durch Vertreter:innen des Science Support Center der UDE bei der strategischen Planung und Durchführung der Forschungsaktivitäten unterstützt.

* Wenn Unternehmen dieser Art gegründet werden, durchlaufen sie oft mehrere Finanzierungsrunden. Weitere Informationen finden sich beispielsweise im Start-up-Wörterbuch Startuppedia unter http://startupedia.net/de/blog/finanzierung-der-serien-a-b-c-wie-es-funktioniert.

Weiterführende Links:
http://abalos-tx.com (Abalos Therapeutics)
http://www.uni-due.de/guide (Zentrum für Gründungen und Innopreneurship der UDE)
http://www.startup4med.hhu.de (Gründungsförderung Startup4MED der HHU)
http://www.uni-due.de/ssc/index.php (Science Support Centre der UDE) ]]>
Institut für Künstliche Intelligenz in der Medizin beruft hochkarätigen wissenschaftlichen Beirat https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1276 1276 Tue, 30 Nov 2021 15:02:41 +0100 Das Anfang 2020 gegründete Institut für Künstliche Intelligenz in der Medizin (IKIM) nimmt weiter an Fahrt auf. Jetzt ist der hochkarätig besetzte wissenschaftliche Beirat zu seiner konstituierenden Sitzung zusammengekommen. Der Beirat berät den Institutsvorstand bei der klinischen und wissenschaftlichen Ausrichtung des IKIM. Darüber hinaus hat er die Aufgabe, Vernetzungs- und Kooperationsaktivitäten mit nationalen und internationalen Exzellenzzentren und Verbünden zu unterstützen.


An der Sitzung, die aufgrund der aktuellen Situation online stattfand, nahmen auch Prof. Dr. Jochen A. Werner, Ärztlicher Direktor des Universitätsklinikum Essen, und Prof. Dr. Jan Buer, Dekan der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen teil. Gründungs-Mitglieder des Wissenschaftlichen Beirates sind:

• Prof. Dr. Susanne Boll-Westermann, Vorstand OFFIS – Institut für Informatik, Oldenburg
• Dr. Jörg Dräger, Mitglied des Vorstands der Bertelsmann Stiftung, Gütersloh
• Dr. Ben Glocker, Dozent am Department of Computing, Imperial College London
• Prof. (apl.) Dr. Daniel Gotthardt, Gründer und CEO Gotthardt Healthgroup AG, Heidelberg
• Prof. Dr. Michael Schloter, Leiter der Abteilung Vergleichende Mikrobiomanalysen (COMI) am Helmholtz Zentrum München

„Die Begleitung unserer wissenschaftlichen Arbeit durch einen Beirat soll dazu beitragen, die Anforderungen der Medizin und die Möglichkeiten der Künstlichen Intelligenz zum Wohl von Patientinnen und Patienten bestmöglich zu verknüpfen“, erklärt Prof. Dr. Michael Forsting, Gründungssprecher des Instituts. Im Focus der ersten Sitzung stand die Vorstellung der wissenschaftlichen Arbeitsgruppen durch Prof. Dr. Dr. Jens Kleesiek, Prof. Dr. Folker Meyer, PD Dr. Felix Nensa und Prof. Dr. Christin Seifert. Themen waren darüber hinaus u.a. der Umgang mit Daten sowie die strategische Aufstellung und Vernetzung des Instituts. Die Amtszeit der Mitglieder beträgt vier Jahre, eine Wiederbestellung ist möglich. Das Gremium kommt mindestens einmal im Jahr zusammen.

Das Institut für Künstliche Intelligenz in der Medizin wurde durch die Universitätsmedizin Essen und die Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen gegründet. Übergreifendes Ziel des IKIM ist es, die Möglichkeiten der Künstlichen Intelligenz in der Medizin wissenschaftlich zu analysieren, Strategien für ihren Einsatz zu entwickeln und diese so für die Versorgung von Patientinnen und Patienten nutzbar zu machen; im engen Schulterschluss mit den Kliniken und Instituten der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen und der Universitätsmedizin Essen. ]]>
Wenn die Luft dünn wird: Wie das Immunsystem auf Sauerstoffmangel reagiert https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1275 1275 Tue, 30 Nov 2021 12:33:20 +0100 Jede Zelle des menschlichen Körpers ist auf Sauerstoff angewiesen. Wie aber reagiert unser Immunsystem auf einen Sauerstoffmangel? Beeinflusst dieser Faktor Entzündungsreaktionen oder die Tumorentstehung? Mit einem neuen interdisziplinären Forschungsansatz in einer Höhentrainingskammer wollen Wissenschaftler der Universität Duisburg-Essen diese Fragen beantworten.


Der Sauerstoffverbrauch in Zellen und Geweben wird durch den Hypoxie-induzierbaren Faktor (HIF) geregelt, für dessen Entdeckung der Nobelpreis für Medizin im Jahr 2019 vergeben wurde. Prof. Dr. Joachim Fandrey mit dem Team des Instituts für Physiologie der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen erforscht seit vielen Jahren intensiv die Regulationsmechanismen von HIF, der beispielsweise für die Tumorentstehung sowie Entzündungsprozesse maßgeblich verantwortlich ist. Diese Erkenntnisse wurden bisher jedoch nahezu ausschließlich in Tiermodellen und in vitro Ansätzen gewonnen. Ob und inwieweit sich diese Befunde auch in realen Lebenssituationen beim Menschen bestätigen lassen, ist noch weitgehend unklar, weil bisher geeignete Untersuchungsmodelle fehlten.
Hier setzt ein neues Forschungsprojekt an, das im Rahmen des UMEA Clinician Scientist Programms von Dr. Bastian Tebbe geleitet wird. Für die Umsetzung haben sich Arbeitsgruppen des Instituts für Physiologie, des Instituts für Medizinische Psychologie und Verhaltensimmunbiologie sowie die Klinik für Infektiologie und die Klinik für Nephrologie zusammengeschlossen.
Im Rahmen des Projekts wird gesunden männlichen Probanden entweder ein Placebo oder Lipopolysaccharide (LPS) intravenös verabreicht. LPS aktiviert das Immunsystem und ruft eine einige Stunden anhaltende, systemische Entzündungsreaktion hervor. Anschließend erfolgt ein mehrstündiger Aufenthalt im Höhentrainingszentrum bewegungsfelder in Essen-Rüttenscheid. In der Höhentrainingskammer beträgt der Sauerstoffanteil in der Luft lediglich 11% statt der gewohnten 21%, was einer Höhe von ca. 4300 Meter entspricht.
Das Forschungsteam nimmt im Anschluss das Immunsystem der Probanden unter die Lupe. Die Reaktion des Immunsystems auf den Sauerstoffmangel wird aus unterschiedlichsten Perspektiven und mit molekularbiologischen, immunologischen und endokrinologischen Methoden sowie Fragebögen zu Befindlichkeiten sowie Aufmerksamkeits- und Reaktionstests analysiert.
Durch diesen innovativen und interdisziplinären Ansatz möchten die Forschenden neue Erkenntnisse über die Funktion immunkompetenter Zellen gewinnen, die auch Rückschlüsse auf die auftretende Fehlregulation des Immunsystems bei schweren und lebensbedrohlichen Infektionen (Sepsis) zulassen.
„Dieses Projekt ist ein hervorragendes Beispiel für die Verbindung von klinischer Arbeit und Forschung. Es war daher naheliegend, das Projekt im Rahmen des Clinician Scientist Programm (UMEA) der Medizinischen Fakultät zu planen“, erklären der Physiologe Prof. Dr. Joachim Fandrey und der Verhaltenswissenschaftler Prof. Dr. Manfred Schedlowski.

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Chemotherapie plus Operation: Tumoren der Bauchspeicheldrüse besser behandeln https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1274 1274 Mon, 29 Nov 2021 07:43:46 +0100 Tumoren der Bauchspeicheldrüse sind sehr schwer zu therapieren, vor allem deshalb, weil bei über der Hälfte der Patient:innen schon bei Diagnose Metastasen, v.a. in der Leber, vorliegen. Bisher werden Patient:innen mit einem metastasierten Pankreaskarzinom vor allem chemotherapeutisch behandelt. Ein Forschungsteam der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen und dem Westdeutschen Tumorzentrum (WTZ), das zur Universitätsmedizin Essen gehört, wollen gemeinsam mit Kolleg:innen der Göttinger Universitätsmedizin und der Berliner Charité untersuchen, ob Patient:innen mit nur wenigen Metastasen von einer zusätzlichen operativen Therapie profitieren. Hierzu wurde eine große multizentrische Studie „METAPANC“ konzipiert, die in den kommenden 7 Jahren mit insgesamt 3,9 Millionen Euro von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert wird.
„Wir am Standort Essen sind an der klinischen Studie beteiligt und leiten das translationale Begleitprogramm der Studie. Das bedeutet, dass wir uns um die Sammlung und Prozessierung von Patientenmaterial wie Tumorgewebe und Blut kümmern. Die Untersuchung dieser sogenannten Biosamples ermöglichen ein besseres Verständnis der Tumorbiologie“, sagt Prof. Dr. Jens Siveke, Direktor des Brückeninstituts für Experimentelle Tumortherapie (BIT) am Westdeutschen Tumorzentrum und Leiter der Abteilung für Translationale Onkologie Solider Tumore des Deutschen Konsortiums für Translationale Krebsforschung (DKTK) am Universitätsklinikum Essen.

Metastasierte Pankreaskarzinome werden derzeit mit einer palliativen Chemotherapie behandelt. Eine Operation ist in dieser Situation bisher nicht indiziert, weil es hohe Rückfallraten gibt, die chirurgische Behandlung sehr komplex ist und es bisher keine verlässlichen Biomarker gibt, die Hinweise darauf geben können, für welche Patient:innen eine Operation sinnvoll wäre.

Hier setzt die neue, internationale Multicenter-Studie an. Das Forschungsteam hofft, dass ausgewählte Patient:innen, bei denen bei Diagnosestellung nur wenige Lebermetastasen nachweisbar sind, möglicherweise von einer multimodalen Therapie mit einer Operation profitieren. An Bauchspeicheldrüsenkrebs Erkrankte erhalten entweder eine Chemotherapie, gefolgt von einer primären Tumor- und Metastasenresektion oder die Standardbehandlung einer zunächst intensiven und dann abgeschwächten Chemotherapie. Im Rahmen von METAPANC sollen sowohl die Überlebensrate als auch die Lebensqualität der Studienteilnehmer:innen analysiert und mit den Daten von Erkrankten verglichen werden, die die Standardtherapie erhalten haben.

„Wir sind auf der Suche nach aussagekräftigen Biomarkern, die es uns ermöglichen, Patient:innen zu identifizieren, die von dieser neuen, erweiterten Behandlungsstrategie profitieren. So versuchen wir individualisierte Therapiekonzepte zu entwickeln“, erklärt Prof. Siveke. Die Sammlung und Bearbeitung der Biomaterialien erfolgt in enger Kooperation mit und Unterstützung der Westdeutschen Biobank (WBE) und dem Institut für Pathologie, während Bildmaterialien mit Unterstützung des Instituts für Künstliche Intelligenz in der Medizin (IKIM) verarbeitet werden. Siveke weiter: „Ohne diese Unterstützung wären translationale Untersuchungen einer so langlaufenden und großen Studie mit den komplexen logistischen und technischen Anforderungen kaum möglich. Das ermöglicht dem gesamten Studienteam in der Zukunft die vielversprechendsten Untersuchungen auf hohem Niveau durchzuführen.“

Geleitet wird die Studie von Prof. Dr. Michael Ghadimi (Universitätsmedizin Göttingen), der gemeinsam mit Prof. Jens Siveke und Priv.-Doz. Dr. Uwe Pelzer von der Charité Berlin unter Beteiligung der Arbeitsgemeinschaft Chirurgische Onkologie (ACO), der Arbeitsgemeinschaft internistische Onkologie (AIO) und Studiengruppen aus den Niederlanden, Finnland und Norwegen die Studie konzipiert hat. Diese soll in insgesamt 27 sogenannten High-Volume Zentren (spezialisierte Zentren für Bauchspeicheldrüsenkrebs) durchgeführt werden. Auch ein Studieneinschluss von Patient:innen externer Kliniken soll unter bestimmten Voraussetzungen ermöglicht werden. Der Start ist für das Frühjahr 2022 geplant. ]]>
Tag der Forschung 2021: Alle Ausgezeichneten der erstmals hybriden Veranstaltung https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1278 1278 Thu, 25 Nov 2021 12:00:00 +0100 191 Doktorand:innen haben am 19. November am 20. Tag der Forschung der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen (UDE) teilgenommen – dieses Jahr zum ersten Mal als Hybridveranstaltung. „Die Formatentscheidung fiel bereits im Frühjahr“, erläutert Prof. Dr. Tienush Rassaf, Prodekan für Forschung. „So waren wir unabhängiger vom Pandemiegeschehen, das nur schwer vorherzusagen war, und konnten allen eine Teilnahme garantieren.“
„Promovierende und Jurymitglieder waren in Gruppen aufgeteilt und trafen sich digital in 18 Räumen“, erklärt Prof. Dr. Anke Hinney, Prodekanin für wissenschaftlichen Nachwuchs und Diversität. „Die Forschungsarbeiten wurden auf Folien präsentiert; und erstmals konnten Interessierte bei den Vorträgen live zusehen.“ Das Nachmittagsprogramm wurde mit einem Podiumsgespräch eröffnet, bei welchem Dr. Katharina Schmidt und Dr. Julian Kleine-Borgmann, beide Klinik für Neurologie, im Gespräch mit Prof. Hinney und Prof. Rassaf von ihrer Zusammenarbeit als sogenannte Clinician und Medical Scientists* berichtet haben.

Nach dem Podiumsgespräch fand vor Ort im Deichmann-Auditorium und als YouTube-Livestream der 5. Science Slam statt. 4 Doktorand:innen traten an, um die begehrte Auszeichnung als Science Slamer:in des Jahres mit nach Hause zu nehmen. Am Ende gewann Jan Decker für seinen Slam „Warum ich lieber in Hollywood arbeiten sollte…“ die 500 Euro Siegprämie. Yasemin Saner, Abhinav Singla und Aura Stoskus erhielten für ihre Slams jeweils 100 Euro. Moderiert wurde der Slam von Leonard Quiring, Gewinner 2019, und Janine Moyer, Gewinnerin 2020 und jüngst ernannte Deutsche Science Slam Meisterin 2021. Sie überreichte den diesjährigen Teilnehmer:innen auch ihre Urkunden.

Zum Abschluss kürten Dekan Prof. Jan Buer und 2 Vertreter:innen der Fachschaft Medizin die Gewinner:innen der Präsentationen vom Vormittag. „Wir haben in den vergangenen Monaten gemerkt, dass es kaum Dinge gibt, die wichtiger sind als Medizinforschung. Was die Teilnehmenden am Tag der Forschung gelernt haben, ist ein wunderbares Rüstzeug für ihre späteren Berufe“, fasste der Dekan die Bedeutung des Tags für den wissenschaftlichen Nachwuchs zusammen. „Viele von ihnen werden hoffentlich weiter in der Forschung aktiv sein.“

Dank einer Sonderspende konnten zum 20. Jubiläum in jeder Gruppe sowohl die Erst- als auch die Zweitplatzierten mit einem Preisgeld in Höhe von jeweils 250 Euro ausgezeichnet werden.

* Mehr Informationen zu beiden an der Medizinischen Fakultät der UDE gelebten Konzepten unter:
http://www.uni-due.de/med/umea (Clinician Scientists)
http://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1251 (Medical Scientists)

Die Gewinner:innen der Präsentationen:
Nils Dieckmann
Lara Jasmin Fehr
Lina Sophie Farhoumand
Darya Mohajeri
Malte Schappert
Lucie Hiepen
David Künne
Jil Karutz
Lars Mohren
Dani Miteva
Yasemin Saner
Stefanie Saoub
Aura Stoskus
Gudrun Claudia Stolz
Dario Van Meenen
Andre van der Wurff
Lilo Valerie Burk
Marie Sophie Zurloh
Anna-Lena Beerlage
Nicole Barwinski
Zülal Cibir
Maren Bormann
Svenja Mergener
Stefanie Egetemaier
Celia Dobersalske
Yulia Alejandra Flores Martinez
Julia Falkenstein
Ronja Schirrmann
Kai Robin Pfeifer
Philip Podschwadt
Jonas Schuhenn
Luisa Rajcsanyi
Fabian Stadl
Simone Stupia
Philine Steinbach
Vivien Ullrich

Sämtliche Preise wurden auch dieses Jahr wieder durch die Stiftung Universitätsmedizin Essen gespendet. ]]>
Mehr als 15 Millionen Euro für Tumorforschung: Resistente Krebszellen besser bekämpfen https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1272 1272 Mon, 22 Nov 2021 10:00:00 +0100 Im Laufe einer Krebserkrankung verändern sich Tumorzellen immer wieder und können so unempfindlich werden gegen ansonsten wirksame Behandlungsmethoden. Forschende der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen (UDE) suchen als Teil des Forschungsnetzwerkes SATURN3 nach den Gründen für entstandene Therapie-Resistenzen besonders gefährlicher Krebsarten. Sie möchten neue Wege finden, um widerstandsfähige Tumorzellen besser bekämpfen zu können. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) fördert SATURN3 im Zuge der Nationalen Dekade gegen Krebs für 5 Jahre mit mehr als 15 Millionen Euro.
Krebszellen durchlaufen eine Entwicklung, bei der sie sich in Zellklone aufteilen und neue biologische Eigenschaften erlangen. „Durch die neuen Merkmale entkommen die Krebszellen sehr häufig der Wirkung von zunächst wirksamen Medikamenten“, erklärt Prof. Dr. Jens Siveke vom Deutschen Konsortium für Translationale Krebsforschung (DKTK) und Westdeutschen Tumorzentrum (WTZ) des Universitätsklinikums Essen. „Solch eine Therapie-Resistenz ist die gefährlichste Begleiterscheinung der Tumor-Evolution.“ Siveke ist SATURN3-Koordinator und seit 2016 UDE-Professor für Translationale Onkologie, Schwerpunkt „Thorakale und Viszerale Onkologie“.

Die durch SATURN3 vernetzten Wissenschaftler:innen konzentrieren sich auf Darm-, Bauchspeicheldrüsen- und besonders aggressive Formen von Brustkrebs, die weit verbreitetet und schwierig zu behandeln sind. Das Besondere an ihrem Konzept: Den Patient:innen werden nicht nur bei der Erstdiagnose Tumorteile entnommen, sondern auch mehrfach im Verlauf der Erkrankung. Dadurch erhalten die Forschenden auch Krebszellen, die Resistenzen entwickelt haben. Bei der Analyse des Tumormaterials kann dank der Partnerinstitutionen modernste Technik eingesetzt werden – inklusive Einzelzellanalysen und Künstlicher Intelligenz.

„Die Onkologie ist einer von fünf Forschungsschwerpunkten bei uns in Essen. Im Kampf gegen Krebs haben wir dank zahlreicher Studien bereits wichtige Erkenntnisse gewonnen, etwa für neue Therapien“, sagt Prof. Dr. Jan Buer, Dekan der Medizinischen Fakultät der UDE. „Die hohe BMBF-Förderung und die Zusammenarbeit im SATURN3-Netzwerk eröffnen uns hier mehr Möglichkeiten.“

Zum SATURN3-Netzwerk
SATURN3 steht für „Spatial and Temporal Resolution of Intratumoral Heterogeneity in 3 hard-to-treat Cancers“. Koordiniert wird das interdisziplinäre Forschungsnetzwerk von Prof. Dr. Jens Siveke vom Deutschen Konsortium für translationale Krebsforschung (DKTK) und Westdeutschen Tumorzentrum (WTZ) des Universitätsklinikums Essen, von Prof. Dr. Andreas Trumpp vom Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ) und Stammzellinstitut HI-STEM sowie von Prof. Dr. Wilko Weichert von der Technischen Universität München. ]]>
3D statt 2D: Neue Untersuchungstechnik von Mitochondrien in Herzmuskelzellen https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1273 1273 Fri, 19 Nov 2021 09:40:46 +0100 Mitochondriale Dysfunktionen spielen eine wichtige Rolle in kardiovaskulären Erkrankungen. Bisher wird die zweidimensionale (2D) Transmissionselektronenmikroskopie (TEM) zur Untersuchung mitochondrialer Veränderungen verwendet. Nun konnten die Forscher:innen der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen zeigen, dass 3D-Analysen im Nanobereich der konventionellen 2D-TEM-Analyse weit überlegen sind.
„Wir haben uns die Frage gestellt, ob die routinemäßig verwendete 2D-TEM-Analyse der Kardiomyozyten-Ultrastruktur wirklich ausreicht, um das mitochondriale Kompartiment umfassend zu beschreiben. Wichtige Parameter in diesem Zusammenhang sind Anzahl, Größe, Formkomplexität, Verteilung und Morphologie und wir haben vermutet, dass diese mitochondrialen Merkmale durch eine zweidimensionale Messmethode nicht genau wiedergegeben werden können“, sagt PD Dr. Ulrike Hendgen-Cotta, Leiterin der CardioscienceLabs der Klinik für Kardiologie und Angiologie, die mit ihrer Arbeitsgruppe unter anderem Möglichkeiten zur Kardioprotektion erforscht, speziell in Hinblick auf mitochondriale Schäden der Herzmuskelzellen.
Bei der kürzlich im „Journal of Cachexia Sarcopenia Muscle“ veröffentlichten Studie kam eine neue 3D-Nanographietechnik zum Einsatz: FIB-SEM. Bei der FIB-SEM wird eine Rasterelektronenmikroskopie mit fokussierter Ionenstrahltechnologie kombiniert. Die durchgeführten Untersuchungen an Mitochondrien in Herzmuskelzellen zeigten deutlich, dass die 2D-Analyse mittels TEM die Anzahl, Dynamik, Verteilung und Morphologie der Mitochondrien nicht ausreichend widerspiegelt. Da die Dreidimensionalität des mitochondrialen Netzwerks bei der konventionellen Methode nicht berücksichtigt wird, gehen wichtige Informationen verloren.
Durch die 3D-Analyse mittels FIB-SEM konnten die Wissenschaftler:innen mitochondriale Heterogenitäten finden, die neue Erkenntnisse über die mögliche Rolle von BNIP3, eines mitochondrialen Regulatorproteins in der kardialen Pathologie liefern. Hendgen-Cotta und ihre Mitarbeiter:innen hoffen, durch diese neue, verbesserte Methode weitere Erkenntnisse gewinnen zu können: „Es gibt bisher keine therapeutischen Ansätze um mitochondriale Schäden zu verhindern oder diese zu reparieren, obwohl sie eine große Rolle bei kardiovaskulären Erkrankungen spielen. Je besser wir diese Schäden auf zellulärer Ebene analysieren und verstehen können, desto wahrscheinlicher wird die Entwicklung einer kardioprotektiven Therapie“, sagt PD Dr. Ulrike Hendgen-Cotta.

Link zur Originalveröffentlichung:
Superiority of focused ion beam-scanning electron microscope tomography of cardiomyocytes over standard 2D analyses highlighted by unmasking mitochondrial heterogeneity
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Möglicher Zusammenhang mit COVID-19-Infektionen: Veränderungen im Darmmikrobiom nachgewiesen https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1271 1271 Thu, 18 Nov 2021 10:46:25 +0100 Personen mit einer akuten SARS-CoV-2 Infektion haben eine weniger vielfältige Darmflora. Das hat ein Forschungsteam der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen (UDE) festgestellt. Stattdessen häufen sich bei ihnen Bakterien, die mit verschiedenen entzündlichen Erkrankungen in Verbindung stehen – gleichzeitig gibt es weniger entzündungshemmende Bakterien. Die kürzlich in „Frontiers in Cellular and Infection Microbiology“ veröffentlichte Studie wurde von der Stiftung Universitätsmedizin Essen gefördert.

Insgesamt wurden für die Studie 212 Patient:innen untersucht, davon 117 mit einer SARS-CoV-2-Infektion und 95 negativ getestete Personen, die sich wegen anderer Beschwerden in der Universitätsmedizin Essen vorgestellt haben.
Das Team konnte mehrere Effekte beobachten. Das Darmmikrobiom von SARS-CoV-2 positiven Patient:innen unterschied sich deutlich von dem nicht mit diesem Virus infizierter Menschen. Die Bakterienvielfalt im Darm von COVID-19-Erkrankten war geringer: Es häuften sich Bakterien der Gattung Bacteroides und der Familie Enterobacteriaceae, während sich der Anteil von entzündungshemmenden Bifidobakterien verringerte.
Bei schweren COVID-19-Verläufen konnte das Forschungsteam eine überschießende Immunantwort mit erhöhten entzündungsfördernden Zytokinen und Veränderungen von Immunzellen im Blut nachweisen. Gleichzeitig waren bei diesen schweren Verläufen weniger Bakterien der Gattungen Faecalibacterium und Roseburia im Darmmikrobiom vorhanden. „Faecalibacterium und Roseburia produzieren Butyrat, eine kurzkettige Fettsäure mit entzündungshemmenden und das Immunsystem regulierenden Eigenschaften“, erklärt PD Dr. Jan Kehrmann, Leiter der Arbeitsgruppe Klinische Mikrobiomforschung und Immunregulation am Institut für Medizinische Mikrobiologie des Universitätsklinikums Essen. Das Forschungsteam hält es für möglich, dass Stoffwechselprodukte der Bakterien des Darms, wie beispielsweise Butyrat, über das Blut die Immunantwort in der Lunge beeinflussen.
In der Literatur gibt es bereits bei anderen Erkrankungen Hinweise darauf, dass das Darmmikrobiom die Immunantworten in entfernten Organen wie der Lunge beeinflusst, man spricht hier von der sogenannten „gut-lung axis“ (etwa: Darm-Lungen-Achse).

Link zur Originalveröffentlichung:
A Pro-Inflammatory Gut Microbiome Characterizes SARS-CoV-2 Infected Patients and a Reduction in the Connectivity of an Anti-Inflammatory Bacterial Network Associates With Severe COVID-19

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Drei Essener Mediziner als „Highly Cited Researchers“ ausgezeichnet https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1270 1270 Tue, 16 Nov 2021 14:27:29 +0100 Die Web of Science Group hat ihr jährliches Ranking der „Highly Cited Researchers“ veröffentlicht. Die Medizinische Fakultät der Universität Duisburg-Essen am Universitätsklinikum Essen ist gleich dreifach auf der Liste vertreten: Prof. Dr. Dr. hc. Gerd Heusch (Direktor des Instituts für Pathophysiologie, Forschungsschwerpunkt Herzinfarkt), Prof. Dr. Dirk Schadendorf (Direktor der Klinik für Dermatologie, Forschungsschwerpunkt Hautkrebs) und der emeritierte Prof. Dr. Hans-Christoph Diener (ehemaliger Direktor der Klinik für Neurologie, Forschungsschwerpunkt Migräne und Schlaganfall) gehören zu den Forschenden weltweit, deren Publikationen unter dem ersten einen Prozent der veröffentlichten Zitate in ihrem Fach rangieren.





Prof. Dr. Dr. hc. Heusch erzielte mit 871 Publikationen über 34.000 Zitationen, Prof. Dr. Schadendorf mit 1261 Publikationen über 83.000 Zitationen und Prof. Dr. Diener mit 1.688 Publikationen über 90.000 Zitationen. Alle drei Wissenschaftler weisen auch einen dreistelligen h-Faktor auf, der die Publikationsleistung und ihre Zitation im Langzeitverlauf misst.
Insgesamt umfasst die nun veröffentlichte Übersicht 6.602 sogenannte Highly Cited Researchers aus fast 70 Ländern weltweit. Darunter sind 331 Wissenschaftler:innen aus Deutschland. Das Ranking stützt sich auf Daten und Analysen der Bibliometrie-Experten des Institute for Scientific Information der Web of Science Group, ein Unternehmen von Clarivate Analytics.

Zum vollständigen Report: Highly Cited Researchers Executive Summary ]]>
Behandlung von endemischen Mykosen und Hefepilzinfektionen: Neue Leitlinien entwickelt https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1269 1269 Mon, 15 Nov 2021 11:52:01 +0100 Immungeschwächte und schwer kranke Personen leiden besonders häufig an ungewöhnlichen und seltenen Infektionen. Durch die Veränderungen in ihrem Immunsystem sind sie meist anfälliger für Pilzinfektionen als gesunde Menschen. Ein internationales Forschungsteam, an dem unter anderem auch Wissenschaftler der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen beteiligt waren, haben nun Leitlinien entwickelt, wie bestimmte Pilzinfektionen nach dem aktuellen Stand der Forschung bestmöglich behandelt werden sollten. Diese neuen, weltweit gültigen Leitlinien wurden kürzlich in The Lancet Infectious Diseases veröffentlicht.
Zwar gab es auch bisher Behandlungsempfehlungen, die aber häufig veraltet waren und sich regional unterschieden. „Im Idealfall sollte aber – gemäß der One-World-One-Guideline-Initiative – die gleiche Infektion überall auf der Welt auch vergleichbar behandelt werden“, erklärt Prof. Dr. Peter-Michael Rath, Leiter des Exzellenzzentrums für invasive Mykosen im Institut für Medizinische Mikrobiologie am Universitätsklinikum Essen.
Wichtig für eine optimale Behandlung ist, dass das Krankheitsbild klar erkannt werden und es Zugang zu den entsprechenden diagnostischen und therapeutischen Möglichkeiten gibt. Denn dann gibt es gute Heilungschancen für die meisten Infektionen. In der Veröffentlichung werden deshalb die Diagnose- und Behandlungsempfehlungen für basidiomyzetischen Hefen der Gattungen Trichosporon, Malassezia, Pseudozyma, Rhodotorula, Sporobolomyces und die ascomycetischen Hefen der Gattungen Geotrichum, Kodamaea, Saccharomyces, Saprochaete und Magnusiomyces anhand von Tabellen und Ablaufdiagrammen übersichtlich dargestellt. „Wir möchten mit dieser Veröffentlichung eine praktische Hilfe bei der klinischen Entscheidungsfindung geben“, so Prof. Dr. Jörg Steinmann, Co-Leiter des Exzellenzzentrums für Mykosen am Institut für Medizinische Mikrobiologie des Universitätsklinikums Essen.
Während Hefeinfektionen vor allem bei immungeschwächte Personen auftreten, können biphasische (sog. endemische Mykosen) Pilzinfektionen (Blastomykosen, Kokzidioidomykosen, Emergomykosen und Histoplasmosen) auch gesunde, immunkompetente Menschen betreffen. Am häufigsten sind Parakokzidioidomykosen, Sporotrichosen und Talaromykosen. „Wir beobachten im Zuge der Globalisierung eine zunehmende Ausbreitung von eigentlich endemischen Mykosen, also Pilzinfektionen, die normalerweise nur örtlich begrenzt in bestimmten Regionen auftreten“, erklärt Prof. Rath. „Erfreulicherweise sind sowohl in den Labortechniken als auch den Diagnoseverfahren große Fortschritte zu beobachten. So können viele Pilzinfektionen schnell und zuverlässig erkannt und die jeweils passenden Therapien eingeleitet werden.“

Link zu den Originalveröffentlichungen:

Global guideline for the diagnosis and management of the endemic mycoses: an initiative of the European Confederation of Medical Mycology in cooperation with the International Society for Human and Animal Mycology

Global guideline for the diagnosis and management of rare yeast infections: an initiative of the ECMM in cooperation with ISHAM and ASM


Kontakt:
Prof. Dr. Peter-Michael Rath
Prof. Dr. Jörg Steinmann
Exzellenzzentrum für invasive Mykosen
Institut für Medizinische Mikrobiologie
Universitätsklinikum Essen
Virchowstr. 179
45147 Essen
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Laborjournal-Ranking: Prof. Dr. Johannes Hebebrand und Prof. Dr. Anke Hinney unter den TOP 30 der Ernährungsforschung https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1268 1268 Fri, 12 Nov 2021 10:05:53 +0100 Das renommierte Laborjournal wertet regelmäßig aus, welche Wissenschaftler:innen besonders erfolgreich publizieren. Für das aktuelle Ranking zur Ernährungsforschung wurden die Publikationen der Jahre 2010 bis 2019 analysiert. Gleich zwei Essener Forschende finden sich hier wieder: Prof. Dr. Johannes Hebebrand und Prof. Dr. Anke Hinney vom LVR-Klinikum Essen, das zur Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen gehört, gehören zu den TOP 30 der „meistzitierten Köpfe“.
Prof. Dr. Johannes Hebebrand, ärztlicher Leiter der LVR-Klinik für Psychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie des Kindes- und Jugendalters Essen belegt Platz 25. Prof. Dr. Anke Hinney, ebenfalls LVR-Klinik für Psychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie des Kindes- und Jugendalters Essen, belegt Platz 29. Beide forschen zu Klinik, Endokrinologie und Genetik von Essstörungen wie Magersucht (Anorexia nervosa) und starkem Übergewicht (Adipositas).




Je häufiger wissenschaftliche Publikationen von Dritten zitiert werden, desto größer ist die Anerkennung innerhalb der wissenschaftlichen Community. Für das aktuelle Ranking zur Ernährungsforschung hat das Laborjournal Artikel aus den Jahren 2010 bis 2019 mit mindestens einem Autor mit Adresse im deutschen Sprachraum berücksichtigt. Die Zahlen für Zitate und Artikel lieferte die Datenbank „Web of Science“ von Clarivate Analytics mit Stichtag zum 15. Oktober 2021.

Zum Ranking: Die meistzitierten Köpfe in den Ernährungswissenschaften ]]>
1,25 Millionen Euro für Essener Krebsforschung: Erstmals Förderung aus NRW-Rückkehrprogramm https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1267 1267 Wed, 10 Nov 2021 12:45:00 +0100 Mit dem NRW-Rückkehrprogramm holt das Landesministerium für Kultur und Wissenschaft (MKW) jedes Jahr exzellente Wissenschaftstalente aus dem Ausland nach Nordrhein-Westfalen. Mit Prof. Dr. Dr. Alpaslan Tasdogan kommt zum ersten Mal ein Wissenschaftler auf diesem Weg an die Medizinische Fakultät der Universität Duisburg-Essen (UDE). Damit verbunden ist eine Förderung des Landes von 1,25 Millionen Euro über die nächsten 5 Jahre zum Aufbau einer Nachwuchsgruppe an der Universitätsmedizin Essen.
Prof. Dr. Dr. Tasdogan ist promovierter Onkologe und Dermatologe. Er zählt zu den forschenden Ärzten und verstärkt am Universitätsklinikum Essen als Hautkrebsexperte das Team der Klinik und Poliklinik für Dermatologie, Allergologie und Venerologie. Als Professor für Tumormetabolismus an der Medizinischen Fakultät der UDE wird der 37-Jährige mit seinem Team untersuchen, wie sich normale Zellen in Krebszellen umwandeln und wo der Tumoren-Stoffwechsel (Metabolom) unter Umständen angreifbar ist.

„Ich hoffe, dass wir die metabolischen Anpassungen während des komplexen Metastasierungsprozesses besser verstehen und sie auch therapeutisch nutzen können“, sagt Prof. Tasdogan. Zudem wird er aktuelle Erkenntnisse in den Klinikalltag und die Behandlung von Patient:innen integrieren. „Ich finde es großartig, dass sich Professor Tasdogan für uns entschieden hat“, freut sich Prof. Dr. Jan Buer, Dekan der Medizinischen Fakultät der UDE. „Seine Melanom-Expertise ist eine Bereicherung für unseren Onkologie-Schwerpunkt.“

Bevor er nach Essen kam, arbeitete er im US-amerikanischen Dallas am Children’s Research Institute des Southwestern Medical Center der University of Texas. „Ich hatte mich damals bewusst für Dallas entschieden“, sagt Tasdogan. „Denn so konnte ich mit Professor Sean Morrison zusammenarbeiten – einer Koryphäe auf dem Gebiet der Krebsforschung, eines meiner bevorzugten Forschungsfelder.“ In diesem Bereich wird der Hautkrebsexperte auch an der Universitätsmedizin Essen forschen: „Mit Professor Schadendorf, einem der führenden Melanom-Experten, und seinem exzellenten Team kann ich in Essen meine Forschung optimal vorantreiben. Hier finde ich genau die Fachleute zum Diskutieren und Wachsen, die ich mir gewünscht habe“, sagt Tasdogan, der nun auch Teil des Deutschen Konsortiums für Translationale Krebsforschung (DKTK) am Partnerstandort Essen/Düsseldorf ist.

Neben dem Fachlichen spielte bei seiner Entscheidung für den Standort Essen auch das Zwischenmenschliche eine wesentliche Rolle: „Der Support ist auf allen Ebenen fantastisch. Ein großer Dank gilt dem Team des Dekanats und dort vor allem Dr. Nora Mitdank aus dem Referat für Forschung und Struktur, die mich in der Antragstellung von Beginn an unterstützt hat und maßgeblich am Erfolg beteiligt sind." ]]>
Neue Methodik in der Tumorforschung: Mit stabilen Isotopen den Stoffwechsel solider Tumore untersuchen https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1266 1266 Tue, 09 Nov 2021 07:10:55 +0100 Ein Kennzeichen von Tumoren ist, dass sie einen schnellen Stoffwechsel und deshalb einen hohen Energieverbrauch haben. Aber welche Stoffwechselwege in ihrem Inneren genau ablaufen und welche Faktoren den Stoffwechsel beeinflussen, lässt sich in Zellkulturversuchen nicht vollständig klären: Dazu muss der intakte Tumor analysiert werden. Ein deutsch-amerikanisches Forschungsteam, an dem auch der neu an die Medizinische Fakultät der Universität Duisburg-Essen berufene Prof. Dr. Dr. Alpaslan Tasdogan maßgeblich beteiligt ist, hat eine neue Methode zur Untersuchung solider Tumoren in Tiermodellen und Patient:innen entwickelt und nun im renommierten Journal Nature Protocols veröffentlicht. Die Forscher:innen zeigen, welche Informationen mithilfe von stabiler Isotopenmarkierung und Massenspektrometrie über den Tumorstoffwechsel gewonnen werden können. Das Ziel ist es, die Tumorzellen besser metabolisch zu charakterisieren, um neue therapeutische Ansätze zu entwickeln.
Bevor der Tumor chirurgisch entfernt wird, wird ein stabil isotopenmarkiertes Molekül, wie [13C] Glukose in den Blutkreislauf injiziert. Der Körper verstoffwechselt diese Glukose wie ganz normalen Zucker, aber alle Stoffwechselzwischenprodukte, die dabei entstehen, tragen Spuren der isotopen Markierung aus der Glukose. Weil Tumoren besonders stoffwechselaktiv sind, finden sich hier auch vermehrt Spuren des Isotops. „Wir können anhand der Isotopenmarkierung viele Zwischenprodukte zentraler Stoffwechselwege im Tumor identifizieren und Metabolite aus der Glykolyse, dem Tricarbonsäurezyklus und der Synthese nicht-essentieller Aminosäuren nachweisen“, erklärt Prof. Dr. Dr. Tasdogan, Wissenschaftler im Deutschen Konsortium für Translationale Krebsforschung (DKTK), Partnerstandort Essen/Düsseldorf, die Möglichkeiten der neu entwickelten Methode. „Die Ergebnisse dieser Arbeit zeigen, dass das metabolische Verhalten von Tumorzellen sich in vivo stark vom Verhalten unter Zellkultur-Bedingungen unterscheidet.“
Die neue Methode ermöglicht es bereits jetzt, Tumore in der Lunge anhand ihres Stoffwechsels zu klassifizieren und verschiedenen Gruppen mit jeweils typischen Krankheitsverläufen zuzuordnen. „Diese Erkenntnisse werden uns zukünftig erlauben, die Therapien für Krebspatient:innen entsprechend anzupassen“, so Prof. Dr. Dr. Tasdogan.

Link zur Originalveröffentlichung
Stable isotope tracing to assess tumor metabolism in vivo, Nature Protocols
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Internationaler Vergleich von Computertomographien: CT-Strahlendosis in Europa geringer https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1265 1265 Wed, 03 Nov 2021 11:00:00 +0100 Die Computertomographie, kurz CT, zählt zu den wichtigsten bildgebenden Verfahren der Medizin und hilft, lebensbedrohliche Veränderungen in Organen schneller zu erkennen und Krankheiten besser zu behandeln. Die freigesetzte Röntgenstrahlung kann Betroffenen allerdings auch in seltenen Fällen schaden, indem sie die Entstehung von Krebs begünstigen kann. Eine entscheidende Rolle spielt die Strahlendosis, der ein Mensch bei der Untersuchung ausgesetzt ist. Ein Team der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen (UDE) hat mit Forschenden der University of California San Francisco (UCSF) 3,7 Millionen Computertomographien von Erwachsenen analysiert und große Unterschiede zwischen den USA und Europa festgestellt. Ihre sogenannte Dosisstudie wurde jetzt im Fachmagazin European Radiology publiziert.*
Die Forschungsteams haben sich in ihrer Studie auf 10 Krankheitsbilder konzentriert, sogenannte CT-Indikationen, bei denen eine Computertomographie gemacht wird und die gemäß einer Studie der European Society of Radiology (ESR)** häufig vorkommen. Sie fanden heraus, dass die an den europäischen Instituten verwendete Strahlendosis bei 9 von 10 CT-Indikationen niedriger war als an Instituten in den USA.

Ein Grund könnten die etablierten europäischen Standards für CT-Indikationen sein und ein größeres Bewusstsein für die Notwendigkeit von Dosis-Optimierungen. Die Unterschiede bei Patient:innen oder Geräten sind hingegen weniger relevant für die Dosisunterschiede. Die Autor:innen gehen davon aus, dass die Differenzen auf individuelle Entscheidungen der Institute hinsichtlich der verwendeten technischen Parameter zurückzuführen sind. Das alles deutet darauf hin, dass eine Optimierung der Strahlendosen auf einen gemeinsamen Standard möglich ist.

„Die von uns vorgestellten diagnostischen Referenzwerte und mittleren Strahlendosen verdeutlichen potenziell unnötige Unterschiede“, sagt Dr. Denise Bos vom Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie und Neuroradiologie des Universitätsklinikums Essen. Alle Einrichtungen, die Computertomographien durchführen, können die jeweils eingesetzte Röntgenstrahlung nun mit diesen Referenzwerten vergleichen und optimieren.

Die analysierten CT-Datensätze stammen aus dem internationalen Dosisregister, welches von Prof. Rebecca Smith-Bindman von der UCSF aufgebaut wurde. Dort stehen circa 10 Millionen anonymisierte Datensätze von mehr als 160 radiologischen Instituten und Kliniken aus 7 Ländern zur Verfügung. Die Wissenschaftler:innen aus Essen und San Francisco verglichen CT-Daten aus den USA mit denen aus Deutschland, der Schweiz, Großbritannien und den Niederlanden.

Dank Dosisstudien kann festgestellt werden, welcher Strahlenbelastung Patient:innen durch Computertomographien tatsächlich ausgesetzt waren und welche Schwankungen es zwischen den Patient:innen, den verschiedenen Geräten, Institutionen und Ländern gibt. „Ergebnisse solch internationaler Dosisstudien sollen letztlich dazu führen, dass die Strahlenbelastung für die Untersuchten verringert wird und dabei eine gute Bildqualität gewährleistet ist“, fasst Dr. Bos zusammen.

* Link zur Originalpublikation: http://doi.org/10.1007/s00330-021-08266-1
„Diagnostic reference levels and median doses for common clinical indications of CT: findings from an international registry“

** Details zur „European Study on Clinical Diagnostic Reference Levels for X-ray Medical Imaging“ (EUCLID):
http://www.myesr.org/article/3339, http://www.eurosafeimaging.org/euclid ]]>
Forschungsförderpreis der Christiane Herzog Stiftung geht an Essener Mukoviszidose-Forscher https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1264 1264 Mon, 25 Oct 2021 16:00:00 +0200 Mehr Informationen zur Christiane Herzog Stiftung: http://christianeherzogstiftung.de ]]> Förderpreis für Schmerzforschung geht an Dr. Katharina Schmidt https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1263 1263 Sat, 23 Oct 2021 15:03:39 +0200 Auf dem Deutschen Schmerzkongress in Mannheim (19. bis 23.10.2021) erhielt Dr. Katharina Schmidt gemeinsam mit Dr. Tobias Berding, Zentrum für Translationale Neuro- & Verhaltenswissenschaften & Klinik für Neurologie am Universitätsklinikum Essen, den „Förderpreis für Schmerzforschung“ der Deutschen Schmerzgesellschaft e. V. im Bereich Klinische Forschung für ihre in PAIN publizierte Arbeit „The beneficial effect of positive treatment expectations on pharmacological migraine prophylaxis“, die im Rahmen des Sonderforschungsbereichs „Treatment Expectation“ (SFB/TRR 289, www.treatment-expectation.de) durchgeführt wurde.

Eine positive Behandlungserwartung wirkte sich bei MigränepatientInnen, vor allem in chronischen Fällen, positiv auf den Therapieerfolg aus. Zu diesem Ergebnis kam die Studie mit 134 MigränepatientInnen, in der die Autoren den Effekt der Behandlungserwartung vor einer neuen medikamentösen Prophylaxe auf deren Wirksamkeit untersuchten (https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/34010939/). Die Arbeit ist eine wichtige Grundlage, um in Zukunft die Ausprägung der individuellen Behandlungserwartung von Schmerzpatient:innen besser zu verstehen und im Sinne einer personalisierten Therapie zu optimieren, so Prof. Dr. Ulrike Bingel, Sprecherin des Sonderforschungsbereichs. Bereits zum fünften Mal wurde der Schmerzpreis innerhalb der Arbeitsgruppe um Prof. Dr. Ulrike Bingel, Klinische Neurowissenschaften am Universitätsklinikum Essen, vergeben. ]]>
Deutschland im 3-Länder-Vergleich: Keine erhöhte Sterberate durch COVID-19 https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1262 1262 Thu, 21 Oct 2021 09:30:00 +0200 Forscher der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen (UDE) haben mit Kollegen die Zahl der Sterbefälle in Deutschland, Spanien und Schweden der Jahre 2016 bis 2020 analysiert*. Sie wollten herausfinden, ob dort im vergangenen „Corona-Jahr“ mehr Menschen gestorben sind, als dies ohne den Ausbruch einer Pandemie erwartet worden wäre. Das Ergebnis: 2020 gab es keine Übersterblichkeit in Deutschland, auch wenn es etwa 34.000 Todesfälle gab, die mit COVID-19 assoziiert werden.
„Durch den Fokus auf die Übersterblichkeit vermeiden wir Probleme, die sich sonst aus den beträchtlichen Unterschieden ergeben würden, die weltweit bei der Definition von COVID-19-Todesfällen gemacht werden“, sagt Erstautor Dr. Dr. Bernd Kowall vom Institut für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie (IMIBE) am Universitätsklinikum Essen. „Es reicht jedoch nicht aus, sich allein auf die Nettozahlen der Todesfälle zu stützen. Auch Veränderungen durch den demographischen Wandel sollten berücksichtigt werden, insbesondere die größere Zahl älterer Menschen und die gestiegene Lebenserwartung“, betont der Epidemiologe. Berücksichtigt man die Alterung der Gesellschaft, können die Studienautoren für Deutschland sogar eine Untersterblichkeit für 2020 nachweisen (2,4 %).

Neben Deutschland schauten die Wissenschaftler wegen des Sonderwegs auf Schweden. Als drittes bezogen sie Spanien ein, das als eines der Länder mit der höchsten Sterblichkeit im Zusammenhang mit COVID-19 gilt: Die Analyse ergab eine Übersterblichkeit von 14,8 % für Spanien, während sie in Schweden 3 % betrug.

Es gab 2020 laut Robert Koch-Institut etwa 34.000 durch oder mit COVID-19 Verstorbene in Deutschland. Dass dennoch keine Übersterblichkeit beobachtet wurde, kann folgende Ursachen haben:

- 2019/2020 und 2020/2021 gab es zwei Winter hintereinander, in denen kaum Menschen an der saisonalen Influenza (Grippe) gestorben sind.
- Auch indirekte Effekte der bundesweiten Pandemie-Maßnahmen spielen eine Rolle: So ging die Zahl der Verkehrstoten während des ersten Lockdowns deutlich zurück.
- Das mediane** Sterbealter der an oder mit COVID-19 Verstorbenen lag bei über 80 Jahren, und bei vielen von ihnen wurden mehrere Vorerkrankungen diagnostiziert. Statistisch gesehen haben gesundheitlich vorbelastete Menschen in einem hohen Alter auch ohne SARS-CoV-2-Infektion eine deutlich reduzierte Lebenserwartung. Verstorbene mit COVID-19-Infektion, die gemäß medizinischer Prognosen auch ohne Corona das Jahr 2020 nicht überlebt hätten, tragen in jenem Jahr nicht zu einer Übersterblichkeit bei.

* Link zur Originalpublikation: http://doi.org/10.1371/journal.pone.0255540
„Excess mortality due to COVID-19? A comparison of total mortality in 2020 with total mortality in 2016 to 2019 in Germany, Sweden and Spain.“

** Der Wert, der in der Mitte einer Datenverteilung liegt, wird Median oder Zentralwert genannt. Bei einer fiktiven Datenreihe von 1, 2, 3, 5, 6, 7 und 12 wäre 5 der Median. ]]>
Cardio Talk diskutiert Essener Paper https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1261 1261 Wed, 20 Oct 2021 10:56:27 +0200

Link zum Podcast: Cardio Talk vom 18. Oktober 2021

Link zur Pressemeldung: Mechanismus der Herzschädigung durch Immuntherapie entschlüsselt

Zur zur Originalveröffentlichung: Targeting early stages of cardiotoxicity from anti-PD1 immune checkpoint inhibitor therapy ]]>
1000Gehirne: Schlecht eingestellter Blutdruck lässt das Hirn leiden https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1260 1260 Tue, 12 Oct 2021 12:00:55 +0200 Weiße Flecken im Gehirn, sogenannte White Matter Hyperintensities (WMH) sind häufig auf Magnetresonanztomographie-Aufnahmen älterer Menschen zu sehen. Sie können Teil des normalen Alterungsprozesses sein, aber auch einen relevanten Krankheitswert besitzen, zum Beispiel im Rahmen von Demenzerkrankungen. WMH werden heutzutage oft als Indikator für Kleingefäßerkrankungen angesehen, also Schädigungen der feinsten Blutgefäße im Hirn. Eine neue Studie zeigt nun: WMH treten bei Bluthochdruck auf und sind besonders stark ausgeprägt, wenn der Bluthochdruck zwar medikamentös behandelt wird, aber trotzdem nicht gut eingestellt ist. Das konnten nun Wissenschaftler aus der Klinik für Neurologie und dem Institut für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie der Universitätsmedizin Essen/Universität Duisburg-Essen sowie dem Institut für Neurowissenschaften und Medizin des Forschungszentrum Jülich und des Instituts für Anatomie I der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf in ihrer Veröffentlichung in der Zeitschrift Hypertension nachweisen. Sie griffen für ihre Analysen auf Daten der bevölkerungsbasierten 1000Gehirne Studie zurück.
Neben höherem Alter gilt Bluthochdruck als wichtigster Risikofaktor für die Entstehung der Kleingefäßerkrankungen. Besonders ein langjähriger und/oder schlecht eingestellter Bluthochdruck schädigt das Gehirn über verschiedene Mechanismen wie zum Beispiel Minderdurchblutung und Entzündungsprozesse. Der in der aktuellen Studie beschriebene deutliche Zusammenhang zwischen WMH und Blutdruck untermauert vor allem die Bedeutung eines gut eingestellten Blutdrucks.
„Ein hoher und vor allem ein schlecht eingestellter Blutdruck verursacht Schäden im Gehirn und kann somit auch die Funktion des Gehirns schädigen“, so Dr. Janine Gronewold, Erstautorin der neuen Studie. „WMH sind offensichtlich späte Folgen von Bluthochdruck. In zukünftigen Studien wollen wir daher frühere Marker für strukturelle und funktionelle Hirnschäden durch Bluthochdruck untersuchen, um schwerwiegende späte Folgen wie zum Beispiel Demenz zu verhindern“, fasst Prof. Dr. Dirk M. Hermann von der Klinik für Neurologie am Universitätsklinikum Essen zusammen.

Link zur Originalveröffentlichung: Association of Blood Pressure, Its Treatment, and Treatment Efficacy With Volume of White Matter Hyperintensities in the Population-Based 1000BRAINS Study

Wissenschaftliche Ansprechpartner
Prof. Dr. Dirk M. Hermann dirk.hermann@uk-essen.de, Dr. Janine Gronewold janine.gronewold@uk-essen.de
Lehrstuhl für vaskuläre Neurologie, Demenz und Altersforschung
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Neu an der Medizinischen Fakultät: Hautkrebsforscher Prof. Dr. Dr. Alpaslan Tasdogan https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1259 1259 Mon, 11 Oct 2021 13:15:00 +0200 Mehr als 90 Prozent krebskranker Menschen sterben an den Folgen der Streuung. Dr. Dr. Alpaslan Tasdogan untersucht, wie die Krebszellen ihren Stoffwechsel bei Veränderungen anpassen. Der 37-Jährige ist neuer Professor für Dermatologie- und Tumor-Metabolismus an der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen (UDE). Sein Hauptaugenmerk am Universitätsklinikum Essen (UK Essen) liegt auf dem Schwarzen Hautkrebs.
Seit einigen Jahrzehnten steigt in Deutschland das Risiko, an Hautkrebs zu erkranken. Das gilt auch für den Schwarzen Hautkrebs (Malignes Melanom). Im Vergleich zu anderen streut er im Körper relativ früh. „Wenn sich Metastasen im Körper ausgebildet haben, ist eine Krebserkrankung meist nicht mehr zu heilen. Sie sind oft resistent gegenüber Medikamenten”, sagt Professor Tasdogan.

Am UK Essen erforscht er mit einem Team, wie sich normale Zellen in Krebszellen umwandeln und wo der Tumoren-Stoffwechsel (Metabolom) unter Umständen angreifbar ist. „Ich hoffe, dass wir die metabolischen Anpassungen während des komplexen Metastasierungsprozesses besser verstehen und sie auch therapeutisch nutzen können.“ Zudem wird Prof. Tasdogan aktuelle Erkenntnisse in den Klinikalltag und die Behandlung von Patient:innen integrieren.

Alpaslan Tasdogan studierte Molekulare Medizin (2004-2009) und Medizin (2009-2014) an der Universität Ulm, wo er 2014 in Medizin und 2016 in den Naturwissenschaften promoviert wurde. Nach 2-jähriger Arbeit als Dermatologe am Universitätsklinikum Ulm (2014-2016) forschte Dr. Dr. Tasdogan von 2017 bis 2021 am Children’s Research Institute an der UT Southwestern, Dallas, USA; finanzielle Unterstützung kam durch die Else Kröner-Fresenius-Stiftung, die Nationale Akademie der Wissenschaften Leopoldina und ein Fritz-Thyssen-Stipendium.

Prof. Dr. Dr. Alpaslan Tasdogan

© UDE/Frank Preuß ]]>
Boston University & Deutsche Herzstiftung: Zwei akademische Berufungen für Essener Epidemie-Forscher https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1258 1258 Wed, 06 Oct 2021 12:45:00 +0200 Wer viel forscht, spannende Zusammenhänge entdeckt und sich gut vernetzt, ist in der wissenschaftlichen Gemeinschaft auch außerhalb des eigenen Wirkungskreises gefragt. Universitäten wie Stiftungen sind stets auf der Suche nach engagierten Forschenden und bieten ihnen Berufungen in herausgehobene Positionen an. Gleich zwei Mal ist jetzt Prof. Dr. Andreas Stang bedacht worden, Direktor des Instituts für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie (IMIBE) am Universitätsklinikum Essen. Für die Medizinische Fakultät der Universität Duisburg-Essen (UDE) arbeitete er erstmals 1996.
Die Boston University beruft Professor Stang zum neunten Mal zum „Adjunct Professor“ am „Department of Epidemiology“ der „School of Public Health“. Der Epidemiologe übt diese Funktion bereits seit 2012 aus. Vergleichbar ist sie in Deutschland mit einer außerplanmäßigen Professur. Als „Adjunct Professor“ hält er regelmäßig Vorträge an der BU und füllt Kollaborationen von Essener und Bostoner Teams mit Leben. Er pflegt als Mitglied der US-amerikanischen Fachgesellschaft „Society of Epidemiologic Research“ (SER) intensive Kontakte zu Forschungseinrichtungen in den USA und Kanada, zum Beispiel zur McGill University in Montreal, zum Massachusetts Cancer Registry oder zum National Cancer Institute in Washington, DC. Diese Zusammenarbeit ermöglicht auch die Teilnahmen von internationalen Dozent:innen an der jährlich in Essen stattfindenden „RUHR School of Modern Epidemiology“ (http://www.uk-essen.de/zke/ruhr-school/).

Darüber hinaus beruft die Deutsche Herzstiftung den Essener Forscher in ihren Wissenschaftlichen Beirat. Professor Stang unterstützte die Stiftung wiederholt bei der Erstellung des Deutschen Herzberichts und stellte seine epidemiologische Expertise bei der Beantwortung von Presseanfragen zur Verfügung. In seiner neuen Funktion wird er die mehr als 100.000 Mitglieder starke Organisation unter anderem bei wissenschaftlichen Fragestellungen beraten und sich in seinem Wirkungskreis verstärkt für die Stiftungszwecke einsetzen.

Worum geht es in der Epidemiologie?
Epidemiolog:innen untersuchen Krankheiten, die sich in Bevölkerungsgruppen verbreiten. Ihren Blick richten sie dabei vor allem auf die sozialen Folgen von Epidemien und Pandemien. Sie suchen, definieren und analysieren Faktoren, die ihren Verlauf beeinflussen. Sie führen Studien durch, werten Ergebnisse aus und erarbeiten Maßnahmen zur effektiven Pandemiebekämpfung.

Weiterführendes zum „Department of Epidemiology“ der „School of Public Health“ an der Boston University: http://www.bu.edu/sph/about/departments/epidemiology/

Weiterführendes zu den Forschungsaktivitäten der Deutschen Herzstiftung: http://www.herzstiftung.de/herzstiftung-und-forschung ]]>
Transglutaminase-Antikörper: Vielversprechender Therapieansatz bei Zöliakie https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1257 1257 Wed, 06 Oct 2021 09:10:01 +0200 Die Zöliakie ist eine durch Gluten hervorgerufene immunologische Erkrankung des Dünndarms, die ein breites Spektrum an intestinalen und extraintestinalen Symptomen einer Malabsorption zeigt. In Deutschland leiden etwa 0,5-1% der Bevölkerung daran. Die aktuelle Behandlung beschränkt sich auf eine strikt glutenfreie Ernährung. Das Enzym Transglutaminase 2 spielt eine zentrale Rolle für die durch Gluten ausgelöste Pathophysiologie der Zöliakie. In einer internationalen Multicenterstudie in Zusammenarbeit mit Dr. Falk Pharma wurde nun untersucht, ob Erkrankte von einer Hemmung dieses Enzyms profitieren können. Auch der Stiftungslehrstuhl für Integrative Medizin der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen am Klinikum am Bruderwald in Bamberg unter der Leitung von Prof. Dr. Jost Langhorst war an diesen Untersuchungen beteiligt, die im renommierten New England Journal of Medicine veröffentlicht wurden.
Für die Studie wurden 159 erwachsene Zöliakiepatient:innen untersucht, bei denen die Erkrankung durch eine Gluten-freie Ernährung gut eingestellt war. Sie erhielten sechs Wochen lang täglich einen Keks, der 3 Gramm Gluten enthielt, und eine Kapsel mit 10, 50 oder 100 mg des Transglutaminase-2-Antikörpers (ZED1227). Alle drei Dosierungen führten zu signifikant weniger gluteninduzierten Schleimhautschäden. „Auch in Hinblick auf die Dichte der intraephitelialen Lymphozyten, den Symptomscore und die gesundheitsspezifische Lebensqualität zeigten sich signifikante Verbesserungen für die Erkrankten“, erklärt Prof. Langhorst.

Link zur Originalveröffentlichung: Schuppan et al. A randomized trial of transglutaminase 2 inhibitor for celiac disease. N Engl J Med 2021; 385: 35-45
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DFG-Förderung für Schlaganfall-Forschung: Neue Erkenntnisse sollen Genesung von Betroffenen beschleunigen https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1256 1256 Mon, 27 Sep 2021 12:30:00 +0200 Schlaganfall gilt weltweit als zweithäufigste Todesursache. Bei einem sogenannten Apoplex stirbt Gehirngewebe durch plötzlich auftretende Durchblutungsstörungen unwiderruflich ab. Betroffene können beispielsweise nicht mehr sprechen. Dank sogenannter plastizitätsfördernder Therapien kann unbeschädigten Zellen jedoch geholfen werden, neue Funktionen zu erlernen. Forschende der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen (UDE) möchten jetzt in einem Projekt die Grundlage schaffen für neue Therapien, mit denen die neurologische Genesung von Schlaganfall-Patient:innen gefördert werden kann. Die Deutsche Forschungsgemeinschaft unterstützt ihr Vorhaben für 3 Jahre mit knapp 400.000 Euro.
Im Fokus der Betrachtung steht die „extrazelluläre Matrix“, kurz ECM. Dieser Teil des Nervensystems ist wie ein Gelee, das von Zellen hergestellt wird, um die Stabilität und Integrität des Gehirns aufrechtzuerhalten. „Wir erforschen, wie die extrazelluläre Matrix die Interaktionen zwischen Gehirnzellen vermittelt und schlagen sie als Ziel für plastizitätsfördernde Therapien vor“, sagt Dr. Egor Dzyubenko vom NeuroScienceLab am Universitätsklinikum Essen.

In vergangenen Studien konnten die Essener Fachleute nachweisen, dass Veränderungen der ECM nach einem Schlaganfall die neurologische Erholung unterstützen können, indem sie die Neuverdrahtung neuronaler Netzwerke erleichtern. Die Neurowissenschaftler:innen vermuten, dass ein Netzwerk aus sogenannten Astrozyten, eine von vielen Gliazellen -Arten, die Wechselwirkungen zwischen ECM und Neuronen vermittelt. „Mit unserem Projekt möchten wir zeigen, wie diese Wechselwirkungen die neurologische Erholung bei Mäusen beeinflussen“, skizziert Dr. Dzyubenko. Darauf aufbauend könnten Therapien entwickelt werden, die Schlaganfall-Betroffenen schneller helfen, verlorene Fähigkeiten neu zu lernen.

Bei dem DFG-geförderten Vorhaben setzen die Mitglieder der Forschungsgruppe „Neuron-Glia-Interaktionen und extrazelluläre Matrix nach Schlaganfall“ moderne Superauflösungs- und Multiphotonen-Mikroskopie ein. ]]>
Hybrides AluMedEs-Jahrestreffen 2021: Künstliche Intelligenz im Fokus https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1255 1255 Wed, 22 Sep 2021 17:00:00 +0200 Als hybride Veranstaltung fand das achte Jahrestreffen des Alumni-Netzwerks AluMedEs statt. Im Deichmann-Auditorium des Lehr- und Lernzentrums ehrte Dekan Prof. Dr. Jan Buer 36 Ärzt:innen, die vor 50 Jahren an der Medizinischen Fakultät in Essen promovierten. Darüber hinaus standen erneut der interdisziplinäre wissenschaftliche Austausch und die Fortbildung im Mittelpunkt der Veranstaltung.
In den Vorträgen ist dieses Jahr das neu gegründete Institut für Künstliche Intelligenz in der Medizin (IKIM) in den Mittelpunkt gerückt worden. Geschäftsleiterin Christine Harrell und Armin de Greiff, Technischer Direktor Zentrale Informationstechnik, stellten die Organisation sowie die technischen Voraussetzungen vor. Zudem sprach Prof. Dr. Dr. Jens Kleesiek vom IKIM zur Translation des mittels KI erworbenen Wissens über Patient:innen und Krankheit in eine personalisierte Therapie. Es wurde betont, welch große Bedeutung der Einsatz von Künstlicher Intelligenz für die moderne Medizin hat. KI ist ein wesentliches Instrument, um die Qualität der medizinischen Versorgung von Patient:innen zu verbessern. Mit dem IKIM hat der Forschungsstandort Essen ein KI-Schwergewicht für sich gewinnen können.

Mit der Mitgliederversammlung und einem gemütlichen Ausklang im Lerncafé endete das Treffen der Alumni-Vereinigung. Zu dieser Veranstaltung ist ein Sonder-Rundbrief erschienen, der unter folgendem Internetlink abgerufen und auch heruntergeladen werden kann: http://www.uni-due.de/imperia/md/content/alumedes/sonderrundbriefalumniherbst2021.pdf.

Über AluMedEs:
Das Alumni-Netzwerk der Medizini­schen Fakultät in Essen bildet seit vielen Jahren die gemeinsame Klammer um all jene, die ihr Medizinstudium oder ein Postgraduate-Studium in Essen abgeschlossen haben, die an unserer Fakultät promoviert oder habilitiert wurden, ihren Facharzt erworben haben oder als Lehrende und Forschende – auch Nichtmediziner:innen – tätig waren.

Mehr Informationen zum Alumni-Netzwerk der Medizinischen Fakultät finden sich unter http://www.uni-due.de/alumedes.
Die vergangenen drei AluMedEs-Rundbriefe können unter http://www.uni-due.de/alumedes/alumni-brief.php abgerufen werden. ]]>
Zuschlag für Medical Scientist Kolleg: Else Kröner-Fresenius-Stiftung unterstützt Essener Forschungstalente https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1251 1251 Mon, 20 Sep 2021 13:00:00 +0200 Die Medizinische Fakultät der Universität Duisburg-Essen (UDE) darf eines von bundesweit nur zwei Medical Scientist Kollegs der Else Kröner-Fresenius-Stiftung (EKFS) aufbauen. Die Forschungsstandorte Essen und Münster setzten sich gegen 28 andere durch und erhalten für vier Jahre jeweils eine Million Euro. Mithilfe der erstmals aufgesetzten Kollegs sollen sich hochtalentierte Naturwissenschaftler:innen im medizinischen Bereich etablieren. In Essen wird der Blick vor allem auf Tumorerkrankungen gerichtet, was die bereits exzellente Krebsforschung der Universitätsmedizin Essen weiter stärken wird.
Der Standort Essen überzeugte die EKFS mit einem exzellenten Forschungsprogramm und klugen Konzepten für interdisziplinären Austausch und Weiterbildung. Das jetzt entstehende Medical Scientist Kolleg wird eine wichtige Brücke bilden zwischen Grundlagenforschung und klinischer Anwendung. Im Fokus stehen in Essen Forschende aus den Naturwissenschaften, die nach ihrer Promotion als sogenannte Postdocs arbeiten. Es geht vor allem darum, dass sie im Zuge ihrer Projekte medizinische Fragestellungen bearbeiten und für eine Karriere in der Medizin fit gemacht werden. „In der Medizin sind Forschende aus den Naturwissenschaften leider immer noch unterrepräsentiert“, sagt Prof. Dr. Sven Brandau, selbst Naturwissenschaftler und Sprecher der sich nun formierenden University Medicine Essen Medical Scientist Academy. „Obwohl sie durch ihre Expertise in experimenteller Forschung wesentlich zu Neuentwicklungen in der Medizin beitragen können.“

Das neue Kolleg soll auch dafür sorgen, dass künftig mehr naturwissenschaftliche Professuren geschaffen werden. „Wir werden junge Talente aufspüren und ihnen helfen, ihren Weg in akademische Führungspositionen zu finden“, skizziert Prof. Brandau, Forschungsleiter an der Klinik für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde am Universitätsklinikum Essen. „Bisher findet man auf Leitungsebene zu wenige Naturwissenschaftlerinnen und -wissenschaftler. Das möchten wir gerne verbessern“, bekräftigt Prof. Dr. Anke Hinney, Prodekanin für wissenschaftlichen Nachwuchs und Diversität.

Für Studierende naturwissenschaftlicher Fächer ist die Medizin durchaus attraktiv: Ihre Fakultäten, Institute und Labore sind finanziell vergleichsweise gut aufgestellt. Auch die Forschungsthemen in der Medizin haben eine große Anziehungskraft; viele Projekte bieten medizinische Anwendungsmöglichkeiten; sind also nah dran am Menschen.

In Essen wird das Medical Scientist Kolleg besonders die Ressourcen des Westdeutschen Tumorzentrums (WTZ) nutzen, eines der führenden Krebszentren in Deutschland. Die geförderten Naturwissenschaftler:innen werden eng mit forschenden Ärzt:innen der am Standort etablierten „Universitätsmedizin Essen Clinician Scientist Academy UMEA“ zusammenarbeiten. Im Zentrum steht die Entdeckung neuer Marker für Tumorerkrankungen sowie die Identifizierung neuer Therapieansätze. Die Forschenden können auf Daten von Patient:innen sowie Probenmaterial aus den beteiligten onkologischen Kliniken und dem WTZ zugreifen. An der Schnittstelle zwischen Naturwissenschaften und Klinik ergeben sich so Synergien mit anderen Strukturen der Nachwuchsförderung am Standort.

Zur Else Kröner-Fresenius-Stiftung (EKFS)

Die gemeinnützige Else Kröner-Fresenius-Stiftung (www.ekfs.de) widmet sich der Förderung medizinischer Forschung und unterstützt medizinisch-humanitäre Projekte. Bis heute hat sie rund 2.200 Projekte gefördert. Mit einem jährlichen Fördervolumen von aktuell mehr als 60 Millionen Euro ist sie die größte Medizin fördernde Stiftung Deutschlands. ]]>
Künstliche Intelligenz analysiert Gefäß-Verkalkung: Neue Onlineplattform für die Atherosklerose-Forschung https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1252 1252 Thu, 16 Sep 2021 11:30:00 +0200 Bei der Atherosklerose lagern sich Fette im Inneren der arteriellen Blutgefäße ab und bilden sogenannte Plaques. Diese Plaques führen dazu, dass sich die Gefäße stark verengen und die Sauerstoffversorgung der Organe und Gewebe nicht mehr gewährleistet ist. Wissenschaftler:innen vom Institut für Künstliche Intelligenz in der Medizin (IKIM) haben mit Wissenschaftler:innen des Deutschen Krebsforschungszentrums und der Forschungsgruppe für Translationale Perioperative Vaskuläre Biologie der Anästhesiologischen Klinik der Universitätsklinik Heidelberg eine Plattform entwickelt, die die Erforschung dieser Erkrankung verbessern soll.
Wie sich eine Atherosklerose unter bestimmten Umständen entwickelt und welche Faktoren sie beeinflussen, bestimmen Wissenschaftler:innen in der Forschung unter anderem anhand von Mikroskopie-Bildern. Dazu werden hauchdünne Gewebeschnitte angefertigt, gefärbt und unter dem Lichtmikroskop betrachtet. Anschließend wird Bild für Bild das Vorhandensein, die Konfiguration und die Größe der Plaques per Hand bestimmt. Dieser Prozess ist sehr zeitaufwändig.

Ein Forschungsteam der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen (UDE) hat nun am IKIM und in Kollaboration mit Forscher:innen aus Heidelberg eine Online-Plattform entwickelt, mit der dieser häufige und wichtige Schritt in der Erforschung der Erkrankung zugleich beschleunigt und präzisiert werden kann. „Die digitalisierten Bilder können auf die Plattform hochgeladen und schnell sowie reproduzierbar mithilfe von trainierten und evaluierten KI-Modellen analysiert werden“, erklären Prof. Dr. Dr. Jens Kleesiek und Jacob Murray vom IKIM die Vorteile.

Die Plattform „Vesseg“ wird bereits aktiv von Forscher:innen eingesetzt und ermöglicht eine Zeitersparnis von durchschnittlich mehr als 10 Minuten pro Mikroskopie-Bild. Unter http://vesseg.online können sich Interessierte als Gast-Nutzer:innen anmelden und Vesseg ausprobieren.

Link zur Originalveröffentlichung: http://doi.org/10.1161/ATVBAHA.121.316124
„Vesseg: An Open-Source Tool for Deep Learning-Based Atherosclerotic Plaque Quantification in Histopathology Image“ ]]>
DFG fördert Immunzellen-Forschung: Lebensbedrohliche Infektionen bei Sepsis verhindern https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1241 1241 Mon, 13 Sep 2021 10:00:00 +0200 Wenn unser Immunsystem nicht mehr richtig funktioniert, z.B. aufgrund schwerer Krankheiten oder Verletzungen, kann dies sehr schnell sehr gefährlich werden. Neben der Bedrohung durch die eigentliche Erkrankung laufen Betroffene Gefahr, dass es zu einer Sepsis kommt, vom Volksmund oft Blutvergiftung genannt. Am häufigsten sind bakterielle Infektionen, z.B. mit multi-resistenten Keimen. Schwere Verläufe führen oft zu lebensbedrohlichem Organversagen. Prof. Dr. Stefanie Flohé von der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen (UDE) erforscht mit ihrem Team seit Jahren, warum einige Menschen dafür empfänglicher sind als andere. In einem neuen Projekt untersuchen sie mit Forschenden des Universitätsklinikums Düsseldorf, wie Immunstörungen bei Sepsis entstehen und was dagegen getan werden könnte. Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) fördert dies für 3 Jahre mit 450.000 Euro.
Die Wahrscheinlichkeit, an den Folgen einer Sepsis zu sterben, liegt laut Weltgesundheitsorganisation bei 30 Prozent. Von den weltweit circa 1,5 Millionen registrierten Sepsis-Fällen pro Jahr führen etwa 500.000 zum Tod, durchschnittlich sterben täglich knapp 1.400 Menschen. Auch in Deutschland beobachtet man eine ähnlich hohe Sterberate: Von den geschätzten 154.000 Sepsis-Fällen verlaufen rund 56.000 tödlich. Zu den prominenteren Opfern zählen der Publizist Rudolf Augstein, die TV-Moderatorin Ilona Christen und der ehemalige Bundespräsident Walter Scheel.

Auch, wenn Menschen mit geschwächtem Immunsystem mehr gefährdet sind: eine Sepsis kann grundsätzlich jeden treffen, wobei Neugeborene und Ältere besonders anfällig sind. In manchen Fällen entsteht eine Sepsis auch ohne bekannte vorherige Beeinträchtigung des Immunsystems, beispielsweise bei Harnwegsinfekten, Lungenentzündungen und Tierbissen.

Leider sind viele Ursachen für sepsisbedingte Komplikationen, z.B. wiederkehrende Infektionen, nach wie vor völlig unklar, sodass in der Praxis vorwiegend die Symptome behandelt werden können. Die Teams um Prof. Dr. Stefanie Flohé und Prof. Dr. Stefanie Scheu (Universitätsklinikum Düsseldorf) konzentrieren sich bei ihrer Forschung daher auf die Folgen einer Sepsis auf das Immunsystem. Sie suchen nach Möglichkeiten, möglichst früh während einer Sepsis zu verhindern, dass das Immunsystem fehlgeleitet wird. „Unsere Studie ergänzt auch laufende Projekte der Universitätsmedizin Essen zur Optimierung von Antibiotikatherapien“, sagt Prof. Flohé, Leiterin der Arbeitsgruppe „Immunologie Sepsis/Trauma“ an der Klinik für Unfall-, Hand- und Wiederherstellungschirurgie. „Denn auch das beste Antibiotikum kann ohne ein intaktes Immunsystem nicht erfolgreich wirken.“

Was untersuchen die Forschungsteams genau?

In den kommenden Jahren werden die Wissenschaftler:innen vor allem das Verhalten zweier Arten von Immunzellen studieren, den konventionellen dendritischen Zellen (cDCs) sowie den plasmazytoiden dendritischen Zellen (pDCs). Die cDCs fungieren als Wachposten des Immunsystems, die mit anderen Zellarten kommunizieren, bei Gefahr Alarm schlagen und Verstärkung in Form von Abwehrzellen organisieren können. Kommt es zu einer Sepsis, produzieren cDCs Botenstoffe, die andere Immunzellen hemmen, sodass neue Erreger nicht mehr abgewehrt werden. Schuld daran scheinen die plasmazytoiden dendritischen Zellen zu sein.

„In einer früheren Studie fanden wir heraus, dass die pDCs ins Knochenmark einwandern und die dort entstehenden cDCs manipulieren“, fasst Prof. Flohé zusammen. Das DFG-geförderte Projekt soll Aufschluss darüber geben, wie pDCs bei Sepsis ins Knochenmark gelangen und cDCs in die sog. Dysfunktion treiben. „Die Identifikation der problematischen Botenstoffe könnte die Entwicklung neuer klinischer Studien befeuern, deren Ergebnisse am Ende die frühzeitige Behandlung von Betroffenen ermöglichen.“ ]]>
Neu an der Medizinischen Fakultät: Tumorforscher Prof. Dr. Johannes Notni https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1250 1250 Fri, 10 Sep 2021 13:00:00 +0200 Tumore erkennen und Therapien verbessern: Das möchte Dr. Johannes Notni, neuer Professor für Experimentelle Radiopharmazie an der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen (UDE). Er erforscht neue radioaktive Moleküle und wie sie sich für Behandlungen nutzen lassen. Zudem entwickelt er an der Klinik für Nuklearmedizin des Universitätsklinikums Essen (UK Essen) Arzneimittel gegen Krebserkrankungen.
Die radioaktiven Moleküle (Tracer) kommen primär bei nuklearmedizinischen Untersuchungen zum Einsatz. Sie helfen beispielsweise, den Krebs zu identifizieren und zu lokalisieren. Patient:innen bekommen sie zunächst verabreicht. Sie „leuchten“ und zeigen damit dreidimensional und bildhaft die biochemischen Prozesse und krankhaften Veränderungen. „Diese Bilddaten erleichtern uns die Entscheidung für eine Therapie enorm. Zugleich lässt sich damit viel besser kontrollieren, wie effektiv sie ist und wo sie optimiert werden muss“, sagt Professor Notni.

Außerdem entwickelt er radioaktive Arzneimittel, die sich gezielt an die Tumorzellen anlagern können. „Ihre Radioaktivität bekämpft die Krebserkrankung gewissermaßen durch Bestrahlung von innen“, erklärt der 44-Jährige. „Im Idealfall sind solche Therapien besonders effektiv, haben kaum Nebenwirkungen und bieten die Chance, den Verlauf schwer behandelbarer Krebserkrankungen positiv zu beeinflussen.“

Johannes Notni studierte Chemie von 1996 bis 2001 an der Universität Jena, wo er 2007 promoviert wurde. Danach forschte er als Postdoc für ein Jahr mit einem DAAD-Stipendium an der Prager Karls-Universität. Zurück in Deutschland war er an der TU München bis 2010 wissenschaftlicher Mitarbeiter am Klinikum, dann bis 2018 am Lehrstuhl für Pharmazeutische Pharmazie und zuletzt am dortigen Institut für Pathologie. Seine Forschung wurde mehrfach ausgezeichnet.

Prof. Dr. Johannes Notni

© UDE/Frank Preuß ]]>
Pfizer fördert erneut Amyloidose-Projekt: Schwerpunktforschung kann intensiviert werden https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1249 1249 Thu, 09 Sep 2021 09:58:07 +0200 Dr. David Kersting (Klinik für Nuklearmedizin) erhält im Rahmen des Pfizer Junior Investigator Transthyretin Amyloid Cardiomyopathy (ATTR-CM) Research Programms eine Industrieförderung in Höhe von 75.000 US-Dollar. Pfizer unterstützt ein interdisziplinäres Projekt zur nuklearmedizinischen Bildgebung der ATTR-CM. Dr. Kersting arbeitet dabei mit Oberärztin Dr. Maria Papathanasiou (Klinik für Kardiologie und Angiologie) und Senior Investigator Prof. Dr. Christoph Rischpler (Klinik für Nuklearmedizin) zusammen. Schon zum zweiten Mal fördert Pfizer die ATTR-CM-Forschung unserer Nuklearkardiologie.
Papathanasiou und Kersting sind als Clinician Scientists beide Mitglieder der DFG-geförderten Clinician Scientist Academy der Universitätsmedizin Essen (UMEA) und kooperieren in verschiedenen Projekten eng auf dem Gebiet der Amyloidose-Forschung. Die UME gehört zu den größten deutschen Zentren bezüglich der Erforschung und Patientenversorgung von Amyloidose-Erkrankungen. Dieser Schwerpunkt wurde 2020 nochmals gestärkt durch die Gründung eines Amyloidose-Zentrums mit den Kliniken für Hämatologie, Kardiologie und Angiologie, Nephrologie, Neurologie und Nuklearmedizin. Ein weiterer Ausbau dieses klinischen und wissenschaftlichen Schwerpunkts der UME ist geplant. ]]>
IKIM vernetzt sich über den DAAD mit exzellentem wissenschaftlichem Nachwuchs aus aller Welt https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1246 1246 Thu, 09 Sep 2021 08:06:36 +0200 Der Deutsche Akademische Austauschdienst (DAAD) hat ein internationales Treffen mit exzellenten Nachwuchswissenschaftler:innen organisiert, die sich für das Forschungsgebiet „Künstliche Intelligenz“ begeistern. Die „Postdoctoral Networking Tour in Artificial Intelligence (Postdoc-NeT-AI)“ bringt Post-Doktorand:innen aus 16 Ländern in Kontakt zu führenden deutschen KI-Forschungseinrichtungen. Dort präsentiert sich am 13. September 2021 auch das Institut für Künstliche Intelligenz in der Medizin (IKIM) der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen und der Universitätsmedizin Essen. Aufgrund der aktuellen Corona-Situation findet die Tour online statt.


Gefördert wird Postdoc-NeT-AI durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF). Ziel ist, wissenschaftlichen Talenten aus aller Welt einen persönlichen Zugang zu deutschen KI-Forschungseinrichtungen zu bieten. „Dieses Anliegen unterstützen wir sehr gerne. Und natürlich haben wir auch großes Interesse daran, in Kontakt zu exzellenten Talenten aus aller Welt zu treten. Das IKIM wächst rasant und wir sind immer auf der Suche nach klugen Köpfen, die wie wir für die Forschung brennen“, erklärt Prof. Dr. Jens Kleesiek, Leiter der Arbeitsgruppe für Translationale bildgestützte Onkologie am IKIM.

Im Vorfeld des Treffens hatten die Wissenschaftler:innen am IKIM die Gelegenheit, anhand der wissenschaftlichen Profile der Teilnehmenden diejenigen auszuwählen, mit denen es die größten inhaltlichen Überschneidungen gibt. „Für diese Gruppe nehmen wir uns besonders viel Zeit und führen Einzelgespräche, in denen wir auf ihre ganz speziellen Fragen eingehen können. Die Chance, sich von erfahrenen Wissenschaftler:innen beraten zu lassen, ist für junge Talente besonders wertvoll“, erläutert Prof. Dr. Christin Seifert, Leiterin der Arbeitsgruppe Medizinische Datenwissenschaften in der Onkologie am IKIM.

Das IKIM ist 2020 als eines der ersten in Deutschland in diesem wichtigen Innovationsfeld an den Start gegangen. Das Institut ist als Teil der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg Essen und der Universitätsmedizin Essen in ein exzellentes wissenschaftliches Umfeld eingebunden. Der DAAD ist die weltweit größte Förderorganisation für den internationalen Austausch von Studierenden und Wissenschaftlern. Die einwöchigen Networking Tours durch Deutschland, die zwei Mal im Jahr stattfinden, sind das Herzstück der Initiative. ]]>
Neue Studie: Führt eine SARS-CoV-2-Infektion zu dauerhaften Einschränkungen? https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1247 1247 Tue, 07 Sep 2021 13:11:16 +0200 Führt eine SARS-CoV-2-Infektion zu dauerhaften gesundheitlichen Einschränkungen? Dieser Frage geht das Institut für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie (IMIBE) der Universitätsmedizin Essen in einer aktuellen Studie nach. Ab diesem Monat werden im Studienzentrum für Bildgebende Verfahren 800 Probanden untersucht und befragt, die vor einem Jahr positiv auf das Virus getestet wurden.
Als Vergleichsgruppe werden Probanden aus der bevölkerungsbasierten Heinz Nixdorf MehrGenerationenStudie einbezogen, die im selben Studienzeitraum ein identisches Untersuchungsprogramm erhalten. „Wir untersuchen vor allem, ob eine Infektion mit SARS-CoV-2 dauerhaft in den Bereichen Lebensqualität, Lungenfunktion, dem Herz-Kreislaufsystem sowie den kognitiven Funktionen zu Einschränkungen führt“, sagt Prof. Dr. Andreas Stang, Direktor des IMIBE. Die Studie wird mit 350.000 Euro von der Deutschen Forschungsgemeinschaft gefördert. ]]>
Welt-Sepsis-Tag rückt Innovationsfondsprojekt „DigiSep“ in den Fokus: Wie kann digitale Präzisionsdiagnostik die Sepsis-Behandlung verbessern? https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1248 1248 Tue, 07 Sep 2021 09:14:12 +0200 Umfassende Untersuchung des Einsatzes digitaler Diagnostikmethoden in der Versorgung septischer Patientinnen und Patienten geplant
Eine Sepsis ist eine lebensbedrohliche Erkrankung, die jährlich mehr als 75.000 Todesfälle in Deutschland verursacht. Entscheidend für eine erfolgreiche Therapie ist es, den Erreger frühzeitig und zuverlässig zu identifizieren – dies wird mit dem Anlegen einer Blutkultur, dem aktuellen Goldstandard, häufig nicht erreicht. Abhilfe könnten neue, digitale Methoden zur Erregerbestimmung schaffen, die Genomik und Bioinformatik kombinieren. Wird die Diagnostik durch sie präziser und zuverlässiger? Verbessert sich die Therapie und lässt sich sogar die Sterblichkeit senken? Diese Fragen untersucht das neue Forschungsprojekt „DigiSep“, das Anfang September 2021 gestartet ist und zum Welt-Sepsis-Tag am 13. September 2021 in den Fokus gerückt werden soll.
Durchgeführt wird das Projekt von der Klinik für Anästhesiologie und Intensivmedizin am Universitätsklinikum Essen als Konsortialführer in Zusammenarbeit mit dem Lehrstuhl für Gesundheitsökonomie & Gesundheitsmanagement der Universität Bielefeld, dem Koordinierungszentrum für Klinische Studien (KKS) und dem Institut für Medizinische Biometrie (IMBI) am Universitätsklinikum Heidelberg sowie mit den Krankenkassen AOK Rheinland/Hamburg, BARMER und der Techniker Krankenkasse. Das Diagnostikunternehmen Noscendo steuert als technischer Partner seinen digitalen Präzisionstest DISQVER bei, der eine CE-Kennzeichnung für In-vitro-Diagnostika (IVD) besitzt. DigiSep wird vom Innovationsausschuss des Gemeinsamen Bundesausschusses für drei Jahre mit insgesamt ca. 3,1 Millionen Euro gefördert.

Um die Wirksamkeit neuer digitaler Diagnostikmethoden zu untersuchen, plant die DigiSep-Forschungsgruppe eine Studie mit 410 zufällig ausgewählten, schwer erkrankten Sepsis-Patientinnen und -Patienten in rund 20 deutschen Kliniken. Bei 205 der Erkrankten wird das Blut sowohl mit Standard- als auch mit digitaler Präzisionsdiagnostik untersucht, die innerhalb von 24 Stunden mehr als 1.500 Keime (Bakterien, DNA-Viren, Pilze und Parasiten) erkennen kann. Dafür wird die zellfreie DNA, also Teile des spezifischen Erbguts des Erregers, in der Blutprobe der Patientin oder des Patienten mittels Next-Generation Sequencing untersucht, einer neuen, besonders schnellen Methode zur DNA-Analyse. Bioinformatische Algorithmen gleichen diese Informationen mit einer großen klinischen Genom-Datenbank ab. Innerhalb weniger Stunden liegt so ein Bericht über alle im Blut nachweisbaren Keime vor, was eine gezieltere Therapie ermöglichen soll. Zusätzlich werden die behandelnden Ärztinnen und Ärzte von einem Expertengremium unterstützt, mit dem Befunde und Therapieentscheidungen besprochen werden können. Bei den übrigen 205 Personen der Vergleichsgruppe kommt die derzeitige Standarddiagnostik, also die zeitaufwendige Anzüchtung der Erreger in einer Blutkultur, zum Einsatz.

Der Rekrutierungsbeginn ist für Januar 2022 geplant und der Beobachtungszeitraum beträgt insgesamt 180 Tage. Im Anschluss werden unter anderem die Verweildauer auf der Intensivstation, die Dauer einer Antibiotika-Therapie und die Sterblichkeit der Teilnehmerinnen und Teilnehmer ausgewertet. „Wir untersuchen, ob die Kombination aus Standarddiagnostik, digitaler Präzisionsdiagnostik und Expertenaustausch eine schnellere, zielgerichtete und damit bessere Therapie ermöglicht als die reine Standarddiagnostik allein. Im Erfolgsfall trägt das DigiSep-Projekt dazu bei, die Versorgung von Patientinnen und Patienten mit Sepsis und septischem Schock zu verbessern. Für die Patientinnen und Patienten könnte dies einen kürzeren Aufenthalt auf der Intensivstation beziehungsweise im Krankenhaus, weniger Spätfolgen und mehr Lebensqualität bedeuten“, erklärt Prof. Dr. Thorsten Brenner, Leiter des Forschungsprojekts und Direktor der Klinik für Anästhesiologie und Intensivmedizin am Universitätsklinikum Essen.

Die Krankenkassen sehen große Chancen in der digitalen Diagnostik. „Häufigkeit und Schwere einer Sepsis-Erkrankung sind in der Gesellschaft zu wenig bekannt, ebenso wenig die relativ hohe Todesquote von rund einem Drittel der Betroffenen. Wir wollen mit unserem Engagement bei DigiSep einen wichtigen Beitrag dazu leisten, den Blick verstärkt auf diese schwerwiegende Erkrankung zu lenken und Fortschritte bei der Versorgung zu erzielen.“, erklärt Prof. Dr. med. Christoph Straub, Vorstandsvorsitzender der BARMER. „Bei Sepsis kommt es ganz wesentlich auf schnelle Analysen und schnelles Handeln an. Die digitale Technik des DigiSep-Projekts verschafft dem Behandlungsteam den entscheidenden Vorsprung im Wettlauf gegen die Zeit. Dieser Zeitvorsprung kann Leben retten“, ergänzt der TK-Vorstandsvorsitzende Dr. Jens Baas. Dieser Einschätzung schließt sich auch Matthias Mohrmann, Mitglied des Vorstandes der AOK Rheinland/Hamburg an: „Bei der Behandlung einer Sepsis-Erkrankung zählt jede Sekunde. Je früher und präziser eine Aussage über die Beschaffenheit der Infektion getroffen werden kann, desto schneller können lebensrettende Maßnahmen eingeleitet und Menschenleben gerettet werden.“

Gefördert wird das Projekt vom Innovationsausschuss des Gemeinsamen Bundesausschusses (G-BA). Der G-BA ist das höchste Beschlussgremium der gemeinsamen Selbstverwaltung im deutschen Gesundheitswesen. Er entscheidet darüber, welche Leistungen gesetzlich Krankenversicherte in Anspruch nehmen können.

Sepsis und der Welt-Sepsis-Tag am 13. September
Bei einer Sepsis, umgangssprachlich auch Blutvergiftung genannt, kann die körpereigene Abwehrreaktion auf eine Infektion mit z. B. Bakterien oder Viren so heftig ausfallen, dass Organe und Gewebe massiv geschädigt werden oder gar ganz versagen. Das macht die Erkrankung lebensbedrohlich. In Deutschland erleiden jährlich bis zu 300.000 Menschen eine Sepsis; rund 75.000 von ihnen versterben. Für eine erfolgreiche Therapie ist es entscheidend, den jeweiligen Erreger frühzeitig und zuverlässig zu identifizieren. Mit den bisher üblichen Methoden gelingt dieser Nachweis allerdings häufig nicht: hier wird in maximal 30 Prozent der Fälle ein Erreger identifiziert, bei bereits unter antibiotischer Behandlung stehenden Sepsis-Patientinnen und Patienten oftmals nur bei weniger als 10 Prozent der Fälle.

Der Welt-Sepsis-Tag findet jedes Jahr am 13. September statt. Er soll helfen, Sepsis bekannter zu machen und so eine frühe Erkennung und erfolgreichere Behandlung zu ermöglichen.

Weitere Informationen zu Sepsis:
https://www.sepsiswissen.de/ Innovationsfondsprojekt, das zur Aufklärung bei Sepsis beitragen will
https://www.sepsis-symposium.de/ Klinisches Symposium, das am Welt-Sepsis-Tag stattfindet
https://www.deutschland-erkennt-sepsis.de/ Kampagne des Aktionsbündnisses Patientensicherheit
]]> Ursachen und Therapie von Übergewicht: Mikroorganismen im Darm entscheidend https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1245 1245 Tue, 07 Sep 2021 06:51:59 +0200 Schlankbleiben oder Dickwerden: Offenbar ist das Mikrobiom im Darm entscheidend. Das hat ein Wissenschaftler der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen (UDE) gemeinsam mit deutschen und amerikanischen Forschenden herausgefunden. Die Ergebnisse sind in „Nature Metabolism“ veröffentlicht und könnten dazu beitragen, Menschen schon früh vor Fettleibigkeit zu schützen.
Auf der Suche nach den Ursachen von Übergewicht und neuen Therapiemöglichkeiten ist das Darmmikrobiom – die dort ganz natürlich vorkommenden Bakterien, Viren und Pilze – schon lange im Mittelpunkt der Forschung. Nun fand ein internationales Team einen konkreten Zusammenhang.
Die Forschenden verglichen zwei Labor-Maus Gruppen miteinander, eine Gruppe trug das Mikrobiom von Wild-Mäusen, die andere Gruppe das Mikrobiom einer normalen Labor-Maus. Beide Gruppen erhielten zehn Wochen lang Zugang zu fettreicher Nahrung. „Die Tiere mit dem Wild-Maus Mikrobiom haben nicht übermäßig an Gewicht zugenommen, entwickelten keine Fettleber und zeigten generell keine der typischen Folgen, die man mit fettreicher Nahrung verbindet“, erklärt Dr. Benedikt Hild, Assistenzarzt in der Klinik für Hepatologie und Gastroenterologie am Universitätsklinikum Essen und Erstautor der Studie. Die Mäuse schütteten stattdessen verstärkt Stoffwechselhormone aus und zeigten einen erhöhten Energieverbrauch, vermutlich durch eine Aktivierung des sogenannten braunen Fettgewebes.
Um diesen positiven Einfluss auf den Organismus auszuüben, muss das Mikrobiom der Wild-Mäuse allerdings innerhalb weniger Wochen nach der Geburt übertragen werden – eine spätere Behandlung zeigte keinerlei Wirkung. Der Effekt blieb selbst dann stabil, wenn die Mäuse mit Antibiotika behandelt wurden, die das Darmmikrobiom stören.
Die Forschenden hoffen, dass die Übertragung ihrer Ergebnisse auf den Menschen in Zukunft hilft, neue Therapieansätze zu identifizieren, die bereits im frühen Leben vor Fettleibigkeit schützen.

Link zur Originalveröffentlichung: Neonatal exposure to a wild-derived microbiome protects mice against diet-induced obesity ]]>
Beyond COVID-19: NRW-Netzwerk widmet sich Spätfolgen von SARS-CoV-2-Infektion https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1244 1244 Mon, 06 Sep 2021 08:35:21 +0200 Wie geht es Patient:innen nach einer SARS-CoV-2-Infektion und was steckt hinter dem Post/Long-COVID-Syndrom? Ein interdisziplinäres wissenschaftliches Netzwerk, das die NRW-Standorte Essen, Aachen, Bonn, Düsseldorf, Köln und Münster abdeckt, geht dieser Frage nach und widmet sich den gesundheitlichen und psychosozialen Spätfolgen nach Rekonvaleszenz von einer SARS-CoV-2-Infektion. Gemeinsam soll eine standortübergreifende Kohorte mit mehr als 2.000 Patient:innen aufgebaut werden, die nach einer ausgeheilten SARS-CoV-2-Infektion für mindestens 3 Jahren nachbeobachtet werden. Das Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen fördert das Projekt im bevölkerungsreichsten Bundesland Deutschlands mit rund 4 Mio € Gesamtfördersumme in den kommenden vier Jahren.


„Unsere Forschungsergebnisse können nicht nur zur Bewältigung der Langzeitfolgen dieser Pandemie relevant sein, sondern auch der Vorbereitung auf zukünftig zu erwartende Pandemien dienen“, so Univ.-Prof. Dr. Oliver Witzke, Direktor der Klinik für Infektiologie und des Westdeutschen Zentrums für Infektiologie und Priv.-Doz. Dr. Hana Rohn, Oberärztin der Klinik für Infektiologie, die das Projekt am Standort Essen mit Unterstützung durch das Institut für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie (IMIBE) der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen leiten. ]]>
Deutsch-japanische Beziehungen: Hohe Auszeichnung für Essener Strahlenforscher https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1242 1242 Mon, 30 Aug 2021 12:30:00 +0200 Am 27. August 2021 wurde Prof. Dr. Wolfgang Sauerwein mit dem „Orden der Aufgehenden Sonne am Halsband, goldene Strahlen“ der japanischen Regierung geehrt. 2014 hatte die Universität Duisburg-Essen (UDE) den Experten für Strahlentherapie im Bereich der Krebsforschung zum ersten Japan-Beauftragten der UDE ernannt. Für seine Verdienste hat ihm Generalkonsul Iwama Kiminori nun im Rahmen einer feierlichen Zeremonie die hohe Auszeichnung überreicht. Zu den Gästen zählte Essens Oberbürgermeister Thomas Kufen.
In seinem Grußwort betonte der japanische Generalkonsul das große und unermüdliche Engagement, mit dem Prof. Sauerwein dazu beigetragen hat, die traditionsreichen deutsch-japanischen Beziehungen im Bereich der Medizin zu vertiefen. Damit ist ein „Grundstein für den Austausch zwischen den Städten und Regionen“ gelegt worden. Der Ordensträger hat seine Kontakte und beruflichen Beziehungen genutzt, um den regionalen Austausch zu einer „fruchtbaren und zukunftsorientierten Beziehung auszubauen.“

„Ich sehe in dieser hohen Auszeichnung, die ich mit Dankbarkeit und Demut entgegennehme, auch eine Würdigung der Unterstützung, die ich in den 30 Jahren des Austauschs mit Japan von vielen Personen im beruflichen, freundschaftlichen und familiären Umfeld in Deutschland und Japan erfahren habe“, sagte der Geehrte, der als Oberarzt an der Klinik und Poliklinik für Strahlentherapie des Universitätsklinikums Essen arbeitet. „Besonders erwähnen möchte ich dabei den Beitrag der Mitglieder der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen sowie den Zuspruch, den ich aus den Wirtschafts- und Wissenschaftsministerien NRW, besonders aber auch von der Stadt Essen erhalten habe. Gleichzeitig stellt diese Ehrung eine Aufforderung dar, nicht locker zu lassen und neue Wege zu suchen für Kooperationen zwischen Japan und Deutschland.“

Nach einer musikalischen Darbietung des Essener Musikerpaares Shiori Doi-Nuss und Benyamin Nuss wandte sich Oberbürgermeister Thomas Kufen in einem Grußwort an Prof. Sauerwein: „Im Namen der Stadt Essen gratuliere ich Prof. Dr. Sauerwein zu seiner hohen japanischen Auszeichnung. Prof. Sauerwein hat den deutsch-japanischen Austausch in Wissenschaft, Medizin und Wirtschaft seit Jahren maßgeblich unterstützt. Dank seinem unermüdlichen Engagement sind wichtige Kooperationen zwischen dem Universitätsklinikum Essen und der Essener Wirtschaftsförderungsgesellschaft mit japanischen Unternehmen zustande gekommen. Dadurch konnten der medizinische Fortschritt vorangetrieben und die internationalen Beziehungen des Wirtschaftsstandorts Essen wesentlich gestärkt werden.“ ]]>
Mini-OPs bei Krebs: Prof. Dr. Andreas Rink https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1240 1240 Fri, 27 Aug 2021 11:54:53 +0200 An Magen- oder Darmkrebs erkrankt? Inzwischen kann das oft mit kleinstmöglichen Eingriffen behandelt werden. Prof. Dr. Andreas Rink vom Universitätsklinikum Essen (UK Essen) möchte die Verfahren in der Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Transplantationschirurgie optimieren. Er hat die Professur für Minimalinvasive Onkologische Chirurgie an der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen (UDE) angenommen.


Neben Tumoren des Magen-Darm-Trakts widmet sich Professor Rink vor allem dem Krebs der Speiseröhre, des Dick- und des Enddarms. „Mir geht es besonders darum, die Funktion der befallenen Organe zu erhalten und wiederherzustellen. So können wir etwa einen dauerhaften künstlichen Darmausgang bei einer OP wegen Enddarmkrebs meistens verhindern“, erklärt der 54-Jährige. Er möchte die minimalinvasiven OP-Verfahren auf komplexe interdisziplinäre Eingriffe ausweiten. Zudem erforscht er, wie diese Technik beispielsweise bei Bauchfellkrebs eingesetzt werden kann.

Auch Roboter wird Professor Rink bei den Krebs-OPs als Assistenz hinzuziehen. „Das bringt die minimalinvasive Präzisionschirurgie weiter nach vorne. Am UK Essen werden wir zudem evaluieren, wie nützlich sie bei der Behandlung onkologischer Krankheiten ist.“ Studierenden möchte der anerkannte Chirurg und Spezialist für chirurgische Tumortherapie die minimalinvasiven OP-Techniken in Seminaren ebenfalls näherbringen.

Nach sehr gutem Medizinstudium (1986-1993) und ausgezeichneter Promotion (1994) an der Universität Köln war Andreas Rink mit Unterbrechung bis 2007 Arzt am Klinikum Leverkusen. Dann wechselte er bis 2010 an die Mainzer Uniklinik, danach bis 2012 ans Evangelische Krankenhaus Köln und 2013 ans Klinikum Leverkusen. Bevor er an die UDE kam, war er unter anderem seit 2020 außerplanmäßiger Professor an der Uni Mainz und Oberarzt in der dortigen Universitätsmedizin.

Prof. Dr. med. Andreas Rink

© UDE/Frank Preuß ]]>
11. Sommer-Akademie für chinesische Studierende https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1239 1239 Fri, 27 Aug 2021 11:51:40 +0200 Durch die Corona-Pandemie ist es für China-Aktive an der Medizinischen Fakultät der Uni Duisburg-Essen schwierig, die mit viel Engagement aufgebauten Kontakte lebendig zu halten. Deshalb ist es besonders wichtig, alle sich bietenden Möglichkeiten zu nutzen und das etablierte zweiwöchige Seminarprogramm zu „Infektion und Immunabwehr“, das heute endet, auch in diesem Jahr zumindest online anzubieten und Studierende so für dieses wichtige Forschungsgebiet zu begeistern. Im Format des Web-Meetings hatte 25 Studierende aus Wuhan und Shanghai und forschende junge Ärzte des Sun Yat-Sen Memorial Hospital in Guangzhou die Möglichkeit, sich aktiv einzubringen und sich 14 Tage lang über die Fachvorträge hinaus auszutauschen. Dank gilt den zehn Referierenden der Fakultät.






Deutschlandweit dürfte das Programm in dieser Größenordnung und Kontinuität ein einmaliges Beispiel für eine lebendige und zielführende China-Kooperation sein. Mehrfach konnten aus den Reihen der Teilnehmenden Studierende für ein Promotionsstudium an der Fakultät gewonnen werden. Am Universitätsklinikum halten sich derzeit etwa 40 chinesische junge Wissenschaftler für Forschungsprojekte und zum Promotionsstudium auf.
Weitere Informationen: https://www.uni-due.de/china/events.php ]]>
Prostatakrebs wirksam behandeln: PSMA-gerichtete Therapie https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1238 1238 Mon, 16 Aug 2021 20:48:06 +0200 Zwei internationale Studien, an denen Urologen und Nuklearmediziner der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen und des Universitätsklinikums Essen beteiligt waren, und die kürzlich in den renommierten Journalen New England Journal of Medicine und Lancet Oncology veröffentlicht wurden, zeigen neue Möglichkeiten für eine wirksamere Behandlung von Prostatakrebs: Die neuartige 177Lu-PSMA-Radioliganden-Therapie.



Den Studien zufolge kann die 177Lu-PSMA-Radioliganden-Therapie bei Patienten mit metastasiertem Prostatakrebs die Zeit bis zu einem Fortschreiten der Erkrankung, also das progressionsfreie Überleben, und auch die Lebenszeit der Patienten verlängern. Diese kürzlich im New England Journal of Medicine veröffentlichten Ergebnisse werden voraussichtlich zur Zulassung dieser neuen Therapie führen. „Die Ergebnisse sind ein Meilenstein für die Prostatakrebstherapie“, so Prof. Ken Herrmann, Direktor der Klinik für Nuklearmedizin.
177Lu-PSMA ist ein niedermolekularer Inhibitor, der an das prostataspezifische Membranantigen (PSMA) bindet und eine gezielte Betabestrahlung des Tumors ermöglicht. Kandidaten für die gezielte 177Lu-PSMA-Therapie werden in der Regel mit einem PSMA-PET-Scan untersucht . Bei dieser neuen Technik kommt die Positronen-Emissions-Tomographie in Verbindung mit einem PET-sensitiven Medikament zum Einsatz, um Prostatakrebs im ganzen Körper zu erkennen und die PSMA-Expression in den Tumoren zu überprüfen.
In Lancet Oncology berichten Forscher aus sechs Einrichtungen, darunter auch das Universitätsklinikum Essen, über ein neues Prognoseinstrument, sogenannte Nomogramme, mit deren Hilfe die individuelle Erfolgswahrscheinlichkeit einer 177Lu-PSMA Behandlung berechnet werden kann. „Diese Berechnungen werden dazu beitragen, die am besten geeigneten Patienten für die 177Lu-PSMA-Therapie zu identifizieren", so Prof. Wolfgang Fendler, Leitender Oberarzt in der Klinik für Nuklearmedizin. „So sprechen Patienten mit einer höheren PSMA-Expression des Tumors mit größerer Wahrscheinlichkeit auf 177Lu-PSMA an, was sich durch eine längere Lebenszeit des Patienten und längere Dauer der Kontrolle seiner Krankheit zeigt.“

Link zu den Originalveröffentlichungen:
Lutetium-177–PSMA-617 for Metastatic Castration-Resistant Prostate Cancer
Nomograms to predict outcomes after 177Lu-PSMA therapy in men with metastatic castration-resistant prostate cancer: an international, multicentre, retrospective study
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Abstimmung über die Kalendermotive für 2022 https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1237 1237 Mon, 16 Aug 2021 11:24:10 +0200 Motiviert durch dieses Ergebnis möchten wir Ihnen und Euch gerne erneut die Möglichkeit bieten, uns bei der Auswahl der Kalendermotive für den "Life Beyond Vision Kalender 2022" zu unterstützen. Die nachfolgende Abstimmung zur Ermittlung der schönsten Beiträge wird bis zum 27.08.2021 freigeschaltet sein. Uns haben dieses Jahr zahlreiche Beiträge erreicht und wir finden, dass es darunter einige spannende Kandidaten gibt. Wir sind sehr gespannt, welche Beiträge es in die Print-Ausgabe des Kalenders schaffen werden.

Hier geht es zur Abstimmung:
https://www.uni-due.de/imces/kalendervoting2021.php


Vote for the Calendar Motifs 2022
Last year, for the first time, we put the selection of motifs for the "Life Beyond Vision" calendar in the hands of all employees of the UDE and the UKE, and we think that this was a complete success. The participation in the voting was much higher than we had hoped for and we also received a lot of support for this decision afterwards.

Motivated by this result, we would like to offer you again the opportunity to support us in selecting the calendar motifs for the "Life Beyond Vision Calendar 2022". The following voting to determine the most beautiful contributions will be unlocked until 27.08.2021. We have received numerous entries this year and we think there are some exciting candidates among them. We are very excited to see which contributions will make it into the print edition of the calendar.

Vote here:
https://www.uni-due.de/imces/kalendervoting2021_e.php

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Mechanismus der Herzschädigung durch Immuntherapie entschlüsselt https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1236 1236 Mon, 16 Aug 2021 09:54:31 +0200 Moderne Krebstherapien, wie die Immuncheckpoint-Inhibitortherapie, können zu erheblichen Nebenwirkungen am Herzen führen. Einem Team der Klinik für Kardiologie und Angiologie unter Leitung von Prof. Dr. Tienush Rassaf ist es in Zusammenarbeit mit der Klinik für Dermatologie (Prof. Dr. Schadendorf) gelungen, spezifische Veränderungen am Herzen zu identifizieren, die zur Entwicklung von schweren Komplikationen führen können. Die gewonnenen Daten konnten die Forscher als Basis für die Entwicklung einer neuartigen experimentellen Therapie nutzen, die Patienten vor der Entstehung von Nebenwirkungen am Herzen schützen soll.


Dr. Lars Michel, Assistenzarzt und wissenschaftlicher Mitarbeiter der Klinik für Kardiologie und Angiologie (Arbeitsgruppe Prof. Dr. Totzeck), konnte durch eine IFORES Forschungsförderung der Medizinischen Fakultät das translationale Forschungsprojekt erfolgreich umsetzen. Die Ergebnisse wurden nun im sehr renommierten European Heart Journal publiziert. „Ich freue mich, dass wir mit unseren Daten das Verständnis der Entwicklung von Nebenwirkungen am Herzen verbessern konnten und hoffe, dass dies letztendlich zu einer besseren Behandlung von betroffenen Patienten beiträgt“, so Prof. Dr. Rassaf.

Link zur Originalveröffentlichung: Targeting early stages of cardiotoxicity from anti-PD1 immune checkpoint inhibitor therapy ]]>
Bundesministerium für Gesundheit fördert COVID-19 Verbundprojekt „Molecular Health“ https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1234 1234 Mon, 09 Aug 2021 10:22:35 +0200 Die stetige Verbesserung der Versorgung von COVID-19 Patient:innen stehen im Vordergrund des gemeinsamen Verbundprojektes zwischen Ärzt:innen des Universitätsklinikums Essen, Wissenschaftler:innen der Medizinischen Fakultät und der Firma Molecular Health. Das Projekt wird am Standort Essen durch Prof. Dr. Oliver Witzke, Direktor der Klinik für Infektiologie und des Westdeutschen Zentrums für Infektiologie, und PD Dr. Adalbert Krawczyk, Leiter des Infektiologischen Forschungslabors, geleitet. „Hier geht es nicht nur um Forschungsförderung, sondern um die Förderung der Zukunft der Medizin – mit dieser Perspektive bietet das Verbundprojekt der Universitätsmedizin Essen, der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen und Molecular Health eine langfristige Investition in die Gesundheitsversorgung“, kommentiert Nick Schneider, Sprecher des Bundesministeriums für Gesundheit.
COVID-19 ist eine vielgestaltige systemische Erkrankung, die sich in verschiedensten klinischen Phänotypen manifestiert, diverse Organe befällt und sich von einer milden Symptomatik bis zu hin zu einer kritischen Erkrankung entwickeln kann. „Es ist wichtig, die Erkrankung grundlagenwissenschaftlich zu verstehen und dieses Wissen mit dem klinischen Verlauf zu verknüpfen, um so ein ganzheitliches Krankheitsverständnis der komplexen Pathogenese zu erlangen“, sagt Prof. Dr. Jan Buer, Dekan der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen. „Das wird neue Ansätze in der Diagnostik und der Therapie der Patient:innen ermöglichen.“

„Auf Basis unserer kuratierten Wissensdatenbank („DATAOME“) haben wir ein erweitertes COVID-19-Krankheitsmodell („MH Corona Explorer“) entwickelt, das die unterschiedlichen Symptome der Erkrankung mit deren molekularen Abläufen vernetzt und darstellt. Wir freuen uns, dieses innovative Verbundprojekt gemeinsam mit den Expert:innen und dem klinischen Know-How der Universitätsmedizin Essen jetzt in die Umsetzung zu bringen“, erklärt Dr. Anna Laib, Head of Medical Affairs und Projektleiterin der Kooperation vonseiten Molecular Health.

„Ich freue mich außerordentlich über die vom Bundesgesundheitsministerium unterstützte Kooperation unserer Infektiologie und Intensivmedizin mit Molecular Health, über die wir nicht nur versuchen, auf Grundlage moderner digitaler Technologien COVID-19 Patient:innen individualisierter zu helfen, sondern Modelle ebenso für andere Krankheitsbilder zu entwickeln“, sagt Prof. Dr. Jochen A. Werner, Ärztlicher Direktor und Vorstandsvorsitzender der Universitätsmedizin Essen.
In den kommenden 10 Monaten arbeiten Ärzt:innen und Wissenschaftler:innen aus sechs Kliniken und Instituten am Standort Essen gemeinsam mit Kolleg:innen aus dem lokalen Datenintegrationszentrum und Molecular Health an der Aufklärung des COVID-19 Krankheitsmodells (Corona-Explorer).

„Der In-silico-Ansatz des MH Corona Explorers als browserbasierte Anwendung stützt sich innerhalb der Datenbank von Molecular Health auf weltweit publiziertes biomedizinisches Wissen“, sagt Dr. Friedrich von Bohlen, Chief Executive Officer von Molecular Health. „Mithilfe dieses digitalen Wissens-Modells werden die verschiedenen klinisch-molekularen Merkmale von COVID-19 identifiziert und in ihrer Wirkweise erklärbar gemacht. Diese Vorgehensweise erlaubt neben dem Verständnis der Vielfalt an Symptomen auch Erklärungen für den Langzeitverlauf der Krankheit und generiert gleichzeitig sowohl direkte Hilfestellung für neue Behandlungsansätze als auch Hypothesen für zukünftige Therapieansätze.“ Und weiter: „Mit dem innovativen Verbundprojekt von Molecular Health und der Universitätsmedizin Essen möchten wir den Fortschritt der medizinischen COVID-19-Forschung in hohem Tempo vorantreiben. Das molekulare Wissen mit den klinischen Erfahrungen und Daten zu verbinden und somit ein neuartiges umfassendes Verständnis zu schaffen, kann daher nicht nur COVID-19-Patient:innen zugutekommen, sondern auch einen Innovationsschub für weitere Felder der Medizin leisten. Wir freuen uns, Hand in Hand mit diesem forschungsstarken Partner an dieser Entwicklung zu arbeiten!“

Durch die Verknüpfung molekularer und klinischer Evidenz mit umfangreichen Real-World-Daten soll ein entscheidender Mehrwert bei der Diagnose und Therapie von COVID-19-Patient:innen in der Klinik generieren werden. Darüber hinaus könnte dieser Ansatz als Modell dienen, um zum einen COVID-19-Patient:innen ursächlicher zu helfen, sowie um in zukünftigen Pandemien schneller pathophysiologisch relevante Therapieansätze zu definieren und im klinischen Alltag zu testen.
Die Relevanz des Projekts unterstreicht PD Dr. Adalbert Krawczyk: „Wir verfügen nicht nur über einen umfangreichen klinischen Datensatz von COVID-19-Patient:innen, sondern auch über einen großen Bioprobensatz zur Kontrolle möglicher Biomarker – diese möchten wir für die frühe und zuverlässige Risikoeinschätzung von COVID-19-Betroffenen erfassen, um sie prädiktiv oder prognostisch einsetzen zu können.“

Prof. Dr. med. Oliver Witzke blickt dem gemeinsamen Projekt ebenfalls gespannt entgegen: „Durch die Kooperation kann unser klinisches Wissen aus der Praxis zusammen mit dem tiefgehenden COVID-19-Krankheitsmodell von Molecular Health direkt für Ärzt:innen bei der Patient:innenversorgung nutzbar gemacht werden. Perspektivisch hoffen wir, durch die Vernetzung von Informationen zu neuen Virusvarianten und sich entsprechend ändernden Krankheitsverläufen stets am Puls der Pandemie bleiben zu können: Entstehende anpassbare Behandlungsstrategien könnten als Schlüsselfunktion in der Versorgung dienen und so einen Beitrag zum Management dieser Pandemie leisten.“ Erste Ergebnisse des Modellprojekts sollen im Rahmen eines Workshops im kommenden November vorgestellt werden. „Wir bieten in Essen nicht nur medizinische, klinische und wissenschaftliche Exzellenz. Wir haben in der UME deutschlandweit mit die meisten Covid-19-Patienten betreut und entsprechende Expertise“, betont Prof. Witzke außerdem.
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Modellprojekt untersucht Luftqualität im Fitnessstudio https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1233 1233 Fri, 06 Aug 2021 09:52:58 +0200 Die Stadt Essen und der Fitnessbetreiber FitX zeigen unter wissenschaftlicher Begleitung des Instituts für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie (IMIBE) der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen und des Universitätsklinikums Essen, dass bei einer angepassten Steuerung der Lüftungsanlagen und unter verantwortungsvollen Hygieneauflagen ein sicherer Betrieb von Fitnessstudios möglich ist.





Link zum Abschlussbericht des IMIBE: https://www.imibe.de/institut/aktuelleForschung/index.php

Link zur Pressemitteilung der Stadt Essen und FitX:
https://www.essen.de/meldungen/pressemeldung_1429224.de.html ]]>
Behandlung von PCOS: Licogliflozin verringert Androgenüberschuss https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1232 1232 Wed, 04 Aug 2021 10:03:33 +0200 Das polyzystische Ovarsyndrom (PCOS) ist eine Hormonstörung, von der rund 15% der Frauen betroffen sind. Sie produzieren zu viele männliche Hormone, sogenannte Androgene. Das wirkt sich stark auf die Lebensqualität und die Fruchtbarkeit aus: der Androgenüberschuss führt zu vermehrter Körperbehaarung und Akne und lässt den Eisprung ausbleiben. Ein Forschungsteam der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen und des Universitätsklinikums Essen hat nun in einer deutsch-amerikanischen Kurzzeitstudie die Wirkung des Medikament Licogliflozin untersucht und sehen darin einen vielversprechenden Ansatz, um PCOS zukünftig besser behandeln zu können.
„Licogliflozin gehört zu einer Wirkstoffgruppe, die bei Diabetes und Übergewicht zum Einsatz kommt“, so PD Dr. Susanne Reger-Tan, Erstautorin der kürzlich im Journal „Diabetes, Obesity and Metabolism“ veröffentlichten Studie und Leiterin des Diabeteszentrums in der Klinik für Endokrinologie und Stoffwechselerkrankungen. „Da es auch bei PCOS zu einer Insulinresistenz kommt, ähnlich wie bei Diabetes, haben wir diesen medikamentösen Ansatz gewählt.“
Patientinnen mit stark ausgeprägtem PCOS erhielten über einen Zeitraum von zwei Wochen dreimal täglich 50 mg Licogliflozin oder ein Placebo. Licogliflozin hemmt gleich zwei Natrium-Glucose-Transporter und wirkt darüber regulierend auf den Blutzucker. „Wir konnten beobachten, dass der Blutzucker- und Insulinspiegel sinkt und sich als Folge dessen auch der Androgenüberschuss verringert“, fasst Reger-Tan die Ergebnisse der Studie zusammen. Insgesamt wurden 29 Probandinnen untersucht – die Daten von gleich neun Patientinnen konnten jedoch nicht berücksichtig werden. Was zunächst bedauerlich klingt, ist vermutlich aber ein großer Erfolg. „Ihre Daten konnten u.a. nicht ausgewertet werden, weil ein Teil dieser Probandinnen einen Eisprung hatte“, so Reger-Tan. „Das wäre ein toller Behandlungserfolg für die betroffenen Frauen.“
Das Team möchte nun in einer größeren und länger angelegten Studie das volle Potential der Behandlung mit Licogliflozin untersuchen. Die Studie wurde von Novartis finanziell unterstützt.

Link zur Originalveröffentlichung:
Licogliflozin versus placebo in women with polycystic ovary syndrome: A randomized, double-blind, phase 2 trial



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Wie beeinflussen Schilddrüsenhormone die Bildung von Nervenzellen? https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1231 1231 Wed, 04 Aug 2021 09:01:58 +0200 Forschende an der Klinik für Endokrinologie der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen konnten erstmals zeigen, wie komplex die Aufnahme von Schilddrüsenhormonen und die Entwicklung bestimmter Nervenzellen miteinander verwoben sind. Neben neuen Grundlagenerkenntnissen liefert ihre Studie Ansatzpunkte, um die Entwicklung dieser Nervenzellen bei bestimmten Erkrankungen zu verbessern. Die Ergebnisse wurden jüngst in der renommierten Fachzeitschrift „Cerebral Cortex“ veröffentlicht.
Dass Schilddrüsenhormone für die Entwicklung des Gehirns essenziell sind, war schon lange bekannt. Insbesondere sogenannte inhibitorische GABAerge Interneurone, eine Klasse von Nervenzellen, die die Aktivität anderer Neuronen hemmen und somit eine Übererregung des Gehirns verhindern, sind in ihrer Entstehung auf Schilddrüsenhormone angewiesen. Eine Unterfunktion der Schilddrüse schlägt sich in einer gestörten Entwicklung dieser GABAergen Neurone nieder. Ein Beispiel dafür ist im Allan-Herndon-Dudley-Syndrom zu beobachten, bei dem die Aufnahme von Schilddrüsenhormonen ins Gehirn aufgrund von Mutationen in einem spezifischen Transportprotein stark reduziert ist.
Ein internationales Forschungsteam um Dr. Steffen Mayerl und Prof. Heike Heuer aus der Klinik für Endokrinologie, Diabetologie und Stoffwechsel des Universitätsklinikums Essen hat die genaue Bedeutung von Schilddrüsenhormon-Transportern für GABAerge Neurone genauer untersucht. Dazu verfolgten sie die Entstehung und Reifung GABAerger Neurone während mehrerer Entwicklungsstadien. Die Forschenden konnten nachweisen, dass Schilddrüsenhormon-Transporter sowohl in neuronalen Vorläuferzellen, in reifen Neuronen als auch in nicht-neuronalen Zellen vorhanden sein müssen, damit sich GABAerge Interneurone ungestört entwickeln können. „Das Verständnis dieser Komplexität wird uns helfen, bessere Behandlungsstrategien z.B. für das Allan-Herndon-Dudley-Syndrom zu entwickeln“, erklärt Mayerl.
Dr. Mayerl wurde kürzlich als Nachwuchsgruppenleiter mit einem eigenen Projekt in den Sonderforschungsbereich SFB/TRR296 „LOCOTACT“ der Universität Duisburg-Essen aufgenommen. Er untersucht dort den Zusammenhang zwischen Schilddrüsenhormon-Transport und epileptischen Anfällen im Allan-Herndon-Dudley-Syndrom. „Wir vermuten, dass auch hier Veränderungen in GABAergen Neuronen eine zentrale Rolle spielen“, erläutert Mayerl, der seit 2017 von der Deutschen Forschungsgemeinschaft gefördert wird.

Link zur Originalveröffentlichung: Thyroid Hormone Transporter Deficiency in Mice Impacts Multiple Stages of GABAergic Interneuron Development
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Dr. Andreas Thieme für Global Young Faculty ausgewählt https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1230 1230 Mon, 02 Aug 2021 10:39:26 +0200 ]]> Virtual Reality-App gegen die Angst: Mit dem Pinguin in die Röhre https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1229 1229 Mon, 02 Aug 2021 09:18:53 +0200 „Du hörst die Geräusche, aber sie machen dir gar nichts aus“: Im Rollenspiel bereitet der „Pingunauten Trainer“ seit 2019 Kinder auf die Untersuchung im Magnetresonanztomographen (MRT) vor. Entwickelt wurde die App unter der Leitung der Universität Duisburg-Essen und des Universitätsklinikums Essen. Für viele Smartphones ist sie bereits kostenlos herunterzuladen. Mit einer Förderung über rund 100.000 Euro soll der Trainer auf mehr Betriebssysteme ausgeweitet werden und in weiteren Sprachen erscheinen. Maßgeblich beteiligt ist ein Start-Up – gegründet von Alumni der UDE.
Eine Untersuchung im MRT ohne Angst und ohne Narkose. Das ist das Ziel der App, in der Pinguine spielerisch auf „die Röhre“ vorbereiten. Dabei wird das Smartphone zur 3D-Brille – die Bastelanleitung lässt sich ebenfalls bald herunterladen. So ausgestattet können sich Kinder in einen virtuellen MRT legen und üben, trotz der dröhnenden Klopfgeräusche ruhig liegenzubleiben. Entwickelt wurde die Virtual Reality-Anwendung von einem interdisziplinären Team der UDE, des UK Essen sowie Unternehmen der Medizintechnik und Kreativbranche.

Eine einjährige Studie am UK Essen und in den Kinderkliniken Amsterdamer Straße in Köln bescheinigt der App Erfolg. „Nicht nur gehen die Kinder ruhiger in die Untersuchung, sie arbeiten auch besser mit“, erklärt Dr. med. Oliver Basu vom Zentrum für Kinder- und Jugendmedizin des UK Essen.

Jetzt geht das Projekt „Furchtlos im MRT“ in die zweite Phase, in der es für drei Jahre von der US-amerikanischen Stiftung „Child’s Play“ mit 117.000 US-Dollar (rund 100.000 Euro) gefördert wird. „Eine deutsche und englische Version gibt es bereits, nun arbeiten wir an französischen und spanischen Varianten“, erklärt Stefan Liszio vom Lehrstuhl für Medieninformatik/Entertainment Computing. Er leitet das Projekt gemeinsam mit Basu.

Darüber hinaus will das Entwickler-Team den Trainer auf weitere Betriebssysteme ausweiten, bisher gibt es ihn nur für Android. Die technische Umsetzung übernimmt „the nix company“, ein junges Startup-Unternehmen zweier ehemaliger UDE-Studenten, die von Anfang an die Pingunauten mitentwickelt haben.

Die Pingunauten-App ist nominiert für den MSD Gesundheitspreis 2021. Die Online-Abstimmung startet am 30. Juli. Mehr unter: https://msd-gesundheitspreis.de/projekt/furchtlos-im-mrt/

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MERCUR fördert Verbund NeuroMind: Erinnern und erwarten https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1228 1228 Tue, 27 Jul 2021 18:02:31 +0200 Wozu haben wir ein Gedächtnis? Nicht nur, um in Erinnerungen an Vergangenes zu schwelgen. Unser Gehirn passt sich nämlich auch neuen Begebenheiten an und bildet aus gemachten Erfahrungen Erwartungen an das, was künftig passieren wird. Diese neue Sicht auf das Gedächtnis wirft viele Forschungsfragen auf. Ihnen widmet sich das Forschungskonsortium NeuroMind der Universität Duisburg-Essen (UDE) und der Ruhr-Universität Bochum (RUB). Das Mercator Research Center Ruhr (MERCUR) fördert das Vorhaben ab Januar 2022 für fünf Jahre mit rund zwei Millionen Euro.
NeuroMind bündelt eine Vielzahl an interdisziplinären Verbünden an UDE und RUB. Insgesamt sind 56 Forschende beteiligt, dazu kommen Partner aus den USA, den Niederlanden und Australien. Neben dem Bochumer Biopsychologen Prof. Dr. Onur Güntürkün (Sprecher) bringen sich ganz wesentlich UDE-Professorin Dr. Ulrike Bingel (Medizinische Fakultät, Neurologie) sowie UDE-Professor Dr. Matthias Brand (Allgemeine Psychologie: Kognition) mit ihren Arbeitsgruppen ein.
Erwartungen, sagen beide, spielen nicht nur in unserem Alltag eine große Rolle, sondern auch im klinischen Kontext. „Geht jemand davon aus, dass eine medizinische Behandlung zum Erfolg führen wird, ist die Wahrscheinlichkeit sehr viel größer, dass sie es auch tut. Ganz anders, wenn die Erwartung negativ ist“, betont Prof. Bingel. Sie leitet an der UDE einen von der DFG geförderten TRR/Sonderforschungsbereich zum Thema „Treatment Expectation“.
„Die Veränderungen von Erwartungen sind auch bei psychischen Störungen ein wichtiger Faktor“, sagt Prof. Brand. Er leitet eine DFG-Forschungsgruppe, in der Online-Verhaltenssüchte untersucht werden. „Deswegen wollen wir durch den Einsatz moderner Methoden die neurobiologischen Grundlagen von Erwartungsveränderungen und deren Wechselwirkungen mit physiologischen Vorgängen, wie z.B. Stressreaktionen, besser verstehen“.
Bingel wie Brand freuen sich sehr über die MERCUR-Förderung: „Dadurch kann die bestehende hervorragende Zusammenarbeit mit den Bochumer Kolleg:innen noch weiter ausgebaut werden.“

Mehr zu NeuroMind:
Erinnern, um die Zukunft vorherzusagen
Ansprechpartnerin: Prof. Dr. Ulrike Bingel

Unter den insgesamt sechs von MERCUR bewilligten Projekten sind zwei weitere, bei denen UDE und RUB kooperieren:
*„Laminare Ultrahochfeldbildgebung im menschlichen Hippocampus“ (Prof. Dr. David G. Norris vom Erwin L. Hahn-Institut)
*„Designer-Materialien für nachhaltige elektrokatalytische Hydrierungsreaktionen (KataSign)“ (Prof. Dr. Doris Seget, NanoEneergieTechnikZentrum NETZ).
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Was hilft gegen Herzschmerz? https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1227 1227 Tue, 20 Jul 2021 08:58:29 +0200 Etwa fünfeinhalb Millionen Menschen leiden hierzulande an der Koronaren Herzkrankheit, kurz KHK. Durch die Verengung der Herzkranzgefäße kommt es zu Durchblutungsstörungen, der Herzmuskel wird nicht mehr ausreichend mit Sauerstoff versorgt. Die Folge: Brustenge und brennende Schmerzen, vor allem bei Belastung - Angina Pectoris.
Prof. Dr. Christoph Maack, Sprecher des Deutschen Zentrums für Herzinsuffizienz Würzburg (DZHI), hat gemeinsam mit dem Mediziner Dr. Edoardo Bertero, dem Pathophysiologen Prof. Dr. Dr. h.c. Gerd Heusch vom Universitätsklinikum Essen und dem Kardiologen Prof. Dr. Thomas Münzel von der Johannes-Gutenberg-Universität Mainz die derzeitigen medikamentösen Angina-Therapien unter die Lupe genommen. Ergebnis: Kein Medikament verlängert das Leben, und keines ist dem anderen wirklich überlegen. Wer jedoch Medikamente personalisiert verschreibt, der kann zumindest die Lebensqualität seiner Patient:innen deutlich verbessern.
Mit dem von den Kardiologen und Wissenschaftlern entwickelten Kompass haben Mediziner:innen nun eine schnelle Entscheidungshilfe an der Hand, Details zu den Mechanismen können Interessierte in der Fachzeitschrift Nature Reviews Cardiology nachlesen.
Link zur Originalveröffentlichung: A pathophysiological compass to personalize antianginal drug treatment

Link zur Pressemeldung des DZHI: Was hilft gegen Herzschmerz? In einer Übersichtsarbeit im Nature Reviews haben Wissenschaftler aus Würzburg, Essen und Mainz Therapien bei Angina Pectoris unter die Lupe genommen ]]>
Schlaganfallforschung ohne Tierversuche: „Mini-brains“ statt Mausmodell https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1226 1226 Tue, 20 Jul 2021 07:11:19 +0200 Erforscht man Schäden durch Schlaganfälle, kommt man nicht um sie herum: Mäuse. An ihren Hirnen werden Gefäßverschlüsse und deren Folgen simuliert – bis jetzt: Die Zukunft könnte „mini-brains“ aus dem Labor gehören. Mit ihnen will ein Forscherteam aus der Medizin und der Chemie der Universität Duisburg-Essen (UDE) neue Methoden in der Schlaganfallforschung ohne Tierversuche etablieren. Das Bundesforschungsministerium (BMBF) fördert das kürzlich gestartete Projekt mit 750.000 Euro.
Dabei dreht sich die nächsten drei Jahre alles um 3D-Organoide im in vitro-Verfahren. Die im Labor hergestellten Zellstrukturen, die Organen ähneln und Gewebe für Untersuchungen liefern, sind keine neue Erfindung der UDE-Forschenden. „Aber wir übertragen erstmals diese Methode auf die Schlaganfallforschung“, so Prof. Dr. Matthias Epple aus der Anorganischen Chemie. Gemeinsam mit seiner Mitarbeiterin, Dr. Viktoriya Sokolova, und seinen Kollegen aus dem Universitätsklinikum Essen, Biologe Prof. Bernd Giebel (Institut für Transfusionsmedizin) und Mediziner Prof. Dirk M. Hermann (Lehrstuhl für vaskuläre Neurologie, Demenz und Altersforschung), will Epple das tierlose Modell optimieren und validieren. So soll es möglichst schnell Eingang in die Forschung finden. „Wenn wir das schaffen, braucht die Forschung pro Jahr bis zu 20.000 Mäuse weniger “, schätzt Prof. Hermann. Ein guter Anfang, werden doch weltweit jährlich mehr als 200.000 Mäuse für die Schlaganfallforschung eingesetzt.
Mehrere Jahre haben die drei Wissenschaftler mit ihren Teams das Projekt vorbereitet, interdisziplinär zusammengearbeitet haben sie vorher schon. Nun geht es ans Praktische: Drei bis sechs verschiedene Zelltypen kultiviert das Team im Labor. An den „mini-brains“ wird dann getestet, welche Wirkstoffe die Blut-Hirn-Schranke passieren und wie sie sich auswirken, darunter auch extrazelluläre Vesikel und ultrakleine Nanopartikel mit verschiedener Größe und Ladung. "Diese Wirkstoffforschung ist ein wichtiger Schritt bei der Entwicklung neuer Medikamente, sie wird uns bei der Entwicklung einer möglichen Schlaganfall-Therapie helfen“, erklärt Prof. Giebel.
Das BMBF treibt mit seiner Förderung bewusst die Alternativmethoden-Forschung voran. Ist das UDE-Team erfolgreich, gibt es zum Projektabschluss nicht nur eine Publikation, sondern auch einen Workshop und einen YouTube-Kanal, um die neuen Ansätze in der Schlaganfallforschung ohne Tiere bekannter zu machen.
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Essen als Rekrutierungszentrum an internationalem Forschungsprojekt zu Ultrahochfeld-MRT beteiligt https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1225 1225 Mon, 12 Jul 2021 14:56:24 +0200 Die Arbeitsgruppe „Experimentelle Neurologie“ von Prof. Dr. Dagmar Timmann ist eines der Rekrutierungszentren für ein internationales Forschungsprojekt zu Ultrahochfeld-MRT. Das von Prof. Tony Stöcker am Deutschen Zentrum für Neurodegenerative Erkrankungen (DZNE) in Bonn koordinierte Projekt "Spinocerebellar ataxias: Advanced imaging with ultra-high field MRI (SCAIFIELD)" ist auf drei Jahre angelegt und wird im Rahmen des "EU Joint Program - Neurodegenerative Disease Research (JPND)" mit insgesamt rund 1,4 Millionen Euro gefördert. Die deutschen Projektbeiträge werden dabei vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) finanziert.

Ziel des Projekts ist es, die Anwendung von Ultrahochfeld-MRT zur Darstellung des Kleinhirns und seiner Strukturen, und damit zum Nachweis von pathologischen Veränderungen bei den spinozerebellären Ataxien zu optimieren. Spinozerebelläre Ataxien (SCA) sind eine Gruppe seltener neurologischer Erbkrankheiten, die Gleichgewichtssinn, Bewegungskoordination und Sprache beeinträchtigen. Bei Betroffenen treten Hirnveränderungen auf, die vorwiegend im Kleinhirn und Hirnstamm zu finden sind. Der am Erwin L. Hahn Institut neu installierte Ultrahochfeld-Magnetresonanztomograph der Firma Siemens Healthcare (MAGNETOM Terra) mit einer Magnetfeldstärke von 7 Tesla bietet optimale Möglichkeiten, um diese Veränderungen sichtbar zu machen.
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Große internationale Genomanalyse enthüllt COVID-19-Risikofaktoren https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1224 1224 Thu, 08 Jul 2021 18:39:06 +0200 Im Rahmen einer großen internationalen Studie, an der auch Forschende der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen und des Universitätsklinikums Essen beteiligt sind, wurden mehrere genetische Marker entdeckt, die mit der SARS-CoV-2-Infektion und dem Schweregrad von COVID-19 in Verbindung stehen. Die Forschenden haben fast 50.000 Personen mit COVID-19-Erkrankung und zwei Millionen nicht-infizierte Kontrollpersonen untersucht. Ihre Ergebnisse wurden im renommierten Fachmagazin „Nature“ veröffentlicht. Die Forschungsarbeiten in Essen wurden durch die Stiftung Universitätsmedizin Essen unterstützt.




„Wir zeigen 13 Stellen, sogenannte Loci, im menschlichen Genom, die mit einer Infektion oder dem Schweregrad einer COVID-19 Erkrankung assoziiert sind“, erklärt Prof. Dr. Anke Hinney, Professorin für Molekulargenetik am LVR-Klinikum der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen. Die Studie zeigt auch, dass Rauchen und ein höheres Körpergewicht den Krankheitsverlauf beeinflussen.
Einen Locus heben die Autor:innen der Studie besonders hervor. Er liegt in der Nähe des FOXP4-Gens, das mit Lungenkrebs in Verbindung gebracht wird. Diese FOXP4-Variante, die mit schwerem COVID-19 assoziiert ist, erhöht die Expression des Gens. Andere Loci, die mit schwerem COVID-19 assoziiert sind, umfassen DPP9, ein Gen, das ebenfalls an Lungenkrebs und Lungenfibrose beteiligt ist, und TYK2, ein Gen, das bei einigen Autoimmunerkrankungen eine Rolle spielt. „Wir hoffen, hier einige Ansätze für weitere Behandlungsstrategien gefunden zu haben“, so Prof. Dr. Oliver Witzke, Direktor der Klinik für Infektiologie am Universitätsklinikum Essen. „Denn auch wenn Impfungen einen guten Schutz gegen die Infektion bieten, gibt es noch erheblichen Spielraum für Verbesserungen bei der COVID-19-Behandlung“, erklären Prof. Dr. Marc Berger und Prof. Dr. Thorsten Brenner, Direktor der Klinik für Anästhesiologie und Intensivmedizin.
Da dem Konsortium weltweite Daten zur Verfügung standen, konnten statistisch robuste Analysen viel schneller und aus einer größeren Vielfalt an Populationen erstellt werden, als es einzelnen Forschungsgruppen möglich gewesen wäre. Von den 13 Loci, die das Team bisher identifiziert hat, wiesen zwei bei Patient:innen ostasiatischer oder südasiatischer Abstammung eine höhere Häufigkeit auf als bei jenen europäischer Abstammung. „Das unterstreicht die Bedeutung der Vielfalt in genetischen Datensätzen“, betonen die Autor:innen der Studie, die sich gezielt bemüht haben, Populationen auf der ganzen Welt einzubeziehen.
Initiiert wurde die aktuelle Studie durch die COVID-19 Host Genomics Initiative, die im März 2020 von Andrea Ganna, Gruppenleiterin am Institute for Molecular Medicine Finland (FIMM) der Universität Helsinki, und Mark Daly, Direktor des FIMM und Institutsmitglied am Broad Institute of MIT and Harvard, gegründet wurde. Die Initiative hat sich zu einer der umfangreichsten Kooperationen in der Humangenetik entwickelt und umfasst derzeit mehr als 3.300 Autor:innen und 61 Studien aus 25 Ländern.

Link zur Originalveröffentlichung:
The COVID-19 Host Genetics Initiative. Mapping the human genetic architecture of COVID-19. Nature. Online July 8, 2021

Weitere Informationen:
Pressemitteilung des FIMM und Broad Institute: Large genomic analysis highlights COVID-19 risk factors ]]>
Schlechte Versorgung von Patient:innen mit peripherer arterieller Verschlusskrankheit https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1223 1223 Thu, 08 Jul 2021 14:00:30 +0200 Verschlusskrankheit (PAVK) im ambulanten Sektor mangelhaft. Sie werden nicht entsprechend den
Leitlinien behandelt und nur selten durch Gefäßspezialisten versorgt. Dies zeigt eine Analyse der Klinik für Kardiologie und Angiologie am Universitätsklinikum Essen aller gesetzlich versicherten Patienten über einen Zeitraum von 2009 bis 2018. Das Forschungsteam der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen hat für diese Studie über 70 Millionen Patientendaten pro Jahr ausgewertet. Zusätzliche Analysen der Klinik fu?r Kardiologie des Universita?tsklinikums Mu?nster bestätigen die zu geringe Verschreibung von essenziellen Medikamenten. Die Deutsche Gesellschaft für Angiologie kritisiert diese unzureichende Versorgungsstruktur.

Zur Pressemitteilung der DGA: DGA kritisiert schlechte Versorgung von Patienten mit peripherer arterieller
Verschlusskrankheit (PAVK)
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Prof. Dr. Wolfgang Fendler gewinnt den EAU Prostate Cancer Research Award 2021 https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1222 1222 Thu, 08 Jul 2021 09:56:09 +0200 Für seine Studie "Prostate-Specific Membrane Antigen Ligand Positron Emission Tomography in Men with Nonmetastatic Castration-Resistant Prostate Cancer" wurde Prof. Dr. Wolfgang Fendler, Wissenschaftler an der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen und leitender Oberarzt in der Klinik für Nuklearmedizin nun mit dem EAU Prostate Cancer Research Award 2021 ausgezeichnet. Die European Association of Urology vergibt diesen Preis jedes Jahr für die beste veröffentlichte Arbeit über klinische oder experimentelle Studien auf dem Gebiet der Prostatakrebserkrankungen.


Die Ergebnisse der im September 2019 in Clinical Cancer Research veröffentlichten Studie könnten das sogenannte Staging, also die Kategorisierung der Tumorausdehnung, bei nicht-metastasiertem kastrationsresistentem Prostatakrebs (nmCRPC) drastisch verbessern. „Die Diagnostik von Prostatakrebserkrankungen hat sich durch die molekulare Bildgebung rapide verbessert", sagt Prof. Fendler, Leitender Oberarzt der Klinik für Nuklearmedizin. „Vor allem die Prostata-spezifische Membran-Antigen Positronen-Emissions-Tomographie (PSMA-PET) hat diese Entwicklung angeführt.“
Durch die Verwendung von PSMA-PET fanden Prof. Fendler und seine Kolleg:innen der UME (Hadaschik, Weber, Herrmann) und internationaler Kooperationspartner bei mehr als 50 % der 200 Patienten, die an der Studie teilnahmen, eine metastatische Erkrankung, während alle diese Patienten durch konventionelle Bildgebung als nicht-metastatisch eingestuft worden waren. ]]>
Neu an der Medizinischen Fakultät: Virologe Prof. Dr. Sebastian Voigt https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1221 1221 Wed, 07 Jul 2021 12:30:00 +0200 Infektionen mit Herpesviren verfolgen Betroffene ihr Leben lang. Der neue Virologie-Professor Dr. Sebastian Voigt an der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen (UDE) erforscht besonders einen Vertreter der Familie: den Cytomegalovirus. Zudem untersucht er am Universitätsklinikum Essen (UK Essen) den Pandemie-Virus SARS-CoV2.
Das Cytomegalovirus gibt es weltweit. In den Industrieländern sind etwa 50 bis 60 Prozent der Erwachsenen mit dem Virus infiziert. Übertragen wird es durch Speichel, Blut, Muttermilch oder Samenflüssigkeit. Eine Infektion ist aber auch durch Gewebetransplantate möglich.

Professor Voigt möchte mit seinem Team das Immunsystem gegen das Cytomegalovirus besser schützen: „Im Fokus unserer Arbeit steht die Manipulation des Immunsystems durch viral kodierte Botenstoffe. Dadurch werden Immunzellen in ihrer Aktivität beeinflusst.“ Er hofft, durch diese Studien die Abläufe des Immunsystems besser verstehen zu können.

Auch bei SARS-CoV-2, dem Erreger von COVID-19, beschäftigt sich der 53-Jährige mit der Reaktion des Abwehrsystems und charakterisiert dessen Immunantworten. Außerdem wird er am UK Essen die Diagnostik und Therapie viraler Infektionen bei Menschen unterstützen, deren körpereigene Abwehr aus medizinischen Gründen unterdrückt wird.

Nach einem Medizinstudium (1988-1995) an der Humboldt- und der Freien Universität Berlin arbeitete Sebastian Voigt von 1996 bis 1998 an zwei Kinderkliniken in der Hauptstadt und wurde 1997 promoviert. Von 1998 bis 2001 forschte er mit einem DFG-Stipendium in Immunologie und Virologie mit anschließendem Fellowship am Medical College of Wisconsin, Milwaukee, USA. Zurück in Deutschland machte er den Facharzt in Kinder- und Jugendmedizin und war bis 2005 an der Kinderklinik der Charité in der Stammzelltransplantation tätig. Dann erforschte er am Robert Koch-Institut Mechanismen, die das Virus nutzt, um dem Immunsystem zu entgehen (Immunevasion). 2010 habilitierte er sich in Experimenteller Virologie.

Prof. Dr. Sebastian Voigt

© UDE/Frank Preuß ]]>
Prof. Dr. Ralf Küppers erhält Günther Schellong Award https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1220 1220 Tue, 06 Jul 2021 08:59:50 +0200 Der Preis ist nach dem 2015 verstorbenen deutschen Kinderarzt Günther Schellong benannt, einem Wegweiser für die moderne pädiatrische Hämatologie und Onkologie sowie für die Erforschung und Behandlung des Hodgkin Lymphoms.
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Zuwachs im SFB/TRR 296 „LOCOTACT“ https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1219 1219 Tue, 06 Jul 2021 08:49:03 +0200 "LOCOTACT" hat jüngst Verstärkung bekommen. Dr. Steffen Mayerl, Nachwuchsgruppenleiter in der Klinik für Endokrinologie, Diabetologie und Stoffwechsel konnte mit seinem Forschungsvorhaben die Gutachter der DFG überzeugen und wurde im Juni auf dem Online-Retreat des SFB/TRR als neuer PI im Konsortium willkommen geheißen.
In seinem Projekt untersucht Dr. Mayerl mit seiner Arbeitsgruppe den Zusammenhang zwischen Schilddrüsenhormon-Transport und epileptischen Anfällen im Allan-Herndon-Dudley-Syndrom, einer schweren Form der psychomotorischen Retardierung. Der Forscher vermutet, dass neuronale Veränderungen im Hippokampus hierbei eine zentrale Rolle spielen. „Die Mitarbeit im SFB/TRR und die enge Verzahnung mit etablierten Kollegen ist eine große Chance für mich“ freut sich Dr. Mayerl. Zuspruch kommt dabei auch von der Sprecherin des SFB/TRR, der Essener Endokrinologin Prof. Dr. Dr. Dagmar Führer: „Wir freuen uns sehr für Steffen und werden ihn tatkräftig unterstützen“.

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Risiko für eine Sepsis: Welche Rolle spielt das Mikrobiom? https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1218 1218 Wed, 30 Jun 2021 08:35:32 +0200 Der menschliche Darm, aber auch die Lunge des Menschen ist von Bakterien besiedelt. Die Gene, Proteine und Stoffwechselprodukte dieser Bakterien, das sogenannten Mikrobiom, setzt sich individuell zusammen. Diese Unterschiede können Einfluss auf den Verlauf von Erkrankungen haben. Eine neue Nachwuchsgruppe unter der Leitung von Prof. Dr. Folker Meyer, Medizininformatiker an der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen, will diese Daten nun gezielt auswerten, um das Verständnis von Krankheiten wie der Sepsis zu verbessern. Die Gruppe am Universitätsklinikum Essen wird von der Medizininformatik-Initiative und Smart Medical Technology for Healthcare (SMITH) in den kommenden fünf Jahren mit 1, 2 Millionen Euro gefördert.


Bei der Sepsis oder einem septischen Schock kommt es zu einer starken Immunreaktion des Körpers, die meist durch einen bakteriellen Infekt ausgelöst wird. Lebensbedrohlich wird die Sepsis durch das Versagen mehrerer Organe. Weil ein Großteil der Sepsisfälle seinen Ursprung im Bauchraum oder der Lunge hat, interessieren die Forschenden vor allem die Bakterien in Magen, Darm und Atemwegen. Sie möchten klären, welche Veränderungen im Mikrobiom Krankheitsverläufe positiv oder negativ beeinflussen.
„Im Mikrobiom steckt ein großes Potenzial, das bisher kaum genutzt wird. Das wollen wir ändern - wir werden ausgewählte Mikrobiome sequenzieren und die Daten aus der klinischen Versorgung mithilfe von machine learning analysieren“, erklärt Prof. Dr. Meyer den Forschungsansatz der neuen Nachwuchsgruppe. „Unser Ziel ist es, auf Basis dieser Daten ein hohes Risiko für Sepsis frühzeitig vorherzusagen und die Behandlung zu optimieren. Wenn wir beispielsweise innerhalb weniger Stunden klären können, gegen welche Antibiotika bereits eine Resistenz vorliegt, können die behandelnden Ärzti:innen auf ein passendes Antibiotikum zurückgreifen und damit frühzeitig eine geeignete Therapie einleiten.“ ]]>
Blutstammzellen machen Hirntumoren aggressiver: Krebsstudie liefert Ansätze für neue Immuntherapien https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1217 1217 Fri, 25 Jun 2021 12:45:00 +0200 Forschende der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen (UDE) haben einen der aggressivsten Hirntumoren untersucht und dort erstmals Stammzellen des blutbildenden Systems entdeckt. Das Team des DKTK-Partnerstandorts Essen/Düsseldorf fand heraus, dass die Blutstammzellen in sog. Glioblastomen eine Teilung von Krebszellen fördern und die Immunabwehr gegen den Tumor unterdrücken. Ihre Entdeckung könnte helfen, dass wirksamere Immuntherapien gegen Hirntumoren entwickelt werden. Die Studie ist in Nature Communications publiziert. Das Vorhaben wurde von der Wilhelm Sander-Stiftung und der Deutschen Forschungsgemeinschaft gefördert.
Ein Glioblastom ist ein Hirntumor mit einem zumeist tödlichen Verlauf. Selbst bestmöglichen Behandlungen kann sich ein Glioblastom widersetzen. Auch Immuntherapien, die bei anderen Krebsarten Erfolge erzielen, schlagen nicht an. Die Ursachen sind bis heute nicht eindeutig geklärt.

Das Team um Krebsforscher Dr. Igor Cima und Prof. Dr. Björn Scheffler, DKTK-Professor für Translationale Onkologie am Westdeutschen Tumorzentrum (WTZ) des Universitätsklinikums Essen (UK Essen), untersuchte Proben von Glioblastomen und von gesundem Gehirngewebe. Zu ihrer Überraschung entdeckten sie in allen Proben von bösartigen Tumoren Stammzellen und Vorläuferzellen des blutbildenden Systems. In gesunden Gewebeproben war dieser Zelltyp nicht nachweisbar. Noch erstaunlicher war die Beobachtung, dass diese Blutstammzellen das Immunsystem unterdrücken und das Tumorwachstum befeuern.

Die Wissenschaftler:innen untersuchten mehrere hundert Gewebeproben von Glioblastom-Patient:innen. Ergebnis: Je mehr Blutstammzellen ein Tumor enthielt, desto mehr immunsuppressive Botenstoffe wurden ausgeschüttet, desto mehr immunbremsende Marker bildeten die Krebszellen – und desto geringer war das Gesamtüberleben der Betroffenen.

Zudem verglich das Team in Kooperation mit Prof. Dr. Ulrich Sure, Direktor der Klinik für Neurochirurgie am UK Essen, gesunde mit kranken Zellen. Durch die Sequenzierung der Genexpression von 660 individuellen Zellen aus vitalem Tumorgewebe konnten Profile erstellt und mit Zellen aus gesundem Knochenmark und Blut verglichen werden. Am Ende steht eine Analyse, die aufzeigt, wie tumorfördernde Zellpopulationen künftig unschädlich gemacht werden könnten.

Link zur Originalpublikation: http://www.nature.com/articles/s41467-021-23995-z
„Tumor-associated hematopoietic stem and progenitor cells positively linked to glioblastoma progression“

Zum Westdeutschen Tumorzentrum
Am Westdeutschen Tumorzentrum (WTZ) können Patient:innen neben einer bestmöglichen Diagnostik und Therapie zusätzlich davon profitieren, dass erfolgversprechende Ansätze aus der Laborforschung in innovativen klinischen Studien angewandt werden. Das WTZ Zentrum für Neuroonkologie vereint interdisziplinär mehr als 10 Kliniken und Institute der Universitätsmedizin Essen. Ansprechpartner sind Prof. Dr. Ulrich Sure (Direktor der Klinik für Neurochirurgie und Wirbelsäulenchirurgie), Prof. Dr. Martin Glas (Leiter der Abteilung Klinische Neuroonkologie der Klinik für Neurologie) und Prof. Dr. Björn Scheffler (Direktor der DKFZ-Abteilung für Translationale Neuroonkologie am WTZ).

Zum Deutschen Konsortium für Translationale Krebsforschung (DKTK)
Im DKTK verbindet sich das Deutsche Krebsforschungszentrum (DKFZ) in Heidelberg als Kernzentrum langfristig mit onkologisch besonders ausgewiesenen universitären Partnerstandorten in Deutschland. Das DKFZ ist mit mehr als 3.000 Mitarbeiter:innen die größte biomedizinische Forschungseinrichtung in Deutschland. Die Wissenschaftler:innen erforschen, wie Krebs entsteht, erfassen Risikofaktoren und suchen nach neuen Strategien, die verhindern, dass Menschen an Krebs erkranken. Sie entwickeln neue Methoden, mit denen Tumoren präziser diagnostiziert und Betroffene erfolgreicher behandelt werden können.

Zur Wilhelm Sander-Stiftung
Die Wilhelm Sander-Stiftung hat das Forschungsprojekt mit rund 191.000 Euro unterstützt.
Stiftungszweck ist die Förderung der medizinischen Forschung, insbesondere von Projekten im Rahmen der Krebsbekämpfung. Seit Gründung der Stiftung wurden insgesamt mehr als 250 Millionen Euro für die Forschungsförderung in Deutschland und der Schweiz ausbezahlt. Damit ist diese Stiftung eine der bedeutendsten privaten Forschungsstiftungen im deutschsprachigen Raum. Sie ging aus dem Nachlass des gleichnamigen Unternehmers hervor, der 1973 starb. Weitere Informationen, auch zur Beantragung von Fördergeldern, gibt es unter http://www.wilhelm-sander-stiftung.de. ]]>
Else Kröner Memorialstipendium für Essener Neuroonkologe: Bessere Tumor-Therapie dank künstlicher Intelligenz https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1216 1216 Wed, 23 Jun 2021 10:30:00 +0200 Mit Neuroonkologe Dr. Sied Kebir erhält ein Forscher der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen (UDE) eines von bundesweit sechs renommierten Else Kröner Memorialstipendien. Durch die Förderung kann sein Forschungsteam jetzt mit der Entwicklung eines komplexen Modells beginnen, mit dem die Therapie von besonders aggressiven Hirntumoren schneller und effizienter werden soll. Die Stipendien sind mit 230.000 Euro dotiert und werden jährlich von der Else Kröner-Fresenius-Stiftung vergeben.
Das Glioblastom gehört zu den bösartigsten Hirntumoren bei Erwachsenen. Ein großes Problem bei deren Behandlung: Die für den Beginn von Therapien notwendigen molekularen Diagnosen nehmen wertvolle Zeit in Anspruch. Genau dort setzt das Forschungsvorhaben von Stipendiat Dr. Sied Kebir an. „Durch den Einsatz von künstlicher Intelligenz möchten wir Betroffenen einen Zeitvorsprung verschaffen“, sagt Dr. Kebir, stellvertretender Leiter der Abteilung „Klinische Neuroonkologie“ an der Klinik für Neurologie am Universitätsklinikum Essen. „Wir haben in den vergangenen Jahren gelernt, dass in Gewebe, das zur mikroskopischen Diagnostik entnommen wird, weitaus mehr Informationen verankert sind als bislang mit herkömmlichen Methoden zu ermitteln möglich war.“

Mit den Mitteln aus dem Else Kröner Memorialstipendium soll nun die Durchführung eines multizentrischen europäischen Projektes unterstützt werden. „Ziel ist, ein Deep Learning Modell zu entwickeln, das mithilfe künstlicher Intelligenz für uns wichtige Hirntumormarker vollautomatisch vorhersagen kann“, erläutert Dr. Kebir. Solch ein Tool könnte helfen, die nachgeschaltete Therapie von Betroffenen rascher und effizienter zu planen.

Die Abteilung „Klinische Neuroonkologie“ um Prof. Dr. Martin Glas (Leitung) und Dr. Kebir beschäftigt sich bereits mit dem Einsatz von künstlicher Intelligenz zur Optimierung der Hirntumordiagnostik. Erst kürzlich wurde mit dem Institut für Neuropathologie ein ähnliches Modell für einen diagnostischen Hirntumormarker entwickelt. Hier gelang es, aus digitalisierten Präparaten von Glioblastom-Patient:innen, die Marker automatisiert vorauszusagen.

„Die Rahmenbedingungen zur Durchführung dieses Projektes an der Universitätsmedizin Essen sind ideal“, erläutert Dr. Kebir. „Für die Behandlung von Menschen mit Hirntumoren existiert ein exzellentes interdisziplinäres neuroonkologisches Zentrum, das neben der Abteilung ‚Klinische Neuroonkologie‘ aus einer Vielzahl von weiteren hochspezialisierten Kliniken, Instituten und Abteilungen besteht. Ein Standortvorteil ist sicherlich auch die Spezialisierung auf künstliche Intelligenz und das neu gegründete Institut für Künstliche Intelligenz in der Medizin.“

Über das Else Kröner Memorialstipendium
Freiraum für Forschung: Die Else Kröner-Fresenius-Stiftung unterstützt mit dem Memorialstipendium besonders begabte und motivierte klinisch und wissenschaftlich tätige Ärzt:innen, vor allem am Beginn ihres Berufsweges. Es handelt sich um Individualstipendien für Forschende in der Weiterbildungsphase, die ein 2-jähriges Forschungsprojekt umsetzen möchten. Durch die Freistellung von klinischen Aufgaben soll ein besonders erfolgversprechendes medizinisches Forschungsvorhaben signifikant weitergebracht werden. Damit kann der Grundstein zur wissenschaftlichen Selbständigkeit und zur Karriere als Clinician Scientist gelegt werden.

Weitere Informationen zu dem Memorialstipendium und der Else Kröner-Fresenius-Stiftung: http://www.ekfs.de ]]>
Diabetes und Koronare Herzkrankheit: Fachleute helfen durch kostenloses Mitmachprogramm https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1214 1214 Mon, 21 Jun 2021 12:30:00 +0200 Ein Forschungsteam der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen (UDE) unterstützt als Teil eines bundesweiten Projektes das Gesundheitsprogramm P-SUP, das für Menschen mit Typ-2-Diabetes bzw. der Koronaren Herzkrankheit entwickelt wurde. Ziel ist, die Lebensqualität, das Wohlbefinden und die Versorgung von Erkrankten zu verbessern. Betroffene und vermittelnde Hausärzt:innen können sich jederzeit kostenlos anmelden, zum Beispiel telefonisch im Institut für Allgemeinmedizin am Universitätsklinikum Essen (UK Essen) unter 0201/723-8030.
Die potenzielle Zielgruppe des Förderprogramms ist groß: Allein in Deutschland leiden etwa 7 Millionen Menschen an Typ-2-Diabetes; bei der Koronaren Herzkrankheit (KHK) geht man von circa 6 Millionen aus. Mit dem Gesundheitsprogramm P-SUP (Personalisiertes Selbstmanagement Unterstützungsprogramm) möchten die Initiatoren eine Lücke bei der Behandlung von Risiko-Patient:innen schließen. „In der Praxis merken wir, dass es an personalisierten Angeboten für Erkrankte mit besonderem Unterstützungsbedarf mangelt“, sagt Dr. Martina Heßbrügge, Koordinatorin für Forschung und Lehre am Institut für Allgemeinmedizin am UK Essen. Durch die Teilnahme am P-SUP-Programm könnte diese Zielgruppe aktiv dazu beitragen, dass eigene Alltagsleiden nachlassen und die Risiken schwerer Krankheitsverläufe verringert werden.

Wer am P-SUP teilnimmt, wird beispielsweise zu monatlichen Gesprächsrunden in Kleingruppen und wöchentlichen Sporttreffen eingeladen. Die jeweils geltenden Pandemie-Beschränkungen geben die Form der Begegnung vor. Darüber hinaus werden Teilnehmende durch Sport- sowie Ernährungswissenschaftler:innen unterstützt und können sich bei Bedarf von weiteren Expert:innen telefonisch beraten lassen. Sie erhalten Zugang zu Online-Informationsangeboten, mit deren Hilfe sie ihre Krankheit besser verstehen lernen. Weiterhin erhalten Betroffene personalisierte Feedbackberichte über den Verlauf der bei ihnen gemessenen medizinischen Werte.

Mitwirkende am P-SUP-Programm
Die Gesamtprojektleitung hat das Institut für Gesundheitsökonomie und Klinische Epidemiologie der Uniklinik Köln übernommen. Neben der Koordination beinhaltet dies auch die Auswertung der Forschungsergebnisse. Das Essener Institut für Allgemeinmedizin unterstützt Teilprojekte und ist für die Rekrutierung von Hausarztpraxen zuständig. Die niedergelassenen Ärzt:innen wiederum motivieren infrage kommende Patient:innen zur Teilnahme. Neben weiteren medizinischen Einrichtungen sowie Krankenkassen beteiligt sich auch die Deutsche Sporthochschule Köln an dem Vorhaben: sie konzipierte und betreut die Online-Plattform, das Telefoncoaching sowie die Schulung von Ansprechpartner:innen.

Mehr Information zum Gesundheitsprogramm P-SUP: http://www.p-sup.net
Übersicht aller Projektpartner: http://www.p-sup.net/partner-1

Zum Kontaktformular für Patient:innen: http://www.p-sup.net/teilnahme-als-patient
Zum Kontaktformular für Ärzt:innen: http://www.p-sup.net/teilnahme-als-arzt ]]>
Institut für Künstliche Intelligenz in der Medizin: Christine Harrell übernimmt Geschäftsleitung https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1215 1215 Mon, 21 Jun 2021 10:30:00 +0200 Das Anfang 2020 gegründete Institut für Künstliche Intelligenz in der Medizin (IKIM) komplettiert seine Leitungsebene. Nachdem drei der fünf am Institut verankerten Professuren mit Prof. Dr. Christin Seifert, Prof. Dr. Dr. Jens Kleesiek und Prof. Dr. Folker Meyer bereits erfolgreich besetzt werden konnten, übernimmt jetzt Christine Harrell die administrative Leitung des Instituts. Gemeinsam mit Gründungssprecher Prof. Dr. Michael Forsting und zwei noch zu wählenden Vertreter:innen bilden sie den Vorstand des IKIM.
Das Institut für Künstliche Intelligenz in der Medizin wurde vergangenes Jahr gemeinsam von der Universitätsmedizin Essen (UME) und der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen (UDE) gegründet. Übergreifendes Ziel ist es, Künstliche Intelligenz in der Medizin zu etablieren und ihre Möglichkeiten für die Menschen nutzbar zu machen. Und das im engen Schulterschluss mit den etablierten medizinischen Disziplinen.

„Blickt man auf die aktuelle Situation rund um Sars-CoV-2 wird eklatant deutlich, wie weit Deutschland in Bezug auf den Einsatz moderner Technologien an vielen Stellen zurückliegt. Wir möchten die Nutzung der Künstlichen Intelligenz im Verbund mit den etablierten medizinischen Disziplinen gezielt weiter vorantreiben. Für zukünftige Therapien und damit für das Wohl der Menschen“, erklärt Christine Harrell. Sie war zuvor sieben Jahre in leitender Position im Dekanat der Medizinischen Fakultät der UDE tätig und verantwortete hier neben Kommunikation und Marketing auch zentrale Evaluierungsverfahren, wie die erfolgreiche Begutachtung von Fakultät und UME durch den Wissenschaftsrat. „Für ihre herausragende Arbeit danken wir Frau Harrell und freuen uns, dass sie auch in ihrer neuen Funktion mit der Fakultät assoziiert bleibt“, erklärt Dekan Prof. Dr. Jan Buer.

Der universitätsmedizinische Standort Essen ist bereits heute anerkannter Vorreiter im Bereich der Digitalisierung in der Medizin in Deutschland. In der Krankenversorgung hat sich Essen als eines der ersten Smart Hospitals Deutschlands etabliert. Das IKIM wird dazu beitragen, NRW deutschlandweit zur Leitregion beim Thema Künstliche Intelligenz zu machen.

Das Institut, das seinen Sitz im Girardethaus an der Rüttenscheider Straße im Herzen von Essen hat, wurde gemeinsam von der Universitätsmedizin Essen und der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen gegründet. Es wird bis zu 130 Mitarbeiter:innen beschäftigen. Zur IKIM-Internetseite: http://www.ikim.uk-essen.de

Christine Harrell

© IKIM ]]>
Corona-Labortests allein ungeeignet als Entscheidungsgrundlage für Pandemie-Maßnahmen https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1213 1213 Fri, 18 Jun 2021 10:30:00 +0200 Forschende der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen (UDE) weisen im renommierten Journal of Infection darauf hin, dass die Ergebnisse von RT-PCR-Tests allein eine zu geringe Aussagekraft haben, um damit Maßnahmen zur Pandemiebekämpfung zu begründen. Gemäß ihrer Untersuchung beweisen positive Testergebnisse nicht hinreichend, dass mit SARS-CoV-2 Infizierte andere Personen mit dem Coronavirus anstecken können. Zusammen mit Wissenschaftler:innen der Universität Münster und dem MVZ Labor Münster hatten sie zuvor etwa 190.000 Ergebnisse von mehr als 160.000 Menschen dahingehend ausgewertet.
Die RT-PCR-Test-Technik gilt als Goldstandard, wenn es um den Nachweis einer Infektion mit dem Coronavirus SARS-CoV-2 geht. Sie kann nur in spezialisierten Einrichtungen durchgeführt werden. Während der Pandemie wurden und werden die Ergebnisse von Corona-Tests mittels RT-PCR-Technik verwendet, um die Zahl der bundesweiten Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner:innen (Inzidenz) zu ermitteln.

Dieser Inzidenzwert bildet für Bund und Länder wiederum eine wichtige Basis, um Anti-Corona-Maßnahmen zu begründen, zum Beispiel Kontaktbeschränkungen bzw. Ausgangssperren. Dies stellen die Forschungsteams aus Essen und Münster jedoch aufgrund ihrer Datenauswertung infrage. „Ein positiver RT-PCR-Test allein ist nach unser Studie kein hinreichender Beweis dafür, dass Getestete das Coronavirus auf Mitmenschen auch übertragen können“, sagt Erstautor Prof. Dr. Andreas Stang, Direktor des Instituts für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie (IMIBE) des Universitätsklinikums Essen. „Die am Ende errechnete Zahl von SARS-CoV-2 positiv Getesteten sollte daher nicht als Grundlage für Pandemiebekämpfungsmaßnahmen, wie Quarantäne, Isolation oder Lockdown, benutzt werden.“

Die Autor:innen raten deshalb, Daten aus anderen Bereichen zur Bewertung der Pandemie-Lage zu erheben bzw. zu nutzen. „Geeigneter wären zum Beispiel verlässliche Angaben zur Intensivbetten-Belegung sowie zur Mortalität, also zu der jeweiligen Zahl der Todesfälle in Zusammenhang mit COVID-19“, schlägt Epidemiologe Prof. Stang vor. In seinem Fachgebiet werden die Folgen von Epidemien auf Gesellschaften untersucht.

Das Forschungsteam spricht aber auch über die Möglichkeit, die Aussagekraft des RT-PCR-Wertes bei künftigen Bewertungen der Pandemielage zu verbessern, indem der sog. Cycle-threshold-Wert (Ct-Wert) einbezogen wird. Durch die auch als Schwellen-Zyklus-Wert bekannte Zahl können Aussagen über die Ansteckungsgefahr durch positiv getestete Personen gemacht werden. Liegt der Ct-Wert bei positiv Getesteten bei 25 oder höher, geht man derzeit davon aus, dass diese nicht mehr ansteckend sind, weil die Viruslast zu gering ist. „Bei durchschnittlich etwa 60 % der Getesteten mit COVID-19-Symptomen wurden solch hohe CT-Werte nachgewiesen; In den Wochen 10 bis 19 waren es sogar 78 %, die sehr wahrscheinlich nicht mehr ansteckend waren“, betont Prof. Stang. „Auch das Abfragen von COVID-19-Symptomen bei Getesteten würde helfen, die Ergebnisse von RT-PCR-Tests besser bewerten zu können.“

Über die Auswertung
Es wurden 193.253 RT-PCR-Tests von 162.457 Personen aus der Region Münster ausgewertet. Das entspricht einem Anteil von rund 80 % aller in der Region Münster 2020 durchgeführten RT-PCR-Tests. Die dort lebenden Menschen sind im Hinblick auf Soziodemographie und Lebenserwartung der Gesamtbevölkerung Deutschlands sehr ähnlich. Die Testergebnisse umfassen einen Zeitraum von rund 8 Monaten (26.03.-06.12.2020), in denen die nationale Teststrategie mehrfach wechselte. Einzigartig an der Auswertung: Alle RT-PCR-Tests wurden standardisiert in einem Labor und auf demselben Gerät durchgeführt. Zudem konnte bei fast allen Tests der jeweilige Ct-Wert ermittelt werden.

Über die Testmethoden PCR und RT-PCR
PCR steht für Polymerase Chain Reaction (Polymerase-Ketten-Reaktion), eine molekularbiologische Standardmethode, mit der man auch Virusinfektionen nachweisen kann. Bei der PCR werden bestimmte DNA-Sequenzen außerhalb eines lebenden Organismus vermehrt bzw. kopiert. Genutzt werden Enzyme und Bausteine, die in Körperzellen für die Verdopplung von DNA zuständig sind. Um Menschen auf das Coronavirus zu testen, wird jedoch eine PCR-Variante verwendet, die RT-PCR, wobei RT für Reverse Transkriptase steht. Grund ist das Erbgut des Coronavirus, das nicht als DNA vorliegt, sondern als RNA. Dank der RT-PCR kann RNA über den Umweg der DNA vervielfältigt werden.

Link zum Letter to the Editor im Journal of Infection:
http://doi.org/10.1016/j.jinf.2021.05.022
„The performance of the SARS-CoV-2 RT-PCR test as a tool for detecting SARS-CoV-2 infection in the population“ ]]>
Neuer Ultrahochfeld-Magnetresonanztomograph am ELH startklar https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1212 1212 Fri, 18 Jun 2021 10:00:23 +0200 Das Erwin L. Hahn Institute for Magnetic Resonance Imaging, kurz ELH, hat ein neues, 20 Tonnen schweres Herzstück: einen Ultrahochfeld-Magnetresonanztomographen der Firma Siemens Healthcare (MAGNETOM Terra) mit einer Magnetfeldstärke von 7 Tesla. Ab sofort steht er damit u.a. auch den am ELH angesiedelten Forschungsgruppen aus der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen zur Verfügung.
Der neue Scanner hat dabei bereits einen Rekord aufgestellt: So schnell wie am ELH ging die Beauftragung und die Lieferung des neuen 7-Tesla MRT-Systems weltweit wohl noch nie vonstatten. Glückliche Umstände verkürzten die sonst so lange Wartezeit, so dass sich die beteiligten Partner beim Umbau des ELHs wirklich ins Zeug legen mussten, alles rechtzeitig fertigzukriegen. Umso mehr freuen sich die ELH-Forscher, dass das neue 7T MRT, trotz fortwährender Einschränkungen aufgrund der Corona Pandemie, nun betriebsbereit ist.

Noch sind einige Restarbeiten zu erledigen, doch das ELH steuert mit großen Schritten auf den „Normalbetrieb“ zu. Während im Hintergrund noch an den Anschlüssen für periphere Geräte gedreht und geschraubt wird, hat der erste Scan am Menschen bereits stattgefunden – Prof. Dr. Harald H. Quick, der das gut 7,5 Millionen Euro teure MRT-System stellvertretend für das ELH bei der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) eingeworben hatte, ließ es sich nicht nehmen, sich als erster Proband in den Scanner zu legen.

Im Vergleich zu den heute in der klinischen Bildgebung weltweit eingesetzten MRT-Systemen mit 1,5 und 3,0 Tesla Feldstärke liefert das 7-Tesla-UHF-MRT-System eine vielfach höhere Sensitivität für Messungen im menschlichen Körper. Damit können Schnittbilder mit exzellentem Weichteilkontrast und einer sehr hohen Detailauflösung angefertigt werden.

Das neue MRT-Gerät am ELH ist schneller und leistungsstärker als sein Vorgänger, trotz gleicher Feldstärke, und gewährleistet somit, dass die Wissenschaftler vor Ort auch zukünftig absolute Spitzenforschung betreiben können. Dies soll, sofern nicht durch die Corona-Pandemie andere Einschränkungen gelten, zeitnah unter Einhaltung der Hygiene- und Abstandsregeln wieder möglich sein. Am 3. November soll der neue Magnetresonanztomograph dann im Rahmen der jährlichen Erwin L. Hahn Workshop & Lecture vorgestellt und ganz offiziell eingeweiht werden.

Quelle: Erwin L. Hahn Institut ]]>
Studie zu psychischen Auswirkungen der Pandemie: Ein Viertel der schwer COVID-19-Erkrankten leidet unter posttraumatischer Belastungsstörung https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1211 1211 Thu, 17 Jun 2021 10:34:59 +0200 Ein Viertel der schwer an COVID-19 Erkrankten entwickelt im Durchschnitt drei Monate nach körperlicher Genesung eine seelische Trauma-Symptomatik, eine posttraumatische Belastungsstörung (PTBS). Dies ist ein Ergebnis einer der weltweit größten Studien zu den psychischen Auswirkungen der Corona-Pandemie, die fortlaufend von April 2020 bis März 2021 mehr als 30.000 Menschen untersuchte. Welche Bevölkerungsgruppen sich psychisch besonders belastet zeigten, warum depressive Symptome im zweiten Lockdown noch weiter anstiegen und welche Erkenntnisse über Corona-Skeptiker vorliegen, berichten Experten auf einer Pressekonferenz zum Deutschen Kongress für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie am 16. Juni 2021. Für die Untersuchung haben Forscher der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen anonym Angaben zu Alter und Geschlecht, zu Symptomen für Depression und Angst, zu negativer Stressbelastung und zum Gesundheitszustand erhoben. „Die Studie stellt damit nicht nur national, sondern auch international eine der größten Untersuchungen zu den psychosomatischen Auswirkungen der Pandemie dar“, sagt Professor Dr. med. Volker Köllner, Präsident des Deutschen Kongresses für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie.
November 2020: Anstieg depressiver Symptome spiegelt den Erschöpfungszustand

Zentrales Ergebnis der Studie: In den verschiedenen Phasen der Pandemie war erhöhter psychischer Distress bei bis zu 65 Prozent, erhöhte generalisierte Angst bei bis zu 45 Prozent, ausgeprägte Corona-Furcht bei 60 Prozent und vermehrte Depressivität bei bis zu 15 Prozent in der Allgemeinbevölkerung nachweisbar. „Dabei stiegen depressive Symptome zum zweiten Lockdown ab November 2020 sogar noch weiter an“, berichtet Professor Dr. med. Martin Teufel, der als Direktor der Klinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie der LVR-Kliniken Essen die Studie leitet. Dies könne einem zunehmenden Erschöpfungszustand zugeschrieben werden, fügt er hinzu. „Insgesamt bleibt festzuhalten, dass Angst- und Depressionssymptome zwar erhöht, allerdings in ihrem Schweregrad überwiegend nicht so ausgeprägt sind, dass die diagnostischen Kriterien einer psychischen Erkrankung erfüllt sind.“

Zu den psychisch besonders belasteten Bevölkerungsgruppen zählten Frauen, jüngere Menschen und Personen mit psychischen Vorerkrankungen wie Depression, Angst- oder Persönlichkeitsstörungen. „Ursachen dafür können der Wegfall von sozialen Kontakten, psychotherapeutischen Behandlungen und Aktivitäten sein, die aus depressiven Episoden heraushelfen“, so Teufel. In ihrer Studie identifizierten die Wissenschaftler aber auch Faktoren, die in der Pandemie entlastend wirken. „Wenn Menschen sich über die Pandemie und das Corona-Virus informiert fühlen und das Vertrauen in politische und gesellschaftliche Maßnahmen hoch ist, liegt eine niedrigere psychische Belastung vor“, berichtet der Experte aus Essen.

Bei Corona-Skeptikern ist das Verdrängen besonders ausgeprägt

Eine spezielle Gruppe unter den Befragten zählte zu den Corona-Skeptikern und Corona-Leugnern. „Wir konnten im Zeitraum November 2020 bis Januar 2021 Auskünfte von insgesamt 434 Skeptikern einholen“, sagt Teufel. Diese „doubters“ waren von den Forschern auf Internetforen kontaktiert worden, die sich mit der Nicht-Existenz des Virus und damit verbundenen Verschwörungstheorien beschäftigten. „Bei ihnen lagen die Werte für depressive Symptome und generalisierte Angst deutlich höher als in der Allgemeinbevölkerung“, berichtet Teufel. Die Angst vor einer Corona-Infektion bewegte sich in dieser Gruppe auf demselben Niveau wie in der Allgemeinbevölkerung. Hygienemaßnahmen wurden gleichwohl vermehrt abgelehnt, wie die Befragung ergab.

Wie erklären sich die Wissenschaftler diesen Widerspruch – einerseits Bestreiten der Virus-Gefahr, andererseits verstärkte Ängstlichkeit und ausgeprägte Furcht vor eine Infektion? „Wir alle nutzen Verdrängungsmechanismen, um unsere Psyche stabil zu halten“, erläutert Teufel. „In der Gruppe der Corona-Skeptiker ist das Verdrängen aber besonders stark ausgeprägt, um einer lähmenden Angst auszuweichen. Die andere Bewältigungsstrategie – valide Informationen aufnehmen und verarbeiten – wird negiert.“ Der Wissenschaftler empfiehlt, Emotionen und Überzeugungen dieser Gruppe ernst zu nehmen, um gesellschaftlichen Spaltungen entgegenzuwirken. „Nicht belehren und in eine Verteidigungshaltung drängen“, rät Teufel. „Sondern die Sorgen ernst nehmen und mit evidenzbasierten Informationen die Auseinandersetzung suchen.“

Erlebnis der Intensivbehandlung kann Intrusion auslösen – Traumabehandlung hilft

Unter den Teilnehmenden der Studie befanden sich auch Personen, die an COVID-19 erkrankten. In dieser Subgruppe machten die Forscher einen bemerkenswerten Fund: Bei jedem vierten schwer Erkrankten, der auf einer Intensivstation behandelt werden musste, stellte sich nach körperlicher Genesung mit zeitlicher Verzögerung eine posttraumatische Belastungsstörung (PTBS) ein. „Bei diesen 25 Prozent kam es im Mittel ab dem 100. Tag nach erfolgreicher stationärer Behandlung zu einem Anstieg von Trauma-Symptomatik“, berichtet Teufel.

Das massiv bedrohliche Erlebnis, keine Luft mehr zu bekommen, löse bei diesen Patienten im Nachgang sogenannte Intrusionen aus. „Die Intrusion äußert sich wie ein Flashback, mit einem plötzlich einschießenden massiven Gefühl der Hilflosigkeit und des Ausgeliefertseins, des Erlebens von Kontrollverlust“, beschreibt Teufel die Symptomatik. Diesen Patienten könne man eine COVID-19-spezifische Traumabehandlung anbieten – etwa in Form einer angeleiteten Schreibtherapie. „Die einschneidende Erfahrung auf der Intensivstation ist ja unstrukturiert als Emotion im Unterbewusstsein abgespeichert“, erklärt Teufel den Wirkmechanismus einer solchen Intervention. „Durch das Narrativ wird sie ins Bewusstsein geholt, aufgearbeitet und neu strukturiert. So kann der Betroffene wieder die Kontrolle über die Affekte erlangen.“

Kaum körperliche Langzeitfolgen, aber anhaltender „Bodily Distress“

Greifbare körperliche Langzeitfolgen als Folge einer COVID-19-Virus-Infektion sind aus Sicht des Psychosomatikers selten. So wurden in einer interdisziplinär durchführten Nachsorgestudie der Universitätsmedizin Essen mehr als 300 Personen nach unterschiedlich schwer ausgeprägten COVID-19-Erkrankungen untersucht. „Die Patientinnen und Patienten berichteten über unspezifische Symptome wie Schwindel, Kopfweh, Müdigkeit oder Schwächeempfinden“, erläutert Teufel. „Bei weniger als zehn Prozent der Betroffenen konnten medizinisch fassbare Befunde erhoben werden.“ Dabei handelte es sich in den meisten Fällen um bisher unentdeckte Erkrankungen, die unabhängig von COVID-19 bestehen. „Die Beschwerden hatten in den seltensten Fällen mit der Virusinfektion zu tun“, so Teufel. „Wir sprechen hier von Bodily Distress, einer somatischen Belastungsstörung.“

Auch bei Patienten, die typischerweise nach einer mittelschweren Corona-Infektion anhaltend unter Luftnot leiden, konnten die Mediziner keine organische Schädigung als Langzeit-folge der Viruserkrankung feststellen; Untersuchungen bestätigten eine ausreichende Lungenfunktion. „Die Betroffenen leiden unter Ängsten, die Erkrankung nicht mehr loszuwerden, und atmen deshalb zu viel. Sie befinden sich in einer Art Hyperventilationszustand, der auf die noch nicht wiedergefundene Sicherheit zurückzuführen ist“, so Teufel. Zur Therapie von vermeintlichen Long-COVID-Symptomen empfiehlt der Mediziner daher als erste Maßnahme die Edukation, um Ängste auf ein rationales Maß zurückzuführen: „Die Patienten müssen wissen: COVID-19 macht in der Mehrzahl der Fälle nicht körperlich dauerkrank. Das Wahrscheinliche nach einer Infektion ist die vollständige somatische Genesung.“

Weitere Informationen zur Studie können Sie auch dieser Pressemitteilung der DGPM entnehmen:
https://www.dgpm.de/de/presse/presse-informationen/presse-information/psyche-und-gesundheit-waehrend-der-pandemie/

Quelle: DGPM
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ProtoTree: Entscheidungen von Künstlicher Intelligenz nachvollziehbar machen https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1207 1207 Thu, 17 Jun 2021 07:14:21 +0200 Künstliche Intelligenz ist in der Lage, Vorhersagen zu treffen. Aber häufig kann nicht in Detail nachvollzogen werden, wie Entscheidungsprozesse ablaufen. Dann spricht man von einer Blackbox. In vielen Kontexten ist es aber wichtig zu wissen, welche Argumentation ein Algorithmus verwendet, um zu einer bestimmten Vorhersage zu gelangen, zum Beispiel bei medizinischen Diagnosen. Meike Nauta hat darum ein Modell entwickelt, das KI-Entscheidungsprozesse transparent macht. Sie ist Doktorandin an der Universität Twente, Niederlande, und Gastwissenschaftlerin am Institut für Künstliche Intelligenz in der Medizin in Essen (IKIM) der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen.
Das Verständnis des Entstehungsprozesses einer Entscheidung kann wichtig sein, wenn zum Beispiel Ärzt:innen die von Künstlicher Intelligenz (KI) gestellten Diagnosen verstehen müssen, um sie validieren zu können. Bislang wurde in der Forschung zur sogenannten erklärbaren KI meist rückschauend interpretiert, wie Entscheidungen zustande gekommen sind. Relativ neu, aber noch wenig erforscht, ist das sogenannte intrinsisch interpretierbare maschinelle Lernen, bei dem die Erklärbarkeit bereits Teil des Modells ist. So in dem von Meike Nauta entwickelten Neural Prototype Tree, kurz ProtoTree, zur Interpretation von Bilddateien.

Laut Christin Seifert, Professorin am IKIM und Mitautorin der Studie, ähnelt der zugrundeliegende Prozess dem, wie man einem Kind neue Dinge beibringt: „Man sagt einem Kind zum Beispiel, dass das Tier auf einem Foto ein Hund ist, aber man erklärt nicht im Detail, welche körperlichen Merkmale Hunde haben. Das Kind lernt, andere Hunde nur auf Grundlage von solchen Beispielen zu erkennen.“

Die Wissenschaftlerinnen haben ProtoTree u.a. mit Bildern von Vögeln und Autos trainiert und es kann in Bildern nach übereinstimmenden physischen Merkmalen suchen. „Für die Anwendenden ist jeder Schritt in der Argumentation nachvollziehbar. Und da man sieht, worauf Entscheidungen fußen, können Verzerrungen entdeckt werden“, erklärt Meike Nauta. Solches Entscheidungsbaumlernen gibt es zwar schon seit Jahrzehnten, jedoch nicht für die Klassifikation von Bildern. In dem von Nauta entwickelten Modell ist entsprechend auch jeder Entscheidungspunkt in einem Bild dokumentiert und damit für den Menschen leicht zu interpretieren.

Prof. Dr. Christin Seifert: „Jetzt werden wir die Anwendung von ProtoTree im medizinischen Bereich erforschen.“ Eine interdisziplinäre Studie zwischen der Universität Twente, der Twente Hospital Group, dem IKIM und der Universität Münster wird aktuell vorbereitet.

Nautas Paper wird über die Computer Vision Foundation veröffentlicht, eine Non-Profit-Organisation, die alle CVPR-Publikationen open-access zur Verfügung stellt. Das Paper/Der Artikel ist Open Access / frei verfügbar unter: Neural Prototype Trees for Interpretable Fine-Grained Image Recognition.


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3. Top Young Science Best Paper Award: Medizinische Fakultät zeichnet Nachwuchstalente aus https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1210 1210 Tue, 15 Jun 2021 16:00:00 +0200 An der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen (UDE) wird viel Wert darauf gelegt, den wissenschaftlichen Nachwuchs gezielt zu fördern. Aus diesem Grund wurde bereits zum dritten Mal der „Top Young Science Best Paper Award“ ausgeschrieben. Bewerben konnten sich diejenigen Forscher:innen, die die Ergebnisse ihrer Projekte in einem anerkannten Fachjournal hochrangig publiziert hatten. Sie mussten eine sogenannte Erst- oder Letztautorenschaft und Essener Affiliation einer Originalarbeit in einer internationalen Zeitschrift mit Peer-Review-Verfahren nachweisen. Der Preis richtet sich speziell an promovierte Wissenschaftler:innen der Fakultät.
Insgesamt hatten sich dieses Jahr 40 Autor:innen beworben. Den besten 10 konnten ihre Preise am 11. Juni persönlich verliehen werden, während der ersten Promotionsfeier 2021, durch Prof. Dr. Jan Buer. „Für Forschende ist es enorm wichtig, ihre Erkenntnisse hochrangig zu publizieren. Dies verschafft den gewonnenen Erkenntnissen das ersehnte Gehör in der Fachwelt. Insbesondere für diejenigen, die am Beginn ihrer Laufbahn stehen, stellt das oft eine große Herausforderung dar“, sagt der Dekan der Medizinischen Fakultät. „Die Arbeit der Ausgezeichneten ist Vorbild und Inspiration für all die anderen Talente der Essener Medizin.“

Neben einer Urkunde erhalten die Gewinner:innen des „Top Young Science Best Paper Awards“ einen hochwertigen Laptop. Folgende Nachwuchswissenschaftler:innen sind 2021 ausgezeichnet worden (in alphabetischer Reihenfolge):

Aus der Medizin:
• Dr. Bixia Chen, Klinik für Neurochirurgie und Wirbelsäulenchirurgie
• Dr. Thiemo Florin Dinger, Klinik für Neurochirurgie und Wirbelsäulenchirurgie
• Dr. Justin Ferdinandus, Klinik für Nuklearmedizin
• Dr. Robert Seifert, Klinik für Nuklearmedizin
• Dr. Andreas Thieme, Klinik für Neurologie

Aus den Naturwissenschaften:
• Dr. Susanne Grunewald, Innere Klinik (Tumorforschung)
• Dr. Johannes Köster, Humangenetik am Universitätsklinikum Essen (Preisträger 2019)
• Dr. Johann Matschke, Institut für Zellbiologie (Tumorforschung)
• Dr. Thuja Meurer, Institut für Zelltherapeutische Forschung
• Dr. Tamas Spisak, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie und Neuroradiologie

Mit Dr. Justin Ferdinandus, Dr. Robert Seifert und Dr. Andreas Thieme sind drei Forscher ausgezeichnet worden, die Teil der Clinician Scientist Academy – UMEA sind. Das 3-jährige UMEA – Clinician Scientist Programm richtet sich an Ärzt:innen, die die Habilitation und eine akademische Karriere in der Universitätsmedizin Essen anstreben und umfasst Freistellungszeiten für Forschung von im Durchschnitt 50 % sowie ein begleitendes Mentoring- und Qualifizierungsprogramm. Das Förderprogramm wird durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft und die Medizinische Fakultät der UDE unterstützt.

Weiterführendes zur Clinician Scientist Academy – UMEA: http://www.uni-due.de/med/umea

Bereits seit 2016 gibt es an der Medizinischen Fakultät der UDE ein Prodekanat für wissenschaftlichen Nachwuchs und Diversität. Seither werden die Angebote zur Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses kontinuierlich ausgebaut und strategisch erweitert. Es wird von Prof. Dr. Anke Hinney geleitet und vereint viele verschiedene Förderprogramme zur Unterstützung auf jeder Karrierestufe, Veranstaltungen und individuelle Angebote für Studierende, Promovierende sowie Postdoktorand:innen. ]]>
PICTURE A SCIENTIST - Online-Filmevent und Podiumsdiskussion https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1206 1206 Mon, 14 Jun 2021 10:05:41 +0200 Wer macht eigentlich Wissenschaft? Und weshalb ist es in unserer Vorstellung oft immer noch „der Wissenschaftler“? Im kürzlich angelaufenen Dokumentarfilm PICTURE A SCIENTIST nehmen sich eine Biologin, eine Chemikerin und eine Geologin dieser Fragen an und führen das Publikum auf eine Reise durch die Erfahrungen ihrer akademischen Laufbahn – als Frauen der Wissenschaft. Das Gleichstellungsbüro, die Medizinische Fakultät, das Zentrum für Medizinische Biotechnologie und das Graduate Center Plus laden alle interessierten Wissenschaftler*innen der Universität Duisburg-Essen zur Filmvorführung und anschließenden Podiumsdiskussion ein.


Filmvorführung 19.–21.06.2021

Am Wochenende vor der Podiumsdiskussion können Sie den Film PICTURE A SCIENTIST zu einem Zeitpunkt Ihrer Wahl bequem von Zuhause aus ansehen. Die Universität Duisburg-Essen stellt hierfür eine limitierte Anzahl an lizensierten Tickets kostenfrei zur Verfügung.

Für Ihr kostenloses Filmticket müssen Sie sich direkt beim Filmverleih registrieren. Den Link für die Anmeldung finden Sie hier. Tickets sind limitiert und können ab sofort von UDE-Angehörigen kostenfrei gebucht werden. Sie erhalten eine Bestätigungsemail von Eventbrite (ggf. im Spam-Ordner) und können damit sowie mit einem selbst gewähltem Passwort zum Online-Ticket ab Start des Events den Film schauen. Der Film kann von Samstag, den 19.06.2021 (0 Uhr) bis einschließlich Montag, den 21.06.2021 (24 Uhr) gestreamt werden.

Podiumsdiskussion am 21.06.2021, 19.30 Uhr

Gemeinsam mit Ihnen und unseren Gästen möchten wir die Eindrücke aus dem Film diskutieren: Wie gestaltet sich der Weg für Wissenschaftlerinnen in Deutschland? Gibt es Unterschiede in den Fachkulturen? Welche Erfahrungen machen Wissenschaftlerinnen auf ihrem Weg und wie lassen sich systemische Hürden weiter abbauen? Die Organisatorinnen freuen sich auf eine rege Diskussion und vielfältige Erfahrungsberichte.

Für die Diskussion haben bisher zugesagt:

Prof. Dr. Dr. med. Dagmar Führer-Sakel, Prorektorin für Forschung, wissenschaftlichen Nachwuchs & Wissenstransfer Prof. Dr. Barbara Buchenau, Prorektorin für Gesellschaftliche Verantwortung, Diversität & Internationalität Prof. Dr. Anke Hinney, Prodekanin für wissenschaftlichen Nachwuchs und Diversität Lisa Voskuhl, Fakultät für Chemie Dr. Sandra Beaufays, Netzwerk Frauen- und Geschlechterforschung NRW Weitere Teilnehmerinnen wurden angefragt. Moderation: Dr. Mayannah N. Dahlheim (Referentin für Gesellschaftliche Verantwortung und Diversität)

Um den Zoom-Link für die Podiumsdiskussion zu erhalten, melden Sie sich bitte bis zum 14.6. hier an. Mehr unter: https://www.uni-due.de/gcplus/de/events_picture-a-scientist.php

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Machine-Learning: Schäfersnolte-Gedächtnis-Stiftung fördert Forschung zu Speiseröhrenkrebs https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1205 1205 Mon, 14 Jun 2021 09:30:29 +0200 Adenokarzinome des Ösophagus und gastroösophagealen Übergangs (AEG) sind eine spezielle Unterart des Speiseröhrenkrebses und machen etwa 1 Prozent der onkologischen Erkrankungen aus. Betroffene bemerken Symptome häufig erst im fortgeschrittenen Krankheitsverlauf, was den Erfolg der Behandlung entsprechend einschränkt. Umso wichtiger ist es, die Therapie im Verlauf genau zu evaluieren, um diese gegebenenfalls anzupassen.

Hier setzt man an der Medizinischen Fakultät der UDE auf den Einsatz moderner Technologien. Prof. Dr. Dr. Jens Kleesiek am Institut für Künstliche Intelligenz in der Medizin (IKIM) und Prof. Dr. Jens Siveke, vom Deutschen Konsortium für Translationale Krebsforschung (DKTK) und Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ) am Universitätsklinikum Essen, wollen jetzt ein Machine-Learning-Modell entwickeln, das frühzeitig Merkmale identifiziert, die Hinweise auf ein Therapieansprechen geben.

Untersucht werden dabei klinische Daten und Gewebeproben der betroffenen Patientinnen und Patienten. Durch den Einsatz von Machine Learning hoffen die Forscher, Veränderungen früher feststellen zu können.
Die Schäfersnolte-Gedächtnis-Stiftung fördert das Forschungsvorhaben mit 6.500 Euro. ]]>
1. Teil der Medizin-Promotionen 2021: Hybrid-Feier mit Preisträger:innen vor Ort https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1209 1209 Sat, 12 Jun 2021 10:00:00 +0200 Am 11. Juni dieses Jahres hat die Medizinische Fakultät der Universität Duisburg-Essen zum ersten Mal eine digitale Promotionsfeier veranstaltet. Während der Hybridveranstaltung wurden die Gewinner:innen des Promotionspreises im Deichmann Auditorium persönlich ausgezeichnet. Alle anderen Promovenden konnten sich mit ihren Familien und Freunden via Videokonferenz zuschalten. Im Winter 2021 soll dann wieder im Rahmen einer Präsenzveranstaltung gefeiert werden, sofern die dann geltenden Corona-Bestimmungen dies zulassen.
Trotz erschwerter Pandemiebedingungen haben zwischen dem 30. Oktober 2020 und dem 20. April 2021 97 Prüflinge das Promotionsverfahren erfolgreich abgeschlossen, davon 84 zum „Dr. med.“ (Medizin), 11 zum „Dr. rer. medic.“ (Medizinwissenschaften) und 2 zum „PhD“ (Doctor of Philosophy).

Von den 97 Mediziner:innen wurden 38 mit „magna cum laude“ (sehr gut) ausgezeichnet; 14 schlossen ihre Promotion gar mit „summa cum laude“ (mit Auszeichnung) ab. 36 Prüflinge bestanden mit „cum laude“ (mit höchstem Lob) und 9 mit „rite“ (in ordnungsgemäßer Weise). Erneut haben mehr Frauen (52) als Männer (45) promoviert.

Der erste Promotionspreis 2021 ist Dr. Maike Elisabeth Lindemann verliehen worden; der zweite wird im Winter vergeben. Ihre Doktorarbeit („Entwicklung und Evaluation von neuen Methoden zur Erweiterung des klinischen Applikationsspektrums der PET/MR-Hybridbildgebung“) entstand unter der Betreuung von Prof. Dr. Harald H. Quick, Direktor des Erwin L. Hahn Instituts für MR-Bildgebung. Sie schloss das Promotionsverfahren zum „Dr. rer. medic“ am 4. November 2020 mit „summa cum laude“ ab. Dr. Lindemann arbeitet als Postdoktorandin in der Abteilung „Hochfeld- und Hybride MR-Bildgebung“ am Erwin L. Hahn Institut für MR-Bildgebung. ]]>
17.-18. Juni: Winterseminar Interdisziplinär Reloaded: Digitale Preisverleihung mit Science Talk https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1208 1208 Fri, 11 Jun 2021 11:00:00 +0200 Vollständig virtuell veranstaltet die Medizinische Fakultät der Universität Duisburg-Essen am 17. und 18. Juni das Winterseminar Interdisziplinär Reloaded, kurz WIR. Die vorab eingereichten und begutachteten Forschungsprojekte werden erstmals in einem Online-Format präsentiert. Eine Jury zeichnet bis zu 4 dort vorgestellte Projekte aus, die mit insgesamt 90.000 Euro gefördert werden.
Teil des Events ist zudem der wissenschaftspolitische Talk zum Thema „Forschen im Spannungsfeld von Mindestmengen, klinischer Ausbildung und klinischer Exzellenz – Herausforderung oder Illusion?“ Die Podiumsdiskussion mit hochrangingen Vertreter:innen der Medizinischen Fakultät und der Universitätsmedizin Essen beginnt am 18. Juni um 10 Uhr.

Wer teilnehmen möchte, muss sich vorab online anmelden unter http://www.uni-due.de/med/forschung/forschungsfoerderung/interne_forschungsfoerderung_ausschreibung.php#Anmeldung

Weitere Informationen: http://www.uni-due.de/med/forschung/forschungsfoerderung/interne_forschungsfoerderung_ausschreibung.php

Das Veranstaltungsprogramm: http://uni-duisburg-essen.sciebo.de/s/caoAXvTzQV7MVFA ]]>
Amyotrophe Lateralsklerose (ALS) in Kindern: Stoffwechselstörung mit genetischen Ursachen https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1202 1202 Tue, 08 Jun 2021 14:20:06 +0200 Die Amyotrophe Lateralsklerose (ALS) ist eine fortschreitende, neurodegenerative Erkrankung, die vor allem Erwachsene betrifft, aber in seltenen Fällen auch bei Kindern auftritt. Die Erkrankung verläuft sehr individuell – das macht die Diagnose wie bei vielen seltenen Erkrankungen oft langwierig. Ein Forschungsteam, an dem auch Prof. Dr. Ulrike Schara-Schmidt und PD Dr. Andreas Roos, Abteilung für Neuropädiatrie, Kinderklinik I, beteiligt waren, hat nun mithilfe moderner molekulargenetischer Methoden klären können, dass bei der kindlichen Form der ALS eine Störung im Lipid-Stoffwechsel Anteil an der Erkrankung trägt.



Das internationale Forschungsteam konnte zeigen, dass Varianten im Gen SPTLC1 dazu führen, dass sich die Menge und die Zusammensetzung der sogenannten Sphingolipide verändert. Die Ergebnisse der Studie wurden nun in „Nature Medicine“ veröffentlicht. „Wichtig war, die klinischen Daten richtig einzuordnen, um die genetischen Daten interpretieren zu können“, so Prof. Dr. Schara-Schmidt und PD Dr. Roos. „Außerdem haben wir funktionale Untersuchungen mit siRNA im Mausmodell durchgeführt. Das könnte ein Ansatzpunkt für neue präzisionsmedizinische Behandlungsstrategien bei ALS sein.“

Link zur Originalveröffentlichung: „Childhood amyotrophic lateral sclerosis caused by excess sphingolipid synthesis“ ]]>
Neue COVID-19-Studie: Genvariante bei Erkrankten erhöht Sterblichkeitsrate https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1201 1201 Mon, 07 Jun 2021 08:04:30 +0200 Warum stecken sich manche Menschen scheinbar leichter mit SARS-CoV-2 an und werden schwerer krank als andere? Einer der Risikofaktoren könnte in den Genen liegen. Das zeigt eine neue Studie, die ein Forschungsteam der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen und des Universitätsklinikums Essen jetzt im Journal „Pharmacogenetics and Genomics“ veröffentlicht hat. Eine Variante des Gens ACE2 scheint sich auf den Krankheitsverlauf mit dem Corona-Virus auszuwirken. Die Studie wurde von der Stiftung Universitätsmedizin Essen finanziell unterstützt.
„Wir haben das Gen ACE2 ausgewählt, weil das ACE2-Protein die Eintrittspforte für SARS-CoV-2 in die Zellen ist“, erklärt Prof. Dr. Andreas Kribben, Direktor der Klinik für Nephrologie des Universitätsklinikums Essen (UK Essen) und Initiator der Studie. Die Forschenden haben vor allem zwei Varianten des Gens unter die Lupe genommen: die G-Variante, die rund 65 Prozent der Weltbevölkerung in sich tragen und die Variante A, die bei rund 35 Prozent vorkommt.
„Die Studie zeigt: Träger der G-Variante scheinen schwerer zu erkranken. Von den knapp 300 untersuchten Erkrankten mussten 90 intensivmedizinisch betreut und/oder beatmet werden. Rund die Hälfte von ihnen starb im Beobachtungszeitraum. Fast 90 Prozent trugen die Variante G“, erklärt Prof. Dr. Winfried Siffert, Direktor des Instituts für Pharmakogenetik des UK Essen. „Wer also die G-Variante trägt, hat möglichweise ein höheres Risiko für einen schweren Erkrankungsverlauf.“
„Unsere Studie zeigt, dass Träger dieses Genotyps ein zweifach erhöhtes Risiko für einen schweren Krankheitsverlauf haben und ein dreifach erhöhtes, an COVID-19 zu sterben“, fassen die Erstautorinnen der Studie, Dr. Birte Möhlendick und Kristina Schönfelder, zusammen. „Unsere Ergebnisse sind zunächst vor allem von grundlagenwissenschaftlichem Wert, da sie helfen zu verstehen, warum die COVID-19-Erkrankung so unterschiedlich verläuft. Möglicherweise ergeben sich daraus auch neue Therapieoptionen“, sagen die Autorinnen und Autoren.

Links zur Originalpublikation:
ACE2 polymorphism and susceptibility for SARS-COV-2 infection and severity of COVID-19

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Aufnahme in Marie-Sklodowska-Curie-Trainingsnetzwerk: Wie das Kleinhirn unsere Gefühle beeinflusst https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1200 1200 Fri, 04 Jun 2021 10:00:00 +0200 Ein Forschungsteam der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen (UDE) untersucht im Rahmen des EU-Programms „Horizon 2020“, welche Rolle das Kleinhirn bei der Kontrolle von Emotionen spielt. Die gewonnenen Erkenntnisse sollen am Ende in patientennahen Anwendungen münden. Die Forschenden sind Teil eines länderübergreifenden Marie-Sklodowska-Curie-Trainingsnetzwerks, das für 4 Jahre mit etwa 4,5 Millionen Euro von der EU unterstützt wird. Davon gehen rund 500.000 Euro an den Essener Standort. Das Projekt soll exzellenten wissenschaftlichen Nachwuchs hervorbringen. Es läuft seit Anfang Juni dieses Jahres.
Das Kleinhirn macht nur circa zehn Prozent des Gehirns aus. Name und Größe werden dessen Aufgaben jedoch kaum gerecht: Denn der als Zerebellum bezeichnete Teil des Zentralnervensystems steuert wesentliche Bewegungsabläufe des Körpers, ist für dessen Gleichgewicht und Koordination verantwortlich. Und: zum Kleinhirn-Portfolio scheint auch die Gefühlsregulation zu gehören. „Jedoch ist dessen Rolle bei der Kontrolle von Emotionen bislang weitgehend unverstanden“, sagt Prof. Dagmar Timmann-Braun, die die Arbeitsgruppe Experimentelle Neurologie an der UDE-Klinik für Neurologie leitet. Sie gehört als stellvertretende Netzwerk-Koordinatorin zum Forschungskonsortium „Cerebellum & Emotional Networks“ (CEN), das diese Forschungslücke schließen möchte.

„Uns interessiert vor allem das Zusammenspiel des Zerebellums mit anderen Hirnteilen und mögliche Folgen von Fehlfunktionen des Kleinhirns, zum Beispiel auf negative Emotionen wie Angst und Furcht“, fasst Timmann-Braun zusammen. Für die Studie werden neben gesunden Menschen auch Proband:innen ausgewählt, deren Kleinhirn bereits erkrankt ist. Darüber hinaus wird es Teilnehmende geben, die an emotionalen Problemen leiden wie Angststörungen.

Die Forschenden arbeiten innerhalb des CEN-Konsortiums auch mit Fachleuten von außeruniversitären Einrichtungen zusammen, beispielsweise mit Prof. Dr. Mario Siebler von der MEDICLIN Fachklinik Rhein/Ruhr, dem Universitätsklinikum Würzburg (Prof. Dr. Philip Tovote) sowie mit Universitäten in England, Frankreich, Italien und Schweden sowie mit Nichtregierungsorganisationen und Selbsthilfegruppen. „Wir legen Wert darauf, dass unser wissenschaftlicher Nachwuchs nicht nur bei der Grundlagenforschung und in der klinischen Praxis herausragt. Sie sollen auch lernen, sich professionell zu vernetzen“, betont Prof. Timmann-Braun.

* Link zur deutschen Internetseite des EU-Programms „Horizon 2020“: http://www.horizont2020.de

** Details zu Marie-Sklodowska-Curie-Trainingsnetzwerken: http://www.bmbf.de/de/marie-sklodowska-curie-massnahmen-2865.html ]]>
Strahlentherapieresistenz: Was passiert im Genom? https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1199 1199 Fri, 28 May 2021 07:21:00 +0200 Die Strahlentherapie ist eine der gängigsten Formen der Krebsbehandlung und wird in der Therapie von mehr als 50% der Krebserkrankungen eingesetzt. Indem sie die DNA der Tumorzellen schädigt, reduziert die Strahlentherapie die Fähigkeit der Krebszellen, sich zu vermehren. Oft überleben aber kleine Untergruppen der Krebszellen die ersten Strahlenbehandlungen. Wenn diese Zellen sich weiter vermehren, kann der Krebs zurückkehren – und diese Tumore sind oftmals resistent gegenüber weiterer Strahlentherapie. Bisher war wenig darüber bekannt, was genau in den Genomen von Krebszellen nach einer Strahlentherapie passiert.
Als Erstautor hat Emre Kocakavuk, der vor Kurzem sein Studium an der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen abgeschlossen hat, gemeinsam mit einer internationalen Gruppe von Forscher:innen des Jackson Laboratory for Genomic Medicine, CT, USA, der New York University, NY, USA und dem Erasmus Medical Center, Rotterdam, Niederlande, genau diese Wissenslücke adressiert und die Ergebnisse im hochrenommierten Journal Nature Genetics publiziert.
„In unserem Ansatz haben wir Tumorproben von Patient:innen mit verschiedenen Krebserkrankungen analysiert“, erklärt Kocakavuk. „Wir konnten zeigen, dass die Strahlentherapie zu einer großen Anzahl von Mutationen führt. Bei diesen Mutationen handelt es sich um kleine Deletionen, also Verlusten von Basenpaaren in der DNA.“
Diese Deletionen treten in einem typischen Muster auf, einer sogenannten Deletionssignatur. Wird diese Signatur nach der ersten Strahlentherapie sichtbar, kehrt die Krebserkrankung mit hoher Wahrscheinlichkeit zurück.
„Wie gut die Strahlentherapie wirkt, hängt offensichtlich davon ab, wie gut die Krebszellen die während der Behandlung auftretenden DNA-Schäden reparieren können. Sind diese Reparaturmechanismen sehr effektiv, ist das für das Überleben der Patient:innen nachteilig", so die Studienautor:innen. Sie hoffen damit aber einen neuen Ansatz gefunden zu haben, mit dem die Krebstherapien verbessert werden können: „Wenn man den Reparaturprozess während der Strahlentherapie verlangsamt, könnte das die Wirksamkeit der Behandlung möglicherweise erhöhen."

Link zur Originalpublikation: Radiotherapy is associated with a deletion signature that contributes to poor outcomes in cancer patients
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Hüllproteine von Viren: Ist die Zuckervielfalt ein Abwehrmechanismus? https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1196 1196 Thu, 27 May 2021 10:12:36 +0200 Antivirale Therapien und Impfstoffe richten sich häufig gegen Proteine der Hülle von Viren, weil sie entscheidend für die Infektion und Ausbreitung sind. Diese sogenannten Hüllproteine tragen häufig Zucker auf ihrer Oberfläche und können sehr variabel sein – so sehr, dass das Immunsystem das Virus nicht mehr erkennt. Prof. Dr. Christina Karsten, Virologin an der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen vermutet, dass die Zuckervariabilität eine Art Abwehrmechanismus darstellt. Ob das so ist, will sie am Beispiel des HI-Virus klären. Die VolkswagenStiftung fördert das ambitionierte Projekt als „Experiment!“ am Universitätsklinikum Essen mit 38.700 Euro in den kommenden 18 Monaten.

Das Hüllprotein des HI-Virus trägt eine besonders dichte Zuckerhülle. Während sich das Virus in den T-Zellen des menschlichen Körpers vermehrt, verändern sich die Hüllproteine immer wieder in ihrer Sequenz und in den Zuckern auf der Proteinoberfläche. „Dabei entstehen zufällige Zuckervarianten: manche lassen sich durch die körpereigene Abwehr weiterhin gut erkennen oder sogar noch etwas besser bekämpfen“, so Prof. Dr. Karsten, die die Juniorprofessur für Impfstoffentwicklung innehat. „Andere Varianten sind problematisch, weil das Immunsystem sie nicht mehr erkennt. Auch wenn es zunächst nur einzelne Viren sind, die der Abwehr aufgrund ihrer veränderten Zucker entgehen, kann sich die Infektion auf diese Weise möglicherweise ausbreiten und dauerhaft bestehen.“
Um zu klären, ob es sich tatsächlich um einen Abwehr- oder Fluchtmechanismus des HI-Virus handelt, will das Team eine neue Technik anwenden, die sogenannte Durchfluss-Virometrie. „Damit können wir die für das Immunsystem unsichtbar geworden Virusvarianten herausfiltern und genauer untersuchen“, sagt Prof. Karsten. Die Wissenschaftlerin hofft mit ihrem Team die grundlegenden Mechanismen der Zuckervielfalt aufzuklären, um so zukünftige neue Impfstoffkandidaten und antivirale Strategien zu entwickeln.
Die Projekte, die in die Förderlinie "Experiment!" der VolkswagenStiftung aufgenommen werden, zeichnen sich dadurch aus, dass sie Risiko-behaftet sind und/oder besondere, grundlegend neue Arbeitsansätze oder Hypothesen darstellen.
Mehr zum Projekt unter: https://portal.volkswagenstiftung.de/search/projectDetails.do?ref=9B250
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Neuer SFB: Molekulare Mechanismen der Zellvermehrung entschlüsseln https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1198 1198 Tue, 25 May 2021 18:36:46 +0200 Damit sich ein Organismus entwickeln und regenerieren kann, müssen sich Zellen vermehren. Während der Vermehrung werden nacheinander mehrere genau definierte Zustände durchlaufen, deren Übergänge strikt reguliert werden. Die hierfür zentralen molekularen Mechanismen untersucht jetzt ein neuer Sonderforschungsbereich (SFB), den die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) an der Universität Duisburg-Essen (UDE) eingerichtet hat. Dafür stehen in den nächsten vier Jahren rund 10 Millionen Euro zur Verfügung.



Der SFB 1430 „Molekulare Mechanismen von Zellzustandsübergängen“ möchte verstehen, wie das Zusammenspiel zwischen molekularen Signalen und den regulatorischen Schaltern funktioniert, die gemeinsam die Übergänge zwischen definierten Zellzuständen auslösen. Dieses bisher unzureichend verstandene Zusammenspiel ist entscheidend für Zellwachstum und -teilung, aber auch für die Entstehung und Therapierbarkeit von Krebs. Die Forschenden erhoffen sich neue Erkenntnisse, die neue Behandlungsmöglichkeiten eröffnen.

„Unsere wissenschaftliche Arbeit beginnt dort, wo konventionelle Ansätze ihre Grenzen erreicht haben“, erklärt der Biologe und designierte Sprecher des SFB Prof. Dr. Hemmo Meyer. „Die Zusammenarbeit von Biolog:innen, Chemiker:innen und Onkolog:innen ist daher in besonderer Weise geeignet, einen echten konzeptionellen Fortschritt im Verständnis molekularer Mechanismen zu erreichen und neuartige Therapiestrategien aufzuzeigen.“

Die Forschenden werden ein breites Spektrum relevanter Übergänge in der Zellvermehrung abdecken und versprechen sich, durch den kombinatorischen Einsatz neuartiger chemischer Ansätze und Echtzeitanalysen generelle Erkenntnisse über die Steuerung dieser wichtigen Prozesse zu gewinnen.

Geleitet wird der neue SFB von Prof. Hemmo Meyer (des. Sprecher) und Prof. Michael Ehrmann (des. stellv. Sprecher) von der Fakultät für Biologie und vom Zentrum für medizinische Biotechnologie. Neben der Biologie sind auch die Medizinische Fakultät der UDE sowie das Max-Planck-Institut für molekulare Physiologie Dortmund und die Universitäten Dortmund, Frankfurt, Köln und Münster beteiligt.

Weitere Informationen:
https://www.uni-due.de/crc1430

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Förderperiode für SFB 1280 verlängert: Forschung zum 2. Gedächtnis geht in die nächste Runde https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1197 1197 Tue, 25 May 2021 12:00:00 +0200 Was passiert im Gehirn mit erworbenem Wissen, das nicht mehr wirklich wichtig ist? Antworten auf diese spannende Frage suchen und finden Forschende der Medizinischen Fakultäten der Universität Duisburg-Essen (UDE) und der Ruhr-Universität Bochum (RUB). Seit 2017 beschäftigen sie sich damit im Rahmen des Sonderforschungsbereiches „Extinktionslernen“ (SFB 1280). Aufgrund der bereits erzielten Erfolge hat die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) jetzt eine Förderung über rund 10 Millionen Euro bis 2025 bewilligt. Die DFG fördert den SFB bereits seit 2017.
Der SFB 1280 „Extinktionslernen“ hat sich für die zweite Förderperiode große Ziele gesetzt: „Wir wollen in unserer Forschung von den Genen über das Gehirn bis zum Verhalten umfassend die Wirkmechanismen des Extinktionslernens verstehen“, erklärt Sprecher Prof. Dr. Dr. h. c. Onur Güntürkün, Inhaber des Lehrstuhls Biopsychologie der RUB. „Dabei wollen wir neue Methoden einsetzen beziehungsweise entwickeln, mit denen es möglich ist, die Geschehnisse im Gehirn während des Lernens von der einzelnen Zelle bis zum gesamten System zu verfolgen, experimentell zu manipulieren und mit computationalen Modellen zu simulieren.“ Aufgrund dieser Erkenntnisse will das Team neue therapeutische Möglichkeiten für Patient:innen entwickeln, die unter Angststörungen oder chronischen Schmerzen leiden.

In den ersten vier Jahren der Förderung konnten die Forschenden in mehreren Bereichen mehr erreichen als sie anfangs erwartet hatten. So konnten sie ihre These belegen, dass Gelerntes häufig nicht aus dem Gehirn ausradiert wird; das heißt, wir vergessen viel weniger als wir glauben. Stattdessen wird ein zweites Gedächtnis ausgebildet, das die Erinnerungen des ersten hemmt. Der SFB hat die bisherige Karte, wo im Hirn Extinktionslernen stattfindet, erweitert und verändert. „Besonders überrascht hat uns das Kleinhirn“, sagt Co-Sprecherin Prof. Dr. Dagmar Timmann-Braun. „Dessen Beteiligung beim Extinktionslernen war vorher wenig beachtet worden und soll innerhalb der zweiten Förderperiode noch besser verstanden werden.“

Die Erfolge während der ersten Förderperiode resultieren aus den komplementären Expertisen eines Forschungsprogramms, in dem Expert:innen aus Psychologie, Neurologie, Biologie und theoretischer Neurowissenschaft ihr jeweiliges Fachwissen synergistisch einbringen. „Mit dieser Erfolgsformel können wir nun vier weitere Jahre forschen, um die Mechanismen des Extinktionslernens tiefer zu entschlüsseln und diese Erkenntnisse für klinische Interventionen zu nutzen“, freuen sich Güntürkün und Timmann-Braun.

Sprecher des SFB 1280 ist Prof. Dr. Dr. h. c. Onur Güntürkün von der Fakultät für Psychologie der RUB, Co-Sprecherin Prof. Dr. Dagmar Timmann-Braun von der Klinik für Neurologie am Universitätsklinikum Essen (UK Essen). Insgesamt fünf SFB-Projekte sind am UK Essen angesiedelt: in der Neurologie, der Medizinischen Psychologie, und dem Erwin L. Hahn Institut (ELH). Die Projektleitungen liegen bei Prof. Dr. Ulrike Bingel, Dr. Katarina Forkmann, Prof. Dr. Harald Engler, Prof. Dr. Sigrid Elsenbruch, Priv. Doz. Dr. Martin Hadamitzky, Prof. Dr. Manfred Schedlowski, Prof. Dr. Dagmar Timmann-Braun und Prof. Dr. Harald Quick. Beteiligt sind zudem Wissenschaftler:innen vom Leibniz-Institut für Arbeitsforschung an der Technischen Universität Dortmund sowie von der Philipps-Universität Marburg. ]]>
Projekt zur Datenauswertung - Unterschiedliche Ergebnisse bei gleicher Datenbasis? https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1195 1195 Thu, 20 May 2021 12:26:17 +0200 Warum variieren Studienergebnisse so stark? Das kann an mehreren Faktoren liegen: an unterschiedlichen wissenschaftlichen Fragestellungen oder daran, dass verschiedene Personengruppen untersucht wurden. Oder liegt es daran, dass mit unterschiedlichen statistischen Methoden ausgewertet wurde? PD Dr. Bernd Kowall, Wissenschaftler am Institut für Medizinischen Informatik, Biometrie und Epidemiologie (IMIBE) der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen, will diesem Ansatz nachgehen und das Methodenbewusstsein in der wissenschaftlichen Community stärken. Die VolkswagenStiftung unterstützt sein Forschungsvorhaben am Universitätsklinikum Essen mit 120.000 Euro in den nächsten 18 Monaten.
Wenn verschiedene Forscher:innen genau dieselben Datensätze analysieren, um eine präzise festgelegte Forschungsfrage zu beantworten, können unterschiedliche Ergebnisse nur an den angewendeten Methoden liegen. Um das zu testen, sollen Forschende aus der Epidemiologie und Biometrik identische Datensätze mit einer exakt vorgegebenen Fragestellung zur Analyse erhalten. „Wir erwarten, dass die Kolleginnen und Kollegen zu unterschiedlichen Ergebnissen kommen,“ sagt der Epidemiologe PD Dr. Kowall. Denn wie bei allen Studien stehen die Forschenden auch hier vor einigen Herausforderungen. Sie müssen sich beispielsweise entscheiden, welche Ein- und Ausschlusskriterien angewendet werden sollen, wie man mit fehlenden Werten umgehen möchte, welches Regressionsmodell herangezogen und für welche Variablen adjustiert werden soll. All das beeinflusst die Ergebnisse. Wie stark der Effekt ist, darauf sind die Essener Forscher selbst gespannt. „Unser Projekt soll in jedem Fall dazu beitragen, das Bewusstsein der Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler für die Effekte verschiedener methodischer Vorgehensweisen zu schärfen“, so PD Dr. Kowall. „Und es soll zeigen, wie wichtig es ist, in wissenschaftlichen Veröffentlichungen auch die angewendeten Methoden möglichst detailliert und für Außenstehende transparent darzustellen. Derzeit sind Dritte kaum in der Lage, mit den in einem epidemiologischen Paper zur Verfügung gestellten Angaben die Daten exakt zu reproduzieren.“

Mehr zum Projekt unter: „One and the same data, different results – how much do the results of epidemiological studies depend on who does the analysis?“ ]]>
Förderung für Muskelschwund-Forschung: Auf der Suche nach neuen Therapieformen https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1194 1194 Mon, 17 May 2021 11:30:00 +0200 Forschende der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen (UDE) möchten herausfinden, wie eine bestimmte Form der Spinalen Muskelatrophie (SMA) künftig besser behandelt werden kann. Ein Team der Klinik für Neurologie am Universitätsklinikum Essen (UK Essen) richtet den Fokus auf den Typ 3 dieser chronischen neurologischen Erkrankung, die vor allem bei jungen Menschen ausbricht. Die Deutsche Gesellschaft für Muskelkranke (DGM) unterstützt das Vorhaben mit 13.000 Euro.
Wer an Spinaler Muskelatrophie erkrankt, leidet unter fortschreitender Muskelschwäche, Muskelschwund und zunehmenden Lähmungen. Typ 3 (von 4), auch Kugelberg-Welander genannt, ist selten, beginnt in der Kindheit und kann dazu führen, dass Betroffene bis in das Erwachsenenalter die Gehfähigkeit verlieren.

„Wir wissen, dass SMA durch defekte Gene ausgelöst wird“, sagt Dr. Markus Leo aus der Arbeitsgruppe für Neuromuskuläre Erkrankungen in der Klinik für Neurologie. Er arbeitet seit 2013 an der Klinik für Neurologie und leitet das dortige Labor. „Wir wissen aber zum Beispiel nicht, welche krankmachenden Mechanismen die verschiedenen SMA-Typen und Schweregrade unterscheidet und wie man diese zuverlässig stoppen kann.“

Je nach SMA-Typ verläuft die Krankheit anders: mal erkranken Betroffene sehr früh und zeigen einen schweren Verlauf, bis hin zum Tod (Typ 1); mal tritt die Krankheit relativ spät auf und verläuft sehr mild (Typ 4). Das Team um Neurobiologe Dr. Leo erforscht die Gründe dafür mit dem Schwerpunkt auf Typ 3. Wenn man diese kennt, könnten darauf aufbauend neue Behandlungsmethoden gefunden werden.

Die aktuelle Behandlung von Menschen mit Spinaler Muskelatrophie zielt darauf ab, die Funktionen von defekten Genen wiederherzustellen. Die Therapie wirkt aber nur gegen Symptome, die das Nervensystem betreffen. Jene Gene, die durch die SMA verändert werden, können aber an vielen Stellen des Körpers Schaden anrichten, beispielsweise an der Leber oder am Herzen.

„Ziel ist, dass durch neue Erkenntnisse Therapien entwickelt werden, die unterstützend zu den bisherigen Therapien wirken“, fasst Prof. Dr. Christoph Kleinschnitz zusammen, Direktor der Klinik für Neurologie. „Vielleicht gibt es bereits ein Medikament, gegen eine andere Krankheit, das aber auch bei Spinaler Muskelatrophie hilft – nur weiß es noch niemand“, sagt Arbeitsgruppenleiter Prof. Dr. Tim Hagenacker. ]]>
PJ-Einführungswoche & Skills-Training und Simulation im Praktischen Jahr https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1193 1193 Mon, 17 May 2021 07:00:48 +0200
Die PJ-Einführungswoche findet vom 17. bis zum 21. Mai 2021 in hybrider Form statt. Der wöchentliche Simulationskurs „ST & S im PJ“ startet im LLZ ab dem 26. Mai 2021 mit seinen Fällen.

Die PJ-Einführungswoche und der Simulationskurs ST&S (Skills Training & Simulation) ermöglichen den Studierenden das Auffrischen von klinisch-praktischen Tätigkeiten für die Aufnahme und Behandlung von Patienten, Stations-Arbeit und Tätigkeiten im OP. Unter der Obhut von erfahrenen ärztlichen Kolleg:innen aus verschiedenen Fächern, der Medizintechnik und der OP-Pflege werden die angehenden Kolleg:innen professionell geschult und eingewiesen.

Ihr Team der Einführungswoche und ST& S

Dr. Cynthia Szalai und Ilona von der Bey ]]>
Dem Virus auf der Spur: Verein „Essen.Gesund.Vernetzt.“ fördert Analyse von Abwasserproben https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1192 1192 Tue, 11 May 2021 15:57:15 +0200 "Essen.Gesund.Vernetzt. - Medizinische Gesellschaft e.V. fördert ein Forschungsvorhaben im Zusammenhang mit dem Corona-Virus SARS-CoV-2 mit 10.000 Euro. Ziel der wissenschaftlichen Arbeit am Institut für Künstliche Intelligenz in der Medizin (IKIM) ist es, frühzeitig Mutationen des Virus zu identifizieren, um so schnell wie möglich auf diese reagieren zu können.


„Dies ist möglich, bevor betroffene Patientinnen und Patienten in den Krankenhäusern vorstellig werden: Über die Analyse von Abwasserproben“, erläutert Prof. Dr. Folker Meyer, Medizininformatiker mit dem Schwerpunkt Medical Data Science an der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen. Denn der menschliche Körper scheidet das Virus aus und dieses lässt sich dann in den Klärwerken nachweisen. Prof. Folker Meyer: „In Deutschland nutzen wir diese Chance noch viel zu selten. Gerade ein urbanes Ballungsgebiet wie die Ruhrregion, in der viele Menschen leben, ist dafür prädestiniert.“

Prof. Meyers Forschung an der Universitätsmedizin Essen hat Potential, weit über die Corona-Pandemie hinaus wichtige Erkenntnisse zu liefern. So zum Beispiel als Frühwarnsystem für zukünftige infektiologische Herausforderungen. Darum soll kurzfristig auch eine Förderung durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) beantragt werden.

Die feierliche Übergabe an Prof. Dr. Folker Meyer erfolgte durch Dr. Maria del Pilar Andrino Garcia, Vorstandsvorsitzende, und Winfried Book, Geschäftsführer des Essen.Gesund.Vernetzt. – Medizinische Gesellschaft e.V.
Dr. Maria del Pilar Andrino Garcia betonte in ihrer Laudatio die wissenschaftliche und damit gesellschaftliche Relevanz dieses innovativen Forschungsvorhabens. Die frühe Identifikation variabler Mutationen des Virus, so Frau Dr. Andrino, erhöhen die Chance medizinische Maßnahmen schnellstmöglich strategisch anzupassen.

Mehr zu Essen.Gesund.Vernetzt. unter:
https://egvmg.de ]]> Kurze Maschinenperfusion von Spendernieren unter Sauerstoffzugabe erzielt keine klinische Verbesserung nach Transplantation https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1191 1191 Mon, 10 May 2021 08:49:56 +0200 Es herrscht großer Mangel an Spenderorganen. Umso wichtiger ist es, die zur Verfügung stehenden Organe vor der Transplantation so zu konservieren, dass sie möglichst schnell und möglichst gut ihre Funktion bei den Organempfangenden übernehmen und behalten.
„Entscheidend für ein gut funktionierendes Transplantat ist eine optimale Organkonservierung und die Vermeidung von Ischämie-Reperfusionsschäden, also Schädigungen des Organs bei der erstmaligen Durchblutung im neuen Körper. Der wichtigste Faktor ist hierbei Kälte“, erklärt Prof. Dr. Andreas Paul, Leiter der Klinik für Allgemeinchirurgie, Viszeral- und Transplantationschirurgie am Universitätsklinikum Essen. Das Standardverfahren der Konservierung von Spendernieren in Deutschland ist derzeit die Lagerung in kalter Konservierungslösung. Eine weitere bisher bewährte Methode ist die sog. hypotherme Maschinenperfusion (HMP), welche weltweit zunehmend eingesetzt wird.
Gibt es weitere Einflüsse, mit denen die Erfolgsaussichten der Transplantation verbessert werden können? Das Forschungsteam der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen und der Abteilung für Allgemein-, Viszeral, und Transplantationschirurgie der Universitätsklinik Essen hat untersucht, ob eine zusätzliche Gabe von Sauerstoff während der hypothermen Maschinenperfusion hilfreich ist, wenn Nieren von vorerkrankten, älteren Spendern transplantiert werden. Die Ergebnisse wurden nun im Fachjournal „JAMA Surgery“ veröffentlicht.
Sie haben in einer multizentrischen, europaweiten prospektiven Studie den Erfolg von mehr als 300 Nierentransplantationen bei Personen zwischen 50 und 84 Jahren analysiert. „Die hypotherme Maschinenperfusion unter Sauerstoffzugabe während der Organkonservierung unmittelbar vor Implantation des Organes hat das 1-Jahres-Überleben der Spendernieren nicht verbessert. Die Graft-Überlebensraten waren so gut, dass wir eine extrem hohe Zahl an Nieren in die Studie hätten einschließen müssen, um einen klinischen Effekt zu sehen “, sagt Nachwuchswissenschaftlerin Priv.-Doz. Dr. Peri Husen, die derzeit als Transplantationschirurgin an der renommierten US-amerikanischen Mayo-Clinic tätig ist, und in Kürze das Essener Transplantationsteam verstärken wird.
Die Autoren betonen, dass die Maschinenperfusion in der klinischen Praxis einen wichtigen Stellenwert hat, und in den USA und in vielen europäischen Nachbarländern die Standardmethode der Organkonservierung ist.

Link zur Originalveröffentlichung:

Oxygenated End-Hypothermic Machine Perfusion in Expanded Criteria Donor Kidney Transplant- A Randomized Clinical Trial
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Institut für Infektiologie: Bereits mehr als 1.000 COVID-19-Kranke behandelt https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1190 1190 Fri, 07 May 2021 18:15:00 +0200 Mit der Gründung der Klinik für Infektiologie haben die Medizinische Fakultät der Universität Duisburg-Essen (UDE) und das Universitätsklinikum Essen bereits 2015 Weitsicht bewiesen. Die dort etablierten Strukturen haben die Einrichtung zu den besten ihrer Art aufsteigen lassen. Seit Beginn der COVID-19-Pandemie sind dort bis April 2021 weit mehr als 1.000 Betroffene behandelt worden. Im Fokus der Forschenden um Klinikdirektor Prof. Dr. Oliver Witzke stehen aber nicht nur Corona-Viren: die 244 bis dato erschienenen Publikationen der Infektiolog:innen decken ein breites Spektrum ab.
Die Infektiologie bildet zusammen mit der Immunologie einen Schwerpunkt in der Forschung an der Medizinischen Fakultät sowie in der Versorgung von Kranken durch die Universitätsmedizin Essen. Von der infektiologischen Expertise profitieren Patient:innen unmittelbar. In einem neuen Kurzfilm* stellt Prof. Dr. Oliver Witzke diesen wichtigen Bereich vor.

Bereits 2018 hat der Direktor der Klinik für Infektiologie am Universitätsklinikum Essen den Ruf auf die W3-Stiftungsprofessur Infektiologie der Rudolf-Ackermann-Stiftung an die Medizinische Fakultät angenommen. Die Universitätsmedizin Essen hat ihrerseits inzwischen rund 2.200 COVID-19-Kranke stationär behandelt. Sie ist damit das größte COVID-Zentrum in NRW und gehört deutschlandweit zu den 3 größten.

* Der jüngst erschienene Videoclip gibt einen guten ersten Einblick in die Arbeit der Klinik für Infektiologie; abrufbar ist er unter http://www.youtube.com/watch?v=rgOpQ4JzR5E. ]]>
Neu an der Medizinischen Fakultät: Präzisionsmediziner Prof. Dr. Amir Abbas Mahabadi https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1189 1189 Thu, 06 May 2021 11:00:00 +0200 Herz-Kreislauf-Erkrankungen sind in Deutschland eine der häufigsten Todesursachen. „Die Diagnose und Therapie müssen an stetige Innovationen und neue Erkenntnisse angepasst werden“, sagt Dr. Amir Abbas Mahabadi. Der neue Professor für Kardiovaskuläre Präzisionsmedizin an der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen (UDE) möchte personalisierte Behandlungen an der Klinik für Kardiologie und Angiologie des Universitätsklinikums Essen (UK Essen) etablieren.
Mahabadi studierte Medizin von 2003 bis 2010 an der Universität Essen, wo er 2012 mit Bestnote promoviert wurde. 2007/2008 forschte er in den USA am Massachusetts General Hospital der Harvard University und von 2011 bis 2016 am UK Essen. In seiner Habilitation (2018) beschäftigt er sich mit bildgebenden Verfahren, durch die degenerative Erkrankungen der arteriellen Gefäßwände (koronare Atherosklerose) und kardiovaskuläre Erkrankungen vorhergesagt werden können. Seit 2020 leitet er in Essen die Abteilung Klinische Forschung und Innovationen. Seine Forschung wurde ausgezeichnet und mehrfach gefördert.

„Die medizinischen Entscheidungen und Behandlungswege müssen wir für unsere Patientinnen und Patienten individuell maßschneidern und nachvollziehbar machen“, sagt er. Dazu sollen vielfältige Informationen aus unterschiedlichen Untersuchungen gebündelt und analysiert werden, auch mit künstlicher Intelligenz. Seine Arbeit sieht der 37-Jährige in der Planung und Auswertung klinischer Studien sowie der Analyse großer Datenbanken. Gemeinsam mit nationalen und internationalen Kooperationspartnern sollen entsprechende Fragen federführend bearbeitet werden, um den Schwerpunkt am UK Essen weiter auszubauen.

Prof. Dr. Amir Abbas Mahabadi

© UDE/Frank Preuß ]]>
Medizin in Essen wissenschaftlich stark – Platz 3 in NRW https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1188 1188 Wed, 05 May 2021 11:00:00 +0200 Herausragende wissenschaftliche Leistung an der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen (UDE). Die Zahl der Publikationen ist erneut gestiegen. Erstmals liegt Essen auf Platz 3 in ganz Nordrhein-Westfalen. Zudem ist Essen der Standort, dessen wissenschaftliche Erkenntnisse landesweit am häufigsten zitiert wurden.
Essener Forscherinnen und Forscher konnten die Zahl ihrer wissenschaftlichen Veröffentlichungen zwischen 2014 und 2018 erneut steigern. Die offizielle Publikations-Evaluierung des Landes Nordrhein-Westfalen für 2019 zeigt auf, dass die Medizinische Fakultät eine herausragende Position unter den NRW-Universitätsklinika einnimmt; Tendenz steigend. Mit mehr als 6.000 Publikationen erreicht Essen einen publikationsspezifischen Journal Citation Score von rund 61.000 und liegt damit erstmals landesweit auf Platz 3 hinter Köln und Bonn und damit vor Münster, Düsseldorf, Aachen und Bochum. Neben Publikationen wird auch erfasst, wie häufig Beiträge von anderen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern zitiert werden. Hier liegt Essen mit 98.024 Zitationen auf Platz 1 in NRW, gefolgt von Köln und Bonn.

„Dass Essen ein besonders forschungsstarker Standort ist, hat auch der Wissenschaftsrat Ende 2019 bereits ausdrücklich hervorgehoben“, beton Prof. Dr. Jan Buer, Dekan der Medizinischen Fakultät. Im Gutachten des Wissenschaftsrates wurde die Universitätsmedizin der UDE als aufstrebender universitätsmedizinischer Standort in Nordrhein-Westfalen herausgestellt. Ausdrücklich wurden die Forschungserfolge, das weiterhin große Potential und die sehr positive Entwicklung hervorgehoben, welche die Medizinische Fakultät der UDE und das Universitätsklinikum Essen gemeinsam genommen haben. Prof. Buer: „Ich freue mich sehr, dass diese Einschätzung nun durch die Publikationsanalyse zusätzlich untermauert wird.“

Publiziert haben Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus Essen aktuelle Forschungsergebnisse unter anderem in international renommierten wissenschaftlichen Journalen wie Lancet Oncology, Nature, The Journal of Immunology und The Lancet.

In Nordrhein-Westfalen werden seit 2006 die Publikationsdaten aller Medizinischen Fakultäten über das Programm EVALunaBiblio erfasst und ausgewertet. Für die Leistungsorientierte Mittelvergabe werden ausschließlich Publikationen berücksichtigt, die festgelegte Kriterien erfüllen. So muss eine Publikation im Web of Science gelistet sein, mindestens eine gültige Affiliation der Medizinischen Fakultät tragen und den folgenden Publikationstypen angehören: Article, Editorial, Letter, News Item oder Review. ]]>
„The life of B cells according to JEM" - Prof. Dr. Ralf Küppers beleuchtet Meilensteine https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1187 1187 Wed, 05 May 2021 09:18:04 +0200 Link zur Originalveröffentlichung: The life of B cells according to JEM
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Gen CHD5: Mutation verursacht neurologische Entwicklungsstörungen https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1185 1185 Tue, 04 May 2021 13:56:04 +0200 Ein Forschungsteam der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen hat gemeinsam mit französischen und US-amerikanischen Kollegen eine neue Genmutation entdeckt. Die Mutation betrifft das Gen CHD5 auf dem menschlichen Chromosom 1. Die Betroffenen leiden unter neurologischen Entwicklungsstörungen, die durch einen Aminosäureaustausch oder verkürzte Proteinvarianten ausgelöst werden können. Hierüber berichtet jetzt das renommierte Fachmagazin „Human Genetics“.


„Zu den häufigsten klinischen Merkmalen gehören Sprachdefizite, Verhaltensauffälligkeiten, geistige Behinderung, Epilepsie und eine Verzögerung der motorischen Entwicklung“, erklärt Prof. Dr. Christel Depienne vom Institut für Humangenetik am Universitätsklinikum Essen. In einer internationalen Zusammenarbeit hat das Team 16 Personen identifiziert, die Mutationen im CHD5-Gen tragen und zwar kein einheitliches Krankheitsbild, aber vergleichbare neurologische Entwicklungsstörungen zeigen.
CHD5 liegt in der Region 1p36 auf Chromosom 1. „Bei etwa 1 von 5000 Neugeborenen fehlt der Abschnitt 1p36 ganz und verursacht verschiedene Formen von Entwicklungsstörungen“, so Dr. Ilaria Parenti, Molekulargenetikerin am Institut für Humangenetik. „Einige dieser Merkmale, wie beispielsweise Epilepsie, treffen auch auf Betroffene mit den von uns neu beschriebenen CHD5-Varianten zu.“ Die Forscher hoffen deshalb, der Ursache für diese Form der Epilepsie näher gekommen zu sein.
CHD5 ist auch ein bekanntes Tumorsuppressor-Gen. „Aber die in dieser Studie untersuchten Patienten und Patientinnen hatten bisher keine Tumore entwickelt“, stellen die Autoren fest. „Das kann daran liegen, dass die Betroffenen noch jung sind. Aber wir vermuten, dass eine bereits in der Keimbahn stattfindende Veränderung von CHD5 das Risiko für eine Tumorentstehung nicht erhöht.“
Insgesamt gibt es neun CHD Gene im Menschen. Sie alle kodieren DNA-bindende Proteine, die während der Zellteilung benötigt werden, um DNA in RNA umzuschreiben. Für sechs der neun Gene konnte bereits gezeigt werden, dass Mutationen verschiedene neurologische Entwicklungsstörungen hervorrufen. „Insbesondere die Kraniosynostose, eine zu früh einsetzende Verknöcherung des kindlichen Schädels, tritt aber ausschließlich bei Defekten im CHD5-Gen auf“, so das Forschungsteam.

Link zur Originalveröffentlichung: Missense and truncating variants in CHD5 in a dominant neurodevelopmental disorder with intellectual disability, behavioral disturbances, and epilepsy ]]>
Meyer-Schwickerath-Vorlesung 2021: Ehrenmedaille für Impfstoff-Pionier Dr. Ingmar Hoerr https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1186 1186 Mon, 03 May 2021 12:45:00 +0200 Am Freitag, 7. Mai 2021, wird in einem festlichen Rahmen die Ehrenmedaille der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen (UDE) an Dr. Ingmar Hoerr verliehen. Gleichzeitig erhält er den von der Stiftung Universitätsmedizin gestifteten und mit 10.000 Euro dotierten Meyer-Schwickerath-Preis für seine Grundlagenforschung zur Boten-Ribonukleinsäure (mRNA) und ihrer Potenziale bei der Entwicklung neuer Impfstoffe. Der Preisträger wird die Ehrenmedaille während einer Hybrid-Veranstaltung persönlich entgegennehmen und eine Ehrenvorlesung halten.
Der Wissenschaftler und Biotech-Unternehmer Dr. Hoerr gilt als Impfstoff-Pionier: Ihm gelang erstmals zu zeigen, dass das instabile mRNA-Biomolekül als therapeutischer Wirk- bzw. Impfstoff eingesetzt werden kann. Für die von ihm entwickelte innovative Therapie meldete er schon vor 22 Jahren ein erstes Patent an. Seine Erkenntnisse helfen Forschenden nicht nur im Kampf gegen das Corona-Virus SARS-CoV-2, sondern stellen zugleich einen Hoffnungsträger für die Entwicklung neuer Methoden zur Behandlung verschiedener Krebsarten dar.

Während der Meyer-Schwickerath-Vorlesung „Die RNA-Revolution – Ein Biomolekül erblickt das Licht der Welt“ gibt Dr. Ingmar Hoerr spannende Einblicke in die Ursprünge seiner Forschung. Der Mitgründer des biopharmazeutischen Unternehmens CureVac berichtet von seinem langen Weg zum Erfolg und wie wir davon in Zeiten einer Pandemie bis heute profitieren können.

Der Festakt beginnt am 7. Mai um 16:15 Uhr. Die Teilnahme ist kostenlos und für alle Interessierten über den YouTube-Kanal der Medizinischen Fakultät der UDE möglich: http://youtu.be/ttQaraY4sNM. Alle Programmpunkte können im Detail dem beigefügten Programm entnommen werden.

Das Programm 2021
16:15 Uhr: Begrüßung durch Prof. Dr. Jochen A. Werner, Ärztlicher Direktor UK Essen
16:20 Uhr: Grußwort von Annette Storsberg, Staatssekretärin im Ministerium für Kultur und Wissenschaft NRW
16:30 Uhr: Vorstellung des Festredners durch Prof. Dr. Ulf Dittmer, Direktor Institut für Virologie
16:40 Uhr: Festvortrag durch Dr. Ingmar Hoerr, Mitgründer CureVac AG
17:25 Uhr: Beitrag aus studentischer Sicht durch Friederike-Charlotte Krempe
17:30 Uhr: Preisverleihung durch Prof. Dr. Jan Buer, Dekan der Medizinischen Fakultät der UDE
17:40 Uhr: Abschlussworte durch Prof. Dr. Stephan Lang, Vorsitzender der Medizinisch-Wissenschaftlichen Gesellschaft Essen e.V.

Zum Meyer-Schwickerath-Preis
Der Meyer-Schwickerath-Preis wird von der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen zu Ehren ihres herausragenden Arztes, Forschers und Lehrers angeboten. Gerhard Rudolph Edmund Meyer-Schwickerath (1920-1992) war von 1959 bis zu seiner Emeritierung 1985 Direktor der Essener Augenklinik.

Die Ehrenvorlesung richtet sich vor allem an interessierte Laien mit dem Ziel, bedeutende wissenschaftliche Erkenntnisse verständlich darzustellen. Der Gastvortrag wird von herausragenden Persönlichkeiten gehalten und soll der kritischen Auseinandersetzung mit gesellschaftspolitisch wichtigen Themen und Problemfeldern dienen. Organisiert wird die Veranstaltung von der Medizinischen Fakultät der UDE und der Universitätsmedizin Essen gemeinsam mit der Medizinisch-Wissenschaftlichen Gesellschaft Essen e.V.
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Neuer Ansatzpunkt für Darmkrebs-Therapien: GPR15 - ein Rezeptor für die Migration von Immunzellen https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1183 1183 Fri, 30 Apr 2021 07:42:19 +0200 Ein gesundes Immunsystem ist in der Lage, beschädigte Zellen, z.B. Krebszellen zu erkennen und zu beseitigen. Gelingt das nicht, kann es daran liegen, dass die körpereigenen regulatorischen T-Zellen (Tregs) die Immunantwort zu stark herunterregulieren. Da Tregs vermehrt in Blut und Tumorgewebe von Darmkrebserkrankten auftreten, hat ein Forschungsteam der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen hier nach einem möglichen Ansatzpunkt für neue Therapien gesucht. „Die Manipulation von regulatorischen T-Zellen könnte in Zukunft in der personalisierten Behandlung von Darmkrebspatient*innen zum Einsatz kommen“, erklärt Prof. Dr. Astrid Westendorf, die den Lehrstuhl für Infektionsimmunologie innehat. Erste Laborversuche mit vorübergehend ausgeschalteten Tregs zeigten bereits positive Effekte. Die bisher für Patienten verfügbaren Behandlungen sind jedoch häufig unspezifisch und verursachen daher erhebliche Nebenwirkungen.


Die Aufgaben von Tregs im Körper sind sehr unterschiedlich, viele sind nützlich und unverzichtbar. Die Essener Forscherinnen und Forscher wollten genauer verstehen, was die Tregs in Darmkrebspatient*innen kennzeichnet. Sie haben sich deshalb Marker-Moleküle angesehen, die ausschließlich auf tumorassoziierten Tregs vorkommen. „Auf diese Weise wird es leichter, tumorassoziierte Tregs gezielt zu bekämpfen, ohne unerwünschte Nebenwirkungen durch das Ausschalten der anderen, positiven Tregs zu riskieren“, so Dr. Alexandra Adamczyk, Erstautorin der nun in Cancer Research veröffentlichten Studie.
Bei der Suche hat das Team festgestellt, dass die tumorassoziierten Tregs tatsächlich durch ein bestimmtes Molekül auf ihrer Zelloberfläche gekennzeichnet sind: sie tragen den Rezeptor GPR15. Dieser Rezeptor hilft den Tregs in das tumoröse Darmgewebe einzuwandern und fördert zudem die Produktion der entzündungsfördernden Botenstoffe IL-17 und TNF-alpha.
Um zu prüfen, ob GPR15 wirklich von entscheidender Bedeutung für das Wachstum von Darmtumoren ist, haben die Forscherinnen und Forscher den Rezeptor GPR15 experimentell ausgeschaltet. „Wir konnten sehen, dass das Tumorwachstum langsamer fortschreitet und die Tregs nicht so stark in das Tumorgewebe einwandern“, fasst Dr. Alexandra Adamczyk die Ergebnisse zusammen. Insgesamt schien sich der Teil der körpereigenen Immunabwehr verbessert zu haben, der die Krebszellen bekämpft.
Das Essener Forschungsteam sieht in seiner Studie vielversprechende Ansätze für neue Behandlungen bei kolorektalen Krebserkrankungen. „Auch wenn wir vieles davon zunächst nur in experimentellen Laborversuchen zeigen konnten, hoffen wir, wichtige Grundlagen für neue Therapien bei Darmkrebspatientinnen und -patienten gelegt zu haben“, so Prof. Dr. Astrid Westendorf.

Link zur Originalveröffentlichung: GPR15 facilitates recruitment of regulatory T cells to promote colorectal cancer ]]>
Wirken Iptacopan und Pegcetacoplan bei der paroxysmalen nächtlichen Hämoglobinurie? – Neue Medikamente und therapeutische Strategien für die Behandlung der PNH https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1182 1182 Thu, 29 Apr 2021 14:40:02 +0200 Bei der paroxysmalen nächtlichen Hämoglobinurie (kurz PNH) handelt es sich um eine seltene Erkrankung der blutbildenden Stammzellen des Knochenmarkes. Die Symptome können sehr unterschiedlich sein, aber charakteristisch für die Erkrankung ist ein Zerfall der roten Blutkörperchen, die sogenannte Hämolyse. Während der derzeitigen üblichen Therapie werden die Betroffenen entweder mit dem Anti-C5-Antikörper Eculizumab oder dem langwirksamen Ravulizumab behandelt, die sich gegen das angeborene Immunsystem richten. Ein Teil dieses Immunsystems bleibt jedoch trotzdem aktiv und die roten Blutkörperchen zerfallen trotz der Behandlung.
In einer aktuellen Studie, an dem auch ein Wissenschaftler der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen und des Universitätsklinikums Essen beteiligt war, hat sich ein Forschungsteam nun die Wirksamkeit eines neuen Medikaments genauer angesehen. „Wir haben Iptacopan, ein Komplementfaktor B-Inhibitor, bei Patientinnen und Patienten mit aktiver Hämolyse getestet und auf die Sicherheit und Verträglichkeit geprüft,“ erklärt Prof. Dr. Alexander Röth Oberarzt in der Klinik für Hämatologie und Stammzelltransplantation Universitätsklinikum Essen und Leiter des Schwerpunkts nicht-maligne Hämatologie und Gerinnung. Die Probanden erhielten zusätzlich zur Standardtherapie Iptacopan oral als Medikament in einer Dosis von zweimal täglich 200 mg über einen Zeitraum von 13 Wochen. „Die Behandlung mit Iptacopan wurde gut vertragen und erstmals verbesserten sich alle Biomarker der Hämolyse“, zeigt sich Prof. Röth zufrieden mit den Ergebnissen dieser Phase-II-Studie.
Das französisch-italienisch-deutsche Forschungsteam empfiehlt auf der Grundlage der nun in The Lancet Hematology veröffentlichten Studiendaten das Medikament Iptacopan in Zulassungsstudien weiter zu testen. Aktuell sind auch zwei Phase-III-Studien mit Iptacopapn für vorbehandelte und naive Patienten mit PNH in der Klinik für Hämatologie und Stammzelltransplantation aktiviert worden.
In einer weiteren, kürzlich im New England Journal of Medicine veröffentlichten internationalen Phase-III-Studie, an der Prof. Dr. Alexander Röth ebenfalls als Studienleiter in Deutschland beteiligt war, wurde die Wirksamkeit eines neuen Medikaments gegen PNH getestet. Anstelle der Standardtherapie mit dem Eculizumab erhielten die Probanden über einen Zeitraum von 16 Wochen den Inhibitor des Komplementfaktors C3 Pegcetacoplan per Injektion subkutan. Auch hier zeigten sich große Therapieerfolge. „Im direkten Vergleich scheint Pegcetacoplan besser zu wirken“, erklärt Prof. Röth. „Insgesamt 35 der von uns untersuchten Patientinnen und Patienten, das entspricht 85%, benötigten nach der Behandlung mit Pegcetacoplan keine Bluttransfusionen mehr.“

Link zu den Originalveröffentlichungen:
Addition of iptacopan, an oral factor B inhibitor, to eculizumab in patients with paroxysmal nocturnal haemoglobinuria and active haemolysis: an open-label, single-arm, phase 2, proof-of-concept trial

Pegcetacoplan versus Eculizumab in Paroxysmal Nocturnal Hemoglobinuria
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COVID-19: An Diabetes Erkrankte sind während der Pandemie vorsichtiger https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1184 1184 Tue, 27 Apr 2021 16:57:43 +0200 Welche Auswirkungen hat die Pandemie auf die Psyche von Menschen mit Diabetes? Diese Frage hat sich ein Essener Forschungsteam gestellt und deshalb mehr als 500 Personen zu Ängsten, depressiven Symptomen, Risikowahrnehmung und ihrem persönlichen Sicherheitsverhalten befragt. Die Studie der Klinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie am LVR-Klinikum Essen der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen entstand in Kooperation mit der Klinik für Diabetologie, Endokrinologie und Stoffwechselerkrankung der Universitätsmedizin Essen und wurde kürzlich im Journal „Healthcare“ veröffentlicht.
„Unsere Studie zeigt, dass Diabetes-Erkrankte sich besonders vorsichtig verhalten und in Bezug auf COVID-19 ängstlicher reagieren, aber nicht verstärkt zu generalisierten Angstzuständen oder Depressionen neigen“, fasst Dr. Hannah Kohler, Ärztin in der Ambulanz für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie zusammen. Die aktuelle Pandemiesituation scheint also keine allgemeine psychische Belastung speziell bei Personen mit Diabetes zu verursachen.
Dass Diabetiker sich stärker vor einer Infektion mit SARS-CoV-2 fürchten als gesunde Personen, interpretiert das Forschungsteam weitgehend als gesunde Angstreaktion auf die Situation. Denn chronische Vorerkrankungen, wie Diabetes, scheinen nach aktueller medizinischer Studienlage das Risiko für schwere COVID-19-Verläufe zu erhöhen. „Bei Diabetes-Erkrankten könnte das mit einem schlecht eingestellten Blutzucker, Begleit- und Vorerkrankungen sowie fortgeschrittenem Alter zusammenhängen“, sagen die Autoren der Studie.
Wie sehr die Pandemie die Menschen belastet, zeigt sich als Nebenergebnis der Untersuchung. „Vergleicht man die Ergebnisse dieser Studie mit Erhebungen, die vor der Pandemie durchgeführt wurden, wird deutlich, dass auch die gesunde Kontrollgruppe deutlich stärker zu depressiven Symptomen neigen“, erklärt Venja Musche, Psychologin in der LVR-Klinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie.
Für die Allgemeinbevölkerung gibt es bereits einige niedrigschwellige und kostenlose Angebote, die Interessierten Achtsamkeitstechniken und Methoden zum Stressabbau vermitteln, beispielsweise das Onlineformat CoPE It. Das Autorenteam empfiehlt darüber hinaus, nun auch Unterstützungssysteme speziell für Diabetes-Erkrankte anzubieten, um auf ihre Sorgen besser einzugehen und eine langfristige psychische Gesundheit zu unterstützen.

Link zur Originalveröffentlichung: COVID-19-Related Fear, Risk Perception, and Safety Behavior in Individuals with Diabetes


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Online-Training für Krebskranke: Wirksamkeitsstudie wird mit 1,5 Millionen Euro gefördert https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1181 1181 Fri, 16 Apr 2021 10:00:00 +0200 Ein Forschungsteam der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen (UDE) untersucht in einer Studie, wie effektiv Menschen mit einer Krebserkrankung durch das Online-Tool Make It* geholfen werden kann. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) unterstützt die Arbeit des Teams der Klinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie am LVR-Klinikum Essen mit rund 1,5 Millionen Euro bis 2024.
Allein in Deutschland wird pro Jahr bei rund 500.000 Menschen Krebs diagnostiziert; insgesamt leben etwa 1,7 Millionen mit einer solchen Erkrankung.** Die Diagnosen stellen für Betroffene und ihre Angehörigen einen gravierenden Einschnitt dar, ihre Psyche wird überdurchschnittlich stark belastet – selbst dann, wenn die diagnostizierte Krebsart gut behandelt werden kann.

Das an den Universitäten in Essen, Tübingen und Erlangen entwickelte Online-Training Make It richtet sich an krebskranke Menschen, die sich aufgrund der Folgen ihrer Krankheit in einer schwierigen Lebensphase befinden. Durch computergestützte Übungen lernen sie, ihre Gefühle, Kraftquellen und Stressauslöser zu erkennen und daraus individuelle Bewältigungsstrategien zu erarbeiten. Entwickelt wurde das Training von Fachleuten aus der Psychologie, Psychotherapie, Psychosomatischen Medizin und Psychoonkologie.

Make It läuft seit Ende 2019, wurde seitdem von rund 200 Menschen in Anspruch genommen und verzeichnet eine Weiterempfehlungsrate von 87 Prozent.*** Mit der neuen, BMBF-geförderten Studie Reduct**** möchte das Forschungsteam herausfinden, ob bzw. in welchem Maße diese patientenzentrierte „e-Mental-Health-Intervention“ die psychische Belastung bei Krebskranken reduzieren kann.

„Langfristig erhoffen wir uns, dass dieses großartige Online-Tool belasteten Krebskranken deutschlandweit zur Verfügung gestellt wird“, sagt Prof. Dr. Martin Teufel, Direktor der Klinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie, Universität Duisburg-Essen, LVR Klinikum Essen am Standort der Universitätsmedizin Essen. „Wünschenswert wäre, dass generell bei der Behandlung von psychischen Erkrankungen die Digitalisierung, also e-Health, Einzug in Forschung und Versorgung hält. Dort besteht großer Nachholbedarf.“

* Make It = Mindfulness and Skills based distress reduction training in oncology;
weitere Information unter http://makeit-essen.medizin.uni-tuebingen.de sowie http://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1043

** Quelle: Zentrum für Krebsregisterdaten (ZfKD) am Robert Koch-Institut

*** Link zur Pilotstudie: http://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/30731509,
„Mindfulness and Skills Based Distress Reduction in Oncology: The Web-Based Psycho-Oncological Make It Training“

**** Reduct = Web-based Mindfulness and Skills-Based Distress Reduction for Cancer Patients: A multi-center, randomized, controlled intervention study

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Positive Studienergebnisse zu Sutimlimab für Patienten mit Kälteagglutinin-Krankheit im New England Journal of Medicine veröffentlicht https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1180 1180 Tue, 13 Apr 2021 09:08:03 +0200 Das New England Journal of Medicine (NEJM) veröffentlichte die Endergebnisse von Teil A der zulassungsrelevanten offenen, einarmigen Phase-III-Studie CARDINAL, in der die Sicherheit und Wirksamkeit von Sutimlimab über 26 Wochen bei Patienten mit primärer Kälteagglutinin-Krankheit (CAD) untersucht wurde. Sutimlimab, ein in Prüfung befindlicher First-in-class-C1s-Inhibitor, erreichte die primären und sekundären Endpunkte der Studie und zeigte eine anhaltende Hemmung der über den klassischen Weg der Komplementkaskade vermittelten Hämolyse mit Verbesserungen der Anämie innerhalb einer Woche nach der Behandlung.
"Die Veröffentlichung dieser maßgeblichen Ergebnisse im New England Journal of Medicine unterstreicht den klaren und klinisch bedeutsamen Behandlungseffekt von Sutimlimab auf die Aktivierung des klassischen Aktivierungsweges der Komplementkaskade, der die chronische Hämolyse und Anämie bei Menschen mit Kälteagglutinin-Krankheit auslöst", sagte der leitende Prüfarzt und Autor Prof. Dr. med. Alexander Röth, Klinik für Hämatologie und Stammzelltransplantation, Westdeutsches Tumorzentrum, Universitätsklinikum der Universität Duisburg-Essen. "Diese Ergebnisse sind vielversprechend, weil die Patienten schnell und über die Dauer der Studie nachhaltig auf Sutimlimab ansprechen. Sutimlimab hat das Potenzial, den ungedeckten medizinischen Bedarf für Menschen mit Kälteagglutinin-Krankheit zu decken."

CAD ist eine chronische autoimmune hämolytische Anämie, bei der das körpereigene Immunsystem fälschlicherweise gesunde rote Blutkörperchen angreift und zerstört und so eine Hämolyse verursacht. CAD-Patienten können unter chronischer Anämie, lähmender Müdigkeit bzw. Fatigue, akuten hämolytischen Krisen und weiteren möglichen Komplikationen leiden, einschließlich eines erhöhten Risikos für thromboembolische Ereignisse und einen frühen Tod. CAD beeinträchtigt das Leben von schätzungsweise 12.000 Menschen in den USA, Europa und Japan.

Quelle: Pressemitteilung Sanofi Deutschland

Link zur Originalveröffentlichung: Sutimlimab in Cold Agglutinin Disease
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Weltorganisation für Kindertransplantationen: Essener Nierenspezialist zum President-Elect gewählt https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1179 1179 Mon, 12 Apr 2021 13:15:00 +0200 Prof. Dr. Lars Pape, Wissenschaftler an der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen (UDE), ist zum President-Elect der International Pediatric Transplant Association (IPTA) gewählt worden. Bei der IPTA handelt es sich um die „Weltorganisation“ für Kindertransplantationen. Sie hat 528 Mitglieder in 36 Staaten.
„Ich freue mich über die Wahl", sagt Prof. Pape. „Als künftiger Präsident plane ich, die IPTA in Asien und Afrika noch besser aufzustellen und die pädiatrische Transplantation dort durch Unterstützungsprogramme für die Einrichtung von Transplantationszentren und die Ausbildung von Transplantationspädiatern zu stärken."

Pape arbeitet zudem als Direktor der Kinderklinik II am Universitätsklinikum Essen und wurde 2018 mit dem renommierten Rudolf-Pichlmeyer-Preis der Deutschen Transplantationsgesellschaft ausgezeichnet. Pape studierte Medizin in Hannover, Toronto und Montreal und absolvierte seine Ausbildung zum Kinder- und Jugendarzt an der Medizinischen Hochschule Hannover. Dort habilitierte er sich 2005 und wurde 2009 zum Professor berufen. Er ist leitender Arzt des Essener KfH-Nierenzentrums für Kinder und Jugendliche und übernahm im September 2020 die UDE-Professur für Kinderheilkunde.

Weitere Informationen zur IPTA und ihrem 2022 stattfindenden Kongress: http://www.ipta2022.org ]]>
Echtzeit-Analyse von COVID-19-Befunden: Essener Studie zeigt digitale Wege in der Patientenbehandlung https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1178 1178 Mon, 12 Apr 2021 12:30:00 +0200 Forschende der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen (UDE) haben mit einer Studie den Grundstein für eine effizientere Erhebung, Bündelung und Analyse von weltweit erfassten Krankendaten gelegt, die mittels Computertomographien (CT) des Brustkorbs entstehen. Auch das Potenzial von Künstlicher Intelligenz (KI) wird beleuchtet. Der standardisierte Ansatz gewinnt vor allem durch die anhaltende COVID-19-Pandemie an Bedeutung. Die Studie ist im Nature Partner Journal Digital Medicine publiziert.*
Als Teil eines europäischen Forschungsteams erarbeiteten die Essener ein Erfolg versprechendes Konzept, mit dem CT-Befunde standortunabhängig, auf hohem qualitativen Niveau und strukturierter als bisher digital erhoben und ausgewertet werden können. Im Fokus standen Computertomographien der Lunge von Menschen, die an COVID-19 erkrankt waren oder unter dem dringenden Verdacht einer Sars-CoV-2-Infektion standen. Ausgewählt wurde diese Form eines bildgebenden Verfahrens, weil sie sich bei der Diagnostik und Überwachung dieser gefährlichen Viruskrankheit als sehr hilfreich erwiesen hat.

„Durch die von uns entwickelte systematische, computergestützte und kontextgeführte elektronische Datenerfassung werden erstmals Echtzeit-Analysen von weltweit entstandenen Krankendaten möglich“, sagt Prof. Dr. Dr. Jens Kleesiek vom Institut für Künstliche Intelligenz in der Medizin (IKIM) des Universitätsklinikums Essen (UK Essen). Erfasst werden die Daten über die Plattform mint Lesion der Softwarefirma Mint Medical aus Heidelberg.** Die Befunddaten werden über diesen Weg nicht nur von Menschen ausgewertet, sondern auch von Computer-Algorithmen: „Die so erhobenen Gesundheitsdaten stellen eine exzellente Grundlage für künftige Forschung im Bereich der Künstlichen Intelligenz dar.“

Um die Wirksamkeit ihres Konzeptes zu prüfen, legten die Forschenden eine Machbarkeitsstudie auf, in der die Befunde von 283 Patientinnen und Patienten aus 8 europäischen Medizinzentren einbezogen worden sind. Die aggregierten Werte wurden mit den wichtigsten Erkenntnissen wegweisender Forschungsliteratur verglichen. „Die Analyse brachte vergleichbare Ergebnisse mit zuvor publizierten großen, internationalen Studien hervor“, betont Kleesiek, der an der UDE die Professur für Translationale Bildgestützte Onkologie innehat. Die deskriptiven Analysen der erhobenen Daten waren aber nicht das primäre Ziel der Machbarkeitsstudie. Vielmehr sollte gezeigt werden, dass durch den neuen Ansatz nach nur kurzer Entwicklungszeit, strukturierte Daten in einem internationalen Rahmen schneller erhoben und analysiert werden können als durch aufeinander aufbauende Studien.

„Im Gegensatz zum klassischen Stufenmodell klinischer Evidenz ist mit unserem Konzept ein computergestütztes, sich kontinuierlich adaptierendes Evidenzmodell denkbar“, sagt Gabriel Salg, Medizinstudent an der Universität Heidelberg und einer der Initiatoren des Projekts. Folgt man dem beschriebenen Vorgehen, können Befund-Vorlagen für weitere Krankheiten entwickelt werden, die in der klinischen Routine zur bestmöglichen Behandlung von Betroffenen führen würden. „Wenn Mensch und Computer ihre Stärken ausspielen, kann die Forschung vielversprechende Wege gehen.“

* Link zur Originalpublikation: http://doi.org/10.1038/s41746-021-00439-y
„A reporting and analysis framework for structured evaluation of COVID-19 clinical and imaging data“

** Weitere Informationen zum Kooperationspartner Mint Medical: http://mint-medical.com/de/unternehmen/about-us ]]>
Ausbau des Exzellenz-Netzwerks Krebsmedizin NRW https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1177 1177 Fri, 09 Apr 2021 11:30:00 +0200 Die Landesregierung NRW unterstützt die Einrichtung weiterer Nachwuchsforschungsgruppen; das kommt auch Forschenden der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen zugute.
Das Exzellenz-Netzwerk Krebsmedizin NRW hat zum Ziel, die Vernetzung untereinander zu stärken und ist maßgeblicher Bestandteil des im Aufbau befindlichen Cancer Research Center Cologne Essen (CCCE) der Universitätskliniken Köln und Essen. Einen weiteren Meilenstein der Entwicklung des Netzwerks stellt nun die Ausschreibung von zwei Leitungen von Nachwuchsgruppen durch die Universitätskliniken Köln und Essen dar. Jede Gruppe wird für 3 Jahre mit einem Gesamtfördervolumen von 750.000 Euro vom Land ausgestattet.

Weitere Informationen unter http://www.mkw.nrw/presse/Netzwerk_Krebsmedizin_PM ]]>
Neu an der Medizinischen Fakultät: Biomedizinerin Prof. Dr. Katharina Lückerath https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1175 1175 Thu, 01 Apr 2021 10:00:00 +0200 Nur wer Tumore im Detail versteht, kann sie optimal behandeln. Dr. Katharina Lückerath vom Universitätsklinikum Essen (UK Essen) erforscht, wie ihre biologischen Prozesse ablaufen. Die neue Professorin für Präklinische Nuklearmedizinische Theranostik entwickelt an der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen (UDE) neue Ansätze für Radionuklidtherapien und bildgebende Verfahren.
Radionuklidtherapien (RNT) sind gezielte Strahlenbehandlungen, bei denen eine radioaktive Substanz auf Tumorzellen trifft. Wenn sie über das Blut zu ihnen gelangt und andockt, schädigt die Strahlung die Tumorzelle und führt letztlich zu deren Absterben. Auf diese Weise lässt sich auch metastasierter Krebs bestrahlen, ohne das gesunde Gewebe zu stark zu beschädigen. Genutzt werden RNT etwa bei Knochenmetastasen, Schilddrüsen- oder Prostatakrebs und bei neuroendokrinen Tumoren. Den derzeitigen RNT-Einsatz hält Prof. Katharina Lückerath noch nicht für optimal. „Die Mechanismen der Tumore werden unzureichend beachtet“, sagt die 38-Jährige. Ursächlich für das Problem seien etwa Resistenzmechanismen, mit denen sich die Krebszellen schützen, oder ein unterdrücktes Immunsystem.

Am UK Essen möchte Katharina Lückerath analysieren, wie unterschiedliche RNT auf den Tumor, den Körper und die Immunzellen in Patientinnen und Patienten wirken. Vor Kurzem konnte sie in einem Forschungsteam zeigen, dass Prostatakrebs mit einer RNT-Kombinationstherapie besser bekämpft werden kann. „Wir haben die RNT mit einem Antikörper kombiniert, der ein Oberflächenprotein blockiert und so die Hemmung des Immunsystems aufhebt“, erklärt sie. Damit wurde das Fortschreiten des Krebses durch die Kombinationstherapie experimentell gehemmt.

Katharina Lückerath studierte von 2001 bis 2004 Biologie an der University of Aberdeen, Schottland, und der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg, wo sie zudem ein Studium der biomedizinischen Wissenschaften absolvierte (2004 bis 2006). Ihre sehr gute Promotion (2010) legte sie an der Universität Frankfurt ab, am Georg-Speyer-Haus; das Institut erforscht Tumorbiologie und neue Krebsbehandlungen. Von 2012 bis 2016 leitete sie das Labor für experimentelle Onkologie am Uniklinikum Würzburg und wechselte 2017 an die US-amerikanische University of California.

Prof. Dr. Katharina Lückerath

© UDE/Frank Preuß ]]>
Medizinische Fakultät der Universität Duisburg-Essen: BMBF fördert Ausbildung exzellenter forschender Fachärzte https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1174 1174 Mon, 29 Mar 2021 09:01:21 +0200 Herausragender Erfolg für die Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen: Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gab heute bekannt, dass das Programm zur Qualifizierung exzellenter forschender Fachärztinnen und -ärzte UMEA² an der Universitätsmedizin Essen mit 130.000 Euro pro Jahr und Stelle gefördert wird. Neben der gezielten Weiterbildung ermöglicht das Programm gleichzeitig bis zu zwölf Teilnehmenden über jeweils sechs Jahre den notwendigen Freiraum für die Forschung und im Anschluss die Aussicht auf eine Professur.
„Wir haben es uns zum Ziel gesetzt, forschungsstarke Fachärztinnen und -ärzte bei der Vereinbarkeit von klinischer und wissenschaftlicher Tätigkeit gezielt zu unterstützen. Denn im Klinikalltag ist für die Forschung häufig kein ausreichender Raum“, erklärt Programmleiterin Prof. Dr. Ulrike Bingel. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer werden zu 50 Prozent von ihren klinischen Tätigkeiten freigestellt, um sich auf ihre wissenschaftliche Arbeit fokussieren zu können. Der Bund fördert den zusätzlichen Forschungsanteil der Stellen pro Jahr mit bis zu 130.000 Euro je Stelle.

Ein besonderes Highlight ist die Möglichkeit zur Einrichtung und Leitung einer eigenen unabhängigen Forschungsgruppe, die vom BMBF und der Medizinischen Fakultät kofinanziert wird. Inhaltlich fokussiert sich das Programm auf die drei klinisch-wissenschaftlichen Schnittstellen der Universitätsmedizin Essen: „Herz-Hirn“, „Onko-Immun“ und „Transplant-Immun/Infekt“. In die Ausbildung der Teilnehmenden werden unter anderem auch gezielt neueste Methoden wie fortgeschrittene Statistik, Big Data und Künstliche Intelligenz einbezogen. Ein besonderer Focus liegt auf der Förderung von Frauen – mindestens die Hälfte der Stellen ist exzellenten Wissenschaftlerinnen vorbehalten.

UMEA² umfasst neben der geschützten Forschungszeit auch ein begleitendes Qualifizierungsprogramm sowie gezieltes Mentoring. Darüber hinaus bietet das Programm den Teilnehmerinnen und Teilnehmern eine langfristige Perspektive für ihren weiteren wissenschaftlichen Weg: Die Medizinische Fakultät finanziert eigens fünf W2-Professuren im sogenannten Tenure-Track-Verfahren. „Wir möchten damit das klare Signal aussenden, dass wir unsere exzellenten klinisch tätigen Forscherinnen und Forschern langfristig an die Universitätsmedizin binden wollen“, betont Prof. Dr. Jan Buer, Dekan der Medizinischen Fakultät der UDE.

UMEA² schließt nahtlos an das bereits bestehende und durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft geförderte Programm für Clinician Scientists UMEA und das Promotionsprogramm ELAN an. Damit bietet die Medizinische Fakultät an der Universitätsmedizin Essen herausragendem wissenschaftlichen Nachwuchs jetzt von der Promotion bis zur Professur exzellente Unterstützung auf sämtlichen Karrierestufen.

Die Entscheidung des BMBF fiel auf Grundlage der Empfehlungen eines international besetzten Begutachtungsgremiums. Das BMBF unterstützt das Programm an der Universitätsmedizin Essen für maximal zehn Jahre.

Leiterin ist Prof. Dr. Ulrike Bingel, Sprecherin des durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft geförderten Sonderforschungsbereiches SFB/TRR 289 und Leiterin des Zentrums für universitäre Schmerzmedizin am Universitätsklinikum Essen. Ihre Stellvertreterin ist Prof. Dr. Anke Hinney, Prodekanin für wissenschaftlichen Nachwuchs und Diversität der Medizinischen Fakultät.

Zur Pressemitteilung des BMBF: http://www.bmbf.de/de/karliczek-wir-staerken-den-wissenstransfer-zwischen-forschung-und-versorgung-in-der-14097.html ]]>
Förderpreis für Nachwuchsforscher: Studienergebnisse könnten Chemotherapie effizienter machen https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1173 1173 Fri, 26 Mar 2021 11:30:00 +0100 Der Essener Nachwuchswissenschaftler Laurèl Rauschenbach erhält den diesjährigen Preis der Deutschen Akademie für Neurochirurgie (DANC) für einen wissenschaftlichen Beitrag von herausragender Qualität auf dem Gebiet der Hirntumorforschung. Mit einer langjährigen Studie haben Forschende der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen (UDE) und des Deutschen Konsortiums für Translationale Krebsforschung (DKTK), Partnerstandort Essen/Düsseldorf, zeigen können, dass ein medizinisch bereits anderweitig genutzter Wirkstoff die Effizienz einer standardisierten Chemotherapie verbessern kann. Die Ergebnisse wurden im renommierten Publikationsorgan der European Organisation for Research and Treatment of Cancer publiziert.*
So könnten von den Studienergebnissen künftig Menschen profitieren, die an einem Glioblastom leiden. Das Glioblastom zählt zu den häufigsten und bösartigsten Hirntumoren und die Lebenserwartung von Betroffenen beträgt trotz Operation, Chemotherapie und Strahlentherapie in den meisten Fällen nur wenige Monate.

Zusammen mit Forschenden der Universität Bonn konnte das Team zeigen, dass die Zugabe von Ritonavir die Wirkung einer standardisiert verabreichten Chemotherapie verstärken kann. „Wir beobachten eine verminderte Tumorzellteilung und ein besseres Ansprechen auf die konventionelle Glioblastomtherapie“, erläutert Laurèl Rauschenbach. „Ich freue mich sehr, dass sein außerordentliches Engagement mit solch einer renommierten Auszeichnung gewürdigt wird“, sagt Prof. Dr. Björn Scheffler vom Deutschen Konsortium für Translationale Krebsforschung (DKTK). Er ist Leiter des Forschungsteams, DKTK-Professor für Translationale Onkologie mit Schwerpunkt Neuroonkologie an der UDE, Partnerstandort Essen/Düsseldorf und Abteilungsleiter am Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ).

Rauschenbach ist ein sogenannter Clinician Scientist – Arzt und Wissenschaftler zugleich. Der 28-Jährige arbeitet einerseits als Assistenzarzt in der Klinik für Neurochirurgie und Wirbelsäulenchirurgie der Universitätsmedizin Essen und forscht andererseits in der Abteilung für Translationale Neuroonkologie am Westdeutschen Tumorzentrum in Essen. Seit 2020 nimmt er zudem an einem DKTK-Stipendiatenprogramm teil. Clinician Scientists wie er versuchen, neue medizinische Erkenntnisse schnellstmöglich am Krankenbett anzuwenden. Die Ergebnisse ihrer Forschung sollen Patientinnen und Patienten unmittelbar zugutekommen.

Damit klinisch arbeitende Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler erfolgreich sein können, bedarf es auch verständnisvoller Betreuer und Förderer wie Prof. Dr. Ulrich Sure, Direktor der Klinik für Neurochirurgie und Wirbelsäulenchirurgie. „Es ist sehr wichtig, dass wir unseren Assistenzärztinnen und -ärzten genügend Raum zur Entfaltung geben. Wir müssen alles dafür tun, dass sie neben der chirurgischen Tätigkeit noch genügend Ressourcen haben, um ihren Forschungsprojekten nachgehen zu können“, betont Sure.

Auch die Medizinische Fakultät der UDE unterstützt Clinician Scientists im Rahmen der DFG geförderten „Universitätsmedizin Essen Clinician Scientist Academy“ (UMEA).** UMEA ermöglicht den Teilnehmenden, sich in der einen Hälfte der Arbeitszeit ganz auf ihre Forschungsvorhaben zu konzentrieren. Zudem werden sie durch erfahrene Mentorinnen und Mentoren begleitet und profitieren von dem begleitenden fachspezifischen und fachübergreifenden Qualifizierungsprogramm.

* Link zur Originalpublikation: http://doi.org/10.1016/j.ejca.2020.09.017,
„Drug repositioning of antiretroviral ritonavir for combinatorial therapy in glioblastoma“

** Details zur UMEA und dem Bewerbungsverfahren: http://www.uni-due.de/med/umea ]]>
Tumorbekämpfung: BMBF fördert Forschung zu Strahlentherapie und Stoffwechsel https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1172 1172 Thu, 25 Mar 2021 10:34:53 +0100 Mit rund 1.9 Mio. Euro fördert das Bundesforschungsministerium in den kommenden drei Jahren einen Verbund aus Partnern am Helmholtz Zentrum München, dem Institut für Zellbiologie (Tumorforschung) am Universitätsklinikum Essen und dem Ludwigs-Maximilians-Universitätsklinikum München. Im Fokus des Projekts steht der Zusammenhang zwischen Tumorstoffwechsel und dem Erfolg von klinischer Strahlentherapie. Ziele sind die Identifizierung von metabolischen Biomarkern und neuen therapeutischen Zielstrukturen zur Modulation des Therapieansprechens von Tumoren im Kopf- und Halsbereich sowie die Schaffung von Grundlagen für eine individualisierte Strahlentherapie nach molekularen Kriterien.
Kopf-Hals-Tumoren umfassen verschiedene Krebsarten, die in dieser Körperregion auftreten, wie
den Mundhöhlen- oder Rachenkrebs. Ein zentraler Bestandteil der komplexen Behandlungsstrategien ist die Strahlen- und Chemotherapie, meist in Kombination mit einer operativen Entfernung des Tumors. Der Erfolg der Therapie ist maßgeblich durch die Strahlenempfindlichkeit der Tumoren beeinflusst und kann durch Strahlenresistenz der Tumorzellen sowie unerwünschte Nebenwirkungen im Normalgewebe der Patienten beeinträchtigt sein.

Im geförderte Verbundprojekt METABOLiST sollen Stoffwechselprozesse identifizieren, welche die zelluläre Strahlenantwort und das Therapieansprechen in Kopf-Hals-Tumoren beeinflussen. Hierfür werden sowohl Gen-Expressionsdaten genutzt als auch metabolische und massenspektrometrische Messungen an prä-klinischen Modellen und klinischen Patientenproben durchgeführt. Es werden außerdem Biomarker identifiziert, die eine Stratifizierung von Patienten für eine personalisierte Therapie erlauben und neue Möglichkeiten zur therapeutischen Modulation der Strahlenwirkung aufdecken.

600.000 Euro der Gesamtförderung gehen an das Institut für Zellbiologie (Tumorforschung, IFZ) der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen (UDE), Universitätsklinikum Essen, das eine Nachwuchsgruppe einrichtet. Die Leitung hat Dr. Johann Matschke aus der Arbeitsgruppe von Prof. Dr. Verena Jendrossek. ]]>
Preis der Deutschen Gesellschaft für Muskelkranke: Essener Neurologe für Erforschung neuer Therapien ausgezeichnet https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1171 1171 Thu, 25 Mar 2021 09:15:00 +0100 Prof. Dr. Tim Hagenacker, Wissenschaftler der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen (UDE), erhält mit einem Forschungsteam aus Heidelberg und Ulm den diesjährigen Felix-Jerusalem-Forschungspreis. Die Deutsche Gesellschaft für Muskelkranke e.V. (DGM) würdigt damit die wissenschaftlichen Leistungen von drei Medizinern, die sich mit der Untersuchung neuer Therapieoptionen bei der Spinalen Muskelatrophie (SMA) beschäftigten.* Die Verleihung des mit 7.500 Euro dotierten Preises erfolgte am 24. März im Rahmen des DGM-Online-Kongresses 2021.
Die Spinale Muskelatrophie ist eine genetische Erkrankung, bei der es durch einen fortschreitenden Verlust von Nervenzellen zu einer zunehmenden Muskelschwäche kommt. Bei vielen Patienten ist auch die Atemmuskulatur betroffen, sodass eine unbehandelte SMA zum Tode führen kann. Seit 2017 stehen neue Medikamente zur Verfügung, die den Krankheitsverlauf verändern können: In klinischen Studien konnte gezeigt werden, dass bei betroffenen Kindern motorische Meilensteine erreicht werden, die zuvor nicht möglich erschienen. Wenngleich sich die Erkrankung in der Regel im Kindes- und Jugendalter manifestiert, sind auch Erwachsene betroffen, die bislang jedoch in wissenschaftlichen Studien zur Wirksamkeit neuer Therapieverfahren unzureichend berücksichtigt worden sind.

„Mit unseren Untersuchungen konnten wir erstmals nachweisen, dass selbst bei Erwachsenen mit oftmals entsprechend langem Krankheitsverlauf, diese neuen, spezifischen Therapieansätze wirksam sein können“, sagt Prof. Dr. Hagenacker, Leitender Oberarzt der Neurologie am Universitätsklinikum Essen (UK Essen) und Leiter der Spezialambulanz für Erkrankungen des peripheren Nervensystems. „Dies gelang im Rahmen einer bundesweiten Kooperation mit Neurologischen Universitätskliniken, die an der Versorgung von Patienten mit SMA beteiligt sind.“ Die Kliniken wirkten an einer Studie zur Untersuchung der Wirksamkeit des Medikaments Spinraza® bei erwachsenen Betroffenen mit. Das Forschungsprojekt bereitet den Boden für neue Therapien.

DGM-Vorstandsmitglied Prof. em. Dr. Reinhard Dengler hob in seiner Laudatio die Bedeutung der Arbeit der Preisträger für die weitere Erforschung von Neuromuskulären Erkrankungen hervor: „Sie liefern uns unter anderem weitere Hinweise auf degenerative Prozesse, die in den Nervenzellen ablaufen. Sie zeigen uns auf, welche Faktoren das Therapieansprechen beeinflussen können und welche nicht, und welche neurobiologischen Verlaufsmarker zur Beurteilung des Therapieverlaufs solcher und ähnlicher Erkrankungen geeignet sind.“

Zur Deutschen Gesellschaft für Muskelkranke e.V.
Die DGM mit Sitz in Freiburg ist mit circa 9.000 Mitgliedern die größte und älteste deutsche Selbsthilfeorganisation für Menschen mit neuromuskulären Erkrankungen. Seit mehr als 50 Jahren fördert die DGM die Erforschung der rund 800 heute bekannten, teilweise sehr seltenen Muskelerkrankungen. Eine wichtige Aufgabe der DGM ist auch die Beratung und Unterstützung von Betroffenen und ihren Angehörigen in ihrem Alltag. Über Muskelerkrankungen zu informieren und die Interessen von muskelerkrankten Menschen gesundheitspolitisch zu vertreten, sind weitere zentrale Anliegen der Selbsthilfeorganisation. Der DGM-Forschungspreis wird von der Firma Sanofi Genzyme GmbH gestiftet.

Zur Internetseite der DGM: http://www.dgm.org
Zur Internetseite der Klinik für Neurologie am Universitätsklinikum Essen: http://neurologie.uk-essen.de

* Link zur Originalpublikation: http://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/32199097, „Nusinersen in adults with 5q spinal muscular atrophy: a non-interventional, multicentre, observational cohort study“ ]]>
Mit Video ans Krankenbett: Neurologische Untersuchungstechniken per Live-Stream erlernen https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1167 1167 Thu, 25 Mar 2021 08:25:17 +0100 Nach dem ersten Staatsexamen beginnen für die Medizinstudierenden die sogenannten klinischen Semester. Das bedeutet, die Studierenden der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen treffen vermehrt auf echte Patientinnen und Patienten am Universitätsklinikum Essen und werden unmittelbar „am Krankenbett“ unterrichtet. Beim „bedside teaching“ vertiefen die Studierenden nicht nur ihr fachliches Wissen, sondern lernen auch den professionellen Umgang mit Erkrankten.



„Während der Pandemie ist diese Form des Unterrichts in Kleingruppen relativ plötzlich nicht mehr möglich gewesen“, erklärt Dr. Lorenz Peters von der Klinik für Neurologie. „Jedoch wollten wir so gut es geht, den interaktiven Austausch mit den Studierenden ermöglichen.“ So wurden an der Klinik für Neurologie die Vorlesungen live als Webinare abgehalten und auch der Untersuchungskurs in einem Live-Stream übertragen. Hierbei wurden durch assistenzärztliche Koordination und vorhergehende Einverständniserklärung Patientinnen und Patienten mit spannenden neurologischen Krankheitsbildern vorgestellt. „Die Studierenden konnten auf diese Weise in sechs Modulen lernen, eine spezifische Anamnese zu erheben, also die Vorgeschichte einer Erkrankung detailliert zu erfassen, mit den Untersuchern vor Ort Falldiskussionen durchführen und neurologische Untersuchungstechniken zu sehen und dann selbstständig zu üben“, fasst Dr. Peters zusammen.

Link zur Originalveröffentlichung: Neurological examination course in an interactive webinar as a solution during a pandemic. An overview of the implementation, optimization as well as critical considerations ]]>
Zytomegalievirus bei Stammzelltransplantation: Virusmenge beeinflusst Erfolgsaussichten https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1168 1168 Wed, 24 Mar 2021 10:31:46 +0100 Das Zytomegalievirus (CMV) ist ein Herpesvirus, das rund 70 % aller Menschen in sich tragen. Gesunde Erwachsene kontrollieren das Virus in der Regel gut mit ihrem funktionierenden Immunsystem. Bei Leukämiekranken, die eine Stammzelltransplantation erhalten sollen, sieht das anders aus: ihre blutbildenden Zellen werden während der Vorbehandlung zerstört und für kurze Zeit besitzen diese Menschen kein Immunsystem – das Virus wird dann wieder aktiv. Deshalb werden Stammzellempfangende in der Regel vorsorglich auf CMV getestet und es wird eine entsprechende Therapie durchgeführt.

„In bisherigen Studien hat man vor allem überprüft, ob Spendende und Empfangende positiv oder negativ auf CMV getestet wurden“, sagt Saskia Leserer, Doktorandin in der Klinik für Hämatologie und Stammzelltransplantation am Universitätsklinikum Essen. „Wir sind bei unserer Analyse nun tiefer eingestiegen und haben gesehen, dass die Bedeutung der CMV Viren bei stammzelltransplantierten Patienten wesentlich vom CMV Titer , also der Anzahl der im Blut vorhandenen Viruspartikel und vom Immunprofil der Patientinnen und Patienten abhängt.“ Das Ganze hat das Forschungsteam der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen im zeitlichen Verlauf bei mehr als 700 Patienten nach Stammzelltransplantation betrachtet.
Die Forschenden haben die Zahl der Viren im Blut im ersten Jahr nach Stammzelltransplantation überprüft und festgestellt, dass eine Reaktivierung des CMV fast immer innerhalb der ersten 100 Tage geschieht. Sie unterscheiden drei Risikogruppen: Patienten mit einer hohen, mittleren und niedrigen Viruslast. „Dabei haben wir festgestellt, dass eine frühe, hohe Viruslast ein höheres Mortalitätsrisiko für die Patientinnen und Patienten bedeutet“, erklärt Dr. Dr. Amin Turki, Leiter der Studie. „Interessanterweise reduzierte aber ein mittelhoher Virustiter die Zahl der Leukämierückfälle signifikant.“
Was führt zu diesen unterschiedlichen Virustitern? Der Studie zufolge liegt die Antwort Zusammenspiel von Virus und Immunsystem der Behandelten, das erst nach der Stammzelltransplantation wieder in Gang kommt. „Die drei Gruppen mit niedriger, mittlerer und hoher Viruslast zeigten auch unterschiedliche Immunprofile,“ betont Saskia Leserer. „Bei Personen mit einer hohen Viruslast baute sich das Immunsystem leicht verzögert auf und sie hatten weniger T-Zellen im Blut, während Patienten mit einem niedrigen oder mittleren Virustiter eine schnellere Rekonstitution und eine höhere Anzahl von T-Zellen aufwiesen.“
Das Autorenteam schlägt deshalb vor, dass zukünftig die Viruskinetik, also die Entwicklung der Viruslast über die Zeit, nach der Transplantation genauer betrachtet und möglichweise sogar als Vorhersage modelliert wird, statt nur auf das Vorhandensein des Virus zu testen. „Wichtig ist, dass nicht jede einzelne Episode der CMV-Reaktivierung eine Bedrohung für das Überleben der Betroffenen ist“, betont Dr. Turki.


Open Access Link zur Originalveröffentlichung: Cytomegalovirus kinetics after hematopoietic cell transplantation reveal peak titers with differential impact on mortality, relapse and immune reconstitution



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Medizinische Fakultät verabschiedet Gleichstellungsplan https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1170 1170 Wed, 24 Mar 2021 09:13:47 +0100 Der aktuelle Gleichstellungsplan der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen wurde verabschiedet und gilt nun für 3 Jahre. Darin festgehalten sind die Ziele der Fakultät in Bezug auf Gleichstellungsmaßnahmen. Zudem werden die Zahlen in Bezug auf Geschlecht über verschiedene Bereiche und Stufen transparent offengelegt.


Dekan Prof. Jan Buer unterstützt die Umsetzung der zahlreichen Programme und Maßnahmen tatkräftig: „Die Medizinische Fakultät arbeitet hart daran, die teils noch konservativen Strukturen zu verändern und ein Umgebungsklima zu schaffen, in dem Wissen, Forschung und Lehre nicht nur für einen kleinen Kreis funktionieren.“ Neu ist beispielsweise die zweite Runde von Corona-Care in der Medizin, welches im Prodekanat für wissenschaftlichen Nachwuchs und Diversität durch Professorin Anke Hinney initiiert wurde.

Und es hat sich viel getan: Es sind die hervorragende Arbeit und die Perspektiven und Fähigkeiten einer diversen Gesamtheit in der Medizin, die zu Exzellenz und Fortschritt führen.

„Gleichstellung funktioniert am besten, wenn sie kein isolierter Bereich ist, sondern verankert in allen Maßnahmen und vor allem auch in den Köpfen“, sagt Prof. Stefanie Flohé, Gleichstellungsbeauftragte der Medizinischen Fakultät und macht auf einen Meilenstein aufmerksam: „Im Jahre 2020 wurde das erste Mal Parität im Bereich der Habilitation erreicht.“

Zum Nachlesen gibt es den aktuellen Plan unter http://www.uni-due.de/med/gleichstellung/ ]]>
COVID-19: Risikogruppen sind psychisch besonders belastet https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1166 1166 Wed, 24 Mar 2021 08:21:32 +0100 Einige Vorerkrankungen machen Menschen besonders anfällig für einen schweren Verlauf von COVID-19. Darunter sind viele Volkskrankheiten wie Diabetes, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Bluthochdruck sowie chronische Erkrankungen der Atemwege. Betroffene werden daher in Risikogruppen eingeteilt. Aber: Wie fühlt man sich mit diesem „Risiko“ während einer Pandemie? Das wollte ein Forschungsteam der Klinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie am LVR-Klinikum Essen der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen in Kooperation mit der Klinik für Diabetologie, Endokrinologie und Stoffwechselerkrankung, der Klinik für Kardiologie und der Klinik für Pneumologie der Universitätsmedizin Essen genauer wissen. Sie haben fast 17.000 Personen untersucht, um herauszufinden, wie sich das Verhalten und die psychische Gesundheit der Risikopatientinnen und -patienten verändert.

Die Studie zeigt, dass die meisten Teilnehmenden mit Hochrisiko-Erkrankungen in besonderem Maße auf Hygiene achten und beispielsweise Abstandsempfehlungen konsequent umsetzen. Dieses Verhalten ist grundsätzlich vernünftig, aber chronisch Erkrankte sind im Durchschnitt besorgter und ängstlicher als Menschen ohne Vorerkrankungen. „Sie leiden unter großem zusätzlichem Stress, weil sie sich vor einer Infektion oder einem schweren Verlauf einer COVID-19 Erkrankung besonders fürchten“, erklärt Dr. Hannah Kohler, Ärztin in der Ambulanz für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie. „In dieser aktuell schwierigen Zeit ist es wichtig, dass Menschen mit Risikoerkrankungen nicht nur vor einer möglichen Infektion schützen werden, sondern dass auch ihre psychischen Belastungen mit in den Fokus genommen wird und auf ihre Sorgen und Ängste eingegangen wird“ Das Forscherteam unterstreicht deshalb, dass spezielle psychologische Beratungs- und Unterstützungsangebote für Risikogruppen notwendig sind.

Link zur Originalveröffentlichung:
Increased COVID-19-related fear and subjective risk perception regarding COVID-19 affects behavior in individuals with internal high-risk diseases
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Neues EU-Projekt FORTEe: Bewegungstherapie für junge Krebserkrankte https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1169 1169 Tue, 23 Mar 2021 11:35:00 +0100 Wenn Kinder an Krebs erkranken, leiden sie oft noch ein Leben lang an den Folgen. Während der Krebstherapie beginnt – bei Kindern wie auch bei Erwachsenen – eine Phase der körperlichen Inaktivität, die durch behandlungsbedingte oder psychosoziale Faktoren verstärkt wird. Für Erwachsene konnten bereits viele Vorteile einer speziell angepassten Bewegungstherapie gezeigt werden: die Lebensqualität und Leistungsfähigkeit der Erkrankten verbessern sich und sogar die onkologische Therapie verläuft oftmals erfolgreicher. Diese Effekte sind ersten Studien zufolge auch bei Kindern und Jugendlichen zu beobachten, aber die Datenlage ist bisher eher spärlich und kommt deshalb kaum bei den jungen Patientinnen und Patienten an. Das will das neues EU-Forschungsprojekt FORTEe ändern, an dem auch ein Team der Medizinische Fakultät der Universität Duisburg-Essen und des Universitätsklinikums beteiligt sind.
„Die Bewegungstherapie muss an die physische und psychische Verfassung und das soziale Umfeld von Kindern angepasst werden, man kann sie nicht einfach als "kleine" Erwachsene betrachten“; erklärt Dr. Miriam Götte, Wissenschaftlerin am Institut für Kinderheilkunde am Universitätsklinikum Essen die Herausforderung des Projekts. Neben den Forschungsvorhaben ist den Projektbeteiligten auch wichtig, dass das Wissen an Patientinnen und Patienten, Ärztinnen und Ärzte, Pflegepersonal und Gesundheitsdienstleister weitergegeben wird. Neben Fachartikeln, Newslettern und Workshops, die sich vor allem an Fachleute richten, will das Team deshalb auch Schulungen für betroffene Familien anbieten. Hier wird auch das Netzwerk ActiveOncoKids eine große Rolle spielen, das sich um den deutschlandweiten Ausbau von Bewegungsmöglichkeiten in der Kinderonkologie einsetzt und durch Dr. Miriam Götte als Sprecherin und Gabriele Gauß als Koordinatorin in der Klinik für Kinderheilkunde III vertreten wird.

Ein besonderes Anliegen ist außerdem die Ausbildung des medizinischen Nachwuchses. „Wir wollen dazu ein internes Mentoringprogramm anbieten und unseren Nachwuchswissenschaftler- und wissenschaftlerinnen die Möglichkeit geben, Trainings an den verschiedenen Standorten in Europa zu absolvieren“, so Dr. Götte.
Die Projektleitung von FORTEe liegt bei der Universitätsmedizin Mainz, weitere Beteiligte in Deutschland sind unter anderem das Universitätsklinikum Heidelberg und die Deutsche Sporthochschule. Weitere Projektpartner sitzen in Großbritannien, Dänemark, Slowenien, Rumänien, Spanien und Italien. Die EU fördert FORTEe mit insgesamt rund 6 Mio. Euro.

Mehr zum Projekt: „An Exercise Intervention for Children and Adolescents Undergoing Anti-Cancer Treatment (FORTEe)“ unter: https://cordis.europa.eu/project/id/945153
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Versteckter Schimmelpilz: Neues Diagnoseverfahren kann ihn leichter ausfindig machen https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1165 1165 Fri, 19 Mar 2021 13:00:00 +0100 Forschende der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen (UDE) haben als Teil eines internationalen Teams ein neues bildgebendes Verfahren untersucht, mit dem eine besonders heimtückische Pilzinfektion der Lunge künftig besser diagnostiziert werden könnte. Die in ihrer Studie thematisierte Diagnosetechnik wird schonender und genauer sein. Das kann auch COVID-19-Kranken helfen. Die Ergebnisse sind jetzt in der renommierten Fachzeitschrift Nature Communications publiziert.*
Im Fokus des Forschungsteams steht die sogenannte pulmonale Aspergillose – eine Pilzinfektion der Lunge. Die Infektionskrankheit wird durch den Schimmelpilz „Aspergillus“ ausgelöst. Er kommt weltweit häufig vor und wächst in einem feuchten Milieu, beispielsweise in Kleidung aus Baumwolle, in Blumenerde oder auf Brot und Früchten. Für Menschen mit geschwächtem Immunsystem stellt die pulmonale Aspergillose eine große Gefahr dar. Bei gesunden Menschen wehrt das Immunsystem die Gefahr in der Regel rechtzeitig ab.

Bei immungeschwächten Menschen jedoch kann sich eine pulmonale Aspergillose schnell entwickeln; die Sterblichkeitsrate liegt bei mehr als 60 Prozent. Besonders für COVID-19-Kranke, die intensivmedizinisch betreut werden, hat sich die Infektion zu einem bedeutenden Problem entwickelt: Schätzungsweise 30 Prozent von ihnen entwickeln eine mit dem Coronavirus assoziierte pulmonale Aspergillose.

Die Diagnose der Infektion ist momentan leider schwierig und ungenau, das hochinvasive Verfahren unangenehm für bereits geschwächte Patientinnen und Patienten. Auf der Suche nach einem neuen Diagnostikverfahren haben Forschende des Instituts für Experimentelle Immunologie und Bildgebung am Universitätsklinikum Essen (UK Essen) ein neues antikörpergesteuertes Bildgebungsverfahren untersucht. Dabei kooperierte das Essener Team um Universitätsprofessor Dr. Matthias Gunzer und Doktorandin Sophie Henneberg mit Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern des Universitätsklinikums Tübingen und dem „College of Life and Environmental Sciences“ der University of Exeter (England). Ihre Verfahrensstudie soll zur Erforschung eines klinischen Ansatzes genutzt werden.

„Unsere Studienergebnisse helfen, ein schnelleres, spezifischeres und angenehmeres Diagnostikverfahren zu entwickeln“, sagt Prof. Dr. Mathias Gunzer, Direktor des Instituts für Experimentelle Immunologie und Bildgebung in Essen. Als nächsten Schritt bereiten die Forscherinnen und Forscher die klinische Translation des Ansatzes vor.

* Zur Original-Publikation: „Antibody-guided in vivo imaging of Aspergillus fumigatus lung infections during antifungal azole treatment“, http://www.nature.com/articles/s41467-021-21965-z ]]>
Prof. Dr. Viktor Grünwald erhält Forschungspreis 2020 der Gerhard-Domagk-Stiftung https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1164 1164 Thu, 18 Mar 2021 11:34:29 +0100 Lungenkrebs kennt jeder, Sarkome nicht. Kein Wunder, denn diese bösartigen Tumoren des Binde- und Stützgewebes sind selten – aber hoch gefährlich. Fachleute unterscheiden zwischen Knochen- und Weichgewebesarkomen (WGS). Letztere hat der Onkologe Prof. Viktor Grünwald, Wissenschaftler der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen erforscht - und dafür jetzt den Preis der an der Universität Münster angesiedelten Gerhard-Domagk-Stiftung erhalten.

WGS treten sowohl bei Kindern und jungen Erwachsenen auf; ein Drittel der Patienten ist jedoch bereits über 60 Jahre alt. Das Alter wird zum Nachteil: Die soziale Situation und Begleiterkrankungen erschweren die Behandlung – insbesondere die gängige Chemotherapie ist riskant. Prof. Viktor Grünwald begab sich auf die Suche nach einer Alternative, die genauso effektiv, aber weniger aggressiv ist - und wurde fündig: In seiner Studie untersuchte er die Wirkung von Pazopanib bei WGS.

Die gängige Behandlungsstrategie bei diesen Tumoren ist die Chemotherapie, das gängige Medikament Doxorubicin. Gerade im Alter ist diese Behandlung jedoch problematisch: So kommt es häufig zu Neutropenie, einer verminderten Anzahl weißer Blutkörperchen, oder zu Kardiotoxizität, einer Schädigung des Herzens. Insbesondere im Hinblick auf die soziale Situation der über 60-Jährigen erscheint eine Behandlung ohne „Chemo“ die bessere Wahl. Der Onkologe, Internist und Facharzt für Hämatologie Prof. Viktor Grünwald vom Universitätsklinikum Essen verglich in seiner Studie bei Patienten mit fortgeschrittenem WGS die Wirkung und vor allem Toxizität von Doxorubicin und die des Mittels Pazopanib, das er als weniger aggressiv einschätzt. Und tatsächlich: Er konnte belegen, dass Pazopanib nicht nur eine vergleichbare Wirkung wie Doxorubicin hat, sondern auch ein geringeres Toxizitätsprofil. Für diese erste vergleichende Arbeit verlieh die Stiftung dem Studienleiter den Gerhard-Domagk-Preis 2020. ]]>
Essener Virologie gewinnt AiCuris-Wettbewerb: Gemeinsame Entwicklung neuer Anti-Viren-Medikamente https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1163 1163 Wed, 17 Mar 2021 13:30:00 +0100 Forschende der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen (UDE) haben ein Verfahren patentieren lassen, mit dem Viren im menschlichen Körper künftig effektiver bekämpft werden können. Die Erfinderinnen und Erfinder arbeiten in der Essener Virologie und gewannen mit ihren Ideen jetzt einen Wettbewerb der renommierten Biotech-Firma AiCuris. Gemeinsam entwickelt man nun neue Medikamente gegen lebensbedrohliche Virusinfektionen.
Dreh- und Angelpunkte der vielversprechenden Infektionstherapie sind sogenannte Interferone (engl. to interfere, dt. sich einmischen), die unser Immunsystem ausschüttet, sobald es Viren oder Bakterien erkennt. Kommt es zu einer viralen Infektion, bringt das menschliche Abwehrsystem Interferon-alpha-Varianten (IFN-alpha) zum Einsatz. Diese potenten Proteine können verhindern, dass sich Viren vermehren und ausbreiten. Ein Mensch trägt 12 solcher IFN-alpha-Subtypen in sich. Einer dieser nützlichen „Einmischer-Typen“ wird bereits im Klinikalltag gegen Hepatitis-B-Infektionen eingesetzt. Die übrigen 11 wurden lange Zeit nicht systematisch untersucht. Genau diese Forschungslücke haben die Essener Virologinnen und Virologen schließen können.

Bereits seit 2009 forschen und publizieren Dr. Kathrin Sutter und Prof. Dr. Ulf Dittmer vom Institut für Virologie zu der anti-viralen Wirkung von Interferon-alpha-Subtypen. Im Laufe der Zeit haben sie mit ihrem Team zeigen können, dass nicht alle Subtypen die gleiche Wirkung auf Viren haben. „Man muss den richtigen Subtyp für die Therapie eines bestimmten Virus verwenden. Dank dieser Erkenntnis ergeben sich ganz neue Möglichkeiten zur Behandlung von gefährlichen Viruserkrankungen, einschließlich COVID-19“, sagt Institutsdirektor Dittmer.

Um unterschiedliche Viren künftig gezielter bekämpfen zu können, haben Sutter und Dittmer mit Institutskollege Prof. Dr. Mirko Trilling Interferon-Hybride geschaffen, die aus jeweils zwei Subtypen bestehen. Diese vereinen verschiedene biologische Eigenschaften in einem einzigen „Einmischer“, der Viren dadurch effizient bekämpfen kann.

Mit ihren patentierten Interferon-Hybriden haben die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler den AiCubator-Wettbewerb* der Biotech-Firma AiCuris gewonnen. Der Wuppertaler Anti-Infektiva-Spezialist wird das Erfolg versprechende Programm der Essener unterstützen. Ziel ist die Entwicklung eines wirksamen Medikaments, das am Ende Menschen helfen soll, die an Infektionskrankheiten leiden.

„Nach mehr als 10 Jahren Grundlagenforschung und fast 20 Publikationen erreicht unsere Vision einer besseren Therapie verschiedener Virusinfektionen jetzt die nächste Ebene“, sagt Prof Dittmer. „Wir freuen uns, die kommenden Jahre an der Seite einer Firma arbeiten zu können, die eines der innovativsten Forschungs- und Entwicklungsprogramme zur Infektionstherapie in Deutschland hat.“ AiCuris ist 2018 von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier mit dem Deutschen Zukunftspreis ausgezeichnet worden.

* Weitere Informationen zum AiCubator-Programm: http://www.aicuris.com/152/Partnering-Licensing/AiCubator.htm ]]>
Winterseminar Interdisziplinär Reloaded - WIR https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1162 1162 Wed, 10 Mar 2021 11:14:04 +0100 Am 17. und 18. Juni 2021 veranstaltet die Medizinische Fakultät das virtuelle Winterseminar Interdisziplinär Reloaded – kurz WIR.
Hier haben die Kooperationspartner von bis zu 10 Projektideen die Möglichkeit, sich zu präsentieren. Eine Jury mit Gutachterinnen und Gutachtern der Medizinischen Fakultät wählt bis zu 4 Projekte aus, die mit insgesamt 90.000 Euro gefördert werden. Bis zum 30.04.2021 können Projektideen - zusammengefasst auf einer Seite - eingereicht werden.

Weitere Informationen: http://www.uni-due.de/med/forschung/forschungsfoerderung/interne_forschungsfoerderung_ausschreibung ]]>
Tumorforschung: Nicht beachtete Mutation könnte doch krebsfördernd sein https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1161 1161 Mon, 08 Mar 2021 11:30:00 +0100 Ein Forschungsteam der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen (UDE) beschreibt bei einem Fall von Nierenkrebs erstmals, dass eine bislang übersehene Mutation drastische Auswirkungen auf den Krankheitsverlauf hat. Bisher war man davon ausgegangenen, dass sogenannte stumme Mutationen nicht krebsfördernd sein können. Ihre Ergebnisse sind bei iScience* publiziert worden.
Bei großen Erbgutstudien zur Suche nach krebstreibenden Mutationen werden die stummen Varianten häufig nicht berücksichtigt. Sie betreffen die menschliche DNA, ohne einen Aminosäure-Austausch und damit eine Proteinänderung zu bewirken. Doch Dr. Samuel Peña-Llopis und sein Team vom Westdeutschen Tumorzentrum am Universitätsklinikum Essen konnten in ihrer Studie mehrfach zeigen, dass stumme Mutationen nicht zwangsläufig ohne Folgen bleiben.

In der Tumorgen-Datenbank „The Cancer Genome Atlas“ stieß das Team auf den Fall einer Patientin mit klarzelligem Nierenkrebs. Im Tumor-Erbgut war ein Mutationsprofil beschrieben, das eine eher günstige Prognose und ein Überleben von 117 Monaten voraussagte. Und doch starb diese Patientin bereits 56 Monate nach der Krebsdiagnose. Bei näherer Untersuchung fanden die Forschenden eine stumme Mutation im Tumor-Suppressor BAP-1. „Der nahezu vollständige Ausfall von BAP-1 als Konsequenz dieser vermeintlich stummen Mutation führte zu höherer Aggressivität des Tumors und dadurch zu einer massiv verkürzten Überlebenszeit der Patientin“, sagt Peña-Llopis. Der Wissenschaftler empfiehlt, bei Tumorgenom-Analysen auch den vermeintlich stummen Mutationen Beachtung zu schenken. „Das gilt besonders in Fällen, bei denen wir auf Basis der individuellen Mutationen im Tumorgenom personalisierte Behandlungsansätze vorschlagen.“

Zum Deutschen Konsortium für Translationale Krebsforschung
Dr. Samuel Peña-Llopis zählt zum Deutschen Konsortium für Translationale Krebsforschung (DKTK) und arbeitet am DKTK-Partnerstandort Essen. Im DKTK verbindet sich das Deutsche Krebsforschungszentrum (DKFZ) in Heidelberg als Kernzentrum langfristig mit onkologisch besonders ausgewiesenen universitären Partnerstandorten in Deutschland. Das DKFZ ist mit mehr als 3.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern die größte biomedizinische Forschungseinrichtung in Deutschland. Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler erforschen, wie Krebs entsteht, erfassen Risikofaktoren und suchen nach neuen Strategien, die verhindern, dass Menschen an Krebs erkranken. Sie entwickeln neue Methoden, mit denen Tumoren präziser diagnostiziert und Betroffene erfolgreicher behandelt werden können.

Beim Krebsinformationsdienst (KID) des DKFZ erhalten Betroffene, interessierte Bürgerinnen und Bürger sowie Fachleute individuelle Antworten auf ihre Fragen zum Thema „Krebs“. Der KID ist telefonisch unter 0800/4304050 (täglich v. 8-20 Uhr) und per E-Mail (kid.med[at]dkfz.de) erreichbar.

* Zur Original-Publikation „A BAP1 synonymous mutation results in exon skipping, loss of function and worse patient prognosis“: http://doi.org/10.1016/j.isci.2021.102173 ]]>
Forschungsstarke Frauen in UDE-Kommissionen gewählt https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1160 1160 Mon, 08 Mar 2021 10:00:00 +0100 Erneut sind forschungsstarke Wissenschaftlerinnen der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen (UDE) in verantwortungsvolle Positionen gewählt worden: Zum einen mit Prof. Dr. Kathy Keyvani (Institut für Neuropathologie) und Prof. Dr. Astrid M. Westendorf (Institut für Medizinische Mikrobiologie) innerhalb der UDE-Kommission für Forschung, wissenschaftlichen Nachwuchs und Wissenstransfer; zum anderen durch die Wahl von Prof. Dr. Anke Hinney (Klinik für Psychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie) in die Gleichstellungskommission der UDE.
Die Kommission für Forschung, wissenschaftlichen Nachwuchs und Wissenstransfer stellt sich u.a. Grundsatzfragen der Forschung und setzt sich für die Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses ein. Ihre Mitglieder unterstützen Forschungseinrichtungen zudem dabei, strukturiert und erfolgreich Sonderforschungsbereiche und Graduiertenkollegs einzurichten bzw. weltweite Kooperationen aufzubauen. In diesem Zusammenhang helfen sie Forschenden, benötigte Drittmittel professionell einzuwerben.

Die Mitglieder der UDE-Gleichstellungskommission setzen sich dafür ein, dass innerhalb der universitären Forschung und Lehre niemand benachteiligt wird. Sie erarbeiten beispielsweise Grundsätze, Modelle und Stellungnahmen, damit auch im Rahmen von Ziel- und Leistungsvereinbarungen sowie Mittelvergaben alle am Prozess Teilnehmenden gleichgestellt werden. Weiterhin beraten sie zuständige Stellen bei der Vorbereitung und Erstellung von Frauenförderplänen.

Weitere Informationen zur Gleichstellungskommission an der UDE:
http://www.uni-due.de/gremien/Gleichstellungskommission.shtml

Weitere Informationen zur UDE-Kommission für Forschung, wissenschaftlichen Nachwuchs und Wissenstransfer:
http://www.uni-due.de/gremien/Forschungskommission.shtml ]]>
Weltfrauentag: In Essen sind Wissenschaftlerinnen weiter auf dem Vormarsch https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1159 1159 Mon, 08 Mar 2021 09:00:00 +0100 Auf höheren Karrierestufen sind Frauen in der Medizin noch immer in der Minderheit. Und dies, obwohl zwei Drittel der Medizinstudierenden in Deutschland weiblich sind. Während noch knapp über die Hälfte von ihnen promovieren, haben 2019 nur etwa 30 Prozent habilitiert; und der Anteil der Frauen mit Professur lag bei nicht einmal einem Viertel. In Essen wird daher ein besonderer Fokus auf die Förderung von Wissenschaftlerinnen gelegt. Und 2020 wurden wichtige Meilensteine erreicht.
„Die Förderungen von Frauen in der Wissenschaft ist uns an der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen ein besonderes Anliegen. Denn wir können und wollen die klugen Köpfe forschender Frauen nicht verlieren“, erklärt Prof.‘in Dr. Stefanie Flohé, Gleichstellungsbeauftragte. Hier ist Essen im zurückliegenden Jahr erneut besser geworden. Und dies an herausragenden Positionen:

Im Frühjahr 2020 erfolgte die Einrichtung von 2 neuen DFG-geförderten Sonderforschungsbereichen (SFB) und einem neuen Graduiertenkolleg (GRK) an der Medizinischen Fakultät. Schon an sich ein großer Erfolg. Hinzu kommt: Alle 3 Exzellenzprogramme werden von renommierten Wissenschaftlerinnen geleitet:

Das interdisziplinäre Team des SFB/TRR 289 „Treatment Expectation“ untersucht den Einfluss der Erwartung auf die Wirksamkeit medizinischer Behandlungen. Sprecherin des gemeinsamen Forschungsverbundes mit den Universitäten Hamburg und Marburg ist Prof. Dr. Ulrike Bingel, Klinische Neurowissenschaften.

Sprecherin des SFB/TRR 296 „Local Control of Thyroid Hormone Action (LOCOTACT)“ mit der Universität zu Lübeck und der Charité – Universitätsmedizin Berlin ist Prof. Dr. Dr. Dagmar Führer, Direktorin der Klinik für Endokrinologie, Diabetologie und Stoffwechsel. Im Fokus steht die lokale Kontrolle der Wirkung von Schilddrüsenhormonen.

Neben den Sonderforschungsbereichen förderte die DFG auch die Einrichtung des GRK 2535 „Wissens- und datenbasierte Personalisierung von Medizin am Point of Care“ für herausragende Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler. Sprecherin: Prof. Dr. Britta Böckmann, Institut für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie (IMIBE). Seit der Ernennung von Prof.‘in Böckmann werden alle aktuell geförderten Graduiertenkollegs von Frauen geleitet.

Seit 2012 ist Prof.‘in Dr. Verena Jendrossek, Institut für Zellbiologie (Tumorforschung), Sprecherin des GRK 1739 „Molekulare Determinanten der zellulären Strahlenantwort und ihre Bedeutung für die Modulation der Strahlensensitivität“; 2016 wurde die 2. Förderperiode genehmigt. Das 2014 eingerichtete GRK 1949 „Immune Response in Infectious Diseases – Regulation between Innate and Adaptive Immunity“ erhielt 2018 ebenfalls bereits seine 2. Förderung durch die DFG. Sprecherin ist Prof.‘in Dr. Astrid Westendorf, Institut für Medizinische Mikrobiologie.

Seit Januar 2017 leitet Dr. Barbara Grüner die Juniorgruppe „Molekulare Tumorpathologie“ im Deutschen Konsortium für Translationale Krebsforschung (DKTK) angebunden an das Universitätsklinikum Essen. In demselben Jahr wurde sie in das renommierte Emmy Noether-Programm der DFG aufgenommen, mit dem promovierte Forscherinnen und Forschern durch die Leitung einer eigenen Nachwuchsgruppe die Befähigung zur Hochschullehrerin bzw. zum Hochschullehrer erwerben.

„In einem der wichtigsten Gremien der Fakultät sind Frauen ab sofort in der Mehrheit: Die Fakultätskommission für Forschung und wissenschaftlichen Nachwuchs setzt sich erstmals aus 10 Wissenschaftlerinnen und 4 Wissenschaftlern zusammen“, betont Prof.‘in Dr. Anke Hinney, Prodekanin für wissenschaftlichen Nachwuchs und Diversität. Hier werden die entscheidenden Weichenstellungen in Bezug auf die Forschungsstrategie der Fakultät diskutiert. Auch der Promotionsausschuss der Fakultät hat eine neue Gewichtung und setzt sich jetzt zu gleichen Teilen aus Frauen und Männern zusammen.

Und auch an einer weiteren Stelle setzt man in Essen auf weibliches Führungspersonal: Im September gab es einen Leitungswechsel im SkillsLab: neue Leiterin ist Dr. Cynthia Szalai, Klinik für Anästhesiologie und Intensivmedizin.

Darüber hinaus gab es vergangenes Jahr an der Essener Medizinischen Fakultät 32 Habilitationen, so viele wie nie zuvor. Und zum 1. Mal wurden ebenso viele Frauen wie Männer habilitiert. Auch bei den apl.-Verfahren (-> außerplanmäßige Professuren) wurde ein neuer Höchstwert erreicht: mit 7 von 21 sind bereits ein Drittel davon Wissenschaftlerinnen. Ebenso sieht es bei den Berufungen aus: von den 15 Neuberufungen in 2020 sind 5 mit Frauen besetzt.

„Insgesamt wichtige Schritte in die richtige Richtung, aber wir sind noch lange nicht am Ziel. Deshalb fördern wir weiter unsere großartigen Wissenschaftlerinnen und stellen ihnen Programme für die unterschiedlichen Karrierestufen zur Verfügung“, sagt Prof.‘in Flohé.

Die strategische Ausrichtung hierfür wird in dem im Oktober 2016 gegründeten Prodekanat für Wissenschaftlichen Nachwuchs und Diversität entwickelt, welches die Programme verantwortet. Essen hat damit auch im Bereich der Förderung von Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftlern eine Vorreiterrolle eingenommen und setzt damit auch einen klaren Fokus auf die Förderung der wissenschaftlichen Karriere an der Medizinischen Fakultät.

Weitere Informationen: http://www.uni-due.de/med/interne_foedermoeglichkeiten_postdocs.php ]]>
Zahl transplantierbarer Organe erhöhen - DFG fördert Forschung an Spender-Lungen https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1158 1158 Fri, 05 Mar 2021 14:11:31 +0100 Mehr als 1.000 Spenderorgane können jedes Jahr in Deutschland nicht transplantiert werden. Ein Team aus Grundlagen- und klinisch Forschenden will Abhilfe schaffen. Ihr Ziel: Die Entwicklung von Strategien zur Beurteilung der Organqualität und – wo dies notwendig ist - zu ihrer Verbesserung. Im Fokus steht dabei zunächst die Lunge. Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) unterstützt das Forschungsvorhaben an der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen über zunächst drei Jahre mit rund 700.000 Euro.
Gespendete Lungen sind nicht selten durch bakterielle Lungenentzündungen vorgeschädigt und kommen darum für eine Transplantation nicht in Frage. Es wird geschätzt, dass jährlich zwischen 400.000 und 600.000 Menschen an einer Lungenentzündung erkranken. Rund 270.000 bis 290.000 davon müssen im Krankenhaus behandelt werden – bis zu dreizehn Prozent der Betroffenen versterben. Aufgrund der Infektion ist eine Lunge eines solchen Verstorbenen bislang nicht für eine Transplantation geeignet. Darum wird nun erforscht, unter welchen Voraussetzungen diese Spenderorgane doch transplantiert werden können.

Hier setzt das Essener Forschungsvorhaben „Inhalation von Sphingosin als neue Behandlungsmethode bakterieller Pneumonien“ an der Universitätsmedizin Essen an. Das Team aus Grundlagen- und klinischen Wissenschaftlern um Prof. Dr. Erich Gulbins, Institut für Molekularbiologie (Tumorforschung), Prof. Dr. Markus Kamler, Klinik für Thorax- und Kardiovaskuläre Chirurgie, und Prof. Dr. Christian Taube, Klinik für Pneumologie - Ruhrlandklinik, erprobt Strategien zur Beurteilung der Organqualität und entwickelt Behandlungstrategien zur Verbesserung der Spenderorganqualität. Ihr Ziel ist die Steigerung der verwertbaren Lungen durch Einsatz der Maschineneperfusion, also einer künstlichen Durchblutung der Organe.

Am Modell der isoliert perfundierten Schweinelunge werden Behandlungsansätze für bakteriell besiedelte Lungen überprüft, die zunächst nicht als Transplantat geeignet sind. Diese sollen so wieder transplantabel werden. Haben die Forscher Erfolg, ist der nächste Schritt dann die klinische Anwendung bei humanen Spenderlungen.
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Risiken der Pandemie: Soziale Isolation erhöht das Risiko an Herzinfarkt oder Schlaganfall zu versterben https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1157 1157 Fri, 05 Mar 2021 10:17:19 +0100 Im renommierten Journal „The Lancet Public Health“ haben Wissenschaftler der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen (UDE) zu den Auswirkungen sozialer Isolation auf Herz-Kreislauf-Erkrankungen Stellung genommen. Zwei große bevölkerungsbasierte Studien aus dem Vereinigten Königreich hatten zuvor erstmals gezeigt, dass alleinlebende Personen ein erhöhtes Risiko haben, an einem kardiovaskulären Ereignis wie einem Herzinfarkt oder einem Schlaganfall zu versterben, bevor sie das Krankenhaus erreichen.


„Gerade vor dem Hintergrund reduzierter sozialer Kontakte während der Covid-19-Pandemie ist dies eine besorgniserregende Erkenntnis. Telefonieren, Nachrichten schreiben oder Videokonferenzen erfüllen zwar nicht die gleichen Funktionen wie persönliche Kontakte, sind aber trotzdem wichtig, denn sie erlauben, den Gesundheitszustand von Freunden, Angehörigen und Kollegen im Blick zu behalten“, so Dr. Janine Gronewold vom UDE-Lehrstuhl für vaskuläre Neurologie, Demenz und Altersforschung der Klinik für Neurologie, Erstautorin des kürzlich erschienenen Kommentars. „Vor allem bei älteren Personen könnten Notrufsysteme und Telemedizin zur Verringerung tödlicher kardiovaskulärer Ereignisse beitragen,“ betont Prof. Dr. Dirk M. Hermann vom selben Lehrstuhl, Mitautor der Arbeit.

Link zur Publikation: Social isolation and risk of fatal cardiovascular events ]]>
Wie hoch ist zu hoch? Leitlinien zur Blutdruckkontrolle im Vergleich https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1154 1154 Wed, 03 Mar 2021 07:59:31 +0100 Bluthochdruck ist der wichtigste veränderbare Risikofaktor für Schlaganfälle und Herzinfarkte. Europäische, amerikanische und internationale Leitlinien zur Blutdruckkontrolle unterscheiden sich jedoch in mehreren Punkten. Welche Blutdruckwerte sind zu hoch? Ab welchen Blutdruckwerten wird eine Senkung durch Medikamente empfohlen? Und wo liegen die Zielblutdruckwerte bei einer medikamentösen Behandlung? Um das Bewusstsein für die verschiedenen Leitlinien der Blutdruckbehandlung zu fördern, haben Wissenschaftler der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen (UDE) und des Instituts für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie wichtige Behandlungsempfehlungen, deren wissenschaftliche Evidenz sowie die Auswirkungen auf die deutsche erwachsene Allgemeinbevölkerung anhand von Daten der Heinz Nixdorf Recall Studie analysiert.
Das Team um Dr. Janine Gronewold vom UDE-Lehrstuhl für vaskuläre Neurologie, Demenz und Altersforschung konnte in ihrer jetzt in BMJ Open veröffentlichten Studie große Unterschiede zeigen. Gemäß aktueller amerikanischer Leitlinien würden fast der Hälfte aller Personen im Alter von 45-75 Jahren eine medikamentöse Behandlung empfohlen. Wendet man hingegen aktuelle europäische und internationale Leitlinien an, gilt die Empfehlung nur für etwa ein Viertel.
Ein ähnliches Bild zeigt sich bei bereits mit blutdrucksenkenden Medikamenten behandelten Personen: gemäß aktueller amerikanischer Leitlinien wäre bei mehr als zwei Dritteln der Blutdruck noch nicht ausreichend gesenkt, während dieser Anteil gemäß aktueller europäischer und internationaler Leitlinien lediglich bei 50% liegt.
Wie kann es zu solchen Unterschieden kommen? Die Empfehlung der amerikanischen Leitlinien beruhen vor allem auf Studien, die bereits behandelte Bluthochdruckpatienten einschlossen. „Obwohl Studien in der Allgemeinbevölkerung zeigen, dass das Risiko für Schlaganfälle und Herzinfarkte bereits bei Blutdruckwerten über 130/80 mm Hg erhöht ist, fehlen randomisierte Placebo-kontrollierte Studien,“ so Dr. Janine Gronewold, Erstautorin der neuen Studie. „Solche Studien könnten klären, ob die Risikoreduktion die Nebenwirkungen blutdrucksender Medikamente bei Personen mit Blutdruckwerten 130-160/80-110 mm Hg überwiegen.“ Aber auch der Lebenswandel nimmt Einfluss auf den Blutdruck. Deshalb betont Lehrstuhlinhaber Prof. Dr. Dirk M. Hermann von der Klinik für Neurologie am Universitätsklinikum Essen: „Vor allem nicht-medikamentöse Behandlungsoptionen wie Förderung körperlicher Aktivität und gesunder Ernährung sollten bei der Therapie des Bluthochdrucks nicht vernachlässigt werden.“

*Link zur Publikation: Population impact of different hypertension management guidelines based on the prospective population-based Heinz Nixdorf Recall study

Wissenschaftliche Ansprechpartner
Prof. Dr. Dirk M. Hermann, Dr. Janine Gronewold, Lehrstuhl für vaskuläre Neurologie, Demenz und Altersforschung
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Neu entdeckt: Kleinhirn spielt eine wichtige Rolle beim schmerzlindernden Placebo-Effekt https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1156 1156 Tue, 02 Mar 2021 11:17:18 +0100 Ein Wissenschaftlerteam der Klinik für Neurologie am Universitätsklinikum Essen hat zusammen mit Kooperationspartnern des Dartmouth College in New Hampshire (USA) in der größten Metaanalyse von bildgebenden Befunden zentrale Hirnregionen der Placeboanalgesie entschlüsselt. Hierüber berichtet jetzt das renommierte Fachmagazin Nature Communications.
In dem internationalen Verbundprojekt analysierten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler um Prof. Ulrike Bingel (Klinik für Neurologie, Universitätsklinik Essen) und Prof. Tor Wager (Cognitive and Affective Neuroscience Laboratory, Hanover, USA) die fMRT Bilder von 603 Versuchsteilnehmenden aus insgesamt 20 verschiedenen Studien. Dass Placebo-Effekte Schmerzen lindern und die Wirksamkeit von Schmerzmitteln erhöhen, ist vielfach bestätigt, nur welche neuronalen Mechanismen zugrunde liegen, blieb trotz intensiver Forschungsbemühungen in verschiedenen zentralen Aspekten bislang ungeklärt. „Wir konnten nachweisen, dass der Placebo-Effekt nicht allein auf eine Unterdrückung von Schmerzimpulsen zurückzuführen ist, sondern durch neuronale Netzwerke der kognitiven und emotionalen Schmerzverarbeitung verstärkt werden muss“, erklärt Prof. Ulrike Bingel, Sprecherin des durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft geförderten Sonderforschungsbereiches zum Einfluss von Erwartung auf die Wirksamkeit medizinischer Behandlungen an der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen. Aktivitäten der Informations-Netzwerke im Thalamus, den Habenula-Kernen und dem anterioren cingulären Cortex untermauern: Lernprozesse, Angstregulierung, Aufmerksamkeitsteuerung, Handlungsplanung, Entscheidungsfindung und Bewertung von Schmerz sind beim Placebo-Effekt involviert.

In der aktuellen Analyse wurden auch erstmals neue Hirnstrukturen identifiziert, die zur Placeboanalgesie beitragen. Es zeigte sich, dass das Kleinhirn, vor allem mit Koordination und Bewegungsabläufen in Verbindung gebracht, eine größere Rolle als je vermutet spielen könnte. Das Kleinhirn steuert unbewusstes planerisches Handeln und erfüllt auch wichtige Funktionen bei höheren kognitiven Prozessen wie z. B. der Entscheidungsfindung. Das kann die Erwartungshaltung von Patienten gegenüber einer Therapie beeinflussen. Dass das Kleinhirn überhaupt Anteil am Placebo-Effekt hat, ist ein neuer Befund für Neurowissenschaftler.

Weitere Datenanalysen im Rahmen des Sonderforschungsbereichs „Treatment Expectation“ sollen einen noch spezifischeren Aufschluss über die beim Placebo-Effekt aktivierten neuronalen Netzwerke bringen. „Unser Ziel ist, in Zukunft den Einfluss der Behandlungserwartung von Patienten nutzen zu können, um die Therapie unter Berücksichtigung aller interindividuellen Unterschiede zu optimieren“ betont Prof. Ulrike Bingel.

Diese Metaanalyse zeigt auch, dass funktionelle bildgebende Verfahren des Gehirns genutzt werden können, um im Rahmen klinischer Studien die Placebo-Effekte von den Wirkungenpharmakologischer Substanzen klar zu trennen.

Kontakt: Prof. Ulrike Bingel: ulrike.bingel@uk-essen.de, http://www.treatment-expectation.de

http://www.nature.com/articles/s41467-021-21179-3

Referenz: Zunhammer M, Spisak T, Wager T, Bingel, U. Meta-analysis of neural systems underlying placebo analgesia from individual participant fMRI data, Nature Communications (2021), doi 10.1038/s41467-021-21179-3 ]]>
Erste Laborbefunde: Warum macht ein Schlaganfall anfälliger für Infektionen mit SARS-CoV-2? https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1155 1155 Tue, 02 Mar 2021 09:30:06 +0100 Klinische Daten haben in jüngster Zeit gezeigt, dass Menschen, die einen Schlaganfall erlitten haben, eine Hochrisikogruppe für eine schwere SARS-CoV-2-Infektion darstellen. Was kann die Ursache hierfür sein? Ein Wissenschaftsteam der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen und des Universitätsklinikums Essen hat nun in einem experimentellen Modell einen ersten Erklärungsansatz gefunden.


„Ein Schlaganfall führt dazu, dass verschiedene Entzündungssignale im Hirn freigesetzt werden“, erklärt Dr. Vikramjeet Singh, Neuroimmunologe am Institut für Experimentelle Immunologie und Bildgebung. „Diese Signale wirken sich unter Umständen aber auch auf weiter entfernte Organe aus.“ Das Forscherteam verwendete daher ein experimentelles Modell, das den Zustand eines menschlichen Schlaganfalls nachahmt. Die Forschenden wollten vor allem die Veränderungen des Proteins Angiotensin-converting enzyme (ACE) 2 messen, denn ACE-2 ist der wesentliche Rezeptor, über den SARS-CoV-2, das Coronavirus, das Covid-19 auslöst, in Lungenepithelzellen eindringen kann.
„Auffällig war, dass schon einen Tag nach Auslösung eines experimentellen Schlaganfalls mehr ACE-2 in den Lungen vorhanden war“, stellt Prof. Dr. Matthias Gunzer, Direktor des Instituts für Experimentelle Immunologie und Bildgebung fest. Die Forschenden konnten dabei klare Zusammenhänge erkennen: je schwerer die Verhaltensdefizite nach einem Schlaganfall waren, desto höher war auch das Level von ACE-2 in der Lunge. Dagegen blieben die Proteinkonzentrationen von ACE-2 im Herzen, in der Niere und im Gehirn der Versuchstiere jedoch unverändert. Außerdem waren die Konzentrationen an Entzündungsmarkern erhöht und die Zahl der weißen Blutkörperchen verringert, was auf eine geschwächte Abwehrkraft nach einem Schlaganfall hindeutete. „Auf der Basis unserer präklinischen Befunde vermuten wir daher, dass möglicherweise auch Menschen mit Hirnverletzungen durch gesteigerte ACE-2-Expression eine erhöhte Bindungsaffinität für SARS-CoV-2 in der Lunge entwickeln und sich so deren Anfälligkeit für Corona Infektionen erhöht“, so Dr. Singh. „Dies könnte erklären, weshalb das SARS-CoV-2 Virus bei Schlaganfallpatienten leichter in den menschlichen Körper eindringen und sich dort vermehren kann“ , erläutert Prof. Dr. Dirk Hermann aus der Klinik für Neurologie und Mitautor der im renommierten Fachjournal „Brain, Behavior and Immunity“ erschienenen Studie.

Link zur Originalveröffentlichung:
Stroke increases the expression of ACE2, the SARS-CoV-2 binding receptor, in murine lungs
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Phänomen Neuro-COVID: Schädigung des Nervensystems erhöht die Sterblichkeit nach Coronainfektion https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1153 1153 Mon, 01 Mar 2021 13:08:34 +0100 Immer häufiger wird berichtet, dass Infektionen mit SARS-CoV-2 nicht nur die Lunge betreffen, sondern auch Auswirkungen auf viele andere Organe des Körpers haben. Ein Forschungsteam der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen hat sich nun über 100 Patientinnen und Patienten zwischen 20 und 95 Jahren genauer angesehen und festgestellt, dass in fast 60 % der Fälle auch neurologische Symptome auftraten, die sogenannte NeuroCOVID. Fast ein Viertel der Patienten erlitten sogar schwere neurologische Komplikationen wie Schlaganfälle oder Hirnblutungen. Leichte Symptome wie eine allgemeine körperliche Schwäche zeigten sich bei einem weiteren Viertel der Betroffenen.
Die Essener Studie zeigt: mehr als 80 % der Menschen, bei denen NeuroCOVID schwer verläuft, hatten schon eine neurologische Vorerkrankung. „Je heftiger sich COVID-19 auf die Atemwege auswirkt, desto schwerer verläuft auch NeuroCOVID“, erklärt Prof. Dr. Christoph Kleinschnitz, Direktor der Klinik für Neurologie am Universitätsklinikum Essen. „Wir sehen zudem einen Zusammenhang zwischen der Sterblichkeitsrate und der Schwere der neurologischen Symptome: von Patientinnen und Patienten ohne NeuroCOVID sterben rund 15 % – ist das Nervensystem stark in Mitleidenschaft gezogen, liegt die Sterblichkeitsrate dagegen fast dreimal so hoch“, erläutert PD Dr. Dr. Mark Stettner, Oberarzt der Klinik für Neurologie am Universitätsklinikum Essen.

Bei rund der Hälfte der schwer Erkrankten war die schützende Barriere zwischen Blutkreislauf und Gehirn, die sogenannte Blut-Hirn-Schranke, nicht mehr intakt und die Werte bestimmter Entzündungsstoffe in der Hirngewebsflüssigkeit erhöht. Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler fanden außerdem in 35 % der Fälle verschiedene Antikörper gegen das körpereigene Nervengewebe. All diese Faktoren scheinen eine Rolle bei der Entstehung der NeuroCOVID zu spielen.
Die aktuelle Studie wurde durch die Stiftung Universitätsmedizin Essen gefördert.

Link zur Originalveröffentlichung: http://doi.org/10.1177/1756286421993701
"Observational cohort study of neurological involvement among patients with SARS-CoV-2 infection" ]]>
Neues EU-Projekt MAESTRIA: mit digitalen Werkzeugen gegen Vorhofflimmern und Schlaganfall https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1152 1152 Mon, 01 Mar 2021 07:36:11 +0100 Vorhofflimmern und Schlaganfall gehören zu den größten Gesundheitsproblemen weltweit. Ursache ist häufig eine nicht diagnostizierte Kardiomyopathie der Vorhöfe, eine Muskelschwäche des Herzens. Eine solche Kardiomyopathie ist nur sehr schwer festzustellen. Ein multidisziplinäres Team aus 18 Kliniken, Instituten und Pharmaunternehmen will der Erkrankung deshalb im neuen EU-Großprojekt MAESTRIA („Machine Learning and Artificial Intelligence for Early Detection of Stroke and Atrial Fibrillation“) mit Hilfe künstlicher Intelligenz gemeinsam zu Leibe rücken. Geleitet wird das Projekt durch die französische Universität Sorbonne. Die Gesamtfördersumme beläuft sich auf rund 14 Millionen Euro in den kommenden 5 Jahren. Das Universitätsklinikum Essen wird mit 370.000 Euro unterstützt.
Am Standort Essen ist Prof. Dr. Dobromir Dobrev beteiligt, Direktor des Instituts für Pharmakologie der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen. Er möchte mit seinem Team Gewebeproben aus Patienten untersuchen, unter anderem das kardiale Fettgewebe, das den Herzmuskel umgibt und mit Blutproben der Erkrankten validieren. „Wir hoffen, auf diese Weise neue Biomarker zu finden, die das rechtzeitige Aufdecken von Vorhofflimmern erleichtern und das Risiko für Schlaganfälle besser abschätzen lassen“, so Prof. Dobrev.

Weitere Informationen zum Projekt: https://cordis.europa.eu/project/id/965286/de
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Alumedes: Goldene Promotion und Mitgliederversammlung https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1151 1151 Fri, 26 Feb 2021 09:34:21 +0100 Am 24 Februar fand das 7. Jahrestreffen der Vereinigung Alumni der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen e.V. statt. Aufgrund der aktuellen Situation als digitale Veranstaltung. Herzstück und Highlight der Feierlichkeit war auch in diesem Jahr die Verleihung der Goldenen Promotion der Medizinischen Fakultät.
Insgesamt 32 Doktorinnen und Doktoren, die vor 50 Jahren an der Medizinischen Fakultät am Universitätsklinikum Essen ihren Doktortitel erworben hatten, wurden durch Dekan Prof. Dr. Jan Buer geehrt.

Darüber hinaus standen erneut der interdisziplinäre wissenschaftliche Austausch und die Fortbildung im Mittelpunkt der Veranstaltung. Mit Dr. Jochen Schnurrer, Leiter der Apotheke am Universitätsklinikum Essen, Prof. Dr. Martin Teufel, Direktor der Klinik Psychosomatische Medizin und Psychotherapie, LVR-Klinikum Essen, und Prof. Dr. Manfred Schedlowski, Direktor des Instituts für Medizinische Psychologie und Verhaltensimmunbiologie der Medizinischen Fakultät, gaben gleich drei renommierte Experten Einblicke in ihre Fachgebiete.

Die Mitgliederversammlung mit Wahlen machte den Abschluss: Prof. Dr. Rainer Kimmig, Direktor der Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe des Universitätsklinikums Essen, wurde als Vorsitzender des Vorstands bestätigt. Neuer stellvertretender Vorsitzender ist Prof. Dr. Franz Weber, Internist und Nephrologie. Prof. Dr. Klaus-Eugen Bonzel trat nach 6-jähriger Funktion als Stellvertretender Vorsitzender aus Altersgründen in den Hintergrund, bleibt aber als Schatzmeister der Vereinigung Alumni erhalten. Und Prof. Dr. Martin Meyer-Schwickerath nahm nach ebenfalls 6 Jahren Abschied vom Vorstand. Prof. Kimmig dankte beiden für ihr herausragendes Engagement. ]]>
ETOS 2021 erstmals digital: Auszeichnungen für zwei UDE-Promovierende https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1150 1150 Thu, 25 Feb 2021 11:00:00 +0100 Mit Vivien Ullrich und Philip Dujardin sind jüngst zwei PhD-Studierende der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen (UDE) für ihre wissenschaftlichen Beiträge geehrt worden. Neben ihnen konnten dank einer aufwendigen interaktiven Umsetzung im Rahmen des diesjährigen „Essen Translationale Onkologie Symposiums“ (ETOS 2021) 70 Projekte von 171 Teilnehmenden präsentiert und diskutiert werden.
Doktorandin Vivien Ullrich überzeugte mit ihrem Vortrag „Discovery of disease-driving tumor subclones in glioblastoma“ und erhielt virtuell einen Wanderpokal in Form einer Original-Grubenlampe aus dem Ruhrgebiet. Ullrich forscht in der Arbeitsgruppe „Translationale Neuroonkologie“ des Deutschen Konsortiums für Translationale Krebsforschung (DKTK) am Partnerstandort Essen/Düsseldorf*.

Doktorand Philip Dujardin gewann den diesjährigen ETOS-Posterpreis mit seinem Beitrag „Analysis of genotype-specific drug-resistance mechanisms in GIST using barcoding technology“. Dujardin ist Teil der Emmy-Noether-Arbeitsgruppe „Molekulare Tumorpathologie“, die das DKTK am Westdeutschen Tumorzentrum des Universitätsklinikums Essen einrichtete.

Die virtuellen Gäste hatten während des Online-Symposiums die Möglichkeit, an integrierten Umfragen teilzunehmen und in sogenannten Break-Out-Rooms die Poster-Präsentationen zu verfolgen. Zum Teilnehmerkreis zählten u.a. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus Essen, Düsseldorf, Münster, London und Dallas. Die Veranstalter registrieren während des gesamten Zeitraums eine sehr hohe Präsenz.

„ETOS hat sich mit dieser 4. Ausgabe bestens etabliert und gezeigt, dass es auch virtuell funktioniert!“, sagt Prof. Dr. Jens Siveke von der DKTK-Abteilung „Translationale Onkologie Solider Tumore“. „Es ist toll zu sehen, wie begeistert und interdisziplinär die translationale Onkologie an der Universitätsmedizin Essen gelebt wird.“ Der UDE-Professor lobt zudem den „Team Spirit“ der Beteiligten. Anerkennung kam auch von institutioneller Seite: Dr. Beate Müller vom Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen lobt das digitale Konzept des Symposiums.

* Mehr Informationen zum DKTK-Partnerstandort Essen/Düsseldorf: https://dktk.dkfz.de/de/standorte/essen-duesseldorf ]]>
1. Sitzung des neuen Promotionsausschusses: Professor Wennemuth wiedergewählt https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1149 1149 Wed, 24 Feb 2021 10:30:00 +0100 Im Rahmen der konstituierenden Sitzung des im Dezember 2020 gewählten Promotionsausschusses* der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen ist Prof. Dr. Gunther Wennemuth als Vorsitzender bestätigt worden (Stellvertretende Vorsitzende: Prof.‘in Dr. Stefanie B. Flohé). Prof. Wennemuth sitzt auch dem Promotionsausschuss für PhD-Angelegenheiten** weiterhin vor (Stellvertretende Vorsitzende: Prof.'in Dr. Anja Eckstein).
Der Promotionsausschuss ist für die Durchführung der Promotionsverfahren im Fachbereich Medizin zuständig. Die Gewählten verantworten alle Angelegenheiten der alten und der aktuellen Promotionsordnung. Seit April 2018 ist an der Medizinischen Fakultät eine neue Promotionsordnung in Kraft. Diese gilt ohne Ausnahmen für alle (angehenden) Doktorandinnen und Doktoranden, die sich am oder nach dem 20.04.2018 angemeldet haben oder anmelden (möchten). Diejenigen, die ihre Arbeit vor diesem Stichtag anmeldeten, fallen unter die alte Ordnung und können ihre Promotion nach dieser abschließen.

Weitere Informationen zu Promotionsangelegenheiten hat das Promotionsbüro unter http://www.uni-due.de/med/de/organisation/promotion.shtml zusammengestellt. Dort finden sich auch Ansprechpersonen und Kontaktdaten sowie ein FAQ zu den wichtigsten Themen rund um die Prüfungsordnung.

Bis zu 12 Monate mehr Zeit für Promotionsarbeit
Aufgrund pandemiebedingter Einschränkungen hat der Promotionsausschuss der Medizinischen Fakultät jüngst beschlossen, die Frist zur Abgabe der Promotionsarbeit um insgesamt 12 Monate zu verlängern. Dies gilt für sämtliche bereits angemeldete Promotionen. Die Fristverlängerung erfolgt automatisch und muss nicht beantragt werden. Ursprünglich sieht die neue Promotionsordnung 3 Jahre als Höchstgrenze zur Abgabe der Promotionsarbeit vor. Durch die beschlossene Verlängerung stehen den Promovierenden nun 48 Monate zur Fertigstellung ihrer Arbeit zur Verfügung.

* Mitglieder des Promotionsausschusses:
Prof. Dr. Gunther Wennemuth (Vorsitzender)
Prof.'in Dr. Stefanie B. Flohé (Stellvertretende Vorsitzende)
Prof. Dr. Andreas Stang
Prof.'in Dr. Dagmar Timmann-Braun
PD Dr. Elif Kaya
PD Dr. Stefanie Klenke

** Mitglieder des Promotionsausschusses für PhD-Angelegenheiten:
Prof. Dr. Gunther Wennemuth (Vorsitzender)
Prof.'in Dr. Anja Eckstein (Stellvertretende Vorsitzende)
Prof.'in Dr. Diana Arweiler-Harbeck
Prof.'in Dr. Stefanie B. Flohé
Prof. Dr. Andreas Stang
Prof.'in Dr. Dagmar Timmann-Braun
PD Dr. Elif Kaya
PD Dr. Stefanie Klenke

Prof. Dr. Gunther Wennemuth

© UK Essen ]]>
DFG fördert Telemedizin-Projekt: Geringere Ansteckungsgefahr durch kontaktlose Messtechnik https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1148 1148 Mon, 22 Feb 2021 10:00:00 +0100 Forschende der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen (UDE) entwickeln ein mobiles Messsystem, mit dem der Gesundheitszustand von Menschen mit ansteckenden Krankheiten kontaktlos, kontinuierlich und ortsunabhängig ermittelt werden kann. Dadurch würde nicht nur das Infektionsrisiko drastisch gesenkt, zum Beispiel bei COVID-19; auch könnte man kritische Verschlechterungen bei Betroffenen schneller erkennen und eine Verlegung ins Krankenhaus veranlassen. Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) fördert das Projekt neon* für 3 Jahre mit 900.000 Euro.
Wie gut oder schlecht es unserem Körper in einem bestimmten Moment geht, können Medizinerinnen und Mediziner zuverlässig und schnell durch die Messung der sogenannten Vitalparameter herausfinden. Ziel des Projekts ist die Entwicklung eines miniaturisierten Sensorsystems zur kontaktlosen Bestimmung von Vitalparametern, zum Beispiel Sauerstoffsättigung, Körpertemperatur, Atemfrequenz und Puls.

Wenn sich der Gesundheitszustand von hochgradig ansteckenden Patientinnen und Patienten in ihrem Zuhause verschlechtert, könnten Ärztinnen und Ärzte dank eines solchen Messgeräts eine Behandlung aus der Ferne individuell anpassen und einen Krankenhausaufenthalt verhindern. Sollte eine Verlegung unvermeidlich sein, wäre ein kontaktloses Erfassungsgerät weiterhin von großem Nutzen: Da zur Messung und Überwachung keine Berührungen mehr nötig wären, würde das Risiko einer möglichen Infektionsübertragung minimiert. Das schützt Erkrankte und Personal gleichermaßen.

„Der Einsatz von solchen Methoden bietet ein hohes Innovationspotential“, betont Prof. Dr. Christian Taube, Direktor der Klinik für Pneumologie an der Ruhrlandklinik der Universitätsmedizin Essen. „Klinische Studien haben gezeigt, dass telemedizinisches Management von Menschen mit chronischen Krankheiten sehr erfolgreich sein kann: In den untersuchten Fällen starben weniger Betroffene, deren Lebensqualität verbesserte sich und ihre Behandlungskosten sanken.“

Wie sehr Telemedizin in Pandemie- bzw. Epidemie-Zeiten helfen kann, ist noch unklar. „Für eine evidenzbasierte Bewertung ihres Nutzens gibt es derzeit keine ausreichenden Daten“, sagt Prof. Taube. Aus der Praxis wissen sein Team und er aber bereits, dass es Patientinnen und Patienten gibt, die aus Angst vor einer Infektion ärztliche Untersuchungen während eines Lockdowns meiden. „Ein kontaktloses Messgerät könnte ihnen diese Angst nehmen. Zudem würde es Kontrolluntersuchungen ermöglichen, die in Zeiten wie diesen ansonsten ausfallen müssten. Schließlich könnten mehr Distanz-Behandlungen helfen, das Bettenbelegungsproblem zu lösen, mit dem Krankenhäuser bei steigenden Infektionszahlen zu kämpfen haben.“

Zu den Projektverantwortlichen
Am Essener Standort verantworten Prof. Dr. Christoph Schöbel und Dr. Sivagurunathan Sutharsan von der Klinik für Pneumologie das Projekt neon. Eingereicht haben sie den erfolgreichen DFG-Antrag gemeinsam mit Prof. Dr. Gunther Notni (Technische Universität Ilmenau) und Prof. Dr. Karsten Seidl (Universität Duisburg-Essen, Fraunhofer IMS).

* neon steht für „Akut- und Permanentmonitoring von infektiösen Patienten mit Hilfe von kontaktlosen, multispektralen, optischen Messsystemen“ ]]>
Netzwerk Universitätsmedizin: Essener Infektiologe in nationale Gremien zur Pandemiebekämpfung gewählt https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1147 1147 Wed, 17 Feb 2021 11:15:00 +0100 Die Expertise von Forschenden der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen ist auch in Pandemie-Zeiten sehr gefragt. Mit Prof. Dr. Oliver Witzke ist ein ausgewiesener Fachmann auf dem Gebiet der Infektiologie jetzt in drei bedeutsame Positionen innerhalb des Nationalen Pandemie Kohorten Netzes (NAPKON*) gewählt worden. Als Vorstand der Fachgruppe Infektiologie und Vertreter der bundesweiten Standorte wird er helfen, Netzwerkstrukturen optimal aufzusetzen und Abläufe effizient zu gestalten.
NAPKON zählt zusammen mit 12 weiteren Verbundprojekten zum Netzwerk Universitätsmedizin (NUM), das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gegründet wurde. Im NUM bündelt das BMBF die universitären Forschungsaktivitäten zur Bewältigung der aktuellen Pandemie. Durch die finanzielle Unterstützung werden medizinische Einrichtungen deutschlandweit gestärkt.

Am Forschungsstandort Essen führte dies 2020 zur Gründung einer lokalen „Task Force COVID-19“, die durch Prof. Witzke initiiert wurde. Gemeinsam mit seinem Team koordiniert der Direkter der Klinik für Infektiologie und des Westdeutschen Zentrums für Infektiologie am Universitätsklinikum Essen alle NUM-Verbundprojekte, an denen die hiesige Universitätsmedizin beteiligt ist. Neben NAPKON zählen die Teilprojekte CODEX, RACOON, EViPan, DEFEAT PANDEMIcs und AKTIN dazu.**

Dank des Nationalen Pandemie Kohorten Netzes können Gesundheitsdaten von großen Patientengruppen auf hohem Niveau erfasst und ausgewertet werden. Dies ermöglicht zum Beispiel eine genaue und kosteneffiziente Analyse der Langzeitfolgen einer COVID-19-Erkrankung.

Infektiologe Witzke wird sich innerhalb des NAPKON in drei neuen Funktionen engagieren. Als Vorstandsmitglied in der Fach- und Organspezifischen Arbeitsgruppe (FOSA) Infektiologie sowie im Use & Access Committee. Weiterhin zählt er fortan zu den Vertretern der bundesweiten Standorte innerhalb des NAPKON-Lenkungsausschusses.

* Details zu dem Netzwerk unter http://www.napkon.de
** Eine Übersicht aller Verbundprojekte des NUM findet sich unter http://www.netzwerk-universitaetsmedizin.de/projekte.





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Brain Behavior and Immunity (BBI) Impact Award 2020 an Prof. Dr. Ursula Felderhoff-Müser verliehen https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1146 1146 Tue, 16 Feb 2021 08:17:07 +0100 Prof. Dr. Ursula Felderhoff-Müser erhält den BBI-Impact Award für ihr Paper "Mesenchymal stem cell-derived extracellular vesicles ameliorate inflammation-induced preterm brain injury". Unter allen Veröffentlichungen, die in BBI in den Jahren 2018-2019 publiziert wurden, erhielt dieses Paper die meisten Zitationen.

Erstautorin ist Dr. med. Karla Drommelschmidt, wissenschaftliche Mitarbeiterin der Neonatologie. Die Arbeit entstand mit Unterstützung von IFORES in enger Zusammenarbeit mit Prof. Dr. Bernd Giebel, Institut für Transfusionsmedizin. In dem 2017 veröffentlichten Paper untersucht das Forschungsteam erstmals das therapeutische Potential von extrazellulären Vesikeln (EV) bei frühen Hirnschädigungen. Im Rattenmodell konnten sie zeigen, dass EVs aus mesenchymalen Stammzellen dabei helfen können, entzündungsbedingte zelluläre Schäden zu verringern.

Link zur Originalveröffentlichung: Mesenchymal stem cell-derived extracellular vesicles ameliorate inflammation-induced preterm brain injury ]]>
BMBF fördert Magenkeim-Studie: Getarnt und ohne Antibiotika gegen Helicobacter-Bakterien https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1145 1145 Fri, 12 Feb 2021 09:15:00 +0100 Ein Forschungsteam der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen (UDE) arbeitet mit externen Partnern an einer neuen Methode, um das weitverbreitete Stäbchenbakterium Helicobacter pylori (H. pylori) besser bekämpfen zu können. H. pylori kann Entzündungen der Magenschleimhaut sowie Krebs verursachen, ist schwer behandelbar und das auch nur mit Antibiotika. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) fördert die Studie für 3 Jahre mit 2,2 Millionen Euro.
Schätzungen zufolge trägt etwa die Hälfte der Weltbevölkerung den widerstandsfähigen Magenkeim H. pylori in sich. Er ist sehr aggressiv und gegen Antibiotika zunehmend resistent. „Wir werden eine antibiotikafreie Behandlungsmethode entwickeln, die es erlaubt, das Bakterium direkt in der Magenschleimhaut abzutöten“, sagt Prof. Dr. Astrid M. Westendorf vom Institut für Medizinische Mikrobiologie am Universitätsklinikum Essen. Sie leitet das Projekt HeliTec* zusammen mit der stellvertretenden Institutsleiterin Dr. Evelyn Heintschel von Heinegg.

Die Schlüsselfunktion übernimmt bei der Therapie ein genetisch modifizierter H. pylori-Stamm, der im Menschen keinen Schaden anrichten kann. Die Forschenden werden ihn so tarnen, dass er als eine Art Trojanisches Pferd unbemerkt in die Nähe von gefährlichen Magenkeimen gelangen kann. Dort soll der Heliobacter-Trojaner durch chemische Reaktionen die definierten Feinde mit bioziden Substanzen unschädlich machen. Zudem werde er dafür sorgen, dass sich sogenannte lytische Phagen in die H. pylori-Bakterien einschleusen und eventuell überlebende Keime im Nachhinein eliminieren können.

Im Zuge dieses großen BMBF-Projekts kooperiert das Essener Team mit Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern des Fraunhofer-Instituts für Molekularbiologie und angewandte Ökologie (IME), der Phage Technology Center GmbH (PTC) und dem Quh-Lab Food Safety.

* Antibiotic-free Helicobacter Therapy based on the Combination of Innovative Treatment Strategies and Novel Drug Delivery Technologies ]]>
Laborjournal-Ranking: Prof. Boris A. Hadaschik auf Platz 3 unter den meistzitierten Köpfen im Bereich der urologischen Forschung https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1144 1144 Wed, 10 Feb 2021 19:38:08 +0100


Für das aktuelle Ranking wurden Artikel aus den Jahren 2010 bis 2019 mit mindestens einem Autor mit Adresse im deutschen Sprachraum berücksichtigt. Die Zahlen für Zitate und Artikel lieferte die Datenbank „Web of Science“ von Clarivate Analytics (ehemals bei Thomson Reuters). Stichtag war der 15. Januar 2021.

Zum Ranking: Laborjournal Publikationsanalyse 2010-2019: Urologische Forschung ]]>
Humangenetik: Von der Entstehung bis zur Medizinisierung https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1143 1143 Wed, 10 Feb 2021 14:29:17 +0100 „Die in dieser Arbeit beschriebene Entwicklung des Faches Humangenetik habe ich seit 1963 persönlich erlebt und teilweise mitgestaltet“, sagt Prof. Passarge. Die Arbeit enthält umfangreiche zusätzliche wissenschaftliche Informationen in der frei verfügbaren Online Version.

Link zur Originalveröffentlichung: Origins of human genetics. A personal perspective
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Von Syrien nach Essen zum Medizinstudium – Amer Nashtars Geschichte https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1142 1142 Mon, 08 Feb 2021 13:31:15 +0100 „Ich studiere leidenschaftlich gern in Essen Medizin“, sagt der 22-jährige Amer und strahlt über das ganze Gesicht als wir ihn treffen. Ganz zufällig ist er nicht zur Medizin gekommen, er stammt aus einer Arztfamilie: seine Eltern sind Zahnärzte, eine seiner älteren Schwestern studiert ebenfalls Medizin, die andere Zahnmedizin. Aber Mohamad Amer Nashtar ist aber trotzdem kein Student an unserer Fakultät, der einem der gängigen Klischees entspricht. Er kam 2015 mit 17 Jahren als minderjähriger Flüchtling aus einer syrischen Stadt namens Hama nach Deutschland. Und nun?
Seit einem Jahr arbeitet er in der Kardiologie am Medizinischen Forschungszentrum, um seine Doktorarbeit über Atherosklerose zu schreiben. „Amer ist ein wirklich engagierter Doktorand, der mit viel Enthusiasmus arbeitet und viele eigene Ideen einbringt“, lobt PD Dr. Martin Steinmetz, der Amers Promotionsvorhaben im Labor betreut.

Den Tipp, uns mit ihm zu unterhalten, erhielten wir von Prof. Hideo Baba vom Institut für Pathologie, der uns Amer als herausragenden Studenten und echten Überflieger beschrieb. „Ach, ich hatte schon immer gute Noten. Ich hatte schon ein Einser Abi und ein Einser Physikum “, winkt Amer ab und tut als sei das gar nichts Besonderes. „Ich hänge mich halt rein und teile meine Zeit sinnvoll ein.“ Dass Amer für die Medizin brennt, haben auch andere erkannt - seit zwei Jahren erhält Amer ein Begabten-Stipendium des evangelischen Studienwerk Villigst.

Wir möchten wissen, warum er sich für Essen entschieden hat. Wegen seiner guten Noten hätte er auch Zusagen aus Marburg und Tübingen gehabt. Er hat sich aber bewusst für das Ruhrgebiet entschieden. „Ich wusste, dass Essen zum Beispiel in der Krebsforschung stark ist. Und die Universität ist wirklich toll, die Dozenten und die Ausstattung sind sehr gut, das war genau die richtige Entscheidung. Und weil im Medizinstudium ohnehin alle dieselben Themen und Sorgen haben, habe ich auch sehr schnell Freunde gefunden.“

Hier frage ihn niemand woher er komme. „Wenn jemand fragt, dann meist erst nach langer Zeit“, erzählt er. „Und meistens werde ich dann erstmal für einen Franzosen gehalten, mein Akzent klingt wohl leicht französisch. Wenn ich dann erkläre, nein, ich bin aus Syrien, dann sind die Leute schon etwas erschrocken. Ich passe wohl nicht in die übliche Schublade.“

In Deutschland habe er nur positive Erfahrungen gemacht. „Ich persönlich habe mich nie aufgrund meiner Herkunft diskriminiert bzw. benachteiligt gefühlt“, sagt er und listet einige Dinge auf, die viele für selbstverständlich halten. „Ich finde es toll, dass man hier, wie ja vielerorts in Europa, die absolute Freiheit und Unabhängigkeit hat. Und dass sich Leistung lohnt, wenn ich mich anstrenge, dann kann ich mir auch sicher sein, dass sich das auszahlt.“ Außerdem sei der gegenseitige Respekt hier sehr hoch, das schätze er sehr.

Auch einen echten Kulturschock habe er so nicht erlebt, sagt er uns. „Natürlich muss man sich am Anfang an alles gewöhnen“, erzählt er. „Vieles ist ungewohnt, aber das bringen solche Veränderungen im Leben eben mit sich.“ Erst auf unsere Nachfrage fällt ihm dann noch ein negativer Punkt ein: doch, zu Beginn sei er vielleicht auch etwas einsam gewesen. Denn bevor er nach Essen kam, ist Amer erst einmal in Baden-Württemberg gelandet, in einem Jugendheim in Böblingen bei Stuttgart. Sein älterer Bruder ist einen Monat vor ihm nach Deutschland gekommen. „Aber wir sind nicht in dieselbe Unterkunft gekommen“, berichtet Amer. „Der arbeitet jetzt als Informatiker in Heidelberg.“

In Syrien hatte Amer bereits sein Abitur, das Baccalaureate, mit 1,0 bestanden. Ein kluger, ambitionierter junger Mann. Das Einzige, was ihm fehlte, waren Deutschkenntnisse. „Ich habe erstmal wirklich nichts verstanden“, sagt er rückblickend. Aber ohne eine gültige Aufenthaltsgenehmigung ist es nicht möglich, Deutschkurse zu belegen. Stattdessen müssen Minderjährige in Deutschland „ganz normal“ zur Schule gehen. „Deshalb war ich für neun Monate auf einem Gymnasium in Sindelfingen bei Stuttgart “, erzählt Amer.

In der Schule und beim Fußball hat er schnell Anschluss gefunden. Mit gültiger Aufenthaltsgenehmigung konnte es dann weitergehen – Amer hat eine Deutschklasse für Anfänger besucht, hat zusätzlich, wie er sagt „ein bisschen selbst gelernt“ und auf der Sprachschule in Stuttgart hat man ihn dann bereits auf das Sprachniveau C1 eingestuft. Das ist wichtig, denn vor Studienstart müssen ausreichende Deutschkenntnisse nachgewiesen werden.

Ende 2016 hat er dann den TestDaF abgelegt – aber die Einschreibungsfrist für das Sommersemester war bereits abgelaufen. „Ich wollte die Zeit sinnvoll überbrücken und habe mich deshalb ehrenamtlich beim DRK in Böblingen engagiert und ein dreimonatiges Pflegepraktikum absolviert. Und nebenbei habe ich ein bisschen Theater in der Kunst- und Musikschule in Böblingen gespielt“, sagt Amer. Und „ein bisschen“, das ist bei ihm immer ein bisschen mehr – in einer Aufführung hat der Multitasker gleich drei Rollen gespielt. „Jetzt wohne ich im Studentenwohnheim und bin voll auf das Studium konzentriert.“

Amer ist sportlich. Beim TUSEM Essen hat er einige Jahre auf Bezirksliganiveau Fußball gespielt. Aber beim Fußball kann es mitunter rau zugehen und Amer hat sich dabei diverse Sportverletzungen eingehandelt. „Ich will doch eigentlich Arzt werden und Menschen gesund machen und nicht selbst im Krankenhaus liegen“, lacht er. „Deshalb ist mir Fußball auf Dauer zu gefährlich geworden, auch wenn es wirklich viel Spaß gemacht hat.“ Jetzt hat er auf Badminton beim Hochschulsport und Kraftsport umgesattelt.

Ob er uns sagen könne, wo er sich heute zuhause fühlt? „Syrien bleibt natürlich mein Heimatland, aber ich kann mir nicht vorstellen, dahin zurückzugehen“, resümiert Amer. Er sei ja im Grunde hier erst erwachsen geworden, habe hier sein Leben selbst organisiert – das hätten früher, zur Schulzeiten, seine Eltern übernommen. „Mit Bürokratie kenne ich mich in Deutschland viel besser aus, da wüsste ich in Syrien nicht, wie das alles funktioniert.“, lacht Amer.

Seine Zukunft sieht er in Deutschland. „Ich würde gern künftig in der Forschung bleiben und ein guter Kardiologe werden. Das geht in Syrien so nicht, da sind die Möglichkeiten sehr begrenzt. Die Situation im Land ist in vielerlei Hinsicht schlecht, aber ich bin froh, dass es meiner Familie dort einigermaßen gut geht: meine Geschwister studieren und meine Eltern arbeiten. Aber ich habe mir hier in Deutschland in den vergangenen fünfeinhalb Jahren mein Leben aufgebaut und wenn man sich etwas aufgebaut hat, will man da ja nicht wieder weg. Auch wenn ein Großteil meiner Familie in Syrien ist.“ ]]>
Hirntumoren ein Schnippchen schlagen - Neu an der Medizinischen Fakultät: Martin Glas https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1141 1141 Mon, 08 Feb 2021 13:01:17 +0100 Hirntumore zählen zu den schwerwiegendsten Krebserkrankungen. In Deutschland werden sie jährlich bei über 30.000 Menschen diagnostiziert. Prof. Dr. Martin Glas möchte die Therapien am Universitätsklinikum Essen (UK Essen) weiter optimieren. Er hat die Professur für Klinische Neuroonkologie an der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen (UDE) angenommen.
"Hirntumoren sind gemeinsam am besten zu bekämpfen“, sagt Martin Glas. „Die Universitätsmedizin Essen hat dafür alle nötigen Experten, wir können eine individuelle und bestmögliche Behandlung ermöglichen.“ Im Fokus seiner Arbeit steht neben einer Vielzahl von Hirntumoren das Glioblastom, der bösartigste Hirntumor bei Erwachsenen und eine der aggressivsten Krebserkrankungen.

Glas plant, die Glioblastom-Behandlung am UK Essen mit dem Westdeutschen Tumorzentrum zu optimieren. Er hat schon maßgeblich dazu beigetragen, die mehr als 15 Jahre alte Standardtherapie weiterzuentwickeln. Durch den Einsatz intensivierter Chemotherapien, maßgeschneiderter Behandlungen und innovativer Therapien wie etwa elektrischer Wechselfelder (TTFields) soll das fortgesetzt werden. Bei TTFields werden Krebskranken Elektroden in Gel-Pads auf dem Kopf befestigt, sie sollen das Wachstum maligner Tumore hemmen.

„Um den Patienten besser helfen zu können, müssen die Klinikforschung und die experimentelle im Labor enger zusammenarbeiten“, so der Neurologe. Am UK Essen wurde dazu ein neuroonkologisches Netzwerk etabliert. Dabei wird auch Künstliche Intelligenz (KI) genutzt. So konnte er mit Fachleuten aus Nuklearmedizin, Neurochirurgie, Neuropathologie und Radiologie zeigen, dass sich Hirntumore eventuell früher erkennen und der Verlauf genauer voraussagen lassen. „Für konsequente Fortschritte müssen wir aber die Patienten einbinden“, blickt Glas nach vorn. Er hat mit Wissenschaftlern, Erkrankten, Angehörigen und Unternehmen eine Initiative gegründet.
Glas studierte Medizin von 1996 bis 2003 an der Universität Mainz und war „Temporary Student“ an der Yale University, USA. Nach der Promotion (2004) arbeitete er unter anderem als Arzt an den Unikliniken Regensburg (2005/06) und Bonn (2006-2016). Seit 2017 leitet er am UK Essen die Abteilung Klinische Neuroonkologie (Klinik für Neurologie). Seine Forschung wurde mehrfach gefördert und ausgezeichnet.

Weitere Informationen:
Prof. Dr. Martin Glas, Abteilung Klinische Neuroonkologie, Klinik für Neurologie, martin.glas@uk-essen.de
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Nebenwirkung der SARS-CoV-2-Pandemie: nuklearmedizinische Untersuchungen verschoben und ausgefallen https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1140 1140 Wed, 03 Feb 2021 09:23:57 +0100 COVID-19 stellt die Gesundheitssysteme weltweit vor große Herausforderungen. Viele nicht-notwendige Operationen und Behandlungen werden verschoben, aber die Menschen suchen auch von sich aus deutlich seltener Arztpraxen und Krankenhäuser auf. Ein Wissenschaftlerteam der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen und dem Zentrum für Radiologie und Nuklearmedizin Rheinland (ZRN) hat die Auswirkungen der Pandemie auf die ambulante und stationäre Nuklearmedizin weltweit abgefragt und ausgewertet. Die Studiendaten hat das Team während der ersten Welle der Pandemie im Frühjahr 2020 erhoben, und fanden Einzug in die Präsentation des IAEA Direktors Rafael Mariano Grossi anlässlich der 75. UN Generalversammlung.


Die 434 Antworten aus 72 Ländern sprechen eine deutliche Sprache: im Durchschnitt ging die Zahl der diagnostischen Verfahren und Radionuklid-Therapien schon während des Beginns der Pandemie 2020 um etwa die Hälfte zurück. „Das betrifft alle Bereiche der Diagnostik, von Hirn- und Lungenscans über Knochen und Schilddrüse bis zu Untersuchungen des Herzgewebes – dabei gibt es keineswegs weniger Erkrankte“, erklären Prof. Dr. Ken Herrmann, Leiter der Klinik für Nuklearmedizin am Universitätsklinikum Essen und Prof. Dr. Dr. Lutz Freudenberg, Facharzt für Nuklearmedizin am Zentrum für Nuklearmedizin und Radiologie im Rhein-Kreis Neuss. Die Ursachen für den Rückgang waren vielfältig: Lieferengpässe für medizinische Materialien, Personalausfall aufgrund von Erkrankungen und Quarantäne und nicht zuletzt die Befürchtung der Menschen, sich während einer Behandlung mit SARS-CoV-2 zu infizieren.
Im Vergleich zum Vorjahr habe sich die Lage zumindest in einem Punkt verbessert, so die Forscher: „Die meisten nuklearmedizinischen Produkte stehen inzwischen weltweit in ausreichender Menge zur Verfügung.“ Aber insgesamt schätzen sie die Situation weiter kritisch ein. „Grundsätzlich ist sicher sinnvoll, manche Untersuchungen und auch Therapien zu verschieben“, so Prof. Freudenberg. Sie raten jedoch zu einer individuellen Abwägung. „Ausschlaggebend muss sein, wie lebensbedrohlich die Erkrankung ist, wie schnell sie fortschreitet, und ob der Patient zu einer der Risikogruppen gehört.“

Link zur Originalveröffentlichung: Global Impact of COVID-19 on Nuclear Medicine
Departments: An International Survey in April 2020
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Karl-Oberdisse Preis für Irina Kube https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1139 1139 Tue, 02 Feb 2021 10:23:23 +0100 MSc. Irina Kube, Promotionsstudentin an der Klinik für Endokrinologie, Diabetologie und Stoffwechsel (Direktorin: Prof. Dr. Dr. D. Führer), wurde mit dem Karl-Oberdisse-Preis 2021 der Nordrhein-Westfälischen Gesellschaft für Endokrinologie und Diabetologie auf der Jahrestagung ausgezeichnet.
In ihrer prämierten Arbeit innerhalb des SFB/TR 296 (LOCOTACT) untersuchte sie in der Arbeitsgruppe von Dr. Denise Zwanziger die Gallensteinentstehung unter einer Schilddrüsenunterfunktion. Sie konnte im Tiermodell zeigen, dass es bei einer Schilddrüsenunterfunktion aufgrund einer gesteigerten Hydrophobizität primärer Gallensäuren zu einer erhöhten Prävalenz an Gallensteinen kommt. Die Forschungsergebnisse konnte sie kürzlich im Fachjournal Thyroid publizieren.

Aufgrund der Corona-Pandemie fand die Preisverleihung digital statt.

http://www.liebertpub.com/doi/full/10.1089/thy.2020.0636 ]]>
Prof. Dr. Lars Möller neuer Beirat in der Sektion Schilddrüse der DGE https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1138 1138 Tue, 02 Feb 2021 10:21:50 +0100 Prof. Dr. Lars Möller von der Klinik für Endokrinologie ist jetzt in den Beirat der Sektion Schilddrüse der Deutschen Gesellschaft für Endokrinologie gewählt worden.
Die Sektion Schilddrüse hat das Ziel, die verschiedenen Fachdisziplinen, welche sich mit Pathophysiologie, Biochemie, Morphologie und Klinik der Schilddrüse befassen, zusammenzuführen. Dabei sollen vorrangig interdisziplinäre Projekte mit klinischen Fragestellungen angestoßen und koordiniert und auch die Zusammenarbeit mit an der Schilddrüse interessierten Disziplinen und Arbeitskreisen außerhalb der Gesellschaft auf nationaler und internationaler Ebene angestrebt werden.

http://www.endokrinologie.net/sektion-schilddruese.php ]]>
Neue Jahrgänge begrüßt: Drei Programme für den wissenschaftlichen Nachwuchs gestartet https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1137 1137 Mon, 01 Feb 2021 13:14:21 +0100 Ende Januar gingen gleich drei Programme der Medizinischen Fakultät für den wissenschaftlichen Nachwuchs an den Start. Aufgrund der aktuellen Situation diesmal nicht als persönliche Treffen, sondern in einer großen gemeinsamen Videokonferenz. Das Mentoring-Programm "MediMent", die Wieder-Einstiegshilfe "Willkommen zurück" für Wissenschaftlerinnen, die aus familiären Gründen eine Pause eingelegt haben und das "Josepha und Charlotte von Siebold Habilitandinnen-Förderprogramm".
Insgesamt nahmen knapp 50 Teilnehmerinnen und Teilnehmer an der virtuellen Auftaktveranstaltung unter Leitung von Prof. Dr. Anke Hinney, Prodekanin für wissenschaftlichen Nachwuchs und Diversität, teil.

Neben dem gegenseitigen Kennenlernen und der Vorstellung der Programme gab es spannende Erfahrungsberichte und zahlreiche Tipps bereits geförderter Stipendiatinnen. Und natürlich wurden der abgeschlossene MediMent-Jahrgang sowie die Teilnehmerinnen des Habilitandinnen- und Willkommen-zurück-Programms feierlich verabschiedet.

Prof. Anke Hinney zeigte sich im Anschluss sehr zufrieden mit der Veranstaltung: „Information und Netzwerkbildung sind besonders wichtig auf den frühen Karrierestufen. Ich denke, dass wir den Teilnehmenden trotz des rein digitalen Formats einen guten Überblick über unsere Programme geben konnten.“

Interessierte Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler können sich auf der Seite der Medizinischen Fakultät über die verschiedenen Fördermöglichkeiten für die unterschiedlichen Karrierestufen informieren:

MediMent und Habilitandinnenförderprogramm: http://www.uni-due.de/med/interne_foedermoeglichkeiten_postdocs
Willkommen zurück: http://www.uni-due.de/med/gleichstellung/willkommen
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Chronische Migräne verhindern - Deutsche Forschungsgemeinschaft fördert Essener Kopfschmerzforschung https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1136 1136 Mon, 01 Feb 2021 09:47:49 +0100 Die Migräne ist die häufigste neurologische Erkrankung. In Deutschland sind etwa 14 Prozent der Frauen und acht Prozent der Männer betroffen. Bei rund zwei Prozent der Bevölkerung ist die Erkrankung chronisch, bei etwa der Hälfte aufgrund eines Übergebrauchs von Schmerz- und Migränemitteln. Die Deutsche Forschungsgemeinschaft fördert mit jetzt 2,4 Millionen Euro ein von der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen koordiniertes Forschungsprojekt, das das Ziel hat, den Übergang von einem episodischen zu einem chronischen Leiden zu verhindern.
„Eine Migräne kann das normale Leben völlig aus den Angeln heben. Mit herkömmlichen Kopfschmerzen kann man die Erkrankung nicht vergleichen. Oft kommen zu den pochenden Schmerzen Sehstörungen und weitere neurologische Beeinträchtigungen hinzu“, erklärt Prof. Dr. Dagny Holle-Lee, Leiterin des Westdeutschen Kopfschmerzzentrums an der Klinik für Neurologie der Universitätsmedizin Essen und Mitantragstellerin. Bei der chronischen Form treten die Kopfschmerzen an 15 und mehr Tagen im Monat auf. Dass die Erkrankung sich so fest im Leben der Betroffenen etabliert, kann an einer zu häufigen Einnahme von Schmerz- oder Migränemitteln liegen – ein klassischer Teufelskreis. Von einem solchen chronischen Kopfschmerz durch den Übergebrauch von Medikamenten ist etwa ein Prozent aller Menschen in Deutschland betroffen.

Dies zu verhindern, haben sich die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler um Projektleiter Prof. Dr. Hans-Christoph Diener und Prof. Dr. Karl-Heinz Jöckel vom Institut für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie (IMIBE) der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen zum Ziel gesetzt.

An der auf drei Jahre angelegten Studie nehmen deutschlandweit 30 Kopfschmerzzentren und spezialisierte neurologische Praxen teil. Die teilnehmenden Patientinnen und Patienten erfassen in einer speziellen Migräne-App, wann ihre Kopfschmerzen auftreten und wie sie diese behandeln. „Wir hoffen, so eine Chronifizierung der Erkrankung rechtzeitig erkennen und wirksam verhindern zu können“, erklärt PD Dr. Charly Gaul Leiter der Migräneklinik in Königstein und ebenfalls Mitantragsteller.

Die Migräneforschung ist in Essen wissenschaftlich optimal eingebettet. An der Medizinischen Fakultät wird ein großer Fokus auf die Neurowissenschaften gelegt. Die Translationalen Neuro- und Verhaltenswissenschaften bilden einen Forschungsschwerpunkt in Essen. Darüber hinaus sind Forschung und Patientenversorgung im „Center for Translational and Behavioral Neuroscience“ (C-TNBS) aufs Engste verzahnt.
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Top Young Science Best Paper Award 2021 https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1135 1135 Mon, 01 Feb 2021 09:33:20 +0100 Daher wird nun zum dritten Mal den „Top Young Science Best Paper Award“ verliehen und damit ihre wissenschaftliche Arbeit nicht nur ausgezeichnet, sondern auch belohnt.

Weitere Informationen: http://www.uni-due.de/med/de/topyoungsciencebestpaperaward ]]>
Medizinstudium: Anamnese üben in Zeiten von Corona – wie funktioniert das? https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1134 1134 Fri, 29 Jan 2021 10:22:32 +0100 Der derzeitige Lockdown stellt Medizin-Studierende im ersten klinischen Semester vor große Herausforderungen: Denn in diesem Abschnitt des Medizinstudiums wird eigentlich die direkte Kommunikation mit Patientinnen und Patienten trainiert. Ein fester Bestandteil von zukünftigen Prüfungen und entscheidend für die spätere ärztliche Praxis. Aufgrund der aktuellen Situation kann der U-Kurs, in dem diese Fertigkeiten eingeübt werden, nicht in Präsenz beendet werden und so fehlen praktische Erfahrungen im Umgang mit Patienten.
An der Medizinischen Fakultät der UDE wird intensiv an Lösungen gearbeitet. In diesem Fall wurde ein eigenes Online-Format entwickelt. Hier konnten die Studierenden jetzt unter anderem in einem 6-minütigen Anamnese-Gespräch erste Kompetenzen in ärztlicher Gesprächsführung erproben und weiterentwickeln. Unterstützung gab es dabei von eigens geschulten Simulationspatientinnen und -patienten. Das Angebot soll am Ende 174 Studentinnen und Studenten auch auf die späteren OSCE-Prüfung vorbereiten.

Bereits dieser erste Durchlauf war ein voller Erfolg. Die Studierenden lobten die Möglichkeit, theoretisch erlerntes Wissen praktisch einzusetzen und – wo notwendig - über gezieltes Feedback der Lehrenden zu verbessern. „Natürlich ist uns bewusst, dass ein Online-Format den unmittelbaren Kontakt zu wirklichen Patientinnen und Patienten nie ganz ersetzen kann. Aber wir sind sehr positiv davon überrascht, wie authentisch und echt die Gespräche verliefen und wie viel unsere Studierenden dabei mitnehmen konnten!“, betont Dr. Stephanie Herbstreit, Medizindidaktikerin an der Medizinischen Fakultät. Den erfahrenen Simulationspatientinnen und -patienten fielen besonders die Konzentration und Ruhe der Teilnehmenden auf.

In einer begleitenden Befragung werden die Erfahrungen von Studierenden und Simulationspatientinnen und -patienten erhoben; diese fließen in zukünftige Angebote ein.
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Selbsthilfe in Zeiten von COVID-19: Achtsamkeit und Verhaltenstherapie per Handy, Tablet oder PC https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1133 1133 Tue, 26 Jan 2021 12:38:53 +0100 Wir alle verbringen während des Lockdowns ungewohnt viel Zeit mit digitalen Medien. Umso wichtiger ist es, zwischen Videokonferenzen und Emailverkehr auf die eigene Psyche zu achten. Kann das auch online gelingen? Forschende der Klinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie am LVR-Klinikum Essen der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen sowie der Abteilung für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie des Universitätsklinikums Tübingen haben deshalb das onlinebasierte Selbsthilfeprogramm „CoPE It“ (kurz für Coping with Corona: Erweiterte psychosomatische Versorgung in Essen) entwickelt und wollen damit helfen, psychische Belastungen während der Pandemie besser zu bewältigen.
„Mit CoPE It zeigen wir Wege zur Stressreduktion durch Achtsamkeit und kognitiver Verhaltenstherapie, die wir an die Pandemie-Situation angepasst haben“, erklärt Alexander Bäuerle, Leiter der AG eHealth und New Media der Klinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie am LVR-Klinikum Essen.

Das kostenlose Programm umfasst vier Module mit Lehrvideos, audiogeführten Achtsamkeitsübungen, ein interaktives Skills-Training – und auch kleine Hausaufgaben, damit die Inhalte sich verfestigen. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer sammeln Fertigkeiten, mit denen man Stress besser bewältigen kann, über einen Zeitraum von zwei Wochen in einem digitalen Koffer. So können sie ihre Skills überall mithinnehmen.

CoPE It läuft auf PC, Tablet oder Smartphone und kann jederzeit und überall absolviert werden; lediglich ein Internetzugang ist erforderlich. Die Teilnahme ist anonym und es gibt keine Beschränkungen. Jeder kann daran teilnehmen, egal wie leicht oder wie schwer sich die psychischen Belastungen durch die Pandemie für den Einzelnen anfühlen.

„Der Bildschirm ist in der Pandemie für uns alle das Fenster zur Welt. Das kann Nerven kosten – aber auch Nerven stärken,“ sagt Dr. Eva-Maria Skoda, Bereichsleiterin der Klinischen und Experimentellen Forschung am LVR-Klinikum Essen. Neben dem Wunsch, den Menschen in dieser kritischen Zeit zu helfen, möchte das Forschungsteam auch telemedizinische Ansätze in der Psychotherapie verbessern. Es wird in einem nächsten Schritt analysieren, wie gut das Selbsthilfeprogramm wirkt, wie sich das psychisches Befinden und die Lebensqualität der Mitmachenden durch das zweiwöchige Programm verändert haben.

Link zu CoPE It: https://cope-corona.de/ ]]>
EU fördert innovative Herzinsuffizienzforschung in Essen: Bessere Ergebnisse dank mobiler Messgeräte und Künstlicher Intelligenz erwartet https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1131 1131 Mon, 25 Jan 2021 09:30:00 +0100 Im Rahmen des EU-Förderprogramms Horizon 2020* erhalten Forscher der Klinik für Thorax- und Kardiovaskuläre Chirurgie der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen (UDE) rund 800.000 Euro für eine innovative klinische Studie mit Menschen, die unter einer schweren Herzschwäche leiden. Die Besonderheit liegt in der Art der Datenerhebung, denn zur Erfassung von Gesundheitsdaten setzt man tragbare Mini-Computer ein (Wearables), deren Aufzeichnungen mithilfe Künstlicher Intelligenz (KI) ausgewertet werden sollen. Am Projekt beteiligen sich 14 internationale Einrichtungen in 4 europäischen Ländern. Essen ist der einzige deutsche Standort des Konsortiums. Das Gesamtfördervolumen beträgt 5,95 Millionen Euro.
Herz-Kreislauf-Erkrankungen waren 2018 für etwa ein Drittel der rund 940.000 Todesfälle in Deutschland verantwortlich (Quelle: statista.com 12/2020). Die Herzinsuffizienz ist bereits jetzt die häufigste Aufnahmediagnose in deutschen Krankenhäusern. Forschungsvorhaben wie RETENTION** tragen potenziell dazu bei, die Versorgung und die Lebensqualität der Betroffenen nachhaltig zu verbessern. Untersucht wird, inwiefern intensivierte Behandlungsformen die Entwicklung einer Herzinsuffizienz beeinflussen.

„Ziel unserer Studie ist, die medizinische Versorgung von schwer herzinsuffizienten Patientinnen und Patienten individuell zu optimieren“, erläutert Priv.-Doz. Dr. Bastian Schmack, Geschäftsführender Oberarzt und Leiter des Bereichs Herzinsuffizienzchirurgie der Klinik für Thorax- und Kardiovaskuläre Chirurgie am Westdeutschen Herz- und Gefäßzentrum (WHGZ) des Universitätsklinikums Essen (UK Essen).

„Für uns als ausgewiesenes Zentrum zur Behandlung der Herzinsuffizienz, inklusive der Herztransplantation und Implantation von Kunstherzsystemen, erreichen wir durch dieses zukunftsweisende Projekt eine neue Dimension, sagt Klinikdirektor Prof. Dr. Arjang Ruhparwar.

Im Verlauf der Studie werden die Teilnehmenden nicht nur ambulant am UK Essen untersucht: Deren körperliche Aktivitäten, im privaten wie im beruflichen Umfeld, protokollieren die Forschenden mithilfe von medizinischen Wearables. Diese Computer im Miniformat werden am Körper getragen und messen beispielsweise Schlafphasen und Herzfunktionen der Probandinnen und Probanden sowie Echtzeit-Umweltbedingungen wie Außentemperatur und Luftfeuchtigkeit. Die Datenerfassung erfolgt digital und gesichert über eine neu entwickelte zentrale IT-Plattform.

Im Rahmen des Projektes wird zudem Künstliche Intelligenz (KI) eingesetzt. Die KI bildet Entscheidungsstrukturen des Menschen nach, um vorgegebene Problemstellungen zu bewältigen – schneller und besser als es das menschliche Gehirn könnte. „Auf diese Weise, so unsere Hypothese, können Komplikationen vermieden und Therapieergebnisse bereits aus der Ferne infolge eines engen und greifbaren Monitorings verbessert werden“, resümiert Priv.-Doz. Dr. Schmack.

* Link zur deutschen Internetseite des EU-Förderprojekts: http://www.horizont2020.de

** "Heart Failure Patient Management and Interventions using continuous Patient Monitoring Outside Hospitals and Realworld Data" ]]>
Neu an der Medizinischen Fakultät: Computerwissenschaftlerin Prof. Dr. Christin Seifert https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1132 1132 Fri, 22 Jan 2021 11:30:00 +0100 Krankenhäuser ohne Ärzte, die Behandlung übernehmen Roboter? „Künstliche Intelligenz (KI) kann das Personal im Krankenhaus nicht ersetzen“, beruhigt Dr. Christin Seifert. Sie entwickelt am Institut für Künstliche Intelligenz in der Medizin (IKIM) des Universitätsklinikums Essen (UK Essen) Methoden, die den Einsatz und die Vorteile von KI in der Medizin nachvollziehbar machen. Sie ist neue Professorin für Medizinische Datenwissenschaften in der Onkologie an der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen (UDE).
KI-Software analysiert die Welt abstrakt mit Algorithmen und erledigt selbstständig ihr zugeteilte Aufgaben. In smarten Krankenhäusern sammelt und sortiert sie etwa Patientendaten und übernimmt ein erstes Auswerten. Zugleich kann sie behandlungsrelevante Substanzen verordneter Medikamente oder die Historie möglicher Nebenwirkungen aus Gesundheitsakten herausfiltern.

„Das ärztliche Personal muss über die KI-Aktionen und Ergebnisse stets informiert sein“, stellt Christin Seifert klar. „Ärzte und Ärztinnen beurteilen Entscheidungsprozess und Ergebnisse der KI-Verfahren und entscheiden über die Behandlung. Sie nutzen KI also als Werkzeug und entscheiden, wann und wo sie eingesetzt wird. Wenn nötig, können sie korrigierend eingegriffen.“

Wie sinnvoll KI sein kann, verdeutlicht die Computerwissenschaftlerin an klinischen Diagnosen. Das maschinelle Lernen übertreffe das menschliche Expertenurteil in mehreren medizinischen Bereichen, so die Expertin. Etwa beim Erkennen von Krebs in Gebärmutterhalsbildern oder bei der Vorhersage von Lungenentzündungen auf Röntgenaufnahmen.

Christin Seifert möchte für das medizinische Personal und Erkrankte verstehbar machen, wie die Prozesse und Ergebnisse von KI-Anwendungen zusammenhängen. Dazu gehört zum Beispiel zu zeigen, warum die KI eine bestimmte Entscheidung trifft und warum sie gegebenenfalls anders ausfällt als erwartet. Am IKIM wird die Professorin Methoden der sogenannten erklärbaren KI (Explainable Artificial Intelligence, X-AI) entwickeln. Sie sollen das Vertrauen in KI stärken, da die Menschen die Kontrolle behalten und zugleich von KI profitieren können.

Um die X-AI-Erforschung in NRW voranzutreiben, möchte Christin Seifert zum einen mit dem Westdeutschen Tumorzentrum, dem Cancer Research Center Cologne Essen und den UDE-Computerwissenschaften zusammenarbeiten. Zudem plant sie nationale und internationale Kooperationen mit Einrichtungen wie dem Fraunhofer Institut für Toxikologie und Experimentelle Medizin (Hannover), dem Deutschen Konsortium für Translationale Krebsforschung sowie drei Krankenhäusern in den Niederlanden.

Seifert studierte Computerwissenschaften (1998-2004) an der TU Chemnitz. Danach forschte sie an der TU Graz über Maschinelles Lernen. Nach einer ausgezeichneten Promotion (2012) und einem Zwischenstopp als Marie Curie Fellow in Tallin (Estland) war sie unter anderem 2016 Gastprofessorin an der TIU Dresden und 2017/18 Professorin an der Universität Passau. Danach forschte sie an der niederländischen University of Twente (Enschede). Vor der UDE-Berufung war sie zudem Visiting Researcher am renommierten Georgia Institute of Technology in Atlanta (USA) und am Naval Research Laboratory in Washington, D.C. Ihre Forschung wurde mehrfach gefördert und ausgezeichnet.

Prof. Dr. Christin Seifert

© UDE/Frank Preuß ]]>
Viruserkrankungen nach Lebertransplantation: Was sind die Risikofaktoren für eine Cytomegalievirus-Infektion? https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1129 1129 Tue, 19 Jan 2021 09:07:38 +0100 Nach einer Lebertransplantation erhalten die Organempfänger Immunsuppressiva, um eine Abstoßung des fremden Organs durch das körpereigene Immunsystem zu verhindern. Dadurch sind die Patientinnen und Patienten jedoch anfälliger für Infektionen.
Eine der häufigsten infektiösen Komplikationen verursacht das humane Cytomegalievirus (CMV). Die so ausgelöste CMV-Infektion kann unterschiedlich schwer verlaufen: Von einer eher leichten fiebrigen Erkrankung bis hin zur Leber- oder Darmentzündung und letztlich auch zur Abstoßung des Spenderorgans. Ein Forschungsteam der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen hat nun genauer untersucht, welche Risikofaktoren eine Rolle für eine CMV-Infektion spielen. Sie werteten klinische Daten von 833 Organ-Empfängern und Spendern aus.


„Insgesamt trat bei fast einem Viertel der Betroffenen eine CMV-Infektion auf – überwiegend im ersten Jahr nach der Transplantation“; fasst Dr. Jassin Rashidi-Alavijeh von der Klinik für Gastroenterologie und Hepatologie am Universitätsklinikum Essen zusammen.
Das Essener Forschungsteam konnte in seiner Studie zeigen, dass es besonders risikoreich ist, die Leber eines CMV-positiven Spenders auf einen CMV-negativen Empfänger zu übertragen. Aber auch Personen, die vor Lebertransplantation an einer sogenannten primär sklerosierenden Cholangitis (PSC) vorerkrankt waren, einer chronischen Entzündung der Gallenwege, sind einem deutlich höheren Risiko für eine CMV-Infektion ausgesetzt.
„Deshalb sollten Menschen mit Hochrisiko-Serostatus, einer PSC als Grunderkrankung, oder sogar mit beiden Risikofaktoren, gründlicher überwacht werden und eine verlängerte Prophylaxe gegen CMV-Infektionen erhalten“, schlussfolgert Studienleiterin Prof. Dr. Kerstin Herzer.

Link zur Originalveröffentlichung:Primary Sclerosing Cholangitis as an Independent Risk Factor for Cytomegalovirus Infection after Liver Transplant ]]>
Folgen der Pandemie: Soziale Isolation kann Herz und Kreislauf schädigen https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1128 1128 Mon, 18 Jan 2021 12:30:00 +0100 Eine internationale Forschungsgruppe hat angesichts der COVID-19-Pandemie untersucht, wie und warum einschneidende Lebensereignisse sowie soziale Isolation zu Herz-Kreislauf-Erkrankungen führen können. Unter Mitwirkung von Wissenschaftler*innen der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen (UDE) und SPD-Gesundheitsexperte Prof. Dr. Karl Lauterbach werden aktuelle Studien zusammengefasst und Handlungsempfehlungen gegeben. Ihre Ergebnisse sind in der renommierten Fachzeitschrift Stroke publiziert.*
Durch die weltweite Verbreitung des aktuellen Corona-Virus‘ verändert sich unser Leben elementar: Viele müssen Einkommenseinbußen hinnehmen oder werden arbeitslos. Gepaart mit auferlegten Kontaktbeschränkungen und/oder Schicksalsschlägen im sozialen Umfeld entsteht Stress, der krank machen kann.

Das Team um Dr. Janine Gronewold vom UDE-Lehrstuhl für vaskuläre Neurologie, Demenz und Altersforschung zeigt in einem sog. Topical Review, unter welchen Umständen soziale Isolation und/oder lebensverändernde Ereignisse das Risiko erhöhen können, einen Schlaganfall oder Herzinfarkt zu erleiden. „Dazu zählen Schicksalsschläge wie der Tod eines vertrauten Menschen. Stressreaktionen können im Körper aber auch durch ersehnte Ereignisse ausgelöst werden, zum Beispiel durch die Geburt bzw. Betreuung eines Kindes“, erläutert Gronewold. „Die zugrunde liegenden Mechanismen in unserem Körper werden in der Arbeit aufgezeigt“, sagt Lehrstuhlinhaber Prof. Dr. Dirk M. Hermann von der Klinik für Neurologie am Universitätsklinikum Essen.

Darüber hinaus werden Gruppen identifiziert, die durch soziale Isolation und Schicksalsschläge besonders anfällig sind für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, beispielsweise junge und alte Menschen ohne Lebenspartner*in. Es kann alle Geschlechter betreffen, jedoch aus unterschiedlichen Gründen, bedingt durch gesellschaftlich geprägte Rollenklischees. Anhand der Daten zeigt sich zudem, dass nicht-heterosexuelle Menschen einem höheren Risiko ausgesetzt sind, weil sie vor allem im hohen Alter häufiger einsam sind und durch Stigmatisierung mehr Ausgrenzung erlebt haben.

Schließlich werden Vorschläge unterbreitet, wie ein Gesundheitssystem auf diese Herausforderungen eingestellt werden kann. „Demnach sollten gezielte Beratungsangebote und Therapien für besonders Gefährdete entwickelt werden“, sagt Gronewold. Dadurch würde die Wahrscheinlichkeit sinken, dass sie neue gesundheitliche Probleme bekommen. Voraussetzung für passgenaue Interventionen aber ist, dass medizinisches Personal die möglichen Folgen von sozialer Isolation und einschneidenden Lebensereignissen erkennt und bei der Beratung und Behandlung von Patient*innen berücksichtigt.

*Link zur Originalpublikation: http://doi.org/10.1161/STROKEAHA.120.032070
"Effects of Life Events and Social Isolation on Stroke and Coronary Heart Disease" ]]>
EU-weite Förderung: Mehr Blutplasma gegen COVID-19 gewinnen https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1127 1127 Mon, 18 Jan 2021 10:42:03 +0100 Die Europäische Union fördert mit 40 Millionen Euro die Herstellung von COVID-Rekonvaleszentenplasma (CCP). Dieses wird aus dem Blut genesener Patientinnen und Patienten gewonnen und ist ein Baustein zur Bekämpfung der COVID-19 Pandemie. EU-weit sollen die Kapazitäten zur Plasmaspende deutlich erweitert werden. In Nordrhein-Westfalen kooperieren die Uniklinik Köln, die Universitätsmedizin Essen und das Herz- und Diabeteszentrum NRW Bad Oeynhausen, die für den Ausbau ihrer Plasmaspendekapazitäten rund 2,1 Millionen Euro erhalten werden.
Das Ziel des EU-weiten Projektes: Mehr Plasmen mit SARS-CoV-2-Antikörpern zu gewinnen. Das Plasma dient der direkten Patientenversorgung – zunächst in Studien, in besonderen Fällen im individuellen Heilversuch und der Herstellung von SARS-CoV-2-wirksamen Immunglobulinen im Rahmen der Kooperation mit der pharmazeutischen Industrie. Gleichzeitig soll die Infrastruktur der Blut- und Plasmaspende sowie für künftige Pandemien verbessert werden.

Prof. Dr. Birgit Gathof, Leiterin der Transfusionsmedizin und Blutspende der Uniklinik Köln, ist die nationale Koordinatorin für den EU-Antrag in Deutschland, der insgesamt vier Teilprojekte mit einem Gesamtvolumen von 8,1 Millionen Euro umfasst. „Mit den über 750.000 Euro für die Uniklinik Köln können wir zusätzliche Geräte zur Plasmaspende und Verbrauchsmaterialien kaufen. Damit können wir auch die Qualität sowohl der Blutspende als auch der Plasmaspende steigern“ erklärt Prof. Gathof.

Auch in der Universitätsmedizin Essen kann mit Hilfe der Förderung von rund 700.000 Euro in zusätzliche Geräte investiert werden, die die Infrastruktur für die Sammlung der wichtigen Plasmaspenden deutlich verbessert. Prof. Dr. Peter Horn, Direktor des Instituts für Transfusionsmedizin der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen, erläutert: „Rekonvaleszentenplasma, also Plasma mit SARS-CoV-2 -Antikörpern, ist auch darum von großer Bedeutung, weil es auch für schwerstkranke COVID-19-Patienten im Rahmen von klinischen Studien oder sogenannten individuellen Heilversuchen eingesetzt wird“

Prof. Dr. Cornelius Knabbe, Direktor des Instituts für Laboratoriums- und Transfusionsmedizin am Herz- und Diabeteszentrum NRW in Bad Oeynhausen, ergänzt: Erste Untersuchungsergebnisse deuten darauf hin, dass das Plasma selbst oder auch industriell verarbeitet in Form von Hyperimmunglobulin als sogenannte passive Impfung einen Beitrag zur Bekämpfung der Pandemie leisten kann.“ So verweist er auf die aktuell im New England Journal of Medicine veröffentlichten Ergebnisse einer prospektiven Studie in Argentinien. Durch diese konnte nachgewiesen werden, dass die frühzeitige Plasmatherapie bei nachgewiesener Infektion das Erkrankungsrisiko um bis zu 73 Prozent vermindern kann.

Das Herz- und Diabeteszentrum NRW hat bereits im März 2020 als eine der ersten Kliniken deutschlandweit mit der CCP-Herstellung begonnen. Bis Jahresende wurden fast 500 Präparate in der eigenen Uniklinik und zahlreichen anderen Kliniken in NRW eingesetzt. Bereits 1000 L SARS-CoV-2-Plasma konnte als Ausgangsstoff für die Herstellung von Hyperimmunplasmapräparaten zur Verfügung gestellt werden. Dank der EU-Förderung in Höhe von mehr als 700.000 Euro und der damit in Aussicht gestellten Beschaffung von weiteren Plasmapheresesystemen und Verarbeitungsanlagen, kann zukünftig die Plasmaspende am Herz- und Diabeteszentrum NRW ausgeweitet werden.

„Plasma ist ein natürlicher Bestandteil des menschlichen Körpers, der nach Infektionen wie COVID-19 einen ,Cocktail an Antikörpern’ gegen die jeweilige Infektion enthält. Rekonvaleszentenplasma von Genesenen ist schon Wochen nach Beginn einer neuen Infektion oder Pandemie herstell- und verfügbar, während künstlich hergestellte Antikörper und Impfstoffe mindestens Monate, oft Jahre der Entwicklung erfordern. Die im CCP enthaltenen SARS-CoV-2-Antikörper wirken auf natürliche Weise mit extrem geringen Risiken – auch das macht den Charme dieser,passiven Impfung’ aus, die noch dazu vergleichsweise kostengünstig ist“, betont Prof. Dr. Birgit Gathof wichtige Aspekte der Plasma- und Immunglobulin-Therapie.

COVID-19 Genesene Spendewillige können sich über die nächsten Spendemöglichkeiten informieren unter:

Für Essen:
http://www.uk-essen.de/transfusionsmedizin/fuer-blutspender/formen-der-blutspende/rkp-spende/

Für Bad Oeynhausen:
http://www.blutspendedienst-owl.de/blutspende/plasmaspende

Für Köln:
http://transfusionsmedizin.uk-koeln.de/blutspendezentrale/covid19-plasmaspende/covid-19-plasmaspende ]]>
Kooperation der UDE mit Wuhan - Eine der zehn wichtigsten Publikationen zu COVID-19 https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1126 1126 Mon, 18 Jan 2021 09:01:43 +0100 Eine der weltweit wichtigsten Veröffentlichungen zu COVID-19 wurde in Kooperation der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen (UDE) und den wissenschaftlichen Partnern in Wuhan (China) verfasst. Diese ist im April 2020 erschienen und beschreibt wichtige Veränderungen des Immunsystems Betroffener. Acht Monate später zeigt sich die Relevanz der Studie: Sie ist eine der meistzitierten Veröffentlichungen zu dem Thema weltweit.
Die erste gemeinsame wissenschaftliche COVID-19-Publikation des seit 2017 bestehenden Wuhan-Essen Joint International Laboratory of Infection and Immunity ist im Fachmagazin „The Lancet EBiomedicine“ erschienen. Sie beschreibt erstmals wichtige Veränderungen des Immunsystems bei COVID-19-Patienten aus Wuhan.

Während viele Erkrankungen mild verlaufen, entwickeln etwa 10 % der Erkrankten eine schwere Lungenentzündung und benötigen intensivmedizinische Versorgung. Um frühzeitig die richtigen therapeutischen Schritte einleiten zu können, ist es wichtig, potenziell gefährdete Patienten zu identifizieren. Gemeinsam mit chinesischen Kollegen am Wuhan Union Hospital haben Wissenschaftler des Instituts für Virologie der Medizinischen Fakultät der UDE festgestellt, dass die T-Zell-Population ein wichtiger Indikator für diese Einschätzung ist.

Internationale Beachtung

Wie wegweisend die Studie war, zeigt sich daran, dass sie innerhalb von nur acht Monaten bereits 280 Mal zitiert wurde. Damit führt das Web of Science die Publikation als eine der am meisten zitierten Arbeiten des COVID-19 Forschungsfeldes weltweit. Über die Ergebnisse wurde auch in der nationalen und internationalen Presse vielfältig berichtet.

Das Lancet Online-Journal EBioMedicine hat die Veröffentlichung als eine ihrer zehn Wichtigsten im Jahr 2020 ausgewählt. Prof. Dr. Ulf Dittmer, Direktor des Instituts für Virologie in Essen: „Hier zeigt sich, wie sehr der wissenschaftliche Standort Essen in der Corona-Pandemie von der engen Kooperation mit der Partneruniversität HUST in Wuhan profitiert und sich darüber in das Forschungsfeld einbringen konnte.“

Infektiologie und Immunologie sind seit vielen Jahren ein ausgewiesener Forschungsschwerpunkt der Medizinischen Fakultät am Universitätsklinikum Essen. Die Studie wurde von der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen und der Stiftung Universitätsmedizin Essen finanziell unterstützt.

Essen betreibt in Wuhan das „Wuhan-Essen Joint International Laboratory of Infection and Immunity“, welches 2017 von der Uni Duisburg-Essen und der HUST Universität in Wuhan gegründet wurde.

Prof. Dr. Xin Zheng im Wuhan-Essen Joint Laboratory for Infection and Immunity. Die Virologin und Direktorin des Department of Infectious Diseases, Wuhan Union Hospital, hat an der UDE promoviert und ist Letztautorin der genannten Publikation.

Originalpublikation:
Liu J. et al.
Longitudinal characteristics of lymphocyte responses and cytokine profiles in the peripheral blood of SARS-CoV-2 infected patients.
EBioMedicine. 2020 May;55:102763
DOI: 10.1016/j.ebiom.2020.102763. Epub 2020 Apr 18. PMID: 32361250

Weitere Informationen: Prof. Dr. Ulf Dittmer, Institut für Virologie, Tel: 0201/723-3550, ulf.dittmer@uni-due.de
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Debatte um Esssucht-Begriff: Hilft das Konzept dahinter im Kampf gegen übermäßiges Essen und Übergewicht? https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1120 1120 Fri, 15 Jan 2021 14:40:37 +0100 Die “Großen Debatten zur Ernährung” der Zeitschrift American Journal of Clinical Nutrition stützen sich auf wissenschaftliche Erkenntnisse und setzen sich in der aktuellen Ausgabe mit dem Pro und Kontra des Begriffs und des Konzepts der Esssucht auseinander. Die Debatte soll klären, ob das Konzept geeignet erscheint, übermäßiges Essen und Übergewicht zu bekämpfen.
Adipositas betrifft über 20 % und 40 % der deutschen bzw. amerikanischen Bevölkerung und erhöht die Risiken für Herz-Kreislauferkrankungen, Schlaganfall, Altersdiabetes und Krebserkrankungen. Die aktuelle Debatte in The American Journal of Clinical Nutrition geht der Frage nach, ob das Konzept der Esssucht (im englischen als food addiction bezeichnet) hilfreich ist, um übermäßiges Essen und starkes Übergewicht (Adipositas) besser zu verstehen und entsprechende therapeutische Ansätze zu entwickeln.

Prof. Dr. Ashley N. Gearhardt an der Universität von Michigan bejaht diese Frage, Dr. Johannes Hebebrand, Professor für Kinder- und Jugendpsychiatrie an der Universität Duisburg-Essen, hingegen verneint diese. Prof. Hebebrand bestreitet, dass der Begriff Esssucht zu neuen und erfolgreichen Behandlungen bei übermäßiger Nahrungszufuhr bzw. Adipositas geführt hat.

Sowohl in Deutschland als auch in den USA stellen hochverarbeitete Lebensmittel, einschließlich Weißbrot, Plätzchen und Chips, den größten Teil der konsumierten Nahrungsmittel dar. Nach Gearhardt haben diese Nahrungsmittel zahlreiche Eigenschaften, die ähnlich wie Tabak und Alkohol eine Abhängigkeit auslösen können. Sie bestehen aus raffinierten Kohlenhydraten und Fetten, häufig in Verbindung mit Salz und Lebensmittelzusätzen, deren Konzentrationen bei weitem die entsprechenden Mengen in natürlichen Nahrungsmitteln, wie z.B. Obst, Gemüse und Fleisch überschreiten. “Genauso wie abhängigmachende Drogen sind hochprozessierte Nahrungsmittel komplexe, künstlich hergestellte Substanzen, die suchtauslösende Inhaltsstoffe (z.B. raffinierte Kohlenhydrate und Fette) enthalten, ” sagt Prof. Gearhardt.

Die Evolution hat den Menschen dazu gebracht, eine Vorliebe für Kohlenhydrate und Fette zu entwickeln. Mit der Erhöhung des Kohlenhydrat- und Fettanteils in der Nahrung als Folge der Lebensmittelprozessierung wurden jedoch diese Lebensmittel derartig attraktiv, dass sie wie Suchtmittel wirken können. Diese hochprozessierten Lebensmittel sprechen, ähnlich wie Drogen, sehr effektiv das Belohnungssystem in unserem Gehirn an. Das unterscheidet sie von gering prozessierten Nahrungsmitteln. Folglich werden trotz des Wissens um die gesundheitliche Gefährdung übermäßige Mengen von hochverarbeiteten Lebensmitteln konsumiert.

Die Menschen scheitern meist, wenn sie versuchen, ihren Konsum an prozessierten Nahrungsmittteln einzuschränken. “Dieses sich chronisch wiederholende Muster der exzessiven Aufnahme hoch prozessierter Nahrung trotz Wissen um deren gesundheitliche Bedenklichkeit ähnelt erstaunlich stark der Einnahme von Suchtmitteln”, sagt Prof. Gearhardt. “Genauso wurde lange mit Zigaretten verfahren. Hoch prozessierte Lebensmittel weiterhin als nicht-suchtauslösend einzustufen, würde es der Nahrungsmittelindustrie erlauben, weiterhin neue abhängigkeitsfördernde hoch verarbeitete Nahrungsmittel herzustellen und an gefährdete Bevölkerungsgruppen zu vermarkten, um anschließend denjenigen, die überkonsumieren, die Schuld zu geben und ihnen einen Mangel an persönlichem Verantwortungsgefühl vorzuwerfen.”

Prof. Hebebrand argumentiert hingegen, dass das Konzept der Esssucht nicht dazu geführt habe, neue und erfolgreiche Strategien zu entwickeln, um übermäßiges Essen und Adipositas wirksam zu bekämpfen. “Vielmehr birgt das Konzept Esssucht das Risiko, dass damit davon abgelenkt wird, die Adipositaspandemie durch Verhaltensprävention zu bekämpfen.”

Nach Prof. Hebebrands Meinung nimmt die Adipositaserkrankung zu, weil sich die Umweltbedingungen dramatisch verändert haben. In den letzten Jahrzehnten ist die körperliche Aktivität rückläufig, sitzende Tätigkeiten haben zugenommen und wir verbringen insbesondere immer mehr Zeit vor Bildschirmen. Ausgeprägte Veränderungen der globalen Nahrungsmittelproduktion einhergehend mit stärker prozessierten, geschmacklich ausgefeilteren, billigeren und sehr effektiv vermarkteten Nahrungsmitteln tragen im Zusammenspiel dazu bei, dass sich die durchschnittliche Kalorienaufnahme erhöht hat. “

Gemäß dieser Sichtweise können Übergewicht und Adipositas als ein vorhersagbares Resultat einer freien Marktwirtschaft verstanden werden, die auf Wachstum setzt,” so Prof. Hebebrand. Er merkt zudem an, dass nur eine Untergruppe von Menschen mit Übergewicht Symptome einer Esssucht zeigen, die mit Hilfe der sogenannten Yale Food Addiction Skala erhoben werden. Er gibt zudem zu bedenken, dass stattdessen Esssuchtsymptome häufig bei Patientinnen mit Magersucht vorkommen.

“Hier sollte man kritisch hinterfragen, inwieweit das Konzept der Esssucht hohes Gewicht erklärt”. Zusammenfassend kann eine Abhängigkeit allenfalls einen Anteil von Übergewicht bzw. Adipositas erklären.” Zudem müssten zahlreiche Differentialdiagnosen berücksichtigt werden. “Das Konzept der Esssucht hat bis heute nicht zu einer eindeutigen Verbesserung der Behandlung von Personen geführt, die übermäßig Kalorien konsumieren.”

Zusätzlich zu ihren jeweils individuellen Argumentationsbeiträgen haben Prof. Gearhardt und Prof. Hebebrand gemeinsam einen Konsensusartikel erstellt, in dem Übereinstimmungen und weiterhin bestehende Differenzen festgehalten werden. Beide Wissenschaftler stimmen dahingehend überein, dass es suchtartiges Essverhalten gibt. Weiterhin gehen beide davon aus, dass die Mechanismen teilweise überlappen, die zu suchtartigem Essverhalten und Drogenabhängigkeit führen. Beide sehen die Nahrungsmittelindustrie als maßgeblich mitverantwortlich für dieses Phänomen.

Keine Übereinstimmung ergab sich bezüglich der Evidenz dafür, dass hoch prozessierte Nahrungsmittel tatsächlich eine Abhängigkeit erzeugen können. Es bestand keine Einigkeit bezüglich der medizinisch-psychologischen Einstufung des übermäßigen Konsums von hoch prozessierten Nahrungsmitteln als eine Form einer Drogenabhängigkeit. Letztlich bestand auch Dissens im Hinblick darauf, wie sich die die Einstufung von hoch prozessierten Lebensmitteln als suchtauslösend auswirken würde. Beide Wissenschaftler betonen die Notwendigkeit weiterer Forschung insbesondere um festzustellen, ob hoch prozessierte Nahrungsmittel suchtauslösend sind und auf welche Art und Weise dies geschieht.

Über die Fachzeitschrift:
Die “Großen Debatten zur Ernährung” bieten eine Plattform für wichtige Diskussionen zur Ernährung. Die Betonung liegt auf Themen, die Patientenversorgung und allgemeine Gesundheit betreffen. “Große Debatten zur Ernährung” werden von David S. Ludwig herausgegeben, dem Ko-Direktor der New Balance Foundation Obesity Prevention Center am Boston Children’s Hospital und Professor für Pädiatrie an der Harvard Medical School.

Reference
Gearhardt AN and Hebebrand J. Am J Clin Nutr 2021 Jan 15 The concept of 'food addiction' helps inform the understanding of overeating and obesity: YES.
Hebebrand J and Gearhardt AN. Am J Clin Nutr 2021 Jan 15 The concept of 'food addiction' helps inform the understanding of overeating and obesity: NO.
Gearhardt AN and Hebebrand J. Am J Clin Nutr 2021 Jan 15 The concept of 'food addiction' helps inform the understanding of overeating and obesity: Debate Consensus.



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Medizinische Fakultät und UK Essen gründen Zentrum für Translationale Neuro- und Verhaltenswissenschaften https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1125 1125 Fri, 15 Jan 2021 12:15:00 +0100 Besondere Anerkennung für 7 Forschungsinstitute und 8 Kliniken der Essener Universitätsmedizin: Gemeinsam bilden sie künftig das „Center for Translational and Behavioral Neuroscience“ (C-TNBS). Durch den Zusammenschluss werden wissenschaftliche und klinische Aktivitäten weiter gebündelt, medizinische Theorie und Praxis rücken noch näher aneinander. Möglich machen die Zusammenlegung der Vorstand des Universitätsklinikums Essen (UK Essen) und das Dekanat der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen (UDE).
Durch die Zusammenarbeit der Einrichtungen profitieren Patientinnen und Patienten sowie Forschende. Lokal entstehen unter den forschenden Instituten und behandelnden Kliniken neue Synergien – Krankheitsbilder können von Fachleuten dadurch schneller und besser untersucht werden. Geplant sind zudem Vortragsreihen für medizinische Laien zu Erkrankungen und Therapien. Durch eine engere Vernetzung von klinischen Ambulanzen und die Benennung qualifizierter Ansprechpartnerinnen und Ansprechpartner wird sich die Versorgung von Betroffenen verbessern. Auch intern ist geplant, bestehende Strukturen und Netzwerke auszubauen, wodurch zum Beispiel die Kommunikationswege an Effizienz gewinnen und neue Forschungsprojekte hinzukommen werden.

Durch das neue Zentrum wird die Strahlkraft der Essener Neuro- und Verhaltenswissenschaften weiter steigen“, sagt Prof. Dr. Christoph Kleinschnitz, Direktor der Klinik für Neurologie am UK Essen und federführend bei der Gründung des Zentrums für Translationale Neuro- und Verhaltenswissenschaften. Eng begleitet wird er durch Prof. Dr. Ulrike Bingel, Sprecherin des Sonderforschungsbereichs/Transregio 289, sowie durch Prof. Dr. Manfred Schedlowski, Direktor des Instituts für Medizinische Psychologie und Verhaltensimmunbiologie.

Für die drei Initiatoren stellt die Zentrumsgründung eine kleine Krönung dar: für die interdisziplinäre Arbeit und herausragende Leistung aller Beteiligten. „Wir sind Vorstand und Dekanat sehr dankbar für die Unterstützung und freuen uns über diese wichtige Etappe. Gleichzeitig ist sie Ansporn, den neuro- und verhaltenswissenschaftlichen Bereich in Essen noch erfolgreicher zu machen“, betont Prof. Kleinschnitz.

Die Translationalen Neuro- und Verhaltenswissenschaften* bilden seit 2017 einen von fünf Forschungsschwerpunkten** an der Medizinischen Fakultät der UDE. Besondere Stärken des Schwerpunkts liegen in der engen Zusammenarbeit zwischen neurologischen, psychiatrischen und verhaltenswissenschaftlichen Arbeitsgruppen. Ihre Mitglieder kombinieren Grundlagenforschung mit präklinischer und klinischer Forschung. Die Forschenden sowie Ärztinnen und Ärzte haben bereits hochkarätige Verbundprojekte hervorgebracht, unter anderem viel beachtete Sonderforschungsbereiche der Deutschen Forschungsgemeinschaft und zahlreiche durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderte Leuchtturmprojekte.

* Weitere Informationen zum Forschungsschwerpunkt „Translationale Neuro- und Verhaltenswissenschaften“: http://www.uni-due.de/med/forschung/schwerpunkte/neuro.php

** Übersicht der 5 Forschungsschwerpunkte: http://www.uni-due.de/med/forschung/schwerpunkte/forschung.php ]]>
Neue Ausschreibungsrunde startet: UMEA - Clinician Scientist Academy https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1123 1123 Fri, 15 Jan 2021 10:52:21 +0100 Forschungsinteressierte Ärztinnen und Ärzte aufgepasst: Ab sofort könnt ihr euch wieder für eine Teilnahme an der durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft und die Medizinische Fakultät geförderten Clinician Scientist Academy – UMEA bewerben.
Das 3-jährige UMEA - Clinician Scientist Programm richtet sich an Ärztinnen und Ärzte, die die Habilitation und eine akademische Karriere in der Universitätsmedizin anstreben und umfasst Freistellungszeiten für Forschung von im Durchschnitt 50% sowie ein begleitendes Mentoring- und Qualifizierungsprogramm. Die Bewerbungsfrist endet am 15. März 2021.

Das UMEA - Junior Clinician Scientist Stipendium bietet Assistenzärztinnen und -ärzten in der 1. Phase der Facharztweiterbildung die Möglichkeit einer 3-monatigen Freistellung. Ziel ist es, während dieser Zeit eine Publikation in Erst- oder Letztautorenschaft auf den Weg zu bringen. Die Bewerbungsfrist endet am 1. März 2021.

Weitere Infos finden Sie unter http://www.uni-due.de/med/umea ]]>
Wahlergebnisse UDE-Senat und Fakultätsrat 2021: Dekan und Prodekane einstimmig wiedergewählt https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1124 1124 Fri, 15 Jan 2021 10:30:00 +0100 Unter der Leitung von Prof. Dr. Andreas Paul sind am 14. Januar 2021 die Mitglieder des Dekanats der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen (UDE) gewählt worden: Prof. Dr. Jan Buer wurde einstimmig und zum dritten Mal in Folge in seinem Amt als Dekan bestätigt. Vom 14. bis 17. Dezember 2020 fanden zudem die Wahlen zum Senat der UDE und allen universitären Fakultätsräten statt.* Die Wahlperioden betragen aufgrund der pandemiebedingten Verschiebung 3,5 Jahre (Dekanat) bzw. 1,5 Jahre (Fakultätsrat/Senat).
Bei den Dekanatswahlen sind in ihren Ämtern ebenfalls bestätigt worden: Prof. Dr. Tienush Rassaf als Prodekan für Forschung, Prof. Dr. Michael Forsting als Prodekan für Planung und Finanzen, Prof. Dr. Joachim Fandrey als Studiendekan und Prof. Dr. Anke Hinney als Prodekanin für wissenschaftlichen Nachwuchs und Diversität.

Mit Professor Buer wird erstmals ein Dekan drei Amtszeiten hintereinander im Amt sein. Seit seinem Amtsantritt haben sich die Einrichtungen der Medizinischen Fakultät und mit ihr der Forschungsstandort Essen sehr positiv entwickelt. So sind seit 2012 mehr als 60 Berufungsverfahren erfolgreich abgeschlossen worden. Der wissenschaftliche Nachwuchs wird dank florierender Förderprogramme mehr unterstützt denn je; und das stets mit besonderem Fokus auf Diversität (siehe http://www.uni-due.de/med/nachwuchs_und_diversitaet.php).

Die wissenschaftliche Exzellenz der Forschenden zeigt sich unter anderem in der Etablierung von zwei durch die DFG geförderten Sonderforschungsbereichen in 2020. Schon 2018 hatte der Wissenschaftsrat die Essener Medizinforschung bei seiner Begutachtung als dynamisch und aufstrebend charakterisiert.

„Die Zeiten, in denen Essen primär als eher kleine und eher junge Fakultät betrachtet wurde, liegen hinter uns“, sagt Dekan Buer. Herausragende Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler sind dem Ruf nach Essen bereits gefolgt. „Wer hier ist, entscheidet sich bewusst, zu bleiben; weil sich hier spürbar etwas bewegt. Und das haben wir allen zu verdanken, die daran mitwirken, Forschung und Lehre ‚Made in Essen‘ weiter voranzutreiben. Dafür – und für das Vertrauen und die Unterstützung bin ich sehr dankbar“, betont Prof. Buer.

* Link zu den Ergebnissen der Wahlen zum Senat der UDE und allen universitären Fakultätsräten: http://www.uni-due.de/gremien/wahl.shtml

In den Fakultätsrat der Medizinischen Fakultät wurden gewählt:

Gruppe der Hochschullehrenden
Prof. Dr. Arjang Ruhparwar
Prof. Dr. Manfred Schedlowski
Prof.'in Dr. Verena Jendrossek
Prof. Dr. Andreas Paul
Prof. Dr. Stephan Lang
Prof. Dr. Sebastian Bauer
Prof.'in Dr. Ursula Felderhoff-Müser

Sowie als Ersatzmitglieder
Prof. Dr. Christoph Kleinschnitz
Prof. Dr. Oliver Witzke
Prof. Dr. Matthias Gunzer
Prof. Dr. Peter A. Horn
Prof. Dr. Michael Koldehoff
Prof. Dr. Rainer Kimming
Prof. Dr. Karl-Heinz Jöckel

Gruppe der akademischen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
PD Dr. Stefanie Klenke
Dr. Barbara Grüner
PD Dr. Dieter Hoyer

Sowie als Ersatzmitglieder
PD Dr. Julia Lortz
Dr. Elif Kaya
Dr. Frank Herbstreit
Dr. Johanna Falkenhorst
Dr. Johanna Reinhold
Dr. Katharina Willuweit
Dr. Lars Becker
Dr. Stephanie Herbstreit
PD Dr. Anja Gäckler
Dr. Stephan Tschirdewahn

Gruppe der Studierenden
Florian Müller
Marlene Kordula Gertrud Maßmann
Robin Klingen

Sowie als Ersatzmitglieder
Sarah Amelie Klinge
Tom Alexander Huyghebaert
Alexander James Küng

In den Senat der Universität Duisburg-Essen wurden aus der Medizinischen Fakultät gewählt:

Gruppe der Hochschullehrenden Wahlkreis V
Prof. Dr. Ulf Dittmer
Prof. Dr. Christoph Kleinschnitz
Prof.'in Dr. Arzu Özcelik

Sowie als Ersatzmitglieder
Prof.'in Dr. Katharina Fleischhauer
Prof. Dr. Oliver Witzke
Prof. Dr. Peter A. Horn
Prof. Dr. Michael Koldehoff
PD Dr. Vera Rebmann
Prof. Dr. Peter-Michael Rath

Aus der Liste Aktiver Mittelbau wurde Dr. Frank Herbstreit in den Senat gewählt.

In die Fakultätskommission für Forschung und wissenschaftlichen Nachwuchs (Forschungskommission) wurden gewählt:

Gruppe der Professorinnen und Professoren:
Prof.'in Dr. Ulrike Bingel
Prof.'in Dr. Anke Claudia Fender
Priv.-Doz. Dr. Martin Hadamitzky
Prof.'in Dr. Petra Kleinbongard
Prof. Dr. Jens Siveke
Prof.'in Dr. Astrid Westendorf

Sowie als Stellvertretende:
Prof.'in Dr. Verena Jendrossek
Prof. Dr. Ulf Dittmer

Gruppe der wissenschaftlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter:
PD Dr. Stefanie Klenke (Klinik für Anästhesiologie und Intensivmedizin)
Dr. Barbara Grüner (Innere Klinik – Tumorforschung)
PD Dr. Dieter Hoyer (Allgemeinchirurgie)
PD Dr. Julia Lortz (Klinik für Kardiologie und Angiologie)

Sowie als Stellvertretende:
Dr. Johanna Falkenhorst (Innere Klinik Tumorforschung)
Dr. Johanna Reinold (Klinik für Infektiologie)

Gruppe der Studierenden:
Marlene Kordula Gertrud Maßmann
Alexander James Küng

Sowie als Stellvertretung:
Leon Rafael Rudel

In die Fakultätskommission für Planung und Finanzen (Strukturkommission) wurden gewählt:

Gruppe der Professorinnen und Professoren:
Prof. Dr. Harald Raimund Engler
Prof. Dr. Christoph Kleinschnitz
Prof. Dr. Stephan Lang
Prof.'in Dr. Arzu Oezcelik
Prof. Dr. Martin Schuler
Prof. Dr. Mirko Trilling

Sowie als Stellvertretende:
Prof. Dr. Ken Herrmann
Prof. Dr. Dr. Jens Kleesiek

Gruppe der wissenschaftlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter:
Dr. Frank Herbstreit (Klinik für Anästhesiologie und Intensivmedizin)
Dr. Barbara Grüner (Innere Klinik – Tumorforschung)

Sowie als Stellvertretung:
Dr. Stephan Tschirdewahn (Klinik für Urologie)

Gruppe der Studierenden:
Robin Klingen
Tom Alexander Huyghebaert

Sowie als Stellvertretung:
Marlene Kordula Gertrud Maßmann


In den Studienbeirat und die Kommission zur Qualitätsverbesserung in der Lehre als gemeinsame Kommission wurden gewählt:

Gruppe der Professorinnen und Professoren:
Prof.'in Dr. Diana Arweiler-Harbeck
Prof. Dr. Sven Benson
Prof. Dr. Marcel Dudda
Prof.'in Dr. Nicole Dünker
Prof. Dr. Jürgen in der Schmitten, MPH
Prof. Dr. Gunther Wennemuth

Sowie als Stellvertretende:
Prof.'in Dr. Anke Claudia Fender
Prof. Dr. Oliver Witzke

Gruppe der wissenschaftlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter:
Dr. Stephanie Herbstreit (Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie)
Dr. Cynthia Szalai (Skills Lab/ Klinik für Anästhesiologie und Intensivmedizin)

Sowie als Stellvertretung:
Dr. Lars Becker (Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie)

Gruppe der Studierenden:
Tom Alexander Huyghebaert
Alexander James Küng
Florian Müller
Inca Patricia Warmuth
Leon Rafael Rudel
Carina Raiser
Phillip Schulte
Markus Ruland
Gudrun Claudia Stolz

Sowie als Stellvertretende:
Patrick Pais Pereira
Lea Hilgers
Sami Elischa Wainwright


In den Promotionsausschuss wurden gewählt:

Gruppe der Professorinnen und Professoren:
Prof.'in Dr. Stefanie B. Flohé
Prof. Dr. Andreas Stang
Prof.'in Dr. Dagmar Timmann-Braun
Prof. Dr. Gunther Wennemuth

Sowie als Stellvertretende:
Prof.'in Dr. Diana Arweiler-Harbeck
Priv.-Doz. Dr. Philipp René Dammann
Prof.'in Dr. Anja Eckstein
Priv.-Doz. Dr. Rolf Alexander Jánosi

Gruppe der wissenschaftlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter:
PD Dr. Stefanie Klenke (Klinik für Anästhesiologie und Intensivmedizin)
PD Dr. Elif Kaya (Klinik für Kardiologie und Angiologie)

Sowie als Stellvertretende:
PD Dr. Anja Gäckler (Klinik für Nephrologie)
PD Dr. Bastian Schmack (Klinik für Thorax- und Kardiovaskuläre Chirurgie)


In den Promotionsausschuss für PhD-Angelegenheiten wurden gewählt:

Gruppe der Professorinnen und Professoren:
Prof.'in Dr. Diana Arweiler-Harbeck
Prof.'in Dr. Anja Eckstein
Prof.'in Dr. Stefanie B. Flohé
Prof. Dr. Andreas Stang
Prof.'in Dr. Dagmar Timmann-Braun
Prof. Dr. Gunther Wennemuth

Sowie als Stellvertrende:
Prof.'in Dr. Diana Arweiler-Harbeck
Priv.-Doz. Dr. Philipp René Dammann
Prof.'in Dr. Anja Eckstein
Priv.-Doz. Dr. Rolf Alexander Jánosi

Gruppe der wissenschaftlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter:
PD Dr. Stefanie Klenke (Klinik für Anästhesiologie und Intensivmedizin)
PD Dr. Elif Kaya (Klinik für Kardiologie und Angiologie)

Sowie als Stellvertretende:
PD Dr. Anja Gäckler (Klinik für Nephrologie)
PD Dr. Bastian Schmack (Klinik für Thorax- und Kardiovaskuläre Chirurgie)


In die Vorbereitende Habilitationskommission wurden gewählt:

1. klinisch-konservative Medizin, Prof. Dr. Peter F. Hoyer
2. klinisch-theoretische Medizin, Prof.‘in Dr. Anke Hinney
3. klinische-operative Medizin, Prof. Dr. Matthias Thielmann
4. vorklinische Medizin, Prof.‘in Dr. Ursula Rauen

Sowie als Stellvertretende:

1. klinisch-konservative Medizin, Prof. Dr. Richard Dodel
2. klinisch-theoretische Medizin, Prof.‘in Dr. Katharina Fleischhauer
3. klinische-operative Medizin, Prof. Dr. Rainer Kimmig
4. vorklinische Medizin, Prof.‘in Dr. rer. nat. Katja Ferenz


In die Kommission für die Verleihung der akademischen Bezeichnung „außerplanmäßiger Professor“ wurden gewählt:

Gruppe der Professorinnen und Professoren:
Prof. Dr. Boris Hadaschik
Prof. Dr. Ken Herrmann
Prof.'in Dr. Arzu Oezcelik
Prof. Dr. Tienush Rassaf
Prof.'in Dr. Lale Umutlu

Gruppe der wissenschaftlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter:
PD Dr. Julia Lortz (Klinik für Kardiologie und Angiologie)
Dr. Katharina Willuweit (Klinik für Gastroenterologie und Hepatologie)

Gruppe der Studierenden:
Florian Müller


In die Kommission für die Verleihung der Rechtsstellung und Bezeichnung einer Honorarprofessorin oder eines Honorarprofessors an der Universität Duisburg-Essen wurden gewählt:

Gruppe der wissenschaftlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter:
Dr. Barbara Grüner (Innere Klinik – Tumorforschung)

Gruppe der Studierenden:
Tom Alexander Huyghebaert


Als Schwerpunktsprecherinnen und Schwerpunktsprecher wurden gewählt:

Herz- und Kreislauferkrankungen
Prof. Dr. Arjang Ruhparwar
Prof. Dr. Dobromir Dobrev

Immunologie und Infektiologie
Prof. Dr. Ulf Dittmer
Prof.‘in Dr. Astrid Westendorf

Onkologie
Prof. Dr. Dirk Schadendorf
Prof. Dr. Ralf Küppers

Translationale Neuro- und Verhaltenswissenschaften
Prof. Dr. Christoph Kleinschnitz
Prof. Dr. Manfred Schedlowski

Transplantation
Prof. Dr. Peter Horn
Prof. Dr. Andreas Paul


In die Zuteilungskommission für die Vergabe von Ausbildungsplätzen zum Praktischen Jahr wurden gewählt:

Gruppe der Professorinnen und Professoren:
Prof. Dr. Joachim Fandrey
Prof. Dr. Oliver Witzke

Gruppe der wissenschaftlichen Mitarbeiterinnen Mitarbeiter:
Dr. Martin Britten (Klinik für Anästhesiologie und Intensivmedizin)

Gruppe der Studierenden:
Robin Klingen
Herrn Leon Rafael Rudel


In die Bibliothekskommission wurden gewählt:

Gruppe der Professorinnen und Professoren:
Prof.'in Dr. Arzu Oezcelik
Prof. Dr. Benjamin Wilde

Gruppe der wissenschaftlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter:
Dr. Anke Daser (Klinik für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde)


Darüber hinaus wurden die Ämter der Beauftragten für wichtige Bereiche gewählt:

Prof. Dr. Stephan Lang, Auslandsbeauftragter der Medizinischen Fakultät
Prof. Dr. Ulf Dittmer, Chinabeauftragter, Prof. Lu Stellvertreter
Dr. Wilfried Eberhardt und Herrn PD Dr. Kurt Trübner, Russlandbeauftragte
Prof. Dr. Ken Herrmann, Japanbeauftragter
Prof. Dr. Eric Metzen, Erasmusbeauftragter
Prof. Dr. Joachim Fandrey, Kapazitätsbeauftragter
Prof. Dr. Sven Benson, BAföG-Beauftragter für den 1. Studienabschnitt
Prof. Kasper-Virchow, BAföG-Beauftragter für den 2. Studienabschnitt


In den wissenschaftlichen Beirat für das Zentrale Tierlaboratorium wurden gewählt:

Prof. Dr. Ulf Dittmer
Priv.-Doz. Dr. Martin Hadamitzky
Prof.'in Dr. Petra Kleinbongard
Prof.'in Dr. Astrid Westendorf


In die Jury der Medizinischen Fakultät zur Verleihung des Preises der Sparkasse Essen wurden gewählt:

Prof. Dr. Peter A. Horn
Prof.'in Dr. Dagmar Timmann-Braun ]]>
Fakultät verlängert Förderung von Anträgen auf EU-Ebene https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1122 1122 Fri, 15 Jan 2021 08:44:54 +0100 Mit „EUPHoriE – Europäische Projekte am Universitätsklinikum in Essen“ unterstützt die Medizinische Fakultät ihre Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler dabei, wichtige Forschungsprojekte über Fördermittel der Europäischen Union umsetzen zu können. Das Projekt wurde bis Ende 2020 durch das Ministerium für Kultur und Wissenschaft NRW gefördert. Nun wird es mit Mitteln der Fakultät fortgesetzt.
Die Arbeitsprogramme des neuen Forschungsrahmenprogramms der EU „HORIZON Europe“ sollen im April 2021 veröffentlicht werden.

Antragstellerinnen und -steller, die gemeinsam in Verbünden forschen wollen, erhalten im Rahmen des fakultätseigenen Förderprogramms unabhängig vom Ausgang der Evaluation 1.000 Euro freie Mittel. Damit honoriert die Fakultät den ersten Schritt auf die europäische Bühne.

Antragstellende, die die Konsortialführung übernehmen, tragen eine weitaus größere Verantwortung. Zur Unterstützung der Antragsaktivitäten werden freie Mittel in Höhe von 10.000 Euro und zusätzlich Personalmittel zur administrativen Entlastung in Aussicht gestellt. Und das alles noch in der Antragsphase, also unabhängig vom Ausgang der Evaluation.

Ansprechpartnerin in der Dekanatsverwaltung ist Dr. Nora Mitdank.

Weitere Informationen: http://www.uni-due.de/med/de/forschung/euphorie.php ]]>
SFB/Transregio 289 mit neuer Website https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1121 1121 Wed, 13 Jan 2021 13:56:23 +0100 Welchen Einfluss haben positive oder negative Erwartungen auf den Erfolg von Therapien? Dieser übergreifenden Frage geht seit Juli 2020 der von Essen aus geleitete Sonderforschungsbereich (SFB/Transregio 289) „Treatment Expectation“ nach. Langfristiges Ziel ist es, auf Basis der gewonnenen Erkenntnisse die Erwartungen von Patientinnen und Patienten in Therapien zu integrieren und gezielt für den Behandlungserfolg zu nutzen.
Gefördert durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) arbeiten Grundlagenforscherinnen und –forscher gemeinsam mit Klinikerinnen und Klinikern aus Essen, Marburg und Hamburg in insgesamt 16 Projekten zusammen.

Auf der nun eingerichteten Website kann man sich ab sofort ausführlich über das visionäre Forschungsvorhaben informieren. Darüber hinaus gibt es die Möglichkeit, an Studien teilzunehmen und so einen wichtigen Beitrag für die Wissenschaft zu leisten: http://www.treatment-expectation.de

Die Seite richtet sich gleichermaßen an Health Care Professionals sowie interessierte Bürgerinnen und Bürger. Zudem können Sie sich auch direkt für den Newsletter anmelden und bleiben so auf dem aktuellsten Stand der Forschung: http://www.treatment-expectation.de/entdecken-mitmachen#newsletter
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Aufstehversuche im Parabelflug https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1119 1119 Tue, 12 Jan 2021 12:48:09 +0100 Dr. med. Paula Beck aus der Klinik für Unfall-, Hand- und Wiederherstellungschirurgie hat für ihre Dissertation mit dem Titel „Die menschliche Orthostasereaktion unter Mond- und Marsschwerkraft“ den Promotionspreis 2020 der Universität Witten/Herdecke erhalten.
Im Rahmen der 1. und 2. Joint European Partial G Parabolic Flight Campaign (JEPPFC) in Kooperation mit dem Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) in Köln, dem französischen Centre national d’études spatiales (CNES; Nationales Zentrum für Weltraumforschung) sowie der ESA (European Space Agency), haben Paula Beck und ihr Team auf Parabelflügen Aufstehversuche unter Mond- und Marsschwerkraft durchgeführt.

Die Ergebnisse ihrer Arbeit wurden im Journal „Clinical Autonomic Research“ publiziert und liefern wertvolle Informationen für künftige geplante bemannte Raumfahrtmissionen zum Mond und Mars.

Literaturhinweis: `Modeling human orthostatic responses on the Moon and on Mars` published in Clin Auton Res. 2018 Jun;28(3):325-332. doi: 10.1007/s10286-018-0527
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Fünfter Tag der Allgemeinmedizin in Essen https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1118 1118 Mon, 11 Jan 2021 15:33:01 +0100 Am 24.3.2021 findet der 5. Tag der Allgemeinmedizin in Essen statt. Unter dem Motto „Hausarzt trifft Spezialist“ bietet das Institut für Allgemeinmedizin der Medizinischen Fakultät praxisnahe Vorträge zu den Themen „Prävention COVID-19, Alterstraumatologie, Telemedizin und SMART-Hospital“.
Die Stärkung der hausärztlichen Versorgung und die Vermittlung moderner Lösungsansätze für interdisziplinäres Schnittstellenmanagement sind die erklärten Ziele des Fortbildungskonzeptes. Die Veranstaltung richtet sich an alle Hausärztinnen und Hausärzte in NRW.

Sie sind eingeladen, sich über aktuelle Themen der allgemeinmedizinischen Praxis und Forschung zu informieren, sich mit Expertinnen auszutauschen und mit Kolleginnen zu vernetzen.

Weitere Infos und Anmeldung: http://www.ifam-essen.de. ]]>
Bundesweites Netzwerk Universitätsmedizin: Fördergelder für Essener COVID-19-Forschung bewilligt https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1117 1117 Fri, 08 Jan 2021 09:30:00 +0100 Mit 895.000 Euro unterstützt das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) bis Ende dieses Jahres jene Kliniken und Institute der Universitätsmedizin Essen, die Krankendaten sowie Proben von COVID-19-Erkrankten sammeln und analysieren. Gemeinsames Ziel von Forschenden der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen und Klinikärzten: Neue Forschungsfragen zu formulieren und bestehende zu beantworten.
Die Daten und Proben aus Essen werden innerhalb des vom BMBF-gegründeten Netzwerks Universitätsmedizin (NUM) allen deutschen Unikliniken zur Verfügung gestellt. Im NUM bündelt das BMBF die universitären Forschungsaktivitäten zur Bewältigung der aktuellen Pandemie. Durch die finanzielle Unterstützung werden medizinische Einrichtungen deutschlandweit gestärkt. „Gemeinsam lösen sie drängende Fragen für die Verbesserung der Behandlung und entwickeln Behandlungsstrategien und -konzepte, die eine bestmögliche Versorgung der Patientinnen und Patienten sichern. Außerdem suchen sie nach den besten Wegen, die Pandemie unter Kontrolle zu halten“, fasst Bundesforschungsministerin Anja Karliczek die Aufgaben des Netzwerks zusammen.

Die Netzwerkziele werden von den Universitätskliniken in Form von 13 Verbundprojekten umgesetzt. An 7 Teilprojekten wirken Essener Fachleute mit, unter anderem von der Zentralen IT und dem Zentralbereich Qualitätsmanagement des UK Essen, von der Klinik für Infektiologie, vom Institut für Virologie, vom Institut für Künstliche Intelligenz und vom Institut für Pathologie sowie vom Zentrum für Notfallmedizin.

Um die Koordinierung der NUM-Teilprojekte und die Umsetzung der nationalen Maßnahmenpakete kümmern sich in Essen die Mitglieder der im August 2020 gegründeten lokalen Task Force COVID-19, initiiert von Prof. Dr. Oliver Witzke, Direktor der Klinik für Infektiologie. Unterstützt wird er durch PD Dr. Adalbert Krawczyk (Leitung), Dr. Rabea Julia Madel (stellvertretende Leitung), Dr. Carina Elsner und Bianca Jaschik.

Die Bundesregierung plant, das Netzwerk Universitätsmedizin auch über 2021 hinaus zu unterstützen: Bis 2024 sollen den Mitgliedskliniken jährlich 80 Millionen Euro zur Verfügung gestellt werden.

An folgenden 7 NUM-Verbundprojekten ist die Universitätsmedizin Essen beteiligt:
1. NAPKON – Nationales Pandemie Kohorten Netz
2. CODEX – Nationale Forschungsdatenplattform/COVID-19 Data Exchange Platform
3. RACOON – Radiological Cooperative Network zur Covid-19 Pandemie
4. EViPan – Entwicklung, Testung und Implementierung von regional adaptiven Versorgungsstrukturen und Prozessen für ein evidenzgeleitetes Pandemiemanagement koordiniert durch die Universitätsmedizin
5. DEFEAT PANDEMIcs – Deutsches Forschungsnetzwerk Autopsien bei Pandemien
6. AKTIN – Echtzeit-Versorgungsforschung mit dem AKTIN-Notaufnahmeregister (AKTIN-EZV)
7. COVIM – Bestimmung und Nutzung von SARS-CoV-2-Immunität

Eine Übersicht aller Verbundprojekte des NUM findet sich unter http://www.netzwerk-universitaetsmedizin.de/projekte.

Ansprechpartnerin bei Fragen zur Essener Task Force COVID-19: Dr. Rabea Julia Madel, Westdeutsches Zentrum für Infektiologie, taskforce-covid19[at]uk-essen.de





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Glycyrrhizin wirkt in Zellkultur antiviral: Forscher der Universität Duisburg-Essen entdecken potentiellen Wirkstoffkandidaten gegen SARS-CoV-2 https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1116 1116 Thu, 07 Jan 2021 21:10:46 +0100 Wissenschaftler der Klinik für Infektiologie am Universitätsklinikum Essen haben den natürlichen Stoff Glycyrrhizin aus der Süßholzwurzel als potentiellen Wirkstoff-Kandidaten gegen SARS-CoV-2 identifiziert. In Zellkulturversuchen konnten sie zeigen, dass Glycyrrhizin stark antiviral gegen SARS-CoV-2 wirkt. Eine Überprüfung der Wirksamkeit am Menschen in klinischen Studien steht derzeit noch aus. Ihre wissenschaftliche Arbeit wurde von der Stiftung Universitätsmedizin Essen und der Rudolf Ackermann Stiftung gefördert und ist kürzlich vorab-veröffentlicht worden.

Das Forschungsteam beobachtete zunächst die antiviralen Effekte von Tee aus getrockneter Süßholzwurzel. Lukas van de Sand und PD Dr. Adalbert Krawczyk suchten dann nach dem maßgeblich antiviral wirksamen Inhaltsstoff und stießen auf das Molekül Glycyrrhizin. „Glycyrrhizin hemmt ein für die Virusvermehrung essenzielles Enzym, die virale main protease“, so PD Dr. Adalbert Krawczyk, Leiter dieser Studie.

Glycyrrhizin wird unter anderem zur Herstellung von Lakritz verwendet. Die in Süßholzwurzel-Tee vorhandene Konzentration an Glycyrrhizin ist bereits ausreichend, um die Viren in Zellkultur zu neutralisieren.

Empfehlen die Essener Forscher nun, vermehrt Lakritz oder Süßholzwurzeltee zu verzehren? „Das kann man so pauschal nicht sagen. Übertreiben sollte man es sicher nicht: Die maximale Tagesdosis von Glycyrrhizin liegt bei 100 Milligramm, das entspricht je nach Sorte etwa 50 Gramm Lakritz“, so PD Dr. Krawczyk. Ausreichend Abstand zu halten, die Hygieneregeln zu beachten und sich wenn möglich impfen zu lassen bietet nach der aktuellen Kenntnislage den besten Schutz. „Möglicherweise könnte der Konsum von Lakritz oder des Süßholzwurzelextrakts als Tee den Krankheitsverlauf günstig beeinflussen“, sagt der Fachvirologe. „Eine Untersuchung der Wirksamkeit von Glycyrrhizin zur Behandlung von COVID-19 beim Menschen, z.B. im Rahmen von klinischen Studien, steht allerdings noch aus“, so Prof. Dr. Oliver Witzke, Direktor der Klinik für Infektiologie.

Die Ergebnisse der Studie werden derzeit bei einer wissenschaftlichen Fachzeitschrift begutachtet und wurden als Vorab-Veröffentlichung auf dem Online-Server biorxiv veröffentlicht: Glycyrrhizin effectively neutralizes SARS-CoV-2 in vitro by inhibiting the viral main protease ]]>
Melanisierte Pilze besser verstehen und besser bekämpfen https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1115 1115 Thu, 07 Jan 2021 21:06:08 +0100
„Wir wollen wissen, welchen Einfluss die Biosynthese von Melanin auf die Bildung von Biofilmen und Pilzhyphen hat“, erklärt Dr. Lisa Kirchhoff aus der AG Mukoviszidose/Mykologie am Institut für Medizinische Mikrobiologie. Die Else Kröner-Fresenius-Stiftung fördert deshalb ihr Projekt „The role of melanin in biofilm and hyphal formation processes of pathogenic melanized fungi“ in den kommenden drei Jahren mit rund 150.000 € an der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen. „Diese Förderung stärkt unsere Forschung am Excellence Center of the European Confederation of Medical Mycology“ sind sich die beiden Arbeitsgruppen-Leiter Prof. Peter Rath und Prof. Jörg Steinmann einig. ]]>
Das Westdeutsche Herz- und Gefäßzentrum im European Heart Journal https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1114 1114 Wed, 06 Jan 2021 09:13:16 +0100 Das „European Heart Journal“ ist eine seit 1980 von der Oxford University Press im Auftrag der „European Society of Cardiology“ publizierte Fachzeitschrift zu kardiovaskulärer Medizin. 2019 lag der Impact Factor bei 22,673, womit die Zeitschrift auf Platz 2 von 136 in der Kategorie „Cardiac & Cardiovascular Systems“ stand. Jetzt wurden Prof. Dr. Tienush Rassaf, Direktor der Klinik für Kardiologie und Angiologie, und Prof. Dr. Dr. hc. Gerd Heusch, Direktor des Instituts für Pathophysiologie, eingeladen, das Westdeutsche Herz- und Gefäßzentrum Essen (WHGZ) im „European Heart Journal“ vorzustellen und so einem internationalen Fach-Publikum zu präsentieren.
Das WHGZ wurde 2015 mit dem Ziel gegründet, die interdisziplinäre Zusammenarbeit und die translationale und klinische Forschung im Bereich der Herz- und Gefäßerkrankungen weiter zu intensivieren und zukunftsorientiert zu strukturieren. Es umfasst aus diesem Grund neben den Kliniken für Kardiologie und Angiologie und für Thorax- und Kardiovaskuläre Chirurgie, die Herzchirurgie Huttrop, die Sektionen Kinderkardiologie, Nuklearkardiologie, das Zentrum für Notfallmedizin, sowie die Institute für Pathophysiologie und Pharmakologie.

Herz-Kreislauferkrankungen bilden einen der Schwerpunkte in der Patientenversorgung an der Universitätsmedizin Essen und in der Forschung an der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen.

Der komplette Artikel (englisch) kann kostenlos unter folgender Adresse gelesen werden: http://academic.oup.com/eurheartj/advance-article/doi/10.1093/eurheartj/ehaa980/6034038 ]]>
Abwehrschwäche im Nervensystem kann zu schwerem COVID-Verlauf führen https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1113 1113 Mon, 04 Jan 2021 13:05:41 +0100 Patienten, die an COVID-19 erkranken, können Begleit- und Folgeerscheinungen entwickeln, die das Nervensystem betreffen. Am bekanntesten ist der Verlust des Geschmacks- und Geruchssinns, aber auch schwere Komplikationen, wie Schlaganfälle, Krampfanfälle oder Hirnhautentzündung, sind möglich. Ein Team von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern der Medizinischen Fakultäten der Universitäten Münster und Duisburg-Essen hat dies als Neuro-COVID bezeichnete Phänomen nun genauer analysiert. Die im hochrangigen Fachjournal Immunity veröffentlichte Studie zeigt eine deutlich geschwächte Immun- und Interferonantwort bei den COVID-19-Patienten.
Die standortübergreifende Arbeitsgruppe machte sich die moderne Methode der Einzelzell-Transkriptomik zunutze. Mit ihr wird die Expression tausender Gene auf Einzelzellebene gleichzeitig untersucht. „So konnten wir die Immunantwort von Neuro-COVID im Nervenwasser in unmittelbarer Nähe zum Gehirn im Detail charakterisieren“, erläutert Privatdozent Dr. Gerd Meyer zu Hörste, Oberarzt in der Klinik für Neurologie am Universitätsklinikum Münster und Letztautor der neuen Studie. „Wir haben in einer Gruppe von 102 COVID-19-Patienten diejenigen identifiziert, die neurologische Symptome entwickelten und die aus diagnostischer Sicht eine Nervenwasserentnahme benötigten“, so Privatdozent Dr. Dr. Mark Stettner, Oberarzt der neurologischen Universitätsklinik in Essen, der zusammen mit Meyer zu Hörste die Studie leitete.

Proben der acht Neuro-COVID-Patienten wurden gesammelt und nach Münster zur Analyse geschickt. „Gemeinsam konnten wir in diesen Untersuchungen feststellen, dass sich im Nervenwasser der Patienten vermehrt T-Zellen fanden, die erschöpft wirkten“, umreißt Dr. Michael Heming, Erstautor der Studie und Assistenzarzt in der münsterschen Uni-Neurologie das Arbeitsergebnis. Auch die Interferonantwort von Neuro-COVID-Patienten war im Vergleich zur viralen Gehirnentzündung abgeschwächt. Interferone sind der wichtigste frühe Abwehrmechanismus bei Viruserkrankungen. Zudem wies die Forschungsgruppe im Nervenwasser der Untersuchten vermehrt entdifferenzierte Vorläufer von Fresszellen nach.

„Diese Funde deuten auf eine eingeschränkte antivirale Immunantwort bei Neuro-COVID-Patienten hin“, interpretiert Prof. Christoph Kleinschnitz, Direktor der Klinik für Neurologie am Universitätsklinikum Essen, die Erkenntnisse. Ein detailliertes Verständnis des Phänomens Neuro-COVID ist die Grundlage, um die Krankheit schneller zu erkennen und gezielter zu behandeln. „Dass die Studie nun im hochkarätigen Journal Immunity publiziert werden konnte, ist das Ergebnis einer intensiven und harten Arbeit, die in kürzester Zeit zu beeindruckenden Ergebnissen geführt hat“, freut sich Prof. Heinz Wiendl, Direktor der Klinik für Neurologie am Universitätsklinikum Münster.

Link zu PubMed: http://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/33382973/
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DFG fördert Studie mit Sofortprogramm: Abwehrzellen bei COVID-19 besser verstehen https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1112 1112 Fri, 18 Dec 2020 11:30:00 +0100 Forschende der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen untersuchen in einer Studie, welche Rolle bestimmte Abwehrzellen im Kampf gegen SARS-CoV-2 übernehmen und warum einige von ihnen länger durchhalten als andere. Ihre Erkenntnisse könnten vor allem für die Behandlung und Impfung der Bevölkerung gegen COVID-19 Bedeutung erlangen. Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) fördert das Vorhaben durch ein COVID-19-Sofortprogramm für ein Jahr mit 38.000 Euro.
Im Fokus stehen zytotoxische T-Zellen, auch Killerzellen genannt. Diese Abwehrzellen verhalten sich wie ‚Polizeikräfte‘ des Immunsystems: Sie unterscheiden ‚Kriminelle‘, in Form von virusinfizierten Zellen oder bösartigen Tumorzellen, zwischen Millionen gesunder Zellen, und versuchen, sie aus dem Verkehr zu ziehen. Die Killerzellen sind aber nicht immer effizient und einsatzbereit.

In der neuen Studie werden die Wissenschaftler*innen zytotoxische T-Zellen detaillierter charakterisieren als bisher. „Wir möchten herausfinden, welche Teile von SARS-CoV-2 die jeweiligen Immunzellen erkennen und gegen welche sie am effektivsten kämpfen können“, sagt Dr. Gennadiy Zelinskyy vom Institut für Virologie am Universitätsklinikum Essen. „Außerdem werden wir das Arsenal von Killerzellen untersuchen, um herauszufinden, welche ihrer Waffen gegen das Corona-Virus am wirksamsten sind.“

Aus einer im Herbst 2020 veröffentlichten Studie* mit COVID-19-Erkrankten wissen er und das Team der Virologie, dass mit dem Alter die Zahl von einsatzbereiten Killerzellen kontinuierlich abnimmt. Außerdem sind verbliebene Zellen bei alten Menschen nicht mehr ausreichend ‚bewaffnet‘.

„Uns interessiert, wie die Killerzellen vorgehen, um das Virus schnell und effektiv zu bekämpfen und was diesen Zellen mit steigendem Alter fehlt“, ergänzt Prof. Dr. Ulf Dittmer. Ihre Antworten könnten am Ende vor allem die Behandlung von älteren Betroffenen verbessern. Neue Erkenntnisse wären zudem wichtig für eine Immunitätskontrolle bei geimpften Personen.

*Link zur Publikation:
http://mbio.asm.org/content/11/5/e02243-20/article-info
„Impaired Cytotoxic CD8+ T Cell Response in Elderly COVID-19 Patients“ ]]>
Examensfeier und Preise für ausgezeichnete Lehre https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1111 1111 Fri, 18 Dec 2020 10:54:17 +0100 Im Rahmen der Examensfeier der Medizinischen Fakultät wurden jetzt die Lehrpreise der Medizinischen Fakultät überreicht – aufgrund von Corona erstmals digital. An dieser Stelle zunächst herzlichen Glückwunsch den 125 Studierenden, welche in diesem außergewöhnlichen Jahr ihr Examen abgeschlossen haben. Aufgrund der aktuellen Lage, wurde die Preisverleihung im Sommer dieses Jahres ausgesetzt und die jetzige Examensfeier fand ausschließlich digital statt. Dabei wurden pro Abschnitt jeweils drei Lehrpreise verliehen.
Die am besten bewertete Lehrveranstaltung im ersten Studienabschnitt im Sommer 2020 (Evaluationszeitraum WiSe 2019/20) war das „Integrierte Seminar Allgemeinmedizin“ unter der Leitung von Prof. Dr. Stefan Gesenhues und Martina Heßbrügge, Institut für Allgemeinmedizin. Auch Veranstaltungen, die sich im Vergleich zum vorherigen Semester am stärksten verbessert haben, wurden geehrt: Diese Auszeichnung ging an das „Praktikum der Berufsfelderkundung“, ebenfalls unter der Leitung von Prof. Stefan Gesenhues und Martina Heßbrügge.

Für diesen Zeitraum ging der Preis für die beste Lehrveranstaltung im zweiten Studienabschnitt an den Kurs „Hygiene, Mikrobiologie, Virologie “ von Prof. Dr. Jan Buer und Dr. Frank Mosel, Institut für Medizinische Mikrobiologie und Prof. Dr. Ulf Dittmer und Dr. Melanie Fiedler, Institut für Virologie. Bester Aufsteiger im zweiten Studienabschnitt ist das Seminar „Differenzialdiagnose Innere Medizin“ von PD Dr. Walter Reinhardt, Klinik für Nephrologie.
Auch für den Winter 2020 (Evaluationszeitraum SoSe 2020) kamen die Ausgezeichneten wieder aus den unterschiedlichsten Bereichen.

Im ersten Abschnitt wurde der Preis für die beste Lehrveranstaltung an das Seminar „Medizinische Psychologie und medizinische Soziologie“ von Prof. Dr. Manfred Schedlowski und Prof. Dr. Sven Benson, Institut für Medizinische Psychologie und Verhaltensimmunbiologie verliehen. Die Auszeichnung für den besten Aufsteiger ging an das Seminar „Schnittbildanatomie“ von Prof. Dr. Gunther Wennemuth, Institut für Anatomie.

Auch im zweiten Abschnitt gab es weitere Auszeichnungen: Das Seminar „Humangenetik“ von Prof. Dr. Frank Kaiser und Prof. Dr. Dietmar Lohmann, Institut für Humangenetik wurde als beste Lehrveranstaltung ausgezeichnet. Am stärksten verbessert hat sich in diesem Abschnitt der Kurs „Bildgebende Verfahren, Strahlenbehandlung, Strahlenschutz, Teil II“ von Prof. Dr. Michael Forsting und Prof. Dr. Thomas Schlosser, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie und Neuroradiologie.

Das Preisgeld in Höhe von jeweils 1.000 Euro kommt der Lehre der Ausgezeichneten zugute.

Beste Dozentin und bester Dozent im 1. Studienabschnitt sind Prof. Dr. Nicole Dünker (Sommer 2020) und Prof. Dr. Gunther Wennemuth (Winter 2020), beide Institut für Anatomie.

Im 2. Studienabschnitt geht diese Auszeichnung an Dr. Frank Mosel, Institut für Medizinische Mikrobiologie (Sommer 2020) und Prof. Dr. Anke C. Fender, Institut für Pharmakologie (Winter 2020). Der persönliche Lehrpreis ist mit 200 Euro dotiert. ]]>
Frühgeborenen-Studie: Gestörte Feinmotorik im Vorschulalter https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1110 1110 Fri, 18 Dec 2020 09:00:00 +0100 Ein Forschungsteam der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen (UDE) hat in einer Studie mit 5- bis 6-Jährigen zeigen können, dass die Entwicklung von fast jedem zweiten frühgeborenen Kind in puncto Feinmotorik, Stiftführung und Sehwahrnehmung gestört ist. Dies kann den Start ins Schulleben spürbar erschweren. Die Ergebnisse sind im pädiatrischen Fachblatt Children publiziert.*
Um in der Schule mithalten zu können, müssen Kinder von Anfang an Formen wie Farben erkennen und kopieren können – je schneller und exakter, desto besser. Die dafür notwendigen feinmotorischen Fähigkeiten sind Voraussetzung, um Schreiben, Malen und Zeichnen zu lernen. Wer aber Probleme mit der Feinmotorik und dem Sehen hat, zum Beispiel aufgrund einer Entwicklungsverzögerungen, droht, früh auf der Strecke zu bleiben. Beeinträchtigungen wie Verkrampfungen der Finger können dazu führen, dass die Schrift von Frühgeborenen unleserlich ist, diese mehr Zeit benötigen und Schmerzen beim Schreiben haben.

„Knapp 50 Prozent aller von uns untersuchten frühgeborenen Vorschulkinder haben zum Beispiel signifikant mehr Schwierigkeiten mit der Stiftführung als gleichaltrige Termingeborene, was auch von großer Bedeutung für einen Schulerfolg ist“, sagt Studienleitung Anne-Kathrin Dathe von der Klinik für Kinderheilkunde I am Universitätsklinikum Essen. Gemeinsam mit Kolleg*innen der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf und der University of Tennessee verglichen sie den Entwicklungsstand bezüglich Fein- und Graphomotorik sowie visueller Wahrnehmung von 120 sehr Früh- und Reifgeborenen, unabhängig von Geschlecht und Bildungsniveau der Eltern.

„Zukünftige Forschung sollte sich auf die zugrundeliegenden Mechanismen der untersuchten Entwicklungsstörungen konzentrieren sowie auf mögliche Vorläufer und die besondere Bedeutung der Handschriftfertigkeiten“, sagt Priv.-Doz. Dr. Britta Hüning, Oberärztin im Perinatalzentrum der Klinik für Kinderheilkunde I. Anhand der Ergebnisse ihres Teams könnten neue Therapien entwickelt werden, die betroffenen Kindern helfen, gut und stressfrei ins Schulleben zu starten.

*Link zur Publikation:
http://doi.org/10.3390/children7120276
"Visual Perception, Fine Motor, and Visual-Motor Skills in Very Preterm and Term-Born Children before School Entry–Observational Cohort Study" ]]>
Trainingspersonal und Landematten: Verletzungsgefahren beim Pole Dancing verringern https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1109 1109 Fri, 18 Dec 2020 06:08:25 +0100 Der sogenannte "Pole Sport" überwindet mehr und mehr sein sexuell konnotiertes Image und entwickelt sich zunehmend zu einer normalen Sportart. Der Sport an der senkrechten Stange ist gut für die Fitness, birgt aber das Risiko schwerer Unfälle. Ein Forschungsteam der Medizinischen Fakultäten der Universität Duisburg-Essen (UDE) und der Universität des Saarlandes hat sich nun die Sportunfälle genauer angesehen, die in den letzten Jahren am Universitätsklinikum Essen behandelt wurden.
Gefährlich an dieser körperlich herausfordernden Sportart sind vor allem Stürze auf den Kopf aus bis zu drei Metern Höhe. Und richtig: „Unsere Patientinnen sind in der Regel bei der Ausführung von Überkopf-Elementen gestürzt“, erklärt Prof. Dr. Max Daniel Kauther, stellvertretender Direktor der Klinik für Unfall-, Hand- und Wiederherstellungschirurgie. „Diese Art von Sturz erzeugt eine gefährlich hohe kinetische Energie, die man nicht unterschätzen darf.“
Denn Pole Dancing kombiniert Elemente aus Tanz, Gymnastik und Akrobatik und stellt hohe Anforderungen an die körperliche Fitness, Griffkraft und Koordination der zumeist weiblichen Sportlerinnen. In leichten Fällen führen Stürze zu Verstauchungen im Knöchel- und Fußbereich. Die meisten Verletzungen finden sich jedoch dort, wo es schnell lebensgefährlich werden kann: im Bereich des Kopfes, des Halses oder der Wirbelsäule. „Wir empfehlen deshalb, diesen Sport zur eigenen Sicherheit nur in Anwesenheit von Trainingspersonal auszuüben und Landematten sowie Greifhilfen zu verwenden“, sagt Prof. Dr. Kauther.

Link zur Originalveröffentlichung: A small series of pole sport injuries ]]>
Dieter-Frankenberg-Nachwuchspreis für Dr. Johann Matschke https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1108 1108 Wed, 16 Dec 2020 13:39:37 +0100 Dr. Johann Matschke, Nachwuchswissenschaftler in der Arbeitsgruppe von Prof. Dr. Verena Jendrossek am Institut für Zellbiologie (Tumorforschung) wurde auf der diesjährigen Mitgliederversammlung am 8. Dezember mit dem Dieter-Frankenberg-Nachwuchspreis der Deutschen Gesellschaft für Biologische Strahlenforschung ausgezeichnet. Die mit 2.000 € dotierte Auszeichnung wurde für seine herausragenden Arbeiten zur Aufklärung metabolischer Anpassungsreaktionen mit Bedeutung für die Strahlenresistenz und Möglichkeiten zu deren therapeutischer Modulation vergeben.

Dr. Matschke ist einer der ersten Absolventen des lokalen, von der DFG geförderten Graduiertenkollegs GRK1739 zum Thema Strahlenforschung. Im Rahmen von zwei Auslandsaufenthalten in der Arbeitsgruppe von Prof. Tomer Shlomi, Technion, Israel erwarb der Nachwuchswissenschaftler spezielle Kenntnisse in der Tiefen-Charakterisierung von Stoffwechselprodukten (Metaboliten) durch Massenspektrometrie und der Analyse von Metabolit-Veränderungen im Rahmen von Anpassungsreaktionen im Stoffwechsel (Metabolismus) bestrahlter Tumorzellen. Dies ermöglichte ihm die erfolgreiche Etablierung einer Nachwuchsgruppe zum Thema „Metabolismus und Strahlenantwort“ mit eigener Drittmittelförderung.


Über die Auszeichnung und die DeGBS
Der Dieter-Frankenberg-Nachwuchspreis wird jährlich von der Deutschen Gesellschaft für biologische Strahlenforschung (DeGBS) für herausragende Leistungen auf dem Gebiet der biologischen Strahlenforschung an junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler vergeben. Die Deutsche Gesellschaft für biologische Strahlenforschung dient damit der Erhaltung und Vertiefung der wissenschaftlichen Grundlagen des Strahlenschutzes. Außerdem unterstützt sie die medizinische Umsetzung strahlenbiologischer Erkenntnisse.
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Essener Epidemiologen entwickeln neues Vorhersagemodell für die Wahrscheinlichkeit eines positiven SARS-CoV-2 Tests https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1106 1106 Mon, 14 Dec 2020 10:53:25 +0100 Die Testressourcen auf SARS-CoV-2 sind derzeit sehr begrenzt. Vernünftigerweise sollten deshalb diejenigen Personen zügiger getestet werden, die sich mit höherer Wahrscheinlichkeit infiziert haben. Ein Forschungsteam der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen hat nun ein Vorhersagemodell entwickelt, mit dem schon durch ein kurzes Telefoninterview die Wahrscheinlichkeit eines positiven Testergebnisses schnell abgeschätzt werden kann. Der Vorteil dieses neuen mathematischen Modells liegt darin, dass es ohne bildgebende Verfahren oder körperliche Eingriffe wie z.B. Abstriche oder Bluttests auskommt.

Als Parameter flossen in das Modell unter anderem der allgemeine Gesundheitszustand, das Alter und das Geschlecht der Person, Rauchen, Störungen des Geschmacks- und Geruchssinns sowie enger Kontakt zu infizierten Personen ein. Das Modell berechnet die Wahrscheinlichkeit für ein positives Testergebnis. „Wir können zunächst die Personen testen lassen, für die das Modell eine höhere Wahrscheinlichkeit für ein positives Ergebnis ermittelt“, so PD Dr. Bernd Kowall, Epidemiologe am Institut für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie der Universitätsklinik Essen. „Bei begrenzten Testressourcen können wir die Personen, die einen Test benötigen, in eine zeitliche Reihenfolge bringen.“
Ein interessantes Nebenergebnis bestand darin, dass Personen, die mehr als 10 Zigaretten pro Tag rauchen, eine deutlich geringere Wahrscheinlichkeit für ein positives Testergebnis hatten, während Personen, die einen Geruchs- und Geschmacksverlust berichteten, eine deutlich höhere Wahrscheinlichkeit für ein positives Testergebnis aufwiesen.
Die Forschungsgruppe hat für die Entwicklung des Vorhersagemodells Daten der Stadt Essen genutzt. Essen hat während der ersten Welle der SARS-CoV-2-Pandemie eine Task Force eingerichtet, in der die Daten aller Bürger zentral erfasst wurden, die sich an die Task Force wandten und mittels PCR getestet wurden oder sich in Quarantäne begeben mussten. Die Bürger erhielten im Anschluss einen Fragebogen, in dem sie u.a. Angaben zu soziodemographischen Daten und gesundheitlichen Beschwerden machten. Dank der Beteiligung von insgesamt 2234 Essener Bürgern hatten die Epidemiologen die Möglichkeit, dieses neue Modell zu entwickeln.

Das Vorhersagemodell findet sich in der Originalveröffentlichung „A model to identify individuals with a high probability of a SARS-CoV-2 infection“.

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Medizin-Promotionen 2020: Knapp die Hälfte der Prüflinge schließt mit „magna cum laude“ ab oder besser https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1105 1105 Fri, 11 Dec 2020 09:30:00 +0100 Promotionsfeier ohne Feier: Aufgrund der Anti-Corona-Maßnahmen konnte den diesjährigen Promovend*innen der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen nur per Videobotschaft gratuliert werden. Trotz erschwerter Bedingungen haben 189 Prüflinge das Promotionsverfahren aber erfolgreich abgeschlossen, davon 167 zum „Dr. med.“ (Medizin) und 22 zum „Dr. rer. medic.“ (Medizinwissenschaften).
Von den 189 Medizinerinnen und Medizinern wurden 74 mit „magna cum laude“ (sehr gut) ausgezeichnet; 14 schlossen ihre Promotion gar mit „summa cum laude“ (mit Auszeichnung) ab. Erneut haben mehr Frauen (108) als Männer (81) promoviert.

Prof. Dr. med. Gunther Wennemuth, Vorsitzender des Promotionsausschusses, gratuliert den Promovend*innen in einer Videobotschaft* zu ihrer wissenschaftlichen Leistung und wünscht sich für die Zukunft einen regen Austausch: „Denn Wissenschaft lebt von Dialog.“

*Link zur Videobotschaft: http://youtu.be/U-Yyfr-nLok ]]>
Medizinische Fakultät fördert Wissenschaftlerinnen https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1104 1104 Thu, 10 Dec 2020 06:58:59 +0100 Das Jahr geht langsam zur Neige, Zeit, Bilanz zu ziehen. Hier möchten wir an der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen auf ein besonders wichtiges Thema schauen: Die Förderungen von Frauen in der Wissenschaft. "Und diese ist ausdrücklich keine „Nettigkeit“, sondern eine Lebensnotwendigkeit! Denn wir können uns nicht erlauben, die klugen Köpfe forschender Frauen zu verlieren. Und wir sind erneut besser geworden", erklärt Dekan Prof. Dr. Jan Buer.
2020 gab es an der Essener Medizinischen Fakultät 32 Habilitationen, so viele wie nie zuvor. Und erstmals wurden ebenso viele Frauen wie Männer habilitiert. Auch bei den apl.-Verfahren wurde ein neuer Höchstwert erreicht: mit 7 von 21 sind bereits ein Drittel davon Wissenschaftlerinnen. Und ebenso sieht es bei den Berufungen aus: von den bislang 15 Neuberufungen in 2020 sind 5 mit Frauen besetzt.

Prof. Jan Buer: "Damit sind wir nicht am Ziel, aber doch ein großes Stück weiter." ]]>
Neu an der Medizinischen Fakultät: Immunologin Prof. Dr. Anika Grüneboom https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1103 1103 Mon, 07 Dec 2020 10:15:00 +0100 Mit ihrer Ernennung verstärken die Universität Duisburg-Essen (UDE) und das Leibniz-Institut für Analytische Wissenschaften – ISAS – e.V. in Dortmund ihre Kooperation: Dr. Anika Grüneboom übernimmt die Professur für „Experimentelle Biomedizinische Bildgebung“ an der Medizinischen Fakultät. Sie ist nach dem Jülicher Modell vergeben: Mit der gemeinsamen Berufung ist die 34-Jährige zur Professorin an der UDE ernannt worden. Zugleich erforscht sie am ISAS, wie sich molekulare Daten in 4D-Analysen kombinieren lassen.
Die 4D-Analytik erweitert dreidimensionale Daten um eine vierte Ebene. Für die Forschung am ISAS heißt das: Wie viel von welcher Substanz ist wann an welchem Ort? „Das zu wissen ist für uns unverzichtbar. Bei den gängigen bioanalytischen Labormethoden werden Zellen oder Biomoleküle aus Gewebeproben isoliert, um sie zu untersuchen. Dadurch gehen jedoch sämtliche Informationen zu ihrer räumlichen Lage verloren“, erläutert die Immunologin Grüneboom.

Wie relevant die Verortung ist, zeigen zum Beispiel Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Bei einem Infarkt verändern sich die molekulare und zelluläre Zusammensetzung der betroffenen Gewebeareale des Herzens massiv gegenüber gesunden Bereichen.

Ziel der Arbeit am ISAS ist es, mittels der 4D-Analytik etwa neue Biomarker für eine Frühdiagnostik oder personalisierte Therapie zu ermitteln. „Um zu verstehen, wann und wo im Körper die biologische Entscheidung zwischen Krankheit und Gesundheit fällt, brauchen wir Analysemethoden, die zeitgleich Informationen zu unterschiedlichen Molekülklassen und deren räumlichen Verteilungsmuster abbilden können.

Wir freuen uns daher sehr, mit Anika Grüneboom eine ausgezeichnete und versierte Wissenschaftlerin für neuartige bildgebende Verfahren berufen zu können“, sagt Prof. Dr. Albert Sickmann, Vorstandsvorsitzender des Instituts.

„Mit der Berufung von Prof. Anika Grüneboom können wir unsere erfolgreiche wissenschaftliche Zusammenarbeit mit dem ISAS weiter ausbauen. Denn diese schlägt eine wichtige Brücke zwischen der Grundlagen- und der patientenbezogenen Forschung“, erläutert Prof. Dr. Jan Buer, Dekan der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen.

Die gebürtige Essenerin absolvierte ihr Biologie-Studium von 2006 bis 2011 an der RWTH Aachen. Für ihre Promotion (2017) wechselte sie ans Universitätsklinikum Essen. Bevor sie an die UDE berufen wurde, war sie seit 2017 Gruppenleiterin an der Universität Erlangen-Nürnberg und untersuchte dort mithilfe bildgebender Verfahren rheumatologische und immunologische Fragen. Ihre Forschungsarbeiten wurden mehrfach ausgezeichnet.

Prof. Dr. Anika Grüneboom

© UDE/Frank Preuß ]]>
Virenabwehr stärken – DFG fördert deutsch-chinesisches Forschungsprojekt https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1102 1102 Fri, 04 Dec 2020 22:35:22 +0100 Mit dem angeborenen Immunsystem wehrt sich der Körper als erstes gegen eindringende Krankheitserreger. Bei einer Infektion mit dem Hepatitis-B-Virus reagiert es jedoch nicht oder nur schwach. Warum dies so ist, erforscht PD Dr. Ruth Bröring an der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen (UDE) mit Wissenschaftlern der chinesischen Wuhan University. Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) fördert ihre Forschung jetzt mit 270.000 Euro.
Die Infektion mit dem Hepatitis-B-Virus (HBV) ist eine der weltweit häufigsten viralen Infektionen. Es wird geschätzt, dass rund 350 Millionen Menschen das HBV in sich tragen. Ungeachtet großer Fortschritte in Bezug auf die Heilung von Infektionen mit anderen Hepatitis-Viren, bremst die Behandlung der chronischen Hepatitis B zwar den Krankheitsverlauf, führt in der Regel aber nicht zu einer Ausheilung. .

Virusinfektionen werden durch die Produktion spezialisierter Eingreiftrupps angegangen – von sogenannten Interferonen und inflammatorischen Zytokinen. Klinische Untersuchungen an Erkrankten mit einer HBV-Infektion haben jedoch gezeigt, dass die Induktion einer angeborenen Immunantwort fast nicht nachweisbar ist. Deshalb wird das Virus in Fachkreisen auch als „stealth virus“ bezeichnet, also „heimlicher Virus“. Wie das HB-Virus dies erreicht, ist nicht abschließend geklärt. Unter Verdacht stehen die Virusproteine HBeAg (HBV exkretorisches Antigen) und HBsAg (HBV surface Antigen).

Das jetzt durch die DFG geförderte Forschungsprojekt mit dem Titel „Bedeutung der HBe- und HBs-Antigene bei der Blockade endogener Immunantworten im Rahmen der Hepatitis-B-Virus-Infektion" nimmt die Mechanismen in den Blick, die durch die beiden Virusproteine kontrolliert werden. Das Forschungsteam hofft, durch ihre Entschlüsselung zur Entwicklung neuer Behandlungsstrategien für die chronische Hepatitis B-Virusinfektion beitragen zu können.

Basis der Zusammenarbeit bildet die enge Kooperation zwischen dem Institut für Virologie am Universitätsklinikum Essen und der Wuhan University. Beide Partner betreiben bereits seit 2018 gemeinsam das Sino German Virtual Institute of Viral Immunolgy. Ein aktuell von der DFG gefördertes Mobilitätsprogramm ermöglicht den, für das genehmigte Projekt wichtigen, internationalen Austausch. ]]>
Behandlung von Blutkrankheiten: Immun-Mechanismus entdeckt https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1101 1101 Thu, 03 Dec 2020 10:00:00 +0100 Forschende der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen (UDE) und des Deutschen Konsortiums für Translationale Krebsforschung (DKTK) am Partnerstandort Essen/Düsseldorf haben einen neuen Mechanismus im menschlichen Immunsystem erklären können. Ihre Ergebnisse tragen dazu bei, bösartige Bluterkrankungen wie Leukämie künftig besser zu behandeln. Die deutsch-niederländische Studie ist in der renommierten Fachzeitschrift Blood publiziert worden.
Alle 15 Minuten erfährt ein Mensch in Deutschland, dass er Blutkrebs hat. Langfristige Heilung verspricht derzeit oft nur die Transplantation von Blutstammzellen eines gesunden Spenders. Erfolgreich verläuft dies aber nur, wenn transplantierte Immunzellen vorrangig bösartige Krebszellen zerstören. Wird gesundes Gewebe angegriffen, kann es zu schwerwiegenden Komplikationen kommen. Bei der Unterscheidung zwischen Gut und Böse spielen Gewebemerkmale eine Schlüsselrolle, sog. Humane Leukozyten Antigene (HLA): Diese Moleküle befinden sich auf der Zelloberfläche und signalisieren dem Immunsystem, was angegriffen werden soll.

Das Forschungsteam fand heraus, dass transplantierte Immunzellen bösartige Krebszellen umso besser identifizieren und besiegen können, wenn die in der Studie untersuchten HLA-DP-Moleküle von Erkranktem und Spenderperson unterschiedlich, dabei aber möglichst ähnlich sind. Weiterhin wiesen sie nach, dass Immunzellen effektiver werden können, wenn ein in den Zellen befindliches Protein, HLA-DM, das mit HLA-DP Wechselwirkungen hat, ausgeschaltet worden ist.

„Auf der Basis dieser Erkenntnisse können neue Ansätze erforscht werden, um den Therapieerfolg der Blutstammzell-Transplantation weiter zu verbessern. Zudem helfen unsere Daten der Onkologie und Hämatologie, personalisierte Therapien zu entwickeln“, sagt Prof. Katharina Fleischhauer vom Institut für Zelltherapeutische Forschung und DKTK-Wissenschaftlerin.

Die Studie entstand am Universitätsklinikum Essen in Zusammenarbeit mit der Klinik für Hämatologie und Stammzelltransplantation, dem Institut für Transfusionsmedizin sowie dem Institut für Medizinische Mikrobiologie. Kooperiert wurde zudem mit dem Medizinischen Proteom-Center der Ruhr-Universität Bochum und dem Leiden University Medical Center.

Link zur Publikation:
http://doi.org/10.1182/blood.2020008464
„Permissive HLA-DPB1 mismatches in HCT depend on immunopeptidome divergence and editing by HLA-DM“ ]]>
Vorveröffentlichung: Perilla- und Salbei-Kräutertees wirken in Zellkulturversuchen antiviral gegen SARS-CoV-2 https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1099 1099 Wed, 02 Dec 2020 07:52:16 +0100 Auch wenn Impfungen gegen SARS-CoV-2 wahrscheinlich bald verfügbar sein werden, wird es noch einige Zeit dauern, bis genügend geimpfte und genesene Personen vorhanden sind, um eine Herdenimmunität aufzubauen. Bis dahin könnten - neben den unerlässlichen AHA+L+C-Maßnahmen (Abstand, Hygiene, Alltagsmasken, Lüften und Corona-App) - möglicherweise auch andere Mittel einen Beitrag leisten. Ein Forschungsteam der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen hat nun eine Studie eingereicht, in der es in Laborversuchen in Zellkultur eine effektive antivirale Wirkung von Perilla- und Salbei-Kräutertees zeigen. Eine Untersuchung der Wirksamkeit dieser Kräutertees im Menschen, z.B. in klinischen Studien, steht allerdings noch aus.

Sie haben die weltweit verbreiteten Kräuter Salbei und Perilla aus der Familie der Lippenblütler untersucht, die häufig als Kräutertees getrunken werden - insbesondere bei gesundheitlichen Beschwerden. „Der antivirale Effekt, den wir beschreiben, ist derzeit nur in vitro untersucht worden, also an tierischen und menschlichen Zellen in Zellkultur. Ob diese Kräutertees auch bei Patientinnen und Patienten wirken, wissen wir noch nicht“, betont Dr. Vu Thuy Khanh Le-Trilling vom Institut für Virologie des Universitätsklinikums Essen. Aber die ersten Ergebnisse klingen vielversprechend, denn schon nach einer 30-minütigen Behandlung der Zellen mit Salbei- und Perilla-Tee waren starke antivirale Effekte zu beobachten. Das Forscherteam hat in seinen Experimenten die Tees in Konzentrationen zugesetzt, die dem üblichen Konsum (z.B. in Teebeuteln) entsprechen und konnte beobachten, dass sich die Viren nur noch sehr eingeschränkt vermehren konnten.
„Selbstverständlich kann und darf der Konsum von solchen Kräutertees die absolut gebotene Vorsicht, das Einhalten der Abstands- und Hygieneregeln, Impfungen oder klinisch zugelassene Medikamente auf keinen Fall ersetzen. Angesichts ihrer kostengünstigen und universellen Verfügbarkeit könnten sie jedoch möglicherweise dazu beitragen, einen Teil der Härte und des Leidens der COVID-19-Pandemie zu verhindern oder zu lindern - insbesondere in ärmeren Regionen der Welt mit begrenzten Ressourcen in den Gesundheitssystemen“, erklärt Prof. Dr. Mirko Trilling, Arbeitsgruppenleiter am Institut für Virologie.

Wie bei Befunden zu SARS-CoV-2 und COVID-19 üblich, hat das Forscherteam die Studie kürzlich in das Online-Archiv biorxiv (ausgesprochen: Bioarchive) geladen. Durch diese Art der Vorab-Veröffentlichung können sie ihre Erkenntnisse der weltweiten wissenschaftlichen Gemeinschaft sofort zur Verfügung stellen und unmittelbar Rückmeldung erhalten. Nach diesem Prozess werden die Studien bei wissenschaftlichen Journalen eingereicht und der Peer-Review Prozess gestartet.

Link zur Studie: Universally available herbal teas based on sage and perilla elicit potent antiviral activity against SARS-CoV-2 in vitro



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Erster digitaler Tag der Forschung war ein großer Erfolg https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1098 1098 Mon, 30 Nov 2020 13:30:51 +0100 175 Doktorandinnen und Doktoranden und 70 Gutachterinnen und Gutachter in 17 Gruppen und mehr als 600 Zuschauerinnen und Zuschauer – das sind die beeindruckenden Eckdaten rund um den 19. Tag der Forschung der Medizinischen Fakultät am vergangenen Freitag. Dabei fand die wichtigste Veranstaltung für den wissenschaftlichen Nachwuchs unter erschwerten Bedingungen statt. „Wir haben schon frühzeitig entschieden, den Kongress für unsere Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler digital abzuhalten. Denn als die Vorbereitungen im Sommer begannen war abzusehen, dass im November aufgrund der Corona-Pandemie keine Präsenzveranstaltung möglich sein würde“, erläutert Prof. Dr. Tienush Rassaf, Prodekan für Forschung.
Statt wie sonst das komplette Lehr- und Lernzentrum am Fuße des Universitätsklinikums Essen zu bevölkern und sich persönlich zu treffen und zu vernetzen, setze das Dekanat in diesem Jahr auf ein Online-Format.

„Die Gutachterinnen und Gutachter und Doktorandinnen und Doktoranden waren wie sonst auch in Gruppen aufgeteilt und trafen sich in insgesamt 17 digitalen Räumen. Die Forschungsarbeiten wurden hier nicht wie sonst in Form von Postern vorgestellt, sondern auf Folien präsentiert“, erklärt Prof. Dr. Anke Hinney, Prodekanin für wissenschaftlichen Nachwuchs und Diversität.

Und das digitale Format tat der Begutachtung der Promotionsvorhaben keinerlei Abbruch – im Gegenteil. Die Diskussion zwischen Nachwuchs und erfahrenen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern wurde als besonders intensiv und konzentriert empfunden.

„Ganz herzlichen Dank für die super perfekte Organisation dieser online Veranstaltung! Es war mein erstes Mal als Gutachter beim Tag der Forschung und ich hatte den Eindruck, dass Sie die Veranstaltung schon immer und seit Jahren so durchführen... Alles hat technisch super geklappt und wir konnten mit den (gut präparierten) Doktorand*innen sehr gut diskutieren“, brachte es Prof Dr. Hans-Ulrich Schildhaus, Institut für Pathologie stellvertretend für viele andere auf den Punkt.

Einen besonderen Vorteil des digitalen Konzeptes stellte Luca Salhöfer im Namen der Fachschaft Medizin heraus: „Vermutlich werden auch in Zukunft viele Präsenzveranstaltungen durch Distanzmeetings ersetzt. Darum ist es besonders schön, wenn man heute die Gelegenheit hat, digitale Präsentationen zu proben. Denn vielleicht habt ihr bald ein Vorstellungsgespräch und seid nervös, weil ihr eure wissenschaftliche Arbeit online vorstellen müsst. Dann braucht ihr euch nicht zu stressen, denn ihr habt ja beim Tag der Forschung 2020 hier an der Medizinischen Fakultät in Essen alles schon geübt.“

„Nach dem Erfolg des neuen Online-Formates werden wir nun intensiv diskutieren, ob und welche Teile des neuen Konzeptes wir auch in die Post-Covid-Zeit mitnehmen werden. Denn natürlich möchten und werden wir uns wieder persönlich treffen, sobald dies in großen Gruppen möglich sein wird. Aber denkbar ist eine Kombination aus digitalen und analogen Elementen“, resümierten Prof. Anke Hinney und Prof. Tienush Rassaf im Anschluss an den Forschungstag.

Die Gewinnerinnen und Gewinner der Präsentationen:
• Eva Boog-Whiteside
• Marvin Droste
• Svea Füchtjohann
• Jiajin Yang
• Cora Osswald
• Fabrice Claudio Reyes
• Armin Spomer
• Johannes Wilhelmi
• Lena Gockeln
• Anna-Lena Beerlage
• Theresa Quinting
• Anne Günther
• Franziska Lang
• Nhi Ngo Thi Phuong
• Jana-Fabienne Ebel
• Beatrice Thier
• Rebekka Vogtmann

Alle erhalten neben der Urkunde einen Geld-Preis in Höhe von 250 Euro.

Am Nachmittag krönte der vierte Science Slam den Tag. Drei Doktorandinnen und ein Doktorand traten an, um die begehrte Auszeichnung als Science Slamer/in des Jahres mit nach Hause zu nehmen. Am Ende gewann Janine Moyer für Ihren Science Slam die 500 Euro der Erstplatzierten. Und Tanja Neufeld, Chiara Paletta und Venkatesh Kumar Murugasan wurden für ihre Slams mit jeweils 100 Euro prämiert.

Sämtliche Preise wurden auch in diesem Jahr wieder durch die Stiftung Universitätsmedizin Essen gespendet. Dafür herzlichen Dank!

Und dass es am Nachmittag den einen oder anderen lustigen technischen Holperer gab, ließ den TdF 2020 in ganz besonderer Erinnerung bleiben. ]]>
Gen-Defekt enträtselt: Erstmals weltweite Diagnosen möglich https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1096 1096 Fri, 27 Nov 2020 01:00:01 +0100 Die an der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen (UDE) forschende Genetikerin Christel Depienne, Ph.D., hat als Teil eines internationalen Teams die Gründe für eine schwerwiegende Entwicklungsstörung entschlüsselt, von der vor allem Kinder und Jugendliche betroffen sind. Die Forschenden machen Mutationen des menschlichen Gens KCNN2 maßgeblich verantwortlich. Die Erkenntnisse ebnen den Weg für neue, individuelle Therapien. Die Studie ist jetzt in der renommierten Fachzeitschrift Brain publiziert worden.
Die Wissenschaft geht davon aus, dass weltweit bis zu 400 Millionen Menschen im Laufe ihres Lebens von genetischen Störungen betroffen sind. Auslöser solcher Störungen sind Gen-Mutationen, die vererbt werden oder auch spontan auftreten. Die im Studienfokus stehenden krankhaften Veränderungen im KCNN2-Gen auf Chromosom Nr. 5 führen bei Betroffenen zu folgenreichen Bewegungsstörungen. Sie leiden beispielsweise unter erheblichen Gleichgewichtsproblemen und unkontrollierbarem Zittern. Bei vielen kommen noch Störungen in der Entwicklung hinzu: Im Vergleich zu Gesunden können Patient*innen zum Beispiel erst spät sitzen oder gehen.

„Durch unsere Beschreibung des neuartigen Syndroms können Genetiker endlich weltweit Erkrankte diagnostizieren“, sagt Dr. Depienne, UDE-Professorin für Molekulargenetik neurogenetischer Entwicklungsstörungen, die am Institut für Humangenetik des Universitätsklinikums Essen forscht. Die Studie zeigt zudem, dass Störungen des Nervensystems und des Bewegungsapparates eine gemeinsame Erklärung zugrunde liegen könnte. Bei dem Forschungsprojekt kooperierten Teams aus den USA, Frankreich, Italien, Belgien und den Niederlanden.

Link zur Publikation
http://www.academic.oup.com/brain/article-lookup/doi/10.1093/brain/awaa346
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COVID-19 wirkt sich besonders auf vorerkrankte Herzen aus https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1097 1097 Wed, 25 Nov 2020 17:46:58 +0100 Die bekannte Herzinsuffizienz des Patienten war über lange Zeit stabil, bis der junge Mann nach einer Infektion mit Sars-CoV-2 begann, an Ateminsuffizienz und Fieber zu leiden. Seine Laborwerte deuteten auf eine Sepsis hin, und kurz darauf musste der Patient wegen akuter Multiorganinsuffizienz therapiert werden. Das Behandlungsteam implantierte ihm ein linksventrikuläres Assistenzgerät (LVAD) und behandelte die Virusinfektion.


Mittels moderner Mikroskopiemethoden wurde das Herzgewebe des Patienten analysiert. „Dank der Lichtblatt-Fluoreszenzmikroskopie konnten wir sichtbar machen, wie weit sich das Virus im Herzgewebe und im Endothel ausgebreitet hat“, erklärt Prof. Dr. Tienush Rassaf, Direktor der Klinik für Kardiologie und Angiologie am Westdeutschen Herz- und Gefäßzentrum. Die Mediziner vermuten deshalb, dass Sars-CoV-2 die Ursache für die massive Verschlechterung der Herzerkrankung war.

Link zur Originalveröffentlichung: Ventricular assist device for a coronavirus disease 2019-affected heart ]]>
Diagnosen in der Radiologie mit KI verbessern https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1095 1095 Mon, 23 Nov 2020 15:46:56 +0100

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GIST-Preis 2020 geht an Dr. rer. medic. Thomas Mühlenberg https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1094 1094 Mon, 23 Nov 2020 14:47:30 +0100
Der mit 10‘000 Franken dotierte GIST-Preis 2020 geht an Dr. Thomas Mühlenberg für seine Arbeit über „KIT -Dependent and KIT-Independent Genomic Heterogeneity of Resistance in Gastrointestinal Stromal Tumors - TORC1/2 Inhibition as Salvage Strategy", publiziert in Molecular Cancer Therapeutics (2019). 18 (11), 1985 - 1996.


Zusammenfassung der Arbeit

Der Grossteil der Patienten mit gastrointestinalen Stromatumoren (GIST) sprechen auf die Behandlung mit spezifischen KIT-Inhibitoren (z.B. Imatinib) an, entwickeln aber im Verlauf der Behandlung Resistenzen. Die Entwicklung effektiver Rezidiv-Therapien wird durch die Heterogenität der auftretenden Sekundärmutationen in KIT erschwert. Um eine aktuelle Übersicht über das (Sekundär-) Mutationsspektrum in KIT zu erhalten wurden die Datenbanken der Routinediagnostik eigener Pathologien, sowie weiterer nationalen und internationalen Kooperationspartner analysiert. Aufgrund der Tatsache, dass in vielen Krebszentren inzwischen Next Generation Sequencing in der pathologischen Routinediagnostik eingesetzt wird, konnten darüber hinaus bei vorbehandelten Patienten Mutationen in anderen Genen identifiziert werden, die KIT-abhängige Signalwege unabhängig von Mutationen in KIT aktivieren können. Diese Daten verdeutlichen die Komplexität der Resistenzmechanismen in GIST.

Um diese Mechanismen besser zu verstehen und ggf. überkommen zu können, wurden mittels CRISPR/Cas9 Technologien (im Volksmund auch als „Genschere“ bekannt) gezielt die bei Patienten identifizierten Mutationen in GIST Zellen eingebracht. Anschliessend wurden diese neuen Zelllinien-Modelle auf die Empfindlichkeit gegen zugelassene GIST Therapien untersucht. Weiterhin wurde der neuartige mTOR Kinase Inhibitor Sapanisertib (MLN-0128) allein und in einer Vielzahl von Kombinationen (Isobologramme) mit bereits etablierten Inhibitoren von KIT und MEK getestet.

Es zeigte sich, dass die modellierten Mutationen tatsächlich zu einer Resistenz gegenüber KIT-Inhibition führen. Diese Resistenzen werden jedoch besonders effektiv durch die synergistische Kombination von Sapanisertib und dem MEK Inhibitor Trametinib überwunden.
Unter anderem zeigt diese Arbeit, dass trotz (oder gerade wegen) der stetigen Verbesserung von KIT-Inhibitoren zukünftig die Inhibition von KIT abhängigen Signalwegen in GIST notwendig sein könnte.

Die Preisverleihung erfolgte am 20. November 2020 an der ” SAKK Award Ceremony” im Rahmen des virtuellen Swiss Oncology & Hematology Congress (SOHC) 2020.

GIST ist eine sehr seltene Krebserkrankung des Magen-Darmtrakts und gehört zu den Sarkomen, einer Gruppe von bösartigen Tumoren, die in Bindegewebe, Knochen und Muskeln vorkommen. Sie tritt bei zirka 10 bis 15 Menschen pro 1 Million Einwohner pro Jahr auf. Als Non-Profit Organisation führt die SAKK auch Studien im Bereich solch seltener Krebserkrankungen durch.



Hintergrundinformationen


Gastrointestinale Stromatumoren (GIST)
Gastrointestinale Stromatumoren sind eine seltene Krebserkrankung des Magen-Darmtrakts. Sie gehören zu den Sarkomen, einer Gruppe von bösartigen Tumoren, die in Bindegewebe, Knochen und Muskeln vorkommen. Etwa 40 bis 70 Prozent der GIST-Primärtumoren entstehen im Magen, 20 bis 40 Prozent im Dünndarm und 5 bis 15 Prozent im Dickdarm und Mastdarm. GIST darf nicht verwechselt werden mit den viel häufigeren Krebserkrankungen des Magen-Darmtrakts, die unter den Begriff Karzinome fallen. GIST machen nur etwa zwei Prozent aller Krebserkrankungen im Bereich des Magen-Darmtrakts aus. Karzinome können zwar an den gleichen Stellen auftreten wie GIST, ihre Herkunft und Behandlung sind aber völlig verschieden.

GIST-Gruppe Schweiz
Die GIST-Gruppe Schweiz ist eine Organisation zur Unterstützung von Betroffenen mit Gastrointestinalen Stromatumoren (GIST). Sie unterstützt alle Bemühungen zur Verbesserung der Therapie von GIST. Dazu vergibt die GIST-Gruppe unter anderem einen jährlichen Preis an Organisationen oder Personen, die sich für dieses Ziel einsetzen. Ausgezeichnet werden Vorträge, Publikationen, Podiumsdiskussionen, wissenschaftliche oder gesellschaftsrelevante Projekte. Der Preis ist mit 10‘000 Franken dotiert und wird durch die GIST-Gruppe Schweiz ausgerichtet.
Weitere Informationen: www.sakk.ch
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Zwei Essener Mediziner unter den "Highly Cited Researchers" 2020 https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1093 1093 Thu, 19 Nov 2020 14:46:35 +0100
Mit Prof. Dr. Dr. hc. Gerd Heusch (Direktor des Instituts für Pathophysiologie, Forschungsschwerpunkt Herzinfarkt) und Prof. Dr. Dirk Schadendorf (Direktor der Klinik für Dermatologie, Forschungsschwerpunkt Hautkrebs) ist die Medizinische Fakultät der Universität Duisburg-Essen am Universitätsklinikum Essen gleich zweimal auf der Liste vertreten. Beide Wissenschaftler weisen auch einen dreistelligen h-Faktor auf, der die Publikationsleistung und ihre Zitation im Langzeitverlauf misst.

Das Ranking stützt sich auf Daten und Analysen der Bibliometrie-Experten des Institute for Scientific Information der Web of Science Group.

Zum vollständigen Report: Highly Cited Researchers Executive Summary
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DFG fördert Immunzellen-Studie: Auf der Suche nach neuen Therapien gegen Epidemie-Erreger https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1092 1092 Wed, 18 Nov 2020 10:00:00 +0100 Weltweit arbeiten Wissenschaftler*innen daran, die Infektionsverläufe bei COVID-19-Patient*innen besser zu verstehen und wirksame Therapien zu entwickeln. Erstmals richtet jetzt ein Forschungsteam der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen (UDE) dabei den Blick auf die vor Jahren grassierenden EHEC-Erreger, die tödliche Darmerkrankungen auslösen können. In einer Studie untersuchen die Forschenden der Abteilung für Immundynamik des Instituts für Experimentelle Immunologie und Bildgebung die Rolle der als „Makrophagen“ bezeichneten Immunzellen des Menschen bei einer EHEC-Infektion. Sie versprechen sich davon auch wichtige Erkenntnisse für die Behandlung von Infektionen durch den aktuellen Corona-Virus SARS-CoV-2. Die Deutsche Forschungsgemeinschaft fördert das Projekt für 3 Jahre mit 404.700 Euro.
Ohne Immunzellen wie den Makrophagen könnte sich der Körper gegen Krankheitserreger nicht wehren. Schon vor der Geburt siedeln sich diese Fresszellen in unseren Organen an und übernehmen eine Wächterfunktion. Makrophagen können aber auch zum Problem werden und durch eine fehlgeleitete Entzündungsreaktion die Erkrankungen verschlimmern und Gewebeschäden verursachen.

Bei solch einer fehlgeleiteten Immundynamik der Makrophagen sind vor allem Nieren betroffen, weil diese Zellen dort ein besonders dichtes Netzwerk bilden und großen Schaden anrichten können. Gepaart mit meiner EHEC-Infektion führt dies für Betroffene oft zum Verlust der Nieren und in bis zu 5 Prozent der Fälle zum Tod.

„Es gibt keine Medikamente oder Therapien, die einem Erkrankten helfen, EHEC-Erreger zu bekämpfen bzw. die zu einer Verringerung von Nierenschäden führen“, sagt Studienleiter Prof. Dr. Daniel Robert Engel. „Durch unsere Studie werden wir besser verstehen lernen, welche krankmachenden Mechanismen bei solchen Infektionen ablaufen und warum.“ Sein Team setzt dafür bioinformatische Algorithmen ein und kombiniert diese mit multimodaler Massenspektrometrie. Der UDE-Professor für Immundynamik hofft, dass dank künftiger Ergebnisse neue Behandlungsmethoden für EHEC- und COVID-19-Patient*innen entwickelt werden können. ]]>
Trotz COVID-19: PJ-Einführungswoche & Skills-Training und Simulation im Praktischen Jahr https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1090 1090 Fri, 13 Nov 2020 06:41:45 +0100 Die PJ-Einführungswoche findet vom 16. bis zum 20.11.2020 statt. Der wöchentliche Simulationskurs „ST & S“ fängt im LLZ ab dem 02.12.2020 an.

Die PJ-Einführungswoche und der Simulationskurs "ST & S" ermöglichen den Studierenden das Auffrischen von klinisch-praktischen Tätigkeiten für die Aufnahme und Behandlung von Patienten, Stations-Arbeit und Tätigkeiten im OP. Unter der Obhut von erfahrenen ärztlichen Kolleg*innen aus verschiedenen Fächern, der Medizintechnik und der OP-Pflege werden die angehenden Kolleginnen und Kollegen professionell geschult und eingewiesen.

Das Team der Einführungswoche und des "ST & S"-Kurses: Dr. Cynthia Szalai, Dr. Stephanie Herbstreit und Ilona von der Bey


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Neu an der Medizinischen Fakultät: Allgemeinmediziner Prof. Dr. Jürgen in der Schmitten https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1089 1089 Wed, 11 Nov 2020 10:15:00 +0100 Als Gott in Weiß sieht sich Dr. Jürgen in der Schmitten nicht. Der neue Professor für Allgemeinmedizin an der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen (UDE) möchte Patienten vielmehr zeigen, wie sie selbstbestimmte Entscheidungen treffen können. Er ist zugleich Direktor des Instituts für Allgemeinmedizin (IFAM) am Universitätsklinikum Essen (UK Essen).
„Menschen, die schwer erkranken, möchte ich unterstützen, therapeutische Entscheidungen auch selbst treffen zu können. Nicht immer ist das ärztliche Standard-Vorgehen für den Einzelnen das richtige“, sagt in der Schmitten. Voraussetzung sei, das Patient und Arzt gemeinsam eine Lösung finden. Dieser Prozess fordere allerdings emotional und kommunikativ heraus. „Da besteht großer Entwicklungsbedarf.“

Dass der 54-Jährige die Autonomie kranker Menschen wichtig findet, liegt unter anderem an seiner Arbeit als praktizierender Arzt. Nach dem Medizinstudium (1985-1994) an den Universitäten Tübingen, Belfast und Boston arbeitete er von 1996 bis 2001 in verschiedenen Krankenhäusern in Düsseldorf und Krefeld und seit 1998 als Hausarzt. Nach der Promotion (1997) absolvierte er an der Universität Düsseldorf ein Public-Health-Studium (2003-2005); Themen des Studiums sind etwa Prävention und Gesundheitsförderung sowie Aspekte der Versorgungsforschung. Von 2005 bis 2014 forschte er als wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Uni Düsseldorf und seit 2014 als Professor für Lehre und Lehrforschung.

Am UK Essen möchte Jürgen in der Schmitten neben der allgemeinmedizinischen Lehre eine patientenzentrierte Versorgungsforschung etablieren. Mit seinem Team wird er unter anderem wissenschaftliche Konzepte entwickeln, durch die sich Ärzte und Patienten gestärkt fühlen, gute Entscheidungen im Sinne des Patienten zu treffen. „Hierdurch kann einem Zuviel wie auch einem Zuwenig an Diagnostik und Therapie entgegenwirkt werden”, sagt er. Zudem bestünden Schnittstellen für Forschungskooperationen mit anderen Fächern.

UDE-Medizinstudierenden möchte er einen ärztlichen Umgang vermitteln, der ebenfalls die Selbstbestimmung Erkrankter stärkt. „Die frühe Begegnung mit dem Patienten als bio-psycho-soziales Ganzes ist ein wichtiges Element für die ärztliche Sozialisation", erläutert er. Die noch im Entwurf vorliegende Approbationsordnung sieht vor, dass die Studierenden ab 2025 Haltung, Wissen und Können ab dem ersten Studienjahr regelmäßig an hausärztlich betreuten Menschen ausbilden und üben können.

Des Weiteren wird in der Schmitten an die Schwerpunkte des IFAM-Instituts anknüpfen und etwa die Palliativmedizin ausbauen. „Eine kompetente palliativmedizinische Begleitung am Lebensende halte ich für eine ureigene hausärztliche Aufgabe“, sagt der Allgemeinmediziner.

Setzt auf Kommunikation in der Medizin: Prof. Dr. Jürgen in der Schmitten

© UDE/Frank Preuß ]]>
WDR berichtet über den Studienstart unter Corona-Bedingungen https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1088 1088 Fri, 06 Nov 2020 10:02:50 +0100 Unser herzlicher Dank an Patrick und an das Team in unserem Studiendekanat. Und allen erstes noch einmal ein herzliches Willkommen!

Zum Beitrag des WDR: http://www1.wdr.de/nachrichten/ruhrgebiet/erstistart-universitaeten-corona-100.html. ]]>
Studie zur Polyradikulo-Neuropathie: Killerzellen entscheiden über Therapieerfolg https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1087 1087 Mon, 02 Nov 2020 10:45:25 +0100 Die Chronisch Inflammatorische Demyelinisierende Polyneuropathie (CIDP) ist eine seltene, aber schwere Erkrankung, die sich in neurologischen Symptomen wie Störungen der Sensibilität, über Kribbeln bis hin zu Lähmungen der Arme und Beine äußert. Die Erkrankung ist unter anderem mit Immunglobulinen gut behandelbar. Der genaue Wirkmechanismus der intravenös verabreichten Immunglobuline ist noch nicht vollständig geklärt und rund 30 % der Patient*innen sprechen auf diese Therapie nicht an. Das stellt man zum Teil erst nach einer Therapiedauer von 6 Monaten fest. Kann man den Therapieerfolg vielleicht schon früher abschätzen? Ein Forschungsteam der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen und des Universitätsklinikums Essen ist nun einen entscheidenden Schritt weitergekommen. In ihrer neuen Studie kommen sie zu dem Schluss, dass die sogenannten Natürlichen Killerzellen, kurz NK-Zellen, ein Indikator für einen Behandlungserfolg sein können.

„Wir haben von Patient*innen mit CIDP jeweils ein halbes Jahr lang Blutproben gesammelt und sorgfältig analysiert“, erläutert Dr. Anne Mausberg, Forscherin an der Klinik für Neurologie. „Interessanterweise war in einigen Proben schon 24 Stunden nach der ersten Gabe von Immunglobulinen ein Zelltyp deutlich reduziert: die zytotoxischen NK-Zellen. Diesen Effekt haben wir nur bei Patient*innen beobachtet, bei denen die Therapie erfolgreich verlief.“

Die Forschenden halten eine Analyse des NK-Zellstatus kurz nach Behandlungsbeginn deshalb für einen potenziellen Marker, um das Ansprechen auf die Therapie mit intravenösen Immunglobulinen voraussagen zu können. „So könnten Patient*innen, die nicht auf intravenös verabreichte Immunglobuline ansprechen, schon früher auf andere Therapieoptionen umgestellt werden“, sagt PD Dr. Dr. Mark Stettner, Leiter der Arbeitsgruppe und Oberarzt der Klinik für Neurologie am Universitätsklinikum Essen.



Link zur Originalveröffentlichung: NK cell markers predict the efficacy of IV immunoglobulins in CIDP

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FlexTrack: Neue Ansätze zur Erforschung der Tumorentstehung und Wegbereitung individueller Therapien https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1086 1086 Sat, 31 Oct 2020 09:05:17 +0100 Die Forscher der Universitätsklinik Essen, der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen und der Bremerhavener Firma ZytoVision GmbH haben mit einem virtuellen Kick-off Meeting in ihr gemeinsames Projekt „FlexTrack (FISH for multiplexed cell Tracking)” gestartet. Das Förderprojekt wurde im Rahmen der Förderinitiative Zentrales Innovationsprogramm Mittelstand beantragt und wird aus Mitteln des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie (BMWi) unterstützt. Ziel des dreijährigen Projektes ist die Entwicklung eines Detektionsverfahrens zum visuellen Nachweis von Tumorzellen in Gewebeschnitten. Für den individuellen Nachweis der unterschiedlichen Tumorzellpopulationen werden die Zellen mit sogenannten DNA-Barcodes markiert, welche über speziell entwickelte Diagnostik-Produkte im Tumorgewebe nachgewiesen werden. Das innovative Verfahren bietet vielfältige Anwendungsmöglichkeiten auf dem Gebiet der Tumor- und Stammzellforschung.




Unter dem Sammelbegriff Krebs sind eine Vielzahl von verschiedenen Krankheiten zusammengefasst. Gemeinsames Charakteristikum ist, dass sich im Verlauf der Krankheit aus gesunden Körperzellen abnormale Tumorzellen entwickeln. Diese Zellen schädigen durch unkontrolliertes Wachstum und Ausbreitung das gesunde Gewebe und können im schlimmsten Fall bzw. ohne Behandlung zum Tod führen. Weltweit ist Krebs mit 9,6 Millionen Sterbefällen im Jahr 2018 die zweithäufigste Todesursache. Damit geht in etwa jeder fünfte Todesfall auf eine Krebserkrankung zurück, wovon die meisten Menschen an Lungen- oder Bronchialkrebs versterben. Die hohen Todesraten sind vor allem der späten Detektion und den nach wie vor unzureichenden Behandlungsmöglichkeiten zuzuschreiben - ein Drittel der Patienten verstirbt innerhalb von fünf Jahren nach der Diagnose.

Tumorzellen entstehen durch eine schrittweise Ansammlung von Gen-Mutationen. Die Anzahl und Diversität dieser genetischen Defekte in den Tumorzellen, also ihre Heterogenität, spielen eine entscheidende Rolle im Rahmen der Tumorentstehung, dem Fortschreiten der Krankheit, der Metastasierung und der Entwicklung von Therapie-Resistenzen. Personalisierte Therapiestrategien streben eine Bekämpfung der patienten- und tumorspezifischen Zellpopulation an. Allerdings fehlen Methoden, um heterogene Tumorzellen räumlich und zeitlich zu verfolgen und so neue therapeutische Ansätze zu entwickeln. „Derzeit aussichtsreichste Methode ist das molekulare Barcoding, bei dem Zellen mit spezifischen DNA-Signaturen versehen werden“, so Frau Dr. Barbara Grüner, Leiterin der Arbeitsgruppe Molekulare Tumorpathologie am Universitätsklinikum Essen. Weiterhin erläutert sie: „Dieses Verfahren soll nun genutzt werden, um Tumorzellen zu markieren, die anschließend in Versuchsorganismen transplantiert werden und eine Tumorbildung auslösen. Im Rahmen von FlexTrack soll das Barcoding erstmalig mit Fluoreszenz-in-situ-Hybridisierung (FISH), Next-Generation-Sequencing und Einzelzell-RNA Sequenzierung kombiniert werden, um so für multiple Tumorzellen simultan Informationen zu ihrer jeweiligen räumlichen Lokalisation im Gewebe, ihrer genauen Anzahl sowie ihrer jeweiligen Genexpression zu erhalten.“ In Summe sollen die resultierenden Informationen einen deutlich verbesserten Einblick in die Prozesse der Tumorbildung und der -Progression ermöglichen. Perspektivisch ermöglichen die neuen Erkenntnisse eine Entwicklung von individuellen und verbesserten Behandlungsmöglichkeiten. Der angestrebte Testansatz soll Anwendern in der akademischen, sowie der industriellen und pharmazeutischen Tumorforschung zur Verfügung stehen.

Einer der beiden Geschäftsführer der ZytoVision GmbH (Dr. Piere Marggraf-Rogalla) betont: „FlexTrack ermöglicht dem Unternehmen die Entwicklung von grundlegend neuen Technologien im Bereich der Fluoreszenz-in-situ-Hybridisierung. Die nachzuweisenden Genbereiche sind um das 1.000 bis 5.000-fache kleiner als bei den Standardprodukten der Firma. Dies ist Hürde und Ansporn zugleich. Darüber hinaus kann über die potentiellen Anwender im Bereich der Tumorforschung ein bisher nicht adressiertes Kundensegment angesprochen werden. Die finalen Anwendungsmöglichkeiten der FlexTrack-Technologie für die Firma sind vielfältig.“

Am Universitätsklinikum Essen wird das Projekt von Dr. Barbara Grüner (Innere Klinik (Tumorforschung)) in Zusammenarbeit mit Prof. Dr. Björn Scheffler (Deutsches Konsortium für Translationale Krebsforschung (DKTK) und Deutsches Krebsforschungszentrum (DKFZ) an der Universität Duisburg-Essen) sowie Prof. Dr. Hans-Ulrich Schildhaus (Institut für Pathologie) geleitet. Die onkologische Forschung stellt einen wesentlichen Forschungsschwerpunkt an der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen dar. Die Innere Klinik (Tumorforschung) ist wesentlicher Bestandteil des Westdeutschen Tumorzentrums am Universitätsklinikum Essen, dem einzigen Onkologischen Spitzenzentrum der Metropolregion Ruhr. Des Weiteren ist das Tumorzentrum ein Partnerstandort des Deutschen Konsortiums für Translationale Krebsforschung (DKTK), so dass eine ausgezeichnete Vernetzung mit anderen DKTK Standorten und dem DKFZ (Deutsches Krebsforschungszentrum) in Heidelberg vorliegt. Das Institut für Pathologie engagiert sich in kliniknahen Forschungsprojekten zu Themen wichtiger Tumorerkrankungen. Hauptfokus ist die Forschung unmittelbar am Tumorgewebe.

Die ZytoVision GmbH wurde 2004 von den beiden Geschäftsführern (Dr. Sven Hauke und Dr. Piere Marggraf-Rogalla) zusammen mit Thomas Dittmer und Kerstin Weyrauch gegründet. Hauptgeschäftsfeld der ZytoVision ist die Produktion und der Vertrieb von Diagnostikprodukten zur in-situ Hybridisierung. Das Unternehmen entwickelt und produziert mit etwa 55 Mitarbeitern ihre Produkte und vertreibt diese weltweit über ein aktuell ca. 90 Vertriebspartner umfassendes Vertriebsnetzwerk. Das Produktportfolio beinhaltet derzeit ungefähr 300 Artikel. Die ZytoVision GmbH ist im Biotechnologiezentrum BioNord in Bremerhaven angesiedelt. Dieses Zentrum wurde 2003 von der BIS Bremerhaven zur Förderung von Unternehmen der Life Science Branche initiiert.

FlexTrack wird vom Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie (BMWi) aus Mitteln der Förderinitiative „Zentrales Innovationsprogramm Mittelstand (ZIM)“ mit rund 330.000 € unterstützt.

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Essener Experte berät EU-Drogenbehörde EMCDDA https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1085 1085 Thu, 29 Oct 2020 12:00:00 +0100 Seit Jahren überschwemmen sogenannte Neue Psychotrope Substanzen den europäischen Drogenmarkt. Es handelt sich um hochpotente Suchtmittel, die teilweise aus legal erhältlichen Substanzen hergestellt und als vermeintlicher Ersatz für illegale Drogen in Umlauf gebracht werden. Um die von ihnen ausgehenden Gefahren besser einschätzen und sinnvolle Präventionsmaßnahmen entwickeln zu können, befragt die Europäische Union (EU) ein Expertengremium. In diesen Beraterkreis ist mit Prof. Dr. Norbert Scherbaum ein Wissenschaftler der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen (UDE) aufgenommen worden.
Die Expertise führender Suchtforscher*innen einzuholen, ist für die EU wichtiger denn je: Ihre Mitgliedstaaten gelten längst nicht mehr nur als Durchgangsstationen für Drogen; in vielen EU-Ländern werden sie zunehmend auch hergestellt. Einen Sonderfall stellen sog. Neue Psychotrope Substanzen dar, kurz NPS, die aus synthetischen und/oder natürlichen Stoffen bestehen. Als Legal Highs, Research Chemicals oder Kräutermischungen suggerieren NPS den meist jugendlichen Käufer*innen, dass der Konsum erlaubt und ungefährlich ist. Eine besondere Gefahr der NPS besteht darin, dass ihre chemische Struktur oft zunächst unbekannt ist und ihre psychischen und körperlichen Wirkungen nicht vorhersehbar sind. Vielfach wurden lebensgefährliche Vergiftungen beobachtet.

„Unser Ziel besteht darin, die Gefahren einzudämmen, die mit Neuen Psychotropen Substanzen verbunden sind“, sagt Prof. Scherbaum zu seiner ehrenamtlichen Tätigkeit für das European Monitoring Center for Drugs and Drug Addiction (EMCDDA). „Voraussetzung ist eine realistische Einschätzung darüber, was über die neuen Substanzen bekannt ist, welche Nebenwirkungen sie haben können und welches Suchtpotential. Hieraus ergeben sich die Grundlagen für eine zielgruppenorientierte Aufklärung und für die rechtliche Bewertung von NPS.“

Scherbaum ist UDE-Professor für Suchtmedizin und seit 2014 Ärztlicher Direktor des LVR-Klinikums Essen. Seit 2004 ist er Direktor der dortigen Klinik für Abhängiges Verhalten und Suchtmedizin, seit 2013 zudem Direktor der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie. Der 59-Jährige zählt hierzulande zu einer kleinen Gruppe von NPS-Fachleuten. Er gehört dem Ausschuss „Sucht und Drogen“ der Bundesärztekammer an sowie dem Sachverständigenrat zu Betäubungsmitteln bei der Bundesopiumstelle, dem auch Chemiker*innen und Vertreter*innen des Bundeskriminalamtes angehören. Der geborene Essener forscht zudem seit Jahren in EU-geförderten Projekten zu den Folgen und Verbreitungswegen von NPS (z. B. PSYCHONAUT, ReDNet, JUSTSO).

Über das EMCDDA
Das European Monitoring Center for Drugs and Drug Addiction (EMCDDA) ist eine EU-Behörde mit Sitz in Lissabon. Sie sammelt aus den Mitgliedsstaaten insbesondere Daten zu der sogenannten Prävalenz des Konsums von Suchtmitteln, das heißt, zu den Anteilen definierter Konsumentengruppen, die zu einem festgelegten Zeitpunkt an einer bestimmten Krankheit erkrankt sind oder Gefahr laufen, zu erkranken. Weiterhin analysiert das EMCDDA Daten zur Sicherstellung von Suchtmitteln durch Strafverfolgungsbehörden der Mitgliedstaaten sowie Daten zur Inanspruchnahme von Therapien. In ihrem Jahresbericht entwirft die EU-Institution aus diesen Daten ein europaweites Bild zum Suchtmittelkonsum, vor allem in Hinblick auf Veränderungen und neue Tendenzen, wie der Zunahme von Neuen Psychotropen Substanzen. Durch ihre Datenaufbereitung liefert die EMCDDA eine wichtige Basis für gesundheitspolitische Entscheidungen der Regierungen der EU-Mitgliedstaaten. ]]>
Prof.'in Dr. Petra Kleinbongard wird Associate Editor von AJP - Heart and Circulatory Physiology https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1084 1084 Wed, 28 Oct 2020 12:43:50 +0100 Zum 1. Januar 2021 ist Prof.'in Dr. Petra Kleinbongard zum Associate Editor von AJP - Heart and Circulatory Physiology berufen worden.
Die Wissenschaftlerin engagiert sich bereits seit Jahren als Mitglied des Editorial Board, Autorin und Gutachterin für das renommierte Fachjournal der Amerikanischen Physiologischen Gesellschaft. In das Team der Associate Editors werden nur wenige europäische Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler geladen.
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DFG beruft Prof. Matthias Gunzer in Ausschuss für Wissenschaftliche Geräte und Informationstechnik https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1083 1083 Wed, 28 Oct 2020 12:35:32 +0100 Prof. Dr. Matthias Gunzer, Direktor des Instituts für Experimentelle Immunologie und Bildgebung und Leiter des Imaging Center Essen der Medizinischen Fakultät der UDE, wurde zum 1. Januar in den Ausschuss für Wissenschaftliche Geräte und Informationstechnik der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) berufen.
Der Ausschuss berät die Organe der DFG bei der Wahrnehmung der satzungsgemäßen Aufgaben, insbesondere bei allen Vorhaben und Maßnahmen, die die Entwicklung und Förderung der wissenschaftlichen Geräte und Informationstechnik betreffen und ist verantwortlich für die wissenschaftliche Bewertung aller Anträge auf Förderung von Vorhaben im Bereich der wissenschaftlichen Geräte und Informationstechnik.

Die Mitglieder werden vom Hauptausschuss der DFG auf vier Jahre berufen.

Weitere Informationen: http://www.dfg.de/dfg_profil/gremien/hauptausschuss/ausschuss_wgi
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Weltweite Uni-Rangliste: Essener Medizinforschung belegt Spitzenplätze https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1082 1082 Tue, 27 Oct 2020 07:59:21 +0100 Die medizinische Forschung der Universität Duisburg-Essen (UDE) erreicht im renommierten „Best Global Universities“-Ranking des Nachrichtenmagazins „U.S. News & World Report“ erneut Top-Platzierungen – in NRW, bundesweit und international. Auch die Klinische Medizin am Universitätsklinikum Essen (UK Essen) belegt Spitzenplätze. In der jährlichen Rangliste werden seit mehr als 30 Jahren die wissenschaftlichen Leistungen von knapp 1.500 Universitäten, ihren Fakultäten sowie Kliniken bewertet und die Ergebnisse veröffentlicht.
Die „Onkologie“ landet in der Uni-Rangliste mit Platz 2 in Deutschland, Platz 1 in Nordrhein-Westfalen und Platz 15 weltweit besonders weit oben. Sie zählt zu einem von 5 Forschungsschwerpunkten der medizinischen Fakultät der UDE. Die Forschenden des Schwerpunkts „Herz- und Kreislauferkrankungen“ nehmen unter den nordrhein-westfälischen Universitäten ebenfalls einen ersten Platz ein, werden 4. in Deutschland und 57. weltweit. Auch das Team „Radiologie“ schafft es mit Platz 70 unter die Top 100 in der Welt und verzeichnet mit Nummer 11 deutschlandweit und Nummer 3 in NRW herausragende Platzierungen.

Der Wissenschaftsrat hatte bereits Ende 2018 das große Potential und die sehr positive Entwicklung hervorgehoben, welche die Medizinische Fakultät der Universität Duisburg-Essen und das Universitätsklinikum Essen in den vergangenen Jahren gemeinsam genommen haben und betonte den Forschungserfolg des Standortes. „Die sehr gute Platzierung in diesem wichtigen internationalen Ranking bestätigt uns auf dem bislang eingeschlagenen Weg“, betont Dekan Prof. Dr. Jan Buer.

Hervorragend hat auch die Klinische Medizin am UK Essen abgeschnitten: sie ist Spitzenreiter in NRW, landet mit dem 8. Platz in den Top 10 aus Deutschland und erreicht weltweit Platz 129.

Verglichen mit allen 1.500 Universitäten im Ranking belegt die UDE insgesamt die Plätze 5 (NRW), 21 (Deutschland), 124 (Europa) und 285 (weltweit).

Zum „Best Global Universities“-Ranking

Auf welchem Platz die Universitäten, Fakultäten und Kliniken im weltweiten Vergleich landen, hängt von der Berechnung ihrer wissenschaftlichen Leistung ab. Diese drückt das Nachrichtenmagazin „U.S. News & World Report“ in einer Kennzahl aus, die zusammenfasst, wie gut eine Einrichtung die 13 unterschiedlich gewichteten Kriterien des Bewertungsverfahrens erfüllt. Zu den schwerwiegenderen Indikatoren für wissenschaftliche Leistung zählt zum Beispiel die Anzahl von Veröffentlichungen in anerkannten Fachzeitschriften und in welchem Maße die Forschungsergebnisse in anderen Publikationen zitiert werden. Beim Erheben der Daten arbeitet das US-Magazin mit dem Wissenschaftsdienstleister „Clarivate Analytics“ zusammen.

Zum Ranking: http://www.usnews.com/education/best-global-universities
Details zur Methodik: http://www.usnews.com/education/best-global-universities/articles/methodology ]]>
Essener Herzforschungsteam veröffentlicht Pilotstudie: Biomarker für Krebs könnte auch Herzerkrankungen anzeigen https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1080 1080 Thu, 15 Oct 2020 11:30:00 +0200 Wie sich bösartige Tumorerkrankungen im Körperinneren entwickeln, kann mithilfe der Positronen-Emissions-Tomographie (PET) sichtbar gemacht werden. Die Patient*innen erhalten ein schwach radioaktives Medikament, das sich in Tumoren kurzzeitig anreichert und sie auf diese Weise sichtbar macht. So können Ärzt*innen den Schweregrad und das Fortschreiten einer Krebserkrankung einstufen. Ein Forschungsteam der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen und des Universitätsklinikums Essen hat nun in einer Pilotstudie gezeigt, dass die so gewonnenen Bilder auch hilfreich sein können, Herzerkrankungen aufzuspüren.
Die Forschenden der Klinik für Nuklearmedizin und des Westdeutschen Herz- und Gefäßzentrums Essen haben Aufnahmen von 32 Personen ausgewertet, bei denen die Verteilung des Proteins FAP (kurz für fibroblast activation protein) im PET sichtbar gemacht wurde. Sie konnten neben der Anreicherung im Tumor bei 6 Probanden auch eine Anreicherung im Herzgewebe sehen, dem Myokard. Und tatsächlich ging dies in allen 6 Fällen mit einer eingeschränkten Herzfunktion einher.

„Dass auch Herzerkrankungen mit demselben Marker und derselben Technik sichtbar werden können, liegt daran, dass ein bestimmter Zelltyp, die sogenannten aktivierten Fibroblasten, nicht nur im Tumorgewebe auftritt, sondern auch während der Wundheilung und beim Gewebeumbau“, fasst Prof. Dr. Christoph Rischpler zusammen, Nuklearkardiologie an der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen.

Die Wissenschaftler Dr. Johannes Siebermair, Kardiologe am Westdeutschen Herz- und Gefäßzentrum Essen sowie Univ.-Prof. Dr. Christoph Rischpler aus der Klinik für Nuklearmedizin haben bereits erste Erklärungsansätze. Zum einen scheint das Herz bei der koronaren Herzkrankheit viele kleinere Verletzungen aufzuweisen, die aktivierte Fibroblasten benötigen, um zu heilen. Zum anderen neigen erkrankte Herzen durch starkes Gewebewachstum zu einer Art Vernarbung. Auch hier sind Fibroblasten beteiligt. Und nicht zuletzt gibt es auch Veränderungen am Herzen, die als Nebenwirkung bei Krebstherapien auftreten.

„Um das genauer sagen zu können, müssen wir nicht nur Bilder auswerten, sondern zusätzlich Gewebeproben entnehmen und analysieren“, sagt Rischpler. „Außerdem ist die Zahl der Probanden noch recht klein und sehr unterschiedlich, was Alter und Vorerkrankungen angeht. Um klarere und endgültige Aussagen treffen zu können, benötigen wir weitere Studien.“

Link zur Originalveröffentlichung:
Cardiac fibroblast activation detected by Ga-68 FAPI PET imaging as a potential novel biomarker of cardiac injury/remodeling http://www.pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/32975729
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Weitere Stärkung der Immunologie https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1079 1079 Wed, 14 Oct 2020 12:50:01 +0200 Immunologie und Infektiologie bilden einen Forschungsschwerpunkt an der Medizinischen Fakultät der UDE. Dekan Prof. Dr. Jan Buer: „Die weltweite Krise ausgelöst durch Covid 19 hat auch in der breiten Bevölkerung ein Bewusstsein dafür geschaffen, welchen hohen Stellenwert Immunologie und Infektiologie haben. Wir unterstützen auch zukünftig die strukturelle Weiterentwicklung dieses wichtigen Forschungsfeldes.“ ]]> Prof.'in Dr. Verena Jendrossek stellvertretende Sprecherin des KVSF https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1078 1078 Wed, 14 Oct 2020 11:20:47 +0200 Der KVSF ist das Exzellenzforum für eine zukunftsorientierte interdisziplinäre Strahlenforschung in Deutschland und berät die Bundesministerien für Bildung und Forschung (BMBF) und für Umwelt (BMU). Das Vorschlagsrecht für den/die Sprecherin*in und seiner/ihre Vertreter*innen haben die Mitglieder des KVSF und bestimmen ihren Vorschlag jeweils durch Wahl. ]]> Ausgezeichnete Forschung: PD Dr. Adalbert Krawczyk erhält G.-D.-Baedeker-Preis 2020 https://www.uni-due.de/med/baedekerpreis 1077 Tue, 13 Oct 2020 07:02:23 +0200 Der an der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen lehrende und forschende Virologe PD Dr. Adalbert Krawczyk ist mit dem Gottschalk-Diederich-Baedeker-Preis 2020 ausgezeichnet worden. Damit werden seine herausragenden Leistungen am Universitätsklinikum Essen zur Erforschung der Entwicklung eines hochwirksamen Antikörpers zur Prävention und Therapie von Herpes Simplex Virus (HSV) Infektionen gewürdigt.
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Sterberate in Deutschland während erster COVID-19-Pandemiewelle geringer als erwartet https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1076 1076 Fri, 09 Oct 2020 14:00:00 +0200 Forschende der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen haben die Gefährlichkeit des aktuellen Coronavirus untersucht. Sie analysierten die jährlichen Sterberaten in Deutschland seit 2016 und zeigten, dass während der ersten COVID-19-Welle weniger Menschen gestorben sind, als bisher vermutet wurde. Auch ohne eine Pandemie hätten Statistiker dieses Jahr aufgrund des demographischen Wandels eine höhere Sterberate erwartet als in den Jahren zuvor. Die Ergebnisse des Essener Forschungsteams sind im Journal of Infection* publiziert. Diese greift auch die Nachrichtenagentur dpa in einem aktuellen Faktencheck** auf.
Ohne Berücksichtigung von Grippe-Verläufen und demographischem Wandel ergibt sich zunächst ein anderes Bild. In diesem Szenario sind zwischen März und Mai dieses Jahres bundesweit 8.071 Menschen mehr gestorben, als gemäß wissenschaftlicher Prognosen vor der COVID-19-Pandemie zu erwarten war. Die Wissenschaft spricht hier von Übersterblichkeit. Zugrunde liegt ein Vergleich der Sterberate von bestimmten Bevölkerungsgruppen mit der des Bevölkerungsdurchschnitts.

„Zu einer erhöhten Sterberate kommt es im Messzeitraum vor allem bei 60- bis 69-Jährigen, 80- bis 89-Jährigen und bei mehr als 90 Jahre alten Menschen“, sagt Prof. Dr. Andreas Stang, Direktor des Instituts für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie (IMIBE) am Universitätsklinikum Essen.

Selbst ohne eine COVID-19-Welle hätte man eine höhere Sterberate erwartet, denn der Anteil der mehr als 80 Jahre alten Menschen in Deutschland ist massiv gestiegen. Wird dies berücksichtigt, kann sogar von einer Untersterblichkeit gesprochen werden. Ihre Analyse ergibt ein Defizit von 4.926 Todesfällen.

Den im Vergleich zu anderen Ländern milderen Verlauf der ersten Krankheitswelle in Deutschland erklärt das Forschungsteam damit, dass zu Beginn das durchschnittliche Alter der Erkrankten niedriger war. Es wird zudem vermutet, dass das Krisenmanagement von Bund und Ländern die Entwicklung positiv beeinflusst hat. Indem zwischenmenschliche Kontakte eingeschränkt und viele Operationen verschoben wurden, sank auch die Wahrscheinlichkeit, sich mit anderen Krankheiten anzustecken und daran zu sterben.

Als Epidemiologen beschäftigen sich Prof. Stang und sein IMIBE-Kollege Prof. Dr. Karl-Heinz Jöckel von Haus aus mit den Folgen von Epidemien für eine Gesellschaft. Bei der Analyse arbeitete er u. a. mit Prof. Dr. Ulf Dittmer (Institut für Virologie) und Forschenden der Boston University zusammen sowie mit der Leiterin des Essener Gesundheitsamts, Juliane Böttcher.

* Link zur Fachpublikation:
http://www.doi.org/10.1016/j.jinf.2020.09.012
("Excess mortality due to COVID-19 in Germany", Journal of Infection)

** Link zum dpa-Faktencheck:
http://www.dpa-factchecking.com/germany/201022-99-37661/ ]]>
BMBF fördert Kooperationsprojekt: Nebenwirkungen von Chemotherapie reduzieren https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1075 1075 Thu, 08 Oct 2020 11:00:00 +0200 Mit 408.000 Euro fördert das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) bis 2023 ein Projekt der neurologischen Kliniken der Charité – Universitätsmedizin Berlin, der Uniklinik Köln und des Universitätsklinikums Essen (UK Essen). Ziel ihrer Grundlagenforschung: herauszufinden, wie bestimmte Nebenwirkungen verhindert werden können, die eine Chemotherapie für das Nervensystem hat. Die Leitung in Essen übernimmt Prof. Dr. Tim Hagenacker, Wissenschaftler der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen (UDE).
Chemotherapie kann Krebskranken das Leben retten, indem sie verhindert, dass sich Tumorzellen teilen und vermehren. Die eingesetzten Zellgifte, auch Zytostatika genannt, sorgen jedoch teils für erhebliche Nebenwirkungen, z. B. schädigen sie das Nervensystem. Zu den häufigsten Nebenwirkungen zählt die Chemotherapie-induzierte Polyneuropathie (CIPN), die Taubheitsgefühle auslösen und die Motorik stark stören kann. Die CIPN gilt als einer der Hauptgründe warum Chemotherapien abgebrochen werden bzw. die zuvor empfohlene Dosierung reduziert wird. Dies mindert die Überlebenschancen der Betroffenen maßgeblich. Dazu kommt, dass es derzeit keine Medikation gibt, die eine CIPN als Nebenwirkung verhindert.

Die Forschenden werden daher vor allem jene Behandlungsansätze bei Chemotherapie-induzierter Neuropathie untersuchen, für die zugelassene Medikamente bereits existieren. Der Vorteil: Die Ergebnisse solcher präklinischen Forschungen lassen sich schnell in klinische Studien überführen und beschleunigen somit die potenzielle Entwicklung wirksamer Therapien.

„Durch das klinische Studiendesign und die Zusammenarbeit mit anderen Kliniken eliminieren wir die größte Schwäche von Grundlagenforschung: die mangelnde Replikation von Ergebnissen“, sagt Prof. Dr. Tim Hagenacker, Leitender Oberarzt an der Klinik für Neurologie am UK Essen. Seit Jahren klagen Fachleute weltweit, dass es medizinische Grundlagenstudien und Laborexperimente gibt, die an anderen Standorten nicht wiederholt werden konnten. „Da kann schon unterschiedliches Tierfutter, das bei Laborversuchen verwendet wird, zu Verzerrungen führen“, erläutert UDE-Wissenschaftler Hagenacker. In der vorliegenden Studie begegnete man dem Problem, indem man an jedem Standort alles identisch machte. ]]>
Neu an der Medizinischen Fakultät: Bio-Informatiker Prof. Dr. Folker Meyer https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1074 1074 Fri, 02 Oct 2020 13:30:00 +0200 Je besser die Medizin-Technik ist, desto aussagekräftiger kann eine Diagnose sein. Prof. Dr. Folker Meyer plant am Institut für Künstliche Intelligenz in der Medizin (IKIM) des Universitätsklinikums Essen (UK Essen) unter anderem, Daten zum sogenannten Mikrobiom in klinische Prozesse zu integrieren. Der neue Professor vertritt den Lehrstuhl für Medizininformatik mit dem Schwerpunkt „Medical Data Science“ an der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen (UDE).
Meyer hat am Argonne National Laboratory der University of Chicago (USA) mit damaligen Kollegen das System MG-RAST (Metagenomic Rapid Annotations using Subsystems Technology) aufgebaut. Es ist ein wissenschaftlicher Online-Service, der genetische Informationen nutzt, um automatische Analysen der Zusammensetzung und Funktionen einzelner Organismen in komplexen Mikrobiomen zu berechnen. „Mikrobiom“ meint hier die jeweilige Gruppe von Mikroorganismen, die bestimmte Teile des menschlichen Körpers besiedeln, wie Darm, Haut, Nase oder Rachenschleimhaut. „Das Programm sortiert die Sequenzen und vergleicht sie mit unterschiedlichen Datenbanken“, erklärt Meyer.

Am UK Essen möchte er einen klinischen "Daten-See" (Data Lake) etablieren, um anonymisierte Informationen für die Forschung zu personalisierter Medizin zugänglich zu machen. „Je mehr anonymisierte Informationen wir darin sammeln und vergleichen können, desto eher finden wir so etwas wie Fingerabdrücke von Krankheiten, nach denen wir suchen müssen. So lassen sich Patienten optimal behandeln und gleichzeitig Kosten senken“, sagt der Bio-Informatiker.

Folker Meyer studierte bis 1996 Informatik an der Universität Bielefeld und wurde 2002 in Bioinformatik promoviert. Bis 2006 leitete er im dortigen Zentrum für Biotechnologie die AG Bioinformatik. Anschließend wechselte er ans Argonne National Laboratory, wo er seit 2008 stellvertretender Leiter des Institute for Genomics and Systems Biology war. Parallel war er (Full) Professor für Bioinformatik an der University of Chicago.

Das IKIM wurde Anfang 2019 von der UDE-Fakultät für Medizin und dem UK Essen gegründet. Es ist deutschlandweit eines der ersten seiner Art und startet mit 5 neu eingerichteten Professuren. Das Institut wird im Herbst 2020 seine Arbeit aufnehmen und perspektivisch mehr als 100 Mitarbeiter beschäftigen.


Prof. Dr. Meyer vertritt den Lehrstuhl für Medizininformatik mit dem Schwerpunkt „Medical Data Science“ an der Medizinischen Fakultät ]]>
Online-Umfrage zu Placebo-Studie: Jetzt teilnehmen und Einkaufsgutschein erhalten https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1073 1073 Wed, 30 Sep 2020 13:15:00 +0200 Zur Umfrage: http://www.uk-essen.de/clinical_neurosciences_bingel/ask/index.php/689273?lang=de ]]> Leitungswechsel im SkillsLab – Dr. Cynthia Szalai übernimmt Position von Hanjo Groetschel https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1072 1072 Tue, 29 Sep 2020 09:42:01 +0200 Bereits seit 2005 verfügt die Medizinische Fakultät über ein eigenes SkillsLab und war damit eine der ersten Fakultäten in Deutschland, die hier ein strukturiertes Angebot an ihre Studierenden machen konnte. Das SkillsLab bietet seither freiwillige Kurse an, ist zugleich aber auch wichtiger Bestandteil der Pflichtlehre. Der Nutzen ist evident: Im Klinikalltag können Medizin-Studierende bestimmte Fertigkeiten nicht oder nur unregelmäßig einüben. Sei es, weil in den Krankenhäusern einzelne Krankheiten nur selten auftreten, sei es mit Blick auf die Patientensicherheit oder -verfügbarkeit. Im SkillsLab jedoch können Übungssituationen auf hohem Niveau standardisiert angeboten werden.
Prüfungen im OSCE (Objective Structured Clinical Examination) werden im SkillsLab durchgeführt und erlauben – auch unter Beteiligung von Simulations-Patienten – die Überprüfung der erfolgreichen Aneignung ärztlicher Handlungskompetenz.

Seit 2005 bietet das SkillsLab Studierenden zudem einmal im Jahr die Möglichkeit zur Teilnahme an der „Sommerakademie Notfallmedizin“, im Rahmen derer in Theorie und Praxis unter-schiedliche medizinische Notfallsituationen trainiert werden. Den Abschluss bilden dabei stets eine umfangreiche Großübung mit Polizei, Feuerwehr und Technischen Hilfswerken und die Simulation eines Massenanfalls von Verletzten (MANV). Seit 2015 veranstaltet das SkillsLab zudem die „SkillsLab Nachtschicht“: Hier werden Studierende aus den klinischen Studienabschnitten mit den besonderen Herausforderungen einer Nachtschicht in der Notaufnahme vertraut gemacht. Das SkillsLab hat seinen Sitz im LLZ.

Aufgebaut wurde das SkillsLab von Hanjo Groetschel im engen Schulterschluss mit Matthias Heue im Studiendekanat. Skills Lab-Leiter Groetschel folgt nun einem Ruf an den Gesundheitscampus in Bocholt und übergibt den Stab an Dr. Cynthia Szalai, die sich als Ärztliche Leitung Curriculumsentwicklung Ärztliche Kompetenzen bereits seit mehreren Jahren aktiv für eine moderne Lehre in Essen engagiert. „Für seine herausragende Arbeit danken wir Hanjo Groetschel sehr“ erklärt Studiendekan Prof. Dr. Joachim Fandrey.

Dr. Cynthias Szalai geht mit großem Elan an ihre neue Aufgabe. „Es ist mir eine große Ehre, diese Aufgabe zu übernehmen. Das Skillslab verfügt bereits über eine sehr guten Ruf mit ausgezeichneten hochwertigen Kursen. Von diesem hohen Standard werden wir ausgehen und das Kursangebot zukünftig so ausbauen, dass wir noch mehr Studierende erreichen. Ein weiteres Ziel ist die stärkere Einbindung in die curriculare Lehre“, erklärt Dr. Cynthia Szalai. ]]>
Universitätsmedizin Essen wird „Nationales Centrum für Tumorerkrankungen“ https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1071 1071 Wed, 23 Sep 2020 12:30:00 +0200 Die Universitätsmedizin Essen wird im Rahmen des mit der Universitätsklinik Köln gegründeten „Cancer Research Center Cologne Essen“ (CCCE) einer von bundesweit sechs Schwerpunkt-Standorten für die Erforschung von Tumorerkrankungen. Anja Karliczek, Bundesministerin für Bildung und Forschung, hat diese Entscheidung heute in Berlin bekanntgegeben. Vorausgegangen war ein intensives zweistufiges Begutachtungsverfahren der zahlreichen Bewerbungen durch ein internationales Expertengremium.
Als „Nationales Centrum für Tumorerkrankungen“ (NCT) wird die Universitätsmedizin Essen im Verbund des CCCE die Krebsforschung sowie die personalisierte Behandlung von Patientinnen und Patienten auf ein nochmals signifikant gesteigertes Niveau heben. Dazu werden in den nächsten Jahren zahleiche Projekte finanziell gefördert, die die interdisziplinäre Zusammenarbeit von Ärzten und Wissenschaftlern zum Ziel haben und den Krebspatienten im Rahmen von innovativen und klinischen Studien eine maßgeschneiderte Diagnose und Therapie auf dem neuesten Stand der Forschung anbieten.

„Die Auswahl als Standort des Nationalen Centrums für Tumorerkrankungen ist ein Meilenstein für die gesamte Universitätsmedizin Essen und eine Auszeichnung für die herausragende Arbeit, die an unserem Westdeutschen Tumorzentrum (WTZ) seit langem geleistet wird. Ich bin wirklich stolz auf diese Auszeichnung und gratuliere allen Beteiligten ganz herzlich“, erklärte der Ärztliche Direktor und Vorstandsvorsitzende Prof. Dr. Jochen A. Werner. „In der Forschung erzielte Fortschritte können in Zukunft noch unmittelbarer unseren Patientinnen und Patienten zugutekommen und damit die Stellung der Universitätsmedizin Essen als führende Gesundheitseinrichtung in der Metropole Ruhr weiter stärken.“

Prof. Dr. Jan Buer, Dekan der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen betont: „Der Forschungsstandort Essen hat durch die Auswahl als Standort des Nationalen Centrums für Tumorerkrankungen erneut seine große Leistungsfähigkeit unter Beweis gestellt. Im Wettbewerb mit anderen Universitätsklinika haben wir uns durch unsere herausragende wissenschaftliche Expertise und die lange Tradition in der Behandlung von Krebserkrankungen durchgesetzt. Dies wird auch einen wichtigen positiven Abstrahleffekt auf alle anderen Forschungsprojekte und Initiativen der Medizinischen Fakultät in Essen haben.“

„Das Westdeutsche Tumorzentrum ist bereits seit Jahrzehnten ein bundesweiter Leuchtturm der Onkologie. Als Nationales Centrum für Tumorerkrankungen werden wir in enger Zusammenarbeit mit unseren Partnern der Universitätsklinik Köln durch die Verzahnung von Forschung und Krankenbehandlung die Versorgung unserer Patientinnen und Patienten noch einmal deutlich verbessern können“, sagte Prof. Dr. Martin Schuler, Direktor der Inneren Klinik (Tumorforschung), der gemeinsam mit Prof. Dr. Michael Hallek, Köln, den Antrag koordiniert hat. „Damit sind wir unserem Ziel, die Krebsmedizin in unserer Region auf ein internationales Spitzenniveau zu heben, einen entscheidenden Schritt vorangekommen.“

Über das Cancer Research Center Cologne Essen (CCCE):
Das 2019 gegründete CCCE soll die Krebsmedizin in Nordrhein-Westfalen auf ein internationales Spitzenniveau anheben. Dazu werden im Rahmen einer engen Kooperation die sich ergänzenden Expertisen der Universitätsmedizin Essen und der Universitätsklink Köln sowie der beiden Medizinischen Fakultäten gebündelt. Beide Standorte sind onkologische Spitzenzentren der Deutschen Krebshilfe, das Westdeutsche Tumorzentrum (WTZ) für Essen sowie das „Centrum für integrierte Onkologie“ (CIO) für Köln. Das CCCE nutzt sein einzigartiges Cluster führender Studiengruppen, Patientenkohorten und umfassender Studienangebote für medikamentöse-, chirurgische- sowie Strahlentherapien. Ein besonderer Schwerpunkt des CCCE ist die aktive Partizipation von Patientenvertretern in der onkologischen Versorgung. Durch die weitere Einbindung aller Universitätsklinika innerhalb des „Exzellenz-Netzwerk Krebsmedizin für NRW“ werden alle 18 Millionen Einwohner des Bundeslandes von onkologischer Spitzenmedizin profitieren. ]]>
Erste europaweite Studie zu krankmachenden Immunzellen https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1069 1069 Mon, 21 Sep 2020 10:39:44 +0200 Weltweit untersuchen Immunologen, wie myeloide regulatorische Immunzellen (MDSC) zum Fortschreiten bestimmter Krankheiten beitragen. Bislang stockte die Forschung aber, weil die Zellen je nach untersuchendem Labor und im Fokus stehender Erkrankung mit unterschiedlichen Verfahren analysiert wurden. In einer europaweiten Kooperation unter Beteiligung der Medizinischen Fakultät der UDE wurde nun die erste krankheitsübergreifende MDSC-Datenbank eingerichtet. Hierüber berichtet jetzt das Journal for ImmunoTherapy of Cancer.
Das Immunsystem hat die Aufgabe, den Menschen vor Krankheiten zu schützen. Aber es kommt vor, dass es sich gegen den eigenen Körper richtet. Umso wichtiger ist es, die dem zugrundeliegenden Prozesse zu verstehen, um auf sie einwirken zu können. Im Fokus stehen hier unter anderem die „Myeloid-Derived Suppressor Cells“ (MDSC-Immunzellen), eine Untergruppe der weißen Blutkörperchen, die den Verlauf verschiedener entzündlicher Erkrankungen forcieren. Sie hemmen die Funktion schützender Immunzellen und können so bestimmte Krebserkrankungen und Infektionen verschlimmern.

Nach sechs Jahren enger wissenschaftlicher Zusammenarbeit von Laboren in ganz Europa hat der ehemals EU-geförderte wissenschaftliche Verbund „Mye-EUNITER“ nun einen entscheidenden Durchbruch errungen: Die Wissenschaftler des Mye-EUNITER-Netzwerkes erarbeiteten einheitliche Untersuchungsmethoden für die Betrachtung von MDSC-Immunzellen. Zugleich richteten die Forscher die weltweit erste krankheitsübergreifende MDSC-Datenbank ein. Diese enthält bereits heute die Blutwerte von rund 400 Patientinnen und Patienten mit Infektionen, Entzündungen oder Krebs.
„Jetzt ist es erstmals möglich, die Wirkung myeloider Zellen bei so unterschiedlichen Erkrankungen wie Brust- und Hautkrebs, AIDS, Hepatitis, aber auch Herz-Kreislauf-Erkrankungen genau zu vergleichen“, erklärt Prof. Dr. Sven Brandau, Sprecher des Mye-EUNITER-Verbundes und Wissenschaftler am Universitätsklinikum Essen. „Wir hoffen, dadurch neue Diagnoseverfahren und Therapieansätze zu finden, die bei vielen dieser Krankheiten greifen“.

Die Ergebnisse der multizentrischen Studie sind jetzt in der renommierten Fachzeitschrift Journal for ImmunoTherapy of Cancer veröffentlicht worden.

Die Zusammenarbeit umspannte dreizehn wissenschaftliche Einrichtungen in Deutschland, Frankreich, den Niederlanden, Norwegen, Polen, Portugal, Serbien, Schweden, der Türkei und dem Vereinigten Königreich. ]]>
Studie „Fit für die Schule“: Lernsoftware hilft Frühgeborenen https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1067 1067 Mon, 21 Sep 2020 09:00:00 +0200 Kommt ein Kind zu früh auf die Welt, kann das später ein Grund für Schwierigkeiten in der Schule sein. Forschende der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen (UDE) haben jetzt zeigen können, dass sich das Trainieren mit Lernprogrammen positiv auf die Leistung von Grundschüler*innen auswirken kann. In ihrer Studie „Fit für die Schule“ untersuchten sie im Rahmen des MERCUR-Verbundprojekts an der Ruhr-Universität Bochum und dem Universitätsklinikum Essen (UK Essen) PC-Software zur Förderung von Rechen- und Gedächtnisleistung. Das Mercator Research Center Ruhr (MERCUR) förderte das Vorhaben für 4 Jahre mit 302.120 Euro. Die Ergebnisse können im Fachjournal Pediatric Research als Online-Vorabveröffentlichung eingesehen werden.
In Deutschland wird etwa jedes elfte Baby zu früh geboren, pro Jahr sind es mehr als 64.000. Ihre Überlebenschancen haben sich in den vergangenen Jahren stetig verbessert. Doch bei Frühgeborenen kann es zu Entwicklungsproblemen kommen. Im Grundschulalter fällt ihnen vor allem schwer, längere Zeit aufmerksam zu bleiben und komplexe Aufgaben zu lösen.

„Frühchen müssen daher speziell gefördert werden“, fordert PD Dr. Britta Hüning von der Klinik für Kinderheilkunde I am UK Essen. Sie leitete das Projekt mit Entwicklungspsychologin Prof. Dr. Julia Jäkel von der University of Tennessee, früher an der Ruhr-Universität Bochum, und Prof. Dr. Ursula Felderhoff-Müser, Direktorin der Kinderklinik. Ihre Arbeit hat Seltenheitswert, denn weltweit gibt es sehr wenige sogenannte randomisierte Interventionsstudien, die eine langfristig verbesserte Entwicklung Frühgeborener im Schulalter nachweisen konnten.

In der Studie sind 65 Erstklässler*innen untersucht worden, die in Kliniken in Essen, Bochum, Duisburg und Datteln zwischen 5 und 12 Wochen zu früh geboren wurden. Sie trainierten 5 Wochen täglich mit der PC-Software XtraMath oder Cogmed. Ihre Klassenlehrer*innen bewerteten die Leistungen in Mathematik, Konzentration, Lesen und Schreiben im 1. und 2. Schuljahr.

Die Ergebnisse: Beide Programme wurden von Kindern und Eltern sehr positiv aufgenommen. „Die Trainings haben sich entsprechend der Beurteilungen der Lehrer*innen etwa gleich gut auf den langfristigen Erfolg der Kinder ausgewirkt“, sagt Julia Jäkel. „Allerdings wurde XtraMath von Eltern und Kindern insgesamt etwas positiver beurteilt, und es führte kurzfristig zu besseren Schulleistungen.“

Aktuell nimmt der Nutzen von online Lern-Apps stark zu, Nutzen und Effektivität sind jedoch bisher kaum getestet. XtraMath bietet Eltern und Lehrern eine Option, Lernen zu Hause zu unterstützen.

Zur Publikation: http://www.nature.com/articles/s41390-020-01114-w

Zu den Lernprogrammen:
XtraMath: http://de.xtramath.org (kostenfrei in Deutschland erhältlich)
Cogmed: http://www.cogmed.com (derzeit für Privatpersonen in Deutschland nicht erhältlich) ]]>
„Coronavirus – Wahrgenommene Risiken bei Menschen mit Essstörungen“ https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1068 1068 Fri, 18 Sep 2020 11:52:14 +0200

Die Befragung nimmt etwa 10 Minuten in Anspruch und ist anonym. Die Teilnahme an der Befragung erfolgt komplett freiwillig und nach entsprechender ausführlicher Information über Inhalte und Ziele der Studie.

Die Studie beinhaltet keine Risiken für die Teilnehmenden. Falls Teilnehmende durch die Fragen beunruhigt sein sollten, können sie unter der Telefonnummer 0201 / 320610 werktags in der Zeit zwischen 8:30 und 16:00 Uhr Unterstützung erhalten.

Zur Studie: http://www.soscisurvey.de/COVID_ED2020/

*national: Hr. PD Dr. Föcker, Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie, -psychosomatik und –psychotherapie an der Universität Münster (Direktor: Univ.-Prof. Dr. med. Georg Romer); international: Prof. C. Bulik, Department of Psychiatry, School of Medicine, Chapel Hill, USA ]]>
"Life beyond vision" - Abstimmung über die Kalendermotive für 2021 https://www.uni-due.de/imces/kalendervoting2020 1066 Fri, 18 Sep 2020 11:16:45 +0200 ]]> DGA zeichnet drei Forscher der Klinik für Kardiologie und Angiologie aus https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1055 1055 Fri, 18 Sep 2020 09:30:00 +0200 Während ihrer 49. Jahrestagung (10.-12.09.2020) vergibt die Deutsche Gesellschaft für Angiologie (DGA) drei Preise an Wissenschaftler der Klinik für Kardiologie und Angiologie am Westdeutschen Herz- und Gefäßzentrum (WHGZ) der Universitätsmedizin Essen. Klinikdirektor Prof. Dr. Tienush Rassaf präsentiert im Rahmen der DGA-Tagung aktuelle Projekte aus der experimentellen und klinischen Forschung.
Den 1. Platz in der Kategorie "Young Investigator Session" gewinnt Dr. Tobias Radecke für sein Projekt zur Immuntherapie der Atherosklerose, einer Form von Arterienverkalkung. Atherosklerose ist die häufigste Ursache von Herzinfarkt und Schlaganfall sowie von der peripheren arteriellen Verschlusskrankheit (pAVK), besser bekannt als "Schaufensterkrankheit". Dr. Radecke ist Mitglied der WHGZ-Arbeitsgruppe von OA Dr. Martin Steinmetz. Er nimmt zudem am Clinician Scientist Programms UMEA teil, das 2019 gestartet wurde und durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft gefördert wird.

Ebenfalls in der Kategorie "Young Investigator Session" ist Dr. Daniel Messiha ausgezeichnet worden. Als Finalist präsentierte er seine klinische Studie zum Einfluss der endovaskulären Therapie der Schaufensterkrankheit. Letztere bezeichnet ein Krankheitsbild, bei dem sich arterielle Bein- beziehungsweise Armgefäße verengen oder verschließen. Dr. Messiha ist Mitglied der Arbeitsgruppe von Dr. Christos Rammos.

Der dritte Preisträger, Aristotelis Kontogiannis, ist ebenfalls Mitglied der Arbeitsgruppe von Dr. Rammos. Er erhält einen Posterpreis der DGA für seine Arbeit zum Einfluss der Schaufensterkrankheit auf die Mortalität von hochbetagten Patienten.

„Die Auszeichnungen verdeutlichen die hohe Expertise unserer Wissenschaftler in der experimentellen und klinischen Forschung“, freut sich Prof. Dr. Tienush Rassaf, Direktor der Klinik für Kardiologie und Angiologie.

Gruppenfoto der DGA-Preisträger von der Klinik für Kardiologie und Angiologie am WHGZ (v. li.): Aristotelis Kontogiannis, Dr. Tobias Radecke und Dr. Daniel Messiha
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Opening UMEA 2020 - Universitätsmedizin Essen Clinician Scientist Academy https://www.uni-due.de/med/opening_umea 1064 Thu, 17 Sep 2020 11:15:52 +0200
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Neu an Medizinischen Fakultät Prof. Dr. Lars Pape, Nieren- und Transplantationsspezialist https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1063 1063 Thu, 17 Sep 2020 10:20:22 +0200 Sie kennen das Krankenhaus oft viel zu gut: chronisch kranke Kinder und Jugendliche. Gerade für sie ist der Wechsel vom Kinder- zum Erwachsenenarzt eine große Herausforderung. Wie begleitet man sie dabei am besten? Das ist nur eines der Forschungsthemen von Nierenspezialist Prof. Dr. Lars Pape. Er hat die Professur für Kinderheilkunde an der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen (UDE) übernommen.
„Ich forsche an neuen Biomarkern in Blut und Urin und speziellen weißen Blutkörperchen (T-Zellen), mit denen sich Krankheiten erkennen und einschätzen lassen. Sie sollen helfen, die Diagnostik nach Transplantationen, die immunsuppressive Therapie und die Behandlung von Infektionen zu verbessern“, erklärt der 47-Jährige. Des Weiteren möchte er diese Indikatoren für Infektionserkrankungen, wie aktuell SARS-CoV-2, weiterentwickeln und bestmöglich auch bei verschiedenen Erkrankungen von Kindern und Jugendlichen einsetzen. Pape will so Vorhersagemodelle voranbringen.

Gleichzeitig setzt er sich besonders für die Transition ein, den geplanten und nicht zu abrupten Übergang der medizinischen Behandlung von Kindern und Jugendlichen hin zur erwachsenenorientierten Versorgung. Sein Fokus liegt auch hier auf chronisch nieren- und leberkranken Kindern und Jugendlichen. Gemeinsam mit Kollegen entwickelt er Leitlinien und will ein deutschlandweites Modell schaffen. „In der Ambulanzroutine habe ich früh Probleme gesehen, die bei der Transition auftreten und bin überzeugt davon, dass wir sie Schritt für Schritt durch Einführung neuer Strukturen und Schulungen verbessern können und damit auch das Überleben nach Nierentransplantation.“. Ein weiterer Schwerpunkt für ihn ist die Digitalisierung der Medizin – ein Thema, das bestens in die medizinische Fakultät in Essen integriert werden kann.

Pape ist neben weiteren Ämtern Schatzmeister der International Society of Pediatric Transplantation und der Gesellschaft für Transitionsmedizin und wurde 2018 mit dem renommierten Rudolf-Pichlmeyer-Preis der Deutschen Transplantationsgesellschaft ausgezeichnet. Er studierte Medizin in Hannover, Toronto und Montreal und absolvierte seine Ausbildung zum Kinder- und Jugendarzt an der Medizinischen Hochschule Hannover. Hier habilitierte er sich im Jahr 2005 und wurde 2009 zum Professor berufen. Neben der nun übernommenen Professur ist er zudem Direktor der Klinik für Kinderheilkunde II sowie leitender Arzt des KfH Nierenzentrums für Kinder und Jugendliche in Essen.
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Ausgezeichnete Forschung: Dr. rer. nat. Esther Schwich vom Institut für Transfusionsmedizin erhält Fritz-Schiff-Preis 2020 https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1062 1062 Thu, 17 Sep 2020 10:13:24 +0200 Dr. rer. nat. Esther Schwich vom Institut für Transfusionsmedizin der Medizinischen Fakultät am Universitätsklinikum Essen (UK Essen) wird mit dem mit 3.000 Euro dotierten Fritz-Schiff Preis 2020 ausgezeichnet. Sie erhält die Ehrung für ihre Doktorarbeit und ihre anschließende Projektarbeit im Bereich der Transfusionsmedizin, die von der Fakultät für Medizin durch das Exzellenzprogramm BIOME-PEP der Medizinischen Fakultät gefördert wurde.
Im Zentrum der von ihr durchgeführten Untersuchungen stand das auf Blutzellen vorhandene Oberflächenmolekül HLA-G und dessen Eigenschaften als Immun-Checkpointmolekül. Ihre Erkenntnisse sind wichtig für ein besseres Verständnis des Immunsystems und kann Grundlage für neue Krebstherapien werden. „Wir konnten mit dieser Studie wichtige Erkenntnisse für ein verbessertes Verständnis des Krankheitsverlaufs und mögliche neue Therapieansätze bei Brust- und Eierstockkrebs erlangen“, erläutert Dr. rer. nat. Esther Schwich.

Überreicht wurde der Preis auf der 53. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Transfusionsmedizin und Immunhämatologie, die vom 16. bis zum 18. September stattfindet.
Der Fritz-Schiff-Preis der Deutschen Gesellschaft für Transfusionsmedizin und Immunhämatologie wird alle zwei Jahre an Nachwuchswissenschaftler bis zu einem Alter von 35 Jahren vergeben und ist mit 3.000 Euro dotiert. Die Deutsche Gesellschaft für Transfusionsmedizin und Immunhämatologie (DGTI) ist die internationale wissenschaftliche Dachgesellschaft im deutschsprachigen Raum und hat gut 1.000 Mitglieder. Die DGTI hat sich zum Ziel gesetzt, die Transfusionsmedizin zu fördern und die Zusammenarbeit mit fachnahen Gebieten insbesondere auch im Bereich der Wissenschaft und Forschung sowie des öffentlichen Gesundheitswesens zu unterstützen.
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Schmerzempfinden zu Pandemie-Zeiten: Chronisch Kranke berichten von größerer Belastung https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1061 1061 Wed, 16 Sep 2020 13:00:00 +0200 Forschende der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen (UDE) untersuchen, wie sich die weltweite Verbreitung von COVID-19 auf die Gesundheit chronischer Schmerzpatient*innen auswirkt. Ihre Studie wird von der Stiftung Universitätsmedizin unterstützt. Erste Ergebnisse* liegen jetzt vor. Zudem sind Lernvideos veröffentlicht worden, in denen Physiotherapeut*innen der Universitätsmedizin Essen (UME) kostenlos Rückenschmerz-Übungen veranschaulichen.
In Europa leiden etwa 15 Prozent der erwachsenen Bevölkerung an chronischen Schmerzen. Für die Gesellschaft ist dies mit gravierenden Folgen verbunden: Neben psychiatrischen Erkrankungen sind chronische Schmerzen einer der häufigsten Gründe für anhaltende Arbeitsunfähigkeit und Frühverrentung. Hinzu kommt, dass bisher nicht hinreichend erforscht ist, wie chronischer Schmerz neurobiologisch entsteht und unter welchen Bedingungen er anhält.

Mit der aktuellen Studie möchte das Team der Klinik für Neurologie um Prof. Dr. Ulrike Bingel vor allem herausfinden, wie die COVID-19-Pandemie und ergriffene Gegenmaßnahmen das Schmerzempfinden der Betroffenen und ihre Lebensumstände beeinflussen. Telefoninterviews mit 197 Patient*innen der universitären Schmerzmedizin zeigen, dass rund ein Drittel der Befragten während der Corona-Krise stärkere Schmerzen erlebt. Ein weiteres Drittel der Interviewten glaubt zudem, dass sich ihr Gesundheitszustand im weiteren Verlauf der Pandemie verschlechtern wird. „Besonders diesen Gruppen möchten wir mit unseren Übungsvideos online helfen“, sagt Studienleiterin Ulrike Bingel.

An der noch laufenden Studie wirken neben UDE-Wissenschaftler*innen noch Kolleg*innen des Universitätsklinikums Bochum sowie der Technischen Universität Darmstadt mit.

* Die thematisierten Ergebnisse sind bisher nicht in einem Fachmagazin publiziert worden, durchliefen noch kein Peer-Review-Verfahren. Es stehen zudem Follow-up-Interviews an, deren Auswertung in die finale Analyse einfließen wird.

Weiterführende Links
zu kostenlosen Übungsvideos: http://www.uk-essen.de/rueckenschmerzzentrum/online-angebote
zum Essener Rückenschmerz Zentrum: http://www.uk-essen.de/rueckenschmerzzentrum
zu Kontaktmöglichkeiten für Schmerzpatienten: http://www.uk-essen.de/rueckenschmerzzentrum/informationen/informationen-fuer-patienten ]]>
Hoffnung auf Medikament gegen Magersucht - Vielversprechende Ergebnisse mit Leptin https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1060 1060 Wed, 16 Sep 2020 12:06:30 +0200 Anorexia nervosa, besser bekannt als Magersucht, ist eine schwerwiegende Essstörung. Behandelt werden Betroffene vornehmlich psychotherapeutisch, ein Medikament ist bislang nicht zugelassen. Wissenschaftlern der Medizinischen Fakultät der UDE ist es nun erstmals gelungen, den Zustand einer kleinen Patientengruppe über die Gabe eines Leptin-haltigen Medikaments maßgeblich zu verbessern. Das Fachmagazin Translational Psychiatry berichtet in seiner aktuellen Ausgabe.
Anorexia nervosa beginnt üblicherweise im zweiten Lebensjahrzehnt und trifft Frauen zehnmal häufiger als Männer. Betroffene sind stark untergewichtig, ziehen sich zurück und leiden zum Teil unter schweren Depressionen. Laut Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung haben Betroffene zudem ein mehr als 5-fach erhöhtes Sterberisiko gegenüber Gleichaltrigen ohne Erkrankung.

Bislang wird Anorexia Nervosa primär psychotherapeutisch behandelt, eigens zugelassene Medikamente gibt es nicht. Daher nahm die Arbeitsgruppe um Prof. Dr. Johannes Hebebrand, Ärztlicher Leiter der Klinik für Psychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie des Kindes- und Jugendalters am LVR-Klinikum in Essen, das Hormon Leptin ins Visier. Es reguliert die Anpassung des Körpers an einen Hungerzustand. Fällt der Leptin-Spiegel im Blut ab, werden zahlreiche körperliche Funktionen auf Sparflamme gesetzt; zugleich kommt es im Tiermodell zu einer übermäßigen körperlichen Aktivität. Ein Symptom, das auch viele Magersüchtige zeigen, die häufig exzessiv Sport treiben.

„Schon vor 20 Jahren konnten wir im Tierversuch zeigen, dass eine durch Hunger ausgelöste Hyperaktivität durch Gabe von Leptin gestoppt werden kann“, erklärt Hebebrand. Aber erst 2018 wurde das nun eingesetzte Medikament Metreleptin für die Behandlung einer seltenen Stoffwechselstörung zugelassen, was eine „Off-label-Verschreibung“ für die Studie möglich machte. Daraufhin haben die Wissenschaftler gemeinsam mit Schweizer Kollegen erstmals drei Patientinnen für ein bis zwei Wochen mit Leptin behandelt.

„Der Effekt übertraf unsere kühnsten Erwartungen“, freut sich Hebebrand. Bereits nach zwei bis drei Tagen besserte sich die Depression der Patientinnen deutlich. Sie konnten sich besser konzentrieren, ihr Bewegungsdrang verringerte sich, sie entwickelten wieder Interesse an ihrer Umwelt und nahmen vermehrt sozialen Kontakt auf. Sogar essstörungsspezifische Denkweisen wurden abgeschwächt. „Ich habe das Gefühl, Urlaub von meiner Essstörung zu haben“, sagte eine Patientin.

„Bevor jedoch eine breite Anwendung des Medikaments erwogen wird, müssen die Ergebnisse in kontrollierten Studien abgesichert werden“, betont Hebebrand. ]]>
Herausragende Forschung: Essener Hautkrebsforscher mit Preisen und Forschungsförderungen ausgezeichnet https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1059 1059 Wed, 16 Sep 2020 09:16:13 +0200 Großer Erfolg für die Dermatologie der Medizinischen Fakultät um Universitätsklinikum Essen: Im Rahmen der 30. Jahrestagung der Arbeitsgemeinschaft Dermatologische Onkologie (ADO), die in diesem Jahr vom 9. bis 12. September 2020 virtuell stattgefunden hat, wurde PD. Dr. Lisa Zimmer mit dem Deutschen Hautkrebspreis 2020 geehrt. Dr. Georg Lodde erhielt für seine wissenschaftliche Arbeit einen Posterpreis. Zudem werden Dr. Renata Varaljai durch die Firma Novartis und Dr. Heike Chauvistre durch die Hiege-Stiftung gegen Hautkrebs in ihrer wissenschaftlichen Arbeit gefördert.
Seit 2016 ist eine Immunkombinationstherapie mit Nivolumab und Ipilimumab für das metastasierte Melanom zugelassen. Melanompatienten im Stadium IV ohne Tumornachweis wurden jedoch von diesen Phase 3 Studien ausgeschlossen, da der Studieneinschluss messbare Tumorläsionen erforderte. Vor diesem Hintergrund hat PD Dr. Lisa Zimmer im Rahmen einer Prüfer-initiierten (IIT, investigator initiated trials) dreiarmigen prospektiven, randomisierten, doppelblinden, Placebo-kontrollierten Phase 2 Studie des Universitätsklinikums Essen unter Leitung von Prof. Dirk Schadendorf gemeinsam mit PD Dr. Elisabeth Livingstone die Wirksamkeit und Sicherheit der Kombinationstherapie mit Nivolumab und Ipilimumab (Arm 1), Nivolumab allein (Arm 2) und Placebo (Arm 3) bei Melanompatienten im Stadium IV ohne Tumornachweis untersucht. Im Rahmen dieser multizentrischen Studie, an der 20 deutsche Hauttumorzentren beteiligt waren, wurden von September 2015 bis November 2018, 167 Patienten eingeschlossen. Die Hazard-Ratio für das rezidivfreie Überleben der Kombinationstherapie gegenüber Placebo lag bei 0,23 (97 5% CI 0 12-0 45; p<0 0001) und der Nivolumab-Monotherapie gegenüber Placebo bei 0,56 (97 5% CI 0 33-0 94; p=0 011), das heißt eine um jeweils 77%ige und 44%ige Risikoreduktion ein Rezidiv in den Therapiearmen zu entwickeln im Vergleich zum Placebo-Arm. Im Rahmen dieser Phase 2 Studie konnte somit erstmals gezeigt werden, dass durch eine adjuvante Therapie mit Nivolumab und Ipilimumab bei MelanompatientInnen im Stadium IV ohne Tumornachweis der größte Vorteil für das rezidivfreie Überleben und die höchste Reduktion des Rezidivrisikos erzielt wurde, die bisher in adjuvanten Melanomstudien berichtet wurden. Darüber hinaus zeigte sich ein verbessertes rezidivfreies Überleben der kombinierten Immuntherapie im Vergleich zur Nivolumab-Monotherapie, was für eine Änderung der Behandlungspraxis bei MelanompatientInnen im Stadium IV ohne Tumornachweis spricht. Die Ergebnisse der Studie wurden dieses Jahr im Lancet publiziert. Der Deutsche Hautkrebspreis ist mit 10.000 Euro dotiert und wurde dieses Jahr zu gleichen Teilen an PD Dr. Lisa Zimmer, Essen, und PD Dr. Philipp Tschandl, Medizinische Universität Wien, vergeben.

Dr. Renata Varaljai aus der Arbeitsgruppe Tumor Heterogenität & Plastizität (Leiter Prof. Dr. Alexander Rösch) erhielt einen von drei erstmals ausgelobten MAYA-Förderpeisen der Firma Novartis. Das Gutachtergremium würdigte Renata Varaljais Vorarbeiten und Forschungsideen auf dem Gebiet der prädiktiven Biomarkerforschung für PatientInnen mit metastasiertem Melanom. Genauer gesagt um die Frage, inwiefern der Nachweis bestimmter Immunbotenstoffe wie Interleukin-17 und damit assoziierter Immunmechanismen einen Mehrwert für die Kombinationsimmuntherapie aus Ipilimimab plus Nivolumab vorhersagen kann. Der Preis ist dotiert mit 20.000 EURO.

Dr. Heike Chauvistre, ebenfalls aus der Arbeitsgruppe Tumor Heterogenität & Plastizität erhielt eine Forschungsförderung der Hiege-Stiftung gegen Hautkrebs. Gefördert werden Heike Chauvistres innovative Arbeiten auf dem Gebiet der zellulären Differenzierung von Melanomzellen. Im Rahmen des geplanten Projekts soll die Frage beantwortet werden, inwiefern die Modulation der Histondemethylase KDM5B die Immuntantwort in Modellsystemen des Melanoms beeinflusst. Langfristig könnten hieraus neue klinische Konzepte abgeleitet werden. Das Projekt wird mir 40.000 EURO gefördert.

Seit 2018 sind sowohl die zielgerichtete als auch die Immuntherapie in der adjuvanten Situation beim Melanom zugelassen. In einer großen multizentrischen, nationalen Studie erfasste Dr. Georg Lodde, Assistenzarzt der Hautklinik, unter Leitung von PD Dr. Elisabeth Livingstone retrospektiv Daten von 904 PatientInnen, die seit der Zulassung eine Indikation zu einer adjuvanten Therapie hatten. Er charakterisierte die Gruppen, die sich für bzw. gegen eine adjuvante Therapie entschieden, und bei Vorliegen einer BRAF-Mutation zusätzlich die Gruppen, die die zielgerichtete bzw. die Immuntherapie wählten. Insgesamt zeigte sich, dass 75% der PatientInnen eine adjuvante Therapie durchführen und dies unabhängig von Tumorstadium und Geschlecht. Häufige Ablehnungsgründe waren das Alter, Sorge vor unerwünschten Nebenwirkungen und die Lebensqualität. Bei der Wahl der Therapie entschieden sich die PatientInnen mit BRAF-Mutation zu 44% für eine zielgerichtete Therapie, 56% wählten die Immuntherapie. Weder Alter noch Geschlecht, Tumorstadium oder Komorbiditäten scheinen einen relevanten Einfluss auf die Therapiewahl zu haben. Weitere Untersuchungen mit Bildung eines Kausalitätsmodells sind in Kooperation mit Prof. Andreas Stang, Direktor IMIBE Essen, geplant, zudem wird die Studie fortgesetzt und der Verlauf der Therapie in Bezug auf Nebenwirkungen, Auftreten von Rezidiven und Folgetherapien untersucht. Das Poster wurde mit 500 EURO prämiert. ]]>
Medizinstudentin leistet humanitäre Hilfe auf Lesbos - Stiftung Universitätsmedizin stellt Soforthilfe zur Verfügung und richtet Spendenkonto ein https://www.facebook.com/MedEssen/posts/928891307633946 1057 Tue, 15 Sep 2020 09:41:00 +0200 ]]> Leberschäden vorbeugen - DFG fördert Forschung an Autoimmunhepatitis https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1056 1056 Mon, 14 Sep 2020 15:04:35 +0200 Die Autoimmunhepatitis (AIH) ist eine seltene und chronisch verlaufende Erkrankung. Aufgrund einer Fehlregulierung des Immunsystems zerstört es die eigenen Leberzellen und löst so eine Hepatitis, eine Leberentzündung, aus. Im schlimmsten Fall kommt es zu einer Leberfibrose. Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) unterstützt das Forschungsvorhaben der Klinik für Gastroenterologie und Hepatologie zur Entwicklung neuer zellulärer Therapien an der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen zum Thema über zunächst drei Jahre mit rund 340.000 Euro.
PD Dr. Matthias Hardtke-Wolenski möchte eine neue zelluläre Therapie gegen AIH entwickeln: „Die Standard-Therapie sieht vor, lebenslang Cortison zu nehmen und verursacht entsprechend starke Nebenwirkungen. Hier braucht es dringend Alternativen.“ Im Fokus seiner wissenschaftlichen Arbeit steht die Suche nach Therapieansätzen, welche das Immunsystem zwar daran hindern, die eigenen Leberzellen zu attackieren, gleichzeitig aber die Immunkompetenz der Patienten gegen von außen eindringende Erreger erhalten.

Hardtke-Wolenski: „Bei anderen Autoimmunerkrankungen wurden bereits erste Studien mit der adoptiven regulatorischen T-Zelltherapie erfolgreich durchgeführt. Hierbei werden den Betroffenen für die jeweilige Erkrankung spezifische T-Zellen zugeführt, welche regulierend in die Funktion des Immunsystems eingreifen.“ Basis der Untersuchungen bildet ein von den Essener Wissenschaftlern entwickeltes experimentelles Maus-Modell, das der menschlichen AIH sehr ähnlich ist.

Um hieran die Wirkung antigenspezifischer regulatorischer T-Zellen zu überprüfen, müssen sie jedoch zunächst passende regulatorische T-Zellen in ausreichender Zahl aus dem Blut der Patienten gewinnen. Dazu verändern die Forscher genetisch die Spezifität von T-Zellen, die eigentlich nicht für diesen spezifischen Einsatz geeignet sind.

„Diese regulieren autoreaktive Zellen sowohl bei AIH als auch bei anderen Autoimmunerkrankungen, haben keine Nebenwirkungen und verstärken zugleich die Heilwirkung“, erläutert Matthias Hardtke-Wolenski.

Sollten die Forscher im Mausmodell Erfolg haben, folgen im nächsten Schritt klinische Studien. ]]>
MediMent Peer - Ausschreibung startet https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1054 1054 Mon, 14 Sep 2020 11:50:25 +0200 Neben den Mentoringgesprächen mit Mitgliedern der Fakultät sind das Seminarprogramm zu fachübergreifenden Karrierethemen sowie Vernetzungsmöglichkeiten wichtige Bestandteile des Programms (Bewerbungsfrist 31.10.20). Ansprechpartnerin im Dekanat ist Dr. Gesine Pless-Petig.

http://www.uni-due.de/mediment/peer.php ]]>
Jetzt bewerben: Habilitandinnen-Förderprogramm https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1053 1053 Fri, 11 Sep 2020 13:55:29 +0200 Antragsberechtigt sind unsere Ärztinnen und wissenschaftliche Mitarbeiterinnen aller Fachrichtungen, die sich in der Post-Doc-Phase befinden und eine Habilitation in der Medizin bzw. angrenzenden Fächern anstreben.

Die Studentische Hilfskraft (SHK) wird für 12 Monate (8h/Woche) zur Verfügung gestellt mit dem Ziel, die Mitarbeiterin bei der Vorbereitung, Durchführung und/oder Auswertung wissenschaftlicher Projektarbeiten zu unterstützen. Das Programm kann nur einmalig in Anspruch genommen werden.

http://www.uni-due.de/med/gleichstellung/habilitandinnenfoerderung ]]>
KI gegen Krebs - Neu an der Medizinischen Fakultät: Prof. Dr. Dr. Jens Philipp Kleesiek https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1052 1052 Wed, 09 Sep 2020 11:52:52 +0200 Krebs bekämpfen mit maschinellem Lernen: Prof. Dr. Dr. Jens Kleesiek nutzt es bei der Suche in medizinischen Daten nach Mustern für die Krankheit. Er hat die Professur für Translationale bildgestützte Onkologie an der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen (UDE) angenommen.
Maschinelles Lernen (ML) funktioniert über Algorithmen, die aus Erfahrung und Beispielen komplexe Modelle erstellen. Es bildet Gesetzmäßigkeiten ab, wobei sich die Ergebnisse am Wissen von Experten oder an Naturgesetzen orientieren. Unüberwachte Lernverfahren arbeiten ohne Zielwerte, nur mit dem, was eingegeben wurde, und suchen in riesigen Datenmengen nach einer Struktur.
„Was wir erhalten, unterstützt uns bei der Diagnose und Therapie von Patienten“, sagt Professor Jens Philipp Kleesiek.

Der 43-jährige Mediziner ist zugleich promovierter Informatiker. Er analysiert Bildaufnahmen und klinische Daten von Patienten mit ML-Verfahren. Dies hilft u.a., Prognosen genauer zu erstellen oder das Therapieansprechen vorherzusagen. „Die Zusammenhänge wären aufgrund ihrer hohen Komplexität sonst nicht zugänglich“, sagt Kleesiek. Er möchte den Kurs Digitale Medizin an der UDE als ein Angebot für Medizin- und Informatik-Studierende etablieren. „Sie könnten etwa eine medizinische Smartphone-App in ihrer Abschlussarbeit entwickeln.“

Am Institut für Künstliche Intelligenz in der Medizin (IKIM) des Universitätsklinikums Essen (UK Essen) möchte Kleesiek das ML u.a. weiterentwickeln. „Die Methoden sollen im Alltag des Essener Uniklinikums integriert und an mehreren Zentren gleichzeitig für klinische Studien genutzt werden“, so der KI-Experte. Zudem arbeitet er an Methoden, mit denen sich medizinische Bilddaten mit (un)strukturierten Quellen wie radiologischen, pathologischen oder Laborbefunden und Genprofilen verbinden lassen. „Wir könnten auch Daten aus Wearables wie Smartwatches hinzuziehen. Damit wäre es möglich, mit ML Aussagen über wahrscheinliche Phänomene zu machen und so Ärzte bei Diagnostik und Therapie zu unterstützen – alles zum Wohle der Patienten“, so Kleesiek.

Jens Kleesiek studierte Medizin an der Universität Heidelberg (1997-2004) und wurde dort 2006 promoviert. Von 2005 bis 2008 absolvierte er zudem ein Bioinformatik-Studium an der Universität Hamburg, wo er 2012 seine Doktorarbeit im Fachbereich Informatik abgab. Danach übte er u.a. leitende Tätigkeiten in der medizinischen Softwareindustrie aus (2015-2018). Bevor der Facharzt für Radiologie an die UDE kam, leitete er am Deutschen Krebsforschungszentrum in Heidelberg die AG Computational Radiology. Seine Forschung wurde mehrfach gefördert und ausgezeichnet
Das IKIM wurde Anfang 2019 von der UDE-Fakultät für Medizin und dem UK Essen gegründet. Es ist deutschlandweit eines der ersten seiner Art und startet mit fünf eigens neu eingerichteten Professuren. Digitalisierung und KI sollen mit IKIM in Forschung, Lehre und Krankenversorgung in Essen analysiert und an den anderen universitätsmedizinischen NRW-Standorten nutzbar gemacht werden. Das Institut wird im Herbst 2020 seine Arbeit aufnehmen und perspektivisch über 100 Mitarbeiter beschäftigen. ]]>
Vorstellung des Clinician Scientist Programms UMEA https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1051 1051 Mon, 07 Sep 2020 13:38:12 +0200 Für den 17.09.2020 laden wir alle Interessierten herzlich zur digitalen Vorstellung des DFG geförderten Clinician Scientist Programms UMEA ein! Vor gut einem Jahr sind wir gemeinsam an den Start gegangen; seitdem hat sich die Universitätsmedizin Essen Clinician Scientist Academy (UMEA) ausgesprochen positiv und dynamisch entwickelt. Darauf sind wir stolz!
Auch wenn uns die COVID-19 Pandemie augenblicklich keine Feierstunde in Präsenz erlaubt, so möchten wir Ihnen doch erste Erfahrungsberichte und Projekte vorstellen und vor allem unsere Clinician Scientists feiern.

Hierzu haben wir ein digitales Programm zusammengestellt, das Sie ab Donnerstag, 17. September 2020 hier abrufen können:

http://www.uni-due.de/med/opening_umea

Wir freuen uns über Ihr Interesse und danken im Namen von Prof. Dr. Dr. Dagmar Führer, Programmleitung UMEA, und Prof. Dr. Anke Hinney, Prodekanin für Wissenschaftlichen Nachwuchs und Diversität , allen Unterstützern von UMEA.!

Wir hoffen darauf, Sie in nicht allzu weiter Ferne auch zu einer UMEA Feierstunde an der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen persönlich begrüßen zu können. ]]>
Prof. Dr. Martin Teufel ist neuer Präsident der Deutschen Gesellschaft für Essstörungen e.V. (DGESS) https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1050 1050 Mon, 07 Sep 2020 10:46:50 +0200 Als neuer Präsident wurde nun Prof. Dr. Martin Teufel, Ärztlicher Leiter der Klinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie der Medizinischen Fakultät der UDE am LVR Klinikum Essen gewählt. Neuer Vizepräsident ist Prof. Dr. Stefan Ehrlich, Technische Universität Dresden . Das Amt des Schatzmeisters hat nun Prof. Dr. Timo Brockmeyer, Universität Göttingen, inne, das der Schriftführerin Prof. Dr. Dr. Astrid Müller, Universität Hannover, und das der Beisitzerin Prof. Dr. Katrin Giel, Universitätsklinikum Tübingen.

http://www.dgess.de/ ]]>
Informationen für Lehrende zum Wintersemester 2020/2021 https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1049 1049 Thu, 03 Sep 2020 11:21:37 +0200 Daher muss die Weiterentwicklung der digitalen Konzepte ein wichtiger Arbeitsschwerpunkt in den nächsten Jahren sein. Das digitale Lernen und Lehren sollte auch unabhängig von der Krisenzeit einen noch höheren Stellenwert im Studium erhalten.
Ziel ist es, alle Möglichkeiten dahingehend auszuschöpfen.

Im Fokus steht hier, zusammen mit der Lern-Plattform Moodle, das „neue“ Studierendenverwaltungssystem „OpenCampus“.

Im Sommersemester konnten einige Lehrende bereits erste Erfahrung mit dem System machen, jetzt wird es auf das gesamte Curriculum ausgedehnt. Höchste Priorität und erstes Ziel ist die elektronische Sammelbescheinigung und die damit verbundenen Prozesse.

AUFGABEN, DIE LEHRENDE ZEITNAH AUSFÜHREN SOLLTEN:

• Termine der im Curriculum verankerten Veranstaltungen und Prüfungen in der Kursverwaltung pflegen
• Statische Informationen zu den Veranstaltungen aktualisieren
• Anpassungen in Absprache mit dem Studiendekanat durchführen

WAS HABEN LEHRENDE VON DER UMSTELLUNG?

Sie sind vor allem unabhängig und haben u.a. folgende eigene Administrierungsmöglichkeiten für Ihr Fach auf einer einzigen zentralen Seite:

• Stundenplan und Terminübersicht für Studierende/Fächer
• Erstellung von Anmeldungen für Gruppeneinteilungen
• Hochladen von Dokumenten z.B. zur Information der Prüfungsmodalitäten etc.
• Anmeldungen zu Prüfungen/Testaten
• Anwesenheitsüberprüfung
• Herunterladen von Teilnehmerlisten (Es werden keine Excel-Listen seitens des Studiendekanats mehr versandt)
• Leistungsübersicht und -eingabe
• Dokumentation von Prüfungsversuchen
• Automatische Erstellung des Transscript of Records
(Sammelbescheinungung, keine einzelnen Leistungsnachweise mehr)

MOODLE UND OPENCAMPUS

Für die digitalen Lerninhalte bleibt Moodle als Plattform bestehen. Die Studierenden finden
das Moodle-Passwort in „OpenCampus“ unter den Veranstaltungs informationen des jeweiligen Faches.

Die Studierenden buchen selbstständig die jeweiligen Kurse und finden das jeweilige Passwort des Semesters unter den Veranstaltungsinformationen. So stellen wir sicher, dass nur diejenigen das Passwort erhalten, die auch den Kurs gebucht haben. Die Fachvertreter müssen das Passwort nicht mehr versenden oder in den Veranstaltungen nennen!

LEHRENDE SOLLEN SICH MIT DIESEN AUFGABEN VERTRAUT MACHEN UND ERHALTEN HIERBEI FOLGENDE UNTERSTÜTZUNG:

1. Zunächst gibt es ein umfangreiches Tutorial, um die Basics in OpenCampus besser zu verstehen.
Lehrende klicken sich durch das Tutorial, um einen ersten Einblick in das System und seine Möglichkeiten zu bekommen.

OPENCAMPUS – TUTORIAL http://cloud.uk-essen.de/f/1db5bded15574921962d/?dl=1

2. Dieses Tutorial ist Voraussetzung, um Einzel- und Gruppen-Schulungen für Ihren Bereich zu buchen,
dabei haben Sie außerdem die Möglichkeit, Einzel- und Gruppenschulungen in Präsenz oder in Zoom-Sitzungen zu besuchen. Bitte melden Sie sich dafür unter folgendem Link an:

OPENCAMPUS – SCHULUNG http://uk-essen.cloud.opencampus.net/de/opencampus_schulung

Falls Lehrende noch keine Zugangsdaten zum System erhalten haben, nutzen sie das Kontaktformular.

Prof. Dr. Joachim Fandrey, Studiendekan: "Wir hoffen, dass Sie ebenso von dem System überzeugt sind wie wir und möchten auch Ihre Meinung dazu hören. Wir sind deshalb offen für konstruktive Beiträge, um „OpenCampus“ so zu gestalten, wie es für uns als Fakultät richtig ist! Wir freuen uns auf Ihre Anmeldungen zu den Schulungen."

Bei Rückfragen steht Lehrenden Frau Vanessa Faßbender (mailto:vanessa.fassbender@uk-essen.de) gerne zur Verfügung.
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Neue Studie am LVR-Klinikum: Wie kann Menschen mit Autismus beim sozialen Austausch geholfen werden? https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1048 1048 Wed, 02 Sep 2020 09:30:00 +0200 Ein Team aus Wissenschaftler*innen der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen erforscht in Kooperation mit der University of Oxford in einer Studie die neuronalen Grundlagen von Problemen, denen Menschen mit Autismus in sozialen Situationen begegnen. Die Stiftung Irene fördert das Projekt zu prosozialem Lernen und Autismus, das im Oktober 2020 startet und 3 Jahre läuft. Es ist am LVR-Klinikum Essen angesiedelt und wird von Dr. Benedikt Langenbach und Prof.‘in Dr. Katja Kölkebeck geleitet.
1982 gründeten Eltern einer autistischen Tochter die Stiftung Irene, die sich der Verbesserung der Lebensumstände von Menschen mit einer Autismus-Spektrum-Störung (ASS) in Deutschland verschrieben hat. Genau da setzt die Studie an: „In der Behandlung und der Forschung kann beobachtet werden, dass Menschen mit ASS mit hoher Funktionalität, also ohne intellektuelle Einschränkungen, trotzdem häufig Probleme haben, sich in sozialen Situationen gemäß den gesellschaftlichen Regularien zu verhalten; das kann im sozialen Austausch zu Problemen führen“, sagt Psychologe und Studienleiter Dr. Langenbach.

Den Forschenden geht es vor allem um prosoziales Verhalten, das heißt Verhaltensweisen, von denen auch andere Menschen profitieren können, indem ihnen zum Beispiel eine Freude gemacht oder geholfen wird. „Wir möchten herausfinden, wie Menschen mit Autismus prosoziales Verhalten lernen können und wie ihnen der Austausch mit anderen Menschen erleichtert werden kann“, fasst Langenbach zusammen. Die Erkenntnisse sollen langfristig genutzt werden, um gezieltere Interventionen für prosoziales Lernen zu entwickeln, die spezifisch an veränderten neuronalen Mechanismen ansetzen – dies könnte beispielsweise durch Verhaltenstherapie, Hirnstimulation oder Neurofeedback erfolgen.

Weiterführende Links
zur Stiftung Irene: http://www.stiftung-irene.de
zum LVR-Klinikum Essen: http://www.klinikum-essen.lvr.de ]]>
Neuer Elternraum für Studierende https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1047 1047 Wed, 02 Sep 2020 08:19:20 +0200 Ab dem Wintersemester gibt es für Mamas, Papas und werdende Eltern einen neuen Rückzugsort auf dem Gelände der Medizinischen Fakultät am Universitätsklinikum Essen.
Der neu geschaffene Elternraum ist in der Fachbibliothek Medizin im Audimax-Gebäude zu finden und bietet zu den Öffnungszeiten der Bibliothek einen Ort der Ruhe und Entspannung. Hier ist ausreichend Platz zur Betreuung von Kindern und zum Stillen. Und natürlich können sich auch schwangere Studentinnen hier zwischen den Vorlesungen zurückziehen.

Ausgestattet ist die neue Ruhe-Oase mit einem gemütlichen Sofa, einem Wickeltisch für die Kleinsten, einem Tisch und ausreichend Sitzgelegenheiten. Auch Spielzeug und Bücher sind vorhanden. Aber auch Spielzeugspenden werden gerne entgegengenommen.

Aufgrund der aktuellen Covid19-Situation können bis auf weiteres nur Angehörige einer Familie zusammen in den Elternraum. Sobald dies vertretbar ist, wird dies natürlich umgehend angepasst.

Kontakt für Spielzeugspenden:

die Kolleginnen und Kollegen der Fachbibliothek Medizin

und die Fachschaft Medizin
Referat für Familie und Gleichstellung
E-Mail schreiben

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Infektion und Immunabwehr - 10. Sommerakademie für chinesische Medizinstudierende https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1046 1046 Mon, 31 Aug 2020 12:33:22 +0200 Zum 10. Mal jährte sich jetzt die Sommerakademie der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen für ausgewählte chinesische Medizinstudierende der Partneruniversitäten in Wuhan, Shanghai und Guangzhou, VR China. Aufgrund der Corona-Pandemie musste das Jubiläum erstmals als Online-Meeting stattfinden.
Gerade mit Blick auf die COVID-19 Pandemie war es Prof. Dr. Ulf Dittmer, China-Beauftragter und Direktor des Instituts für Virologie der Medizinischen Fakultät, besonders wichtig, das gut etablierte zweiwöchige Seminarprogramm zu „Infektion und Immunabwehr“ auch unter den erschwerten Bedingungen anzubieten und die Studierenden so für dieses wichtige Forschungsgebiet zu begeistern. Dabei wurden natürlich auch ganz aktuelle Fragestellungen aus der gemeinsamen COVID-19 Forschung im Rahmen der deutsch-chinesischen Forschungskooperation mit dem Wuhan Union Hospital thematisiert.

„Auch haben wir besonderen Wert darauf gelegt, in Interaktion mit den Akademieteilnehmern zu treten“, erläutert Prof. Dr. Mengji Lu, stellvertretender China-Beauftragter der Medizinischen Fakultät. Bis zu 30 Studierende hatten im Format eines Web-Meetings so die Gelegenheit sich zu sehen, gemeinsam zu diskutieren und auszutauschen. Ein wichtiger Aspekt. Denn mittlerweile ist die Einreise einzelner Forscher aus China, z.B. nach Essen zum Promotionsstudium, zwar wieder möglich. Aber es ist noch lange mit massiven Einschränkungen des Reiseverkehrs nach und innerhalb Chinas und mit strengen Quarantäneauflagen zu rechnen. China stellt aktuell keine Visa aus, Studierende in China dürfen in vielen Fällen noch nicht zurück an ihre Campi. Das für dieses Jahr bewilligte 3-jährige „Mobility Programme“ der Deutschen Forschungsgemeinschaft und der chinesischen National Natural Science Foundation NSFC zum Thema „Chronic Viral Infections“ für die 15-köpfige Nachwuchsforschergruppe aus Essen, Wuhan und Shanghai muss bis auf Weiteres aufgeschoben werden.

Prof. Dr. Ulf Dittmer: „Umso wichtiger ist es jetzt, die Kontakte aufrecht zu erhalten. Dass dies gut funktionieren kann, haben wir mit der Sommerakademie gezeigt.“ Besonderer Dank gilt allen Dozentinnen und Dozenten, die sich mit ihren Vorträgen für den Erfolg der Akademie engagiert haben!
Die gemeinsame Corona-Forschung des Instituts für Virologie der medizinischen Fakultät und des Wuhan Union Hospital wird aktuell durch die Stiftung Universitätsmedizin Essen finanziell unterstützt. ]]>
SARS-CoV-2-Viren: Mit UV-Licht gegen Corona https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1045 1045 Mon, 31 Aug 2020 10:37:24 +0200 SARS-CoV-2-Viren können mit ultraviolettem Licht vollständig inaktiviert werden. Das zeigte eine vielversprechende Studie, die PD Dr. Adalbert Krawczyk und Dr. Christiane Heilingloh von der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen (UDE) an der Klinik für Infektiologie (Direktor Prof. Dr. Oliver Witzke) am Universitätsklinikum Essen durchgeführt haben. Hierüber berichtet jetzt das American Journal of Infection Control. Ihre wissenschaftliche Arbeit wurde von der Stiftung Universitätsmedizin Essen und der Rudolf Ackermann Stiftung gefördert.
Künstliches UV-Licht inaktiviert SARS-CoV-2

Die ultraviolette (UV-) Strahlung, die den Wellenlängenbereich von 100 Nanometer (nm) bis 400 nm umfasst, ist der energiereichste Teil der optischen Strahlung und wird von der Sonne abgegeben. Allerdings gelangen nur das langwellige UVA-Licht und ein Teil der UVB-Strahlung, die kurzwelliger ist, bis auf die Erde. Die natürliche UVC-Strahlung der Sonne, die sehr kurzwellig und für den Menschen extrem schädlich ist, wird dagegen durch die Erdatmosphäre in den oberen Erdatmosphärenschichten vollständig ausgefiltert.

Wird UVC-Strahlung künstlich erzeugt, unterscheidet sie sich in ihrer Wirkungsweise nicht von der natürlichen Strahlung. Studienleiter PD Dr. Adalbert Krawczyk: „Unsere Experimente zeigten, dass eine hohe Viruslast von mehr als einer Million Viren bereits nach 9 Minuten Bestrahlung vollständig unschädlich gemacht werden konnte.“

Die Wissenschaftler betonen ausdrücklich, dass sich UV-Bestrahlung nicht zur Behandlung von COVID-19 Patienten eignet.

Nutzbarmachung der Erkenntnisse aus der Studie

So können UVC-Lampen genutzt werden, um beispielsweise medizinische Ausrüstung zu dekontaminieren. Auch im privaten Bereich findet UVC-Bestrahlung Anwendung: Es gibt bereits Systeme für zu Hause, mit denen sich Krankheitserreger auf Gebrauchsgegenständen oder elektronischen Geräten wie beispielsweise Smartphones neutralisieren lassen. Wie gut die Deaktivierung von SARS-CoV-2 mit diesen Geräten gelingt, soll in weiterführenden Studien geklärt werden.

Die Ergebnisse der Studie wurden online im American Journal of Infection Control publiziert: http://www.sciencedirect.com/science/article/pii/S0196655320307562 ]]>
Neu: 19. Tag der Forschung mit Expertenjury https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1044 1044 Mon, 31 Aug 2020 09:49:13 +0200 Am 27. November findet der 19. Tag der Forschung statt, die wichtigste Veranstaltung für den wissenschaftlichen Nachwuchs der Medizinischen Fakultät. Bei diesem besonderen digitalen Forschungstag wird es ein paar ganz besondere Highlights geben.
So begleitet zum ersten Mal eine Expertenjury den ScienceSlam: Die Wissenschafts-Journalisten Ralph Caspers und Clarissa Correa da Silva – bekannt u.a. von Wissen macht Ah! – werden live mit dabei sein und den ScienceSlamerinnen und Slamern ein Feedback geben. Und wie immer wird die Gewinnerin oder der Gewinner vom Publikum bestimmt.

Wer gewinnt, erhält 500 Euro Preisgeld! Neu in diesem Jahr: Die drei anderen Slamer gehen aber nicht leer aus, denn auch sie legen immer ganz viel Herzblut in ihren Auftritt. Sie bekommen je 100 Euro! Möglich macht dies die Stiftung Universitätsmedizin Essen. Darüber hinmaus profitieren alle potentiellen Slamerinnen und Slamer von dem hochwertigen Präsentations-Coaching.

Die Anmeldefrist zum Tag der Forschung läuft noch bis zum 1. Oktober. IUnd noch haben die Doktorandinnen und Doktoranden die Möglichkeit, sich auch für den ScienceSlam zu bewerben.

Info und Anmeldung: http://www.uni-due.de(med/forschungstag ]]>
Studie zu psychischen Folgen einer Pandemie: Mehr Unsicherheit bei Krebskranken https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1043 1043 Thu, 27 Aug 2020 12:00:00 +0200 Wie belastend kann eine weltweit grassierende Krankheit wie COVID-19 für die Psyche von Menschen mit Krebserkrankung sein? Wie verändert sich das Sicherheitsverhalten dieser besonders geschwächten Gruppe? Das fragten sich Forschende der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen (UDE) schon zu Beginn der Pandemie im Rahmen einer Studie, deren Ergebnisse jetzt vom Fachmagazin frontiers in Psychology publiziert worden sind.
Das Fazit des interdisziplinären Forschungsteams: Im Vergleich zu einer gesunden Kontrollgruppe ist bei Menschen mit Krebs ein erhöhtes Sicherheitsverhalten festgestellt worden. Dies äußert sich zum Beispiel durch intensive Handhygiene und die häufige Vermeidung öffentlicher Plätze. Keine Unterschiede stellten die Forscher*innen in puncto Stressniveau und Angst zwischen an Krebs erkrankten und gesunden Kontrollpersonen fest. Die 300 Teilnehmenden zeigten eine erhöhte COVID-19 bezogene Furcht. Über die Krankheit fühlten sich alle durch ihr jeweiliges Umfeld gut aufgeklärt.

Online-Training gegen Angst und Stress

„Wenn man in Pandemie-Zeiten Angst bekommt beziehungsweise Stress spürt, können spezifische Interventionen zur Unterstützung der psychischen Gesundheit helfen“, sagt Prof. Dr. Martin Anton Teufel, Direktor der Klinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie. Passende Angebote gibt es dort bereits, zum Beispiel das kostenlose Online-Training CoPE It. Damit lernen Betroffene, wie sie mit entstehendem Stress und negativen Gefühlen besser umgehen können. Speziell für Menschen mit Krebserkrankung wurde darüber hinaus Make It entwickelt. Das Online-Tool hilft Patient*innen im Umgang mit krankheitsbezogenen Belastungen.

Forschungsteam und Methodik

Die 300 Studienteilnehmer*innen füllten zwischen dem 16. und 30. März 2020 anonym einen Online-Fragebogen aus. Es wurden soziodemographische Daten abgefragt, beispielsweise Alter und Geschlecht, sowie der Gesundheitszustand. Darüber hinaus sollten Angaben zum Stressniveau, zu möglichen Verhaltensänderungen seit Ausbruch der Pandemie und etwaiger Angst im Allgemeinen sowie konkreter vor COVID-19 gemacht werden. Die gesunden Kontrollpersonen wurden im Rahmen einer der bisher größten Studien in der Allgemeinbevölkerung mit 23.000 Teilnehmenden zum Umgang mit COVID-19 rekrutiert. An der Studie beteiligten sich Forschende von der Klinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie am LVR-Klinikum Essen sowie vom Westdeutschen Tumorzentrum Essen. Darüber hinaus wirkten Wissenschaftler*innen der Klinik für Nuklearmedizin, der Klinik für Dermatologie und der Inneren Klinik (Tumorforschung) mit.

Weiterführende Links
zur Publikation: http://www.frontiersin.org/articles/10.3389/fpsyg.2020.01984/full,
zum Online-Training CoPE It: http://www.cope.it.cope-corona.de/,
zur wissenschaftlichen Auseinandersetzung mit CoPe-It: http://www.doi.org/10.1093/pubmed/fdaa058 und http://www.doi.org/10.1177/2150132720943328 sowie http://www.doi.org/10.1093/pubmed/fdaa053,
zum Online-Training Make It: http://makeit-essen.medizin.uni-tuebingen.de,
zur wissenschaftlichen Auseinandersetzung mit Make It: http://www.doi.org/10.1055/a-0835-6905 ]]>
Scientific Seminar - Dienstagsseminar im Wintersemester 2020/21 https://www.uni-due.de/med/forschung/veranstaltungen/dienstagsseminar.php 1042 Thu, 27 Aug 2020 08:02:18 +0200

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DFG-geförderte Studie: Welche Rollen spielen Darmbakterien und Immunzellen bei Hirninfarkt? https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1041 1041 Mon, 24 Aug 2020 13:00:00 +0200 Unsere Darmflora beeinflusst das Gehirn. Ist sie geschädigt, kann das Krankheiten auslösen, etwa Schlaganfälle. Neurowissenschaftler Dr. Vikramjeet Singh erforscht, wie das Zusammenspiel von Darmbakterien und Immunzellen einen Hirninfarkt beeinflusst. Hierbei schaut sich der Wissenschaftler der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen (UDE) vor allem die Mikrobenvielfalt im Darm an und sogenannte Neutrophile. Letztere sind für die Erstabwehr von Erregern zuständig. Die Deutsche Forschungsgemeinschaft fördert Singhs Studie in den kommenden 3 Jahren mit 430.000 Euro.
Die meisten Schlaganfälle sind ischämisch. Das heißt: Das Gehirn wird durch eine blockierte Arterie nicht ausreichend mit Blut und Sauerstoff versorgt; Hirnzellen sterben ab. Seit einigen Jahren weiß man, dass die Darmflora nicht unbeteiligt ist an Ausmaß und Verlauf des Schlaganfalls. Einer, der dazu forscht, ist Dr. Vikramjeet Singh. Seit 2018 tut er das an der UDE am Zentrum für Medizinische Biologie (ZMB) sowie am Institut für Experimentelle Immunologie und Bildgebung der Medizinischen Fakultät und des Universitätsklinikums.

Singh hat mit herausgefunden, dass ein Schlaganfall eine Entzündungsreaktion im Hirn auslöst und zusätzlich die Darmflora aus dem Gleichgewicht bringt. Letzteres wiederum hat erhebliche Folgen für das verletzte Hirngewebe:

Bei gesunden Menschen besteht die Darmflora aus circa 1.000 verschiedenen Bakterienarten, sie regulieren das Immunsystem. „Ist die Vielfalt aber deutlich geringer oder ist der Darm mit Bacteroidetes überbesiedelt, einem Stoffwechselbakterium, aktiviert das spezielle Abwehrzellen: die Neutrophile. Diese sind die häufigsten weißen Blutkörperchen, gehören zum angeborenen Immunsystem und bekämpfen Erreger“, erklärt Dr. Singh. „Nach einem Schlaganfall erreichen Neutrophile als erste das verletzte Gehirn. Sie produzieren Eiweiße und Enzyme, um das kaputte Gewebe zu reparieren – und zerstören doch mehr.“

Bislang ist nicht vollständig verstanden, durch welche molekularen Signale die Neutrophilen aktiviert werden. Auch fehlen Therapien, um zu verhindern, dass die Immunzellen nach einem Schlaganfall schädigend auf die Hirnfunktion wirken. Genau hieran wird Dr. Singh arbeiten.

Link zur Publikation: http://www.jneurosci.org/content/36/28/7428.long ]]>
Institut für Künstliche Intelligenz in der Medizin: Zwei neue Professoren https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1040 1040 Fri, 21 Aug 2020 10:29:12 +0200 Neu berufen an die Medizinische Fakultät der UDE der sind Prof. Dr. Dr. Jens Kleesiek und Prof. Dr. Folker Meyer. Im neuen Institut für Künstliche Intelligenz der Medizinischen Fakultät und der Universitätsmedizin Essen sind sie am 1. August gestartet: Prof. Dr. Dr. Jens Kleesiek und Prof. Dr. Folker Meyer.
Der 43-jährige Prof. Dr. Dr. Jens Kleesiek übernimmt die Professur für „Translationale bildgestützte Onkologie“. Der Mediziner und Informatiker hat zuletzt am Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ) in Heidelberg als Facharzt für Radiologie und Leiter der Arbeitsgruppe Computational Radiology gearbeitet. In Essen möchte er unter anderem durch den Einsatz von maschinellen Lernverfahren Muster in medizinischen Daten erkennen, die zur Unterstützung bei Diagnostik und Therapie eingesetzt werden können.

Prof. Dr. Folker Meyer übernimmt die Professur „Medizininformatik mit dem Schwerpunkt Medical Data Science“. Nach dem Studium „Computer Science“ und Promotion in Bielefeld arbeitete er viele Jahre am Argonne National Laboratory, einem Forschungsinstitut des US-Energieministeriums, und an der Universität Chicago, USA. Dort forschte er zum Thema Mikrobiom, der bakteriellen Vielfalt in Körper und Umwelt. So hat er umfangreiche Forschungsprojekte, wie das MG-RAST-System, auf den Weg gebracht, das von vielen Wissenschaftlern zur automatischen Mikrobiom-Analytik genutzt wird. ]]>
Immunangriff auf Tumorzellen: Therapieresistenz bei schwarzem Hautkrebs überwinden https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1039 1039 Fri, 21 Aug 2020 09:16:19 +0200 Das Melanom ist die aggressivste Form des Hautkrebses. Haben sich Metastasen im Körper verteilt, setzen Mediziner auf sogenannte Immuntherapien. Mit Erfolg: Diese können den Krebs in Schach halten und Patienten so zusätzliche Lebenszeit schenken. Aber nicht alle Betroffenen sprechen auf die Behandlung an. Woran dies liegt, wird im Rahmen eines von der Deutschen Krebshilfe mit 1,3 Millionen Euro geförderten nationalen Forschungsverbundes zur Tumor-Immuntherapieresistenz am Universitätsklinikum Essen untersucht. Hierüber berichtet jetzt das Fachmagazin Journal of Clinical Investigation.
In der Onkologie setzt man seit einigen Jahren auf sogenannte Immuntherapien. Hier wird das Immunsystem bewusst dazu angeregt, die Krebszellen zu erkennen und auszuschalten. Insbesondere die Dermatologie kann diesbezüglich große Erfolge vorweisen: Die Behandlung des metastasierten Melanoms mittels immunmodulierender Antikörper, Immuncheckpoint-Inhibitoren, hat das Langzeitüberleben Betroffener deutlich verbessert. Die Antikörper lösen einen Angriff des Immunsystems auf die Krebszellen aus: eine Untergruppe von Immunzellen, die zytotoxischen CD8+ T Lymphozyten, erkennen und töten die Tumorzellen.

Während jedoch einige Patienten von diesem Ansatz klar profitieren, sind die Immuncheckpoint-Inhibitoren in einem Großteil der Betroffenen unwirksam. Oftmals sind ihre Melanomzellen für die zytotoxischen CD8+ T Lymphozyten unsichtbar und können nicht ausgeschaltet werden.

„Ziel unserer Studie war es, diese Therapieresistenz (“Unsichtbar Sein“) zu verstehen, um darauf aufbauend Strategien zu entwickeln, die Resistenz zu überwinden“, sagt Prof. Dr. Annette Paschen von der Klinik für Dermatologie und Sprecherin des Forschungsverbundes zur Tumor-Immuntherapieresistenz. Gemeinsam mit dem Institut für Virologie wurde nun ein vielversprechender neuer Weg gefunden, die Melanomzellen für die T Lymphozyten sichtbar und somit angreifbar zu machen. „Mit Hilfe kleiner synthetischer RNA-Moleküle (3pRNA), die die Zelle für gefährliche Virusgenome hält, haben wir anti-virale Abwehrmechanismen in Tumorzellen eingeschaltet“, so Prof. Dr. Mirko Trilling. In der Folge schaltet das Immunsystem auf Angriff und attackiert die Krebszellen. Die Arbeit der Wissenschaftler liefert neue Erkenntnisse zur Wirkungsweise der RNA-Moleküle und zeigt deren therapeutisches Potential auf. „Damit ist ein wichtiger Schritt zur Überwindung der Therapieresistenz getan“, sagt Prof. Paschen „allerdings bedient sich das Melanom ganz unterschiedlicher Resistenzmechanismen, d.h. es bedarf weiterer intensiver Forschungsarbeit, um letztlich allen Betroffenen helfen zu können“.

Link zur Publikation: http://www.jci.org/articles/view/131572 ]]>
Studierende der Medizinischen Fakultät erstmals am Campus BG Klinikum Duisburg https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1038 1038 Thu, 20 Aug 2020 10:49:53 +0200 Studierende der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen waren im Rahmen des Wahlpflichtfaches Unfallchirurgie zum ersten Mal in Duisburg zu Gast. Das Wahlpflichtfach Unfallchirurgie wurde in einem neuen Format erstmalig an beiden Standorten, dem Campus Universitätsklinikum Essen und Campus BG Klinikum Duisburg angeboten.
Die Studierenden im 4. klinischen Semester bekommen in dem einwöchigen Wahlfach Einblicke in die gesamte Breite der Unfallchirurgie. Unter dem Leitmotiv „Von der Rettung bis zur Reha“ erfolgten Seminare und praktische Übungen an beiden Standorten zu den Themen präklinische Notfallmedizin und Traumaversorgung, luftgebundene und bodengebundene Rettung, innerklinische Schockraumversorgung, verschiedene Osteosyntheseverfahren am Modell, BG-Wesen und Rehabilitation.

Schwerpunkte, die am Campus BG Klinikum Duisburg gelehrt wurden sind vor allem die Luftrettung mit Besichtigung und Hands-on-Kurs am Rettungshubschrauber Christoph 9, was die Studierenden begeisterte. Darüber hinaus gab es ein intensiviertes Schockraumtraining und auch die Einführung in die Rehabilitation inklusive Vorstellung von Patienten im Exoskelett und ein Rollstuhltraining.
Alles in allem schließen die Studierenden am Ende der Woche den Kurs mit einer praktischen und mündlichen Prüfung ab. Das Wahlpflichtfach Unfallchirurgie wird einmal pro Semester angeboten und es können maximal 12 Studierende teilnehmen.

“Der Kurs war ein voller Erfolg, vor allem die praktischen Übungen kamen bei den Studierenden maximal gut an. Wir freuen uns schon jetzt auf das kommende Wintersemester und auf die nächsten Gruppen.“ so Dr. Veronika Weichert, Oberärztin der Unfallchirurgie und Leiterin des Luftrettungszentrums, die das Wahlpflichtfach am Campus BG Klinikum Duisburg federführend betreut. ]]>
Studienanfang in Zeiten von Corona: Medizinische Fakultät bereitet sich auf Begrüßung neuer Studierender vor https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1037 1037 Fri, 14 Aug 2020 10:27:33 +0200 Die notwendigen Sicherheits- und Abstandsregeln aufgrund der Corona-Pandemie stellen insbesondere auch Studienanfänger vor besondere Herausforderungen. Denn sie müssen sich zunächst an ihrer Universität orientieren, haben in der Regel noch keine persönlichen Kontakte und wissen schlicht noch nicht, wie man sich im Studium am besten organisiert. An der Medizinischen Fakultät entwickelt man darum Pläne, um dies im kommenden Wintersemester zu kompensieren.
Besondere Bedeutung kommt gerade jetzt MentiZin, dem Mentoring-Programm für Erstsemester an der Medizinischen Fakultät zu. Unter der Leitung von Dr. Eva Willmann im Studiendekanat der Medizinischen Fakultät werden insgesamt 37 Tutorinnen und Tutoren die „Erstis“ betreuen. Damit dabei jedem die notwendige Aufmerksamkeit zuteilwerden kann, sind jedem Tutor maximal 6 Studierende zugeordnet.

„Wir legen großen Wert auf die Qualität der Betreuung“, betont Dr. Eva Willmann. Darum werden neue Tutorinnen und Tutoren zunächst vom Zentrum für Hochschulqualitätsentwicklung der UDE geschult. Besonders wichtig werden in diesem Jahr der Empfang und die Anbindung der Studierenden trotz der Distanzlehre.

In diesem Zusammenhang ist geplant, die Osteologie-Vorlesung von Prof. Dr. Nicole Dünker, Neuroanatomie, als gruppenweise Präsenzveranstaltung anzubieten. Zusätzlich wird die Vorlesung für diejenigen, die keinen der Termine wahrnehmen können, gestreamt und aufgezeichnet. Prof. Dr. Nicole Dünker: „Das ist für uns natürlich ein großer Aufwand, aber er macht sich bezahlt. Denn so haben die Erstis ganz nebenbei die Gelegenheit, gleich zu Beginn des Studiums Kommilitoninnen und Kommilitonen kennenzulernen.“ ]]>
Coronaviren: Mundspülungen könnten Übertragungsrisiko senken https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1036 1036 Thu, 13 Aug 2020 10:00:00 +0200 SARS-CoV-2-Viren lassen sich mit bestimmten handelsüblichen Mundspülungen inaktivieren. Das zeigten vielversprechende Zellkulturexperimente von sechs Universitäten, an denen auch zwei Wissenschaftler der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen (UDE) beteiligt waren: Fachvirologe PD Dr. Adalbert Krawczyk aus der Klinik für Infektiologie und Prof. Dr. Jörg Steinmann aus dem Institut für Medizinische Mikrobiologie. Eine Überprüfung der Laborergebnisse in klinischen Studien steht allerdings noch aus. Die Arbeiten wurden von der Stiftung Universitätsmedizin Essen und über das Horizon-2020-Programm der EU gefördert.
Im Mund- und Rachenraum von COVID-19-Patient*innen werden zum Teil hohe Viruslasten nachgewiesen. Wie lassen sich diese senken und damit gleichzeitig auch das Risiko, Coronaviren zu übertragen?

Acht Mundspülungen im Zellkulturtest

Um das herauszufinden, testete das Forschungsteam acht Mundspülungen mit unterschiedlichen Inhaltsstoffen, die in Apotheken oder Drogeriemärkten in Deutschland erhältlich sind. Sie mischten jeweils die Mundspülung mit Viren und einer Belastungssubstanz, die den Effekt des Speichels im Mund nachstellen sollte. Das Gemisch wurde für 30 Sekunden geschüttelt, um den Effekt des Gurgelns zu simulieren. Danach bestimmten die Forschenden die Menge der Viren in den Zellkulturproben (Virustiter), die mit Mundspülungen behandelt worden sind. Abschließend verglichen sie die Ergebnisse mit denen unbehandelter Virusproben.

Alle getesteten Präparate reduzierten den initialen Virustiter. Drei Mundspülungen verringerten ihn so weit, dass nach 30 Sekunden Einwirkung kein Virus mehr nachweisbar war. Ob dieser Effekt sich in der klinischen Praxis bestätigt und wie lange er anhält, muss in weiteren Studien untersucht werden.

Nicht als COVID-19-Therapie geeignet

Die Wissenschaftler*innen betonen, dass Mundspülungen nicht zur COVID-19-Behandlung geeignet sind. Auch kann man sich nicht selbst vor einer Ansteckung schützen. Die getesteten Mundspülungen könnten aber beispielsweise durch vorherigen Gebrauch das Ansteckungsrisiko bei zahnärztlichen Behandlungen reduzieren.

Die Ergebnisse der Studie, die von der Ruhr-Universität Bochum geleitet wurde, sind online im Journal of Infectious Diseases publiziert worden: http://academic.oup.com/jid/advance-article/doi/10.1093/infdis/jiaa471/5878067. ]]>
Corona-Stiftung fördert zwei junge Schlaganfallforscher mit jeweils einer Million Euro https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1035 1035 Tue, 11 Aug 2020 14:30:01 +0200 Steffen Tiedt, Assistenzarzt am Institut für Schlaganfall- und Demenzforschung am LMU Klinikum München, und Ana Isabel Casas Guijarro, Wissenschaftlerin mit dem Schwerpunkt Neuropsychopharmakologie an der Universität Maastricht, haben den Vorstand und wissenschaftlichen Beirat der Corona-Stiftung überzeugt: Mit insgesamt rund zwei Millionen Euro unterstützt die Corona-Stiftung in den kommenden fünf Jahren die Schlaganfallforschung der beiden jungen Wissenschaftler. Steffen Tiedt wird am LMU Klinikum München, Ana Isabel Casas Guijarro an der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen am Universitätsklinikum Essen eigene Forschungsgruppen aufbauen.
Beide Forschungsprojekte zielen darauf ab, Früherkennung, Vorbeugung und Behandlung von Schlaganfällen zu verbessern – angesichts von jährlich 270.000 Neuerkrankungen in Deutschland und einer Sterblichkeit von 20 bis 30 Prozent ein wissenschaftlich und gesellschaftlich hoch relevantes Thema.

Steffen Tiedt und sein Forschungsprojekt PROMISE

Die Behandlung des ischämischen Schlaganfalls bzw. Hirninfarkts ist eine große Herausforderung. Bei 40 Prozent der Patienten bleibt seine Ursache unbestimmt. Zudem kann bis heute das Ausmaß der neuronalen Schäden weder in der Prähospitalphase noch seriell in der Akutphase sicher bestimmt werden. Im Blut zirkulierende Proteine (Proteom) und Stoffwechselprodukte (Metabolom) sind in der Lage, pathophysiologische Vorgänge abzubilden und bieten damit einen vielversprechenden Ansatz, die bestehenden diagnostischen Lücken zu schließen. Eine detaillierte Erfassung des Proteoms und Metaboloms wird ermöglicht durch innovative Omics-Technologien, moderne Hochdurchsatz-Methoden, die in kurzer Zeit molekulare Profile von Zellen und Geweben erstellen. Im seinem Projekt PROMISE nutzt Steffen Tiedt diese Omics-Analysen, um die charakteristischen, molekularen Signaturen beim Schlaganfall zu identifizieren und perspektivisch als diagnostische Instrumente und für personalisierte Therapien zu nutzen. Dazu wird PROMISE u.a. die klinischen Daten von 1.000 Schlaganfallpatienten mit Laboruntersuchungen verknüpfen.
Steffen Tiedt, Jahrgang 1986, studierte Humanmedizin an der Ludwig-Maximilians-Universität München (LMU) und in Havard und absolvierte seine medizinische Doktorarbeit am Institut für Physiologie der LMU. 2018 wurde er mit dem Young Investigator Award der European Stroke Organisation (ESO) ausgezeichnet.

Ana Isabel Casas Guijarro und ihr Forschungsprojekt NEURONET

Die Medizin ist in Diagnostik und Therapie vor allem auf einzelne Organe ausgerichtet. Netzwerkpharmakologie zielt darauf ab, diese Einteilung zu Gunsten einer neuen, systemmedizinischen Betrachtung abzulösen – hier steht vor allem die Vernetzung und das Zusammenspiel von verschiedenen Organen im Mittelpunkt. Krankheiten werden in diesem Modell zu Erkrankungsclustern zusammengefasst. Medikamente, die zur Behandlung einer Krankheit eines Clusters eingesetzt werden, können auch für die Therapie der anderen Erkrankungen des Clusters verwendet werden. Um die postulierten organübergreifenden Muster aufzuspüren und Erkrankungscluster zu erkennen, hilft Big Data. Auf der Grundlage großer medizinischer Datenbanken entwickelt Ana Isabel Casas Guijarrao einen alternativen Zugang im Verständnis der Krankheitsmechanismen beim Schlaganfall und bestehender Korrelationen zu anderen Erkrankungen. Mit ihrem netzwerkpharmakologischen Ansatz im Projekt NEURONET sollen potenzielle Bio- und Entzündungsmarker bei akutem Schlaganfall identifiziert werden, um daraus neue Ansätze für Früherkennung und Therapie zu gewinnen.
Ana Isabel Casas Guijarro, Jahrgang 1991, studierte Biotechnologie an der Universität Pablo de Olavide in Sevilla und Neuropsychopharmakologie an der Universität Madrid. Ihre Promotion schloss sie 2018 an der Universität Maastricht ab. Sie wird auf eine Juniorprofessur an der Universität Duisburg-Essen berufen.

Corona-Stiftung

Die Corona-Stiftung wurde 2008 unter dem Dach des Stifterverbandes errichtet. Sie fördert Wissenschaft und Forschung, vor allem auf dem Gebiet der Durchblutungsstörungen. Dafür hat sie ein Programm zur Förderung von Nachwuchsforschungsgruppen ins Leben gerufen. Pro Jahr unterstützt die Stiftung zwei wissenschaftlich exzellente, innovative und strukturell wegweisende Forschungsvorhaben von jungen Wissenschaftlern im Bereich der kardiovaskulären Erkrankungen, die sich an der Schnittstelle von präklinischer und klinischer Forschung befinden. Die Vorhaben sind in enger Kooperation mit Partnern aus der Klinik mit Forschungserfahrung und -verständnis zu konzipieren. Je Forschungsvorhaben stellt die Corona-Stiftung über einen Zeitraum von fünf Jahren Fördermittel in Höhe von bis zu einer Million Euro zur Verfügung. Die jungen Wissenschaftler leiten die Forschungsgruppen eigenverantwortlich und schaffen während des Förderzeitraumes die Voraussetzungen für eine Berufung als Hochschullehrer ]]>
Hahn-Institut bekommt neues MRT - Supermagnet für Superforschung https://www.uni-due.de/2020-08-05-supermagnet-fuer-superforschung 1034 Mon, 10 Aug 2020 14:12:07 +0200
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Essener Forscher analysiert Therapien zum Schutz des Herzens vor Infarkt https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1033 1033 Fri, 07 Aug 2020 12:00:00 +0200 In einer umfangreichen Analyse hat Prof. Heusch deshalb die grundlegenden pathophysiologischen Prozesse des akuten Herzinfarkts sowie medikamentöse und interventionelle Ansätze zum Schutz des Herzes (Kardioprotektion) zusammengefasst. Ziel einer Kardioprotektion ist, die Durchblutung der Herzkranzgefäße zu verbessern und die Folgen eines Infarktes zu minimieren.

„Klinisch muss sich Kardioprotektion immer daran messen lassen, inwieweit die Methoden zur Verringerung von Mortalität und Morbidität geführt haben“, betont Herzforscher Heusch. Sein Übersichtsartikel wurde jetzt in der wissenschaftlichen Fachzeitschrift nature reviews cardiology publiziert.

Zur Publikation: http://www.nature.com/articles/s41569-020-0403-y ]]>
Stiftung Universitätsmedizin stärkt mit Unterstützung von Alantra die internationale Corona-Forschung https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1020 1020 Thu, 06 Aug 2020 11:53:11 +0200 Die Stiftung Universitätsmedizin erhält 100.000 Euro Soforthilfe von Alantra, einer internationalen Investmentbank, für die Erforschung des Corona-Virus. Mit dieser Unterstützung werden erforderliche Geräte angeschafft, die für ein von der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen geleitetes internationales Forschungsprojekt genutzt werden sollen.
Die Corona-Pandemie hat Wissenschaftler und Ärzte auf der ganzen Welt in Alarmbereitschaft versetzt. Um effiziente Therapien möglichst schnell entwickeln zu können, bilden sich internationale Synergien zur Erforschung des Virus: Die Stiftung Universitätsmedzin leistet Soforthilfe und unterstützt mit ihrer Initiative „Spenden-für-Corona“ eines der wichtigen Projekte und stärkt somit den internationalen Zusammenhalt.

Unterstützung erhält sie dabei jetzt aus dem europäischen Raum: Das spanische Investment-Unternehmen Alantra fördert den Bedarf mit einer Spendensumme von 100.000 Euro. Santiago Eguidazu, Geschäftsführer des Unternehmens Alantra, betont: „In dieser Zeit der Pandemie sehen wir es als unsere Pflicht an, einige der Initiativen zu unterstützen, die von öffentlichen Institutionen gestartet werden. Wir sind besonders stolz darauf, mit der Universitätsmedizin Essen und den übrigen globalen Institutionen zusammenzuarbeiten, die an einem Projekt beteiligt sind, das aufgrund seines kooperativen, innovativen und grenzüberschreitenden Ansatzes in unsere DNA passt. Wir hoffen, dass die Forschungsergebnisse einen wichtigen Meilenstein im Kampf gegen COVID-19 darstellen."

Vielversprechendes internationales Forschungsprojekt wird unterstützt

Ausgehend vom Standort Essen bestehen Kooperationen mit Forschungseinrichtungen weltweit. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, die sich mit der Erforschung des Virus beschäftigen, finden exzellente Bedingungen vor.

Die Medizinische Fakultät der Universitätsmedizin Essen leitet ein Projekt zusammen mit dem Wuhan Union Hospital (China) in Zusammenarbeit mit fünf globalen medizinischen Institutionen: Institut Pasteur (Frankreich), Medizinische Universität Pan-European (Österreich), RML (USA), Universität Saskatchewan (Kanada) und dem Netzwerk „Host Em-Power“, das von 13 Wissenschaftlern aus 8 europäischen Ländern gegründet wurde. Die Forschenden stehen im Austausch über die Ergebnisse umfangreicher Daten- und Probenauswertungen von COVID-19-Krankheitsfällen. Im Vordergrund der Projekte stehen Forschungsfragen zur Immunität gegen das SARS-CoV-2 und zu Biomarkern des COVID-19-Krankheitsverlaufs.

Das Projekt macht deutlich, wie wichtig die gemeinsame Arbeit und der Zusammenhalt über die nationalen Grenzen hinaus ist: „Zusammen mit starken Partnern wie Alantra kann die Stiftung Universitätsmedizin Essen innovative Forschungsprojekte zur Behandlung von COVID-19 ermöglichen. Die Finanzierung von Alantra macht einen nachhaltigen Unterschied in unseren Bemühungen, das Leben zu schützen“, so Professor Dr. Karl-Heinz Jöckel, Vorstandsvorsitzender der Stiftung Universitätsmedizin.

Aktuell fördert die Stiftung Universitätsmedizin im Rahmen ihrer Initiative 18 Corona-Forschungsprojekte. Die daraus entstehenden Erkenntnisse können Patienten auf der ganzen Welt zugutekommen.

Pressekontakt
Dr. Jorit Ness
Geschäftsführer
Stiftung Universitätsmedizin Essen
Tel.: 0201-7234699
jorit.ness@uk-essen.de ]]>
Verkalkung der Herzkranzgefäße teils vererbbar https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1018 1018 Fri, 31 Jul 2020 10:00:00 +0200 Ein interdisziplinäres Forschungsteam der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen hat nachweisen können, dass nicht nur die Lebensweise eines Menschen für die Verkalkung von Herzkranzgefäßen verantwortlich ist. Auch Gen-Varianten des G-Protein-Signalweges sind es. Für ihre Erkenntnisse analysierten die Forschenden über 5 Jahre 3.108 zufällig ausgewählte Teilnehmende der Heinz Nixdorf Recall Studie. Die Ergebnisse sind im Fachjournal Atherosclerosis publiziert.
Herzerkrankungen gelten als Haupttodesursache, z. B. durch Herzinfarkt, und sind oft Folgen der koronaren Herzkrankheit (KHK). Ausgelöst wird die KHK durch Arterienverkalkung. Wenn es um Gründe für den Verkalkungsgrad und dessen Fortschreiten geht, blickt die Medizin bislang auf klassische Risikofaktoren wie Bluthochdruck, Diabetes oder Rauchen.

„Diese Faktoren allein können jedoch die verschiedenen Grade von Arterienverkalkung nicht erklären“, sagt PD Dr. Stefanie Klenke, Oberärztin der Klinik für Anästhesiologie und Intensivmedizin am Universitätsklinikum Essen. Deshalb richteten ihre Forschungskollegen*innen und sie den Fokus auf genetische Prädispositionen, d. h. die in der DNA kodierten Gene der Erbmasse.

Sie konzentrierten sich auf Gene der Guaninnukleotid-bindenden Eiweiße, kurz G-Proteine, die in Zellen wichtige Signale empfangen, übersetzen und weiterleiten. Wie bereits bekannt ist, kann diese Kommunikation aber durch funktionell wirksame genetische Varianten gestört werden: Diese sogenannten Risiko-Allele schaden dem Körper potenziell.

Die Forschenden fanden heraus, dass Risiko-Allele im G-Protein-Signalweg eine stärkere und schnellere Verkalkung der Herzarterien erheblich wahrscheinlicher machen – und dies unabhängig von klassischen Risikofaktoren. „Nachdem wir bereits die Bedeutung genetischer Varianten des G-Protein-Signalweges bei Herzoperationen aufzeigen konnten, weisen unsere Ergebnisse auf eine besondere Bedeutung dieser Gen-Varianten auch für das Voranschreiten der koronaren Herzkrankheit selbst hin“, resümiert Prof. Dr. Jürgen Peters, Direktor der Klinik für Anästhesiologie und Intensivmedizin.

Über die Heinz Nixdorf Recall Studie
Seit 2000 wird die Heinz Nixdorf Recall Studie am Universitätsklinikum Essen mit zufällig ausgewählten Männern und Frauen der Städte Bochum, Essen und Mülheim a. d. Ruhr durchgeführt. Die Langzeitstudie gehört zu den größten wissenschaftlichen Studien von Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Durch sie ist erstmals möglich, den Nutzen neuartiger Untersuchungsmethoden zur Herzinfarktgefährdung in der Bevölkerung des Ruhrgebietes zu erforschen. Recall steht für Risk Factors, Evaluation of Coronary Calcification and Lifestyle (Risikofaktoren, Erhebung koronarer Verkalkung und Lebensstil).

Zur Publikation: http://doi.org/10.1016/j.atherosclerosis.2020.06.020 ]]>
Forschen mit Herzblut – Neu an der Medizinischen Fakultät: Professorin Dr. Petra Kleinbongard https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1019 1019 Fri, 31 Jul 2020 09:00:00 +0200 Herzinfarkte gehören in Deutschland zu den häufigsten Todesursachen. „Ihre Behandlung ist in den vergangenen Jahrzehnten deutlich besser geworden, dennoch sterben innerhalb des ersten Jahres etwa 15 Prozent der Erkrankten an den Folgen des Infarktes“, sagt Prof. Dr. Petra Kleinbongard. Die neue Professorin für Kardioprotektion an der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen (UDE) erforscht am Universitätsklinikum Essen (UK Essen), wie das Herz besser geschützt werden kann.
Petra Kleinbongard studierte Biologie an der Universität Bochum (1992-1999), wo sie 2003 promoviert wurde. Danach forschte sie an den Universitätskliniken Düsseldorf und Aachen sowie am US-amerikanischen Gesundheitsinstitut NHLBI, das sich mit Erkrankungen von Herz, Blutgefäßen und Lunge beschäftigt. 2008 wurde sie wissenschaftliche Mitarbeiterin am UK Essen und habilitierte sich 2011 über Blut als Bildungsort und Träger von Substanzen, die die Blutgefäße erweitern oder verengen. Ihre Forschung wurde mehrfach ausgezeichnet.

„Dass und wie wir im Herzen die Muskelzellen während und nach dem Infarkt schützen können, wissen wir schon recht gut. Möglicherweise ist aber der Fokus auf die Muskelzellen für den Schutz des gesamten Herzens zu eng“, sagt die gebürtige Essenerin. Aus ersten Studien sei bekannt, dass nach dem Infarkt auch der Blutfluss in den kleinsten Blutgefäßen eingeschränkt sei (koronare Mikrozirkulation). „Dies wird bisher nicht genug beachtet“, so Kleinbongard.

Neben dem Schutz der Herzmuskelzellen wird die 47-Jährige deshalb untersuchen, wie die Blutgefäße geschützt und der Blutfluss in den Herzkranzgefäßen verbessert werden kann; das Blut versorgt das Herz mit Sauerstoff und Nährstoffen. Die im Experiment gewonnenen Ergebnisse möchte sie auf Patient*innen des Westdeutschen Herz- und Gefäßzentrums im UK Essen übertragen. Die Ergebnisse sollen die Prävention und Therapie von Infarkten optimieren.

Prof. Dr. Petra Kleinbongard (Fotonachweis: UDE/Frank Preuß)
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Weg für neue Krebstherapien geebnet: Forschende finden Grund für gehemmte DNA-Reparatur in Tumorzellen https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1017 1017 Wed, 22 Jul 2020 13:00:00 +0200 Der an der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen promovierte Krebsforscher Dr. Sebastian Oeck hat während seines Aufenthaltes an der US-amerikanischen Yale University nachweisen können, wie und warum bestimmte Stoffwechselprodukte das Wachstum von Tumoren begünstigen. Die Erkenntnisse des internationalen Forschungsteams helfen, neue Therapiestrategien zu entwickeln. Die Ergebnisse führten zu Publikationen in nature und nature metabolism.
Laut dem deutschen Krebsregister werden allein in Deutschland im Laufe dieses Jahres rund 500.000 Menschen an Krebs erkranken. Weltweit geht die International Agency for Research on Cancer von etwa 10 Millionen Todesfällen pro Jahr aus. Wirksame Behandlungsmethoden und Medikamente zu entwickeln, hat unter Forschenden daher hohe Priorität. Einen weiteren Schritt dorthin bedeuten die Schlussfolgerungen der US-amerikanischen Arbeitsgruppe um Prof. Dr. Peter M. Glazer von der Yale School of Medicine sowie die Befunde des Teams von Prof. Dr. Gerald Shadel vom kalifornischen Salk Institute for Biological Studies. Als Mitglied von Glazers Arbeitsgruppe untersuchte Oeck in Kooperation mit Shadel Gen-Mutationen in bösartigen Tumoren, wie dem Glioblastom. Sie entdeckten große Ansammlungen von Stoffwechselprodukten in bestimmten Krebsarten. Ihr Fazit: Die sogenannten Onkometaboliten erschweren die DNA-Reparatur, die für das Überleben einer geschädigten Zelle eine entscheidende Rolle spielt.

„Unsere Ergebnisse könnten zu neuen Therapiestrategien bei der Krebsbekämpfung führen“, sagt Dr. Oeck. Nach zweieinhalb Jahren Forschung in den USA arbeitet er jetzt als Postdoc in der Arbeitsgruppe „Molekulare Onkologie“ von Prof. Dr. Alexander Schramm an der Inneren Klinik des Universitätsklinikums Essen. Er promovierte 2016 am Institut für Zellbiologie (Tumorforschung) und wurde von Prof. Dr. Verena Jendrossek sowie Prof. Dr. George Iliakis betreut.

„Ziel meiner neuen Projekte in Essen ist, grundlegende Mechanismen zu identifizieren, die darüber entscheiden, ob das Immunsystem einen Tumor attackieren kann oder ob dieser resistent gegen Angriffe von Immunzellen wird“, erläutert Oeck. Unterstützt wird er in seiner Forschung von der Daimler und Benz Stiftung mit 40.000 Euro. Mithilfe der Drittmittel soll vor allem die Forschung an Resistenz-Mechanismen von Lungenkrebs gegen zielgerichtete Therapien vorangetrieben werden, zum Beispiel gegen die Therapie mit Immuncheckpoint-Inhibitoren.

Zu den Publikationen
In nature: http://www.nature.com/articles/s41586-020-2363-0
In nature metabolism: http://www.nature.com/articles/s42255-019-0150-8 ]]>
Herzinsuffizienz schwächen – Neu an der Medizinischen Fakultät: Professor Dr. Peter Lüdike https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1016 1016 Wed, 22 Jul 2020 11:00:00 +0200 Rund 1,8 Millionen Menschen leiden in Deutschland an Herzschwäche. Wie sie entsteht und wie die Therapie optimiert werden kann, untersucht u.a. Dr. Peter Lüdike am Universitätsklinikum Essen (UK Essen). Er ist neuer Professor für Herzinsuffizienz an der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen (UDE).
„Aktuell sind Herzinsuffizienz und ihre Folgen in Europa die größte medizinische Herausforderung. Das wird auch in Zukunft so sein“, sagt Prof. Dr. Peter Lüdike. Damit die Krankheit möglichst nicht entsteht, erforscht er derzeit in der Klinik für Kardiologie und Angiologie am UK Essen in einem DFG-Projekt, wie sich entzündliche Regenerationsprozesse des Herzmuskels gezielt beeinflussen lassen.

Zudem möchte der Bereichsleiter der Herzinsuffizienz und Intensivmedizin, dass die Universitätsmedizin Essen auf dem Gebiet der Herzschwäche ein internationales Referenzzentrum wird. „Wir werden die Diagnose und Behandlungen unserer Patienten optimal ausbauen, verbessern und konsequent wissenschaftlich begleiten“, so der 39-Jährige.

Peter Lüdike studierte Medizin von 2001 bis 2008 an den Universitäten Frankfurt/Main, Zürich (Schweiz) und am Kasturba Medical College der indischen Manipal Universität. 2008 wurde er über die Bedeutung von Sauerstoffradikalen bei der Entstehung des Schlaganfalls promoviert. Danach war er Arzt am Uniklinikum Aachen (2008/09), wechselte ans Universitätsklinikum Düsseldorf und arbeitete dort bis 2015. Am UK Essen leitet er seit 2015 den Bereich Herzinsuffizienz und Intensivmedizin sowie seit 2017 das Programm zur minimalinvasiven Kathetertherapie von Mitral- und Trikuspidalklappenfehlern.

Prof. Dr. Peter Lüdike (Fotonachweis: UDE/Frank Preuß)
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Stiftung Universitätsmedizin unterstützt Förderprogramme mit rund 470.000 Euro https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1015 1015 Fri, 17 Jul 2020 09:54:37 +0200 Junge Menschen sind wissbegierig, kreativ und haben oft überraschende Ideen – ein Umfeld, in dem sie die Möglichkeit haben, Wissen und Kompetenzen zu erwerben und auszubauen, bietet daher gute Voraussetzungen für die berufliche Laufbahn. Der jährlich am 15. Juli stattfindende „Welttag für den Kompetenzerwerb junger Menschen“, ausgerufen von der UNESCO, ist ein willkommener Anlass, den wissenschaftlichen Nachwuchs in den Mittelpunkt zu rücken. Denn an der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen wird die Förderung junger Wissenschaftler*innen großgeschrieben. Die Stiftung Universitätsmedizin unterstützt dies mit rund 470.000 Euro.
Im Rahmen ihrer Arbeit engagiert sich die Stiftung für optimale Lehr- und Forschungsbedingungen an der Universitätsmedizin Essen angegliederten Medizinischen Fakultät. Zu den Förderprogrammen, die von der Stiftung unterstützt werden, gehören:

Promotionskolleg ELAN
Das bislang durch die Else-Kröner-Fresenius-Stiftung geförderte Promotionskolleg „Essener Ausbildungsprogramm ‚Labor und Wissenschaft‘ für den ärztlichen Nachwuchs“ (ELAN). Hier können exzellente Medizinstudierende eine anspruchsvolle und experimentelle Dissertation anfertigen. Sie erhalten die Möglichkeit zu internationalen Forschungsaufenthalten oder Reisen zu Kongressen, auf denen sie eigene wissenschaftliche Vorträge halten. Die Stiftung fördert das Promotionskolleg für 3 Jahre mit einer Summe von bis zu 225.000 Euro. Jährlich können somit 6 zusätzliche Kollegiat*innen unterstützt werden.

Deutschlandstipendium
Darüber hinaus stellt die Stiftung für das Stipendienprogramm von Bund und Ländern an der Universität Duisburg-Essen Mittel bereit, wodurch Studierenden 90.000 Euro zur Verfügung stehen. Im Rahmen dieses Stipendiums erhalten die Geförderten 300 Euro im Monat als finanzielle Unterstützung.

Willkommen zurück
Für das Programm „Willkommen zurück“ der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen stellt die Stiftung in der 1. und 2. Ausschreibungsrunde Gelder in Höhe von je 40.000 Euro für eine Ärztin oder Wissenschaftlerin bereit, die nach ihrer Rückkehr aus der Elternzeit ein eigenes Forschungsprojekt verfolgen möchte.

Junior Clinician Scientist-Stipendium
Im Rahmen des von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) geförderten Programms „University Medicine Essen Academy“ (UMEA) fördert die Medizinische Fakultät der Universität Duisburg-Essen „Clinician Scientists“ – Ärztinnen und Ärzte, die parallel zu ihrer klinischen Tätigkeit eigene Forschungsprojekte betreiben. Die Stiftung übernimmt die Förderung eines*r zusätzlichen „Junior Clinician Scientist“-Stipendiat*in. Dabei handelt es sich um eine junge Assistenzärztin oder einen jungen Assistenzarzt in der ersten Phase der Facharztweiterbildung. Dank des Stipendiums kann die klinische Tätigkeit für 3 Monate ausgesetzt oder für 6 Monate reduziert werden, um Raum und Zeit für ein Forschungsprojekt zu erhalten. Die Höhe des Stipendiums beträgt 24.000 Euro.

Clinician Scientist-Förderung
Zudem fördert die Stiftung aktuell weitere 5 Projekte von „Clinician Scientists“ aus dem UMEA-Programm mit jeweils 10.000 Euro. Hiermit möchte die Stiftung die geplante Forschung und wissenschaftliche Eigenständigkeit der jungen Ärztinnen und Ärzte unterstützen.

Anlässlich des Welttages zum Kompetenzerwerb junger Menschen betont Prof. Dr. Jan Buer, Dekan der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen, die Wichtigkeit der Unterstützung durch die Stiftung: „Wir arbeiten fortwährend an neuen Ideen für die Nachwuchsförderung. Die Unterstützung der Stiftung Universitätsmedizin ermöglicht zusätzliche Angebote für unseren engagierten ärztlichen und wissenschaftlichen Nachwuchs. Dafür sind wir sehr dankbar.“

Die Förderprogramme, die von der Stiftung Universitätsmedizin unterstützt werden, laufen im Prodekanat für Wissenschaftlichen Nachwuchs und Diversität zusammen. Seit dem 1. Februar 2020 wird das Prodekanat von Prof. Dr. Anke Hinney geleitet: „Schon vor meiner Berufung in das Amt der Prodekanin habe ich häufig junge Wissenschaftler bei ihren ersten eigenen Projekten betreut und kenne daher die Herausforderungen, vor denen man am Anfang seiner Karriere steht. Wir bedanken uns bei der Stiftung Universitätsmedizin für die Unterstützung bei der Schaffung eines optimalen Umfelds für den Nachwuchs.“

„An der Universitätsmedizin Essen schlummert viel Potenzial in hellen Köpfen – das sieht man etwa daran, dass für ursprünglich 4 ‚Junior Clinician Scientist‘-Stipendien, die jeweils in einer Runde ausgeschrieben werden, sehr viele herausragende Projekte eingereicht wurden. Wir freuen uns daher, dieses Programm mit einem zusätzlichen Stipendium zu unterstützen und zahlreiche weitere Förderungen für junge Talente vergeben zu können“, freut sich Prof. Dr. Karl-Heinz Jöckel, Vorstandsvorsitzender der Stiftung Universitätsmedizin. ]]>
Neue Ausschreibungsrunde startet: UMEA Clinician Scientist Academy https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1014 1014 Thu, 09 Jul 2020 11:39:46 +0200 Forschungsinteressierte Ärztinnen und Ärzte können sich ab sofort wieder für eine Teilnahme an der durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft und die Medizinische Fakultät geförderten UMEA Clinician Scientist Academy bewerben.


Das 3-jährige UMEA Clinician Scientist Programm richtet sich an Ärztinnen und Ärzte, die die Habilitation und eine akademische Karriere in der Universitätsmedizin anstreben und umfasst Freistellungszeiten für Forschung von im Durchschnitt 50 % sowie ein begleitendes Mentoring- und Qualifizierungsprogramm. Die Bewerbungsfrist endet am 15. September 2020.

Das UMEA Junior Clinician Scientist Stipendium bietet Assistenzärztinnen und -ärzten in der ersten Phase der Facharztweiterbildung die Möglichkeit einer 3-monatigen Freistellung. Ziel ist es, während dieser Zeit eine Publikation in Erst- oder Letztautorenschaft auf den Weg zu bringen. Die Bewerbungsfrist endet am 1. September 2020.

Weitere Informationen zu den Programmen und zum Bewerbungsverfahren: http://www.uni-due.de/med/umea ]]>
Corona-Pandemie: Fristverlängerung für bereits angemeldete Promotionsarbeiten https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1013 1013 Thu, 09 Jul 2020 10:31:50 +0200 ]]> Neues Graduiertenkolleg bewilligt - Personalisierte Medizin https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1012 1012 Tue, 07 Jul 2020 08:24:30 +0200 Erneut überzeugt die Medizinische Fakultät der Universität Duisburg-Essen (UDE) die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG): Sie fördert die Einrichtung eines Graduiertenkollegs für herausragende Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler mit rund fünf Mio. Euro. Geforscht wird an einem der großen Zukunftsthemen in der Medizin: ihre wissens- und datenbasierte Personalisierung – wovon Patientinnen und Patienten direkt profitieren. Starker Partner ist die Fachhochschule Dortmund - ein Novum im Zusammenhang mit einer Förderung durch die DFG.
Wissenschaft basiert auf der Analyse von Daten. Ihre Digitalisierung eröffnet der Forschung ganz neue Möglichkeiten. Die universitäre Medizin verfügt über einen immer größer werdenden Datenschatz, aus dem die Wissenschaft immer neue Erkenntnisse ziehen und so zunehmend individuellere Therapieansätze finden kann. Damit das strukturiert klappt, bedarf es neuer Methoden zur Daten- und Wissensintegration. Hier setzt das neue Graduiertenkolleg an.

Ziel von GRK-Sprecherin Prof. Dr. Britta Böckmann und Ko-Sprecher PD Dr. Felix Nensa ist es, medizinisches Wissen und die größer werdenden Datenmengen so zu verzahnen, dass immer individualisierte Therapieansätze und informiertere Entscheidungen möglich werden. Darum setzen die Forscher nicht alleine auf Künstliche Intelligenz (KI), sondern integrieren bewusst auch Nutzererfahrung und –verhalten. Denn mittels KI lassen sich zwar völlig unbekannte, hochkomplexe Zusammenhänge, Muster und Kausalitäten erkennen. Voraussetzung ist aber, dass Daten mit medizinischem Wissen von Expertinnen und Experten verknüpft werden. Prof. Dr. Britta Böckmann: „Hier kooperieren wir mit der Fakultät für Informations- und Kognitionswissenschaften der UDE, die absolute Experten auf dem Gebiet der Nutzerinteraktion sind.“

Der Nachwuchs forscht breit und interdisziplinär am Beispiel Melanom, also dem schwarzen Hautkrebs.: Die teilnehmenden Doktorandinnen und Doktoranden können während des dreijährigen Curriculums in der Informatik, in der Psychologie sowie in der Medizininformatik promovieren. Hier besteht ein enger Schulterschluss mit der Fachhochschule Dortmund - ein nächster wichtiger Schritt zum Ausbau dieser schon seit 2012 existierenden Kooperation.

Ringvorlesungen, ein jährlicher Kongress sowie ein Retreat für Austausch und Networking runden das Programm ab. ]]>
Anmeldung startet am Freitag: Tag der Forschung am 27. November https://www.uk-essen.de/forschungstag/ 1011 Thu, 02 Jul 2020 09:55:47 +0200 ]]> Im Amt bestätigt: Dr. Alexander Hanspach, Geschäftsführer des Dekanats https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1010 1010 Wed, 01 Jul 2020 15:05:08 +0200 „Ich bedanke mich für den großen Vertrauensbeweis und freue mich darauf, unsere Fakultät auch in den kommenden fünf Jahren bei der erfolgreichen strategischen Weiterentwicklung begleiten zu dürfen“, erklärt Hanspach.

Das Dekanat leitet die Medizinische Fakultät. Ihm obliegen alle Angelegenheiten der Medizinischen Fakultät, für die im Hochschulgesetz (HG) oder der nach § 31a HG erlassenen Rechtsverordnung nicht ausdrücklich eine andere Zuständigkeit festgelegt ist.
Dem Dekanat gehören sechs stimmberechtigte und mit dem Ärztlichen und dem Kaufmännischen Direktor des Universitätsklinikums Essen zwei beratende Mitglieder an. ]]>
Wissenschaftlicher Nachwuchs im Ruhrgebiet erforscht Immunsystem – Fokus auf SARS-CoV-2 https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1009 1009 Wed, 01 Jul 2020 10:09:11 +0200 Eine Gruppe herausragender Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler forscht im Ruhrgebiet am menschlichen Immunsystem – unter anderem im Zusammenhang mit dem neuen Corona-Virus SARS-CoV-2. Die jungen Forscher sind Teilnehmer des Promotionskollegs RIMUR. Dieses wurde 2019 durch die Medizinischen Fakultäten der Ruhr-Universität Bochum (RUB) und der Universität Duisburg-Essen (UDE) ins Leben gerufen, um die Ausbildung von wissenschaftlich aktivem Ärztenachwuchs gezielt zu fördern.
Das Promotionskolleg „RIMUR: Regulatorische Immunmechanismen“ soll die Rahmenbedingen für herausragende medizinische Nachwuchswissenschaftlerinnen- und -wissenschaftler verbessern. Das Besondere ist die intensive Betreuung durch erfahrene Wissenschaftler beider Universitäten. Jedem der sechs Promovenden stehen in seinem Forschungsprojekt je ein Grundlagenforscher und ein klinischer Mentor zur Seite. Um ausreichend Zeit für die wissenschaftliche Arbeit zu haben, sind die Teilnehmer zudem von ihrem ärztlichen Dienst freigestellt.

Und dies kommt jetzt unmittelbar auch der Forschung an SARS-CoV-2 zu Gute. Gleich zwei der Doktoranden, Krystallenia Paniskaki und Adrian-Atilla-Nicolas Doevelaar, befassen sich mit Entstehung und Verlauf von Covid-19. Mit Erfolg. Erste Ergebnisse befinden sich bereits im Peer Review Prozess renommierter Fachjournale und sollen demnächst veröffentlicht werden. Wissenschaftlich begleitet wird ihre Arbeit unter anderem von Prof. Dr. Ulf Dittmer, Direktor des Instituts für Virologie der Medizinischen Fakultät der UDE, Prof. Dr. Oliver Witzke, Direktor der Klinik für Infektiologie am Universitätsklinikum Essen und Prof. Dr. Nina Babel, Sprecherin von RIMUR und Leiterin des Zentrums für Translationale Medizin mit Schwerpunkt Immunologie und Transplantation am Marienhospital Herne

Bei allen Forschungsvorhaben geht es stets um regulatorische Immunmechanismen. Diese Ausrichtung liegt auf der Hand: In der Immunologie/Infektiologie haben beide Universitäten eine starke und langjährige Expertise, nicht zuletzt auch über das Westdeutsche Zentrum für Infektiologie am Universitätsklinikum Essen. Infektionserkrankungen, Autoimmunkrankheiten, Transplantationsmedizin und Tumorimmunologie gehören zu den Schwerpunkten beider Universitätskliniken; ihr internationales Renommee ist beachtlich. Die vier weiteren Doktoranden, Marian Stöcker, Abhinav Singla, Katrin Maria Andrea Willemsen und Vaia Pappa, forschen unter anderem an allergischem Asthma und dem Darmmikrobiom kritisch kranker Patienten.
Das Programm ermöglicht forschungsbegeisterten jungen Ärztinnen und Ärzten eine qualitativ hochwertige, experimentelle Promotion auch nachdem sie schon angefangen haben als Assistenzarzt zu arbeiten. Wer aufgenommen wird, legt den Grundstein für eine wissenschaftliche Karriere als Ärztin bzw. als Arzt. Bundesweit ist dies etwas Besonderes: Bisher gibt es hierzulande keine Programme, die auch nicht-promovierte Ärzte auf die besondere Rolle als klinischer Arzt und Wissenschaftler vorbereiten.

Das Promotionskolleg ist in das vorhandene Netz der Graduiertenschulen an der UDE und der RUB eingebunden: der Graduate School of Biomedical Science (BIOME), der RUB Research School und der International Graduate School Neuroscience (IGNS).

Das Mercur Research Center Ruhr (MERCUR) fördert RIMUR über drei Jahre mit rund einer halben Million Euro.

Über das Mercator Research Center Ruhr:

Das 2010 gegründete Mercator Research Center Ruhr (MERCUR) fördert die Kooperation zwischen der Ruhr-Universität Bochum, der Technischen Universität Dortmund und der Universität Duisburg-Essen, die seit 2007 in der Universitätsallianz Ruhr (UA Ruhr) verbunden sind. Mit seinen Programmlinien unterstützt MERCUR Wissenschaftler/innen, Institute, Fakultäten und die Verwaltungen der drei Hochschulen dabei, sich universitätsübergreifend insbesondere in der Forschung, aber auch in der Lehre und im Hochschulmanagement zu vernetzen.

Über die Universitätsallianz Ruhr:

Seit 2007 arbeiten die drei Ruhrgebietsuniversitäten unter dem Dach der UA Ruhr strategisch eng zusammen. Durch Bündelung der Kräfte werden die Leistungen der Partneruniversitäten systematisch ausgebaut. Unter dem Motto „gemeinsam besser“ gibt es inzwischen über 100 Kooperationen in Forschung, Lehre und Verwaltung. Mit mehr als 120.000 Studierenden und nahezu 1.300 Professor/innen gehört die UA Ruhr zu den größten und leistungsstärksten Wissenschaftsstandorten Deutschlands.
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PATHwayS: Drei Nachwuchswissenschaftler in Graduiertenkolleg aufgenommen https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1008 1008 Tue, 30 Jun 2020 09:51:55 +0200 Die Nachwuchs-Wissenschaftler Pia Nath, Antonia Krüger und Henry Orlowski wurden jetzt in das Essener Graduiertenkolleg PATHwayS aufgenommen. Sie werden über zwei Jahre mit einem Promotionsstipendium gefördert, das von der Graute Oppermann Stiftung finanziert wird. So erhalten sie ausreichend Freiraum, um psychosomatische, neurologische und gastroenterologische Fragestellungen interdisziplinär zu adressieren. Die Stipendiaten sind in ein junges und dynamisches Wissenschaftlerteam eingebunden.
Zentrales Anliegen des Programms ist die Förderung des wissenschaftlichen ärztlichen Nachwuchses auf dem Gebiet der interdisziplinären klinischen Medizin. Promovierende werden aus dem Regelstudium freigestellt, um ihnen eine Fokussierung auf fächerübergreifende medizinische Forschung zu ermöglichen.

Das PATHwayS-Leitungsteam Dr. Eva Skoda, Bereichsleitung klinische und experimentelle Forschung, Klinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie, PD Dr. Henrike Lenzen, Oberärztin und Leiterin Endoskopie der Klinik für Gastroenterologie und Hepatologie, und PD Dr. Dr. Mark Stettner, Oberarzt der Klinik für Neurologie, hatten die herausragenden Jung-Forscher unter zahlreichen Bewerberinnen und Bewerbern ausgewählt.

http://www.uni-due.de/med/graute-oppermann-graduiertenkolleg.php
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Schauspieler simulieren psychisch Erkrankte https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1007 1007 Mon, 29 Jun 2020 14:00:00 +0200 Um Studierende praxisorientierter prüfen zu können, legt die LVR-Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen (UDE) ein neues Lehr- und Prüfungsformat auf. Durch den Einsatz von geschulten Simulationspatienten sollen Prüflinge unter realen Bedingungen beweisen, dass sie Gespräche mit psychisch Erkrankten führen können. Geplant ist, das Format zum Ende des Wintersemesters 2020/21 im Studium der Humanmedizin zu pilotieren und später zu verankern. Es wird im Rahmen des UDE-Förderprogramms „Lehr-Lern-Innovationen“ mit 10.000 Euro gefördert.
„Das Format wird die Qualität von Lehre und Studium in unserem Fach verbessern“, sagt Prof. Dr. Katja Kölkebeck. Die LVR-Oberärztin leitet das neue Projekt im Fach „Psychiatrie und Psychotherapie“, mit dem praktische Kompetenzen von Studierenden der Medizin bewertet werden. Bisher wird Wissen mit Fragenkatalogen getestet. „Dadurch werden vor allem theoretische Wissensstände geprüft“, betont Katja Kölkebeck. Ob Studierende Arztgespräche professionell führen, kann jedoch valider geprüft werden, wenn sie mit Menschen interagieren, die psychische Symptome, Eigenheiten und Emotionen simulieren.

Unklar ist derzeit noch, ob das neue Lehr- und Prüfungsformat via Präsensveranstaltungen umgesetzt werden kann. Mögliche Pandemie-Auflagen könnten dazu führen, dass ausschließlich online geprüft werden darf, zum Beispiel mit simulierten Tele-Sprechstunden.

Prof. Kölkebeck konzipiert Ablauf sowie Prüfungsinhalte und entwickelt Messinstrumente weiter, anhand derer Gesprächsführung und empathische Handlungskompetenz bewertet werden. Die Rekrutierung der Schauspielenden erfolgt mit dem Simulationspatienten-Programm (SPP). Eingesetzt werden Amateure wie Profis, auch von der Folkwang Universität der Künste.

„Durch das Format können wir ein weiteres wichtiges Prüfungsszenario aufstellen und einen neuen kommunikativen Schwerpunkt bedienen“, sagt SPP-Leiterin Angelika Hiroko Fritz. Sie hofft, dass in Zukunft noch mehr Fachabteilungen in ihren Lehrplänen praktische Übungen mit Simulationspatienten und OSCE-Prüfungen verankern. OSCE steht für Objective Structured Clinical Evaluation – eine Prüfungsform, bei der nicht nur theoretisches Wissen abgefragt, sondern auch ärztliche Routinen und der Umgang mit Erkrankten bewertet werden.

Über das Simulationspatienten-Programm

Durch das SPP der Medizinischen Fakultät der UDE lernen Studierende im geschützten Raum mit geschulten Schauspielern, wie man mit Patienten kommuniziert. Krankheitsgeschichten erfragen, Empathie zeigen und aufklären: Das SPP hilft werdenden Medizinern, sich besser auf Prüfung und Praxis vorzubereiten. Sie bekommen konstruktives Feedback, dürfen Fehler machen und Szenarien mehrfach durchlaufen. Das SPP gibt es seit 2004 und wird geleitet von Angelika Hiroko Fritz. ]]>
Willkommen zurück-Starthilfe-Programm: je 40.000€ für Ärztinnen und Wissenschaftlerinnen https://www.uni-due.de/med/gleichstellung/willkommen 1006 Fri, 26 Jun 2020 09:07:53 +0200 ]]> Über Schwächen und Infarkte - Neu an der Medizinischen Fakultät: Professor Matthias Totzeck https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1005 1005 Wed, 24 Jun 2020 07:05:31 +0200 In Deutschland gehört der Infarkt weiter zu den häufigsten Todesursachen. Dr. Matthias Totzeck, neuer Herzinfarkt-Professor an der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen (UDE), erforscht am Universitätsklinikum Essen (UK Essen) u.a. neue diagnostische und therapeutische Verfahren des akuten Herzinfarkts (Myokardinfarkt). Zugleicht leitet er den Bereich der Allgemeinen und Akutkardiologie.
Prof. Dr. Matthias Totzeck (Fotonachweis: UDE/Frank Preuß)


Damit sich Herzschäden eindeutiger charakterisieren lassen, nutzt der 39-Jährige am UK Essen u.a. neue Verfahren wie die 3D-Analyse von Gewebeproben. „Mit den von uns entwickelten Methoden war es bereits möglich, neuartige Signalwege zu identifizieren, durch die viele Prozesse am Herzen während und nach einem akuten Infarkt positiv beeinflussbar sind. Das ist völlig neuartig“, freut sich Totzeck.

„Die Ursache für akute Herzmuskel-Schwächen ist nicht immer ein Infarkt. Chemo, Bestrahlung oder andere Tumorbehandlungen sind dazu ebenfalls in der Lage“, sagt der Professor. Neben Schäden am Herz-Kreislaufsystem erfasst er in der Essener Onko-Kardiologie u.a. die Nebenwirkungen von Krebstherapien und versucht, sie zu beheben.

Matthias Totzeck studierte von 2001 bis 2007 Medizin an der Universität Düsseldorf. In seiner sehr guten Promotion (2008) diskutierte er die Bedeutung von Stickstoffmonoxid (NO) für die Pumpfunktion des menschlichen Herzens. 2008/09 war er Kardiologe an der Universitätsklinik Aachen, ging dann bis 2015 ans Uniklinikum Düsseldorf und wechselte schließlich ans UK Essen. Seitdem leitet er an der Klinik für Kardiologie und Angiologie den Bereich Allgemeine und Akutkardiologie.
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Quantensprung in der Nierenforschung: Fehlerhafte Filterfunktion erstmals erklärt https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1001 1001 Wed, 17 Jun 2020 12:30:00 +0200 Unter Mitwirkung von Wissenschaftlern der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen gelingt es einem internationalen Team von Forschenden des Exzellenzclusters CECAD in Köln sowie von Instituten aus Boston, Stockholm und Regensburg, einen neuen Auslöser für Nierenerkrankungen zu finden. Ihre Erkenntnisse helfen, zielgerichtete Therapien schneller zu entwickeln. Über den Durchbruch berichtet jüngst das renommierte Fachmagazin nature metabolism.
Nieren filtern Blut, produzieren lebenswichtige Hormone und helfen dem Körper, giftige Substanzen auszuscheiden. Verlieren die Organe ihre Siebfunktion, kann es schnell sehr ernst werden. Ein bewährtes Indiz für eine Schädigung: Eiweiße im Urin von Betroffenen, abgegeben von Nieren, deren Filterapparat fehlerhaft läuft. Nach der Ursache dieses Eiweißverlusts forscht man weltweit seit mehr als 100 Jahren.

Eine internationale Forschergruppe um Prof. Thomas Benzing von der Universität Köln hat jetzt zum ersten Mal erklären können, wie genetische Mutationen die Filtrationsbarriere einer Niere schädigen und den unerwünschten Verlust von Eiweißen auslöst. Die äußeren Zellschichten des Organs verlieren ihre Kompressionskräfte und schaffen es dadurch nicht mehr, dem Filterdruck entgegenzuwirken. Dies führt zu einer Dekompression der Basalmembran und einer Verringerung ihrer Dichte. Die Kettenreaktion sorgt dafür, dass größere Moleküle, insbesondere Eiweiße, die Barriere passieren können als in einem gesunden Organ vorgesehen.

„Dies bedeutet einen Quantensprung im Verständnis von Nierenerkrankungen, der uns näher an zielgerichtete Therapien bringen wird“, sagt Prof. Peter F. Hoyer, Direktor der Klinik für Kinderheilkunde 2 am Universitätsklinikum Essen. Das Team aus namhaften Forschenden kombinierte molekularbiologische Experimente mit hochtechnologischen Methoden und moderner Computerwissenschaft. „Unser Beitrag zeigt, dass die Erkenntnisse auch auf Kinder mit Nierenschäden übertragen werden können.“

Zur Publikation: http://www.nature.com/articles/s42255-020-0204-y ]]>
Essen ist Teil des BMBF-geförderten Forschungsnetzwerks Covid-19 https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1000 1000 Tue, 16 Jun 2020 10:56:17 +0200 Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) hat im März den Aufbau eines Forschungsnetzwerks bekannt gegeben, welches die Forschungsaktivitäten der deutschen Universitätsmedizin zur Bewältigung der aktuellen Pandemie-Krise bündeln und stärken soll. Hier hat sich eine außerordentliche wissenschaftliche Dynamik entfaltet: Aus dem Netzwerk Universitätsmedizin sind mehr als 280 Projektideen bei der Nationalen Task Force des Forschungsnetzwerks Covid-19 eingereicht worden. Nun ist die Entscheidung gefallen, welche der Forschungsansätze im Netzwerk weiter verfolgt werden. Zwei davon an der Medizinischen Fakultät der UDE am Universitätsklinikum Essen.
Entscheidend für sämtliche weitere Schritte sind fundierte Erkenntnisse über den Pandemie-Verlauf. Ein Themenbereich, der entsprechend höchste Priorität besitzt, ist der der „Surveillance (Überwachung) und Testung“. Essen ist Teil der hierzu eigens gegründeten Koordinierungsgruppe, die vom UK Köln koordiniert wird und sämtliche Einzelprojekte umfasst. Ziel: Entwicklung eines eigenen Tests IGRA (Interferon Gamma Release Assay), ein Projektvorschlag aus Essen, der jetzt im Schulterschluss mit dem UK Düsseldorf weiter verfolgt wird. Ansprechpartner für Essen ist Prof. Dr. Ulf Dittmer, Direktor des Instituts für Virologie der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen.

Vier der eingereichten Projektideen wurden jetzt zur direkten Ausarbeitung eines Antrags aufgefordert, darunter eines unter Beteiligung von Essener Wissenschaftlern. Hier geht es um die Bestimmung und Nutzung von SARS-CoV-2 Immunität – COVIM, koordiniert vom UK Köln. Ansprechpartner für Essen sind Prof. Dr. Ulf Dittmer sowie Prof. Dr. Oliver Witzke, Direktor der Klinik für Infektiologie am Universitätsklinikum Essen. ]]>
Positionspapier zu Risiken von Tumortherapien auf das Herz-Kreislauf-System https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=999 999 Mon, 15 Jun 2020 12:30:00 +0200 In einem Positionspapier dreier Fachgesellschaften zeigen Wissenschaftler des Westdeutschen Herz- und Gefäßzentrums (WHGZ) am Universitätsklinikum Essen gemeinsam mit weiteren Forschern Risiken für das Herz-Kreislauf-System auf, die es bei der Bekämpfung von bösartigen Tumoren (Malignomen) gibt. Es werden Nebenwirkungen neuartiger Therapeutika erläutert und neue Empfehlungen ausgesprochen. Die Führung übernahm eine Forschungsgruppe der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen um Prof. Dr. Tienush Rassaf und Prof. Dr. Matthias Totzeck. Das Konsensuspapier ist zeitgleich in „Clinical Research in Cardiology“ und „Der Kardiologe“ publiziert worden.
Die Überlebenswahrscheinlichkeit von Patienten mit Malignomen ist dank verbesserter Konzepte signifikant gestiegen. Gleichzeitig müssen Erkrankte durch Tumortherapien aber verstärkt mit Akut- und Langzeitnebenwirkungen kämpfen, die ihre Lebensqualität einschränken und auch zum Tod führen können. Da jährlich bis zu 30 neue Therapeutika mit teils nur unvollständigen Nebenwirkungsprofilen zugelassen werden, besteht Handlungsbedarf.

Die durch Tumortherapien ausgelösten Nebenerkrankungen betreffen häufig das Herz-Kreislauf-System, zählen zu den folgenreichsten und stehen im Fokus der Onkologischen Kardiologie. Es geht darum, die kardiovaskulären Nebenwirkungen einer Therapie möglichst früh zu erkennen, Risiken abzuschätzen und Behandlungsmethoden zu entwickeln.

„Es handelt sich bei unserem Positionspapier um das erste dieser Art innerhalb der Onkologischen Kardiologie“, sagt Prof. Rassaf, Direktor der Klinik für Kardiologie und Angiologie am WHGZ. Die veröffentlichten Forschungsergebnisse führte er mit Kolleginnen und Kollegen der Klinik für Kinderheilkunde III zusammen. An der Publikation arbeiteten Mitglieder der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie – Herz- und Kreislaufforschung, der Deutschen Gesellschaft für Pädiatrische Kardiologie und Angeborene Herzfehler sowie der Deutschen Gesellschaft für Hämatologie und Medizinische Onkologie.

Zu den Veröffentlichungen
Der Kardiologe: http://www.doi.org/10.1007/s12181-020-00395-z
Clinical Research in Cardiology: http://www.doi.org/10.1007/s00392-020-01636-7 ]]>
Erhebung zu Herausforderungen der Distanz-Lehre https://uk-essen.cloud.opencampus.net/de/node/213339 998 Mon, 15 Jun 2020 07:02:44 +0200 ]]> Schneller, günstiger und genauer: Neuer Test ermöglicht Untersuchung antiviraler Wirkstoffe und neutralisierender Antikörper gegen SARS-CoV-2 https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=997 997 Fri, 12 Jun 2020 12:30:00 +0200 Neutralisationstests für das neuartige Corona-Virus sind aufwändig und können nur in speziellen Laboratorien durchgeführt werden. Wissenschaftler*innen der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen (UDE) haben jetzt ein neues Verfahren entwickelt, welches schneller und günstiger ist und eine breite Anwendung finden kann. Ein Pre-Print der Studie wurde jetzt veröffentlicht, um der wissenschaftlichen Community einen raschen Zugang zu der Methode zu ermöglichen.
Da ein Teil der Infizierten keine oder nur milde Symptome zeigt, gibt es nur Schätzungen darüber, wie viele Menschen sich in Deutschland mit dem neuartigen Corona-Virus SARS-CoV-2 infiziert haben. Man kann noch nicht sicher sagen, ob eine überstandene Infektion anschließend vollständige Immunität erzeugt und wie lange diese ggf. anhält. Von einem gewissen Schutz wird aber ausgegangen. In diesem Zusammenhang gelten neutralisierende Antikörper als besonders wichtig und sind in Tierversuchen mit Schutz korreliert.

Umso wichtiger ist, zu testen, wer bereits infiziert war und solche neutralisierenden Antikörper gebildet hat. Hier kommen die sogenannten Neutralisationstests ins Spiel. Sie dienen der Suche nach Antikörpern, die als Reaktion auf eine Infektion mit einem bestimmten Erreger gebildet werden und alleine hinreichend sind, um die Infektion zu verhindern.

Bislang musste in Bezug auf SARS-CoV-2 jeder dieser Tests einzeln am Mikroskop von medizinischem Fachpersonal ausgezählt werden. Solche Plaque-Reduktions-Neutralisationstests (PRNTs) sind entsprechend arbeitsaufwendig, zeitintensiv, teuer und nur in speziellen Laboren verfügbar.

Wissenschaftler*innen der Medizinischen Fakultät der UDE haben jetzt ein neues Verfahren entwickelt, über das sich SARS-CoV-2-neutralisierende Antikörper schneller, günstiger und automatisch quantifizieren lassen. Der von ihnen entwickelte Neutralisationstest verfolgt einen sogenannten in-cell-ELISA (icELISA)-Ansatz. Über die Optimierung verschiedener Parameter – wie virusspezifischen Antikörper, Zelllinien, Virusdosen und Infektionsdauer – ist es gelungen, SARS-CoV-2-infizierte Zellen als direkte Antigenquelle für ELISAs nutzbar zu machen. Eingesetzt werden dabei Reagenzien und Geräte, die in den meisten Abteilungen für Routinediagnostik vorhanden sind. Der neue Test ist zudem schnell: die Ergebnisse liegen nach weniger als 48 Stunden vor und die eigentliche Messung dauert nur Sekunden.

Die Daten der Essener Forscher*innen deuten darauf hin, dass die so zu erzielenden Ergebnisse mit denen der arbeitsaufwändigen klassischen Verfahren vergleichbar sind und sogar eine größere Trennschärfe aufweisen, sobald höhere Virusmengen eingesetzt werden. Vor diesem Hintergrund empfehlen sie den icELISA und den icNT für die Forschung und Diagnostik von COVID-19. Um den Test möglichst rasch und in der Breite bekannt zu machen, wurden die Daten und das Protokoll des Tests jetzt auf der Seite bioRxiv vorveröffentlicht.

Die Arbeit entstand im Essener Institut für Virologie, das von Prof. Dr. Ulf Dittmer geleitet wird. Neben der Virologin Dr. Khanh Le-Trilling hat aus der Arbeitsgruppe von Prof. Dr. Mirko Trilling mit Lara Schöler auch eine herausragende Essener Nachwuchswissenschaftlerin als gleichberechtigte Erstautorin der Publikation mitgewirkt. Lara Schöler ist medizinische Doktorandin und Medizinstudentin und hat an den Essener Exzellenzprogrammen ELAN und BIOME teilgenommen und arbeitet mittlerweile im Graduiertenkolleg 1949 mit.

Die wissenschaftliche Arbeit erfolgte mit Unterstützung der Stiftung Universitätsmedizin Essen, die finanzielle Mittel für die Forschung am neuen Corona-Virus bereitgestellt hat.

Zur Veröffentlichung: http://www.biorxiv.org/content/10.1101/2020.06.05.135806v1 ]]>
Female Postdoc Award - Förderung junger Schlaganfallforscherinnen https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=996 996 Wed, 10 Jun 2020 15:21:56 +0200 Schlaganfälle sind die Hauptursache langfristiger gesundheitlicher Beeinträchtigungen und die dritthäufigste Todesursache in Industrieländern. In Deutschland sind jährlich 250.000 Menschen betroffen. Bisher gibt es kaum Erkenntnisse darüber, welche Rolle Immunzellen bei Reparaturmechanismen und der langfristigen Genesung nach einem Schlaganfall spielen. Hier setzt die Arbeit der durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) geförderte Forschergruppe „ImmunoStroke: Von der Immunzelle zur Schlaganfallregeneration“ an.
Um herausragenden weiblichen wissenschaftlichen Nachwuchs besonders zu fördern, wurde jetzt der Female Postdoc Award ins Leben gerufen. Hier werden Wissenschaftlerinnen unterstützt, deren Arbeit sich mit alternativen und neuen Therapien für Schlaganfallpatientinnen und -patienten befasst. Dies ermöglicht ihnen, ihre Projekte unabhängig durchzuführen.

Die Bewerbungen waren so herausragend, dass statt vier insgesamt fünf Wissenschaftlerinnen gefördert werden. Die Gelder in Höhe von je 17.500 Euro bzw. je 8.750 Euro für die Projekte aus Hamburg fließen direkt in die wissenschaftliche Arbeit der Forscherinnen. Eine der Preisträgerinnen erhält darüber hinaus die Möglichkeit, einen Antrag als unabhängige Projektleiterin für die zweite Förderperiode der Forschergruppe zu stellen.

Eine Auszeichnung geht auch nach Essen: Ayan Mohamud Yusuf (Klinik für Neurologie, Universitätsklinikum Essen) untersucht in ihrem Projekt mittels hochauflösender dreidimensionaler Lichtblattmikroskopie den Einfluss bestimmter Immunzellen, der sog. T-Zellen und Mikroglia, auf das zerebrale Gefäßsystem nach einem Schlaganfall. Das Projekt wird unter der Leitung von Prof. Dr. Dirk Hermann (Klinik für Neurologie, Universitätsklinikum Essen), Prof. Dr. Matthias Gunzer (Institut für Experimentelle Immunologie und Bildgebung, Universitätsklinikum Essen) und Dr. Peter Ludewig (Klinik für Neurologie, Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf) durchgeführt.

Weiterhin ausgezeichnet wurden PhD Corinne Benakis, University Medical Center Munich, Dr. Karoline Degenhardt, UKE Hamburg, Dr. Carolina Pinto Espinoza, ebenfalls vom UKE Hamburg, sowie Dr. med. Antje Schmidt-Pogoda, Universitätsklinikum Münster. ]]>
Prof. Dr. Christian Reinhardt - Lebende Krebs-Medikamente https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=995 995 Tue, 09 Jun 2020 13:42:22 +0200 Bösartige Lymphome sind die fünfhäufigste Krebs-Todesursache in der westlichen Welt. Wie ihre Behandlung durch zelluläre Immuntherapie optimiert werden kann, erforscht Professor Dr. Christian Reinhardt in der Klinik für Hämatologie und Zelltherapie am Westdeutschen Tumorzentrum der Universitätsmedizin Essen. Er ist neuer Professor für Innere Medizin
(Hämatologie) an der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen (UDE).

Prof. Dr. Christian Reinhardt (Fotonachweis: UDE/Frank Preuß)

Die zelluläre Immuntherapie wird gegen Krebs hierzulande bereits seit einigen Monaten angewandt. Dafür werden T-Lymphozyten (T-Zellen) von Lymphom-Patienten isoliert und nachfolgend gentechnisch modifiziert. Die modifizierten T-Zellen werden mit einem Oberflächenmolekül ausgestattet, das ganz spezifisch an Lymphomzellen bindet und die genetisch veränderten T-Zellen befähigt, die Lymphomzellen abzutöten. „Wir machen aus ihnen lebende Medikamente, die gezielt an die Krebszellen andocken und als Killerzellen gegen sie vorgehen“, beschreibt es Christian Reinhardt.
Die Lymphom-Abteilung am Universitätsklinikum Essen (UK Essen) möchte der 44-Jährige schwerpunktmäßig ausbauen, er ist u.a. Mitglied im Beirat des Kompetenznetzwerks Maligne Lymphome. Außerdem entwickelt er weitere Krebstherapien ohne Chemo-Therapie. Reinhardt: „Bei einigen Tumoren sind Tabletten erfolgreich, die keine DNA-schädigende Wirkung entfalten und zielgerichtet in die krebsspezifischen Signalwege eingreifen.“ Verwendet werden können sie etwa bei Lungenkrebs (Bronchialkarzinom) oder chronischer lymphatischer Leukämie (CLL).

Christian Reinhardt studierte von 1996 bis 2003 Medizin an den Universitäten Hamburg, Berlin und Freiburg, wo er 2003 mit summa cum laude promoviert wurde. 2004 war er Postdoc an der Universität Münster und forschte dann bis 2009 am Massachusetts Institute of Technology in den USA. Danach war er u.a. von 2009 bis 2015 Forschungsgruppenleiter am Max-Planck-Institut Köln. Bevor er an die UDE kam, war er seit 2012 Professor für klinische und molekulare Onkologie am Universitätsklinikum Köln. Seine Forschung wurde mehrfach ausgezeichnet. ]]>
Das Merkel-Phänomen - Studie zur Bedeutung politischer Kommunikation https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=994 994 Mon, 08 Jun 2020 13:46:43 +0200 Es war ein historischer Auftritt, der wirkte: In ihrer TV-Ansprache im März fand Angela Merkel die richtigen Worte fürs Gemüt. Denn COVID-19 befällt nicht nur die Atemwege, sondern kann auch die Psyche ins Wanken bringen. Klare politische Führung und Kommunikation sind deshalb enorm wichtig. Das zeigt eine Studie der Medizinischen Fakultät der UDE, über die jetzt das renommierte Journal of Public Health berichtet.
Die Essener Wissenschaftler untersuchten während der frühen Phase der Coronapandemie in Deutschland mehrere Parameter psychischer Gesundheit. Das multidisziplinäre Forschungsteam um Prof. Dr. Martin Teufel, Klinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie in Essen, befragten mit 12.244 Deutschen eine außergewöhnlich hohe Zahl an freiwillig Teilnehmenden nach ihrer Wahrnehmung der Bedrohung durch COVID-19, ihr Vertrauen in die Regierung und nach ihrem sogenannten schädlichen Sicherheitsverhalten, z.B. das Horten von Toilettenpapier und Lebensmitteln. Zudem wurde das Maß von allgemeiner Angst und Depression erhoben.

Das Besondere: Bei der Auswertung berücksichtigten die Wissenschaftler, welche Aussagen jeweils nach Verkündung der einzelnen politischen Schritte gemacht wurden. Mit beeindruckenden Ergebnissen: Ab dem 10. März war zunächst ein stetiger Anstieg des Angst- und Depressionsniveaus zu verzeichnen, das nach der Schließung öffentlicher Einrichtungen noch weiter anstieg und mit den Grenzschließungen zwei Tage später seinen Höhepunkt erreichte.

„Bemerkenswert ist, dass nach der öffentlichen Ansprache der Bundeskanzlerin am 18. März die Angst- und Depressionswerte deutlich zurückgingen“, so Prof. Dr. Martin Teufel. Es folgte ein erneuter, aber im Vergleich zum Anfang moderater Anstieg, nachdem am 22. März die physische Distanzierung angeordnet worden war. Dabei blieben sowohl das Angst- als auch das Depressionsniveau deutlich unter dem Niveau vor der Rede. „Die Ergebnisse unterstreichen die enorme Bedeutung politischer Führung für die psychische Gesundheit und das psychische Wohlbefinden. Eine transparente und nachvollziehbare Information kann dazu beitragen, dass die Ängste und Sorgen der Bürger in Krisenzeiten nicht zu groß werden“, erklärt Teufel.

Ab dem 10. März zeigte die subjektiv wahrgenommene COVID-19-Bedrohung eine deutliche Zunahme, nach der Ansprache von Angela Merkel nahm diese ab. Das Vertrauen in die Regierung war zunächst eher gering, zeigte aber nach der Ankündigung der Schließung öffentlicher Einrichtungen eine initiale Zunahme. Danach stieg es stetig, ein Hinweis, dass die Menschen mit den Maßnahmen im Allgemeinen zufrieden waren und ein hohes Maß an Vertrauen in die politischen Instanzen zeigten.

Weitere Informationen:
Studie http://academic.oup.com/jpubhealth/advance-article/doi/10.1093/pubmed/fdaa060/5835923 ]]>
Lokale Schilddrüsenhormonwirkung kontrollieren: Neuer Sonderforschungsbereich /Transregio an der Medizinischen Fakultät der UDE https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=993 993 Fri, 29 May 2020 11:58:15 +0200 Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) richtet einen neuen Sonderforschungsbereich (SFB TR 296) an der Universität Duisburg-Essen (UDE) ein. Im Fokus steht in den nächsten vier Jahren die lokale Kontrolle der Wirkung von Schilddrüsenhormonen. Sprecherin des gemeinsamen Forschungsverbundes mit der Universität zu Lübeck und der Charité – Universitätsmedizin Berlin ist Prof. Dr. Dr. Dagmar Führer, Direktorin der Klinik für Endokrinologie, Diabetologie und Stoffwechsel der Medizinischen Fakultät der UDE am Universitätsklinikum Essen. Die DFG fördert den Sonderforschungsbereich von Juli 2020 an für zunächst vier Jahre mit 13,7 Millionen Euro.
Die Schilddrüse ist ein zentrales endokrines Organ, denn die von ihr produzierten Schilddrüsenhormone sind von elementarer Bedeutung für die Entwicklung und Funktion des menschlichen Organismus. Bislang werden allein die zirkulierenden Schilddrüsenhormon-Parameter als klinisch relevant betrachtet. Mit der Entdeckung von Transportern, metabolisierenden Enzymen und neuen intrazellulären Signalpfaden wurden in den letzten Jahren jedoch lokale Mechanismen entdeckt, die vor Ort die Schilddrüsenhormon-Wirkung kontrollieren. Diese Kontrollmechanismen eröffnen nun neue Möglichkeiten, die organ- oder sogar zell-spezifische Wirkung der Schilddrüsenhormone gezielt zu beeinflussen.

Hier setzt die wissenschaftliche Arbeit des von Essen aus geleiteten Sonderforschungsbereiches „Local Control of Thyroid Hormone Action“ (LOCOTACT) an. LOCOTACT will herausfinden, wie genau diese lokalen Kontroll-Mechanismen insbesondere im Gehirn, Herzen und der Leber funktionieren, wie sie physiolgisch wie auch pathophysiologisch reguliert werden und inwieweit eine Störung dieser Mechanismen die Manifestation und das Voranschreiten von Erkrankungen in diesen Organen beeinflusst. Hierzu arbeiten an den Universitätsmedizin Standorten Essen, Lübeck und Berlin Kliniker und Grundlagenwissenschaftler interdisziplinär mit Wissenschaftlern aus dem Helmholtz Zentrum München, der Universität Leipzig und dem Leibniz-Institut für Analytische Wissenschaften (ISAS) in Dortmund zusammen.

Dieser umfassende und breite Ansatz, der Grundlagen-, translationale und klinische Forschung vereint, steht für eine neue Ära der Endokrinologie, in der eine lokale Modulation der Schilddrüsenhormonwirkung organspezifisch zur Prävention und Therapie von seltenen wie häufigen Erkrankungen eingesetzt werden kann.

SFB/TRR 296 „Local Control of Thyroid Hormone Action“ (LOCOTACT)“:
Prof. Dr. Dr. med. Dagmar Führer-Sakel, Klinik für Endokrinologie, Diabetologie und Stoffwechsel, Tel. 0201/723 6401, ?dagmar.fuehrer@uk-essen.de ]]>
Die Macht der Erwartung: Neuer Sonderforschungsbereich an der Medizinischen Fakultät der UDE https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=992 992 Fri, 29 May 2020 10:37:45 +0200 Großer Erfolg für den Medizin-Standort Essen! Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) richtet den neuen überregionalen Sonderforschungsbereich (SFB/Transregio) „Treatment Expectation“ unter Leitung der Universität Duisburg-Essen (UDE) ein. Das interdisziplinäre Team untersucht den Einfluss der Erwartung auf die Wirksamkeit medizinischer Behandlungen. Sprecherin des gemeinsamen Forschungsverbundes mit den Universitäten Hamburg und Marburg ist Prof. Dr. Ulrike Bingel von der Medizinischen Fakultät der UDE. Die DFG fördert den Sonderforschungsbereich für zunächst vier Jahre mit rund 12 Millionen Euro.
Dass wirkstofffreie Medikamente, besser bekannt als Placebos, wirken können, ist heute allgemein bekannt. Verblüffenderweise gelingt dies sogar, wenn man weiß, dass man nur ein Placebo bekommt. Auch, wenn Ärzte beim Verschreiben von Medikamenten gut erklären, warum diese helfen werden, verstärkt dies ihre Wirkung. Der Schlüssel zu diesen Effekten liegt in der Erwartung von Patientinnen und Patienten. Tatsächlich haben Erwartungen einen erheblichen Einfluss auf den Verlauf einer Erkrankung und die Wirksamkeit von Behandlungen. Doch woran liegt das? Was passiert dabei in Gehirn und Körper? Wie beeinflussen Erwartungen pharmakologische Effekten? Und wie lassen sich Erwartungen gezielt zum Wohle der Patienten einsetzen? Dies wird jetzt in Essen, Hamburg und Marburg in einem interdisziplinären Team aus Medizinern, Psychologen und Grundlagenwissenschaftlern erforscht.

Die Wissenschaftler um Prof. Dr. Ulrike Bingel konzentrieren sich in der ersten Förderperiode auf den Einfluss der Erwartung bei zwei Volkskrankheiten: chronische Schmerzen und Depressionen. Später sollen auch Autoimmun- sowie Herz-Kreislauferkrankungen untersucht werden. Dabei schauen die Forscher immer sowohl auf psychische Effekte als auch auf biologische Prozesse. „Unser Ansatz ist hochgradig interdisziplinär und translational geprägt“, erläutert Sprecherin Ulrike Bingel. Übergeordnetes Ziel des durch die DFG eingerichteten Sonderforschungsbereiches ist die Translation der gewonnenen grundlagenwissenschaftlichen Erkenntnisse in die Klinik, also die systematische Anwendung von Erwartungseffekten im klinischen Alltag. Eine große Herausforderung ist es, nicht nur die zugrundeliegenden Mechanismen, sondern auch interindividuelle Unterschiede zu verstehen. „Hierzu sind sehr große Datenmengen und vor allem ein eng abgestimmtes Vorgehen notwendig, wie dies nur in einem SFB zu realisieren ist. Wir sind froh zu dieser Frage auch eng mit internationalen Partnern zu kooperieren.“ Am Ende, so die Hoffnung der Wissenschaftler, lassen sich Wirksamkeit und Verträglichkeit von Therapien gezielt und individuell optimieren. „Unsere Vision ist es, das wissenschaftliche Fundament für eine personalisierte Medizin zu schaffen, welche die Erwartungen von Patienten gezielt und zu ihrem Besten nutzt“.

„Wir freuen uns außerordentlich über diesen großen Erfolg und sehen diesen als klaren Beleg für Forschungsstärke unseres Standortes. Dies bestärkt uns in unserer Strategie, welche auch der Wissenschaftsrat ausdrücklich gelobt hat. Besonders schön ist auch, dass beide Sonderforschungsbereiche von renommierten Wissenschaftlerinnen geleitet werden - auch in der Förderung von Frauen ist Essen besonders stark“, erklärt Prof. Dr. Jan Buer, Dekan der Medizinischen Fakultät. Denn neben diesem wurde zusätzlich der SFB/Transregio „Lokale Kontrolle der Schilddrüsenhormonwirkung (LocoTact)“ mit Sprecherin Prof. Dr. Dr. Dagmar Führer bewilligt.

SFB/TRR 289 „Treatment Expectation“:
Prof. Dr. med. Ulrike Bingel, Klinische Neurowissenschaften, Tel. 0201/723 2401, ulrike.bingel@uk-essen.de ]]>
Team des Instituts für Transfusionsmedizin mit Diversity-Preis geehrt https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=991 991 Tue, 26 May 2020 15:12:18 +0200 Zum 8. Mal feiert die Universität Duisburg-Essen (UDE) am Dienstag, 26. Mai 2020 den bundesweiten Diversity-Tag. Traditionell werden hier auch die begehrten Diversity-Preise der Hochschule verliehen. Die Ausgezeichneten setzen sich in einer der vier Kategorien – Forschung, Lehre, Führungskraft und Engagement - in herausragender Weise für die Vielfalt ein. Geehrt wurde in diesem Jahr ein Forschungsprojekt der Medizinischen Fakultät der UDE.
Der Diversity-Preis der UDE in der Kategorie Forschung geht in diesem Jahr an ein an ein Team am Institut für Transfusionsmedizin der Medizinischen Fakultät. Ausgezeichnet wurden Dr. med. Cornelia Baumgart, Dr. rer. nat. Falko Heinemann und Oberärztin Veronika Lenz für ihr herausragendes Engagement für das von der Europäischen Union und dem Land NRW geförderte Projekt BluStar.NRW.

Millionen Menschen aus aller Welt flüchteten sich in den vergangenen Jahren nach Deutschland. Oft bringen sie auch Blut- und Stammzellen mit Eigenschaften mit, die hier sehr selten sind. Erkranken sie z.B. an Leukämie, gibt es für sie bisher kaum passende Spender. Ändern will dies das Projekt BluStar.NRW (Verbund zur Typisierung potentieller Blut- und Stammzellspender unter Flüchtlingen und Migranten in NRW). Das Institut für Transfusionsmedizin wird dafür zusammen mit den weiteren Projektpartnern seit Herbst 2017 vom Land NRW und der EU für drei Jahre mit insgesamt rund drei Millionen Euro gefördert. Es kommt ebenfalls bereits hier lebenden Menschen mit Migrationshintergrund zugute. Darüber hinaus werden wissenschaftliche Daten und technische Neuerungen zur Blutuntersuchung entwickelt.

„Wie relevant dies in der Praxis tatsächlich ist, zeigt die Tatsache, dass inzwischen 20 BluStar.NRW-Spender für Patienten als mögliche konkrete Stammzellspender ausgewählt wurden und es bereits bei zwei davon zur Stammzellspende kam. Diese Zahlen machen jedoch auch deutlich, wie viele Spender weiterhin noch rekrutiert werden müssen um tatsächlich eine umfassende Versorgung leisten zu können – daher werden unsere Bemühungen hierfür nicht mit dem Ende der Förderperiode des Projektes aufhören“, erklärt Dr. med. Cornelia Baumgart.

Der Diversity-Preis der UDE ist mit 5.000 Euro dotiert. Von allen Nominierten werden die besten Forschungs-, Führungs-, Engagements- und Lehraktivitäten in Bezug auf aktive und ergebnisorientierte Diversitätsarbeit an der UDE durch die Jury, die sich aus Mitgliedern der universitären Kommission für Diversity Management (DiMKom) zusammensetzt, ausgewählt. ]]>
Service: Neues Studierendenverwaltungssystem OpenCampus https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=990 990 Tue, 26 May 2020 13:21:36 +0200 Das neue Studierendenverwaltungssystem OpenCampus ist nun an den Start gegangen. Über die komplexe Softwarelösung werden künftig sämtliche Informationen rund um das Medizin-Studium an der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen bereitgestellt.
Bereits auf der Startseite finden sich kontinuierlich aktualisierte News zum Studium und vor allem aktuell natürlich auch sämtliche relevanten Informationen zum digitalen Semester.

Darüber hinaus finden sich eine kompakte Übersicht zu allen angebotenen Sprechzeiten, die Rahmendaten des jeweils aktuellen Semesters sowie eine Auflistung der anstehenden Veranstaltungen und Prüfungstermine und löst damit unsere „alte“ Medizinstudiumsseite ab.

Das Team des Studiendekanats arbeitet weiterhin unter Hochdruck daran, das System schrittweise zu erweitern, sodass mittelfristig das komplette Studium über die Seite organisiert werden kann.
Individuelle Daten sind selbstverständlich passwortgeschützt und Studierende loggen sich mit ihren persönlichen Daten ein. Ein wichtiger Punkt ist hier die Leistungsübersicht: in diesem Bereich lassen sich – wenn auch noch nicht vollständig – unter anderem die eigenen Noten einsehen. Zunächst noch parallel zur Scheinausgabe, bis in einem weiteren Schritt die Umstellung auf elektronische Scheine abgeschlossen ist.

Natürlich wurde auch an die Lehrenden gedacht: Für Dozentinnen und Dozenten finden sich unter anderem ausführliche Tutorials für alle erdenklichen Belange der digitalen Lehre.

Zur Website: http://uk-essen.cloud.opencampus.net/ ]]>
Digitale Histologie made in Essen: Land fördert 18 Konzepte für digitale Lehr- und Lernformate an Hochschulen https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=989 989 Mon, 25 May 2020 09:43:49 +0200 Die Hochschulen in Nordrhein-Westfalen haben in der Corona-Krise in kürzester Zeit ein Online-Sommersemester mit einem umfassenden digitalen Lehrangebot auf die Beine gestellt. Auch an der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen arbeitet man seit Wochen unermüdlich daran, erstklassige Lehre auch während der Corona-Krise möglich zu machen. Jetzt wird das Projekt Digital HISTO NRW unter Essener Beteiligung durch das Land gefördert.
Für das Projekt „Digital HISTO NRW“ (Digitale Histologie in der Hochschulmedizin, Bio- und Gesundheitswissenschaften in Nordrhein-Westfalen) hat sich die Medizinische Fakultät der Universität Duisburg-Essen mit den Fakultäten aus Aachen, Bochum, Bonn, Düsseldorf, und Münster sowie die Hochschule für Gesundheit in Bochum zusammengetan. Ihr Ziel: die Lehre im Fach Anatomie durch interaktiv gestaltete Digitalisierungsprojekte und Tutorials für Studierende zu verbessern. „Wir werden die anatomische Ausbildung über interaktiv gestaltete Lehrinhalte und Tutorials auf ein zeitgemäßes Fundament stellen, denn für mich bedeutet digitale Lehre weit mehr, als aus analogen Inhalten digitale zu machen. Digitalisierung in der Lehre bedeutet, Studierenden klare Hilfestellungen zu geben, wie digitale Inhalte eigenständig und erfolgreich erarbeitet werden können“, erklärt Prof. Dr. Gunther Wennemuth, Direktor des Instituts für Anatomie in Essen. Das Land fördert das Gesamtprojekt mit 1.6 Millionen Euro, rund 230.000 Euro davon gehen nach Essen und werden in die notwendigen Personalmittel zur Umsetzung investiert.

Die Histologie ist die Wissenschaft von den Geweben des menschlichen Körpers. Jeder Medizinstudierende kennt das: Im Histologiekurs werden unzählige Präparate am Mikroskop untersucht. So machen sich die angehenden Ärztinnen und Ärzte von Grund auf mit feinsten Körperstrukturen vertraut. Diese sollen nun auf höchstem Niveau digitalisiert werden. Die Studierenden können dann Präparate digital aufrufen und unter einem digitalen Mikroskop untersuchen, ergänzt durch eigens zugeschnittene Lerninhalte.

Das Projekt ist für Essen nicht nur ein weiterer Schritt hin zur Digitalisierung in der Lehre, sondern nimmt auch Vorgaben für den Masterplan Medizinstudium 2020 vorweg. Nach Fertigstellung wird „Digital HISTO NRW“ in eine landesweite Lehrplattform integriert und steht sämtlichen Hochschulen in NRW zur Verfügung.

Um die Hochschulen bei der Digitalisierung der Lehre zu unterstützen, fördert das Ministerium für Kultur und Wissenschaft gemeinsam mit der Digitalen Hochschule NRW in der Förderlinie „OERContent.nrw“ (Open Education Ressources) 18 Konzepte für digitale Lehr- und Lernformate mit insgesamt 10,5 Millionen Euro. Die Auswahl der geförderten Projekte wurde durch eine Jury aus Vertreterinnen und Vertretern der DH.NRW und der Hochschulen in Nordrhein-Westfalen vorgenommen, die 18 von 28 Anträgen als förderungswürdig eingeschätzt hat. ]]>
Objektiv belastet: Studie zu Eltern von frühgeborenen Kindern https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=988 988 Mon, 25 May 2020 08:51:31 +0200 Die Geburt eines Babys ist ein großes Glück, das die neuen Eltern aber auch psychisch belasten kann – insbesondere die von extrem frühgeborenen Kindern. Wissenschaftler der Medizinischen Fakultät an der Universität Duisburg-Essen (UDE) haben in einer Studie das Ausmaß von Stress, Angst und Depression untersucht. Wie gehen Mütter und Väter damit um? Das Ergebnis: beide benötigen Unterstützung. Hierüber berichtet jetzt das Fachmagazin Frontiers in Psychiatry.
In ihrer Studie untersuchten die Wissenschaftler des Instituts für Medizinische Psychologie und Verhaltensimmunbiologie und der Abteilung Neonatologie der Klinik für Kinderheilkunde I am Universitätsklinikum Essen, wie häufig und ausgeprägt Stress, Depressivität und Angst bei Eltern reifgeborener oder extrem frühgeborener Kinder innerhalb der ersten Woche nach Geburt auftreten. Auch die Veränderung des Hormonsystems interessierte sie.

Die Biologen, Mediziner und Psychologen erfassten sowohl psychologische, als auch biologische Parameter. Zudem berücksichtigten sie beide Elternteile, so nahmen insgesamt 28 Mütter und 30 Väter reifgeborener Kinder sowie 18 Mütter und 21 Väter Frühgeborener unter 32 Schwangerschaftswochen teil. Ihre biologischen Daten wurden mittels Blut- und Speichelproben erhoben.

Die Erkenntnis der ForscherBei Vätern der Frühgeborenen lag die psychische Belastung über der der Vergleichsgruppe. In sämtlichen Tests wiesen sie höhere Werte für Stress, Angst und Depressivität auf. Für Depression erreichte dies keine klinische Relevanz, jedoch bei der Ängstlichkeit. Hier erreichten 53% der Väter den Schwellenwert des Tests. Hormonell zu erklären ist das nicht, es lässt sich aber ein Zusammenhang zwischen beiden Elternteilen vermuten.

Bei 55 % der Mütter eines frühgeborenen Babys zeigten sich Symptome einer milden Depression. Während bei Müttern reifgeborener Kinder ein hormoneller Zusammenhang auffiel und die Depressivität umso ausgeprägter war, je niedriger die Level von Östrogen und Progesteron waren, ließ sich dieser Zusammenhang bei Müttern Frühgeborener nicht aufzeigen. Dagegen konnte bei den Müttern Frühgeborener nur in Bezug auf das Hormon Prolaktin ein negativer Zusammenhang zu den Werten in den Fragebögen zu Depressivität und Ängstlichkeit nachgewiesen werden. Prolaktin reguliert die Milchproduktion beim Stillen. Das Fazit des interdisziplinären Forschungsteams: Die Auswirkungen der hormonellen Veränderungen auf die deutlich erhöhte psychische Belastung bei den Eltern von Frühgeborenen müssen in weiteren Studien geklärt werden.

Weiteres Fazit für die Regelversorgung: Die Ergebnisse der Studie unterstützen den Bedarf einer psychologischen Elternberatung durch ausgebildete Fachkräfte und eine Etablierung einer speziellen psychologischen Beratung – so wie es sie seit 2009 mit der Elternberatung „Frühstart“ am UK Essen gibt. ]]>
Neue Details der Immunantwort bei Covid-19 https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=987 987 Fri, 22 May 2020 10:33:11 +0200 Das menschliche Immunsystem reagiert auf mehr als nur das bisher fokussierte Virusprotein. Das ist bedeutend für Tests und mögliche Impfstoffe Forschungsteams der Ruhr-Universität Bochum (RUB) und der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen am Universitätsklinikums Essen haben herausgefunden, auf welche Teile des Sars-Cov-2-Virus das menschliche Immunsystem reagiert: Neben dem bisher fokussierten Spike-Protein können auch zwei weitere Proteine eine starke Immunantwort auslösen. .
Diese Entdeckung ist bedeutend sowohl für die Entwicklung diagnostischer Tests als auch von Impfstoffen. „Wir sollten uns dabei nicht ausschließlich auf das Spike-Protein konzentrieren“, sagt Studienleiterin Prof. Dr. Nina Babel vom Centrum für Translationale Medizin des Marien-Hospitals Herne, Universitätsklinikum der RUB. Die Arbeit, die derzeit durch unabhängige Experten begutachtet wird, ist auf einem Preprint-Server online.

Ansätze basieren auf Erfahrungen mit Sars und Mers
Unser Immunsystem kann gegen Bestandteile von Viren reagieren, indem es entweder Antikörper oder spezifische Immunzellen bildet. „Die Identifikation dieser Bestandteile ist daher sowohl für den Nachweis einer Immunität als auch für die Impfstoffentwicklung von großer Bedeutung“, sagt Prof. Dr. Oliver Witzke von der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen am Universitätsklinikum Essen. Bisher fokussierten sich diesbezügliche Untersuchungen auf das sogenannte Spike-Protein, ein Eiweiß, das für den Eintritt des Sars-Cov-2-Virus in die Zellen eines Erkrankten von Bedeutung ist. Dieser Ansatz basiert auf Erkenntnissen der früheren Coronavirus-Epidemien von 2002/2003 und 2012, Sars und Mers.

Sehr verschiedene Immunantworten sind möglich
Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der beiden Ruhrgebietsuniversitäten konnten jedoch zeigen, dass auch zwei weitere Strukturproteine des Virus, das sogenannte Membran- und das Nukleokapsid-Protein, eine starke Immunantwort auslösen können. Eine Untersuchung an über 30 an Covid-19 erkrankten Patientinnen und Patienten zeigt, dass sich sehr verschiedene Immunantworten entwickeln können. „Während einige Patienten tatsächlich vornehmlich eine Immunantwort gegen das Spike-Protein entwickelten, spielte dies bei anderen nur eine untergeordnete Rolle“, berichtet Prof. Dr. Ulf Dittmer, Direktor des Instituts für Virologie des Universitätsklinikums Essen. „Die im Durchschnitt stärkste Immunantwort löste interessanterweise nicht das Spike- sondern das Membran-Protein aus“, so Prof. Dr. Timm Westhoff vom Marienhospital Herne.

„Obwohl der abschließende Nachweis der anti-viralen Wirkung der identifizierten Immunzellen noch aussteht, weist die detaillierte Charakterisierung auf deren schützendes Potenzial hin“, so Nina Babel. „Wir sollten uns daher bei der Entwicklung von Tests und Impfstoffen nicht wie bisher auf das Spike-Protein alleine konzentrieren“.

Originalveröffentlichung
Constantin J. Thieme et al.: The SARS-CoV-2 T-cell immunity is directed against the spike, membrane, and nucleocapsid protein and associated with COVID 19 severity, Preprint-Server medRxiv, 2020, DOI: 10.1101/2020.05.13.20100636, https://papers.ssrn.com/sol3/papers.cfm?abstract_id=3606763 ]]>
Prof. Dr. Jan Buer in Hochschulrat der MHH bestellt https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=986 986 Mon, 11 May 2020 10:10:42 +0200 Prof. Dr. Jan Buer, Dekan der Medizinischen Fakultät der UDE und Direktor des Instituts für Mikrobiologie, Essen, wurde jetzt für vier Jahre in den Hochschulrat der Medizinischen Hochschule Hannover bestellt. Das Niedersächsische Hochschulgesetz (NHG) sieht seit dem Jahr 2002 vor, dass jede Hochschule in staatlicher Trägerschaft ein solches Gremium einrichtet.
Der Hochschulrat berät das Präsidium und den Senat. Er nimmt Stellung zu den Entwicklungs- und Wirtschaftsplänen, der Gründung von oder der Beteiligung an Unternehmen, den Entwürfen von Zielvereinbarungen der MHH mit dem Ministerium sowie den Vorschlägen des Senats zur Ernennung oder Bestellung von Präsidiumsmitgliedern.

Dem Hochschulrat gehören sieben stimmberechtigte Mitglieder an.

http://www.mhh.de/ ]]>
Prof. Dr. Stefan Gesenhues verabschiedet sich https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=985 985 Fri, 08 May 2020 10:54:05 +0200 Dekan Prof. Dr. Jan Buer: "Stefan Gesenhues hat sein Amt immer mit Herzblut ausgefüllt, unseren Standort in der Allgemeinmedizin ganz weit nach vorne gebracht. Er hat für die Studentinnen und Studenten gekämpft und sich damit weit über das Medizinstudium hinaus eingebracht. Dafür danke ich ihm!"

Die Allgemeinmedizin in Essen ist in Lehre und in Forschung stark: gleich drei Standardwerke für die universitäre Allgemeinmedizin im Elsevier-Verlag wurden von Stefan Gesenhuer und Mitgliedern seines Teams herausgegeben: „Praxisleitfaden Allgemeinmedizin“ (ISBN 978-22447-8), „Praxisleitfaden Ärztlicher Bereitschaftsdienst“ (ISBN 978-3-437-22423-2) sowie „Allgemeinmedizin, Sicher durch Famulatur, Praktikum, PJ und Staatsexamen“ (ISBN 978-3-437-41564-7).

Und diese wissenschaftliche Expertise soll auch in Zukunft gezielt weiter ausgebaut und gestärkt werden.

Stefan Gesenhues wird auch nach seinem Ausscheiden aus der Universitätsmedizin beruflich aktiv bleiben. Mit seiner Frau, den beiden Söhnen sowie weiteren Kollegen führt er eine Gemeinschaftspraxis im münsterländischen Ochtrup weiter. Als Aufsichtsratsmitglied hält er zudem seinem Verein, dem FC Schalke 04, weiterhin die Treue. Glück auf! ]]>
Wissenschaftliches Online-Training unterstützt Menschen in der Corona-Krise https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=984 984 Thu, 07 May 2020 16:09:43 +0200 „Etwas bewältigen“ - so lässt sich der Name der psychologischen Studie „CoPE It“ übersetzen, die jetzt online gestartet ist. Das Training soll Menschen dabei unterstützen, mit den besonderen Herausforderungen in der Corona-Krise umzugehen. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer werden über zwei Wochen begleitet, können praktische Übungen machen und erhalten wertvolle Tipps und Hinweise zum gesunden Umgang mit seelisch herausfordernden Situationen. CoPE It ist ein Projekt der Klinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen und der Abteilung für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie des Universitätsklinikums Tübingen und wird durch eine wissenschaftliche Studie begleitet.
Die Corona-Krise bringt für die meisten Menschen große Herausforderungen mit sich. Existenzängste, Isolation, räumliche Enge, die schwere Vereinbarkeit von Beruf und Kinderbetreuung oder auch einfach das Fehlen des normalen Alltags sind für viele eine seelische Last. Schon jetzt wird in Fachkreisen vermutet, dass psychische Leiden in Zukunft deutlich zunehmen werden. Hier setzen die Essener und Tübingen Wissenschaftler an. „Wenn die Menschen keine Vor-Ort Hilfe wahrnehmen können, muss die Hilfe eben zu ihnen kommen – und das geht am einfachsten online“, weiß Dr. Eva Skoda von der Medizinischen Fakultät in Essen. Sie ist Teil eines interdisziplinären Teams aus Psychologen, Ärzten für Psychosomatische Medizin und Wissenschaftlern, welches sich täglich mit Themen rund um die Psychosomatik beschäftigt.

Ziel von CoPE It ist es, eine Unterstützung und Hilfe in schwierigen Situationen zu sein, damit die Teilnehmenden mit Belastungsfaktoren und Gefühlen besser umgehen können. Diese erarbeiten sich in den einzelnen Sitzungen hilfreiche Bewältigungsstrategien selbst und erlernen dabei Hintergründe zu psychologischen Themen wie Gefühlen, Kraftquellen, Stressmanagement und Selbstzuwendung. Dies erfolgt mit Hilfe von Lehrvideos, Audiodateien und interaktiven Übungsblättern. Darüber hinaus soll durch regelmäßige Achtsamkeitsübungen eine wertfreie und wohlwollende Haltung erlernt werden.

Insgesamt besteht CoPE It aus 4 Sitzungen, die ca. 30 Minuten dauern und im Abstand von jeweils 2 Tagen freigeschaltet werden. Das Training kann an Computer, Tablet oder Smartphone durchgeführt werden und ist kostenfrei.

Die Umsetzung von CoPE It, aber auch die Zufriedenheit der Teilnehmenden mit dem Training, wird im Rahmen einer begleitenden wissenschaftlichen Studie untersucht. Ziel ist es herauszufinden, ob ein psychologisches Online-Training für Menschen in belasteten Situationen eine Unterstützung sein kann. Hierzu werden die Teilnehmenden nach ihrer Meinung befragt sowie psychologische Parameter, wie beispielsweise die Lebensqualität oder das Belastungserleben, in Online-Fragebögen erhoben.

Teilnehmen können Menschen ab 18 Jahren, die über gute Deutschkenntnisse in schriftlicher und mündlicher Form sowie angemessene Kenntnisse im Umgang mit einem digitalen Endgerät (Smartphone, Computer etc.) verfügen. http://www.cope.it.cope-corona.de ]]>
Neues Institut erforscht Einfluss von Stadtplanung auf die Gesundheit der Bewohner https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=983 983 Tue, 05 May 2020 10:09:34 +0200 Die Medizinische Fakultät der Universität Duisburg-Essen gründet am Universitätsklinikum Essen das Institut für Urban Public Health (InUPH). Zukünftig wird hier systematisch und kooperativ erforscht, welchen Einfluss das städtische Umfeld auf die Gesundheit der Menschen hat und wie es optimal gestaltet werden kann. Die Fritz und Hildegard Berg-Stiftung im Stifterverband fördert die Institutsgründung mit 750.000 Euro über 5 Jahre.

Über den Einfluss städtischen Lebens auf die Gesundheit der Bewohner besteht kein Zweifel. Gleichwohl sind viele Fragen offen. So wäre beispielsweise zu klären, welche Rolle ein breites Kultur- und Sportangebot, eine große Lebensmittelauswahl sowie öffentliche soziale Anknüpfungspunkte für Gesundheit und Wohlbefinden der Stadtbewohner spielen. Viele Erkenntnisse werden zudem in der Stadtplanung und -entwicklung nur zögerlich umgesetzt. Hier wird Prof. Dr. rer. nat. Susanne Moebus, Leiterin des neu gegründeten InUPH, mit ihrem Team ansetzen. „In diesem Forschungsfeld gibt es großen Handlungsbedarf“, sagt die Epidemiologin und Biologin.

Die geografische Lage des neuen Instituts bietet beste Voraussetzungen für das Forschungsfeld. Die Metropolregion Ruhr zählt mit rund 5 Millionen Menschen zu den am dichtesten besiedelten Gebieten Europas. Im Umkreis von 50 Kilometern um Essen leben 8,6 Millionen Menschen – ein Ballungsraum mit besten Bedingungen für Forschung und Lehre zur Gesundheit urban lebender Bürger. Struktur, Anbindung und Ausrichtung des Instituts sind deutschlandweit einmalig. Bislang gibt es nur wenig konzertierte Forschung zu den komplexen Zusammenhängen urbaner Systeme mit Urban Public Health.

Als Naturwissenschaftlerin wünscht sich Susanne Moebus eine Rückkehr der sogenannten sozialen Medizin, die bereits im 19. Jahrhundert für mehr Synergien zwischen Stadtplanung und öffentlicher Gesundheit stand. Das Problem seitdem: Die meisten Ärzte konzentrieren sich auf die Individualmedizin, Stadtplaner hingegen auf Infrastruktur und wirtschaftliche Interessen. Das Forschungsfeld „Urban Public Health“ arbeitet an dieser Schnittstelle und schaut sich die Bevölkerung einer Stadt als Ganzes an: Was hält die Menschen gesund? Wie müsste ihr Lebensumfeld idealerweise organisiert sein? Wie sollten Städte (um-)gebaut werden?

Institutsleiterin Moebus sieht dringenden Handlungsbedarf: „Es ist höchste Zeit, dass diese mauerblümchenartige Tradition im großen Stil wiederentdeckt wird. Wir werden die medizinischen Risiken studieren, gesundheitliche Ressourcen analysieren und mit Vertretern weiterer Disziplinen zeigen, wie Stadtplaner und politische Akteure Städte zu Orten der Gesundheit machen können.“ Um die inter- und transdisziplinären Aufgaben erfolgreich zu bearbeiten, nimmt das neue Institut regionale und lokale Entwicklungen in den Fokus, etwa die gesundheitsförderliche Quartiersentwicklung, zum Beispiel in Emscher-Kommunen. Darüber hinaus wird es an internationalen Entwicklungen zur Gesundheit in Stadt und Region mitwirken und darauf abzielen, diese Erkenntnisse lokal nutzbar zu machen.

Um möglichst viele belastbare Daten auswerten und valide Empfehlungen abgeben zu können, werden neue Allianzen mit Vertretern aus Wissenschaft und Zivilgesellschaft geschmiedet sowie bestehende ausgebaut. Neben nationalen Kooperationspartnern, wie der Akademie für den Öffentlichen Gesundheitsdienst und dem Robert-Koch-Institut, werde man auch mit internationalen Größen zusammenarbeiten, zum Beispiel dem Ecologic Institute und dem Rutgers Centre for Urban Environmental Sustainability. Als regionaler Dialogpartner spielt das Wuppertal Institut für Klima, Umwelt, Energie mit dessen Profilschwerpunkt „Urbane Systeme“ eine herausragende Rolle. Dort wird im Rahmen der bereits bewilligten Förderung deshalb eine Doktorandenstelle geschaffen. Im Institutsfokus steht zudem die Ausbildung von Nachwuchsforschern, damit erlangte Erkenntnisse nachdrücklich verbreitet sowie neue Herausforderungen frühzeitig erkannt und bewältigt werden können.

Das bisherige Zentrum für Urbane Epidemiologie am Universitätsklinikum Essen wird in das neue Institut überführt. Die entwickelten Kompetenzen und Kapazitäten sowie die dort von der Medizinischen Fakultät bereitgestellten finanziellen Mittel und bislang eingeworbene Drittmittel gehen darin auf.

Über die Fritz und Hildegard Berg-Stiftung

Die Fritz und Hildegard Berg-Stiftung im Stifterverband unterstützt den Aufbau und die Etablierung des Instituts für Urban Public Health im Rahmen ihrer Förderinitiative „Stadt der Zukunft“ mit 750.000 Euro. Seit mehr als 10 Jahren setzt sich die Stiftung mit dem Programm dafür ein, interdisziplinäre, praxisorientierte Ansätze zur gesunden, nachhaltigen Entwicklung urbaner Räume zu identifizieren und weiterzuentwickeln. „An sozialmedizinische wie auch an ökologische Traditionen anknüpfend, kann das neue Institut dazu beitragen, die Themen „Gesundheit“ und „Nachhaltigkeit“ in Städten und Regionen durch wissenschaftliche Arbeit nachdrücklich zu stärken“, sagt Prof. Dr. med. Rainer Fehr, Mitglied im Programmbeirat der Berg-Stiftung. „Wenn das Institut systematisch und stark vernetzt arbeitet und wenn der Brückenschlag zwischen internationalem Engagement und kontinuierlicher (Mit-)Arbeit vor Ort gut gelingt, dürfte die Institutsgründung im späteren Rückblick als eine Sternstunde für nachhaltige Stadt- und Regionalgesundheit in Deutschland gelten.“
]]> Führungswechsel in zwei Prodekanaten https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=981 981 Mon, 04 May 2020 10:29:43 +0200 Die Mitglieder des Fakultätsrats haben Prof. Dr. Tienush Rassaf und Prof. Dr. Michael Forsting an die Spitze von zwei Prodekanaten gewählt. Das Prodekanat für Forschung führt künftig Prof. Dr. Tienush Rassaf, Direktor der Klinik für Kardiologie und Angiologie sowie bisheriger Sprecher des Forschungsschwerpunktes „Herz- und Kreislauferkrankungen“. Prodekan für Planung & Finanzen wird Prof. Dr. Michael Forsting, Direktor des Instituts für Diagnostische und Interventionelle Radiologie und Neuroradiologie und Medizinischer Leiter der Zentralen IT.

Tienush Rassaf löst Michael Forsting als Prodekan für Forschung ab, der diese Funktion 8 Jahre ausübte und die Medizinische Fakultät zuvor zwischen 2008 und 2012 als Dekan leitete. Prof. Forsting seinerseits folgt auf Prof. Dr. Peter F. Hoyer, der 12 Jahre die Rolle als Prodekan für Planung & Finanzen ausfüllte.

Die Mitglieder des Fakultätsrats gaben ihre Voten aufgrund der aktuellen Situation erstmals per Brief ab. Prof. Buer zieht ein positives Fazit: „Ich freue mich, dass trotz der erschwerten Umstände alles so gut geklappt hat und bedanke mich bei allen Beteiligten für ihren Einsatz und die Flexibilität.“

Prof. Dr. Jan Buer, Dekan der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen freut sich auf die Zusammenarbeit mit den geschätzten Kollegen: „Mit Michael Forsting und Tienush Rassaf sind zwei ausgezeichnete Wissenschaftler in neue Ämter gewählt worden.“

Zugleich lobt der Dekan die Arbeit von Prof. Dr. Peter F. Hoyer: „Dank des Engagements von Peter Hoyer sind die Forschungsinstitute auf dem Klinik-Campus zusammengewachsen. Durch seinen unermüdlichen Einsatz konnten Strukturen verbessert, Forschungssynergien geschaffen und Flächen effizienter genutzt werden. Für die Bewältigung dieser Herkulesaufgaben danke ich ihm sehr!“

Zum Dekanat

Das Dekanat leitet die Medizinische Fakultät. Ihm obliegen alle Angelegenheiten der Medizinischen Fakultät, für die im Hochschulgesetz (HG) oder der nach § 31a HG erlassenen Rechtsverordnung nicht ausdrücklich eine andere Zuständigkeit festgelegt ist.

Zu den Aufgaben des Dekanats gehören unter anderem die Verteilung und Verwendung von Landeszuschüssen sowie des Lehr- und Forschungsfonds. Darüber hinaus regelt das Gremium die Zuweisung der vorgesehenen Stellen und Mittel für Forschung und Lehre in der Medizinischen Fakultät. Das Dekanat erstattet dem Fakultätsrat hinsichtlich dieser Tätigkeitsbereiche mindestens einmal im Jahr einen Lagebericht.


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Schwere COVID-19 Verläufe früh erkennen https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=980 980 Thu, 30 Apr 2020 10:05:43 +0200 Viele COVID-19 Erkrankungen verlaufen mild. Aber etwa 10 % der Erkrankten entwickeln eine schwere Lungenentzündung und benötigen intensivmedizinische Versorgung. Um frühzeitig die richtigen therapeutischen Schritte einleiten zu können, ist es wichtig, potentiell gefährdete Patienten zu identifizieren. Gemeinsam mit chinesischen Kollegen am Wuhan Union Hospital haben Wissenschaftler des Instituts für Virologie der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen (UDE) festgestellt, dass die T-Zell-Population ein wichtiger Indikator ist. Diese Studie ist jetzt online vorab in The Lancet EBiomedicine erschienen.

„Wir möchten den Krankheitsverlauf besser verstehen, um schwere Infektionsverläufe rechtzeitig zu erkennen und neue Ansätze für Therapien zu entwickeln“, erläutert Prof. Dr. Ulf Dittmer, Direktor der Essener Virologie und China-Beauftragter der Fakultät. Gemeinsam untersuchten die deutschen und die chinesischen Wissenschaftler hierzu die zeitlichen Verläufe der Erkrankung von 40 männlichen und weiblichen COVID- Patienten und verglichen ihre immunologischen Parameter. Dabei konnten sie auf einen großen Datenschatz zugreifen, denn am Union Hospital in Wuhan wurden in den vergangenen Wochen mehrere hundert Erkrankte stationär behandelt.

Die Forscher stellten fest, dass Patienten mit schweren Verläufen eine signifikante Reduktion der T-Zell-Populationen aufwiesen. Sie fanden auch heraus, dass für die Prognose, ob ein schwerer COVID-19 Fall vorliegt, das Verhältnis zwischen Neutrophilen zu CD8-Zellen besonders aussagekräftig ist. Das Forschungs-Projekt wurde durch die Sofort-Hilfe der Medizinischen Fakultät der UDE über das Wuhan-Essen Joint Laboratory of Infection and Immunity finanziert. Die Medizinische Fakultät kooperiert bereits seit vielen Jahren eng mit wissenschaftlichen Einrichtungen in China. Seit 2017 betreibt das Institut für Virologie am Universitätsklinikum Essen gemeinsam mit dem Union Hospital in Wuhan, ein gemeinsames Labor, das „Wuhan-Essen Joint International Laboratory of Infection and Immunity“.

http://www.sciencedirect.com/science/article/pii/S2352396420301389
]]> Gut fürs Gedächtnis: Schilddrüse beeinflusst Gehirnleistung stärker als gedacht https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=977 977 Fri, 17 Apr 2020 13:24:00 +0200 Schilddrüsenhormone fördern unmittelbar die Bildung von Nervenzellen im Lern- und Gedächtniszentrum des Gehirns. Das belegen Forschungen der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen (UDE) und der University of Edinburgh erstmals. Die Ergebnisse liefern neben wichtigen Grundlagenerkenntnissen auch neue Ansatzpunkte, wie die geistige Leistungsfähigkeit mithilfe der Medizin verbessert werden kann. Das renommierte Stem Cell Reports berichtet.
In Deutschland leidet etwa jeder dritte Erwachsene an einer Über- oder Unterfunktion der Schilddrüse. Produziert sie nicht ausreichend Hormone, klagen Betroffene neben einem Gefühl von Müdigkeit und Abgeschlagenheit oder depressiven Verstimmungen auch über eine verringerte kognitive Leistung. Letztere hängt stark davon ab, ob im Hippocampus, unserem Lern- und Gedächtniszentrum, neue Nervenzellen gebildet werden.

Als Teil eines Forschungsteams untersuchte Hormonspezialist Dr. Steffen Mayerl den Zusammenhang zwischen der Ausschüttung von Schilddrüsenhormonen und der Bildung neuer Neuronen. Vor allem deren Vorläuferzellen, die von ansässigen Stammzellen im Hippocampus produziert werden, nahm das Team in den Blick. „Wir konnten zeigen, dass diese progenitor cells verstärkt einen Transporter bilden, der die Aufnahme von Schilddrüsenhormonen vorantreibt. Dadurch werden Reifungsprozesse hin zu neuen funktionsfähigen Nervenzellen in Gang gebracht“, erläutert Mayerl.

Dr. Mayerl wechselte jüngst von Edinburgh an die Klinik für Endokrinologie, Diabetologie und Stoffwechsel am Universitätsklinikum Essen. Hier wird er ein Forschungsteam aufbauen, um herauszufinden, wie Schilddrüsenhormone die Neuronenbildung zusätzlich beeinflussen. Die Deutsche Forschungsgemeinschaft fördert seine Untersuchungen seit 2017 mit einem Stipendium.

Stem Cell Reports (2020): „Hippocampal Neurogenesis Requires Cell-Autonomous Thyroid Hormone Signaling“, Mayerl S, Heuer H, ffrench-Constant C (http://www.doi.org/10.1016/j.stemcr.2020.03.014)
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Evaluation der Online-Lehre https://medizin-studium-essen.de/limesurvey/index.php/127695?lang=de 976 Fri, 17 Apr 2020 10:38:53 +0200 Um die Medizinische Fakultät bei der Evaluation der Online-Lehre zu unterstützen und um herauszufinden, ob unsere Studierenden für selbstgesteuertes Lernen bereit sind, laden wir sie ein den folgenden freiwilligen und anonymen Fragebogen auszufüllen. Eine durchschnittliche Bewertung von 1-3 in jeder Spalte zeigt eine Bereitschaft zu selbstgesteuertem Lernen auf. Ein Durchschnitt von > 3 zeigt auf, dass sie noch etwas Unterstützung in manchen Bereichen des selbstgesteuerten Lernens benötigen.
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Teilnehmer/innen gesucht: Studie zu mildem Verlauf von Covid-19 https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=975 975 Thu, 16 Apr 2020 14:22:38 +0200 PD Dr. Wibke Bayer vom Institut für Virologie der Medizinischen Fakultät führt eine Studie zur Symptomatik der Infektion mit dem „neuen Coronavirus“ durch. Ziel der Umfrage ist es, einen umfassenden Überblick über die subjektiven Symptome einer Sars-CoV-2-Infektion zu erhalten. Die Umfrage finden sie hier: http://limesurvey.uni-due.de/index.php/655322?newtest=Y&lang=de ]]> Wenn neue Viren kommen: Essen investiert in Ausbildung von wissenschaftlichem Nachwuchs https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=974 974 Tue, 14 Apr 2020 14:10:56 +0200 Infektionskrankheiten stehen auf Platz drei der weltweit häufigsten Todesursachen. An der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen bilden die Infektiologie und die Immunologie einen zentralen wissenschaftlichen Schwerpunkt. In einem durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft geförderten Graduiertenkolleg wird in Essen seit Jahren der herausragende wissenschaftliche Nachwuchs in Bezug auf die Immunantwort bei Infektionskrankheiten ausgebildet. Über herausragende wissenschaftliche Arbeiten des GRK berichtet jetzt die aktuelle Ausgabe der UNIKATE.
Die Welt wird von einem neuen Virus, SARS-CoV-2, zum Stillstand gebracht. Seitdem ist allgemein bekannt, was Infektiologen schon immer betonen: Infektionskrankheiten sind eine große Gefahr. Sie stehen auf Platz drei der weltweit häufigsten Todesursachen. Und es besteht immer die Möglichkeit, dass bislang unbekannte Erreger den Sprung auf den menschlichen „Wirt“ schaffen. An der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen stehen sie darum seit vielen Jahren im wissenschaftlichen Fokus. Umso wichtiger ist es, dass in die Ausbildung herausragender Nachwuchswissenschaftler und Nachwuchswissenschaftlerinnen in diesem Bereich investiert wird.

„Die Immunantwort hat einen entscheidenden Einfluss auf den Verlauf einer Infektion. Das Immunsystem gilt als eines der komplexesten Systeme im menschlichen Körper und besteht aus verschiedenen Zellen, Antikörpern, Komplementfaktoren und zahlreichen Botenstoffen, deren Zusammenspiel wichtig ist“, erläutert Prof. Dr. Astrid Westendorf, Sprecherin der GRK 1949. Essen ist in der infektiologischen und immunologischen Forschung seit vielen Jahren stark und beide Disziplinen sind auf das engste verzahnt. „Die bereite Ausbildung unseres Nachwuchses in diesem Feld ist extrem wichtig, da immer wieder neue Infektionskrankheiten auftreten können. Dazu braucht es junge Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen, die gut ausgebildet sind und in diesen speziellen Situationen auf Erfahrung und das Wissen über andere oder ähnliche Infektionserkrankungen zurückgreifen können“, erklärt Astrid Westendorf.

In den UNIKATEN, dem wissenschaftlichen Magazin der UDE, wird zum einen das immerwährende evolutionäre Wettrennen zwischen Viren und dem Immunsystem des infizierten Wirtes beschrieben. Außerdem geht es um das schnell mutierende Influenzavirus und die Suche nach alternativen Therapiemethoden, sowie um Malaria, für das noch kein effektiver Impfstoff zugelassen ist. Hier konzentrieren sich die Forschungen im Graduiertenkolleg auf die T-Zell-Antwort während der Infektion.

Ein anderer Artikel beschreibt, wie Natürliche Killerzellen – die erste Verteidigungslinie unseres Immunsystems – den Verlauf einer Hepatitis C-Virus-Infektion beeinflussen. Auch das größte Immunorgan des Körpers, der Darm, ist ein Thema: Wie beeinflussen Infektionen in diesem Teil des Verdauungstraktes die Darmflora und wie wirken sie sich auf chronisch-entzündliche Erkrankungen bis hin zu Darmkrebs aus?

Ein weiteres Team im Graduiertenkolleg widmet sich der Familie der Typ-I-Interferone. Diese sind wichtig für die direkte antivirale Immunität und verbinden angeborene und adaptive Abwehrmechanismen. Untersucht werden verschiedene Subtypen mit der Frage, ob sie sich für Immuntherapien gegen unterschiedliche Krankheiterreger eignen.

Weitere Informationen:
LINK ZU UNIKATE Nr. 54 http://www.uni-due.de/unikate/unikate_054
ISBN: 978–3–934359–54-3
Prof. Dr. Astrid Westendorf, Institut für Medizinische Mikrobiologie, Tel. 201/723-1826, astrid.westendorf@uk-essen.de ]]>
Fachschaft bietet Unterstützung im Hinblick auf die Planung und Durchführung des kommenden Semesters an. https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=973 973 Wed, 08 Apr 2020 10:01:01 +0200 1. Die Fachschaft hat ein Helpdesk für Lehrende eingerichtet. Hier können sich die Lehrenden unverbindlich melden, wenn Unterstützung benötigt wird im Hinblick auf die Einrichtung, Umsetzung und/oder Optimierung von e-learning Maßnahmen. Aber auch bei technischen Problemen wird unbürokratisch gerne geholfen. --> http://fsmedizin.de/helpdesk/

Die Taskforce besteht dabei aus den Mitgliedern der Fachschafts EDV und Studierenden, welche sich über eine Formular zur Mithilfe gemeldet haben. Hiermit können wir eine große Bandbreite von Kompetenzbereichen abdecken.

Der Ablauf ist wie folgt: Lehrende können sich über das Helpdesk bei uns melden. Die Anfrage bekommt einen verantwortlichen Koordinator aus der Fachschafts EDV, welcher z.B. weitere Studierende aus der Datenbank rekrutiert.

2. Auf der Website der Fachschaft wurde wir einen Beitrag zum Thema "E-learning Tools, Tipps & Anregungen der EDV" erstellt, welcher regelmäßig aktualisiert wird. Hier werden auch Ideen/Alternativen für Lehrende gesammelt. Ein Blick lohnt sich. --> http://fsmedizin.de
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Neu bei uns: Dr. Michaela Schedel erforscht Ursachen von Erkrankungen der Atemwege https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=972 972 Mon, 06 Apr 2020 14:04:40 +0200 Wenn die Luft chronisch wegbleibt, wird einem angst und bange. Dr. Michaela Schedel erforscht am Universitätsklinikum Essen (UKE), wie die Ursachen von Atemwegserkrankungen aussehen. Sie hat die Heisenberg-Professur für genetische und molekulare Mechanismen in der Entstehung respiratorischer Erkrankungen an der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen (UDE) angetreten.
Mehr als 40 Prozent der Bevölkerung Deutschlands erkranken in ihrem Leben an einer allergischen oder chronischen Atemwegserkrankung. Dazu gehören u.a. Asthma bronchiale und die chronisch obstruktive Lungenerkrankung (COPD). Nach Forscheransicht spielen sowohl genetische als auch Umweltfaktoren bei der Krankheitsentstehung eine Rolle. Symptome und Verlauf können von Patient zu Patient unterschiedlich sein. „Bei einigen treten Asthma und COPD in Kombination auf. Das bedeutet meist einen schwerwiegenderen Verlauf“, sagt Professorin Schedel.

Um neue Erkenntnisse zu den Krankheitsmechanismen zu gewinnen, analysiert Schedel am UKE u.a. Proben von Patienten und testet an Mausmodellen. „Wenn wir die Entstehung der Lungenerkrankungen besser verstehen, können wir die Therapie optimieren.“ Neue Behandlungen gebe es überraschenderweise erst seit einigen Jahren. „Die Unterscheidung zwischen Asthma, COPD und Mischformen ist in diesem Zusammenhang keinesfalls unwichtig, weil auch Therapie und Prognose davon abhängen“, so die Lungenexpertin. Zudem möchte sie herausfinden, wie sich mögliche Risikopatienten für allergische Erkrankungen frühzeitig mit Biomarkern erkennen lassen.

Schedel studierte Biologie an der Universität München (1997-2003). Seit ihrer Promotion (2007) untersucht sie, wie Atemwegserkrankungen entstehen. Von 2009 bis 2011 erhielt sie ein Marie Curie-Stipendium der EU und war Postdoktorandin am National Jewish Health im US-amerikanischen Denver (2009-2010). Danach arbeitete sie bis 2012 an der Medizinischen Hochschule Hannover und wechselte dann bis 2019 als Assistant Professor zurück ans National Jewish Health. Ihre Forschungen wurden mehrfach gefördert.

Die Professur für genetische und molekulare Mechanismen in der Entstehung respiratorischer Erkrankungen an der Medizinischen Fakultät der UDE gehört zum Heisenberg-Programm der Deutschen Forschungsgemeinschaft. Es soll herausragenden Forschenden u.a. ermöglichen, weiterführende Themen zu bearbeiten und sich auf eine Langzeit-Professur vorzubereiten. ]]>
Forschung am Harnblasenkarzinom wird gefördert https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=971 971 Mon, 06 Apr 2020 13:18:03 +0200 Gemeinsam haben Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen von der Klinik für Urologie (PD Dr. Tibor Szarvas) und dem Institut für Pathologie (PD Dr. Henning Reis, Dr. Saskia Ting) zusammen mit der Klinik für Urologie (PD Dr. Michele Hoffmann) an der Universitätsklinik Düsseldorf erfolgreich Drittmittel für ein Projekt zum Harnblasenkarzinom bei der Wilhelm Sander-Stiftung einwerben können.
Bei dem insgesamt mit 80.000 Euro geförderten Vorhaben geht es um die Entwicklung eines Praxis-tauglichen Marker-Panels, um die Eignung von Patienten mit muskelinvasivem Harnblasenkarzinom (MIBC) zu bestimmten Therapieformen vorherzusagen.

Aktuell liegt die 5-Jahres Überlebensrate beim MIBC bei nur etwas mehr als 50%. Hauptgründe sind unter anderem die molekulare Heterogenität der Tumorart und Resistenzen gegen Cisplatin-basierte Chemotherapien. Um stärker personalisierte Therapiekonzepte realisieren zu können, sind prädiktive Biomarker nötig, die ein Therapieansprechen vorhersagen können. Solche Marker sollten eine biologische und klinische Subgruppen-Stratifizierung (molekulare Subtypen) und Prädiktion des Chemotherapie-Ansprechens (Resistenzmarker) erlauben.

Dazu haben die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler ein eigenes kondensiertes Set an RNA- und Protein-Biomarker-Kandidaten erstellt, das an einer großen MIBC-Kohorte überprüft werden wird. Dazu sollen Analysen an Gewebe, Serum und Urin durchgeführt werden. Ausgewählte Kandidaten sollen zusätzlich in Zellkultur-Experimenten auf ihre funktionelle Relevanz für die Resistenzvermittlung getestet werden. Ziel ist die Erstellung einer routinetauglichen Methode für die Prädiktion molekularer Subtypen und des Chemotherapie-Ansprechens. Diese Prädiktion ist gerade in heutiger Zeit wichtig, in der neben der Chemotherapie auch die Immuntherapie und zielgerichtete Therapiekonzepte (z.B. gegen FGFR3) für das fortgeschrittene MIBC verfügbar sind. ]]>
Medizinische Fakultät gibt Räume für ambulante Patientenversorgung frei https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=970 970 Mon, 06 Apr 2020 12:20:00 +0200 Wir freuen uns sehr, dass wir die Kolleginnen und Kollegen am Universitätsklinikum Essen in dieser schwierigen Zeit auch in Bezug auf Räume unterstützen können! In unser Lehr- und Lernzentrum auf der Virchowstraße 163a am Fuße des Klinik-Campus zieht vorübergehend die Betreuung verschiedener ambulanter Patientinnen und Patienten ein.

Das Erdgeschoss wird aktuell zur Hochschulambulanz der Endokrinologie umgestaltet. Und im ersten Obergeschoss werden Räume der Hochschulambulanz der Gastroenterologie einziehen.
So müssen die ambulanten Patienten nicht über den Klinik-Campus laufen. Patienten, die einen Termin in einer der Ambulanzen haben, werden natürlich rechtzeitig über den Ortswechsel informiert.

Sobald die Lehre wieder vor Ort starten kann, steht unser LLZ natürlich wieder ganz unseren Studierenden zur Verfügung. ]]>
Riesiges Engagement: Studierende der Medizinischen Fakultät unterstützen die Patientenversorgung https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=969 969 Mon, 06 Apr 2020 10:44:45 +0200 Bereits seit Anfang März läuft erfolgreich die Initiative der Fachschaft Medizin, in der in Absprache mit der Anästhesiologie, Intensivmedizin und der Personalabteilung des Universitätsklinikums Essen eine Datenbank mit inzwischen über 700 Medizin-Studierenden erstellt wurde, die in dieser besonderen Situation Ihre Hilfe angeboten haben. Dies ist ein großartiger Erfolg und zeigt das hohe Engagement unserer Studierenden. Den Studierenden und der Fachschaft gilt unser ausdrücklicher Dank!
Im Personaldezernat des Universitätsklinikums Essen ist man überwältigt und dankbar über die Vielzahl der eingegangenen Angebote. In einem Fragenbogen werden dort neben den persönlichen Daten insbesondere der aktuelle Stand des Studiums sowie eine mögliche vorangehende Berufsausbildung abgefragt. Aber auch in welchem Rahmen die Studierende unterstützen können und wollen.

Jedes Angebot wird individuell und sorgfältig durch das Personaldezernat geprüft und wichtige Dokumente der Studierenden angefordert. Dabei handelt es sich zum Beispiel um bereits erfolgte Berufsabschlüsse in pflegerischen Berufen (Gesundheits- und Krankenpfleger, Hebammen / Entbindungshelfer, Operations-technische Assistenten) oder auch Medizinische Fachangestellte und Rettungssanitäter/-assistenten.

Bei vielen Studierenden ist ein Einsatz in den Kliniken im Rahmen einer der o. g. Berufsabschlüsse möglich. In welchem Bereich die Studierenden eingesetzt werden, hängt jedoch auch von ihren individuellen Vorkenntnissen ab. So gibt es z. B. Studierende mit einer Ausbildung in der Pflege, die bereits auf der Intensivstation tätig waren – ein Einsatz auf dieser Station ist damit auch nun denkbar.

Doch auch Studierende mit einem Abschluss als Rettungssanitäter oder -assistent können unsere Kolleginnen und Kollegen in den Kliniken unterstützen, in dem diese Aufgaben als Pflegehelfer/innen übernehmen und den Klinikalltag so entlasten.

Grundsätzlich sind alle Medizin-Studierenden, die freiwillig helfen wollen, geeignet. Aufgrund des Krankenpflegepraktikums vor dem Studium und der nachfolgenden Kurse sind die Medizin-Studierenden auf unterschiedlichem Niveau vorqualifiziert.

Jeder Einsatzort wird entsprechen der individuellen Fertigkeiten und Erfahrungen ausgewählt. Eine Ausbildung zum Beispiel in einem pflegerischen Beruf ist so von Vorteil, aber keine zwingende Voraussetzung.

Das Universitätsklinikum Essen schließt einen Arbeitsvertrag mit den Studierenden. Anhand der vom Personaldezernat getroffenen Einschätzung, erhalten die Studierenden dabei eine tarifrechtliche Vergütung nach dem Tarifvertrag des Landes NRW, TV-L. ]]>
SARS-CoV-2 - Wissenschaftler in Essen forschen unter Hochdruck https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=968 968 Fri, 03 Apr 2020 16:07:35 +0200 Im Zusammenhang mit SARS-CoV-2 richten sich völlig zu Recht alle Blicke auf die Forschung. Infektiologie und Immunologie stehen seit Jahren im wissenschaftlichen Fokus der Medizinischen Fakultät der Uni Duisburg-Essen. Selbstverständlich wird auch in Bezug auf das „neue Coronavirus“ unter Hochdruck in Essen geforscht.
Prof. Dr. Jan Buer, Dekan: „Hier hat sich eine unglaubliche Dynamik entfaltet, die Mut macht: Alleine in den letzten beiden Wochen wurden von unseren Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern am Universitätsklinikum Essen 15 Anträge zur Corona-Forschung erstellt und bei unserer Ethik-Kommission eingereicht. Und 11 wurden bereits bewilligt, so dass die Studien sofort anlaufen konnten. Unserer Ethik-Kommission gilt unser ausdrücklicher Dank für diese erstklassige Unterstützung in schwierigen Zeiten!“ ]]>
Epidemiologe Prof. Dr. Karl-Heinz Jöckel in zwei Arbeitsgruppen der Strahlenschutzkommission berufen https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=967 967 Wed, 01 Apr 2020 10:37:34 +0200 Welche Risiken birgt Strahlung? Wie können Menschen geschützt werden? Um darauf belastbare Antworten geben zu können, konsultiert das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit (BMU) bei der Risikobewertung auch Wissenschaftler. Als Teil der Strahlenschutzkommission (SSK) beraten sie das BMU, sprechen medizinische, naturwissenschaftliche sowie technische Empfehlungen aus und veröffentlichen Stellungnahmen.
Auf Vorschlag dieses Beratungsgremiums hat das BMU nun Prof. Dr. Karl-Heinz Jöckel in zwei weitere Arbeitsgruppen berufen. Er ist derzeit stellvertretender Direktor des Instituts für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie (IMIBE) der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen. Jöckel ist bereits langjähriges Mitglied der SSK und wird darüber hinaus bis zum 28.02.2023 als Mitglied der Arbeitsgruppe „Steering Committee on the German Uranium Mining Studies“ (AG58) Ministeriumsvertreter in Fragen des Schutzes vor den Gefahren ionisierender und nicht-ionisierender Strahlen beraten. Zudem wurde er in die Arbeitsgruppe „Strahlenepidemiologische Tabellen“ (AG105) des SSK-Ausschusses A1 „Strahlenrisiko“ berufen.

Die Mitgliedschaften in Arbeitsgruppen der Strahlenschutzkommission gelten als persönliche Ehrenämter. Ihre Mitglieder bleiben unabhängig und sind nicht an Weisungen gebunden. Weiterführende Informationen zur SSK sind unter http://www.ssk.de/DE/Home/home_node.html zu finden.

Über das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit (BMU):
Das BMU engagiert sich seit mehr als 30 Jahren für den Schutz der Bürgerinnen und Bürger vor Umweltgiften und Strahlung, für einen klugen und sparsamen Umgang mit Rohstoffen sowie für den Klimaschutz. Es plädiert für eine Nutzung der natürlichen Lebensgrundlagen, bei der die Vielfalt von Tier- und Pflanzenarten sowie der Erhalt ihrer Lebensräume sichergestellt werden kann. ]]>
Spinale Muskelatrophie: Auch bei Erwachsenen therapierbar https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=965 965 Mon, 30 Mar 2020 13:00:00 +0200 Die Spinale Muskelatrophie (SMA), eine chronische neurologische Erkrankung, wird seit einigen Jahren mit dem Medikament Nusinersen therapiert. Dass es wirkt, wurde für kindliche SMA-Formen bereits in großen Studien belegt. Jetzt haben Wissenschaftler der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen (UDE) gemeinsam mit neun anderen neuromuskulären Zentren in Deutschland erstmals nachgewiesen, dass das Medikament auch bei Erwachsenen wirksam und sicher ist. Hierüber berichtet die wichtigste neurologische Fachzeitschrift Lancet Neurology.

Die Spinale Muskelatrophie (SMA) kann in allen Altersstufen auftreten. Wer sie bekommt, leidet unter fortschreitender Muskelschwäche, Muskelschwund und im Krankheitsverlauf auch unter Lähmungserscheinungen. Die Entdeckung der ursächlichen Genmutation hat zur Entwicklung von Nusinersen geführt. Das Medikament sorgt dafür, dass das fehlende Protein SMN gebildet wird. Es ist wichtig, damit Nervenzellen mit Muskelzellen kommunizieren.

Kinder können seit wenigen Jahren erfolgreich behandelt werden. Für Erwachsene gab es bisher aber keine Daten zur Wirksamkeit, sodass die Therapie in zahlreichen Ländern bei ihnen nicht angewendet wird.

Jetzt ist es Essener Wissenschaftlern erstmals gelungen, die Wirksamkeit des Medikamentes auch bei erwachsenen SMA-Patienten aufzuzeigen. Ihre Studie führten sie gemeinsam mit Kollegen aus neun anderen neuromuskulären Zentren in Deutschland durch. „Das Fortschreiten der Erkrankung konnte gebremst und die motorischen Fähigkeiten der Patientinnen und Patienten verbessert werden“, fasst PD Dr. Tim Hagenacker, leitender Oberarzt der Klinik für Neurologie am Universitätsklinikum Essen, zusammen. Mit Klinikdirektor Prof. Dr. Christoph Kleinschnitz hat er die Forschungsergebnisse in Lancet Neurology veröffentlicht.

„Die medikamentöse Therapie bietet SMA-Erkrankten eine berechtigte Hoffnung, ihre motorischen Fähigkeiten zu stabilisieren oder sogar zu verbessern, – und das unabhängig von ihrem Alter. Dies belegen die Daten unserer Studie“, erläutert Prof. Kleinschnitz. „Die Erfolge decken sich mit den Erfahrungen aus den beteiligten anderen Zentren; neben Essen kamen viele Daten etwa auch von den Kollegen aus Dresden und Ulm“, ergänzt Hagenacker.

Publikation: Nusinersen in adults with 5q spinal muscular atrophy: a non-interventional, multicentre, observational cohort study ]]>
Impfstoff gegen HIV entwickeln: Dr. Christina B. Karsten ist neu an der UDE/am UK Essen https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=964 964 Fri, 27 Mar 2020 09:10:36 +0100 Vollständig heilen lässt sich HIV bisher nicht, und für eine Schutzimpfung fehlt ein entsprechender Impfstoff. Dr. Christina B. Karsten möchte dazu beitragen, dass dieser entwickelt wird. Sie hat die Juniorprofessur für Impfstoffentwicklung an der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen (UDE) angenommen und forscht am Institut für HIV Forschung des Universitätsklinikums Essen (UK Essen).
Dr. Christina B. Karsten studierte Bioinformatik und Genomforschung von 2004 bis 2008 an der Universität Bielefeld sowie Biologie an der Technischen Universität Braunschweig (2008-2010). Mit ihrer Doktorarbeit, die sie 2014 am Deutschen Primatenzentrum in Göttingen abschloss, wurde sie 2015 an der Medizinischen Hochschule Hannover promoviert. Danach forschte sie bis 2019 am Ragon-Institut des Massachusetts General Hospital, der Harvard University und des Massachusetts Institute of Technology in Cambridge, USA. Für ihre Forschung an neuartigen Strategien zur Entwicklung von Impfstoffen wurde sie mit einem Preis der Universität Harvard ausgezeichnet.

Das menschliche Abwehrschwäche-Virus HIV (Humanes Immundefizienz-Virus) wurde in den 1980er Jahren weltweit bekannt. Derzeitige Behandlungen verhindern oder verzögern den Ausbruch der Krankheit medikamentös. Einen wirksamen Impfstoff (Vakzin) gegen die Ansteckung zu entwickeln, ist schwierig. Forschende scheitern bislang daran, dass das Virus diverse Strategien anwendet, um eine Erkennung durch das Immunsystem zu umgehen. Insgesamt gibt es 37,9 Millionen HIV-Infizierte.

Am UK Essen analysiert Professorin Karsten, wie Antikörper mit dem HI-Virus interagieren. „Wir untersuchen besonders die Fluchtmechanismen, mit denen HIV sich der Immunabwehr entzieht“, sagt die 35-Jährige. Den Schwerpunkt legen sie und ihr Team auf die Anti-HIV-Antikörper, die sich gegen die Zuckerhülle des viralen Hüllproteins richten „Zugleich erforschen wir, ob die Zusammensetzung der Zuckerhülle dem Erreger hilft, wertvolle Zeit für die Entwicklung von schützenden Mutationen zu gewinnen. Sie täuscht dem Immunsystem vor, dass es sich bei dem Virus um einen ganz normalen Teil des Körpers handelt“, erklärt sie.

Karstens Professur für Impfstoffentwicklung gehört zu dem vom Bund aufgelegten Programm zur Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses (WISNA). Es soll jungen Forschenden einen transparenten und planbaren Weg in die Professur auf Lebenszeit bieten. Bisher werden deutschlandweit 468 dieser „Tenure-Track-Professuren“ gefördert, davon 23 an der UDE. ]]>
Neue Studie zu psychischen Belastungen in Folge der Corona-Epidemie http://www.cope-corona.de/ 963 Thu, 26 Mar 2020 08:26:59 +0100 Das Forschungsteam der Kliniken für Psychiatrie und Psychotherapie sowie der Klinik für Abhängiges Verhalten und Suchtmedizin des LVR-Klinikum Essen hat unter der Federführung des Ärztlichen Direktors, Prof. Dr. Norbert Scherbaum, eine weitere Studie zu den Auswirkungen der Corona-Pandemie gestartet.
„Dabei geht es uns vor allem um die Auswirkungen auf das menschliche Zusammenleben und das psychische Wohlbefinden“, erklärt der Studienleiter Professor Norbert Scherbaum.

Seitdem das gesellschaftliche Leben vor rund zwei Wochen, besonders durch die am 22. März 2020 bundesweit von der Bundesregierung erlassenen Kontaktbeschränkungen, stark eingeschränkt ist, drängt sich die Frage auf, wie wir Menschen damit umgehen.

„Wir fragen nach den Lebensumständen, dem Arbeitsverhältnis und Hobbies und wie sich diese in den vergangenen zwei Wochen verändert haben. Die Antworten auf diese Fragen liefern uns Daten, um besser verstehen zu können, wie sich die Situation auf die Psyche der Menschen auswirkt und welche Strategien Menschen finden, um mit dieser schwierigen und völlig neuen Lage umzugehen“, erklärt Scherbaum den Aufbau der Umfrage. Als Suchtmediziner ist er zudem daran interessiert, welchen Einfluss die Situation auf den Konsum von Zigaretten und Alkohol hat.

Die Online-Umfrage dauert ca. zehn Minuten. Am Ende werden die Teilnehmenden gebeten, ihre E-Mail-Adresse für eine Nachbefragung einzugeben. Sobald die aktuellen Einschränkungen aufgehoben sind, werden die Teilnehmenden gebeten, noch mal Fragen zum Thema zu beantworten.
http://klinikum-essen.lvr.de/de/nav_main/aktuelles/aus_der_klinik/aktuelles_1.html
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Essener Medizinstudium stellt sich auf Krisensituation ein – Prüfungen gehen weiter https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=961 961 Tue, 24 Mar 2020 09:54:38 +0100 Ausbildung zukünftiger Ärztinnen und Ärzte gerät nicht ins Stocken. Medizinstudierende an der Medizinischen Fakultät der UDE können erstes Staatsexamen trotz Corona-Pandemie ablegen.
„Die Corona Pandemie macht deutlicher denn je, dass die Ausbildung zukünftiger Ärztinnen und Ärzte eine hohe Priorität haben muss“, betont Prof. Dr. Joachim Fandrey, Prodekan für Studium und Lehre der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen. Darum lag ein Fokus an der Medizinischen Fakultät in den vergangenen zwei Wochen darauf, dass keine vermeidbare Verlängerung des Medizinstudiums eintritt, indem zum Beispiel Prüfungen ausfallen.

Mit Erfolg. Prof. Dr. Joachim Fandrey: „Ungeachtet der stark erschwerten Rahmenbedingungen konnten alle mündlichen Staatsexamina wie geplant stattfinden. Die letzten Prüfungen des M1-Examens am heutigen Dienstag.“

Die M1-Prüfung, bzw. das erste Staatsexamen, umgangssprachlich auch als Physikum bekannt, ist der 1. Abschnitt der Ärztlichen Prüfung, welcher direkt auf den vorklinischen Abschnitt folgt. Studierende legen die Prüfung, welche aus einem mündlich-praktischen und einem schriftlichen Teil besteht, daher frühestens nach dem vierten Semester ihres Studiums ab. Das Bestehen dieser ersten Prüfung ist wiederum Voraussetzung für den nächsten Studienabschnitt, dessen Ziel das zweite Staatsexamen ist.

Natürlich war dieses Mal alles ein bisschen anders, denn die Sicherheit aller Beteiligten stand im Vordergrund. Neben jeweils drei Prüferinnen und Prüfern befanden sich maximal vier Prüflinge in einem Raum. Geprüft wurde ausschließlich in Seminarräumen, in denen ein Mindestabstand von mindestens 1,5 Meter eingehalten werden kann.

Wie es mit den sogenannten M2 Prüfungen weitergeht, ist bislang noch nicht final geklärt. Die Gesundheitsministerien beraten aktuell über eine Lösung und werden diese voraussichtlich im Laufe der Woche bekannt geben. Die Medizinische Fakultät ist hier nicht Entscheidungsträger und hat keinen Einfluss darauf, ob und wie das M2-Examen durchgeführt werden kann.

Gleiches gilt für das M3. Auch hier werden die vorläufigen Termine für das Staatsexamen in den nächsten Tagen zugesandt. Diese Termine sind unter Vorbehalt. Prüfungsbeginn wird nicht vor dem 04.05.2020 sein.

Um Studierende auch unter den aktuellen Bedingungen bestmöglich zu informieren, hat die Medizinische Fakultät ein umfangreiches Maßnahmenpaket erarbeitet und bereits Mitte vergangener Woche veröffentlicht. --> http://www.uni-due.de/med/corona

Die Seite wird fortlaufend erweitert und aktualisiert. Sobald es Informationen zu weiteren Prüfungen gibt, werden diese hier und auf den Social-Media-Kanälen der Medizinischen Fakultät veröffentlicht. ]]>
Vordenker2020: Professor Dr. Michael Forsting ausgezeichnet https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=960 960 Thu, 19 Mar 2020 12:18:06 +0100 Die Initiative Gesundheitswirtschaft, die B.Braun Stiftung und der Bibliomed-Verlag verleihen auch 2020 den Vordenker Award der Gesundheitswirtschaft. Ausgezeichnet werden Persönlichkeiten aus allen Bereichen, die mit innovativen Ideen und Projekten ein Vorbild für die Verbesserung von Qualität und Produktivität der Versorgung sind. Vordenker 2020 ist Prof. Dr. Michael Forsting.
Die Jury hebt in ihrer Laudatio hervor, dass Prof. Dr. Michael Forsting als Direktor der Radiologie und Leiter der IT die Digitalisierung des Universitätsklinikums Essen maßgeblich vorantreibt. Sie sieht in ihm einen Wegbereiter der personalisierten Medizin, der Innovationsgeist, unternehmerisches Denken und ethisch-medizinische Haltung in vorbildlicher Weise verkörpert. Gemeinsam mit seinem Team hat er bereits mehrere KI-Lösungen entwickelt und setzt diese im Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie und Neuroradiologie ein. Diese helfen den Ärztinnen und Ärzten, bessere Entscheidungen zu treffen und entlasten sie von Routineaufgaben. Vor allem: Michael Forsting setzt seit Jahren auf Vernetzung, denn er weiß, dass eine hochwertige Medizin nur dann funktionieren kann, wenn alle bereit sind, ihr Wissen und ihre Ressourcen zu teilen.

Der Vordenker Award 2020

Strategischer Weitblick, unkonventionelles Denken, Veränderungswille, diplomatisches Geschick – der Vordenker Award ehrt unterschiedlichste Tugenden des modernen Medizin-Managers. Ausgezeichnet werden Persönlichkeiten aus allen Bereichen der Gesundheitswirtschaft, die mit innovativen Ideen und Projekten ein Vorbild für die Verbesserung von Qualität und Produktivität der Versorgung sind. Der Preisträger bzw. die Preisträgerin zeigt persönliches Engagement, vorausdenkende Kraft und soziale Verantwortung.

Aufgrund der aktuellen Situation in Bezug auf das Coronavirus / Covid_19 findet das DRG-Forum 2020 in diesem Jahr virtuell statt: http://drg-forum.de/

2016 Prof. Dr. Michael Forsting Medizinischer Direktor der zentralen IT, seit 2004 Direktor des Instituts für Diagnostische und Interventionelle Radiologie und Neuroradiologie des Universitätsklinikums Essen. Prof. Michael Forsting ist Prodekan für Forschung der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen. Er ist Autor von mehr als 500 wissenschaftlichen Aufsätzen, Herausgeber und Autor von 8 Fachbüchern, Mitglied der Leopoldina und wurde u.a. von der Deutschen Röntgengesellschaft mit dem Alfred Breit Preis für sein Lebenswerk ausgezeichnet. ]]>
Wichtige wissenschaftliche Achse: Essen und Wuhan forschen gemeinsam an Covid-19 https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=959 959 Wed, 18 Mar 2020 07:39:47 +0100 Die Medizinische Fakultät betreibt in Wuhan, China, ein deutsch-chinesisches Labor, das „Wuhan-Essen Joint International Laboratory of Infection and Immunity“, welches 2017 von der Uni Duisburg-Essen und der HUST Universität in Wuhan gegründet wurde. Hier werden gemeinsame Forschungsprojekte durchgeführt; Virologen aus Essen reisen nach Wuhan und arbeiten dort direkt mit chinesischen Kollegen zusammen. Diese Zusammenarbeit kann in der aktuellen Virus-Krise dazu beitragen, die Forschung weiter voranzutreiben.
(Brief aus Wuhan am Ende dieser Seite)

Einen großen Vorteil sieht Prof. Ulf Dittmer, Direktor des Instituts für Virologie der Medizinischen Fakultät in den vielen humanen Proben von virus-infizierten Patientinnen und Patienten, die in Wuhan zur Verfügung stehen. Denn die Wuhaner Kollegen haben während des CoV Ausbruchs wieder eine Vielzahl von Proben gesammelt, außerdem stehen viele klinische Daten von hunderten Patienten zur Verfügung.

Die Stiftung Universitätsmedizin Essen unterstützt die Arbeit über eine Sonntag begonnene Initiative, die immer weitere Kreise zieht: http://www.spenden-fuer-corona.de

Prof. Dittmer: "Die klinischen Daten wurden bereits zum Teil zusammen ausgewertet. Erste Erkenntnisse konnten wir daraus ziehen und 3 gemeinsame Publikationen zu COVID-19 einreichen bzw. bereits publizieren."

Die humanen Proben sollen auch gemeinsam untersucht werden, sobald Wuhan wieder für Deutsche zugänglich ist. Im Vordergrund stehen Forschungsfragen zur Immunität gegen das SARS-CoV-2 und zu Biomarkern des COVID-19 Krankheitsverlaufs.

Prof. Dr. Jan Buer, Dekan der Medizinischen Fakultät: "Die Entwicklung in Wuhan sollte Hoffnung machen und unterstreicht den Stellenwert der Maßnahmen, die wir nun in Deutschland durchführen müssen! Da hilft der regelmäßige Austausch mit den Kollegen in Wuhan sehr. Außerdem müssen wir unsere gemeinsamen Aktivitäten im Kampf gegen das Coronavirus weiter ausbauen! Wir brauchen dringend einen Impfstoff und müssen besser verstehen, warum das Virus manchmal so tödlich ist!"
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Notfallregelung der Medizinischen Fakultät der UDE (laufend aktualisiert) https://www.uni-due.de/med/corona 958 Tue, 17 Mar 2020 15:17:00 +0100
das Rektorat der Universität Duisburg-Essen hat in Abstimmung mit dem Ministerium für Kultur und Wissenschaft NRW entschieden, den Vorlesungsbeginn auf den 20. April 2020 zu verschieben.
Präsenz-Veranstaltungen aller Art dürfen ab sofort und bis auf Weiteres nicht mehr stattfinden.

Das Dekanat nimmt darüber hinaus an der täglich tagenden Krankenhauseinsatzleitung des Universitätsklinikums Essen teil. Hier werden vornehmlich Vorgaben und Maßnahmen erarbeitet, welche der Sicherstellung der Patientenversorgung an der Universitätsmedizin Essen dienen. Hierüber informiert der regelmäßig versandte Sondernewsletter des UK Essen zum Thema Coronavirus.

Speziell für die Medizinische Fakultät haben wir darüber hinaus diese Informationsseite eingerichtet, welche sich auf Lehre, Prüfungen und Forschung in der Medizin bezieht. Diese wird fortlaufend aktualisiert, sobald sich neue Erkenntnisse ergeben. Dabei berücksichtigen wir wo möglich die gemeinsamen Empfehlungen des Medizinischen Fakultätstages und des Verbandes der Universitätsklinika Deutschland.

In Essen haben wir die Sondersituation, dass Forschung, Lehre und Krankenversorgung auf demselben Campus stattfinden. Dies ist normalerweise ein großer Vorteil, stellt uns jetzt aber vor besondere Herausforderungen.

Um Sie, Ihre Kolleginnen und Kollegen und vor allem auch die Kolleginnen und Kollegen in der Krankenversorgung keiner unnötigen Gefährdung auszusetzen, wird ab Mittwoch, 18. März 2020, der nicht auf die Krankenversorgung bezogene wissenschaftliche Betrieb auf dem Campus sowie in der Dekanatsverwaltung bis auf einen Notfallbetrieb eingestellt.

Danke für Ihre Mitwirkung und Unterstützung in dieser besonders herausfordernden Zeit!

Mit freundlichen Grüßen, Ihr

Prof. Dr. Jan Buer, Dekan
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Initiative der Stiftung Universitätsmedizin Essen: Spenden für Corona-Forschung https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=957 957 Sun, 15 Mar 2020 07:29:24 +0100 Unterstützung für deutsch-chinesische Forschungskooperation der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen und des Union Hospitals Wuhan

Die Ausbreitung des Coronavirus schreitet immer schneller voran. In ihrem 2017 gegründeten gemeinsamen Labor in Wuhan untersuchen deutsche und chinesische Wissenschaftler das neuartige Virus. Über die Auswertung von Proben und Daten hoffen sie, dabei zu helfen, schnellstmöglich effektive Wege für das Behandlungsmanagement und die Therapiemöglichkeiten von Infizierten zu finden. Die Ausgangslage für die Wissenschaftler ist besonders günstig, weil die Pandemie in Wuhan ihren Anfang nahm und in dem Labor seit Januar unzählige Proben untersucht worden sind. Für eine sofortige Stärkung des Kooperationsprojektes sammelt die Stiftung Universitätsmedizin Essen Spenden unter www.spenden-für-corona.de.

Noch gibt es keinen Impfstoff oder eine spezifische Therapie für Menschen, die sich mit SARS-CoV-2 infizinieren und an COVID-19 erkranken. Umso wichtiger ist es, die Erforschung des neuartigen Coronavirus zu stärken. Deshalb sammelt die Stiftung Universitätsmedizin Spenden für ein Kooperationsprojekt von Forschern in Essen und Wuhan.

Das Coronavirus verstehen: Analyse von umfangreichen Patientendaten

Bereits 2017 wurde das deutsch-chinesische Forschungslabor „Wuhan-Essen Joint International Laboratory of Infection and Immunity“ in Wuhan gegründet. Es entstand aus einer jahrzehntelangen Kooperation zwischen dem Institut für Virologie der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen und der Klinik für Infektiologie am Universitätsklinikum Essen sowie der Klinik für Infektionserkrankungen am Union Hospital Wuhan, Tongji Medical College. Seit Beginn der Pandemie haben die chinesischen Forscherinnen und Forscher, die zum Teil in Deutschland promoviert haben, zahlreiche klinische Daten und Proben von Erkrankten gesammelt und strukturiert erfasst. Da in China bisher die meisten Krankheitsfälle – vor allem mit schwerem Verlauf – auftraten, ist die Daten- und Probenmenge dort wesentlich umfangreicher als beispielsweise in Deutschland. Nun gilt es, die im Forschungslabor in Wuhan vorliegenden Daten und Proben gemeinsam auszuwerten, um insbesondere die Reaktion des Immunsystems auf eine Corona-Infektion zu verstehen. Das Ziel: Über die Analyse von Patientendaten in unterschiedlichen Krankheitsstadien und mit verschiedenen Patientinnen und Patienten weltweit zukünftig besser helfen zu können.

Prävention: Potentiale nutzen, Erkenntnisse gewinnen, Strukturen schaffen

Professor Dr. Ulf Dittmer, Direktor des Instituts für Virologie der Universitätsmedizin Essen und Co-Direktor des Labors in Wuhan, erklärt die langfristige Notwendigkeit des Anliegens: „Die umfassenden Daten und Proben der chinesischen Kollegen bergen ein enormes Potential, das wir dringend nutzen müssen. Wir müssen jetzt präventiv Forschungs- und Ermittlungsstrukturen auch für andere auftretende Viren schaffen. Alle Erkenntnisse, die wir jetzt im anstehenden Sommer gemeinsam gewinnen, können uns bei der Eindämmung des Virus im nächsten Winter helfen. Denn klar ist: Die Coronaviren können übersommern.“

Forschung stärken – Leben schützen: Dringend Unterstützung benötigt

Um dieses Anliegen voranzutreiben, können Menschen, die zur Erforschung des Coronavirus beitragen möchten, nun spenden. „Das Labor ist komplett ausgestattet, es werden jedoch dringend Verbrauchsmaterialien benötigt, um mit den zahlreichen Proben vor Ort arbeiten zu können. Außerdem sollen möglichst zeitnah auch deutsche Forscher dorthin reisen können. Als Stiftung sind wir in der Lage, die kurzfristig und dringend benötigten Mittel reaktionsschnell zur Verfügung zu stellen – die durch Spenden geleistete Hilfe kommt so direkt an“, erläutert Professor Dr. Karl-Heinz Jöckel, Vorstandsvorsitzender der Stiftung Universitätsmedizin.

Weitere Informationen unter: http://www.spenden-für-corona.de. ]]>
Teilnehmer gesucht: Studie zum Umgang mit dem COVID-19/ SARS-CoV-2 (Corona-Virus) https://ww2.unipark.de/uc/2020/ 956 Wed, 11 Mar 2020 11:28:41 +0100 ]]> DigitaleHochschule NRW - Medizinische Fakultät erhält begehrte Förderung http://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=955 955 Mon, 09 Mar 2020 13:39:34 +0100 Die Digitalisierung der Hochschullehre weiter vorantreiben – darauf zielt die Förderlinie Curriculum 4.0.nrw des Landes ab. Sie stellt ausgewählten Konzepten 1,8 Mio. Euro zur Verfügung. Die Universität Duisburg-Essen ist gleich mit vier Projekten dabei – mit so vielen, wie keine andere Hochschule – eines davon an der Medizinischen Fakultät.
Dr. Stephanie Herbstreit, MME, möchte mit ihrem Gewinner-Projekt „Digitalisierung im Kontext des Medizinstudiums – DiKoMed“ Medizinstudierende auf ein digitales Gesundheitswesen vorbereiten. Denn in ihrem späteren Arbeitsleben werden Studierende mit verschiedensten digitalen Medien umgehen. Digitale Technologien haben die Medizin in den letzten Jahren in verschiedenen Ebenen verändert. „Doch bislang ist die Digitalisierung der Medizin noch nicht ausreichend im unterrichteten Curriculum verankert. Im Berufsalltag ist die Medizin schon heute deutlich digitalisierter als der Studierendenunterricht abbildet“, weiß Dr. Stephanie Herbstreit, Ärztliche Leitung Curriculumsentwicklung Ärztliche Kompetenzen im Dekanat der Medizinischen Fakultät und Oberärztin in der Klinik für Unfall-, Hand- und Wiederherstellungschirurgie am UK Essen.

Im Zentrum steht die Frage, welche neuen Kompetenzen zukünftige Mediziner erwerben müssen, um für eine digitale Gesellschaft und Arbeitswelt in Bezug auf Gesundheits- und Krankheitsfragen vorbereitet zu sein. Digitale Technologien haben die Medizin in den letzten Jahren in verschiedenen Ebenen verändert. Simulation, Robotik, Telemedizin und Big-Data ermöglichen neue Wege in der Diagnostik und Therapie. Eine digitale Infrastruktur und die geschützte Arzt-Patienten-Kommunikation im Rahmen des E-Health-Gesetzes von 2015 ist bereits im Aufbau. Patientinnen und Patienten nutzen digitale Technologien zum Informationserwerb und suchen sich auf diesem Weg nicht selten medizinische Beratung, von der Unterstützung des Lebensstils bis hin zu Beratung. Auch die Zusammenarbeit, die Kommunikation und der Informationserwerb von Ärztinnen und Ärzten hat sich durch Implementierung von Patienten-Management-Systemen, Etablierung von Datenschutzverordnungs-konformen Kommunikationstools zum Austausch von patientenrelevanten Informationen aber auch durch Nutzung von mobilen Clinical-Decision-Making Tools grundlegend geändert.

„Wir werden ein longitudinales Curriculum in Modulform implementieren, welches interaktive Onlinekursen (OER-Format) und Präsenzphasen zur gemeinsamen Reflexion sinnvoll verbindet“, erläutert Dr. Stephanie Herbstreit. Studierende sollen dabei Kompetenzen zu digitalen Technologien in ihrem zukünftigen Arbeitskontext erwerben und bei der Nutzung für das eigene Lernen begleitet werden. Lehrende werden mit Hilfe von interaktiven Onlinekursen und der Möglichkeit des kollegialen Austausches in der Implementierung von digitalen Lehr- und Lerntechnologien unterstützt.

Insgesamt fördern das Land NRW und der Stifterverband 22 Digitalisierungskonzepte an zwölf Hochschulen. Die Förderlinie Curriculum 4.0.nrw unterteilt sich in zwei Kategorien: Die erste betrifft die Weiterentwicklung einzelner Studiengangsmodule, über die jetzt entschieden wurde. Die zweite zielt auf die Umgestaltung ganzer Studiengänge ab. In dieser Kategorie fällt die Entscheidung im Mai. ]]>
Leberleiden lindern - Prof. Dr. Christian Lange ist neu an der Medizinischen Fakultät http://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=954 954 Fri, 06 Mar 2020 14:22:35 +0100 Erkrankt die Leber, passiert das meist schleichend. Daher wird es oft spät erkannt. Dr. Christian Lange erforscht am Universitätsklinikum Essen (UK Essen) u.a., wie sich die Leberzirrhose entwickelt und das Versagen des Organs entsteht. Er ist neuer Professor für Translationale Hepatologie an der Universität Duisburg-Essen (UDE).
Christian Lange studierte Medizin an der Universität Tübingen (2000-2007), wo er 2009 promoviert wurde. Von 2010 bis 2012 forschte er als Postdoc in der Abteilung Gastroenterologie/Hepatologie der Schweizer Universität Lausanne. Danach war er Oberarzt, zunächst am Universitätsklinikum Frankfurt (2015-2017) und seit 2018 am UK Essen. Hier leitet er zudem die Ambulanz für Transplantation. Seine Forschung wurde mehrfach ausgezeichnet.
Bei Leberzirrhosen wird das Lebergewebe zerstört und durch Bindegewebe ersetzt. Lebensgefährlich ist besonders das sogenannte akut-auf-chronische Leberversagen. Verursacht wird es durch überschießende Entzündungsreaktionen und fehlerhafte Immunantworten. Derzeit gibt es dafür kaum Therapien, etwa 30 Prozent der Erkrankten versterben innerhalb von vier Wochen.


Prof. Dr. Christian Lange © UDE/Frank Preuß

Am UK Essen untersucht Professor Lange die immunologischen Mechanismen, die zur Leberzirrhose und zum akut-auf-chronischen Leberversagen führen. „Wenn wir sie kennen, werden wir die dringend benötigten Therapieansätze entwickeln können“, so der 40-Jährige.

Außerdem möchte er die Prävention und Therapie von Infektionen bei Leberzirrhose verbessern. Bei geschwächten Personen verlaufen sie häufig tödlich. Seine klinischen Schwerpunkte umfassen zudem die Transplantation und Krebserkrankungen der Leber sowie die interventionelle Endoskopie. ]]>
Prof. Dr.Ulrich Dührsen geht in den Ruhestand http://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=953 953 Fri, 06 Mar 2020 10:06:13 +0100 Nach seinem Studium der Humanmedizin an den Universitäten Hamburg und Montpellier und Forschungsjahren in Melbourne arbeitete er unter anderem als wissenschaftlicher Mitarbeiter und Oberarzt am Universitätskrankenhaus Hamburg-Eppendorf, wo er habilitierte und die Schwerpunktbezeichnung „Hämatologie und Internistische Onkologie“ erwarb.

Im September 1998 wechselte er nach Essen. Die Einwerbung von Drittmitteln für experimentelle und klinische Forschungsprojekte war Grundlage für etwa 300 wissenschaftliche Publikationen und Buchbeiträge. Neben vielen wissenschaftlichen Funktionen war er vier Jahre im Aufsichtsrat der UME tätig. Als Ombudsmann für gute wissenschaftliche Praxis bleibt er der Universität Duisburg-Essen erhalten. ]]>
10. Lehrpreis für Prof. Dr. Dagmar Timmann-Braun http://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=951 951 Fri, 28 Feb 2020 10:26:47 +0100 Seit 2009 hält Prof. Timmann-Braun dort einmal im Jahr einen Tageskurs rund um das Thema Kleinhirn für Masterstudenten im Rahmen des Moduls Clinical Neuroscience. Sie hat in diesem Jahr bereits zum vierten Mal den ersten von drei Lehrpreisen für dieses Modul erhalten. ]]> Aktueller Hinweis: der Schüler CampusTag Medizin 2020 muss leider entfallen http://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=950 950 Thu, 27 Feb 2020 11:00:01 +0100 Blut abnehmen, Lunge abhören oder Organe ultraschallen: So kompakt und unkompliziert erleben dies junge Menschen am Schüler CampusTag der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen (UDE). Am 13. Mai findet er zum dritten Mal am Universitätsklinikum Essen (UKE) statt. Dieses Jahr können bis zu 50 Oberstufenschüler dabei sein. Wer mitmachen möchte, kann sich ab sofort per E-Mail unter fruehstudium@uni-due.de anmelden.

Das Programm am 3. Schüler-CampusTag ist abwechslungsreich: Durch Laborbesuche und Workshops im SkillsLab kann man den menschlichen Körper am digitalen 3D-Seziertisch bestaunen, eine Wiederbelebung simulieren oder Krebszellen unter dem Mikroskop betrachten. Studierende, Forschende und Lehrende sind stets dabei und beantworten aufkommende Fragen zu Studium und wissenschaftlichem Arbeiten.

„Durch solch tiefgehende Einblicke erfahren die Teilnehmer aus erster Hand, wie attraktiv der Studienstandort Essen ist“, sagt Prof. Dr. Nicole Dünker, Leiterin der Abteilung Neuroanatomie. Sie betreut die von der Stiftung Universitätsmedizin unterstützte Schnupper-Veranstaltung vor Ort federführend.

Das sogenannte Frühstudium der UDE wird seit 17 Jahren vom Akademischen Beratungs-Zentrum der UDE für alle Fakultäten angeboten und richtet sich an Oberstufenschüler, die in ein Studienfach hineinschnuppern möchten. Mit den regulär Studierenden besuchen sie Vorlesungen, Seminare und Übungen.

Die UDE gehört bundesweit zu den wenigen Universitäten, die auch Veranstaltungen der Medizinischen Fakultät öffnen. Etwa 40 der rund 150 Frühstudierenden pro Semester besuchen medizinische Veranstaltungen.

Das vollständige Programm zum 3. Schüler CampusTag steht auf diesen Seiten als PDF-Datei zum Herunterladen zur Verfügung: http://udue.de/campustagmedizin2020. Weiterführende Informationen zum Frühstudium sind unter http://www.uni-due.de/abz/studieninteressierte/fruehstudium.php zu finden. ]]>
Blutbahn in Not - Neu an der Medizinischen Fakultät: Thorsten Brenner https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=949 949 Wed, 26 Feb 2020 10:39:55 +0100 Nach seiner mit sehr gut bewerteten Promotion (2005) ließ sich Brenner am Uniklinikum Heidelberg zum Facharzt für Anästhesiologie (2010) ausbilden. Dort forschte und behandelte er anschließend mehrere Jahre und war seit 2018 außerplanmäßiger Professor für Anästhesiologie. Im vergangenen Jahr erhielten er und Kollegen für ihre Untersuchungen zur innovativen Erregerdiagnostik bei Sepsis den Innovations-Preis des Stuttgarter Intensivkongresses und eine hochdotierte Studienförderung der Dietmar-Hopp-Stiftung.

Damit die Diagnose der Sepsis schneller gestellt werden kann, wird Thorsten Brenner das wissenschaftliche Engagement in diesem Forschungsbereich vorantreiben. Wissenschaftler suchen damit im Blut der Erkrankten nach dem Erbgut möglicher Keime. Zudem möchte der 41-Jährige mehr über die körpereigene Infektionsabwehr herausfinden und untersucht die angeborene Immunantwort bei Blutvergiftungen.

Eine Sepsis ist eine Infektion, die oft mit Fieber und schwerem Krankheitsgefühl beginnt und im unbehandelten Zustand schnell zu Organversagen führen kann. Ausgelöst werden die Entzündungen durch Bakterien, Viren, Pilze o.ä.


Prof. Dr. Thorsten Brenner (Fotonachweis: UDE/Frank Preuß) ]]>
Neues Wahlfach GenderMedizin https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=948 948 Tue, 25 Feb 2020 12:23:19 +0100 Vom 11. bis 21. Februar wurde an der Medizinischen Fakultät zum ersten Mal ein Wahlfach zu geschlechtsspezifischer Medizin, bekannt unter dem Begriff GenderMedizin, angeboten. Insgesamt waren 18 Lehrende aus allen 5 Forschungsschwerpunkten der Fakultät beteiligt.
Im Bereich der geschlechtsspezifischen Medizin neue Wege einzuschlagen, haben sich PD Dr. Andrea Kindler-Röhrborn und Prof. Dr. Anke Hinney, seit Kurzem Prodekanin für wissenschaftlichen Nachwuchs und Diversität, zusammen mit ihren Kolleginnen und Kollegen auf die Fahnen geschrieben. Denn obwohl es zwischen Frauen und Männern eindeutige und zum Teil gravierende biologische Unterschiede gibt, steckt die geschlechtsspezifische Erforschung und Therapie von Erkrankungen noch immer in den Kinderschuhen.

In vielen Bereichen ist noch immer der Mann das Maß der Dinge. So wurden zum Beispiel sehr viel mehr Männer als Frauen in klinische Studien eingeschlossen. Nach einer Einführung ins Thema durch die Initiatorinnen ging es an die inhaltliche Arbeit. Die vorgestellten Themen reichten von Onkologie, über Genetik, Immunologie, Endokrinologie, Autoimmunerkrankungen, Transplantation, Ernährung, Kardiologie, Pharmakologie, Physiologie, Schmerz, Ophtalmologie und Kinder und Jugendpsychiatrie bis hin zu Tiermodellen, Digitalisierung in der Medizin und Urban Health.

Insgesamt nahmen sieben Studierende in klinischen Semestern an dem Wahlfach teil, und nicht nur Frauen! Die Dozentinnen und Dozenten waren damit klar in der Überzahl, das zeigt auch das große Interesse an dem Thema bei den Kolleginnen und Kollegen. „Wir sehen das als einen Ansporn, dem Thema zukünftig mehr Gewicht zu verleihen“, betont PD Dr. Andrea Kindler-Röhrborn.

Und tatsächlich wurden die Erwartungen übertroffen. Joanna Musial, eine der Teilnehmerinnen: „Warum ich das Wahlfach Gendermedizin belegt habe? - Weil Spitzenmedizin auch individuelle Medizin bedeuten sollte."

Neben einem durchweg positiven Feedback von Vortragenden und Teilnehmenden gab es zahlreiche Impulse für geschlechtsspezifische medizinische Studien.

Für die Zukunft ist geplant, GenderMedizin zunächst weiter als Wahlfach anzubieten, möglicherweise ergänzt um eine SummerSchool, bei der das Thema vertieft werden kann.

„Unsere Vision ist natürlich, Gendermedizin im Curriculum zu verankern, aber bis dahin müssen wir noch einiges an Aufbauarbeit und Überzeugung leisten“, so Prof. Anke Hinney. ]]>
15. Internationales Skills Lab Symposium mit Essener Beteiligung https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=945 945 Fri, 21 Feb 2020 11:59:12 +0100 Am 27. und 28. März findet das 15. Internationale Skills Lab Symposium (ISLS 2020) an der Karl Landsteiner Privatuniversität für Gesundheitswissenschaften in Krems an der Donau statt. Bereits zum zehnten Mal nehmen Vertreterinnen und Vertreter des SkillsLab und des Simulations-Patienten-Programms der Essener Medizinischen Fakultät an dem jährlichen Expertenaustausch teil.
Seit drei Jahren treffen sich am Vortag des SkillsLab Symposiums die Vertretenden der Simulations-Patienten-Programme und nehmen wie gewohnt auch am anschließenden Symposium teil. Dieser Präsymposiums-Tag geht auf eine Initiative während des Symposiums am Austragungsort Essen zurück. Beide Programme arbeiten sehr eng und gut zusammen, ein Schulterschluss, von dem der Studierendenunterricht unmittelbar profitiert.

Die Veranstaltung bietet hervorragende Möglichkeiten, um sich mit anderen Einrichtungen in diesem Bereich zu vernetzen und über aktuelle Trend und Herausforderungen auszutauschen.

Essen legt von jeher einen besonderen Fokus auf die praktische Ausbildung von Medizinstudierenden. So wurden das SkillsLab und Simulations-Patienten-Programm zuletzt auch durch den Wissenschaftsrat gelobt. Dieser hatte 2019 sämtliche universitätsmedizinischen Standorte in NRW begutachtet und die vorhandenen innovativen Ansätze in der Lehre in Essen positiv erwähnt. ]]>
Studie zu bösartigem Hautkrebs: Gefundene Abwehrzellen ermöglichen bessere Vorhersage möglicher Therapieerfolge https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=941 941 Mon, 17 Feb 2020 11:08:06 +0100 Das Merkel-Cell-Carcinoma (MCC) ist eine bösartige Form des Hautkrebses, die oft einen gravierenden Verlauf nimmt. Betroffen sind in erster Linie hellhäutige ältere Menschen, die im Lebensverlauf starker UV-Strahlung ausgesetzt waren. Von der gängigen Therapie profitiert leider nur die Hälfte der Betroffenen. Wissenschaftler des Deutschen Krebskonsortiums (DKTK) an der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen (UDE) haben untersucht, wie besser eingeschätzt werden kann, wem eine Immuntherapie helfen könnte. Über die Ergebnisse berichtet jüngst das Fachmagazin Clinical Cancer Research*.
Ziel der Untersuchung: Biomarker zu identifizieren, mit deren Hilfe vorhergesagt werden kann, wie ein MCC auf die Therapie reagieren wird. Wie erwartet, wird diese durch ein intaktes Immunsystem und einen guten Allgemeinzustand begünstigt. Zusätzlich konnten im Tumorgewebe erstmals immunologische und molekulare Eigenschaften identifiziert werden, die mit einem Ansprechen auf eine Immuntherapie einhergehen. Diese sind bereits vor Beginn einer Behandlung messbar, wodurch künftig besser abgeschätzt werden kann, ob eine Therapie mit sogenannten Immun-Checkpoint-Inhibitoren ansprechen wird.

Das Merkelzell-Karzinom ist eine sehr seltene Erkrankung: in Deutschland werden nur etwa 600 Fälle pro Jahr registriert. Das erschwert die Erforschung, sodass Wissenschaftler in der Regel mit kleinen Patientengruppen arbeiten müssen. Bei der Studie des Forscherteams um Prof. Dr. Dr. Jürgen C. Becker handelt es sich mit rund 40 Erkrankten um eine der größeren Patientenkohorten.

Dennoch wollte man aus den Ergebnissen keine allgemeingültigen Schlüsse ziehen. Stattdessen wandten die Wissenschaftler zur Datenauswertung die Bayes'sche Inferenzanalyse an, eine statistische Methode, um Wahrscheinlichkeiten präziser berechnen zu können. „Diese ist zwar aufwendig und verlangt den Computern eine deutlich höhere Rechnerleistung ab, ist dafür aber auch in solchen Situationen viel aussagekräftiger “, sagt Hautkrebsforscher Jürgen C. Becker.

„Als Nächstes möchten wir die Befunde mit einer größeren Gruppe Erkrankter bestätigen“, kündigt Prof. Becker an, der das Projekt als Leiter der DKTK-Abteilung „Translational Skin Cancer Research“ im Zentrum für Medizinische Biotechnologie an der UDE betreut.

Das Merkelzell-Karzinom ist ein seltener und aggressiver Hauttumor mit einer hohen Rezidivrate. Benannt wurde es in Anlehnung an den 1919 verstorbenen deutschen Anatom Johann Friedrich Sigmund Merkel. Er entdeckte in der Haut sogenannte Merkel-Körperchen, mit deren Hilfe der Körper Druck empfinden kann. Aufgrund ihrer Ähnlichkeit mit den Krebszellen kam es zu dem Begriff „Merkelzell-Karzinom“.

* Die Publikation im Clinical Cancer Research ist zu finden unter http://clincancerres.aacrjournals.org/content/early/2020/01/11/1078-0432.CCR-19-2244 ]]>
ETOS2020 war großer Erfolg - Wissenschaftlicher Austausch von Krebsexperten in Essen https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=930 930 Tue, 11 Feb 2020 11:51:49 +0100 Das „Essen Translationale Onkologie Symposium“ (ETOS) hat sich mit der Teilnahme von Krebsforschern aus Münster vom lokalen zum regionalen Forschungstag des Westdeutschen Tumorzentrums und des Deutschen Krebskonsortiums (DKTK) am Partnerstandort Essen/Düsseldorf entwickelt.
154 Teilnehmer aus über 45 Kliniken und Instituten der Medizinischen Fakultäten Essen, Münster, Düsseldorf und den lokalen Abteilungen des DKTK haben durch 83 eingereichten wissenschaftlichen Projekten exzellente Nachwuchsforschung erlebt. Die visionäre Key Note Lecture von Prof. Dr. Zlatko Trajanoski (Innsbruck) – weltweit führender Bioinformatiker auf dem Gebiet der Krebsforschung - hat eindrucksvoll die Perspektiven der Künstlichen Intelligenz als Werkzeug moderner Krebsdiagnostik aufgezeigt. Prof. Zlatko Trajanoski hebt hervor: „ETOS zeigt, wie außerordentlich divers und hochklassig Krebsforschung am Standort betrieben wird“.

Aus den 18 Vorträgen von Doktoranden, Naturwissenschaftlern (Medical Scientist) und forschungsinteressierten Ärztinnen und Ärzten (Clinical Scientists) aus allen Bereichen der Krebsforschung ging die diesjährige ETOS TROPHY - eine originale Ruhrgebiets Grubenlampe – an Lena Blümel, Doktorandin der Düsseldorfer DKTK Nachwuchsgruppe von Dr. Marc Remke.

Die Leiter der Essener DKTK Abteilungen Prof. Dr. Jürgen C. Becker, Prof. Dr. Björn Scheffler und Prof. Dr. Jens Siveke stellten besondere Forschungsergebnisse aus dem Jahr 2019 vor, die aus der Grundlagenforschung möglichst rasch in neue Ansätze zur Prävention, Diagnostik und Behandlung von Krebserkrankungen zu übertragen sind. „Als wissenschaftlicher Koordinator des Deutschen Krebskonsortiums komme ich immer wieder gerne an diesen dynamischen DKTK-Standort. Hier hat sich über die Jahre eine wahre Triebfeder und ein Aushängeschild für die patientennahe translationale Forschung in Deutschland entwickelt“, erklärt Prof. Dr. Stefan Joos. ]]>
Prof. Dr. Ulrike Schara zur Vizepräsidentin des German Brain Council ernannt: Krankheitsbilder junger Menschen im Fokus https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=929 929 Fri, 07 Feb 2020 11:36:47 +0100 Einer von vier Menschen in Deutschland ist psychiatrisch oder neurologisch krank, europaweit geht man von etwa 179 Millionen Betroffenen aus. Spezialisten in diesen Gebieten machen sich deshalb unentwegt Gedanken zu Ursachen und Behandlungsmethoden; so wie Prof. Dr. med. Ulrike Schara, stellvertretende Direktorin der Kinderklinik 1 am Universitätsklinikum Essen und Vorsitzende der Ethikkommission an der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen. Zum 1. Januar hat sie das Amt der Vizepräsidentin des German Brain Council (GBC) angetreten.
Als erfahrene Kinder- und Jugendneurologin erweitert Ulrike Schara das Spektrum des gemeinnützigen Vereins und rückt künftig auch die Krankheitsbilder und Bedürfnisse von jungen Menschen ins Scheinwerferlicht. Das German Brain Council (GBC) sorgt als starke Allianz aus 19 Organisationen seit 2018 für einen besseren Wissensaustausch und berät internationale Gremien. Der sogenannte Deutsche Gehirnrat leistet zudem wertvolle Aufklärungsarbeit zu der Vielzahl an Erkrankungen des Nervensystems.

Durch eine Partnerschaft mit dem European Brain Council wirkt die medizinische wie politische Arbeit des in Berlin ansässigen GBC auch international nach. Gemeinsames Ziel: Fördermittel zu akquirieren, um Gehirnkrankheiten besser und schneller erforschen zu lassen.

Wesentliche Antreiber für die Organisationen sind nicht zuletzt die gravierenden Folgen, die psychiatrische und neurologische Krankheiten für ein Land haben. Sie belasten neben den Erkrankten und ihren Familien auch ein Gesundheitssystem beziehungsweise eine Volkswirtschaft. „Es ist ein gesamtgesellschaftliches Problem, das es gemeinsam zu lösen gilt“, sagt Prof. Schara. ]]>
Coronavirus: Medizinische Fakultät stellt Partner in Wuhan 50.000 Euro Soforthilfe zur Verfügung https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=928 928 Fri, 07 Feb 2020 09:16:38 +0100 Die Medizinische Fakultät der Universität Duisburg-Essen stellt ihrem wissenschaftlichen Partner in Wuhan, China, eine Soforthilfe von 50.000 Euro für die Erforschung des neuen Coronavirus zur Verfügung. Im gemeinsamen Labor am Union Hospital in Wuhan hofft man, in der Immunantwort der Patienten den Schlüssel für eine wirksame Therapie zu finden.
Die Medizinische Fakultät am Universitätsklinikum Essen kooperiert bereits seit vielen Jahren eng mit wissenschaftlichen Einrichtungen in China. Seit 2017 betreibt das Institut für Virologie am Universitätsklinikum Essen gemeinsam mit dem dortigen Partnerkrankenhaus, dem Union Hospital in Wuhan, ein gemeinsames Labor, das „Wuhan-Essen Joint International Laboratory of Infection and Immunity“.

Am Union Hospital werden aktuell täglich zwischen 700 und 800 Verdachtsfälle auf eine Infektion mit dem neuen Coronavirus untersucht. Mehrere hundert Patientinnen und Patienten wurden bereits stationär im Union Hospital aufgenommen. „Eine Herkulesaufgabe für die dortigen Mediziner und Wissenschaftler“, erklärt Prof. Dr. Ulf Dittmer, Direktor der Essener Virologie und China Beauftragter der Fakultät. Er ist mit seinen Kollegen bereits seit Januar im engen Austausch über die Entwicklung vor Ort.

Um den Wissenschaftlern vor Ort schnell und unbürokratisch zu helfen, hat die Medizinische Fakultät jetzt 50.000 Euro umgewidmet und an die dortigen Partner überwiesen. Die Mittel waren eigentlich für den gemeinsamen jährlich stattfindenden wissenschaftlichen Kongress vorgesehen.

Und auch inhaltlich arbeiten die Partner in dieser absoluten Ausnahmesituation Hand in Hand. Prof. Ulf Dittmer: „Unser Ziel ist es, den Krankheitsverlauf besser zu verstehen. Wir müssen die Immunantwort der Patienten charakterisieren. Hier kann der Schlüssel dafür liegen, schwere Infektionsverläufe rechtzeitig zu erkennen und neue Ansätze für Therapien zu entwickeln.“ ]]>
Auftaktveranstaltung für Nachwuchs-Förderprogramme https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=927 927 Mon, 03 Feb 2020 16:27:37 +0100 Am Mittwoch, 29. Januar, fand die feierliche Auftaktveranstaltung für zwei zentrale Nachwuchsförderprogramme für Wissenschaftlerinnen an der Medizinischen Fakultät statt: Das Mentoringprogramm MediMent 1:1 und das Josepha und Charlotte von Siebold Habilitandinnen-Förderprogramm. Und auch in der neuen Förderlinie „Willkommen zurück“ konnten Wissenschaftlerinnen willkommen geheißen werden.
Zunächst stellt Prof. Dr. Ruth Grümmer, Institut für Anatomie, Mitglied der Leitungsgruppe MediMent die zentralen Eckpunkte des MediMent-Programms vor. Prof. Dr. Anke Hinney, Prodekanin für wissenschaftlichen Nachwuchs und Diversität der Medizinischen Fakultät, präsentierte den Genderreport 2019 im Kontext der Gleichstellungsarbeit in der Medizin.

Die 17 neuen Teilnehmerinnen des nun startenden MediMent-1:1 Jahrgangs wurden durch die verantwortliche Programm-Koordinatorin im Dekanat Dr. Meike Roux und die ihnen ab sofort zur Seite stehenden Mentorinnen und Mentoren herzlich begrüßt. Im Anschluss wurden die 12 neuen Teilnehmerinnen des Josepha und Charlotte von Siebold Habilitandinnen-Förderprogramms durch Prof. Anke Hinney herzlich willkommen geheißen.

In dem 2018 neu etablierten Förderprogramm „Willkommen zurück“, das Wissenschaftlerinnen den Wiedereinstieg nach einer Kinderpause zu erleichtern soll, konnten gleich fünf Forscherinnen begrüßt werden.

Im Anschluss wurden die Teilnehmerinnen, die die Programme bereits erfolgreich durchlaufen hatten, feierlich verabschiedet.
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Prof. Dr. Stefanie Flohé ist neue Gleichstellungsbeauftragte der Medizinischen Fakultät https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=926 926 Mon, 03 Feb 2020 11:53:16 +0100 Prof. Dr. Stefanie Flohé wurde durch den Fakultätsrat der Medizinischen Fakultät der UDE in das Amt der Gleichstellungsbeauftragten gewählt. Als Gleichstellungsbeauftragte ist sie direkte Ansprechpartnerin für die wissenschaftlichen Beschäftigten der Medizinischen Fakultät und vertritt ihre Interessen in den offiziellen Gremien.
Prof. Stefanie Flohé war seit 2014 als stellvertretende Gleichstellungsbeauftragte tätig und hat unter anderem an dem seit sechs Jahren sehr erfolgreich laufenden „Josepha und Charlotte von Siebold" Förderprogramm für Habilitandinnen mitgewirkt. In Zukunft möchte sie zusammen mit ihren Stellvertreterinnen Prof. Dr. Arweiler-Harbeck, Prof. Dr. Heuer und Prof. Dr. Özcelik ein neues Programm zur Förderung von Wissenschaftlerinnen nach der Habilitation auf den Weg bringen und sich für eine paritätische Besetzung der Gremien in der akademischen Selbstverwaltung einsetzen.

Die Gleichstellungsbeauftragte arbeitet unmittelbar mit den Gleichstellungsbeauftragten der Universität Duisburg-Essen zusammen und stimmt sich mit der Gleichstellungsbeauftragten für die nicht-wissenschaftlich Beschäftigten am Universitätsklinikum Essen, Angelika Pietsch, ab. Zu ihren Aufgaben gehört darüber hinaus auch die Erstellung und Fortschreibung des Frauenförderplans der Medizinischen Fakultät. In diesem wird genau analysiert, wie sich die Gleichstellung von Männern und Frauen in den einzelnen Bereichen in den wissenschaftlichen Karrierestufen darstellt und welche Entwicklung diese nimmt. Basierend auf diesen Daten werden – wo dies notwendig ist – Maßnahmen eingeleitet, um eine positive und ausgewogene Entwicklung zu fördern.

Das Landesgleichstellungsgesetz aus dem Jahr 1999 gibt vor, Chancengleichheit zwischen Männern und Frauen zu schaffen und die Vereinbarkeit von Beruf und Familie zu verbessern. Die Medizinische Fakultät Essen sieht sich den Zielen der Gleichstellung verpflichtet und ist bestrebt, Frauen die notwendigen Hilfestellungen, insbesondere im Hinblick auf ihre wissenschaftliche Entwicklung zu geben. Ein Engagement, das zugleich eine wichtige Investition in die Zukunft der Medizinischen Fakultät darstellt, von der Forschung und Lehre unmittelbar profitieren.

http://www.uni-due.de/med/gleichstellung/ ]]>
Prof. Anke Hinney wird Prodekanin für wissenschaftlichen Nachwuchs und Diversität – zusätzliche Initiativen zu Nachwuchsförderung und Geschlechtergerechtigkeit geplant https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=924 924 Fri, 31 Jan 2020 11:36:25 +0100 Zum 1. Februar 2020 übernimmt Prof. Dr. Anke Hinney das Amt der Prodekanin für Wissenschaftlichen Nachwuchs und Diversität der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen (UDE). Sie folgt auf Prof. Dr. Sigrid Elsenbruch. In dem 2016 gegründeten Prodekanat werden mehr als zwei Dutzend Förderprogramme, Veranstaltungen und individuelle Unterstützungsmöglichkeiten für Studierende, Promovierende sowie Postdoktoranden koordiniert.
An der Medizinischen Fakultät der UDE besitzt die Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses schon lange einen hohen Stellenwert. Ein eigenes Prodekanat einzurichten, war demnach ein konsequenter Schritt. Dadurch übernahm Essen vor 4 Jahren eine Vorreiterrolle: Keine andere Medizinische Fakultät fasste die Weiterentwicklung von Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftlern und die Förderung von Diversität zu diesem Zeitpunkt in einem Bereich zusammen. Diesen Schritt lobte Ende 2019 auch der Wissenschaftsrat. Europas ältestes wissenschaftspolitisches Beratungsgremium hob im Zuge der Begutachtung der universitätsmedizinischen Standorte in NRW positiv hervor, dass die Medizinische Fakultät der UDE beiden Themen durch die Gründung „die angemessene Bedeutung“ beimisst.

Prof. Anke Hinney: „Zentrale Herausforderung ist, Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler früh auf ihrem Weg zu unterstützen, potentielle Spitzenforscherinnen und -forscher bestmöglich zu fördern und ihnen attraktive Perspektiven anzubieten.“ Als langjährige Mentorin im Karriereförderungsprogramm „MediMent 1:1“ kennt sie die Probleme des Nachwuchses und hat in ihrer Laufbahn bereits mehr als 60 medizinisch und naturwissenschaftlich Promovierende und Habilitierende betreut.

Wenn Anke Hinney über Karriereförderung spricht, denkt sie auch an Gleichstellungsarbeit. Denn: „Nur 30 Prozent unserer Wissenschaftlerinnen habilitieren – das ist zu wenig.“ Für sie liegt der Missstand auch darin begründet, dass Frauen neben ihrer Arbeit im Krankenhaus nicht genug Zeit haben, um profund zu forschen und eine Habilitation zu schreiben. Hinzu kommt bei Müttern noch die Belastung durch Kinderbetreuung. „Jede Wissenschaftlerin, die dadurch nicht aufsteigen kann, ist verschenktes Potential“, betont Anke Hinney, die sich auch als Gleichstellungsbeauftragte der Medizinischen Fakultät verdient gemacht hat. Mit Gender-Fragen beschäftigt sich Anke Hinney seit 25 Jahren auch als Leiterin der Forschungsabteilung „Molekulargenetik“ in der Klinik für Psychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie am LVR Klinikum in ihren Arbeiten zu genetischen Mechanismen bei der Gewichtsregulation.

Prof. Anke Hinney übernimmt das Amt der Prodekanin von Prof. Dr. Sigrid Elsenbruch. Sigrid Elsenbruch ist maßgeblich für den innovativen Aufbau des Prodekanats für Wissenschaftlichen Nachwuchs und Diversität und dessen große Strahlkraft verantwortlich. Sie etablierte das neue Konzept des vielbeachteten Tags der Forschung, einen Best Paper Award für promovierte Nachwuchswissenschaftler und baute ein Beraternetzwerk auf. Ihr außerordentliches Engagement trug darüber hinaus zur Initiierung der DFG-geförderten „UMEA – University Medicine Essen Clinician Scientist Academy“ bei, die es der forschungsinteressierten Ärzteschaft ermöglicht, in einem exzellenten universitären Forschungsumfeld wissenschaftlich zu arbeiten. ]]>
Bessere Therapien gegen Volkskrankheiten: Institut für Transfusionsmedizin erforscht entzündungshemmende extrazelluläre Vesikel https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=925 925 Fri, 31 Jan 2020 11:25:44 +0100 Als Teil des internationalen Forschungsprojektes AutoCRAT entwickelt das Institut für Transfusionsmedizin an der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen neue Methoden, um von Stammzellen abgegebene Extracellular Vesicles (EVs) in großen Mengen zu therapeutischen Zwecken einsetzen zu können. Stammzell-EVs, besonders die von sogenannten mesenchymalen Stammzellen (MSZ), gelten als vielversprechende komplexe Botschafter, mit deren Hilfe in Zukunft weit verbreitete Entzündungskrankheiten wie Arthrose erfolgreich therapiert werden könnten. Gefördert wird dieses Engagement von der Europäischen Union für 4 Jahre mit 760.000 Euro; das AutoCRAT-Gesamtvolumen beträgt 7,45 Millionen Euro.
Arthrose gilt weltweit als die häufigste Gelenkerkrankung: allein in Deutschland sind schätzungsweise 5 Millionen Menschen betroffen – Tendenz steigend. Diese Patienten leiden unter wiederkehrenden Schmerzschüben, die schon durch einfaches Bewegen ausgelöst werden können. Eine Verschleißkrankheit wie Arthrose ist unheilbar und Beschwerden können nur bis zu einem gewissen Grade gelindert werden. Daher ist es eine bedeutende Aufgabe der medizinischen Grundlagenforschung, wirksamere Therapieprodukte zu finden beziehungsweise zu entwickeln. Ein Schlüssel dazu könnten von MSZ abgegebene extrazelluläre Vesikel sein. Ähnlich wie therapeutisch eingesetzte Stammzellen selbst, vermitteln MSZ-EVs bei vielen Entzündungserkrankungen positive Effekte: sie unterdrücken gewebezerstörende Entzündungsprozesse und fördern die Regeneration betroffener Gewebe.

Ausgewiesene Expertise im Umgang mit MSZ-EVs hat Prof. Dr. rer. nat. Bernd Giebel, Leiter einer Arbeitsgruppe am Institut für Transfusionsmedizin am Universitätsklinikum Essen und Vorsitzender der German Society for Extracellular Vesicles. Im Rahmen des EU-Großprojektes AutoCRAT ist er mit seinem Forscherteam dafür verantwortlich, in den kommenden 4 Jahre eine Methode weiterzuentwickeln, mit der sich entzündungshemmende MSZ-EVs für die Arthrose-Behandlung im großen Maßstab herstellen lassen.

AutoCRAT (Automated Cellular Robot-Assisted Technologies) wird durch Mittel des Förderprogramms „Horizon 2020“ durch die Europäische Union finanziert. Projektziel ist, innovative Stammzellprodukte robotergestützt zu entwickeln, mit denen schwere und weitverbreitete Krankheiten in Zukunft besser behandelt werden können. Koordiniert wird das Projekt vom irischen Galway aus, durch das Regenerative Medicine Institute der National University of Ireland.
Als komplexe Botschafter übertragen EVs essenzielle Informationen zwischen Körperzellen und können erheblichen Einfluss auf den Verlauf von Krankheiten haben. Gezielt aufbereitete EVs betrachten die Forscher als probates Mittel, um die Entwicklung neuer Therapieansätze zu unterstützen, zum Beispiel zur Immunmodulation in der regenerativen Medizin. „Wir können hier im Institut schon jetzt große Mengen der benötigten extrazellulären Vesikel produzieren. Sie wurden bereits ausgiebig getestet und wir wissen, dass sie therapeutisch eingesetzt werden können“, sagt Bernd Giebel. Dennoch gibt es einen hohen Optimierungsbedarf: zum einen, um die Wirksamkeit zu verbessern, zum anderen, um die Wirtschaftlichkeit in Zukunft zu sichern. Die Kernkompetenz seiner Arbeitsgruppe ist aber nicht nur für das EU-Projekt von besonderer Relevanz, sondern auch strategisch bedeutsam, „denn der ‚Markt‘ für extrazelluläre Vesikel von Stammzellen ist riesengroß“.

Link zum AutoCRAT-Projekt: http://www.autocrat.eu/

Official acknowledgement and disclaimer for the EU-project AutoCRAT:
This project has received funding from the European Union’s Horizon 2020 research and innovation programme under grant agreement No 874671. The material presented and views expressed here are the responsibility of the author(s) only. The EU Commission takes no responsibility for any use made of the information set out. ]]>
Schwarzer Hautkrebs - Ansprache auf Medikamente früh erkennen https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=922 922 Tue, 28 Jan 2020 08:07:10 +0100 Das maligne Melanom, besser bekannt als „schwarzer Hautkrebs“, hat oft einen gravierenden Verlauf. Haben Betroffene bereits Metastasen ausgebildet, gilt der Einsatz der sogenannten PD-1 Checkpoint Inhibition heute als wirksamste Therapie. Doch sie greift nur etwa bei jedem zweiten Patienten. Wissenschaftler der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen (UDE) haben nun untersucht, wie sich frühzeitig feststellen lässt, wer von der Therapie profitieren wird. Hierüber berichtet das renommierte Fachmagazin Annals of Oncology in seiner aktuellen Ausgabe.
Bei einem metastasierten malignen Melanom ist es wichtig, möglichst früh im Behandlungsverlauf zu erkennen, wer von einer Therapie profitieren wird. Doch so wirksam die PD-1 Checkpoint Inhibition auch ist: Die Ansprechrate dieser Immuntherapie liegt nur bei 40 bis 60 Prozent. Zudem ist eine Vorhersage, ob ein Patient auf den Wirkstoff ansprechen wird oder nicht, bislang nur eingeschränkt möglich.

Das hat Wissenschaftlern der Klinik für Dermatologie, des Instituts für Transfusionsmedizin und der Abteilung „Translational Skin Cancer Research“des Deutschen Krebskonsortiums (DKTK) am Universitätsklinikum Essen – es besitzt weltweit ein hohes Renommee in der Hautkrebsforschung – keine Ruhe gelassen. Sie haben Blutproben von mehr als 200 Patienten mit malignem Melanom untersucht, und die Messwerte vor Beginn einer Therapie mit dem späteren Therapieerfolg abgeglichen. Die Proben stammten aus der deutschlandweiten Registerstudie ADOREG-TRIM (Tissue Registry for Melanoma).

Das Ergebnis: Diejenigen Patienten, die bereits vor Beginn einer Immuntherapie mit PD-1 Checkpoint Inhibitoren erhöhte Serumwerte der Proteine PD-1 oder PD-L1 im Blut aufwiesen, sprachen deutlich schlechter auf die Therapie an und hatten eine schlechtere Überlebensprognose. Interessanterweise zeigte sich dieser Zusammenhang bei Patienten unter Therapie mit Kinaseinhibitoren nicht. Somit könnte die Messung von PD-1 und PD-L1 Molekülen im Blut eine neue Methode zur Hilfe beim Therapieentscheid für oder gegen eine Checkpoint Immuntherapie versus Kinaseinhibitortherapie darstellen.

Ziel der Forscher ist, die Proteine zukünftig als Vorhersagefaktor etablieren zu können.

Link zur Publikation: http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/31912789
Kontakt: Prof. Selma Ugurel (selma.ugurel@uk-essen.de)
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Medizinische Fakultät führt E-Prüfungen ein https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=923 923 Mon, 27 Jan 2020 15:09:48 +0100 Digital statt analog: die Medizinische Fakultät führt elektronische Prüfungen ein und stellt den Studierenden iPads zur Verfügung. Die großen Pluspunkte: alle Geräte sind kinderleicht zu bedienen, und die Klausuren können deutlich schneller ausgewertet werden.
Die ersten E-Prüfungen verliefen reibungslos. Im Dezember und Januar haben bereits 256 Prüflinge aus dem 5. und 6. Klinischen Semester erstmals per Fingertipp ihre Lösungen ausgewählt. Das war aber nur der Anfang: Zum Sommersemester 2020 sollen auch die zentralen Abschlussklausuren digital durchgeführt werden. Für die E-Prüfungen wird das Tool tEXAM eingesetzt, in Zusammenarbeit mit Fachleuten des Prüfungsnetzwerkes UCAN. ]]>
Hepatitis-B-Viren: Leberzellen nicht wehrlos https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=921 921 Tue, 21 Jan 2020 12:36:04 +0100 Das Hepatitis-B-Virus (HBV) wurde 1970 entdeckt und ist bis heute von wissenschaftlichem Interesse. Nistet es sich im Körper ein, löst es eine Infektion der Leber aus, die in bis zu 10 Prozent der Fälle chronisch verläuft. Offen ist immer noch die Frage, wie es der Erreger schafft, das Immunsystem zu überwinden. Vielleicht könnte diese Entdeckung zur Lösung beitragen: Ein Team der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen (UDE) hat herausgefunden, wie es dem Immunsystem gelingen kann, das Virus abzuwehren.
In einer aktuell vom renommierten Wissenschaftsmagazin Hepatology veröffentlichten Arbeit konnte das interdisziplinäre Team um Privatdozentin Dr. Ruth Bröring aus der Klinik für Gastroenterologie und Hepatologie am Universitätsklinikum Essen erstmalig zeigen, wie diese Virus-Abwehr durch das Immunsystems beginnt:

Leberzellen, so genannte Hepatozyten, sind in der Lage, die HBV-Partikel während des Eintritts in die Zelle über ein Protein, den Toll-like Rezeptor 2 (TLR2), zu erkennen und eine lokale Immunantwort auszulösen. In der Folge werden Signalproteine, die Chemokinen und Cytokinen, ausgeschüttet, die die Vermehrung des HBV drosseln.

„Auch wenn es sich hierbei um eine zeitlich begrenzte Reaktion handelt, ist anzunehmen, dass eine ausgeprägte TLR2-Aktivierung zur spontanen Ausheilung der akuten HBV-Infektion beiträgt. Diese vermittelt eine direkt antivirale Wirkung gegen das Virus und koordiniert eine gerichtete und systemische Immunantwort“, erklärt Bröring. „Vermutlich findet diese Reaktion bei immungeschwächten Menschen unzureichend statt, so dass es zu einer chronischen Infektion kommen kann.“

Welche Auswirkungen die TLR2-Aktivierung im chronischen Verlauf der HBV-Infektion hat, wie das Virus dieser Immunantwort entgeht und ob man dem therapeutisch entgegenwirken kann, möchten Dr. Ruth Bröring und ihr Team in weiteren Projekten genauer untersuchen.

Link: http://aasldpubs.onlinelibrary.wiley.com/doi/abs/10.1002/hep.31112

Zhang Z, Trippler M, Real CI, Werner M, Luo X, Schefczyk S, Kemper T, Anastasiou OE, Ladiges Y, Treckmann J, Paul A, Baba HA, Allweiss L, Dandri M, Gerken G, Wedemeyer H, Schlaak JF, Lu M, Broering R. Hepatitis B virus particles activate toll-like receptor 2 signaling initial upon infection of primary human hepatocytes. Hepatology 2020 Jan 11. doi: 10.1002/hep.31112. [Epub ahead of print] ]]>
Prof. Dr. Stefan Ross als Leiter des Konsiliarlaboratoriums für Tollwut in der Humanmedizin bestätigt https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=916 916 Mon, 13 Jan 2020 15:21:07 +0100 Seit 2011 leitet Prof. Dr. Dr. Stefan Ross vom Institut für Virologie der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen das Konsiliarlaboratorium (KL) für Tollwut in der Humanmedizin. Jetzt haben das Bundesministerium für Gesundheit und Robert Koch-Institut beschlossen, dass Ross dieses Amt für weitere drei Jahre ausüben wird.
Um wichtige Infektionserreger zu überwachen und die öffentliche Gesundheit zu schützen, gibt es in Deutschland so genannte Nationale Referenzzentren. Dieses Netz wird ergänzt durch Konsiliarlabore, die zu ausgewählten Krankheitserregern beraten und diagnostische Leistungen anbieten.

http://www.uni-due.de/virologie/service.php ]]>
Deutsche Krebshilfe fördert interdisziplinäre Forschung - Immuntherapie durch Nano-Werkzeuge https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=912 912 Wed, 08 Jan 2020 13:40:31 +0100 Gemeinsam verfolgen Wissenschaftler aus Medizin, Biologie und Chemie der Universität Duisburg-Essen (UDE) jetzt einen neuen und visionären Ansatz in der Bekämpfung onkologischer Erkrankungen. In dem gemeinsamen Projekt unter Leitung von Prof. Dr. Sven Brandau sollen Nanowerkzeuge entwickelt werden, die innerhalb von Tumoren krebsfördernde Immunzellen ausschalten. Die Deutsche Krebshilfe fördert das Präzisions-Immuntherapie-Projekt über drei Jahre mit 800.000 Euro.
Mit knapp 230.000 Todesfällen im Jahr sind Krebserkrankungen nach Aussage des Bundesamts für Statistik die zweithäufigste Todesursache in Deutschland. Dabei ist Krebs nicht gleich Krebs, denn es gibt sehr viele verschiedene onkologische Erkrankungen. Fast allen menschlichen Tumoren gemein ist jedoch, dass ihr Gewebe nicht nur Krebszellen, sondern auch tumorfördernde Immunzellen enthält. Und genau hier setzen die Wissenschaftler an: Ihr Ziel ist es, diese Immunzellen durch eine hochspezifische Immuntherapie gezielt zu erkennen und auszuschalten. Dafür möchten sie im Verbund geeignete molekulare Nano-Werkzeuge entwickeln.

Die Forschungsgruppen von Prof. Dr. Sven Brandau, Medizinische Fakultät, Prof. Dr. Barbara Saccà, Fakultät für Biologie, und Prof. Dr. Sebastian Schlücker, Fakultät für Chemie haben hierfür erfolgreich eine Forschungsförderung der Deutschen Krebshilfe eingeworben. Ihr Projekt „Präzisionsimmuntherapie durch molekulare Erkennungsmotive auf Goldnanostäbchen“ wurde aus zahlreichen Projektvorschlägen ausgewählt und wird ab 2020 für drei Jahre mit rund 800.000 Euro im Förderschwerpunkt „Visionäre neue Konzepte in der Krebsforschung“ gefördert. Das interdisziplinäre Team kombiniert hierzu sein Know-how zur Immunonkologie, DNA-Nanotechnologie, Nanomaterialchemie und optischen Spektroskopie. ]]>
Bösartigster Hirntumor - Was der Geruchsinn über die Prognose aussagt https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=911 911 Fri, 20 Dec 2019 11:32:05 +0100 Das Glioblastom ist ein bösartiger und nicht heilbarer Tumor im Gehirn. Um Prognosen über den Verlauf der Erkrankung stellen zu können, muss bislang Tumorgewebe untersucht werden, was nur über eine Operation möglich ist. Wissenschaftlern der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen (UDE) ist es jetzt erstmals gelungen, einen Zusammenhang zwischen dem Riechvermögen von Patienten und der Schwere ihrer Erkrankung herzustellen. Hierüber berichtet das renommierte Fachmagazin Neurology*.
Jedes Jahr erkranken in Deutschland etwa 30.000 Menschen an einem Gehirntumor, zwischen 2.500 und 3.000 davon an einem Glioblastom. Das Glioblastom ist besonders schwer zu behandeln und bislang ist eine vollständige Heilung nicht möglich. Die Lebenserwartung Betroffener liegt im Durchschnitt heute bei 15-20 Monaten. Die Wissenschaft ist sehr intensiv auf der Suche nach neuen Therapien und Diagnosemöglichkeiten, und die Zahl der Patienten, die mehrere Jahre überlebt haben, nimmt langsam zu. Entscheidend ist es, die Schwere dieser Erkrankung möglichst präzise einzuschätzen und individuell therapieren zu können. „Wir haben in den letzten Jahren durch moderne Diagnostik und maßgeschneiderte Therapien bei diesem Tumor große Fortschritte gemacht“, erklärt Prof. Dr. Martin Glas, Leiter der Abteilung Klinische Neuroonkologie an der Klinik für Neurologie am Universitätsklinikum Essen.

„Jetzt konnten wir erstmals zeigen, dass die Riechfunktion ein sogenannter Biomarker für das Überleben von Hirntumorpatienten sein kann“, sagt Prof. Glas. „Patienten, die eine Riechstörung entwickeln, haben eine schlechtere Prognose. Und dies anscheinend ganz unabhängig von der Lage des Tumors“, ergänzt Prof. Dr. Björn Scheffler vom Deutschen Krebskonsortium (DKTK), Direktor der Abteilung Translationale Neuroonkologie des Deutschen Krebsforschungszentrums (DKFZ) am Westdeutschen Tumorzentrum (WTZ).

Auf die Spur des Zusammenhangs waren die Wissenschaftler gekommen, da Riechstörungen bei einer Reihe von neurologischen Erkrankungen wie z.B. Parkinson eine Rolle spielen. Bei Hirntumoren wurde das jedoch noch nie untersucht. Die Riechfunktion lässt sich mittels sogenannter Riechstifte ganz einfach testen. Das sind 12 Stifte mit den Düften Pfefferminze, Fisch, Kaffee, Banane, Orange, Rose, Zitrone, Ananas, Zimt, Nelken, Leder und Lakritz.

An der Studie nahmen 73 Patienten mit primärem Glioblastom und eine Kontrollkohorte mit 49 Patienten mit neurologischen Erkrankungen teil. Die Ergebnisse müssen nun noch in einer unabhängigen und größeren Kohorte überprüft werden. Ziel ist es, durch die einfache Testung des Geruchssinns möglicherweise bessere Aussagen zum Verlauf der Erkrankung oder aber auch der Therapie treffen zu können.

* Olfactory function as independent prognostic factor in glioblastoma, http://www.doi.org/10.1212/WNL.0000000000008744 ]]>
Erstes Vernetzungstreffen zum Thema „Digitalisierung der Lehre“ https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=910 910 Mon, 16 Dec 2019 14:48:43 +0100 Am 5. Dezember kamen gut 20 Vertreterinnen und Vertreter sämtlicher Medizinischen Fakultäten in Nordrhein-Westfalen in Essen zusammen. Das Treffen zum Thema „Digitalisierung der Lehre“ ging auf die Initiative der Essener Medizinischen Fakultät zurück, die in ihr Lehr- und Lernzentrum ans Universitätsklinikum Essen geladen hatte.
Neben einer landesübergreifenden Vernetzung der für Digitalisierung zuständigen Verantwortlichen stand im Zentrum des Treffens der intensive Austausch über den jeweiligen Entwicklungsstand der einzelnen Standorte.

„Nur, wenn wir wissen, wo wir jeweils stehen und welche Projekte geplant sind, lassen sich Schnittstellen für eine Zusammenarbeit identifizieren. Gerade mit Blick auf begrenzte Ressourcen ist es entscheidend, dass nicht an jeder Fakultät das Rad neu erfunden werden muss, sondern wir Kräfte bündeln“, freut sich Daniela Mäker, E-Learning Referentin aus Essen, die den Tag leitete.

Am Vormittag wurden zunächst die drei Themenkomplexe E-Kompetenz-Supportstruktur, Digitale Lehrprojekte und IT-Infrastruktur behandelt. Am Nachmittag standen dann die Themenschwerpunkte E-Prüfungen und E-Learning im Zentrum der Diskussion. Das nächste Treffen wird im April 2020 in Essen stattfinden. Ein genauer Termin wird rechtzeitig im Vorfeld abgestimmt.

Die Medizinische Fakultät der Universität Duisburg-Essen plant die Einrichtung eines Innovationsclusters „Digitalisierung in der Lehre“ mit Essen als Netzwerkknoten für alle nordrhein-westfälischen Standorte. ]]>
Wichtiges internationales Wissenschaftsranking: Essener Onkologie und Herz-Kreislaufmedizin top https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=909 909 Fri, 13 Dec 2019 12:12:04 +0100 Die Onkologie und die Herz-Kreislaufmedizin am Universitätsklinikum Essen, beides Forschungsschwerpunkte an der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen, ragen im nationalen Vergleich heraus und erhalten auch international bemerkenswerte Platzierungen. Dies ist das Ergebnis des „U.S. News Best Global Universities Ranking“, das jährlich die wissenschaftliche Leistung von Universitäten vergleicht.
Wie bewertet man wissenschaftliche Leistungen? Eine große Rolle spielen im universitären Bereich sogenannte Rankings, die Einrichtungen nach bestimmten zuvor definierten Kriterien einordnen und gewichten. Eines davon, das „U.S. News Best Global Universities Ranking“, gehört zu den renommierten internationalen Hochschulrankings. Bewertet werden hier auch ausgewählte wissenschaftliche Bereiche.

In der Onkologie, die im Westdeutschen Tumorzentrum Essen (WTZ) gebündelt ist, und der Herz-Kreislaufmedizin, deren Dach das Westdeutsche Herz- und Gefäßzentrum Essen (WHGZ) ist, kann Essen eine herausragende Platzierung vorweisen. Die wissenschaftliche Leistung der Essener Onkologie erreicht Platz 2 in Deutschland und Platz 18 weltweit. Und auch im Bereich der Herz-Kreislauf-Medizin ragt Essen national und international heraus: Platz 6 in Deutschland und Platz 58 im internationalen Vergleich.

Zur Bewertung der wissenschaftlichen Leistung werden drei Kategorien betrachtet: Der Ruf der Forschung, bibliometrische Indikatoren und die wissenschaftliche Exzellenz. Diese werden anhand von insgesamt zwölf Indikatoren analysiert, darunter die Anzahl der Veröffentlichungen in wissenschaftlichen Fachzeitschriften, die internationale Zusammenarbeit und der Ruf der Forschung – basierend auf den Ergebnissen des Academic Reputation Survey der letzten fünf Jahre.
Seit 2014 werden die Ergebnisse der Untersuchung der US-amerikanischen Zeitschrift U.S. News & World Report in Zusammenarbeit mit Clarivate Analytics jährlich veröffentlicht.

Zur Website: http://www.usnews.com/education/best-global-universities ]]>
Preise für ausgezeichnete Lehre https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=908 908 Thu, 12 Dec 2019 11:25:30 +0100 Im Rahmen der Examensfeier der Medizinischen Fakultät wurden jetzt die Lehrpreise der Medizinischen Fakultät überreicht.
Die am besten bewertete Lehrveranstaltung im ersten Studienabschnitt ist das „Praktikum der Physiologie“ von Prof. Dr. Joachim Fandrey, Institut für Physiologie. Auch Veranstaltungen, die sich im Vergleich zum letzten Semester am stärksten verbessert haben, wurden geehrt: Auch diese Auszeichnung ging an das „Praktikum der Physiologie“.

Im zweiten Studienabschnitt wurde das Seminar „Rehabilitation, Physikalische Medizin, Naturheilverfahren - Teil I“ von Prof. Dr. Gustav J. Dobos und Dr. Petra Klose, Klinik für Naturheilkunde und Integrative Medizin, als beste Veranstaltung ausgezeichnet. Bester Aufsteiger im zweiten Studienabschnitt ist der Kurs „Klinische Untersuchungen“ von Dr. Stephanie Herbstreit, Klinik für Unfall-, Hand- und Wiederherstellungschirurgie, und Dr. Cynthia Szalai, Klinik für Anästhesiologie und Intensivmedizin.

Das Preisgeld in Höhe von jeweils 1.000 Euro kommt der Lehre der Ausgezeichneten zugute.
Als bester Dozent im 1. Studienabschnitt ist Prof. Dr. Sven Benson, Institut für Medizinische Psychologie und Verhaltensimmunbiologie, bester Dozent im 2. Studienabschnitt ist Prof. Dr. Ulrich Dührsen, Klinik für Hämatologie. Der persönliche Lehrpreis dotiert mit 200 Euro. ]]>
Hausärzte im Dialog mit Spezialisten - 5. Tag der Allgemeinmedizin in Essen https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=907 907 Tue, 10 Dec 2019 15:08:03 +0100 Am 4. März 2020 richtet das Institut für Allgemeinmedizin der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen (IFAM) den fünften Tag der Allgemeinmedizin am Universitätsklinikum Essen aus. Unter dem Motto „Hausarzt trifft Spezialist“ werden praxisnahe Vorträge und Workshops angeboten.
Eingeladen sind niedergelassene Hausärztinnen und Hausärzte aus der Region. Das übergreifende Ziel sind die Qualifizierung und Weiterbildung auf dem neuesten Stand der Wissenschaft.

Die Themen decken ein breites Spektrum ab und reichen von Notfallmanagement in der Praxis, über Patientensicherheit, ambulante Wundversorgung, operative und re-habilitative Versorgung von Frakturen, minimalinvasive Abdominalchirurgie und haus-ärztliche postoperative Versorgung, bis hin zur ambulanten Versorgung von Patienten mit oder nach Blasenkarzinom. Dies ist besonders wichtig, denn der Hausarzt ist in seiner Praxis als erste Anlaufstelle für Patienten mit einem besonders breiten Spekt-rum an Erkrankungen konfrontiert.

Institutsdirektor Prof. Dr. Stefan Gesenhues: „Mit dem dialogorientierten Fortbildungs-konzept wollen wir zur Stärkung der hausärztlichen Versorgung und zur Vermittlung hochmoderner Lösungsansätze für interdisziplinäres Schnittstellenmanagement bei-tragen.“

Interessierte Ärztinnen und Ärzte und ihre Teams können sich kostenfrei anmelden unter http://www.ifam-essen.de

Kontakt:
IFAM, Martina Heßbrügge
Tel. 02 01 / 723- 8026, martina.hessbruegge-bekas@uk-essen.de ]]>
Promotionsfeier der Medizinischen Fakultät https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=906 906 Fri, 06 Dec 2019 18:54:44 +0100 Insgesamt 61 Doktorandinnen und 47 Doktoranden überreichte Prof. Dr. Jan Buer, Dekan der Medizinischen Fakultät, heute während der 68. Promotionsfeier im Audimax feierlich ihre Urkunden. Fünf von ihnen haben ihre Promotion mit Auszeichnung „summa cum laude“ abgeschlossen, 43 mit sehr gut – „magna cum laude“, 94 promovierten zum Dr. med., 11 zum Dr. rer. medic und 3 zum Dr. med. dent.
Dr. med. Holger Kleinertz wurde für seine Arbeit zum „Impaired interferon-? production and associated interleukin-12 signalling of CD56 bright Natural killer cells following severe trauma“ mit dem Promotionspreis der Medizinischen Fakultät ausgezeichnet.
Herzlichen Glückwunsch!
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Zweiter Top Young Science Best Paper Award: Medizinische Fakultät zeichnet herausragende Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler aus https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=905 905 Fri, 06 Dec 2019 18:22:25 +0100 An der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen wird besonderer Wert auf die gezielte Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses gelegt. Aus diesem Grund wurde nun bereits zum zweiten Mal der Top Young Science Best Paper Award ausgeschrieben. Bewerben konnten sich diejenigen Nachwuchswissenschaftler, die die Ergebnisse ihrer Forschung bereits in einem wichtigen Fachjournal hochrangig publizieren konnten, also Erst- oder Letztautorenschaft und Essener Affiliation einer Originalarbeit in einer internationalen Zeitschrift mit Peer-Review Verfahren. Der Preis richtet sich speziell an promovierte Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Fakultät.
Insgesamt hatten sich 35 Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler beworben. Den besten elf wurde nun durch Prof. Dr. Jan Buer, Dekan der Medizinischen Fakultät, im Rahmen der Promotionsfeier am 6. Dezember der Top Young Science Best Paper Award verliehen.

„Wissenschaftliche Erkenntnisse hochrangig zu publizieren und so den gewonnenen Erkenntnissen Gehör zu verschaffen, ist ein wichtiger Schritt. Insbesondere für Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler am Beginn ihrer Laufbahn kann dies zunächst eine Herausforderung sein. Die Arbeit unserer Preisträgerinnen und Preisträger ist Vorbild und Inspiration für andere Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler unserer Fakultät“, erklärt Prof. Jan Buer.

Bereits seit 2016 gibt es an der Medizinischen Fakultät ein eigenes Prodekanat für wissenschaftlichen Nachwuchs und Diversität, das von Prof. Dr. Sigrid Elsenbruch geleitet wird. Seither werden die Angebote zur Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses kontinuierlich ausgebaut und strategisch erweitert.

Die Ausgezeichneten in alphabetischer Reihenfolge:

Aus der Medizin:

• Dr. Olympia Anastasiou, Institut für Virologie
• Dr. Benjamin Kansy, Klinik für Hals-Nasen- und Ohrenheilkunde
• Dr. Sied Kebir, Abteilung Klinische Neuroonkologie, Klinik für Neurologie und DKFZ-Abteilung Translationale Neuroonkologie am Westdeutschen Tumorzentrum (WTZ), Deutsches Konsortium für Translationale Krebsforschung (DKTK)
• Dr. Lars Michel, Klinik für Kardiologie und Angiologie
• Dr. Sarah Teuber-Hanselmann, Institut für Neuropathologie

Aus den Naturwissenschaften:

• Dr. Helena Kerp, Klinik für Endokrinologie, Diabetes und Stoffwechsel
• Dr. Johannes Köster, Institut für Humangenetik
• Dr. Laura Lückemann, Institut für Medizinische Psychologie und Verhaltensimmunbiologie
• Dr. Svenja Philipp, Klinik für Augenheilkunde
• Dr. Fabian Szepanowski, Klinik für Neurologie
• Dr. Matthias Zunhammer, Klinik für Neurologie

Herzlichen Glückwunsch!! ]]>
Landeskrebsregister NRW stellt neue ärztliche Leitung vor https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=904 904 Wed, 04 Dec 2019 12:05:46 +0100 Prof. Dr. Andreas Stang, ein international ausgewiesener Experte der klinischen Epidemiologie übernimmt die ärztliche Leitung im Landeskrebsregister NRW. Mit der Gewinnung von Prof. Dr. Andreas Stang, dem Leiter des Zentrums für Klinische Epidemiologie der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg Essen am Universitätsklinikum Essen, ist dem Gesellschafter des Landeskrebsregisters Nordrhein-Westfalen (LKR NRW), dem Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales (MAGS), ein wichtiger Schritt im Aufbau des größten deutschen Krebsregisters gelungen.
„Der Kampf gegen Krebs ist eine der wichtigsten Herausforderungen unserer Gesundheitspolitik. Dabei sind die vom Landeskrebsregister NRW registrierten Diagnose, Verlaufs- und Therapiedaten die Grundlage für die Behandlungs- und Versorgungsforschung, mit dem Ziel die Überlebenschancen der Menschen signifikant zu verbessern. Mit Prof. Dr. Stang haben wir einen international renommierten Experten gewonnen, der mit seiner Erfahrung und seinem Know-how diese Aufgabe annimmt. Unser Ziel ist es ja, den Krebs irgendwann zu besiegen und das in möglichst kurzer Zeit. Wir in Nordrhein-Westfalen werden alles tun, um dieses Ziel zu erreichen, zum Wohle der Menschen in unserem Land“, erläutert Dr. Edmund Heller, Staatssekretär (MAGS).

Prof. Stang wird als ärztlicher Leiter den gesamten medizinischen Bereich des LKR NRW verantworten. Ein Ziel ist u.a. die Förderung der Akzeptanz der Krebsregistrierung, sowohl bei den Ärzten als auch bei den Patienten. Denn eine vollständige und vollzählige Krebsregistrierung ist die Grundvoraussetzung für die Erfüllung des gesetzlichen Auftrages des LKR NRW, die Verbesserung der medizinisch-onkologischen Behandlung und Versorgung, um damit einen Beitrag zur Erhöhung der Überlebenschancen und Lebensqualität von Krebspatienten zu leisten. Parallel dazu soll das LKR NRW sukzessive als forschende und forschungsunterstützende Gesellschaft in NRW etabliert werden, die national und international in der Forschungslandschaft vernetzt ist. Darüber hinaus wird Prof. Stang die Kooperation und Abstimmung mit den maßgeblichen Verbänden des Gesundheitswesens in NRW übernehmen.

„Ich freue mich sehr, dass wir mit Prof. Dr. Stang einen international anerkannten und vernetzten Wissenschaftler der klinischen Epidemiologie und Biostatistik gewinnen konnten. Mit Prof. Stang werden wir das LKR NRW so weiterentwickeln, dass wir als größtes Krebsregister in Deutschland in Zukunft national und international Standards setzen können“, so Dr. Andres Schützendübel, der Geschäftsführer des LKR NRW. Möglich wurde dieser Erfolg nur, weil die Universität Duisburg-Essen bereit war, das LKR NRW mit medizinisch-wissenschaftlicher Expertise im Bereich der Epidemiologie und klinischen Onkologie zu unterstützen und Prof. Stang für diese wichtige Aufgabe die notwendigen Freiräume zu schaffen. „In der onkologischen Forschung zählt Duisburg-Essen zu den führenden Standorten Deutschlands. Daher unterstützen wir den Auftrag des LKR NRW gerne, auch die medizinische Behandlung und Versorgung weiter zu verbessern und darüber hinaus zur Vernetzung der Gesundheitsforschung in NRW beizutragen“, so Prof. Dr. Ulrich Radtke, Rektor der Uni Duisburg-Essen.

Weitere Informationen: http://www.landeskrebsregister.nrw/ ]]>
Studienplatzvergabe Medizin https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=903 903 Tue, 03 Dec 2019 10:33:15 +0100 Wer künftig Medizin studieren möchte, muss sich ab Sommersemester 2020 bei der bundesweiten Plattform hochschulstart.de bewerben. Was sich dadurch ändert und wie die Chancen auf einen Platz sind, erklärt das Akademische Beratungs-Zentrum (ABZ) der Universität Duisburg-Essen (UDE) an zwei Terminen im Dezember.
Zum neuen Verfahren informiert das ABZ am 10. Dezember um 18 Uhr im Glaspavillon am Campus Essen (Universitätsstraße 12) und am 19. Dezember um 17 Uhr im Hörsaal LX 1203 am Campus Duisburg (Lotharstraße 63). Anmeldungen sind nicht erforderlich.

Weitere Informationen:
http://www.uni-due.de/abz/sonderveranstaltung_medizin_2020.php ]]>
Forschungskooperation mit der Metropolitan Autonomous University UAM in Mexiko geschlossen https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=902 902 Fri, 29 Nov 2019 16:25:58 +0100 Nach dem offiziellen Startschuss für die zukünftige wissenschaftliche Zusammenarbeit mit Partnern in Kuba, Mitte dieser Woche, hat die von Dekan Prof. Dr. Jan Buer geleitete Essener Delegation eine weitere wichtige Kooperationsvereinbarung getroffen: Soeben wurde an der Metropolitan Autonomous University UAM in Mexiko Stadt, Mexiko, feierlich eine Kooperationsvereinbarung mit der Medizinischen Fakultät der UDE unterzeichnet.
Basis bildet die seit mehreren Jahren bestehende wissenschaftliche Zusammenarbeit von Prof. Dr. Manfred Schedlowski, Direktor des Essener Instituts für Medizinische Psychologie und Verhaltensimmunbiologie und Sprecher Forschungsschwerpunkt Translationale Neuro- und Verhaltenswissenschaften, mit Prof. Dr. Gustavo Pacheco Lopez, Dekan der Biological and Health Sciences (CBS) Devision der UAM, im Bereich Neuro- und Verhaltenswissenschaften.

Aufgrund großer Überschneidungen beider Universitäten in ihren medizinischen klinischen und wissenschaftlichen Schwerpunkten, insbesondere in den Neurowissenschaften und dem Bereich Immunologie und Infektiologie, wird diese Zusammenarbeit so auf eine neue Ebene gehoben. Vereinbart wurden unter anderem der Austausch von Studierenden und Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern und der Auf- bzw. Ausbau von Forschungskooperationen.

Von mexikanischer Seite nahmen Prof. Dr. Eduardo Abel Penalosa Castro, Rektor der UAM, und Prof. Dr. Gustavo Pacheco Lopez an der Feierstunde teil. Der Essener Delegation gehören neben Dekan Prof. Jan Buer, Studiendekan Prof. Joachim Fandrey auch Prof. Astrid Westendorf, Sprecherin Forschungsschwerpunkt Infektiologie und Immunologie, und Prof, Manfred Schedlowski, an.

Darüber hinaus wurde eine wissenschaftliche Kooperation mit Partnern in Kuba geschlossen: http://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=901 ]]>
Prof. Dr. Jost Langhorst für seine für herausragenden wissenschaftlichen Leistungen geehrt https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=900 900 Thu, 28 Nov 2019 14:53:09 +0100 Prof. Dr. Jost Langhorst, Stiftungsprofessur für Integrative Medizin – Schwerpunkt translationale Gastroenterologie, Medizinische Fakultät der Universität Duisburg-Essen und Chefarzt der Klinik für Integrative Medizin und Naturheilkunde am Klinikum Bamberg wurde jetzt mit dem Preis der Stiftung für Neurogastroenterologie für herausragende wissenschaftliche Leistungen auf dem Gebiet der Neurogastroenterologie ausgezeichnet.
Geehrt wurde er für sein klinisches und wissenschaftliches Engagement in verschiedenen nationalen und internationalen Forschungsnetzwerken mit dem Fokus die Therapie chronisch entzündlicher Darmerkrankungen. Besonders herausgehoben wurde das Engagement von Professor Langhorst im Bereich der Psychoneuroimmunologie bei Colitis ulcerosa. Der Preis ist mit 5.000 Euro dotiert.
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Forschungskooperation geschlossen: Neue wissenschaftliche Achse Havanna - Essen https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=901 901 Wed, 27 Nov 2019 19:21:27 +0100 Soeben wurde in Havanna, Kuba, der Kooperationsvertrag zwischen der Medizinischen Universität Havanna, dem CIREN, führendes Neuroforschungsinstitut in Kuba, und der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen feierlich unterzeichnet.
Ziele der Kooperation sind der Austausch von Studierenden und Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern und der Aufbau von Forschungskooperationen insbesondere in den Neurowissenschaften und dem Bereich Immunologie und Infektiologie.

Von kubanischer Seite nahmen Prof. Luis Alberto Pichs Garcia, Rektor der 1959 gegründeten Universität Havanna, und Dr. Héctor Vera Cuesta, Direktor des CIRES, an der Feierstunde teil. Der Essener Delegation gehören neben Dekan Prof. Jan Buer, Studiendekan Prof. Joachim Fandrey auch Prof. Astrid Westendorf, Sprecherin Forschungsschwerpunkt Infektiologie und Immunologie, und Prof, Manfred Schedlowski, Sprecher Forschungsschwerpunkt Translationale Neuro- und Verhaltenswissenschaften an.

Darüber hinaus wurde eine wissenschaftliche Kooperation mit Partnern in Mexiko geschlossen: http://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=902 ]]>
Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe: Symposium zum 90. Geburtstag von Prof. Dr. Hans Ludwig https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=899 899 Wed, 27 Nov 2019 14:08:13 +0100 Ein besonderes Jubiläum einer besonderen Persönlichkeit war der Anlass für ein wissenschaftliches Symposium der Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe: Der 90. Geburtstag von Prof. Dr. Hans Ludwig, von 1972 bis 1982 Direktor der Frauenklinik am Universitätsklinikum Essen. Entsprechend lautete das Thema der Veranstaltung, zu der der heutige Direktor Prof. Dr. Rainer Kimmig geladen hatte, „Gynäkologie und Geburtshilfe im Wandel der Zeit“.
Nach einem Blick auf die Geschichte der Klinik gab es Vorträge zu neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen aus der Geburtshilfe und der Onkologie. Neben der Geburtshilfe legt die Essener Frauenklinik heute einen Schwerpunkt auf die operative Gynäkologie und die Gynäkologische Onkologie, häufig unter Einsatz der besonders schonenden Robotic Surgery mittels dem Da-Vinci-Roboter-Chirurgiesystem. Bei ihren Vorträgen ordneten die anwesenden Expertinnen und Experten stets auch ein, welche Entwicklung die verschiedenen Therapieansätze in den vergangenen Jahren und Jahrzehnten genommen haben.

Prof. Dr. Hans Ludwig studierte in Düsseldorf, Marburg, Tübingen, Basel und München. Nach Dissertation und Habilitation wurde er 1972 zum Professor für Gynäkologie und Geburtshilfe an die Medizinische Fakultät der Universität Duisburg-Essen berufen, wo er bis 1982 tätig war. Danach wechselte er in gleicher Funktion an die Universität Basel. Hier war er bis zu seiner Emeritierung als Direktor der Universitätsfrauenklinik 1990 tätig und von 1989 bis 1995 Studiendekan.
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Neu an der Medizinischen Fakultät: Frank Kaiser - Genetische Erkrankungen verstehen https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=898 898 Wed, 27 Nov 2019 11:29:57 +0100 Symptome von Erbkrankheiten lassen sich medikamentös behandeln, die genetischen Ursprünge aber nicht beheben. Prof. Dr. Frank Kaiser erforscht am Universitätsklinikum Essen (UK Essen) u.a. seltene Erkrankungen und krankheitsrelevante genetische Varianten. Er hat die Professur für Humangenetik an der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen (UDE) angenommen.

Prof. Dr. Frank Kaiser, Foto UDE

„Wichtiger Schwerpunkt meiner Forschung sind derzeit die genetischen Ursachen des Cornelia-de-Lange-Syndroms (CdLS) und klinisch überlappender Syndrome“, sagt Professor Kaiser. CdLS ist eine seltene Erkrankung und bezeichnet mehrfach angeborene Fehlbildungen. Sichtbar werden sie u.a. durch verformte Extremitäten, geringe Kopf- und Körpergröße, starke Körperbehaarung oder Entzündungen der Speiseröhre, Herzfehler und eine Intelligenzminderung. Betroffen ist etwa eine von 10.000 Personen.

Ursächlich für die Gruppe dieser seltenen Erkrankungen sind Mutationen in Genen, welche für Proteine kodieren, die wichtige Aufgaben bei der Reparatur von DNA-Schäden, der Organisation und Faltung der DNA übernehmen. Ein weiterer Themenschwerpunkt des UDE-Professors ist die Erforschung von Bereichen des Genoms, die nicht fürs Kodieren von Proteinen zuständig sind. Bei Mensch, Tier und Pflanze überwiegt dieser Protein-Anteil in der DNA. Kaiser und sein Team möchten mit Computeranalysen mehr über die genetischen Varianten und ihre Funktionen innerhalb dieses nicht kodierenden Anteils herausfinden.

Frank Kaiser studierte Biologie an der Universität Bochum (1993-98). Danach wechselte er ans UK Essen, wo er 2003 mit Auszeichnung in Humangenetik promoviert wurde und bis 2006 Wissenschaftlicher Mitarbeiter war. Anschließend ging er ans Universitätsklinikum Schleswig-Holstein und leitete u.a. bis 2013 das Forschungslabor am Humangenetik-Institut der Universität Lübeck. Nach seiner Habilitation (2013) übernahm er dort die gleichnamige Professur und 2017 die für Funktionelle Genetik. Seine Forschung wurde mehrfach ausgezeichnet.


Weitere Informationen:
http://www.uk-essen.de/institute00/insthumangenetik0/
Prof. Dr. rer. nat. Frank Kaiser, Institut für Humangenetik, Tel. 0201/723-4556, frank.kaiser@uk-essen.de ]]>
Was macht Tumoren gegenüber Immunzellen resistent? https://www.krebshilfe.de/informieren/presse/neues-aus-der-forschung/was-macht-tumoren-gegenueber-immunzellen-resistent/ 897 Wed, 27 Nov 2019 11:01:16 +0100 Immuntherapien haben die Behandlung verschiedener Krebsarten in den letzten Jahren bereits verbessert. Aber: Nicht alle Patienten sprechen darauf an. Grund dafür sind Resistenzen der Tumorzellen, durch die sie ihrer Zerstörung durch das Immunsystem trotz Therapie entkommen. Diesen Resistenzen will ein Forscherteam unter Federführung des Westdeutschen Tumorzentrums am Universitätsklinikum Essen auf den Grund gehen. Ziel ist es, durch die Aufschlüsselung der Resistenzmechanismen neue Ansatzpunkte für ergänzende Therapien zu finden. Die Deutsche Krebshilfe fördert das Projekt mit rund 1,3 Millionen Euro.
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Deutsch-chinesische Netzwerkförderung: Mobility Programme in der Virologie bewilligt https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=896 896 Tue, 26 Nov 2019 10:40:53 +0100 Erfolg für 15 junge deutsche und chinesische Virologen des Sino-German Virtual Institute for Viral Immunology (SGVIVI): die Nachwuchswissenschaftler konnten mit einem gemeinsamen Antrag Mittel für die Netzwerkbildung einwerben. Das „Mobility Programme“ der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) und der chinesischen National Natural Science Foundation (NSFC) unterstützt die Netzwerkbildung mit Mitteln für Workshops und Reisemitteln für wissenschaftliche Aufenthalte und den Austausch von Doktoranden für drei Jahre mit bis zu 200.000 Euro.
Koordiniert wird das Mobility Programme auf der deutschen Seite von PD Dr. Kathrin Sutter, Institut für Virologie der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen am Universitätsklinikum Essen, und Dr. Jia Liu, Wuhan Union Hospital, auf der chinesischen Seite. Der erste gemeinsame Jahresworkshop wird Ende April 2020 in Wuhan stattfinden.

Die jungen Wissenschaftler knüpfen an die Forschungsthemen des ausgelaufenen DFG-Sonderforschungsbereiches SFB TRR60 und Forschungsthemen des SGVIVI an: die Interaktion des Immunsystems mit chronischen Virusinfektionen. Das Netzwerk wird sich dabei ausschließlich mit HIV und dem Hepatitis B Virus (HBV) beschäftigen, weil es für diese Infektionen bisher keine Heilungsmöglichkeiten gibt.

Die Ausbildung eines viralen Reservoirs ist eine Besonderheit von HBV und Retroviren (z.B. HIV), die eine Heilung schwierig machen. Beide Viren haben persistente, also sehr beständige Formen ihres Genoms, die als Vorlage für die Virusproduktion dienen. Diese können von den aktuell eingesetzten direkt wirkenden antiviralen Medikamenten nicht angegriffen werden. „Eine erfolgreiche Therapie muss sich daher auch mit der Frage befassen, wie das Virusreservoir effizient bekämpft werden kann“, erklärt PD Dr. Kathrin Sutter: „Es ist an der Zeit, neuartige Immuntherapieoptionen, insbesondere Kombinationstherapien, in präklinischen Modellen für Infektionskrankheiten zu entwickeln und zu testen.“

Das übergeordnete Ziel dieses DFG-geförderten Kooperationsnetzwerks chinesischer und deutscher Forscher ist die Entwicklung neuartiger Immuntherapien oder Kombinationstherapien zur vollständigen oder funktionellen Heilung chronischer HIV- und HBV-Infektionen.
Weitere Informationen: http://www.uni-due.de/sgvivi/projects ]]>
Deutsche Forschungsgemeinschaft: Ergebnis der Fachkollegienwahl 2019 https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=895 895 Mon, 25 Nov 2019 16:35:24 +0100 Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) hat das vorläufige Wahlergebnis für die Fachkollegienwahl 2019 veröffentlicht: für die Medizinische Fakultät der Universität Duisburg-Essen und das Universitätsklinikum Essen sind nunmehr sieben Kollegiatinnen und Kollegiaten gewählt für den Zeitraum 2020-2023.
Prof. Dr. Ulf Dittmer
Prof. Dr. Joachim Fandrey
Prof. Dr. Peter Horn
Prof. Dr. Martin Schuler
Prof. Dr. Elke Cario
Prof. Dr. Christoph Kleinschnitz
Prof. Dr. Ulrike Bingel

Die Fachkollegien der DFG bewerten unter anderem Anträge auf finanzielle Förderung von Forschungsvorhaben. Sie kontrollieren dabei auch die Wahrung einheitlicher Maßstäbe bei der Begutachtung. Zu Fragen der Weiterentwicklung und Ausgestaltung der Förderprogramme der DFG wird ihr Rat gehört. ]]>
Essener Wissenschaftler auf Liste der Global "Highly Cited Researchers" 2019 https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=894 894 Mon, 25 Nov 2019 16:24:53 +0100 Die Web of Science Group, ein Unternehmen von Clarivate Analytics, hat ihre jährliche Liste der Highly Cited Researchers veröffentlicht. Diese identifiziert weltweit diejenigen Forschenden und Sozialwissenschaftlerinnen und -wissenschaftler, die mehrere wissenschaftliche Arbeiten veröffentlicht haben und deren Publikationen im jeweiligen Jahr unter dem ersten einen Prozent der veröffentlichten Zitate in ihrem Fachbereich rangieren.
Insgesamt umfasst die Übersicht 6.216 sogenannte Highly Cited Researchers aus fast 60 Ländern weltweit. Darunter 327 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern aus Deutschland.

Mit Prof. Dr. Dr. hc Gerd Heusch (Direktor Institut für Pathophysiologie, Forschungsschwerpunkt Herzinfarkt), Prof. Dr. Dirk Schadendorf (Direktor der Klinik für Dermatologie, Forschungsschwerpunkt Hautkrebs) und Antje Sucker (leitende technische Assistentin der Klinik für Dermatologie) sind gleich drei Forschende der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen am Universitätsklinikum Essen auf der Liste vertreten.

Das Ranking stützt sich auf Daten und Analysen der Bibliometrie-Experten des Institute for Scientific Information der Web of Science Group.

Die aktuelle Liste umfasst auch 23 Nobelpreisträger, darunter drei, die in diesem Jahr bekanntgegeben wurden: Gregg L. Semenza von der Johns Hopkins University (Physiologie oder Medizin), John B. Goodenough von der University of Texas at Austin (Chemie) und Esther Duflo vom Massachusetts Institute of Technology (Ökonomik).

Zur Web of Science Group: http://recognition.webofsciencegroup.com/awards/highly-cited/2019/ ]]>
Dr. Philipp Jansen erhält Publikationspreis der Deutschen Gesellschaft für Dermatochirurgie (DGDC) https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=893 893 Mon, 25 Nov 2019 15:07:34 +0100 Im Rahmen der 34. Jahrestagung der DGDC in München wurde Dr. Philipp Jansen von der Klinik für Dermatologie am Universitätsklinikum Essen jetzt mit dem Publikationspreis im Fachbereich Spezielle Dermatochirurgie geehrt. Ausgezeichnet wurde er für die wissenschaftliche Publikation einer Studie im European Journal of Cancer zum kutanen Plattenepithelkarzinom (PEC), einer der häufigsten Tumorentitäten weltweit.
In dieser Studie wurde die Relevanz der operativen Resektion des ersten drainierenden Lymphknotens („Schildwächterlymphknoten“) untersucht, die bei verschiedenen Tumorentitäten, z.B. Brustkrebs und schwarzen Hautkrebs, ein wichtiges diagnostisches Verfahren darstellt.
Die Studie ergab, dass dieses Vorgehen bei Betroffenen mit Hochrisiko-Plattenepithelkarzinomen nur limitierte Aussagekraft über den weiteren Verlauf der Erkrankung hat und nicht als Standarddiagnostik durchgeführt werden sollte.

Für dieses Kooperationsprojekt zwischen der Klinik für Dermatologie und dem Institut für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie (IMIBE) der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen, wurden insgesamt 114 Patientinnen und Patienten über einen Beobachtungszeitraum von 10 Jahren untersucht.

Zur Publikation: Eur J Cancer. 2019 Apr;111:107-115. doi: 10.1016/j.ejca.2019.02.004. Epub 2019 Mar 5. “The prognostic value of sentinel lymph nodes on distant metastasis-free survival in patients with high-risk squamous cell carcinoma.”
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Doktorandinnen und Doktoranden präsentieren ihre Forschung: 18. Tag der Forschung https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=892 892 Mon, 25 Nov 2019 09:08:40 +0100 Am 22. November fand der 18. Tag der Forschung der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen statt. Die Veranstaltung ist das wichtigste Forum der Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler. Gastrednerin war in diesem Jahr Désirée Krüger, sie sprach zum Thema „`Heiter scheitern´ - Humor as a professional mindset“. Auf ihren Vortrag folgte der dritte Science Slam der Medizinischen Fakultät. Unterstützt wird der Tag der Forschung von der Stiftung Universitätsmedizin.
Auf dem 18. Tag der Forschung präsentierten 170 Doktorandinnen und Doktoranden ihre wissenschaftlichen Arbeiten. Zwischen 9 und 12 Uhr stellten sich die angehenden Wissenschaftler den Fragen des Gutachtergremiums, das sich aus Professorinnen und Professoren, Privatdozenten und Post Docs der Fakultät zusammensetzte. Dazu hatten sie ihre Forschungsergebnisse auf wissenschaftlichen Postern zusammengefasst. Prof. Dr. Sigrid Elsenbruch, Prodekanin für Wissenschaftlichen Nachwuchs und Diversität: „Eine solche Präsentation ist eine wichtige Erfahrung, denn so üben unsere Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler, wie sie hochkomplexe Themen in einer begrenzten Zeit überzeugend präsentieren können. Eine Herausforderung, vor der sie auch in ihrer wissenschaftlichen Laufbahn immer wieder stehen werden.“

"Der Forschungstag hat das Niveau eines internationalen wissenschaftlichen Kongresses", lobte Prof. Dr. Matthias Gunzer, Direktor des Instituts für Experimentelle Immunologie und Bildgebung und Mitglied des Hochschulrates der Universität Duisburg-Essen, der erneut als Gutachter teilgenommen hat.

Das Herzstück der Nachmittagsveranstaltung war der dritte Science Slam der Medizinischen Fakultät. Und auch in diesem Jahr waren wieder drei wirklich großartige Vortragende dabei, die ihre Forschungsarbeit auf kurzweilige Art präsentierten: Leonard Quiring, Tomas Kosmik und Mertcan Usluer. Am Ende stimmte das Publikum ab und Leonard Quiring wurde mit dem ersten Platz für seinen Science Slam mit dem Titel „Mitochondrien – leicht gebaut! ausgezeichnet. Seine Urkunde erhielt er aus den Händen des Vorjahresgewinners Alex Ross.

16 Doktorandinnen und Doktoranden, deren Poster-Präsentation am besten bewertet worden waren, wurden anschließend von Dekan Prof. Dr. Jan Buer, Kevin Pattberg als Vertreter der Fachschaft Medizin und Jorit Ness, Geschäftsführer der Stiftung Universitätsmedizin unter tosendem Applaus geehrt.

Die 14 Posterpreisträgerinnen und zwei Posterpreisträger beim 18. Tag der Forschung sind:

• Laura Bücker Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe
• Ben Zhao Brückeninstitut für Experimentelle Tumortherapie, BIT
• Frederike Kolbe- Institut für Medizinische Psychologie und Verhaltensimmunbiologie
• Sophia Elisabeth Layer Institut für Zelltherapeutische Forschung
• Lara Maria Schöler Institut für Virologie
• Friederike Krempe Institut für Virologie
• Hanna Abberger Institut für Medizinische Mikrobiologie
• Mareike Eilbrecht Institut für Virologie
• Laura Godfrey Brückeninstitut für Experimentelle Tumortherapie, BIT
• Vittoria Palmieri Institut für Medizinische Mikrobiologie
• Mona Langer Klinik für Gastroenterologie und Hepatologie
• Ayan Mohamud Yusuf Klinik für Neurologie
• Robert Jan Pawlik- Institut für Medizinische Psychologie und Verhaltensimmunbiologie
• Eva Salveridou Klinik für Endokrinologie
• Beatrice Thier Klinik für Dermatologie
• Rebekka Vogtmann Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe

HERZLICHEN GLÜCKWUNSCH! ]]>
Placebos lindern Rückenschmerzen - Ein Nichts mit großer Wirkung https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=891 891 Wed, 20 Nov 2019 11:11:17 +0100 Jeder 10. Erwachsene leidet an chronischen Rückenschmerzen – oft mit gravierenden Folgen für den Alltag und die Arbeitsfähigkeit. Die Therapie wirkt häufig nur unzureichend und hat nicht selten schwerwiegende Nebenwirkungen. Ein Team aus Wissenschaftlern der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen (UDE) hat nun am Universitätsklinikum Essen eine mögliche Alternative untersucht: Placebos. Hierüber berichtet die international renommierte Fachzeitschrift PAIN*.
Es klingt erstaunlich, und doch hat es in der Studie am Essener Rückenschmerz-Zentrum (Klinik für Neurologie) funktioniert: 127 Patienten mit chronischen Rückenschmerzen bekamen entweder zusätzlich Placebos, also Kapseln, die keinerlei Wirkstoff enthalten, oder führten ihre bisherige Behandlung ohne weitere Studienmedikation fort. Anschließend untersuchte das Team um Dr. Julian Kleine-Borgmann aus der Arbeitsgruppe von Prof. Dr. Ulrike Bingel, wie die Männer und Frauen den Schmerz wahrnahmen, und maßen ihre Beweglichkeit.

Patienten, welche die dreiwöchige Placebo-Anwendung erhielten, hatten deutlich weniger Schmerzen als jene, die in der Kontrollgruppe ihre übliche Therapie fortsetzten. Auch schätzten sie ihre Beweglichkeit und funktionelle Einschränkung im Alltag als enorm verbessert ein. Tatsächlich – das ergaben Messungen – war die Wirbelsäule durch die Behandlung nicht beweglicher geworden, was Dr. Kleine-Borgmann nicht verwundert: „Wir wissen bereits aus verschiedenen Studien, dass Placebos vor allem subjektive Beschwerden wie Schmerzen beeinflussen können, objektive Messgrößen wie Laborparameter jedoch deutlich weniger.“

Die Behandlung mit den so genannten ‚Open-Label Placebos’ soll künftig vor allem begleitend zu etablierten Schmerztherapien angewendet werden, um mögliche Nebenwirkungen bis hin zur Medikamentenabhängigkeit zu verhindern.

Dennoch sind viele Fragen unbeantwortet, etwa diese: Wie genau und für wie lange wirken Placebos, selbst wenn Patienten wissen, dass sie wirkstofffrei sind? Dies möchten die Wissenschaftler nun in größeren Studien an verschiedenen Standorten untersuchen.

Hinweis (16.01.2020): In einer vorherigen Version der Pressemitteilung war uns leider ein Fehler unterlaufen. Wir bitten, dies zu entschuldigen. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an christine.harrell@uk-essen.de

Teilnehmer gesucht
Für aktuelle Studien sucht das Team der klinischen Neurowissenschaften sowohl interessierte Patienten als auch gesunde Probanden, die sich telefonisch (Tel. 0201/723-2439) oder per Email (schmerzstudie@uk-essen.de) melden können.

Kontakt
Dr. Julian Kleine-Borgmann, Klinische Neurowissenschaften/Klinik für Neurologie, Tel. 0201/723-2446, julian.kleine-borgmann@uk-essen.de

*Publikation
Kleine-Borgmann, Julian*; Schmidt, Katharina; Hellmann, Andreas; Bingel, Ulrike. Effects of open-label placebo on pain, functional disability, and spine mobility in patients with chronic back pain: a randomized controlled trial. PAIN: December 2019 - Volume 160 - Issue 12 - p 2891-2897. doi: 10.1097/j.pain.0000000000001683 ]]>
Studie zur Volkskrankheit Bluthochdruck - Dem Risiko vorbeugen https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=890 890 Tue, 19 Nov 2019 07:32:51 +0100 Bluthochdruck gehört zu den Risiken, auf die man gut selbst Einfluss nehmen kann, sowohl durch Lebenswandel als auch durch Medikamente. Aber nach wie vor ist ein zu hoher Blutdruck eine der größten Gefahren für Schlaganfälle und Herzinfarkte. Welche Personengruppen von diesen beiden Herz-Kreislauf-Erkrankungen besonders betroffen sind, haben Wissenschaftler der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen (UDE) und des Universitätsklinikums Essen (UK Essen) nun analysiert.
Bluthochdruck ist in der Bevölkerung weit verbreitet: In der Heinz Nixdorf Recall Studie hatten nur 48 Prozent der Teilnehmenden zwischen 45 und 75 Jahren normale Werte, also unterhalb von 140/90 mm Hg. Mit entsprechenden Medikamenten konnte bei rund 16 Prozent der Blutdruck auf den Normbereich eingestellt werden. Bei weiteren 14 Prozent blieb er jedoch trotz Blutdrucksenkern erhöht. 22 Prozent der Untersuchten hingegen litten an gänzlich unbehandeltem Bluthochdruck. Verschiedene Ursachen sind hierfür wahrscheinlich, wie z.B. Unsicherheiten in Behandlungsempfehlungen sowie auch eine Medikamentenunverträglichkeit.

Innerhalb eines Beobachtungszeitraums von 14 Jahren zeigte sich, dass alle Personen mit Hypertonie stets gehäuft Herz-Kreislauf-Erkrankungen entwickelten. „Interessanterweise bleibt das Risiko auch für Betroffene, die mit blutdrucksenkenden Medikamenten gut eingestellt sind, erhöht“, so Dr. Janine Gronewold, Erstautorin der neuen Studie. „Bei ihnen kam es doppelt so häufig zu Schlaganfällen und Herzinfarkten als bei Personen mit normalem Blutdruck. Allerdings traten bei Personen mit gut kontrolliertem Blutdruck deutlich weniger (-20%) Herz-Kreislauf-Erkrankungen auf als bei Personen mit gänzlich unbehandeltem Bluthochdruck.“

Die Forscher weisen darauf hin, wie wichtig es ist, seine Werte regelmäßig zu kontrollieren und präventive Maßnahmen zu ergreifen. „Denn wir nehmen an, dass ein zu hoher Blutdruck schon früh Schäden anrichtet, die später auf eine Behandlung nicht mehr ansprechen“, so Dr. Dirk M. Hermann, Professor für vaskuläre Neurologie, Demenz und Altersforschung an der Klinik für Neurologie. Für die Studie hat sein Team mit dem des Instituts für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie zusammengearbeitet.

Die Ergebnisse der Studie sind in der aktuellen Ausgabe des Journals „Hypertension“ nachzulesen:
Link zur Originalpublikation: http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/31679426


Weitere Informationen:
Dr. Janine Gronewold, Lehrstuhl für Vaskuläre Neurologie, Demenz und Altersforschung/ NeuroScienceLab, Tel. 0201/723-1892 oder -83584, janine.gronewold@uk-essen.de
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Hautkrebsforscher der Universitätsmedizin Essen führend in Zitations-Ranking https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=889 889 Thu, 14 Nov 2019 10:36:14 +0100 Essen ist ein nationaler Hotspot der Hautforschung. Dies macht ein Zitationsvergleich deutlich, den das „Laborjournal“ in seiner November-Ausgabe veröffentlichte. Die Onkologie bildet einen Forschungsschwerpunkt an der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen.
Gleich vier der meistzitierten „Köpfe“ waren im Analysezeitraum 2008-2017 in der Universitätsmedizin Essen (UME) tätig, drei davon aktuell. Allen voran Prof. Dr. Dirk Schadendorf. Der Direktor der Hautklinik und des Westdeutschen Tumorzentrums (WTZ) am Uniklinikum Essen führt das Ranking der meistzitierten Wissenschaftler in dem Forschungsbereich an. In den zehn ausgewerteten Jahren wurde der Essener Melanom-Experte in 307 Artikeln 44.157 Mal zitiert. Gleichzeitig führt er das Ranking der zehn meist zitierten Hautkrebs-Artikel an – als Autor wirkte er zudem an gleich fünf dieser Veröffentlichungen mit.

Auf Platz 14 im nationalen Zitationsvergleich findet sich mit 7.149 Zitationen aus 125 Artikeln Prof. Dr. C. Jürgen Becker, seit 2015 Leiter der Abteilung „Translationale Onkologie mit Schwerpunkt Hautkrebsforschung“ des Deutschen Krebskonsortiums (DKTK) in Assoziation mit der Hautklinik. Der DKTK-Professor setzt seinen Forschungsschwerpunkt auf Melanome, Merkelzellkarzinome und T-Zelllymphome.

Antje Sucker, leitende Technische Assistentin in der Arbeitsgruppe „Molekulare Tumorimmunologie“ von Prof. Dr. Annette Paschen an der Hautklinik der UME rankt mit 62 Publikationen und 6.047 Zitationen auf dem 16. Platz. Sie hat im Zeitraum 2010-2017 vor allem Artikel zur genomischen Klassifikation von Melanomen veröffentlicht.

Zur Auswertung: Das Ranking des Laborjournals beruht auf der Datenbank „Web of Science“ von Clarivate Analytics. Berücksichtigt wurden Artikel aus den Jahren 2008 bis 2017 mit mindestens einem Autor mit Adresse im deutschen Sprachraum. Die Autoren publizierten bevorzugt in Fachblättern zur Hautforschung oder arbeiteten an einem Institut dieser Ausrichtung.

Zur Publikationsanalyse: http://www.laborjournal.de/rubric/ranking/R19_11/index2.php ]]>
Neues FACSARIA-Fusion-Gerät am Institut für Zellbiologie (Tumorforschung) https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=888 888 Thu, 14 Nov 2019 09:30:37 +0100 Am Institut für Zellbiologie (Tumorforschung) wurde mit Unterstützung der Deutschen Forschungsgemeinschaft eine eingehauste BD-Zellsortieranlage eingerichtet. Das FACSAria Fusion Gerät kann bei Bedarf ab sofort von allen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern der Medizinischen Fakultät der UDE genutzt werden.
Die Sortiereinheit befindet sich in einem S2-Labor und ist in eine Sicherheitswerkbank integriert. Dies garantiert den optimalen Schutz bei Sortierung von potenziell infektiösem Material (z.B. Blut von HCV- oder HIV-Patienten, bis Risikogruppe 2) oder bei Sortierung gentechnisch veränderter Zellen. Auch wenn Zellen nach der Sortierung in Kultur genommen werden sollen, kann die Sortierung im sterilen Milieu der Sicherheitswerkbank von Vorteil sein.

Sortierzeiten können bei Bedarf einfach online gebucht werden. Vor der ersten Nutzung ist eine Vor-Ort-Einweisung erforderlich.

Der FACS-Fusion ist primär für Sonderanwendungen gedacht, oder wenn unerwartet Biopsiematerial von Patienten anfällt und der FACSAria III Sorter im IMCES bereits ausgebucht ist. Die Nutzungsgebühren für das neue Großgerät sind etwas höher als die des IMCES.

Die Nutzungsordnung und weitere Details zum Gerät finden sich als Unterpunkt auf der IFZ-Webseite unter „Zellsortiereinrichtung“ und auf der Webseite:
http://www.uk-essen.de/zellbiologie/institut/zellsortierer-einrichtung/ ]]>
Botenstoff Interferon-alpha verstehen – DFG fördert weitere HIV-Forschung https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=887 887 Thu, 14 Nov 2019 09:03:48 +0100 Mit der Abwehr von HIV beschäftigt sich seit 2017 ein Projekt am Institut für Virologie der Medizinischen Fakultät Universität Duisburg-Essen. Nun wird es für weitere drei Jahre von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) mit 500.000 Euro unterstützt. Im Mittelpunkt der Forschung am Universitätsklinikum Essen steht ein wichtiger Botenstoff des Immunsystems, das so genannte Interferon-alpha. Die Forschung wird gemeinsam mit dem Proteomcenter der Ruhr-Universität Bochum durchgeführt.
Die angeborene Immunantwort spielt eine größere Rolle bei der Abwehr von HIV, als bisher angenommen. Bei einer HIV-Übertragung werden über 99 Prozent der Viren abgewehrt. Die Infektion wird am Ende von einzelnen Viren ausgelöst, welche sich am Immunsystem „vorbeimogeln“ können.

Das Interferon-alpha spielt bei der körpereigenen Abwehr eine besondere Rolle. Nach einem Kontakt mit HIV schütten Wirtzellen diesen stark anti-viral wirkenden Botenstoff aus. In der Forschung wurde aber bislang weitestgehend ignoriert, dass es nicht nur ein Interferon-alpha-Protein gibt, sondern beim Menschen insgesamt 12 verschiedene Subtypen existieren, die nicht gänzlich erforscht sind.

Ihre Wirkmechanismen wollen die Virologen PD Dr. Kathrin Sutter und Prof. Dr. Ulf Dittmer jetzt aufklären. Die beiden Wissenschaftler kooperieren dabei eng mit ihrer Bochumer Kollegin Prof Dr. Barbara Sitek vom Proteomcenter. Ziel ist es, eine neue Nachweismethode für Interferon-alpha Subtypen zu etablieren und neue Möglichkeiten für die HIV-Therapie und die -Impfstoffentwicklung zu eröffnen.

Das UDE-Projekt „Regulierung der Induktion von IFN-alpha Subtypen während einer HIV Infektion“ ist Teil des DFG-Schwerpunktprogramms: „Innate Sensing and Restriction of Retroviruses” (SPP 1923). Dies wird von der Universität Heidelberg geleitet.

Weitere Informationen:
PD. Dr. Kathrin Sutter
Kathrin.sutter@uni-due.de
Telefon +49(0)201-723-83250 ]]>
Internationale Konferenz des Graduiertenkollegs GRK 1739: „DNA DAMAGE AND BEYOND: From molecular mechanisms to innovative concepts in the treatment of cancer” https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=885 885 Tue, 05 Nov 2019 12:31:42 +0100 Ende Oktober fand in Essen eine internationale Konferenz des Graduiertenkollegs GRK 1739 „Molekulare Determinanten der zellulären Strahlenantwort“ statt. Im Fokus standen dabei aktuelle wissenschaftliche Erkenntnisse in Bezug auf den Einsatz von Strahlentherapien bei onkologischen Erkrankungen. Mit dabei: Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus Deutschland, darunter Mitglieder des kooperierenden GRK 1657, Europa, den USA und Kanada.
Auf Einladung von Prof. Dr. Verena Jendrossek, Sprecherin der durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft geförderten GRKs, nahmen rund 100 Teilnehmerinnen und Teilnehmer an den insgesamt neun Vorträgen international renommierter Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler teil und tauschten sich über neueste Erkenntnisse der Strahlenforschung aus. Auch vier Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler stellten ihre Forschungsarbeiten im Rahmen eines Kurzvortrages vor. Für diese besondere Chance hatte man sich zuvor bewerben können.

Die Ausrichter legten auch insgesamt einen besonderen Fokus auf den Dialog zwischen Nachwuchs und hochkarätigen internationalen Experten. Dazu boten sowohl die sehr gut besuchte Meet-the-Expert Runde im Rahmen der „Young Investigator Session“ und das Konferenz-Dinner am ersten Tag, als auch die Poster-Sitzung am zweiten Tag ideale Plattformen. Hier wurden gleich drei Jung-Wissenschaftler mit Posterpreisen geehrt. ]]>
Molekulare Regulatoren der Leberfibrose https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=884 884 Wed, 30 Oct 2019 09:27:21 +0100 Die Entstehung einer Leberfibrose, einer schweren Erkrankung der Leber, kann durch ein bestimmtes Protein namens iRhom2 reduziert werden. Dieses Ergebnis einer gemeinsamen Studie unter Federführung der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf (HHU) und der Universität Duisburg-Essen wurde jetzt in der Fachzeitschrift Science Signaling veröffentlicht.
Lebererkrankungen sind trotz intensiver Forschung ein großes Gesundheitsproblem. Eine Zwischenstufe zur Leberzirrhose, dem Endstadium chronischer Leberkrankheiten, ist die Leberfibrose. Bei einer Fibrose vermehrt sich das Bindegewebe des Organs, wodurch die Leber verhärtet. Damit kann eine eingeschränkte Organfunktion verbunden sein.

Ein wichtiger Faktor, der zur Leberfibrose beitragen kann, ist der sogenannte Tumor-Nekrosefaktor (TNF). In der nun veröffentlichten Studie beschreiben die Autoren, dass das körpereigene Protein iRhom2 das TNF-Signal während der Leberfibrose abschwächen kann. Dies reduziert die Entstehung einer Leberfibrose. Dabei werden in Abwesenheit von iRhom2 auch die Lebersternzellen vermehrt aktiviert, die an der Ausbildung einer Leberfibrose beteiligt sein können. Diese Ergebnisse aus der Grundlagenforschung können neue Ansatzpunkte für Behandlungsstrategien aufzeigen.

Die Studie wurde maßgeblich von den Arbeitsgruppen der beiden Brüder Prof. Dr. med. Karl S. Lang (UDE) und Prof. Dr. med. Philipp A. Lang (HHU) zusammen mit derjenigen von Prof. Dr. med. Dieter Häussinger (Direktor der Klinik für Gastroenterologie, Hepatologie, und Infektiologie am Universitätsklinikum Düsseldorf) vorangetrieben. Beteiligt waren auch das Universitätsklinikum Heidelberg und die Universitäten Stanford, Toronto und Hong Kong.

Die Ergebnisse werden im Rahmen des Sonderforschungsbereich 974 „Kommunikation und Systemrelevanz von Leberschädigung und Regeneration“ und der klinische Forschergruppe 217 „Hepatobiliärer Transport und Lebererkrankungen“ (Sprecher Prof. Häussinger) sowie den Graduiertenkollegs RTG1949 „Immune response in Infectious Diseases“ (Sprecherin Prof. Dr. med. Astrid Westendorf, UDE) und der Manchot Graduiertenschule „Molecules of Infection (MOI)“ (Sprecher Prof. Dr. Johannes Hegemann, HHU) weiter vorangetrieben.

Originalpublikation
Balamurugan Sundaram, Kristina Behnke, Andrea Belancic, Mazin A. Al-Salihi, Yasser Thabet, Robin Polz, Rossella Pellegrino, Yuan Zhuang, Prashant V. Shinde, Haifeng C. Xu, Jelena Vasilevska, Thomas Longerich, Diran Herebian, Ertan Mayatepek, Hans H. Bock, Petra May, Claus Kordes, Nima Aghaeepour, Tak W. Mak, Verena Keitel, Dieter Häussinger, Jürgen Scheller, Aleksandra A. Pandyra, Karl S. Lang, Philipp A. Lang, iRhom2 inhibits bile duct obstruction–induced liver fibrosis, Science Signaling, 12, eaax1194 (2019)

DOI: 10.1126/scisignal.aax1194 ]]>
Entschlüsselt: Genetische Ursachen von FAME https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=883 883 Tue, 29 Oct 2019 13:53:07 +0100 Zum ersten Mal diagnostiziert wurde FAME in den 2000er Jahren. Erste Symptome zeigen sich bei Erwachsenen meist in der dritten Lebensdekade. Der Verlauf ist in der Regel gutartig, und die Bewegungsstörung schreitet langsam fort. Aber natürlich beeinträchtigen die Anfälle und das Zittern bzw. die Myoklonien die Lebensqualität. Eine frühzeitige sichere Diagnose zu stellen, ist häufig schwierig, da trotz weltweiter Bemühungen die Ursachen für FAME weitgehend unbekannt geblieben sind.

Jetzt aber hat das Team von Professorin Christel Depienne (Institut für Humangenetik) in Zusammenarbeit mit Professor Stephan Klebe (Klinik für Neurologie) genauer auf mögliche genetische Ursachen geschaut. Hierfür nutzten sie modernste molekulargenetische Techniken. So konnten die Forscher in nicht codierenden Teilen des Genoms von Erkrankten erstmals Wiederholungen von genetischen Motiven (Repeats) aufspüren.

Eine Suche wie nach der Nadel im Heuhaufen, die mit klassischen genetischen Ansätzen nicht gelungen wäre. Diese Erweiterungen waren in verschiedenen Genen, auf verschiedenen Chromosomen vorhanden.
Die Wissenschaftler hoffen, nun diagnostische Tests für diese genetische Erkrankung entwickeln zu können.

Eine der beiden Studien (Chromosom 5, MARCH6-Gen) wurde im UK Essen durchgeführt, die zweite (Chromosom 2, STARD7-Gen) im Rahmen eines internationalen Konsortiums in Adelaide, Australien.
* Originalpublikationen:
http://www.nature.com/articles/s41467-019-12763-9
http://www.nature.com/articles/s41467-019-12671-y

Weitere Informationen:
Prof. Dr. Christel Depienne, Molekulargenetik neurogenetischer Entwicklungsstörungen, christel.depienne@uni-due.de
Redaktion: Christine Harrell, Tel. 0201/723-1615, christine.harrell@uni-due.de
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Wissenschaftsrat betont positive Entwicklung der Universitätsmedizin der Universität Duisburg-Essen https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=882 882 Mon, 28 Oct 2019 11:08:17 +0100 Der Wissenschaftsrat lobt die Universitätsmedizin der Universität Duisburg-Essen als einen aufstrebenden universitätsmedizinischen Standort in Nordrhein-Westfalen. Ausdrücklich hebt er dabei das große Potential und die sehr positive Entwicklung hervor, welche die Medizinische Fakultät der Universität Duisburg-Essen und das Universitätsklinikum Essen in den vergangenen Jahren gemeinsam genommen haben und betont den Forschungserfolg des Standortes. Um diesen erfolgreichen Weg weiter beschreiten zu können, empfiehlt er unter anderem die weitere Schärfung des Forschungsprofils und den Ausbau des erfolgreichen Smart-Hospital / Smart-Faculty-Konzeptes. Handlungsbedarf sieht der Wissenschaftsrat in den kommenden Jahren in Bezug auf die wirtschaftliche Situation des Universitätsklinikums Essen.
Heute stellte der Wissenschaftsrat seine Stellungnahme zur Weiterentwicklung der Universitätsmedizin in Nordrhein-Westfalen vor. Das Ministerium für Kultur und Wissenschaft NRW hatte die Begutachtung sämtlicher universitätsmedizinischer Standorte in Nordrhein-Westfalen durch den Wissenschaftsrat veranlasst. In Bezug auf die Universitätsmedizin der Universität Duisburg-Essen, also das Universitätsklinikum Essen und die Medizinische Fakultät der Universität Duisburg-Essen, zieht der Wissenschaftsrat insgesamt eine positive Bilanz. Er bewertet den universitätsmedizinischen Standort als erfolgreich und als insgesamt aufstrebend in Nordrhein-Westfalen. Zugleich gibt er wichtige Hinweise, wie dieser Erfolg mittel- und langfristig gesichert und weiter ausgebaut werden kann.

„Wir freuen uns über diese positive Einschätzung unserer Arbeit und sehen in den Empfehlungen des Wissenschaftsrates eine große Chance für die weitere Entwicklung unseres Standortes", erklärt Dekan Prof. Dr. Jan Buer. „Insbesondere das ausdrückliche Lob für unsere Smart-Hospital / Smart-Faculty-Strategie bestätigt uns in dem bisher eingeschlagenen Weg, den wir auch in Zukunft gemeinsam weiter beschreiten werden“, ergänzt Prof. Dr. Jochen A. Werner, Ärztlicher Direktor und Vorstandvorsitzender. Medizinische Fakultät und Universitätsklinikum Essen hatten bereits 2016 mit einer selbstinitiierten Begutachtung durch externe Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler einen gemeinsamen Strategieprozess begonnen. Entsprechend wird in dem Gutachten die gute und integrative Zusammenarbeit beider Partner besonders betont.

Wissenschaftsrat empfiehlt weitere Fokussierung der Forschungsstrategie

Der Wissenschaftsrat würdigt ausdrücklich die ausgezeichnete Forschungsinfrastruktur des Standortes mit sehr gut aufgestellten Core Facilities, also Einrichtungen, die allen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern zur Verfügung stehen. Auch seien klinische und wissenschaftliche Schwerpunkte sehr gut verknüpft. In Bezug auf die fünf Forschungsschwerpunkte hebt das Gutachten den Schwerpunkt Infektiologie und Immunologie und den 2018 in ein Folgeprojekt überführten Sonderforschungsbereich mit Partnern in China sowie zwei dort angesiedelte durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft geförderte Graduiertenkollegs hervor. Auch der onkologische Schwerpunkt wird als besonders forschungsstarker Bereich identifiziert. Essen ist Standort im Deutschen Konsortium für Krebsforschung (DKTK) und kooperiert im CCCE eng mit dem universitätsmedizinischen Standort Köln und über das Westdeutsche Tumorzentrum Essen (WTZ) mit dem in Münster. Auch in weiteren Forschungsschwerpunkten, so im 2017 neu formierten Schwerpunkt der Translationalen Neuro- und Verhaltenswissenschaften, sieht der Wissenschaftsrat ein hohes Potenzial. Nicht zuletzt, weil in den vergangenen Jahren hervorragende Forscherinnen und Forscher für Essen gewonnen werden konnten. Für die Zukunft empfiehlt er, das vorhandene Forschungsprofil weiter zu schärfen, sich auf maximal drei Schwerpunkte zu konzentrieren und diese mit vereinten Kräften, einer klaren Berufungsstrategie und leistungsorientierter finanzieller Unterstützung weiterzuentwickeln. Dies könne über eine sinnvolle Verschmelzung vorhandener Forschungsbereiche erfolgen. „Unsere Schwerpunkte sind schon heute eng miteinander vernetzt. Diesen Prozess werden wir – dort, wo es inhaltlich sinnvoll ist – selbstverständlich weiter fortführen“, erklärt Prof. Dr. Jan Buer, Dekan der Medizinischen Fakultät. Aufgrund der Forschungserfolge des Standortes erwartet der Wissenschaftsrat in Zukunft Engpässe in Bezug auf Forschungsflächen. Hierauf sollten Standort und Land reagieren.

Innovative Ansätze in der Lehre weiter ausbauen

Der Wissenschaftsrat lobt ausdrücklich die vorhandenen innovativen Ansätze in der Lehre, die im hochmodernen im Lehr- und Lernzentrum der Medizinischen Fakultät gebündelt werden und betont in diesem Zusammenhang das damit verbundene große persönliche Engagement. Beispielhaft nennt er hier das SkillsLab und das Simulations-Patienten-Programm, letzteres federführend in ganz Nordrhein-Westfalen. Der Wissenschaftsrat empfiehlt, vorhandene innovative Angebote in Zukunft noch auszuweiten, um so die begonnene Modernisierung und Profilierung des Regelstudiengangs Humanmedizin am Standort weiter voranzutreiben. Ausdrücklich gelobt wird die geplante Einrichtung eines Innovationsclusters „Digitalisierung in der Lehre“ mit Essen als Netzwerkknoten für alle nordrhein-westfälischen Standorte.

Smart-Hospital- / Smart-Faculty-Strategie weiter ausbauen

Die Universitätsmedizin Duisburg-Essen hat zum Ziel gesetzt, das Universitätsklinikum Essen und Medizinische Fakultät zu einem Smart Hospital bzw. zu einer Smart Faculty weiterzuentwickeln und so die Voraussetzung für die Entwicklung und den Einsatz von Künstlicher Intelligenz in der Medizin zu schaffen. Als positive Beispiele werden hier unter anderen die Einführung der elektronischen Patientenakte und die Einrichtung des Instituts für Künstliche Intelligenz in der Medizin - ausgestattet mit gleich vier Professuren - genannt. Diese übergreifende Strategie wird vom Wissenschaftsrat ausdrücklich begrüßt, denn sie nimmt die aktuellen Herausforderungen der Digitalisierung in der Medizin umfassend in den Blick und hat zum Ziel, angepasste Lösungen zu finden. Um diesen Prozess erfolgreich fortzuführen und auszuweiten, empfiehlt der Wissenschaftsrat die Einbeziehung externer Experten über die Gründung eines Beirates. Dieser soll die Entwicklung einer Gesamtstrategie für die nächsten zehn Jahre begleiten, die sämtliche Leistungsbereiche umfasst, also Lehre und Weiterbildung, Forschung und Translation, also die Überführung wissenschaftlicher Erkenntnisse in die Praxis, und Krankenversorgung. Ausdrücklich empfiehlt der Wissenschaftsrat zudem, die umfassenden Möglichkeiten der Universität Duisburg-Essen bei der zukünftigen Entwicklung gezielt zu nutzen.

Weitere wichtige Aspekte des Gutachtens im Überblick

Positiv herausgestellt hat der Wissenschaftsrat neben bereits genannten Aspekten die sehr durchdachte und breit aufgestellte Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses mit einem eigenen Prodekanat und zahlreichen Programmen für sämtliche Karrierestufen. Auch der für NRW mit einem überdurchschnittlich hohen Anteil von 22 Prozent von durch Frauen besetzten Professuren wird explizit gelobt. Zudem bewertet das Gutachten auf klinischer Seite die Transplantationsmedizin als international herausragend und betont die Transplantionszahlen, die nicht nur im NRW-Vergleich sehr hoch sind. Kritisch angemerkt wird die Ende 2018 noch fehlende zentrale Erfassung klinischer Studien. Auch hier wurde die Empfehlung des Wissenschaftsrates direkt aufgegriffen und umgesetzt. Um für mehr Transparenz zu sorgen, wurde Anfang 2019 die UME Studienzentrum GmbH gegründet. Diese baut aktuell eine zentrale Studienplattform auf, die eine einheitliche, standardisierte und vollständige Erfassung aller Studienaktivitäten erlaubt.

Handlungsbedarf in Bezug auf wirtschaftliche Situation

Die wirtschaftliche Situation des Universitätsklinikums Essen ist aus verschiedenen Gründen angespannt. 2018 wurde diese durch einen langanhaltenden Streik extrem erschwert, dessen weitreichende finanzielle Auswirkungen auch aktuell noch andauern. Der Wissenschaftsrat empfiehlt, gemeinsam mit dem Land geeignete Schritte zur Verbesserung dieser Situation zu ergreifen. Gemeinsam mit dem Aufsichtsrat und in Abstimmung mit dem Land soll ein mittel- und langfristiger Wirtschaftsplan erarbeitet werden, der auf eine Konsolidierung der Finanzen abzielt.

Die „Stellungnahme zur Weiterentwicklung der Universitätsmedizin in NRW - Universitätsmedizin der Universität Duisburg-Essen“ ist zum Download bereitgestellt:
http://www.wissenschaftsrat.de ]]>
Genetische Analysen in Palästina: Adipositas bei Kindern https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=881 881 Sun, 20 Oct 2019 09:57:48 +0200 Übergewicht und Adipositas sind ein weltweites Problem, das auch Entwicklungsländer betrifft. In Palästina sind sogar überdurchschnittlich viele Kinder und Erwachsene adipös. Forscher der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen (UDE) und des Universitätsklinikums Essen wollen sich nun genauer die Ursachen ansehen. In dem Projekt kooperieren sie mit Kollegen der An-Najah National University, Nablus, in den palästinensischen Autonomiegebieten.



In Palästina liegen Adipositasraten bei Erwachsenen bei etwa 13 Prozent und bei Kindern, ersten Untersuchungen zufolge, sogar bei 15 Prozent. Laut dem palästinensischen Gesundheitsministerium sind chronische Krankheiten, die mit Adipositas in Verbindung gebracht werden, die häufigsten Todesursachen.

Genetische Varianten tragen maßgeblich zur Adipositas bei. „Bekannt ist, dass Adipositas sich aus dem Zusammenspiel von vererbten und Umweltfaktoren ergibt“, so Dr. Anke Hinney, Professorin für Molekulargenetik. „Auf genetischer Ebene zeigt sich, dass Varianten eines bestimmten Rezeptors, des Melanocortin-4-Rezeptors (MC4R) häufig an der Entstehung von Adipositas beteiligt sind. Wir wollen nun analysieren, ob das auch bei palästinensischen Schulkindern der Fall ist und welche genetischen Veränderungen sie genau in ihrem MCR4-Rezeptorgen tragen.“

Im Projekt werden eine Datenbank und eine Biobank aufgebaut. Sie wird DNA von ca. 500 palästinensischen Schulkindern enthalten. Diese Daten werden dann weiterführenden Studien als Grundlage dienen.

Das Team um Prof. Hinney möchte schließlich mit den Kollegen vor Ort und dem palästinenischen Gesundheits- und Bildungsministerium präventive Maßnahmen entwickeln.

Das Forschungsprojekt wird vom BMBF mit 33.000 Euro für die nächsten zwei Jahre gefördert.

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A closer look into the tumor tissue: Phagocytes versus killer cells https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=879 879 Fri, 18 Oct 2019 13:19:02 +0200 They are first class at fighting infections. However, neutrophils, specialized phagocytic white blood cells of the immune system, can also promote the growth of cancer. A research team led by Professor Sven Brandau from the Ear, Nose and Throat Clinic of the University Hospital Essen (UK Essen) has now been able to show this for the first time in human tumour tissue. The results are published in the current issue of the renowned journal Science Immunology.
„It was already known that cancer patients that have many of these immune cells migrated into their tumour tissue have reduced survival rates” says Sven Brandau, head of the Department of Experimental und Translational Research. „Therefore, experts suspected that those phagocytic cells, the so-called neutrophils, could inhibit the fight of the killer immune cells against cancer.“

Using advanced microscopy technologies and analyses, Brandau and his collaborators from dermatology and experimental immunology have now uncovered the interaction between the neutrophils and killer cells in tumour issue. „We were able to show that the neutrophils actually touch the killer cells and prevent the killing of the cancer cells.“

In future investigations, the researchers at the UK Essen would like to block the entry of the phagocytes into the tumour issue in order to develop novel immunotherapies against cancer.


Link to original publication:
Multidimensional imaging provides evidence for down-regulation of T cell effector function by MDSC in human cancer tissue

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Fresszellen gegen Killerzellen: Interaktion im Tumorgewebe erstmals sichtbar https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=878 878 Fri, 18 Oct 2019 13:12:35 +0200 Bei der Bekämpfung von Infektionen sind sie erste Klasse: Neutrophile Granulozyten, Fresszellen des Immunsystems. Sie stehen allerdings auch im Verdacht, Krebs zu fördern. Ein Forscherteam der Universität Duisburg-Essen (UDE) unter der Leitung von Prof. Sven Brandau von der Hals-Nasen-Ohren-Klinik des Universitätsklinikums Essen (UK Essen) konnte das erstmals im menschlichen Tumorgewebe nachweisen.
„Man wusste bereits, dass Krebspatienten, bei denen viele dieser Fresszellen ins Tumorgewebe gewandert sind, eine geringere Lebenserwartung haben“, so Sven Brandau, Leiter der Abteilung für experimentelle und translationale Forschung. „Deshalb vermutete man in Fachkreisen, dass diese Granulozyten das Immunsystem hemmen könnten, den Krebs zu bekämpfen.“

Mit aufwändigen spezialmikroskopischen Techniken und Analysen haben er und sein Team - zusammen mit Kooperationspartnern aus der Dermatologie und der experimentellen Immunologie - nun erstmals die Interaktion zwischen Fress- und Killerzellen sichtbar gemacht. „Wir konnten zeigen, dass die Granulozyten die Killerzellen, die eigentlich gegen den Krebs vorgehen, an ihrer Arbeit hindern und ausschalten.“


Das Schaubild zeigt die dreidimensionale Verteilung der Immunzellen (CD3 = T-Zellen; CD66b = Neutrophile Granulozyten) im Tumorgewebe
(c) Yu Si, Simon Merz, Philipp Jansen, Baoxiao Wang, Kirsten Bruderek, Petra Altenhoff, Stefan Mattheis, Stephan Lang, Matthias Gunzer, Joachim Klode, Anthony Squire, Sven Brandau. Multi-dimensional imaging provides evidence for downregulation of T cell effector function by MDSC in human cancer tissue. Science Immunology

In künftigen Studien möchten die Essener Forscher die Fresszellen davon abhalten, ins Tumorgewebe einzudringen, um u.a. neuartige Immuntherapien gegen Krebs zu ermöglichen. Die Ergebnisse sind nun in der aktuellen Ausgabe des renommierten Journals Science Immunology erschienen.

Link zur Originalpublikation:
Multidimensional imaging provides evidence for down-regulation of T cell effector function by MDSC in human cancer tissue
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Maribavir oder Valganciclovir? CMV-Infektionen wirksam bekämpfen https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=877 877 Thu, 17 Oct 2019 12:41:22 +0200 Ob eine Transplantation von blutbildenden Zellen oder ganzen Organen erfolgreich verläuft, hängt von vielen Faktoren ab. Einer davon ist eine Infektion mit dem Zytomegalievirus (CMV). Ist der Empfänger des Transplantats mit CMV infiziert, mindert das häufig den Transplantationserfolg. Um die Erfolgsaussichten zu verbessern, erhalten diese Patienten vor der Transplantation ein antivirales Medikament. Standard dieser Präventivtherapie ist bisher die Behandlung mit Valganciclovir. Wissenschaftler der Universität Leuven und der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg Essen haben nun untersucht, wie gut ein neues Medikament, Maribavir, gegen die Infektion wirkt.
„Die Behandlung von CMV-Infektionen ist immer noch ein großes Problem, vor allem wegen der auftretenden Nebenwirkungen“, so Prof. Dr. Oliver Witzke, Direktor der Klinik für Infektiologie am Universitätsklinikum Essen. „Wir konnten nun zeigen, dass Maribavir ähnlich gut wirkt wie die bisherige Behandlung mit Valganciclovir.“ Insgesamt traten zwar häufiger schwere Nebenwirkungen während der Behandlung mit Maribavir auf, die Art der unerwünschten Begleiterscheinungen ist jedoch anders. Maribavir führte häufiger zu gastrointestinalen Beschwerden, während Valganciclovir eher Veränderungen im Blutbild hervorrief. „Für bestimmte Patientengruppen kann Maribavir deshalb trotzdem eine neue wirkungsvolle Alternative sein“, so Prof. Witzke.

Das Forscherteam hat in einer Phase-II-Studie 161 Patienten mit einer aktiven CMV-Infektion untersucht und ihre Ergebnisse haben die Wissenschaftler nun im renommierten New England Journal of Medicine veröffentlicht.



Link zur Originalpublikation:
Maribavir for Preemptive Treatment of Cytomegalovirus Reactivation


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Neues Modell für die Forschung: Lungenlappen von Krebspatienten https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=876 876 Mon, 14 Oct 2019 11:36:11 +0200 Wenn Wissenschaftler neue Therapien und Behandlungseffekte an Lungengewebe erforschen wollen, stehen ihnen fast ausschließlich abgelehnte Spenderlungen oder tierische Organe zur Verfügung. Ein Forscherteam der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen und des Universitätsklinikums Essen haben nun eine neue Methode entwickelt: die isolierte Lungenperfusion, kurz ILP.
„Wir nutzen dazu chirurgisch entfernte Lungenlappen von Krebspatienten“, so Prof. Dr. Clemens Aigner, Direktor der Klinik für Thoraxchirurgie und thorakale Endoskopie, Universitätsmedizin Essen, Ruhrlandklinik. „Diese Lungenlappen werden dann möglichst schnell mit Blut und Nährstoffen wieder versorgt, ähnlich wie zuvor im Körper. Wichtig ist dabei, dass sich das Gewebe während dieser sogenannten Perfusion möglichst wenig verändert.“

Ganze Organe werden schon länger durch Perfusion aufbereitet und dann beispielsweise für Transplantationen verwendet. Die neue Studie, die kürzlich in Scientific Reports veröffentlicht wurde, beschreibt diese Technik erstmals für isolierte Lungenlappen und ihren möglichen Einsatz in der onkologischen Forschung.

Das Modell soll es den Forschern erleichtern, die Wirkung von Krebsmedikamenten in der Lunge besser zu untersuchen. Prinzipiell sind solche Untersuchungen auch an Lungen von Schweinen und Mäusen machbar. Die Verwendung menschlicher Lungenlappen, die Krebspatienten ohnehin entfernt werden müssen, schont Ressourcen und senkt Kosten.

Derzeit arbeiten die Forscher bereits intensiv mit dem neuen Modell und prüfen, ob es beispielsweise bei der Behandlung von Sarkomen eingesetzt werden kann. „Wir untersuchen derzeit, ob an isolierten Lungenlappen eine Chemoembolisation machbar ist. Bei dieser Methode verschließt man vorübergehend die Blutgefäße und verbessert die Einwirkung der Therapie auf den Tumor und minimiert Nebenwirkungen auf andere Organe und umgebendes Gewebe“, erklärt Prof. Aigner. Es wäre ein großer Fortschritt, wenn man diese Technik zukünftig bei der Behandlung von Lungentumoren anwenden könnte.“


Link zur Originalpublikation:
Implementation of an experimental isolated lung perfusion model on surgically resected human lobes

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Retrospektive Studie zu Lungenmetastasektomie: Wer profitiert am meisten von der chirurgischen Behandlung bei Lungenmetastasen? https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=875 875 Mon, 14 Oct 2019 11:34:21 +0200 Das maligne Melanom ist die aggressivste Form von Hautkrebs – und weil Sonnenbaden in der Vergangenheit sehr beliebt war, tritt es heute zunehmend häufiger auf. Das Melanom ist im Frühstadium gut heilbar, solange der Krebs nicht metastasiert, also nicht gestreut hat. Die Metastasen des malignen Melanoms sind oft in der Lunge zu finden. Asymptomatische Lungenknoten können bereits bei der Erstdiagnose eines Melanoms vorhanden sein.
Neuartige immuno-onkologische Behandlungen, die vor etwa 10 Jahren entwickelt worden sind führten zu einer deutlichen Verbesserung der Prognose, so dass die Metastasektomie heute eine sinnvolle Therapieoption darstellen kann. Doch welche Patientengruppe profitiert besonders von einer Lungenmetastasektomie? Dieser Frage haben sich Wissenschaftler der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen und des Universitätsklinikums Essen nun in einer neuen Studie gewidmet.
Das Forscherteam hat 61 Patienten (29 männliche und 32 weibliche Patienten) untersucht und den Einfluss von Alter, Geschlecht, Anzahl, Lage und anderer Merkmale der Metastasen analysiert. Sie fanden heraus: weibliche Patienten mit Metastasen von weniger als 2 cm Durchmesser hatten die besten Gesamtüberlebensraten. „Die maximale Größe der Metastasen ist unseren Untersuchungen zufolge der entscheidende Faktor für das langfristige Überleben nach einer Lungenmetastasektomie – wichtiger als die Lage der Metastasen oder ihre Gesamtanzahl“, erklärt Prof. Clemens Aigner, Direktor der Klinik für Thoraxchirurgie und thorakale Endoskopie der Universitätsmedizin Essen – Ruhrlandklinik und Letztautor der Studie. „Die chirurgische Behandlung von Lungenmetastasen des malignen Melanoms ist immer und bleibt aber immer eine individuelle therapeutische Entscheidung.“


Link zur Originalpublikation:
Prognostic factors for pulmonary metastasectomy in malignant melanoma: size matters

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Psychische Gesundheit Geflüchteter: Hilfe für traumatisierte Eltern https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=874 874 Thu, 10 Oct 2019 15:19:21 +0200 Auf die besonderen Herausforderungen beim Umgang mit geflüchteten Menschen sind die meisten Ärzte nicht ausreichend vorbereitet. Ein neues Projekt soll Abhilfe schaffen. Zu den vier Partnern gehört auch die Medizinische Fakultät der Universität Duisburg-Essen am Universitätsklinikum Essen.
Schätzungsweise die Hälfte aller erwachsenen Flüchtlinge leidet unter psychischen Problemen, vor allem unter Depressionen, Angststörungen und posttraumatischen Belastungsstörungen. Sprachbarrieren und kulturelle Unterschiede erschweren oft die Behandlung. „Das Aufwachsen mit einem psychisch belasteten oder erkrankten Elternteil und ein ungünstiger Erziehungsstil sind die größten Risikofaktoren für die Entwicklung psychischer Probleme bei Kindern“, sagt Projektleiterin Prof. Dr. Silvia Schneider vom Bochumer Lehrstuhl für Klinische Kinder- und Jugendpsychologie.

Das Projektteam entwickelt eine Intervention für Hausarztpraxen. Sie beinhaltet eine Kurzbehandlung zum Umgang mit Symptomen von Angst und Depression sowie ein Onlinetraining für einen positiven Erziehungsstil. Diese Intervention ist für Eltern gedacht, die arabisch sprechen, aus dem Irak oder aus Syrien geflüchtet sind und Kinder im Vorschulalter haben.

Das Bundesforschungsministerium fördert die soeben gestartete Studie Improve MH (Improving Mental Health in Refugee Families with Young Children) bis 2024 mit rund 2,9 Millionen Euro. Die Koordination hat das Bochumer Forschungs- und Behandlungszentrum für psychische Gesundheit; beteiligt sind Mediziner, Sozialpädagogen und Psychologen der Ruhr-Universität Bochum, der Universität Duisburg-Essen (UDE) und der Ludwig-Maximilians-Universität München sowie Gesundheitswissenschaftler des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf.

Weitere Informationen:
https://www.gesundheitsforschung-bmbf.de/de/improve-mh-forderung-der-psychischen-gesundheit-bei-gefluchteten-eltern-und-ihren-kindern-8799.php
https://www.gesundheitsforschung-bmbf.de/de/klinische-studie-8800.php
Pressemitteilung der RUB ]]>
Medizin des Herzens - Prof. Dr. Arjang Ruhparwar ist neu an der UDE/am UK Essen https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=868 868 Tue, 08 Oct 2019 11:24:54 +0200 Er weiß, wie man kranke Herzen entlastet: Dr. Arjang Ruhparwar therapiert ihre Schwäche u.a. mit Kunstherzen. Der neue Professor forscht in der Klinik für Thorax- und Kardiovaskulärer Chirurgie des Westdeutschen Herz- und Gefäßzentrums (WHGZ) am Universitätsklinikum Essen (UK Essen). Zugleich hat er den Lehrstuhl für Herzchirurgie an der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen (UDE) angenommen.


Kunstherzen sind mechanische Pumpen, die in und außerhalb des Körpers eingesetzt werden. Ihre Aufgabe: sauerstoffgesättigtes Blut in die Herzkammern transportieren. Bevor ein neues Organ transplantiert wird, lässt sich damit das kranke Herz unterstützen. Erst wenn Prof. Dr. Arjang Ruhparwar das nicht mehr hilft, wird an Transplantation gedacht. „Mir geht es darum, die Herzchirurgie mit der Kardiologie zu verzahnen“, sagt Ruhparwar. Der 51-Jährige möchte die Entwicklung neuer Herzmuskelzellen durch Stammzellen vorantreiben, neues Gewebe künstlich herstellen (tissue engineering) sowie die Gentherapie erforschen.
Ruhparwar kommt von der Universität Heidelberg, wo er sich 2009 über die Transplantation von Stammzellen bei Herzinfarkten habilitierte. Dort leitete er zudem die Bereiche Herztransplantation und Kreislauf-Unterstützungssysteme, Aorten- und Koronarchirurgie der Klinik für Herzchirurgie. Zuvor war er u.a. Arzt und Wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Medizinischen Hochschule Hannover (1994-2006) und forschte von 1997 bis 1999 an der Indiana University in den USA.
Das WHGZ ist ein überregionales Zentrum der kardiovaskulären Maximalversorgung. Hier werden Erkrankungen des Herzens und der Gefäßsysteme erforscht, diagnostiziert und therapiert.

Hinweis für die Redaktion:
Ein Foto von Prof. Dr. Arjang Ruhparwar (Fotonachweis: UDE/Frank Preuß) stellen wir Ihnen hier zur Verfügung

Weitere Informationen:
https://www.uk-essen.de/herzchirurgie/klinik/
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Brückeninstitut für Experimentelle Tumortherapie - Westdeutsches Tumorzentrum (WTZ) geht neue Wege in der Krebsforschung https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=862 862 Fri, 04 Oct 2019 10:14:16 +0200 Das Universitätsklinikum Essen und die Medizinische Fakultät der Universität Duisburg-Essen rufen gemeinsam das Brückeninstitut für Experimentelle Tumortherapie (BIT) ins Leben.
Professor Dr. Jens Siveke, Leiter der Abteilung für Translationale Onkologie Solider Tumore des Deutschen Krebskonsortiums (DKTK) am WTZ, wird als Direktor das neu gegründete Brückeninstitut für Experimentelle Tumortherapie (BIT; englisch: Institute for Developmental Cancer Therapeutics) leiten. Das neue Institut bietet ein attraktives kliniknahes Forschungsumfeld, in dem die Aktivitäten v.a. im Bereich bildgebungsunterstützter Therapieansätze wie Theranostics sowie in der Wirkstoffentwicklung und -testung für innovative und personalisierte Therapieansätze weiter ausgebaut werden. Im BIT werden Grenzen zwischen traditionell getrennten medizinischen Fachgebieten überwunden.

Prof. Siveke wird deshalb im BIT Patienten innerhalb der Strukturen der Inneren Klinik (Tumorforschung) und der Klinik für Nuklearmedizin in der Universitätsmedizin Essen betreuen. Neben Sivekes bisherigem Schwerpunkt v.a. im Bereich der Diagnostik und Therapie von Bauchspeicheldrüsenkrebs (Pankreaskarzinom) wird bei dem geplanten tumorübergreifenden Theranostics-Schwerpunkt – in enger Zusammenarbeit des Brückeninstituts mit den o.g. Kliniken – eine Integration der klinischen Theranostik von früher Translation neuer (eigener und externer) Liganden, über Phase I-III industrielle und akademische (sog. IIT-)Studien angestrebt.

Dabei werden BIT und Prof. Jens Siveke die in der Klinik für Nuklearmedizin neu eingerichtete Phase I-Einheit für Radioligandentherapie-Einheit mitbetreuen. Prof. Dr. Ken Herrmann, Direktor der Klinik für Nuklearmedizin: „Das Brückeninstitut für Experimentelle Tumortherapie wird uns ein wichtiger Partner bei der Professionalisierung der translationalen theranostischen klinischen Forschung sein. Die dedizierte 'Phase I-Einheit für Radioligandentherapie‘ wird durch das BIT eine deutschlandweit einzigartige Einrichtung.“

Professor Dr. Jochen Werner, Ärztlicher Direktor und Vorstandsvorsitzender des Universitätsklinikums Essen, erklärt: „Mit der Eröffnung des Brückeninstituts für experimentelle Tumortherapie treiben wir als Universitätsmedizin Essen die Vernetzung innerhalb des Westdeutschen Tumorzentrums Essen weiter voran. Durch optimierte Prozesse und kürzere Wege ergeben sich neuartige Behandlungsmöglichkeiten für die Krebspatienten, denen wir helfen wollen. Die translationale Krebsmedizin wird damit auf eine nächste Ebene angehoben.“

Professor Dr. Jan Buer, Dekan der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen, ergänzt: „Wir verfügen am Standort Essen über eine außergewöhnlich starke Expertise in der Krebsforschung. Gemeinsam mit dem Universitätsklinikum Essen schaffen wir mit dem BIT neue Strukturen, um die Krebsforschung in unserer Region noch stärker als bisher voranzutreiben.“ ]]>
Behandlung mit antiviralen Medikamenten - Nieren von Hepatitiskranken sicher transplantierbar https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=861 861 Wed, 02 Oct 2019 09:17:04 +0200 In Deutschland mangelt es noch immer massiv an Spenderorganen. Mediziner untersuchen deshalb, wie man auch bislang nicht verwertbare Organe so aufbereiten kann, dass sie zur Transplantation geeignet sind. Ein interdisziplinäres Team der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen (UDE) und des Universitätsklinikums Essen hat seine Kompetenzen gebündelt, um sich das genauer anzusehen. Sie wollten wissen, ob Nieren verstorbener Spender, die das Hepatitis-C-Virus hatten, „gesunden“, also Hepatitis-C-negativen Empfängern helfen können.

Dr. Kerstin Herzer (l.) und Prof. Ute Eisenberger aus dem achtköpfigen interdisziplinären Team.
In den letzten Jahren sind direkt wirkende antivirale Mittel auf den Markt gekommen, die sehr effektiv gegen die Infektion mit Hepatitis C (HCV) sind. Ein Team aus Gastroenterologen, Nephrologen und Transplantationsmedizinern hat sich sieben Fälle angesehen, in denen Nieren von HCV-positiven Spendern in HCV-negative Patienten transplantiert wurden, für die keine anderen Spenderorgane in Frage kamen. Die Empfänger wurden im Vorfeld ausführlich über die Besonderheiten des Spenderorgans informiert, erhielten früh eine Behandlung mit antiviralen Mitteln und wurden nach der Transplantation genauestens überwacht.

Es zeigte sich, dass das Virus bei alle sieben Empfängern innerhalb von drei Tagen nach Transplantation nachweisbar war. Die antivirale Behandlung wurde kurz nach der Transplantation eingeleitet und für 8 bis 12 Wochen fortgesetzt. Nach Abschluss der Behandlung haben die Nieren ihre Funktion im Körper übernommen und das Virus konnte im Blut der Empfänger nicht mehr nachgewiesen werden.

„Dank der Expertise unserer Kliniken und Chirurgen konnten wir hier in Essen Organe erfolgreich transplantieren, die zuvor als nicht benutzbar galten. Derzeit ist unsere Stichprobe noch klein, aber es zeigt sich, dass eine frühzeitige antivirale Medikamentierung machbar und auch sicher ist. Jetzt werden wir versuchen, in weiteren Untersuchungen den therapeutischen Ansatz zu finden, der für die Patienten optimal ist“, so Prof. Dr. Ute Eisenberger, Oberärztin in der Klinik für Nephrologie und Bereichsleitung der Nierentransplantation.

Über die Studie berichtete das Fachmagazin Tranplant Infectious Disease:
Successful early sofosbuvir?based antiviral treatment after transplantation of kidneys from HCV?viremic donors into HCV?negative recipients

http://onlinelibrary.wiley.com/doi/full/10.1111/tid.13146
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Neue EU Förderung für die Experimentelle Strahlenforschung https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=860 860 Tue, 01 Oct 2019 11:42:18 +0200 Großer Erfolg für die Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses an der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen. Die Europäische Kommission fördert im Rahmen von Horizon 2020 in den nächsten vier Jahren das internationale Marie Sklodowska Curie ITN (Innovative Training Network) THERADNET (International NETwork for Training and Innovation in THErapeutic RADiation) seit dem 1. September 2019 mit insgesamt ca. 4 Mio. Euro. Übergreifendes Ziel ist die multidisziplinäre Ausbildung von insgesamt 15 Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftlern im Bereich Biomedizin mit einem besonderen Fokus auf Strahlenforschung in der Onkologie, drei davon in Essen.
Die Forschungsprojekte zielen auf die Entwicklung neuartiger Ansätze zur Überwindung der Therapieresistenz, zur Verbesserung des Normalgewebsschutzes und zur Vermeidung des Therapieversagens ab. Hierbei stehen Fragestellungen z.B. zur Bedeutung der Strahlenqualität und zu strahleninduzierten Veränderungen im Zellmetabolismus und der Immunantwort sowie die Nutzung innovativer Methoden und Modelle im Vordergrund. Daneben umfasst das Programm Angebote u.a. zu komplementären Kompetenzen, Data Management, Öffentlichkeitsarbeit und zur Karriereentwicklung. Um den Nachwuchswissenschaftlern optimale Karrierechancen zu eröffnen, bietet das Trainingsprogramm seinen ESRs auch die Möglichkeit, mehrwöchige Austausche mit den Laboratorien der beteiligten Forschungseinrichtungen sowie mit den Kooperationspartnern aus dem nichtakademischen Sektor einschließlich industrieller Partner durchzuführen.

Das Essener Institut für Zellbiologie (Tumorforschung, Prof. Dr. Verena Jendrossek, Dr. Johann Matschke) und das Westdeutsche Protonentherapiezentrum Essen (WPE, Prof. Dr. Beate Timmermann) erhalten insgesamt knapp 1,5 Mio. Euro für die Ausbildung von drei der insgesamt 15 Nachwuchswissenschaftler dieses Netzwerks. Nach Abschluss des Vorgängerprogramms „RADIATE“ (4/2015 - 3/2019) ist die Arbeitsgruppe von Prof. Dr. Verena Jendrossek vom Essener Institut für Zellbiologie (Tumorforschung) zum zweiten Mal an der erfolgreichen Einwerbung eines Netzwerks in dem hochkompetitiven Marie Sklodowska Curie ITN Programm der Europäischen Kommission beteiligt, welches dieses Mal von der ETH Zürich (Prof. Martin Pruschy) gemeinsam mit Essen (Prof. Verena Jendrossek) und Maastricht (Prof. Ludwig Dubois) koordiniert wird. Als neuer Partner erstmals dabei ist das WPE, welches zusammen mit der Klinik für Partikeltherapie (Prof. Dr. Beate Timmermann, Prof. Dr. Cläre von Neubeck) die Expertise im Bereich der Partikeltherapie mit einbringt.
Neben der Universitätsmedizin Essen und dem WPE sind folgende weitere herausragende europäische Institutionen der Strahlenforschung an diesem internationalen Netzwerk beteiligt: die Universitäten Zürich, Leuven, Maastricht, Dresden (OncoRay) und Oxford, sowie das Institut Curie in Paris. ]]>
Große Auszeichnung: Teilnehmer am CRTH Research Training in Hematology Program kommt aus Essen https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=859 859 Mon, 30 Sep 2019 13:21:49 +0200 Die European Hematology Association (EHA) fördert Exzellenz in der Patientenversorgung, Forschung und Lehre in der Hämatologie. Die EHA vernetzt Hämatologen weltweit und unterstützt ihre Karriereentwicklung und Forschung, harmonisiert die hämatologische Ausbildung und vertritt die Interessen der Hämatologie und der Hämatologen auf europäischer Ebene.

Siehe auch http://ehaweb.org/research/training-and-mentoring/clinical-research-training-in-hematology-course/crth-alumni/ ]]>
Prof. Dr. Micaela Poetsch für ihre Arbeiten zur Epithelzellübertragung ausgezeichnet https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=858 858 Mon, 30 Sep 2019 10:19:55 +0200 Großer Erfolg für die rechtsmedizinische Forschung an der Medizinischen Fakultät der UDE. Auf der 98. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Rechtsmedizin im September in Hamburg wurde Prof. Dr. Micaela Poetsch von Institut für Rechtsmedizin am Universitätsklinikum Essen mit dem Konrad-Händel Stiftungspreis ausgezeichnet. Die Auszeichnung wird für herausragende wissenschaftliche Leistungen mit unmittelbarer Bedeutung für die Rechtspflege verliehen und ist mit 5000 Euro dotiert.
Prof. Micaela Poetsch wurde für ihre Arbeiten zur Epithelzellübertragung und eines damit möglicherweise verbunden DNA-Transfers ausgezeichnet. Moderne DNA-Technologien werden heute in jedem forensisch-genetischen Labor eingesetzt. Bei der hohen Sensitivität der Untersuchungsmethoden ist es von extremer Bedeutung, Kontaminationen durch Fremd-DNA zu vermeiden oder – falls es zu einer Kontamination gekommen ist - diese zuverlässig zu erkennen. Für die Beurteilung von Tatortspuren ist es ferner von Bedeutung zu wissen, welche inneren und äußeren Bedingungen die Übertragung von Epithelzellen und ihrer DNA beeinflussen können.

Darüber hinaus wurde ein Vortrag zu einer interdisziplinären multizentrischen Studie unter Beteiligung der Essener Rechtsmedizin und der Kinderradiologie am Universitätsklinikum Essen mit dem Preis für den besten Vortrag der Tagung ausgezeichnet. Die Autoren sind: D. Wittschieber, K. Feld, B. Karger, P. Markwerth, J. Budczies, N. Schwimmer-Okike, S. Kinner, T. Bajanowski, S. Banaschak, H. Pfeiffer, M. Hahnemann. Der Titel des Vortrags lautete „Subduralhämatom oder nicht? Forensisch-radiologische Multicenter-Studie zur Natur und Prävalenz subduraler Flüssigkeitsansammlungen bei Schütteltrauma“. ]]>
DFG-Förderung - 750.000 Euro gegen Krebs https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=857 857 Mon, 30 Sep 2019 10:09:29 +0200 Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) fördert mit rund 750.000 Euro zwei Studien am Universitätsklinikum Essen (UK Essen) zum Schwarzen Hautkrebs (Malignes Melanom) und zum Lungenkarzinom. Die Wissenschaftler der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen (UDE) entwickeln Algorithmen für bildgebende Verfahren, mit denen sich der Erfolg von Krebstherapien schneller und präziser überprüfen lässt.
Während sich die Behandlung onkologischer Erkrankungen in den letzten Jahren kontinuierlich verbessert hat und durch Immuntherapien revolutioniert wurde, fehlt dieser Fortschritt bisher beim Therapie-Monitoring. „Wir können im Behandlungsablauf über konventionelle Bildgebungs- und Auswerte-Algorithmen häufig nicht sicher beurteilen, ob Erkrankte auf neue Therapieformen ansprechen“, sagt Prof. Dr. Lale Umutlu, Studienleiterin und Stellvertretende Direktorin am Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie und Neuroradiologie am UK Essen. Ziel ist es, so für jeden Betroffenen möglichst früh im Behandlungsablauf die jeweils beste Therapie zu finden. Denn gerade bei Krebstherapien spielt der Faktor Zeit oft eine entscheidende Rolle.

Die UDE-Wissenschaftler möchten über bildgebende wie CT und PET/MRT Verfahren zeigen, wie sich etwa die Größe und Textur von Tumoren bei der Therapie verändert. Um zu einer schnelleren und präziseren Analyse zu gelangen, möchte das Forscherteam in den Studien „Radiomics“ und „Machine Learning“ intelligente Algorithmen entwickeln, welche bildgebende Verfahren mit klinischen Parametern kombinieren. Die DFG fördert sie mit rund 750.000 Euro. „Wir hoffen, künftig nicht nur das Therapieansprechen besser beurteilen zu können, sondern möglicherweise anhand der bildgebenden und klinischen Daten vorhersagen zu können“, so Umutlu.

Die Studien werden in enger Zusammenarbeit mit der Arbeitsgruppe Künstliche Intelligenz sowie den Kliniken für Nuklearmedizin, für Onkologie und für Dermatologie durchgeführt.
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Tumore mit Protonen heilen - WISNA-Professur für translationale Partikeltherapie https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=856 856 Fri, 27 Sep 2019 12:20:23 +0200 Sie möchte Krebserkrankungen mit Teilchenstrahlung erfolgreich besiegen: Dr. Cläre von Neubeck forscht in der Klinik für Partikeltherapie des Westdeutschen Protonentherapiezentrums Essen (WPE) am Universitätsklinikum Essen. Zugleich hat sie die Juniorprofessur für translationale Partikeltherapie an der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen (UDE) angenommen.
Am WPE untersucht sie schwerpunktmäßig die biologische Wirksamkeit von Teilchenstrahlung in Zellkulturen, Gewebeschnitten oder im Tiermodell. Zur Tumorbehandlung werden elektrisch positiv geladene Teilchen, Protonen, mit hoher Geschwindigkeit in das kranke Gewebe eingebacht. „Im Vergleich zu Röntgenstrahlen (Photonen) lässt sich die Reichweite von Protonen im Gewebe sehr exakt berechnen; sie stoppen, wo wir wollen, und treffen den Tumor besonders genau. Dadurch werden die umliegenden gesunden Zellen weniger stark durch die Strahlentherapie geschädigt“, so von Neubeck.
Im Bereich experimentelle Strahlentherapie möchte die 37-jährige Professorin Biomarker entwickeln, die vorhersagen, wie sensitiv der Tumor und das Normalgewebe auf die Protonenbestrahlung im Vergleich zur Röntgenbestrahlung reagieren. Von Neubeck: „Diese Biomarker sollen an etablierten und neuen Tumormodellen validiert werden, bevor sie helfen sollen, Patienten mit der für sie effektivsten Therapie zu behandeln.“

Prof. Dr. Cläre von Neubeck (Q: UDE/Frank Preuß)

Ihr Biotechnologie-Studium absolvierte Cläre von Neubeck an der Hochschule Darmstadt. Während ihrer Promotionszeit (2006-2009) arbeitete sie am GSI Helmholtzzentrum für Schwerionenforschung. Hier forschte sie u.a. an einer Tumortherapie mit Kohlenstoffionen für Prostata-Krebs. 2010 wechselte sie für zwei Jahre an die amerikanische Forschungseinrichtung Pacific Northwest National Laboratory, wo sie für ein NASA-Projekt den Effekt der Weltraumstrahlung auf die menschliche Haut erforschte. Bevor die gebürtige Frankfurterin an die UDE berufen wurde, war sie seit 2012 Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Deutschen Konsortium für Translationale Krebsforschung in Dresden.

Von Neubecks Professur für translationale Partikeltherapie gehört zu dem vom Bund aufgelegten Programm zur Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses (WISNA). Es soll jungen Wissenschaftlern einen transparenten und planbaren Weg in die Professur auf Lebenszeit bieten. Bisher werden deutschlandweit 468 dieser „Tenure-Track-Professuren“ gefördert, davon 21 an der UDE.

Weitere Informationen:
Prof. Dr. rer. nat. Cläre von Neubeck, Translationale Partikeltherapieforschung, Claere.VonNeubeck@uk-essen.de ]]>
Anmeldung für das PhD-Programm „Epidemiology and Clinical Research“ startet https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=855 855 Thu, 26 Sep 2019 12:39:54 +0200 Das PhD-Programm „Epidemiology and Clinical Research“ geht in die vierte Runde. Interessenten können sich bis zum 31. Dezember auf die 10 Studienplätze für den dreijährigen Promotionsstudiengang bewerben. Das Promotionsprogramm richtet sich insbesondere an Ärztinnen und Ärzte und an Absolventen aus den Bereichen der Natur- und Lebenswissenschaften.
„Die Promovenden sollen nach Abschluss des Programms epidemiologische und klinische Studien selbstständig planen, durchführen, auswerten und publizieren können. Gute Epidemiologische Praxis (GEP) und Gute Klinische Praxis (GCP) bilden die Grundlagen hierfür“, so der Leiter des Programms Prof. Andreas Stang, MPH, Leiter des Zentrums für Klinische Epidemiologie (ZKE) am Institut für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie (IMIBE) des Universitätsklinikums Essen und der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen.

Beteiligt am PhD-Programm sind neben dem IMIBE auch das Institut für Prävention und Arbeitsmedizin (IPA) der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung der Ruhr-Universität Bochum sowie die Abteilung Mathematische Statistik und biometrische Anwendungen der Technischen Universität Dortmund. Durch die Kooperation der Universitäten im Rahmen der Universitätsallianz Ruhr kann den Promovendinnen und Promovenden ein breitgefächertes 300 Lehreinheiten umfassendes Begleitprogramm angeboten werden.

Die Promovendinnen und Promovenden werden im PhD-Programm durch jeweils zwei erfahrene Wissenschaftler/innen eng betreut. Der Ausbau von internationalen Kooperationen – insbesondere mit der School of Public Health der Boston University- wird weiter intensiviert. Darüber hinaus haben die Promovendinnen und Promovenden bei der jährlich stattfindenden RUHR School of Modern Epidemiology die Möglichkeit, sich mit internationalen Wissenschaftlern auszutauschen und Netzwerke zu knüpfen.

Nach erfolgreichem Abschluss des PhD-Programms „Epidemiology and Clinical Research“ mit der Verteidigung der Dissertation wird der Titel des Dr. oder PhD in Epidemiology and Clinical Research verliehen. Bewerben können sich Interessenten ab sofort bis zum 31. Dezember 2019.
Weitere Informationen:
Weitere Informationen zum Programm, zu den Zulassungsvoraus-setzungen und zur Bewerbung finden Sie unter https://www.uk-essen.de/zke/phd-programm/

Geleitet wird das Programm von Prof. Dr. med. Andreas Stang. Er wurde 2014 auf die UDE-Professur für Herz-Kreislauf-Epidemiologie an der Medizinischen Fakultät berufen, die mit Unterstützung des Bundesministeriums für Bildung und Forschung eingerichtet wurde. Zu seinen Forschungsthemen zählt u.a. der Zusammenhang von Schlaf und Gesundheit, also wie sich zum Beispiel Schlafdauer, Mittagsruhe oder Atemstörungen im Schlaf auf das Wohlbefinden der Menschen auswirken. Als mögliche Folge-Erkrankungen kommen Herz- und Hirninfarkte, Bluthochdruck und Diabetes in Frage. Ob diese Zusammenhänge in Familien gehäuft auftreten, ist ein weiterer Forschungsschwerpunkt. ]]>
Placeboforschung zu rheumatoider Arthritis - Die erlernte Immunantwort https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=854 854 Wed, 25 Sep 2019 12:23:57 +0200 Patienten mit chronisch entzündlichen Autoimmunerkrankungen müssen oft ihr Leben lang Medikamente einnehmen, die ihr Immunsystem unterdrücken. Der Nachteil dieser wichtigen Medikation ist allerdings, dass die immunsuppressiven Medikamente unerwünschte, teilweise toxische Nebenwirkungen auslösen, die die Lebensqualität der Patienten sehr oft stark einschränken. Placeboforscher suchen derzeit Lösungen für dieses Dilemma.
„Eine Lösung könnte sein, dem Immunsystem der Patienten beizubringen, auf einen wirkstofffreies Placebo zu reagieren“, so Prof. Dr. Manfred Schedlowski, Wissenschaftler an der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen und Leiter des Instituts für Medizinische Psychologie und Verhaltensimmunbiologie am Universitätsklinikum Essen. „Dann könnten Placebos dazu beitragen, um die Dosierung der Medikation zu reduzieren und gleichzeitig die Behandlungseffekte zum Wohle der Patienten zu maximieren.“

Das Wissenschaftlerteam hat sich dieses Phänomen nun im Krankheitsverlauf bei rheumatoider Arthritis im Tiermodell näher angesehen. Die Ergebnisse ihrer Studie haben sie in im Journal Arthritis and Rheumatology veröffentlicht. Die Versuchstiere erhielten zu Beginn des Experiments ein Immunsuppressivum in Kombination mit einem neuartigen, süßen Geschmack. Auf diese Weise hat ihr Immunsystem gelernt, Geschmack und Wirkung miteinander zu verknüpfen. Erstautorin Dr. Laura Lückemann und PostDoc im Institut für Medizinische Psychologie und Verhaltensimmunbiologie: „Im weiteren Verlauf konnten wir die immunsuppressive Medikation auf ein Viertel senken – in Kombination mit dem eingesetzten Lernmechanismus hatte diese Medikation einen vergleichbaren Effekt auf die Krankheitssymptome, wie die volle Dosis.“ Erlernte Placeboantworten des Immunsystems können also möglicherweise bei der Behandlung von Autoimmunerkrankungen wie rheumatoider Arthritis unterstützend eingesetzt werden.

„Zwar sind die neuropsychologischen und immunologischen Mechanismen der gelernten Immunantwort noch nicht so gut verstanden, dass sie in der klinischen Routinebehandlung einsetzbar sind“; erklärt Studienleiter PD Dr. Martin Hadamitzky. „Allerdings untermauern diese tierexperimentellen Befunde, die potentielle klinische Relevanz für weitere Untersuchungen an gesunden Probanden und Studien an Patienten.“

Originalpublikation:
Lückemann L, Stangl H, Straub RH, Schedlowski M, Hadamitzky M. Learned immunosuppressive placebo response attenuates disease progression in a rodent model of rheumatoid arthritis. Arthritis Rheumatol. 2019 Sep 11. doi: 10.1002/art.41101. [Epub ahead of print]
PMID: 31509354 ]]>
Prof. Johannes Hebebrand einer der meistzitierten Hormon- und Stoffwechselforscher Deutschlands https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=853 853 Tue, 24 Sep 2019 09:17:13 +0200 Je häufiger wissenschaftliche Publikationen von Dritten zitiert werden, desto größer ist ihre Wirkung. Berücksichtigt wurden Artikel aus den Jahren 2008 bis 2017 mit mindestens einem Autor mit Adresse im deutschen Sprachraum. Die Zahlen für Zitate und Artikel lieferte die Datenbank „Web of Science“ von Clarivate Analytics (ehemals bei Thomson Reuters). Stichtag war der 5. August 2019.

Quelle: http://www.laborjournal.de/rubric/ranking/R19_09/index2.php
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Essener Forscher suchen Vorläuferzelle einer besonders aggressiven Hautkrebsart - Entsteht das Merkelzellkarzinom aus neuronalen Vorläuferzellen? https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=852 852 Tue, 17 Sep 2019 14:54:38 +0200 Das Merkelzellkarzinom ist ein seltener, aber sehr aggressiver Hautkrebs. Die Bildung dieses Hauttumors geht häufig mit einer Infektion durch das Merkelzell-Polyomavirus einher. Ein Forscherteam aus Wissenschaftlern der Universität Pittsburgh und des Deutschen Krebskonsortiums (DKTK) an der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg Essen am Universitätsklinikum Essen hat nun gezeigt, dass Merkelzellkarzinome möglicherweise nicht aus typischen Hautzellen entstehen, sondern aus einer bestimmten Art von Nervenzellen. Diese Ergebnisse wurden aktuell in den Proceedings of the National Academy of Sciences veröffentlicht.
Der ursprüngliche Zelltyp, der von dem Virus infiziert wird und in dem dieser Hautkrebs entsteht, war bisher nicht bekannt und ist Gegenstand aktueller Forschung. Denn nicht alle Zellen, die sich in unseren Hautschichten befinden sind auch typische Hautzellen. Viele andere Zelltypen wandern in die Haut ein und sind dort zum Teil auch nur vorrübergehend. Den genauen Vorläuferzelltyp dieser Krebsart zu kennen, könnte jedoch helfen, besonders aussagekräftige Labormodelle zu entwickeln, um therapeutische Ansätze zu testen.

Nach einer Infektion mit dem Merkelzell-Polyomavirus produziert die infizierte Zelle virale Proteine, die maßgeblich zur Krebsentstehung beitragen. Um den Vorläuferzellen auf die Spur zu kommen, haben die Forscher die Bildung der Virusproteine in den Hautkrebszellen experimentell unterdrückt. „Sobald weniger Virusproteine gebildet wurden, kamen der Zellzyklus und die Zellteilung zum Erliegen. Außerdem wurden charakteristische Gene des Merkelzellkarzinoms, wie z.B. SOX2, ATOH1 und CK20 deutlich schwächer gebildet“ erklärt Prof. Dr. Dr. Jürgen C. Becker, Leiter der DKTK Arbeitsgruppe für translationale Hautkrebsforschung am Universitätsklinikum Essen. „Das erstaunlichste Ergebnis unserer Studie war jedoch, dass sich die Krebszellen zu einem Zelltyp zurück entwickelten, der Nervenzellen ähnelt.“ Die Wissenschaftler vermuten daher, dass mit dem Virus infizierte neuronale Zellen der Ursprung der bösartigen Hauttumoren sein könnten.

Weitere Hinweise darauf beobachteten die Wissenschaftler auch bei der gemeinsamen Kultivierung von Merkelzellkarzinom-Zellen mit Keratinozyten, den häufigsten Hautzellen. Wenn beide Zelltypen in direkten Kontakt miteinander traten, entstanden in den Tumorzellen neuronale Fortsätze, sekretorische Vesikel und natriumabhängige Aktionspotenziale – typische Kennzeichen von der Signalweiterleitung in Neuronen.

„Die Umwandlung von Krebszellen zu differenzierten Zellen mit neuronalem Charakter wirft ganz neues Licht auf den Ursprung des Merkelzellkarzinoms“, so Prof. Becker. „Unsere Erkenntnisse helfen zunächst, die Entstehung dieser gefährlichen Krebserkrankung besser zu verstehen. Aber sie dienen auch dazu, präklinische Modelle zu schaffen, um später neue Therapiemöglichkeiten für die betroffenen Patienten zu entwickeln.“

Link zur Originalpublikation:
Conversion of Sox2-Dependent Merkel Cell Carcinoma to a Differentiated Neuron-like Phenotype by T Antigen Inhibition
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Kombinationstherapie in Phase III-Studie untersucht : Lebensqualität von Glioblastompatienten bleibt mit neuer lebensverlängernder Therapie erhalten https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=851 851 Tue, 17 Sep 2019 14:50:03 +0200 Glioblastome sind schnellwachsende und sehr aggressive Hirntumoren, deren Behandlung deshalb intensiv erforscht wird. Die Patienten erhalten in der Regel eine Therapie aus Operation, Bestrahlung und Zytostatika, die das Wachstum der Krebszellen hemmen. Ein Team von Forschern mehrerer deutscher Universitätsklinika, darunter auch ein Mediziner der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen am Universitätsklinikum Essen, haben sich die Wirksamkeit einer Kombinationstherapie aus zwei Zytostatika bereits kürzlich genauer angesehen. Weil jede Krebstherapie belastend für den Körper und die Psyche der Patientinnen und Patienten ist, hat das Forscherteam nun genauer analysiert, wie es den Patientinnen und Patienten nach der Kombinationstherapie geht. Sie kommen in ihrer kürzlich in Lancet Oncology veröffentlichten Studie zu dem Ergebnis, dass sich die Lebensqualität dabei nicht verringert.
Die Patienten gaben anhand eines Fragenbogenkatalogs an, wie sie ihre eigene Lebensqualität wahrnehmen. Außerdem wurde ihre Hirnleistung, z.B. ihr Gedächtnis und ihre sprachlichen Fähigkeiten überprüft.
Das Forscherteam hat insgesamt 129 Patientinnen und Patienten zwischen 18 und 70 Jahren untersucht und mit Patienten verglichen, die die Standardtherapie erhalten haben. Im Vergleich zeigt sich, dass die Kombinationstherapie die Patienten weder in ihrer Lebensqualität einschränkt, noch ihre kognitiven Leistungen negativ verändert. „Eine Lebensverlängerung durch die Kombitherapie, ohne dabei die Lebensqualität und Hirnleistung gegenüber der Standardtherapie zu verschlechtern, ist ein tolles Ergebnis für unsere Patienten“, so Prof. Dr. Martin Glas, Leiter der Abteilung Klinische Neuroonkologie in der Klinik für Neurologie am Universitätsklinikum Essen. „Wir haben so die Chance unseren Patienten viel besser als noch vor 10 Jahren helfen zu können. Es ist allerdings noch ein weiter Weg bis wir diese schlimme Erkrankung besser in den Griff bekommen können“.
Die Studien zur Wirksamkeit wurden bereits in der renommierten Zeitschrift „The Lancet“ unter der Leitung von Prof. Dr. Ulrich Herrlinger, Leiter der Sektion Klinische Neuroonkologie am Universitätsklinikum Bonn gemeinsam mit Prof. Glas publiziert.

Aufgrund der längeren Überlebensdauer der Patienten und der Ergebnisse der jetzt veröffentlichten Studie zur Lebensqualität befürworten die Wissenschaftler die Anwendung der neuen Erkenntnisse bei denjenigen Patienten, bei denen ein Glioblastom mit Methylierung im MGMT-Promoter diagnostiziert wurde. Im UK Essen wendet Prof. Glas die Kombinationstherapie von Lomustin-Temozolomid bereits bei seinen Patienten an.


Link zu den Originalpublikationen:

Health-related quality of life and neurocognitive functioning with lomustine–temozolomide versus temozolomide in patients with newly diagnosed, MGMT-methylated glioblastoma (CeTeG/NOA-09): a randomised, multicentre, open-label, phase 3 trial


Lomustine-temozolomide combination therapy versus standard temozolomide therapy in patients with newly diagnosed glioblastoma with methylated MGMT promoter (CeTeG/NOA-09): a randomised, open-label, phase 3 trial.
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Große Emotionen im Kleinhirn: Lernen und Verlernen im MRT https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=849 849 Mon, 16 Sep 2019 13:55:08 +0200 Das Kleinhirn steuert Bewegungen und hilft, Emotionen zu kontrollieren. Das wusste auch schon Otto Waalkes, wie sein Sketch „Kleinhirn an Großhirn: Jungs, lasst doch die Aufregung, ihr zieht doch sowieso den Kürzeren“ zeigt. Wissenschaftler der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen (UDE) haben sich das Kleinhirn genauer angesehen – vor allem seine Fähigkeit, Voraussagen auf der Basis von Vorerfahrung zu treffen und aus nicht-eingetroffenen Vorhersagen zu lernen.
Für Bewegungen ist dieser Lerneffekt schon länger bekannt. „Wir haben nun nachweisen können, dass das auch für das Lernen und Verlernen von unangenehmen Emotionen gilt“, so Prof. Dr. Dagmar Timmann-Braun, die die Professur für Experimentelle Neurologie in der Klinik für Neurologie des Universitätsklinikums Essen (UK Essen) innehat.

Wenn man in einer bestimmten Situation etwas sehr Unangenehmes erleben muss, prägen sich die äußeren Umstände oft genau ein. Ein bestimmter Geruch oder ein bestimmtes Geräusch können später ausreichen, um die unangenehme Situation wiederholt zu erleben - und man reagiert ängstlich. Oft dauert es lange, bis solche Reize nicht mehr mit dem Erlebten verbunden werden.

Dieses Lernen und Verlernen hat das Forscherteam im Labor nachgestellt. „Während wir Versuchspersonen ein Bild gezeigt haben, versetzten wir ihrer Hand einen elektrischen Reiz. Nach wenigen Malen stellt sich beim Sehen des Bildes eine Furchtreaktion ein“, erklärt Thomas Ernst, Doktorand in der Arbeitsgruppe. „Parallel haben wir uns die Aktivität des Kleinhirns an einem Ultrahochfeld-Magnetresonanztomographen (MRT) am Erwin L. Hahn Institut angesehen.“

Die Aktivität des Kleinhirns nahm zu, wenn Bilder gezeigt und ein elektrischer Reiz erwartet wurde. Am stärksten war das Kleinhirn aber aktiv, wenn der elektrische Reiz unerwartet gar nicht kam. „Das kann man als Fehlersignal im Kleinhirn interpretieren“, so Thomas Ernst.

Die Ergebnisse der nun in eLife veröffentlichten Studie zeigen, dass das Kleinhirn bei Voraussagen und insbesondere dem Erkennen von Fehlern dieser Voraussagen eine Rolle spielt, und zwar nicht nur bei der Kontrolle von Bewegungen, sondern auch bei der Kontrolle von Emotionen. Die Arbeit ist im Rahmen des Sonderforschungsbereichs SFB 1280 Extinktion Learning in Zusammenarbeit mit Kollegen der Ruhr-Universität Bochum entstanden.


Link zur Originalpublikation:
The cerebellum is involved in processing of predictions and prediction errors in a fear conditioning paradigm

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Stiftung Universitätsmedizin fördert mit 250.000 EUR Forschungsprojekte der Medizinischen Fakultät der UDE https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=848 848 Mon, 16 Sep 2019 09:36:32 +0200 Besonderer Erfolg: Die Stiftung Universitätsmedizin fördert herausragende Wissenschaft an der Medizinischen Fakultät der UDE mit insgesamt 250.000 Euro.
Zum zweiten Mal hat die Stiftung Universitätsmedizin den „Hermann-Seippel-Preis – Deutscher Forschungspreis für Kinderheilkunde“ verliehen. Aus zahlreichen Bewerbern konnte sich ein Forscherteam der Medizinischen Fakultäten der TU Dresden und der Universität Duisburg-Essen durchsetzen. Das Projekt soll mit Stammzellen Spätfolgen bei Frühgeborenen vermeiden. Eine Jury aus Medienvertretern und Experten wählte in einem zweistufigen Verfahren das Siegerprojekt. Das Forscherteam um Prof. Dr. Ivo Bendix von der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen und Prof. Dr. Mario Rüdiger von der Medizinischen Fakultät Carl Gustav Carus der TU Dresden konzentriert sich auf bestimmte Stammzellen, sogenannte „Mesenchymal Stromal Cells“.

Der „Hermann-Seippel-Preis – Deutscher Forschungspreis für Kinderheilkunde“ wurde m Golfclub Haus Oefte in Essen verliehen: Preisträger sind Prof. Dr. Ivor Bendix (5. v. li.), Kinderklinik I, UK Essen, sowie Prof. Dr. Mario Rüdiger (5. v. re.), Dresden.

Und auch der wissenschaftliche Nachwuchs wird durch die Stiftung in seiner Arbeit unterstützt: Gleich fünf Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler der Medizinischen Fakultät der UDE wurden jetzt mit einer besonderen Förderung der Stiftung Universitätsmedizin bedacht. Für ihre wissenschaftliche Arbeit am Universitätsklinikum Essen erhalten sie jeweils 10.000 Euro. Dies wurde am Montag im Rahmen einer Preisverleihung der Stiftung Universitätsmedizin bekannt gegeben. Alle Ausgezeichneten nehmen an der Clinician Scientist Academy - UMEA teil.

Das Interesse der geladenen Gäste an den Forschungsvorhaben der jungen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler Dr. Freya Dröge, Dr. Johanna Falkenhorst, Dr. Justa Friebus-Kardash, Dr. Tobias Radecke und Dr. Dr. Amin Turki, war groß. Die Nachwuchswissenschaftler präsentierten diese in Form von wissenschaftlichen Postern und standen den Gästen - darunter zahlreiche Vertreter der Medizinischen Fakultät und des Universitätsklinikums Essen sowie wichtige Akteure aus (Gesundheits-)Politik und Wirtschaft in Essen - den ganzen Abend über Rede und Antwort.

Von links: Prof. Dr. Dr. Dagmar Führer, Prof. Dr. Ursula Felderhoff, Thorsten Kaatze, Dr. Tobias Radecke, Prof. Karl-Heinz Jöckel, Dr. Johanna Falkenhorst, Dr. Freya Dröge, Prof. Dr. Klaus Trützschler, Dr. Justa Friebus-Kardash, Dr. Dr. Amin Turki, Prof. Dr. Sigrid Elsenbruch und Prof. Dr. Beate Timmermann

Voraussetzung für die Förderung war – neben der Teilnahme an UMEA und einem Antragsschreiben – ein Kostenplan, aus dem hervorgeht, wofür die Sachmittel eingesetzt werden sollen. Und wie diese die geplante Forschung und ihre wissenschaftliche Eigenständigkeit voranbringen bzw. unterstützen können. ]]>
Medizinstudierende üben den Ernstfall: 14. Notfallmedizinische Sommerakademie mit großer Sicherheitsübung https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=847 847 Sat, 14 Sep 2019 08:14:12 +0200 Die 14. Sommerakademie Notfallmedizin findet vom 9. bis zum 14. September statt. An fünf Tagen lernten die 30 Teilnehmerinnen und Teilnehmer, Studierende der Medizinischen Fakultät, zunächst mit unterschiedlichsten medizinischen Notfallsituationen umzugehen. Am Ende jeder Sommerakademie steht eine große gemeinsame Übung mit der Essener Feuerwehr, Polizei und Hilfsorganisationen wie dem Arbeiter-Samariter-Bund, dem Deutschen Roten Kreuz, dem Malteser Hilfsdienst und den Johannitern. „Die Übung soll für die Studierenden so realistisch wie möglich sein, darum gibt es jedes Jahr ein neues Notfallszenario, das wir immer bis zur letzten Minute geheim halten“, erläutert Hanjo Groetschel, Initiator der Sommerakademie und Leiter des SkillsLab der Medizinischen Fakultät. Immer ist es ein sogenannter MANV, ein Massenanfall von Verletzten. Eine solche Situation mit vielen Verletzten erlaubt es, den Arbeitsalltag von Notfallmedizinern realistisch zu simulieren, die auch unter größtem Druck immer Ruhe bewahren müssen, um die richtigen Entscheidungen treffen zu können. Ein Teil der Studierenden übernimmt die Aufgabe der Notärzte, der andere Teil schlüpft in die Rolle der Verletzten.

In diesem Jahr haben die Veranstalter wieder ein besonders herausforderndes Szenario mit insgesamt rund 130 Teilnehmern von Medizinischer Fakultät und Universitätsklinikum Essen, Rettungskräften, Polizei und Hilfsorganisationen entwickelt. Einen sogenannten Massenanfall von Verletzten (MANV). Im Keller der Polizeischule an der Norbertstraße sind bei einer privaten Party alte Feuerwerkskörper explodiert. 20 Gäste sind zum Teil schwer verletzt. Die eintreffenden Rettungskräfte finden eine vollkommen unübersichtliche Lage vor. Die engen Räume sind voller Rauch, eine Orientierung fällt schwer, Verletzte irren herum. Und auch diejenigen, die äußerlich unverletzt geblieben sind, entwickeln aufgrund der Schockwirkung erhebliche Gesundheitsprobleme (Asthmaanfall, Infarktsymptome) und Panikreaktionen. Neben dem Gebäude der Polizeischule wird eine strukturierte Patientenablage eingerichtet, Verletzte dort erstversorgt und - je nach Schwere ihres Zustandes und Art ihrer Verletzung - nach und nach in die chirurgische oder die Zentrale Notaufnahme des Universitätsklinikums gefahren. Dabei arbeiten alle Beteiligten stets Hand in Hand. Eine wichtige Erfahrung für angehende Notfallmediziner, die auch in ihrem späteren Berufsalltag mit Feuerwehr, Polizei und Rettungsdiensten kooperieren.

„Die Großübung der Sommerakademie Notfallmedizin ist für unsere Studierenden eine so eindrückliche Erfahrung, dass sie in ihrem späteren Berufsalltag nachhaltig davon profitieren. Denn sie wissen, dass sie theoretisch Erlerntes auch unter höchstem Druck professionell anwenden können“, erklärt Hanjo Groetschel. Darum wird alles so authentisch wie möglich und mit viel Liebe zum Detail von sämtlichen Beteiligten inszeniert: Verletzte werden vom Team des Simulations-Patienten-Programms der Medizinischen Fakultät professionell und aufwändig geschminkt und in Bezug auf ihre darzustellenden Symptome geschult und jeder agiert die komplette Zeit über ganz gemäß seiner jeweiligen Rolle.

Die Sommerakademie Notfallmedizin ist weit über NRW hinaus bekannt. Denn eine solch intensive Ausbildungswoche ist nach wie vor deutschlandweit einmalig.

Hinweis für die Presse:<\B>

Ihr Ansprechpartner vor Ort ist Hanjo Groetschel, Notarzt, Ärztlicher Leiter des SkillsLab, Mobil: 0170/ 323 66 82.

Sie sind herzlich eingeladen, von der Übung an der Norbertstraße in Wort und Bild zu berichten. Bitte haben Sie jedoch Verständnis, dass an dem Part der Sommerakademie Notfallmedizin, der in den Räumen des Universitätsklinikum Essen stattfindet, keine Vertreter/innen der Presse teilnehmen können. Dieser findet parallel zum normalen Patientenbetrieb statt und die Patientinnen und Patienten sollen nicht in ihrer Privatsphäre gestört werden. <\I> ]]>
Top Young Science Best Paper Award 2019 https://www.uni-due.de/med/de/topyoungsciencebestpaperaward.php 846 Tue, 10 Sep 2019 11:28:59 +0200
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Ernährungswissenschaftlerin erhält Stipendium für internationales PhD-Programm https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=845 845 Thu, 05 Sep 2019 07:16:55 +0200 An der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen wird zukünftig die Nachwuchs- und Ernährungswissenschaftlerin Andrea Keimer zum Thema „Einfluss der sitzenden beruflichen Tätigkeit auf Risikofaktoren von kardiovaskulären Erkrankungen“ forschen. Andrea Keimer studierte bis 2017 Ernährungswissenschaften an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg. Sie bringt bereits epidemiologische Erfahrungen aus ihrer Tätigkeit als wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn im Rahmen der TEDDY-Studie (TEDDY = The Environmental Determinants of Diabetes in the Young) mit. Diese befasst sich mit der Identifizierung von Umwelt- und genetischen Faktoren, die die Entstehung und Entwicklung des Typ-1-Diabetes beeinflussen.


Prof. Dr. Andreas Stang, Stipendiatin Andrea Keimer und Prof. Dr. Karl-Heinz Jöckel

Das Institut für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie (IMIBE) des Universitätsklinikums Essen hat nun ein dreijähriges Promotionsstipendium an Andrea Keimer vergeben. Sie wird außerdem am internationalen PhD-Programm „Epidemiology & Clinical Research“ teilnehmen. „Das internationale PhD-Programm „Epidemiology & Clinical Research“ vermittelt vertiefende Kenntnisse zur Planung, Durchführung und Auswertung von Studien zu epidemiologischen und klinischen Fragestellungen (Früherkennung, Diagnostik, Therapie und Prognose von Erkrankungen) unter Berücksichtigung Guter Epidemiologischer Praxis (GEP) und Guter Klinischer Praxis (GCP) “, so Prof. Dr. med. Andreas Stang, MPH, Leiter des Zentrums für Klinische Epidemiologie, ZKE am Universitätsklinikum Essen. Die Stipendiatin wird von Prof. Dr. med. Andreas Stang, MPH und von Prof. Dr. rer. nat. Karl-Heinz Jöckel (Direktor des IMIBE am Universitätsklinikum Essen) betreut und. Die 29-Jährige wird während ihres Stipendiums mehrere wissenschaftliche Fragestellungen bearbeiten.
„Die Heinz Nixdorf Recall Studie liefert die nötige Datengrundlage für die Beantwortung dieser Fragen. Bereits seit dem Jahr 2000 wird diese bevölkerungsbasierte Langzeitstudie mit dem Ziel durchgeführt, Maßnahmen zur Prävention und Früherkennung kardiovaskulärer Erkrankungen zu entwickeln“, so Prof. Dr. med. Andreas Stang. „Denn Herz-Kreislauf-Erkrankungen stellen die häufigste Todesursache in den westlichen Industrieländern dar.“

Hintergrundinformationen:
Die Heinz Nixdorf Recall Studie wird weiterhin von der Heinz Nixdorf Stiftung gefördert. Auch von der Deutschen Forschungsgemeinschaft, dem nordrheinwestfälischen Wissenschaftsministerium und anderen wurde die Studie unterstützt. Dabei steht das Akronym Recall für Risk Factors, Evaluation of
Coronary Calcification, and Lifestyle (Risikofaktoren, Auswertung der Koronarkalzifikation und Lebensstil). Mehr unter: Link zur Website der Heinz Nixdorf Recall Studie
]]> Verlängerung der Genderteildenomination für Prof. Dr. Anke Hinney: Forschung zu Körpergewicht wird weiter gefördert https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=843 843 Wed, 04 Sep 2019 09:50:52 +0200 Männer und Frauen sind nicht gleich. Auch mit Blick auf viele Erkrankungen. Die Medizinische Fakultät der Universität Duisburg-Essen trägt dieser Tatsache Rechnung mit einer Genderteildenomination zur Molekulargenetik von Adipositas und Essstörungen unter Berücksichtigung von geschlechtsspezifischen Aspekten. 2016 wurde diese besondere Professur für Prof. Dr. Anke Hinney, Leiterin der Forschungsabteilung Molekulargenetik an der Klinik für Psychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie des Kindes- und Jugendalters des LVR-Klinikums Essen eingerichtet. Es war eine von drei bestehenden Professuren der Universität Duisburg-Essen (UDE) deren Erweiterung des Forschungsprofils beim Landesprogramm geschlechtergerechte Hochschulen erfolgreich war. Die drei geförderten UDE-Professorinnen gehören alle dem Essener Kolleg für Geschlechterforschung (EKfG) an.


Die Medizinische Fakultät unterstützt diese Forschungsarbeiten nun für weitere drei Jahre mit 75.000 Euro jährlich. Die Medizinische Fakultät und das Rektorat der Universität Duisburg-Essen freuen sich über die Erfolge der ersten Förderperiode und unterstützen die Genderdenomination nachhaltig. Die Medizinische Fakultät erzielt so ein bundesweit sichtbares Alleinstellungsmerkmal im Bereich der molekulargenetischen Forschung.

Über 1000 chromosomale Regionen, die das Körpergewicht beeinflussen, wurden von Forschern weltweit bereits beschrieben. Trotzdem erklären genetische Faktoren nur einen kleinen Teil der Varianz des Körpergewichts. Das Team von Prof. Hinney untersucht deshalb neben solchen genetischen Risikofaktoren für erhöhtes Körpergewicht auch den Zusammenhang von diesen genetischen Faktoren mit solchen für Essstörungen, wie der Anorexia nervosa (Magersucht). So war Frau Hinney kürzlich an einer hochkarätig publizierten Arbeit beteiligt, die acht chromosomale Regionen identifizieren konnte, die für eine Magersucht relevant sind.

Außerdem gibt es Hinweise auf epigenetische Mechanismen für die Entstehung von Magersucht und Adipositas. Solche epigenetischen Marker können mutmaßlich durch Umweltfaktoren verändert werden. Auch diese Marker werden in der Forschungsabteilung Molekulargenetik von Prof. Hinney analysiert. Diese vielfältigen Forschungsarbeiten, die bereits zu über 30 Veröffentlichungen geführt haben, sollen zukünftig helfen, die Therapie von Essstörungen zu verbessern.

Mehr unter:
Link zur Website von Prof. Hinney ]]>
Entzündete Seele: Prof. Dr. Harald Engler ist neuer Prof. für Verhaltensimmunbiologie https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=842 842 Mon, 02 Sep 2019 14:21:34 +0200 Entzündungen im menschlichen Körper beeinflussen Verhalten und Psyche. Akut kann sich das u.a. an vermehrter Müdigkeit oder weniger Appetit zeigen. „Wir ziehen uns zurück, unsere Stimmung ist getrübt. Evolutionär ist dieses Schonverhalten von Vorteil. Es schützt davor, bei Schwäche Risiken einzugehen“, erklärt Harald Engler. Er ist neuer Professor für Verhaltensimmunbiologie an der Universität Duisburg-Essen (UDE) und untersucht am Universitätsklinikum Essen (UK Essen) u.a., wie psychische Erkrankungen durch Stress und Entzündung entstehen können.

Nach Biologiestudium (1991-1997) und Promotion (2001) an der Universität Bayreuth forschte Harald Engler von 2002 bis 2004 als Postdoktorand an der Ohio State University (USA) und danach vier Jahre als Wissenschaftlicher Mitarbeiter und Dozent an der Eidgenössischen Technischen Hochschule Zürich. Bevor er an die UDE berufen wurde, war er ab 2008 am UK Essen Arbeitsgruppen- und Laborleiter im Institut für Medizinische Psychologie und Verhaltensimmunbiologie sowie seit 2015 außerplanmäßiger Professor.

An neuropsychiatrischen Erkrankungen interessiert ihn besonders das Wechselspiel zwischen Immunsystem und zentralem Nervensystem und welche Rolle Entzündungen und Stress bei der Entstehung von Depression oder Schizophrenie spielen. „Wir untersuchen interdisziplinär die molekularen, biochemischen und neurobiologischen Mechanismen entzündungs- und stressbedingter Verhaltens- und Stimmungsveränderungen“, so der 49-Jährige. Ziel sei es, neue Ansatzpunkte für die Prävention und Behandlung psychischer Störungen zu identifizieren.

Ein weiterer Schwerpunkt von Englers Forschung liegt auf Lern- und Gedächtnisprozessen und wie sie durch Hormone und Immunbotenstoffe beeinflusst werden. Gefördert wird seine Forschung u.a. durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft im Rahmen des Sonderforschungsbereichs 1280 „Extinktionslernen“.

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Premiere: Moderne Medizin(-Ausbildung) Made in Essen erstmals bei Essen Original https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=841 841 Thu, 29 Aug 2019 09:37:59 +0200 Vom 6. bis 8. September findet das große Bürger- und Stadtfest Essen Original in der City der Ruhrmetropole statt. Nachdem sich die Medizinische Fakultät und Universitätsklinikum Essen erstmals und mit großem Erfolg 2018 auf dem NRW-Tag der Landesregierung präsentiert hatte, ist Medizin made in Essen zum ersten Mal auch bei diesem Großevent dabei. In den Zelten der Universität Duisburg-Essen stellen die Unfallchirurgie des Universitätsklinikums Essen und das Simulations-Patienten-Programm der Fakultät Beispiele für moderne Medizin in der unfallchirurgischen Notfallversorgung und Themen der Lehre vor.
Bei der Präsentation geht es besonders praktisch zu. So installiert das Team von Prof. Dr. Marcel Dudda und Dr. Stephanie Herbstreit einen nachgebauten Schockraum zur Versorgung von Schwerverletzten in einem der Zelte. Über Poster und Tablets demonstrieren sie den interessierten Besucherinnen und Besuchern die Entwicklung der Medizinischen Fakultät und der medizinischen Lehre von gestern und heute. Insbesondere die digitale Entwicklung werden den Gästen vermittelt und sie können über „360°-Virtual Reality"-Brillen und Tablets u.a. einen unmittelbaren Eindruck vom inneren eines Schockraumes und eines echten Operationssaales bekommen.

Das Team des Simulations-Patienten-Programms um Angelika Fritz und Ariane Raspe legt gleich Hand an die Besucher an: Wer sich traut, kann sich absolut echt aussehende Wunden schminken lassen. Und dies natürlich mit einem ernsten wissenschaftlichen Hintergrund: Denn im Medizinstudium setzt die Fakultät seit vielen Jahren Simulations-Patienten ein, die Symptome verschiedener Erkrankungen nicht nur absolut authentisch darstellen können, sondern immer auch entsprechend zurechtgemacht werden. In der Folge blenden die Studierenden dann meist sehr schnell aus, dass es sich nur um eine Übungssituation handelt. Simulations-Patienten sind auch von großer Bedeutung für das frühzeitig Training einer emphatischen Arzt-Patienten-Kommunikation. ]]>
Auszeichnung der europäischen Gesellschaft für Kardiologie für Wissenschaftler der Klinik für Kardiologie und Angiologie https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=840 840 Thu, 22 Aug 2019 12:23:25 +0200 Anlässlich der Jahrestagung der europäischen Gesellschaft für Kardiologie (ESC) Ende August 2019 in Paris haben gleich vier klinische und experimentelle Wissenschaftler aus der Klinik für Kardiologie und Angiologie unter der Leitung von Direktor Prof. Dr. Tienush Rassaf eine Förderung erhalten: Dr. Lars Michel, Dr. Raluca Mincu und Dr. Simone Mrotzek wurden mit dem ESC Congress Educational Grant, Sebastian Korste (PhD Student) mit dem ESC Basic Science Travel Award ausgezeichnet.
Die Wissenschaftler aus der Arbeitsgruppe von PD Dr. Matthias Totzeck, Oberarzt der Klinik für Kardiologie und Angiologie und Leiter des Schwerpunktes onkologische Kardiologie, werden für ihre Arbeit an Nebenwirkungen von Krebstherapien am Herz-Kreislauf-System ausgezeichnet. Sie konnten zeigen, dass nicht nur bei der konventionellen Chemotherapie, sondern auch bei modernen Therapieformen, wie der Immuncheckpoint-Inhibitortherapie und der Therapie mit Tyrosinkinase-Inhibitoren, eine relevante Schädigung von Herz und Gefäßen auftreten kann. Darüber hinaus konnten sie charakterisieren, wie Biomarker die Entstehung einer Schädigung des Herzmuskels durch Krebstherapie voraussagen und in der klinischen Routine gewinnbringend eingesetzt werden können. Zuletzt wurde eine neuartige Methode zur hochauflösenden, dreidimensionalen Darstellung Herz und Gefäßen etabliert, welche eine detaillierte Analyse der spezifischen Veränderungen durch Krebstherapie ermöglicht.

In speziellen Ambulanzen für onkologische Kardiologie können die neuen wissenschaftlichen Erkenntnisse zu einer verbesserten Behandlung von Krebstherapie-assoziierten Nebenwirkungen am Herz-Kreislauf-System beitragen. An der Universitätsmedizin Essen wurde dies unter der Leitung von Prof. Dr. Tienush Rassaf und PD Dr. Matthias Totzeck bereits etabliert. „Wir freuen uns, unseren Schwerpunkt für onkologische Kardiologie durch grundlagenwissenschaftliche und klinische Forschungsprojekte weiter stärken zu können.“, so PD Dr. med. Matthias Totzeck. ]]>
Neuer Biomarker für Alzheimer? https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=839 839 Thu, 15 Aug 2019 13:59:40 +0200 Biomarker gelten bei Alzheimer als gute diagnostische Indikatoren. Wissenschaftler der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen und des Universitätsklinikums Essen haben daher nach einem neuen Biomarker gesucht, der schon im Blut leicht nachgewiesen werden kann und damit weniger kostspielig ist. Dabei sind die Essener Wissenschaftler auf Kallikrein-8 (KLK8) gestoßen. Das Enzym ist an der Gedächtnisbildung und Angstentstehung beteiligt.
Bereits Jahrzehnte vor Auftreten der ersten Symptome schädigt Alzheimer das Gehirn. Es möglichst früh zu festzustellen und zu behandeln, ist deshalb ein Ziel. In den letzten 30 Jahren wurden hauptsächlich drei Biomarker identifiziert, mit denen die Krankheit schon früh in der Gehirnflüssigkeit (Liquor) nachgewiesen werden kann. Sie gelten als gut, aber sie unterscheiden nicht zwischen dem präklinischen und dem späten Erkrankungsbild. Das scheint mit KLK8 möglich.

In einer multizentrischen Studie in Kooperation mit Aachen, Göttingen und Ulm unter Federführung von Essen analysierte das Forschungsteam 237 Teilnehmer. Es zeigte sich, dass bei Personen mit Alzheimer und Vorbotestadium von Alzheimer mit nur milden Gedächtnisstörungen die KLK8-Werte im Liquor und im Blut erhöht sind. „Außerdem war bei Alzheimer-Patienten der KLK8-Wert gegenüber den Kontrollgruppen deutlich erhöht. Die höchsten Werte wiesen aber Personen mit nur leicht verringerter Gedächtnisleistung auf. Im Liquor waren sie ca. zweifach und im Blut fünffach verglichen mit Kontrollen erhöht“, so Prof. Dr. Kathy Keyvani, Direktorin des Instituts für Neuropathologie am Universitätsklinikum Essen.

Die diagnostische Genauigkeit von Kallikrein-8 ist den Wissenschaftlern zufolge vergleichbar mit denen der bisher etablierten Biomarker – mit dem Vorteil, dass es im Blut schon früh als deutlich erhöht nachweisbar ist. „Damit könnte KLK8 ein guter Biomarker für das Frühstadium von Alzheimer sein“, so Prof. Keyvani. Diese Ergebnisse müssen allerdings noch in größeren Kollektiven bestätigt werden.

Bereits 2016 konnte Keyvanis Team zeigen, dass eine Hemmung des Enzyms KLK8 im Tierversuch viele Aspekte von Alzheimer mildert. Das könnte einen neuen Therapieansatz ermöglichen.

Die aktuellen Ergebnisse wurden jetzt im Journal of Neurology, Neurosurgery & Psychiatry veröffentlicht:
CSF and blood Kallikrein-8: a promising early biomarker for Alzheimer’s disease

Zur Veröffentlichung im Journal Alzheimer’s & Dementia von 2016:
Kallikrein-8 inhibition attenuates Alzheimer's disease pathology in mice


Weitere Informationen:
Prof. Dr. Kathy Keyvani, Institut für Neuropathologie,
Tel. 0201/723-3321, -3325 Email Prof. Keyvani

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Neue zielgerichtete Behandlung für Patienten mit metastasiertem Blasenkrebs https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=838 838 Fri, 09 Aug 2019 10:38:25 +0200 „Mit dieser Studie konnten wir erstmalig zeigen, dass Rogaratinib bei Patienten mit metastasiertem Blasenkrebs mit hoher Wahrscheinlichkeit wirkt, wenn die Voruntersuchung des Tumorgewebes eine Aufregulation von FGFR zeigt,“ erklären Dr. Heike Richly und Prof. Martin Schuler, die am Westdeutschen Tumorzentrum (WTZ) der Universitätsmedizin Essen die Studie durchgeführt haben. „Diese Entwicklung erweitert die vielfältigen Behandlungsangebote für Patienten mit Blasenkrebs, die wir am Universitätsklinikum Essen vorhalten“ ergänzen Prof. Boris Hadaschik, Direktor der Klinik für Urologie, und Prof. Viktor Grünwald, Carolus-Professor für Interdisziplinäre Uroonkologie, die Ansprechpartner der Universitätsmedizin Essen für Patientinnen und Patienten mit Blasenkrebs.


Weiterführende Links
Lancet Oncology Online First
DCP6
Innere Klinik (Tumorforschung)
Westdeutsches Tumorzentrum (WTZ)
Universitätsmedizin Essen
DKTK



Über das Westdeutsche Tumorzentrum (WTZ)
Die Onkologie bildet einen zentralen Schwerpunkt in Forschung, Lehre und Krankenversorgung der Essener Universitätsmedizin – des UK Essen und seiner Tochterunternehmen Ruhrlandklinik, St. Josef Krankenhaus Essen-Werden, Herzzentrum Essen-Huttrop und Westdeutsches Protonentherapiezentrum. Entsprechend gehören nahezu alle Kliniken und Institute am UK Essen zum WTZ. Das Zentrum ist eines der größten Tumorzentren und das älteste Tumorzentrum in Deutschland und bildet die Klammer um 14 hochspezialisierte Therapieprogramme für Krebserkrankungen aller Organsysteme. Diagnosen und Therapieoptionen werden am WTZ im Rahmen interdisziplinärer Tumorboards besprochen und durch zahlreiche Spezialsprechstunden fachlich ergänzt. Das WTZ ist zudem auf die Behandlung seltener Tumorerkrankungen spezialisiert und bietet personalisierte Diagnostik- und Therapieverfahren sowie modernste translationale Krebsforschung.
Weitere Informationen unter www.wtz-essen.de

Über das Deutsche Konsortium für Translationale Krebsforschung (DKTK)
Das Deutsche Konsortium für Translationale Krebsforschung (DKTK) ist eine gemeinsame, langfristige Initiative des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF), der beteiligten Bundesländer und des Deutschen Krebsforschungszentrums (DKFZ) und wurde als eines der sechs Deutschen Zentren der Gesundheitsforschung (DZGs) gegründet. Im DKTK verbindet sich das Deutsche Krebsforschungszentrum (DKFZ) als Kernzentrum langfristig mit onkologisch besonders ausgewiesenen universitären Partnerstandorten und Kliniken in Deutschland. Mit dem DKFZ kooperieren Forschungseinrichtungen und Kliniken an Standorten Berlin, Dresden, Essen/Düsseldorf, Frankfurt/Mainz, Freiburg, Heidelberg, München und Tübingen, um optimale Bedingungen für die kliniknahe Krebsforschung zu schaffen. Das Konsortium fördert interdisziplinäre Forschungsthemen an der Schnittstelle zwischen Grundlagenforschung und Klinik, sowie klinische Studien zu innovativen Therapie- und Diagnoseverfahren. Ein weiterer Schwerpunkt ist der Aufbau von Forschungsplattformen, um den Einsatz personalisierter Krebstherapien zu beschleunigen und die Diagnose und Prävention von Krebserkrankungen zu verbessern.
Weitere Informationen unter www.dktk.org

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Neues Promotionskolleg für die Präzisionsprotonentherapie https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=837 837 Wed, 07 Aug 2019 13:10:18 +0200 Mit rund 600.000 Euro für 4 Jahre fördert das Mercator Research Center Ruhr (MERCUR) das neue Promotionskolleg innerhalb der Universitätsallianz Ruhr (UA Ruhr). In der Medizinphysik wird die Universität Duisburg-Essen (UDE) gemeinsam mit der Technischen Universität Dortmund neue Möglichkeiten zur Promotion schaffen.
„Präzisionspartikeltherapie – Praxisbezogene Physik und Chemie an der Schnittstelle zur Medizin“ lautet der Name des neuen Promotionskollegs an welchem sich die Klinik für Partikeltherapie am WPE beteiligt. In Zukunft können Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler hier an der Schnittstelle zwischen Medizin, Physik und Chemie promovieren. Die Promovierenden werden das zukunftsträchtige Themenfeld der Protonentherapie bearbeiten. „Die Forschung im Promotionskolleg soll dazu beitragen, eine noch höhere Präzision bei der Bestrahlung zu erreichen.“ so Prof. Beate Timmermann Direktorin der Klinik für Partikeltherapie am WPE . Das Kolleg nutzt dabei Standortvorteile und Synergien vor Ort: So ermöglicht die Klinik für Partikeltherapie am WPE den Doktorandinnen und Doktoranden den Zugang zu einem der wenigen Protonentherapiezentren in Deutschland und die Fakultät Physik der TU Dortmund (Prof. Kevin Kröninger und Prof. Bernhard Spaan) bietet den innovativen Studiengang Medizinphysik an. Dritter Partner im Kolleg ist das Center for Nanointegration Duisburg-Essen (CENIDE) (Prof. Stephan Barcikowski) mit dessen Expertise im Bereich der Präparation von Nanopartikeln.

Mercator Research Center Ruhr
Das 2010 gegründete Mercator Research Center Ruhr (MERCUR) fördert die Kooperation zwischen der Ruhr-Universität Bochum, der Technischen Universität Dortmund und der Universität Duisburg-Essen, die seit 2007 in der Universitätsallianz Ruhr (UA Ruhr) verbunden sind. Mit seinen Programmlinien unterstützt MERCUR Wissenschaftler/innen, Institute, Fakultäten und die Verwaltungen der drei Hochschulen dabei, sich universitätsübergreifend insbesondere in der Forschung, aber auch in der Lehre und im Hochschulmanagement zu vernetzen. https://www.mercur-research.de
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Prof. Dr. Christoph Rischpler ist neu an der UDE/am UK Essen https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=836 836 Tue, 06 Aug 2019 11:33:54 +0200 An einem akuten Herzinfarkt (Myokardinfarkt) versterben in Deutschland immer weniger Menschen, allerdings entwickeln immer mehr Patient*innen danach ein Herzversagen. Wie das Organ nach einem Infarkt arbeitet, erforscht Dr. Christoph Rischpler am Universitätsklinikum Essen (UK Essen). Er hat die Professur fu?r Nuklearkardiologie an der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen (UDE) angenommen.

Rischpler studierte Medizin von 2003 bis 2009 an der Ludwig-Maximilians-Universität (LMU) Mu?nchen und verbrachte Teile seines Studiums u.a. in der Herz-/Thoraxchirurgie und Radiologie/Nuklearmedizin der University South California (USA), der australischen University of Sydney und danach am Klinikum Großhadern der LMU Mu?nchen. Nach seiner Promotion (2010) u?ber Herzinfarkte unternahm er ein Jahr lang Untersuchungen an der amerikanischen Johns Hopkins University. Ab 2011 arbeitete er am Mu?nchener Klinikum rechts der Isar und wurde 2018 Oberarzt in der Klinik fu?r Nuklearmedizin am UK Essen. Seine Forschung wurde mehrfach ausgezeichnet.

Am UK Essen möchte der 36-Jährige herausfinden, wie Prozesse am Herzen nach einem Infarkt ablaufen und die Regeneration beeinflussen. „Wir konnten beispielsweise herausfinden, dass sich die Herzfunktion in Abhängigkeit vom Glucose-Stoffwechsel in der Infarkt-Region verbessert oder verschlechtert“, so Rischpler. Besonders freut er sich auf die enge Kooperation mit der Klinik für Kardiologie und Angiologie und dem Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie und Neuroradiologie.

Schwerpunkt seiner Forschung ist die bildliche Darstellung etwa von neu entstehenden Blutgefäßen oder Nervenbahnen nach einem Herzinfarkt. „Mich interessiert besonders der Einsatz der Hybrid-Bilddiagnostik“, sagt der Nuklearradiologe. Das Verfahren kombiniert u.a. Positronenemissions- (PET) und Magnetresonanztomografie (MRT). Bei der PET werden Patient*innen schwach radioaktive Substanzen (Radiotracer) injiziert, die sich im Körper verteilen und Bilder vom Inneren ermöglichen; das MRT liefert zugleich präzise anatomische Daten.

Weitere Informationen:
Prof. Dr. med. Christoph Rischpler, Klinik für Nuklearmedizin, Email Prof. Rischpler

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Neuer Kontrollmechanismus des Darm-Immunsystems identifiziert - TRIM58 beeinflusst Gleichgewicht in der Darmschleimhaut https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=835 835 Tue, 06 Aug 2019 09:30:06 +0200



Einen neuen Kontrollmechanismus, der das gesunde Immunsystem des Darms in Schach hält, hat nun die Arbeitsgruppe von Prof. Dr. med. Elke Cario, Klinik für Gastroenterologie und Hepatologie am Universitätsklinikum Essen, identifiziert. Das Wissenschaftlerteam der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen konnte zeigen, dass das Enzym TRIM58 mit einem zentralen Rezeptor des angeborenen Immunsystems, TLR2, direkt interagiert und dessen Signalaktivität negativ reguliert.


Visual Abstract zu "TRIM58 Restrains Intestinal Mucosal Inflammation by Negatively Regulating TLR2 in Myeloid Cells" Copyright © 2019 by The American Association of Immunologists, Inc.


„Bei gesunden Menschen ist TRIM58 konstant in der Darmschleimhaut hochreguliert, bei Patienten mit Colitis ulcerosa, einer Form der chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen, jedoch kaum nachweisbar“, so Prof. Cario. Auch Mäuse, denen das Gen TRIM58 fehlt, zeigten eine gesteigerte Dickdarmentzündung mit unkontrollierter Entzündung und gestörter Wundheilung. Ursache war eine ständige Hochregulation des Rezeptors TLR2, welcher auf das Entzündungsmilieu in der Darmschleimhaut mit überschießenden Immunantworten in myeloischen Zellen reagierte, und so die Entzündungsauflösung des Schleimhautschadens deutlich verzögerte. „Diese Daten legen erstmals nahe, dass TRIM58 für das Gleichgewicht in der gesunden Darmschleimhaut wichtig ist“, sagt Prof. Cario. „Und dass Funktionsstörungen von TRIM58 eine Rolle bei der Entwicklung von chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen beim Menschen spielen könnten.“ Zukünftige Untersuchungen sollen nun zeigen, wie es gelingen könnte, den Funktionsausfall von TRIM58 bei Colitis ulcerosa zu verhindern oder auszugleichen.
Die Untersuchungen wurden von der Deutschen Forschungsgemeinschaft unter dem Förderkennzeichen DFG CA226/10-1 gefördert und die Ergebnisse in der internationalen Zeitschrift The Journal of Immunology veröffentlicht.

Link zur Originalpublikation:
TRIM58 Restrains Intestinal Mucosal Inflammation by Negatively Regulating TLR2 in Myeloid Cells

Weitere Informationen:
Prof. Dr. med. Elke Cario
Klinik für Gastroenterologie und Hepatologie
Telefon: 0201-723-4527
E-Mail: elke.cario@uk-essen.de ]]>
Strahlenbelastung bei Kindern - Spätfolgen beobachten https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=834 834 Fri, 02 Aug 2019 10:02:35 +0200 Kranke Kinder zu behandeln, heißt für Mediziner immer Risiken und Nutzen abwägen – sei es bei Strahlenbehandlung von Tumoren oder Röntgenstrahlen. Doch wie wirken sich solche medizinisch notwendigen Eingriffe langfristig aus? Darum dreht sich das europäische Projekt „HARMONIC“, an dem sich insgesamt 24 Partner aus 13 Ländern beteiligen. Einziger klinischer Partner in Deutschland sind die Wissenschaftler der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen (UDE) und dem Universitätsklinikum Essen. Die Arbeitspakete der Universitätsmedizin Essen sowie des Westdeutschen Protonentherapiezentrums Essen (WPE) umfassen insbesondere die Bereiche Radiotherapie und Dosimetrie.
„Die Behandlung von Kindern und Jugendlichen mit Strahlentherapie ist ohne Frage sinnvoll“, so Prof. Dr. Beate Timmermann Direktorin der Klinik für Partikeltherapie am WPE und Co-Leiterin des HARMONIC-Arbeitspaketes zu „Radiotherapie“. Die Klinik für Partikeltherapie als eines der größten europäischen Zentren für pädiatrische Radioonkologie leistet einen elementaren Beitrag zum geplanten Aufbau eines pan-europäischen Registers im Rahmen des Projektes. Anhand einer einzig großen Kohorte sollen die langfristigen Auswirkungen der Strahlenbelastung bei Kindern analysiert werden.

Mit diesen Erkenntnissen kann das Risiko für mögliche Folgeschäden, beispielsweise hinsichtlich der endokrinologischen Folgen und der Entstehung von Zweittumoren, besser eingeschätzt werden. Außerdem will die interdisziplinär besetzte Forschergruppe im Arbeitspaket zur Dosimetrie die Strahlenbelastung des gesamten Körpers und an relevanten Risikoorganen rekonstruieren, um das Risiko für die Entstehung von Zweittumoren nach Radiotherapie zu untersuchen. Nicht zuletzt kann mit den gewonnenen Daten auch die Strahlentherapie für die jungen Patienten im Rahmen der onkologischen Behandlung optimiert werden.

Das Projekt „HARMONIC“ –kurz für Health Effects of Cardiac Fluoroscopy and Modern Radiotherapy in Peadiatrics- untersucht in weiteren Arbeitsgruppen anderer Projektpartner außerdem den Einfluss ionisierender Strahlung bei pädiatrischen Patienten nach interventionellen kardiologischen Eingriffen, sowie Biomarker für die Auswahl optimaler Diagnostik und Therapie. Das Projekt wurde aus Mitteln des Euratom-Forschungs- und Ausbildungsprogramms 2014-2018 im Rahmen der Finanzhilfevereinbarung Nr. 847707 finanziert. Das Projekt wird somit im Zuge von Horizon 2020 der Europäischen Kommission mit insgesamt knapp sieben Millionen Euro gefördert. Davon entfallen insgesamt rund 1,3 Millionen € auf die Universitätsmedizin Essen. HARMONIC startete im Juni 2019 und hat eine Projektlaufzeit von fünf Jahren.

Weitere Informationen:
Prof. Dr. Beate Timmermann, Klinik für Partikeltherapie am WPE
Tel. 0201/723-83910, Sende eine E-Mail ]]>
Prof. Hendrik Streeck zum deutschen Kongresspräsidenten der 11. IAS Konferenz (IAS 2021) berufen https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=833 833 Thu, 25 Jul 2019 14:10:41 +0200 Die International AIDS Society (IAS) hat gestern in Mexiko-Stadt, Mexiko bekanntgegeben, dass Prof. Dr. Hendrik Streeck, Direktor des Instituts für HIV-Forschung der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen am Universitätsklinikum Essen, zum deutschen Kongresspräsidenten der 11. IAS Konferenz (IAS 2021) berufen wurde, die im Juli 2021 in Berlin stattfinden wird. Ko-Präsidentin ist die designierte IAS-Präsidentin Dr. Adeeba Kamarulzaman. Die Organisatoren erwarten bis zu 7.000 Teilnehmer aus aller Welt.
„HIV spaltet immer noch die Gesellschaft. Stigma und Diskriminierung verhindern, dass Menschen mit HIV Zugang zu lebensnotwendigen Medikamente bekommen. Dies muss sich endlich ändern. Hierfür steht Berlin. Hierfür steht die IAS 2021. Neue Strategien zur HIV-Prävention und neueste Behandlungsoptionen werden derzeit erarbeitet und getestet, die in Berlin bei der IAS2021 vorgestellt werden“, erklärte Professor Streeck anlässlich seiner Ernennung.

„Als mehrfach preisgekrönter Wissenschaftler genießt Hendrik Streeck in der wissenschaftlichen Szene sowohl in Deutschland als auch auf internationaler Ebene hohes Ansehen. Ich fühle mich geehrt, mit ihm zusammenzuarbeiten und gemeinsam mit ihm ein starkes wissenschaftliches Programm zu entwickeln" sagte Dr. Adeeba Kamarulzaman.

Seit März 2015 leitet Professor Streeck als Direktor das Institut für HIV-Forschung in Essen. Von dort aus führt er derzeit eine HIV Impfstoffmachbarkeitsstudie in Europa, die als europäisches HIV & STI-Präventionsnetzwerk systematisch zu verstehen versucht, wer sich in Europa noch mit HIV Infiziert.

Zuvor war er Leiter der Abteilung für Zelluläre Immunologie am renommierten U.S. Military HIV Research Program und forscht zu Impfstrategien und Behandlungsmöglichkeiten von HIV-Infektionen. Weiterhin engagiert er sich als Kuratoriumsvorsitzender der deutschen AIDS Stiftung dafür die Lebensbedingungen von hilfsbedürftigen Menschen, die mit HIV Leben unkomplizierte zu verbessern und gesellschaftliche Diskriminierung abzubauen. ]]>
Programm für forschende Ärztinnen und Ärzte - Exzellente Wissenschaftler am Krankenbett https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=829 829 Tue, 23 Jul 2019 14:02:29 +0200 Wie kommen neue medizinische Erkenntnisse möglichst rasch ans Krankenbett? Indem man es Ärztinnen und Ärzten ermöglicht, neben ihren klinischen Aufgaben ausreichend Zeit für die Forschung zu haben. Im Alltag kommt die Wissenschaft jedoch oft zu kurz. Die Medizinische Fakultät der Universität Duisburg-Essen (UDE) hat darum Ende 2018 an der Universitätsmedizin Essen ein durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördertes Programm ins Leben gerufen,. Die Teilnehmer werden über drei Jahre zu etwa 50 Prozent ihrer Zeit für die Forschung freigestellt. Interessenten können sich jetzt bewerben.
Im Fachjargon nennt man klinisch tätige Wissenschaftler Clinician Scientists. Das Essener Förderprogramm trägt entsprechend den Namen „Universitätsmedizin Essen Clinician Scientist Academy“, oder kurz „UMEA“. „UMEA macht es möglich, dass sich die teilnehmenden Ärztinnen und Ärzte in der einen Hälfte ihrer Arbeitszeit ganz der Forschung widmen und wissenschaftliche Projekte vorantreiben. Die andere Hälfte steht ganz ihrer klinischen Laufbahn zur Verfügung“, erläutert Prof. Dr. Sigrid Elsenbruch, Prodekanin für Wissenschaftlichen Nachwuchs und Diversität der Medizinischen Fakultät. Ein Qualifizierungsprogramm zu fachspezifischen und fachübergreifenden Themen und die Begleitung durch erfahrene Mentoren runden das Angebot ab.

Bis zum 15. September können sich Interessenten mit einem Forschungsprojekt in einem der klinischen Fächer der Universitätsmedizin Essen wieder für eine Teilnahme bewerben. Dabei soll bewusst ein multidisziplinärer Forschungsansatz gefördert werden. Darum werden vor allem solche Forschungsvorhaben gefördert, die sich auf einen der Querschnittsbereiche „Herz-Hirn“, „Onko-Immun“ oder „Transplant-Immun/Infekt“ beziehen, also jeweils zwei der Essener Forschungsschwerpunkte miteinander verbinden. Aber natürlich haben auch exzellente wissenschaftliche Ansätze außerhalb dieser Forschungsbereiche die Chance, gefördert zu werden.

Insgesamt stehen in dieser Runde acht Plätze zur Verfügung. Weitere Informationen: http://www.uni-due.de/med/umea

Weitere Informationen:
Dr. Barbara Waje, Sende eine E-Mail T 0201/723 1387
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Das Campus-Management wird smart https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=832 832 Fri, 19 Jul 2019 10:26:39 +0200 Das Studiendekanat arbeitet aktuell mit Hochdruck daran, das neue Campus-Management-System Open Campus an der Medizinischen Fakultät der UDE zu implementieren. Ziel ist es, voraussichtlich bereits ab Wintersemester 2020/2021 sämtliche Verwaltungsprozesse rund um Studium und Lehre - wie Scheinerstellung, Gruppeneinteilungen, Prüfungen etc. - zentral über das neue System abzubilden und bestehende Insellösungen damit zu ersetzen.
Bei Open Campus handelt es sich um eine etablierte Softwarelösung, die sämtliche Campus-Management-Prozesse – vom Informationsmanagement über die Kurs- und Leistungsverwaltung bis hin zur Promotionsverwaltung - abbilden kann.

Der Clou daran: Die Software ist keine fertige Lösung, sondern kann im Baukastensystem genutzt werden. Zudem lassen sich Anwendungen und Prozesse individualisieren. Entsprechend ist die Einführung ein komplexer Prozess, denn das System muss auf Bedürfnisse der Medizinischen Fakultät der UDE genau zugeschnitten werden und zahlreiche bestehende Prozesse adaptieren.

Ein Prozess, den deutschlandweit bereits mehrere Hochschulen und universitären Einrichtungen umgesetzt haben, unter anderem das HZI, die Charité sowie die Universitäten in Würzburg und München.
„Mit jedem Schritt im Aufbau des Systems wird klarer, welchen Fortschritt und auch welche Arbeitserleichterung Open Campus für alle Bereiche bringen wird. Wir freuen uns schon auf den Moment, wenn das System endlich von allen genutzt werden kann und arbeiten weiter mit Hochdruck an der Implementierung“, erklärt Daniela Mäker, E-Learning Referentin der Medizinischen Fakultät, die das komplexe Projekt leitet. Maßgeblich unterstützt wird Daniela Mäker bei der Einführung durch die IT Referentin des Studiendekanats Vanessa Faßbender und den Referenten der Lehre Matthias Heue.

Sämtliche Lehrstühle der Fakultät erhalten rechtzeitig vor dem Start des neuen Systems ausführliche Informationen und Einweisungen. ]]>
Webserie: Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler stellen Förderprogramme vor https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=831 831 Fri, 19 Jul 2019 10:04:25 +0200

Und vor allem gibt es wirklich ganz tolle junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler bei uns in Essen! Und einige von ihnen möchten wir in unserer kleinen Webserie in den nächsten Wochen vorstellen.

Wie gehen sie ihren Weg?
Welche Förderprogramme nutzen sie?
Und Welche Tipps haben Sie für andere?

Lasst Euch inspirieren!

Zu unserem Youtube-Kanal, auf dem wir immer Freitags eine neue Folge veröffentlichen: http://www.youtube.com/channel/UC8iLHI_6bCiELHJJzYbVChw

Zur Website des Prodekanats für wissenschaftlichen Nachwuchs und Diversität: http://www.uni-due.de/med/nachwuchs_und_diversitaet ]]>
Professor Andreas Stang erneut auf Adjunct Professur am Department of Epidemiology, School of Public Health, Boston University berufen https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=830 830 Thu, 18 Jul 2019 08:40:47 +0200 Prof. Dr. Andreas Stang, MPH, Leiter des Zentrums für Klinische Epidemiologie (ZKE) am Institut für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie der Medizinischen Fakultät der UDE wurde jetzt erneut auf die Adjunct Professur am Department of Epidemiology, School of Public Health, Boston University berufen. Er hat die Professur, vergleichbar mit der außerplanmäßigen Professur in Deutschland, bereits seit 2012 inne.
Im Rahmen der Zusammenarbeit hält Professor Stang regelmäßig Vorträge an der Boston University und pflegt auch darüber hinaus als Mitglied der US-amerikanischen Fachgesellschaft „Society of Epidemiologic Research“ (SER) intensive Kontakte zu Kolleginnen und Kollegen in den USA. So bestehen aktuell unter anderem wissenschaftliche Kollaborationen zwischen Essen und Professor Kenneth Rothman (Boston University), Prof. Jay Kaufman (McGill University, Canada), Prof. Katherine McGlynn (National Cancer Institute, Bethesda) sowie mit dem Massachusetts Cancer Registry. Im Rahmen dieser intensiven Kontakte ist es jedes Jahr möglich, amerikanische Dozenten für die RUHR School of Modern Epidemiology zu gewinnen, die von Prof. Stang ausgerichtet wird.

„Eine solche Verbindung ist immer auch ein möglicher Türöffner zur Anbahnung weiterer Forschungsprojekte und Kooperationen - auch über die der Epidemiologie hinaus. Aber auch ein Austausch von Dozenten und PhD Doktorandinnen und Doktoranden mit Boston sowie die Internationalisierung unseres PhD Programms „Epidemiology and Clinical Research“ sind denkbar“, erklärt Professor Stang. Der Professorentitel wird immer für ein Jahr verliehen.

Prof. Dr. Andreas Stang, Foto UDE
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Anorexia nervosa nicht nur psychischen Urspungs - Magersucht kann in den Genen liegen https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=827 827 Tue, 16 Jul 2019 12:48:17 +0200 Anorexia nervosa, besser bekannt als Magersucht, ist nach Angaben des National Center of Excellence for Eating Disorders, USA, die psychiatrische Erkrankung mit der höchsten Sterblichkeitsrate. Im Rahmen einer internationalen Studie unter Beteiligung von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen konnte jetzt aufgezeigt werden, dass die Erkrankung auch genetische Ursachen haben kann. Hierüber berichtet jetzt das renommierte Wissenschaftsmagazin Nature Genetics.
Betroffene, die an Anorexia nervosa erkranken, führen ihrem Körper dauerhaft zu wenig Nahrung zu. Manche verweigern Nahrungsaufnahme fast vollständig. In der Folge entsteht zum Teil gravierendes Untergewicht, das bis zum Tod führen kann. Lange Zeit vermutete man die Ursachen der Magersucht ausschließlich in der Psyche der Erkrankten. Im Rahmen der gerade publizierten internationalen Studie ist es den beteiligten Wissenschaftlern nun erstmals gelungen, insgesamt acht genetische Varianten zu identifizieren, die eindeutig mit Anorexia nervosa assoziiert sind. „Die identifizierten genetischen Faktoren beeinflussen auch den Bildungserfolg, den Stoffwechsel und die körperliche Aktivität. Das könnte beispielsweise mit erklären, warum Menschen mit Anorexia nervosa häufig unter einer Hyperaktivität leiden“, erklärt Prof. Johannes Hebebrand von der Klinik für Psychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie des Kindes- und Jugendalters am LVR-Klinikum Essen, der an der Studie mitgewirkt hat.

Bislang ist die Erfolgsbilanz der Behandlung von Magersucht vergleichsweise schlecht und auch nach einer erfolgreichen Therapie verlieren Betroffene nicht selten erneut gefährlich stark an Gewicht. „Dies mag auch daran liegen, dass metabolische Auslöser nicht in Betracht gezogen wurden“, erklärt Prof. Anke Hinney aus der o. g Klinik. „Die nun gewonnenen Erkenntnisse können zu neuen Therapien führen, die nicht nur an der Psyche, sondern auch am Stoffwechsel der Patienten ansetzen..

Basis der vom King's College London aus geleiteten internationalen Studie bildete die Untersuchung der Daten von knapp 17.000 Patienten an rund 100 Einrichtungen in 17 Ländern. ]]>
Platz 1 in Deutschland - Weltweit anerkannter Krebs-Mediziner kommt aus Essen https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=826 826 Tue, 16 Jul 2019 11:51:10 +0200 Nach einem aktuell veröffentlichten Ranking des US-amerikanischen Medizin-Expertenportals „Expertscape“ ist Prof. Dr. Dirk Schadendorf deutschlandweit der führende Experte für das Melanom, den sogenannten schwarzen Hautkrebs. Er steht auf Platz 1 des aktuell veröffentlichten Rankings. Und auch international ist Prof. Schadendorf Teil der Spitzengruppe: So steht er Europaweit auf Platz zwei und weltweit auf Platz vier des Rankings.
Der Wissenschaftler der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen ist zugleich Direktor der Klinik für Dermatologie am Universitätsklinikum Essen und Direktor des Westdeutschen Tumorzentrums Essen, einem von Deutschlands größten Tumorzentren und eines der führenden onkologischen Spitzenzentren der Deutschen Krebshilfe.

Die Bewertung basiert auf der Anzahl und Art der veröffentlichten wissenschaftlichen Beiträge in Fachmagazinen. Ausgewertet wurden insgesamt 2.451 Fachbeiträge, die seit 2008 publiziert worden sind.
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Immunologie: Scientific Retreat des Graduiertenkolleg 1949 https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=825 825 Tue, 16 Jul 2019 11:32:28 +0200 Einmal im Jahr treffen sich die Mitglieder des Graduiertenkollegs „Immune response in infectious diseases – regulation between innate and adaptive immunity“ (GRK 1949) zum Scientific Retreat. Ziel der Veranstaltung ist es, den Austausch und die Vernetzung mit hochkarätigen Immunologinnen und Immunologen zu fördern. Das Retreat bietet darüber hinaus eine Plattform, um neue Kooperationen zu schaffen und die Vernetzung zwischen dem wissenschaftlichen Nachwuchs und den erfahrenen Kolleginnen und Kollegen zu ermöglichen.

Teilnehmende des Scientific Retreat 2019 des GRK 1949

Die Promovierenden der zweiten Kohorte des Graduiertenkollegs, die sich inzwischen im dritten Jahr ihres Promotionsstudiums befinden, präsentierten in progress reports den aktuellen Stand ihrer Promotionsprojekte. An dem Meeting nahmen auch die Projektleiterinnen und Projektleiter des GRKs sowie vier Gäste aus dem In- und Ausland teil, die das Programm durch immunologische Keynote-Vorträge ergänzten.

Die Vertreterinnen und Vertreter des GRK begrüßten als Gäste Thomas Jacobs (Bernhard-Nocht-Institut für Tropenmedizin Hamburg), Mathias Müller (Veterinärmedizinische Universität Wien), Lutz Walter (Deutsches Primatenzentrum Göttingen), Andrea Zelmer (London School of Hygiene and Tropical Medicine). Veranstaltungsort war das Parkhotel in Velbert.

Das von der DFG geförderte GRK 1949 ist am 10. Oktober 2018 in die zweite Förderperiode gestartet. Mit einem Fördervolumen von insgesamt 9 Millionen Euro und 14 Projekten ist das GRK 1949 das größte Qualifikationsprogramm für den immunologischen Nachwuchs in NRW. An dem Projekt sind die Heinrich Heine-Universität Düsseldorf und die Universität Duisburg-Essen als federführende Hochschule beteiligt. Acht der 14 Projekte sind am Universitätsklinikum Essen in der Virologie, Mikrobiologie, Immunologie und der Experimentellen Unfallchirurgie angesiedelt.

Das zentrale Ziel des GRKs ist es, die Regulation der Immunantwort bei Infektionskrankheiten besser zu verstehen. Im Rahmen des GRKs sollen ausgezeichnete junge Nachwuchsforscherinnen und Nachwuchsforscher auf dem Gebiet der Infektiologie und Immunologie ausgebildet werden.
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Autismus im Erwachsenenalter - Betroffene gesucht https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=824 824 Fri, 12 Jul 2019 20:03:53 +0200 Etwa ein bis 2,7 Prozent der Bevölkerung sind von Autismus betroffen. Im Rahmen einer Forschungsarbeit des LVR-Klinikums Essen und der Medizinischen Fakultät der UDE werden ab Frühjahr 2020 Behandlungen angeboten, um die sozialen Kompetenzen erwachsener Betroffener zu verbessern: Intervention mittels Psychotherapie und mittels computergestütztem Training. Interessierte Patienten können sich schon jetzt um eine Teilnahme bewerben.
Leiden Menschen an einer „Autismusspektrumstörung mit hohem Funktionsniveau im Erwachsenenalter“ (ASS), im Volksmund „Autismus“ oder „Asperger-Syndrom“ genannt, fällt ihnen die zwischenmenschliche Interaktion schwer. Viele von ihnen erhalten die Diagnose erst im Erwachsenenalter. „Denn bis vor 20 bis 30 Jahren war das Krankheitsbild noch wenig bekannt, und viele Betroffene sind durch das Raster gefallen. Hinzu kommt, dass Menschen mit Autismus ihre Defizite kompensieren, indem sie das „richtige“ Verhalten von anderen kopieren“, erläutert Prof. Dr. Katja Kölkebeck von der Medizinischen Fakultät der UDE. Sie ist Oberärztin der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie am LVR-Klinikum Essen und dabei, eine Spezialambulanz aufzubauen.

„Wir kennen Betroffene, die eine Ausbildung machen oder studiert haben, und bei denen erst im Beruf, wenn mehr Sozialkompetenz gefordert ist, auffällt, dass etwas nicht stimmt.“ Oft ist der Leidensdruck groß, Folgeerkrankungen wie beispielsweise Depressionen sind nicht selten. Irgendwann ist der Punkt erreicht, an dem es nicht mehr weitergeht und Hilfe – sehr häufig auf Initiative von Angehörigen oder Arbeitskollegen – gesucht wird“, so die Wissenschaftlerin.

ASS zu diagnostizieren, ist nicht einfach, und spezifische Medikamente zur Behandlung gibt es nicht. Daher freut sich die Klinik, dass ab dem nächsten Jahr im Rahmen der Forschungsarbeit auch eine ambulante Therapie angeboten werden kann.

Patienten mit der gesicherten Diagnose einer Autismusspektrumstörung, die Interesse daran haben, in das Programm aufgenommen zu werden, können sich bereits jetzt melden: ?autismus.essen@lvr.de.

Weitere Informationen:
Prof. Dr. med. Katja Kölkebeck, LVR-Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie, Kliniken und Institut der UDE, ?katja.koelkebeck@uni-due.de ]]>
Erfolgreicher Abschluss der dritten RUHR School of Modern Epidemiology https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=823 823 Thu, 11 Jul 2019 13:24:26 +0200 Die dritte RUHR School of Modern Epidemiology vom 09.07.2019 -11.07.2019 wurde heute erfolgreich beendet. Insgesamt nahmen 60 nationale und internationale Studenten, Wissenschaftler und Ärzte an der ausgebuchten RUHR School teil. Das Thema der Veranstaltung beschäftigte sich mit in den letzten Jahren neu entwickelten Verfahren, um kausale Zusammenhänge zwischen einem Einflussfaktor und dem Auftreten einer Erkrankung in Beobachtungsstudien aufzudecken.


„Wir freuen uns, dass wir mit Prof. Jay S. Kaufman einen ausgewiesenen und international anerkannten Experten als Dozenten für das Thema „Causal Inference in Epidemiology“ gewinnen konnten“, erklärt Professor Andreas Stang, Leiter des Zentrums für Klinische Epidemiologie und Initiator der RUHR School. Prof. Jay S. Kaufman vom Department of Epidemiology, Biostatistics and Occupational Health der McGill University in Kanada zählt mit seinen Forschungsschwerpunkten u.a. in der Sozialepidemiologie, epidemiologischen Methoden, internationaler Gesundheit und Ungleichheiten im Gesundheitswesen zu den international renommierten Wissenschaftlern.

Die RUHR School of Modern Epidemiology ist eine etablierte Veranstaltung zur Fort- und Weiterbildung im Fach Epidemiologie, dass vom Zentrum für Klinische Epidemiologie am Universitätsklinikum Essen ausgerichtet wird und einmal jährlich im Sommer stattfindet. Auch im kommenden Jahr wird ein internationaler Gastdozent zur RUHR School eingeladen, um über aktuelle Themen in der Epidemiologie zu referieren.
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Soziale Angst und Vertrauen - Prof. Dr. Katja Kölkebeck ist neu an der UDE https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=820 820 Tue, 09 Jul 2019 10:26:24 +0200 Psychische Erkrankungen beeinträchtigen. Dr. Katja Kölkebeck untersucht an der LVR-Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie soziale Interaktion und Vertrauensverhalten, u.a. bei Ängsten und autistischen Störungen. Sie hat die Professur für Psychopathologische Forschung an der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen (UDE) angenommen.
Nach ihrem Medizinstudium an den Universitäten Leipzig, Essen und Münster (1996-2003) war Katja Kölkebeck zunächst wissenschaftliche Assistentin, später Oberärztin an der Universität Münster – Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie (2003-2019) und 2009/10 an der Klinik für Neurologie. Seit 2007 forscht sie zudem gemeinsam mit der japanischen Universität Kyoto. 2014 habilitierte sie sich an der Uni Münster mit einer Arbeit über Schizophrenie. Ihre Forschung wurde mehrfach gefördert.
Bei der Vertrauens-Frage erforscht die neue Oberärztin der LVR-Klinik körperliche Ursachen von reduziertem Vertrauen bei Menschen mit psychischen Erkrankungen. Hierzu wird u.a. gemessen, wie Studienteilnehmer*innen die Gestik und Pupillenweite ihres Gegenübers interpretieren und darauf körperlich reagieren. „Menschen mit psychischen Erkrankungen wie etwa sozialer Angst könnten diese Informationen fehlerhaft deuten, was zu reduziertem Vertrauen führt“, erklärt die 42-Jährige. Für das Projekt kooperiert sie mit der Universität Leiden, gefördert wird es von der Niederländischen Wissenschaftsorganisation.
In einer weiteren Untersuchung möchte Professorin Kölkebeck Patient*innen mit autistischen Störungen ambulant in einer Gruppentherapie behandeln; finanzielle Unterstützung bekommt sie von der Deutschen Forschungsgemeinschaft. Kooperationspartner in diesem Projekt sind die Universitäten Freiburg und Berlin. Ein weiterer klinischer Schwerpunkt liegt auf der Behandlung von Depressionen.

Hinweis für die Redaktion:

Weitere Informationen:
Prof. Dr. med. Katja Kölkebeck, LVR-Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie, Kliniken und Institut der Universität Duisburg-Essen, katja.koelkebeck@uni-due.de ]]>
Medizinerteam bekommt 4,1 Millionen - Studie zum Ewing Sarkom https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=818 818 Fri, 05 Jul 2019 16:22:10 +0200 Kleinen und jungen Patientinnen und Patienten mit Ewing Sarkomen, bösartigen Knochen- und Weichteiltumoren, noch besser helfen will das Team der Cooperativen Ewing Sarkom Studie unter der Leitung von Prof. Dr. Uta Dirksen. Die Deutsche Krebshilfe stellt der Wissenschaftlerin an der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen (UDE) und der stellv. Direktorin der Kinderklinik III am Westdeutschen Tumorzentrum des Universitätsklinikums Essen (UK Essen) für eine Studie 4,1 Millionen Euro zur Verfügung.

Die Studiengruppe zum Ewing Sarkom, von li.: Dr. Christiane Schäefer, Andreas Löcken, Leiterin Prof. Dr. Uta Dirksen, Dr. med. Katja Kauertz, Susanne Jabar, Christin Hoffmann und Dr. Andreas Ranft.

Hoffnung auf bessere Heilungschancen: An der neuen Studie iEUROEWING der Gesellschaft für pädiatrische Onkologie und Hämatologie (GPOH) sollen Patienten bis zum 50. Lebensjahr aus mindestens 12 Ländern der Welt teilnehmen können. Ewing Sarkome sind die zweithäufigsten Knochen-assoziierten Tumoren des Kindes-, Jugend- und jungen Erwachsenenalters. In Deutschland erkranken derzeit jährlich etwa 1 bis 3 von 1 Million Menschen daran.

Sie zeigen zu Beginn ihrer Erkrankung meist keine der für andere Krebserkrankungen bekannten Symptome, wie z.B. Müdigkeit, Nachtschweiß, Gewichtsverlust, haben aber nicht selten seit Monaten wechselnde Schmerzen. Dadurch werden Ewing Sarkome oft erst spät diagnostiziert. „Bei mehr als 20 Prozent der Patienten hat das Ewing Sarkom zu diesem Zeitpunkt bereits Metastasen gebildet und bei weiteren 20 Prozent haben die Tumoren bereits eine kritische Größe erreicht, die ähnlich der metastasierten Erkrankung mit einer schlechteren Prognose verbunden ist“, so Prof. Dirksen.

Derzeit werden zur Heilung sehr intensive Therapien eingesetzt. Trotzdem erleiden noch zu viele Patientinnen und Patienten einen Rückfall. „Das betrifft über 20 bis 30 Prozent, bei denen der Tumor noch nicht und mehr als die Hälfte der Kranken, bei denen er bereits gestreut hat“, so Prof. Dirksen. Für Menschen, bei denen das Ewing Sarkom bereits gestreut hat konnte, trotz sehr intensiver Therapie, bisher nur eine minimale Verbesserung der Heilungschancen erreicht werden

Das Forscherteam will in der Studie testen, ob durch den Einsatz neuer Substanzen die Heilungschancen verbessert und die Therapieverträglichkeit erhöht werden können.. Für die Patienten mit Hochrisikotumoren werden im iEUROEWING Protokoll die Wirkung gezielter Krebsmittel getestet werden.

Gemeinsam mit Forschern aus Heidelberg und München hat Prof. Dirksen außerdem den „Transnationalen Ewing Sarkom Forschungsverbund“ gegründet. Für die neue Studie wird von den Menschen, die ihr Einverständnis geben, Biomaterial gesammelt, das den Forschenden ermöglicht, künftig eine weitere Verbesserung der Therapiemöglichkeiten zu erreichen und die Tumorbiologie zu verstehen.

Weitere Informationen:

Univ.-Prof. Dr. med Uta Dirksen, Leitung Sarkomschwerpunkt Kinderklinik, Tel. 0201/7238084,
Sende eine E-Mail ]]>
5. Tag der Lehre der Medizinischen Fakultäten NRW in Essen https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=819 819 Fri, 05 Jul 2019 09:23:15 +0200 Am 14. Juni trafen sich rund 80 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aller Medizinischen Fakultäten in ganz NRW, um sich zum Thema Digitalisierung und Medizinstudium auszutauschen. Die Standorte stellten ihre aktuellen Projekte, Erfolge und Arbeiten im Bereich der Digitalisierung in der Lehre vor.

Prof. Dr. Joachim Fandrey eröffnet den 5. Tag der Lehre der Medizinischen Fakultäten NRW

Eingeleitet wurde der Tag mit zwei Keynotes aus dem Standort Essen zum Thema Digitalisierung in Medizinstudium und Medizin. Keynotespeaker waren Dr. Stephanie Herbstreit aus der Orthopädie und Unfallchirurgie und Dr. Johannes Haubold aus dem Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie.

Über eigens zur Verfügung gestellte IPads konnte das Plenum nicht nur über Digitalisierung sprechen, sondern diese auch selbst anwenden: Live vor Ort stellten die Teilnehmer Fragen an den Vortragenden über ein Audience-Response-Onlinetool. Des Weiteren gab es die Möglichkeit, auf einer digitalen Pinnwand Eindrücke vom Tag zu hinterlassen, was auch intensiv genutzt wurde.

Ausgeschrieben wird am Tag der Lehre immer ein Lehrpreis, der mit 5.000 € dotierte ist. Im Vorfeld nominieren die Fakultäten jeweils ein Projekt pro Standort. Am Tag der Lehre werden diese vorgestellt und durch eine studentische Jury, diesmal unter der Leitung von Dr. Cynthia Szalai, nach einem zuvor festgelegten Kriterienkatalog bewertet.

Klarer Gewinner war diesmal Dr. Dr. Sören Twarock von der Universität Düsseldorf der mit seinem eLearning Modul zur Pharmakodynamik und –kinetik überzeugen konnte. Eine weitere Besonderheit war die Auszeichnung eines rein studentischen Projektes aus Münster, das mit 2.000€ unterstützt wird und somit weitere Jahre fortgeführt werden kann.

Durch den Tag und das Programm führte Prof. Dr. Joachim Fandrey, Studiendekan der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen, der auch die Entwicklung in Essen herausstellte: „Wenn man sich die Digitalisierungsprojekte aus den anderen Standorten so ansieht, dann können wir feststellen, dass wir uns nicht verstecken müssen.“

Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer lobten die gelungene Organisation durch Vanessa Faßbender, Matthias Heue und Daniela Mäker aus dem Dekanat. Beim Ausklang des Tages bei Kaltgetränken und Gegrilltem gab es einen einstimmigen Erkenntnisgewinn: „Zukünftig möchten wir mehr Networking zum Thema Digitalisierung in der Lehre betreiben.“

Die Präsentationen zum Tag der Lehre sind noch bis 31.12.2019 unter folgendem Link abrufbar: http://uni-duisburg-essen.sciebo.de/s/xNs3lKjj4aAmrP3

Der nächste Tag der Lehre findet 2020 in Aachen statt. ]]>
Neue Forschungsgruppe zum Schlaganfall - DFG fördert Essener Wissenschaftlper mit über 1 Mio. Euro https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=817 817 Thu, 04 Jul 2019 16:09:30 +0200 Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) richtet eine neue Forschungsgruppe zum Schlaganfall an der Medizinischen Fakultät der UDE ein. Der neue, vom Universitätsklinikum Essen aus geleitete Verbund ist ein Gemeinschaftsprojekt der Universitäten Essen, München, Hamburg und Münster und wird mit rund 4,5 Mio. Euro gefördert. Ziel der Wissenschaftler ist es, bislang unbekannte Zusammenhänge zwischen dem Immunsystem und Schlaganfällen aufzudecken und neue Behandlungsmöglichkeiten zu entwickeln.

Prof. Dr. Christoph Kleinschnitz
Weltweit sind Schlaganfälle die zweithäufigste Todesursache und der Hauptgrund für Langzeitbehinderungen unter Erwachsenen. Allein in Deutschland erleidet alle zwei Minuten ein Mensch einen Schlaganfall. Demgegenüber sind die Behandlungsmöglichkeiten begrenzt und neue Verfahren bestehen den Praxistest oft nicht. Die Forschungsgruppe „ImmunoStroke: Von der Immunzelle zur Schlaganfallregeneration” hat es sich zur Aufgabe gemacht, die noch weitgehend unbekannten Mechanismen und immunologischen Wechselwirkungen in der chronischen Phase nach einem Schlaganfall aufzudecken und neue Standards bei der Behandlung von Patienten zu setzen. Sprecher ist Prof. Dr. Christoph Kleinschnitz von der Medizinischen Fakultät der UDE und Direktor der Klinik für Neurologie am Universitätsklinikum Essen.

Die Entscheidung zur Einrichtung der Forschungsgruppe beschloss der Hauptausschuss der DFG auf Empfehlung des Senats während der DFG-Jahresversammlung in Rostock. Die maximale Förderdauer dieser Forschungsgruppen beträgt zweimal drei Jahre.

Forschungsgruppen ermöglichen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern, sich aktuellen und drängenden Fragen ihrer Fachgebiete zu widmen und innovative Arbeitsrichtungen zu etablieren.

Weitere Informationen:
Univ.-Prof. Dr. med. Christoph Kleinschnitz, Tel.: 0201/723-2460,
Sende eine E-Mail
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Zusammenarbeit UM Studienzentrum GmbH und Zentrum für klinische Studien Essen https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=815 815 Thu, 04 Jul 2019 09:46:33 +0200 Die UME SZ verfügt über eine besondere Expertise im Bereich der „Investigator Initiated trials (IIT)“ und interventionellen klinischen Studien mit Arzneimitteln. Das ZKSE kann eine außerordentlich große Erfahrung im Bereich der epidemiologischen (nicht-interventionellen) und interventionellen Studien ohne Arzneimittel (z.B. chirurgische Intervention) vorweisen.

• Das ZKSE wird auch in Zukunft seine Förderanträge beim BMBF/DFG/Innofond/HORIZON etc. betreuen. Denn bei einer Antragsstellung steigt die Erfolgswahrscheinlichkeit, wenn ein ZKS/KKS miteinbezogen wird.

• Bei interventionellen Arzneimittelstudien wird das ZKSE die UME SZ einbeziehen.

• Grund-, Aufbau- und Refresherkurse für Prüfer und Mitglieder der Prüfgruppe werden weiterhin über das ZKSE angeboten.

• Wenn es um die Planung, Durchführung und Auswertung von klinischen und epidemiologischen Studien geht, hat jede Forscherin und jeder Forscher die Möglichkeit, mit einer oder beiden Einrichtungen zusammenzuarbeiten.

• Bei klinischen Prüfungen, in denen die UME die Rolle des Sponsors übernimmt, wird die UME SZ die regulatorischen Anforderungen und Leitlinien überwachen sowie Aufgaben im Rahmen der Sponsor-Verantwortung wahrnehmen. In diesem Zusammenhang wird die UME SZ das bestehende System des Qualitätsmanagements der Qualitätssicherung auf Rechtskonformität und Wirksamkeit überprüfen, bei Bedarf ergänzen und soweit sinnvoll vereinheitlichen.

• Ein weiteres Ziel der UME SZ ist es, die vielfältigen Aktivitäten der klinischen Forschung an der UME einfach und transparent nach innen und außen darzustellen. Dazu soll eine zentrale Studienplattform aufgebaut werden, welche eine einheitliche, standardisierte und vollständige Erfassung aller Studienaktivitäten an der UME erlaubt.

Kontakt:
ZKSE Prof. Dr. Claudia Ose, Geschäftsführerin, Sende eine E-Mail
ab 01.08.2019 Marcus Brinkmann, Geschäftsführer Sende eine E-Mail
http://www.zkse.de
UME SZ Michael Lorsbach, Geschäftsführer, Sende eine E-Mail ]]>
Prof. Dr. Katrin Becker Flegler ist neu an der UDE/am UK Essen https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=816 816 Tue, 02 Jul 2019 13:46:29 +0200
Entdeckt wurden Sphingolipide Ende des 19. Jahrhunderts. Die Wissenschaft sah in der Lipid-Stoffklasse lange Zeit nur einen strukturellen Bestandteil der Zellmembran. Seit einigen Jahrzehnten gelten sie als wichtige bioaktive Moleküle, die zelluläre Vorgänge steuern. So beeinflussen sie sowohl physiologische als auch pathologische Prozesse wie das Wachstum und den Tod von Zellen.

Am UK Essen wird die 42-Jährige schwerpunkmäßig untersuchen, welche Rolle verschiedene Sphingolipide für an Mukoviszidose erkrankte Menschen bei der Abwehr von bakteriellen Lungeninfektionen spielen. „Das Gleichgewicht der Sphingolipide ist in den Lungen dieser Patienten gestört. Sphingosin, dem Rückgrat vieler Sphingolipide, konnte eine antibakterielle Wirkung nachgewiesen werden“, erklärt sie. Zudem möchte sie mit der Orthopädie-Abteilung des Uniklinikums testen, ob orthopädische Implantate, die mit Sphingosin beschichtet werden, Infektionen verhindern können. „Da Infektionen solcher Implantate oder Prothesen ein schwerwiegendes, schwierig zu behandelndes und teures Problem darstellen, sind neue Behandlungsmethoden von großem klinischem Interesse“, so Becker-Flegler.

Ihr Biologiestudium absolvierte sie an der Universität Mainz, wo sie 2004 mit Auszeichnung promovierte und danach ein Jahr als Postdoktorandin am Institut für Medizinische Mikrobiologie und Hygiene forschte. 2005/06 wurde sie Wissenschaftliche Mitarbeiterin in der Dermatologie der Universität Witten-Herdecke, wechselte 2007 an die UDE und habilitierte sich hier 2018 über die Rolle von Sphingolipiden bei Entzündungen und Infektionen.

Weitere Informationen:
Prof. Dr. rer. nat. Katrin Anne Becker-Flegler, Email Prof. Becker-Flegler
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Neue Therapieansätze gegen Residuale Tumorzellen - DKFZ-Bayer Allianz fördert DKTK Initiative zur Entdeckung neuer Wirkstoffkandidaten bei Hirntumoren https://dktk.dkfz.de/de/ueber-uns/news/neue-therapieansaetze-gegen-residuale-tumorzellen 813 Fri, 28 Jun 2019 10:05:28 +0200
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Pilotstudie zu seltenem Tumor der Gelenkkapsel - Mit Medikamenten gegen aggressiven Gelenktumor https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=810 810 Fri, 28 Jun 2019 08:44:36 +0200 Der Tenosynoviale Riesenzelltumor, kurz TGCT, ist ein Tumor, der die Gelenkkapsel meist großer Gelenke befällt. In seiner knotigen Form ist dieser meist ein Zufallsbefund, der chirurgisch heilbar ist. Problematisch sind die diffus-wachsenden Tumoren, bei denen trotz Operation Rückfälle häufig sind. Diese führen im Extremfall zu einer Zerstörung des Gelenkes. Bislang gab es keine medikamentösen Therapien gegen diesen Tumor, obgleich es erste Hinweise für einen Nutzen zielgerichteter Therapien gab.

Die ENLIVEN-Studie war die erste randomisierte Studie, die jemals für Patienten mit dieser Erkrankung durchgeführt wurde. Ärzte der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen und des Universitätsklinikums Essen waren essentiell an der Studie beteiligt und haben gemeinsam mit internationalen Forscherkollegen untersucht, wie das Medikament Pexidartinib bei Patienten mit TGCT wirkt.

„Hier haben wir ausschließlich nach Patienten gesucht, bei denen eine Operation keine sinnvolle Alternative war. Die größte Herausforderung war, dass es keine Behandlungsnetzwerke für TGCT-Patienten gibt und so viele Patienten gar nichts von der Studie wussten. Interessanterweise gibt es eine internationale Facebook-Gruppe von Betroffenen, die hier vielfach die Aufmerksamkeit auf die Erkrankung gelenkt hat“, so Prof. Dr. Sebastian Bauer, ärztlicher Sprecher des Sarkomzentrums des Westdeutschen Tumorzentrum Essen am Universitätsklinikums Essen und Co-Autor der Studie, die jetzt im renommierten Journal Lancet erschienen ist.

„Wenn TGCT in der diffusen Form auftreten, werden sie auch als pigmentierte villonoduläre Synovialitis, kurz PVNS, bezeichnet“, so Prof. Bauer. PVNS betrifft vor allem junge Patienten von durchschnittlich 35 Jahren. Bei dieser Form der Erkrankung kommt es häufig zu Rückfällen, die im Verlauf einen Gelenkersatz erforderlich machen können. „PVNS ist eine Erkrankung, die primär an ein Sarkomzentrum gehört. Es gibt ein hohes Risiko für eine Über- als auch für eine Untertherapie. Durch diese neue Studie ist viel Bewegung in die Entwicklung neuer Therapiekonzepte gekommen und wir hoffen hier auf eine bessere Vernetzung mit den deutschen Sarkomzentren.“

TGCT weisen eine hoch-spezifische genetische Veränderung auf (Translokation), die zu einer Überproduktion des Wachstumsfaktors CSF1 führt. Tumorzellen, aber auch insbesondere gesunde Zellen der Umgebung werden hierdurch zur unkontrollierten Teilung angeregt. Der Wirkstoff Pexidartinib bindet und hemmt den CSF1-Rezeptor, wodurch der Wachstumsstimulus gestoppt wird. Patienten verspüren meist nach wenigen Tagen eine Linderung ihrer Symptome.

In der randomisierten Phase-3-Studie wurden 120 Patienten untersucht. Sie erhielten zunächst für zwei Wochen 1000 mg des Wirkstoffs und für weitere 22 Wochen 800 mg pro Tag. „Das hat nach 25 Wochen bei der großen Mehrzahl der Patienten zur Schrumpfung der Tumoren mit deutlicher Besserung der Beschwerden geführt“, so Prof. Bauer. Bei rund 13 Prozent zeigten sich höhergradige Nebenwirkungen, die in den meisten Fällen aber schnell reversibel waren.

„Pexidartinib könnte zu einem wichtigen Baustein bei der Behandlung von TGCT-Patienten werden, wenn eine Gelenkzerstörung droht. Viele Fragen sind auch noch nicht beantwortet, wie die mögliche Dauer einer Therapie oder auch der Einsatz vor oder nach einer Operation. Zunächst einmal bleibt auch die positive Risiko/Nutzenbewertung der Zulassungsbehörden abzuwarten“; so Prof. Bauer.


Link zur Originalpublikation:
Pexidartinib versus placebo for advanced tenosynovial giant cell tumour (ENLIVEN): a randomised phase 3 trial. Lancet. 2019 Jun 19. pii: S0140-6736(19)30764-0. doi: 10.1016/S0140-6736(19)30764-0.

Weitere Informationen:
Prof. Dr. Sebastian Bauer, Oberarzt der Inneren Klinik (Tumorforschung), Tel. 0201/723-2112, Email Prof. Bauer
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Allgemeinmedizin: Medizinische Fakultät kooperiert mit 197 Lehrpraxen https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=812 812 Thu, 27 Jun 2019 13:46:04 +0200 In Essen wird darum die Stärkung und Förderung der Allgemeinmedizin bereits seit vielen Jahren erfolgreich vorangetrieben. Das Institut für Allgemeinmedizin der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen arbeitet seit den 90er Jahren mit Lehrpraxen zusammen.

Heute gibt es 197 akademisch akkreditierte Hausarztpraxen in der Region um das Universitätsklinikum Essen, an denen Medizinstudierende ausgebildet werden; in 25 der Praxen können die Studierenden sogar ihr Praktisches Jahr, kurz PJ, absolvieren. Das intensiv gepflegte und äußerst effizient organisierte Lehrpraxen-Netzwerk macht die enge Verzahnung der Lehre mit niedergelassenen Kolleginnen und Kollegen möglich.

Aufgrund der großen Zahl an Lehrpraxen wurde die etablierte Zusammenarbeit nun noch einmal schriftlich fixiert. Dekan Prof. Dr. Jan Buer und Institutsdirektor Prof. Dr. Stefan Gesenhues hatten heute entsprechend viele Verträge zu unterschreiben.
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Delegation des Wuhan Union Hospital zu Gast https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=811 811 Thu, 27 Jun 2019 11:05:20 +0200 Ende Juni erhielt das Universitätsklinikum Besuch durch den vertraglichen Partner der Medizinischen Fakultät, dem Tongji Medical College - Wuhan Union Hospital. Die hochrangige Delegation mit dem Präsidenten des Wuhan Union Hospital, Prof. Yu Hu, informierte sich u.a. über neue Konzepte in der Ausbildung von klinisch und wissenschaftlich tätigen Ärztinnen und Ärzten.


Die Vereinbarkeit von Forschung und Krankenversorgung während der Facharztausbildung ist auch am Wuhan Union Hospital ein aktuelles Thema. Prodekanin Prof. Sigrid Elsenbruch stellte dazu das neue DFG-geförderte Clinician Scientists-Programme der Medizinischen Fakultät vor.

Neuste Entwicklungen in den für die Zusammenarbeit strategischen Bereichen Infektiologie und Hämatologie waren diesmal Thema des 3rd Essen-Wuhan Joint Symposium. Das Symposium flankiert jeweils einmal jährlich im Wechsel in Essen und in Wuhan die langjährige Kooperation. Dazu wurden auch die Infektionsstation und das Westdeutsche Protonentherapiezentrum (WPE) besucht.Das Tongji Medical College nimmt jährlich bis zu 10 Famulanten der Medizinischen Fakultät Duisburg-Essen auf. Zusätzlich haben angehende Ärzte die Möglichkeit, Teile ihres Praktischen Jahrs in Wuhan zu absolvieren.

Im Gegenzug nehmen auch in diesem August wieder 7 chinesische ausgewählte Studierende aus Wuhan an der 2-wöchigen Sommerakademie „Infection and Immunity“ im Robert-Koch-Haus teil. Zudem werden in diversen Forschungsabteilungen des Uniklinikums seit vielen Jahren Doktoranden des Tongji Medical College mit ihren Promotionsprojekten betreut. Zielsetzung dabei ist der Aufbau von langjährigen Forschungskooperationen zwischen den Abteilungen beider Standorte. ]]>
Fresszellen im Kampf gegen Infekte - Makrophagen im Urothel https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=809 809 Wed, 26 Jun 2019 08:46:51 +0200 Bakterielle Infektionen der Harnwege sind lästig, gehen aber in der Regel schnell vorbei. Dafür sorgen Makrophagen, die sogenannten Fresszellen, die Krankheitserreger eliminieren und so die Ausbreitung von Infektionen und daraus resultierenden Gewebeschäden reduzieren. Erfüllen die Makrophagen ihre Aufgabe nicht optimal, kommt es zu wiederkehrenden Blasenentzündungen. Wissenschaftler der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen und des Universitätsklinikums Essen konnten nun erstmals nachweisen, wo die Fresszellen im Gewebe der Harnwege sitzen und auf welche Signale sie reagieren. Erkenntnisse hierüber könnten zukünftig dazu beitragen, diese bei besonders schwerwiegenden Infektionen gezielt zu stimulieren.



Das Wissenschaftlerteam fand heraus, dass die Fresszellen im Bindegewebe der Harnblase zu finden sind. Im Falle einer Infektion schütten die Epithelzellen der Harnblase Lockstoffe aus, wodurch die Makrophagen schnellstmöglich an den Ort der Infektion wandern.

„Durch diese Wanderung, wir sprechen hier von einer Relokation, halten die Makrophagen die Barrierefunktion des Epithels aufrecht und verhindern eine anhaltende bzw. wiederkehrende Harnwegsinfektion“, so Prof. Dr. Daniel Engel, Leiter der Abteilung Immunodynamics am Institut für Experimentelle Immunologie und Bildgebung am Universitätsklinikum Essen.
Ihm ist es mit seiner Arbeitsgruppe erstmals gelungen, diesen Vorgang räumlich sichtbar zu machen. „Wir haben massenspektrometrische Analysen (MALDI-MSI) durch einen Algorithmus mit modernster Multiplexmikroskopie kombiniert und so die Protein-Landschaft bei einer Harnwegsinfektion untersucht. Durch diese neue Methodik konnten wir die Signale für die Relokation der Makrophagen entschlüsseln. Unser Ziel ist es, durch diese Befunde schwerwiegende und wiederkehrende Infektion bekämpfen zu können.“

Das Forscherteam hat seine Studie nun bei biorxiv (ausgesprochen: Bioarchive), einem jungen, freien Online-Archiv für noch nicht publizierte Vorabdrucke in den Biowissenschaften veröffentlicht. Durch diese Art der Vorab-Publikation können sie ihre Erkenntnisse der weltweiten wissenschaftlichen Gemeinschaft sofort zur Verfügung stellen und unmittelbar Rückmeldung erhalten. Nach diesem Prozess werden die Studien bei wissenschaftlichen Journalen eingereicht und der Peer-Review Prozess gestartet.

Link zur Originalpublikation:
Relocation of macrophages maintains the barrier function of the urothelium and protects against persistent infection


Weitere Informationen:
Prof. Dr. Daniel R. Engel
Institut für Experimentelle Immunologie und Bildgebung, Abteilung für Immundynamik
Email Prof. Engel ]]>
Männer und Frauen nehmen Schmerzen ähnlich wahr - Kein Unterschied beim Viszeralschmerz https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=808 808 Wed, 26 Jun 2019 08:30:20 +0200 Patienten mit einem chronischen Reizdarmsyndrom leiden häufig unter andauernden abdominellen Schmerzen. Man nimmt an, dass Überempfindlichkeit gegenüber viszeralen Reizen eine Schlüsselrolle einnimmt, indem die Betroffenen Schmerzen besonders sensibel wahrnehmen.

Weil das Reizdarmsyndrom überwiegend Frauen betrifft, haben Wissenschaftler der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen nun die Geschlechtsunterschiede bei der Wahrnehmung von Schmerzen im Darm untersucht.








Bei 280 jungen, gesunden Probandinnen und Probanden bestimmten sie die Wahrnehmungs- und Schmerzgrenze im Verdauungstrakt. Hierzu wurde das subjektive Schmerzempfingen der Teilnehmerinnen und Teilnehmern im Rektalbereich untersucht. Anhand von Fragebögen wurden Risikofaktoren wie die Neigung zu Magen-Darm-Symptomen, chronischem Stress und Ängstlichkeit erfasst.

„Wir konnten keine geschlechtsspezifischen Unterschiede in Bezug auf die Wahrnehmung von Schmerz feststellen“, erläutert Dr. Adriane Icenhour, PostDoc in der Experimentellen Psychobiologie am Institut für Medizinische Psychologie und Verhaltensimmunbiologie des Universitätsklinikums Essen. „Zumindest bei gesunden jungen Freiwilligen deuten unsere Ergebnisse darauf hin, dass weder das Geschlecht noch für das Reizdarmsyndrom beschriebene Risikofaktoren zu einer veränderten viszeralen Empfindlichkeit beitragen.“

Link zur Originalpublikation:
Are there sex differences in visceral sensitivity in young healthy men and women?


Weitere Informationen:
Dr. Adriane Icenhour, Institut für Medizinische Psychologie und Verhaltensimmunbiologie, Tel. 0201/723-83680, Email Dr. Icenhour ]]>
Examensfeier der Medizinischen Fakultät - Preise für ausgezeichnete Lehre https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=807 807 Wed, 26 Jun 2019 07:57:50 +0200 Examensfeier der Medizinischen Fakultät:
Feierstunde im neuen Audimax der Universität Duisburg-Essen auf dem Campus in Essen: Im Beisein von Freunden und Familien erhielten 110 Absolventinnen und Absolventen die Examensurkunden im Fach Humanmedizin von Studiendekan Prof. Dr. Joachim Fandrey. Zuvor hatten die Medizinstudierenden den dritten Abschnitt der Ärztlichen Prüfung erfolgreich bestanden.

Preise für ausgezeichnete Lehre: Im Rahmen der Examensfeier wurden auch die Lehrpreise der Medizinischen Fakultät überreicht. Die am besten bewertete Lehrveranstaltung im ersten Studienabschnitt ist das Seminar „Anatomie (Neuroanatomie)“ von Prof. Dr. Nicole Dünker. Im zweiten Studienabschnitt wurde das Seminar „Hygiene, Mikrobiologie, Virologie“ von Dr. Frank Mosel am besten bewertet.
Auch Veranstaltungen, die sich im Vergleich zum letzten Semester am stärksten verbessert haben, wurden geehrt: Bester Aufsteiger im ersten Studienabschnitt ist das Praktikum „Medizinische Terminologie“ von PD Dr. Stefan Schulz, im zweiten Studienabschnitt ging der Preis an die Exkursion „Prävention, Gesundheitsförderung“ von Dr. Claudia Pieper Institut für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie.
Das Preisgeld in Höhe von jeweils 1.000 Euro kommt der Lehre der Ausgezeichneten zugute. Als beste Dozenten wurden Prof. Dr. Nicole Dünker und Dr. Frank Mosel ausgezeichnet. Der persönliche Lehrpreis dotiert mit 200 Euro.
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Studie zeigt potentielle Nebenwirkung von HIV-Medikamenten - Medikamentenklasse wachsamer beobachten https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=804 804 Fri, 21 Jun 2019 13:35:16 +0200 Geht es um langfristige HIV-Therapien, greifen Mediziner oft auf Integrase-Inhibitoren (INSTI) zurück, Medikamente, die nicht nur gut verträglich sind, sondern auch gut wirken. Sie gehören zu den weltweit am häufigsten verschriebenen Substanzklassen gegen HIV. Doch ein Team von Forschern unter Leitung des Instituts für HIV-Forschung an der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen (UDE) und des Universitätsklinikums Essen zeigt nun, dass die bereits zugelassenen Integrasehemmer potenziell schädliche Langzeitnebenwirkungen haben können. Ihre Ergebnisse stehen aktuell im Journal of Clinicial Investigation Insight.


Die neuen Labordaten legen nahe, dass INSTI möglicherweise nicht so sicher sind wie bisher gedacht. Die Forscher fanden heraus, dass sie einen starken Effekt auf die Aktivität von Immunzellen haben und insbesondere die Aktivität und Funktion von CD4-T-Helferzellen reduzieren. Da das HI-Virus selbst CD4-Helferzellen angreift und zerstört, wirft die durchgeführte Studie Bedenken auf, ob diese Medikamentenklasse die beste Wahl zur dauerhaften Therapie von HIV ist. Die oben beschriebenen Wirkungen konnten nicht bei anderen HIV-Medikamenten, einschließlich Proteaseinhibitoren (PI), Inhibitoren der reversen Transkriptase ((N) NRTI), oder anderen Wirkstoffkombinationen nachgewiesen werden.

Unterschiede gibt es auch zwischen den INSTI-Präparaten. Während Elvitegravir (EVG) und Dolutegravir (DTG) einen signifikanten Einfluss auf die Zellfunktion hatten, zeigte Raltegravir keinerlei Effekt. Um die Ursache für die verminderte Funktion, das Wachstum und die Zellteilung von CD4-T-Zellen besser zu verstehen, untersuchten die Forscher einen möglichen Einfluss der Wirkstoffe auf die Mitochondrien. Mitochondrien sind wichtige Zellorganellen in unserem Körper, welche die Energie für jegliche Zellfunktionen liefern. In der Tat störten Integrase-Inhibitoren die Elektronentransportkette der Mitochondrien und beeinträchtigten deren Atmungskapazität, wodurch insgesamt die Zellaktivität verlangsamt wurde.

„Der Einfluss von DTG und EVG auf die Zellfunktionen ist höchstwahrscheinlich systemisch“, erklärt Autor und Leiter des Institutes für HIV-Forschung Prof. Dr. Hendrik Streeck. „Allerdings sind CD4-T-Zellen metabolisch sehr aktiv und daher können in diesen Zellen solche Effekte leichter entdeckt werden."

Unabhängig von dieser Studie wurde DTG schon in den letzten Monaten mit möglichen schwerwiegenden Nebenwirkungen in Verbindung gebracht. Im Jahr 2018 warnten die Arzneimittelaufsichtsbehörden vor möglichen Schäden für Babys von Frauen, die Dolutegravir in der Frühschwangerschaft eingenommen hatten. Vorläufige Ergebnisse der Tsepamo-Studie in Botswana zeigten ein leicht erhöhtes Risiko für Neuralrohrdefekte. Die Ergebnisse führten zu Sicherheitswarnungen und Aufhebung von Plänen zur Einführung einer DTG-basierten Behandlung in einigen afrikanischen Ländern südlich der Sahara. Zusätzlich wurden in mehreren kürzlich durchgeführten Studien INSTI mit einer signifikanten Gewichtszunahme in Zusammenhang gebracht werden. „INSTI sind eine großartige Klasse von Medikamenten und haben weltweit Millionen von Menschen geholfen. Unsere Studie fordert jedoch eine erhöhte Pharmakovigilanz für eine potenziell schwerwiegende Langzeittoxizität dieser Substanzen“ sagt Prof. Streeck. "Angesichts der weit verbreiteten Nutzung von INSTI sind prospektive Studien erforderlich, um die breiteren klinischen Auswirkungen unserer Ergebnisse zu bestimmen."

Link zur Originalpublikation:
Journal of Clinical Investigation Insight: Effect of HIV infection and antiretroviral therapy on immune cellular functions ]]>
Organtransplantate verbessern: Mit Sauerstoff und langsamer Erwärmung https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=803 803 Tue, 18 Jun 2019 10:15:32 +0200 Wie können auch nicht-optimale Lebertransplantate aufbereitet werden und Menschen ein neues Leben schenken? Wissenschaftler der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen (UDE) und des Universitätsklinikums Essen haben sich die Faktoren und Prozesse angesehen, die Einfluss auf die Qualität der Transplantate und das langfristige Überleben ihrer Empfänger haben. Ihre Erkenntnisse haben sie in zwei aktuellen Publikationen veröffentlicht.

Gespendete Organe werden zunächst gekühlt, in der Regel auf 4° Celsius. Hier kommt der Stoffwechsel weitgehend zum Erliegen. Bei der Implantation wird durch den Wiederanschluss an die Blutversorgung abrupt Wärme zugeführt. „Das hat Organschäden zur Folge, insbesondere wenn das Transplantat bereits vorgeschädigt ist, zum Beispiel durch eine lange kalte Lagerung,“ so Prof. Dr. Thomas Minor. Er leitet die Abteilung chirurgische Forschung in der Klinik für Transplantation am Universitätsklinikum Essen.

Immer häufiger stammen die dringend benötigten Spenderorgane von älteren Menschen: Sie haben Vorerkrankungen, und ihre Leber weist altersbedingt Schädigungen auf. Für solche sogenannten „erweiterte Kriterien Spenderorgane“ eignet sich ein Verfahren, bei dem das Transplantat vor der Operation an eine Maschine angeschlossen wird und mit nährstoffhaltiger Lösung und Sauerstoff durchspült wird. So kann der Wiedererwärmungsschaden abgemildert werden.

Das Team von Prof. Minor konnte zudem zeigen, dass es sich empfiehlt, zu transplantierende Organe in der Maschine langsam und in mit Sauerstoff angereicherter Lösung zu erwärmen. „Je schonender der Stoffwechsel wiederhergestellt wird, umso besser erfüllt das Transplantat später seine Funktion“, so Minor.

In einer zweiten Studie zeigten die Wissenschaftler eine weitere Methode zur Verbesserung der nicht-optimalen Spenderlebern.

„Wird das Organ für mehr als zwei Stunden vor der Implantation mit reinem Sauerstoff durchgast, werden die Energiespeicher der Leber wieder aufgefüllt und die Zellen können ihre Arbeit schneller wieder aufnehmen“, so der Professor. „Die positiven Effekte dieser Sauerstoffpersufflation zeigten sich nicht nur im Stoffwechsel der zu transplantierenden Leber. Auch die Patienten können deutlich länger damit leben.“


Link zu den Originalpublikationen:

Oxygen Persufflation in Liver Transplantation Results of a Randomized Controlled Trial

Rewarming Injury after Cold Preservation


Weitere Informationen:
Prof. Dr. Thomas Minor, Chirurgische Forschung in der Klinik für Transplantation, Tel. 0201/723-2007, Email Prof. Minor




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Evaluation des bundesweiten Hautkrebsscreenings: Innovationsausschuss fördert Projekt EvaSCa https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=802 802 Mon, 17 Jun 2019 12:16:55 +0200 Über 290.000 Menschen erkranken jedes Jahr in Deutschland an Hautkrebs. Insbesondere das Melanom, bekannt als schwarzer Hautkrebs, kann einen gravierenden Verlauf nehmen, wenn es nicht rechtzeitig diagnostiziert und behandelt wird. Seit 2008 bieten die gesetzlichen Krankenkassen darum Versicherten ab dem 35. Lebensjahr alle zwei Jahre zur Früherkennung das sogenannte Hautkrebs-Screening an. Nun untersuchen Wissenschaftler der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen im neuen Forschungsprojekt EvaSCa die Erfolge des Hautkrebs-Screenings.

„Wir möchten unter anderem herausfinden, welche Personengruppen am meisten von der Früherkennungsuntersuchung profitieren“, erklärt Prof. Dr. Andreas Stang, Leiter des Zentrums für Klinische Epidemiologie am Universitätsklinikum Essen und Konsortialführer des Projektes. Auch soll untersucht werden, ob ein Zusammenhang zwischen einer Teilnahme an der Früherkennungsuntersuchung und der Lebenserwartung betroffener Patienten besteht.

In die Studie fließen Routinedaten von insgesamt über 10.000 AOK-Versicherten aus den Jahren 2008 bis 2016 ein. Die Wissenschaftler vergleichen verschiedene medizinische und gesundheitsökonomische Parameter wie Therapien und Sterberaten. Dabei bilden sie zwei Gruppen: Die eine umfasst solche Patienten, deren Melanom bei einem Screening aufgedeckt wurde, die andere Patienten, bei denen der Hautkrebs auf anderem Wege erkannt worden ist. „Die Ergebnisse werden einen wichtigen Beitrag zur Weiterentwicklung der Krebsfrüherkennungs-Richtlinie Hautkrebsscreening leisten“, so Prof. Stang.

Weitere Konsortialpartner im Projekt EvaSCa sind der Lehrstuhl für Medizinmanagement der Universität Duisburg-Essen und das Wissenschaftliche Institut der AOK (WIdO). Das Projekt wird von einem interdisziplinären, wissenschaftlichen Beirat mit Vertretern aus der Epidemiologie/ Public Health, der Arbeitsgemeinschaft Dermatologische Onkologie und der Gesundheitsökonomie begleitet. Der Innovationsausschuss beim Gemeinsamen Bundesausschuss (G-BA) fördert EvaSCa in den kommenden zwei Jahren mit rund 350.000 €.
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IL-33 beeinflusst Darmkrebsverlauf: Wachstumsfaktor mit zentraler Bedeutung https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=799 799 Fri, 14 Jun 2019 08:31:35 +0200 Darmkrebs ist eine der häufigsten Krebserkrankungen weltweit. Ursache sind Zellen in der Darmschleimhaut, die sich unkontrolliert vermehren und zu wuchern beginnen. Welche Faktoren beeinflussen die Entstehung und den Krankheitsverlauf von Darmkrebs? Wissenschaftler der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen und der Universitätsklinik Essen haben zusammen mit Schweizer Kollegen herausgefunden, dass der Botenstoff Interleukin-33 (IL-33) eine zentrale Rolle spielt. Denn das Signalmolekül verändert die Eigenschaften von regulatorischen T-Zellen, zeigt das Forscherteam in der aktuellen Ausgabe von Nature Muscosal Immunology.




Regulatorische T-Zellen, die sogenannten Tregs, üben anti-entzündliche Aufgaben aus, indem sie das Immunsystem beruhigen. Denn im Darm lösen Nahrungsmittel und Bakterien ständig kleinere Entzündungsprozesse aus, die das Risiko der Krebsentstehung erhöhen können. „Die antientzündliche Kontrolle durch Tregs ist hier sehr sinnvoll“, so Dr. Eva Pastille, Postdoc im Institut für Medizinische Mikrobiologie am Universitätsklinikum Essen und Erstautorin der Studie. „Umgekehrt beruhigen sie aber das Immunsystem auch dort, wo es eigentlich hochaktiv sein sollte, nämlich dann, wenn Tumore bekämpft werden müssen.“

Das Wissenschaftlerteam konnte in Laborversuchen und anhand von Patientenmaterial zeigen, dass der Einfluss von IL-33 die Tregs so verändert, dass sie vermehrt in das den Tumor umgebende Gewebe einwandern – und dort ihre fälschlich beruhigende Wirkung ausüben.
„Wir vermuten, dass eine Blockade dieses Signalwegs ein zusätzlicher guter Ansatz für neue Behandlungsstrategien gegen Darmkrebs sein könnte“, so Prof. Dr. Astrid Westendorf, Lehrstuhl für Infektionsimmunologie am Institut für Medizinische Mikrobiologie.


Link zur Originalveröffentlichung:

The IL-33/ST2 pathway shapes the regulatory T cell phenotype to promote intestinal cancer. Mucosal Immunol. 2019 Jun 5. ]]>
Neue Ansätze gegen Diabetes: CAR-T-Zellen https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=798 798 Thu, 13 Jun 2019 08:23:26 +0200 Autoimmunerkrankungen nehmen stetig zu: 300.000 Menschen in Deutschland haben einen Diabetes Typ 1 (T1D). Davon sind mehr als 30.000 Kinder und Jugendliche unter 19 Jahren. Bei der Therapie wird das fehlende Insulin durch künstliche Insulinpräparate ersetzt - und dies ein Leben lang.

Ursache von Autoimmunerkrankungen ist ein aus dem Gleichgewicht geratenes Immunsystem. Bei T1D werden die insulinproduzierenden Betazellen im Pankreas vom eigenen Immunsystem attackiert und getötet. Wissenschaftler der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen haben nun versucht, diese Balance in Laborexperimenten wiederherzustellen. Erstmals ist es gelungen, regulatorische CAR-T-Zellen für Typ-1-Diabetes künstlich zu erzeugen.


Die Forscher haben dafür regulatorische T-Zellen eingesetzt. Diese sind bei gesunden Menschen für diese Balance zuständig. Das Problem bei Autoimmerkrankungen: Bei den Betroffenen sind körpereigene Zellen der Aufgabe nicht gewachsen und fremde Spenderzellen würden vom Immunsystem abgestoßen. „Deshalb haben wir körpereigene regulatorische T-Zellen verändert“, so PD Dr. Matthias Hardtke-Wolenski, Leiter des Forschungslabors der Gastroenterologie in der Klinik für Gastroenterologie und Hepatologie am Universitätsklinikum Essen. „Und zwar so, dass sie Insulin erkennen und die insulinproduzierenden Zellen schützen.“

Diese so erzeugten regulatorischen CAR-T-Zellen wirkten im Tierversuch immunregulierend, bisher jedoch ohne den Diabetes aufzuhalten bzw. zu heilen.

Die Studie zeigt, dass es prinzipiell möglich ist, regulatorische CAR-T-Zellen gegen Diabetes zu entwickeln. „Um den Diabetes aufzuhalten, müssen wir aber andere Zielstrukturen in den Insulin-produzierenden Betazellen wählen“, so das Autorenteam über die nächsten Schritte.

Link zur Originalpublikation:

Regulatory T cells engineered with a novel insulin-specific chimeric antigen receptor as a candidate immunotherapy for type 1 diabetes ]]>
Simulationspatienten im Medizinstudium: Studie zum Einsatz von Schauspielern in der Lehre https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=797 797 Wed, 12 Jun 2019 13:22:00 +0200 Simulationspatienten sind wichtiger Bestandteil im Medizinstudium. Durch diese gut ausgebildeten (Amateur-)Schauspieler werden Untersuchungssituationen am Universitätsklinikum Essen optimal nachgebildet und reproduzierbar. Außerdem geben sie den Studierenden qualifiziertes Feedback. Ein Team von Wissenschaftlern, darunter Angelika Fritz, Ärztliche Leiterin des Simulationspatientenprogramms an der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen, hat nun untersucht, welche einheitlichen Standards bei ihrem Einsatz sinnvoll sind.


Es wurden 48 Medizinische Fakultäten in Deutschland, Österreich und der Schweiz befragt. Alle antwortenden Fakultäten verfügen mindestens über ein Simulationspatienten-Programm und setzen sie in der Lehre und in Prüfungen ein. Im Schnitt werden an jeder Medizinischen Fakultät 1300 Einsatzstunden pro Jahr geleistet. Diese Art der Lehre gehört zu den fest etablierten Bestandteilen innerhalb des Medizinstudiums.

Der Vorteil von Schauspielpatienten liegt den Autoren zufolge darin, dass die unterschiedlichsten Erkrankungen für die Lehre fest planbar sind. Bestimmte Persönlichkeiten oder Erkrankungen können wiederholt simuliert werden. Auch die „Schwere“ der Darstellung kann an den gewünschten Grad der Herausforderung bzw. die Lernziele anpasst werden.

„Es existiert eine große gelebte Vielfalt bei den SP-Programmen im deutschsprachigen Raum“, so das Autorenteam aus Essen, Dresden, Hannover, Köln und Bochum. „Vor allem in Prüfungen ist jedoch eine gewisse Standardisierung und eine methodisch hohe Qualität von großer Bedeutung.“ Daran müsse in der Zukunft verstärkt gemeinsam gearbeitet werden.

Deshalb hat der Ausschuss für Simulationspersonen der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung nun Standards und Entwicklungsperspektiven in einem Positionspapier zusammengestellt. So müssen die Rollenskripte für die Schauspielpatienten z.B. klare und messbare Lernziele für die Studierenden enthalten und die jeweiligen fachlichen Inhalte durch ärztliche Expertinnen oder Experten autorisiert sein. Regelmäßige Rollen- und Feedbacktrainings werden gefordert und Regeln zur sicheren Arbeitspraxis und zum Datenschutz aufgestellt. „Auch eine Reflexion der Trainingsprozesse halten wir für wertvoll“, so Angelika Fritz. „Seit kurzem bieten wir das auch an der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen an, indem wir die Trainings filmen und den Schauspielpatienten so die Möglichkeit geben, sich selbst in der Rolle zu erleben. Das unterstützt den Lernfortschritt ungemein.“


Das Honorar für die Simulationspatienten wird großzügig durch die Stiftung Universitätsmedizin Essen finanziell unterstützt.
Mehr über die Stiftung Universitätsmedizin Essen unter: www.universitaetsmedizin.de und bei facebook unter https://www.facebook.com/StiftungUniversitatsmedizinEssen/.


Links zu den Originalpublikationen:<

Simulationspatienten in der Medizinischen Ausbildung – Eine Umfrage zum IST-Stand in Deutschland, Österreich und der Schweiz

Mindeststandards und Entwicklungsperspektiven beim Einsatz von Simulationspatientinnen und Simulationspatienten – Positionspapier des Ausschusses für Simulationspersonen der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung

Hintergrundinformationen:
Mehr zum Simulationspatientenprogramm an der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen


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Pilotstudie zu ADHS: Mozart verbessert die Stimmung https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=796 796 Tue, 11 Jun 2019 07:25:36 +0200 Erwachsene mit Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung, besser bekannt als ADHS, sind häufig emotional labil. Medikamente können ihre Stimmung stabilisieren. Aber geht es nicht auch ohne? Dass Musik die Stimmung bei erwachsenen ADHS-Patienten verbessern kann, hat ein Team von Wissenschaftlern der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen (UDE) am LVR-Klinikum herausgefunden.

Die ADHS-Patienten wurden gemeinsam mit gesunden Kontrollpersonen zufällig einer von zwei experimentellen Bedingungen zugeordnet. Während die Musikgruppe zehn Minuten lang die Klaviersonate 448 von Mozart hörte, blieb die zweite Gruppe zehn Minuten lang in einem stillen Raum. „Anhand von Fragebögen gaben dann die Teilnehmer beider Gruppen an, wie angespannt sie sich fühlen und in welcher Stimmung sie sich befinden“, so Prof. Dr. Christian Mette, Leiter der Arbeitsgruppe ADHS bei Erwachsenen am LVR-Klinikum.

Die Wissenschaftler haben die Daten von über 80 Studienteilnehmern ausgewertet. Sie konnten zeigen, dass das Musikhören zu einem Rückgang der negativen Stimmung führte. „Sowohl in der ADHS-Gruppe als auch bei den gesunden Kontrollpersonen war ein Rückgang der Traurigkeit und Hoffnungslosigkeit zu erkennen“, so Dr. Marco Zimmermann (LVR-Klinikum), Initiator und Erstautor der Studie. „Dieser Effekt war in keiner der stillen Gruppen nachweisbar.“


Link zur Originalpublikation: Listening to Mozart Improves Current Mood in Adult ADHD – A Randomized Controlled Pilot Study

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Krankenhausinfektionen verhindern: Wachstumsfaktor hemmt natürliche Killerzellen https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=795 795 Thu, 06 Jun 2019 11:51:00 +0200 Patienten, die auf der Intensivstation liegen, leiden oft an einer sogenannten „systemischen Entzündung“. Ihr geschwächtes Immunsystem ist besonders anfällig für Krankenhausinfektionen. Warum das so ist, war bisher völlig unklar. Ein Wissenschaftlerteam der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen (UDE) hat nun herausgefunden, dass ein bestimmter Zelltyp des Immunsystems beeinträchtigt ist und so die Infektabwehr schwächt: die natürlichen Killerzellen.

Die Forscher haben die weißen Blutkörperchen von Patienten nach lebensbedrohlichen Verletzungen analysiert und im Laborversuch getestet, wie diese Zellen auf Bakterien reagieren.
„Wir haben gesehen, dass die natürlichen Killerzellen bereits innerhalb von 24 Stunden deutlich in ihrer Funktion eingeschränkt sind“, so Prof. Dr. Stefanie Flohé, die als Biologin das experimentelle Forschungslabor der Klinik für Unfall-, Hand- und Wiederherstellungschirurgie des Universitätsklinikums Essen leitet. „Dieser Effekt hält mindestens für etwa vier Wochen an, in denen die Patienten anfällig für Infektionen sind.“

Bei genaueren Untersuchungen kamen Wissenschaftler einer der Ursache für die geschwächten natürlichen Killerzellen auf die Spur. Der Wachstumsfaktor GDF-15 löst einen hemmenden Effekt auf die Killerzellen aus. „Dazu passt unser Befund, dass GDF-15 bereits 24 Stunden nach einem Trauma im Serum von Patienten nachweisbar war – und zwar fünf bis sechs Tage, bevor sie sich infizieren“, so Prof. Flohé. Die Forscher hoffen, dass GDF-15 zukünftig als Marker dienen kann, um Patienten mit einem besonders hohen Risiko für Krankenhausinfektionen frühzeitig zu erkennen und dann besser behandeln zu können.

Das Wissenschaftlerteam weiß auch schon, wie man die Killerzellen wieder aktiviert. „Wir haben im Labor den Rezeptor blockiert, über den GDF-15 die Killerzellen hemmt. In der Folge waren die Zellen dann wieder normal aktiv.“ Die Forscher halten es für möglich, dass hier Rezeptor-Inhibitoren, die bereits bei Tumorerkrankungen eingesetzt werden, ebenfalls wirkungsvoll sein könnten.

Link zur Originalpublikation: Circulating growth/differentiation factor 15 is associated with human CD56 bright natural killer cell dysfunction and nosocomial infection in severe systemic inflammation ]]>
Dinner mit Krimi - Kostenbeitrag kommt der medizinischen Lehre zugute https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=794 794 Thu, 06 Jun 2019 11:35:38 +0200 Der Kostenbeitrag von 10 Euro pro Teilnehmerin und Teilnehmer kommt nun einem guten - natürlich medizinischen - Zweck zu. Genauer gesagt, der Ausbildung der Medizinstudierenden. Der Betrag fließt in eine neue Einrichtung des SkillsLab im Lehr- und Lernzentrum.


(v. links) Christine Harrell, Leiterin Kommunikation und Marketing im Dekanat, Andreas Edelhoff, LLZ-Simulationskoordinator, Hanjo Groetschel, Ärztlicher Leiter des SkillsLab, und Jorit Ness, Geschäftsführer der Stiftung Universitätsmedizin Essen

Im Untergeschoss des Gebäudes gibt es schon heute die sogenannte SimArena, eine Art 270-Grad-Kino, in dem sich stressige Einsatzsituationen von Medizinern unter möglichst realistischen Bedingungen simulieren lassen. So zum Beispiel der Einsatz auf einer befahrenen Straßenkreuzung oder ein Unfall in einem Wald. Dabei arbeitet das SkillsLab mit der Projektion von Bildern, spielt Geräusche ein und erzeugt teilweise sogar authentische Gerüche.

Die SimArena soll nun um eine zweite Station ergänzt werden. Im angrenzenden Raum wird das komplette Innenleben eines Rettungswagens nachgebaut – und das in Originalgröße. So lässt sich nicht nur der Rettungseinsatz, sondern auch der Transport realistisch nachstellen. Übungen, von denen die angehenden Ärztinnen und Ärzte maßgeblich profitieren.

Andreas Edelhoff: „Über die Stiftung Universitätsmedizin Essen, die den Ausbau maßgeblich finanziert, fließen die 500 Euro zusätzlich in dieses wichtige Projekt, das mir persönlich sehr am Herzen liegt.“ ]]>
Verbesserte Behandlungsmethode bei schwarzem Hautkrebs https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=793 793 Thu, 06 Jun 2019 09:50:48 +0200 Forscher des Deutschen Krebskonsortiums (DKTK) an der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen und dem Universitätsklinikum Essen haben in Kooperation mit Forschern aus Australien und Frankreich in der aktuellen Ausgabe des renommierten Journals „New England Journal of Medicine“ jetzt über neue Behandlungsmethode bei fortgeschrittenem schwarzen Hautkrebs berichtet.
Die Hautkrebspatienten wurden mit zwei Medikamenten, Dabrafenib und Trametinib, gleichzeitig behandelt werden; eine Therapieoption, die seit wenigen Jahren auch in Deutschland verfügbar ist. Studienergebnisse einer 5-jährigen Nachbeobachtung wurden jetzt publiziert. Dabei zeigte sich, dass etwa ein Drittel der Patientinnen und Patienten langfristig von dieser Behandlungsmethode profitierte.
„Es wurden 563 Patienten weltweit untersucht und verfolgt, deren Melanomerkrankung entweder nicht operabel oder bereits metastasierend war und so vor 10 Jahren innerhalb eines Jahres verstorben gewesen wären“, so Prof. Dr. Dirk Schadendorf, Leiter der Klinik für Dermatologie am Universitätsklinikum Essen und Wissenschaftler des Deutschen Krebskonsortiums (DKTK) „Die Therapie mit Dabrafenib und Trametinib ist zielgerichtet und ist geeignet für Tumoren, die eine Mutation im Gen BRAF V600 aufweisen.“ Das normale BRAF V600-Protein regt die Zellen im Körper zu einer normalen Zellteilung an. Ist es mutiert, führt es zu unkontrolliertem Zellwachstum und kann Krebs entstehen lassen.

Bereits bekannt war, dass sowohl die Therapie mit dem Medikament Dabrafenib als auch mit dem Medikament Trametinib allein bei einem Teil der Hautkrebspatienten gute Erfolge zeigt. Allerdings entwickeln sich häufig sehr schnell Resistenzen gegen die einzelnen Wirkstoffe.

„Das scheint in der Doppeltherapie besser zu sein“, so Prof. Schadendorf. „Etwa 68% der Patienten sprachen auf diese Form der Therapie gut an d.h. der Tumor schrumpft deutlich. Nach fünf Jahren waren rund ein Drittel der Patienten noch am Leben.“

Die Studie wurde durch die Pharmaunternehmen GlaxoSmithKline und Novartis unterstützt.

Link zur Studie: The New England Journal of Medicine: Five-Year Outcomes with Dabrafenib plus Trametinib in Metastatic Melanoma
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Prof. Dr. Christoph Schöbel - Bundesweit erste Professur für Schlaf- und Telemedizin https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=792 792 Wed, 05 Jun 2019 13:21:28 +0200
Prof. Dr. Christoph Schöbel (Fotonachweis: Universitätsmedizin Essen/Ruhrlandklinik)

Telemedizinische Ansätze wie etwa eine digitale Therapiebegleitung in der Schlafmedizin entwickelt Professor Schöbel schon lange. Zuletzt war er im Schlafmedizinischen Zentrum sowie an der Klinik für Kardiologie und Angiologie an der Charité – Universitätsmedizin Berlin tätig. An der Universitätsmedizin Essen möchte er verstärkt an digitalen Methoden zur Unterstützung der Medizin arbeiten. Per App könnten wertvolle Daten gesammelt, Diagnosen sicherer gestellt und Unterstützung bei der Therapie angeboten werden – zusätzlich zur vertrauensvollen Arzt-Patienten-Beziehung. „Digitale Medien bieten gerade im Bereich der Schlafmedizin ganz neue Chancen. Im Schlafzentrum kann man nur eine Nacht auswerten und zusätzlich ist es keine natürliche Schlafumgebung. Deshalb wollen wir es schaffen, eine zuverlässige Methode zu entwickeln, die auch zu Hause genutzt werden kann“, so Professor Schöbel. Vor allem bei chronischen Erkrankungen ermöglicht ein umfassender Datenüberblick eine individuell angepasste Therapie und kann zu einer deutlichen Verbesserung der Lebensqualität führen. Auch die Einrichtung einer Videosprechstunde oder die Früherkennung von Erkrankungen werden telemedizinische Forschungsschwerpunkte des Zentrums.

Viele Patient*innen des Schlafmedizinischen Zentrums der Ruhrlandklinik leiden an Atemaussetzern im Schlaf, der sogenannten Schlafapnoe. Bei dieser Erkrankung ist eine telemedizinische Therapiebegleitung bereits möglich: die Betroffenen nutzen nachts ein Überdrucktherapiegerät, welches die Daten automatisch an den Arzt weitergeben kann. Auch der Patient bekommt über eine App Einsicht in seine Daten und kann damit eine aktive Rolle in seiner Therapie einnehmen. Neben internistisch bedingten Schlafstörungen nehmen aber auch neurologische Störungen verstärkt zu. Zusätzlich zu seinem eigenen Team möchte Schöbel deshalb auch die enge Anbindung zum Universitätsklinikum Essen verstärken und telemedizinische Konzepte ganz im Sinne des Smart Hospital Ansatzes weiteren Abteilungen anbieten: „In der Schlafmedizin muss der Betroffene ganzheitlich betrachtet werden. Deshalb ist es wichtig, alle Fachdisziplinen, wie etwa die Neurologie, Kardiologie oder die HNO, mit einzubeziehen.“

Mit der Lehre an der UDE möchte er künftigen Medizinerinnen und Medizinern die Erforschung des Schlafs näherbringen und sie für die Schlafmedizin gewinnen: „Der Schlafmedizin muss noch mehr Beachtung geschenkt werden. Wie populär das Thema ist, zeigen ja die vielen Apps, die es mittlerweile schon gibt, die aber bislang keine guten Daten liefern. Das wollen wir ändern und unsere Patientinnen und Patienten unterstützen, damit sie wieder in Ruhe in ihrem eigenen Bett schlafen können.“

Thorsten Kaatze, Geschäftsführer der Ruhrlandklinik und Stellvertretender Vorstandsvorsitzender des Universitätsklinikums Essen, unterstützt Professor Schöbel: „Die Forschung und Entwicklung der Essener Schlafmedizin wird mit seiner Berufung weiter vorangetrieben und wir freuen uns, dass wir einen so hervorragenden Kandidaten für diese Aufgabe gewinnen konnten“, betont er.

Weitere Informationen:
Prof. Dr. med. Christoph Schöbel, christoph.schoebel@rlk.uk-essen.de ]]>
Restriktionsfaktoren gegen HIV: Essener und Ulmer Virologen identifizieren neue Angriffspunkte https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=791 791 Wed, 05 Jun 2019 08:52:50 +0200 HIV ist mit ca. 36 Mio. Infizierten weltweit und 85.000 in Deutschland weiterhin eine der bedrohlichsten Infektionskrankheiten. Zwar kann man die Infektion mit Medikamenten heutzutage kontrollieren, aber eine Heilung wird dabei nicht erzielt. Daher ist es wichtig, die Therapie von HIV weiter zu verbessern. Virologen der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen am Universitätsklinikum Essen und vom Universitätsklinikum Ulm haben nun einen Ansatzpunkt für die Entwicklung neuer Medikamente gegen das HI-Virus entdeckt: die Restriktionsfaktoren IFI16 und GPB2/5.
„Restriktionsfaktoren sind Proteine, die von menschlichen Zellen produziert werden können und die Vermehrung von HIV stark einschränken“, Prof. Dr. Ulf Dittmer, Direktor des Instituts für Virologie am Universitätsklinikum Essen. Die Proteine IFI16 und GPB2/5 werden als direkte Antwort auf Virusinfektionen induziert. GBP2 und 5 wirken dabei nicht nur gegen HIV, sondern auch gegen Zika, Masern und Influenzaviren, da sie in einen zentralen Schritt der Vermehrung verschiedener Viren eingreifen. „Je besser man diese Proteine kennt und weiß wie sie wirken, umso erfolgreicher kann man daraus neue Medikamente gegen HIV ableiten“, so PD Dr. Kathrin Sutter, Leiterin der Nachwuchsgruppe im Sino-German Virtual Institut for Viral Immunology.
Die HIV-Experten arbeiten deshalb gemeinsam in einem DFG geförderten Schwerpunktprogramm, das seit 2017 ein großes nationales Netzwerk bildet und die verschiedenen Expertisen der Standorte bündelt. Ihre aktuellen Erkenntnisse zu neuen Angriffspunkten für Virustherapien wurden nun in den renommierten Journalen Cell Reports und Cell Host & Microbes veröffentlicht.


Originalveröffentlichungen:
Cell Reports: Guanylate-Binding Proteins 2 and 5 Exert Broad Antiviral Activity by Inhibiting Furin-Mediated Processing of Viral Envelope Proteins.

Cell Host & Microbe: IFI16 Targets the Transcription Factor Sp1 to Suppress HIV-1 Transcription and Latency Reactivation
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Der Herzinfarkt in neuem Licht: UDE/UK Essen entwickeln neue Methode https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=789 789 Mon, 27 May 2019 16:47:37 +0200
Bisher beschränkte sich die experimentelle Untersuchung des Herzinfarktes mangels besserer technischer Möglichkeiten meist auf die Messung einzelner Parameter in relativ grober Auflösung. „Unsere Methode erlaubt nun erstmals, die Größe des myokardialen Schadens und die immunologische Antwort hierauf gleichzeitig und hoch präzise zu messen. Wir hoffen, dass unsere grundlagenwissenschaftlichen Studien das Feld der Kardiologie nachhaltig verändern und auch die Erforschung neuartiger Signalwege ermöglichen wird“, so PD Dr. Matthias Totzeck aus der Klinik für Kardiologie und Angiologie.

Federführend bei diesem Projekt waren seine Arbeitsgruppe sowie das Institut für experimentelle Immunologie und Bildgebung von Prof. Dr. Matthias Gunzer. Den Forschern gelang es, mittels Lichtblattmikroskopie den akuten Schaden im Herzen von Mäusen in 3D darzustellen und eingewanderte Immunzellen räumlich mit diesem in Verbindung zu setzen. „Im Verlauf der Heilung des Infarktes fanden wir immer mehr wiederhergestellte Kapillargefäße, deren 3D-Architektur aber völlig anders war als in der gesunden Situation“, so Prof. Gunzer. „Damit konnten wir nachweisen, dass die initiale Schädigung zu einer charakteristischen Strukturveränderung führte. Deren Größe und Position konnten wir auch noch Tage später exakt bestimmen.“

Tests verschiedener Therapien bereits geplant

Die Forscher konnten bereits einige experimentelle Therapien mit der neuen Methode untersuchen. Ebenfalls war es möglich, das Protokoll für Herzbiopsien von Patienten anzupassen. „Durch den Einsatz der Lichtblattmikroskopie erhoffen wir uns in den nächsten Monaten und Jahren noch sehr viel mehr Erkenntnisse über den Wirkmechanismus der Herzschädigung bei Infarkt und anderen kardiotoxischen Ereignissen“, so PD Dr. Totzeck.

An dem Projekt maßgeblich beteiligt waren Sebastian Korste, Simon Merz und Lea Bornemann, Promovierende aus den beiden Hauptarbeitsgruppen. Mitgearbeitet haben Forschungsgruppen der Dermatologie, Neurologie und Herz- und Thoraxchirurgie (UKE) sowie des Max-Planck-Instituts für Herz- und Lungenforschung in Bad-Nauheim.


Link zur Originalveröffentlichung in Nature Communications:Contemporaneous 3D characterization of acute and chronic myocardial I/R injury and response


Weitere Informationen:
PD Dr. Matthias Totzeck, Klinik für Kardiologie und Angiologie, Tel. 0201/723-84805 matthias.totzeck@uk-essen.de
Prof. Dr. Matthias Gunzer, Institut für experimentelle Immunologie und Bildgebung, Tel. 0201/18 3-6640 matthias.gunzer@uni-due.de

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Arzt aus Kamerun erhält Stipendium für internationales PhD-Programm https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=786 786 Tue, 21 May 2019 15:03:59 +0200 Epidemiologinnen und Epidemiologen befassen sich mit den Ursachen, Folgen und der Ausbreitung von Krankheiten. An der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen verstärkt nun der 30-jährige Mediziner und Nachwuchswissenschaftler aus Kamerum Dr. Rhim Suh Ngu’eh Shu die Expertise im Bereich der Epidemiologie. Dr. Shu bringt umfangreiche Erfahrungen aus Medizin, Public Health und Pharmaökonomie mit. Sein Medizinstudium absolvierte er an der Staatlichen Universität Sumy (Ukraine) im Bereich der Klinischen Endokrinologie. Er absolvierte an der Freien Universität Brüssel (Belgien) ein Masterstudium in Public Health Methodology sowie ein weiteres Masterstudium an der Hochschule Fresenius in „International Pharmacoeconomics, Health Economics & Market Strategies for Healthcare Products“. In seinen Masterarbeiten beschäftigte er sich mit einer retrospektiven Kohortenstudie zu den Folgen eines niedrigen Geburtsgewichts und einer risikoreichen Entbindung bei in Belgien lebenden Frauen von 1998-2009 sowie mit einer Kosteneffektivitätsanalyse zu Managementstrategien für Typ-2-Diabetes in Sub-Sahara-Afrika.




Nachwuchswissenschaftler Dr. Rhim Suh Ngu’eh Shu erhält das Promotionsstipendium für das internationale PhD-Programm „Epidemiology & Clinical Research"

Das Institut für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie des Universitätsklinikums Essen hat nun ein dreijähriges Promotionsstipendium an Dr. Shu vergeben. Dr. Shu erhält außerdem die Möglichkeit, am internationalen PhD-Programm „Epidemiology & Clinical Research“ der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen teilzunehmen. Das Stipendium ermöglicht dem Nachwuchswissenschaftler, sich zu epidemiologischen Fragestellungen weiterzubilden. Der Stipendiat wird von PD Dr. med. Susanne Reger-Tan (Oberärztin am Universitätsklinikum Essen, Klinik für Endokrinologie, Diabetologie und Stoffwechsel) und Prof. Dr. Karl-Heinz Jöckel (Leiter des Institutes für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie, IMIBE) betreut. Dr. Shu wird während seines Stipendiums mehrere Teilprojekte wissenschaftlich bearbeiten. Sein Forschungsschwerpunkt liegt auf der Untersuchung der Bedeutung der Sexualhormone für kardiovaskuläre Erkrankungen anhand der Daten der Heinz Nixdorf Recall Studie.

„Die Heinz Nixdorf Recall Studie liefert die nötige Datengrundlage für die Auswertung der Forschungsergebnisse. Bereits seit dem Jahr 2000 wird diese bevölkerungsbasierte Langzeitstudie mit dem Ziel durchgeführt, Maßnahmen zur Früherkennung kardiovaskulärer Erkrankungen zu entwickeln“, so Prof. Dr. med. Andreas Stang. „Denn Herz-Kreislauf-Erkrankungen stellen die häufigste Todesursache in den westlichen Industrieländern dar.“

Hintergrundinformationen:

Die Heinz Nixdorf Recall Studie wird von der Heinz Nixdorf Stiftung und der Deutschen Forschungsgemeinschaft finanziert. Recall steht für Risk Factors, Evaluation of Coronary Calcification, and Lifestyle (Risikofaktoren, Erhebung koronarer Verkalkung und Lebensstil).
Mehr unter: https://www.uni-due.de/recall-studie/

Das internationale PhD-Programm „Epidemiology & Clinical Research“, unter Leitung von Prof. Dr. med. Andreas Stang, MPH (Leiter des Zentrums für Klinische Epidemiologie, ZKE), vermittelt vertiefende Kenntnisse zur Planung, Durchführung und Auswertung von Studien zu epidemiologischen und klinischen Fragestellungen (Früherkennung, Diagnostik, Therapie und Prognose von Erkrankungen) unter Berücksichtigung Guter Epidemiologischer Praxis (GEP) und Guter Klinischer Praxis (GCP).
Mehr unter: https://www.uk-essen.de/en/zke/phd-program/ ]]>
Anatomie: 3-D-Druck ergänzt Unterricht im Präparationskurs https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=785 785 Tue, 21 May 2019 14:11:32 +0200
Die Körper werden zunächst mittels eines Computertomographen komplett bildgebend dokumentiert. Mit Hilfe dieser Aufnahmen entstehen dann die dreidimensionalen Modelle. Prof. Dr. Gunter Wennemuth, Leiter des Instituts für Anatomie: „Bei der Präparation der Körper haben die Studierenden damit einen unmittelbaren Vergleich zwischen Bildgebung, Modell und tatsächlichen Körperstrukturen.“

Bei den Studentinnen und Studenten stößt die neue Technologie auf großes Interesse: „So sehen wir zum Beispiel auch einmal Arthrose geschädigte Gelenke im Modell und nicht nur perfekte Modelle“, freut sich eine der anwesenden Studentinnen.

Prof. Gunther Wennemuth sieht aber auch einen weiteren positiven Aspekt: „3-D-Druck gewinnt in der modernen Medizin zunehmend an Bedeutung und wird diese in verschiedenen Bereichen revolutionieren. Darum ist es uns wichtig, zukünftige Medizinergenerationen früh im Studium mit dieser Technik vertraut zu machen.“

Bei der Erstellung der CT-Bilder und der Integration des 3-D-Drucks kooperiert Prof. Gunther Wennemuth eng mit Dr. Johannes Haubold und PD Dr. Axel Wetter vom Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie und Neuroradiologie am Universitätsklinikum Essen.
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Erfolgreiche Nachwuchswissenschaftlerin Lana Inoue ausgezeichnet https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=780 780 Mon, 20 May 2019 14:32:51 +0200 Lana Inoue konnte sich als junge medizinische Doktorandin in einem hochklassig besetzten Feld durchsetzen. Von 54 Postern sind drei Poster ausgezeichnet worden. Die Nachwuchswissenschaftlerin ist Kollegiatin des von der Else Kröner Fresenius Stiftung geförderten Promotionskolleg ELAN (Essener Ausbildungsprogramm "Labor und Wissenschaft" für den aerztlichen Nachwuchs) an der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen und fertigt ihre Doktorarbeit in der Arbeitsgruppe von Prof. Dr. Dagmar Timmann in der Klinik für Neurologie an. Das Projekt wird im Rahmen des Teilprojekts A05 des Sonderforschungsbereiches SFB1280 (Extinction learning) durchgeführt.

Lana Inoue beschäftigt sich wissenschaftlich mit der Extinktion, also dem Verlernen von vormals gelernten Furchtreaktionen. Eine beeinträchtigte Extinktion spielt wahrscheinlich eine wichtige Rolle in der Pathophysiologie von Angststörungen. Mögliche Wege zur Verbesserung des Extinktionslernens sind daher von allgemeinem Interesse. Tierexperimentell konnte bereits gezeigt werden, dass zu Beginn der sogenannten Lidschluss-Konditionierung, eines einfachen motorischen Lernvorgangs, unspezifische Furchtreaktionen gelernt werden, die im weiteren Verlauf durch spezifische motorische Reaktionen ersetzt werden. Es gibt in der Literatur erste Hinweise darauf, dass in dieser Situation die Kleinhirnkerne die Amygdala unterdrücken.

Ziel des Projekts von Lana Inoue ist es zu untersuchen, ob die Extinktion von konditionierter Furcht durch gleichzeitige Lidschluss-Konditionierung beim Menschen moduliert werden kann.
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Medizinische Fakultät der Uni Duisburg-Essen und Universitätsmedizin Essen gründen Institut für Künstliche Intelligenz in der Medizin https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=779 779 Mon, 20 May 2019 11:43:17 +0200 Die Medizinische Fakultät der Universität Duisburg-Essen und die Universitätsmedizin Essen gründen ein neues Institut für Künstliche Intelligenz in der Medizin. Mit der gemeinsamen wie wegweisenden Innovations-Initiative sollen die Möglichkeiten der Künstlichen Intelligenz in Forschung, Lehre und Krankenversorgung analysiert und genutzt werden.
„Die Einrichtung des Instituts für Künstliche Intelligenz in der Medizin in Essen stellt für uns eine unverzichtbare Weichenstellung dar. Denn Künstliche Intelligenz wird Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler zukünftig immer stärker darin unterstützen, die Entstehung von Erkrankungen zu erforschen und neue Therapieansätze zu entwickeln. Darum statten wir das Institut von Beginn an mit gleich vier Professuren aus“, sagt Prof. Dr. Jan Buer, Dekan der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen.

„Die Nutzung der Künstlichen Intelligenz und die Verknüpfung von digitalisierten Daten aus dem Gesundheitswesen sind schon jetzt elementarer Baustein unseres Smart-Hospital-Konzeptes. Das KI-Institut wird uns neue und damit zusätzliche Wege aufzeigen, wie wir Diagnostik, Prävention und Therapie im Sinne unserer Patientinnen und Patienten nachhaltig zusammenführen und verbessern können. Es wird der KI-Leuchtturm für Medizin in der Metropolregion Ruhr und in Nordrhein-Westfalen“, ergänzt Prof. Dr. Jochen A. Werner, Ärztlicher Direktor und Vorstandsvorsitzender der Universitätsmedizin Essen.

„Mit dem neuen Institut kommen wir unserem Ziel näher, Diagnosen besser und schneller zu stellen und die Therapie immer exakter den einzelnen Patientinnen und Patienten anzupassen. Es wird sich inhaltlich mit der Ablage und der Verarbeitung von medizinischen Daten durch Künstliche Intelligenz beschäftigen“, erklärt Prof. Dr. Michael Forsting, Prodekan für Forschung der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen und Medizinischer Direktor der Zentrale für Informationstechnik am Universitätsklinikum Essen. Prof. Forsting ergänzt: „Die Auswahl des Standortes im Girardethaus in Essener Stadtteil Rüttenscheid spiegelt unsere Verbundenheit mit der Ruhrmetropole Essen wieder. Zudem ist es ein lebendiges Beispiel für stetigen Wandel: Wo einst eine der führenden deutschen Großdruckereien ihren Sitz hatte, wird heute die Zukunft vorbereitet.“

Mit dem gemeinsamen Institut und den vier Professuren wollen die Universitätsmedizin Essen und die Medizinische Fakultät der Universität Duisburg-Essen nicht nur die landesweite „Kompetenzplattform KI“ unterstützen, sondern auch dazu beitragen, dass NRW, wie von der Landesregierung geplant, deutschlandweite Leitregion beim Thema Künstliche Intelligenz wird.

Die vier Professuren sind ausgeschrieben. Weitere Informationen finden sich unter http://ai.uk-essen.de
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Futuredocs zu Besuch: Campus-Tag war ein voller Erfolg https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=778 778 Thu, 16 May 2019 12:45:47 +0200 Die an einem Medizinstudium interessierten Teilnehmer konnten im Rahmen einer Campusrallye zunächst den Helikopterlandeplatz besichtigen. Danach ging es zu Hands-on Aktionen in die Forschungslabore der Neuroanatomie und Kinderklinik (AG Kindernephrologie) und anschließend nach einer Begrüßung durch unsere Prodekanin für Wissenschaftlichen Nachwuchs und Diversität, Prof. Dr. Sigrid Elsenbruch zu spannenden Vorträgen in den Hörsaal. Ein weiteres Highlight war der Besuch unseres SkillsLab Essen wo die „futuredocs“ bei der Blutabnahme am künstlichen Arm oder gegenseitigen Ultraschallen der Organe ebenfalls selbst Hand anlegen konnten.


Foto: ABZ/SK

Die Organisatoren bedanken sich bei der Medizinischen Fakultät für das Sponsoring des Caterings für das abschließende Get-Together im Lerncafé des Lehr- und Lernzentrum, bei der Stiftung Universitätsmedizin Essen für die großzügige Unterstützung bei der Anschaffung von „Souvenirs“ und bei allen Skillslab-Tutorinnen und Tutoren und ehrenamtlichen studentischen Helfern für ihr Engagement! Alle sind sich einig – auch im nächsten Jahr wird es wieder einen CampusTag geben! ]]>
Europäisches Forschungsnetz präsentiert neue Erkenntnisse zur Immuntherapie in zwei Filmen https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=777 777 Thu, 16 May 2019 09:41:56 +0200 Das menschliche Immunsystem ist ein wahres Wunderwerk; es bekämpft Erkrankungen wie Infektionen oder Krebs. Was viele nicht wissen: Manche Immunzellen, wie etwa myeloide Suppressorzellen (MDSC), haben den gegenteiligen Effekt, indem sie Krankheiten wie zum Beispiel Krebs fördern. Um mehr über ihre Wirkung zu erfahren, haben sich vor vier Jahren mehr als 100 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus 25 europäischen Ländern zum Forschungsnetz Mye-EUNITER zusammengeschlossen. Die Erkenntnisse ihrer Forschung und die Zusammenarbeit in dem paneuropäischen Netzwerk stellen sie jetzt in zwei Filmen der Wissenschaftscommunity und der interessierten Öffentlichkeit vor.
Prof. Dr. Sven Brandau, Leiter der Forschungsabteilung der Klinik für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen (UDE) am Universitätsklinikum Essen und Sprecher von Mye-EUNITER: „Natürlich steht die wissenschaftliche Arbeit für uns im Zentrum. Wir möchten die gewonnenen Erkenntnisse aber auch Kolleginnen und Kollegen sowie einer breiten Öffentlichkeit vermitteln. Aus diesem Grund wurden die beiden Filme erstellt.“

Der erste der beiden Filme, „European Task Force on Myeloid Regulatory Cells“, stellt die Aktivitäten des Netzwerkes in den Mittelpunkt. Denn eine so intensive Zusammenarbeit über so viele europäische Landesgrenzen hinweg muss sehr gut organisiert werden. Prof. Sven Brandau: „Zunächst geben wir den Zuschauern einen Einblick in die Wissenschaft, die Philosophie und Menschen hinter Mye-EUNITER. Wir erklären aber auch, wie wir nach Jahren enger Zusammenarbeit Messmethoden entwickelt haben, um wichtige (myeloide) Immunzellen im Blut von Patienten besser zu bestimmen und untersuchen.“ Diese Standards sind Voraussetzung für die zukünftige Entwicklung neuer Diagnosemethoden und Therapien in großen multizentrischer Studien. Anstrengungen, von denen am Ende auch Patientinnen und Patienten profitieren werden. Denn übergreifendes Ziel ist es, gewonnene Erkenntnisse für die Therapie von Betroffenen nutzbar zu machen.

http://www.youtube.com/watch?v=vQ4ljrf2Nfc

Im Animationsfilm „Myeloid Regulatory Cells: Novel Players in Cancer Immunotherapy“ stehen die untersuchten Zellen selber im Fokus. Hier wird sehr anschaulich erklärt, wie Tumore die normale Entwicklung von Immunzellen verändern, wie diese Zellen dann zum Tumorwachstum beitragen und wie dieser Mechanismus therapeutisch gehemmt werden könnte. Prof. Sven Brandau: „Ein spannender Einstieg ins Thema für Wissenschaftler, die sich bislang noch nicht dezidiert mit dem Immunsystem befasst haben. Und dabei so verständlich erklärt, dass auch interessierte Laien in das Thema hineinfinden können.“

http://www.youtube.com/watch?v=NjlKTSJgaXE

Gefördert wird das Netzwerk durch COST (European Cooperation in Science and Technology), im Rahmen des Horizon 2020 Programms der Europäischen Union.

Weitere Informationen:

http://www.mye-euniter.eu ]]>
50 Schülerinnen und Schüler schnuppern ins Medizinstudium https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=776 776 Wed, 15 May 2019 11:47:34 +0200 Heute waren fast 50 Schülerinnen und Schüler der Pestalozzischule in Mülheim zu Gast an der Medizinischen Fakultät der Uni Duisburg-Essen. Die Viertklässler erhielten einen exklusiven Einblick in die Welt der Medizin und in das Medizinstudium.
Dabei durften sie auch selber Hand anlegen: Das SkillsLab der Medizinischen Fakultät hatte den mittlerweile berühmten Parcours Medizinstudium kompakt im Lehr- und Lernzentrum am Fuße des Universitätsklinikums Essen eingerichtet. In mehreren Räumen durften die jungen Gäste unter fachkundiger Anleitung der Tutoren Blut abnehmen, Verbände anlegen, Wiederbeleben und Auskultieren üben. Und das an echten Modellen aus dem Medizinstudium!

Die Initiative für den Besuch der Kinder ging von einer der Schülerinnen aus. Sie hätte mit ihrer Familie gerne die WissensnachtRuhr im vergangenen Herbst besucht, es aber nicht rechtzeitig geschafft und sich an die Fakultät gewandt. „So viel Mut und Interesse haben uns total beeindruckt. Als sie uns ansprach, haben wir uns darum spontan entschlossen, einen exklusiven WissensTag für die Kinder zu organisieren“, erklärt Dr. Eva Willmann von der Medizinischen Fakultät, die die Veranstaltung federführend organisiert hat.

Natürlich hat das richtige Medizinstudium Priorität und so etwas ist nur in Ausnahmefällen möglich. Wer Interesse an der Medizin hat und schon etwas älter ist, kann am jährlichen Girls‘ und Boys‘ Day teilnehmen oder Angebote wie den Campus Tag nutzen.

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Exzellenten Nachwuchs in Epidemiologie und klinischer Forschung ausbilden - Dritter Jahrgang des Promotionsstudiengangs startet https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=775 775 Fri, 10 May 2019 08:55:54 +0200 Forschungsthemen sind unter anderem der Einfluss der sitzenden beruflichen Tätigkeit auf die Gesundheit, die Bedeutung der Sexualhormone für kardiovaskuläre Erkrankungen als auch die messwertgestützte Quantifizierung der Schweißrauchexposition und deren Auswirkungen auf die Gesundheit der Beschäftigten. Während die Epidemiologie sich hauptsächlich mit Ursachen, den Folgen und der Ausbreitung von Gesundheitsstörungen in der Bevölkerung oder bei einzelnen Menschengruppen beschäftigt, liefert die klinische Forschung neue Erkenntnisse zur Vorbeugung, Diagnose, Prognose und Therapie von Erkrankungen.

Prof. Andreas Stang und Prof. Karl-Heinz Jöckel mit den Teilnehmerinnen und Teilnehmern (erste Reihe dritter bzw. vierter von links)

„Ziel des Promotionsstudienganges ist es, die Studentinnen und Studenten zu befähigen, eigenständig epidemiologische und klinische Studien zu planen, durchzuführen, auszuwerten und zu publizieren“, so Prof. Andreas Stang, MPH, Leiter des Zentrums für Klinische Epidemiologie (ZKE) am Institut für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie (IMIBE) am Universitätsklinikum Essen und Initiator des Promotionsstudiengangs. ]]>
Neues BMBF-Projekt: TreatHSP https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=773 773 Fri, 03 May 2019 07:39:11 +0200


HSP betrifft vor allem 20- bis 40-Jährige; in Deutschland sind dies rund 6.000 bis 8.000 Menschen, in deren Beinen sich langsam eine Spastik entwickelt. Damit gehört HSP zu den seltenen Erkrankungen.

„Bisher fehlen uns allerdings spezifische Skalen, um die Lebensqualität zu ermitteln und einzuschätzen“, so Prof. Dr. Stephan Klebe, Leitender Oberarzt in der Klinik für Neurologie am Universitätsklinikum (UK) Essen. „Solche objektiven Skalierungen sind aber enorm wichtig beispielsweise für die Zulassung von Medikamenten.“

Deshalb wird nun in Essen der erste betreuungsspezifische Patientenfragebogen für HSP-Betroffene entwickelt und getestet. Er basiert auf Interviews, die Mediziner mit Patienten und Angehörigen sowie Betreuungspersonal führen. Statistiker des Instituts für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie am UK Essen übernehmen die Auswertung.

Das gerade gestartete Projekt Treat.HSP besteht aus neun Teilprojekten und wird vom Universitätsklinikum Tübingen aus geleitet. Das Bundesforschungsministerium fördert das Vorhaben mit rund 2,2 Millionen Euro.

Mehr unter: Website des BMBF-Projekts Treat.HSP
Prof. Dr. Stephan Klebe, Tel. 0201-723-6513, Email Prof. Klebe
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Regulierbare Gendefekte entdeckt: Wie es zu Leukämie-Rückfällen kommt https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=771 771 Fri, 12 Apr 2019 12:19:21 +0200 Welche genetischen Veränderungen dazu führen, dass es bei der Knochenmarkstransplantation zu Rückfällen kommt, weil Effektorzellen versagen, hat eine internationale Forschergruppe unter Mitwirkung von Wissenschaftlern der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen (UDE) und des Universitätsklinikums (UK) Essen herausgefunden. Ihr Bericht erschien jetzt in der renommierten Fachzeitschrift Nature Medicine.



Durch die Immuntherapie, die sogenannte Knochenmarkstransplantation, sind viele Arten von Leukämie heilbar geworden. Im Anschluss an eine Chemotherapie oder Bestrahlung werden blutbildende Stammzellen übertragen, die sich u.a. zu Effektorzellen entwickeln und eventuell verbliebene Tumorzellen vernichten können. Etwa ein Drittel der Betroffenen erleidet jedoch einen Krankheitsrückfall, weil die Effektorzellen nicht alle verbliebenen Tumorzellen erkennen und abtöten.

Dass etwa ein Viertel dieser Rückfälle darauf zurückzuführen ist, dass das Genom der Tumorzellen dauerhaft verändert ist, konnte dieselbe Forschungskooperation bereits zeigen. Neu ist ihre Erkenntnis, dass für die restlichen Dreiviertel der Rückfälle ein regulierbarer Gendefekt verantwortlich ist.

Prof. Dr. Katharina Fleischhauer, Leiterin des Instituts für Zelltherapeutische Forschung am UK Essen: „Diese Veränderungen betreffen die Immunantwort und lassen sich in zwei große Gruppen einteilen. Entweder sind Gene betroffen, die von den Effektorzellen erkannt werden, oder sie hemmen ihre Aktivität.“ Gleich ist in beiden Fällen, dass die Leukämiezellen nicht zerstört werden und der Patient einen Rückfall erleidet.

Die Forscher haben bereits in ersten Laborversuchen zeigen können, dass es möglich ist, den neu entdeckten Genveränderungen medikamentös gegenzusteuern. Sie hoffen deshalb, dass Zytokine oder Immun-Checkpoint-Inhibitoren, die bereits in anderen Gebieten der Immuntherapie klinisch eingesetzt werden, auch bei Leukämie-Rückfällen wirksam sein könnten.


Weitere Informationen:
Immune signature drives leukemia escape and relapse after hematopoietic cell transplantation
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OB Thomas Kufen unter den Probanden: Letzte Chance zur Teilnahme an der NAKO-Gesundheitsstudie https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=770 770 Fri, 05 Apr 2019 10:36:50 +0200 Der Essener Oberbürgermeister Thomas Kufen kam heute ins Studienzentrum der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen (UDE) am Universitätsklinikum Essen. Er hat sich für die bundesweit größte Gesundheitsstudie NAKO untersuchen lassen. Wie alle anderen eingeladenen Bürgerinnen und Bürger wurde er nach dem Zufallsprinzip ausgewählt.

Prof. Karl-Heinz Jöckel und Oberbürgermeister Thomas Kufen erklären, warum eine Teilnahme an der NAKO so wichtig ist

Das Ziel von 10.000 Essener Probanden ist fast erreicht; in wenigen Wochen wird die Erstuntersuchung abgeschlossen sein. „Wir freuen uns, dass sich der Oberbürgermeister entschieden hat teilzunehmen und hoffen, dass viele seinem Beispiel folgen“, so Prof. Dr. Karl-Heinz Jöckel, Wissenschaftlicher Projektleiter der NAKO in Essen.

In der NAKO werden bundesweit 200.000 Bürgerinnen und Bürger zwischen 20 und 69 Jahren in insgesamt 18 Studienzentren untersucht. Insgesamt 10.000 Essener können sich aktiv einbringen. Fünf Jahre nach dem offiziellen Startschuss ist dieses Ziel nun fast erreicht, und die Erstuntersuchung wird in wenigen Wochen abgeschlossen sein. Für alle eingeladenen Bürger besteht nun die letzte Chance, an der NAKO Gesundheitsstudie teilzunehmen.

Ziel der größten deutschen Gesundheitsstudie ist es, Vorbeugung, Früherkennung und Behandlung der typischen Volkskrankheiten wie beispielsweise Krebs, Demenz und Diabetes zu verbessern. Um die Zusammenhänge zwischen der Entstehung dieser Krankheiten und des Lebensstils der Betroffenen besser zu verstehen, werden neben medizinischen Untersuchungen auch umfangreiche Befragungen zu den Lebensgewohnheiten, wie zur Ernährung, der körperlichen Fitness, der Arbeitssituation und dem sozialen Umfeld der Teilnehmenden durchgeführt.

Die Untersuchungen dauern etwa drei bis sechs Stunden. So werden zum Beispiel Größe, Gewicht, Körperzusammensetzung, Handgreifkraft, Blutdruck und Lungenfunktion gemessen. Im Labor werden Blutwerte wie Zucker- oder Cholesterinwerte ermittelt. Über viele Untersuchungsergebnisse werden die Teilnehmer, wenn gewünscht, informiert.

Mit seiner Teilnahme unterstützt der Essener Oberbürgermeister Thomas Kufen die Studie aktiv: „Wir können aus Essen einen Beitrag dazu leisten, den Ursachen für Krebs, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes, Rheuma, Infektionen oder Demenz auf den Grund zu gehen. Ich möchte alle Angeschriebenen ermutigen, ihre Einladung anzunehmen. Denn: Je größer der Teilnehmerkreis, desto aussagekräftiger sind die Ergebnisse. Und nicht zuletzt ist die Untersuchung eine gute Gelegenheit, etwas über die eigene Gesundheit zu erfahren. Ich bin stolz, dass wir ein Studienzentrum der NAKO Gesundheitsstudie in Essen haben. Ich möchte alle Bürgerinnen und Bürger, die Post von der NAKO im Briefkasten haben, ermutigen, ebenfalls teilzunehmen.“

Weitere Informationen http://www.nako.de und http://essen.nako.de/ ]]>
Hemmstoff Borussertib: Wirksam gegen Bauchspeicheldrüsenkrebs https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=769 769 Thu, 04 Apr 2019 07:37:37 +0200
In ersten Experimenten zeigt Borussertib eine vielversprechende Wirkung bei Bauchspeicheldrüsenkrebs. Die Ergebnisse wurden kürzlich in der renommierten Fachzeitschrift Cancer Research veröffentlicht. Unterstützt wurde die Forschungsgruppe vom Mercator Research Center Ruhr (MERCUR), der Lead Discovery Center GmbH und dem Leibniz-Institut für Arbeitsforschung (IfADo) aus Dortmund.


Weitere Informationen:
Link zur Pressemitteilung der TU Dortmund
Link zum Paper: "Preclinical Efficacy of Covalent-Allosteric AKT Inhibitor Borussertib in Combination with Trametinib in KRAS-mutant Pancreatic and Colorectal Cancer" ]]>
Schlafstörungen bei Demenz sorgfältiger erfassen https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=766 766 Tue, 26 Mar 2019 08:00:02 +0100
Mit nasaler Sauerstoffgabe oder positiver Atemdrucktherapie kann Abhilfe geschaffen werden: Beide Therapien versorgen die Schlafenden mit Sauerstoff, so dass ihr Gehirn während der kurzen Atemaussetzer keinen Sauerstoffmangel erleidet. Studien zeigten bereits, dass sich durch diese Maßnahmen die Denkfähigkeit auch bei Demenzerkrankten etwas verbessert.

„Je früher wir die Atmungsstörungen erkennen und behandeln, umso mehr könnten auch Patienten mit leichter Demenz davon profitieren, und die Krankheit schreitet vermutlich langsamer voran“, so Prof. Dr. Dirk Hermann, Professor für vaskuläre Neurologie, Demenz und Altersforschung an der Klinik für Neurologie am Universitätsklinikum Essen.

Das Problem ist jedoch, dass die Atemmasken oft als störend empfunden werden. Weniger als ein Drittel der untersuchten Patienten konnte die Maske über mehr als sechs Stunden benutzen. Die Sauerstoffbehandlung ist hier eine sehr geeignete Alternative. Die Forscher sehen deshalb weiteren Forschungs- und Innovationsbedarf, um neue Therapien zu entwickeln, die auch von alten Patienten gut vertragen werden.


Weitere Informationen:

Sleep-Disordered Breathing in Hospitalized Geriatric Patients with Mild Dementia and Its Association with Cognition, Emotion and Mobility ]]>
Schlüsselenzym entdeckt - Hemmt Zusammenbruch der Blut-Hirn-Schranke https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=765 765 Fri, 22 Mar 2019 11:12:19 +0100 Nach einem Schlaganfall muss das Gehirn wieder durchblutet werden – das Blutgerinnsel wird entweder durch Medikamente aufgelöst oder mechanisch entfernt. In seltenen Fällen kann die anschließende Wiederdurchblutung (Reperfusion) jedoch dazu führen, dass die lebenswichtige Blut-Hirn-Schranke zusammenbricht. Wie es dazu kommen kann, haben Wissenschaftler der Universität Maastricht, der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen (UDE) und des Universitätsklinikums Essen nun genauer unter die Lupe genommen.
Bisher war der Mechanismus unbekannt. Aber man wusste, dass als erstes Anzeichen der Calcium-Spiegel im Blut stark ansteigt. Die Forscher haben deshalb nach einem Enzym gesucht, das durch Calcium aktiviert wird und sind dabei auf NOX5 aufmerksam geworden. Bislang wurde es nur wenig untersucht, weil es in Mäusen normalerweise nicht vorkommt.
Je stärker NOX5 aktiv ist, desto mehr freie Sauerstoffradikale entstehen, die in hoher Konzentration das umliegende Gewebe schädigen. Sie lassen zudem die Blut-Hirn-Schranke zusammenbrechen, die das Gehirn vor Blutbestandteilen wie Immunzellen schützt. In der Folge bilden sich Entzündungen und Ödem.
Schon länger versuchen Mediziner, die Entwicklung von Sauerstoffradikalen zu verhindern, um das Hirn zu schützen. „Man versucht zum Beispiel die Enzyme zu hemmen, die die Sauerstoffradikale entstehen lassen“, so Prof. Dr. Christoph Kleinschnitz, Direktor der Klinik für Neurologie am Universitätsklinikum Essen. „Außerdem werden Antioxidantien als Radikalfänger eingesetzt, die die reaktiven Sauerstoffspezies außer Gefecht setzen“. Beides hilft zwar, aber eben nicht immer kann der Körper so die Blut-Hirn-Schranke aufrechterhalten.
Das Wissenschaftlerteam hofft deshalb, dass es nun ein Schlüsselenzym in Händen hält. „Wenn man während der Wiederdurchblutung NOX-Hemmer einsetzt, könnten möglicherweise mehr Komplikationen verhindert werden“, so Prof. Dr. Harald H. Schmidt, Leiter der Abteilung für Pharmakologie und personalisierte Medizin an der Universität Maastricht.
Weitere Informationen:

„Calcium-dependent blood-brain barrier breakdown by NOX5 limits postreperfusion benefit in stroke“
http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/30882367
Prof. Dr. Christoph Kleinschnitz, Klinik für Neurologie, Tel. 0201/723-2461, christoph.kleinschnitz@uk-essen.de ]]>
Patientinnen-Studie: Positive Erwartung lindert Schmerzen https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=764 764 Wed, 20 Mar 2019 07:50:52 +0100 Nach einer Operation klagen viele Patienten über große Schmerzen, die dann mit Medikamenten behandelt werden. Forscher der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen und des Universitätsklinikums Essen haben nun in einer Studie überprüft, welche nicht-medikamentösen Faktoren schmerzlindernd wirken.


Sie haben fast 100 Brustkrebspatientinnen untersucht und fanden Folgendes heraus: Frauen, die zuvor auf die voraussichtlich schmerzlindernde Wirkung einer unterstützenden Behandlung mit Akupunkturnadeln hingewiesen wurden, litten nach der Operation weniger an Schmerzen. Durch die Akupunkturbehandlung allein veränderte sich diese Wahrnehmung jedoch nicht. Entscheidend war vielmehr, dass die behandelnden Narkoseärzte bei den Patientinnen eine positive Erwartung an die Schmerztherapie geweckt hatten.

Alle Patientinnen erhielten eine Pumpe, mit der sie sich die Menge der Schmerzmittel selbst verabreichen konnten. „Bei einem vergleichbaren Verbrauch berichteten die positiv beeinflussten Patientinnen über geringere Schmerzen“, so Prof. Dr. Sven Benson vom Institut für Medizinische Psychologie und Verhaltensimmunbiologie. „Außerdem waren diese Patientinnen mit der Schmerzmittelgabe zufriedener.“

Die positive Beeinflussung durch medizinisches Personal könnte eine vergleichsweise einfache, zeitsparende und kostengünstige Maßnahme sein, die Schmerzbehandlung zu verbessern, findet Benson.

Die Studie ist in Kooperation mit der Klinik für Anästhesiologie, der Frauenklinik und der Neurologie des Universitätsklinikums entstanden und wurde durch die Stiftung Universitätsmedizin gefördert.

Link zur Originalveröffentlichung "Can a brief psychological expectancy intervention improve postoperative pain? A randomized, controlled trial in breast cancer patients."
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Weiterbildung für Studierende, Ärzte und Naturwissenschaftler: Anmeldung zur 3rd Ruhr School of Modern Epidemiology zum Thema „Causal Inference in Epidemiology“ startet https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=763 763 Tue, 19 Mar 2019 07:44:51 +0100 Ist Feinstaub ursächlich bei Lungenkrebs-Erkrankungen beteiligt? Solche und ähnliche Fragen beantworten Wissenschaftler mit epidemiologischen Studien. Sie suchen nach Risikofaktoren, die eine Erkrankung auslösen bzw. beeinflussen. Zentrale Frage ist immer, ob ein kausaler Zusammenhang zwischen der Exposition gegenüber Umwelteinflüssen und einer Erkrankung besteht.

Für viele Erkrankungen gibt es bekannte Risikofaktoren: Bluthochdruck ist beispielsweise einer der Hauptrisikofaktoren für einen Schlaganfall. Aber nicht immer ist auf den ersten Blick ersichtlich, ob Exposition und Erkrankung zusammenhängen oder ob es andere Erklärungsmöglichkeiten gibt. Um mit geeigneten Präventionsstrategien Erkrankungen zu vermeiden, muss die Kausalität zwischen Exposition und Erkrankung wissenschaftlich geklärt sein.
Prof. Jay S. Kaufman vom Department of Epidemiology, Biostatistics and Occupational Health der McGill University in Kanada wird sich dieser Thematik auf der vom Zentrum für Klinische Epidemiologie der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen organisierten 3rd RUHR School widmen und den Teilnehmern Wissen zum Thema „Causal Inference in Epidemiology“ vermitteln.
Neben Definitionen, Interpretationen und Grenzen epidemiologischer Wirkungsmessungen, wird Kaufman den Fokus auf Studienverzerrungen und Kausalmodelle, die diese Verzerrungen überwinden, legen.
„Wir freuen uns, dass wir mit Prof. Jay S. Kaufman einen ausgewiesenen und international anerkannten Experten als Dozenten gewinnen konnten“, erklärt Professor Andreas Stang, Leiter des Zentrums für Klinische Epidemiologie und Initiator der RUHR School. „Somit setzen wir die Tradition der RUHR School fort, international renommierte Wissenschaftler zu aktuellen Forschungsthemen in der Epidemiologie ins Ruhrgebiet an das Universitätsklinikum Essen einzuladen“, so Stang weiter.
Zu den Forschungsschwerpunkten von Kaufman zählen u.a. Sozialepidemiologie, epidemiologische Methoden, internationale Gesundheit und Ungleichheiten im Gesundheitswesen.


Weitere Informationen:
Die 3rd Ruhr School of Modern Epidemiology zum Thema „Causal Inference in Epidemiology“ richtet sich an Studierende, Ärzte und Naturwissenschaftler und findet vom 09.07.2019-11.07.2019 in Essen statt. Eine Anmeldung ist ab sofort bis zum 24. Mai 2019 möglich.
Weitere Informationen finden Sie auf der Homepage des ZKE
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Künstlicher Gelenkersatz: Wachstumshilfe Proteinfilm https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=761 761 Wed, 13 Mar 2019 10:25:44 +0100 Aus über 2.802 verschiedenen Proteinen besteht der Film, der sich bei einer Operation sekundenschnell auf einem Implantat bildet. Das hat ein interdisziplinäres Team von Orthopäden und Biochemikern der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen (UDE) und der Essener Universitätsmedizin nun herausgefunden.
Die UDE-Forscher vermuten, dass die Zusammensetzung der Proteinschicht das weitere Schicksal der dauerhaft im Körper verbleibenden Implantate (Endoprothese) bestimmt. „Als ‚Kitt‘ zwischen Implantat und Patientengewebe sorgt der Proteinfilm dafür, dass benachbarte Zellen einen stabilen Verbund zum Implantat herstellen. Das ist die Voraussetzung für die spätere knöcherne Einheilung“, so Prof. Marcus Jäger, Projektleiter und Direktor der Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie der Universitätsmedizin Essen. „Wir haben in dieser Pilotstudie deshalb nach allen bekannten Proteinen auf der Werkstoffoberfläche, dem sogenannten Proteom gesucht.“

Der Film bildet sich innerhalb kürzester Zeit auf dem Implantat, wenn es im Körper eingesetzt wird und dabei mit Blut, Knochen, Knochenmark oder Fett in Kontakt kommt. Bislang ging man davon aus, dass er aus den Proteinen im Blut gebildet wird. Dass die Proteine jedoch aus dem Zellinneren kommen, ist eine neue Erkenntnis der UDE-Arbeitsgruppe, die weitreichende Folgen für die Forschung und Entwicklung von Biomaterialien hat.

Sie kann dazu beitragen, das Einheilen von Implantaten besser zu verstehen und neue Strategien zu entwickeln, um das Versagen von Implantaten zu vermeiden. Am häufigsten werden künstliche Hüft- und Kniegelenke eingesetzt. Obwohl die OP Standard ist, weiß man bis heute wenig darüber, wie die Implantate im Knochen einheilen. Auch wenn sehr körperverträgliche Werkstoffe verwendet werden, etwa Titanlegierungen, kann sich das Implantat lockern, wenn die Knochenqualität unzureichend ist und Abrieb oder Infekte hinzukommen.
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Neuer Ansatz in der Schlaganfallforschung: Signalweg entschlüsseln https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=760 760 Tue, 12 Mar 2019 13:23:41 +0100 Wie sich der Schlaganfall entwickelt, hängt entscheidend von der Thrombo-Inflammation ab. Auslöser dieser Entzündungsreaktion sind miteinander reagierende Blutplättchen und Immunzellen, die den Infarkt in weiten Arealen des Gehirns schnell voranschreiten lassen. Mit diesem Zusammenhang befassen sich jetzt Forscher der Medizinischen Fakultäten der Universität Duisburg-Essen (UDE) und der Universität Münster. Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) unterstützt das Projekt „Bedeutung des NKG2D Signalweges auf die T und NK Zellfunktion im Schlaganfall“ mit rund 500.000 Euro.
Im Mittelpunkt steht der Rezeptor NKG2D – er ist der Startpunkt eines noch nicht genau geklärten Signalwegs, der auch eine wichtige Rolle bei Multipler Sklerose oder rheumatoider Arthritis sowie schlecht durchbluteten Nieren oder Herzen spielt. „Unsere ersten Ergebnisse deuten darauf hin, dass NKG2D ebenso an der Thrombo-Inflammation nach einem Schlaganfall beteiligt sein könnte. Nun wollen wir den Signalweg entschlüsseln“, so Prof. Dr. Christoph Kleinschnitz, Direktor der Klinik für Neurologie am Universitätsklinikum Essen.

Die interdisziplinäre Forschung soll so rasch wie möglich in die klinische Entwicklung überführt werden. Deshalb wird auch experimentell mit menschlichem Blut und Gehirnproben von Schlaganfallpatienten gearbeitet. „Wenn wir die Entstehungszusammenhänge des Schlaganfalls besser verstehen, können wir hoffentlich auch neue Therapiemöglichkeiten aufzeigen“, so Prof. Dr. Sven G. Meuth, Direktor des Instituts für Translationale Neurologie am Universitätsklinikum Münster.

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Stammzellforschung zum Anfassen: UniStem Day am 15. März https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=762 762 Tue, 05 Mar 2019 13:29:13 +0100 Zum europaweiten 11. UniStem Day, an denen 99 Institute weltweit ihre Labore öffnen, erwartet die Medizinische Fakultät der Universität Duisburg-Essen (UDE) mit 120 Oberstufenschülerinnen und -schüler. An sieben Labor-Stationen können sie selbst experimentieren und sich ein eigenes Bild von der Stammzell-Forschung im Universitätsklinikum Essen (UK Essen) machen.


Sie lernen modernste Methoden im Labor kennen und können verschiedene Stammzellen live im Mikroskop beobachten. Außerdem stehen die DNA-Isolierung und Blutgruppenbestimmung auf dem Programm, das von der Transfusionsmedizin, der Humangenetik und der Neuroanatomie getragen wird. Erstmals können die Schüler auch mit UDE-Politikwissenschaftlern über ethische Aspekte von Stammzellen diskutieren.

Als Stammzellen werden Körperzellen bezeichnet, die sich in verschiedene Zelltypen oder Gewebe ausdifferenzieren können. Je nach Art der Stammzelle und ihrer Beeinflussung haben sie das Potenzial, sich in jegliches Gewebe oder in bestimmte festgelegte Gewebetypen zu entwickeln.

Europaweit nehmen rund 27.000 Schüler am UniStem Day teil, rund 1.000 an deutschen Forschungseinrichtungen. „Wir wollen die Neugierde fördern, Fragen anregen und Fakten vermitteln”, so Prof. Dr. Peter Horn, Direktor des Instituts für Transfusionsmedizin: „Die Stammzell-Forschung entwickelt sich so dynamisch, dass kaum ein schulischer Lehrplan aktuell genug sein kann.“

Und genau hier setzt das Prinzip des UniStem Day an: Forscher vermitteln Oberstufenschülern – vorzugsweise aus Biologie-Leistungskursen – neueste Forschungsergebnisse in Theorie und Praxis. Jeder Kleingruppe steht ein Mentor zur Seite, der sie die ganze Zeit begleitet, Fragen beantwortet und Orientierung gibt. Koordiniert wird der UniStemDay durch das German Stem Cell Network, in NRW übernimmt das Stammzellnetzwerk.NRW diesen Part.


Weitere Informationen:
Dr. Verena Börger, Telefon: 0201/723-83038, Email Dr. Verena Börger
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Studienergebnisse zeigen: neue Therapieoptionen für Hepatitis D weiter dringend benötigt https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=745 745 Tue, 05 Mar 2019 07:19:38 +0100 Die weltweit größte Studie zur Behandlung der aggressiven Hepatitis delta wurde im HepNet Study-House der Deutschen Leberstiftung durchgeführt. Ergebnisse der internationalen Studie zeigen, dass eine Verlängerung der Therapie positive Auswirkungen auf den Zustand der Leber hat und damit das Fortschreiten der Erkrankung hemmen kann, jedoch nicht zu wesentlich höheren Heilungsraten führt.
Hepatitis D ist die chronische Lebererkrankung mit den schwerwiegendsten Folgen, die durch Viren verursacht wird. Die Betroffenen entwickeln sehr häufig eine Leberzirrhose und Leberzellkrebs; für viele Patienten bleibt die Lebertransplantation als letzte Therapieoption. Die Erkrankung wird durch eine Infektion mit dem Hepatitis D-Virus verursacht. Das Hepatitis-D-Virus ist das kleinste bekannte Virus, das Menschen infizieren kann. Nur Patienten mit einer bestehenden Hepatitis B können sich mit diesem Virus infizieren, da das Virus das Hülleiweiß des Hepatitis B-Virus benötigt, um Leberzellen zu infizieren.
Aktuelle Schätzungen gehen von weltweit ca. 15 bis 25 Millionen und in Deutschland von etwa 30.000 Menschen aus, die chronisch mit dem Hepatitis D-Virus infiziert sind. Die derzeit einzige Therapieoption ist eine einjährige Behandlung mit einem modifizierten Gewebshormon, dem PEGylierten Interferon alpha, basierend auf einer Studie des „Kompetenznetz Hepatitis“, einem Projekt der Deutschen Leberstiftung, deren Ergebnisse im Jahr 2011 veröffentlicht wurden. In dieser Studie konnte gezeigt werden, dass bei ca. 25 bis 30 Prozent der Infizierten zum Ende der Therapie das Virus nicht mehr nachweisbar war (HIDIT-I-Studie des „Kompetenznetz Hepatitis“; NEJM 2011).
Leider kam es jedoch im Langzeitverlauf nach Therapieende bei vielen Patienten zu einem erneuten Anstieg der Viruslast, sodass nur bei wenigen Betroffenen eine langfristige Viruskontrolle erreicht werden konnte (Heidrich et al.; Hepatology 2014). Unklar blieb, ob mit einer verlängerten Therapie oder durch eine Behandlung in Kombination mit einem weiteren Medikament gegen die gleichzeitig bestehende Hepatitis B die Ausheilungsraten erhöht werden können.
Im HepNet Study-House der Deutschen Leberstiftung wurde daher in Zusammenarbeit mit der Medizinischen Hochschule Hannover und der Firma Roche Pharma die derzeit weltweit größte Studie (The Hep-Net International Delta Hepatitis Interventional Trial, HIDIT-II) zur antiviralen Behandlung der chronischen Hepatitis D durchgeführt. In der HIDIT-II wurden in einer internationalen Zusammenarbeit von Zentren in Deutschland, Griechenland, Rumänien und der Türkei 120 Patienten für 96 Wochen entweder mit PEG Interferon alpha-2a und Tenofovir disoproxil (einem Medikament, das zur Behandlung der Hepatitis B zugelassen ist) oder PEG Interferon alpha-2a und einem Placebo behandelt. Die Ergebnisse dieser Studie wurden jetzt in der angesehenen Fachzeitschrift „The Lancet Infectious Diseases“, dem international bedeutendsten Journal im Bereich Infektionserkrankungen, veröffentlicht.
Ein wesentliches Ergebnis der Studie ist, dass eine deutliche Verminderung der Lebervernarbung, also eine Verbesserung des Zustandes und der Funktion der Leber zum Ende der Therapie, beobachtet wurde. „Dieser Befund konnte in der Form weltweit erstmals dokumentiert werden, was für die Langzeitprognose der Patienten von wesentlicher Bedeutung ist“, stellt Prof. Heiner Wedemeyer, Koordinator der Studie, Wissenschaftler an der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen und Direktor der Klinik für Gastroenterologie und Hepatologie am Universitätsklinikum Essen heraus. „Damit ist die Wahrscheinlichkeit für Komplikationen wie Leberzirrhose oder Leberzellkrebs deutlich reduziert.“ Wichtig ist auch die durchaus gute Verträglichkeit der verlängerten Therapie, obwohl Interferone Nebenwirkungen wie grippeartige Symptome oder Blutbildveränderungen verursachen können.
Auch mit der zweijährigen Therapie konnten Rückfälle nach Therapieende nicht verhindert werden. Prof. Cihan Yurdaydin aus der Abteilung Gastroenterologie der Universität Ankara, verantwortlicher Prüfarzt für die Türkei, erklärt, dass aufgrund der HIDIT-II-Studie eine auf zwei Jahre verlängerte Therapie nicht generell empfohlen werden kann. „Diese für die klinische Praxis sehr wichtige Studie zeigt aber, dass bei Patienten mit gutem Therapieansprechen eine Verlängerung durchaus in Betracht gezogen werden kann“, stellt er klar.
„Die vom HepNet Study-House initiierte Studie war eine logistische Meisterleistung über fast zehn Jahre, die weltweit einmalige Ergebnisse erbracht hat und nur mit der Infrastruktur des HepNet Study-House, internationaler Zusammenarbeiten sowie der Unterstützung durch das Hannover Clinical Trial Center (HCTC) möglich war“, betont Prof. Michael P. Manns, Direktor der Klinik für Gastroenterologie, Hepatologie und Endokrinologie der Medizinischen Hochschule Hannover und Vorstandsvorsitzender der Deutschen Leberstiftung.

Die Studie wurde mit Fördermitteln des Deutschen Zentrums für Infektionsforschung (DZIF) und der Unterstützung der Firmen Roche Pharma AG und Gilead Sciences GmbH durchgeführt.

Link zum Paper:
Peginterferon alfa-2a plus tenofovir disoproxil fumarate for hepatitis D (HIDIT-II): a randomised, placebo controlled, phase 2 trial

Über die Deutsche Leberstiftung
Die Deutsche Leberstiftung befasst sich mit der Leber, Lebererkrankungen und ihren Behandlungen. Sie hat das Ziel, die Patientenversorgung durch Forschungsförderung und eigene wissenschaftliche Projekte zu verbessern. Durch intensive Öffentlichkeitsarbeit steigert die Stiftung die öffentliche Wahrnehmung für Lebererkrankungen, damit diese früher erkannt und geheilt werden können. Die Deutsche Leberstiftung bietet außerdem Information und Beratung für Betroffene und Angehörige sowie für Ärzte und Apotheker in medizinischen Fragen. Weitere Informationen zur Stiftung unter www.deutsche-leberstiftung.de




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UA Ruhr startet Promotionskolleg RIMUR: Freiraum für medizinische Forschung https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=749 749 Tue, 26 Feb 2019 15:13:31 +0100 Ohne klinische Forschung bleibt der medizinische Fortschritt auf der Strecke: Wissenschaftliche Innovationen können nicht in den Alltag überführt werden. Doch der wissenschaftlich aktive Ärztenachwuchs sinkt dramatisch. Deshalb rufen die Medizinischen Fakultäten der Ruhr-Universität Bochum (RUB) und der Universität Duisburg-Essen (UDE) zum 1. März das Promotionskolleg RIMUR ins Leben. Das Mercator Research Center Ruhr (MERCUR) fördert das Programm über drei Jahre mit rund einer halben Million Euro.


Prof. Nina Babel (RUB): „Mit RIMUR ermöglichen wir forschungsbegeisterten jungen Ärzten eine qualitativ hochwertige, experimentelle Promotion auch nach Abschluss des Studiums. Wir nennen diese Doktoranden in Zukunft ‚Clinician Doctorands‘.“ Prof. Oliver Witzke (UDE) ergänzt: „Wer in das Programm aufgenommen wird, legt den Grundstein für eine wissenschaftliche Karriere als Arzt.“ Bundesweit ist dies etwas Besonderes: Bisher gibt es hierzulande keine Programme, die auch nicht-promovierte Ärzte auf die besondere Rolle als klinischer Arzt und Wissenschaftler vorbereiten.

Regulatorische Immunmechanismen

Thematisch geht es in RIMUR um regulatorische Immunmechanismen. Diese Ausrichtung liegt auf der Hand: In der Immunologie/Infektiologie haben beide Universitäten eine starke und langjährige Expertise. Infektionserkrankungen, Autoimmunkrankheiten und Transplantationsmedizin gehören zu den Schwerpunkten beider Universitätskliniken; ihr internationales Renommee ist beachtlich.

„Das Besondere an RIMUR ist, dass insgesamt sechs Promovenden von jeweils einem Grundlagenforscher und einem klinischen Mentor aus Bochum und Essen betreut werden“, so die Professoren Timm Westhoff (RUB) und Ulf Dittmer (UDE), die das erste Betreuungstandem für einen gemeinsamen Clinician Doctorand bilden. Außerdem wechseln sie zwischen den Standorten und können so die dort vorhandenen Geräteparks und Expertise nutzen sowie die wissenschaftliche Vernetzung vertiefen. Damit sie ausreichend Zeit für ihr Forschungsthema haben, werden sie von ihrem ärztlichen Dienst freigestellt.

Das Promotionskolleg wird in das vorhandene Netz der Graduiertenschulen an der UDE und der RUB eingebunden: der Graduate School of Biomedical Science (BIOME), der RUB Research School und der International Graduate School Neuroscience (IGNS).


im Bild (v.l.n.r.): Prof. Ulf Dittmer, Prof. Timm Westhoff, Prof. Nina Babel, Prof. Oliver Witzke, Promovend Adrian Doevelaar und Prof. Carsten Watzl

Über das Mercator Research Center Ruhr:
Das 2010 gegründete Mercator Research Center Ruhr (MERCUR) fördert die Kooperation zwischen der Ruhr-Universität Bochum, der Technischen Universität Dortmund und der Universität Duisburg-Essen, die seit 2007 in der Universitätsallianz Ruhr (UA Ruhr) verbunden sind. Mit seinen Programmlinien unterstützt MERCUR Wissenschaftler/innen, Institute, Fakultäten und die Verwaltungen der drei Hochschulen dabei, sich universitätsübergreifend insbesondere in der Forschung, aber auch in der Lehre und im Hochschulmanagement zu vernetzen.

Über die Universitätsallianz Ruhr:
Seit 2007 arbeiten die drei Ruhrgebietsuniversitäten unter dem Dach der UA Ruhr strategisch eng zusammen. Durch Bündelung der Kräfte werden die Leistungen der Partneruniversitäten systematisch ausgebaut. Unter dem Motto „gemeinsam besser“ gibt es inzwischen über 100 Kooperationen in Forschung, Lehre und Verwaltung. Mit mehr als 120.000 Studierenden und nahezu 1.300 Professor/innen gehört die UA Ruhr zu den größten und leistungsstärksten Wissenschaftsstandorten Deutschlands.

Weitere Informationen:
Link zum Promotionskolleg
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Prof. Dr. Christoph E. Broelsch https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=748 748 Thu, 21 Feb 2019 13:59:39 +0100

Als Chirurg und Forscher war Broelsch bahnbrechend, insbesondere seine Beiträge zur Entwicklung der Leberlebendspende waren international hochangesehen. Er baute das Transplantationsprogramm an der Medizinischen Fakultät der UDE zu einem weltweit führenden Zentrum aus.

Broelsch studierte Medizin in Köln, Erlangen und Düsseldorf. Nach dem Staatsexamen (1969) blieb er zunächst an der Universität Düsseldorf (1970) und wechselte anschließend an die Medizinische Hochschule Hannover (1974). Zehn Jahre später folgte er einem Ruf an die University of Chicago auf den Lehrstuhl für Lebertransplantation. Von 1991 bis 1998 leitete Broelsch die Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Transplantationschirurgie des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf.

Für seine hervorragenden Leistungen in der Transplantationsmedizin verliehen ihm mehrere Universitäten die Ehrendoktorwürde. 2004 wurde Broelsch mit dem Großen Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet. Bekannt wurde er auch als Leibarzt von Bundespräsident Johannes Rau.

„Vielleicht gehört es zum Wesen von Pionieren, dass sie Grenzen einfach nicht akzeptieren können“, schrieb die WAZ jetzt anlässlich seines Todes. 2010 wurde Christoph Broelsch zu einer Haftstrafe verurteilt, weil er u.a. Operationen von einer Geldspende abhängig machte, die der Forschung zugutekommen sollte. Zum Verhängnis wurde ihm, dass er dies massiv forderte und Patienten in einer Krisensituation unter Druck setzte.
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Bioaktive Beschichtung für Hüftimplantate gesucht https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=746 746 Wed, 20 Feb 2019 08:57:20 +0100 Die Zahl der Hüftprothesen in der EU ist in den letzten zehn Jahren stetig gestiegen - allein in Deutschland werden jedes Jahr um die 220.000 Hüft- und 160.000 Knietotalendoprothesen implantiert. Häufig kommt es zu aseptischen Entzündungsprozessen zwischen Knochen und Implantat. Das führt dazu, dass sich die Endoprothese lockert und schneller ersetzt werden muss. Ein Konsortium von elf Forschungspartnern unter der Leitung des Fraunhofer-Instituts für Produktionstechnologie IPT und der Beteiligung der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen und des Universitätsklinikums Essen will nun neue, biologisch aktive Beschichtungen für Hüftendoprothesen entwickeln.
Am Institut für Transfusionsmedizin in der Arbeitsgruppe von Prof. Dr. Bernd Giebel sollen hierfür Extrazelluläre Vesikel (EV) von mesenchymalen Stamm-/Stromazellen (MSCs) hergestellt werden. MSCs besitzen in verschiedenen Krankheitsmodellen therapeutische Funktionen, die nicht wie lange angenommen von den Zellen selbst, sondern von membranumsäumten biologischen Nanopartikeln, vermittelt werden, den EVs. Die potentielle therapeutische Aktivität dieser Vesikel soll dann gemeinsam mit der Arbeitsgruppe von Prof. Dr. Stefan Landgraeber vom Zentrum für Orthopädie und Unfallchirurgie in funktionellen Zellkulturverfahren getestet werden. MSC-EVs mit solchen Aktivitäten werden an die Projektpartner weitergegeben und dort zur Beschichtung von neuartigen Prothesen verwendet.
Das Projekt EVPRO - kurz für: Extrazelluläre Vesikel Geförderte Regenerative Osseointegration - ist zum Januar 2019 gestartet und wird von der Europäischen Union im Rahmen des Programms Horizon 2020 mit insgesamt 5,8 Millionen Euro gefördert.
Durch die neuartigen Beschichtungen sollen die Implantate leichter einwachsen und Komplikationen wie Entzündungen verhindert werden. Zusätzlich sollen sie die Knochenregeneration fördern, indem sie Osteoblasten, knochenbildende Zellen, dazu bringen, in die Beschichtung einzuwandern, und so den Halt zwischen Knochen und Endoprothese zu verstärken.

Partner im EVPRO-Konsortium sind
Universitätsklinikum Essen, Essen, Deutschland
Lonza B.V., Geleen, Niederlande
Dublin City University, Dublin, Irland, Irland
Trinity College Dublin, Dublin, Irland, Irland
Leibniz-Institut für interaktive Materialien, Aachen, Deutschland
Universität Maastricht, Maastricht, Niederlande
Meotec GmbH & Co. KG, Aachen, Deutschland
Stryker B.V., Amsterdam, Niederlande


Weitere Informationen:
Pressemeldung des Fraunhofer IPT ]]>
Hirntumoren im Kindesalter bestmöglich behandeln: Neues Konsortium für Strahlentherapie https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=744 744 Wed, 06 Feb 2019 12:44:42 +0100

In Deutschland werden rund 90 Prozent der Kinder und Jugendlichen mit Krebserkrankungen in Optimierungsstudien der Gesellschaft für Pädiatrische Onkologie und Hämatologie (GPOH) therapiert. Das „HIT-Netzwerk“ der GPOH vereint dabei jene onkologischen Experten und Studien, die die Behandlung von Hirntumoren im Kindesalter in Versorgung und Forschung vorantreiben. Das Konsortium der strahlentherapeutischen Referenzzentren im HIT-Netzwerk wird dabei zukünftig ein wesentlicher Bestandteil sein.

Prof. Dr. Beate Timmermann: „Gemeinsam können wir gewährleisten, dass für jede Diagnose und Studie eine hohe Expertise vorliegt. Denn wir bündeln die Kompetenzen verschiedener Experten in allen modernen Techniken der Strahlentherapie.“ Innerhalb des Konsortiums gibt es eine diagnosespezifische Aufgabenverteilung zwischen den beteiligten Universitätsklinika Essen, Dresden, Hamburg-Eppendorf und Heidelberg. Die Deutsche Kinderkrebsstiftung fördert das neue Konsortium zunächst für zwei Jahre.

Zu seinen Aufgaben gehören die Beratung, die Erstellung individueller strahlentherapeutischer Therapieempfehlungen, die Qualitätssicherung sowie die Erarbeitung optimierter Behandlungskonzepte auf der Grundlage von Studien- und Registererfahrungen auf nationaler und internationaler Ebene. Ein weiteres Ziel ist es, moderne Techniken – wie die Protonentherapie – fortlaufend in Studienprotokolle und Therapie-Leitlinien einzuführen und ihre Rolle zu definieren.

Bis Ende 2018 wurde das Referenzzentrum Strahlentherapie für Hirntumoren im Kindesalter innerhalb der Gesellschaft für pädiatrische Onkologie und Hämatologie (GPOH) von Prof. Dr. Rolf-Dieter Kortmann geleitet. Unter seiner Regie konnten über 5.000 Beratungen und Therapieempfehlungen erbracht werden.

Im Bild: Prof. Dr. Beate Timmermann

Weitere Informationen: Website des Westdeutschen Protonenzentrums

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Tatortreinigung: Komplize Schwamm https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=743 743 Mon, 04 Feb 2019 16:10:56 +0100

Dazu haben die Rechtsmedizinerinnen des Essener Universitätsklinikums 218-mal glatte Tischoberflächen und raue Stuhlpolster mit Hautzellen, Blut oder Speichel versehen und anschließend mit Wasser oder Seifenwasser abgewischt. Sie sahen, dass vor allem die Spuren von Körperflüssigkeiten – 100% der Blutproben und 75% der Speichelproben – auch nach dem Reinigungsprozess auf den Oberflächen nachweisbar waren. Und nicht nur das: Aus ihnen ließen sich sogar vollständige DNA-Profile isolieren, die eine eindeutige Zuordnung zum Spurenleger ermöglichten. Aber auch in Schwämmen und Reinigungstüchern sind Blut und Speichel hartnäckig und können leicht bei der Reinigung an andere Stellen übertragen werden. In vorangegangenen Studien konnten die Forscher bereits zeigen, dass weder durch Hand- noch durch Maschinenwäsche DNA vollständig aus Textilien entfernt werden kann.


Dr. Janine Helmus und Prof. Dr. Micaela Poetsch, Institut für Rechtsmedizin

Ihre Ergebnisse konnten die Wissenschaftlerinnen in einem zweiten Versuchsaufbau bestätigen, bei dem sie 384 Proben mit intensiveren Maßnahmen und unterschiedlich aggressiven Reinigungsmitteln zu Leibe rückten.
„Wir konnten zeigen, dass schon geringe Mengen von 5 ?l Körperflüssigkeit – das entspricht einem etwa stecknadelkopfgroßen Tropfen – auch nach Reinigung zu vollständigen DNA-Profilen führen können“, so Dr. Janine Helmus, wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Rechtsmedizin des Universitätsklinikums. „Sowohl die Spurenmenge als auch die Beschaffenheit der Oberfläche nehmen wesentlichen Einfluss darauf, wie gut die DNA nach Reinigungsvorgängen nachweisbar bleibt“, so Prof. Dr. Micaela Poetsch, Leiterin der Forensischen Genetik. „Mit Ausnahme von chlorhaltigen Reinigungsmitteln, deren DNA-zerstörende Wirkung schon lange bekannt ist, macht der verwendete Reiniger jedoch nur wenig Unterschied.“

Die Studie zeigt, wie wichtig es ist, das Spurenbild vom Tatort sorgfältig zu analysieren und sowohl scheinbar gereinigte Bereiche und als auch benutzte Reinigungstextilien- und schwämme in eine Tatortanalyse einzubeziehen. Denn auch für das bloße Auge saubere Bereiche können zu einem vollständigen DNA-Profil von Tätern und Opfern führen.

Weitere Informationen:
Unintentional effects of cleaning a crime scene-when the sponge becomes an accomplice in DNA transfer.

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Kinder spielerisch aufs MRT vorbereiten https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=742 742 Mon, 04 Feb 2019 07:43:23 +0100 Die Untersuchung mittels Magnetresonanztomographie (MRT) ist ungefährlich und schmerzfrei. Doch sie ist eng und verlangt von den Patienten, bei dröhnendem Klopfen mehrere Minuten lang möglichst keinen Muskel zu rühren. Um Kinder dennoch wach und entspannt durch die Untersuchung gehen zu lassen, wurde die Pingunauten-App entwickelt.

Sie bereitet Kinder idealerweise einige Wochen vor der Untersuchung auf die Situation vor. Dazu liegen die Probanden auf dem Bett oder Sofa auf dem Rücken und haben eine VR-Brille vor den Augen, die ein Smartphone hält. In einem virtuellen Krankenhaus zeigen ihnen Lars und Lotta, zwei Pinguine in Raumanzügen, alle Schritte der Untersuchung. Mit kleinen Spielen erkunden die Kinder die originalgetreue Umgebung. So müssen sie beispielsweise herausfinden, welche Gegenstände magnetisch sind und nicht mit ins MRT dürfen.

Während sie im Spiel einen Scan samt typischem lauten Klopfen erleben, trainieren sie, ruhig stillzuliegen: An der Decke ihrer virtuellen Röhre sehen sie dazu einen Nachthimmel, der sich langsam zu einem Sternenbild zusammensetzt. Ein Stempel in ihrem Weltallpass belohnt für jedes erfolgreiche Training; für das medizinische Personal wird der Fortschritt aufgezeichnet.


Nachdem die Forscher erste positive Erfahrungen mit Prototypen gemacht haben, läuft jetzt eine umfangreiche Studie am UK Essen und in den Kinderkliniken Amsterdamer Straße in Köln. Ist sie erfolgreich, wollen die Projektpartner ihre App möglichst großflächig anbieten: „Wir loten noch Möglichkeiten aus, die Trainingskits auch nach Ende der Projektlaufzeit kostenfrei anzubieten“, erklärt Masuch.

Die App entstand innerhalb des vom Land NRW und dem Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung (EFRE) geförderten Projekts „VR-RLX – Integriertes Virtual Reality-System zur Reduktion von Angst und Sedativa in der pädiatrischen Radiologie“.


Weitere Informationen:
Website Pingunauten
Stefan Liszio, Entertainment Computing Group, stefan.liszio@uni-due.de

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Emre Kocakavuks Abenteuer Forschungsaufenthalt https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=741 741 Fri, 01 Feb 2019 08:49:22 +0100 Emre Kocakavuk, studiert Medizin an der Universität Duisburg-Essen und hat, wie er selbst sagt „als Forscher Blut geleckt“. Deshalb wagt das Abenteuer Forschungsaufenthalt: er geht mitten im Studium für 10 Monate in die USA, an das renommierte „The Jackson Laboratory for Genomic Medicine“ in Farmington, Connecticut, USA. Er wird in der Arbeitsgruppe von Prof. Dr. Roel Verhaak in der Neuroonkologie arbeiten. Kocakavuk will herausfinden, was bei einem Glioblastom so häufig zu Rückfällen führt. Dazu wird er in den USA lernen, wie Patienten- und Tumordaten analysiert werden. „Die Patientenschicksale ähneln sich immer stark und sind eine riesengroße Motivation, hier weiterzuarbeiten“, so der Student, der bereits Erfahrung in der Neuroonkologie am Universitätsklinikum Essen gesammelt hat.


erzählt von Dr. Milena Hänisch


Vorlesungen und Kurse in der Neurochirurgie haben seine Leidenschaft für die Forschung geweckt. In seiner Freizeit liest der Nachwuchswissenschaftler gern aktuelle Veröffentlichungen zum Thema Hirntumorforschung. „Ich habe Prof. Dr. Ulrich Sure gesagt, dass ich gern in diesem Bereich weiterarbeiten würde. Daraufhin hat er mich bei meinen Famulaturen exzellent als klinischer Mentor unterstützt“, so der Student. der nicht zum ersten Mal ins Ausland geht. Er hat bereits Famulaturen in Edinburgh in Großbritannien und Istanbul in der Türkei absolviert.


Links im Bild: Prof. Dr. Gazi Yasargil, Istanbul

Für seinen Forschungsaufenthalt in den USA unterbricht der „Gelsenkirchner Jung“ nun sein Medizinstudium. Er hat sich im Jahr 2013 über die Auswahlgespräche der Medizinischen Fakultät für das Studium qualifiziert. Nun ist er im 10. Semester, hat seine Promotion zur Alzheimerforschung im Labor von Prof. Dr. med. Kathy Keyvani, Leiterin des Instituts für Neuropathologie an der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen fast abgeschlossen und ist Co-Autor eines Papers im Journal „Brain Pathology“. „Normalerweise würde ich jetzt für mein Examen lernen und dann in das Praktische Jahr gehen. Bei mir steht jetzt ein Forschungsaufenthalt an, das ist schon eher ungewöhnlich“, so der 24-jährige.

Warum Hirntumorforschung?

Die durchschnittliche Überlebenszeit bei Patienten mit einem Glioblastom liegt bei ungefähr 14 Monaten. Nach einer Operation kommt es oft innerhalb eines halben Jahres zu einem sogenannten Rezidiv, der Tumor wächst erneut und das meist aggressiver als zuvor. „Wir wollen wissen, was da auf molekularer Ebene passiert“, so Kocakavuk. „Wenn man diese Veränderungen untersucht hat, kann man sie hoffentlich auch gezielter behandeln und in die Klinik bringen.“ Genau das ist die außerordentliche Expertise seines wissenschaftlichen Mentors, Prof. Dr. Björn Scheffler, Leiter der Translationalen Onkologie mit Schwerpunkt Neuroonkologie am Universitätsklinikum Essen: er weiß, wie man die Brücke zwischen Labor und Klinik schlägt. „Da haben wir bereits viele wichtige Erkenntnisse an das Krankenbett bringen können“, so Prof. Scheffler.

„Ich werde an eins der führenden Bioinformatik-Labore der Welt gehen“, sagt Kocakavuk optimistisch. Schon während der Bewerbungsphase haben sich die beiden Forscher miteinander am Telefon und per Email intensiv ausgetauscht. Außerdem hat Kocakavuk sich das Labor in den USA sorgfältig ausgesucht: mehrere Hotspots der Neuroonkologie hatten ihm zugesagt, darunter auch Stanford und San Francisco. „Mein Favorit war das ‚JAX-Lab‘, weil es so forschungsstark ist. Die Arbeitsgruppe von Prof. Verhaak ist eines der Cutting Edge Labore in der Bioinformatik, mit dem Know-How, wie z.B. Next Generation Sequencing, das man für dieses Projekt braucht.“


The Jackson Laboratory, USA

Stipendium selbst eingeworben

„Ich freue mich sehr, dass ich als ‚kleiner Essener Student‘ auf internationalem Niveau mitspielen kann“, gibt er sich ganz bescheiden. Dabei hat Kocakavuk nicht nur die Kooperation selbst initiiert, sondern auch eigene Gelder für seinen Forschungsaufenthalt eingeworben. Gemeinsam mit Prof. Scheffler hat er einen 40-seitigen Antrag auf Fördermittel an den renommierten Boehringer-Ingelheim-Fonds gerichtet. Dort fand man die Projektskizze so überzeugend, dass sie ihn nun mit einem der prestigeträchtigsten Stipendien, dem hochkompetitiven „MD-Fellowship“ unterstützen.

Kocakavuk war schon immer ein besonders aktiver Student, hat sein Physikum mit 1,0 bestanden, und ist Stipendiat der Studienstiftung des deutschen Volkes. Als Tutor hat er in der Vorklinik für Prof. Dr. Gunther Wennemuth, Leiter des Instituts für Anatomie und bei Prof. Dr. Nicole Dünker in der Abteilung Neuroanatomie des Instituts für Anatomie gearbeitet. „Ich will auch etwas weitergeben an jüngere Studierende“, so der junge Student.

Er bringt vieles unter einen Hut: neben dem Lernen und Forschen spielt und schaut er leidenschaftlich Fußball und schafft es trotzdem, sich noch Zeit für seine Freundin und die Familie zu nehmen. Nebenbei hat er sich ehrenamtlich im Projekt „Aufklärung Organspende“ engagiert, das er vor zwei Jahren am Standort Essen etabliert hat. „Wir wollen vor allem informieren und motivieren, eine klare Entscheidung zu treffen und einen Organspendeausweis auszufüllen“, erklärt er. Inzwischen gibt es über 20 Unis in denen sich Studierende für das Thema engagieren. Und Kocakavuk hat bei diesem langfristigen Projekt inzwischen die Leitung an Studierende der unteren Semester weitergegeben: „Da weiß ich das Projekt auch in wirklich guten Händen“. ]]> Neuer Biomarker für aggressive Hautkrebsart entdeckt https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=737 737 Mon, 28 Jan 2019 16:36:49 +0100

Häufig werden Merkelzell-Karzinome mit sogenannten Immuncheckpoint-Hemmern therapiert. Diese Behandlungsmethode wurde 2018 mit dem Nobelpreis für Medizin ausgezeichnet und wird am Universitätsklinikum Essen erfolgreich eingesetzt. Etwa 40 bis 60 Prozent der Karzinome sprechen auf die Therapie an, vor allem wenn der Krebs erstmals auftritt. Falls nicht, muss operiert und chemotherapiert werden.

„Wir haben deshalb nach einem Biomarker gesucht, mit dem die Tumorlast während des gesamten Krankheitsverlaufs sicher bewertet werden kann“, erläutert Prof. Dr. Jürgen C. Becker, Leiter der DKTK-Abteilung Translational Skin Cancer Research im Zentrum für Medizinische Biotechnologie (ZMB) an der UDE.

Nach langer Suche fanden die Wissenschaftler schließlich das Molekül cf miR-375, das u.a. von Merkelzell-Tumorzellen übermäßig ins Blut freigesetzt wird. „So kann mit einer Blutuntersuchung das Ansprechen auf eine Therapie überprüft und ein eventueller Krankheitsrückfall frühzeitig erkannt werden“, so Prof. Becker.

MicroRNAs wurden bereits als Biomarker beispielsweise bei Darmkrebs und Brustkrebs anerkannt. „Wir hoffen, dass das künftig auch für miR-375 der Fall sein wird“, so Prof. Becker. „In jedem Fall ist es ein nützliches Instrument, um das Ansprechen auf die Therapie zu überwachen. Außerdem ermöglicht es eine gezieltere Indikation für die PET/CT-Bildgebung.“



Prof. Dr. Jürgen C. Becker (r.) mit seinem Doktoranden Kaiji Fan, der ebenfalls an der Studie beteiligt war.

Link zum Paper ]]>
Neu entdecktes Blutgefäßsystem in Knochen https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=739 739 Mon, 21 Jan 2019 17:01:36 +0100 Ein bisher übersehenes Netzwerk aus feinsten Blutgefäßen, das das Knochenmark direkt mit der Zirkulation der Knochenhaut verbindet, hat eine Wissenschaftlergruppe unter der Leitung von Prof. Dr. Matthias Gunzer und Dr. Anja Hasenberg vom Institut für Experimentelle Immunologie und Bildgebung der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen (UDE) identifiziert. An der Studie waren auch Wissenschaftler des Universitätsklinikums Essen sowie von Forschungseinrichtungen in Erlangen, Jena, Berlin, Dresden und Bern beteiligt. Ihre Ergebnisse wurden jetzt im renommierten Fachmagazin „Nature Metabolism“ publiziert.
Knochen sind zwar sehr harte Organe, sie haben aber auch ein dichtes Netzwerk von Blutgefäßen in ihrem Inneren, wo sich das Knochenmark befindet, sowie auf der mit Knochenhaut bedeckten Außenseite. Deshalb bluten beispielsweise Knochenbrüche erheblich. Allerdings können durch dieses Gefäßsystem auch neu gebildete Blutzellen das Knochenmark verlassen und in den Körper auswandern.

„Wie jedes Organ benötigt ein Knochen für diese Funktionen einen geschlossenen Blutkreislauf. Während frisches Blut über Arterien in das Organ hineintransportiert wird, fließt über die Venen das verbrauchte Blut wieder heraus. Wie dieser geschlossene Blutkreislauf von Röhrenknochen genau aussieht, war allerdings bisher noch nicht ganz klar“, so Dr. Anika Grüneboom vom Universitätsklinikum Erlangen, die ihre Promotion in der Arbeitsgruppe von Prof. Gunzer angefertigt hat.

Teils über tausend Blutgefäße

In Knochen von Mäusen fand die Wissenschaftlergruppe nun teils über tausend bisher unbekannte Blutgefäße, die auf der gesamten Länge quer durch den kompakten Knochen, die sog. Kortikalis, verlaufen. Deshalb bezeichneten die Forscher sie als „Transkortikalgefäße“. Weiter konnten sie zeigen, dass durch dieses neu entdeckte Gefäßsystem die überwiegende Menge sowohl des arteriellen als auch des venösen Blutes fließt.

Lichtblattmikroskopische Aufnahme der neu entdeckten Transkortikalgefäße,
Bildrechte: Universität Duisburg-Essen, Dr. Anika Grüneboom

Prof. Gunzer: „Die bisherigen Konzepte beschrieben lediglich einige wenige arterielle Zuflüsse und zwei venöse Abflüsse bei Knochen. Das ist vollkommen unvollständig und spiegelt die natürliche Situation überhaupt nicht wider. Es ist schon erstaunlich, dass man im 21. Jahrhundert noch neue anatomische Strukturen finden kann, die in keinem Lehrbuch beschrieben werden.“

Möglich wurde dies durch eine einmalige Mischung aus modernsten Imagingverfahren, die über die Jahre aufgebaut und perfektioniert wurden. „Viele davon wurden von uns zum ersten Mal eingesetzt, um den Blutfluss in Knochen zu untersuchen“, so Prof. Gunzer, „etwa die sogenannte Lichtblattmikroskopie oder die ultrahochaufgelöste 7 Tesla Magnetresonanztomographie.“

Mit persönlichem Körpereinsatz

Mit diesen Techniken wurde gezeigt, dass Transkortikalgefäße auch in einigen Bereichen der deutlich dickeren Knochen beim Menschen vorkommen. Die Studie erforderte von allen Teilnehmern vollen - auch körperlichen - Einsatz. So legte sich Prof. Gunzer für die 7 Tesla-Untersuchungen im Erwin L. Hahn-Institut an der UDE insgesamt ca. sechs Stunden selbst ins Gerät, bis die hochaufgelösten Bilder endlich „im Kasten“ waren.

In der Zukunft soll nun untersucht werden, welche Rolle Transkortikalgefäße für die normale Knochenphysiologie und bei Krankheiten wie z.B. Osteoporose oder Tumoren spielen, die in den Knochen metastasieren.

Weitere Informationen:
Prof. Dr. Matthias Gunzer, Institut für Experimentelle Immunologie und Bildgebung, Tel. 0201/18 3-6640, Email Prof. Gunzer

Nature Metabolism: A network of trans-cortical capillaries as mainstay for blood circulation in long bones

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Als „Senkrechtstarter“ ausgezeichnet: PD Dr. Felix Nensa erhält „Thieme Management Award 2018“ https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=740 740 Mon, 21 Jan 2019 13:13:24 +0100






Die Thieme Fachzeitschrift „kma Klinik Management aktuell“ hat Privatdozent Dr. Felix Nensa von der Universitätsmedizin Essen in der Kategorie „Senkrechtstarter“ ausgezeichnet. Er leitet die Arbeitsgruppe für künstliche Intelligenz am Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie und Neuroradiologie. Die Verleihung fand jetzt im Rahmen der Gala des Clubs der Gesundheitswirtschaft (cdgw) in Berlin statt.

Zum zweiten Mal zeichnet die „kma“ den „Senkrechtstarter 2018“ aus. Der Preis geht an junge engagierte Menschen, die sich durch kreative und erfolgreiche Lösungsansätze im Bereich der Gesundheitswirtschaft hervorgetan haben. In diesem Jahr fiel die Wahl auf Privatdozent Dr. Felix Nensa. Der 38-Jährige studierte neben Medizin zeitweise auch Informatik. Nach seinem Studienabschluss arbeitete er vier Jahre in seinem mitbegründeten IT-Start-Up „zeec“, bevor es ihn zurück in die Medizin zog.

Seit 2011 arbeitet der Radiologe am Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie und Neuroradiologie am Universitätsklinikum Essen. Gemeinsam mit einem fünfköpfigen Team entwickelt er dort Anwendungen auf Basis künstlicher Intelligenz (KI). Diese unterstützen Mediziner beispielsweise bei der Diagnostik von Tumoren oder Lungenfibrosen. Zeitgleich ist er bestrebt, skeptischen Kollegen die digitale Zukunft nahezubringen und die Angst davor zu nehmen. „KI hilft dem Arzt besser und effizienter zu sein, ersetzt ihn aber nicht“, erklärt Nensa. Dennoch müssten sich Mediziner bewusst werden, dass solche Tools ihren Arbeitsalltag künftig verändern werden. Deshalb sei es auch dringend notwendig diesen Aspekt verstärkt in der Ausbildung künftiger Ärzte zu berücksichtigen. „Die Universitätsmedizin Essen ist deutschlandweit sichtbar auf dem Weg zum Smart Hospital. Dr. Nensa ist hier einer unserer wichtigsten Wegbereiter“, betont Prof. Dr. Jochen A. Werner, Vorstandsvorsitzender und Ärztlicher Direktor der Universitätsmedizin Essen.

Auch für die Jury zählt der junge Oberarzt zu den wichtigsten Vorreitern beim Einsatz von KI im deutschen Gesundheitswesen. „Es gelingt ihm, Medizin und Informatik geschickt zum Wohl der Patienten zu kombinieren und die Zukunft der Diagnostik maßgeblich zu verändern.“
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Deutsch-chinesisches Forschungsprojekt: Bessere Immuntherapie bei Hepatitis B https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=738 738 Thu, 17 Jan 2019 10:56:36 +0100
Die chronische HBV-Infektion ist weltweit nach wie vor ein großes Gesundheitsproblem. Eine der wichtigsten Behandlungsmethoden ist die Immuntherapie mit Interferon-alpha. Dass der üblicherweise verwendete Subtyp (IFN-alpha-2) nicht der wirksamste ist, haben Voruntersuchungen bereits ergeben. Die Forschergruppe will nun untersuchen, welche Interferon-alpha-Subtypen in welchen Patienten wie stark ausgeprägt sind und wie antiviral sie wirken.
Eingebunden sind die Arbeitsgruppe von Dr. Kathrin Sutter, Institut für Virologie am Universitätsklinikum Essen, und von Dr. Jia Liu, Wuhan Union Hospital, Huazhong University. Die Förderung beträgt rund 225.000 Euro durch die DFG und umgerechnet rund 256.000 Euro durch die NSFC.
Das Forschungsprojekt führt einen Teil der erfolgreichen Arbeit des ausgelaufenen Sonderforschungsbereiches Transregio 60 fort und gehört zum neu aufgelegten Programm der Joint-Sino German Research Projects. Es ist in neu etablierte Strukturen auf chinesischer und deutscher Seite eingebettet: das Wuhan-Essen Joint International Laboratory of Infection and Immunity und das Sino-German Virtual Institute for Viral Immunology (SGVIVI).
Koordiniert wird das SGVIVI durch das Institut für Virologie mit Unterstützung der Medizinischen Fakultät der UDE. Im März 2019 treffen sich die Arbeitsgruppen zu einem Workshop in Essen und stellen kurz darauf erste Arbeitsergebnisse auf der 29. Jahrestagung der Gesellschaft für Virologie in Düsseldorf vor.

Weitere Informationen:
Link zum Sino-German Virtual Institute for Viral Immunology (SGVIVI)
Link zum TRR60
Link zur Jahrestagung der Gesellschaft für Virologie

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Erfolg im Leitmarktwettbewerb LifeSciences.NRW: Wirken mit Gold die Strahlen besser? https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=736 736 Wed, 16 Jan 2019 07:54:58 +0100 Werden Tumoren gezielt mit Protonen bestrahlt, kann umliegendes gesundes Gewebe geschont werden. „Dies ist gerade bei jungen Kindern sehr wichtig, die z.B. wegen eines Hirntumors intensiv behandelt werden müssen, deren ganzer Körper aber noch wächst“, so Prof. Timmermann. Mit den Fördermitteln soll nun ein neuer Therapieansatz (SYNGOPRO) entwickelt werden, bei dem die Protonenbestrahlung mit örtlich verabreichten Goldnanopartikeln kombiniert wird.

„Es gibt Hinweise, dass Goldnanopartikel die Strahlenwirkung verstärken. Dann könnte man das gesunde Gewebe schonen, wenn es gelingt, die Strahlen gezielt dort zu verstärken, wo sie wirken sollen“, weiß Chemieprof. Dr. Stephan Barcikowski vom Center for Nanointegration Duisburg-Essen (CENIDE). Nun kommt es darauf an, die viel versprechenden Ergebnisse aus den Voruntersuchungen in den Klinikalltag zu übertragen.

„Zur Optimierung der Wirkung der winzigen Partikel bei der Bestrahlung von Tumoren brauchen wir gute präklinische Modelle, die wir in SYNGOPRO entwickeln werden“, erläutert Prof. Dr. Alexander Schramm, Leiter des Labors für Molekulare Onkologie. „Und wir müssen exakte Rückschlüsse auf die spätere klinische Anwendung ziehen können“, bestätigt Dr. Stephan Tippelt, Oberarzt der Kinderklinik III am Universitätsklinikum Essen und spezialisiert auf Hirntumoren und betont: „Wir wollen herausfinden, ob und in welchem Maße die Partikel die Bestrahlungswirkung intensivieren.“

Dann kommt man langfristig eventuell mit weniger Strahlung aus; das wäre für die Kinder natürlich noch verträglicher. Denn eine Bestrahlung birgt immer ein gewisses Risiko für unerwünschte Nebenwirkungen. Kommt die Strahlentherapie mit geringeren Dosen aus, weil die Wirkung dank entsprechender Nanopartikel verstärkt wurde, lassen sich mögliche Spätfolgen aus der Bestrahlung vermeiden und die Lebensqualität der jungen Patienten steigt.

Das Projekt ist zudem ein wichtiger Schritt, um neue Forschungsergebnisse möglichst zügig in den Klinikalltag zu überführen. Möglich wird dies durch die besondere Expertise in allen relevanten Disziplinen, wie pädiatrische Neuroonkologie, Neurochirurgie, Neuropathologie sowie der Strahlen-/Protonentherapie am Universitätsklinikum Essen und die enge Zusammenarbeit mit den wissenschaftlichen Partnern an der UDE.

Hinweis: Dieses Vorhaben wurde aus Mitteln des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) gefördert.

Weitere Informationen:
Link zur Leitmarktagentur.NRW
Synergistische Effekte von Gold-Nanopartikeln und Protonenbestrahlung bei der Behandlung von Hirntumoren im Kindesalter, SYNGOPRO


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FamSurg Preis 2018 an Dr. Peri Husen verliehen https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=735 735 Tue, 15 Jan 2019 07:21:28 +0100 Dr. Peri Husen, Fachärztin für Viszeralchirurgie in der Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Transplantationschirurgie und Wissenschaftlerin an der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen, wurde mit dem FamSurgPreis ausgezeichnet. Der mit 2.500 € dotierte Preis wird an Ärztinnen in der Chirurgie verliehen, deren Lebensläufe beispielhaft zeigen, wie sich Beruf und Familie miteinander vereinbaren lassen.

Nach einem dreijährigen Forschungsaufenthalt an der Mount Sinai School of Medicine, New York, USA, hat sie Ihre Facharztausbildung 2017 an der Uniklinik Essen absolviert. In der Arbeitsgruppe von Prof. Dr. Andreas Paul ist sie an multizentrischen Studien zur Maschinenperfusion von Spenderlebern und Spendernieren beteiligt. In der Arbeitsgruppe von Prof. Dr. Kerstin Herzer forscht sie zur Leberfibrose und hepatozellulären Karzinomen bei Lebertransplantation. Dr. Husen ist verheiratet und hat ein Kind.

Der FamSurgPreis geht bereits zum zweiten Mal in die Klinik für Allgemein-, Viszeral und Transplantationschirurgie: 2014 erhielt Prof. Dr. Maren Schulze diese Auszeichnung. Der Preis wurde gestiftet vom Medizintechnikunternehmen Karl Storz und wird im Jahr 2018 zum sechsten Mal verliehen.
]]> Neue Lehrveranstaltung „Differenzierte Chirurgie“: Kompetenz- und Lernergebnisorientiert https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=734 734 Mon, 14 Jan 2019 14:07:14 +0100
Dr. Stephanie Herbstreit und Prof. Dr. Marcel Dudda

Ein Großteil des Studiums besteht aus Vorlesungen und Seminaren mit Frontalunterricht, um die Fülle des medizinischen Wissens zu transportieren. Um aber komplexe ärztliche Kompetenzen vermitteln zu können, wie Problemlösungsstrategien und die Fähigkeit, ethische Entscheidungen zu treffen, bedarf es besonderer Lehrmethoden, die eine aktive und eigenverantwortliche Herangehensweise der Studierenden fördern. Im Essener Medizinstudium setzt man deshalb auf innovative Lehr- und Lernformate.

Das Konzept der neuen Lehrveranstaltung „Differenzierte Chirurgie“, implementiert von Prof. Dr. Marcel Dudda und Dr. Stephanie Herbstreit, basiert auf einem sogenannten Inverted-Classroom. Die rund 120 Studierenden des sechsten und zugleich letzten klinischen Semesters erhalten in diesem Kurs bereits vor dem Unterricht über die Lern-Plattform Moodle wesentliche Inhalte und Aufgabenstellungen und erarbeiten diese selbstständig und in ihrem individuellen Lerntempo. Wiederholungen sind dabei jederzeit möglich und wo individueller Bedarf besteht, können die Studierenden jederzeit tiefer in bestimmte Teilaspekte eines Themas einsteigen.

Im Kurs erlernen sie die Bearbeitung von konkreten Patientenfällen und diskutieren diagnostische sowie therapeutische Entscheidungen im Team. Damit geht das Unterrichtskonzept weit über den Erwerb von reinem Faktenwissen hinaus. Da die Studierenden sich die Inhalte aktiv erarbeiten und das Wissen im Kurs anwenden, erwerben sie zugleich eine stark anwendungsbezogene Methodenkompetenz. Aber auch ihr kritisches Denken, die Kommunikation, die Arbeit im Team und der Umgang mit digital unterstützter Diagnostik werden aktiv gefördert. „Die Studierenden lernen, klinische Entscheidungen zu treffen und dabei chirurgisches Patienten-Management zu bedenken“, so Dr. Stephanie Herbstreit, die den Kurs entwickelt hat.

Beteiligt sind neben der Unfallchirurgie acht weitere chirurgisch tätige Fächer (Allgemeinchirurgie, Thoraxchirurgie, Neurochirurgie, Orthopädie, Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde, Augenheilkunde, Gynäkologie und Urologie) die, nach unseren didaktischen Vorgaben, den Kurs inhaltlich mitentwickelt haben.

Hervorzuheben ist, dass so eine Förderung durch das Zentrum für Hochschulqualitätsentwicklung (ZHQE) der Universität Duisburg-Essen für eine innovative curriculare chirurgische Lehrveranstaltung als echter Erfolg zu werten ist, ergänzt Prof. Dudda. ]]>
EU-weites Präventionsnetzwerk: HIV- und STI-Epidemien verstehen und bekämpfen https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=730 730 Thu, 03 Jan 2019 09:03:40 +0100 Die größte systematische epidemiologische Studie für sexuell übertragbare Infektionskrankheiten, die jemals europaweit durchgeführt worden ist, wird derzeit am Institut für HIV-Forschung der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen (UDE) vorbereitet. Projektleiter Prof. Dr. Hendrik Streeck: „Wir werden im Verbund untersuchen, wie solche weit verbreiteten Krankheiten entstehen und wie man die Verlässlichkeit von Vorbeugemaßnahmen, z.B. Impfen, überprüfen kann.“



Die Studie startet Anfang 2019 in mehreren europäischen Städten, darunter Barcelona, Bordeaux, Breslau, Budapest, Danzig, Madrid, Mailand, Paris, Rom, Stettin und Warschau. Eine ähnliche Studie läuft bereits in Berlin, Essen, Bochum, München, Hamburg, Köln und Frankfurt/M. Insgesamt sollen 5.500 Personen mit erhöhtem Risiko für eine sexuell übertragbare Infektion in beide Studien eingeschlossen werden.

Gefragt wird u.a. danach, wie es zu HIV- und Hepatitis (A, B und C)-Epidemien kommt und wie sich die häufigsten sexuell übertragbaren Infektionen (STIs) in Risikogruppen verbreiten. Projektpartner sind das Institut für HIV-Forschung an der Medizinischen Fakultät der UDE, die Janssen Vaccines & Prevention B.V. als Teil der Janssen Pharmaceutical Companies von Johnson & Johnson sowie weitere renommierte Organisationen.

Europäisches Präventionsnetzwerk

Parallel zu dieser Studie wird ein europäisches Präventionsnetzwerk für HIV und STIs aufgebaut, in dem Institute, Universitäten, Kliniken und Privatpraxen zusammenarbeiten. Streeck: „Ziel ist, die Ausbreitung der sexuell übertragbaren Infektionskrankheiten zu verstehen, um Methoden für das Management dieser Infektionen zu entwickeln.“

STIs sind ein bedeutendes globales Gesundheitsproblem und gehören zu den häufigsten Infektionen weltweit. "Leider wurden bislang nur für wenige dieser Erkrankungen Präventionsmethoden entwickelt", so Prof. Streeck und weiter: "Wir werden uns in unserem Netzwerk auf alle sexuell-übertragbaren Erkrankungen konzentrieren, so dass auch ein gemeinsames Auftreten verstanden werden kann."

400 Millionen neu Erkrankte

Laut Weltgesundheitsorganisation (WHO) treten weltweit jedes Jahr mehr als 400 Millionen neuer Fälle der vier häufigsten STIs auf (Chlamydia trachomatis, Neisseria gonorrhoeae, Syphilis und Trichomonas vaginalis). Die zunehmende Resistenz gegenüber Antibiotika, etwa bei der Gonorrhö (Tripper), macht allerdings Sorgen und begrenzt die Behandlungsmöglichkeiten. Wenn man mehr über die Verbreitung von STIs einschließlich HIV versteht, lassen sich solche Infektionen in Zukunft möglicherweise besser verhindern.

Das Netzwerk erforscht auch die HIV-Infektion, die mittlerweile zwar behandelt und kontrolliert, aber noch nicht geheilt werden kann. Gerade in Osteuropa zeigt sich derzeit ein starker Anstieg der HIV-Infektionen. Prof. Streeck: „Dies macht deutlich, dass die weltweite HIV-Epidemie noch nicht unter Kontrolle ist.“ Das Netzwerk soll Aufschluss darüber geben, wer ein Risiko hat, sich mit HIV zu infizieren und wie neue Präventionsmethoden dazu beitragen können, die HIV Epidemie einzudämmen.

Eine neu eingeführte HIV-Präventionsmaßnahme, die Prä-Expositionsprophylaxe (PrEP), kann effektiv vor einer HIV-Infektion schützen, wird aber noch nicht flächendeckend in der EU eingesetzt. Die Forschergruppe wird untersuchen, wie sich die PrEP-Einführung auswirkt und das Auftreten von HIV und STIs im Laufe der Zeit verändert.

Weitere Informationen:
Prof. Dr. Hendrik Streeck, Institut für HIV-Forschung, Tel. 0201/723-4225, Email Prof. Dr. Streeck
]]> Interleukin-7 als Marker für Krankheitsverlauf bei Mukoviszidose? https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=728 728 Wed, 19 Dec 2018 10:45:45 +0100

Die Forscher analysierten die Blutwerte von 164 Patienten, die Proben in der Westdeutschen Biobank Essen hinterlegt haben. Beim Vergleich mit Kontrollprobanden stellte sich heraus, dass die IL-7-Konzentration im Blutserum von Mukoviszidose-Patienten deutlich erhöht ist. „Wir wissen nun, dass es einen statistischen Zusammenhang gibt zwischen einem erhöhten IL-7-Spiegel und einer verschlechterten Lungenfunktion im Krankheitsverlauf“, so Dr. Sivagurunathan Sutharsan, der diese Studie federführend im Westdeutschen Lungenzentrum betreut hat.

Die Ergebnisse bestätigten sich durch Zeitverlaufsanalysen nach einem Jahr. Ein erhöhter IL-7-Spiegel kann deshalb – in Kombination mit anderen Risikofaktoren – auf eine beeinträchtigte Immunreaktion bei Mukoviszidosepatienten hinweisen. In weiterführende Langzeitstudien soll nun untersucht werden, ob der IL-7-Serumspiegel auch als Frühmarker verwendet werden kann, um den individuellen Verlauf von Lungenerkrankungen vorherzusagen.

"Higher Interleukin-7 serum concentrations in patients with cystic fibrosis correlate with impaired lung function"

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UDE/Uni Münster: Blutgerinnung und Enzym - Entscheidender Zusammenhang bei der Multiplen Sklerose entdeckt https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=729 729 Tue, 18 Dec 2018 07:24:08 +0100




Wissenschaftler der Universitäten Duisburg-Essen (UDE) und Münster sind der Antwort nun einen Schritt nähergekommen. Sie zeigen, dass die Blutgerinnung und das Enzym Kallikrein nebst seiner Vorstufe Kinin dazu beitragen. Ihre Ergebnisse wurden kürzlich im Wissenschaftsmagazin Proceedings of the National Academy of Sciences (PNAS) veröffentlicht.

„Wir können beweisen, dass Kallikrein im Blutplasma die Zahl der weißen Blutkörperchen erhöht, die in das zentrale Nervensystem einwandern“, erläutert Dr. Kerstin Göbel, Ärztin der Klinik für Neurologie mit Institut für Translationale Neurologie (ITN) der Universität Münster. Das Enzym verändert die Blut-Hirn-Schranke, sodass sie das zentrale Nervensystem nicht mehr vor schädlichen Eindringlingen schützen kann.

Gerinnungsfaktor aktiviert das Enzym

In den charakteristischen Entzündungsherden im Hirn und Rückenmark von MS-Patienten findet sich überdurchschnittlich viel Prä-Kallikrein, eine Vorstufe des Enzyms. Damit es die Entzündung im Nervensystem befeuern kann, muss es aktiviert werden. Hier stießen die Wissenschaftler auf einen alten Bekannten: den Gerinnungsfaktor XII. Von ihm hatte das Forschungsteam schon 2015 nachgewiesen, dass es zum Entzündungsprozess bei MS beiträgt.

Auch der Gegenbeweis wurde nun erfolgreich angetreten: Fehlt das Enzym im Plasma von Mäusen, sind sie weniger gefährdet, an der experimentellen Form der MS zu erkranken. Ein Medikament, das Kallikrein blockiert, hat bei den Tieren den gleichen Effekt. Auch bei bereits erkrankten Mäusen wirkte die Behandlung noch: Ihre Blut-Hirn-Schranke wurde deutlich weniger zerstört als die unbehandelter Mäuse und auch die Entzündung des Nervensystems fiel schwächer aus.

Elegante Möglichkeit für künftige Behandlung?

„Wir können also die Einwanderung schädlicher Zellen in das zentrale Nervensystem bei MS verringern, wenn wir es schaffen, Kallikrein zu blockieren“, erläutert Prof. Dr. Christoph Kleinschnitz, Direktor der Klinik für Neurologie am Universitätsklinikum Essen. Dies könnte eine neue Strategie zur MS-Bekämpfung begründen. „Wir denken, dass die Beeinflussung von Gerinnungsfaktoren eine elegante Möglichkeit ist, in der Zukunft entzündliche Erkrankungen des Gehirns zu behandeln“ erläutert der Koordinator der Studie und Direktor des ITN Münster, Prof. Dr. Dr. Sven Meuth.

Weitere Informationen:

Universitätsklinikum Essen: Prof. Dr. Christoph Kleinschnitz, Klinik für Neurologie, Tel. 0201/723-2461, Email Prof. Kleinschnitz

Universitätsklinikum Münster: Prof. Dr. Dr. Sven G. Meuth, MHBA, Klinik für Neurologie, Tel. 0251/83-44463 Email Prof. Meuth

PNAS: Plasma kallikrein modulates immune cell trafficking during neuroinflammation via PAR2 and bradykinin release
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„Anstoss, Innovationspreis Lehre“ – Studierende entwickeln innovative Lehrideen https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=726 726 Fri, 14 Dec 2018 09:53:21 +0100 „Neben einer Verbesserung vorhandener Angebote sollten die Studierenden durch den Lehrpreis dazu motiviert werden, sich in positiver Weise mit der Lehre auseinander zu setzen“, erklärt Matthias Heue, der als Referent für die pädagogische und didaktische Begleitung der Lehrentwicklung an der Medizinischen Fakultät das Projekt leitet. Sämtliche Konzepte wurden durch einen eigens ins Leben gerufenen wissenschaftlichen Beirat geprüft. Sowohl in Bezug auf die Quantität, als auch die Qualität der Einreichungen wurden die Erwartungen aller Beteiligter mehr als übertroffen. Studiendekan Prof. Dr. Joachim Fandrey: „Dies sehen wir auch als ein deutliches Zeichen dafür, wie sehr sich die Studierenden mit ihrer Fakultät identifizieren und welchen großen Gestaltungswillen sie für ihr Studium aufbringen, was uns besonders freut.“ Auch bei der Umsetzung werden die Studierenden nicht alleine gelassen, sondern werden durch das Studiendekanat begleitet und beraten.

Das Preisgeld wird zu einem Drittel von der Medizinischen Fakultät und zu zwei Dritteln von der Stiftung Universitätsmedizin getragen. „Nur Dank exzellenter Ausbildung von Ärztinnen und Ärzten von morgen, können Krankheiten auch in Zukunft weiterhin erfolgreich erforscht und geheilt werden. Es ist für uns als Stiftung daher eine Selbstverständlichkeit, das große Engagement von Studierenden für ihre eigene Ausbildung zu honorieren und wir beteiligen uns gerne an diesem Projekt der Medizinischen Fakultät“, sagt Prof. Dr. Karl-Heinz Jöckel, Vorstandsvorsitzender der Stiftung. ]]>
Preise für ausgezeichnete Lehre https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=725 725 Fri, 14 Dec 2018 09:51:53 +0100 Im zweiten Studienabschnitt wurde das Seminar „Differentialdiagnostik“ von PD Dr. Walter Reinhardt am besten bewertet. Auch Veranstaltungen, die sich im Vergleich zum letzten Semester am stärksten verbessert haben, wurden geehrt: Bester Aufsteiger im ersten Studienabschnitt ist das Seminar „Schnittbildanatomie“ von Prof. Gunther Wennemuth, im zweiten Studienabschnitt ging der Preis an den „Klinischen Untersuchungskurs“ von Prof. Dr. Oliver Witzke, Frau Dr. Herbstreit und Frau Dr. Szalai.

Das Preisgeld in Höhe von jeweils 1.000 Euro kommt der Lehre der Ausgezeichneten zugute. Als beste Dozenten wurden Prof. Dr. Sven Benson und Prof. Dr. Ulrich Dührsen ausgezeichnet. Der persönliche Lehrpreis dotiert mit 200 Euro. ]]>
Feierstunde der Medizinischen Fakultät - 136 Medizinstudierende erhalten Examensurkunde https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=724 724 Fri, 14 Dec 2018 09:51:00 +0100 ]]> DFG fördert modernste Mikroskopietechnik: Lichtblattmikroskop https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=723 723 Tue, 11 Dec 2018 13:11:43 +0100


„Damit wird es nun am Universitätsklinikum Essen möglich sein, menschliches oder tierisches Gewebe in nie dagewesener Qualität dreidimensional sichtbar zu machen“, so Prof. Gunzer. Durch verbesserte optische Eigenschaften und neue Auswertealgorithmen können auch feinste Details in den Bildern sichtbar gemacht werden.

Darüber hinaus stellt die DFG Personalmittel zur Verfügung, so dass neue Verfahren zur Bildanalyse entwickelt werden können. „Denn die Analyse der großen Datenmengen aus solchen Mikroskopiesystemen ist noch immer das Nadelöhr“, so Prof. Gunzer.

Insgesamt finanziert die DFG 13 neuartige experimentelle Lichtmikroskope für die Forschung. Die neue Mikroskopietechnik am Universitätsklinikum Essen („A Deconvolution Light-Sheet Microscope for Mesoscopic Tissue Imaging“) wurde in Zusammenarbeit verschiedener Forschergruppen aus der medizinischen Mikrobiologie und den Kliniken für Neurologie, Dermatologie und Kardiologie beantragt. ]]>
Promotionsfeier der Medizinischen Fakultät https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=722 722 Tue, 11 Dec 2018 08:28:15 +0100


Dr. med. Christina Polan (Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie) wurde für ihre Arbeit zum „Einfluss einer einmaligen Fetuin-A-Substitution auf die partikelinduzierte Osteolyse im murinen Kalvariamodell“ mit dem Promotionspreis der Medizinischen Fakultät ausgezeichnet.



Damit die insgesamt 64 Doktorinnen und Doktoren auch zukünftig mit ihrer Fakultät in enger Verbindung bleiben, stellte Prof. Dr. Klaus-Eugen Bonzel das Alumni-Programm „AluMedEs“ vor.




Gruppenfoto der 66. Promotionsfeier der Medizinschen Fakultät der Universität Duisburg-Essen

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DFG fördert Klinische Forschungsgruppe „PhenoTImE“ https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=721 721 Mon, 10 Dec 2018 13:59:26 +0100 3 Millionen Euro Fördergelder stellt die DFG der Klinischen Forschungsgruppe „Phänotypische Therapie- und Immunresistenz in Krebs (PhenoTImE)“ über die nächsten drei Jahre für ihre Arbeit an Konzepten zur Tumorplastizität und einhergehender Therapieresistenzentwicklung zur Verfügung. Die Klinische Forschungsgruppe (KFO 337) unter Leitung von Prof. Dirk Schadendorf und Prof. Dr. Alexander Rösch forscht dazu am malignen Melanom und Tumoren des Gehirns und der Bauchspeicheldrüse.

WTZ-Direktor Prof. Dirk Schadendorf (KFO Sprecher) erklärt: „Wir entwickeln neue Konzepte zur Tumorplastizität, die alle drei Tumorarten einbeziehen. Damit einhergehend erforschen wir die Entwicklung der Therapieresistenzen und ergründen die ihr zugrunde liegenden Mechanismen.“ Prof. Dr. Alexander Rösch, Leitender Oberarzt an der Universitätshautklinik Essen und Leiter der KFO, hebt zusätzlich den interdisziplinären Ansatz hervor: „Diese Förderung erlaubt uns im Rahmen eines strukturierten Forschungsprogramms Ansätze und Methoden auszutauschen, um möglichst zielstrebig eine solide präklinische Evidenz für zukünftige Therapieverbesserungen zu finden.“

An dem Forschungsverbund KFO 337 „PhenoTImE“ sind zehn Wissenschaftler der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen (UDE) am Westdeutschen Tumorzentrum/Universitätsmedizin Essen und des Uniklinikums Düsseldorf beteiligt, die ebenfalls Mitglieder im Deutschen Krebskonsortium (DKTK) am Partnerstandort Essen/Düsseldorf sind. ]]>
Doktoranden präsentieren ihre Forschung: 17. Tag der Forschung mit neuem Teilnehmerrekord https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=720 720 Mon, 10 Dec 2018 12:00:17 +0100 Auf dem 17. Tag der Forschung präsentierten 214 Doktorandinnen und Doktoranden ihre wissenschaftlichen Arbeiten. Zwischen 9 und 12 Uhr stellten sich die angehenden Wissenschaftler den Fragen des Gutachtergremiums, das sich aus Professorinnen und Professoren, Privatdozenten und Post Docs der Fakultät zusammensetzte. Dazu hatten sie ihre Forschungsergebnisse auf wissenschaftlichen Postern zusammengefasst.

„Eine solche Präsentation ist eine wichtige Erfahrung, denn so üben unsere Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler, wie sie hochkomplexe Themen in einer begrenzten Zeit überzeugend präsentieren können. Eine Herausforderung, vor der sie auch in ihrer wissenschaftlichen Laufbahn immer wieder stehen werden“, erklärt Prof. Dr. Sigrid Elsenbruch, Prodekanin für wissenschaftlichen Nachwuchs und Diversität der Medizinischen Fakultät.

Das Herzstück der Nachmittagsveranstaltung war der zweite Science Slam der Medizinischen Fakultät. Und auch in diesem Jahr waren wieder vier wirklich großartige Vortragende dabei, die ihre Forschungsarbeit auf kurzweilige Art präsentierten:


von links

Theresa Kühnel: „Ikea – Forscht du noch oder methylierst du schon?“
Alexander Ross: „Viva la Opsonización“
Daniel Soub: „Brainbook - wie Fake News eine Stadt verwüsten"
Yuqing Wu: "Game of immune system"


Am Ende stimmte das Publikum ab und Alexander Ross wurde mit dem ersten Platz für seinen Science Slam ausgezeichnet. Seine Urkunde erhielt er mit einem Regen aus buntem Konfetti aus den Händen des Vorjahresgewinners Kevin Pattberg und von Prof. Dr. Sigrid Elsenbruch.

19 Doktorandinnen und Doktoranden, deren Poster am besten bewertet worden waren, wurden anschließend von Studiendekan Prof. Dr. Joachim Fandrey und Kevin Pattberg als Vertreter der Fachschaft Medizin unter tosendem Applaus geehrt.



Die Posterpreisträgerinnen und –träger beim 17. Tag der Forschung sind: Mira Alt, Tanja Becker, Louisa Nolte-Boenigk, Lea Bornemann, Denisa Bojkova, Lana Inoue, Christian Kalthoff, Christina Kohn, Karlotta Kahmann, Samantha Langer, Jana Meiners, Julia Menges, Luca Salhöfer, Annika Stokvis, Beatrice Their, Jennifer Tötter, Julia Volke, Rebekka Vogtmann und Tim Zegar – HERZLICHEN GLÜCKWUNSCH! ]]>
Krankheitsverlauf bei Neuroblastomen: Telomere sind entscheidend https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=719 719 Thu, 06 Dec 2018 14:10:51 +0100
Sie entdeckten einen interessanten Zusammenhang, als sie die Genomdaten von mehr als 400 Kindern mit Neuroblastomtumoren analysierten: Je schwerer der Krankheitsverlauf ist, desto stabiler sind die Telomere durch das Enzym Telomerase und verwandte Prozesse. „Wenn dann zusätzlich noch bestimmte weitere Gene verändert sind, entwickelt sich die Krankheit häufig besonders schlecht bei dieser Krebsart“, erläutert Prof. Dr. Alexander Schramm, Leiter der Molekularen Onkologie am Westdeutschen Tumorzentrum des Universitätsklinikums Essen (UK Essen).

„Umgekehrt gilt aber auch“, so Schramm, „dass Tumore ohne Telomer-Stabilität nur wenig oder möglicherweise gar keine Therapie benötigen. Dies gilt sogar dann, wenn man alle bisher bekannten Risikofaktoren einbezieht.“ Das Forscherteam entwickelte deshalb ein vollkommen neues Konzept, um die Schwere dieser Erkrankung zu beurteilen, das nun in klinischen Studien überprüft werden muss.

Am Standort Essen werden die beteiligten Wissenschaftler, Prof. Dr. Alexander Schramm und der Genominformatiker Prof. Dr. Sven Rahmann, diese Ergebnisse aus dem durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) geförderten Sonderforschungsbereich (SFB) 876 zukünftig nutzen, um sie auf andere Tumorarten wie Lungenkrebs zu übertragen, die noch komplexere genetische Veränderungen aufweisen.

Science: A mechanistic classification of clinical phenotypes in neuroblastoma


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Ehrendoktorwürde für Prof. Dr. Alexander Eggermont - Herausragender Onkochirurg https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=717 717 Tue, 04 Dec 2018 12:07:38 +0100
(von links): Prof. Dr. Alexander Eggermont und Dekan Prof. Dr. Jan Buer

Prof. Dr. Alexander Eggermont (66) stammt aus den Niederlanden und ist seit 2010 Direktor und Wissenschaftlicher Vorstand des größten europäischen Krebsmedizinzentrums Gustave Roussy. Er ist wissenschaftlich hochaktiv und hat bereits über 800 Publikationen in Fachzeitschriften und Büchern veröffentlicht. Sein Forschungsschwerpunkt liegt im Bereich der Weichteil- und Hauttumore (Sarkoma und Melanoma). Darüber hinaus ist er Präsident der European Academy of Cancer Sciences und des Cancer Core Europe. Gefragt ist auch sein Rat in Forschungsförderungsinstitutionen und in der Politik.

Prof. Dr. Dirk Schadendorf, Leiter der Klinik für Dermatologie am Universitätsklinikum Essen (UK Essen): „Die innovativen Ansätze zeichnen Prof. Dr. Alexander Eggermont aus, gerade in der immunologischen und interdisziplinären Krebstherapie. Er hat sich europaweit große Verdienste insbesondere im Bereich des Adjuvanseinsatzes erworben und verfügt zudem über ausgezeichnete chirurgische Fähigkeiten.“ ]]>
Prof. Dr. Oliver Witzke folgt Ruf auf Stiftungsprofessur Infektiologie der Rudolf-Ackermann-Stiftung https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=716 716 Tue, 04 Dec 2018 11:21:08 +0100
Prof. Dr. Oliver Witzke

„Wir sind sehr froh, dass Prof. Witzke den Ruf angenommen hat. An der Universitätsmedizin Essen gibt es mit der Klinik für Infektiologie bereits eine eigenständige Struktur in diesem Bereich. Die möchten wir mit unserer Stiftungsprofessur weiter etablieren sowie die enge Verbundenheit zu den Fächern der Inneren Medizin pflegen“, erklärt Prof. Dr. Bernhard R. Ruf, Vorstandsvorsitzender der Rudolf-Ackermann-Stiftung.
„Wir freuen uns sehr, dass die Stiftungsprofessur nach Essen vergeben wurde“, sagen Prof. Dr. Jochen A. Werner, Vorstandsvorsitzender und Ärztlicher Direktor des Universitätsklinikums Essen, und Prof. Dr. Jan Buer, Dekan der Medizinischen Fakultät Universität Duisburg-Essen. „Mit der Professur können wir unseren Schwerpunkt im Bereich Infektiologie und Immunologie nachhaltig weiter ausbauen.“

Auch Prof. Dr. Oliver Witzke sieht viel Potenzial in der Stiftungsprofessur: „Die Professur wird die 2015 eingerichtete Klinik für Infektiologie, die sich mit der Diagnostik, Therapie und Vorbeugung von Infektionskrankheiten befasst, in den Bereichen Forschung und Lehre noch einmal verstärken. Mit der Professur ist eine Weiterentwicklung der klinischen Forschung im Bereich der Infektionsimmunologie verbunden. Gerade den Bereich der Erforschung chronischer Virusinfektionen bei immunsupprimierten Patienten können wir durch die Professur weiter intensivieren“, erklärt Prof. Dr. Oliver Witzke. Zur Klinik für Infektiologie gehören zwei spezielle infektiologische Bettenstationen, auf denen fachübergreifend und überregional Erkrankungen aus dem gesamten Spektrum der Infektiologie behandelt werden. In der studentischen Ausbildung setzt die Medizinische Fakultät in Essen durch die Einführung eines PJ-Tertials „Infektionsmedizin“ mit zentraler Beteiligung der Infektiologie schon jetzt besondere Akzente.

Nicht zuletzt ist die Deutsche Gesellschaft für Infektiologie, die seit langen Jahren mit der Rudolf-Ackermann-Stiftung zusammenarbeitet, über diese Entwicklung erfreut. „Es ist ein weiterer wichtiger Schritt zur Etablierung unseres Faches, das auch in der öffentlichen Wahrnehmung immer weiter an Bedeutung gewinnt. Die Einrichtung einer Rudolf-Ackermann Professur an der Klinik in Essen unterstreicht den Stellenwert der Infektiologie als eigenständiges klinisches Fach, das wie in anderen eruopäischen Ländern in der Einführung eines Facharztes für Innere Medizin und Infektiologie münden sollte“, betont Prof. Dr. Gerd Fätkenheuer, Vorsitzender der Deutschen Gesellschaft für Infektiologie.
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SFB 876 geht in die Verlängerung - Relevante Informationen aus Datenbergen https://www.uni-due.de/2018-11-29-informationen-aus-datenbergen 715 Thu, 29 Nov 2018 13:19:44 +0100 ]]> Posterpreis der Deutschen Gesellschaft für Neurologie für translationales Forschungsprojekt https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=714 714 Wed, 28 Nov 2018 14:25:12 +0100 Im Rahmen der randomisierten, kontrollierten Studie wurde einerseits die Schmerzlinderung chronischer Rückenschmerzen durch eine Anwendung wirkstoffreier Plazebos und andererseits der Einfluss dieser Behandlung auf die Beweglichkeit der Patienten untersucht. Es handelt sich um ein DFG-gefördertes Projekt, das im Rahmen des Schwerpunktes für Translationale Neuro- und Verhaltenswissenschaften (TNBS) mit insgesamt 127 Patienten durchgeführt wurde. ]]> Medizinische Forschung für Hirntumorpatienten stärken: Erster Clinician Scientist in der Essener Hirntumorforschung https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=713 713 Wed, 28 Nov 2018 09:54:41 +0100 Dr. Kebir wird in der Klinik für Neurologie von Prof. Dr. Christoph Kleinschnitz zum Facharzt für Neurologie ausgebildet und befindet sich bereits im letzten Drittel seiner Facharztausbildung. „Ich freue mich auf die Arbeit hier in Essen“, so Dr. Kebir, der bereits in eine Vielzahl von Projekten eingebunden ist.
Während seiner Ausbildung erhält der Hirnforscher Unterstützung von drei Seiten: von der DKFZ-Abteilung Translationale Neuroonkologie am Westdeutschen Tumorzentrum (Prof. Dr. Björn Scheffler, Professor für Translationale Onkologie) und der Abteilung Klinische Neuroonkologie (Prof. Dr. Martin Glas) und der Klinik für Neurologie (Prof. Dr. Christoph Kleinschnitz). „Wir wollen eine Generation von klinischen Wissenschaftlern entwickeln und fördern“, so Prof. Kleinschnitz, Direktor der Klinik für Neurologie. „Gerade in der Neuroonkologie ist es für die Patientinnen und Patienten wichtig, dass grundlagenwissenschaftliche Erkenntnisse schnell an das Krankenbett gebracht werden und andererseits auch dringende klinische Fragen durch die Forschung beantwortet werden“, so Prof. Glas. „Unser Pilotmodell schlägt die translationale Brücke zwischen klinischer Patientenversorgung und klinisch-wissenschaftlichen Studien“, betont Prof. Scheffler.

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Studieren neben der Schule? https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=712 712 Wed, 28 Nov 2018 09:04:35 +0100
Kathrin Anker, die inzwischen regulär im 1. Semester Medizin an der Universität Duisburg-Essen studiert, hat während ihres Frühstudiums unter anderem Vorlesungen der Kinderheilkunde, Chirurgie und der Naturheilkunde besucht. Dafür hat die Duisburgerin viel Freizeit geopfert: „Ich bin extra für meine Vorlesungen angereist und davor und danach ganz normal zur Schule gegangen. Meist war meine Fahrzeit doppelt so lang wie die Dauer der Vorlesung.“ Aber es hat sich gelohnt: „Es war wahnsinnig interessant und hat mein Interesse an der Medizin absolut gefestigt.“

Die Leiterin der Abteilung für Neuroanatomie im Institut für Anatomie am Universitätsklinikum Essen, Prof. Dr. Nicole Dünker, setzt sich seit vielen Jahren aktiv für die Belange Frühstudierender in der Medizin ein. An ihren Vorlesungen der Osteologie und Neuroanatomie nehmen regelmäßig Schüler teil. Sie freut sich über die jungen Menschen in ihren Vorlesungen: „Ich unterstütze das uneingeschränkt. Ich versuche, auf die Schüler einzugehen und hole Feedback ein, wie ihnen die Vorlesung gefällt. Die Rückmeldungen sind immer sehr positiv.“ Seit dem Wintersemester hat Prof. Dünker darüber hinaus eine Facebook-Seite und einen Instagram-Account ins Leben gerufen. Ihr ist es außerdem wichtig, den Kontakt zwischen Schülern und Studierenden herzustellen.

Gelegenheit zum direkten Kontakt haben die Schülerinnen und Schüler auch außerhalb des Frühstudiums: beim Campustag Medizin. Sie erhalten Einblick in den Alltag in Forschung, Lehre und Patientenversorgung und können Studierenden und Professoren am Standort Essen kennenlernen. Marvin Droste, Medizinstudent im 5. Semester: „Da ich selbst vor dem Medizinstudium Teilnehmer beim Frühstudium war, weiß ich, wie bereichernd diese Erfahrung für junge Menschen ist. Meine Entscheidung für den Standort Essen hat das ganz maßgeblich mit beeinflusst. Ich möchte den Schülern, die jetzt in derselben Situation sind wie ich früher, tolle Einblicke ermöglichen. Vor diesem Hintergrund ist die Idee des Campustags entstanden.“ Im Mai 2019 wird es wieder soweit sein: am 15.5.2019 findet der Campustag zum zweiten Mal in Essen statt.
„Super fand ich es, dass sich Medizinstudenten der ersten Semester für uns Zeit genommen haben und wir wirklich alle unsere Fragen loswerden konnten“, erzählt Kathrin Anker, die als Schülerin am ersten Campustag teilgenommen hat. „Der Vortrag von Prof. Rainer Büscher zum Masterplan Medizinstudium 2020 ermöglichte einen tieferen Einblick in Fragen, die die Studenten angehen. Und ein Highlight war natürlich auch der Besuch im Labor von Frau Prof. Dünker, so konnten wir auch mal die Forschungsseite kennenlernen.“
Die Planungen für den nächsten Campustag laufen bereits. Die Organisatoren werden erneut ein abwechslungsreiches Programm auf die Beine stellen und hoffen, den Campustag auch über die erste Neuauflage hinaus langfristig an der Medizinischen Fakultät etablieren zu können.



Hintergrundinformationen:
Das Frühstudium wird seit nunmehr 15 Jahren vom Akademischen Beratungszentrum (ABZ) der Universität Duisburg-Essen angeboten und richtet sich an interessierte Schülerinnen und Schüler der Oberstufe, die bereits vor dem Abschluss in ein Studienfach hineinschnuppern wollen. Die Teilnehmer besuchen zusammen mit den regulären Studenten Vorlesungen, Seminare und Übungen. Das Frühstudium der Medizin am UK Essen ist eine Besonderheit: Während mittlerweile viele deutsche Universitäten ein Frühstudium anbieten, gehört die Universität Duisburg-Essen zu den wenigen, die auch Veranstaltungen der Medizin für Schüler öffnen. Die Medizin ist seit Jahren das beliebteste Fach im Frühstudium. Von rund 80 Teilnehmern pro Semester besuchen rund 20 die Veranstaltungen der Medizin am UK Essen.

Der Campustag wurde von Marvin Droste ins Leben gerufen und soll den Teilnehmern des Frühstudiums über die Teilnahme an Vorlesungen hinaus einen Einblick in den Alltag in Forschung, Lehre und Patientenversorgung bieten. Gleichzeitig ermöglicht die Veranstaltung den unmittelbaren Kontakt zu Studierenden und Professoren. Ziel ist es auch, besonders motivierte und interessierte Schülerinnen und Schüler frühzeitig an das UK Essen zu binden.




Marvin Droste, Kathrin Anker und Prof. Dr. Nicole Dünker (v.l.n.r.) im Labor der Neuroanatomie, das die Teilnehmer des ersten Campustags im Rahmen einer Hands-On-Aktion besuchten.

Bildnachweis: J. Heger / Medienzentrum UK Essen



Prof. Dr. Nicole Dünker, Marvin Droste, Kathrin Anker und Prof. Dr. Rainer Büscher (v.l.n.r.) vor dem Lehr- und Lernzentrum (LLZ) der Medizinischen Fakultät an der Virchowstraße.

Bildnachweis: J. Heger / Medienzentrum UK Essen ]]>
Infarktschutz mit Blutdruck-Manschette und HDL - SFB geht in die Verlängerung https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=711 711 Wed, 28 Nov 2018 08:29:45 +0100


(von links) Prof. Dr. Bodo Levkau, Prof. Dr. Petra Kleinbongard und Prof. Dr. Dr. h.c. Gerd Heusch

Es geht um sogenannte Effektormechanismen, die während und kurz nach dem Herzinfarkt wichtige Weichen für den weiteren klinischen Verlauf stellen. Zwei SFB-Projekte sind am Institut für Pathophysiologie der Medizinischen Fakultät der UDE angesiedelt. Sie werden für die nächsten vier Jahre mit insgesamt 1,8 Mio. Euro gefördert und von Prof. Dr. Dr. h.c. Gerd Heusch, Prof. Dr. Petra Kleinbongard und Prof. Dr. Bodo Levkau geleitet.

Sie untersuchen, wie das Herz während und nach dem Infarkt geschützt werden kann, indem ein molekulares Schutzprogramm aktiviert wird. Prof. Gerd Heusch: „Dies gelingt bereits durch einfaches Aufblasen und Ablassen einer Blutdruckmanschette am Arm oder Bein. In Folge dessen wird nicht nur der Herzmuskel weniger geschädigt, es sinkt auch die Sterblichkeit der Patienten.“ Die Signalübertragung einer solchen herzfernen Konditionierung wird nun weiter experimentell erforscht. Den direkten Schutz des Herzens vor Infarkt durch Bestandteile des „guten Cholesterins“ im Blut, das HDL, untersucht Prof. Bodo Levkau.

Link zur Website des SFB 1116
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Neue Therapiechance bei AML: Erfolg im Leitmarktwettbewerb LifeSciences.NRW https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=708 708 Mon, 26 Nov 2018 12:45:34 +0100
iCAN33 wird über den Leitmarktwettbewerb „LifeSciences.NRW“ mit fast 2,3 Millionen Euro unterstützt im Programm NRW 2014 - 2020 für den Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung (EFRE). Verbundpartner sind die Universitätsklinika Essen, Düsseldorf und Bonn sowie die Miltenyi Biotech GmbH aus Bergisch-Gladbach und das Zentrum für Forschungsförderung in der Pädiatrie GmbH in Essen.

Die AML ist eine sehr aggressive Erkrankung, bei der unreife und unkontrolliert wachsende weiße Blutkörperchen (Leukämiezellen) gebildet werden, die die normale Blutbildung im Knochenmark verdrängen. Die AML ist vor allem eine Erkrankung, die Menschen ab dem 60. Lebensjahr betrifft; allerdings ist sie auch die zweithäufigste Leukämieform bei Kindern und Jugendlichen. Trotz aller Fortschritte in der modernen Medizin können zurzeit nur ca. 30% der Erwachsenen und ca. 70% der Kinder und Jugendlichen mit AML geheilt werden.


Natürliche Killerzellen

Um die Heilungschancen zu erhöhen, möchten die iCAN33-Forscher „Natürliche Killer“ (NK)-Zellen einsetzen, die dank spezieller Rezeptoren frühzeitig Tumorzellen angreifen und abtöten. Allerdings reicht diese natürliche Immunität nicht aus, um die AML zu besiegen. Deshalb sollen die von gesunden Spendern gewonnenen NK-Zellen genetisch modifiziert werden, um so die Erkennung der Leukämiezellen zu verbessern und ihr ‚killing’ deutlich zu steigern. Ziel ist, eine besser verträgliche und hochwirksame Immuntherapie gegen die AML zu entwickeln.

In der Behandlung akuter lymphatischer Leukämien (ALL) werden bereits heute sog. CAR-T-Zellen sehr erfolgreich eingesetzt. Sie haben jedoch zwei große Nachteile: Sie können nicht aus T-Zellen von gesunden Spendern hergestellt werden, da die Patienten diese fremden Zellen nicht vertragen. Häufig ist es auch sehr schwierig, von den Leukämie-Patienten selbst ausreichend T-Zellen zu gewinnen, sie zeitnah effizient genetisch zu verändern und dann den erkrankten Patienten zurückzugeben.

Der neue Lösungsansatz der iCAN33-Forscher besteht nun darin, NK-Zellen gesunder Spender mit den gleichen Methoden wie bei CAR-T-Zellen zu verändern und sie dann – schon fertig hergestellt und charakterisiert – zu lagern. Diese CAR-NK-Zellen würden dann AML-Patienten unmittelbar bei Bedarf zur Verfügung stehen.


„Das Beste aus zwei Welten…“

„CAR-NK-Zellen vereinen gewissermaßen das Beste aus zwei Welten: Sie haben sie ein großes therapeutisches Potential, und wir können ihren Einsatz in der zukünftigen AML-Therapie besser planen“, so Prof. Dr. Dirk Reinhardt (UK Essen, Kinderklinik III). Prof. Dr. Helmut Hanenberg ergänzt: „Infusionen mit NK-Zellen sind eigentlich sehr gut verträglich und greifen weder gesunde Zellen noch Gewebe des Patienten an. Indem wir den NK-Zellen beibringen, die Leukämiezellen besser zu erkennen, hoffen wir, dass wir diese CAR-NK-Zellen hochdosiert und weitgehend nebenwirkungsfrei verabreichen und somit die Leukämiezellen effizient abtöten können.“

In den kommenden drei Jahren sollen die Grundlagen etabliert und die Voraussetzungen geschaffen werden, um in der anschließenden klinischen Phase die erste Anwendung bei Patienten untersuchen zu können.

Folgende universitäre Institutionen sind am iCAN33-Projekt beteiligt:
• Kinderklinik III (Prof. Dirk Reinhardt, Prof. Helmut Hanenberg) der Medizinischen Fakultät der UDE am Universitätsklinikum Essen/Leitung
• Klinik für Hämatologie am UK Essen (Prof. Ulrich Dührsen, Dr. Maher Hanoun)
• Klinik für Knochenmarktransplantation am UK Essen (Prof. Dietrich Beelen, Dr. Ulrike Buttkereit)
• Institut für Transfusionsmedizin am UK Essen (Prof. Peter Horn, Dr. Stefan Heinrichs)
• Institut für Transplantationsdiagnostik und Zelltherapeutika am Universitätsklinikum Düsseldorf (Prof. Markus Uhrberg)
• Medizinische Klinik III für Onkologie, Hämatologie, Immunonkologie und Rheumatologie am Universitätsklinikum Bonn (Prof. Peter Brossart).

Weitere Informationen:
„iCAN33 – Entwicklung einer Immuntherapie für akute myeloische Leukämien (AMLs) durch den Einsatz von allogenen natürlichen Killer (NK-) Zellen mit CD33 CARs“
Link zur Leitmarktagentur NRW
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Mayerstiftung fördert Forschung zu Ewing-Sarkomen bei Kindern mit 1,5 Millionen Euro https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=706 706 Wed, 21 Nov 2018 06:44:52 +0100 In einem neuen Forschungsverbund wollen Wissenschaftler des Hopp-Kindertumorzentrum Heidelberg (KiTZ) gemeinsam mit Arbeitsgruppen der Ludwig-Maximilians-Universität München und des Westdeutschen Tumorzentrums Essen die Ewing-Sarkomforschung vorantreiben und Ansätze für neue Diagnose- und Therapieverfahren daraus ableiten. Die Gert und Susanna Mayer Stiftung fördert das Projekt, das über fünf Jahre laufen wird, mit 1,5 Millionen Euro.


Ewing-Sarkome sind nach Osteosarkomen die zweithäufigsten Knochentumoren im Kindes- und Jugendalter. Derzeitige Therapiestrategien führen bei etwa einem Drittel der Patienten zu Rückfällen – mit meist fatalem Ausgang. Obwohl das Verständnis über die Tumorbiologie des Ewing-Sarkoms in den letzten Jahren deutlich gestiegen ist, konnten die Heilungsraten bisher nicht relevant verbessert werden. Drei wissenschaftliche Arbeitsgruppen aus Heidelberg, München und Essen, die zum klinischen Netzwerk des Deutschen Krebskonsortiums (DKTK) gehören, wollen das nun ändern: In dem so genannten „Translationalen Ewing-Sarkomforschungsverbund“ wollen sie am Beispiel des Ewing-Sarkoms modellhaft erforschen, wie die angeborene genetische Vielfalt der Tumoren im Zusammenspiel mit erworbenen Genveränderungen den Krankheitsverlauf beeinflusst. Aus den Erkenntnissen ihrer Untersuchungen wollen sie Ansätze für die personalisierte Therapie von Tumoren im Kindes- und Jugendalter ableiten.

„Wir haben vor, einen Ewing-Sarkom-Genomatlas zu erstellen, der klinische, histologische sowie molekulargenetische Informationen von Ewing-Sarkomen und ähnlichen Tumoren umfasst“, so Stefan Pfister, Direktor des Präklinischen Programmes am KiTZ, Abteilungsleiter am Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ) und Oberarzt am Universitätsklinikum Heidelberg (UKHD). Um Ansätze für eine mögliche Immuntherapie zu finden, charakterisieren die Forscher außerdem die Immunzellen, welche in Ewing-Sarkome einwandern, mit modernsten Technologien.

Aufgabe der Münchner Arbeitsgruppe wird es sein, mit Hilfe genetischer und epigenetischer Methoden die molekulare Vielfalt der Tumoren zu ergründen. „Wir werden nach Genen suchen, die bei der Vorhersage des Krankheitsverlaufes von Ewing-Sarkom-Patienten helfen können und eventuell als therapeutische Angriffspunkte in Frage kommen“, erklärt Thomas Grünewald, Leiter der Max-Eder Nachwuchsgruppe für Pädiatrische Sarkombiologie am Pathologischen Institut der Ludwig-Maximilians-Universität München (LMU).

Das Essener Team kümmert sich währenddessen um die Identifizierung und Validierung von Biomarkern, die das Ansprechen auf die Therapie vorhersagen können. Ein Schwerpunkt wird die Identifizierung von Biomarkern aus den so genannten Flüssigbiopsien (Liquid Biopsy) sein. Das Team hat große Expertise in der Analyse von flüssigen Patientenproben wie Blut, Knochenmark oder Urin. „Tumoren hinterlassen ihre Spuren in diesen Körperflüssigkeiten. Wir wollen die Spuren mit Hilfe der Liquid Biopsy lesen lernen“, so Uta Dirksen, Kinderonkologin, stellvertretende Direktorin der Kinderklinik III am Universitätsklinikum Essen und Leiterin der internationalen Cooperativen Ewing Sarkomstudiengruppe. „Auf diese Weise hoffen wir die Faktoren zu identifizieren, die zur Bildung von Mikrometastasen bei Ewing-Sarkomen führen“.

Gefördert wird das Verbundprojekt, das über einen Zeitraum von fünf Jahren laufen wird und im November dieses Jahres startet, von der Gert und Susanna Mayer Stiftung. Sie stellt 1,5 Millionen Euro dafür zur Verfügung.

Link zum KiTZ Heidelberg

Link zum Westdeutschen Tumorzentrum Essen



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Resistenzbildung bei Augentumoren: Förderung für Retinoblastom-Forschung https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=705 705 Wed, 14 Nov 2018 10:33:26 +0100

Es geht darum, neue Behandlungsstrategien zu entwickeln, die die Nebenwirkungen von Chemotherapien reduzieren helfen: „Wir befassen uns mit der unmittelbaren Umgebung der Tumore, denn auch die dort befindlichen gesunden Zellen beeinflussen vermutlich das Wachstum der Tumore“, so Dr. Maike Busch vom Institut für Anatomie, Abteilung Neuroanatomie am Universitätsklinikum Essen.

„Außerdem sehen wir uns spezielle Teile des Erbguts (miRNAs) an, die in gesunden wie in Tumor-Zellen vorkommen, um zu klären, welche Rolle sie bei der Resistenzwerdung von Retinoblastomen spielen“, so Prof. Nicole Dünker, Leiterin der der Abteilung Neuroanatomie im Institut für Anatomie am UK Essen.

Den Anwendungsbezug behalten die Wissenschaftlerinnen auch im Auge: „In einem in ovo Membranmodell (CAM) werden wir testen, ob man mit gekoppelten Nanopartikeln zielgerichtet Wirkstoffe zu Tumorzellen transportieren kann“, so Busch, „danach untersuchen wir die Mechanismen der Chemotherapie-Resistenzwerdung.“ Beide möchten bessere Therapieverfahren eröffnen, um den kleinen Patienten möglichst viel Sehkraft zu erhalten.

Weitere Informationen

Email Dr. rer. nat. Maike Busch
Prof. Dr. rer. Nat Nicole Dünker

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Ausschreibung für Promotionsprojekte im Rahmen von „Regulatorische ImmunMechanismen“ - Promotionskolleg der Universitätsallianz Ruhr“ https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=703 703 Tue, 13 Nov 2018 12:14:44 +0100 65% nicht-promovierter Assistenzärzte an Essener und Bochumer Uni-Kliniken wird dieses Problem für das Ruhrgebiet besonders deutlich. Fehlende verlässliche Forschungsstrukturen, mangelhafte wissenschaftliche Betreuung und die schwierige Vereinbarkeit zwischen Studium/Beruf- und Familienleben sind die Haupthindernisse für die Erstellung einer Promotion. Eine studienbegleitende Promotion ist als eine frühzeitige wissenschaftliche Fördermaßnahme in der Medizin weiterhin sehr wichtig und erstrebenswert, wird jedoch aufgrund der finanziellen Situation vieler Studenten und ihrer hohen Lernbelastung seltener realisiert.
Um forschungsbegeisterten jungen Ärztinnen und Ärzten eine qualitativ hochwertige Promotion auch nach Abschluss des Studiums zu ermöglichen, rufen die Medizinischen Fakultäten der Universitäten Bochum (RUB) und Duisburg-Essen (UDE) unter dem Dach der der Universitätsallianz Ruhr (UA Ruhr) ein innovatives Promotionskolleg im Bereich der Immunologie/Infektiologie ins Leben. Das Mercur Research Center Ruhr fördert das Programm RIMUR mit insgesamt 6 Projekten über drei Jahre.


Die Promotionsarbeiten werden im Forschungsbereich der Immunmodulation/Infektiologie von jeweils einem klinischen Mentor und einem Grundlagenforscher aus Bochum und Essen betreut, was zur Stärkung wissenschaftlicher Vernetzungen und Synergien im Ruhrgebiet führen soll. Das Programm soll zum 01.03.2019 starten und fokussiert zunächst thematisch auf den immunologisch/infektiologischen Schwerpunkt der Fakultäten. Gesucht werden Assistenzärztinnen und Assistenzärzte, die eine experimentelle Promotion nach Studienabschluss anstreben. Die Dauer der Promotionsarbeit soll bei 50% Freistellung für die Forschung 24 Monate betragen. Bei einer 100% Freistellung beträgt die Dauer 12 Monate. Gefördert werden im Wesentlichen die Personalkosten, also die Finanzierung der Promovenden/innen während der Forschungszeiten; eine geringfügige Sachmittel- und Reisekostenunterstützung kann ebenfalls vom Promotionskolleg übernommen werden. Die notwendige Infrastruktur und weitere Sachmittel sollen von den Betreuern bereitgestellt werden.

Die Antragsteller sind die jeweils betreuenden Hochschullehrer. Für das Programm kann sich ein Team aus zwei Hochschullehrern der Medizinischen Fakultäten der Universitäten Bochum (RUB) und der Universität Duisburg-Essen (UDE) ab sofort bis zum 31.12.2018 bewerben.


Die Antragsskizze mit Angaben zu notwendigen Unterlagen finden Sie hier https://www.uni-due.de/imperia/md/images/med/rimur_antragsskizze.docx (Download startet automatisch)


Folgende Voraussetzungen müssen erfüllt sein:
1. Projekt fokussiert auf immunologische/infektiologische Fragestellungen
2. Betreuung erfolgt durch jeweils eine/n klinische/n und eine/n grundlagenwissenschaftliche/n Betreuer/in ( jeweils aus Bochum und Essen)
3. Rotation des/der Promovenden/in zwischen den beiden Standorten muss gewährleistet werden
4. Nachgewiesene fachliche bzw. wissenschaftliche Expertise beider Betreuer/innen
5. Vorhandene Infrastruktur und Verbrauchsmittel zum Durchführen des Projektes
6. Interesse und Bereitschaft auf der Grundlage der Projektergebnisse weitere gemeinsame Forschungsaktivitäten der UA Ruhr zu betreiben (z.B. DFG-Projekte)
7. Fachliche Eignung des/der Promovenden/in für das vorgeschlagene Projekt
8. Verbindliche Zusage des Klinikdirektors/-direktorin über die Freistellung des/der Promovenden/in während der geplanten Forschungszeit

Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an Herrn Prof. Ulf Dittmer unter
Email Prof. Dittmer
oder
0201-7233693
Ihre kompletten Unterlagen senden Sie bitte bis zum 31.12.2018 (Eingangsdatum) an
Herrn Prof. Dr. Ulf Dittmer
Institut für Virologie, RKH
Virchowstr. 179
45147 Essen ]]>
HIV-Impfstoffforscher Hendrik Streeck ins Kuratorium der Deutschen AIDS-Stiftung berufen https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=699 699 Tue, 06 Nov 2018 13:27:53 +0100
„Bereits seit zwei Jahren engagiert sich Professor Hendrik Streeck im Rahmen der Operngala Bonn für die Deutsche AIDS-Stiftung. Wir sind froh, mit ihm einen exzellenten und bestens vernetzten Wissenschaftler für unser Kuratorium gewonnen zu haben. Wir freuen uns sehr, dass wir die Zusammenarbeit mit ihm durch seine Berufung ins Kuratorium intensivieren können“, so Kristel Degener, Geschäftsführende Vorstandsvorsitzende der Deutschen AIDS-Stiftung.
Aktuell koordiniert Hendrik Streeck u.a. die BRAHMS-Studie, an der sich deutschlandweit zehn medizinische Einrichtungen zur Vorbereitung einer HIV-Impfstoffstudie beteiligen. Untersucht wird, mit welcher Häufigkeit HIV und andere sexuell übertragbaren Infektionen unter Männern, die Sex mit Männern haben in Deutschland vorkommen und übertragen werden. Im Rahmen der HIV-Prävention ist die Deutsche AIDS-Stiftung sehr an den Ergebnissen dieser Studie interessiert.

„Ich freue mich über meine Berufung in das Kuratorium der Deutschen AIDS-Stiftung. So kann ich mich stärker in die wichtige Arbeit der Stiftung einbringen. Dass die Organisation sich neben der Hilfe für HIV-infizierte Menschen in der HIV-Impfstoffforschung engagiert, finde ich sehr wichtig. Nur mit einem Impfstoff können wir HIV/AIDS besiegen“, sagt Hendrik Streeck.

Nach Studium und Erlangen des Doktorgrades in Berlin und Bonn, ging Hendrik Streeck 2006 in die USA, um an der Harvard Medical School und später an der Johns Hopkins University zu forschen und zu lehren. Ab 2012 leitete er die Zellularimmunologie des U.S. Military HIV Research Program (MHRP) am Walter Reed Army Institute of Research (WRAIR). 2015 folgte er dem Ruf der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen am Universitätsklinikum Essen. Im selben Jahr gründete er das Institut für HIV Forschung am Universitätsklinikum Essen.

Link zur AIDS-Stiftung ]]>
UDE/UK Essen im Medizin-Ranking: Die Besten in NRW https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=693 693 Wed, 31 Oct 2018 12:54:42 +0100
„Das ist eine große internationale Anerkennung“, bestätigt Dekan Prof. Dr. Jan Buer, „die wir vor allem unseren Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern zu verdanken haben. Sie sorgen für die starke Vernetzung von Forschung und Krankenversorgung und die damit einhergehende exzellente Publikationsleistung in den vielen Bereichen von Fakultät und Klinikum.“

Die Rankingposition auf Platz 98 ist die beste in NRW, deutschlandweit rangieren nur Heidelberg, München und Berlin knapp davor. Bei der Bewertung werden insgesamt zwölf Indikatoren berücksichtigt, darunter hochrangige Publikationen, internationale Kooperationen und Forschungsreputation. Den ersten Platz weltweit belegt die Harvard University in den USA, im Europavergleich liegt die University of Oxford in Großbritannien vorn.

Weitere Informationen:
Ranking der U.S.News
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Neue Nachwuchsgruppe in Essen will mit künstlicher Intelligenz ins Hirn blicken https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=695 695 Tue, 30 Oct 2018 08:41:52 +0100

Geforscht wird auf der Basis kernspintomographischer Daten, die im Sonderforschungsbereich (SFB) „Extinktionslernen“ systematisch erhoben werden, an dem die UDE beteiligt ist. Bei der Extinktion geht es nicht nur um das Vergessen alter Informationen, sondern auch um einen neuen Lernprozess, der das zuvor Gelernte überlagert. Mithilfe künstlicher Intelligenz sollen die vorhandenen Daten funktionell und strukturell ausgewertet werden, um bessere Diagnosen in der (Neuro-)Radiologie stellen zu können.

Die Nachwuchsgruppe wird eng mit dem Forschungsschwerpunkt „Translationale Neuro- und Verhaltenswissenschaften“ zusammenarbeiten und mit einer Promotionsstelle ausgestattet sein. „So ermöglichen wir dem wissenschaftlichen Nachwuchs ideale Möglichkeiten, um an der Spitze der Forschung ein eigenes wissenschaftliches Profil in einem zukunftsträchtigen Bereich zu entwickeln“, so Dr. Dagmar Timmann-Braun, Professorin für Experimentelle Neurologie in der Klinik für Neurologie am Universitätsklinikum Essen (UK Essen).

Die Nachwuchsgruppe „Advanced Methods in Brain MR-Imaging“ wird über einen Zeitraum von drei Jahren im SFB „Extinktionslernen“ am Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie und Neuroradiologie am UK Essen eingerichtet. Die Finanzierung übernimmt die interne Forschungsförderung Essen (IFORES) der Medizinischen Fakultät der UDE.
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Die Milz - Zentrales Schaltorgan für Schutz vor Herzinfarkt https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=694 694 Thu, 25 Oct 2018 14:20:17 +0200 Die Forscher des Instituts für Pathophysiologie (Direktor Prof. Dr. Dr. h.c. Gerd Heusch) am Universitätsklinikum Essen zeigen in der aktuellen Ausgabe des renommierten Journals „Circulation Research“, dass die Milz eine zentrale Rolle als Schaltorgan einnimmt. Nach kurzen Unterbrechungen der Durchblutung am Hinterbein eines Versuchstiers durch das Aufblasen und Ablassen einer Blutdruckmanschette wird die Milz durch das vegetative Nervensystem aktiviert und setzt herzschützende Substanzen ins Blut frei. Damit konnte die Forschergruppe ein enges Zusammenspiel zwischen Herz und Immunsystem beim akuten Infarkt belegen.

Herzschutz auf Distanz wurde von Forschern des Universitätsklinikums Essen bereits erfolgreich während herzchirurgischer Eingriffe eingesetzt und verringerte postoperative Komplikationen und die Sterblichkeit der Patienten. „Um die Methode in der klinischen Anwendung zu optimieren, wollen wir den Mechanismus noch besser im Detail verstehen“, erklären die Erstautoren Dr. Helmut Lieder und Prof. Dr. Petra Kleinbongard. Die grundlegenden Forschungen der Arbeitsgruppe werden von der Deutschen Forschungsgemeinschaft im Rahmen eines Sonderforschungsbereichs (SFB 1116) gefördert.




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2,6 Mio. € für „Exzellenz in der Medizin“: Neues Programm für forschende Ärzte https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=692 692 Thu, 18 Oct 2018 11:46:52 +0200
Das Programm „Exzellenz in der Medizin: Clinician Scientist Academy der Universitätsmedizin Essen“ (UMEA) wird in den kommenden drei Jahren mit rd. 2,6 Millionen Euro durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft gefördert. Geleitet wird es von Prof. Dr. Dr. Dagmar Führer-Sakel, Direktorin der Klinik für Endokrinologie, Diabetologie und Stoffwechsel am Universitätsklinikum Essen.


„Das ist ein großer Erfolg für unsere junge, forschungsstarke Fakultät“, lobt Dekan Prof. Dr. Jan Buer: „Das neue Konzept gliedert sich hervorragend in unsere Förderkonzepte für den wissenschaftlichen Nachwuchs ein.“ Prodekanin Prof. Dr. Sigrid Elsenbruch, stellvertretende UMEA-Leiterin, ergänzt: „Mit dem Programm wollen wir unseren hervorragenden wissenschaftlichen Nachwuchs fördern, aber auch neue Ärztinnen und Ärzte für die Forschung gewinnen.“


Prof. Dr. Dr. Dagmar Führer und Prof. Dr. Sigrid Elsenbruch leiten die Clinician Scientist Academy der Universitätsmedizin Essen

Mit UMEA wird es möglich, sich in der einen Hälfte der Arbeitszeit ganz der Forschung zu widmen, um wissenschaftliche Projekte voranzutreiben. Geboten wird auch ein mentorgestütztes Qualifizierungsprogramm mit fachspezifischen und fachübergreifenden Themen. Eine Besonderheit ist der multidisziplinäre Ansatz entlang der Schnittstellen der Fakultäts-Schwerpunkte.

Im Bereich von „Herz-Hirn“ geht es um die molekularen Wechselwirkungen zwischen geschädigtem Gehirn und krankem Herzen und wie sich hier das Gewebe nach einer Minderdurchblutung verändert. Außerdem sollen bisher nicht erkannte Risikofaktoren durch epidemiologische Studien identifiziert werden.

Im Bereich „Onko-Immun“ konzentriert man sich auf die Kontrollpunkte (sogenannte Checkpoints) des Immunsystems, die während einer Krebsbehandlung gezielt blockiert werden, aber auch immunbedingte Nebenwirkungen verursachen können. Außerdem soll die Therapieresistenz von Tumoren untersucht werden.

Im Bereich „Transplant-Immun/Infekt“ wird ein „ex-vivo Organtherapiezentrum“ aufgebaut, das den Mangel an Spenderorganen verringern soll. Darüber hinaus geht es um die Vorbeugung und Behandlung von Virusinfektionen in der Transplantationsmedizin, die Nebenwirkungen von immunsuppressiven Medikamenten und die Risiken von Begleiterkrankungen bei Transplantatempfängern.


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Buchpreise für die besten Studierenden des Kurses „Pathologie I“ https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=685 685 Wed, 10 Oct 2018 15:20:38 +0200
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Gutes Cholesterin aktivieren und neue Therapieoption für Herzkranke ermöglichen https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=684 684 Wed, 10 Oct 2018 12:06:06 +0200
„Der Grund dafür ist, dass die im HDL enthaltene chemische Verbindung Sphingosin-1-phosphat (S1P) verloren geht“, erläutert Prof. Dr. Bodo Levkau am Institut für Pathophysiologie am Universitätsklinikum Essen. Denn als sein Team S1P verabreichte, reaktivierte sich die entzündungshemmende Eigenschaft des HDL in Gefäßmuskelzellen. Prof. Levkau: „Dass wir dies zeigen konnten, ist ein ganz entscheidender Schritt.“ Bislang war nämlich nicht bekannt, warum das „gute Cholesterin“ entzündungshemmend wirkt.
Der entdeckte Zusammenhang mit S1P ermöglicht neue Therapieansätze für Patienten mit koronarer Herzkrankheit.

Weitere Informationen:
Prof. Dr. Bodo Levkau, Institut für Pathophysiologie, Tel. 0201/723-4414, Email Prof. Dr. Levkau
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Anmeldung für das PhD-Programm „Epidemiology and Clinical Research“ zum Sommersemester 2019 läuft bis zum 30. November 2018 https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=683 683 Mon, 08 Oct 2018 12:13:09 +0200 Das PhD-Programm „Epidemiology and Clinical Research“ geht in die dritte Runde. Nach dem erfolgreichen Start im Sommersemester 2017, werden für das Sommersemester 2019 maximal zehn Studienplätze für den dreijährigen Promotionsstudiengang vergeben. Das Promotionsprogramm richtet sich nicht nur an Ärztinnen und Ärzte, sondern auch an Absolventen aus anderen Bereichen wie den Natur- und Lebenswissenschaften. Im Mittelpunkt des Fachs stehen die Erforschung der Ursachen und die Verbreitung von Krankheiten.


Der Bereich Clinical Research umfasst die Bereiche Prävention, Diagnostik und Prognostik und beschreibt die Anwendbarkeit epidemiologischer Erkenntnisse für konkrete medizinische Fragestellungen im Klinikalltag.
„Die Promovenden sollen nach Abschluss des Programms epidemiologische und klinische Studien selbstständig planen, durchführen, auswerten und publizieren können. Gute Epidemiologische Praxis (GEP) und Gute Klinische Praxis (GCP) bilden die Grundlagen hierfür“, so Prof. Dr. Andreas Stang. Beteiligt am PhD-Programm sind neben dem Zentrum für Klinische Epidemiologie (ZKE) am Institut für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie (IMIBE) des Universitätsklinikum Essen, das Institut für Prävention und Arbeitsmedizin (IPA) der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung der Ruhr-Universität Bochum sowie die Abteilung Mathematische Statistik und biometrische Anwendungen der Technischen Universität Dortmund. Durch die Kooperation der Universitäten im Rahmen der Universitätsallianz Ruhr kann den Promovendinnen und Promovenden ein breitgefächertes, 300 Lehreinheiten umfassendes Begleitprogramm angeboten werden. Ein Novum im PhD-Programm ist die enge wissenschaftliche Betreuung der Promovendinnen und Promovenden durch zwei Betreuer. Perspektivisch sind internationale Kooperationen – insbesondere mit der School of Public Health der Boston University- geplant. Darüber hinaus haben die Promovendinnen und Promovenden bei den jährlich stattfindenden Summer Schools die Möglichkeit, sich mit internationalen Wissenschaftlern auszutauschen und Netzwerke zu knüpfen.
Nach erfolgreichem Abschluss des PhD-Programms „Epidemiology and Clinical Research“ mit der Verteidigung der Dissertation wird der Titel des Dr. oder PhD in Epidemiology and Clinical Research verliehen. Bewerben können sich Interessenten bis zum 30. November 2018. Weitere Informationen zum Programm, zu den Zulassungsvoraussetzungen und zur Bewerbung finden Sie unter PhD-Programm Epidemiology and Clinical Research.

Geleitet wird das Programm von Professor Dr. med. Andreas Stang, MPH, Leiter des ZKE. Prof. Stang wurde 2014 auf die UDE-Professur für Herz-Kreislauf-Epidemiologie an der Medizinischen Fakultät berufen, die mit Unterstützung des Bundesministeriums für Bildung und Forschung eingerichtet wurde. Zu seinen Forschungsthemen zählt u.a. der Zusammenhang von Schlaf und Gesundheit, also wie sich zum Beispiel Schlafdauer, Mittagsruhe oder Atemstörungen im Schlaf auf das Wohlbefinden der Menschen auswirken. Als mögliche Folge-Erkrankungen kommen Herz- und Hirninfarkte, Bluthochdruck und Diabetes in Frage. Ob diese Zusammenhänge in Familien gehäuft auftreten, ist ein weiterer Forschungsschwerpunkt.

“To be part of the PhD program gives me as a clinical physician the unique opportunity to acquire extended knowledge in the methodology of epidemiology and clinical trials and enables me to significantly improve the quality of research projects. Prof. Stang and his colleagues offer excellent teaching at an international level and of very high quality.“

Dr. med. Sarah Knispel, UK-Essen

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Genvariante entscheidet bei akutem Lungenversagen über Leben und Tod https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=682 682 Tue, 02 Oct 2018 11:22:17 +0200 Bei Patienten mit einem akuten Lungenversagen (ARDS) entscheidet das Vorkommen einer bestimmten Promotor-Genvariante im sogenannten Aquaporin 5 Gen über den Schweregrad der Lungenentzündung sowie über Leben und Tod. ARDS-Patienten, bei denen in dieser Region im Erbmaterial anstelle von Cytosin der DNA-Baustein Adenin vorliegt, haben ein dreifach höheres Sterberisiko.
Zu diesem Ergebnis kam Dr. Tim Rahmel, Oberarzt der Klinik für Anästhesiologie, Intensivmedizin und Schmerztherapie am Universitätsklinikum Knappschaftskrankenhaus Bochum (Direktor: Prof. Dr. Michael Adamzik) gemeinsam mit Kollegen der Klinik für Anästhesiologie und Intensivmedizin (Direktor: Prof. Dr. Jürgen Peters) der Universität Duisburg-Essen.
Für seine Studie wurde das Forschungsteam nun auf dem Hauptstadtkongress der Deutschen Gesellschaft für Anästhesiologie und Intensivmedizin (DGAI) mit dem ersten Platz beim wissenschaftlichen Vortragswettbewerb ausgezeichnet. Bereits im Vorjahr wurden die Wissenschaftler beider Kliniken mit dem ersten Preis geehrt. Damals hatte das Team herausgefunden, dass sich mithilfe des im Blut nachweisbaren Biomarkers „micro-RNA-122“ bereits am ersten Tag der Aufnahme von ARDS-Patienten prognostizieren lässt, ob ein Patient zusätzlich eine Leberschädigung entwickeln wird oder nicht.
Mit der jetzigen Studie unter dem Titel „Der AQP5 -1364A/C Promotor Polymorphismus ist mit pulmonaler Inflammation und Überleben bei einem ARDS assoziiert“ konnte gezeigt werden, dass der sogenannte „AQP5 -1364A/C Promotor Polymorphismus“ den Schweregrad der Entzündungsreaktion in der Lunge beeinflusst. Damit entscheidet eine Erbanlagenvariante über die Ausprägung einer schweren oder weniger schweren Entzündung. Darüber hinaus hatte diese unterschiedliche Art der Genkonstellation bei den untersuchten 136 Patienten mit einem akuten Lungenversagen deutliche Auswirkungen auf die Sterblichkeit. So liegt das Sterberisiko bei Patienten mit dem Genotyp, der mit der schweren Entzündung assoziiert ist, in der Regel drei Mal so hoch.
Perspektivisch könnte die medikamentöse Beeinflussung der Aquaporin-5 Genaktivität bzw. der Aquaporin-Konzentration ein realistisches Therapieziel sein. Zwar gibt es bereits zugelassene Medikamente, die dies ermöglichen könnten, jedoch wurden diese bislang zur Therapie anderer Erkrankungen eingesetzt. Diesem Ansatz weiter nachzugehen, wird daher ein nächstes Ziel der Forschungsgruppe aus Essen und Bochum sein.

Ihre Ansprechpartnerin am Universitätsklinikum
Knappschaftskrankenhaus Bochum GmbH

Bianca Braunschweig M.A.
Referentin für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
0234/299-84033
bianca.braunschweig@kk-bochum.de ]]>
Blockierter Rezeptor lässt Schlaganfallfolgen schneller heilen https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=681 681 Thu, 27 Sep 2018 10:57:12 +0200 Schlaganfallpatienten haben oft eine halbseitige Lähmung, Sensibilitätsstörungen, Sprachstörungen oder auch Sehstörungen. Dass sich das geschädigte Gehirn mithilfe eines blockierten Rezeptors deutlich schneller und besser erholt, haben Wissenschaftler der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen jetzt herausgefunden. Ihre Ergebnisse wurden in der aktuellen Ausgabe des renommierten Journals „Stroke“ veröffentlicht.


Um die Neuro-Regeneration im Infarktgebiet zu unterstützen, haben die Essener Wissenschaftler den GABA-A-Rezeptor im Hirn blockiert, der die Erregbarkeit der Nerven reduziert. Prof. Dr. Christoph Kleinschnitz, Direktor der Klinik für Neurologie am Universitätsklinikum Essen: „Dies gelang uns mithilfe des Moleküls S44819, das mit den natürlicherweise bindenden Molekülen konkurriert. Weil es aber stärker und länger bindet, ist der Rezeptor lahmgelegt.“

„Es zeigte sich eine deutlich verbesserte neurologische Genesung, die geschädigten Hirnzellen wurden schneller wieder aktiv“, so Prof. Dr. Dirk Hermann, Lehrstuhl für Vaskuläre Neurologie, Demenz und Altersforschung: „Je mehr von dem Molekül verabreicht wurde, desto besser reorganisierten das Hirngewebe und die Blutgefäße. Auch das räumliche Erinnerungsvermögen und die Bewegungskoordination erholten sich deutlich.“

Die Ergebnisse waren so vielversprechend, dass der Einfluss von S44819 auf die neurologische Erholung in einer weltweiten Vergleichsstudie an Schlaganfallpatienten in fünfzehn Ländern eingehender untersucht wird.

Link zum Paper: Postacute Delivery of GABAA ?5 Antagonist Promotes
Postischemic Neurological Recovery and Peri-infarct Brain Remodeling



Weitere Informationen:
Prof. Dr. Dirk M. Hermann
Klinik für Neurologie, Tel. 0201/723-2814, Email Prof. Hermann

Prof. Dr. Christoph Kleinschnitz
Klinik für Neurologie, Tel. 0201/723-2461, Email Prof. Kleinschnitz

Redaktion:
Dr. Milena Hänisch, Medizinische Fakultät, Tel. 0201/723- 6274, Email Dr. Hänisch


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Jahrestagung der Vereinigung "Alumni der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen" https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=675 675 Mon, 24 Sep 2018 10:14:23 +0200 „Feierliche Goldene Promotion“ - die Medizinische Fakultät Essen vor 50 Jahren
Dekane der Gründungsuniversitäten Münster und Bochum zu Gast an der Medizinischen Fakultät. An die 50 Interessierte versammelten sich zum Alumni-Jahres-Treffen in der Medizinischen Fakultät.





In diesem Jahr ein besonderer Anlass: Vor 50 Jahren wechselte die heutige Medizinische Fakultät der Universität Duisburg-Essen ihre ‚alma mater‘. Aus der 2. Medizinischen Fakultät der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster (WWU) wurde die Medizinische Fakultät der damals neu gegründeten Ruhr-Universität Bochum (RUB). Gründungsrektor war der spätere Ministerpräsident von Sachsen, Prof. Dr. jur. LL. M. Kurt Biedenkopf. Die Medizin war damals in zwei Fakultäten gegliedert, mit dem Dekan der Abteilung für Theoretischen Medizin, Prof. Dr. med. Hans-Joachim Schümann, dem Direktor des damals neu gegründeten Instituts für Pharmakologie und Toxikologie und mit dem Dekan der Abteilung für Praktische Medizin, Prof. Dr. med. Hans Götz, dem Direktor der Klinik für Haut- und Geschlechtskrankheiten aus den früheren Städtischen Krankenanstalten übernommen. Später wurden die Fakultäten wieder vereint.
Aus diesem besonderen Anlass waren die Dekane der beiden Medizinischen Gründerfakultäten Münster und Bochum, Prof. Dr. med. Mathias Herrmann (WWU), Bakteriologie und Prof. Dr. med. Ralf Gold (RUB), Neurologie, dabei. Sie wurden unterstützt von Bürgermeister Rudolf Jelinek der Stadt Essen, die vor der Universitätsära Hausherr der damaligen „Städtischen Krankenanstalten“ war.

Historisch war eine Medizinische Fakultät in Westfalen (Bochum) geplant. Dort gab es außer in Münster keine. Auf Privatinitiative Essener Professoren (federführend Pathologe Prof. Walter Müller) – Essen liegt im Rheinland -, ließ sich die Landesregierung (Prof. Mikat) jedoch darauf ein, die Städtischen Krankenanstalten im rheinischen Essen zur Uniklinik zu machen, weil das westfälische Bochum noch nicht fertig war; immerhin wurde das Klinikum im Rheinischen Essen als 2. Medizinische Fakultät an die Westfälische Wilhelmsuniversität Münster angehängt (1963). Die Ruhr-Universität Bochum wurde dann doch 1967 fertig, jedoch es fehlte die Medizinische Fakultät. Bochum lieh sich die Essener Medizinische Fakultät mit der Universitätsklinik von Münster und Essen musste ihre ‚alma mater‘ – die Mutter in Münster – gegen die neue Mutter, die Ruhr-Universität Bochum eintauschen; Essen lag aber immer noch im Rheinland, aber eine Medizinische Fakultät im westfälischen Bochum war ja noch nicht fertig. Das neue Modell (Bochumer Modell), eine Uniklinik auf Außenstandorte in den verschiedenen Krankenhäusern der Stadt und Umgebung zu verteilen, war eine Herausforderung, die dauerte. 1972 dann wurde das Klinikum Essen wieder ausgegliedert und jetzt Fakultät der Universität-Gesamthochschule Essen. (Der Universitätsklinkenverband Bochum entstand dann endlich nach einer Lücke von 5 Jahren). Nach einer kurzen Phase von Universität Essen ist die Medizinische Fakultät Essen inzwischen Fakultät der fusionierten Universität Duisburg-Essen (seit dem 1. Januar 2003), jetzt ganz im Rheinland und dort selbständig.

Mittelpunkt der Alumni-Jahres-Veranstaltung war die „Feierlichen Goldene Promotion“. Prof. Dr. med. Jan Buer, Bakteriologe und Dekan der Medizinischen Fakultät Essen der heutigen Universität Duisburg-Essen ehrte zweiundzwanzig 1968 – also vor 50 Jahren - promovierte Kolleginnen und Kollegen.

Darüber hinaus beging das Alumni-Netzwerk der Medizinischen Fakultät Essen AluMedEs, ein Zusammenschluss von Absolventen ihrer akademischen Ausbildung am Universitätsklinikum, an diesem Tag sein 5-jähriges Jubiläum nach Vereinsgründung. Das Netzwerk war zuvor schon als lockerer Kreis existent.

Die Versammlung pflegt besonders die interdisziplinäre Fortbildung für Mediziner von A (Augenarzt bis U (Urologe), die in den vielen Fachvorträgen zu kurz kommt, hier aber die verschiedenen Alumni über ihren Tellerrand gucken lässt: Was gibt es Neues in der Universitätsmedizin Essen? In diesem Jahr stand die Unfallversorgung im Sinne der „umfassenden Notfallversorgung“ einer Klinik der „Maximalversorgung“ auf dem Programm: Der erste Vortragende, Prof. Dr. med. Clemens Kill ist der Direktor des Zentrums für Notfallmedizin, von Haus aus Anästhesist und Leiter der neugeschaffenen „Zentralen Notaufnahme“ am Universitätsklinikum Essen, der zweite ist Prof. Dr.med. Marcel Dudda, Direktor der Klinik für Unfall, Hand- und Wiederherstellungschirurgie innerhalb des Zentrums für Orthopädie und Unfallchirurgie am Universitätsklinikum Essen – sog. D-Arzt (Durchgangsarzt) der höchsten Versorgungsstufe. Die moderne Notfallversorgung mit ihrer heut notwendigen straffen Organisation und überlegten Schnelligkeit wurde von zwei Seiten umfassend dargestellt: der medizinischen – körperlicher Zusammenbruch, Schock – und der chirurgischen – schwere, bis zu Mehrorgan-Unfallverletzungen (Polytrauma).

Anschließend bei Zwiebelkuchen, Wein und Bier im Café des Lehr- und Lernzentrum Gedankenaustausch zwischen Alt und Jung, Erfahrungen wechselten hin und her, Freundschaften wurden aufgefrischt oder neu geschlossen.



Kontakt: Tel. 0201-723-3091; E-Mail: alumedes@uk-essen.de
Vereinigung Alumni der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen e.V. – AluMedEs Vorsitzender: Univ.-Prof. Dr. med. Rainer Kimmig
Verantwortlich: Prof. Dr. Klaus-Eugen Bonzel, Stellvertretender Vorsitzender der Vereinigung
Kontakt: Geschäftsstelle AluMedEs – Dekanat der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen, Hufelandstr. 55, 45147 Essen
Tel.: 0201-723 3091 Fax: 0201-723 5494, E-Mail: alumedes@uk-essen.de

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Sommerakademie für Medizinstudierende aus Wuhan, Shanghai und Guangzhou https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=665 665 Tue, 18 Sep 2018 11:21:34 +0200

Vorne Mitte: Dekan Prof. Jan Buer, Prof. Ulf Dittmer, dahinter: Prof. Anke Hinney, Ursula Schrammel/Chinakooperation, Prof. Mengji Lu. ]]>
Wissensnacht Ruhr: Ein ganzes Haus voller Angebote aus der Medizin https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=664 664 Mon, 17 Sep 2018 13:09:28 +0200
Ganz nah dran an der Forschung in unserem Science Café

Besucherinnen und Besucher erhalten spannende Einblicke in moderne Simulations-Möglichkeiten, erleben medizinische Forschung zum Anfassen, können sich Vorträge anhören und im Science-Café mit den Expertinnen und Experten der verschiedenen Fachgebiete ins Gespräch kommen. Auch für Kinder gibt es tolle Angebote – angefangen bei Wunden-Schminken bis hin zur Bestimmung der eigenen Blutgruppe inkl. Tapferkeitsurkunde.

Die Themen im Überblick:

Einen Blick hinter die Kulissen geben Orthopädie und Unfallchirurgie. Dazu wird eigens ein Operationssaal eingerichtet und Gäste erfahren, was dort passiert und wie Unfallopfer dorthin gelangen. Auf Wunsch werden auch mitgebrachte Teddybären und Puppen vor Ort verarztet. Und wer weiß schon, wie Stammzellen aussehen? Das erfährt man in einer faszinierenden Bilderausstellung.

Wer Technik liebt, wird begeistert sein vom virtuellen Spaziergang durch den Sprachprozessor eines Cochlea-Implantats. Ebenfalls für Technik-Liebhaber ist der Blick in den digitalen Biofeedback-Spiegel. Mit einem modernen Ultraschallgerät ist es möglich, einem schlagenden Herzen bei der Arbeit zuzusehen.
Bei Vorträgen im Science-Café sind die Gäste ganz nah dran an den Expertinnen und Experten und können mit ihnen ins Gespräch komme. Ab 16.30 Uhr dreht sich hier alles ums Sportler-Knie. Es wird erklärt, warum es so häufig zu Verletzungen kommt und wie man seine Knie gesund erhält. Ab 17.30 Uhr geht es dann um künstlichen Gelenkersatz. Wann ist er sinnvoll und wie sehen Prothesen für Hüfte, Knie und Finger eigentlich aus? Ab 18.30 Uhr erfahren die Besucher alles über den aktuellen Forschungsstand und mögliche Gefahren im Bereich der Viren in einer globalisierten Welt. Wie eine Biobank funktioniert und warum sie so kalt sein muss, erfahren Gäste ab 19.30 Uhr - bei einem kleinen Eis. Um den sogenannten Placebo-Effekt, also wirkstofffreie Medikamente, die trotzdem helfen, dreht es sich dann ab 20.30 Uhr.

Medizin und Wissenschaft zum Anfassen

Bei zahlreichen Mitmachaktionen können die Besucher an diesem Abend selbst Hand anlegen. Kleine Helden können ihre Blutgruppe bestimmen lassen oder sich Wunden schminken lassen. Die Größeren versuchen mittels einer Simulationsbrille, den Alltag als Sehbehinderter zu meistern. Wer von Profis lernen möchte, wie Wiederbelebung funktioniert, nimmt am Parcours Medizinstudium kompakt teil. Allgemeinmedizinische Untersuchungstechniken werden bei der „Familienmedizin zum Anfassen“ vorgestellt. Auch Notfallmedizin für Kinder kann an diesem Abend im Simulationstraining unter Anleitung an einem echten Simulator aus dem Medizinstudium ausprobiert werden. Und die Studierenden der Medizinischen Fakultät stehen unter der Überschrift „Entscheidend ist die Entscheidung“ Rede und Antwort zum Thema Organspende.

Die Teilnahme ist kostenfrei. Für einige Angebote ist eine Anmeldung unter www.wissensnacht.ruhr notwendig. Es gibt einen kostenlosen Shuttlebus vom Haus der Technik in der Essener City.
Bilder für Ihre Berichterstattung von der WissensnachtRuhr 2016 bei uns im Lehr- und Lernzentrum:
zum Programm: http://www.wissensnacht.ruhr/programm/nach-veranstaltungsorten/?filter=Lehr-%20und%20Lernzentrum%20der%20Medizinischen%20Fakult%C3%A4t%20am%20Universit%C3%A4tsklinikum%20Essen ]]>
Medizinstudierende üben den Ernstfall: 13. Notfallmedizinische Sommerakademie mit großer Sicherheitsübung https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=663 663 Sat, 15 Sep 2018 08:51:00 +0200 Die 13. Sommerakademie Notfallmedizin findet vom 10. bis zum 15. September statt. An fünf Tagen lernten die 30 Teilnehmerinnen und Teilnehmer, Studierende der Medizinischen Fakultät, zunächst mit unterschiedlichsten medizinischen Notfallsituationen umzugehen. Am Ende jeder Sommerakademie steht eine große gemeinsame Übung mit der Essener Feuerwehr, Polizei und Hilfsorganisationen wie dem Arbeiter-Samariter-Bund, dem Deutschen Roten Kreuz, dem Malteser Hilfsdienst und den Johannitern. „Damit die Studierenden völlig unvorbereitet in die Situation gehen, entwickeln wir jedes Jahr ein vollkommen neues Szenario“, erläutert Hanjo Groetschel, Initiator der Sommerakademie und Leiter des SkillsLab der Medizinischen Fakultät. Immer ist es ein sogenannter MANV, ein Massenanfall von Verletzten. Eine solche Situation mit vielen Verletzten erlaubt es, den Arbeitsalltag von Notfallmedizinern, die auch unter größtem Druck immer Ruhe bewahren müssen, um die richtigen Entscheidungen treffen zu können, realistisch zu simulieren. Ein Teil der Studierenden übernimmt die Aufgabe der Notärzte, der andere schlüpft in die Rolle der Verletzten.

In diesem Jahr haben die Veranstalter wieder ein besonders herausforderndes Szenario mit insgesamt rund 130 Teilnehmern von Medizinischer Fakultät und Universitätsklinikum Essen, Rettungskräften, Polizei und Hilfsorganisationen entwickelt. Einen Massenanfall von Verletzten (MANV) der Stufe 2. Der Fahrer eines Kleintransporters fährt in einen Waldweg, verliert am Steuer das Bewusstsein und rast ungebremst in eine Wandergruppe und einige Radfahrer. Mehrere Personen werden überrollt und teilweise mitgeschleift. Zwei Menschen sterben, 15 weitere sind zum Teil schwer verletzt. Die eintreffenden Rettungskräfte finden eine vollkommen unübersichtliche Lage vor: Einige Verletzte müssen mit großen Rettungsgeräten von der Feuerwehr unter dem Unfallfahrzeug befreit werden. Aber auch diejenigen, die rechtzeitig ausweichen konnten, entwickeln aufgrund der Schockwirkung erhebliche Gesundheitsprobleme (Asthmaanfall, Infarktsymptome) und Panikreaktionen. Es gibt mehrere Vermisste. Auf einem angrenzenden Parkplatz wird eine strukturierte Patientenablage eingerichtet, Verletzte dort erstversorgt und - je nach Schwere ihres Zustandes - nach und nach in die chirurgische Notaufnahme des Universitätsklinikums gefahren. Dabei arbeiten alle Beteiligten stets Hand in Hand. Eine wichtige Erfahrung für angehende Notfallmediziner, die auch in ihrem späteren Berufsalltag mit Feuerwehr, Polizei und Rettungsdiensten kooperieren.



„Die Großübung der Sommerakademie Notfallmedizin ist für unsere Studierenden eine so eindrückliche Erfahrung, dass sie in ihrem späteren Berufsalltag nachhaltig davon profitieren. Denn sie wissen, dass sie theoretisch Erlerntes auch unter höchstem Druck professionell anwenden können. Dies bestätigen uns die Teilnehmer früherer Sommerakademien immer wieder“, erklärt Hanjo Groetschel. Darum wird alles so authentisch wie möglich und mit viel Liebe zum Detail von sämtlichen Beteiligten inszeniert: Verletzte werden vom Team des Simulations-Patienten-Programms der Medizinischen Fakultät professionell und aufwändig geschminkt und in Bezug auf ihre darzustellenden Symptome geschult und jeder agiert die komplette Zeit über ganz gemäß seiner jeweiligen Rolle.

Die Sommerakademie Notfallmedizin ist weit über NRW hinaus bekannt. Denn eine solch intensive Ausbildungswoche ist nach wie vor deutschlandweit einmalig. ]]>
Erfolgreiche Premiere: Moderne medizinische Wissenschaft made in Essen auf dem NRW-Tag https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=656 656 Mon, 03 Sep 2018 12:15:25 +0200
Dr. Armin Laschet und Prof. Dr. Marcel Dudda (Foto Klaus Lemke)

Bei der Präsentation ging es besonders praktisch zu. So installierten das Team von Prof. Dr. Marcel Dudda und Dr. Stephanie Herbstreit gleich einen komplett nachgebauten Operationssaal in einem der Zelte. Über APPs demonstrierten sie den interessierten Besucherinnen und Besuchern medizinische Forschung zu zwei Krankheitsbildern, die viele Menschen betreffen können: zum Polytrauma (der gleichzeitigen Verletzung mehrerer Körperregionen, bei der mindestens eine lebensbedrohlich ist; kommt zum Beispiel häufig bei Verkehrsunfällen vor) und zur Sepsis (im Volksmund Blutvergiftung). Über „360°-Virtual Reality"-Brillen und Tablets konnten die Gäste u.a. einen unmittelbaren Eindruck vom inneren eines Schockraumes und eines echten Operationssaales bekommen.


(von links, Angelika Fritz, Ariane Raspe, Klaus Kaiser, Dr. Armin Laschet und Dr. Alexander Hanspach (Foto Klaus Lemke)

Das Team des Simulations-Patienten-Programms um Angelika Fritz und Ariane Raspe legte gleich Hand an die Besucher an: Wer sich traute, konnte sich absolut echt aussehende Wunden schminken lassen. Und dies natürlich mit einem ernsten wissenschaftlichen Hintergrund: Denn im Medizinstudium setzt die Fakultät seit vielen Jahren Simulations-Patienten ein, die Symptome verschiedener Erkrankungen nicht nur absolut authentisch darstellen können, sondern immer auch entsprechend zurechtgemacht werden. In der Folge blenden die Studierenden dann meist sehr schnell aus, dass es sich nur um eine Übungssituation handelt. Simulations-Patienten sind auch von großer Bedeutung für das frühzeitig Training einer emphatischen Arzt-Patienten-Kommunikation.

Die Universität Duisburg-Essen wurde von der Prorektorin für Forschung, wissenschaftlichen Nachwuchs und Wissenstransfer Prof. Dr. Dr. Dagmar Führer vertreten. Für die Fakultät waren Dekan Prof. Dr. Jan Buer und Geschäftsführer Dr. Alexander Hanspach vor Ort dabei.

Prof. Dr. Jan Buer: „Allen Beteiligten, die mit großem Engagement und ganz viel Herzblut diesen erfolgreichen Auftritt möglich gemacht haben gilt unser herzlicher Dank!“

Dr. Armin Laschet, Klaus Kaiser und Prof. Dr. Dr. Dagmar Führer (Foto Klaus Lemke)
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Neue Großgeräte für die Krebsgrundlagenforschung https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=654 654 Fri, 31 Aug 2018 12:48:43 +0200
Minister Prof. Andreas Pinkwart und Oberbürgermeister Thomas Kufen bei der Einweihung
Eines der beiden Großgeräte ist die sogenannte Multifunktions-Hypoxie-Kammeranlage, die Zellkultivierung und Messungen des Zellstoffwechsels unter sauerstoffarmen Bedingungen mit hochmoderner Mikroskopie verbindet. So können Forscher das Verhalten von Krebszellen außerhalb des Körpers unter sauerstoffarmen Bedingungen betrachten. Ihr Augenmerk legen sie dabei vor allem auf Veränderungen im Stoffwechsel der Krebszellen, der anders abläuft als bei gesunden Körperzellen. Er kann mit Hilfe des derzeit modernsten Analysegerätes für Stoffwechselveränderungen besonders präzise und in Echtzeit unter den sauerstoffarmen Bedingungen untersucht werden, denen die Zellen in einem Tumor tatsächlich ausgesetzt sind. Teil der Anlage ist auch ein hochmodernes Fluoreszenzmikroskop, mit dem bestimmte Vorgänge in der Zelle mithilfe von fluoreszierenden Stoffen sichtbar gemacht werden können. Die Forscher erhoffen sich langfristig Antworten auf die Frage, wie sich ein Tumor im Vergleich zu normalen Zellen des Körpers versorgt, um ungebremst wachsen zu können oder einer Krebstherapie zu entkommen. Aus den so gewonnenen Erkenntnissen könnten zum Beispiel neue Therapie-Methoden für solche Krebspatienten entwickelt werden, die besondere Abhängigkeiten des Tumors von bestimmten Stoffwechselvorgängen hemmen. Sie könnten bewirken, dass der Tumor langsamer wächst oder besser auf Therapien mit Medikamenten oder Strahlen anspricht.

Zur gründlichen Untersuchung von Tumorzellen müssen die Wissenschaftler diese zunächst von gesunden Zellen trennen. Für diese Aufgabe nutzt das IFZ die nun neu installierte Zellsortieranlage, die modernste, die zurzeit international auf dem Markt angeboten wird. Diese Anlage, die über einen Großgeräteantrag an die Deutsche Forschungsgemeinschaft eingeworben wurde, sortiert Zellen – bis hin zur Einzelzelle – nicht nur schneller und besser als Vorgänger-Modelle. Sie erlaubt dank der hochauflösenden Laseroptik auch eine genauere Darstellung. So können die Forscher schon winzige Mengen von veränderten Zellen im Blut erkennen und untersuchen. Da die Sortierung in einer sterilen Kammer erfolgt, können Zellkulturen erstellt werden, die frei von Keimen und Verunreinigungen sind. Eine wichtige Grundlage für eine vertiefende Untersuchung. Gleichzeitig schützt die Anlage auch die Nutzer, etwa wenn diese mit Proben umgehen, die zum Beispiel durch Viren befallen sind. Den Zellsortierer wird das IFZ vor allem bei der Forschung an Leukämie, Lymphomen sowie an der Funktionsweise des Immunsystems einsetzen. Das Institut ist eine der ersten Einrichtungen in NRW, die über diese Spitzentechnologie bei der Zellsortierung verfügt.

Eingeweiht wurden die beiden Großgeräte bei einem Festakt mit Prof. Dr. Andreas Pinkwart, Minister für Wirtschaft, Innovation, Digitalisierung und Energie des Landes Nordrhein-Westfalen, und Thomas Kufen, Oberbürgermeister der Stadt Essen. „Bei einem Rundgang durch unsere Labore konnten wir unseren Gästen Perspektiven aufzeigen, die sich uns in der Krebsgrundlagenforschung bieten – nicht zuletzt auch indem wir unsere Labore technisch immer wieder auf den neusten Stand bringen“, erklärt Prof. Dr. Verena Jendrossek, Geschäftsführende Direktorin des IFZ.

Das IFZ wird von der Deutschen Stiftung zur Erforschung von Krebskrankheiten (DeSEK), gefördert, die ihre Stiftungsmittel ausschließlich in die Arbeit des Essener Institutes fließen lässt und damit u.a. die Anschaffung moderner Forschungsgeräte und von Mitarbeiterstellen ermöglicht. So hatte das DeSEK auch den Kontakt zur Brigitte und Dr. Constanze Wegener Stiftung hergestellt. ]]>
Drittgrößter Hörsaal der Medizinischen Fakultät wird saniert https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=652 652 Tue, 28 Aug 2018 10:50:42 +0200 Momentan gehen die Bauarbeiten des Ende der 1980er Jahre in Betrieb genommenen Saals unter Hochdruck voran. Die vorhandene Bestuhlung wird komplett ersetzt. Dabei erhöht sich auch die Zahl der Sitzplätze von 180 auf 198 und entspricht damit deutlich besser dem tatsächlichen Bedarf. Auch Medientechnik und Projektionsfläche werden komplett erneuert und die Akustik zusätzlich über neuen Teppichboden verbessert.

Noch sind die Sanierungsarbeiten in vollem Gang, aber rechtzeitig zum Start des Wintersemesters wird alles fertig sein

Die Kosten für die Sanierung belaufen sich auf rund 250.000 Euro. ]]>
UA Ruhr: Wie sich das Gehirn nach einem Schlaganfall repariert - Ultrastruktur perineuronaler Netzwerke geklärt https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=650 650 Tue, 21 Aug 2018 13:11:32 +0200 Wie verändert sich die Hirnstruktur, wenn sich das Gehirn nach einem Schlaganfall wieder regeneriert? Das konnten Wissenschaftler der Medizinischen Fakultäten der Universität Duisburg-Essen und der Ruhr Universität Bochum mithilfe neuartiger Mikroskopietechnik erstmals detailliert beschreiben. Ihre Erkenntnisse hat das renommierte Journal „Matrix Biology“ veröffentlicht.




Das menschliche Gehirn besteht zu einem großen Teil aus Nervenzellen. In ihrer unmittelbaren Umgebung formen sich Netze, die die Nervenzellen eng umschließen. Diese perineuronalen Netze sind wichtig bei der Entwicklung des Gehirns und vermutlich auch bei der Reorganisation des Nervensystems nach einem Schlaganfall.

Wie sich die Netze dabei genau verändern, ließ sich bislang mit üblichen mikroskopischen Methoden nicht nachweisen. Forscher aus Essen und Bochum konnten die Veränderungen nun mit einer innovativen Methode, der superauflösenden Structured Illumination Mikroskopie (SR-SIM), erstmals sichtbar machen. Dabei kombinierten sie die SR-SIM mit mathematischen Analysemethoden, wodurch sie die Molekülstrukturen des Schlaganfallgehirns rekonstruieren konnten.

Das Team um Prof. Dr. Dirk M. Hermann vom Lehrstuhl für vaskuläre Neurologie, Demenz und Altersforschung der Klinik für Neurologie des Universitätsklinikums Essen (UK Essen) hatte bereits vermutet, dass sich die perineuralen Netze öffnen müssen, damit sich das Gehirn nach einem Schlaganfall erholen kann.

„Tatsächlich konnten wir zeigen, dass sich die Ultrastruktur bereits nach einer sehr milden Durchblutungsstörung durchgreifend verändert“, so Prof. Hermann. „Das Netz wird zunächst deutlich aufgelockert. Das ermöglicht dann eine Art neuronale Neuverkabelung“, sagt Erstautor Dr. Egor Dzyubenko. Er hatte die Arbeiten bei Prof. Dr. Andreas Faissner am Bochumer Lehrstuhl für Zellmorphologie und Molekulare Neurobiologie begonnen und führte sie später in Essen fort. „Die Ergebnisse ermöglichen neue Einsichten in die zellulären Vorgänge nach Hirninfarkten“, erklärt Prof. Faissner. „Langfristig erhoffen wir uns hiervon neuartige Schlaganfallmedikamente“, so Prof. Hermann.



Weitere Informationen:


Prof. Dr. Dirk M. Hermann, Lehrstuhl für vaskuläre Neurologie, Demenz und Altersforschung, Universität Duisburg Essen
Email

Prof. Dr. Andreas Faissner, Lehrstuhl für Zellmorphologie und molekulare Neurobiologie, Ruhr Universität Bochum
Email
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Herzschutz auf Distanz – bessere Energiebereitstellung durch Mitochondrien https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=649 649 Tue, 21 Aug 2018 09:35:32 +0200 Schutzmanöver mit Langzeitwirkung: Eine mehrfach aufgepumpte Blutdruckmanschette vor einer Bypassoperation schützt das Herz und bringt Patienten auch noch nach 10 Jahren einen Überlebensvorteil. Das haben Wissenschaftler der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen, die die Methode entwickelt haben, nun nachgewiesen. Sie konnten außerdem zeigen, wie das Schutzmanöver seine Wirkung entfaltet: es liegt an den Mitochondrien, den Kraftwerken der Zellen.

Prof. Dr. Petra Kleinbongard hat die Untersuchung in Kooperation mit der Herzchirurgischen und Anästhesiologischen Klinik des Universitätsklinikums und dem Herzzentrum Essen geleitet und mit ihrem Team 137 Patienten untersucht, die sich einer geplanten Bypassoperation unterzogen haben. Die Wissenschaftler haben den Patienten dazu Gewebe aus dem rechten Herzvorhof entnommen und zwei Veränderungen beobachtet. Prof. Dr. Petra Kleinbongard: „Wir sehen eine bessere Energiebereitstellung durch die Mitochondrien in den Herzmuskelzellen und eine bessere Kontraktionskraft.“

Diese Ergebnisse konnten von den Wissenschaftlern in den zwei renommierten Fachzeitschriften Journal of the American College of Cardiology und Journal of the American Heart Association publiziert werden.

Das Schutzmanöver wurde unter Federführung von Prof. Gerd Heusch aus dem Institut für Pathophysiologie in Zusammenarbeit mit der Herzchirurgischen und Anästhesiologischen Klinik entwickelt. Dabei wird die Durchblutung des Arms mehrfach für wenige Minuten durch Aufblasen einer Blutdruckmanschette unterbrochen; das dabei aktivierte Schutzsignal wird über Nerven- und Blutbahn an das Herz weitergeleitet und verringert den Herzschaden der Bypass-Patienten.

Weitere Informationen:
Prof. Dr. rer. nat. Petra Kleinbongard, Institut für Pathophysiologie, Tel.0201/723 2763, Email
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Weniger Lebertransplantationen dank moderner Medikamente gegen Hepatitis C https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=648 648 Mon, 20 Aug 2018 14:50:46 +0200 Eine Infektion mit dem Hepatitis C Virus verursacht Leberzirrhose und war über Jahrzehnte eine der Hauptgründe, der eine Lebertransplantation notwendig machte. Erst seit wenigen Jahren stehen antivirale Medikamenten zur Verfügung, mit denen die Viruserkrankung effizient behandelt werden kann. Können diese Medikamente auch dazu beitragen, dass die Krankheit aufgehalten wird, sodass weniger Transplantation erforderlich werden? Diese Frage haben Wissenschaftler der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen haben nun untersucht. Sie überprüften, wie sich die neuen Medikamente auf die Zahl der Lebertransplantationen bei Hepatitis C-Patienten auswirkt.
Prof. Dr. med. Heiner Wedemeyer, Direktor der Klinik für Gastroenterologie und Hepatologie und Frau Prof. Dr. med. Kerstin Herzer, leitende Oberärztin in der Lebertransplantationsambulanz, Klinik für Gastroenterologie und Hepatologie haben dazu Informationen an 11 Transplantationszentren in Deutschland eingeholt und ausgewertet. Ihre Ergebnisse haben sie nun im renommierten Journal of Hepatology veröffentlicht. Sie konnten zeigen, dass sich die Notwendigkeit für Lebertransplantationen deutlich reduziert hat: die Anzahl der Transplantationen, die wegen einer HepC assoziierter Leberzirrhose durchgeführt wurden gingen von 20% auf 12% zurück. Die Forscher führen das auf die verbesserte Therapie der HCV-Patienten zurück.

Impact of direct-acting antiviral therapy on the need for liver transplantation related to hepatitis C in Germany ]]>
Auswahlgespräche für das Medizinstudium in Essen beginnen https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=646 646 Mon, 20 Aug 2018 09:35:20 +0200 400 potentielle Medizinstudierende kommen im Spätsommer nach Essen, um sich in Auswahlgesprächen für einen Medizinstudienplatz zu qualifizieren und einen der begehrten 226 Studienplätze zu bekommen. Seit dem Jahr 2000 vergibt die Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen über die Hälfte ihrer Studienplätze an Bewerber und Bewerberinnen, die die Auswahlkommissionen im persönlichen Gespräch von ihrer Motivation überzeugen. „Schon lange vor der Entscheidung der Bundesverfassungsgerichts zur Medizin-Studienplatzvergabe haben wir auf Auswahlgespräche als zusätzliches Kriterium zur Abiturnote gesetzt“, betont Prof. Dr. Joachim Fandrey, Prodekan für Studium und Lehre der Medizinischen Fakultät. „Das Verfahren ist aufwändig, aber es lohnt sich.“ 60% der Plätze werden über dieses Verfahren vergeben, die restlichen 40 Prozent werden, wie üblich, je zur Hälfte nach Abiturbestenquote und Wartezeit zugeteilt.

„Wir haben uns schon vor langer Zeit bewusst für dieses Verfahren entschieden“, so Prof. Dr. Jan Buer, Dekan der Medizinischen Fakultät. „Denn man kann nicht allein an der Abiturnote oder einem Testergebnis erkennen, ob jemand das Studium gut bewältigen wird. Für den Arztberuf benötigt man außerdem Fähigkeiten, die über die reine Theorie weit hinausgehen. All das können erfahrene Kollegen in den Auswahlgesprächen sehr viel besser beurteilen.“

Ein besonderer Schwerpunkt liegt im Essener Medizinstudium auf einer guten kommunikativen Ausbildung der Ärzte. Dazu üben die Studierenden schon in den vorklinischen Semestern mit Simulationspatienten. „Wir möchten Ärztinnen und Ärzte ausbilden, die mit ihren Patienten sprechen“, so Prof. Fandrey. „Nur wenn die Kommunikation funktioniert, kann eine gute Krankenversorgung gelingen.“

Insgesamt 80 Auswahlkommissionen tagen in der Zeit vom 22. August bis 6. September 2018 am Universitätsklinikum Essen und prüfen die Studienplatzanwärter. Die Kommission will von jedem Einzelnen wissen: Wie tief ist das Interesse am Studienfach Humanmedizin, welche Schwerpunkte wurden in der schulischen Laufbahn gesetzt, und wie steht es um die darüber hinaus erworbenen Kenntnisse, Interessen, Aktivitäten oder beruflichen Tätigkeiten?

„Wir befragen die Kandidaten auch, welche Vorstellung sie vom Arztberuf haben und ob sie die aktuellen gesundheitspolitischen Probleme kennen. Wir möchten sichergehen, dass die angehenden Mediziner nicht einem unrealistischen Ideal nachhängen. Wir wissen schließlich, worauf sie sich mit ihrer Berufswahl einlassen – im Guten wie im Schwierigen“, erläutert Prof. Dr. Joachim Fandrey, Prodekan für Studium und Lehre. Neben dem Gesamteindruck geht ebenfalls in die Bewertung ein, welches Gesprächsverhalten die Bewerber haben, wie der Gesamteindruck ist, wie sie sich sprachlich ausdrücken und ob sie überzeugend argumentieren können. Auch nach der Übergangslösung im dann verfassungsgemäßen neuen Verfahren zur Studienplatzvergabe sollen die persönlichen Gespräche durchgeführt werden.




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Training mit der digitalen Lupe: Verbesserter Spiegel hilft bei Gesichtslähmung https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=645 645 Thu, 16 Aug 2018 07:59:08 +0200 Wenn Patienten mit Gesichtslähmung ihre Muskeln trainieren, kommt es auf kleinste Bewegungen an. Sie zu erkennen, macht ein Biofeedbackspiegel mit Lupenfunktion möglich, den Wissenschaftler der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen mit Informatikern der FH Dortmund jetzt entwickelt haben.

Gibt es bei einer Gesichtslähmung keinen irreversiblen Nervenschaden, wird üblicherweise neben einer Kortisontherapie auch ein intensives Training der Gesichtsmuskulatur empfohlen. Der Biofeedbackspiegel spiegelt nicht nur das Bild des Patienten wider, sondern filmt auch die Gesichtsbewegungen und vergrößert sie in Echtzeit. „Verstärkt wird das Ganze mit einer Lupe, mit der auch kleinste Bewegungen sichtbar gemacht werden“, so Dr. Anke Schlüter von der Hals-, Nasen-, Ohrenklinik des Universitätsklinikums Essen. Gleichzeitig kann der neue Spiegel die Bewegung exakt messen. „Das steigert die Motivation, die Gesichtsmuskeln täglich zu trainieren. Die Patienten trainieren drei Tage bei uns in der Klinik bevor sie zu Hause allein weitermachen.“ Die Mediziner haben dabei die Bewegungen des Mundes und des Auges gemessen und konnten feststellen, wie ausgeprägt die Gesichtslähmung ist. Diese Messungen stimmen mit der gängigen klinischen Einteilung der Schweregrade überein.




Selbstständige Übungen vor einem Spiegel sind schon länger als Therapie etabliert. „Auch wenn die Heilung individuell verschieden ist, sehen wir einen positiven Einfluss auf die Patienten insbesondere in der Regenerationsphase“, so Dr. Schlüter.

Derzeit sammeln die Mediziner weitere Daten, um sie auszuwerten und mit herkömmlichen Therapie vergleichen zu können. Erste positive Tendenzen lassen sich aber schon jetzt erkennen. Dr. Anke Schlüter und ihre Kollegen wollen das Programm so weiterentwickeln, dass es künftig allen Patienten auch zu Hause zur Verfügung steht.


Weitere Informationen :
Ansprechpartnerin: Dr. med. Anke Schlüter, Klinik für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, Emailkontakt

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Leber heißt Leben - Prof. Arzu Oezcelik ist neu an der UDE https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=643 643 Fri, 10 Aug 2018 10:49:49 +0200 Leber-Transplantationen werden Schwerpunkt der Chirurgin am UK Essen sein. Da es aktuell immer weniger Organe nach Verstorbenen-Spende gibt, sei es für viele Patienten eine lebensrettende Alternative, wenn nahe Angehörige einen Teil ihrer eigenen zur Verfügung stellen. Als Leiterin der Abteilung Leberlebendspende möchte sie diese Alternative vor allem für Erwachsene stärken.

Arzu Oezcelik studierte Medizin an den Universitäten Bochum (1996 bis 1998) und Duisburg-Essen (1998 bis 2002). Nach ihrer sehr guten Promotion (2006) arbeitete sie mit Unterbrechung bis 2013 am UK Essen. Von 2007 bis 2009 unternahm die Deutsch-Türkin mehrere Studien zur onkologischen Chirurgie an der University of Southern California, USA. Zurück in Deutschland habilitierte sie sich 2012. Danach ging sie an die Universität Istanbul, Türkei, an die Klinik für Gallenwegs- und Transplantationschirurgie im Florence Nightingale Krankenhaus (2013 bis 2017), die sie stellvertretend leitete.

Am UK Essen wurden bislang über 200 Leberlebendspenden durchgeführt; in mehr als 40 Fällen betraf es Kinder. Inzwischen ist die Klinik national und international zu einem führenden Zentrum für Lebertransplantation geworden.

Weitere Informationen:
Prof. Dr. med. Arzu Oezcelik, Fakultät für Medizin, arzu.oezcelik@uk-essen.de ]]>
Studie zu Schmerzlinderung durch Placeboeffekte: Wie Scheinmedikamente wirken https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=642 642 Thu, 02 Aug 2018 15:46:28 +0200 Das internationale Forscherteam wollte z.B. herausfinden, ob der Placeboeffekt die Schmerzleitung im Gehirn verändert. „Dies konnten wir anhand der Daten tatsächlich nachweisen; allerdings ist dieser Effekt sehr klein“, so Prof. Dr. Ulrike Bingel, Klinik für Neurologie des Universitätsklinikums Essen und ergänzt: „Er allein kann nicht für das Ausmaß des schmerzlindernden Effektes verantwortlich sein.“ Es müssen deshalb auch die Gehirnnetzwerke betrachtet werden, die an der kognitiven und emotionalen Schmerzverarbeitung beteiligt sind.

Die Mediziner konnten auch zeigen, dass der Placeboeffekt deutlich anders wirkt als echte Schmerzmittel, etwa Opioide. „Der größte Unterschied ist, dass Opioide die Schmerzleitung im Gehirn 10mal stärker beeinflussen als die Placebobehandlungen und zwar bei gleichem analgetischen – also schmerzlinderndem Effekt“, so Dr. Matthias Zunhammer.

Die Essener Studie zeigt außerdem, dass bildgebende Verfahren, wie die Magnetresonanztomographie helfen können, den Placeboeffekte von den Effekten pharmakologischer Substanzen abzugrenzen.


Weitere Informationen:

Placebo Effects on the Neurologic Pain Signature
A Meta-analysis of Individual Participant Functional Magnetic Resonance Imaging Data


Prof. Ulrike Bingel, Klinik für Neurologie AG Prof. Dr. U. Bingel ]]>
Projekt CLEVER* Cities: Kluge Städte sind grün und vielfältig https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=641 641 Thu, 02 Aug 2018 15:28:54 +0200

Wie begegnet man städtischen Umweltproblemen? Mit Lösungen aus der Natur. Bäume und Grünflächen senken die Hitze, fangen Staub, Giftstoffe und Lärm ab, wirken als Puffer gegen Überschwemmungen und senken den Kohlendioxidanteil in der Luft. „Eine nachhaltige Stadtstruktur beeinflusst die Gesundheit und das Wohlbefinden der Menschen, die Vielfältigkeit städtischer Räume spielt dabei eine enorm wichtige Rolle“, erklärt Prof. Dr. Susanne Moebus, Leiterin des Zentrums für Urbane Epidemiologie am Institut für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie des Universitätsklinikums Essen. „In der Heinz Nixdorf Recall Studie konnten wir zeigen , dass – unabhängig von persönlichen Risikofaktoren – beispielsweise eine verringerte Luftverschmutzung das Herzinfarktrisiko senkt oder viel Grün in der direkten Wohnumgebung das Risiko für depressive Symptome verringert.“

Gemeinsam mit internationalen Kollegen sucht Prof. Moebus für Städte in Europa, darunter Hamburg, Mailand und London, sowie in China und Südamerika nach urbanen naturbasierten Lösungen. Solche Lösungen können beispielsweise das Anlegen von Seen, Parks und Gemeinschaftsgärten auf ungenutzten Flächen sein oder auch die Begrünung von Dächern. „Wir nehmen Anleihen in der Natur und beziehen sie mit ein“, so Moebus. Denn leben Menschen im Grünen, geht es ihnen gut, was wiederum Auswirkungen auf den sozialen Zusammenhalt habe. „Die Gemeinschaft wird aktiver, während sich beispielweise die Kriminalität verringern kann.“ Nebenbei kommen natürliche, „natur-basierte“ Lösungen auch dem Artenschutz, der Erhöhung der Biodiversität, der Energieerzeugung und dem Abfallmanagement zu gute.

Bei ihrer Arbeit müssen die Forscherteams lokale Bedürfnisse und ortsspezifische Potenziale erkennen und ressourceneffiziente Lösungen testen. „Die Lösungen können je nach Standort sehr unterschiedlich ausfallen“, so Moebus, die mit Julita Skodra das Projekt evaluieren wird. „Aber alle werden die Art und Weise verändern, wie wir unsere städtischen Gebiete gestalten und verwalten.“
Das Projekt „CLEVER Co-designing Locally tailored Ecological solutions for Value added, socially inclusivE Regeneration in Cities“ läuft bis Ende März 2023. Koordiniert von der Senatskanzlei der Freien und Hansestadt Hamburg und ICLEI wird es gemeinsam mit 33 Städten und Organisationen aus Europa, Südamerika und China gestaltet. Gefördert wird es von der EU Kommission im Rahmen von Horizon 2020 unter der Nummer 776604 mit rund 14 Mio. Euro.
Link zum Projekt
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Stiftung Universitätsmedizin Essen vergibt zehn weitere Stipendien https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=639 639 Mon, 30 Jul 2018 06:57:00 +0200
Vorstandsvorsitzender Prof. Dr. Karl-Heinz Jöckel: „Ich freue mich, dass wir in diesem Jahr unseren 145. Stipendiaten begrüßen können. Das investierte Geld ist gut angelegt, denn es erreicht die Richtigen.“ Das UDE-Stipendium fördert begabte Studierende mit 300 Euro im Monat. Uni-Rektor Prof. Dr. Ulrich Radtke: „Dieses Engagement für die Bildung der kommenden Generation kann man nicht hoch genug schätzen. Wir sind den privaten Förderern ebenso zu Dank verpflichtet wie den regionalen Unternehmen und dem Bundesbildungsministerium.“




Wie funktioniert das Stipendium? Unternehmen oder Privatpersonen bringen mindestens ein Jahr lang monatlich 150 Euro auf; der Bund legt dann nochmal die gleiche Summe dazu. Im laufenden Förderzeitraum 2017/18 sind 68 Spender aktiv, so dass 320 Stipendien vergeben werden können. Seit der Einführung profitierten bereits 2.794 UDE-Studierende von der Fördermaßnahme.

Wer bekommt das Stipendium? Interessierte Studierende bewerben sich darum; gute Chancen berücksichtigt zu werden haben besonders leistungsstarke unter ihnen, die zudem sozial engagiert sind. Ein abwechslungsreiches Rahmenprogramm bringt die Stipendiaten mit den Förderern und Geförderten aus den anderen Fakultäten in Kontakt.Weitere Informationen:

Stiftung Universitätsmedizin

Deutschlandstipendium an der Universität Duisburg-Essen

Redaktion: Beate H. Kostka, Tel. 0203/37-92430, Emailkontakt ]]>
CARE for CAYA: Präventionsprogramm für Jugendliche und junge Erwachsene nach einer Krebserkrankung https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=638 638 Tue, 24 Jul 2018 13:39:56 +0200


Auch wenn der Tumor selbst besiegt ist, so gibt es doch eine Reihe möglicher körperlicher und psychischer Spätfolgen, auf die die CAYAs in diesem Programm vorbereitet werden. Prof. Dr. Uta Dirksen, die das Präventionsprogramm am Universitätsklinikum Essen koordiniert: „Sie sind jung und vital, möchten selbstständig und unabhängig werden. Wir besprechen mit ihnen Themen wie Ernährung und Bewegung, aber auch die Müdigkeits-Symptomatik oder den Wiedereinstieg in Schule oder Beruf. Außerdem können sie am Präventionsprogramm teilnehmen und werden bei Bedarf langfristig begleitet.“

Dies kommt gut an. „Wir hören immer wieder, dass die jungen Menschen durch das Programm ihre verloren geglaubten Kräfte wieder neu entdecken. Das gibt ihnen Mut und stärkt ihr Selbstbewusstsein“, so Prof. Dr. Uta Dirksen. Neben der Koordinatorin gehören zu dem CARE for CAYA-Team Ronja Beller und Dr. Miriam Götte für den Bereich Sport, Jasmin Papenberg für den Bereich Ernährung und Natalia Melhem für den Bereich Psychoonkologie.



Das Team des Forschungsprojekts CARE for CAYA an der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen

Das Programm CARE for CAYA – Ganzheitliches Präventionsprogramm für junge Patienten nach überstandener Krebserkrankung im Kindes-, Jugend- und jungen Erwachsenenalter (CAYAs) wird über den Innovationsfonds des Gemeinsamen Bundesausschuss (G-BA) mit 3,1 Millionen Euro finanziert, vom Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf koordiniert und in 14 Zentren deutschlandweit gemeinsam aufgebaut. Ziel ist, die fachübergreifende und vernetzte Versorgung und damit die Langzeitprognose von jungen Krebsüberlebenden nachhaltig zu verbessern.

Link zur zentralen Koordinationsstelle am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf:

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Wie kämpfen Immunzellen gegen Viren? DFG fördert Forschung zu chronischen Infektionen https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=637 637 Mon, 23 Jul 2018 15:29:31 +0200

Die Arbeitsgruppen von Prof. Dr. Ulf Dittmer, Direktor des Instituts für Virologie, und Prof. Dr. Matthias Gunzer, Direktor des Instituts für experimentelle Immunologie und Bildgebung, arbeiten dafür eng zusammen. Ihr Interesse gilt der chronischen Infektion mit dem Friend-Retrovirus, der Virusfamilie zu der auch HIv gehört. Regulatorische T-Zellen, sogenannte Tregs, haben beide Teams bereits erfolgreich gemeinsam untersucht.

„Wir konnten zeigen, dass sich Tregs in der späten Phase der akuten Infektion stark vermehren. Sie verhindern, dass sich das Immunsystem vollständig aktiviert, indem sie die Antwort Killer T-Zellen unterdrücken“, so Prof. Dr. Ulf Dittmer. „Wir kennen also die zellulären Mechanismen, die zu einer chronischen Infektion führen, jetzt geht es uns um ihre Therapie.“



Blick in das Knochenmark während einer Infektion mit dem Friend-Retrovirus: regulatorische T-Zellen (grün), zytotoxische Killer-T-Zellen (rot), Blut (blau) sowie die Knochenoberfläche (weiß).


Die Fehlfunktion von Killer T-Zellen hat verschiedene Ursachen. Die Wissenschaftler fokussieren sich bei ihrer Arbeit am Universitätsklinikum Essen besonders auf den CD74-MIF Signalweg. „Dank der 2-Photonen Mikroskopie können wir am lebenden Objekt untersuchen, wie Tregs, Killer T-Zellen und Virus-infizierte miteinander reagieren“, so Prof. Dr. Matthias Gunzer. „Wir werden die ersten sein, die sich das Zusammenspiel live ansehen und dabei verstehen können, wie Immunzellen zusammenarbeiten, um Virusinfektionen zu kontrollieren. Außerdem erforschen wir, warum sie bei chronischen Infektionen die Viren eben nicht vollständig eliminieren.“



Oberflächendarstellung von regulatorischen (grün) und zytotoxischen (rot) Killer-T-Zellen.



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Honorarprofessur für Dr. Wilfried E. E. Eberhardt und Dr. Kurt Trübner https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=634 634 Wed, 18 Jul 2018 10:51:49 +0200

(von links) Dr. Wilfried E. E. Eberhardt und Dr. Kurt Trübner

Bereits seit 1991 gibt es zwischen der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen und dem Universitätsklinikum Essen eine enge Partnerschaft mit der russischen Hochschule in der fünftgrößten Stadt Russland. Eine enge Zusammenarbeit, die 2015 weiter durch einen neuen Vertrag ausgebaut wurde: Neben der intensiven Zusammenarbeit in Forschung und ärztlicher Versorgung kooperieren die Partner seither auch im Bereich der Gesundheitsfachberufe.

Aber auch die Ausbildung zukünftiger Generationen von Medizinerinnen und Medizinern durch den Austausch Studierender spielt eine wichtige Rolle. Russische und deutsche Studentinnen und Studenten absolvieren regelmäßig ihre vierwöchige Famulatur in Essen und in Nischni Nowgorod, wobei bei den russischen Studenten neben hervorragenden medizinischen Vorkenntnissen auch herausragende Deutschkenntnisse vorhanden sind.

Besonders erfreulich: das Praktikum in Essen und die vielfältigen Kontakte in ganz Deutschland tragen dazu bei, sich weiterzuentwickeln und wirken sich zudem positiv auf die berufliche Karriere der Studierenden aus. Zahlreiche Ehemalige arbeiten heute in Russland als Ärztinnen und Ärzte, teilweise in leitenden Positionen, oder leiten wissenschaftliche Institute und motivieren ihrerseits die nachfolgenden Studentengenerationen zum wissenschaftlichen und kulturellen Austausch mit Deutschland.

Initiiert wurde die Kooperation zwischen beiden Hochschulen von Prof. Dr. Achim Schmaltz, ehemaliger Kinderkardiologe am UK Essen. Die Staatliche Medizinische Akademie Nischni Nowgorod hat Prof. Schmaltz bereits mit einer Ehrenprofessur gewürdigt, sowie Prof. Dr. Dr. h.c. Gerd Heusch, Direktor des Instituts für Pathophysiologie und Prof. Dr. Dr. med. Thomas Philipp, emeritierter Direktor der Klinik für Innere Medizin des Universitätsklinikums Essen mit der Ehrendoktorwürde ausgezeichnet.
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Erfolgreicher Abschluss der 2nd Ruhr School of Modern Epidemiology https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=633 633 Fri, 13 Jul 2018 09:38:47 +0200 „Wir freuen uns, dass wir mit Professor Charles Pool einen ausgewiesenen und international anerkannten Experten als Dozenten gewinnen konnten“, erklärt Professor Andreas Stang, Leiter des Zentrums für Klinische Epidemiologie und Initiator der Ruhr School. Pool arbeitet seit mehr als 20 Jahren am Institut für Epidemiologie der Universität von North Carolina, USA. Die Vermittlung von epidemiologischen Methoden zum Thema systematische Übersichtsarbeiten und Meta-Analysen ist ein besonderes Anliegen von Professor Poole. Im Rahmen des Internationalen Gastdozierenden-programms der Universität Duisburg-Essen fand ein intensiver fachlicher Austausch zwischen dem Gastdozenten, den Studenten und Wissenschaftlern der Universität statt. So besteht die Möglichkeit für Studenten und Wissenschaftler sich auch am Institut für Epidemiologie der Universität von North Carolina weiterzubilden und zu forschen.

Im kommenden Jahr wird vom 09.07.2019 – 11.07.2019 die RUHR-School of Modern Epidemiology zum Thema „Causal Inference in Epidemiology“ stattfinden. Professor Kaufman von der McGill University in Canada konnte als Gastdozent für die dreitägige Summer School gewonnen werden.
Die evidenzbasierte Medizin ist ein unverzichtbarer Bestandteil der Qualitätssicherung der Medizin. Systematische Übersichtsarbeiten liefern einen verlässlichen Überblick über den aktuellen Wissensstand zu einem bestimmten medizinischen Thema. „Hier führt man die Erkenntnisse sämtlicher Studien zu einer wissenschaftlichen Fragestellung, zum Beispiel zu einer Erkrankung, zusammen. Dafür müssen alle verfügbaren Primärstudien zu einer klar formulierten Forschungsfrage systematisch identifiziert, ausgewählt und ihre jeweiligen Ergebnisse kritisch bewertet werden“, erläutert Prof. Dr. Andreas Stang, Initiator der Ruhr School of Modern Epidemiology. All dies geschieht in der Regel ohne unmittelbaren Patienten-Kontakt. Das muss es auch gar nicht. Denn die Epidemiologie-Experten betrachten die Daten, die bereits gewonnen worden sind und gehen dabei nach bestimmten Methoden vor, die unter anderem auch komplexe statistische Auswertungen berücksichtigen. ]]>
Mit neuen Antikörpern - So bleibt das Immunsystem wach https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=632 632 Mon, 09 Jul 2018 09:35:05 +0200 Die neuen Antikörper binden an den Rezeptor CEACAM1, der die Immunreaktion im Körper reguliert. „Er ist Voraussetzung dafür, dass sich ein ausreichendes Signal zwischen den Immunzellen aufbaut, so dass die Virusinfektion bekämpft werden kann", erläutert Prof. Dr. Karl S. Lang vom Institut für Immunologie am Universitätsklinikum Essen, der die Untersuchung gemeinsam mit Dr. Vishal Khairnar und PD Dr. Bernhard B. Singer vom Institut für Anatomie durchführte.

Fehlt CEACAM1, können die Immunzellen die Virusinfektionen nicht erkennen und infizierte Zellen auflösen. Genau hier setzen die neu entwickelten „funktionalen Antikörper“ an: Sie binden besonders effektiv an CEACAM1. Dr. Singer: „Sie sorgen dafür, dass die Immunzellen länger aktiv sind. Dies bestätigten auch erste Tests mit humanisierten Antikörpern.“ Fazit des CEACAM-Experten: „Mit ihnen bleibt das Immunsystem länger wach und am Leben.“

Auf der Basis der neuen Erkenntnisse sollen nun neue Therapieverfahren entwickelt werden basierend auf drei neuen, bereits zum Patent angemeldeten Antikörpern. Was jetzt noch fehlt, ist die Marktreife. Dr. Singer betont: „Es hängt von der Pharmaindustrie ab, wie schnell die Antikörper therapeutisch eingesetzt werden können. Wir liefern die Grundlagenforschung, das Ausgangsmaterial und zahlreiche Testsysteme – die Weiterentwicklung muss jedoch industriell vorangetrieben werden.“

Weitere Informationen:

https://www.nature.com/articles/s41467-018-04832-2
PD Dr. Bernhard B. Singer, Tel. 0201/723-4389, bernhard.singer@uk-essen.de
Prof. Dr. Karl S. Lang, Tel. 0201/723-4273, KarlSebastian.Lang@uk-essen.de ]]>
Es liegt auch an den Genen - Übelkeit nach der Narkose https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=631 631 Thu, 05 Jul 2018 12:40:11 +0200 Dass für die Übelkeit eine Genvariante mitverantwortlich sein kann, hat nun ein Wissenschaftlerteam der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen (UDE) herausgefunden. Dazu überprüften sie am Universitätsklinikum Essen 454 Patienten und fanden beim Auftreten von Übelkeit weitaus häufiger eine Genvariante im Acetylcholin-Rezeptor M3.

Apfel-Score

Wie verträglich eine Narkose ist, wird seit 25 Jahren weltweit mit dem sogenannten Apfel-Score abgeschätzt. Er berücksichtigt Faktoren wie die bisherige Narkoseverträglichkeit, das Geschlecht, den Raucher-Status und die Neigung zu Reiseübelkeit. „Um die Häufigkeit postoperativer Übelkeit zu reduzieren, werden oft vorbeugende Maßnahmen ergriffen“, erklärt Dr. Stefanie Klenke.
Dennoch kann es sein, dass Patienten, die mit dieser Methode nicht auffallen, nach einer OP speiübel ist. Weil der jetzt gefundene Gen-Faktor unabhängig vom Apfel-Score ist, könnte er nach Einschätzung der Anästhesiologen per Gentest bestimmt werden. Prof. Dr. Jürgen Peters: „Liegt die Genvariante vor, sollten auch diese Patienten gegen postoperative Übelkeit behandelt werden. Allerdings werden solche genetischen Screenings derzeit noch nicht durchgeführt.“

Auf Nummer sicher

Deshalb empfehlen die Forscher, lieber auf Nummer sicher zu gehen und auch die Patienten mit vorbeugenden Maßnahmen zu schützen, die nach dem Apfel-Score nur ein vermeintlich niedriges Risiko haben. Die Forschungsergebnisse wurden jetzt im British Journal of Anaesthesia veröffentlicht.

Weitere Informationen:
http://bjanaesthesia.org/article/S0007-0912(18)30141-7/fulltext ]]>
Erster Top Young Science Best Paper Award: Medizinische Fakultät zeichnet herausragende Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler aus https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=617 617 Fri, 29 Jun 2018 15:30:02 +0200 Insgesamt hatten sich 49 Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler beworben. Den besten zwölf wurde nun durch Prof. Dr. Michael Forsting, Prodekan für Forschung der Medizinischen Fakultät, im Rahmen der Promotionsfeier am 29. Juni der Top Young Science Best Paper Award verliehen. „Wir möchten junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler in ihrer Arbeit fördern und herausragende Publikationsleistungen auszeichnen. Ihre wissenschaftliche Leistung hat Vorbildcharakter für andere Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler unserer Fakultät“, erklärt Prof. Michael Forsting.

Der Top Young Science Best Paper Award wird ab sofort jährlich ausgeschrieben.


Verleihung des ersten Top Young Science Best Paper Award
Bereits seit 2016 gibt es an der Medizinischen Fakultät ein eigenes Prodekanat für wissenschaftlichen Nachwuchs und Diversität, das von Prof. Dr. Sigrid Elsenbruch geleitet wird. Seither werden die Angebote zur Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses kontinuierlich ausgebaut und strategisch erweitert.

Die Ausgezeichneten in alphabetischer Reihenfolge:

Aus der Medizin:
PD Dr. med. Ina Binse, Klinik für Nuklearmedizin
Dr. med. Cornelius Deuschl, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie und Neuroradiologie
Dr. med. Sonja Ludwig, Klinik für Hals-, Nasen-, Ohrenheilkunde
Dr. med. Mareike Rasche, Klinik für Kinderheilkunde III
Dr. med. Saravanabavaan Suntharalingam, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie und Neuroradiologie
Dr. med. Yan Li, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie und Neuroradiologie

Aus den Naturwissenschaften:
Dr. rer. nat. Pietro Crivello, Institut für Zelltherapeutische Forschung
Dr. rer. nat. Henrike Geisel, Institut für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie
Dr. rer. nat. Sebastian Hönes, Klinik für Endokrinologie, Diabetologie und Stoffwechsel
Dr. rer. nat. Anna Lollies, Institut für Zellbiologie (Tumorforschung)
Dr. rer. nat. Sarah Weske, Institut für Pathophysiologie
Dr. rer. nat. Fang Zhao, Klinik für Dermatologie

Herzlichen Glückwunsch!!

s. auch: http://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=627 ]]>
UDE-Forscher untersuchen Spermienbewegung in 3D - Im Uhrzeigersinn zur Eizelle https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=629 629 Fri, 29 Jun 2018 12:47:46 +0200 Millionen von Spermien gelangen bei der Ejakulation in den weiblichen Genitaltrakt. Aus ihnen wird in einem hoch komplexen Prozess ein einzelnes Spermium ausgewählt, das die Eizelle befruchtet. Dorthin gekommen ist es durch bohrende und rotierende Bewegungen um die eigene Achse – so die bisherige Annahme. Die Arbeitsgruppe von Prof. Gunther Wennemuth, Direktor des Instituts für Anatomie an der Medizinischen Fakultät, hat nun erstmals mit einer neuartigen 3D-Mikroskopie (Digital Holographische-Mikroskopie) die Bewegung von frei schwimmenden Spermienköpfen und -schwänzen aufgezeichnet.

(©Gunther Wennemuth / UK Essen) (li.) Spermium in 2 dimensionaler Darstellung; (re.) Analyse des gleichen Spermiums projiziert in 3D

Die überraschende Erkenntnis: Die Spermien vollführen anders als vermutet keine vollen Drehungen um die eigene Achse. „Es ist vielmehr so, dass die Köpfe der Spermien in einer wechselnden Bewegung hin und her schlagen. Sie werfen sich jeweils von einer Wangenseite auf die andere und bewegen sich dadurch vorwärts“, so Prof. Wennemuth. Gesunde Spermien drehen ihre Köpfe sehr schnell, ca. 3 bis 6 Mal pro Sekunde und erzeugen damit eine vorwärts gerichtete Bewegung. „Diese Bewegung verläuft linear, also geradeaus gerichtet, während der Schwanz sich spiralförmig im Uhrzeigersinn dreht.“

Die Spermien besitzen sogar eine Art Gedächtnis für diesen Vorgang und wissen genau, in welche Richtung sie ihre Köpfe drehen müssen. Liegt der Spermienkopf auf seiner linken Wange, so dreht er sich zunächst im Uhrzeigersinn auf die rechte Wange, danach zurück gegen den Uhrzeigersinn auf die linke Wange. Zudem konnte das Forscherteam zeigen, dass Spermien, die ihre Köpfe nicht hin und her werfen, sich auch nicht mehr vorwärts bewegen können. Sie schwimmen stattdessen im Kreis. „Diese sogenannten Kreisschwimmer sind keine geeigneten Kandidaten, um das millionenfache Rennen zur Eizelle zu gewinnen“, so Wennemuth.

Über die neusten Erkenntnisse der Arbeitsgruppe berichtet das Fachmagazin PLOS One in seiner aktuellen Ausgabe:

Muschol M, Wenders C, Wennemuth G (2018) Four-dimensional analysis by high-speed holographic imaging reveals a chiral memory of sperm flagella. PLoS ONE 13(6): e0199678. https:// doi.org/10.1371/journal.pone.0199678 ]]>
Promotionsfeier der Medizinischen Fakultät https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=627 627 Fri, 29 Jun 2018 11:54:44 +0200
Die Promovierten beim gemeinsamen Abschlussfoto

Den Promotionspreis erhält Dr. med. Shaghayegh Tavakoli Tabazavareh (Institut für Molekularbiologie) für ihre Arbeit zum Thema: „Die Rolle von Sphingosin bei Zystischer Fibrose und Lungeninfektion mit Staphylokokkus aureus“.


Ausgezeichnet mit dem Promotionspreis: Dr. med. Shaghayegh Tavakoli Tabazavareh

Damit die insgesamt 85 Doktorinnen und Doktoren auch zukünftig mit ihrer Fakultät in enger Verbindung bleiben, stellte der Dekan auch die Vereinigung der Alumni der Medizinischen Fakultät „AluMedEs“ vor.

Für ihre herausragenden Veröffentlichungen wurden insgesamt zwölf Nachwuchswissenschaftler/-innen der Medizinischen Fakultät mit dem Top Young Science Best Paper Award ausgezeichnet.
s. auch: http://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=617 ]]>
Prof. Dr. Mirko Trilling auf W2-Professur für Virologie berufen https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=628 628 Fri, 29 Jun 2018 10:28:59 +0200 Die wissenschaftlichen Schwerpunkte seiner Arbeitsgruppe am Institut für Virologie (Direktor Prof. Dr. Ulf Dittmer) sind chronische Viruserkrankungen, die Immunevasion von Cytomegaloviren sowie die Entwicklung von Therapie- und Impfstrategien basierend auf dem molekularen Verständnis viraler Immunantagonisten. Er ist darüber hinaus wichtiger Akteur innerhalb des kürzlich verlängerten DFG-geförderten Graduiertenkollegs 1949 (Sprecherin Professorin Dr. Astrid Westendorf).

An der Medizinischen Fakultät wurden seit 2007 insgesamt 9 Juniorprofessuren eingerichtet. Diese werden in Essen grundsätzlich im Tenure-Track-Verfahren ausgeschrieben und sind ein wichtiger Bestandteil der Strategie zur Förderung von wissenschaftlichem Nachwuchs.


Prof. Dr. Mirko Trilling, Quelle UDE ]]>
Hepatitis C beeinflusst Killer-Zellen https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=625 625 Tue, 26 Jun 2018 08:04:19 +0200 Hepatitis C verändert nachhaltig das Immunsystem eines Menschen. Das haben Wissenschaftler der Medizinischen Fakultät an der Universität Duisburg-Essen (UDE) herausgefunden. Sie konnten gemeinsam mit Kollegen aus Hannover und Stockholm zeigen, dass eine Infektion mit der Viruserkrankung die Vielfalt von natürlichen Killer-Zellen verändert – vermutlich ein Leben lang und selbst wenn das Virus ausgeheilt wird.

Seit wenigen Jahren kann die Leberentzündung, die durch das Hepatitis-C-Virus hervorgerufen wird, durch neue antivirale Medikamente geheilt werden. An ihrem Beispiel erforschen Wissenschaftler, wie Virusinfektionen das menschliche Immunsystem beeinflussen. „Mithilfe der hochdimensionalen Durchflusszytometrie und neuesten bioinformatischen Messmethoden haben wir die Veränderungen in den natürlichen Killer-Zellen analysieren können“, erklärt Prof. Dr. Heiner Wedemeyer, Direktor der Klinik für Gastroenterologie und Hepatologie am Universitätsklinikum Essen.



Prof. Dr. med. Heiner Wedemeyer (Fotonachweis: UDE)

Die Erkenntnis: „Unsere Daten belegen zwei wesentliche Veränderungen: Erstens, das Immunsystem jedes Patienten zeigt eine ganz eigene, individuell verschiedene Reaktion auf die Infektion. Zwischen den Patienten ist die Diversität also sehr hoch. Zweitens, die Vielfalt der Natürlichen Killer-Zellen innerhalb eines einzelnen Patienten nimmt deutlich ab. Hier verringert sich die Diversität.“

Diese grundlegenden neuen Erkenntnisse helfen dabei zu verstehen, wie der menschliche Körper Virusinfektionen bekämpft. „Die stärksten Veränderungen haben wir bei Patienten mit Leberzirrhose beobachtet“, so Prof. Dr. Heiner Wedemeyer. „Sie sind generell anfälliger für Bakterien und Viren. Möglicherweise sind wir einem Zusammenhang zwischen der Diversität der Killer-Zellen und der Infektionsanfälligkeit dieser Patienten auf der Spur.“

Für ihre Forschung haben die Wissenschaftler der UDE, des Stockholmer Karolinska-Instituts und der Medizinischen Hochschule Hannover zwei Jahre lang Patientendaten verglichen. Sie stellten fest: Auch nachdem die Hepatitis C ausgeheilt ist, bleiben die natürlichen Killer-Zellen verändert. „Wir gehen davon aus, dass das lebenslänglich so bleibt. Nun untersuchen wir, welche langfristigen Konsequenzen die neuen immunologischen Befunde für die Patienten haben“, so Prof. Wedemeyer.

Die Ergebnisse ihrer Studie haben die Mediziner aktuell in der Zeitschrift Nature Communications veröffentlicht:

Strunz B, Hengst J, Deterding K, Manns MP, Cornberg M, Ljunggren HG, Wedemeyer H, Björkström NK. Chronic hepatitis C virus infection irreversibly impacts human natural killer cell repertoire diversity. Nat Commun. 2018 Jun 11;9(1):2275. doi: 10.1038/s41467-018-04685-9

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105 Medizinstudierende erhalten Examensurkunde https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=622 622 Fri, 22 Jun 2018 16:13:31 +0200 Herzlichen Glückwunsch! ]]> Medizinische Fakultät fördert Forschung zur Vielfalt: Diversity Preis wird an Dr. Sarah Weske verliehen https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=623 623 Fri, 22 Jun 2018 15:14:49 +0200 Die Förderung der Diversität gewinnt immer stärkere Bedeutung und ist insbesondere in der global vernetzten Wissenschaft ein wesentlicher Erfolgsfaktor. An der Medizinischen Fakultät wurde darum 2016 ein eigenes Prodekanat eingerichtet, das sich mit diesem wichtigen Thema befasst. „Es geht uns nicht ausschließlich darum, Diversität im wissenschaftlichen Alltag zu fördern. Als universitäre Einrichtung möchten wir ausdrücklich auch die Forschung zu diversitätsbezogenen Fragen unterstützen“, erläutert Prof. Dr. Sigrid Elsenbruch, Prodekanin für wissenschaftlichen Nachwuchs und Diversität. Dr. Sarah Weske erfüllt diese Voraussetzungen in herausragender Weise. Mit ihrer wissenschaftlichen Arbeit hat sie sich im Team von Prof. Dr. Bodo Levkau einem Krankheitsbild gewidmet, von dem zu einem überwiegenden Teil Frauen betroffen sind. Zugleich ist dies eine Erkrankung, für welche den Betroffenen bislang keine wirkungsvollen Therapien zur Verfügung stehen und der Leidensdruck entsprechend hoch ist. Prof. Dr. Sigrid Elsenbruch: „Dass eine junge Wissenschaftlerin einen Beitrag über diese Forschungsarbeit als Erstautorin in Nature Medicine und damit in einem der renommiertesten Fachmagazine publizieren konnte, betont die Bedeutung ihrer Leistung.“

Die Entscheidung über die Vergabe des Diversity-Preises wurde durch die Kommission für Forschung und wissenschaftlichen Nachwuchs der Medizinischen Fakultät getroffen. Bei der Begutachtung der in Frage kommenden Arbeiten, bei denen es sich um aktuelle Forschungsprojekte oder Dissertationen mit Bezug zum Thema Diversity handeln musste, wurden ausdrücklich auch die jeweilige klinische und die gesellschaftliche Relevanz berücksichtigt. Da in Essen großer Wert auf die Förderung von wissenschaftlichem Nachwuchs gelegt wird, wurden Nachwuchswissenschaftlerinnen bzw. -wissenschaftler bevorzugt berücksichtigt.

Der Diversity-Preis wird mit Unterstützung der Stiftung Universitätsmedizin verliehen. ]]>
Preise für ausgezeichnete Lehre https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=624 624 Fri, 22 Jun 2018 12:58:54 +0200 Die bestbewertete Lehrveranstaltung im ersten Studienabschnitt war der Kurs „Medizinische Psychologie und Soziologie“ von Prof. Dr. Manfred Schedlowski, Prof. Dr. Sven Benson und Karoline Boy. Im zweiten Studienabschnitt wurde das Seminar „Rehabilitation, Physikalische Medizin und Naturheilverfahren“ von Prof. Dr. Gustav J. Dobos und Dr. Petra Klose ausgezeichnet.

Bester Aufsteiger im ersten Studienabschnitt war das integrierte Seminar „Klinische Untersuchungen“ von Dr. Stephanie Herbstreit und Dr. Cynthia Szalai, im zweiten Studienabschnitt ging der Preis an die Übung „Epidemiologie, medizinische Biometrie, medizinische Informatik“ von Prof. Dr. Andreas Stang und Dr. Bernd Kowall. Das Preisgeld in Höhe von jeweils 1.000 Euro kommt der Lehre der Ausgezeichneten zugute.

Als beste Dozenten wurden Prof. Dr. Nicole Dünker und Dr. Frank Mosel ausgezeichnet. Der persönliche Lehrpreis dotiert mit 200 Euro. ]]>
Zwei UDE-Nachwuchswissenschaftlerinnen beim Nobelpreisträgertreffen: Gipfeltreffen in Lindau https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=621 621 Thu, 21 Jun 2018 10:55:54 +0200 Dekan Prof. Jan Buer: „Wir freuen uns mit ihnen auf diese grandiose Möglichkeit, auf Augenhöhe mit der Forscherelite zu diskutieren.“ Denn wer es nach Lindau schaffen will, braucht Empfehlungsschreiben, muss mit herausragenden Leistungen aufwarten können und ein mehrstufiges, internationales Auswahlverfahren überstehen. „Wir begrüßen hier die nächste Generation der Spitzenforscher“, weiß Kuratoriumspräsidentin Bettina Gräfin Bernadotte, „und wir dürfen nicht nur einen intensiven Austausch zwischen Generationen erleben, sondern auch über Nationengrenzen hinweg.“

Darauf freut sich auch Dr. Sonja Ludwig, Assistenzärztin in der Hals-Nasen-Ohren-Klinik am Universitätsklinikum Essen: „Ich verspreche mir davon inspirierende und interessante Begegnungen, die vielleicht auch der Grundstein für innovative Projektideen oder Kooperationen mit anderen internationalen Arbeitsgruppen sind.“ Dies gilt auch für Dr. Alexandra Adamczyk. Die wissenschaftliche Mitarbeiterin am UDE-Lehrstuhl für Infektionsimmunologie gehört dem DFG-Graduiertenkolleg „Immunantwort in Infektionskrankheiten – Regulation zwischen angeborener und erworbener Immunität“ an und wird über das Postdoctoral Excellence Programme der BIOME-Graduiertenschule gefördert.


Dr. Sonja Ludwig und Alexandra Adamczyk (v.l., Fotonachweis: UDE)

Weitere Informationen:
http://www.lindau-nobel.org ]]>
„It’s Never Lupus“ - der Mainzer „Dr. House“ zu Gast an der Medizinischen Fakultät https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=620 620 Thu, 21 Jun 2018 10:49:07 +0200 Wer die Medizin zum Beruf gemacht hat, kennt die berühmt-berüchtigte Serie „Dr. House“. Differentialdiagnosen werden gesammelt und seltene Erkrankungen behandelt. Hierum dreht sich der Kurs, der an der Mainzer Universität schon seit Jahren eine echte Institution ist.

An diesem Abend wird eine Folge der Serie „Dr. House“ genauer unter die Lupe genommen und JETZT kommt Ihr ins Spiel: Es soll eine interaktive Fallbesprechung durchgeführt werden und Ihr seid das Ärzteteam von Dr. House.

Veranstaltungsort ist das Deichmann-Auditorium im Lehr- und Lernzentrum. Der Eintritt ist frei. ]]>
PhD-Programm Epidemiology and Clinical Research 2018 erfolgreich gestartet https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=619 619 Wed, 20 Jun 2018 12:35:41 +0200

Von links nach rechts: Dr. J. Gronewold, Dr. med. K. Schuldt (Dozentin), Dr. S. Knispel, C. Girschik, Prof. Dr. K.-H. Jöckel (Institutsleiter, IMIBE), Dr. N. Jankovic (Koordinatorin), Prof. Dr. T. Behrens (Kooperationspartner Ruhr Allianz, Institut für Prävention und Arbeitsmedizin (IPA)), S. Stolpe, Dr. D. Taeger (IPA), A. Keimer.
Aus knapp 50 eingegangenen Bewerbungen wurden fünf Promovenden ausgewählt: die Medizinerin Dr. Sarah Knispel, die Epidemiologin Susanne Stolpe, der Public Health Professional Mduduzi C. Shongwe, die Ernährungswissenschaftlerin Carolin Girschik und die Psychologin Dr. Janine Gronewold. In diesem Jahr verzeichnet das PhD-Programm mit Andrea Keimer von der Universität Bonn zudem seine erste Gasthörerin.
Die kleine Gruppengröße ermöglicht den Austausch zwischen Lehrenden und Studierenden. „So können in den Veranstaltungen praxisrelevante Fragen besser diskutiert werden“, findet Carolin Girschik, die für das Programm ein Promotionsstipendium erhalten hat. Dr. Sarah Knispel hat sich für den Studiengang entschieden, „weil in der Epidemiologie viele Fragestellungen untersucht werden, die große Gruppen der Bevölkerung betreffen und daher von hohem gesamtgesellschaftlichen Interesse sind“.
„In unserem Programm entwickeln unsere Teilnehmerinnen und Teilnehmer die methodischen Fähigkeiten und Kenntnisse, die nötig sind, um medizinisch und gesellschaftlich relevante Fragestellungen zu beantworten“, so Professor Dr. Karl-Heinz Jöckel, Institutsdirektor des IMIBE am Universitätsklinikum Essen. Professor Dr. Andreas Stang, Leiter des Programms, sowie die Kooperationspartner der Universitätsallianz Ruhr (Prof. Dr. Katja Ickstadt, Technische Universität Dortmund; Prof. Dr. Thomas Behrens und Dr. Dirk Taeger, Institut für Prävention und Arbeitsmedizin der DGUV, Institut der Ruhr-Universität Bochum) freuen sich auf die kommenden drei Jahre, in denen hochkarätige Themen bearbeitet, spannende Lehrinhalte gelesen und eine neue Auflage der
Ruhr School of Modern Epidemiology angeboten werden.

Mehr Informationen zum Programm, zu den PhD-Kandidatinnen und Kandidaten, der diesjährigen Ruhr School of Modern Epidemiology, sowie Publikationen, die im Rahmen des PhD-Programms entstehen auf den Seiten des Zentrums für Klinische Epidemiologie.
]]> 2nd Joint Symposium des Tongji Medical College und der Medizinischen Fakultät, 7.-8.6.2018 https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=618 618 Mon, 18 Jun 2018 16:27:23 +0200 Mit der Neurochirurgie gibt es einen bereits gut etablierten Austausch. Mehrere Stipendiatinnen und Stipendiaten des Tongji Medical College hielte sich bereits am UK Essen als Doktoranden in der Forschung der Neurochirurgie auf. Im Bereich der Protonentherapie hofft man, durch die Kooperation mit dem Universitätsklinikum von der Expertise in Essen beim Aufbau eines Protonentherapiezentrums in Wuhan profitieren zu können. Ein gemeinsames Symposium des Tongji Medical College und der Medizinischen Fakultät soll zukünftig alle zwei Jahre stattfinden und weitere Kliniken und Institute sollen einbezogen werden.

Das Tongji Medical College nimmt jedes Jahr bis zu 10 Essener Medizinstudierende zur Famulatur auf. Seit 2017 neu im Programm ist die Entsendung von Ärzten nach Wuhan, für je ein halbes Tertial im Rahmen des Praktischen Jahrs. Im Gegenzug veranstaltet die Medizinische Fakultät die jährliche Sommerakademie für chinesische Studierende der 3 Kooperationspartner Wuhan, Shanghai und Guangzhou. Besuche in verschiedenen Abteilungen des Universitätsklinikums flankieren dieses Vorlesungsprogramm. Die Intensivierung des Austauschs von Promovierenden ist geplant. Schon jetzt profitieren die Forschungsabteilungen am Uniklinikum von exzellent ausgebildeten Studenten des Tongji Medical College.


Von links nach rechts, u.a.: PD Dr. Wrede/Neurochirurgie, Koordinatorin der China-Kooperation Ursula Schrammel. Mitte: Direktor Wuhan Union Hospital Prof. Yu HU, Chinabeauftragter der Medizinischen Fakultät Prof. Ulf Dittmer, Dekan des Tongji Medical College Prof. Jianguo Chen, Direktor Infectious Diseases Prof. Dongliang Yang, stellvertretender Chinabeauftragter der Medizinischen Fakultät Prof. Mengji Lu. Dahinter: Dr. Dirk Geismar/Protonentherapie.


Lebendige Beteiligung der Neurochirurgen am Symposium, darunter: Prof. Hongyang Zhao (Direktor Neurochirurgie Union Hospital), Prof. Dr. Ting Lei (Direktor Neurochirurgie Tongji Hospital), PD Dr. Karsten Wrede.


Fachlicher Austausch der Kollegen des Wuhan Union Hospital Cancer Center mit Dr. Geismar /WPE; Teilnahme von SGVIVI Mitgliedern am Sino-German Workshop of Liver Diseases in Wuhan, 9.6.2018

Im Anschluss an das 2nd Joint Symposium am Tongji Medical College in Wuhan beteiligten sich Mitglieder des Sino-German Virtual Institute for Viral Immunology SGVIVI aus Essen an der internationalen Jahrestagung der Gesellschaft für das Studium von Lebererkrankungen der Provinz Hubei. Dieses Fachgebiet hat in Wuhan, Hauptstadt der Provinz Hubei, Tradition und hier versammeln sich die renommierten Spezialisten. Im Sino-German Workshop of Liver Diseases präsentierten Prof. Ulf Dittmer, Prof. Mirko Trilling, Dr. Sandra Westhaus (alle Institut für Virologie), Prof. Matthias Gunzer ( Institute for Experimental Immunology and Imaging) und PD Dr. Ruth Bröring (Gastroenterologie) ihre neuesten Forschungsergebnisse.


PD Dr. Ruth Bröring/Gastroenterologie auf der internationalen Jahrestagung der Gesellschaft für das Studium von Lebererkrankungen der Provinz Hubei.
Das SGVIVI wurde im September 2017 gegründet und geht aus dem Ende Juni auslaufenden SFB Transregio 60 hervor. Im SGVIVI haben sich alle beteiligten Forscher aus Essen, Wuhan und Shanghai zusammengeschlossen, um die enge Kooperation mit gemeinsamen Forschungsanträgen, Publikationen und jährlichen Workshops aufrecht zu erhalten und weiter auszubauen. Dafür wird auch das Wuhan-Essen Joint Laboratory for Infection und Immunity am Union Hospital genutzt, an dem sich schon mehrere Essener Doktorandinnen aufgehalten haben.


Treffen von SGVIVI Mitgliedern zum Workshop am Wuhan Union Hospital. ]]>
Schwerpunkt „Translationale Neuro- und Verhaltenswissenschaften“ etabliert Steering Committee https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=616 616 Wed, 13 Jun 2018 11:00:33 +0200 Neben den beiden Schwerpunkt-Sprechern wird der interdisziplinär angelegte Schwerpunkt nun durch ein zusätzliches Gremium, das Steering Committee, vertreten. Diesem gehören Mitglieder der Fakultät aus verschiedenen am Schwerpunkt beteiligten Instituten und Kliniken an:

- Prof. Dr. Ulrike Bingel, Klinik für Neurologie

- Prof. Dr. Sigrid Elsenbruch, Institut für Medizinische Psychologie und Verhaltensimmunbiologie

- Prof. Dr. Johannes Hebebrand, Klinik für Psychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie des Kindes- und Jugendalters

- Prof. Dr. Ulrike Schara, Kinderklinik I

- Prof. Dr. Dagmar Timmann-Braun, Klinik für Neurologie

Ziel ist es unter anderem, so die unterschiedlichen wissenschaftlichen Ausrichtungen der Arbeitsgruppen des Schwerpunktes zu vertreten und die vorhandene interdisziplinäre Vernetzung mit den anderen Forschungs-Schwerpunkten zügig weiter voranzutreiben.

Save the Date
Am Freitag, 26. Oktober 2018 wird am Universitätsklinikum Essen ein wissenschaftliches Symposium des neuen Schwerpunktes stattfinden. Das Programm wird rechtzeitig im Vorfeld bekannt gegeben. ]]>
Expertinnen und Experten für Lehre in allen Kliniken und Instituten gesucht: Entwicklung des neuen kompetenzorientierten Gegenstandskataloges https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=615 615 Wed, 13 Jun 2018 09:42:47 +0200 Bei der Auftaktveranstaltung zur GK-Neugestaltung durch eine Expertenkommission waren aus Essen 3 Vertreter der Fakultät, 4 Repräsentanten verschiedener Fachgesellschaften und 2 Vertreter der Studierendenschaft unter den etwa 250 Delegierten vor Ort. Bis zur Fertigstellung des neuen Gegenstandskataloges, die bis Ende des Jahres 2020 erwartet wird, sind fünf weitere Treffen der Expertenkommission mit verschiedenen Schwerpunkthemen in Mainz geplant.

Ziel des gesamten Prozesses ist die Definition von kompetenzbasierten Lernzielen in allen medizinischen Ausbildungsfächern und damit die Erstellung eines Absolventenprofils im Medizinstudium. Die zukünftigen prüfungsrelevanten Lernziele sollen mit Hilfe der Internet-basierten Entwicklungsplattform LOOOP (Learning Opportunities, Objectives and Outcome Platform) festgelegt werden. Konkret sollen hierbei fach- und themenspezifische Diskussionsgruppen gebildet werden

Ihre Einflussmöglichkeit

Die beste und ausgewogene Ausbildung unserer Studierenden erreichen wir, wenn möglichst viele Lehrende den neuen GK weiterentwickeln. Dazu brauchen wir Ihre Mithilfe!

Um Einfluss auf die zukünftigen Lernziele seines Faches zu nehmen, können Sie einen LOOOP-Zugang beantragen und sich dann an der Diskussion beteiligen. Falls Sie Interesse an der Gestaltung des zukünftigen GK Ihres Faches haben, wenden Sie sich bitte an Dr. med. Stephanie Herbstreit, MME eMail PD Dr. Stephanie Herbstreit oder an Prof. Dr. Joachim Fandrey eMail Prof. Dr. Joachim Fandrey

http://www.bundesgesundheitsministerium.de/ministerium/meldungen/2017/maerz/masterplan-medizinstudium-2020.html
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Immunsystem überlisten - Schutz vor Herzinfarkt und Schlaganfall https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=614 614 Mon, 11 Jun 2018 16:02:33 +0200 Strömt Blut aus einer Wunde, sorgen Blutplättchen dafür, dass es bald gerinnt. Sind sie allerdings zu aktiv, kann es zu Thrombose, Herzinfarkt und Schlaganfall kommen. Deshalb werden häufig blutverdünnende Mittel verschrieben, obwohl darunter die Gerinnungsleistung leidet. Einen neuen Ansatz haben nun Wissenschaftler der Klinik für Neurologie der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen in Kooperation mit Tübinger Kollegen gefunden. Sie konzentrieren sich dabei auf den Komplement-Rezeptor C3aR, der zum angeborenen Immunsystem gehört. Ihre Studie wurde in der aktuellen Ausgabe des Fachjournals „Circulation“ veröffentlicht.
Das Wissenschaftler-Team fand heraus, dass Herzinfarkt-Patienten aktivere Blutplättchen haben, die zudem häufiger mit dem Rezeptor C3aR ausgestattet sind. „Deshalb neigen sie auch eher zu Blutgerinnseln“, so Prof. Dr. Christoph Kleinschnitz, Direktor der Klinik für Neurologie am Universitätsklinikum Essen. „Diese Blutpfropfen wiederum können Herzgefäße verschließen und damit einen Herzinfarkt auslösen.“

Deshalb haben die UDE-Forscher C3aR im Labor genetisch ausgeschaltet mit der Folge, dass es im Modell zu „kleineren“ Schlaganfällen mit schwächeren neurologischen Ausfällen kam. „Außerdem traten weniger Blutgerinnsel und kleinere Entzündungsherde auf“, so Prof. Dr. Christoph Kleinschnitz: „Das sind vermutlich die entscheidenden Faktoren, warum die Schlaganfälle kleiner und die Ausfälle weniger stark waren.“ Vergleichbare Beobachtungen konnten auch die Tübinger Forscher im Labor machen: Herzinfarkte fielen im Modell schwächer aus.

Die Forscher hoffen nun, dass man C3aR gezielt blockieren kann und so einen neuen therapeutischen Ansatz gewinnt, um Herzinfarkte und Schlaganfälle verhindern zu können. Die ersten pharmakologischen Untersuchungen dazu laufen bereits.


Gehirnschnitte nach einem Schlaganfall. Geschädigtes Gehirngewebe erscheint weiß, gesundes Gewebe rot.
Links im Bild ein „großer Schlaganfall“ mit großem Infarktgebiet. Rechts fehlt das Gen für C3aR, der Infarkt bleibt klein.


Weitere Informationen:
Prof. Dr. Christoph Kleinschnitz, Email Klinik für Neurologie, Tel. 0201/723-2461

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Studie zu vorbeugendem Medikament - Hohes Interesse an HIV-Prophylaxe https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=613 613 Fri, 08 Jun 2018 11:28:31 +0200 Menschen mit hohem HIV-Risiko können hierzulande seit einigen Monaten ein vorbeugendes Medikament bekommen – zu einem verhältnismäßig günstigen Preis. Zu dieser so genannten PrEP-Anwendung liefert eine Studie des Instituts für HIV-Forschung der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen(UDE) erstmals umfassende Daten. Prof. Hendrik Streeck vom Universitätsklinikum Essen, der die Studie geleitet hat, sagt: „Die PrEP ist Chance und Herausforderung für die HIV-Prävention in Deutschland.“
PreP steht für Prä-Expositionsprophylaxe (Vor-Risiko-Vorsorge). Menschen, die nicht mit HIV infiziert sind, aber ein erhöhtes Risiko haben, nehmen ein Medikament mit zwei Wirkstoffen ein, damit sich das HI-Virus im Körper nicht vermehrt. Das Präparat verhindert eine Ansteckung so zuverlässig wie Kondome. Voraussetzung für die Schutzwirkung ist, dass die Tabletten regelmäßig eingenommen werden.

PrEP wird in Deutschland gut angenommen: Die Zahl der Nutzer ist seit Oktober 2017 rasant gestiegen. Rund 4.500 Menschen schützen sich bereits mit Medikamenten. Das geht aus der Studie „PreP in Deutschland“ (PRIDE) hervor, die erstmals umfassend diese HIV-Prophylaxe untersucht hat. Studienleiter Prof. Dr. Hendrik Streeck, Direktor des Instituts für HIV-Forschung, stellte die Ergebnisse jetzt vor. „Die PrEP etabliert sich in Deutschland schneller als in vielen anderen Ländern. Das Interesse in der Zielgruppe ist hoch. Eine erfreuliche Entwicklung: Die neue Schutzmethode kann zahlreiche Menschen vor HIV bewahren und so dazu beitragen, dass die Zahl der Neuinfektionen sinkt“, sagt Hendrik Streeck.

PrEP auch für Niedrigverdiener verfügbar machen

Seit Oktober 2017 ist die HIV-Prophylaxe in Deutschland für Menschen mit hohem Ansteckungsrisiko verhältnismäßig günstig zu haben. Generika kosten 50 bis 70 Euro für eine Monatspackung. Zuvor lag der Preis bei über 800 Euro.

Bislang sei der typische PrEP-Nutzer ein 38 Jahre alter deutscher, schwuler Mann mit Abitur und überdurchschnittlich hohem Einkommen, erläutert Streeck. Der Grund: Unterm Strich müssen PrEP-Anwender je nach Bundesland und Arztpraxis zusätzlich zum Medikament noch bis zu 100 Euro monatlich auf den Tisch legen, denn es kommen regelmäßige Laboruntersuchungen hinzu. Schlechterverdienende können sich das nicht leisten, und die Krankenkassen übernehmen die Kosten bisher nicht.

Ärztliche Begleitung ist wichtig

Auch in der Aufklärung über die PrEP sieht das Team um Prof. Streeck noch Handlungsbedarf. Die Studie deutet darauf hin, dass viele Anwender das Medikament nur phasenweise verwenden, etwa um bei einem bestimmten Anlass geschützt zu sein. Einige Studien und Erfahrungen in anderen Ländern legten nahe, dass dies möglich sei, aber die Datenlage sei noch dünn, betont Streeck. Ärztliche Beratung und regelmäßige Untersuchungen seien auf jeden Fall unerlässlich. Denn eine unsachgemäß durchgeführte PrEP könne zu HIV-Infektionen und zur Resistenzbildung des Virus gegen das Medikament führen.

„Keine Frage, die PrEP ist als neue Methode Chance und Herausforderung für das Medizinsystem. Unser Ziel muss sein, dass den Anwendern alle Vorteile und Nachteile der PrEP genau erklärt werden. PrEP schützt gut gegen HIV, aber nicht gegen andere sexuell-übertragbaren Erkrankungen. Umso wichtiger ist es, dass dies durch den Arzt begleitet wird“, sagt der Forscher.

Weitere Informationen:
http://www.hiv-forschung.de
Prof. Dr. Hendrik Streeck, Institut für HIV-Forschung, hendrik.streeck@uk-essen.de, Tel. 0201/723 4225 ]]>
Promotionsstipendium „Epidemiology and Clinical Research“ https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=612 612 Tue, 05 Jun 2018 08:13:55 +0200

„Besonders spannend finde ich, dass hier klinische und epidemiologische Forschung eng miteinander verzahnt sind“, so die Stipendiatin, Carolin Girschik, die nun an der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen promoviert.


Promotionsstipendiatin Carolin Girschik mit Prof. Dr. Andreas Stang

Girschik hat in Gießen, Halle Witteberg, Chemnitz und Rotterdam studiert und Masterabschlüsse in Ernährungswissenschaften und Public Health. Betreut wird die Stipendiatin von Prof. Dr. Dr. med. Dagmar Führer-Sakel (Direktorin der Klinik für Endokrinologie, Diabetologie und Stoffwechsel) und Prof. Dr. Karl-Heinz Jöckel (Leiter des Institutes für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie, IMIBE). Darüber hinaus nimmt Girschik am internationalen PhD-Programm „Epidemiology and Clinical Research“ teil, das von Prof. Dr. med. Andreas Stang, MPH (Leiter des Zentrums für Klinische Epidemiologie, ZKE) geleitet wird. ]]>
Alumni-Netzwerk AluMedEs feiert Jubiläum https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=611 611 Wed, 30 May 2018 07:31:14 +0200 Bereits Tradition auf der Alumni-Veranstaltung sind Referate von Experten aus der Fakultät mit fachübergreifenden, aktuellen medizinischen Themen: Thema in diesem Jahr ist die moderne Notfallmedizin. Prof. Dr. Marcel Dudda, Leitender Arzt der Unfallchirurgie am Klinikum, wird die Konzepte der modernen Unfallversorgung vorstellen und Prof. Dr. Clemens Kill, Leitender Arzt des Zentrums für Notfallmedizin am Klinikum, wird die neue Zentrale Notaufnahme im Klinikum darstellen und über die aktuelle Notfallmedizin berichten.
Der Verein AluMedEs hält Kontakt zu den Ehemaligen der medizinischen Fakultät und bietet regelmäßig attraktive Veranstaltungen an. Vor kurzem, in ihrem Frühjahrstreffen, waren die Alumni unter anderem zu Gast bei Prof. Dr. Beate Timmermann, die ihnen einen exklusiven Blick hinter die Kulissen des Westdeutsche Protonentherapie-Zentrums Essen (WPE) ermöglichte. Darüber hinaus hatten die Alumni die Chance, sich persönlich mit Prof. Dr. Jochen A. Werner zum Thema IT und Künstliche Intelligenz in der Medizin auszutauschen.

Mehr zum Alumni-Netzwerk
AluMedEs

]]> Was Blutplättchen leisten https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=607 607 Thu, 24 May 2018 14:15:32 +0200 Mit den vielschichtigen Funktionen von Blutplättchen befasst sich ein neuer Sonderforschungsbereich, an dem auch die Medizinische Fakultät der Universität Duisburg-Essen (UDE) beteiligt ist. Die Deutsche Forschungsgemeinschaft fördert den SFB in den kommenden vier Jahren mit rund 15 Mio. Euro. Das Projekt am Universitätsklinikum Essen wird mit rund 600.000 unterstützt.


Blutplättchen (Thrombozyten) haben viele verschiedene Gesichter: Mit ihrer Hilfe werden z.B. Blutungen gestoppt; sie können aber auch Herzinfarkte und Schlaganfälle auslösen, wenn sie zu Blutgerinnseln verklumpen. Deshalb werden häufig blutverdünnende Mittel eingesetzt, auch wenn dann auftretende Blutungen vom Körper selbst nicht mehr effektiv gestillt werden können.


Entstehende Thrombozyten (weiße Pfeile) werden von ihren Vorläuferzellen, den Megakaryozyten, abgeschnürt. Hier sind die Zytoskelettbestandteile Tubulin (grün) und Aktin (rot) sowie der Zellkern (blau) gefärbt. AG Prof. Nieswandt, Rudolf-Virchow-Zentrum der Universität Würzburg.

Neu ist die Erkenntnis, dass Blutplättchen auch an Entzündungsvorgängen in Hirn und Gefäßen nach der Blutgerinnselbildung (Thrombo-Inflammation) beteiligt sind. Außerdem spielen sie eine Rolle bei der Tumorentstehung und Metastasierung und tragen dazu bei, Krankheitserreger abzuwehren und das Gewebe zu regenerieren.

Wie all das zusammenhängt, wird nun im Sonderforschungsbereich „Thrombozyten – molekulare, zelluläre und systemische Funktionen unter physiologischen und pathologischen Bedingungen“ von Wissenschaftlern aus Würzburg, Tübingen, Greifswald und der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen untersucht.

„Die zugrundeliegenden molekularen Mechanismen sind Kernthema unserer Forschung“, so Prof. Dr. Christoph Kleinschnitz, Direktor der Klinik für Neurologie am Universitätsklinikum Essen: „Wir wollen drei Dinge ganz genau wissen: erstens, wie sich Blutplättchen auf die Regeneration nach einem Schlaganfall im Hirngewebe auswirken; zweitens, welche Rolle sie dabei für Entzündung und Gerinnselbildung spielen und drittens, inwiefern sie am Absterben von Nervenzellen beteiligt sind.“
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10jähriges Jubiläum der psychologischen Beratungsstelle für Studierende der Medizin https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=599 599 Fri, 18 May 2018 10:40:25 +0200 Das Studium ist ohne Frage eine tolle Zeit. Dennoch sind Klausur- und Examensphasen mitunter stressig; kommen Nebenjob, Ärger mit den Mitbewohnern oder persönliche Sorgen dazu, können die Studierenden, in der Regel noch sehr junge Menschen, auch mal unter Druck geraten. Da kann eine psychologische Beratung unterstützen und Hilfe zur Selbsthilfe geben. An der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen erhalten Medizinstudierende deshalb bereits seit zehn Jahren Coaching und Beratung durch eine eigene psychologische Beratungsstelle.
„Wir haben das Angebot vor 10 Jahren ins Leben gerufen, weil uns die Studierenden wichtig sind“, so Prof. Dr. Manfred Schedlowski. „Medizinstudierende sind in der Regel diejenigen mit dem Einser-Abi, die schon früh große Leistungsbereitschaft zeigen. Wenn dann im Studium die Anforderungen wachsen, kann es in Ausnahmefällen zu Krisensituationen kommen.“

Die psychologische Beratungsstelle für Studierende der Medizin, die vom Studiendekanat finanziert wird, bietet in solchen Situationen individuelle Hilfe an, auf Wunsch auch anonym. Termine werden unkompliziert per mail oder Telefon ausgemacht, die Beratung findet dann persönlich auf dem Gelände des Universitätsklinikums Essen statt, etwas abseits vom Klinikbetrieb. Für ein Drittel der Studierenden reicht schon eine Einzelsitzung aus. „Die Meisten kommen für zwei bis vier Sitzungen in die Beratung und innerhalb dieser Zeit kann eine deutliche Besserung hergestellt werden“, so Diplom-Psychologin Sabine Vits, die die Beratungsstelle zum April übernommen hat. „Für manche ist der Besuch der Beratung eher eine wichtige Zwischeninstanz, um sich bei tiefsitzenderen Problemen über therapeutische Möglichkeiten und Anlaufstellen zu informieren.“ Jährlich kommen rund 100 Studierende, Tendenz steigend, überwiegend aus den vorklinischen Semestern. Im vertraulichen Gespräch können die Studierenden gemeinsam mit der Psychologin nach Lösungen suchen, die den (Uni-)Alltag leichter machen. Oft helfen schon Anleitungen zur Stressbewältigung oder Unterstützung beim Organisationsmanagement.

Etwa 39% der Themen, die die Studierenden mitbringen, hängen direkt mit dem Studium zusammen: Umgang mit Prüfungsangst, Zeit- und Leistungsdruck, Lernschwierigkeiten und anderen Belastungssituationen. Aber auch Essstörungen, Angststörungen, Probleme in Familie und Beziehung sind dabei. Die Beratungsstelle nimmt alle Sorgen der Studierenden ernst. „Wir sind für euch da, das ist unser wichtigstes Signal“; so Sabine Vits.
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Alfred-Breit Preis für den Radiologieexperten Prof. Dr. Michael Forsting https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=606 606 Thu, 17 May 2018 07:32:23 +0200 An den Wegbereiter der Strahlentherapie erinnert der Alfred-Breit-Preis, der seit 2012 alljährlich vergeben wird. In diesem Jahr geht die mit 20.000 Euro dotierte Auszeichnung der Deutschen Röntgengesellschaft an Prof. Dr. Michael Forsting, Direktor des Instituts für Diagnostische und Interventionelle Radiologie und Neuroradiologie am Universitätsklinikum Essen.

Prof. Dr. Michael Forsting
„Ich freue mich sehr über diese große Anerkennung unserer wissenschaftlichen Arbeit“, betont Prof. Michael Forsting, der auch Prodekan für Forschung und wissenschaftlichen Nachwuchs an der Medizinischen Fakultät an der Universität Duisburg-Essen ist. Sein Team aus Forschern und Ärzten entwickelt radiologische und neuroradiologische Verfahren ständig weiter.
Heute lässt sich sehr viel genauer in den menschlichen Körper hineinleuchten: Was früher einfach „Röntgen“ hieß, sind heute verschiedene bildgebende Verfahren – von der Computertomographie (CT) bis hin zur Magnetresonanztherapie (MRT). „Wir gestalten den medizinischen Fortschritt in Diagnostik und Therapie aktiv mit“, so Prof. Forsting über die Vorreiterrolle seines Uni-Instituts.

Mit neuesten wissenschaftlichen Methoden und Geräten gelingt es den Wissenschaftlern, jeweils passgenaue Behandlungskonzepte für die Patienten zu ermöglichen. Zu den Forschungsschwerpunkten zählen die Bildgebung im Bereich von Darm, Leber, Herz, Gehirn und Rückenmark sowie die Kinderradiologie und Ultrahochfeldbildgebung. Sie ermöglicht hochpräzise Bilder des gesamten Körpers.

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Immun gegen Infektionskrankheiten - DFG-Graduiertenkolleg wird verlängert https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=605 605 Wed, 16 May 2018 10:25:24 +0200 Großer Erfolg: Das Graduiertenkolleg (GRK) „Immunantwort in Infektionskrankheiten – Regulation zwischen angeborener und erworbener Immunität“ in der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen (UDE) geht in die Verlängerung. Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) stellt ab September für weitere 4,5 Jahre über 4,5 Mio. Euro zur Verfügung.
Das 2014 eingerichtete GRK richtet sich an Studierende und Nachwuchsforschende aus den Naturwissenschaften und der Medizin, die sich mit dem Immunsystem und Infektionskrankheiten befassen. Infektionen mit Viren, Bakterien und Parasiten gehören zu den zehn häufigsten Todesursachen weltweit. Effektive Therapien und vorbeugende Impfstoffe stehen nur für wenige Erreger zur Verfügung. Wie eine Infektion verläuft, hängt vor allem von der Immunantwort des Körpers ab.

Sprecherin Prof. Dr. Astrid Westendorf: „Wir müssen interdisziplinär ansetzen, um die Schnittstellen erforschen zu können. Beteiligt sind z.B. die Immunologie, die Medizinische Mikrobiologie und die Virologie aus Essen und Düsseldorf.“ Den fachübergreifenden Austausch ermöglichen gemeinsame Symposien und Seminare. „Im Graduiertenkolleg wird der wissenschaftliche Nachwuchs zudem mit der Expertise auf nationaler und internationaler Ebene vernetzt“, so Prof. Westendorf.

„Der positive DFG-Bescheid ist ein großer Erfolg für unsere Nachwuchsförderung, auf die wir stolz sind“, bestätigt Dekan Prof. Dr. Jan Buer. „Wir freuen uns, hier in Essen weiterhin hervorragenden Nachwuchs im Bereich der Infektiologie und Immunologie auszubilden.“
In der Medizinischen Fakultät der UDE sind drei DFG-Graduiertenkollegs angesiedelt neben zwei PhD-Programmen. Darüber hinaus gibt es das Promotionskolleg ELAN, das Ausbildungsprogramm Labor und Wissenschaft für den ärztlichen Nachwuchs und die Graduiertenschule BIOME.

Weitere Informationen:
https://www.uni-due.de/grk1949/
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Schüler lernen die Medizinische Fakultät kennen - Campustag für Frühstudierende am Universitätsklinikum Essen https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=604 604 Tue, 08 May 2018 12:43:09 +0200 Für die engagierten Nachwuchs-Mediziner hatten die Organisatoren des Frühstudiums am 18. April nun erstmals einen „Campustag“ ins Leben gerufen – hierbei konnten die Teilnehmenden Medizinische Fakultät und Universitätsklinikum Essen als Standort der Patientenversorgung, Forschung und Lehre kennenlernen und Einblicke in den Alltag der Medizinstudierenden vor Ort erhalten. Als Höhepunkt durften die jungen Gäste den Doktoranden der Neuroanatomie bei der Arbeit im Labor über die Schulter schauen und sogar selbst Zellen unter dem Licht- und Fluoreszenzmikroskop betrachten. Das Team des ABZ freute sich dabei besonders über die weitreichende Unterstützung durch Dozenten der Fakultät, ohne die solche Einblicke nicht möglich gewesen wären.

Unter dem Motto „Let’s Talk Science“ verknüpfte Prof. Dr. rer. nat. Nicole Dünker, Leiterin der Abteilung Neuroanatomie und schon mehrfach mit dem Lehrpreis der Medizinischen Fakultät ausgezeichnet, auf humorvolle Art und Weise die Themen Studium und Forschung und begeisterte die Frühstudierenden im Labor für das wissenschaftliche Arbeiten. Prof. Dr. med. Rainer Büscher, Lehrbeauftragter des Zentrums für Kinder- und Jugendmedizin und als Master of Medical Education ausgewiesener Experte für medizinische Lehre und Didaktik, bot spannende Einblicke in die medizinische Ausbildung der Zukunft und erläuterte den interessierten Schülern anschaulich und interaktiv, wie der Masterplan Medizinstudium 2020 den Hochschulalltag verändern wird.

Individuelle Fragen sollten natürlich auch nicht zu kurz kommen: Medizinstudierende der ersten Semester standen den Interessenten mit Rat und Tat zur Seite und berichteten im Rahmen eines Rundgangs über den Campus von ihren Erfahrungen beim Studienstart.

„Der Campustag ist eine herausragende Ergänzung zum Vorlesungsalltag, den die Frühstudenten üblicherweise erleben“, so Marvin Droste, Mitorganisator des Campustags. Er böte noch mehr als bislang eine Möglichkeit, sich über das gewünschte Studienfach bereits vor dem Schulabschluss aus erster Hand zu informieren. Der Medizinstudent erklärt weiter: „Ein solcher Einblick für engagierte Schülerinnen und Schüler ist in dieser Form einzigartig. Die Teilnahme renommierter Dozenten zeigt, dass das besondere Interesse der Frühstudierenden auch in der Fakultät wahrgenommen und honoriert wird.“ Die außerordentliche Motivation der Schülerinnen und Schüler werde auf diese Weise verstärkt und die Begeisterung für das Medizinstudium gefördert.

Kontakt: Team Frühstudium des ABZ
Lisa Gramer, lisa.gramer@uni-due.de
Marvin Droste, Tutor Medizin, marvin.droste@stud.uni-due.de ]]>
Schnelle Hilfe fürs Herz https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=603 603 Tue, 08 May 2018 09:31:21 +0200 Den besten Schutz fürs Herz bietet der eigene Körper – das haben Forscher der Medizinischen Fakultät an der Universität Duisburg-Essen (UDE) bereits gezeigt. Jetzt konnten Sie im Versuch am Schwein erstmals belegen, dass der aktivierte Schutz sich unmittelbar im EKG ablesen lässt.
Durch das Aufblasen einer Blutdruckmanschette am Arm wird dessen Durchblutung kurz unterbrochen und das Herz vor einer Schädigung durch Minderdurchblutung geschützt. Was zunächst widersprüchlich klingt, ist die Aktivierung eines Selbstschutzmechanismus im Herzen – die Herzferne Konditionierung. Dass dieser Schutzmechanismus Herzschäden mindert und das Leben von Patienten nach einer Bypass-Operation verlängert, haben die Mediziner erfolgreich belegt.

„Das Experiment am Schwein zeigt eindrucksvoll, dass das Herz durch die Behandlung mit der Blutdruckmanschette effektiv vor einem Infarkt geschützt wird. Die EKG-Aufzeichnungen bestätigten sofort, wie erfolgreich die herzferne Konditionierung ist“, erklärt Dr. Petra Kleinbongard, Stellvertretende Leiterin des Institutes für Pathophysiologie im Universitätsklinikum Essen. „Wenn dieser Befund sich auch beim Menschen bestätigt, hätten wir eine Online-Kontrolle für den erfolgreichen Herzschutz und könnten so Therapien überwachen und verbessern.“ Gefördert wird Kleinbongards Forschung, die sie zusammen mit dem Institutsleiter Prof. Dr. Dr. Heusch betreibt, in einem Sonderforschungsbereich (SFB 1116) der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG).

Durch die herzferne Konditionierung – das Aufblasen und Ablassen einer Blutdruckmanschette am Arm oder Bein – wird im Körper ein molekulares Schutzprogramm aktiviert, das den Herzmuskel schont und die Größe des Herzinfarktes verringert. Bei einem Herzinfarkt ist ein Teil des Muskels nicht mehr ausreichend durchblutet, weil Herzkranzgefäße verschlossen sind. Etwa 60.000 Menschen sterben in Deutschland jährlich daran.

Weitere Informationen:
PD Dr. Petra Kleinbongard, Institut für Pathophysiologie am UK Essen, Tel. 0201/723-2763, Email PD Dr. Petra Kleinbongardpetra.kleinbongard@uk-essen.de ]]>
Anmeldung zur 2nd Ruhr School of Modern Epidemiology startet: Wissenschaftliche Studien interdisziplinär analysieren https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=601 601 Fri, 04 May 2018 10:27:24 +0200 Häufig forschen verschiedene Wissenschaftler weltweit an ähnlichen Themen. Doch wie lassen sich die unterschiedlichen Studien so zusammenführen und vergleichen, dass daraus ein verlässlicher Überblick über den jeweiligen Stand der Forschung entsteht? Mit dieser Frage beschäftigt sich die 2nd Ruhr School of Modern Epidemiology. Medizin-Studierende, Ärzte und Wissenschaftler erfahren an drei Tagen den aktuellen Stand der Wissenschaft zu „Systematischen Übersichtsarbeiten und Meta-Analysen“ und lernen, Methoden praktisch anzuwenden. Organisiert wird die Summer School vom 11.07. – 13.07.2018 durch das Zentrum für Klinische Epidemiologie der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen.
Die evidenzbasierte Medizin ist ein unverzichtbarer Bestandteil der Qualitätssicherung der Medizin. Systematische Übersichtsarbeiten liefern einen verlässlichen Überblick über den aktuellen Wissensstand zu einem bestimmten medizinischen Thema. „Hier führt man die Erkenntnisse sämtlicher Studien zu einer wissenschaftlichen Fragestellung, zum Beispiel zu einer Erkrankung, zusammen. Dafür müssen alle verfügbaren Primärstudien zu einer klar formulierten Forschungsfrage systematisch identifiziert, ausgewählt und ihre jeweiligen Ergebnisse kritisch bewertet werden“, erläutert Prof. Dr. Andreas Stang, Initiator der Ruhr School of Modern Epidemiology. All dies geschieht in der Regel ohne unmittelbaren Patienten-Kontakt. Das muss es auch gar nicht. Denn die Epidemiologie-Experten betrachten die Daten, die bereits gewonnen worden sind und gehen dabei nach bestimmten Methoden vor, die unter anderem auch komplexe statistische Auswertungen berücksichtigen. Wie diese Methoden angewendet werden, erfahren Ärztinnen und Ärzte, interessierte Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler und Medizin-Studierende im Rahmen der 2nd Ruhr School of Modern Epidemiology.

„Wir freuen uns, dass wir mit Professor Charles Pool einen ausgewiesenen und international anerkannten Experten als Dozenten gewinnen konnten“, erklärt Professor Andreas Stang, Leiter des Zentrums für Klinische Epidemiologie und Initiator der Ruhr School. Pool arbeitet seit mehr als 20 Jahren am Institut für Epidemiologie der Universität von North Carolina, USA. Er besitzt eine große Expertise in den Methoden der epidemiologischen Forschung, insbesondere zum Thema systematische Übersichtsarbeiten und Meta-Analysen. Für seine Lehrtätigkeit wurde er bereits mehrfach ausgezeichnet. Nach Essen kommt er im Rahmen des Internationalen Gastdozierendenprogramms der Universität Duisburg-Essen.

Weitere Informationen auf der Homepage des ZKE unter: http://www.uk-essen.de/ar/zke/ruhr-school/
Eine Anmeldung ist ab sofort bis zum 31. Mai 2018 möglich. ]]>
Neuer Direktor der Augenklinik Nikolaos E. Bechrakis https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=600 600 Thu, 03 May 2018 11:53:52 +0200
Neben der Netzhautablösung (Ablatio retinae) untersucht der in der Schweiz geborene Grieche etwa, wie sich der Glaskörper des Auges, wenn nötig, (teilweise) operativ entfernen lässt (Vitrektomie). Bei krankhaften Zuständen im Augeninneren ist das manchmal nötig, um die Sehkraft zu erhalten oder zu verbessern. Zudem beschäftigt er sich mit der Onkologie des Auges.
Nach seinem Medizinstudium an den Universitäten des Saarlands und Berlin (1982 bis 1989) wurde Nikolaos E. Bechrakis 1995 promoviert und bildete sich bis 1997 zum Facharzt für Augenleiden weiter. 2001 habilitierte er an der Berliner Charité, wo er 2005 zum Professor berufen wurde. Bevor er an das UK Essen kam, war er Professor und Direktor der Universitäts-Augenklinik an der Medizinischen Universität Innsbruck. Seine Forschung wurde mehrfach ausgezeichnet, 2015 erhielt er zudem die Ehrendoktorwürde der Athener Universität. Er ist verheiratet mit der Physikerin und Dirigentin Maria Makraki, mit der er zwei gemeinsame Söhne hat.



Prof. Dr. Dr. h.c. Nikolaos E. Bechrakis

Weitere Informationen:
Prof. Dr. med. Dr. h.c. Nikolaos E. Bechrakis, Tel. 0201/723-3569, Email Prof. Bechrakis
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Schilddrüsenhormone beeinflussen die Heilung von Skelettmuskeln https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=598 598 Fri, 27 Apr 2018 10:07:57 +0200 Das Allan-Herndon-Dudley-Syndrom ist eine seltene und schwerwiegende Erkrankung, von der ausschließlich Männer betroffen sind. Die Betroffenen leiden schon als Kinder an Entwicklungsstörungen, die sich unter anderem in Muskelschwäche und -krämpfen niederschlagen. Bislang gibt es keine etablierte Therapie. Wissenschaftler des Leibniz-Instituts für Alternsforschung in Jena und der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen konnten nun im Rahmen einer Forschungskooperation erstmals einen Zusammenhang zwischen der Erkrankung und einer gestörten Schilddrüsenhormon-Aufnahme im Muskel der Patienten aufzeigen. Hierüber berichtet das renommierte Fachmagazin Stem Cell Reports.

Dass Patienten mit Allan-Herndon-Dudley-Syndrom ein außergewöhnliches Schilddrüsenhormon-Profil aufweisen, war schon länger bekannt. Ebenso, dass Schilddrüsenhormone eine Rolle bei der Regenerierung verletzter Muskeln spielen. Im menschlichen Körper werden nach einer Verletzung sofort die Stammzellen des Skelettmuskels aktiviert. Diese teilen sich und ersetzen die geschädigten Muskelzellen: der Muskel heilt. Wissenschaftler des Leibniz-Instituts für Alternsforschung - Fritz-Lipmann-Institut (FLI) und des Universitätsklinikums Essen und haben nun den Zusammenhang zwischen Schilddrüsenhormonen und Skelettmuskulatur genauer untersucht. Die Forscher stellten fest, dass gesunde Muskelstammzellen nach einer Verletzung zwei bestimmte Transporter für Schilddrüsenhormone verstärkt neu bilden. Die Hormone können somit von den Stammzellen aufgenommen werden und die Heilung des Muskels vorantreiben. Die beiden Arbeitsgruppen erbrachten auch den Gegenbeweis: Sie schalteten in gesunden Muskelstammzellen genau diese Transporter für Schilddrüsenhormone aus. Wurden die so manipulierten Muskelzellen verletzt, heilten sie deutlich langsamer. „Die beiden Transporter sind offensichtlich wichtige Signal-Vermittler während der Muskel-Regeneration“, stellt Dr. Julia von Maltzahn vom FLI in Jena fest. Auch im Gehirn spielen die beiden Transporter eine essenzielle Rolle, denn sie vermitteln die Aufnahme von Schilddrüsenhormonen über die Blut-Hirn-Schranke. "Ohne Schilddrüsenhormone ist die Entwicklung des Gehirns schwer beeinträchtigt", so Prof. Dr. Heike Heuer von der Klinik für Endokrinologie in Essen. "Deshalb leiden die Patienten mit Allan-Herndon-Dudley Syndrom auch an vielfältigen neurologischen Symptomen." Die Forscher hoffen nun, neue therapeutische Strategien für Patienten mit dem Allan-Herndon-Dudley-Syndrom entwickeln zu können, um sowohl die Hirnschädigungen als auch die Muskelschwäche zu heilen. ]]>
1. Preis des Vortragswettbewerbs „Grundlagenorientierte Forschung“ beim Deutschen Anästhesiekongress am 25.4.2018 https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=597 597 Fri, 27 Apr 2018 09:55:00 +0200 Die Arbeit entstand an der Klinik für Anästhesiologie und Intensivmedizin (KAI) der Medizinischen Fakultät der UDE in Zusammenarbeit mit den Instituten für Transfusionsmedizin, Arbeitsgruppe Giebel, und Pathophysiologie sowie der Klinik für Thorax- und kardiovaskuläre Chirurgie. Das Abstract von Marina Klaaßen und der weiteren Mitbewerber um den Vortragspreis war zunächst von Gutachtern unter einigen Hundert Abstracts vorselektiert worden.

Die Auszeichnung setzt die langjährige Serie erfolgreicher translationaler interdisziplinärer Forschung zum sogenannten „remote ischemic preconditioning“ an der UDE fort. Ein Viertel der am höchsten gewerteten Abstracts entstanden diesmal an oder in Kooperation mit der KAI der UDE. ]]>
Girls‘ und Boys‘ Day 2018 am 26. April 2018 https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=596 596 Wed, 25 Apr 2018 11:23:53 +0200 Kliniken, Institute und Einrichtungen organisieren mit großem Engagement viele unterschiedliche Programmpunkte.

Übersicht über die Angebote für Mädchen: http://www.uni-due.de/med/gubd_maedchen
Übersicht über die Angebote für Jungs: http://www.uni-due.de/med/gubd_jungs

Für die Mädchen stehen an diesem Tag Einblicke in technische Themen auf dem Programm. In der Medizintechnik wird beispielsweise die Frage beantwortet: „Kann Technik gesund machen?“, in der Radiologie schauen die Mädchen in das Körperinnere. Sie erfahren in der Elektrowerkstatt, was auf dem Klinikgelände ohne Strom los wäre und wozu es eigentlich eine Druckerei am Klinikum gibt. Auch informations- und sicherheitstechnische Themen gehören an diesem Vormittag dazu: Was muss an einem Krankenhaus alles sicher sein? Was leistet die IT in einem Krankenhaus? Auch ein Ausflug in die Welt der Elektronenmikroskopie ist möglich, im Imaging Center wird so der alltägliche Mikrokosmos erforscht. In der Gynäkologie führen die Mädchen einen Ultraschall durch, in der Notaufnahme der Unfallchirurgie wird genäht, gegipst und geschraubt. Außerdem verraten die Pflegedirektion des UK Essen und die Gleichstellungsbeauftragte der Medizinischen Fakultät, wie Frauen es in Führungspositionen schaffen: Wie werde ich eigentlich Professorin, Pflegedienstleitung oder Pflegedirektorin? Und was macht man da eigentlich?

Die Jungen werfen an diesem Tag einen Blick in die vorwiegend bei Frauen beliebten Berufe. Sie erfahren, was Gesundheits- und Krankenpfleger jeden Tag machen, wie der Alltag eines Erziehers im Betriebskindergarten aussieht und lernen die Kinderklinik von innen kennen. In der MTLA-Schule sehen und messen sie Dinge, die sonst unsichtbar sind, bringen in der Molekularbiologie Zellen zum Leuchten und erfahren wie hören, riechen und schmecken funktioniert und was im Operationssaal der HNO-Klinik gemacht wird. Außerdem üben die Jungen im Simulation-Patienten-Programm des Lehr- und Lernzentrums echte Untersuchungen am „falschen“ Patienten, lernen in der Neurologie Techniken wie Doppler, EEG und viele weitere kennen und werden im Skills Lab des Lehr-Lernzentrums zu kleinen Lebensrettern ausgebildet.

Nach dem Mittagessen absolvieren alle Kinder gemeinsam das „Medizinstudium kompakt“, ausgerichtet durch das Team des Skills Lab. Ausgestattet mit weißen Kitteln und Namensschildern dürfen die Mädchen und Jungen an denselben Simulatoren lernen, die auch in der Ausbildung der Medizin-Studierenden verwendet werden. Sie wechseln Verbände, hören gegenseitig Herz und Lunge mit dem Stethoskop ab, üben Beatmung und Herzdruckmassage und dürfen sogar Kunstblut an Simulatoren entnehmen. Den Abschluss bildet die feierliche Überreichung der Teilnahmeurkunden. ]]>
Neue Therapie zur Behandlung von Osteoporose - Molekül lässt Knochen wachsen https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=592 592 Wed, 18 Apr 2018 10:39:46 +0200 Volkskrankheit Osteoporose: Rund 200 Millionen Menschen leiden weltweit an der Stoffwechselkrankheit der Knochen. Bei fast jeder dritten Frau und jedem fünften Mann jenseits der 50 brechen die Knochen deshalb leichter und schneller. „Bisher sind die Schwerpunkte der Therapien hauptsächlich auf Medikamente beschränkt, die den weiteren Knochenabbau bremsen, aber nicht die nachlassende Knochenbildung stimulieren“, erklärt Prof. Dr. med. Bodo Levkau. Zwar gibt es ein zugelassenes Medikament mit ähnlichem Behandlungsziel; es ist aber nicht für jeden Osteoporose-Patienten geeignet und nicht risikofrei.

Auf der Suche nach einer neuen Therapiemöglichkeit, ist die Arbeitsgruppe von Prof. Levkau im Universitätsklinikum Essen auf das körpereigene Molekül Sphingosin-1-Phosphat (S1P) gestoßen. „Erhöht man die S1P-Konzentration im Körper, in dem man den Abbau hemmt, vermehrt man die Knochenmasse und steigert ihre Bruchfestigkeit“, so Levkau. „Die Zellen, die Knochensubstanz produzieren (Osteoblasten), werden angeregt, während die knochenabbauenden Zellen (Osteoklasten), gleichzeitig gehemmt werden.“ Dass die Therapie wirkt, konnten die Wissenschaftler in experimentellen Mausmodellen nachweisen.

Zufällig entdeckten Levkau und seine Kollegen dabei auch, dass sich mit der Therapie auch das Fettgewebe reduzieren lässt. „Besondere Stammzellen können entweder zu Knochen- oder Fettgewebe werden, und S1P fördert die Entwicklung von Knochen auf Kosten des Fettgewebes – ein willkommener Nebeneffekt“, so Levkau. „Wir konnten gemeinsam mit Wissenschaftlern der Universität Greifswald in der großen deutschen SHIP-Trend Studie mit über 4000 Teilnehmenden zeigen, dass S1P als Marker für Knochenaufbau und -gesundheit dient.“ Damit ist es den Wissenschaftlern gelungen, eine Therapie für beide Volkskrankheiten, Osteoporose und Fettsucht, zu finden. Ein Zusammenhang wird bereits seit Jahren diskutiert.


Weitere Informationen:
Prof. Dr. Bodo Levkau, Institut für Pathophysiologie, Tel.:0201/723-4414, Email Prof. Bodo Levkau
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Placebo-Effekt wirkt auch auf unterdrücktes Immunsystem - Bunter Saft hilft Nierentransplantierten https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=591 591 Fri, 13 Apr 2018 12:32:36 +0200 Dass auch das bereits medikamentös unterdrückte Immunsystem auf Placebos reagiert, konnten die Wissenschaftler um Prof. Dr. Manfred Schedlowski, Direktor des Instituts für Medizinische Psychologie und Verhaltensimmunbiologie am Universitätsklinikum Essen in Kooperation mit Prof. Dr. Oliver Witzke, Direktor der Klinik für Infektiologie nun erstmals nachweisen.
Die Forscher nutzen dazu die Technik der Geschmacks-Immun-Konditionierung: Der Patient schluckt mehrmals ein Immunsystem-unterdrückendes Medikament zusammen mit einem sowohl ungewohnt aussehenden als auch fremd schmeckenden Getränk. Dann erhält er das gleiche Getränk zusammen mit einem wirkstofffreien Placebo. Es zeigte sich: Auch hier wird die Immunreaktion so stark unterdrückt wie bei dem echten Medikament. Der Placebo-Effekt wirkt also auch bei Patienten, die immunsuppressiv therapiert werden.
Wirksamer Lernprozess

An der Studie nahmen 30 nierentransplantierte Patienten der Klinik für Infektiologie, Nephrologie und Neurochirurgie teil, die zusätzlich den bunten Saft erhielten. „Die Blutanalysen zeigten, dass sich die T-Zell-Aktivität verminderte und so die immunsuppressive Therapie verstärkte“, erklärt Prof. Manfred Schedlowski. „Außerdem steigerte der Lernprozess offensichtlich die Wirkung der immunsuppressiven Medikation, denn die Medikation für die Patienten wurde im Laufe der Studie nicht verändert.“

Nun soll dieser Effekt gezielt eingesetzt werden, um die Behandlungsstrategien zu optimieren. Profitieren können davon unter anderem Patienten mit chronisch entzündlichen Autoimmunerkrankungen oder Organtransplantierte: Künftig könnten weniger Medikamente verabreicht, der therapeutische Effekt verbessert und unerwünschte Nebenwirkungen reduziert werden.

Weitere Informationen:
Prof. Dr. Manfred Schedlowski, Institut für Medizinische Psychologie und Verhaltensimmunbiologie, Tel. 0201/723-4500, Email Prof. Schedlowski ]]>
Zwei neue Projekte und eine neue Arbeitsgruppe - Neues aus der Herzforschung https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=590 590 Thu, 12 Apr 2018 12:50:17 +0200 Was löst das Vorhofflimmern aus?

Prof. Dr. Tienush Rassaf, Direktor der Klinik für Kardiologie und Angiologie am Westdeutschen Herz- und Gefäßzentrum: „Das Problem ist, dass die Ursachen und Veränderungen von Patient zu Patient teilweise sehr stark variieren. Deshalb wollen wir (über das Projekt) mehr darüber erfahren, wie die Rhythmusstörung entsteht und wie sie aufrechterhalten wird.“

Dazu soll in hoher Auflösung untersucht werden, wie sich der linke Vorhof im Flimmerzustand elektrisch und strukturell verändert. Mithilfe dieser Informationen will der Antragsteller Prof. Dr. R. Wakili in Kooperation mit dem Karlsruher Institut für Technologie (K.I.T.) computerbasierte Therapie-Ansätze entwickeln, um jedem Betroffenen eine maßgeschneiderte Therapie zu ermöglichen. Die Deutsche Forschungsgemeinschaft fördert das Projekt in den kommenden drei Jahren mit 600.000 Euro.

Wie entzündet sich der Herzmuskel?

Ebenfalls drei Jahre Laufzeit hat ein weiteres DFG-Projekt der Klinik für Kardiologie und Angiologie. Es befasst sich mit der Charakterisierung von entzündlichen Regenerationsprozessen des Herzmuskels. Antragsteller Dr. Peter Lüdike: „Wir möchten herausfinden, wie solche Prozesse gezielt beeinflusst werden können, damit sich möglichst keine Herzinsuffizienz ausbildet.“ Die Fördersumme beträgt 200.000 Euro. Weitere Unterstützung leistet die Deutsche Gesellschaft für Kardiologie – Herz und Kreislaufforschung.

Unter diesem Dach bildete sich jetzt auch eine neue Arbeitsgruppe („Onkologische Kardiologie“), an der die Essener Herzforschung maßgeblich beteiligt ist. Ausgangspunkt ist, dass Krebserkrankungen immer besser diagnostiziert und therapiert werden können, mit der Folge, dass auch die Herz- und Kreislaufmedizin vor neuen Herausforderungen steht: Wer vor Jahren einen bösartigen Tumor überstanden hat, erleidet überdurchschnittlich häufig einen Herztod. Das haben erste epidemiologische Untersuchungen ergeben.

Neue bundesweite Arbeitsgruppe: Onkologische Kardiologie

Prof. Tienush Rassaf: „Das Therapieziel muss also weiter gesteckt werden. Es reicht nicht mehr, ein tumorfreies Überleben zu ermöglichen. In der neuen Arbeitsgruppe, der onkologischen Kardiologie, betrachten wir die gemeinsamen Risikofaktoren beider Erkrankungsfelder.“ Es geht um verbesserte onkologische Therapien mit einem verlängerten Überleben von Risikopatienten. Erforscht werden soll auch das kardiale Nebenwirkungsprofil onkologischer Therapien.

Initiatoren der neuen Arbeitsgruppe unter dem Dach der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie sind Prof. Tienush Rassaf und Dr. Lorenz Lehmann aus Heidelberg. Erklärtes Ziel ist, eine Plattform für den wissenschaftlichen und klinischen Austausch auf diesem Gebiet zu bieten. Geplant sind u.a. Expertenworkshops, Positionspapiere, Akademiekurse und Meetings zum Themenkomplex.

Weitere Informationen:

Allgemeine Kardiologische Ambulanz
Prof. Dr. Tienush Rassaf Email Prof. Dr. Rassaf

Dr. Lorenz Lehmann Email Dr. Lorenz Lehmann ]]>
Schilddrüsenhormone wirken auf zwei Wegen https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=589 589 Wed, 11 Apr 2018 10:35:45 +0200 Bislang geht man davon aus, dass Schilddrüsenhormone ausschließlich an Rezeptoren wirken, die sich im Zellkern befinden und dort die Expression von Genen verändern, was in der Folge die Physiologie des Körpers beeinflusst. Über den Einsatz spezieller Mäuse, deren Schilddrüsenhormonrezeptoren im Zellkern nicht mehr an Zielgene binden können, konnte nun nachgewiesen werden, dass es noch einen weiteren Weg gibt, über den die Hormone ihre Wirkung entfalten: direkt im Zellplasma. Denn obwohl der klassische Wirkungsweg bei diesen Mäusen nicht möglich war, konnten die Schilddrüsenhormone die Körpertemperatur, den Blutzucker, die Herzfrequenz und den Lipidstoffwechsel der Tiere regulieren.

Diese Ergebnisse belegen erstmals in vivo, dass die Aktivierung von Signalwegen außerhalb des Zellkerns erhebliche Bedeutung für die typischen Wirkungen der Schilddrüsenhormone auf den Stoffwechsel besitzt und der Einfluss der Schilddrüsenhormone nicht ausschließlich auf die Änderung von Genexpression zurückzuführen ist. „Die Regulation des Knochenwachstums und die Regulation der Hypothalamus-Hypophysen-Schilddrüsen-Achse sind durch die veränderte Genexpression vermittelt“, so PD Dr. Lars Möller. „Die typischen metabolischen Wirkungen von Schilddrüsenhormonen, wie die Steuerung der Körpertemperatur, des Blutzuckers und des Lipidstoffwechsels durch Schilddrüsenhormone kann dagegen auf die Signalwegaktivierung im Zellplasma zurückgeführt werden.“

Die in Essen gewonnenen Erkenntnisse bereiten möglicherweise den Weg, um Schilddrüsenhormone therapeutisch einsetzen zu können. Ziel ist hierbei, selektiv nur ihre jeweils günstigen Wirkungen, z.B. Senkung der Triglyceride, auszulösen und zu nutzen, aber gleichzeitig unerwünschte Wirkungen wie Herzrasen zu vermeiden.

Pressekontakte:
PD Dr. Lars Möller
lars.moeller@uni-due.de
+ 49(0)201/723-6401 ]]>
Klinische Schlaganfallforschung - Prof. Dr. Martin Köhrmann https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=587 587 Thu, 22 Mar 2018 10:16:16 +0100

„Die Professur bietet die Möglichkeit, fachübergreifende Erkenntnisse der Grundlagenforschung zügig in die klinische Anwendung zu übertragen zum Nutzen unserer Patienten, die so nach neuesten Standards behandelt werden können“, erläutert Prof. Köhrmann, der bereits mehrfach für seine Forschung im Bereich der Schlaganfallmedizin ausgezeichnet wurde.

Bereits an der Universität Erlangen hatte er diagnostische Ansätze für eine sogenannte Thrombolyse-Therapie entwickelt, bei der infarktauslösende Blutgerinnsel medikamentös aufgelöst werden. Ein weiterer Forschungsschwerpunkt ist der neurologische Ultraschall, mit dem die hirnversorgenden Gefäße in Hals und Kopf untersucht werden.

Knapp 270.000 Schlaganfälle treten jedes Jahr in Deutschland auf, jeder Fünfte stirbt daran innerhalb eines Monats. Wer ihn überlebt, hat oft mit Lähmungen, Sprach-, Schluck-, Seh- und Gleichgewichtsstörungen zu kämpfen. Nach Krebs und Herzerkrankungen ist der Schlaganfall die dritthäufigste Todesursache in Deutschland. ]]>
EUPHoriE: Ausbau der Forschungsförderung durch die Europäische Union an der Medizinischen Fakultät https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=586 586 Tue, 20 Mar 2018 13:37:18 +0100 Der Name EUPHoriE steht für „EU Projekte unter Horizon2020 am Universitätsklinikum in Essen“ und ist zugleich Programm. Unter der Leitung von Dr. Nora Manzke, seit 2015 EU-Referentin an der Medizinischen Fakultät, sollen bestehende Hemmnisse abgebaut und Anreizsysteme geschaffen werden, um die Zahl der durch die EU geförderten Forschungsprojekte an der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen nachhaltig zu steigern. Denn Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler sind angesichts knapper werdender zur Verfügung stehender Ressourcen heute mehr denn je auf sogenannte Drittmittel angewiesen, um ihre Forschungsvorhaben zu realisieren.

"Bislang werden Forschungsprojekte noch sehr viel häufiger über nationale Fördergeber finanziert. Mit der Unterstützung durch das Ministerium für Kultur und Wissenschaft haben wir nun die Möglichkeit, den Blick über den nationalen Tellerrand hin zur Europäischen Union gezielt zu unterstützen und diesen auch finanziell zu honorieren“, so Dr. Nora Manzke. Unter ihrer Regie wird an der Fakultät ein „Kompetenznetzwerk EU“ etabliert. Hier finden EU-interessierte Forschende Kolleginnen und Kollegen, die bereits erfolgreich Fördermittel bei der EU eingeworben haben. Wer nun in Essen einen Antrag an die EU stellen möchte, kann sich zusätzlich zur Betreuung durch die EU-Forschungsreferentin an die Mitglieder des neuen Netzwerkes wenden und wird gemäß seiner ganz individuellen Fragestellungen professionell begleitet. So erhöhen sich die Erfolgsaussichten massiv.

Zugleich wird auch ein Anreiz dafür geschaffen, die Initiative zu ergreifen und Anträge an die EU zu stellen. Um eine Aufwandsentschädigung von 10.000 Euro und eine zusätzliche halbe Sekretariatsstelle für ein Jahr können sich diejenigen Antragsteller bewerben, die dabei die Konsortialführung eines solchen Antrages übernehmen. Wer es zunächst als Partner in einem Konsortium versuchen möchte, kann mit 1.000 Euro Aufwandsentschädigung rechnen. Beide Anreize sind unabhängig davon, ob der Antrag am Ende tatsächlich Erfolg hat.

Ein weiterer Baustein von EUPHoriE ist die Unterstützung beim Aufbau eigener Netzwerke. Hier sind unter anderem Reisekostenzuschüsse möglich. Wer selber als Gutachter oder in Gremien für die EU tätig ist, kann zusätzlich zur Aufwandsentschädigung durch die EU einen Bonus von 1.000 Euro bekommen. Um von der EU als Gutachter ernannt zu werden ist die Registrierung in der Expertendatenbank notwendig. Die Anmeldung ist an keine formellen Kriterien geknüpft und allen interessierten Forschenden empfohlen.

Voraussetzung für alle beschriebenen Fördermaßnahmen ist, bereits vor dem Einreichen eines Antrags Kontakt mit Dr. Manzke aufzunehmen und diese über die bestehende Absicht zu informieren. Und wer selber gefördert wird, sollte auch anderen helfen und sich bereiterklären, im Anschluss selber im Kompetenznetzwerk EU mitarbeiten.
Kontakt: Dr. Nora Manzke, Tel: 0201-7234692, Mail: Nora.Manzke@uk-essen.de


Förderer: Wettbewerb PROMISE „PROjektManagement und InnovationsStrukturen zur Unterstützung der Beteiligung an den Europäischen Rahmenprogrammen für Forschung und Innovation an Hochschulen und Universitätsklinika in Nordrhein-Westfalen“.
Zur Expertendatenbank: http://ec.europa.eu/research/participants/portal/desktop/en/experts/index.html ]]>
DFG-Studie zur Koronargefäß-Verkalkung - Herzinfarktrisiko: Einmal messen genügt https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=580 580 Wed, 07 Mar 2018 10:32:54 +0100 Weiß man um sein individuelles Risiko, kann man bereits im Vorfeld eines möglichen Herzinfarktes gegensteuern und diesen so im besten Falle ganz verhindern. Das Herzinfarkt-Risiko zu erkennen, ist durch die Messung des Koronarkalks heute erprobte Praxis. Maßgeblich dazu beigetragen hat die Heinz Nixdorf Recall-Studie, die am Universitätsklinikum Essen (UK) durchgeführt wurde. Nun gingen die UDE-Mediziner unterstützt von verschiedenen Kliniken und der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) noch einen Schritt weiter. Sie wollten wissen, unter welchen Umständen eine weitere Untersuchung nach fünf Jahren sinnvoll ist.

Die Antwort: Die einmalige Kalkmessung genügt in den meisten Fällen. Sie hilft bereits, Patienten im mittleren Risikobereich besser einschätzen zu können. „Vor diesem Hintergrund kann man Patienten jetzt viel genauer empfehlen, wann eine erneute Kalkmessung sinnvoll ist“ resümiert Prof. Dr. Raimund Erbel, einer der Initiatoren der Studie und Senior Scientist am Institut für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie (IMIBE).

„Die Tatsache, dass unser wissenschaftlicher Artikel von einem ausführlichen Editorial führender Wissenschaftler auf diesem Gebiet begleitet wird, betrachte ich als besondere Wertschätzung unserer Arbeit in den letzten 20 Jahre auf diesem Gebiet“ freut sich Prof. Dr. Karl-Heinz Jöckel, Direktor des IMIBE.

Weitere Informationen:
Studie bei Circulation: http://circ.ahajournals.org/content/137/7/665
Prof. Dr. rer. nat. Karl-Heinz Jöckel, Tel. 0201/92239-201,
k-h.joeckel@uk-essen.de ]]>
Neue Leiter der Klinik für Gastroenterologie/Hepatologie - Prof. Dr. Heiner Wedemeyer https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=579 579 Tue, 06 Mar 2018 11:26:57 +0100
Chronisch-entzündliche Lebererkrankungen, lang andauernde Infektionen und Leberkrebs stehen im Zentrum seiner Forschung. Und die Frage, warum manche an Krebs oder Leberzirrhose erkranken, andere aber nicht, obwohl auch sie mit dem Virus infiziert sind, eine Fettleber haben oder Alkohol trinken.

Zudem möchte er dazu beitragen, dass es den Menschen mit einer neuen Leber im Langzeitverlauf möglichst gut geht: „Wir möchten die Abstoßungsreaktionen sowie andere Erkrankungen oder Infektionen möglichst auf ein Mindestmaß reduzieren.“

Prof. Wedemeyer studierte Medizin und Musikwissenschaften an der Universität Göttingen. Nach der Promotion (1996) begann er seine klinische Ausbildung in Innerer Medizin und Gastroenterologie an der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH). 1998 ging er ans National Institute of Diabetes and Digestive and Kidney Diseases, USA und arbeitete drei Jahre zu Virusinfektionen der Leber. Zurück in Deutschland forschte der Arzt bis 2017 in der Klinik für Gastroenterologie, Hepatologie und Endokrinologie der MHH, wo er seit 2012 eine Professur innehatte. Aktuell ist er Koordinator des Deutschen Hepatitis C-Registers. Seine Forschung wurde mehrfach ausgezeichnet.
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Gastvortrag Prof. Samuel Refetoff, MD, einem der international führenden Schilddrüsenforscher am 13. März 2018 https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=578 578 Tue, 27 Feb 2018 13:16:13 +0100 1967 hatte Prof. Samuel Refetoff als junger Assistenzarzt das Krankheitsbild der Schilddrüsenhormonresistenz entdeckt und 1989 dessen genetischen Grundlagen aufgeklärt (Refetoff-Syndrom). Seither identifizierte er etliche weitere Syndrome mit Störungen des Schilddrüsenhormontransports, der Schilddrüsenhormonaktivierung und Schilddrüsenmorphologie. Er ist ein international führender, vielfach ausgezeichneter Wissenschaftler, der eine ganze Generation von Schilddrüsenforschern in der Welt ausgebildet und gefördert hat.

Typisch für seine Arbeiten ist, dass ihm der Bogen von der klinischen Beschreibung einer Störung über die Aufklärung der genetischen und pathophysiologischen Grundlagen zurück zur klinischen Anwendung gelingt, was ihn zu einem perfekten Role Model eines Clinician Scientists macht.

In seinem Vortrag wird Professor Refetoff zeigen, welche innovativen Therapien bis hin zur Gentherapie helfen können, wenn bei verschiedenen Störungen der Schilddrüsenhormonwirkung die alleinige Schilddrüsenhormongabe nicht ausreicht. ]]>
EKG-Veränderungen zeigen sofort erfolgreiches Schutzmanöver gegen Herzinfarkt https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=577 577 Mon, 26 Feb 2018 15:33:49 +0100 Bei einem Herzinfarkt ist ein Teil des Herzmuskels nicht mehr ausreichend durchblutet, weil Herzkranzgefäße verschlossen sind. PD Dr. Petra Kleinbongard vom Institut für Pathophysiologie am Universitätsklinikum Essen konnte nun erstmals belegen, dass sich ein solcher Herzschutz durch herzferne Konditionierung unmittelbar und noch vor Wiedereröffnung des verschlossenen Herzkranzgefäßes in charakteristischen EKG-Veränderungen manifestiert. Eine solche Früherkennung macht eine gezielte Behandlung von Infarktpatienten möglich. Hierüber berichtet die renommierte internationale Fachzeitschrift Circulation Research.

Herz-Kreislauferkrankungen gehören zu den häufigsten Todesursachen in Deutschland. Etwa 60.000 Menschen sterben in Deutschland jährlich an einem Herzinfarkt. Die aktuellen Ergebnisse der Untersuchung der Essener Wissenschaftler bestätigen den Herzschutz durch herzferne Konditionierung und erlauben eine sofortige Erfolgskontrolle.

PD Dr. Petra Kleinbongard und Prof. Dr. Dr. h.c. Gerd Heusch werden für ihre Untersuchungen von der Deutschen Forschungsgemeinschaft im Rahmen des Sonderforschungsbereiches SFB1116 gefördert.

Weitere Informationen:
Priv.Doz. Dr. Petra Kleinbongard, Institut für Pathophysiologie, Tel.0201/723 2763, petra.kleinbongard@uk-essen.de ]]>
Mobiles Lernen im Medizinstudium – Learning Toolbox (LTB) für den Untersuchungskurs https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=576 576 Mon, 26 Feb 2018 09:33:22 +0100 "Im Wintersemester 2017/2018 haben wir an der Medizinischen Fakultät mit der Learning Toolbox (LTB) ein Online-Tool eingeführt; mit dem ein schneller Zugriff auf die wesentlichen Lerninhalte der Anamneseerhebung und körperlichen Untersuchungstechniken möglich ist", erläutert Dr. Stephanie Herbstreit, Ärztliche Leitung Curriculumsentwicklung ärztliche Kompetenzen der Medizinischen Fakultät und Lehrbeauftragte der Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie. Neben den zu erlernenden Inhalten des Untersuchungskurses finden sich Verlinkungen auf Lehr-Videos und Tipps, z.B. zu einer patientenzentrierten Anamneseerhebung.

Auch für die Lehrenden gibt es eine Dozentenversion mit Zugriff auf Checklisten mit der inhaltlichen Struktur und kleinen didaktischen Tipps. Ein schneller Überblick über die zu vermittelnden Inhalte ist somit für beide Seiten möglich. Dr. Stephanie Herbstreit: "Wir planen, nach einer ersten Evaluation das System anzupassen, auszuweiten und auch auf andere Kurse anzuwenden."
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Prof. Dr. Anke C. Fender ist neu an der Medizinischen Fakultät - Wenn das Herz stottert https://www.uni-due.de/2018-02-22-herzrhythmusstoerung-blutplasma-thrombinrezeptoren 575 Fri, 23 Feb 2018 12:09:10 +0100 ]]> Blutstammzellen aus dem Labor - Maßgefertigt für jeden Patienten https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=574 574 Fri, 16 Feb 2018 09:20:41 +0100 Blutstammzellen aus der Zellkulturschale – darauf arbeiten Dr. Hannes Klump und seine Arbeitsgruppe am Institut für Transfusionsmedizin hin. „Unser langfristiges Ziel ist es, maßgeschneiderte Stammzellen für jeden einzelnen Patienten herzustellen“, so Klump. „Dafür müssen wir aber zunächst die einzelnen Schritte der Stammzellentstehung verstehen. Ihre Bildung im Embryo ist dafür so etwas wie unsere Blaupause.“

Während der Embryonalentwicklung entstehen die allerersten blutbildenden Stammzellen in einem großen Blutgefäß, der dorsalen Aorta. Dabei wandeln sich einzelne, wenige Zellen aus dem Zellverband der Gefäßauskleidung in Stammzellen um. Vor der Geburt siedeln sich diese im Knochenmark an und organisieren von dort aus ein Leben lang die Blutzellenbildung.
Die Arbeitsgruppe ahmte die natürliche Embryonalentwicklung in der Zellkulturschale nach und zeigte, dass ein bestimmtes „Schalterprotein“ (HOXB4) das genetische Programm für die Bildung von Blutstammzellen in Zellen hochfährt und so blutbildende Endothelzellen entstehen lässt. Sie sind denen in der dorsalen Aorta sehr ähnlich. Ließe sich diese Beobachtung in größerem Maßstab umsetzen, könnten frühe Blutstammzellen für jeden Patienten individuell und standardisiert produziert werden.

Weitere Informationen: Dr. Hannes Klump, Institut für Transfusionsmedizin, Tel.0201/723 84076, hannes.klump@uk-essen.de ]]>
Jun.-Prof. Dr. Katja B. Ferenz ist neu an der Medizinischen Fakultät - Ersatz für rote Blutkörperchen https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=573 573 Fri, 09 Feb 2018 10:49:49 +0100
Die Vorteile der synthetischen Sauerstoffträger sind klar: Im Vergleich zu Blut lassen sie sich keimfrei im Labor herstellen. Sie sind länger haltbar und mit allen Blutgruppen kompatibel. Als vielversprechend haben sich fluorhaltige Kohlenstoffverbindungen erwiesen, die auf Perfluorcarbon (PFC) basieren. Das einfach strukturierte PFC-Molekül löst den Sauerstoff und kann ihn wieder ans Gewebe abgeben, ähnlich wie das echte Blut.

Um mehr über die Eigenschaften der künstlichen Verbindung herauszufinden, synthetisiert Professorin Ferenz sie zu Kapseln mit verschiedenen Hüllmaterialien und charakterisiert sie. Methodisch verwendet sie u.a. dynamische Lichtstreuung, Intravital-Mikroskopie sowie spezielle Vorgehen zur Sauerstoffmessung in vitro, isolierten Organen und Tiermodellen. In die Untersuchungen sind auch Kollegen der UDE-Institute für Physikalische und für Physiologische Chemie eingebunden.

„Mit den zu entwickelnden künstlichen Saustoffträgern sollen u.a. einzelne Organe wie Niere oder Herz vor der Transplantation mit Sauerstoff versorgt werden. Damit lässt sich sowohl ihre Qualität als auch die Anzahl transplantationsfähiger Organe steigern“, so Ferenz. Das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie fördert u.a. ab März für drei Jahre ein Projekt in diesem Bereich; Kooperationspartner sind die solidchem GmbH, die Universität Bochum und die mosaiques diagnostics and therapeutics AG.

Katja B. Ferenz studierte Pharmazie von 2002 bis 2007 an der Universität Marburg. Danach forschte die ausgebildete Apothekerin drei Jahre an der Universität Münster (2008 bis 2011), wo sie 2010 promoviert wurde. Seit 2011 leitet sie am Institut für Physiologische Chemie der UDE die AG „Entwicklung künstlicher Sauerstoffträger“. ]]>
Neuer Forschungs-Schwerpunkt in der Medizin - Starke Nerven https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=572 572 Wed, 07 Feb 2018 13:25:53 +0100
Prof. Dr. Manfred Schedlowski (l.) und Prof. Dr. Christoph Kleinschnitz (r.) (Fotonachweis: UDE/Dave Kittel

In den nächsten 25 Jahren werden sich Nervenerkrankungen wie Schlaganfall, Multiple Sklerose oder Parkinson verdreifachen. Auch leiden immer mehr Menschen unter Demenz oder chronischen Schmerzen, sind süchtig oder depressiv. Das Problem: Obwohl sich diese Volkskrankheiten immer mehr ausbreiten, lassen sie sich nur begrenzt therapieren. „Leider weiß man immer noch zu wenig über die grundlegenden Mechanismen, die zu einer neurologischen oder psychischen Erkrankung führen. Für die Betroffenen ist das sehr belastend, auch weil Depressive oft als gar nicht richtig krank gelten“, weiß der Neurologe Prof. Dr. Christoph Kleinschnitz: „Deshalb muss man vertiefend und fachübergreifend forschen, um die komplexen Ursachen dieser Verhaltensstörungen und Erkrankungen zu verstehen und neue Therapieansätze entwickeln zu können.“

Die 17 Kliniken und vorklinischen Instituten am Universitätsklinikum Essen sowie an LVR Klinikum Essen arbeiten künftig noch enger zusammen. Bereits heute werden hier zahlreiche Patienten behandelt; demnächst können deshalb neu entwickelte Therapiekonzepte zügig überprüft und umgesetzt werden.

Wegen der wechselseitigen Beziehungen zwischen psychischen Prozessen, Verhalten und organischen Erkrankungen ist der neue Verbund auch für die anderen Schwerpunkte der Medizinischen Fakultät der UDE relevant; zum Beispiel in der Verbindung von Immunologie und Infektiologie bei Multipler Sklerose, chronischen Schmerzen, Depression oder Schlaganfall oder der Wechselwirkung zwischen Herz und Hirn mit dem Anknüpfungspunkt Gefäßmedizin.

Weitere Informationen: http://www.uni-due.de/med/forschung/schwerpunkte/neuro.php ]]>
Schilddrüsenexpertin Prof. Dr. Heike Heuer ist neu an der Medizinischen Fakultät https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=571 571 Wed, 07 Feb 2018 11:37:09 +0100 Prof. Dr. Heike Heuer
In ihrer Arbeitsgruppe werden insbesondere die (patho-)physiologischen Funktionen sog. SDH-Transporter untersucht, die bei der Aufnahme von SDH in Zellen eine zentrale Rolle spielen. Im Fokus steht vor allem der hochspezifische SDH-Transporter MCT8 und das damit in Zusammenhang stehende Allan-Herndon-Dudley Syndrom. Die seltene Krankheit wird über das X-Chromosom vererbt und entsteht bereits im Mutterleib. Betroffene Neugeborene leiden unter Muskelschwäche, Bewegungsstörungen und geistigen Behinderungen. Außerdem erforscht die Arbeitsgruppe, wie sich SDH auf die Entwicklung und das Altern des Zentralen Nervensystems sowie Leber, Niere, Herz und Muskeln auswirken.

Heike Heuer studierte von 1988 bis 1994 Biochemie an der Universität Hannover. Nach der Promotion (1998) forschte sie mit Unterbrechung drei Jahre am Max-Planck-Institut für experimentelle Endokrinologie, Hannover (1998 bis 2000; 2003/04). Zwischenzeitlich war sie von 2000 bis 2003 Postdoctoral Research Fellow im Center for Neurobiology & Behavior der Columbia University, USA. Ab 2004 leitete sie eine Forschergruppe am Jenaer Leibniz-Institut für Alternsforschung/Fritz-Lipmann-Institut und untersuchte, wie Hormone und Nerven verknüpft sind. Bevor sie an die UDE kam, war sie Gruppenleiterin am Leibniz-Institut für umweltmedizinische Forschung, Düsseldorf (2013 bis 2017). Ihre Arbeit wurde mehrfach ausgezeichnet.
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Medizinische Fakultät fördert weibliche Exzellenz - Förderprogramme für Nachwuchswissenschaftlerinnen https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=569 569 Mon, 05 Feb 2018 13:40:51 +0100
MediMent-Jahrgang 2018 zusammen mit Dr. Renate Petersen, Leiterin der MediMent-Programme: Mentorinnen und Mentees beim gemeinsamen Auftakt im Februar 2018
Die gezielte Förderung von Wissenschaftlerinnen ist an der Medizinischen Fakultät der UDE nichts Neues: Das Mentoring-Programm „MediMent“ ist schon seit 13 Jahren erfolgreich und geht bereits in die siebte Runde. Über einen Zeitraum von jeweils zwei Jahren werden junge Frauen unterstützt, die eine Karriere in der Wissenschaft planen. Erfahrene Mentorinnen und Mentoren machen informelle Strukturen und Spielregeln im persönlichen Austausch transparent, beraten ihre Mentee bei nächsten Schritten und geben Erfahrungen weiter, die sie selbst auf ihrem eigenen Karriereweg gemacht haben. Der besondere Reiz dieser hierarchiefreien One-to-one-Mentoringpartnerschaft liegt in der Gestaltungsfreiheit dieser Beziehung. Die Teilnehmerinnen haben die Möglichkeit, ihren Karriereaufstieg mit professioneller Begleitung zu planen und in vertrauensvoller Atmosphäre Fragen des Wissenschaftsalltags zu besprechen. Gleichzeitig bietet das Programm die Möglichkeit, überfachliche Schlüsselkompetenzen zu erwerben und an der Entstehung von Netzwerken mitzuwirken.

Entsprechend begeistert berichten ehemalige Teilnehmerinnen: Gelobt wurde unter anderem die Vielschichtigkeit des Programms und, dass Fragen in geschützter Atmosphäre gestellt werden konnten. Der Blick über den Tellerrand ist ein weiterer wichtiger Aspekt, denn hier kommen Medizinerinnen mit Grundlagenwissenschaftlerinnen ins Gespräch. Aber auch das Gefühl, nicht alleine zu sein, wurde als hilfreich empfunden.

Das zweite Angebot geht nach zwei erfolgreichen Durchläufen nun in die dritte Runde: Im Habilitandinnen-Förderprogramm werden promovierten Wissenschaftlerinnen für die Dauer von einem Jahr studentische Hilfskräfte (8 Stunden pro Woche) zur Unterstützung bei der Vorbereitung, Durchführung und/oder Auswertung wissenschaftlicher Projektarbeiten an die Seite gestellt. Dieses Programm richtet sich an Wissenschaftlerinnen, die ein oder mehrere Kinder haben oder einen anderen Pflegeaufwand, z. B. bei pflegebedürftigen Angehörigen, leisten müssen. Im Rahmen eines feierlichen Auftaktes erhielt dieses Programm nun einen prominenten Namen: „Josepha und Charlotte von Siebold-Programm“. Mutter und Tochter von Siebold waren im ausgehenden 19. Jahrhundert Pionierinnen der Medizin-Geschichte, die sich für die Professionalisierung der Geburtshilfe eingesetzt haben. Für junge Frauen haben sie auch heute noch Vorbildfunktion. Vertreter der bundesweiten Siebold-Gesellschaft berichteten an diesem Abend über das Leben und Wirken der beiden Ärztinnen.


Prof. Dr. Anke Hinney (links), Gleichstellungsbeauftragte der Medizinischen Fakultät, mit einigen der ehemaligen Teilnehmerinnen am Josepha und Charlotte von Siebold-Programm
Auch hier ziehen Teilnehmerinnen vorheriger Förderjahrgänge eine durchweg positive Bilanz: So wurde durch den Einsatz der studentischen Hilfskräften auch Raum frei, um Förderanträge zu schreiben. Insgesamt verkürzte sich die für die Habilitation benötigte Zeit spürbar. Eine große Entlastung für sämtliche Teilnehmerinnen. ]]>
Gemeinsamer Neujahrsempfang zum Thema Künstliche Intelligenz https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=568 568 Thu, 18 Jan 2018 12:16:24 +0100 Dr. Katharina Jockers, Leiterin der Westdeutschen Biobank Essen der Medizinischen Fakultät, stellte vor, welche herausragende Bedeutung die Einrichtung für die medizinische Forschung besitzt. Prof. Dr. Michael Forsting, Prodekan für Forschung, erläuterte aktuelle Erkenntnisse zur Rolle der künstlichen Intelligenz in der Medizin. Und Dr. Oliver Basu, Oberarzt der Kinderklinik III, präsentierte Einsatz und besonderen Nutzen neuer Technologien speziell in der Behandlung von Kindern. ]]> DFG fördert Krebsstudie mit 3,5 Mio. Euro - Dem schwarzen Hautkrebs auf der Spur https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=567 567 Fri, 12 Jan 2018 11:14:10 +0100 Die verantwortlichen Studienleiter Prof. Dr. Joachim Klode und PD Dr. Ingo Stoffels testen im Rahmen einer multizentrischen klinischen Studie, ob sie mit dem dreidimensionalen bildgebenden Verfahren die Auffindbarkeit der Sentinellymphknoten sowie das krankheitsfreie-Überleben der Patienten im Vergleich zum Standardverfahren verbessern können. Die Wissenschaftler setzten dabei auf die sogenannte Hybrid-Single-Photonen Emission Computertomographie / Computertomographie (SPECT/CT). Mit deren Hilfe lassen sich nicht nur Stoffwechselvorgänge in Organen, sondern auch ihre Struktur darstellen.

Bisher wird an der Hautklinik des Universitätsklinikums Essen mit der Lymphabstromszintigraphie das Standardverfahren angewendet. Dabei werden die Wächterlymphknoten durch radioaktiv markierte Eiweißpartikel markiert.

Wächterlymphknoten liegen im direkten Abflussgebiet der Lymphflüssigkeit von Tumoren. Werden in ihnen Tumorzellen nachgewiesen, ist es wahrscheinlich, dass sich bereits weitere Metastasen im Umfeld befinden oder noch ausbilden werden. Liegen keine Tumorzellen vor, müssen die Patienten deutlich weniger aggressiv behandelt werden. Welche Lymphknoten dies jeweils sind, muss jedoch zunächst identifiziert werden.

Weitere Informationen:
Prof. Dr. Joachim Klode, Hautklinik, Joachim.Klode@uk-essen.de
PD Dr. Ingo Stoffels, Hautklinik, Ingo.Stoffels@uk-essen.de ]]>
Prof. Dr. Ulf Dittmer zum Fellow der American Academy of Microbiology gewählt https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=566 566 Thu, 11 Jan 2018 08:48:43 +0100
Prof. Dr. Ulf Dittmer

Damit ist Professor Dittmer einer von nur 12 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern aus Deutschland, denen in den vergangenen Jahren diese hohe Auszeichnung zu Teil wurde. In den letzten 50 Jahren wurden weltweit insgesamt 2.500 herausragende Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler als Fellow in die American Academy of Microbiology aufgenommen.

Laut Arturo Casadevall, M.D., Ph.D. Chair, Board of Governors der American Academy of Microbiology zeichnet die Akademie mit der Wahl zum Fellow Exzellenz, Originalität und Federführung in den mikrobiologischen Wissenschaften aus. Basis bildet ein hochselektiver jährlich stattfindender Peer-Review-Prozess, im Rahmen dessen wissenschaftliche Leistungen und Errungenschaften in der Mikrobiologie der Nominierten analysiert werden. http://www.asm.org/ ]]>
Neues Verbundforschungsprojekt - Präventiv gegen Gehirnmetastasen https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=565 565 Wed, 10 Jan 2018 14:07:29 +0100 Unter der Leitung von PD Dr. Iris Helfrich werden an der Hautklinik am Universitätsklinikum Essen neue Modellsysteme entwickelt, um ein besseres Verständnis der Prozesse der Hirnmetastasierung zu erhalten. Mithilfe dieser Modelle wird sich besser einschätzen lassen, ob neue Therapieansätze tatsächlich in der Lage sind, die Besiedlung des Gehirns durch Tumorzellen zu unterdrücken.

Das klinische Team von Prof. Dr. Dirk Schadendorf, Direktor der Hautklinik, untersucht die Wirksamkeit von Immuntherapien („Immun-checkpoint-Inhibitoren“) bei entstehenden Hirnmetastasen. Der Ansatz mit den besten experimentellen Ergebnissen wird anschließend in einer klinischen Studie weiter geprüft, damit sie künftig auch Patienten zugutekommen kann.
Weitere Informationen: https://www.klinikum.uni-heidelberg.de/Pressemitteilungen.136514.0.html?&no_cache=1&tx_ifabprins_pressmanagement%5Bid%5D=5579&tx_ifabprins_pressmanagement%5Baction%5D=show&tx_ifabprins_pressmanagement%5Bcontroller%5D=PressManagement&cHash=d23b9395054f6c82a49f6abc1d5c72dc ]]>
Imaging Center Essen (IMCES) - Nutzergebühren https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=564 564 Tue, 09 Jan 2018 12:44:05 +0100 Die Preise der ausgewählten Instrumente können auf der Website des IMCES eingesehen werden: http://imces.uk-essen.de

Hochkarätige Medizinische Forschung ist heute ohne eine erstklassige Bildgebung in vielen Bereichen praktisch undenkbar. Mit dem Imaging Center Essen verfügt die Medizinische Fakultät über eine hervorragend ausgestattete Einrichtung mit erstklassiger Expertise in Licht- und Elektronenmikroskopie, In vivo- und intravital Imaging und Bildanalyse. Die Labore und Mikroskopieräume sind für S1 und S2 Sicherheitsstandards zugelassen. Ein Service, der allen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern zur Verfügung steht und immer stärker genutzt wird. ]]>
Zweiter Essener ETIM-Kongress - Künstliche Intelligenz und Robotik im Fokus https://www.uk-essen.de/aktuelles/detailanzeige0/?tx_ttnews%5Btt_news%5D=2557&cHash=e8f1bfb0394b853d705950ac1dfab8ef 563 Tue, 09 Jan 2018 12:24:30 +0100 ]]> Akute myeloische Leukämie im Kindesalter - Studiendaten international vernetzen https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=562 562 Tue, 09 Jan 2018 11:56:53 +0100 Jedes Jahr erkranken etwa 100 bis 110 Kinder an AML; trotz großer Therapiefortschritte erleiden immer noch ca. 30 Prozent von ihnen einen Rückfall und mehr als ein Viertel verstirbt an der bösartigen Erkrankung. Aufgrund der geringen Fallzahlen weiß man weiterhin wenig darüber, welchem Kind mit welcher Therapie am besten geholfen werden kann. Deshalb soll jetzt am Universitätsklinikum Essen eine weltweite Datenstruktur entwickelt werden, um über den Austausch von Studiendaten den Weg zur jeweils richtigen Therapie zu finden.

Hintergrund ist, dass sich die Erkrankung durch eine ausgeprägte genetische, klinische und morphologische Verschiedenheit auszeichnet. Deshalb sind die tatsächlich vergleichbaren Fallzahlen meist zu gering, um allgemeingültige Aussagen über Prognose und bestmögliche Therapie für den einzelnen Patienten ableiten zu können.

International große Unterschiede

Die betroffenen Kinder werden heute fast ausschließlich in großen nationalen Studiengruppen mit den jeweiligen Therapieprotokollen behandelt. Die Betroffenen werden in Risikogruppen aufgeteilt, die für die Zusammensetzung der Poly-Chemotherapie entscheidend ist und über die Frage, ob Stammzellen transplantiert werden. Zwischen den weltweiten Studiengruppen gibt es allerdings große Unterschiede bei der Auswahl und Bewertung von Risikofaktoren.

Dadurch kommt es für die Patienten zu unterschiedlichen Therapiestrategien, denn bislang konnte man nicht abschließend klären, wann genau welche geboten ist. Obwohl vielen Patienten in der jeweiligen Hochrisikogruppe meist eine allogene Stammzelltransplantation angeboten wird, bleibt weitestgehend unklar, ob und wem diese belastende Therapie tatsächlich einen Überlebensvorteil bietet - möglicherweise kann sie sogar einen Schaden anrichten.

Um diese für die Wahl der Therapie grundlegenden Fragen zu klären, benötigt man deutlich größere Studiengruppen. Dies ist nur möglich, wenn Wissenschaftler international vernetzt zusammenarbeiten. Zugleich muss man sich auf international gültige Risikokriterien einigen, wenn die risikoadaptierte Therapie angemessen weiterentwickelt werden soll. Projektantragstellerin Dr. Mareike Rasche: „Dies ist ein entscheidender Schritt, um die Patientenversorgung zu verbessen und ermöglicht in Zukunft innovative Studien zur Evaluation neuer, molekular wirksamer Therapien.“

Um verlässliche Aussagen über Risikofaktoren zu ermöglichen, werden in dem vorliegenden Projekt alle relevanten Daten von Patienten aus den wichtigen großen internationalen Studien ab 1993 erfasst und in einer gemeinsamen Datenbank zusammengetragen. Mit Hilfe dieser Datenmenge soll ein einheitliches neues System zur Risikostratifizierung entwickelt werden. Im zweiten Schritt wird dann untersucht, welche Wertigkeit die allogene Stammzelltransplantation sowie die Besonderheiten der medikamentösen Therapie in den einzelnen Subgruppen haben.

Weitere Informationen:

Projekt: „Entwicklung einer internationalen Risikostratifizierung und Analyse risikoadaptierter Therapie bei kindlichen akuten myeloischen Leukämien“
Antragsteller: Dr. Mareike Rasche, Assistenzärztin in der Klinik für Kinderheilkunde III und Prof. Dr. Dirk Reinhardt, Direktor der Kinderklinik III und Leiter der AML-BFM Studiengruppe ]]>
Essener Lungenkrebsforschung international beachtet - Zielgerichtete Therapie verbessert Prognose https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=561 561 Wed, 20 Dec 2017 12:22:55 +0100 Für Patienten mit metastasiertem Lungenkrebs gibt es neben der klassischen Chemotherapie neue Behandlungsmethoden, zu deren Entwicklung Ärzte des UK Essen wesentlich beigetragen haben.. Weist ihr Tumor eine bestimmte Genmutation auf, kann beispielsweise der zielgerichtete Wirkstoff Afatinib eingesetzt werden. Etwa 12 Prozent der Patienten in Deutschland weisen diese Genmutation, EGFR Mutationen, auf. Das Ergebnis dieser unter Beteiligung von Wissenschaftlern der Medizinischen Fakultät durchgeführten Studien wurden erstmalig 2013 in einem der renommiertesten Fachmagazine für Onkologie, The Journal of Clinical Oncology, veröffentlicht und ist einer der meistbeachteten und zitierten medizinischen Fachartikel zum Lungenkrebs der vergangenen Jahre.

Für die Betroffenen bedeutet dies, dass sie im Schnitt ein Jahr länger mit dieser Krankheit überleben, als wenn sie mit Chemotherapie behandelt werden. „Das ist schon sehr beachtlich, denn die Sterblichkeit bei Lungenkrebs ist vergleichsweise hoch: Nur noch 21 Prozent der betroffenen Frauen und 16 Prozent der Männer leben noch fünf Jahre nach Ausbruch der Krankheit“, erklärt Prof. Dr. Martin Schuler, Studienleiter in Deutschland und Direktor der Inneren Klinik (Tumorforschung) am UK Essen.

2016 wurden darauf aufbauend die Behandlungsdaten der Patienten, bei denen der Lungenkrebs bereits in das Gehirn metastasiert hatte, analysiert. Hirnmetastasen sind ein häufiges Problem bei Patienten mit EGFR-mutierten Lungenkarzinomen, und die Behandlungsmöglichkeiten waren eingeschränkt. Ergebnis ist, dass auch bei diesen Patienten der Wirkstoff Afatinib eine sehr gut wirksame und der Chemotherapie überlegene Behandlung darstellt. Bei Patienten mit sehr kleinen, symptomfreien Hirnmetastasen kann unter Umständen eine belastende Strahlentherapie des Gehirns vermieden oder zumindest aufgeschoben werden. Der hierüber publizierte Fachartikel ist auf Platz drei der weltweit meistzitierten Artikel in der Fachzeitschrift Journal of Thoracic Oncology, die von der Internationalen Gesellschaft zur Erforschung von Lungenkrebs (IASLC) herausgegeben wird.

„Bis zu unserer Untersuchung bestand große Unsicherheit welche Therapie für Patienten mit EGFR-mutierten Lungenkarzinomen und Hirnmetastasen sinnvoll ist. Jetzt wissen wir, dass auch Patienten von einer zielgerichteten Behandlung besonders profitieren können“, erläutert Prof. Dr. Martin Schuler.

Basis beider Untersuchungen bilden die Studien LUX-Lung 3, unter Beteiligung des Westdeutschen Tumorzentrums am UK Essen, und LUX-Lung 6. Untersucht wurde die Wirkung einer Erstlinientherapie mit dem Wirkstoff Afatinib gegenüber der klassischen Chemotherapie. Diese Studien haben die Grundlage für die Zulassung des Medikaments Afatinib geschaffen. Aufgrund der Überlegenheit dieser zielgerichteten Therapie empfehlen die Wissenschaftler, bei klinisch stabilen Patienten mit metastasiertem Adenokarzinom der Lunge das Ergebnis der EGFR-Mutationsanalyse abzuwarten, bevor über den Beginn der Behandlung entschieden wird. ]]>
Internationaler Kongress vom 25.-27. Januar in Essen - Kopf-Hals-Tumore früh bekämpfen https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=560 560 Tue, 19 Dec 2017 13:09:25 +0100 Bösartige Tumoren der Kopf-Hals-Region entstehen in der Regel im Bereich der Schleimhautoberflächen von Kopf und Hals, die Mund, Nase und Rachen auskleiden. Da die Symptome wie Heiserkeit, Halsschmerzen oder erschwertes Schlucken häufig nicht von anderen und harmlosen Erkrankungen zu unterscheiden sind, wird die Krankheit bei etwa 60 Prozent der Betroffenen erst in einem fortgeschrittenen Stadium diagnostiziert.
Dies ist fatal, denn im Schnitt versterben dann 60 Prozent dieser Patienten innerhalb von fünf Jahren. Wird die Erkrankung früh entdeckt, können 80 bis 90 Prozent von ihnen geheilt werden. Um die Behandlungschancen für Kopf-Hals-Krebs-Patienten zu verbessern, ist es wichtig, neue interdisziplinäre Konzepte für die Diagnostik und Therapie zu entwickeln.

Hier setzt der internationale Kongress unter der Leitung von Prof. Dr. Stephan Lang an. Der Direktor der Hals-Nasen-Ohren-Klinik am Universitätsklinikum Essen erläutert: „Wir setzen den Schwerpunkt auf die experimentelle Forschung auf dem Gebiet der HNO-Onkologie und bringen hierzu die auf diesem Gebiet international tätigen Naturwissenschaftler und Mediziner zusammen. Wir möchten weitere Aktivitäten in dem Bereich anregen und vernetzen, innovative Therapiestrategien diskutieren sowie internationale Studien und Forschungsaktivitäten initiieren.“

Neue Strategien zur Krebstherapie stellt Prof. Dr. Stephan Lang als Mitglied der Nationalen Akademie der Wissenschaften Leopoldina auch in einem öffentlichen Vortrag am Freitag, 27. Januar ab 17 Uhr im Deichmann-Auditorium, Lehr- und Lernzentrum Universitätsklinikum Essen, Hufelandstraße 55, vor.

Weitere Informationen: http://www.headandneck-symposium.de

Anmerkung für die Redaktionen:
Vertreter der Presse sind herzlich eingeladen, die Veranstaltung zu besuchen und darüber zu berichten. Bei Interesse kontaktieren Sie bitte Romy Held, Tel. 03641/3116280, romy.held@conventus.de. ]]>
Feierstunde der Medizinischen Fakultät - 128 Medizinstudierende erhalten Examensurkunde https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=559 559 Mon, 18 Dec 2017 12:13:43 +0100
Der Examensjahrgang aus dem Wintersemester 2017

Preise für ausgezeichnete Lehre

Im Rahmen der Examensfeier wurden auch die Lehrpreise der Medizinischen Fakultät überreicht. Die bestbewertete Lehrveranstaltung im ersten Studienabschnitt ist das Seminar Ultraschallanatomie (mit klinischen Bezügen) von Prof. Dr. Gunther Wennemuth und Dr. Jarek Dankert. Im zweiten Studienabschnitte wurde das Seminar Differentialdiagnostik Innere Medizin von PD Dr. Walter Reinhardt am besten bewertet. Auch Veranstaltungen, die sich im Vergleich zum letzten Semester am stärksten verbessert haben, wurden geehrt: Bester Aufsteiger im ersten Studienabschnitt ist das Seminar Medizinische Psychologie und Medizinische Soziologie von Prof. Dr. Sven Benson, im zweiten Studienabschnitt ging der Preis an den Querschnittsbereich Palliativmedizin von Dr. Christoph Gerhard und seine Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Das Preisgeld in Höhe von jeweils 1.000 Euro kommt der Lehre der Ausgezeichneten zugute.

(von links) Dr. Jarek Dankert, Prof. Dr. Sven Benson, PD Dr. Walter Reinhardt, Dr. Christoph Gerhard und Studiendekan Prof. Dr. Joachim Fandrey

Beste Lehrende sind Prof. Dr. Ulrich Dührsen und Prof. Dr. Sven Benson. Sie erhalten ein Preisgeld von je 200 Euro.

(von links) Prof. Dr. Sven Benson, Prof. Dr. Ulrich Dührsen und Prof. Dr. Joachim Fandrey ]]>
Einblick in Details des angeborenen Immunsystems - Bochumer und Essener Forscher identifizieren potenzielle Ziele für neue Wirkstoffe http://news.rub.de/presseinformationen/wissenschaft/2017-12-11-proteinforschung-einblick-details-des-angeborenen-immunsystems 558 Mon, 11 Dec 2017 09:25:21 +0100 ]]> Projekt für neue Blut- und Stammzellspenden - Andere Länder, andere Gene https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=557 557 Fri, 08 Dec 2017 12:59:31 +0100 Geleitet wird es von Prof. Dr. Peter Horn, Direktor des Instituts für Transfusionsmedizin in der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen (UDE) am Universitätsklinikum Essen. Im Verbund mit weiteren Partnern aus verschiedenen Fachdisziplinen sollen hier die Blut- und Stammzelleigenschaften analysiert und neue Spender gewonnen werden. Gleiches gilt im Prinzip auch für Knochenmark- und Stammzellspenden.

Das Projekt wird in den kommenden drei Jahren vom Land NRW aus dem EU-Entwicklungsfond (EFRE) mit mehr als drei Millionen Euro gefördert. Es kommt ebenfalls bereits hier lebenden Menschen mit Migrationshintergrund zugute. Darüber hinaus werden wissenschaftliche Daten und technische Neuerungen zur Blutuntersuchung entwickelt, die nach Abschluss des Projekts im Jahr 2020 eine Ausgründung ermöglichen soll.

Zu den Projektpartnern gehören neben dem Institut für Transfusionsmedizin am Universitätsklinikum Essen die Westdeutsche SpenderZentrale gGmbH, DRK-Blutspendedienst West gGmbH, das Institut für Transplantationsdiagnostik und Zelltherapeutika am Universitätsklinikum Düsseldorf sowie der Caritasverband für die Stadt Essen e.V. Fachbereich Integration und Migration, da im Projekt ausgesprochen kultursensibel vorgegangen werden muss. ]]>
64. Promotionsfeier der Medizinischen Fakultät https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=556 556 Fri, 01 Dec 2017 08:59:40 +0100
Feierliche Verleihung der promotionsurkunden, Bild Dave Kittel, Medienzentrum der Medizinischen Fakultät

Dr. Michael Pogorzelski, Innere Klinik (Tumorforschung), wurde für seine Arbeit „Impact of HPV infection and somatic PI3K/AKT pathway alterations on the response of head and neck squamous cell carcinoma (HNSCC) to EGFR-directed therapy ” mit dem Promotionspreis der Medizinischen Fakultät ausgezeichnet. Das Thema seines Vortrages im Rahmen der Promotionsfeier lautete entsprechend „Schritt für Schritt zu mehr Präzision - Einfluss viraler Infektionen und spezifischer Mutationen auf den Therapierfolg bei Kopf-Hals-Tumoren".

von links: Dr. Michael Pogorzelski und Prof. Dr. Michael Forsting, Bild Dave Kittel, Medienzentrum der Medizinischen Fakultät

Damit die insgesamt 62 Doktorinnen und Doktoren auch zukünftig mit ihrer Fakultät in enger Verbindung bleiben, stellte Prof. em. Dr. Klaus-Eugen Bonzel, stellvertretender Vorsitzender und Alumni-Beauftragter der Medizinischen Fakultät, das Alumni-Programm „AluMedEs“ vor. ]]>
39 neue Deutschland-Stipendien für herausragende Medizin-Studierende https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=555 555 Tue, 28 Nov 2017 08:51:13 +0100
Prof. Dr. Karl-Heinz Jöckel, Prof. Dr. Sigrid Elsenbruch, Prof. Dr. Joachim Fandrey, Prof. Dr. Jan Buer, Dr. Alexander Hanspach und die Stipendiatinnen und Stipendiaten

„Die Auswahlkriterien für ein Deutschlandstipendium sind anspruchsvoll: Die Bewerberinnen und Bewerber müssen sehr gute Studien-Leistungen vorweisen. Entscheidend ist aber auch ihr ganz individuelles soziales Engagement“ erläutert Studiendekan Prof. Dr. Joachim Fandrey. Wer schließlich für ein Stipendium ausgewählt wird, erhält über den Zeitraum von einem Jahr jeweils 3.600 Euro, 300 Euro monatlich. 150 Euro stammen von Sponsoren, Spendern sowie von der Stiftung Universitätsmedizin, die in diesem Jahr 20 Stipendien finanziert; die andere Hälfte trägt der Bund.

„Dank der finanziellen Unterstützung sollen sich die Stipendiatinnen und Stipendiaten noch besser auf ihr Studium konzentrieren können. Zugleich ist ein Stipendium eine wichtige Auszeichnung für den Start in eine erfolgreiche berufliche Laufbahn“, so Prof. Dr. Karl-Heinz Jöckel, Vorstandsvorsitzender der Stiftung Universitätsmedizin.

Die Medizinische Fakultät beteiligt sich seit seiner Einführung 2011 am Deutschlandstipendium und zuvor seit 2009 an seinem Vorgänger, dem NRWStipendium.

http://www.universitaetsmedizin.de ]]>
Schlaganfallfolgen mildern - Wieder Laufen dank Hirnschrittmacher? https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=554 554 Mon, 27 Nov 2017 10:09:59 +0100 Prof. Dr. Christoph Kleinschnitz, Direktor der Klinik für Neurologie an der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen an der Universitätsmedizin Essen: „Im Versuchsstadium mit Tieren zeigte sich bereits, dass es dank eines Hirnschrittmachers möglich ist, gelähmte Glieder nach einem Schlaganfall wieder beweglich zu bekommen. Das ist ein wichtiger Etappensieg, der sich hoffentlich auch bald in den klinischen Alltag übertragen lässt.“

Ein Drittel der Patienten kann nicht alleine laufen

Der Schlaganfall ist weltweit die häufigste Ursache für eine körperliche Behinderung im Erwachsenenalter. Sehr oft Patienten können nicht mehr richtig laufen, weil sie Lähmungserscheinungen und Koordinationsstörungen entwickeln. Kleinschnitz: „Obwohl sich die Behandlungsmöglichkeiten in der Frühphase eines Schlaganfalls in den letzten Jahren deutlich verbessert haben, kann rund ein Drittel der Patienten nach einem Jahr immer noch nicht selbständig gehen. Es gibt leider auch noch keine Medikamente, um diesen Heilungsprozess zu beschleunigen.“

Ein Hirnschrittmacher gibt über eine speziell in das Gehirn implantierte Elektrode elektrische Impulse an das Gewebe ab. Die Wissenschaftler konnten zeigen, dass die so angeregte Region im Hirnstamm, die die Bewegungen steuert, dafür sorgt, dass sich die betroffenen Ratten wieder bewegen konnten. Kleinschnitz: „Wir waren überrascht, wie deutlich sich das Gangbild der behandelten Tiere verbesserte. Ihre Schritte waren fast normal lang und schnell. Außerdem machten sie weniger Fehler bei komplexen Gehtests.“

Hirnschrittmacher schon medizinischer Alltag

Bei Parkinsonerkrankten gehört das Einsetzen eines Hirnschrittmachers bereits zu den gängigen Verfahren. Die Forscher hoffen nun, diese Methode zukünftig auch bei bestimmten Schlaganfallpatienten anwenden zu können. Dazu müssen sie aber zunächst noch genauer herausfinden, welche speziellen Nervenzellen im Hirnstamm stimuliert werden müssen und wie die Langzeitwirkung dieses Verfahrens ist.

Weitere Informationen:
Prof. Dr. Christoph Kleinschnitz, Klinik für Neurologie, Tel. 0201/723-2461, christoph.kleinschnitz@uk-essen.de ]]>
Prof. Dr. Joachim Dissemond in den Vorstand des deutschen Wundrates gewählt https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=553 553 Mon, 27 Nov 2017 09:41:48 +0100 Ziel ist es, durch Öffentlichkeitsarbeit, Informationsverbreitung und gezielte Versorgungsinterventionen, die Qualität der Diagnostik und Therapie chronischer Wunden zu verbessern.

Prof. Dissemond ist darüber hinaus Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft Wundheilung (AGW) der Deutschen Dermatologischen Gesellschaft (DDG), Vorstandsmitglied der Initiative Chronische Wunde (ICW) – der mitgliederstärkster Wundheilungsgesellschaft im deutschsprachigen Raum sowie Vorstandsmitglied bei Wund-DACH – Dachorganisation deutschsprachiger Wundheilungsgesellschaften. ]]>
Parasiten noch nicht reif für die Therapie - Würmer helfen dem Darm nicht immer https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=552 552 Mon, 20 Nov 2017 10:24:01 +0100 Wer Band-, Spul- oder Fadenwürmer hat, hat weniger Probleme mit einer chronisch-entzündlichen Darmerkrankung (CED), als nicht befallene Menschen. Allerdings eignen sich die Tierchen als Therapiemittel nur mäßig, wie sich in der Praxis zeigte. Mehr noch: bei entzündlichen Darmkrebserkrankungen könnten die Parasiten das Tumorwachstum sogar noch fördern.

Diesen Verdacht konnten Infektionsimmunologen am UK Essen jetzt in einer Untersuchung an Mäusen erhärten. Schluckten die Mäuse die Parasiten (Helminthen), klang die Entzündung nicht ab. Im Gegenteil: Der Parasitenbefall aktivierte die Immunzellen, die Entzündungen nahmen weiter zu und damit auch das Tumorwachstum. Prof. Dr. Astrid Westendorf vom Institut für Medizinische Mikrobiologie: „Deshalb müssen wir erst noch genauer untersuchen, wie Helminthen auf das Immunsystem wirken, bevor sie in der Therapie eingesetzt werden können.“

Weitere Informationen:

http://journals.plos.org/plospathogens/article?id=10.1371/journal.ppat.1006649

Prof. Dr. Astrid Westendorf, Institut für Medizinische Mikrobiologie am Universitätsklinikum Essen, Tel. 0201/723-1826, https://www.uk-essen.de/mikrobiologie/
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16. Tag der Forschung: 183 Nachwuchswissenschaftler der Medizinischen Fakultät präsentieren ihre Arbeit https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=551 551 Fri, 17 Nov 2017 20:21:07 +0100 Auf dem 16. Tag der Forschung präsentierten 183 Doktorandinnen und Doktoranden ihre wissenschaftlichen Arbeiten. Zwischen 9 und 12 Uhr stellten sich die angehenden Wissenschaftler den Fragen eines 64-köpfigen Gutachtergremiums, das sich aus Professorinnen und Professoren, Privatdozenten und erstmals auch aus Post Docs der Fakultät zusammensetzte. Dazu hatten sie ihre Forschungsergebnisse auf wissenschaftlichen Postern zusammengefasst. „Eine solche Präsentation ist eine wichtige Erfahrung, denn so üben unsere Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler, wie sie hochkomplexe Themen in einer begrenzten Zeit überzeugend präsentieren können. Eine Herausforderung, vor der sie auch in ihrer wissenschaftlichen Laufbahn immer wieder stehen werden“, erklärt Prof. Dr. Sigrid Elsenbruch, Prodekanin für wissenschaftlichen Nachwuchs und Diversität der Medizinischen Fakultät.


Prof. Sigrid Elsenbruch, Dr. Barbara Waje, Nadine Beckmann, Kevin Pattberg, Ralph Caspers, Lena Fritsche, Désirée Krüger, Chalil Saddat und Christine Harrell

Die Nachmittagsveranstaltung im Deichmann-Auditorium des Lehr- und Lernzentrums wurde in diesem Jahr ganz neu konzipiert. Als Gastredner konnte der bekannte WDR-Moderator und Grimme-Preis Träger Ralph Caspers für einen Vortrag gewonnen werden. Unter dem Titel „Dann machen Sie sich mal frei – Wissenschaft einfach präsentieren“ erklärte er vor einem bis zum letzten Stehplatz gefüllten Hörsaal, worauf man bei einer ebenso überzeugenden wie kurzweiligen Präsentation achten sollte. Direkt im Anschluss traten vier Doktorandinnen und Doktoranden auf die Bühne, die zeigten, dass sie dies bereits bestens beherrschen. Sie stellten ihre Forschung beim ersten Science Slam der Medizinischen Fakultät auf besonders unterhaltsame und ungewöhnliche Weise vor. Das Publikum kürte live vor Ort den Gewinner Kevin Pattberg. Dieser, die drei weiteren Science Slamer Nadine Beckmann, Chalil Saddat und Lena Frische, die ebenfalls hervorragende Vorträge hielten, und 16 Doktorandinnen und Doktoranden, deren Poster am besten bewertet worden waren, wurden anschließend von Dekan Prof. Dr. Jan Buer, Prof. Dr. Sigrid Elsenbruch und Karl Schönewald von der Fachschaft Medizin unter tosendem Applaus geehrt.


Unsere Posterpreisträger in alphabetischer Reihenfolge: Lucia Beckmann, Nadine Beckmann, Lea Bornemann, Carolin Heße, Ekaterina Homp, Julia Ketteler, Theresa Kühnel, Jan Josef Große-Kreul, Philipp Marx, Christina Polan, Enrico Richter, Jan Schmeller, Marc Schulte, Marina Seitz, Renata Varaljai und Xin Xin Wu - herzlichen Glückwunsch! links im Bild: Professor Jan Buer und Karl Schönewald.

Das Preisgeld in Höhe von 500 Euro für den besten Science Slam und je 250 Euro für die besten Poster wurde mit Unterstützung der Stiftung Universitätsmedizin überreicht. ]]>
PJ-Einführungswoche und Skills-Training und Simulation im Praktischen Jahr (ST & S im PJ) https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=550 550 Thu, 16 Nov 2017 11:00:14 +0100 Ansprechpartner für Rückfragen ist hier bastian.tebbe@uk-essen.de. Für die inhaltliche und personelle Unterstützung bei erfreulicherweise steigenden PJ-Zahlen danken wir den Kliniken der Inneren Medizin, der Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie, der Klinik für Allgemein- und Transplantationschirurgie, der Klinik für Herz-Thorax-Chirurgie und der Klinik für Anästhesie und Intensivmedizin.

In dem daran anschließenden Pflichtkurs „ST & S im PJ“ erwerben die Studierenden zu Beginn des ersten Tertials, in verschiedenen Simulationen und Szenarien, praktische und kommunikative Kompetenzen in akuten Behandlungsfällen mit Hilfe von Video-unterstützten, elaboriertem Feedback. Trainiert wird auch die ärztliche Übergabe, und im Anschluss haben die Studierenden die Möglichkeit, verschiedene Skills einzuüben. Die Evaluation ergab bisher eine hohe Zufriedenheit bei den Studierenden und dem Wunsch auf Erweiterung des Kurses. Die Zahl der Fälle konnte mit Unterstützung der Anästhesie, Pädiatrie, HNO, der Urologie und Inneren Medizin weiter ausgebaut werden. Im Rahmen der Pflichtveranstaltung sind die Studierenden nun über 11 Wochen, jeweils 2 Stunden pro Woche, zu wechselnden Terminen, eingeteilt. Den Kursabschluss bildet das sehr geschätzte Seminar „Überbringung einer Todesnachricht“ unter Beteiligung von Herrn Pfarrer Hans-Jörg Stets, Seelsorger am Universitätsklinikum Essen. Die Studierenden sind für die Termine freizustellen.

Der Kurs kann jederzeit weiter ausgebaut werden. Wenn Sie Interesse haben, einen akuten Behandlungsfall aus Ihrer Klinik beizusteuern, wenden Sie sich bitte an stephanie.herbstreit@uk-essen.de oder cynthia.szalai@uk-essen.de. ]]>
Wissenschaftliches Symposium: „Hämatologische Neoplasien im Zeitalter zielgerichteter Therapien“ am 22.01.2018 https://dktk.dkfz.de/application/files/5415/0995/6389/Haematologie-KMT_Symposium_-_Programm_2017_10_25.pdf 549 Wed, 15 Nov 2017 13:00:09 +0100 ]]> Doktorand der Medizinischen Fakultät der UDE erhält „Medical Excellence“-Stipendium https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=548 548 Wed, 15 Nov 2017 12:26:16 +0100 Unter bundesweit 300 Bewerbern setzte sich der 25-Jährige neben zwei weiteren Studierenden in der Kategorie „Science Excellence“ durch, die besondere wissenschaftliche Leistungen auszeichnet. Das Stipendium in Höhe von 3.000 Euro soll ihm den Weg zum erfolgreichen Studienabschluss ebnen. Außerdem kann er über das Finalisten-Netzwerk an Workshops und Vorträgen teilnehmen. „Vor allem möchte ich durch die Veranstaltungen Kontakte zu Medizinern und Gesundheitsexperten knüpfen“, sagt Brandenburg.

Zusammen mit Springer Medizin vergibt MLP jährlich 18 Stipendien in verschiedenen Kategorien an Studierende der Human- oder Zahnmedizin im klinischen Abschnitt.

Weitere Informationen: www.medicalexcellence.de sowie Tim Brandenburg, tim-brandenburg@t-online.de


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Meistzitierter Krebsforscher kommt aus Essen - Dermatologe und Hautkrebs-Experte Prof. Dr. Dirk Schadendorf auf Platz 1 in Deutschland https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=547 547 Fri, 10 Nov 2017 05:40:04 +0100 Prof. Dr. Dirk Schadendorf, Direktor der Klinik für Dermatologie am Universitätsklinikum Essen, hat auch die am meistzitierten onkologischen Artikel im Analysezeitraum mitgeschrieben. Besonders herausragend ist eine Arbeit, in der die Autoren in einer klinischen Phase-3-Studie den BRAF-Kinase-Inhibitor Vemurafenib an Patienten mit Melanomen testeten. In deren entarteten Zellen war zuvor eine bestimmte Mutation im BRAF-Gen nachgewiesen worden. Berücksichtigt wurden Artikel aus den Jahren 2011 bis 2015 mit mindestens einem Autor mit Adresse im deutschen Sprachraum.

„Die Universitätsmedizin Essen gratuliert Prof. Dr. Dirk Schadendorf zu dieser bedeutsamen Platzierung in Anerkennung seiner herausragenden Forschungsergebnisse. Seit Jahren zählt er zu den bekanntesten Spezialisten für Krebserkrankungen der Haut, vor allem für den schwarzen Hautkrebs, dem malignen Melanom“, so der Ärztliche Direktor Prof. Dr. Jochen A. Werner. Die Auszeichnung ist auch für die Medizinische Fakultät in Essen von hoher Bedeutung.

„Die Onkologie ist ein Forschungs-Schwerpunkt an der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen. Die herausragende Platzierung von Prof. Dr. Dirk Schadendorf belegt den hohen Stellwert dieser wissenschaftlichen Arbeit“, erklärt Dekan Prof. Dr. Jan Buer. ]]>
PD. Dr. Tim Hagenacker und Dr. Markus Leo erhalten Auszeichnung der Deutschen Schmerzgesellschaft e.V. https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=546 546 Wed, 08 Nov 2017 16:41:06 +0100 PD. Dr. Tim Hagenacker, Leitender Oberarzt an der Klinik für Neurologie der Medizinischen Fakultät am Universitätsklinikum Essen wurde nun zusammen mit Dr. Markus Leo aus seiner Arbeitsgruppe in der Kategorie Grundlagenforschung ausgezeichnet. Diese prämiert experimentelle Arbeiten, die auf Probleme der Pathogenese und/oder der pharmakologischen Forschung bei der A?tiologie, Diagnostik und Therapie von Schmerzen zentriert sind. Zusammen erhielten sie de mit 3.500 Euro dotierten zweiten Preis für ihr Projekt zur Verhinderung von Schmerzen nach einer Chemotherapie.

Der Preis richtet sich vorzugsweise an den wissenschaftlichen Nachwuchs aus den Fachgebieten Medizin, Psychologie und Naturwissenschaften. Die Verleihung der Preise und Bekanntgabe der Gewinner fand im Rahmen des Deutschen Schmerzkongresses im Oktober 2017 in Mannheim statt. ]]>
Land NRW fördert Projekt zum maschinellen Lernen bei Bewegungsstörungen https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=545 545 Wed, 08 Nov 2017 15:50:11 +0100

Die frühe Rehabilitation von Schlaganfallpatienten ist entscheidend zur Wiedererlangung der sozialen Teilhabe. Vergleichbar mit einer Tumorboard, in dem verschiedene Fachdisziplinen individuell über die Therapie eines Patienten beraten, werden im RehaBoard™ interdisziplinäre Konzepte zur Behandlung von Patienten mit Bewegungsstörungen erarbeitet. Ein Projekt auf diesem Gebiet, an dem auch das Universitätsklinikum Essen beteiligt ist, fördert nun das Land Nordrhein-Westfalen aus dem Europäischen Entwicklungsfond (EFRE) mit einer Gesamtsumme von über 1,3 Millionen Euro (EFRE-0800948). Die Arbeitsgruppen des Konsortiums setzt sich zusammen aus:

• ITBB GmbH als Konsortialführer (Prof. Dr. Kecskeméthy)
• Klinik für Neurologie, Universitätsklinikum Düsseldorf (Prof. Dr. Dr. Hefter)
• Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie, Universitätsklinikum Essen (Prof. Dr. Jäger)
• Fachklinik Rhein Ruhr MediClin, Essen (Prof. Dr. Siebler)
• Department für Angewandte Gesundheitswissenschaften der Hochschule für Gesundheit, Bochum (Prof. Dr. Zietz)
• Lehrstuhl für Mechanik und Robotik, Universität Duisburg-Essen (Dr. Geu, Dr. Raab)

Das Konsortium entwickelt erstmals neue interdisziplinäre ganzheitliche Behandlungsaspekte für die personalisierte Therapiesteuerung bei Gangstörungen. Dies geschieht zusammen mit einer computergestützten Assistenzumgebung für die synergistische Behandlungsplanung („RehaBoard-X“) zur Ideenfindung und Objektivierung mittels klinisch maßgeschneiderten Tools wie 3D-Visualisierung und „Was-Wenn“-Simulationen. Durch das Projekt sollen innovative, auf den Patienten zugeschnittene „Multi“-Therapien personalisiert gestaltet und aus den daraus resultierenden Therapieerfolgen die Teilhabe der Patienten am gesellschaftlichen Leben insgesamt deutlich verbessert werden. Die durch maschinelles Lernen erarbeiteten Algorithmen sollen es zukünftig möglich machen, dass auf Basis einer instrumentierten Bewegungsanalyse standortunabhängige valide Empfehlungen zur Therapie bei Patienten mit Bewegungsstörungen zur Verfügung gestellt werden können.

Das Projekt hat sich als einer von neun Gewinnern des Leitmarktwettbewerbs "LifeSciences.NRW 2016" gegen 51 eingereichte Verbundanträgen durchgesetzt. Es wird vom Land Nordrhein-Westphalen und der Europäischen Union gefördert und hat eine Laufzeit von drei Jahren.

Mehr Informationen zum Forschungsprojekt finden Sie unter diesem http://www.leitmarktagentur.nrw/aktuelles?cmd=showDetail&id=60 ]]>
Sauerstoffmangel verhindern - Wirksamer Hirnschutz in Sicht https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=544 544 Fri, 03 Nov 2017 11:05:54 +0100 Ein Schlaganfall entsteht durch ein Blutgerinnsel, das eine Arterie im Gehirn verschließt. Durch die Sauerstoffunterversorgung können Teile des Gehirns absterben oder dauerhaft geschädigt werden, so dass schwere Lähmungen oder Sprachstörungen entstehen. Eine entscheidende Rolle spielt hierbei das Enzym NOX4. Bei Sauerstoffmangel wird es in verschiedenen Organen und Muskeln produziert, wirkt sich aber nur im Gehirn derart verheerend aus.

Selbstzerstörungsmechanismus ausschalten

Warum das so ist, wurde nun bis auf Zell-Ebene entschlüsselt: Es zerstört die Blut-Hirn-Schranke, die das Gehirn vor Infektionen schützt und die Signalübertragung für Hirnfunktionen gewährleistet. Obendrein löst das Enzym eine Art Selbstzerstörungsmechanismus in Nervenzellen aus.

„Wird das NOX4-Gen jedoch ausgeschaltet oder das Enzym nach dem Schlaganfall medikamentös gehemmt, bleiben die Blut-Hirn-Schranke und das Gehirngewebe intakt“, erklärt der Neurologe Prof. Dr. Christoph Kleinschnitz von der UDE. „Diese fundamentalen Erkenntnisse eröffnen neue Perspektiven, künftig Hirnschäden in Folge eines Schlaganfalls zu verhindern."


Prof. Dr. Christoph Kleinschnitz

Mit Unterstützung des Europäischen Forschungsrats arbeitet das deutsch-niederländische Wissenschaftlerteam nun daran, die Behandlung so schnell wie möglich für die klinische Anwendung weiter zu entwickeln. Die Ergebnisse ihrer Forschung lassen sich im Wissenschaftsmagazin Proceedings of the National Academy of Sciences (USA) nachlesen. Mitwirkende waren Wissenschaftler aus Würzburg, Essen, Münster und Madrid unter der Leitung des Maastricht UMC + und der Universität Maastricht. Die Untersuchungen wurden durch einen Advanced Grant des European Research Council finanziert.
Hinweis für die Redaktionen:

Um auf die veröffentlichten Ergebnisse zuzugreifen, ist eine Anmeldung unter http://www.eurekalert.org/register.php notwendig. Dann kann über http://www.eurekalert.org/account.php der Zugang zum Magazin angefordert werden.

Weitere Informationen:
Prof. Dr. Christoph Kleinschnitz, Klinik für Neurologie, Tel. 0201/723-2460, neurologie@uk-essen.de ]]>
Konsortium erforscht integriertes Behandlungskonzept: Besser laufen nach dem Schlaganfall https://www.uni-due.de/2017-11-02-rehabboard# 543 Thu, 02 Nov 2017 15:19:51 +0100 ]]> Schlaganfall und Herzschwäche: Zusammenhang beachten https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=542 542 Tue, 24 Oct 2017 11:03:04 +0200 Menschen mit einer Herzschwäche erleiden überdurchschnittlich häufig Schlaganfälle. Wissenschaftler der Universitätskliniken Essen und Würzburg konnten jetzt erstmals experimentell zeigen, dass dies oft auch der umgekehrte Krankheitsverlauf auftritt: Nach einem Schlaganfall kann sich über Monate hinweg eine Herzschwäche entwickeln.

Die Entdeckung der Naturwissenschaftler und Mediziner hat potenziellen Einfluss auf die Behandlung von Schlaganfallpatienten. "Beim Schlaganfall darf nicht allein die Hirnfunktion betrachtet werden, auch eine langfristige Herzdiagnostik muss ins Auge gefasst werden", sagt Prof. Christoph Kleinschnitz von der Klinik für Neurologie der Medizinischen Fakultät der UDE am Universitätsklinikum Essen.

Herz & Hirn

Es gab bereits Hinweise, dass sich eine Herzinsuffizienz (HI) durch Störung des autonomen Nervensystems entwickeln kann. Der genaue Mechanismus dahinter war jedoch unbekannt. Bisherige Studien an Schlaganfallpatienten zeigten lediglich, dass es bis zu mehrere Wochen nach einem Schlaganfall sowohl zu Herzrhythmusstörungen, dem Absterben von Herzmuskelzellen als auch zu funktionellen Störungen des Herzens kommen kann.

Innerhalb der ersten drei Monate nach einem Schlaganfall kommt es bei 19 Prozent aller Patienten zu einem schweren kardialen Zwischenfall: einem Herzinfarkt oder zu einem plötzlichen Herztod. Aber bisher war kaum etwas über die Langzeitkonsequenzen eines Schlaganfalls auf die Entwicklung einer chronischen Herzschwäche bekannt.

SICFAIL-Studie schließt Lücke

Durch die enge Zusammenarbeit von Neurologen, Kardiologen und klinischen Epidemiologen der Universitätskliniken und des Deutschen Zentrums für Herzinsuffizienz (DZHI) konnte das Projekt "SICFAIL" (durch einen Schlaganfall hervorgerufene Funktionsverschlechterung des Herzens) nun die Bedeutung von Schlaganfall-induziertem Herzversagen beobachten, bewerten und auch neue Behandlungsstrategien entwickeln. SICFAIL besteht aus einem experimentellen und einem klinischen Teil, der noch nicht beendet ist.

"Die Grundhypothese lautet, dass durch einen IS (Ischämischer Schlaganfall, ausgelöst durch eine plötzliche Minderdurchblutung des Gehirns) eine chronische Herzinsuffizienz (HI) induziert wird und dass diese einer pharmakologischen Intervention grundsätzlich zugänglich ist", erklärt der Naturwissenschaftler Dr. Michael Bieber vom Universitätsklinikum Würzburg.

Ein wichtiger Meilenstein dafür war der Nachweis, dass sich nach einem experimentellen Schlaganfall tatsächlich eine Funktionsstörung des Herzens ausbildet. So war die Pumpfunktion acht Wochen nach Schlaganfallinduktion signifikant reduziert. Dieser neurokardiale Schaden wird durch eine chronische Überaktivierung in einem Teil des Nervensystems, dem Sympathikus, ausgelöst. Dieses Problem führt zudem zu einer vermehrten Kollagenbildung direkt am Herzen.

Pharmakologische Strategie

Die Wissenschaftler testeten eine pharmakologische Strategie zur Verhinderung der HI nach Schlaganfall. Dabei wurde, wie man es auch bei HI-Patienten macht, der Betablocker Metoprolol verabreicht. Dies senkte die sympathische Aktivierung, verbesserte die Herzfunktion signifikant und die morphologischen Veränderungen am Herzen blieben aus.

„Sollten sich die experimentellen Ergebnisse in dem klinischen Teil der SICFAIL-Studie bestätigen lassen, könnte diese medikamentöse Therapie mit einem Betablocker auch ein sinnvoller Ansatzpunkt bei Patienten nach einem Schlaganfall sein“, erläutert Prof. Stefan Frantz, Kardiologe und Direktor der Medizinischen Klinik und Poliklinik I am Universitätsklinikum Würzburg.

"Die Rekrutierung und Basisuntersuchungen für den klinischen Teil wurden Mitte des Jahres erfolgreich abgeschlossen. Derzeit laufen noch die jährlichen Nachbefragungen. Die Ergebnisse der ersten Analysen werden Anfang nächsten Jahres erwartet", ergänzt Prof. Peter Heuschmann, Leiter des Lehrstuhls für Klinische Epidemiologie und Biometrie an der JMU.

Finanziell gefördert wurden die Arbeiten durch das Deutsche Zentrum für Herzinsuffizienz (DZHI) vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF).

Originalpublikation:
“Stroke-Induced Chronic Systolic Dysfunction Driven by Sympathetic Overactivity” von Michael Bieber, Rudolf A. Werner, Edit Tanai, Ulrich Hofmann, Takahiro Higuchi, Kai Schuh, Peter U. Heuschmann, Stefan Frantz, Oliver Ritter, Peter Kraft & Christoph Kleinschnitz. Annals of Neurology. Online publiziert am 10.Oktober 2017. doi: 10.1002/ana.25073.

Weitere Informationen:
Prof. Dr. Christoph Kleinschnitz, Direktor Klinik für Neurologie am Universitätsklinikum Essen, Tel. 0201/723-2460, christoph.kleinschnitz@uk-essen.de
Dr. Michael Bieber, Neurologische Universitätsklinik Würzburg, Tel. 0931/201-23646, bieber_m@ukw.de
Prof. Dr. Stefan Frantz, Direktor der Medizinischen Klinik und Poliklinik I, Universitätsklinikum Würzburg, Tel. 0831/201-39001, M1_Direktion@ukw.de ]]>
PD Dr. Stefan Esser neuer Vorsitzender der Landeskommission AIDS NRW https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=541 541 Fri, 20 Oct 2017 13:01:57 +0200
(von links) Patrik Maas und PD Dr. Stefan Esser
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Prof. Dr. Stefanie Flohé in den Beirat der European Shock Society gewählt https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=540 540 Fri, 20 Oct 2017 12:55:14 +0200 Die European Shock Society beschäftigt sich mit der Aufklärung der Pathophysiologie und mit der Entwicklung von Therapien von Schock, Trauma und Sepsis. ]]> Anmeldung für das PhD-Programm „Epidemiology and Clinical Research“ zum Sommersemester 2018 startet https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=533 533 Wed, 18 Oct 2017 11:03:26 +0200 Im Mittelpunkt des Fachs stehen die Erforschung der Ursachen und die Verbreitung von Krankheiten. Der Bereich Clinical Research umfasst die Bereiche Prävention, Diagnostik und Prognostik und beschreibt die Anwendbarkeit epidemiologischer Erkenntnisse für konkrete medizinische Fragestellungen im Klinikalltag.

„Die Promovenden sollen nach Abschluss des Programms epidemiologische und klinische Studien selbstständig planen, durchführen, auswerten und publizieren können. Gute Epidemiologische Praxis (GEP) und Gute Klinische Praxis (GCP) bilden die Grundlagen hierfür“, so Professor Andreas Stang. Beteiligt am PhD-Programm sind neben dem Zentrum für Klinische Epidemiologie (ZKE) am Institut für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie (IMIBE) des Universitätsklinikum Essen, das Institut für Prävention und Arbeitsmedizin (IPA) der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung der Ruhr-Universität Bochum sowie die Abteilung Mathematische Statistik und biometrische Anwendungen der Technischen Universität Dortmund.

Durch die Kooperation der Universitäten im Rahmen der Universitätsallianz Ruhr kann den Promovendinnen und Promovenden ein breitgefächertes 300 Lehreinheiten umfassendes Begleitprogramm angeboten werden. Ein Novum im PhD-Programm ist die enge wissenschaftliche Betreuung der Promovendinnen und Promovenden durch zwei Betreuer. Perspektivisch sind internationale Kooperationen – insbesondere mit der School of Public Health der Boston University- geplant. Darüber hinaus haben die Promovendinnen und Promovenden bei den jährlich stattfindenden Summer Schools die Möglichkeit, sich mit internationalen Wissenschaftlern auszutauschen und Netzwerke zu knüpfen.

Nach erfolgreichem Abschluss des PhD-Programms „Epidemiology and Clinical Research“ mit der Verteidigung der Dissertation wird der Titel des Dr. oder PhD in Epidemiology and Clinical Research verliehen. Bewerben können sich Interessenten vom 1. November bis zum 31. Dezember 2017.

Weitere Informationen zum Programm, zu den Zulassungsvoraussetzungen und zur Bewerbung: http://www.uk-essen.de/zke/phd-programm


Prof. Dr. Andreas Stang
Geleitet wird das Programm von Professor Dr. med. Andreas Stang, MPH, Leiter des ZKE. Prof. Stang wurde 2014 auf die UDE-Professur für Herz-Kreislauf-Epidemiologie an der Medizinischen Fakultät berufen, die mit Unterstützung des Bundesministeriums für Bildung und Forschung eingerichtet wurde. Zu seinen Forschungsthemen zählt u.a. der Zusammenhang von Schlaf und Gesundheit, also wie sich zum Beispiel Schlafdauer, Mittagsruhe oder Atemstörungen im Schlaf auf das Wohlbefinden der Menschen auswirken. Als mögliche Folge-Erkrankungen kommen Herz- und Hirninfarkte, Bluthochdruck und Diabetes in Frage. Ob diese Zusammenhänge in Familien gehäuft auftreten, ist ein weiterer Forschungsschwerpunkt. ]]>
Alumni-Jahresversammlung und Goldene Promotion https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=526 526 Fri, 13 Oct 2017 11:12:59 +0200
Erinnerungsfoto aus der Gruppe der Gold-Doktorierten des Dissertationsjahrgangs 1967
Sein Vorgänger, Prof. Dr. Horst Sack, der Mitbegründer des Alumni-Vereins, stand aus gesundheitlichen Gründen für eine Wiederwahl nicht zur Verfügung. Prof. Dr. Klaus-Eugen Bonzel und Prof. Dr. med. Martin Meyer-Schwickerath wurden als stellvertretender Vorsitzender bzw. Schatzmeister bestätigt. Der noch junge Verein der Alumni wächst stetig und nähert sich der Zahl von 100 aktiven Mitgliedern.

Im Rahmen der Zusammenkunft feierte die Medizinische Fakultät der Universität Duisburg-Essen die Goldene Promotion. 58 Mediziner wurden 1967 an der Medizinischen Fakultät promoviert, acht Frauen und 50 Männer. Im Vergleich zu den 31 Promovierten aus dem Vorjahr ein rasanter Zuwachs der damals erst vier Jahre alten Fakultät. Dekan Prof. Dr. Jan Buer ehrte 16 Doktorinnen und Doktoren der Medizin, die eine Reise nach Essen möglich machen konnte.

Darüber hinaus standen auch der interdisziplinäre wissenschaftliche Austausch und die Fortbildung im Mittelpunkt der Veranstaltung. Highlights waren dieses Mal „state oft the art“-Vorlesungen über die „arterielle Hypertonie“ und das „akute Nierenversagen“, vorgestellt von Prof. Dr. Dr. h.c. Thomas Philipp und Prof. Dr. Andreas Kribben, dem emeritierten bzw. dem aktiven Direktor der Klinik für Nephrologie. Die ausgewiesenen Experten zeigten eindrucksvoll die Bedeutung ihrer Arbeit für alle medizinischen Fachgebiete. Beide Krankheiten sind häufig, weit verbreitet und besonders gefährlich, da selbst schmerzlos; beide werden deshalb meist unterschätzt, ja in der Tat oft vergessen. Dabei sind sie langfristige Risiken für Chronizität und Sterblichkeit.


Dekan Prof. Dr. Jan Buer überreicht Dr. Reinhard-Wilhelm Köster die "Goldurkunde". Dr. Köster wurde am 22. 12. 1967 vom damaligen Dekan der Fakultät für praktische Medizin Essen – ja, so hieß das damals - Prof Dr. med. Hans Götz (Dermatologie) promoviert und zwar erstmals unter dem Rektorat von Prof. Dr. jur. LL. M. Kurt Biedenkopf, Ruhr-Universität Bochum, des späteren Ministerpräsidenten Sachsens

Näheres oder Kontaktaufnahme zur „Vereinigung Alumni der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen e.V.“ unter http://www.alumedes.de ]]>
Ausgezeichnete Forschung: Team der Kinderklinik I erhält Wissenschaftspreise https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=524 524 Tue, 10 Oct 2017 11:23:14 +0200 Karla Drommelschmidt, wissenschaftliche Mitarbeiterin der Klinik für Kinderheilkunde I, hat den mit 5.000 Euro dotierten 1. Wissenschaftspreis der Gesellschaft für Neonatologie und Pädiatrische Intensivmedizin 2017 für Ihre Veröffentlichung „Drommelschmidt K, Serdar M, Bendix I, Herz J, Bertling F, Prager S, Keller M, Ludwig AK, Duhan V, Radtke S, de Miroschedji K, Horn PA, van de Looij Y, Giebel B, Felderhoff-Müser U. Mesenchymal stem cell-derived extracellular vesicles ameliorate inflammation-induced preterm brain injury. Brain Behav Immun. 2017;60:220-232“ “ verliehen bekommen. Die Arbeit entstand mit Hilfe einer IFORES Förderung für Kliniker der Medizinischen Fakultät.

PD Dr. Christian Dohna-Schwake, Leitender Oberarzt der Pädiatrischen Intensivstation der Klinik für Kinderheilkunde I hat im Rahmen der „GNPI-DGPI 2017“ in Dresden eine Auszeichnung für seine Präsentation „Die schwere akute virale Bronchiolitis – Vergleich zweier Regionen mit unterschiedlicher Versorgung” erhalten.

Dr. Daniela Hoeber, wissenschaftliche Mitarbeiterin der Klinik für Kinderheilkunde I, wurde von der „Society for Pediatric Research (SPR)“ den „Young Investigator Award“ 2017 für ihre Veröffentlichung „Hoeber D, Sifringer M, van de Looij Y, Herz J, Sizonenko SV, Kempe K, Serdar M, Palasz J, Hadamitzky M, Endesfelder S, Fandrey J, Felderhoff-Müser U, Bendix I. Erythropoietin Restores Long-Term Neurocognitive Function Involving Mechanisms of Neuronal Plasticity in a Model of Hyperoxia-Induced Preterm Brain Injury. Oxid Med Cell Longev. 2016:9247493” verliehen bekommen.

PD Dr. Hemmen Sabir wird im Rahmen der ESPR (European Society for Paediatric Research) den ESPR Post-Doc Research Grant verliehen . Ausgezeichnet wird er für das Projekt “Time-dependent gene expression of microglia phenotypes in an infection sensitized model of newborn hypoxic-ischemic brain injury“. ]]>
Lehrprojekt des „Lehre divers“ – Scholarship der Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie erstmals umgesetzt https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=523 523 Mon, 09 Oct 2017 10:11:01 +0200
Zufriedene Gesichter bei Lernenden und Lehrenden

Die Federführung bei der Neukonzeption übernahm Dr. Stephanie Herbstreit, Lehrbeauftragte der Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie. Dabei hatte sie gleich zwei herausragende Experten an ihrer Seite: Prof. Dr. Marcel Dudda, Ärztlicher Leiter der Unfallchirurgie an der Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie (Direktor: Prof. Dr. Marcus Jäger) und Prof. Dr. Gunther Wennemuth, Direktor des Instituts für Anatomie. Und auch das Zentrum für Hochschul- und Qualitätsentwicklung der UDE mit seinem Programm „ProDiversität“ war mit im Boot.

Gemeinsam entwickelten sie ein Lehrkonzept, das die Inhalte des Kurses unter diversitätssensiblen Aspekten optimal vermitteln sollte. Denn Studierender ist nicht gleich Studierender und jeder der Teilnehmer bringt eine ganz individuelle Lernbiographie mit. Bei der intensiven Vorbereitung achtete das Team um Dr. Stephanie Herbstreit darum genau darauf, dass methodische und didaktische Elemente zur diversitätssensiblen Gestaltung berücksichtigt wurden. Angefangen bei einem Höchstmaß an Transparenz in Bezug auf die zu erreichenden Lernziele, über das notwendige Anschlusslernen nach dem eigentlichen Unterricht, über aktivierende Methoden, elaboriertes Feedback und reflexives Lernen.

Im Kurs wurden die Teilnehmerinnen und Teilnehmer – sowohl Studierende des vorklinischen als auch des klinischen Abschnitts – gemeinsam an die operativen Zugangswege der großen Gelenke herangeführt und sie konnten ihr neu erworbenes Wissen auch selber an Körperspendern ausprobieren.

Am Ende waren die Teilnehmer von dem Kurs und ihrem Lernerfolg begeistert. Gelobt wurde unter anderem die Möglichkeit, sich online auf den Kurs vorbereiten zu können. Und auch das gemeinsame Lernen mit Kommilitonen aus höheren bzw. niedrigeren Semestern empfanden die Studentinnen und Studenten als inspirierend. Auch Teilnehmer, die keine berufliche Laufbahn in einem chirurgischen Fach anstreben, werteten die neue Erfahrung des sehr praktisch ausgelegten „hands-on-Kurses“ als hilfreich für ihre zukünftige ärztliche Tätigkeit.

„Nach den durchweg positiven Rückmeldungen der Studierenden und auch durch die sehr positiven neuen eigenen Lehrerfahrung werden wir das Wahlpflichtfach ab sofort zwei Mal jährlich anbieten und auch darüber hinaus daran arbeiten, unsere Lehrmethoden methodisch und didaktisch weiterzuentwickeln“, erklärt Prof. Marcel Dudda. ]]>
EU-Forschungsförderung im Bereich Gesundheit http://www.uni-due.de/med/forschung/forschungsfoerderung/veranstaltungen.php 522 Fri, 06 Oct 2017 11:48:03 +0200

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Karriereprogramm „MediMent-1:1“ startet erneut https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=521 521 Fri, 06 Oct 2017 11:46:58 +0200 Das Konzept: Erfahrene Mentorinnen unterstützen bei der Karriereplanung und informieren über Strukturen und Spielregeln im Wissenschaftsbetrieb. Sie beraten bei der strategischen Planung nächster Schritte.

Es wird der Aufbau eines eigenen wissenschaftlichen Netzwerkes ermöglicht, durch das gezielt die Integration im Wissenschaftsbetrieb verbessert werden kann. Ein Seminarprogramm vermittelt vielfältige Schlüsselkompetenzen.

Anmeldeschluss ist am 31. Oktober 2017. Mehr Informationen: Dr. Renate Petersen, Telefon: 0203/ 379 1222. ]]>
Prof. Dr. Manfred Schedlowski zum „Adjunct Professor of Psychoneuroimmunology“ am Department of Clinical Neuroscience, Karolinska Institutet, Stockholm, Schweden ernannt https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=520 520 Thu, 05 Oct 2017 13:36:13 +0200 Schon seit mehreren Jahren arbeitet Professor Schedlowski intensiv mit verschiedenen Arbeitsgruppen am Karolinska Institutet zusammen. Aus dieser Kooperation sind bereits mehrere gemeinsame Forschungsprojekte und gemeinsame Publikationen hervorgegangen. Auch ein Austausch von Mitarbeitern sowie gemeinsame internationale Kongresse wurden bereits durch die Partner initiiert.

Mit der Adjunct Professor wird diese etablierte Zusammenarbeit nun auf eine neue Ebene gehoben und weiter intensiviert. Unter anderem planen die Partner, für ihre wissenschaftliche Arbeit gemeinsam Forschungsmittel der Europäischen Union und anderer Forschungsförderer zu akquirieren. Aber auch die gegenseitige Unterstützung und den Austausch in der post-gradualen Weiterbildung von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler soll intensiviert werden. ]]>
Prof. Dr. Christel Depienne ist neu an der UDE/am UK Essen - Wie Gene die Hirn-Entwicklung schädigen https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=519 519 Thu, 05 Oct 2017 10:55:57 +0200
Professorin Christel Depienne, Ph.D. . (Fotonachweis: UDE/Frank Preuß)
In ihren Studien beschäftigt sie sich mit den genetischen Grundlagen von intellektuellen oder stark ausgeprägten autistischen Erkrankungen. Ein weiterer Interessensschwerpunkt sind genetische Formen von Epilepsien bei Kindern, die meist mit kognitiven und Verhaltensstörungen verknüpft sind.

Des Weiteren wird Professorin Depienne nach den genetischen Ursachen von angeborenen Defekten des sogenannten Balkens (Corpus callosum) des Gehirns suchen. Er verbindet im Großhirn die beiden Hirnhälften miteinander und ermöglicht, dass sie Informationen austauschen und gleichzeitig aktiv sind. Treten vor der Geburt Fehl- bzw. Unterentwicklungen auf, kann es zu verschiedenen Entwicklungsstörungen kommen.

Christel Depienne studierte Molekularbiologie und Agrarwissenschaften am Institut National Agronomique-Paris Grignon und am Institut Pasteur. Als Postdoktorandin forschte sie 2001/02 u.a. am Molecular Genetics Center (CNRS) und in einem internationalen Pharmaunternehmen. Von 2002 bis 2008 war sie am renommierten Universitätsklinikum Pitie-Salpêtrière in Paris beschäftigt. Dort leitete sie von 2010 bis 2012 den Bereich zur genetischen Diagnostik seltener neurologischer Erkrankungen. Von 2008 bis 2015 forschte Depienne an der Universität Pierre und Marie Curie in Paris. Bis zu ihrer Berufung an die UDE war sie Leiterin der zytogenetischen Labors des Unversitätsklinikums in Straßburg. ]]>
Weiterbildung Allgemeinmedizin Nordrhein - Mehr hausärztlicher Nachwuchs https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=518 518 Wed, 27 Sep 2017 13:57:59 +0200 Zwei Strategien haben sich die Beteiligten auf die Agenda geschrieben: Ärztinnen und Ärzte, die den Facharzt für Allgemeinmedizin anstreben, werden zukünftig über spezielle Weiterbildungsangebote auf einem einheitlichen und hohen Niveau berufsbegleitend gefördert. „Diese neuen Maßnahmen ergänzen die etablierten Weiterbildungen in Kliniken und Praxen“, so Bernd Zimmer, Hausarzt und Vizepräsident der Ärztekammer Nordrhein.

Im KW Nordrhein wird großer Wert auf praktische Übungen gelegt. So sind unter anderem das SkillsLab und das Simulations-Patienten-Programm an der UDE als fester Bestandteil der Schulungen vorgesehen. Ergänzend werden die jungen Ärzte durch hausärztliche Mentoren und Niederlassungsberater unterstützt, um die Schwelle zur ambulanten Tätigkeit als Hausarzt und zur Niederlassung in einer Praxis zu senken.

„Oft sind es unbegründete Ängste, die junge Ärzte davor zurückschrecken lassen, eine Hausarztpraxis zu übernehmen, da setzen wir aktiv an“, so Dr. Carsten König, stellvertretender Vorstand der KV Nordrhein und ebenfalls selbst Hausarzt. Das Angebot für junge Ärzte begleitet sie vom Beginn der Weiterbildung bis zu Facharztqualifikation. „Dabei richten wir uns auch an angehende Hausärzte, die aktuell in Klinikrotationen weitergebildet werden“, so Thorsten Ganse, Referatsleiter der Krankenhausgesellschaft NRW.

Fit für die Praxis

Das längerfristig angelegte Programm des KW Nordrhein steht unter Slogan „Fit für die Praxis“. „Das Kompetenzzentrum ist ein modernes Personalentwicklungsprogramm. Wir machen Mut zur Hausarztmedizin durch praxisrelevante Trainings, Kontakt mit Rollenvorbildern und fördern die persönliche Entwicklung. Unser Ziel ist es, kompetente und engagierte Hausarztpersönlichkeiten für die Versorgung der Menschen in Nordrhein zu gewinnen“, erklärt Prof. Dr. Birgitta Weltermann vom Institut für Allgemeinmedizin der UDE, die das KW Nordrhein als Sprecherin der fünf Universitäten vertritt.
Die Auftaktveranstaltung feiert nicht nur den Start des Verbundes, auch die Praxis kommt nicht zu kurz: Neben Vorträgen u.a. über den reflektierten Einsatz von Antibiotika gibt es Trainings und Workshops. Simuliert wird hier beispielsweise ein Notfall beim Hausbesuch unter Einsatz geschulter Simulations-Patienten. Überregional sind solche Kompetenzzentren bereits in Baden-Württemberg, Bayern und Hessen etabliert, wo sie erfolgreich zur Gewinnung junger Ärzte für die hausärztliche Versorgung beitragen. ]]>
Simulieren auf höchstem wissenschaftlichen Niveau: das Simulations-Patienten-Programm https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=517 517 Wed, 27 Sep 2017 13:17:19 +0200

Die Simulations-Patienten stellen die verschiedenen Krankheitsbilder so authentisch und glaubhaft dar, dass man sie kaum von einem echten Patienten unterscheiden kann. Sie unterstützen die Dozierenden in der praktischen Vermittlung von Kommunikations- und Untersuchungstechniken. Das erfordert einen hohen Aufwand: Die Simulations-Patienten werden gezielt darin geschult, unterschiedliche Krankheitsbilder und Charaktere darzustellen. Sie können Krankheiten standardisiert darbieten, inklusive sämtlicher Beschwerden und Symptome. Daher werden sie auch in Prüfungen (OSCE =objectiv structured clinical examination) eingesetzt. Damit nicht genug: Auch werden sie speziell geschult, um den Studierenden im Nachhinein ein strukturiertes Feedback geben zu können. Und natürlich machen die Profis vom SPP sie auch mit viel Liebe zum Detail zurecht: Wunden werden so professionell geschminkt (RUD, realistische Unfalldarstellung), dass sie kaum von echten Verletzungen zu unterscheiden sind, Unfallopfer tragen zerrissene Kleidung und Herzpatienten sind entsprechend bleich im Gesicht.

Das Simulations-Patienten-Programm kooperiert mit dem Fachbereich Schauspiel der Essener Folkwang-Hochschule. Viele der Simulations-Patienten sind bereits seit vielen Jahren im Einsatz. Und regelmäßig ist das Team um Angelika Hiroko Fritz, der ärztlichen Leiterin des Essener Simulations-Patienten-Programms und Leiterin des Simulations-Patienten-Programm Netzzentrum NRW, auf der Suche nach Nachwuchs. Schauspieler, Schauspielstudierende oder Amateurschauspieler, die Interesse an einem längerfristigen Einsatz haben, können sich über die Internetseite bewerben. Für ihr Engagement erhalten sie eine Aufwandsentschädigung, mit finanzieller Unterstützung durch die Stiftung Universitätsmedizin.

http://www.uni-due.de/med/simulationspatienten/ ]]>
Follow us: Die Medizinische Fakultät der Uni Duisburg-Essen twittert jetzt https://twitter.com/MedFakultat 516 Mon, 25 Sep 2017 10:11:40 +0200 ]]> Lernen für den Ernstfall: 12. Notfallmedizinische Sommerakademie der Medizinischen Fakultät mit großer Sicherheitsübung am Universitätsklinikum Essen https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=515 515 Sat, 16 Sep 2017 10:19:09 +0200

Die Sommerakademie Notfallmedizin findet vom 11. bis zum 16. September statt. An fünf Tagen lernten die 30 Teilnehmerinnen und Teilnehmer, Studierende der Medizinischen Fakultät, mit unterschiedlichsten medizinischen Notfallsituationen umzugehen. Am Ende jeder Sommerakademie steht eine große gemeinsame Übung mit der Essener Feuerwehr, Polizei und Hilfsorganisationen wie dem Arbeiter-Samariter-Bund, dem Deutschen Roten Kreuz, dem Malteser Hilfsdienst und den Johannitern. Damit alle Teilnehmer völlig unvorbereitet in die Situation gehen, gibt es in jedem Jahr ein vollkommen neues Szenario. Immer ist es jedoch ein sogenannter MANV, ein Massenanfall von Verletzten. Hier wird der Arbeitsalltag von Notfallmedizinern, die auch unter größtem Druck immer Ruhe bewahren müssen, um die richtigen Entscheidungen treffen zu können, so realistisch und herausfordernd wie möglich simuliert. Ein Teil der Studierenden übernimmt dabei die Aufgabe der Notärzte, der andere schlüpft in die Rolle der Verletzten.

In diesem Jahr haben die Veranstalter, das Team des Skills Lab der Medizinischen Fakultät, wieder ein besonders herausforderndes Szenario mit insgesamt mehr als 150 Teilnehmern von Medizinischer Fakultät und Universitätsklinikum Essen, Rettungskräften, Polizei und Hilfsorganisationen entwickelt. In einem Schulungsgebäude an der Virchowstraße am unteren Ende des Klinik-Campus gibt es aufgrund einer defekten Gasleitung eine Verpuffung, Feuer bricht aus, ein Mensch wird getötet, um die 21 Personen zum Teil schwer verletzt. In dem völlig verrauchten Gebäude herrscht Chaos und es gibt Vermisste. Zahlreiche Notrufe gehen bei der Feuerwehr ein. Die Leitstelle schickt zwei Löschzüge der Freiwilligen Feuerwehr Essen. Rettungskräfte richten auf einem angrenzenden Parkplatz eine strukturierte Patientenablage ein. Verletzte werden dort je nach Schwere ihres Zustandes erstversorgt. Erschwert wird die Situation, da sich in der unmittelbar an das brennende Gebäude angrenzenden Infektionsambulanz ein Patient befindet, bei dem der akute Verdacht auf ein hochansteckendes hämorrhagisches Fieber besteht. Darum wird auch die Analytische Task Force BIO, eine Spezialeinheit zur Erkennung und Bekämpfung biologischer Gefahren, alarmiert.

„Die Großübung der Sommerakademie Notfallmedizin ist für unsere Studierenden eine so eindrückliche Erfahrung, dass sie in ihrem späteren Berufsalltag nachhaltig davon profitieren. Denn sie wissen, dass sie theoretisch Erlerntes auch unter höchstem Druck professionell anwenden können. Dies bestätigen uns die Teilnehmer früherer Sommerakademien immer wieder“, erklärt Hanjo Groetschel, Notarzt, Ärztlicher Leiter des SkillsLab und Erfinder der Sommerakademie. Darum wird alles so authentisch wie möglich und mit viel Liebe zum Detail von sämtlichen Beteiligten inszeniert: Verletzte werden vom Team des Simulations-Patienten-Programms der Medizinischen Fakultät professionell und aufwändig geschminkt und in Bezug auf ihre darzustellenden Symptome geschult, zwar brennt es nicht wirklich, aber das Gebäude ist voller Rauch und jeder agiert die komplette Zeit über ganz gemäß seiner jeweiligen Rolle.

Die Sommerakademie Notfallmedizin ist weit über NRW hinaus bekannt. Denn eine solch intensive Ausbildungswoche ist nach wie vor deutschlandweit einmalig. ]]>
Kein zweiter Schlaganfall bei PFO - Wirksam vorbeugen https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=514 514 Fri, 15 Sep 2017 10:54:04 +0200 Das Foramen ovale ist eine türartige Verbindung zwischen den Herzvorhöfen, die sich eigentlich nach der Geburt mit Einsetzen der Lungenatmung schließt. Geschieht dies nicht, spricht man von einem persistierenden (anhaltenden, andauernden) Foramen ovale (PFO). Etwa jeder vierte Mensch weist diese körperliche Besonderheit auf, mit der Folge, dass Blut aus dem rechten in den linken Vorhof des Herzens gelangen kann. Gesundheitlich muss dies keine Konsequenzen haben, allerdings leben die Betroffenen mit einem leicht erhöhten Risiko, einen ischämischen Schlaganfall zu erleiden.

Im Falle eines solchen Schlaganfalls, soll er sich möglichst nicht wiederholen. Wodurch sich dies erreichen lässt, untersuchten nun Wissenschaftler der Kliniken für Neurologie der Medizinischen Fakultät am Universitätsklinikum Essen. Zusammen mit einer französischen Studiengruppe konnten sie in einer randomisierten Studie erstmals nachweisen, dass der Katheter-gestützte Verschluss eines PFO tatsächlich wirksam vor einem erneuten Schlaganfall schützt.

Dies war bisher umstritten und wurde auch von den Leitlinien der Fachgesellschaften nicht empfohlen. Diese vorbeugende Behandlung kommt für Patienten unter 60 Jahren in Frage nach gründlicher Abklärung anderer möglicher Schlaganfall-Ursachen. ]]>
Professor Andreas Stang erneut auf Adjunct Professur am Department of Epidemiology, School of Public Health, Boston University berufen https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=513 513 Wed, 13 Sep 2017 09:23:06 +0200 Im Rahmen der Zusammenarbeit hält Professor Stang regelmäßig Vorträge an der Boston University und pflegt auch darüber hinaus als Mitglied der US-amerikanischen Fachgesellschaft „Society of Epidemiologic Research“ (SER) intensive Kontakte zu Kolleginnen und Kollegen in den USA. So bestehen aktuell unter anderem wissenschaftliche Kollaborationen zwischen Essen und Professor Kenneth Rothman, Professor Timothy Lash (inzwischen Rollins School of Public Health, Atlanta) sowie mit dem Massachusetts Cancer Registry. Gemeinsam werden hier zum Beispiel methodische Probleme des Signifikanztests sowie der Einfluss des Raucherstatus bei neuerkrankten Krebspatienten auf die Prognose erforscht.

„Eine solche Verbindung ist immer auch ein möglicher Türöffner zur Anbahnung weiterer Forschungsprojekte und Kooperationen - auch über die der Epidemiologie hinaus. Aber auch ein Austausch von Dozenten und PhD Doktorandinnen und Doktoranden mit Boston sowie die Internationalisierung unseres PhD Programms „Epidemiology and Clinical Research“ sind denkbar“, erklärt Professor Stang. Der Professorentitel wird immer für ein Jahr verliehen.
Prof. Dr. Andreas Stang, MPH, Foto Frank Preuß UDE
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Verbundprojekt zur Bekämpfung von Bauchspeicheldrüsenkrebs startet in Essen https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=512 512 Mon, 11 Sep 2017 12:16:04 +0200 Bauchspeicheldrüsenkrebs gehört zu den Krebserkrankungen mit der höchsten krebsbedingten Sterblichkeit. Besonders das sogenannte duktale Pankreaskarzinom ist kaum behandelbar, weil die Tumorzellen gegen verfügbare Medikamente schnell resistent werden. „Nahezu jeder Patient entwickelt im Verlauf der Behandlung Resistenzen gegenüber einer Chemotherapie oder ist schon zu Beginn der Therapie resistent“, sagt Prof. Jens Siveke.

Der Grund dafür sind hochdynamische Prozesse im Erbgut des Tumors: Chromosomen bestehen aus einem Komplex aus DNA und Proteinen, dem sogenannten Chromatin. Ist die Chromatinstruktur stark kondensiert hat die zelluläre Maschinerie keinen Zugang zur DNA. In gelockerter Form können dagegen Gene aktiviert werden. Durch Fehlregulationen werden so auch Abschnitte des Genoms freigelegt, die für die Entstehung von Therapieresistenz verantwortlich sind. Regulatorische Proteine, die den Kondensationsgrad und Ort des Chromatins kontrollieren, sind somit auch vielversprechende Zielstrukturen, um Resistenzen gegenüber Krebstherapien zu überwinden.

Im Rahmen des Verbundprojektes „Regulatoren von Tumorplastizität als therapeutische Zielstrukturen beim Duktalen Pankreaskarzinom“ (Targeting Plasticity in Pancreatic Ductal AdenoCarcinoma; PIPAC) identifizieren die Wissenschaftler Mechanismen der Chromatinregulation, die Genorte einer Chemotherapieresistenz kontrollieren. Ziel der Wissenschaftler ist es zudem bestimmte Regulationswege des Tumors gezielt umzuprogrammieren, damit er für Medikamente und Immuntherapien wieder angreifbar wird.

Das Konsortium kombiniert dabei neueste Techniken der Chromatin- und Genomanalyse mit einem gezieltem „Drug-Development“-Ansatz. Die molekularen Ursachen von Resistenzen bei Bauchspeicheldrüsenkrebs werden sowohl an neu entwickelten in vitro und in vivo Modellen, als auch an Tumorproben aus klinischen Studien untersucht.

Das Verbundprojekt schließt Wissenschaftler der Universitätskliniken Bochum, Frankfurt, Göttingen, Ulm und Würzburg ein. Es wurde von der Deutschen Krebshilfe im Rahmen des Förderschwerpunkts „Translationale Onkologie“ in einem zweistufigen Auswahlverfahren als eines von vier geförderten Projekten ausgewählt und wird über einen Zeitraum von 3 Jahren mit insgesamt 1,3 Millionen Euro gefördert. ]]>
Krebsforschung: NRW fördert neues Verbundprojekt https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=511 511 Thu, 31 Aug 2017 11:48:18 +0200 Das Land Nordrhein-Westfalen fördert jetzt ein neues Verbundprojekt auf dem Gebiet der Krebsforschung zwischen der Bergischen Universität Wuppertal, der Ruhr-Universität Bochum, der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen am Universitätsklinikum Essen sowie der Lead Discovery Center GmbH, Dortmund. NRW fördert das Gemeinschaftsprojekt unter Einsatz von Mitteln aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) mit einem Gesamtvolumen von 1,7 Millionen Euro für einen Zeitraum von 3 Jahren.

Die Partner des Verbundprojektes

Jeder dritte menschliche Tumor ist von Mutationen in den Ras-Genen betroffen, darunter so häufige Krebsformen wie Magen-, Darm- und Lungenkrebs, für die bis heute keine befriedigende Therapie existiert. In jüngster Zeit konnte erstmals ein deutlicher Fortschritt erzielt werden, Ras-Proteine effektiv pharmazeutisch zu hemmen. Dieser Durchbruch basiert auf neuen „Angriffsstrategien“, wie der Verhinderung der Einbettung in die Plasmamembran, dem Ort des aktiven Wirkens der Ras-Proteine.

Mittels einer „state-of-the-art“ Kombination von molekularbiologischen Methoden, Protein-Strukturaufklärung, chemischem Wirkstoffdesign und maßgeschneiderten, medizinischen Testsystemen sind in dem nun geförderten Projekt Bedingungen gegeben, die – basierend auf den aktuellen Neuerungen – die präklinische Entwicklung eines Ras-spezifischen Wirkstoffs erstmals erfolgversprechend ermöglichen. Das Projekt legt somit den Grundstein zum Einsatz selektiverer und nebenwirkungsärmerer Medikamente gegen wichtige Krebserkrankungen. Ziel der Forscher ist es, zum Ende der Förderphase einen Wirkstoffkandidaten für eine klinische Validierung bereit zu stellen.

Beteiligt sind die Arbeitsgruppen Bioorganische Chemie (Prof. Scherkenbeck) an der Bergischen Universität, Biomolekulare NMR-Spektroskopie (Prof. Dr. Raphael Stoll) an der Ruhr-Universität Bochum, Vaskuläre Onkologie und Metastatisierung (PD Dr. Iris Helfrich) an der Klinik für Dermatologie des Universitätsklinikums Essen sowie das translationale Forschungsunternehmen Lead Discovery Center aus Dortmund, das auf Wirkstoffforschung spezialisiert ist. ]]>
Physikum: Die Prüfungen zum 1. Abschnitt der Ärztlichen Prüfung haben begonnen https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=510 510 Thu, 31 Aug 2017 10:29:59 +0200 Geprüft wird in den Fächern Anatomie, Physiologische Chemie und Physiologie von allen Habilitierten und erfahrenen wissenschaftlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Vorklinik. Und dies mindestens 45 und höchstens 60 Minuten pro Prüfling.

Der schriftliche Teil des Physikums mit 320 Aufgaben fand bereits am 22. und 23. August 2017 statt.

Während die schriftliche Prüfung in Form von Multiple-Choice-Fragen viel Faktenwissen und unter anderem auch passives Wissen abfragt, liegt bei der mündlichen Prüfung der Schwerpunkt auf der Anwendung des erlernten Wissens und – bereits unter Berücksichtigung der klinischen Aspekte – auch auf dem Wissenstransfer.

Die Noten der schriftlichen und der mündlichen Prüfung gehen jeweils zu 50 Prozent in die Gesamtnote ein. ]]>
Wissenschaftskarrieren von Frauen fördern: Erfolgreiches Habilitandinnen-Förderprogramm geht in die dritte Runde https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=509 509 Thu, 31 Aug 2017 09:18:01 +0200 Antragsberechtigt sind Ärztinnen und wissenschaftliche Mitarbeiterinnen aller Fachrichtungen, die sich in der Post-Doc-Phase befinden und eine Habilitation in der Medizin bzw. angrenzenden Fächern anstreben. Ihnen wird für 12 Monate mit acht Stunden pro Woche eine studentische Hilfskraft zur Verfügung gestellt. Die SHK unterstützen die Habilitandinnen bei der Vorbereitung, Durchführung und/oder Auswertung ihrer wissenschaftlichen Projektarbeiten. Frühester Förderbeginn ist der 1.Februar 2018. Bewerbungs-Unterlagen können bis zum 2. November 2017 eingereicht werden

Weitere Informationen: http://www.uni-due.de/med/gleichstellung/habilitandinnenfoerderung ]]>
Weiterbildung zur Krebsentstehung und –früherkennung - Krebserkrankungen besser verstehen https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=508 508 Mon, 28 Aug 2017 09:51:06 +0200 In Nordrhein-Westfalen zählt Krebs inzwischen zu den häufigsten Todesursachen. So ist Lungenkrebs hier die dritthäufigste Krebsneuerkrankung bei Frauen und die zweithäufigste bei Männern. „Die hohe Anzahl an Lungenkrebstodesfällen stellt eine besondere Herausforderung bei der Krebsbekämpfung dar“, so Prof. Dr. Andreas Stang, Leiter des Zentrums für Klinische Epidemiologie. „Der überwiegende Anteil der Todesfälle an Lungenkrebs wird durch Kanzerogene des Tabakrauches verursacht.“

Nur ein Beispiel für eine Krebserkrankung, die sich beeinflussten lässt – vorausgesetzt Maßnahmen zur Vorsorge werden ergriffen. Ziel der Ruhr School ist es deshalb, Studierenden, Ärzten und Wissenschaftlern Kenntnisse der Krebsentstehung und -früherkennung sowie der Möglichkeiten der Prävention zu vermitteln. Daraus sollen neue Konzepte zur Bekämpfung von Krebsursachen entstehen.

Weitere Informationen:
Dr. Katrin Schuldt, Zentrum für Klinische Epidemiologie, 0201 92239-288, Katrin.Schuldt@uk-essen.de ]]>
Auswahlgespräche zum Medizinstudium beginnen https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=505 505 Thu, 17 Aug 2017 12:56:56 +0200 Zwischen 1986 bis 1997 und erneut seit dem Jahr 2000 nutzt die Medizinische Fakultät die Möglichkeit, persönliche Gespräche zur Auswahl von Studienanfängern zu führen. Dies ist in der Satzung zur Durchführung des Auswahlverfahrens des Fachbereichsratsbeschlusses entsprechend verankert.

Die Vorauswahl für dieses aufwendige wie sinnvolle Verfahren wird über das bundesweite elektronische Zulassungsportal hochschulstart.de gesteuert. Stimmen bei den Bewerberinnen und Bewerbern Durchschnittsnote und erste Ortspräferenz, bestehen gute Chancen, zu Aspirantinnen und Aspiranten zu gehören, die jedes Jahr zum Auswahlgespräch eingeladen und von einer Auswahlkommission im persönlichen Gespräch geprüft werden. Abgefragt werden unter anderem Schwerpunkte der schulischen Laufbahn, bereits erworbene Kenntnisse, Interessen, Aktivitäten oder berufliche Tätigkeiten und die generelle Motivation für das Medizinstudium.
Eine realistische Einschätzung des Arztberufes und das gesundheitspolitische Wissen der Anwärterinnen und Anwärter sind ebenfalls von relevanter Bedeutung – wird auf diese Weise doch sichergestellt, dass die angehenden Medizinerinnen und Mediziner nicht einem unrealistischen Ideal nachhängen. Neben dem Gesamteindruck fließen zudem das grundsätzliche Gesprächsverhalten sowie die Ausdrucksfähigkeit und Argumentationsleistung der Bewerberinnen und Bewerber in die Bewertung ein. ]]>
1.056.451 Mal Wissen in der Hosentasche https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=497 497 Wed, 16 Aug 2017 09:18:37 +0200 Mit dem mehrere tausend Bücher umfassenden Angebot steht Studierenden und Mitarbeitern das aktuelle medizinische Wissen rund um die Uhr zur Verfügung. Die Bücher werden zunehmend auf mobilen Endgeräten gelesen und so hat man seine persönliche Bibliothek immer dabei. Der Zugriff erfolgt über das Suchportal Primo.

Zur Website: http://www.uni-due.de/ub/abisz/fachbibl.shtml ]]>
Informationsveranstaltung für den wissenschaftlichen Nachwuchs: Einwerbung von Fördermitteln https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=496 496 Wed, 16 Aug 2017 09:15:37 +0200 Darüber hinaus wird das neue Beraternetzwerk für die Erstantragstellung präsentiert: Ab sofort stehen promovierten Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftlern aus der Medizin oder den Naturwissenschaften der UDE bei Bedarf erfahrene Professorinnen und Professoren bei ihrem ersten großen Antrag beratend zur Seite.

Information und Anmeldung: http://www.uni-due.de/med/kickoff ]]>
925.000 Euro vom BMBF - Macht schlechter Schlaf krank? https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=495 495 Fri, 28 Jul 2017 12:34:34 +0200
Pro. Dr. Andreas Stang

Im Fokus steht u.a., wie sich etwa Schlafdauer, Mittagsruhe oder Atemstörungen im Schlaf auf das Wohlbefinden auswirken. Betrachtet werden Schlafcharakteristiken, kardiovaskuläre Erkrankungen, Venenerkrankungen und die Nierenfunktion. Untersucht wird, ob und wie diese möglicherweise in Wechselwirkungen zueinander stehen. Als mögliche Folge-Erkrankungen haben Prof. Stang und sein Team Herz- und Hirninfarkte, Bluthochdruck und Diabetes im Blick. Ob diese Zusammenhänge in Familien gehäuft auftreten, ist ein weiterer Forschungsschwerpunkt.

Der Epidemiologe kann seine Erkenntnisse aus einem riesigen Datenmeer schöpfen. Denn am Universitätsklinikum Essen werden mit der NAKO (Nationale Kohorte) Gesundheitsstudie, der Heinz Nixdorf Recall Studie und der Heinz Nixdorf MehrGenerationenStudie seit mehreren Jahren einige der größten Gesundheitsstudien in Deutschland durchgeführt, die nun gezielt zum Thema Schlaf ausgewertet werden können.

Weitere Informationen:
Prof. Dr. med. Andreas Stang, 0201/92239-289, zke-sekr@uk-essen.de ]]>
Medizin studieren mit Augmented Reality-Brillen - Virtuelle Einblicke in den Körper https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=494 494 Fri, 28 Jul 2017 08:19:05 +0200
Studierende sehen ins Körperinnere (Quelle: CAE Vimedix HoloLens)

Ein Herz vergrößern, es drehen und von allen Seiten betrachten – das ist dann virtuell möglich. Die Realität verschmilzt mit digitalen Inhalten. So bleiben die Studierenden in ihrer Umgebung, durch das Brillendisplay sehen sie jedoch zusätzlich digitale Darstellungen, beispielsweise von Organen, so als wären sie real. Bislang sind die Studierenden der Medizinischen Fakultät am Universitätsklinikum Essen europaweit die einzigen Nachwuchsmediziner, die diese hilfreiche Technologie nutzen. Wie sie sie annehmen und wie dies ihren Lernerfolg beflügelt, hält eine begleitende wissenschaftliche Studie fest. Ist der Erfolg belegbar, ist eine Erweiterungen des Systems jederzeit möglich, so zum Beispiel zum Studium des Bewegungsapparates und von Frakturen.

Die „Augmented Reality“-Brillen gehören zum SkillsLab der Medizinischen Fakultät. Hier werden die Studierenden mit standardisierten Notfallsituationen konfrontiert, damit sie sich Fertigkeiten aneignen können, die sie im Klinikalltag nicht oder nur selten üben können. In einem Echokardiographie-Kurs lernen sie beispielsweise an einem Ultraschall-Simulator die Untersuchung und Diagnosestellung durch Ultraschall.

Zur Website des SkillsLab: http://www.skillslab-essen.de ]]>
IT-Projekt mit 1,26 Millionen Euro gefördert - Ein Hausarzt, wenn man ihn braucht https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=493 493 Wed, 26 Jul 2017 12:46:55 +0200 Geleitet vom Institut für Allgemeinmedizin (IFAM) der Medizinischen Fakultät der UDE entwickelt sie dazu ein IT-gestütztes Fallmanagementsystem für Hausarztpraxen. Das fördert der Gemeinsame Bundesausschuss mit 1,26 Millionen Euro für drei Jahre.

Prof. Dr. Birgitta Weltermann

Hausarztpraxen sollen sich über dieses System zum Beispiel mit ihren Patienten sicher und qualifiziert austauschen: Leidet ein Patient etwa unter Bluthochdruck, kann er seine Messwerte per Smartphone oder Tablet an die Praxis übermitteln, woraufhin diese ihm Informationen beispielsweise zur Medikation gibt. In die Praxis kommen die Patienten dann nur, wenn es tatsächlich notwendig ist.

Einzelne Aufgaben kann der behandelnde Arzt übertragen: „Er muss nicht alles selbst machen. Regelmäßige Kontrollen von bestimmten chronisch Kranken etwa können auch qualifizierte Medizinische Fachangestellte übernehmen“, erläutert die Projektleiterin Prof. Dr. Birgitta Weltermann. „Die knapp bemessene Zeit eines Arztes kann gezielter genutzt werden, wenn man die Abläufe optimiert.“

Um dies zu erreichen, arbeitet das IFAM mit dem Essener Institut für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie zusammen sowie mit dem Zentrum für Klinische Studien Essen und der Techniker Krankenkasse NRW. In dem Netz aus über 200 Lehrpraxen des IFAM kann das Projekt umgesetzt und die gewonnenen Erkenntnisse auf verschiedenste Szenarien im Gesundheitswesen übertragen werden.

Weitere Informationen:

Prof. Dr. med. Birgitta Weltermann MPH(USA), Institut für Allgemeinmedizin, birgitta.weltermann@uk-essen.de ]]>
Mitgliederversammlung: Förderverein der Universität Duisburg-Essen tagt im Lehr- und Lernzentrum der Medizinischen Fakultät https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=492 492 Mon, 17 Jul 2017 09:05:20 +0200
Prof. Dr. Ulrich Radtke, Rektor der UDE, auf der Mitgliederversammlung im Deichmann-Auditorium des LLZ

Geschäftsführerin Susanne Hoß zeigte sich begeistert von den Vorträgen der Vertreter des Universitätsklinikums Essen, der Führung durch das hochmoderne Lehrgebäude und den Rahmen, den das LLZ der Versammlung gegeben hat.

Das Auditorium bedankte sich für die zahlreichen Tipps zur Schlaganfall- und Herzinfarktprophylaxe, die zwei Lehrstuhlinhaber, Prof. Dr. Christoph Kleinschnitz und Prof. Dr. Tienush Rassaf, der Medizinischen Fakultät am Universitätsklinikum Essen vorstellten. Dem schloss sich eine Führung durch das hochmoderne Lehrgebäude an: Im SkillsLab der SimArena konnte ein sogenanntes Traumaszenario mitverfolgt werden, eine notfallmedizinische Übung unter Einsatz modernster Simulationstechniken. Außerdem wurden die Räumlichkeiten der Intensivsimulation und des Sonographie-Unterrichts besichtigt sowie der Ostheosynthese-Kurs des Wahlfachs Unfallchirurgie, also die operative Verbindung von zwei Knochenfragmenten.

In den Vorstand des Fördervereins Universität Duisburg-Essen gewählt wurden an diesem Nachmittag:

• Dr. Stefan Dietzfelbinger (Niederrheinische IHK Duisburg, Wesel, Kleve)
• Dr. Gerald Püchel (IHK für Essen, Mülheim/Ruhr, Oberhausen)
• Volker Behr (Sparkasse Essen)
• Helge Kipping (Sparkasse Duisburg)
• Prof. Dr. Hans Ferkel (thyssenkrupp Steel Europe)
• Stefanie Heberling (Deutsche Bank Essen)
• Michael Rademacher-Dubbick (Krohne Messtechnik)
• Dr. Claus Rettig (Evonik Resource Efficiency)
• Prof. Dr. Ulrich Radtke (Rektor der UDE)
• Dr. Rainer Ambrosy (Kanzler der UDE)
• Prof. Dr. Jochen Werner (Universitätsklinikum Essen)

In das Präsidium berufen wurden u.a.:

• Sören Link (Oberbürgermeister von Duisburg)
• Thomas Kufen (Oberbürgermeister von Essen)
• Burkhard Landers (Präsident der Industrie- und Handelskammer)
• Jutta Kruft-Lohrengel (Präsidentin der Industrie- und Handelskammer)
• Gisbert Rühl (Klöckner & Co.)

Kontakt:
Förderverein Universität Duisburg-Essen e.V., Geschäftsführerin Susanne Hoß, c/o Niederrheinische Industrie- und Handelskammer, Tel. 0203/2821-269, foerderverein@uni-due.de
http://www.uni-due.de/2017-07-10-mv-foerderverein ]]>
Prof. Dr. Anke Hinney zur Gleichstellungsbeauftragten gewählt https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=491 491 Fri, 14 Jul 2017 10:56:11 +0200
Prof. Dr. Anke Hinney

Darüber hinaus arbeitet sie unmittelbar mit den Gleichstellungsbeauftragten der Universität Duisburg-Essen zusammen und stimmt sich mit der Gleichstellungsbeauftragten für die nicht-wissenschaftlich Beschäftigten am Universitätsklinikum Essen, Angelika Pietsch, ab.

Zu ihren Aufgaben gehört darüber hinaus auch die Erstellung und Fortschreibung des Frauenförderplans der Medizinischen Fakultät. In diesem wird genau analysiert, wie sich die Gleichstellung von Männern und Frauen in den einzelnen Bereichen in den wissenschaftlichen Karrierestufen darstellt und welche Entwicklung diese nimmt. Basierend auf diesen Daten werden – wo dies notwendig ist – Maßnahmen eingeleitet, um eine positive und ausgewogene Entwicklung zu fördern.

Prof. Anke Hinney hat bereits seit 2016 als stellvertretende Gleichstellungsbeauftragte unter anderem an dem seit 2014 sehr erfolgreich laufenden Habilitandinnen-Förderprogramm mitgewirkt. Die Vereinbarkeit von Familie und Karriere liegt ihr besonders am Herzen.

Das Landesgleichstellungsgesetz aus dem Jahr 1999 gibt vor, Chancengleichheit zwischen Männern und Frauen zu schaffen und die Vereinbarkeit von Beruf und Familie zu verbessern. Die Medizinische Fakultät Essen sieht sich den Zielen der Gleichstellung verpflichtet und ist bestrebt, Frauen die notwendigen Hilfestellungen, insbesondere im Hinblick auf ihre wissenschaftliche Entwicklung zu geben. Ein Engagement, das zugleich eine wichtige Investition in die Zukunft der Medizinischen Fakultät darstellt, von der Forschung und Lehre unmittelbar profitieren.

http://www.uni-due.de/med/gleichstellung/ ]]>
Neuer wissenschaftlicher Beirat der Westdeutschen Biobank Essen https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=488 488 Wed, 12 Jul 2017 09:24:35 +0200 Gewählt durch die Fakultät:

• Prof. Dr. Christoph Kleinschnitz (Vertretung konservatives Fach)
• Prof. Dr. Boris Hadaschik / Prof. Dr. Clemens Aigner (Vertretung chirurgisches Fach)
Ernannt durch das Leitungsgremium der Westdeutschen Biobank Essen:
• Prof. Dr. Dirk Schadendorf (Sprecher Steuerungsgruppe WBE)
• Prof. Dr. Peter Horn (Vertretung Bereich Humanforschung)
• Prof. Dr. Sven Rahmann (beratender Statistiker)
• Prof. Dr. Guido Reifenberger (externer Berater)
• Prof. Dr. Jens Siveke (DKTK-PI)

Der wissenschaftliche Beirat steuert die inhaltliche Ausrichtung der Westdeutschen Biobank Essen und entscheidet über Forschungsanträge.

Am Universitätsklinikum Essen werden Proben von Körperflüssigkeiten und Gewebe in der Westdeutschen Biobank Essen, einer zentralen Serviceeinrichtung der Medizinischen Fakultät, zentral und unter Einhaltung höchster Qualitätsstandards eingelagert. Heute beläuft sich ihre Zahl bereits auf gut 150.000 feste und flüssige Proben. Diese stehen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern für die Erforschung von Krankheitsursachen und die Verbesserung von Diagnostik und Therapie zur Verfügung.

Zur Website der WBE: http://www.uni-due.de/med/biobank ]]>
Resistenzmechanismus identifiziert - Immuntherapie bei schwarzem Hautkrebs https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=490 490 Tue, 11 Jul 2017 13:54:05 +0200 Ihre Studie erschien in der Zeitschrift Nature Communications. Darin weisen sie nach, dass bei einigen Patienten die Therapie weniger wirkt, weil sich die Melanomzellen genetisch verändern. Dadurch verliert der durch Immunzellen freigesetzte Botenstoff Interferon-gamma seine tödliche Wirkung.

Die Immuntherapie des malignen Melanoms wurde in den letzten Jahren immer erfolgreicher: Bis zu 40 Prozent der Patienten sprechen auf spezielle neue Therapieverfahren an. In vielen Fällen hält die Wirkung dieser Behandlungen auch lang an. Durch die Immuntherapien werden im Patienten spezifische Immunzellen aktiviert, die zytotoxischen T-Zellen.

Sie sind in der Lage, Melanomzellen als entartet zu erkennen und im direkten Kontakt zu zerstören. Aber nicht nur das: Gleichzeitig setzt die T-Zelle einen bestimmten Botenstoff frei, der das Wachstum benachbarter Tumorzellen hemmt und zerstört. Das macht die Therapie natürlich noch erfolgreicher.

Allerdings können sich Tumorzellen auch derart genetisch verändern, dass sie resistent gegenüber dem Botenstoff werden. Dieser Nachweis gelang jetzt Antje Sucker gemeinsam mit Kollegen in der Klinik für Dermatologie am UK Essen unter der Leitung von Privatdozentin Dr. Annette Paschen.

Nun soll durch weitere genetische Analysen an Melanom-Metastasen untersucht werden, welche Tumore ein erhöhtes Risiko für die Ausbildung einer Botenstoff-Resistenz aufweisen, um betroffenen Patienten frühzeitig alternativ therapieren zu können.

Weitere Informationen:
http://www.nature.com/articles/ncomms15440
PD Dr. Annette Paschen, Klinik für Dermatologie, annette.paschen@uk-essen.de, Tel: 0201 723 2406 ]]>
Stiftungsprofessur für Pädiatrische Onkologie an der UDE/am UK Essen - Sarkome bei jungen Menschen https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=489 489 Tue, 11 Jul 2017 10:20:18 +0200
Prof. Dr. Uta Dirksen
Sarkome treten bei Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen oft in Oberschenkel oder Becken auf (Ewing-Sarkom). Um den Knochenkrebs früher zu entdecken und die Behandlung zu optimieren, setzt Professorin Dirksen prognostische Biomarker ein und überprüft, wie wirksam Kombinationen von Arzneimitteln sind (prädiktive Biomarker). Zudem untersucht sie die Spätfolgen aggressiver onkologischer Therapien und die besondere psychosoziale Situation der betroffenen jungen Menschen. Als Leiterin der Ewing-Sarkom-Studiengruppe der Gesellschaft für Pädiatrische Hämatologie und Onkologie koordiniert sie die größte internationale Studie zu der Krankheit.

Die vierfache Mutter studierte Medizin an den Universitäten Münster und Duisburg (1984 bis 1986) sowie an der Universität Düsseldorf (1986 bis 1991). Danach arbeitete sie bis 2005 am Zentrum für Kinder- und Jugendmedizin des Universitätsklinikums Düsseldorf, wurde dort 1997 promoviert und ließ sich 2001 zur Fachärztin für Kinderheilkunde ausbilden. 2005 wechselte sie ans Universitätsklinikum Münster und belegte den Schwerpunkt Pädiatrische Hämatologie und Onkologie, zu dem die Therapie bösartiger Tumore gehört. Ihre Arbeit wurde mehrfach ausgezeichnet.

Mit der Stiftungsprofessur für Pädiatrische Onkologie der „Stiftung für krebskranke Kinder“ sollen die klinische und translationale Forschung in der pädiatrischen Onkologie am UK Essen verstärkt werden. Prof. Dirksen ist ebenfalls in die ganz besondere gemeinsame Behandlung jugendlicher und junger Erwachsener mit Sarkomen am Westdeutschen Tumorzentrum (WTZ) eingebunden.

Weitere Informationen:
Prof. Dr. med. Uta Dirksen, Tel. 0201/723-3784, uta.dirksen@uk-essen.de ]]>
UDE-Promotionspreis für Dr. rer. nat. Elisabeth Littwitz-Salomon https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=487 487 Fri, 07 Jul 2017 11:16:50 +0200
Dr. Elisabeth Littwitz-Salomon und Prof. Dr. Ulf Dittmer(Quelle UDE)
Sie war eine von insgesamt elf Ausgezeichneten. Das Thema ihrer Promotion, die sie im Sommersemester 2016 abgeschlossen hat, lautete: „Interaktion von Natürlichen Killerzellen mit T-Zell-Subpopulationen während einer akuten Friend Retrovirus-Infektion“. Betreut wurde sie durch Prof. Dr. Ulf Dittmer, Direktor am Institut für Virologie, und Dr. Kathrin Sutter.

Seit dem erfolgreichen Abschluss ihrer Promotion ist Dr. Elisabeth Littwitz-Salomon am Institut für Virologie als Postdoc angestellt, finanziert über das Förderprogramm der Medizinischen Fakultät „BIOME-PEP“.

Denn an der Medizinischen Fakultät besitzt die Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses einen hohen Stellenwert und es wird eine Reihe von ineinander greifenden Programmen und Fördermöglichkeiten angeboten. Das zentrale Instrument ist IFORES – das Programm zur internen Forschungsförderung Essen. Dieses gewährleistet eine gezielte und leistungsorientierte Verteilung vorhandener Mittel und wurde bereits 1995 eingerichtet. 2016 wurde unter dem Dach von IFORES das BIOME PEP (BIOME Postdoctoral Excellence Programme) neu eingeführt.

Ziel von BIOME PEP ist es, exzellente Promovierende, die aktiv in die Graduiertenschule BIOME eingebunden sind, schon in der Endphase ihrer Promotion an die Fakultät zu binden. Jährlich können bis zu drei Wissenschaftlerstellen mit einer Laufzeit von zwei Jahren (in Ausnahmefällen bis zu 2,5 Jahren) zur Durchführung eines Forschungsprojektes in einem Labor eines Instituts oder einer Klinik der Medizinischen Fakultät nach Wahl gefördert werden, das von einem hauptamtlich experimentell tätigen Forscher geleitet wird. ]]>
25. Examensfeier und Lehrpreisverleihung https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=486 486 Fri, 07 Jul 2017 10:59:26 +0200 Von den insgesamt 94 Studierenden, welche die mündliche Prüfung im Dritten Abschnitt der Ärztlichen Prüfung erfolgreich abschließen konnten, erhielten mehr als 81 Prozent die Noten „sehr gut“ oder „gut“ – was für die hohe Qualität der Ausbildung an der Fakultät und ihren Lehrkrankenhäusern spricht.

Lehrpreise und Auszeichnungen

Im Rahmen der Examensfeier wurden auch die Lehrpreise überreicht: Bestbewertete Lehrveranstaltung im ersten Studienabschnitt war das Seminar Anatomie (Neuroanatomie) von Prof. Dr. Nicole Dünker. Für den zweiten Studienabschnitt ging die Auszeichnung an Prof. Dr. Jürgen Peters und Dr. Frank Herbstreit für das Blockpraktikum Notfallmedizin. Die punktgleichen „Besten Aufsteiger“ waren das Seminar Klinische Umweltmedizin von Prof. Dr. Susanne Moebus und Dr. Sonali Pechlivanis sowie das Blockpraktikum Chirurgie von Prof. Dr. Marcus Jäger und PD Dr. Max Daniel Kauther.

Grundlage der Auszeichnung sind Bewertungen der Studierenden. Das Preisgeld in Höhe von jeweils 1.000 Euro kommt der Lehre der Ausgezeichneten zugute. Die Auszeichnung beste Dozentin oder bester Dozent gingen im vorklinischen Abschnitt an Prof. Dr. Nicole Dünker und im klinischen an Dr. Frank Mosel. Die Ausgezeichneten erhielten einen persönlichen Lehrpreis in Höhe von 200 Euro.
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Ausgezeichnete Lehre – Institut für Allgemeinmedizin erhält den Lehrpreis der Universität Duisburg-Essen https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=483 483 Thu, 06 Jul 2017 09:05:27 +0200
Team Lehre des Instituts für Allgemeinmedizin (von links) Gabriele Fobbe, Martina Heßbrügge-Bekas, Dr. Hermann C. Römer und Sandra Hamacher
Bereits seit 2014 bietet das Institut für Allgemeinmedizin eine Veranstaltungsreihe mit dem Titel „Mentorium Allgemeinmedizin –Zukunft Hausarzt“ an. Das steht Studierenden aller Fachsemester offen. In Workshops, Referaten, Übungen, Begehungen und Beratungen werden die Studierenden praxisorientiert gefördert und zugleich für eine hausärztliche Tätigkeit begeistert.

Die Verknüpfung von medizinischem Fachwissen und praktischer Anwendung, das Erlernen von ärztlichen Fertigkeiten, kollegiale Gespräche, hausärztliche Tipps aus erster Hand, longitudinale Patientenbetreuung - also der Betreuung chronisch kranker Patienten unter der Obhut eines erfahrenen Hausarztes - sowie die Möglichkeit, bereits früh berufliche Netzwerke aufzubauen, sind einige der Vorteile, die das Mentorium für die jungen Mediziner mit sich bringt.

Besonders gelobt wurden die hohe Lehrleistung mit aktuellen Inhalten und der stete Bezug der Ausbildung zu einer späteren beruflichen Perspektive. Überreicht wurde der mit 5.000 Euro dotierte Preis durch den Rektor der UDE Prof. Dr. Ulrich Radtke im Rahmen der Feierlichkeiten des Dies academicus. Ebenfalls mit dem Duisburg-Essener Lehrpreis ausgezeichnet wurde Dr. Nina Preyer, wissenschaftliche Mitarbeiterin für spanische und französische Literaturwissenschaft. ]]>
Standing Ovations für Prof. Mina Bissell: Erste Mildred Scheel Lectureship in Essen war ein voller Erfolg https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=484 484 Wed, 28 Jun 2017 09:22:29 +0200 Mit Prof. Dr. Mina Bissell von der University of California in Berkeley konnte das Westdeutsche Tumorzentrum Essen (WTZ) eine der weltweit führenden Krebsforscherinnen für die renommierte Vortragsreihe gewinnen. Die Resonanz war entsprechend groß: Das Deichmann Auditorium war bis auf den letzten Platz besetzt und die Gäste honorierten den rund 90 minütigen Vortrag auf höchstem wissenschaftlichem Niveau mit Standing Ovations.


Prof. Dr. Mina Bissell war auf persönliche Einladung von Prof. Dr. Dirk Schadendorf und Prof. Dr. Dr. Dagmar Führer nach Essen gereist und sprach über die Frage: “Why don‘t we get more cancer: The critical role of extracellular matrix and tissue architecture in gene expression and function in both normal and malignant breast?”. Denn ob Krebs entsteht, hängt auch entscheidend von dem Gewebe ab, in welchem sich eine veränderte Zelle befindet. Prof. Mina Bissell betrachtete dies am Beispiel von Brustkrebs, dem häufigsten Krebs der Frau.

Prof. Dr. Dirk Schadendorf, Direktor des WTZ: „Prof. Mina Bissell ist als eine der weltweit führenden Krebsforscherinnen ein Schwergewicht in der onkologischen Forschung; sie wurde vielfach für ihre wissenschaftliche Arbeit ausgezeichnet.“ So erhielt sie erst Anfang 2017 den AACR Award for Lifetime Achievement in Cancer Research der American Association for Cancer Research. Die Ergebnisse ihrer Forschung sind bereits in mehr als 400 wissenschaftlichen Publikationen veröffentlicht worden. Auch fungierte sie bereits als Mitherausgeberin zahlreicher Fachzeitschriften, darunter Science.

Im Anschluss an die Vorlesung besuchte Prof. Bissell verschiedene Einrichtungen des Westdeutschen Tumorzentrums und traf sich mit einer Gruppe ausgewählter Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler zum Mittagessen.

Prof. Dr. Dr. Dagmar Führer, Verantwortliche für das Mildred Scheel Lectureship Committee: „Mit der gemeinsam von der Deutschen Krebshilfe und dem Deutschen Krebsforschungszentrum initiierten Mildred Scheel Lectureship sollen international herausragende Wissenschaftlerinnen gewürdigt werden. Zugleich möchten wir den Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftlern die Chance geben, außergewöhnliche Persönlichkeiten persönlich zu treffen, die eine Inspiration für ihre eigene wissenschaftliche Karriere sein können.“


Onkologie bildet einen Forschungsschwerpunkt an der Medizinischen Fakultät der UDE. Zusammen mit Düsseldorf ist das Universitätsklinikum Essen ein DKTK-Standort. Das DKTK zählt zu den sechs Deutschen Zentren der Gesundheitsforschung (DZG). Im Fokus stehen interdisziplinäre Forschungsansätze und innovative klinische Studien. Sie sollen eine verbesserte Vorsorge und Diagnose ermöglichen sowie dazu beitragen, personalisierte Therapien für Krebspatienten schneller anzuwenden. ]]>
Promotionsfeier der Medizinischen Fakultät https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=482 482 Mon, 26 Jun 2017 16:24:46 +0200 Dr. Asmae Gassa (Institut für Immunologie) wurde für ihre Arbeit zur „Rolle viraler Infektionen im murinen Transplantationsmodell” mit dem Promotionspreis der Medizinischen Fakultät ausgezeichnet.

Damit die insgesamt 85 Doktorinnen und Doktoren auch zukünftig mit ihrer Fakultät in enger Verbindung bleiben, stellte Prof. em. Dr. Horst Sack, Vorsitzender und Alumni-Beauftragter der Medizinischen Fakultät, das Alumni-Programm „AluMedEs“ vor.
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Tag der Lehre der Medizinischen Fakultäten NRW: Lehrpreisgeht ans SkillsLab Essen https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=481 481 Mon, 26 Jun 2017 13:02:48 +0200 Ab dem Wintersemester 2017/2018 wird das Skills Lab sogenannte Augmented Reality Brillen in seinen seit 2015 bestehenden Echokursen einsetzen. Diese machen ein deutlich tieferes Verständnis von Topographie und Pathologie am Simulator möglich.

Mittels dreidimensionaler Darstellung können die Studierenden bereits während der Untersuchung direkt in den simulierten Körper schauen. Auch die holografische Darstellung und Betrachtung einzelner Organe ist möglich. Die Einführung der neuen Technologie soll wissenschaftlich in einer Studie begleitet und evaluiert werden. Die Jury bestand aus studentischen Vertretern der acht medizinischen Fakultäten in NRW und Vertretern des Studiendekanats der Medizinischen Fakultät Bonn.

Der dritte Tag der Lehre der Medizinischen Fakultäten NRW fand vom 22. bis 23.06. an der Medizinischen Fakultät der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität in Bonn statt. Unter dem Motto „Perspektivenwechsel“ konnten sich hier Lehrende und Studierende der Medizin fakultätsübergreifend austauschen. ]]>
Unerwarteter Einfluss von Darmbakterien - Immunzellen lähmen nach Operationen die Darmbewegung https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=480 480 Wed, 21 Jun 2017 10:50:45 +0200 Der Transport des Speisebreis findet durch regelmäßige Bewegungen des Darms statt. Nach Operationen am Magen-Darm-Trakt kommt dieser Rhythmus häufig zum Stillstand. Diese Erkrankung wird als „postoperativer Ileus“ bezeichnet. Frisch operierte Patienten können deswegen erst nach mehreren Tagen wieder Nahrung aufnehmen und müssen durch Infusionen ernährt werden. Die längere stationäre Therapie erhöht die Behandlungskosten und die Gefahr von Krankenhausinfektionen.

Immunzellen nehmen Bakterien in der Darmflora wahr

Ein Forscherteam unter der Leitung von Prof. Daniel R. Engel von der Immundynamik am Universitätsklinikum Essen und Prof. Christian Kurts vom Institut für Experimentelle Immunologie des Universitätsklinikums Bonn konnte an Mäusen zeigen, dass der postoperative Ileus durch einen besonderen Immunzelltyp verursacht wird, der nur im Darm vorkommt. Dabei handelt es sich um eine Unterform der sogenannten dendritischen Zellen, die die erworbene Immunantwort des Körpers aktivieren. „Diese Zellen detektieren Bakterien unserer eigenen Darmflora, die bei der Operation aus dem Darmlumen in das Darmgewebe gelangen“, sagt Judith-Mira Pohl, Erstautorin der Publikation.

Bei Darmoperationen kommt es zwangsläufig zu Gewebeschäden, durch die Bakterien in den Darm eindringen, wo sie von den dendritischen Zellen wahrgenommen werden. Diese Sensorzellen aktivieren T-Lymphozyten, die wiederum bei Makrophagen Alarm schlagen. In der Folge wird mehr von dem Signalstoff Stickstoffmonoxid produziert, der dann die glatten Muskelzellen des Darms lähmt. „Wir konnten nun zeigen, dass die CD11b+ CD103+ genannten dendritischen Zellen den Stein ins Rollen bringen“, sagt Prof. Kurts, Mitglied im Exzellenzcluster ImmunoSensation der Universität Bonn. Bislang rätselte die Wissenschaft über die Funktion dieser spezialisierten Zellen.

In den vergangenen Jahren haben zahlreiche Forscher weltweit den bedeutenden Einfluss der Darmbakterien auf verschiedene Erkrankungen nachgewiesen. Der Verlauf von Herz-Kreislauferkrankungen, Krebs oder Autoimmunität hängt unter anderem davon ab, welche Bakterien im Darm vorhanden sind und wie diese auf Nahrungsmittel reagieren. Das Team um Prof. Engel und Prof. Kurts konnte nun die wichtige Rolle der Darmbakterien nach Operationen des Magen-Darm-Traktes zeigen. Eine prophylaktische antibiotische Therapie könnte wahrscheinlich das Risiko für einen postoperativen Ileus senken. „Theoretisch könnten dabei auch Diäten helfen, um die Darmflora in eine Richtung zu lenken, die weniger anfällig für die Darmlähmung ist“, sagt Prof. Engel. Diese Möglichkeiten wollen die Forscher in weiteren Studien untersuchen.

Publikation: Irf4-dependent CD103+ CD11b+ dendritic cells and the intestinal microbiome regulate monocyte and macrophage activation and intestinal peristalsis in postoperative ileus, Fachjournal “Gut”, Internet: http://dx.doi.org/10.1136/gutjnl-2016-313144 ]]>
Prof. Dr. Ulrike Schara übernimmt Vorsitz der Ethik-Kommission von Prof. Dr. Werner Havers https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=479 479 Wed, 21 Jun 2017 09:05:35 +0200
(von links) Prof. Dr. Jan Buer, Prof. Dr. Ulrike Schara und Prof. Dr. Werner Havers

„Bevor an der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen oder einer ihrer Einrichtungen eine medizinische Studie durchgeführt wird, bedarf es immer eines Votums der Ethik-Kommission“, erklärt der scheidende Vorsitzende Prof. Dr. Werner Havers. Dabei steht nicht nur im Fokus, dass eine Studie ethischen Anforderungen gerecht wird und zum Beispiel der Datenschutz gewährleistet ist. „Sind Menschen – seien es Patienten oder gesunde Probanden, Erwachsene oder Kinder - Teil einer Untersuchung, müssen alle Informationen über die Studie so formuliert sein, dass man diese als Laie verstehen und nachvollziehen kann“, erklärt Prof. Havers, der in seiner erfolgreichen Hochschulkarriere unter anderem bereits Dekan der Medizinischen Fakultät und Ärztlicher Direktor am Universitätsklinikum Essen gewesen ist.

Die neue Vorsitzende der Ethik-Kommission Prof. Dr. Ulrike Schara ist als stellvertretende Direktorin die Kinderklinik 1 am Universitätsklinikum Essen seit vielen Jahren selber für zahlreiche Studien verantwortlich. Unter ihrem Vorsitz werden zukünftig bis zu 600 Vorgänge im Jahr von der Kommission bearbeitet, darunter rund 180 Anträge auf wissenschaftliche Studien. Die neue Aufgabe eröffnet der erfahrenen Wissenschaftlerin eine zusätzliche Perspektive und einen übergreifenden Blick auf die medizinische Forschung. Im Zusammenhang mit ihrem Fachgebiet, kinderneurologische Erkrankungen mit Schwerpunkt der Muskel- und Nervenerkrankungen im Kindes- und Jugendalter, ist sie darüber hinaus bestens mit den besonderen Herausforderungen von Arzneimittelstudien vertraut.

Prof. Dr. Jan Buer: „Wir freuen uns außerordentlich, dass wir mit Prof. Ulrike Schara eine herausragende Wissenschaftlerin für diese wichtige Aufgabe gewinnen konnten! Zugleich gilt mein ausdrücklicher und herzlicher Dank Prof. Werner Havers. Er hat die Ethik-Kommission maßgeblich geprägt und erneuert und übergibt eine hervorragend aufgestellte Geschäftsstelle an seine Nachfolgerin.“

Für eine Übergangszeit von einem halben Jahr steht Prof. Schara ihr Vorgänger beratend zur Seite.

Die Ethik-Kommission hat die Aufgabe, Forschungsvorhaben am Menschen und an entnommenem Körpermaterial einschließlich Vorhaben mit personenbezogenen Daten ethisch und berufsrechtlich zu beurteilen und die Verantwortlichen zu beraten. Darüber hinaus nimmt sie gesetzlich definierte Aufgaben z.B. bei der Prüfung von Arzneimitteln oder Medizinprodukten wahr.

Zur Website der Ethikkommission: http://www.uni-due.de/ethikkommission/index.php ]]>
Essener Nachwuchswissenschaftler ausgezeichnet: Internationalen Tagung der Europäischen Gesellschaft für Immungenetik https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=478 478 Fri, 16 Jun 2017 12:12:19 +0200 Thuja Meurer, PhD Studentin, und und Maximilian Metzing, Medizinischer Doktorand aus dem ELAN Programm, durften ihre Arbeiten als eine von acht Best Abstracts in einer speziellen Plenarsitzung beim von über 1000 Teilnehmern aus über 40 Ländern besuchten oben genannten EFI Kongress vorstellen. Beide forschen am Institut für Zelltherapeutische Forschung der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen.

Ihre Themen lauteten: „Dissecting the relative role of structural and expression polymorphism for T-cell allorecognition of HLA-DPB1“, Thuja Meurer, und „HLA-DM mediates permissiveness of T-cell alloreactivity to HLA-DPB1”, Maximilian Metzing.

Unter den acht Best Abstracts wurde Maximilian Metzings zudem als bestes für den Jon-van-Rood Award ausgewählt.
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AluMedEs-Frühjahrstreffen: Alumni besuchen das Universitätsklinikum https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=477 477 Wed, 14 Jun 2017 12:58:29 +0200 Ein weiterer Höhepunkt im wahrsten Sinne des Wortes war die Möglichkeit, sich auf dem Hubschrauberlandeplatz auf dem Operativen Zentrum II einen Überblick über das Klinikgelände zu verschaffen. Vertreter der betriebseigenen Feuerwehr erläuterten hier zentrale Sicherheitsmaßnahmen zum Schutz der Patientinnen und Patienten und Beschäftigten.



Anschließend fand ein gemeinsames Mittagessen im Casino mit dem Ärztlichen Direktor Prof. Dr. Jochen A. Werner statt, nicht ohne den Gästen Einblicke in Gegenwart und Zukunft des Universitätsklinikums Essen zu geben.

Begeistert von den vielen Informationen, den neuen Kontakten, dem Austausch mit alten Bekannten und nicht zuletzt vom schönen Wetter traten die Alumni die Heimreise an mit dem Vorsatz, die Möglichkeiten des Klinikums in die Beratung ihrer Patienten einzubauen und …. bald wiederzukommen.

Zu den Alumni unserer medizinischen Fakultät (AluMedEs) gehören die Studenten und Ärzte, die am Universitätsklinikum Essen ausgebildet wurden oder hier längere Zeit geforscht und gearbeitet haben. ]]>
Scientific Excellence Award an wissenschaftlichen Nachwuchs verliehen https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=476 476 Mon, 12 Jun 2017 13:30:14 +0200 Die Auszeichnung erhielten: Alexandra Adamczyk, M.Sc., Institut für Medizinische Mikrobiologie, und Piyush Sharma, M.Sc., Institut für Immunologie, beide an der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen, sowie Dr. Dennis Lapuente, Abteilung für Molekulare und Medizinische Virologie, Ruhr-Universität Bochum, und Tina Senff, M.Sc., Institut für Virologie, Universitätsklinikum Düsseldorf.

v.l.n.r. Tina Senff, Dennis Lapuente, Alexandra Adamczyk, Piyush Sharma>/I> ]]>
Symposium Infection & Immunology des Graduiertenkolleg 1949 https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=475 475 Mon, 12 Jun 2017 13:09:03 +0200 In diesem Jahr kamen die Promovierenden der ersten Kohorte des Graduiertenkollegs, die sich heute in der Endphase ihres Promotionsstudiums befinden, mit den neuen Promovierenden zusammen, die erst im April in das Programm aufgenommen worden sind. An dem Symposium zum Thema „Infection & Immunology“ nahmen auch die Projektleiterinnen und Projektleiter des GRKs sowie vier internationale Gäste teil, die das Programm durch Keynote-Vorträge ergänzten.

Die Vertreterinnen und Vertreter des GRK begrüßten als Gäste Henning Grüll (Universitätsklinikum Köln), Jadwiga Jablonska (Universitätsklinikum Essen), Jacob Nattermann (Universitätsklinikum Bonn) und Domenico Mavilio (Humanitas Mailand). Veranstaltungsort war Kamp-Lintfort.


Teilnehmende des Symposiums Infection & Immunology 2017 des GRK 1949

Das von der Deutschen Forschungsgemeinschaft geförderte GRK 1949 läuft seit April 2014 und setzt sich aus insgesamt 14 Projekten unter Beteiligung der Heinrich Heine-Universität Düsseldorf, der Ruhr-Universität Bochum und der Universität Duisburg-Essen als federführende Hochschule zusammen und wird mit insgesamt 4,5 Millionen Euro in den ersten 4,5 Jahren gefördert. Das Universitätsklinikum Essen ist mit acht Projekten aus der Virologie, der Mikrobiologie, der Immunologie und der Experimentellen Unfallchirurgie beteiligt.

Das zentrale Ziel des GRKs ist es, die Regulation der Immunantwort bei Infektionskrankheiten besser zu verstehen. Im Rahmen des GRKs sollen ausgezeichnete junge Nachwuchsforscherinnen und Nachwuchsforscher auf dem Gebiet der Infektiologie und Immunologie ausgebildet werden. ]]>
Medizinerausbildung in Mosambik - Hilfe zur Selbsthilfe https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=474 474 Mon, 12 Jun 2017 10:25:45 +0200 Das 2016 gegründete Institut für HIV-Forschung am UK Essen unter der Leitung von Prof. Dr. Hendrik Streeck ist international bekannt durch seinen Einsatz zur Entwicklung eines HIV-Impfstoffes. Damit der Kampf gegen AIDS zügiger bei den Betroffenen ankommt, baut Prof. Streeck nun in Kooperation mit dem Nationalen Gesundheitsinstitut von Mosambik ein PhD-Programm auf. Die Else Kröner-Fresenius-Stiftung fördert das Vorhaben über fünf Jahre mit rund 300.000 Euro.

Rund 1,5 Millionen Mosambikaner – ca. 10 Prozent der Bevölkerung – haben sich bereits mit dem HI-Virus infiziert. 40.000 starben im vergangenen Jahr daran. Das liegt auch daran, dass weniger als die Hälfte der Bevölkerung Zugang zu lebenswichtigen antiretroviralen Therapien hat.

In der Landeshauptstadt Maputo

Neue Hoffnung verbindet sich deshalb mit dem Konzept des neuen Programms: Mit Unterstützung der Else Kröner-Fresenius-Stiftung bilden die Essener Wissenschaftler in der Landeshauptstadt Maputo einheimische Ärzte in der AIDS-Bekämpfung aus. Dank eines neuen PhD-Programms der UDE können junge Nachwuchswissenschaftler die Doktorwürde erlangen. Wissenschaftlicher Partner ist das Instituto Nacional de Saude in Maputo, eine der bestausgestatteten Forschungseinrichtungen des Landes.

In der Graduiertenschule werden die talentiertesten Mediziner des Landes intensiv betreut, um so die medizinischen und wissenschaftlichen Strukturen vor Ort zu etablieren und weiter auszubauen. Das Studium im eigenen Land erleichtert es den Studierenden, ihren familiären Verpflichtungen nachzukommen. So ist es beispielsweise auch Frauen eher möglich, sich an dem Programm zu beteiligen. Die Graduiertenschule startet voraussichtlich im Herbst 2017 mit zunächst drei Studierenden.

Über die Else Kröner-Fresenius-Stiftung
Die Stiftung wurde im Jahr 1983 von der Unternehmerin Else Kröner, geb. Fernau, gegründet und zu ihrer Alleinerbin eingesetzt. Die gemeinnützige Else Kröner-Fresenius-Stiftung dient der Förderung medizinischer Wissenschaft und unterstützt medizinisch-humanitäre Projekte. Die EKFS bezieht nahezu alle ihre Einkünfte aus Dividenden des Gesundheitskonzerns Fresenius, dessen größte Aktionärin sie ist. Die Stiftung fördert satzungsgemäß nur solche Forschungsaufgaben, deren Ergebnisse der Allgemeinheit zugänglich sind. Bis heute hat die Stiftung mehr als 1.600 Projekte mit einem Gesamtvolumen von rund 270 Millionen Euro gefördert. http://www.ekfs.de ]]>
Signalweg entschlüsselt - Wie schmecken wir Wasser? https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=473 473 Fri, 09 Jun 2017 10:48:02 +0200
Prof. Dr. Gunther Wennemuth (Fotonachweis: UDE)

„Das Richtige zu trinken ist lebenswichtig. Reines, mineralienfreies Wasser schmeckt zwar nach nichts, trotzdem wird es zweifelsfrei beim Trinken erkannt. Uns interessierte, wie so etwas möglich ist“, erläutert Prof. Dr. Gunther Wennemuth, Direktor des Instituts für Anatomie der Medizinischen Fakultät am Universitätsklinikum Essen.

Die Forscher sahen sich die unterschiedlichen Geschmacksrezeptoren genauer an und stellten überraschenderweise fest, dass möglicherweise sogar einer der bereits bekannten Rezeptoren für süß, bitter, sauer, salzig oder herzhaft („umami“) für das Schmecken von Wasser verantwortlich sein könnte. Im nächsten Schritt blockierten sie deshalb die Rezeptoren nacheinander und stimulierten die restlichen. So fanden sie heraus, dass die Rezeptoren für „sauer“ auch auf Wasser reagieren.

Um zu belegen, dass diese auch in der Lage sind, Wasser zu erkennen, nutzten die Forscher optogenetische Techniken: Die Erbinformation von Mäusen wurde so verändert, dass deren saure Geschmacksrezeptoren von blauen Lichtimpulsen angeregt wurden. Waren sie durstig, zog es sie zum angebotenen Licht, weil sie es für Trinkwasser hielten.

Prof. Gunther Wennemuth: „Aber diese Rezeptoren sind es nicht allein. Wir konnten auch zeigen, dass ein bestimmtes Enzym (Carboanhydrase IV), das wir bisher nur mit der Spermienbewegung in Verbindung brachten, wichtig ist für die Wasserdetektion.“ Wird der Speichel durch das Trinken von Wasser von den sauren Geschmacksrezeptoren weggespült, aktiviert dies das Enzym und vermittelt den Sinneseindruck von Wasser.

Gefördert wurde das Forschungsprojekt durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft, der Caltech and Caltech's Division of Biology and Biological Engineering, das Searle Scholars Program, das Edward Mallinckrodt, Jr. Foundation, die Okawa Foundation, die McKnight Foundation und den Klingenstein-Simons Fellowship Award.

Weitere Informationen: *doi:10.1038/nn.4575 ]]>
Studie zur Lernerfahrung von Patienten - Die Kraft der negativen Erwartung https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=472 472 Thu, 08 Jun 2017 09:44:24 +0200 Ob eine medizinische Behandlung wirkt, hängt nicht nur von der Therapie selber ab, sondern manchmal auch von der individuellen Erfahrung des Patienten. Ist bereits eine Therapie gescheitert, lernt und überträgt der Patient die Erfahrung auf die weitere Behandlung. „Lerntheorien besagen, dass sich Vorerfahrungen umso eher auf nachfolgende Ereignisse übertragen, je ähnlicher sie sich sind. Im Umkehrschluss wollten wir daher überprüfen, ob sich negative Übertragungseffekte verhindern lassen, wenn wir die Darreichungsform einer Behandlung verändern“, erläutert Prof. Dr. Ulrike Bingel von der Klinik für Neurologie am Universitätsklinikum Essen und stellvertretende Sprecherin der DFG-Forschergruppe FOR 1328 zum Thema Placeboforschung.

Über zweihundert Probandinnen und Probanden nahmen an der Untersuchung teil. In den ersten zwei Tagen machten die Teilnehmer zunächst positive oder negative Erfahrung mit einem schmerzlindernden Pflaster. Am dritten Tag wurde getestet, wie sich diese Erfahrung (starke oder kaum Schmerzlinderung) auf einen weiteren Behandlungsversuch auswirkte. Einem Teil der Probanden wurde erneut ein Pflaster verabreicht, dem anderen eine Tablette. Dies wirkte: Die Tabletten-Probanden bewerteten die Wirkung der Tablette besser als die des Pflasters. Dabei beeinflusste die Tablette den tatsächlichen Behandlungserfolg nicht. Hatten die Probanden schlechte Erfahrungen mit dem Pflaster gemacht, sprachen sie auch schlechter auf den zweiten Therapieversuch an.

Dieser Befund belegt, dass sich erfolglose Behandlungsversuche negativ auf das Gelingen zukünftiger Therapien auswirken. Eine Erkenntnis, die sowohl für den klinischen Alltag, als auch für klinische Studien von Bedeutung ist. „Vielen Ärzten ist bislang nicht bewusst, wie die Lernerfahrungen von Patienten das Gelingen von Behandlungen beeinflussen. Dieser Effekt wird auch in klinischen Studien kaum berücksichtigt“, erläutert Prof. Ulrike Bingel. Der wichtigste Schutz vor diesem Effekt ist das Vermeiden von Therapiefehlschlägen, die sich jedoch trotz guter Diagnostik und sorgfältiger Therapieplanung nicht immer verhindern lassen. ]]>
Neuer Professor für Onkologie des Magen-Darm-Traktes - Tumorbiomarkern auf der Spur https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=471 471 Wed, 07 Jun 2017 10:54:01 +0200 8,8 Millionen Menschen starben 2015 weltweit an Krebs, ein Viertel davon litt an Tumoren in Leber, Dickdarm oder Magen. Dr. Stefan Kasper (39) erforscht u.a., wie man diese besser behandeln kann. Er ist neuer Professor für Medizinische Onkologie mit dem Schwerpunkt Gastrointestinale Onkologie an der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen am Universitätsklinikum Essen.
Schwerpunktmäßig wird er sich mit der Identifizierung und Überprüfung von Biomarkern befassen, die frühzeitig den Therapieerfolg bei Patienten mit fortgeschrittenem Krebs im Gastrointestinaltrakt anzeigen können, die mit einer Chemotherapie, einer zielgerichteten Therapie oder einer Immuntherapie behandelt werden. Hierzu zählen Tumoren des Dickdarmes, des Magens, der Speiseröhre, der Gallenwege und der Bauchspeicheldrüse.

Kasper studierte Medizin an der Universität Mainz (1998 bis 2004). Anschließend war er dort in der 3. Medizinischen Klinik bis 2008 Wissenschaftlicher Mitarbeiter. Im gleichen Jahr promovierte er und wechselte ans Westdeutsche Tumorzentrum am UK Essen. Seit 2012 ist er hier Oberarzt an der Inneren Klinik (Tumorforschung). Seine Forschung wurde mehrfach ausgezeichnet, u.a. mit dem Forschungs- und Innovationspreis der Deutschen Gesellschaft für Hämatologie und Onkologie.

„Als Onkologisches Spitzenzentrum und Partnerstandort im Deutschen Konsortium für Translationale Krebsforschung (DKTK) bietet das Westdeutsche Tumorzentrum ideale Voraussetzungen für meine klinische Forschung, so dass die Betroffenen so rasch wie möglich davon profitieren können“, erklärt Professor Kasper. ]]>
1. Ruhr School of Modern Epidemiology vermittelt Wissen zu Krebsentstehung und -früherkennung https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=466 466 Thu, 01 Jun 2017 14:04:21 +0200 Studierenden, Ärzten und Wissenschaftlern vermittelt sie Kenntnisse der Krebsentstehung und -früherkennung sowie über epidemiologische Methoden.

Die immer älter werdende Gesellschaft ist ein wichtiger, aber nicht der einzige Grund für die stark gestiegene Zahl der Krebserkrankungen in den letzten 40 Jahren. „Die Epidemiologie kann deshalb einen wichtigen Beitrag zur Erforschung der Krebsursachen leisten“, betont Prof. Dr. Andreas Stang, Leiter des Zentrums für Klinische Epidemiologie am Universitätsklinikum Essen. Er hat die Veranstaltung konzipiert und leitet sie.

Verbreitung, Ursachen und Folgen von Erkrankungen – damit befasst sich die Epidemiologie. Und so stellt bei der ersten dreitägigen Ruhr School Prof. Stang Modelle zur Krebsentstehung, zu Häufigkeiten, zur Klassifizierung und zur Früherkennung vor. Dadurch sollen Studierende, Ärzte und Wissenschaftler auf diesem wichtigen Feld qualifiziert werden. Neben den Vorträgen werden auch Gruppenarbeiten angeboten. Master-Studierende und Doktoranden können sich ggfs. die Veranstaltung für ihr Studium anerkennen lassen und Ärzte sie als Fortbildung verbuchen. Veranstaltungsort ist das Novum Select Hotel Handelshof in Essen.

Weitere Informationen und Anmeldung:

http://www.uk-essen.de/fileadmin/ZKE/Dokumente/FlyerSuSchool.pdf. ]]>
DKTK Essen/Düsseldorf: Neue Erkenntnisse unterstützen Immuntherapie bei Hautkrebs https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=465 465 Wed, 31 May 2017 11:16:39 +0200 Merkelzellkarzinome der Haut sind für die körpereigene Abwehr häufig unsichtbar, weil sie Gene des Immunsystems gezielt stilllegen. Wissenschaftler des Deutschen Konsortiums für Translationale Krebsforschung (DKTK) an der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg Essen am Universitätsklinikum Essen haben einen Weg gefunden, den Tumor wieder zur Zielscheibe der Immunabwehr werden zu lassen.
Immuntherapeutische Ansätze bei Hautkrebs könnten damit deutlich wirksamer werden. Im DKTK verbindet sich das Deutsche Krebsforschungszentrum (DKFZ) in Heidelberg als Kernzentrum langfristig mit onkologisch besonders ausgewiesenen universitären Partnerstandorten in Deutschland.

Die Immuntherapie gehört heute zu den erfolgversprechendsten Behandlungsmethoden einiger Hautkrebsarten. Auch beim Merkelzellkarzinom, einer seltenen, aber besonders aggressiven Hautkrebsform, kommen unterschiedliche Immuntherapeutika zum Einsatz. Derzeit profitiert jedoch nur etwa die Hälfte der Patienten davon.

Die Ursache liegt in der molekularen Beschaffenheit des Immunsystems und wie die Krebszellen es manipulieren. Schon in früheren Studien war aufgefallen, dass Merkelzell-Tumoren von der Abwehr einiger Patienten unentdeckt bleiben, weil sie keine Leukozytenantigene auf der Zelloberfläche tragen. Das Leukozytenantigen-System spielt beim Menschen eine zentrale Rolle, um Tumorzellen für die Zerstörung durch Abwehrzellen zu markieren.

In der aktuellen Studie fanden Wissenschaftler des Deutschen Konsortiums für Translationale Krebsforschung (DKTK) am Universitätsklinikum Essen erstmals heraus, wie die Tumorzellen diese spezielle Tarnung gelingt. Der Tumor nutzt sogenannte epigenetische Mechanismen, um Gene, die für die Präsentation der Antigene essentiell sind, zum Schweigen zu bringen.

„Die Mehrzahl der Merkellzellkarzinome in Europa entstehen durch eine Infektion mit dem Merkelzell-Polyomavirus, der die Epigenetik der Tumorzellen stark verändert“, erklärt Professor Jürgen Becker, Letztautor der Studie und Leiter der DKTK Arbeitsgruppe für translationale Hautkrebsforschung am Universitätsklinikum Essen. "In den umprogrammierten Krebszellen wird ein wichtiges chemisches Lesezeichen, die Histon-Acetylierung, entfernt. Dadurch werden verschiedene Immungene abgeschaltet. Das Phänomen ist auch als „epigenetic silencing“ bekannt." Gene, die an der Präsentation der Tumor-Antigene auf den Oberflächen der Krebszellen beteiligt sind, werden dadurch stillgelegt und die Tumorzellen nicht mehr vom Immunsystem erkannt.

Gemeinsam mit Kollegen von der University of Washington und dem Massachusetts General Hospital in Boston fanden die Wissenschaftler jetzt zwei Wege, diesen Mechanismus umzukehren: Zum einen, indem sie Tumorzellen mit den fehlenden verarbeiteten Antigenen ausstatteten. Die Tumorzellen präsentierten diese daraufhin auf ihrer Oberfläche und wurden von T-Zellen attackiert und zerstört. In weiteren Experimenten blockierten die Forscher das für die Inaktivierung verantwortliche Schlüsselenzym, die Histon-Deacetylase. Infolgedessen wurden die für die Antigen-Präsentation verantwortlichen Gene reaktiviert und die Oberflächen der Tumorzellen wieder verstärkt mit dem Leukozytenantigen beladen.

„Unsere Ergebnisse zeigen, dass sich der Tarnmechanismus des Merkelzellkarzinoms pharmakologisch umkehren lässt“, sagt Jürgen Becker. Der Arzt ist zuversichtlich, dass die neuen Erkenntnisse den klinischen Erfolg von Immuntherapien zu Behandlung dieser Hautkrebsart verbessern können: „Zunächst werden wir unterschiedliche Kombinationstherapien mit klinisch einsetzbaren Histondeacetylase- (HDAC) Inhibitoren auf ihre Wirksamkeit testen. Das weitere Ziel sind klinische Studien mit Patienten, bei denen immuntherapeutische Ansätze bisher wirkungslos waren.“

Cathrin Ritter et al.: Epigenetic priming restores the HLA class-I antigen processing machinery expression in Merkel cell carcinoma. In: Scientific Reports 2017, doi:10.1038/s41598-017-02608-0 (http://www.nature.com/articles/s41598-017-02608-0)

*Das Deutsche Konsortium für Translationale Krebsforschung (DKTK) ist eine gemeinsame, langfristige Initiative des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF), der beteiligten Bundesländer und des Deutschen Krebsforschungszentrums (DKFZ) und wurde als eines der sechs Deutschen Zentren der Gesundheitsforschung (DZGs) gegründet. Im DKTK verbindet sich das Deutsche Krebsforschungszentrum (DKFZ) als Kernzentrum langfristig mit onkologisch besonders ausgewiesenen universitären Partnerstandorten und Kliniken in Deutschland. Mit dem DKFZ kooperieren Forschungseinrichtungen und Kliniken an Standorten Berlin, Dresden, Essen/Düsseldorf, Frankfurt/Mainz, Freiburg, Heidelberg, München und Tübingen, um optimale Bedingungen für die kliniknahe Krebsforschung zu schaffen. Das Konsortium fördert interdisziplinäre Forschungsthemen an der Schnittstelle zwischen Grundlagenforschung und Klinik, sowie klinische Studien zu innovativen Therapie- und Diagnoseverfahren. Ein weiterer Schwerpunkt ist der Aufbau von Forschungsplattformen, um den Einsatz personalisierter Krebstherapien zu beschleunigen und die Diagnose und Prävention von Krebserkrankungen zu verbessern.
Weitere Informationen unter www.dktk.org

Ansprechpartner für die Presse:
Dr. Sibylle Kohlstädt
Leiterin Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Deutsches Krebsforschungszentrum
Im Neuenheimer Feld 280
69120 Heidelberg
Tel.: +49 6221 42-2854
Fax: +49 6221 42-2968
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Dr. Alexandra Moosmann
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
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Deutsches Krebsforschungszentrum
Im Neuenheimer Feld 280
69120 Heidelberg
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Simulations-Patienten-Programm: neue Leiterin https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=464 464 Tue, 30 May 2017 09:16:18 +0200
(von links) Angelika Hiroko Fritz, Simulations-Patient nach Herzoperation und Dr. med. Stefanie Merse

An der Medizinischen Fakultät der UDE hat man es sich zum Ziel gesetzt, angehende Ärztinnen und Ärzte auf eigenverantwortliches und selbstständiges Handeln vorzubereiten. Um dies strukturiert und auf einem einheitlich hohen Niveau vermitteln zu können, setzt man in der Medizinerausbildung auch auf Simulations-Patienten. Mit ihrer Hilfe werden Anamnese-Gespräche, klinische Untersuchungen und das Überbringen schwieriger Nachrichten vermittelt und die Studierenden auf klinisch-praktische Prüfungen, vor allem aber auf den späteren Patientenkontakt vorbereitet. Die Simulations-Patienten können unterschiedliche Erkrankungen glaubhaft darstellen, inklusive sämtlicher Beschwerden und Symptome. Dabei sind sie kaum von echten Patienten zu unterscheiden. „Untersucht der Studierende den Bauch, äußert der Simulations-Patient an den entsprechenden Stellen Schmerzen und dies so authentisch, als würde es ihm wirklich Schmerzen bereiten“, erläutert Dr. med Stefanie Merse. Das Essener Simulations-Patienten-Programm wurde seit Mai 2010 maßgeblich von ihr auf- und ausgebaut.

Neben der Schulung in Symptomen und Beschwerden werden die Simulations-Patienten dem jeweiligen Anlass entsprechend zurechtgemacht - das fängt bei zerrissener oder blutverschmierter Kleidung an und endet bei perfekt geschminkten Wunden. „Darüber hinaus bilden wir die Simulations-Patienten darin aus, den Studierenden ein strukturiertes Feedback zu geben. Eine wichtige Erfahrung, denn solch unmittelbare Rückmeldungen erhalten sie später von ihren echten Patienten nur selten“, so Dr. Merse. Hier spielt dann auch Empathie eine zentrale Rolle, denn bei der Vermittlung von sachlich-medizinisch korrekten Inhalten können sich allein Wortwahl oder Körpersprache hilfreich oder hinderlich auswirken.

Ab Juni übernimmt Angelika Hiroko Fritz die Gesamtleitung des Simulation-Patienten-Programms. Die Ärztin leitet bereits seit vielen Jahren erfolgreich das Netzzentrum Simulations-Patienten-Programm NRW mit Sitz in Essen, das den Austausch der Simulations-Patienten-Programme sämtlicher Medizinischer Fakultäten des Landes koordiniert. Nach sieben Jahren als Leiterin des SPP widmet sich Stefanie Merse dem vom Ministerium für Gesundheit, Emanzipation, Pflege und Alter des Landes Nordrhein-Westfalen geförderten Modellprojekt „Empathische-Interkulturelle-Arzt-Patienten-Kommunikation“. „Wir danken ihr ausdrücklich für ihren unermüdlichen Einsatz und die gute Zusammenarbeit! Für die Zukunft wünschen wir ihr das Allerbeste“, erklärt Prof. Dr. Joachim Fandrey, Prodekan für Studium und Lehre der Medizinischen Fakultät.
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Gen für Anorexia nervosa nachgewiesen - Magersucht kann angeboren sein https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=462 462 Mon, 29 May 2017 15:06:13 +0200 Meist wird vermutet, die Essstörung Anorexia nervosa (AN) – bekannt als Magersucht – habe psychische Ursachen. Dass man aber auch eine Veranlagung dazu haben kann, konnte nun erstmals nachgewiesen werden.
Eine internationale Forschergruppe, die in Deutschland von der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen (UDE) geleitet wurde, gelang es, ein Gen auszumachen, das AN begünstigt. Das Fachmagazin The American Journal of Psychiatry berichtete darüber (doi: 10.1176/appi.ajp.2017.16121402).

Daten von insgesamt 3.495 AN-Patientinnen untersuchten die Wissenschaftler und entdeckten das Gen auf dem Chromosom 12. „Diese Region wurde bereits mit Diabetes mellitus Typ 1 und Autoimmunerkrankungen in Verbindung gebracht“, erläutert Prof. Dr. Anke Hinney von der Klinik für Psychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie des Kindes- und Jugendalters der UDE. Magersucht könnte so mit weiteren Erkrankungen verknüpft sein – wie etwa auch mit Schizophrenie bzw. Neurotizimus: Erstaunlicherweise gab es zudem Hinweise darauf, dass es überlappende Mechanismen zwischen AN und verschiedenen metabolischen Phänotypen (Insulin-Glukose-Metabolismus) gibt. Die Gene, die dafür empfänglich machen, überlappen sich.“

„Diese Entdeckungen können das bisherige Verständnis der AN nachhaltig verändern: Eine psychiatrische Störung mit einem physiologischen Hintergrund eröffnet völlig neue und bislang unerwartete Therapieoptionen“, sagt Hinney. Außerdem könne die genetische Ursache die Betroffenen entlasten.

Durchgeführt wurde die Studie vom „Psychiatric Genetics Consortium Eating Disorders Working Group“. Beteiligt waren u.a.: die University of North Carolina at Chapel Hill, Karolinska Institutet, King’s College London, Stanford University, the Broad Institute of MIT and Harvard University; Massachusetts General Hospital, Charité-Universitätsmedizin Berlin; die Klinik für Psychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie des Kindes- und Jugendalters des Universitätsklinikums Essen sowie das Wellcome Trust Sanger Institute. ]]>
Am neuen SFB der RUB beteiligt - Was passiert beim Vergessen? https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=461 461 Fri, 26 May 2017 11:14:23 +0200 Lernen ist schwer. Vergessen ist manchmal noch schwerer. Beim Extinktionslernen werden Informationen nicht einfach im Gehirn gelöscht. Aber was passiert stattdessen? Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) richtet einen neuen Sonderforschungsbereich (SFB) zum Thema Extinktionslernen an der Ruhr-Universität Bochum (RUB) ein. Der SFB baut ganz wesentlich auf einer erfolgreichen DFG-Forschergruppe zum gleichen Thema auf, an der Arbeitsgruppen der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen am Universitätsklinikum Essen bereits federführend beteiligt waren.
Sprecher des neuen Forschungsverbundes ist Prof. Dr. Dr. h. c. Onur Güntürkün von der Fakultät für Psychologie der RUB, Co-Sprecherin Prof. Dr. Dagmar Timmann-Braun von der Neurologischen Universitätsklinik in Essen. Insgesamt fünf SFB-Projekte sind am Universitätsklinikum Essen angesiedelt und zwar in der Medizinischen Psychologie, der Neurologie und dem Erwin L. Hahn Institut (ELH). Die DFG fördert den Sonderforschungsbereich von Juli 2017 an für zunächst vier Jahre.

SFB-Projektleiter am Universitätsklinikum Essen sind Prof. Dr. Sigrid Elsenbruch, Prof. Dr. Harald Engler, Dr. Martin Hadamitzky, Prof. Dr. Manfred Schedlowski, Prof. Dr. Ulrike Bingel, Dr. Katarina Forkmann, Prof. Dr. Dagmar Timmann-Braun und Prof. Dr. Harald Quick.

Menschen und Tiere können sich nicht nur neue Informationen aneignen, sondern auch lernen, dass früher erworbenes Wissen nicht mehr relevant ist. Während der Prozess des Erstlernens sehr gut untersucht ist, sind die Mechanismen des Extinktionslernens bislang nur lückenhaft verstanden. Die Extinktion beinhaltet nicht nur das Vergessen alter Informationen. Sie umfasst auch einen neuen Lernprozess, der das zuvor Gelernte überlagert. Die vermeintlich nicht mehr vorhandene Gedächtnisspur kann unter bestimmten Bedingungen wieder auftauchen und dann Teil von psychologischen Problemen sein, etwa bei Angststörungen.

Im neuen Sonderforschungsbereich werden die neuronalen Mechanismen des Extinktionslernens und seine klinische Bewandtnis untersucht. Das Thema wird auch aus der Perspektive der Entwicklungsbiologie und der Verhaltensforschung - bei Menschen und verschiedenen anderen Spezies und auch bei Robotern - beleuchtet. Die Arbeitsgruppen nutzen ähnliche Testprozeduren, um den Transfer von Wissen und Daten zwischen den insgesamt 17 wissenschaftlichen Teilprojekten zu optimieren. Zusätzlich sind in dem Sonderforschungsbereich erstmals Fokusgruppen vorgesehen, die Daten aus verschiedenen Teilprojekten integrieren und übergeordnet analysieren. Eine befasst sich mit Erkenntnissen aus bildgebenden Studien. Die Medizinische Fakultät der UDE wird darüber hinaus eine eigene Nachwuchsgruppe einrichten, die den SFB zusätzlich stärken wird.

Am SFB sind ebenfalls das Leibniz-Institut für Arbeitsforschung an der Technischen Universität Dortmund sowie die Philipps-Universität Marburg beteiligt. ]]>
Studie zur Aktivierung von Stammzellen - Mit Methylblau zu Therapie für Demenzerkrankte? https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=460 460 Tue, 23 May 2017 12:33:06 +0200 Amelie van der Ven gab Mäusen Methylenblau. Die Folge: In dem Teil des Gehirns der Nagetiere, das für Gedächtnis und Lernen zuständig ist, wurden die adulten neuronalen Stammzellen mobiler. Die Forscherin nimmt an, dass der Farbstoff Stammzellen im Gehirn aktiviert. Dort, wo bereits Schäden entstanden sind, könnte das Zellwachstum angeregt oder abgestorbene Binde- und Stützstellen ersetzt werden. „Das würde den neuronalen Abbau reduzieren“, erklärt PD Dr. Jens Benninghoff, in dessen Arbeitsgruppe „Adulte Neurogenese“ an der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie (LVR-Klinikum Essen) van der Ven forschte.

Diese Vermutung liefert nun den Ausgangspunkt für weitere Versuche. Die Mediziner wollen herausfinden, ob Methylenblau zum Schutz und Wachstum des Gehirns beiträgt oder ob Bestandteile, die sich negativ auf die Funktion der Zellen auswirken, herunterreguliert werden. Bereits frühere Studien deuten darauf hin, dass sich Methylenblau Therapieerfolge bei Menschen im frühen oder leichten Stadium einer Alzheimer-Erkrankung erzielen lassen. ]]>
6. Mildred Scheel Lecture "Why don´t we get more cancer?" https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=459 459 Mon, 22 May 2017 09:42:00 +0200 Die Referentin ist eine der weltweit führenden Krebsforscherinnen. 2017 wurde sie mit dem AACR Award for Lifetime Achievement in Cancer Research der American Association for Cancer Research geehrt. Sie gehörte zu den Herausgebern verschiedener Fachzeitschriften, darunter auch SCIENCE, und hat mehr als 400 wissenschaftliche Arbeiten veröffentlicht.

Die Teilnahme ist kostenlos, eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Fortbildungspunkte sind bei Landesärztekammer Nordrhein-Westfalen beantragt. ]]>
Inverted Classroom - Erfolg mit dem Einsatz neuer Unterrichtskonzepte https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=458 458 Fri, 19 May 2017 13:35:15 +0200 Denn klassischer Unterricht, wie Vorlesungen und Seminare, hat seine Tücken. Hier werden die Studierenden nicht selten zu passiven Wissens-Konsumenten: Vorne spricht jemand, die Studierenden hören zu. Heute weiß man, dass dies nicht für alle Inhalte der richtige didaktische Ansatz ist und zum Beispiel bestimmte Fertigkeiten nicht optimal vermittelt werden können.

Darum findet aktuell – nicht nur in der Medizin – ein grundlegender Wandel statt. Übergreifendes Ziel ist es, über neue Lehrmethoden das aktive und eigenverantwortliche Lernen der Studierenden zu fördern.

Im sogenannten „inverted“ oder „flipped“ classroom wird die Verantwortung für das Lernen vom Lehrenden auf die Studierenden übertragen. Dies geschieht über die Integration neuer Medien und die Ausweitung des Unterrichts über die reine Präsenzzeit hinaus. Den Studierenden werden über die Plattform Moodle Inhalte - z.B. in Form von Videos, PDF-Dateien, Skripten und über Web-Links - bereits vor dem Unterricht online zu Verfügung gestellt. Diese können sie dann in ihrem individuellen Lerntempo bearbeiten und Wiederholungen sind jederzeit möglich.

Um die Studierenden für die Bearbeitung der online-Materialien zu motivieren, wurde für FlipOrtho ein fallbasiertes Lernen mit begleitenden inhaltlichen Informationen entwickelt. Zwischendurch erscheint immer wieder ein kurzes Quiz um ganz nebenbei für motivierende Erfolgserlebnisse zu sorgen.

Im Präsenzunterricht selbst wird dann auf das zuvor Gelernte zurückgegriffen und die Studierenden haben die Chance, zuvor erworbenes Wissen unter Anleitung des Dozenten anzuwenden. Hinzu kommen dann neue Inhalte, die aber stets Verbindungen zu schon vorhandenem Wissen herstellen. Offene Fragen und angeleitete Diskussionen mit Kommilitonen und Dozierenden erhöhen die Aktivität der Studierenden und vertiefen das Lernen zusätzlich.

Der Erfolg macht sich bereits bemerkbar: Die für beide Seiten ungewohnte Unterrichtsmethode wurde durch die Studierenden positiv evaluiert.

Weitere Informationen:

Dr. Stephanie Herbstreit, Fachärztin für Orthopädie und Unfallchirurgie, stephanie.herbstreit@uni-due.de, Telefon: 02 01 / 40 89 - 47014

Daniela Mäker, E-Learning-Beauftragte im Studiendekanat der Medizinischen Fakultät, daniela.maeker@uk-essen.de, Telefon: 02 01 / 723-1314 ]]>
Junge Strahlenforscher ausgezeichnet https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=454 454 Mon, 15 May 2017 13:41:59 +0200 Die Preisträger sind: Dr. Simone DeLeve aus der Arbeitsgruppe von Prof. Dr. Verena Jendrossek am Institut für Zellbiologie (Tumorforschung). Die Absolventin des Graduiertenkollegs GRK1739 untersuchte in ihrer Doktorarbeit die Bedeutung immunologischer Veränderungen in bestrahlten Lungen für die Entstehung strahleninduzierter Lungenspätschäden. Der zweite ist Dr. Simon Magin. Er promovierte am Institut für Medizinische Strahlenforschung unter der Leitung von Prof. Dr. Georg Iliakis über Mechanismen der Strahlensensibilisierung durch spezielle Antitumorwirkstoffe. ]]> BMBF fördert translationale Forschung zur Personalisierung in der Strahlentherapie https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=452 452 Thu, 11 May 2017 10:47:04 +0200 Kopf-Hals-Tumoren umfassen verschiedene Krebsarten, die in dieser Körper-Region auftreten, wie beispielsweise der Mundhöhlen- oder Rachenkrebs. Ein zentraler Bestandteil der komplexen Behandlungsstrategien ist die Strahlentherapie – allein oder in Kombination mit einer Operation und/oder einer Chemotherapie. Schwierigkeiten ergeben sich allerdings, wenn die Tumoren nicht ausreichend auf die Bestrahlung ansprechen („Strahlenresistenz“) oder das Normalgewebe überempfindlich reagiert und die auftretenden Nebenwirkungen ein Fortsetzen der Therapie erschweren.

„In diesem Spannungsfeld setzt die Forschung des neuen Verbundprojektes ZiSStrans an“, erklärt Prof. Dr. Verena Jendrossek, Leiterin der Arbeitsgruppe Molekulare Zellbiologie am IFZ und Sprecherin des lokalen Graduiertenkollegs zum Thema Strahlenforschung. „Unser Ziel ist es, mithilfe präklinischer Studien molekulare Signalwege und Zielstrukturen der Strahlenantwort in Tumorzellen und Zellen von Normalgeweben zu identifizieren und anschließend an Gewebeproben aus Patientenstudien zu überprüfen.“

„Vor allem aus dem Vergleich der Strahlenantwort zwischen Tumor- und Normalgewebe erhoffen wir uns neue, wichtige Erkenntnisse, denn die Strahlenempfindlichkeit des umliegenden gesunden Gewebes kann den Behandlungserfolg erschweren“, erklärt Jendrossek. „Durch das Verständnis von Signalnetzwerken in bestrahltem Tumor- und Normalgewebe wollen wir nach neuen Möglichkeiten suchen, wie wir eine Strahlenresistenz im Tumor durch molekulare Wirkstoffe zielgerichtet vermindern können, ohne dadurch die Empfindlichkeit des Normalgewebes zu steigern.“

Ein weiteres Ziel ist, molekulare Marker zu identifizieren, mit denen bereits vor der Strahlenbehandlung vorhergesagt werden kann, ob der Patient von der geplanten Maßnahme profitieren kann oder nicht. So soll die wissenschaftliche Basis für eine personalisierte Strahlentherapie verbessert werden. „Wir wollen künftig mit hoher Sicherheit sagen können, ob ein Patient auf die Therapie ansprechen wird oder Nebenwirkungen zu erwarten sind, so dass man rechtzeitig andere Optionen erwägen muss“, sagt der Verbundkoordinator Prof. Horst Zitzelsberger vom Helmholtz Zentrum München.

Neben der Arbeitsgruppe von Professorin Verena Jendrossek ist auch PD Dr. Diana Klein mit ihrer Nachwuchsgruppe am IFZ beteiligt.

Darüber hinaus sind folgende Partner in das Projekt eingebunden:
• Helmholtz Zentrum München, Abteilung Strahlenzytogenetik
• Klinikum der Universität München (Klinik für Strahlentherapie und Radioonkologie)
• Klinische Kooperationsgruppe „Personalisierte Radiotherapie von Kopf-Hals Tumoren“ zwischen der Klinik für Strahlentherapie & Radioonkologie,
• Klinikum der Universität München und der Abteilung Strahlenzytogenetik, Helmholtz Zentrum München
• Universitätsklinikum Freiburg (Klinik für Strahlenheilkunde)
• Charité-Universitätsmedizin Berlin (Institut für Pathologie)
• Bundesamt für Strahlenschutz Neuherberg (AG Biologische Strahlenwirkungen)

Kontakt:

Prof. Dr. Verena Jendrossek, Institut für Zellbiologie (Tumorforschung), verena.jendrossek@uni-due.de ]]>
Dritte PJ-Einführungswoche am UK Essen startet https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=451 451 Mon, 08 May 2017 16:23:46 +0200 Dabei begleiten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer eine (fiktive) Patientin von der Notaufnahme, über den stationären Aufenthalt, bis zu ihrer Entlassung. Sie werden so gleich zu Beginn des PJ mit ihrer neuen Rolle vertraut gemacht und frischen wichtige theoretische und praktische Fertigkeiten auf. Dabei arbeiten sie interdisziplinär mit den Kolleginnen und Kollegen aus der Pflege zusammen.
Die zweite PJ-Einführungswoche startet am kommenden Montag. Ansprechpartner ist Bastian Tebbe, Assistenzarzt in der Klinik für Nephrologie.

Das Praktische Jahr ist der letzte Ausbildungsabschnitt des Medizinstudiums. Im Mittelpunkt dieses sechsten Studienjahres steht die praktische Ausbildung. Im PJ erhalten die Studierenden die Möglichkeit, innerhalb der dafür vorgeschriebenen 48 Wochen ihre im Studium erworbenen Kenntnisse und Fertigkeiten in einer Klinik oder einem Krankenhaus zu vertiefen und zu erweitern. Das PJ beginnt jeweils in der zweiten Hälfte der Monate Mai und November.

Weitere Informationen zum Praktischen Jahr: http://www.uni-due.de/med/de/studium/praktischesjahr ]]>
Sommersemester 2017: Onkologisches Mittagsseminar https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=450 450 Wed, 03 May 2017 09:13:48 +0200
Programm im Sommersemester 2017:
http://www.uni-due.de/imperia/md/images/med/westdeutsches_tumorzentrum_ss2017_ablaufplan.pdf ]]>
Neue Emmy Noether Gruppe: Metastasierung verstehen und therapieren https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=449 449 Wed, 03 May 2017 09:06:17 +0200
Dr. Barbara Grüner

Dr. Barbara Grüner (33) leitet die Juniorarbeitsgruppe für Molekulare Tumorpathologie, die das DKTK am Westdeutschen Tumorzentrum des UK Essen einrichtete. Die AG gehört zur Abteilung für Translationale Onkologie Solider Tumore von Prof. Dr. Jens Siveke und arbeitet eng mit der dortigen Inneren Klinik (Tumorforschung) zusammen.
„Ich möchte den Einfluss von Lipiden und Lipid-modifizierenden Enzymen erforschen. Es geht mir dabei vor allem um den Zusammenhang zwischen den Krebszellen der Bauchspeicheldrüse und ihrem metastasierenden Potential“, so Grüner. Bislang weiß man nämlich noch relativ wenig über den Lipidmechanismus während der Krebsentstehung und Metastasierung.

Wissenschaftlich ist Dr. Barbara Grüner bereits sehr erfolgreich: Sie hat zum Beispiel eine hochwirksame neue Methode für ein Hochdurchsatz-Screening beim Bauchspeicheldrüsenkrebs entwickelt. So können etwa 100 Zellproben parallel mit unterschiedlichen Wirkstoffen behandelt und untersucht werden, ob sich in der Folge Metastasen bilden.

Bevor sie an die UDE kam, forschte Dr. Barbara Grüner vier Jahre lang an der renommierten Stanford University, USA. Ihren Abschluss in Molekularer Medizin legte sie an der Universität Erlangen-Nürnberg ab und promovierte anschließend an der TU München. Fachmagazine wie Nature Methods berichteten schon über ihre beachtlichen Forschungsergebnisse.

Onkologie ist ein Forschungsschwerpunkt an der Medizinischen Fakultät der UDE.

Zusammen mit Düsseldorf ist das Universitätsklinikum Essen ein DKTK-Standort. Das DKTK zählt zu den sechs Deutschen Zentren der Gesundheitsforschung (DZG). Im Fokus stehen interdisziplinäre Forschungsansätze und innovative klinische Studien. Sie sollen eine verbesserte Vorsorge und Diagnose ermöglichen sowie dazu beitragen, personalisierte Therapien für Krebspatienten schneller anzuwenden. ]]>
Epidemie-Experten von morgen: Ausbildung exzellenter Nachwuchswissenschaftler gestartet https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=448 448 Fri, 28 Apr 2017 11:31:03 +0200
Die fünf Studentinnen und ein Student zusammen mit : Prof. Dr. Joachim Fandrey, Studiendekan der Medizinischen Fakultät der UDE, und Prof. Dr. Andreas Stang

Die Forschungsthemen der Studierenden reichen von den Versorgungsstrukturen und -prozessen bei Bauchspeicheldrüsenkrebs, über die Auswirkungen von Schichtarbeit auf den Menschen, bis hin zu dem Einfluss des Brustkrebsscreenings auf die chirurgische Behandlungsart von Brustkrebs. Aber auch methodische Themen zur Weiterentwicklung der Klinischen Forschung zählen zu den Projekten. Während die Epidemiologie sich hauptsächlich mit Ursachen, den Folgen und der Ausbreitung von Gesundheitsstörungen in der Bevölkerung oder bei einzelnen Menschengruppen beschäftigt, liefert die klinische Forschung neue Erkenntnisse zur Vorbeugung, Früherkennung, Diagnose, Prognose und Therapie von Erkrankungen.

Der neue dreijährige Studiengang soll die bundesweit bislang wenig verbreitete epidemiologische und klinische Forschung in der Rhein-Ruhr-Region verankern. Im Mittelpunkt des Fachs steht die Frage, welche Ursachen und Folgen gesundheitsbezogene Zustände und Ereignisse in der Bevölkerung haben und wie sie sich verbreiten. Initiator und wissenschaftlicher Betreuer ist Prof. Dr. med. Andreas Stang, MPH, Leiter des Zentrums für Klinische Epidemiologie (ZKE) am Institut für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie (IMIBE) am Universitätsklinikum Essen. „Ziel des Promotionsstudienganges ist es, die Studentinnen und Studenten zu befähigen, eigenständig epidemiologische und klinische Studien zu planen, durchzuführen, auszuwerten und zu publizieren“, so Professor Andreas Stang. Die Ausbildung exzellenter Nachwuchswissenschaftler in der Epidemiologie und der klinischen Forschung wird auch von der Bundesregierung durch den Auf- und Ausbau von Forschungs- und Lehrkapazitäten an deutschen Hochschulen gefördert.

Professor Stang wurde 2014 auf die Professur für Herz-Kreislauf-Epidemiologie an der Medizinischen Fakultät der UDE berufen, die mit Unterstützung des Bundesministeriums für Bildung und Forschung eingerichtet wurde. Zu seinen Forschungsthemen zählt u.a. der Zusammenhang von Schlaf und Gesundheit, also wie sich zum Beispiel Schlafdauer, Mittagsruhe oder Atemstörungen im Schlaf auf das Wohlbefinden der Menschen auswirken. Als mögliche Folge-Erkrankungen kommen Herz- und Hirninfarkte, Bluthochdruck und Diabetes in Frage. Ob diese Zusammenhänge in Familien gehäuft auftreten, ist ein weiterer Forschungsschwerpunkt. ]]>
„Wann kann ich ein Praktikum bei Ihnen machen?“: Girls' und Boys' Day 2017 https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=447 447 Fri, 28 Apr 2017 09:46:42 +0200 „Ich wollte immer Pilot werden - aber jetzt weiß ich, dass ich Chirurg werden will“, strahlte einer der Jungs am Ende des Tages. Ein Mädchen war als einzige in der Zentralen IT - ihre Freundin war krank geworden. Als sie mittags in die Kantine kam, hatte sie unter anderem einen PC auseinander- und wieder zusammengebaut. „Wann kann ich ein Praktikum bei Ihnen machen?“, war ihre nächste Frage.

Am Nachmittag nahmen sämtliche Kinder an dem extrem beliebten Parcours „Medizinstudium kompakt“ im Lehr- und Lernzentrum, ausgerichtet durch das Team des Skills Lab teil.



Zum krönenden Abschluss überreichten ihnen im Deichmann-Auditorium Professor Jan Buer, Dekan der Medizinischen Fakultät, und Hans-Peter Tappe, Verwaltungsdirektor am Universitätsklinikum Essen, feierlich ihre Teilnahme-Urkunden.

Vielen Dank an alle, die diesen Tag möglich gemacht haben!:

Programmpunkte für Mädchen:

Medizintechnik: Kann Technik gesund machen?
Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie und Neuroradiologie: MTRA - Technik schaut ins Körperinnere!
Sicherheitstechnischer Dienst: Was muss in einem Krankenhaus sicher sein?
Frauenklinik: Gynäkologie und Geburtshilfe: Ultraschall einer Schwangeren, Untersuchung am Modell
Druckerei: Was druckt eine Druckerei in einem Krankenhaus?
Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie, Schwerpunkt Unfallchirurgie: Bei uns in der Notaufnahme und was im OP passiert! - Nähen, Gipsen, Schrauben
Elektrowerkstatt: Was ist los – ohne Strom?
Klinik für Neurologie: Das geht mir nicht auf die Nerven: Doppler, EVOP, EEG, EMG, ENG,… welche Techniken werden in der Neurologie eingesetzt und was kann man damit herausfinden?
Zentrale Informationstechnik: Was leistet Informationstechnik (IT) im Krankenhaus?
Imaging Center Essen, Elektronenmikroskopische Einheit: Erforschung des alltäglichen Mikrokosmos mit einem Rasterelektronenmikroskop

Programmpunkte für Jungs:

Bildungsakademie/ Schule für Pflegeberufe: Was sind die vielfältigen Aufgaben in der Krankenpflege? Und wie badet man ein neugeborenes Baby richtig?
SkillsLab: Basic life support – Leben retten für Anfänger
Betriebskindergarten: Erzieher/in – „… die können doch nur spielen …“ Stimmt das wirklich?
Simulation-Patienten-Programm: Echte Untersuchung an „falschen" Patienten üben
Klinik für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, Kopf- und Halschirurgie: Wie funktionieren Hören, Riechen, Schmecken, Sprechen & was machen wir im OP?
Molekularbiologie: Forschung: Wie bringt man Zellen zum Leuchten?
Klinik für Kinderheilkunde I: Kinderarzt– Wie kleine Babys groß werden. – Eine Kinderklinik von Innen.
MTLA-Schule: Laboratorium: Unsichtbares sehen und messen
Westdeutsche Biobank Essen: Was ist eine Biobank? Wie kommt die Probe in die „Bank“? Und was macht ein Pipettier-Roboter?



http://www.uni-due.de/med/de/gubd17 ]]>
Gen verantwortlich für Herzmuskelzellschäden nach Bypass-Operation – Bald maßgeschneiderte Therapie? https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=446 446 Wed, 26 Apr 2017 12:35:57 +0200 Sind Arterien verstopft, ist eine Bypass-Operation oft die einzige Überlebenschance. Hat der Patient aber zugleich einen krankhaft verdickten Herzmuskel, ist das Risiko für einen Herzschaden nach der OP groß. Schon länger wurde vermutet, dass eine solche Muskelverdickung auch genetische Ursachen haben kann. Der Nachweis gelang jetzt einem interdisziplinären Forscherteam unter Führung von Prof. Dr. Ulrich Frey und Prof. Dr. med. Jürgen Peters von der Klinik für Anästhesiologie und Intensivmedizin am UK Essen zusammen mit Wissenschaftlern der Pharmakogenetik, Inneren Medizin sowie Thorax- und kardiovaskulären Chirurgie.

Entscheidend ist das sogenannte G(alpha)q Gen. Es sorgt dafür, dass sich Blutgefäße zusammenziehen und so u.a. der Blutdruck stabil bleibt bzw. steigt. Ist dieses Gen verändert, verdickt sich der Herzmuskel unter dem Einfluss von Hormonen, und es verdoppelt sich die Gefahr, nach einer Bypass-Operation einen ausgedehnteren Herzmuskelzellschaden zu erleiden. Dank der Ergebnisse, die nun in der Fachzeitschrift „Anesthesiology“ veröffentlicht werden, können Risikopatienten identifiziert und so evtl. Therapien künftig genau auf solche Patienten zugeschnitten werden.

Prof. Dr. Ulrich Frey, Klinik für Anästhesiologie und Intensivmedizin am Universitätsklinikum Essen, https://www.uk-essen.de/anaesthesie/klinik/ ]]>
Hohe Auszeichnungen für Professor Gerd Heusch https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=445 445 Tue, 25 Apr 2017 11:59:14 +0200 Die Deutsche Gesellschaft für Kardiologie verlieh ihm auf ihrer Jahrestagung in Mannheim ihre höchste wissenschaftliche Auszeichnung, die Carl Ludwig Ehrenmedaille, für seine langjährigen grundlegenden Arbeiten zur Pathophysiologie der Koronaren Herzkrankheit sowie für deren Translation in die Klinik.

Die American Physiological Society ehrte den Wissenschaftler auf ihrer Jahrestagung in Chicago mit dem Carl Wiggers Award für seine grundlegenden Arbeiten zur Kardioprotektion. ]]>
Essen forscht und heilt: Prof. Astrid Westendorf und Prof. Matthias Epple werden für ihre Forschung ausgezeichnet https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=444 444 Tue, 25 Apr 2017 11:16:04 +0200 Hiermit wurden besonders innovative und zukunftsorientierte Projekte und Ideen ausgezeichnet. In diesem Jahr waren es drei Projekte in den Kategorien "Medizin und Wissenschaft", "Medizin und Entwicklung" sowie "Medizin und Unternehmen".

In der Kategorie: "Medizin und Wissenschaft" wurde ein von der Deutschen Forschungsgesellschaft gefördertes Projekt zwischen der Arbeitsgruppe von Prof. Dr. Astrid Westendorf (Medizinische Mikrobiologie) und Prof. Dr. Matthias Epple (Anorganische Chemie) ausgezeichnet. Hier wurden Nanopartikel zur Behandlung chronischer Entzündungen entwickelt. Solche Entzündungen treten beispielsweise im Darm (Morbus Crohn) oder im Mund (Parodontitis) auf.

Durch die Kombination von biologisch abbaubaren Nanopartikeln mit Nukleinsäuren können Entzündungsfaktoren selektiv und effizient reduziert werden. Im ebenfalls DFG-geförderten Deutsch-Chinesischen Transregio 60 konnten die Preisträger auch zeigen, dass sich mit ähnlichen Nanopartikeln auch virale Infektionen wie Hepatitis und Grippe erfolgreich zurückdrängen lassen.


Die Preisträger, Quelle: Arbeitsgemeinschaft "Essen forscht und heilt"
Weitere Informationen: http://www.essen.de/meldungen/pressemeldung_1073950.de.html ]]>
March for Science - 1.500 Teilnehmer alleine in Bonn https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=443 443 Mon, 24 Apr 2017 13:12:56 +0200 Deutschland zeichnet sich durch ein weltoffenes, pluralistisches und deshalb auch besonders leistungsfähiges Wissenschaftssystem aus. Die Freiheit von Forschung und Lehre hat Verfassungsrang und wird von einem breiten gesellschaftlichen und politischen Vertrauen getragen.

Die Universität Duisburg-Essen (UDE) begrüßt und unterstützt die Veranstaltung und rief zu einer Teilnahme auf. Natürlich waren Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen in Bonn dabei:


Prof. Dr. Bernhard Horsthemke von der Medizinischen Fakultät der UDE

Weitere Informationen: http://marchforscience.de/presse-info/ ]]>
Probanden gesucht: Können Placebos Rückenschmerzen lindern? https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=442 442 Mon, 24 Apr 2017 10:48:17 +0200 Chronische Schmerzen verändern den Alltag, davon können Betroffene ein leidvolles Lied singen. Schon einfachste Bewegungen schmerzen. Viele Patienten haben schon diverse Behandlungen ohne Erfolg ausprobiert. Es ist allerdings bekannt, dass die Einnahme von Placebos – also von Medikamenten ganz ohne Wirkstoff – Linderung bringen kann.

Wahrscheinlich ist, dass Placebos den Körper dazu animieren, eigene schmerzlindernde Opioide auszuschütten und dadurch eine Selbstheilung in Gang zu setzen. Erstaunlicherweise scheinen die wirkstofflosen Arzneien selbst dann zu wirken, wenn dem Patienten klar ist, dass er „nur“ ein Placebo schluckt.

Warum das so ist, wollen Mediziner am Essener Rückenschmerz-Zentrum der Klinik für Neurologie in einer aktuellen Studie herausfinden. Dabei testen sie, wie sich die Placebobehandlung unter anderem auf die Beweglichkeit der Wirbelsäule und der Muskulatur auswirkt.
Die Untersuchung umfasst eine dreiwöchige Placebo-Therapie oder Beobachtungsphase. Während dieser Zeit müssen die Studienteilnehmer nicht auf ihre bestehende Medikation verzichten, sondern nur notieren, wann sie sie eingenommen haben. Interessierte Rückenschmerzpatienten können sich unverbindlich im Essener Rückenschmerz-Zentrum unter der Rufnummer 0201/723-2439 informieren.

Weitere Informationen:

Prof. Dr. med. Ulrike Bingel, Essener Rückenschmerz-Zentrum, Klinik für Neurologie am Universitätsklinikum Essen, Tel.: 0201 / 723 – 2439/2401 ]]>
Prof. Dr. Christian Taube neuer Direktor der Pneumologie - Wem die Luft ausgeht https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=441 441 Fri, 21 Apr 2017 11:30:37 +0200
Prof. Dr. Christian Taube

2015 starben weltweit etwa drei Millionen Menschen an COPD; das sind fünf Prozent aller Toten des Jahres. Die Erkrankung lässt sich nicht heilen, ihre Symptome können aber medizinisch gelindert werden. Auch körperliches Training hilft nach einer akuten Verschlimmerung, fand Christian Taube 1998 in seiner Promotion heraus. Ein Schwerpunkt seiner künftigen Forschung ist u.a., wie sich die Reaktionen des Immunsystems in der Lunge bei obstruktiven Atemwegserkrankungen beeinflussen lassen. Auf dieser Basis wird er u.a. an der Entwicklung neuer Therapien forschen. Mit seiner Expertise stärkt er zudem das Westdeutsche Lungentransplantationszentrum.

Nach seinem Medizinstudium (1990 bis 1997) an der Universität Hamburg war Taube vier Jahre wissenschaftlicher Mitarbeiter am Zentrum für Pneumologie und Thoraxchirurgie in Großhansdorf. Von 2001 bis 2004 forschte er am National Jewish Center in Denver/USA. Danach wechselte er an die Universitätsklinik Mainz, wo er zunächst die Arbeitsgruppe zu experimentellen Lungenkrankheiten leitete und nach der Habilitation (2008) auch die entsprechende Ambulanz sowie das pneumologisch-allergologische Labor. 2011 übernahm er den Lehrstuhl für Pneumologie am Leiden University Medical Center, Niederlande. Seine wissenschaftliche Arbeit wurde mehrfach ausgezeichnet. ]]>
Studierendenkonferenz zur Krebsforschung geht bereits in die Dritte Runde https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=440 440 Thu, 20 Apr 2017 09:32:59 +0200 Die „echo – essen conference for hematology and oncology“ richtet sich in erster Linie an Studierende der Medizin, der Naturwissenschaften und der sogenannten Lebenswissenschaften. Im Zentrum steht die Vermittlung klinischen und wissenschaftlichen Grundwissens aus der aktuellen Krebsforschung. Die Teilnehmer sind dabei nicht nur passive Zuhörer, sondern gestalten das Programm aktiv mit: Um ihr Forschungsthema vorzustellen stehen den Studierenden zwei Wege zur Verfügung. In Form eines Posters oder einer „oral presentation“. Die besten Poster und Präsentationen bekommen Preise. Die Teilnehmer erhalten so die Gelegenheit, Erfahrungen im Präsentieren von wissenschaftlichen Ergebnissen zu sammeln, sich unter einander zu vernetzen, im gegenseitigen Austausch Forschungsthemen zu diskutieren und neue Impulse für die eigene Arbeit zu gewinnen. Insgesamt rechnen die Veranstalter mit rund 80 Teilnehmern aus dem In- und Ausland.

Natürlich setzen die Veranstalter auch auf renommierte Experten: Zu jedem Thema wird einer von insgesamt 19 Gastrednern referieren; diese kommen vom UK Essen sowie weiteren Universitäten. Den Rahmen bilden die Opening lecture von PD. Thomas Elter, Universitätsklinikum Köln, und die Closing lecture von Prof. Sebastian Bauer, Universitätsklinikum Essen.

Das Team der Konferenz wird bei der Umsetzung durch die Stiftung Universitätsmedizin am UK Essen, den Förderverein der Klinik für Hämatologie sowie das Dekanat der Medizinischen Fakultät und der Fachschaft Medizin unterstützt.

Organisiert wird die Konferenz von Fabienne Kunz, Robert Lams und Arnold von Bohlen, Doktoranden an der Medizinischen Fakultät. Gemeinsam haben die drei den Finanz- und Strukturplan entwickelt, das wissenschaftliche Programm erstellt und Gastredner eingeladen.

Die echo-Teilnahmegebühr beträgt 19 (early bird) bzw. 29 Euro.
Programm und Anmeldung: http://www.echo-essen.de ]]>
Ausgezeichnete Leistung: Buchpreise für die besten Studierenden des Kurses „Pathologie I“ https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=439 439 Wed, 19 Apr 2017 13:36:23 +0200 Als Anerkennung für die sehr guten Leistungen überreichte Dr. Sarah Synoracki ihnen in der Einführungsveranstaltung zum Kurs Pathologie II jeweils ein Lehrbuch „Pathologie“ im Wert von 89 Euro.

Miriam Anthea Dannhoff und Julia Herbst bei der Übergabe der Preise

„Es ist in der Pathologie Tradition, solch hervorragende Leistung mit einem Buchpreis auszuzeichnen“, erklärt Prof. Baba. „Wir möchten die Studierenden auf diese Weise auch dazu motivieren, sich auch weiterhin mit Begeisterung diesem interessanten Fach zuzuwenden.“ ]]>
„March for Science“ am 22. April - wir sind dabei! https://www.uni-due.de/de/presse/meldung.php?id=9794 438 Tue, 18 Apr 2017 11:05:36 +0200 ]]> Anstoß - der Innovationspreis Lehre der Medizinischen Fakultät geht in die zweite Runde! https://www.uni-due.de/med/anstoss/ 435 Mon, 03 Apr 2017 15:13:48 +0200 ]]> Dritte Ausgabe der Mitteilungen der Medizinischen Fakultät der UDE erschienen http://105116.seu2.cleverreach.com/m/10362684/ 434 Mon, 03 Apr 2017 09:48:01 +0200 ]]> Zahl der durch die Westdeutsche Biobank Essen unterstützten Forschungsvorhaben stark gestiegen - Drei Erfahrungsberichte https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=428 428 Tue, 28 Mar 2017 09:32:52 +0200 Und nicht nur die Zahl der Einlagerungen nimmt rasant zu, auch die der Forschungsvorhaben, bei denen die Proben eingesetzt werden. Waren es 2015 noch drei Anträge, die positiv beschieden wurden, stieg ihre Zahl 2017 bereits auf 16“, so Dr. Katharina Jockers, Leiterin der WBE.
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Dr. Katharina Jockers

Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, die mit der WBE arbeiten, sind mit der Serviceeinrichtung mehr als zufrieden.

Einer von ihnen ist Dr. Till Plönes, Oberarzt der Thoraxchirurgie an der Ruhrlandklinik Essen am Westdeutschen Tumorzentrum Essen (WTZ). Er forscht aktuell an Expressionsmustern von miRNA in Korrelation mit dem Mutationsstatus beim nicht-kleinzelligen Lungenkarzinom. Von der Westdeutschen Biobank Essen erhält er hierfür Serum und Tumorfrischgewebe. Aus seiner Sicht ist die WBE eine einzigartige Serviceplattform zur Durchführung von Forschungsprojekten mit Patientenmaterial. Und dies gleich aus mehreren Gründen.

„Ein dickes Plus ist das schnelle Antragsverfahren mit verkürzten Verfahren für das notwendige Ethikvotum. Forschung statt unnötiger Bürokratie: das ist nur zu empfehlen. Hinzu kommt die gleichbleibend hohe Qualität der Proben. Aufgrund immer besserer Sequencingtechnologien ist man bei international kompetitiven Forschungsprojekten heute auf eine hohe Gewebequalität angewiesen. Die WBE stellt diese Qualität sicher und kann auch klinische Daten verfügbar machen“, erklärt Dr. Till Plönes.

Aber auch eine hochprofessionelle Infrastruktur und vielfältige zusätzliche Serviceangebote, wie z.B. TMAs oder die Anfertigung und Auswertung histologischer Schnitte und Färbungen, sind für ihn entscheidend. Dr. Ploenes: „Individuelle Anfragen werden professionell und sehr kurzfristig bearbeitet. Das gilt auch für Kooperationsprojekte mit nationalen Projektpartnern, die logistisch problemlos umgesetzt werden.“

Auch Prof. Dr. Hendrik Streeck, Direktor des Instituts für HIV-Forschung der Medizinischen Fakultät hat den Service der WBE bereits für seine viel beachtete Forschung genutzt.

Prof. Hendrik Streeck: „HIV/AIDS ist einer der größten infektiologischen Killer unserer Zeit. Was die Forschung so schwierig macht, ist das Fehlen eines einfachen Tiermodells. So ist unsere Forschung auf menschliches Gewebe wie von der Biobank angewiesen."

Dr. Kathrin Sutter, IFORES-Nachwuchsgruppenleiterin am Institut für Virologie und Leiterin der Nachwuchsgruppe des TRR60, untersucht die biologischen Eigenschaften diverser Zytokine während einer akuten HIV-Infektion und charakterisiert mit ihrem Team deren antiviralen Eigenschaften und den Einfluss auf die Immunantwort. Dabei setzt sie auf eine innovative Technik zur Isolation mononukleärer Zellen aus Darmgewebe, die sie bei ihrem mehrmonatigen Forschungsaufenthalt an der University of Colorado, Denver, USA, erlernt hat.

Dr. Kathrin Sutter: „Um diese auch in Essen zu etablieren, benötigen wir Proben aus intestinalen Resektaten. Diese stünden uns ohne die Westdeutsche Biobank Essen nicht in ausreichender Menge und gleichbleibend hoher Qualität zur Verfügung.“

Weitere Informationen: Dr. Katharina Jockers, Leiterin der Westdeutschen Biobank Essen (katharina.jockers@uk-essen.de) und http://www.uni-due.de/med/biobank ]]>
Neue stellvertretende Leiterin des Bereichs Zentrallabor – Forschung und Lehre https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=427 427 Tue, 28 Mar 2017 09:30:51 +0200 Die Einrichtung ist mit einer hochmodernen Infrastruktur im Bereich klinische Chemie, Spezialanalytik für Hormone und Stoffwechselmedizin ausgestattet. Für die Planung von Studien wird eine umfassende Beratung angeboten. Eine weitere Kernaufgabe ist die Durchführung und Neuetablierung von Sonderassays sowie Analytik im Rahmen großer Kohorten-Studien.


Dr. Denise Zwanziger

Im Anschluss an ihr Chemiestudium und der Promotion an der Universität Leipzig, war Dr. Zwanziger zunächst als wissenschaftliche Mitarbeiterin am Leibniz-Institut für Molekulare Pharmakologie (FMP) in Berlin tätig. Das Universitätsklinikum Essen kennt sie bereits seit 2012 als Laborleiterin des Forschungslabors der Klinik für Endokrinologie und Stoffwechselerkrankungen (Direktorin: Prof. Dagmar Führer).
Mehr Informationen zur Durchführung klinischer sowie experimenteller Studien finden Sie unter http://www.uniklinik-essen.de/zentrallabor
sowie über denise.zwanziger@uk-essen.de.

Das Zentrallabor ist nach DIN EN ISO 15189 zertifiziert. ]]>
Neu an der Medizinischen Fakultät: Prof. Dr. Boris Hadaschik, Direktor der Urologischen Klinik am UK Essen https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=421 421 Tue, 21 Mar 2017 09:50:09 +0100 Der Krebs im Urogenitaltrakt steht im Zentrum seiner Forschung. Dazu wird er in seinen Spezialgebieten Blase, Niere und Prostata onkologische Studien durchführen sowie neue diagnostische und therapeutische Technologien einsetzen. Eine enge Zusammenarbeit mit dem Westdeutschen Tumorzentrum (WTZ) und dem Deutschen Krebsforschungszentrum in Heidelberg (DKFZ) ist geplant. Den Bereich der Kinderurologie möchte Prof. Hadaschik mit der Kinderklinik II langfristig stärken.


Prof. Dr. Boris Hadaschik (Fotonachweis: UDE/Frank Preuß)

Der leidenschaftliche Querflötist Hadaschik studierte zunächst Orchestermusik an der Staatlichen Musikhochschule in Karlsruhe. Parallel dazu war er ab 1996 an der Universität Heidelberg und zwei amerikanischen Universitäten im Fach Medizin eingeschrieben. Beide Studiengänge schloss er in der Regelstudienzeit mit „sehr gut“ ab und promovierte 2002.

Prof. Hadaschik wechselte 2004 an die Urologische Klinik der Universität Mainz, 2008 ging er nach einem zweijährigen Forschungsaufenthalt in Vancouver zurück an das Klinikum Heidelberg und war ab 2014 u.a. stellvertretender Leiter der Urologischen Abteilung. Wissenschaftliche Studien führten ihn an Universitäten in den USA, Kanada und Ägypten. Seine Arbeit wurde mehrfach ausgezeichnet. ]]>
Medizinische Fakultät der UDE/UK Essen beteiligen sich erstmals am UniStemDay: Stammzell-Nachwuchsforscher https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=420 420 Fri, 17 Mar 2017 09:59:02 +0100
Die Schülerinnen und Schüler durften an den sechs Laborstationen vieles ausprobieren - stets unter fachkundiger Anleitung

Über 27 000 Schüler in Italien, Spanien, Großbritannien, Schweden, Polen, Serbien, Dänemark und Deutschland informieren sich am UniStem Day über das Thema Stammzellen - rund 1.000 an deutschen Forschungseinrichtungen. Der UniStem Day möchte Neugierde fördern, Fragen vertiefen und Fakten vermitteln.

„Stammzellen gehen uns alle an, denn sie sind die grundlegenden Zellen jeden Lebens. Wir vermitteln Wissen über den aktuellen Stand und das Potenzial der Stammzell-Forschung und möchten mit den Jugendlichen ins Gespräch kommen“, erklärt Prof. Dr. Peter Horn, Direktor des Instituts für Transfusionsmedizin und ergänzt: „Die Stammzell-Forschung entwickelt sich so dynamisch, dass kaum ein schulischer Lehrplan aktuell genug sein kann.“

Und genau hier setzt das Prinzip des UniStem Day an: Oberstufenschüler vorzugsweise aus Biologie-Leistungskursen erhalten Anschluss an den neuesten Forschungsstand. Es wird ihnen aber nicht nur Theorie vermittelt, sondern auch ganz viel Praxis. Zusammen mit Experten der Medizinischen Fakultät arbeiten maximal acht Jugendliche pro Gruppe an der Pipette, färben Zellen ein und bestimmen Blutgruppen.

Die bundesweite Koordination des UniStem Day erfolgte durch das German Stem Cell Network, in Nordrhein-Westfalen übernahm das Kompetenznetzwerk Stammzellforschung NRW diesen Part. NRW ist in diesem Jahr besonders stark engagiert. Etwa 40 Prozent aller Teilnehmerinnen und Teilnehmer deutschlandweit erforschen das Thema Stammzellen an einer der insgesamt neun nordrhein-westfälischen universitären und außeruniversitären Forschungseinrichtungen, ein Viertel davon am UK Essen.

Ein Teil der insgesamt über einhundert forschungsinteressierten Jugendlichen zusammen mit Dr. Anne Do Lam-Ruschewski Geschäftsstellenleiterin Kompetenznetzwerk Stammzellforschung NRW , Professor Jan Buer, Professor Peter Horn (Bild-Mitte) und seinem wissenschaftlichen Team ]]>
Erforschung von extrazellulären Vesikeln: Gründungstreffen der German Society for Extracellular Vesicles https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=419 419 Thu, 16 Mar 2017 12:58:57 +0100 Botschafter der interzellulären Kommunikation

Extrazelluläre Vesikel (EV) sind winzige, nanometergroße Bläschen, die Zellen aller Organismen einschließlich menschlicher Körperzellen von ihrer Oberfläche freisetzen und aussenden. EV besitzen eine Doppelmembran aus Lipiden und Proteinen und enthalten Nukleinsäuren wie zum Beispiel mRNA und miRNA. So können „genetische Botschaften“ zwischen den Zellen übertragen werden, die für die Regulation physiologischer Prozesse und die Pathogenese zahlreicher Krankheiten verantwortlich sind. Daneben spielen sie eine wesentliche Rolle bei der Krebsdiagnostik und beim Therapiemonitoring.

In Düsseldorf trafen sich im Rahmen der IGLD Jahrestagung über 150 Forscher aus dem deutschsprachigen Raum, um das nationale EV-Netzwerk GSEV ins Leben zu rufen. Den Vorsitz übernahm PD Dr. Bernd Giebel der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen am Universitätsklinikum Essen. Nach seiner Auffassung expandiert das Feld der EV weltweit und auch in Deutschland unaufhaltsam, sodass eine derartige Organisation, wie sie beispielsweise in Österreich und auch auf internationaler Ebene bereits besteht, zum wissenschaftlichen Austausch einen wesentlichen Beitrag leisten wird. „Immer mehr Naturwissenschaftler und Ärzte untersuchen Vesikel hinsichtlich ihrer biologischen Rolle und versuchen, diese Erkenntnisse für die Diagnostik und neue Therapieansätze – beispielsweise zur Immunmodulation oder in der regenerativen Medizin – zu nutzen“, so Giebel bei der Gründungsversammlung.

Das Ziel der GSEV ist es, EV-Forscher aus Deutschland zusammenzubringen, Ideen für zukünftige Kooperationen zu entwickeln und den akademischen Nachwuchs zu fördern. Die GSEV soll die wissenschaftlichen Kräfte in Deutschland bündeln und neue Synergien erzeugen, um das EV-Feld voranzubringen. Neben Giebel wird der Vorstand der GSEV durch PD Dr. Eva-Maria Krämer-Albers (Mainz, zweite Vorsitzende), PD Dr. Irina Nazarenko (Freiburg, Geschäftsführerin), Dr. Stefan Momma (Frankfurt, Schatzmeister), Prof. Dr. Elke Pogge von Strandmann (Marburg, Schriftführerin) und Dr. Gregor Fuhrmann (Saarbrücken, Pressesprecher) vervollständigt.

Mitglied kann jeder werden, der im Bereich der EV tätig ist und an diesem wissenschaftlichen Feld interessiert ist.

Weitere Informationen: http://www.extracellular-vesicles.de ]]>
Prof. Dr. Martin Anton Teufel ist neu an der Medizinischen Fakultät https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=418 418 Tue, 14 Mar 2017 12:12:01 +0100

Prof. Dr. Martin Anton Teufel (Quelle UDE/Frank Preuß)


Krebs und die seelischen Belastungen, die mit ihm einhergehen, sind ein Bereich auf den sich Professor Teufel spezialisiert hat. An der LVR-Klinik arbeitet er zudem mit Menschen, die Probleme mit ihrem Essverhalten oder Gewicht haben wie bei Bulimie oder Adipositas. Und Teufel forscht zu chronischen Schmerzen und körperlichen Beschwerden wie Kopfschmerzen oder Herz-Kreislauf-Störungen, die sich organisch nicht hinreichend erklären lassen (somatoforme Störungen).

Sein Medizinstudium absolvierte Martin Teufel an den Universitäten Freiburg, Würzburg und Zürich. Im Anschluss arbeitete er von 2002 bis 2004 am Mannheimer Zentralinstitut für Seelische Gesundheit. Danach wechselte er für sechs Jahre in die Abteilung Psychosomatische Medizin und Psychotherapie des Universitätsklinikums Tübingen, für die er ab 2010 stellvertretender Ärztlicher Direktor war. Von 2012 bis 2016 leitete er zudem den Bereich Psychoonkologische Evaluation und Forschung des Comprehensive Cancer Center Tübingen. Seine Arbeit wurde mehrfach ausgezeichnet.

Weitere Informationen:

Prof. Dr. med. Martin Anton Teufel, LVR-Klinikum Essen, Klinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie, Tel. 0201/72275-00, martin.teufel@lvr.de ]]>
Duisburg-Essener Lehrpreises für in der Lehre besonders engagierte Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler 2017 https://www.uni-due.de/de/lehrpreis/ 417 Tue, 14 Mar 2017 09:25:04 +0100
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Diabetes-Risiko wird unterschätzt https://www.uni-due.de/de/presse/meldung.php?id=9761 416 Fri, 10 Mar 2017 12:33:55 +0100 ]]> Impfstoff gegen argentinisches Fieber bekämpft auch Tumore https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=415 415 Fri, 10 Mar 2017 10:20:37 +0100

Der verwendete Impfstoff wurde ursprünglich für eine bestimmte Infektionserkrankung („argentinisches hämorrhagisches Fieber“) entwickelt. „Wenn man ihn verabreicht, vermehrt er sich in den Tumorzellen und lockt die Immunzellen zum Tumor. Dann behindern sie dessen Wachstum; teilweise bildet er sich sogar ganz zurück“, erläutert Prof. Dr. Karl-Sebastian Lang, Direktor des Instituts für Immunologie der Medizinischen Fakultät am Universitätsklinikum (UK) Essen. In einer klinischen Studie soll nun die Wirksamkeit des Medikaments überprüft werden.

Diese richtungsweisenden Erkenntnisse konnten in enger Zusammenarbeit mit der Inneren Klinik (Tumorforschung), der Klinik für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde und der Klinik für Dermatologie gewonnen werden. Entscheidend war dabei auch, dass Dr. Halime Kalkavan aus der Inneren Klinik (Tumorforschung) dank eines IFORES-Stipendiums der Medizinischen Fakultät der UDE das Forschungsprojekt im Institut für Immunologie intensiv bearbeiten konnte.

„Durch die enge Verbindung von exzellenter Grundlagenforschung mit klinischer Krebsforschung am Westdeutschen Tumorzentrums des UK Essen hoffen wir, solche neuen Behandlungsansätze bald auch auf der Station anwenden zu können“, so Prof. Dr. Martin Schuler, Direktor der Inneren Klinik (Tumorforschung) und Standortsprecher des DKTK.

Immunologie, Infektiologie und Onkologie sind wissenschaftliche Schwerpunkte der Medizinischen Fakultät der UDE am UK Essen. An der Studie war ebenfalls die Charité in Berlin beteiligt. Beide Einrichtungen sind Teil des Deutschen Konsortiums für Translationale Krebsforschung (DKTK). ]]>
Lehr- und Lernzentrum - erster Meilenstein beim weiteren Ausbau der Lehre https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=414 414 Fri, 10 Mar 2017 09:15:29 +0100 Im Frühjahr 2014 wurde das neue Lehr- und Lernzentrum (LLZ) der Medizinischen Fakultät feierlich eröffnet. Heute ist das hochmoderne Gebäude ein fester Bestandteil der medizinischen Lehre am UK Essen. Dies belegt auch die aktuelle Nutzungsstatistik: 2016 kamen an den Öffnungstagen insgesamt mehr als 24.300 Nutzerstunden im Deichmann-Auditorium und den Seminar- und SkillsLab-Räumen zusammen.
„Die Lehre steht im Lehr- und Lernzentrum natürlich immer an erster Stelle. 80 Prozent der Veranstaltungen kamen unseren Medizin-Studierenden zu Gute. Räume, die nicht für Seminare und Vorlesungen genutzt werden, können von den Studierenden für Lerngruppen gebucht werden“, so Studiendekan Prof. Dr. Joachim Fandrey.
Und dies hat sich herumgesprochen: Knapp 7.000 Stunden verbrachten die angehenden Mediziner damit, den gelernten Stoff in ihrem LLZ zu vertiefen. Auch bei Veranstaltern von Kongressen ist das LLZ sehr beliebt. Und dies von Anfang an. NRW-Wissenschaftsministerin Svenja Schulze war bereits häufig zu Gast. Und mit Bundesbildungsministerin Dr. Johanna Wanka, Bundesgesundheitsminister Hermann Groehe und dem zukünftigen Bundespräsidenten Dr. Frank Walter Steinmeier haben auch wichtige Persönlichkeiten aus der Bundespolitik bereits das Lehr- und Lernzentrum besucht.

Studiendekan Joachim Fandrey: „Das Gebäude ist ein wichtiger Meilenstein für das moderne Medizinstudium in Essen, aber natürlich können wir uns auf diesem Erfolg nicht ausruhen. Denn bereits heute reichen die Kapazitäten unserer Infrastruktur nicht aus. Ein neuer Hörsaalkomplex im Gebäude der Pathologie ist bereits in der Vorbereitung, mit den Planungen zur Aufstockung der Institutsgruppe1 wird aktuell begonnen. Dies schafft den notwendigen Raum für den Unterricht und auch für große studentische Übungsgruppen zwischen 40 und 80 Personen. Aber auch zentrale elektronische Prüfungen und neue Formen der Lehre - u.a. via Tablet - können damit in Essen Einzug halten."

Die Grundlage dieser dringend notwendigen Investitionen wurde erst jüngst durch das Land Nordrhein-Westfalen geschaffen: Mit zusätzlichen 5,7 Mio. Euro fördert dieses die medizinische Lehre der Universität Duisburg-Essen (UDE).Das der Förderung zugrunde liegende Investitionskonzept der Medizinischen Fakultät enthält entsprechend einen konkreten Maßnahmenkatalog zur Instandsetzung der bestehenden Lehr-Infrastruktur und zur Schaffung zusätzlicher Flächen mit einer zeitgemäßen und modernen Ausstattung.



Zur Pressemitteilung "Zusätzliche Landesmittel - 5,7 Mio. Euro für die Medizinerausbildung": http://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=377

Erster wichtiger Meilenstein beim Ausbau der Infrastruktur für die Lehre: Das "LLZ"
Weitere Informationen zum LLZ: http://www.uni-due.de/med/de/studium/llz ]]>
Wenn das Immunsystem sich irrt - Neues internationales Forschungsnetzwerk https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=406 406 Tue, 07 Mar 2017 10:13:45 +0100 Sprecher des European Network of Investigators Triggering Exploratory Research on Myeloid Regulatory Cells ist Prof. Dr. Sven Brandau, Leiter der Forschungsabteilung der Klinik für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde in der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen (UDE) am Universitätsklinikum Essen.

Prof. Brandau: „Bald können wir erstmals Daten über MDSC aus so verschiedenen Erkrankungen wie Krebs, HIV, Hepatitis oder Schuppenflechte miteinander vergleichen.“ Denn das Forschungsnetzwerk verwendet erstmals eine neu entwickelte Standard-Analysemethode, mit deren Hilfe die Bedeutung dieser Zellen in verschiedenen Erkrankungen unter einheitlichen Bedingungen analysiert und verglichen werden kann.

Auf dieser Basis können dann in Zukunft wirksame diagnostische und therapeutische Gegenmaßnahmen entwickelt werden. Im Laufe des Jahres sollen weitere Studien zur Analyse fehlgeleiteter Immunzellen begonnen werden.

Weitere Informationen:
http://www.mye-euniter.eu ]]>
Prof. Dr. Philipp Kahlert erhält W2-Professur für Interventionelle Kardiologie an der Medizinischen Fakultät https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=405 405 Fri, 03 Mar 2017 11:43:18 +0100
Prof. Dr. Philipp Kahlert, Quelle Frank Preuß, UDE

Das Gute an interventionellen Therapieverfahren wie der kathetergeführten Herzklappentherapie: Die Eingriffe verletzen so wenig Haut und Weichteile wie möglich. Weder muss das Brustbein geöffnet noch eine Herz-Lungen-Maschine verwendet werden. Außerdem kann örtlich betäubt operiert werden, also ohne Vollnarkose. Dies kommt vor allem schwerkranken Patienten zugute, für die andere Methoden zu risikoreich sind, etwa alte Personen oder Menschen, deren Nieren oder Lungen nicht mehr richtig arbeiten.

Am UK Essen wird Professor Kahlert die Sicherheit von neuen katheterbasierten Therapieverfahren erforschen, mit denen Erkrankungen des Herzens behandelt werden. Des Weiteren interessiert ihn u.a., wie sich prozedurbedingte Schwierigkeiten reduzieren lassen. Studien, die er zu neurologischen Komplikationen bei der kathetergeführten Implantation von Aortenklappen durchgeführt hat, sind national und international sehr anerkannt.

Philipp Kahlert absolvierte sein Medizinstudium von 1997 bis 2003 an der Universität Freiburg. Nach der Promotion (2003) war er sieben Jahre Assistenzarzt in der Klinik für Kardiologie des Westdeutschen Herz- und Gefäßzentrums am UK Essen. Bevor er dort zum Professor berufen wurde, war er an der Klinik seit 2011 als Oberarzt tätig. Seine Arbeit wurde mehrfach ausgezeichnet.

Weitere Informationen:
Prof. Dr. med. Philipp Kahlert, Klinik für Kardiologie, philipp.kahlert@uk-essen.de ]]>
Meilenstein für EU Netzwerk über Immunregulation https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=404 404 Tue, 28 Feb 2017 09:30:41 +0100 In den letzten Jahren ist eine bestimmte Gruppe von Immunzellen, sogenannte myeloide Suppressorzellen, dabei in den Fokus der internationalen immunologischen Forschung gerückt. Myeloide Suppressorzellen (abgekürzt = MDSC) hemmen die Funktion protektiver, also schützender Immunzellen, und wirken so der eigentlichen Funktion des Immunsystems entgegen. Leider wird die Forschung in diesem Bereich durch das Fehlen einheitlicher Marker, Analysemethoden und Standards erschwert und die erzielten Ergebnisse sind so nur bedingt miteinander vergleichbar.

Aus diesem Grunde hat nun, nach zwei Jahren enger Kollaboration mit Experten und Laboren innerhalb Europas, die COST Action BM1404 - European Network of Investigators Triggering Exploratory Research on Myeloid Regulatory Cells (Mye-EUNITER) – eine europaweite Studie für das immunologische Monitoring dieser Zellen initiiert. In den beteiligten Forschungszentren wird eine standardisierte und harmonisierte Analysemethode eingesetzt, um erstmals die Bedeutung dieser Zellen in verschiedenen Erkrankungen unter einheitlichen Bedingungen analysieren und vergleiche zu können. Die Methodik wurde innerhalb des Forschungsnetzwerkes entwickelt und kürzlich in Essen in einem gemeinsamen Labortrainings-Workshop an die beteiligten Zentren weiter gegeben.

„Nach unserem Wissen ist dies die erste Studie weltweit, die MDSC bei verschiedenen wichtigen immunologischen Krankheitsbildern unter standardisierten Bedingungen untersucht “, sagt Prof. Dr. Sven Brandau, der Sprecher des Netzwerkes. „Wir werden also bald erstmals Daten über MDSC aus so verschiedenen Erkrankungen wie Krebs, HIV, Hepatitis oder Psoriasis miteinander vergleichen können. Diese Erkenntnisse sind notwendig, um den schädlichen regulatorischen Funktionen von myeloischen Zellen entgegen wirken zu können“.

Im Laufe des Jahres 2017 möchte Mye-EUNITER ähnliche technische Standards für weitere regulatorische myeloische Zellen in humanen und tierischen Krankheitsmodellen etablieren. Die Mitglieder des Netzwerkes hoffen, diese Erkenntnisse dann im Rahmen zukünftiger gemeinsamer Förderprojekte näher an die diagnostische oder therapeutische Anwendung heranzuführen.

An dem Forschungsnetzwerk beteiligt sind über 100 Wissenschaftler aus 25 Ländern im europäischen Raum. Homepage: http://www.mye-euniter.eu ]]>
Das Gehirn erforschen - Prof. Dr. Ivo Bendix ist neu an der Medizinischen Fakultät http://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=391 391 Thu, 23 Feb 2017 09:35:29 +0100 Eine gestörte Hirn-Entwicklung verursacht langfristige motorische und kognitive Defizite. Professor Bendix möchte auf zellulärer und molekularer Ebene analysieren, wie sie entstehen. Hierzu wird er die Nerven- und sogenannten Gliazellen untersuchen, die die neuronalen Zellen im Gewebe stützen und versorgen. Neben schädigenden Einflüssen einer Sauerstoffüber- oder -unterversorgung wird er zudem den Einfluss von Entzündungen auf die Hirnentwicklung erforschen. Therapeutische Ziele für künftige Behandlungen lassen sich so besser definieren.


Prof. Dr. Ivo Bendix

Ivo Bendix studierte von 2000 bis 2005 Biotechnologie in Berlin. Anschließend forschte er an Mechanismen der chronisch entzündlichen Nervenerkrankung Multiple Sklerose am Max-Delbrück-Zentrum für molekulare Medizin und an der Charité Berlin, an der er 2009 auch promoviert wurde. Bevor er ans UK Essen berufen wurde, arbeitete er bereits mehrere Jahre intensiv an der Untersuchung frühkindlicher Entwicklungsstörungen des Gehirns. ]]>
Besondere Wirkung eines MS-Medikaments entdeckt - Verletzte Nerven reparieren http://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=390 390 Thu, 16 Feb 2017 12:00:18 +0100 Im Fachmagazin Acta Neuropathologica wurde diese Studie jetzt veröffentlicht.

Das Medikament, um das es geht, ist Dimethylfumarat (DMF). Fabian Szepanowski aus der Arbeitsgruppe für klinische und experimentelle Neuroimmunologie wollte wissen, ob es nicht auch bereits geschädigte Nerven wieder regenerieren könnte. Und tatsächlich hatte das Team aus Ärzten und Biologen unter Leitung von Dr. Dr. Mark Stettner Erfolg: Sie fanden heraus, dass sich Mäuse mit einer Verletzung des peripheren Nervensystems – also außerhalb des Gehirns und des Rückenmarks – schneller wieder bewegen konnten, wenn sie DMF bekamen. Die Isolierschicht der Fasern, das sogenannte Myelin, wurde repariert.

Ist das periphere Nervensystem entzündet oder verletzt, können Reize nicht weitergeleitet werden. Befehle des Gehirns kommen so nicht in Armen oder Beinen an. „Das Medikament erhöht das Enzym Haem Oxygenase 1 in den Nerven“, erklärt Szepanowski, „es schützt die Zellen und wirkt anti-entzündlich.“ Diese Eigenschaften können Therapien verschiedener Erkrankungen des Nervensystems verbessern, versprechen sich die Wissenschaftler.

Originalpublikation: Szepanowski F, Donaldson DM, Hartung HP, Mausberg AK, Kleinschnitz C, Kieseier BC, Stettner M (2017) Dimethyl fumarate accelerates peripheral nerve regeneration via activation of the anti-inflammatory and cytoprotective Nrf2/HO-1 signaling pathway. Acta Neuropathol.

DOI:10.1007/s00401-017-1676-z

Weitere Informationen:

Dr. Dr. Mark Stettner, Klinik für Neurologie am Universitätsklinikum Essen, Tel. 0201/723-2460, https://www.uni-due.de/neurologie/ ]]>
Erfolgreiche Tests - Neues Medikament für Kopf-Hals-Tumore http://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=389 389 Tue, 14 Feb 2017 10:13:36 +0100 Hierüber berichtet die Fachzeitschrift Lancet Oncology in ihrer aktuellen Ausgabe

Bei der Tablette handelt es sich um eine neue Art von Tumormedikament. Es blockiert in den Tumorzellen Signalwege und zwar vor allem den der PI3 Kinase. Er ist bei Kopf-Hals Tumoren häufig überaktiviert und begünstigt ihr Fortschreiten. In der „BERIL-1“ Studie wurden Patienten mit fortgeschrittenen oder metastasierten Plattenepithel-Karzinomen des Kopf-Hals-Bereiches behandelt. Sie erhielten entweder Buparlisib in Kombination mit dem Chemotherapeutikum Paclitaxel oder ein Placebo im Verbund mit Paclitaxel. Die Studienteilnahme war anhängig davon, dass der Tumor nach einer Standard-Chemotherapie erneut gewachsen war.


PD. Dr. Stefan Kasper

Es zeigte sich, dass das Voranschreiten der Erkrankung bei den mit Buparlisib und Paclitaxel behandelten Patienten signifikant verzögert werden konnte. Außerdem verlängerte sich ihre durchschnittliche Gesamtüberlebenszeit im Vergleich zur Kontrollgruppe. „Wir sind sehr froh, dass wir am Zentrum für Kopf-Hals-Tumore des WTZ diesen wichtigen Fortschritt aus Sicht der betroffenen Patienten im Verbund mit den Kliniken für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde und Strahlentherapie sowie der Inneren Klinik (Tumorforschung) erreicht haben“, so Privatdozent Dr. Stefan Kasper, Oberarzt der Inneren Klinik (Tumorforschung), der die Studie am UK Essen leitete.

„Gerade für Rückfallpatienten gab es bislang nur eingeschränkte Behandlungsmöglichkeiten“, ergänzt Prof. Dr. Martin Stuschke, Direktor der Strahlenklinik. „Über wissenschaftlich kontrollierte klinische Studien können wir unseren Patienten modernste Behandlungsverfahren anbieten und ermöglichen ihnen auf diesem Weg frühzeitig neue, vielversprechende Therapieoptionen“, ergänzt Prof. Dr. Stephan Lang, Direktor der Klinik für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde.

Weitere Informationen:
http://www.sciencedirect.com/science/article/pii/S1470204517300645 ]]>
RUB Research School: Selbstführung: Den Arbeitsalltag als Postdoc karrierefördernd gestalten - Postdocs und Endphase Promotion http://www.research-school.rub.de/seminars0.0.html?&tx_seminars_pi1%5BshowUid%5D=388 388 Thu, 09 Feb 2017 12:05:50 +0100 ]]> RUB Research School: Leading international work groups or teams: leading people from different cultural backgrounds - Postdocs and doctoral researchers at the end of their PhD http://www.research-school.rub.de/seminars0.0.html?&tx_seminars_pi1%5BshowUid%5D=390 387 Thu, 09 Feb 2017 12:05:15 +0100 ]]> RUB Research School: How to develop a research funding strategy? http://www.research-school.rub.de/seminars0.0.html?&tx_seminars_pi1%5BshowUid%5D=389 386 Thu, 09 Feb 2017 12:04:35 +0100 ]]> RUB Research School: Advancing early career supervision skills: “Improving PhD supervision” http://www.research-school.rub.de/seminars0.0.html?&tx_seminars_pi1%5BshowUid%5D=368 385 Thu, 09 Feb 2017 12:03:45 +0100 ]]> RUB Research School: How to develop a sustainable career in research? (Workshop & personal consultation) http://www.research-school.rub.de/seminars0.0.html?&tx_seminars_pi1%5BshowUid%5D=367 384 Thu, 09 Feb 2017 12:02:42 +0100 ]]> Neue Hinweise auf Zusammenhänge zwischen Entzündungen und Depressionen http://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=383 383 Thu, 09 Feb 2017 10:48:40 +0100 Einen wichtigen experimentellen Beleg dafür konnten nun die beiden Wissenschaftler der Medizinischen Fakultät der UDE Prof. Harald Engler und Prof. Manfred Schedlowski vom Institut für Medizinische Psychologie und Verhaltensimmunbiologie am UK Essen finden.

In einer interdisziplinären Studie* konnten die Essener Forscher erstmalig beim Menschen zeigen, dass im Verlauf einer akuten Entzündung die Konzentration des Immunbotenstoffs Interleukin-6 (IL-6) nicht nur im Blut, sondern auch deutlich in der Gehirn-Rückenmarks-Flüssigkeit (Liquor) ansteigt. Der Anstieg von IL-6 im Liquor hing dabei signifikant mit den von den Probanden berichteten depressiven Anzeichen zusammen: Nahm die Konzentration zu, verstärkten sich auch die Symptome.

Die Wissenschaftler vermuten nun, dass IL-6 über die Blutbahn das Gehirn erreichen und hier durch die Modulation neuronaler Prozesse eine Depression bewirken könnte. Auch wenn weiterführende Untersuchungen noch die genauen Transportmechanismen identifizieren müssen, über die IL-6 ins Gehirn gelangt, weisen diese Befunde auf neue Möglichkeiten hin, depressive Störungen zu behandeln. So ließe sich beispielsweise dieser Botenstoff gezielt blockieren.

An der Studie waren 11 Forscher der Kliniken für Anästhesiologie und Intensivmedizin, Neurochirurgie sowie Orthopädie und Unfallchirurgie beteiligt.

* Engler H, Brendt P, Wischermann J, Wegner A, Röhling R, Schoemberg T, Meyer U, Gold R, Peters J, Benson S, Schedlowski M. Selective increase of cerebrospinal fluid IL-6 during experimental systemic inflammation in humans: association with depressive symptoms. Mol Psychiatry. 2017 Jan 31. DOI: 10.1038/mp.2016.264. ]]>
DFG fördert Forschungsnetzwerk - Verlängerung für GUFI https://www.uni-due.de/de/presse/meldung.php?id=9724 382 Wed, 08 Feb 2017 10:39:43 +0100 ]]> Verbesserung der Heilungschancen für Kinder mit Akuter megakaryoblastärer Leukämie http://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=381 381 Tue, 07 Feb 2017 09:26:56 +0100 Als einzige Therapieoption bei einer AMKL galt bis dato die Chemotherapie. Warum sie bei manchen Patienten anschlug und bei anderen nicht, war bislang nicht erforscht. Ein internationales Team von Wissenschaftlern des Erasmus Medical Center, Rotterdam, des St. Jude Research Childrens Hospital, Memphis, und der Arbeitsgruppe von Prof. Dr. Dirk Reinhardt, Direktor Kinderklinik III am Universitätsklinikum Essen, führte nun die bislang umfassendste Untersuchung zu AMKL bei Kindern durch.

Über genetische Analysen des Knochenmarks der Kinder konnten die Forscher erstmals verschiedene AMKL-Untergruppen und deren prognostische Bedeutung identifizieren. Mit erstaunlichem Ergebnis: So ist bei einer AMKL mit einer bestimmten Mutation (GATA1) eine abgeschwächte Therapie ausreichend, was die Nebenwirkungen deutlich verringert. Dahingegen benötigen Kinder der anderen Untergruppen eine intensive Chemotherapie oder sogar zusätzlich eine Stammzelltransplantation.

„Dank dieser Erkenntnis kann die Therapie für meist sehr jungen Patientinnen und Patienten mit AMKL zukünftig passgenau zugeschnitten werden, was ihre Heilungschancen weiter verbessert“, erläutert Prof. Dr. Dirk Reinhardt. ]]>
Behandlung von Menschen mit Seltenen Erkrankungen verbessern http://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=380 380 Mon, 30 Jan 2017 10:50:27 +0100 Die Referenznetzwerke sollen den Austausch der Mediziner untereinander bei nur sehr selten vorkommenden Krankheiten erleichtern. Mit dem Ziel, möglichst jedem betroffenen Patienten eine professionelle Behandlung zu ermöglichen und so ihre Lebensqualität zu steigern.

Vom UK Essen haben sich sechs Verbünde der hochspezialisierten Versorgung und Forschung erfolgreich beworben. Im Einzelnen sind dies:

• Prof. Dr. Sebastian Bauer für Seltene Tumoren bei Erwachsenen,
• PD Dr. Anja Büscher für Seltene Nierenerkrankungen,
• Prof. Dr. Dr. Dagmar Führer für Seltene Erkrankungen des Hormonsystems,
• Prof. Dr. Urban Geisthoff für Seltene Gefäßerkrankungen,
• PD Dr. Corinna Grasemann für Seltene Knochenerkrankungen,
• Prof. Dr. Ulrike Schara für Seltene Neuromuskuläre Erkrankungen.

Nähere Informationen unter http://ec.europa.eu/health/ern/policy_en ]]>
Internationales Symposium zum Jubiläum - 50 Jahre Essener Tumorklinik http://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=363 363 Thu, 26 Jan 2017 09:23:18 +0100 Chemo- und Immuntherapien oder Knochenmarktransplantationen sind heute selbstverständlich in der Krebsbehandlung. Viele dieser Therapien gehen auf die Essener Tumorklinik zurück. Mit der Entwicklung „zielgerichteter“ Medikamente beschreiten die Mediziner wieder neue Wege. Sie können das Tumorwachstum direkt oder durch Aktivierung des Immunsystems hemmen. „Wir entwickeln die Diagnose- und Behandlungsverfahren ständig weiter“, betont Klinikdirektor Prof. Dr. Martin Schuler: „Jedem Patienten wird eine auf ihn abgestimmte chirurgische, medikamentöse und radiologische Therapie angeboten.“ Das Jubiläum der Essener Tumorklinik ist auch für Prof. Jochen A. Werner, Ärztlicher Direktor und Vorstandsvorsitzender des UK Essen, ein ganz besonderes: „Die Onkologie ist seit vielen Jahren ein herausragender Schwerpunkt des Universitätsklinikums Essen. Viele wichtige Entwicklungen und Impulse in Forschung und Therapie von unterschiedlichsten Krebserkrankungen sind von hier ausgegangen – und wir arbeiten täglich daran, dass dies auch in den nächsten 50 Jahren der Fall ist.“


Prof. Dr. Martin Schuler

Die Ärzte am Westdeutschen Tumorzentrum des UK Essen, einem Onkologischen Spitzenzentrum der Deutschen Krebshilfe, arbeiten dazu eng mit den Forschern der Medizinischen Fakultät der UDE zusammen. Prof. Schuler: „Je mehr wir wissen, wie Tumore entstehen und wie sich eine Therapie auf das Tumorwachstum auswirkt, desto besser kann jede Behandlung passgenau zugeschnitten werden.“ 3.500 Patienten werden jedes Jahr in der Inneren Klinik (Tumorforschung) stationär betreut. Viel mehr Patienten können heute ambulant behandelt werden: Seit Öffnung der neuen Ambulanz des Westdeutschen Tumorzentrums im Jahr 2008 stieg die Gesamtzahl der ambulanten Patientenbesuche der Inneren Klinik (Tumorforschung) auf 30.000 im vergangenen Jahr.

Wie sich Forschungserkenntnisse in die Patientenbehandlung umsetzen lassen („Translation“), ist Thema des internationalen Symposiums am 11. März im Lehr- und Lernzentrum der Medizinischen Fakultät der UDE am UK Essen. Es werden namhafte Wissenschaftler aus Europa und den USA erwartet. Zur Festveranstaltung am 10. März kommen ebenfalls viele hochrangige Gäste, darunter der Präsident der Stiftung Deutschen Krebshilfe, Dr. Fritz Pleitgen, und der Präsident der Helmholtz-Gemeinschaft, Prof. Dr. Dr. Otmar Wiestler. "Besonders gespannt bin ich auf den Vortrag von Prof. Siegfried Seeber, der die Innere Klinik (Tumorforschung) früher leitete", verrät Prof. Martin Schuler.

Weitere Informationen:

http://www.cancer-research-essen.de/ ]]>
Zusätzliche Landesmittel - 5,7 Mio. Euro für die Medizinerausbildung http://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=377 377 Wed, 25 Jan 2017 10:16:01 +0100 Bereits heute werden an der Medizinische Fakultät am Universitätsklinikum Essen (UK Essen) Medizin-Studierende auf höchstem Niveau ausgebildet – und das mit Erfolg. So schlossen im Wintersemester 2016/2017 erneut überdurchschnittlich gut ausgebildete Nachwuchsmedizinerinnen und -mediziner den zweiten Abschnitt ihrer ärztlichen Prüfung ab.

Durch den technischen und medizinischen Fortschritt und in letzter Zeit insbesondere auch durch die Digitalisierung verändert sich der Berufsalltag von Medizinern. „Aufgabe der Universitätsmedizin ist es, den Nachwuchs nicht nur fachlich auf der Höhe der Zeit auszubilden, sondern ihn auch an neue medizinische Technologien heranzuführen“, sagte Wissenschaftsministerin Svenja Schulze. „Wir investieren zusätzlich in Ausstattung und Infrastruktur in der Lehre, um die hohe Qualität der Lehr- und Lernmöglichkeiten weiterhin zu verbessern.“

Insgesamt 1.875 Studierende, 225 Studienanfängerinnen und -anfänger pro Studienjahr, werden an der Medizinischen Fakultät der UDE auf eigenverantwortliches und selbstständiges ärztliches Handeln vorbereitet. „Um das Studium in Essen zukunftssicher aufzustellen, muss jetzt gezielt investiert werden“, erläutert Dekan Prof. Dr. Jan Buer. Manche Hörsäle wurden in den achtziger Jahren erbaut und sind teils stark renovierungsbedürftig, neue sollen hinzukommen. Außerdem soll die IT-Infrastruktur deutlich ausgebaut werden: Studierende können dann zum Beispiel per Live-Streaming und aus verschiedenen Perspektiven komplexe Operationen verfolgen. „Mit der Kamera ist man deutlich näher dran, als wenn man dem Operateur nur über die Schulter schaut“, weiß Prof. Dr. Joachim Fandrey, Prodekan für Studium und Lehre. Zudem sollen 3D-Technologien und Virtual Reality (VR) in den vorklinischen Unterricht integriert werden. Geplant ist u.a. auch, eine voll funktionsfähige allgemeinmedizinische Modell-Praxis zur Ausbildung der künftigen Hausärzte am UK Essen einzurichten. Sie ermöglicht den Studierenden schon während des Studiums einen unmittelbaren Einblick in den Praxisalltag. Und auch ein zentrales Servicecenter für Studierende auf dem Campus des UK Essen ist geplant.

Die Medizinische Fakultät am UK Essen ist schon heute überdurchschnittlich in der Lehre: Im Wintersemester 2016/2017 schlossen erneut besonders gut ausgebildete Nachwuchsmediziner den zweiten Abschnitt ihrer ärztlichen Prüfung ab: Die Essener Studierenden lagen mit Blick auf die Zahl der richtigen Antworten im Staatsexamen über dem Bundesdurchschnitt. Kein Zufall, denn an der Medizinischen Fakultät wird kontinuierlich daran gearbeitet, den Studierenden beste Lernbedingungen zu bieten: Neben Repetitorien und dem „Luxus“ von hundert Tagen freier Lernzeit vor dem Examen wurde unter anderem auch in ein elektronisches Analysetool investiert, damit die Lehrenden die Studierenden optimal unterstützen können. Weitere Pluspunkte sind das „SkillsLab“ und das Simulations-Patienten-Programm im neuen Lehr- und Lernzentrum.

„Die heute bekanntgegebene Förderung der Lehre an der Medizinischen Fakultät ist eine Investition in die Zukunft: Denn hier werden die Ärzte und Wissenschaftler ausgebildet, die sich morgen – auch am Universitätsklinikum Essen - für das Wohl der Patientinnen und Patienten einsetzen“, erläutert Prof. Dr. Jochen Werner, Ärztlicher Direktor der UK Essen.

Weitere Informationen zum Medizinstudium in Essen: http://www.uni-due.de/med/de/studium/index.php ]]>
Experte für Hepatitis C und Tollwut: Prof. Dr. Stefan Ross http://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=376 376 Tue, 24 Jan 2017 12:00:38 +0100 In Deutschland gibt es 19 NRZ, um wichtige Infektionserreger zu überwachen.

Zu welchen Krankheitsüberträgern sie eingerichtet werden, hängt u.a. damit zusammen, wie epidemiologisch relevant und resistent die Erreger sind und welche Maßnahmen des Infektionsschutzes benötigt werden. Um zu möglichst vielen Krankheitsüberträgern aufklären zu können, gibt es zudem die KL. Sie ergänzen u.a. das Netz der NRZ und der Universitätsinstitute und bieten vor allem Beratungen an, die über Routinefragen hinausgehen.

An der Medizinischen Fakultät am UK Essen bilden Immunologie und Infektiologie einen der fünf Forschungsschwerpunkte. ]]>
Hoher Besuch am Institut für HIV-Forschung http://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=368 368 Mon, 23 Jan 2017 15:26:28 +0100 Die Ministerin wurde begleitet von Arndt Klocke, dem Vorsitzenden im Ausschuss für Innovation, Wissenschaft, Forschung und Technologie im nordrhein-westfälischen Landtag, sowie Arne Kayser, Vorsitzender der Aids-Hilfe NRW.

Vorrangiges Ziel des Besuches war der Austausch über die die Arbeit am neu gegründeten Institut für HIV-Forschung und aktuelle Forschungsansätze und -erfolge.

Darüber hinaus drehte sich die Diskussion gemeinsam mit Dr. Stefan Esser, dem Leiter der HPSTD-Ambulanz am UK-Essen, dem größten ambulanten universitären klinischen Versorgungszentrum für HIV/AIDS-Patienten im gesamten Ruhrgebiet, um Optionen für eine mögliche stärkere Vernetzung zwischen Landespolitik, Aids-Hilfe und HIV-Forschung.


(von links) Arne Kayser, Dr. Stefan Esser, Barbara Steffens, Professor Hendrik Streeck und Arndt Klocke ]]>
Prof. Dr. Dr. h.c. Gerd Heusch erhält Verdienstorden des Landes NRW http://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=367 367 Fri, 20 Jan 2017 17:07:08 +0100 Sie würdigte den Direktor des Instituts für Pathophysiologie und Geschäftsführer des Westdeutschen Herz- und Gefäßzentrums am Universitätsklinikum Essen als einen der „Spitzenforscher des Landes“. Er setze sich stets für das Land Nordrhein-Westfalen und seine Bürger ein. Mit seiner Forschung helfe er dabei, Herzinfarkte besser zu verstehen, zu behandeln und sogar zu vermeiden. Da er intensiv zu den langfristigen Ursachen von plötzlichen Infarkten geforscht habe, könne er aufzeigen, wo eine Behandlung am besten ansetzen kann.

Die Ministerpräsidentin hob auch das besondere ehrenamtliche Engagement von Prof. Heusch hervor, der seit vielen Jahren im wissenschaftlichen Beirat der „Deutschen Herzstiftung“ aktiv ist. Als Sprecher des zuständigen Fachkollegiums bei der Deutschen Forschungsgemeinschaft sorge er zudem dafür, dass die besten Forschungsprojekte zum Thema Herzgesundheit auch die nötigen Mittel für ihre Arbeit bekämen.

Der Verdienstorden des Landes wurde 1986 zum 40. Geburtstag des Landes gestiftet. Er wird als Anerkennung für außerordentliche Verdienste für die Allgemeinheit verliehen. Bisher sind knapp 1.500 Frauen und Männer damit ausgezeichnet worden. ]]>
Fünf Antrittsvorlesungen an einem Tag: Neue Privatdozenten stellen sich vor http://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=360 360 Fri, 20 Jan 2017 09:53:47 +0100 Am 20. Januar halten Dr. med. Oliver Hoffmann, Dr. med. Karsten Jens Beiderwellen, Dr. med. Juliane Göbel, Dr. rer. medic. Holger Cramer und Dr. med. Ludger Sellmann ihre Antrittsvorlesung als neue Privatdozentin bzw. Privatdozenten der Medizinischen Fakultät.

Die Themen reichen von „Plastische und rekonstruktive Mammachirurgie“, über „PET und MRT: Ziemlich beste Freunde? Möglichkeiten und Grenzen der kombinierten PET/MRT“, „Die Leber wächst mit ihren Aufgaben, der Radiologe aber auch: Bildgebung von Lebertumoren“, „Yoga als additive Therapie – nur ein Gesundheitstrend oder evidenzbasierte Medizin?“, bis hin zu „Chronische lymphatische Leukämie (CLL)“.

Mit der Habilitation weisen die Nachwuchswissenschaftlerinnen und -Wissenschaftler förmlich nach, dass sie ein wissenschaftliches Fach in der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen in Forschung und Lehre selbständig vertreten können. Dies ist zugleich die Voraussetzung zur Verleihung der Lehrbefugnis (venia legendi) sowie das Recht, die Bezeichnung „Privatdozentin“ bzw. „Privatdozent“ zu führen.

Im Jahr 2016 haben sich an der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen insgesamt drei Frauen und 14 Männer habilitiert.

Alle Interessierten sind wie immer herzlich zur Teilnahme eingeladen:

Priv.-Doz. Dr. med. Ludger Sellmann, 20.01.2017, 9.15: Uhr, „Chronische lymphatische Leukämie (CLL)“, Deichmann-Auditorium des Lehr- und Lernzentrums

Priv.-Doz. Dr. med. Oliver Hoffmann 20.01.2017, 11.15 Uhr „Plastische und rekonstruktive Mammachirurgie“ Deichmann-Auditorium des Lehr- und Lernzentrums

Priv.-Doz. Dr. rer. medic. Holger Cramer, 20.01.2017, 13.15 Uhr, „Yoga als additive Therapie – nur ein Gesundheitstrend oder evidenzbasierte Medizin?“, Hörsaal des Operativen Zentrum II

Priv.-Doz. Dr. med. Karsten Jens Beiderwellen, 20.01.2017, 16.30 Uhr, „PET und MRT: Ziemlich beste Freunde? Möglichkeiten und Grenzen der kombinierten PET/MRT“, Deichmann-Auditorium des Lehr- und Lernzentrums

Priv.-Doz.'in Dr. med. Juliane Göbel, 20.01.2017, 16.30 Uhr, „Die Leber wächst mit ihren Aufgaben, der Radiologe aber auch: Bildgebung von Lebertumoren“, Deichmann-Auditorium des Lehr- und Lernzentrums

Weitere Informationen zur Habilitation an der Medizinischen Fakultät: http://www.uni-due.de/med/de/organisation/habilitation.shtml ]]>
Humboldt-Stipendiatin am Zentrum für Medizinische Biotechnologie http://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=366 366 Thu, 19 Jan 2017 09:17:19 +0100 Sie ist derzeit Gast bei Prof. Dr. Bodo Levkau am Universitätsklinikum Essen der Medizinischen Fakultät der UDE. Finanziert wird ihr Aufenthalt mit einem Humboldt-Forschungsstipendium für Postdoktoranden.

Für den Auf- und Abbau des Skelettgewebes sind hauptsächlich zwei Zelltypen verantwortlich: die Osteoblasten und Osteoklasten. Beeinflusst wird ihr Wechselspiel maßgeblich durch das Molekül Sphingosin-1-phosphat (S1P). Wie dieser Mechanismus genau funktioniert und welche Rolle er bei Knochenerkrankungen spielt, möchte Mithila Vaidya bis Ende 2018 am UK Essen erforschen. Ihre Ergebnisse könnten helfen, Krankheiten wie Knochenschwund besser zu verstehen und alternative Therapien zu entwickeln.

Mithila Vaidya studierte von 2005 bis 2009 Biotechnologie am Dr. D.Y. Patil Institute of Engineering and Technology in Pune, Indien. Anschließend machte sie ihren Master in Biochemie und Molekularbiologie (2011) an der Universität Bremen. In ihrer Doktorarbeit (2015) an der Veterinärmedizinischen Universität Wien beschäftigte sie sich mit Knochenphysiologie und Osteoporose.
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Exosome als Marker für Krebserkrankungen http://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=365 365 Tue, 17 Jan 2017 10:58:59 +0100 Das Fachmagazin Cancer Cell berichtet darüber in seiner aktuellen Ausgabe.

Die Essener Wissenschaftler konzentrieren sich auf Exosome, die von den jeweiligen Tumorzellen abstammen und in denen sich erkrankungsspezifische Eiweiße, Fette und genomische Signaturen der jeweiligen Ursprungszelle nachweisen lassen. So fand Dr. Basant Kumar Thakur heraus, dass Krebs-Exosomen doppelsträngige DNA enthalten, die die gesamte genomische DNA des jeweiligen Tumors widerspiegeln. Aber auch krebsspezifische Mutationen lassen sich in Exosomen feststellen.

Dies lässt darauf hoffen, diese Marker für eine besonders frühe und schonende Krebserkennung einsetzen zu können. Denn Exosomen können ganz einfach aus dem Blut gewonnen werden. Man spricht hier von einer „liquid biopsy“, also einer nicht operativen „flüssigen“ Biopsie. So lassen sich aufwendigere und für die Betroffenen belastende Untersuchungen - z.B. Operationen – möglicherweise vermeiden.

Neben den genetischen Informationen vermitteln die Exosomen auch Signale, die für das Tumorwachstum und die Verbreitung von Tochtergeschwülsten (Metastasen) mitverantwortlich sind. Sprich: über die Exosomen kann man nicht nur feststellen, dass ein Patient an Krebs erkrankt ist. Man kann auch den Tumor und seine Pläne sehr genau studieren.

Die Wissenschaftler hoffen darum, diese Erkenntnisse zukünftig auch für gezielte Therapien nutzen zu können, indem über die so gewonnenen Informationen Einfluss auf die Tumorausbreitung im Körper genommen werden kann. Denn wenn man weiß, was der Krebs „plant“, bevor es geschieht, kann man ihm so möglicherweise gezielt zuvorkommen.

Die Veröffentlichung von Dr. Basant Thakur als gemeinsamer erster Co-Autor (Kinderklinik III, UK Essen) in Cancer Cell, einem der internationalen führenden onkologischen Fachzeitschriften, unterstreicht die herausragende Rolle der Essener Wissenschaftler in diesem wichtigen Forschungsfeld. Seine wissenschaftliche Arbeit auf diesem Gebiet wurde 2016 bereits mit dem ersten „Hermann-Seippel-Preis – Deutscher Forschungspreis für Kinderheilkunde“ der Stiftung Universitätsmedizin, essen, ausgezeichnet.

Link zu der Veröffentlichung:

http://www.cell.com/cancer-cell/pdf/S1535-6108(16)30496-2.pdf ]]>
EU-Forschungsinitiative zu bösartigen Bluterkrankungen http://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=364 364 Tue, 10 Jan 2017 09:04:35 +0100 Für die beteiligten Wissenschaftler der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen an der Kinderklinik III am Universitätsklinikum Essen steht dabei die Akute Myeloische Leukämie (AML) im Fokus. Die Europäische Union fördert HARMONY mit insgesamt 20 Millionen Euro.

Bei AML produziert das das Knochenmark nur noch unreife weiße Blutkörperchen. Die Erkrankung tritt zwar selten auf, und die Heilungschance liegt bei etwa 70 Prozent. Aber AML ist nicht gleich AML: Bestimmte Patienten haben eine deutlich bessere Prognose als andere. „Wir erwarten neue Ansätze für innovative Behandlungsmöglichkeiten in sehr seltenen Untergruppen durch den nun erstmals möglichen umfassenden Vergleich von Daten über AML – sowohl bei Kindern und Jugendlichen, als auch bei Erwachsenen“, erläutert Prof. Dr. Dirk Reinhardt, Direktor der Kinderklinik III am UK Essen.

Zugleich können Informationen über die erfolgreiche Behandlung der AML bei Kindern und Jugendlichen weitere Fortschritte bei Erwachsenen unterstützen. Unter Beteiligung der nationalen Studiengruppe (AML-BFM), geleitet von Prof. Dirk Reinhardt, wird das Konsortium hierzu anonymisierte biologische und klinische Daten von Leukämien und anderen bösartigen Bluterkrankungen bei Kindern und Jugendlichen zusammentragen. Ziel ist es, gemeinsam neue Erkenntnisse über die Entstehung, die Prognose und die Behandlung zu gewinnen.

An der HARMONY-Initiative beteiligen sich sowohl öffentliche als auch private Forschungseinrichtungen sowie verschiedene Pharmaunternehmen. Geleitet wird die Initiative durch die European Hematology Association mit Sitz im niederländischen Den Haag.

Weitere Informationen: http://www.ehaweb.org/news/eha-news/announcements/article/124/harmony-a-40-million-project-for-better-care-of-patients-with-hematologic-malignancies ]]>
DFG Forschergruppe FOR 2123 „Sphingolipid Dynamics in Infection Control“ verlängert http://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=362 362 Tue, 03 Jan 2017 10:16:18 +0100 In der FOR 2123 arbeiten acht Arbeitsgruppen aus Würzburg, eine Arbeitsgruppe aus Potsdam und zwei Arbeitsgruppen aus Essen über die Rolle von Sphingolipiden bei viralen und bakteriellen Infektionen zusammen.

Das Spektrum der Projekte reicht von der Analyse molekularer Infektionsmechanismen bis zu präklinischen Anwendungen zur Prävention von Pneumonien. Sprecherin der FOR 2123 ist Frau Prof. Dr. Sibylle Schneider-Schaulies, Universität Würzburg, stellvertretender Sprecher Prof. Dr. Erich Gulbins, Universität Duisburg-Essen.

Die Deutsche Forschungsgemeinschaft fördert die Einrichtung von Forschergruppen (FOR), um die enge Zusammenarbeit von mehreren herausragend ausgewiesenen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern an einer besonderen Forschungsaufgabe zu unterstützen. Das Ziel: Weitreichende Ergebnisse, die über jene einer Einzelförderung deutlich hinausgehen.

Weitere Informationen: http://www.dfg.de/foerderung/programme/listen/projektdetails/index.jsp?id=242127429

Forschergruppen können aus verschiedenen Modulen aufgebaut sein. Die Auswahl der Module erfolgt nach fachlichen Gesichtspunkten und kann daher in Abhängigkeit von der jeweiligen Fragestellung, den einbezogenen Wissenschaftsgebieten und dem gewünschten strukturbildenden Aspekt variieren. ]]>
SkillsLab unterstützt Dialog mit der Jugend - Schüler erhalten Einblick ins Medizinstudium http://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=361 361 Tue, 03 Jan 2017 09:38:11 +0100
Die Lebensretter von morgen übten unter Anleitung von Marius Crasmöller und Kerstin Kofink vom SkillsLab

In der Gesprächsreihe „Dialog mit der Jugend“ treffen Oberstufenschülerinnen und -schüler der Ruhrgebietsschulen jährlich bei insgesamt rund 40 Terminen die Top-Manager der Initiativkreis-Unternehmen – zum persönlichen Gespräch auf Augenhöhe.

Zur Website des SkillsLab: http://www.skillslab-essen.de

Weitere Informationen zum Dialog mit der Jugend: http://i-r.de/projekte/aktuelle-projekte/detail/dialog-mit-der-jugend/
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2,7 Millionen Euro für das erste automatisierte Ultratiefkühllager in NRW an Essener Biobank http://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=359 359 Wed, 21 Dec 2016 09:18:55 +0100 Bei minus 80 Grad Celsius werden die Blut-, Urin und weitere Proben vollautomatisiert dauerhaft gelagert. Die Investition am Standort Essen folgt einer Empfehlung der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG).

(von links) Prof. Ulrich Radtke, Prof. Jan Buer, Prof. Dagmar Führer, Prof. Dirk Schadendorf und Dr. Katharina Jockers erläuterten den zahlreichen Journalisten das neue Großgerät

Proben menschlicher Körperflüssigkeiten und Gewebe sind unverzichtbar für die medizinische Forschung: An ihnen wird untersucht, wie wirksam und verträglich neue Medikamente, Heilmittel oder Therapieverfahren sind. Patientinnen und Patienten des UK Essens und seiner Tochterkliniken können freiwillig und unter Einhaltung höchster Datenschutzstandards Körperflüssigkeiten und Gewebeproben für die medizinische Forschung spenden.


Am UK Essen werden sie zentral in der WBE eingelagert, einer Serviceeinheit der Medizinischen Fakultät der UDE. Das erste Ultratiefkühllager für flüssige Proben in Nordrhein-Westfalen ermöglicht das vollautomatisierte Einlagern bei minus 80 Grad. Der hohe Automatisierungsgrad sichert die dauerhafte Kühlung und die fachgerechte Lagerung der Biomaterialproben und verhindert Abweichungen in der Qualität. Zahl-reiche Sicherheitsmechanismen, wie eine unterbrechungsfreie Stromversorgung und eine Notkühlung, schützen die Proben vor schädlichen Umwelteinflüssen und garantieren eine langfristig gleichbleibende Probenqualität.

Aktuell lagert die Biobank bereits rund 100.000 Proben. Im Endausbau bietet sie zu-künftig Platz für 1,2 Millionen Proben Die Investitionssumme von 2,68 Millionen Euro wurde zu 90 Prozent durch das Land Nordrhein-Westfalen getragen, die restliche Summe übernahm das Universitätsklinikum Essen. Basis der Investition bildet die Förderempfehlung der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG).

Weitere Informationen: http://www.uni-due.de/med/biobank ]]>
Feierstunde der Medizinischen Fakultät und Lehrpreisverleihung http://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=358 358 Fri, 16 Dec 2016 13:06:31 +0100 Lehrpreise überreicht

Ausgezeichnet: Professor Ulrich Dührsen, PD Dr. Hans-Peter Hohn, Martina Heßbrügge, Gabriele Fobbe, PD Dr. Walter Reinhardt und Dr. Daniel Dirkmann mit Professor Joachim Fandrey (hinten im Bild)

Teil der 24. Examensfeier war auch die Auszeichnung ausgewählter Lehrveranstaltungen mit dem Lehrpreis der Medizinischen Fakultät. Den Preis für die bestbewertete Lehrveranstaltung im ersten Studienabschnitt erhielten Gabriele Fobbe und Martina Heßbrügge vom Institut für Allgemeinmedizin für die Einführung in die klinische Medizin (POL).

Professor Joachim Fandrey gratuliert Professor Gunther Wennemuth

Bester Aufsteiger ist der Kurs Makroskopische Anatomie (Präpkurs) von Prof. Dr. Gunther Wennemuth. Für den zweiten Studienabschnitt ging die Auszeichnung als beste Lehrveranstaltung an das Seminar Differentialdiagnostik Innere Medizin von PD Dr. Walter Reinhardt. Bester Aufsteiger ist hier der Querschnittsbereich Schmerzmedizin von Dr. Frank Herbstreit und Dr. Daniel Dirkmann.

Bester Dozent des ersten Studienabschnitts ist PD Dr. Hans-Peter Hohn, im zweiten Studienabschnitt geht die Auszeichnung an Prof. Dr. Ulrich Dührsen. Grundlage aller Auszeichnungen sind Bewertungen der Studierenden.

Das Preisgeld in Höhe von jeweils 1.000 Euro kommt der Lehre der Ausgezeichneten zugute. ]]>
PET/MRT Symposium: Two worlds-one vision http://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=356 356 Tue, 13 Dec 2016 09:33:29 +0100
Experten, Anwendern, Wissenschaftlern und Interessierten soll hiermit ein offenes Forum zum Gedankenaustausch geboten werden, um die hybride Community bestehend aus Nuklearmedizinern, Radiologen und Medizinwissenschaftlern näher zueinander zu bringen.

Die hybride Bildgebung, im Sinne der kombinierten Analyse von metabolischen und morphologischen Daten, ist seit vielen Jahren ein fester Bestandteil der onkologischen und inflammatorischen Diagnostik. Mit der Einführung der simultanen Positronenemissionstomographie-/ Magnetresonanztomographie (PET/MRT) konnte die hybride Bildgebung um ein weiteres leistungsfähiges Hybridverfahren erweitert werden.
Kombinierte PET/MRT-Hybridsysteme verbinden die hochsensitive PET-Bildgebung mit der hochaufgelösten MRT mit ihrem exzellenten Weichteilkontrast. Die PET/MR-Hybridbildgebung ermöglicht hierdurch die simultane Datenerfassung zweier diagnostischer Modalitäten in einem Untersuchungsgang.

Die kombinierte Akquise und Analyse hochaufgelöster PET- und MRT-Datensätze ermöglicht eine signifikante Reduktion der angewandten ionisierenden Strahlung.

Zudem bietet die PET/MRT-Hybridbildgebung eine Plattform für multiparametrische Bildgebung, um onkologische und inflammatorische Krankheitsbilder noch besser verstehen, differenzieren und unter Therapie monitoren zu können.

Weitere Informationen und Anmeldung: http://petmr-symposium.uk-essen.de/ ]]>
ETIM-Kongress 2017 - Artificial intelligence and bioprinting 10.-11. Februar 2017 in Essen http://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=355 355 Mon, 12 Dec 2016 09:10:40 +0100
Die Fortschritte in der klinischen Radiologie und der medizinischen Forschung sind bereits stark von den Informationstechnologien und dem Ingenieurwesen geprägt. Technologien wie moderne multiparametrische Bildgebung erzeugen exponentiell wachsende Datensätze, während Data-Mining-Techniken es ermöglichen, große Mengen an wertvollen Daten aus bestehenden Archiven medizinischer Daten zu extrahieren, wodurch sich neue Möglichkeiten für eine hochspezifische klinische Diagnostik und personalisierte Präzisionsmedizin ergeben.

Eine weitere Beschleunigung des medizinischen Fortschritts durch aufkommende Technologien wie künstliche Intelligenz und Bioprinting erscheint vor dem Hintergrund aktueller Entwicklungen derzeit wahrscheinlich. Da komplexe Herausforderungen oft auch komplexe Lösungen erfordern, setzen diese Technologien einen interdisziplinären Ansatz zwischen Ärzten, Informatikern, Ingenieuren, Forschern, Gesundheitsdienstleistern, Gesetzgebern und vielen weiteren Disziplinen voraus.

Der ETIM Kongress soll alle Interessensvertreter an einen Tisch bringen, um die Anforderungen von Ärzten und Gesundheitsdienstleistern zu definieren, technische Lösungen zu skizzieren und ein gemeinsames Verständnis der Chancen aber auch der Herausforderungen zu schaffen. Mit dem ersten ETIM-Treffen wollen wir neue Erkenntnisse gewinnen, die Vernetzung fördern und eine nachhaltige Kommunikation zwischen einzelnen Experten und Arbeitsgruppen initiieren.

Veranstaltungsort ist das Lehr- und Lernzentrum der Medizinischen Fakultät am Universitätsklinikum Essen.

Weitere Informationen und Anmeldung: http://etim.uk-essen.de/ ]]>
Promotionsfeier und feierliche Verleihung der Ehrendoktorwürde der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen an Prof. Dr. med. Dr. h.c. Otmar D. Wiestler http://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=328 328 Fri, 09 Dec 2016 16:00:00 +0100 Mit dem Grad eines Doktors der Medizin ehrenhalber (Dr. med. h.c.) würdigt die Medizinische Fakultät der Universität Duisburg-Essen am Freitag, 9. Dezember 2016 ab 16 Uhr c.t. die besonderen Verdienste und außergewöhnlichen Leistungen von Prof. Dr. med. Dr. h.c. Otmar D. Wiestler.

Den feierlichen Rahmen bildet die Promotionsfeier der Medizinischen Fakultät ]]>
Prof. Dr. Marcus Jäger in "TLS Fachbeirat Medizintechnik" des VDI berufen http://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=353 353 Fri, 09 Dec 2016 12:22:50 +0100 Die Medizintechnik ist von hoher wirtschaftlicher Bedeutung. Technische Fortschritte in der Medizintechnik, wie minimal-invasive Behandlungs- und Operationsverfahren oder verbesserte Kommunikationsmöglichkeiten durch die Telemedizin, können nur interdisziplinär erreicht werden. Dabei müssen höchste Sicherheitsanforderungen eingehalten werden. Die Erarbeitung von VDI-Richtlinien wird hierzu einen wichtigen Beitrag leisten.

Weitere Informationen: http://www.vdi.de/technik/fachthemen/technologies-of-life-sciences/fachbereiche/medizintechnik/fachbeirat-medizintechnik/ ]]>
PD Dr. Thorsten R. Döppner: Ausgezeichnete Stammzellforschung http://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=352 352 Fri, 09 Dec 2016 12:15:14 +0100 Die ausgezeichnete Arbeit ist eine der „most influential“, also einflussreichsten des renommierten Fachmagazins Stem Cells Translational Medicine.

PD Dr. Thorsten R. Döppner war bis 2015 an der Klinik für Neurologie am Universitätsklinikum Essen beschäftigt. Während dieser Zeit forschte er unter anderem gemeinsam mit PD Dr. Bernd Giebel vom Institut für Transfusionsmedizin an der „Bedeutung von Exosomen in der mesenchymalen Stammzelltherapie des ischämischen Schlaganfalls“. An der Studie, die von der Volkswagenstiftung und dem IFORES-Programm der Medizinischen Fakultät der UDE unterstützt wurde, war ein Team aus insgesamt zehn Wissenschaftlern der Klinik für Neurologie und des Instituts für Transfusionsmedizin beteiligt.

http://www.stemcellsportal.com/features_sctm_young_investigator_award ]]>
Prof. Dr. Peter Horn zum Schatzmeister der Deutschen Gesellschaft für Transfusionsmedizin und Immunhämatologie gewählt http://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=351 351 Wed, 07 Dec 2016 12:54:37 +0100 Die DGTI wurde im Jahre 1954 als ausschließlich und unmittelbar gemeinnütziger Verein gegründet. Sie dient der Förderung der Transfusionsmedizin und der Entwicklung der Zusammenarbeit mit den fachnahen Gebieten insbesondere auch im Bereich der Wissenschaft und Forschung sowie des öffentlichen Gesundheitswesens. Fragen der Struktur und der Weiterbildung des Faches werden in enger Zusammenarbeit mit dem Berufsverband Deutscher Transfusionsmediziner (BDT) bearbeitet.

Heute zählt die DGTI, die als internationale wissenschaftliche „Dachgesellschaft“ im deutschsprachigen Raum fungiert, rund 1000 Mitglieder.

Weitere Informationen: http://dgti.de/ ]]>
62. Promotionsfeier der Medizinischen Fakultät http://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=350 350 Mon, 05 Dec 2016 10:22:39 +0100 Mit dem Promotionspreis wurde Dr. med. Sven Schumann aus dem Institut für Anatomie für seine Arbeit zum Thema „Immunmorphologische Untersuchungen zur Verteilung unterschiedlicher Claudin-Proteine im Endometrium und im Trophoblasten während der Embryoimplantation“ ausgezeichnet.


Promotionspreis für Dr. med. Sven Schumann aus dem Institut für Anatomie

Mit dem Grad eines Doktors der Medizin ehrenhalber (Dr. med. h.c.) würdigte die Medizinische Fakultät der Universität Duisburg-Essen (UDE) die außergewöhnlichen Leistungen und Verdienste von Prof. Dr. Dr. h.c. Otmar D. Wiestler. Weitere Informationen: http://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=349 ]]>
Ehrenpromotion an der Medizinischen Fakultät: Prof. Dr. Dr. Otmar D. Wiestler http://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=349 349 Fri, 02 Dec 2016 08:54:48 +0100 „Er ist ein exzellenter Wissenschaftler und herausragender Wissenschaftsmanager“, so Dekan Prof. Dr. Jan Buer. Die Medizinische Fakultät dankt ihm vor allem für seine Unterstützung bei der Weiterentwicklung und Strukturierung der translationalen Krebsforschung am Universitätsklinikum Essen. Die Auszeichnung wird am 9. Dezember auf der Promotionsfeier der Medizinischen Fakultät verliehen.

Prof. Otmar D. Wiestler war von 2004 bis 2015 Vorstandsvorsitzender und Wissenschaftlicher Vorstand des Deutschen Krebsforschungszentrums in Heidelberg (DKFZ). In seiner Amtszeit (2011) fiel die strategische Entscheidung, das Deutsche Konsortium für Translationale Krebsforschung (DKTK) ins Leben zu rufen, ein Netzwerk führender onkologischer Forschungseinrichtungen in Deutschland.

Die Medizinische Fakultät der UDE am UK Essen ist zusammen mit dem UK Düsseldorf einer von insgesamt acht Partnerstandorten des DKTK und zugleich der einzige in Nordrhein-Westfalen. „Prof. Wiestler trieb den Auf- und Ausbau des Essener Standortes und die damit verbundene Einrichtung von drei DKTK-Professuren maßgeblich mit voran. Damit hat er die onkologische Forschung am UK Essen langfristig gestärkt und geprägt“, erläutert Prof. Jan Buer.

Seit 2015 steht Prof. Wiestler als hauptamtlicher Präsident an der Spitze der größten deutschen Wissenschaftsorganisation, der Helmholtz-Gemeinschaft Deutscher Forschungszentren. Hier moderiert er die Umsetzung der programmorientierten Forschungsförderung und entwickelt die Gesamtstrategie für den Mitgliedsverbund aus 18 unabhängigen naturwissenschaftlich-technisch und biologisch-medizinisch ausgerichteten Forschungszentren mit zusammen rund 38.000 Beschäftigten.

Prof. Otmar D. Wiestler (60) studierte Medizin an der Universität Freiburg, seine Promotion legte er 1984 mit Bestnote summa cum laude ab. Bis 1987 arbeitete er als Postdoc im Department für Pathologie an der Universität von Kalifornien in San Diego/USA. Anschließend wechselte er für fünf Jahre an das Universitätsspital Zürich in der Schweiz, wo er sich im Fach Pathologie habilitierte. 1992 berief ihn die Universität Bonn auf die Professur für Neuropathologie und zum Direktor des gleichnamigen Instituts. Hier baute er ein großes Neurowissenschaftliches Forschungszentrum mit auf.

Die Ehrendoktorwürde wird auf der Promotionsfeier der Medizinischen Fakultät verliehen (Freitag, 9. Dezember, 16.15 Uhr im Audimax des Universitätsklinikums Essen). Geehrt werden 91 Promovierte, davon sind 46 Frauen. Vier erhalten die Höchstnote (summa cum laude).


Prof. Dr. Dr. h.c. Otmar D. Wiestler, Quelle Helmholtz-Gemeinschaft, @Andreas_Heddergott ]]>
Ohne erhöhtes Blutungsrisiko - Schlaganfall innovativ therapieren http://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=348 348 Fri, 02 Dec 2016 08:46:37 +0100 Der Bedarf ist groß: In Europa sterben jedes Jahr eine halbe Million Menschen an den Folgen eines Schlaganfalls. Wer überlebt, leidet meist an körperlichen Behinderungen. Eine gestörte Hirn-Durchblutung löst den ischämischen Schlaganfall aus. Mit schnell verabreichten blutverdünnenden Medikamenten besteht die Chance, das Blutgerinnsel aufzulösen. Weil dabei jedoch die Blutungsgefahr steigt, eignet sich diese Therapie nur für etwa 15 Prozent aller Betroffenen. Bitter ist zudem, dass erlittene Hirnschäden meist nicht geheilt werden können, auch nicht in der anschließenden Reha.

Professor Kleinschnitz: „Unsere Idee stellt vieles auf den Kopf, denn wir setzen bei den kleinsten Blutgefäßen im Gehirn an.“ Weil sie sich nämlich bei einem Schlaganfall verändern, werden die Blutplättchen (Thrombozyten) aktiv. Zusammen mit der plasmatischen Blutgerinnung und den T-Zellen aus der Immunabwehr lösen sie weitere Durchblutungsstörungen, Gehirnödeme und Entzündungen im vorgeschädigten Gehirn aus.

Wenn man diesen Mechanismus in einem bestimmten Bereich der plasmatischen Blutgerinnung blockiert, sinkt das Schlaganfall- und das Blutungsrisiko aus der bisherigen Medikamententherapie. Eine ebenso vielversprechende Wirkung haben im Übrigen die T-Zell-Blocker, so Kleinschnitz. Bis allerdings Schlaganfallpatienten von den neuen Erkenntnissen profitieren können, wird es noch dauern. Zunächst muss noch geklärt werden, welche der beiden Varianten erfolgreicher ist und wie der Mechanismus funktioniert.

Unterstützt wird die AG dabei von Prof. Dr. Matthias Gunzer vom Institut für Experimentelle Immunologie und Bildgebung und dem Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie und Neuroradiologie unter Leitung von Prof. Dr. Michael Forsting. Dort wird der Verlauf eines Schlaganfalls über wiederholte MRT-Messungen beobachtet und mit Verhaltenstests verglichen.

Da Faktoren wie das Alter, Geschlecht, Bluthochdruck oder Übergewicht das Schlaganfallrisiko und die Therapie beeinflussen, muss die Wirkung und Sicherheit der vielversprechenden Therapie im Zusammenspiel mit den Risikofaktoren getestet werden. Deshalb arbeiten die Wissenschaftler auch mit der Westdeutschen Biobank Essen zusammen, die sie mit Proben versorgt und ihre Proben einlagert.

Außerdem nehmen die Forscher auch die Herzfunktion in den Blick. Denn seit langem ist bekannt, dass sich Hirn und Herz gegenseitig stark beeinflussen. Nach einem Schlaganfall kann sich z.B. die Herzfunktion ändern. Die Forscher kooperieren deshalb eng mit Prof. Dr. Tienush Rassaf, Leiter der Klinik für Kardiologie und Angiologie.

Weitere Informationen:
Prof. Dr. Christoph Kleinschnitz, Klinik für Neurologie am Universitätsklinikum Essen, Tel. 0201/723-2460/2461, christoph.kleinschnitz@uk-essen.de, http://www.uni-due.de/neurologie/ ]]>
33 neue Deutschlandstipendien für Studierende der Medizin in Essen http://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=347 347 Wed, 30 Nov 2016 14:37:50 +0100 Die Auswahlkriterien: sehr gute Studien-Leistungen sowie das individuelle soziale Engagement der Bewerberinnen und Bewerber. Studierende erhalten im Rahmen des Deutschlandstipendiums jeweils 300 Euro monatlich für einen Zeitraum von einem Jahr. 150 Euro stammen von Sponsoren, Spendern sowie der Stiftung Universitätsmedizin, die insgesamt 15 Stipendien finanziert; die andere Hälfte trägt der Bund. Insgesamt kommen den 33 Geförderten so 118.800 Euro zu Gute.

Dank der finanziellen Unterstützung sollen sich die Stipendiatinnen und Stipendiaten noch besser auf ihr Studium konzentrieren können. Zugleich ist ein Stipendium eine wichtige Auszeichnung für den Start in eine erfolgreiche berufliche Laufbahn.

Die Medizinische Fakultät beteiligt sich seit seiner Einführung 2011 am Deutschlandstipendium und zuvor seit 2009 an seinem Vorgänger, dem NRW-Stipendium. Seit 2009 wurden insgesamt bereits 230 Deutschlandstipendien an Studierende der Medizinischen Fakultät vergeben. ]]>
Essener Nachwuchs-Mediziner erneut über Bundesdurchschnitt http://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=346 346 Tue, 29 Nov 2016 13:50:01 +0100 Kein Zufall, denn an der Medizinischen Fakultät wird kontinuierlich daran gearbeitet, den Studierenden beste Lernbedingungen zu bieten: Neben Repetitorien und dem Luxus von einhundert Tagen freier Lernzeit vor dem Examen wurde unter anderem auch in Bezug auf ein elektronisches Analysetool investiert. So sind die Lehrenden über gute und weniger gute Verläufe in Bezug auf Fächer und Themen zu informieren und haben so die Möglichkeit, jederzeit nachzusteuern, wenn sich Auffälligkeiten ergeben.

Und auch das Anfang 2014 eröffnete hochmoderne Lehr- und Lernzentrum am Universitätsklinikum Essen vereint eine Reihe innovativer Lehr- und Lernkonzepte unter einem Dach. ]]>
Prof. Dr. Astrid Westendorf in Vorstand der DGMIM wiedergewählt http://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=345 345 Tue, 29 Nov 2016 13:08:42 +0100 Die Deutsche Gesellschaft für Mukosale Immunologie und Mikrobiom (DGMIM e. V.) wurde 2009 gegründet. Ziele der DGMIM sind Förderung und Durchführung von Wissenschaft und Forschung auf dem Gebiet der Biologie und Immunologie der Darmschleimhaut und der Darmflora. Eines der bedeutendsten Forschungsziele ist dabei die Wirkung von Probiotika auf die Darmgesundheit und den gesamten Körper.


Weitere Informationen: http://www.dgmim.de/ ]]>
Prof. Dr. Lars Libuda ist neu an der Medizinischen Fakultät: Fisch für den Zappelphilipp? http://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=344 344 Tue, 29 Nov 2016 09:38:45 +0100
Prof. Dr. Lars Libuda (Fotonachweis: UDE)


Um mögliche Ursachen zu untersuchen, plant Professor Libuda verschiedene Studien. Die erste soll der Frage nachgehen, wie die sogenannten Omega-3-Fettsäuren (n-3 LC-PUFA) und das Vitamin D gegen die psychischen Störungen helfen. Beide sind vor allem in fettreichem Fisch wie Lachs oder Hering enthalten und sollen besonders gegen Depressionen helfen.

Die zweite Untersuchung wird sich mit Fettsäuren für Jugendliche mit ADHS beschäftigen. Es soll überprüft werden, ob die zusätzliche Nährstoff-Gabe auch jungen depressiven Patienten hilft. Um zuverlässige Ergebnisse zu erhalten, werden die Probanden jeweils nach dem Zufallsprinzip ausgewählt und in zwei Gruppen eingeteilt (randomisierte kontrollierte Studie).

Wenn die Nährstoffe wirken, wird Libuda neue Konzepte für die Ernährung und Mahlzeiten der Patienten entwickeln. Dann wird Fisch voraussichtlich häufiger auf dem Speiseplan von Kindern und Jugendlichen mit ADHS oder Depressionen stehen.

Lars Libuda studierte Ökotrophologie an der Universität Bonn (1999 bis 2005). In seiner Promotion (2009) untersuchte er, wie Erfrischungsgetränke die Ernährung und Gesundheit von Kindern beeinflussen. 2010 arbeitete er u.a. am Gesundheitscampus Nordrhein-Westfalen und leitete bis 2013 zwei multidisziplinäre Ernährungsstudien am Forschungsinstitut für Kinderernährung Dortmund (FKE). Bevor er an die UDE kam, verantwortete er den Arbeitsbereich „Ernährung und Kognition“ am FKE (2014 bis 2015). Seine Arbeit wurde mehrfach ausgezeichnet.

Weitere Informationen:
Prof. Dr. oec. troph. Lars Libuda, LVR-Klinikum Essen, Klinik für Psychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie des Kindes- und Jugendalters, Kliniken/Institut der Universität Duisburg-Essen, Tel. 0201/7227-343, lars.libuda@uni-due.de ]]> Humboldt-Stipendiatin in der Neurologie - Schutz für das Gehirn http://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=343 343 Mon, 28 Nov 2016 09:50:35 +0100 Die Physiologin wird am UK Essen u.a. experimentell untersuchen, wie die Funktionalität von Gehirnzellen beim Schlaganfall beeinträchtigt wird. Zudem interessiert sie, wie sich die Störungen durch zellschützende und neuronale Plastizität fördernde Medikamente reduzieren lassen. In Sardaris Heimatland sind besonders junge Menschen von Schlaganfällen betroffen. Allerdings werde dort auf dem Gebiet der zugrundeliegenden Mechanismen aktuell nicht geforscht.

Für ihren zweijährigen Aufenthalt hat sich die 32-jährige Wissenschaftlerin, die an der Universität Teheran in der Verhaltensneurologie arbeitet, bewusst für das Essener Klinikum entschieden. In der Arbeitsgruppe von Professor Hermann findet sie die für ihre Fragestellung erforderlichen Experimentalbedingungen vor.

Weitere Informationen:
Maryam Sardari, Ph.D., University of Teheran, Entwicklungsneurobiologie, Entwicklungsneurobiologie, maryam.sardari@uk-essen.de
Prof. Dr. Dirk Hermann, Lehrstuhl für vaskuläre Neurologie, Demenz und Altersforschung/NeuroScienceLab, Klinik für Neurologie, Tel. 0201/723-2180, dirk.hermann@uk-essen.de ]]>
DKTK Essen / Düsseldorf: Essener Ärzte erhalten Auszeichnung für die besten Studien zur Krebsentstehung und Behandlung http://www.dkfz.de/de/presse/pressemitteilungen/2016/dkfz-pm-16-48-DKTK-Essen-Deusseldorf-Essener-Aerzte-erhalten-Auszeichnung-fuer-die-besten-Studien-zur-Krebsentstehung-und-Behandlung.php 342 Thu, 24 Nov 2016 17:25:07 +0100 ]]> Prof. Dr. Sandra Ciesek: Assoziiertes Mitglied im Forschungsbereich "Hepatitis" des DZIF http://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=340 340 Wed, 23 Nov 2016 08:41:37 +0100 Laut Weltgesundheitsorganisation sind weltweit bis zu 150 Millionen Menschen mit dem HCV chronisch infiziert. Wenn sie die schwere Form erleiden, kann dies innerhalb von zehn bis zwanzig Jahren zu Leberzirrhose, chronischem Leberversagen oder Leberkrebs führen. Übertragen wird die Infektion vor allem über (in)direkten Blutkontakt. Bei der chronischen Leberentzündung konzentriert sich Prof. Ciesek auf die Hepatitisviren C und D. Untersucht wird unter anderem, wie die Viren mit ihrer Wirtszelle interagieren und welche Bestandteile der Leberzellen das Virus für seine Vermehrung nutzt. Um herauszufinden, warum die HCV-Infektion bei einigen günstig verläuft und bei anderen nicht, plant sie genetische Untersuchungen. Sie vermutet die Ursachen im Genom der Betroffenen (Wirtsgenom). Langfristig möchte sie mit ihrem Team neue Therapien für Krankheiten finden, die durch Viren ausgelöst werden.

Das 2011 durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung gegründete DZIF bildet die gemeinsame Klammer um Universitäten, Universitätskliniken, Leibniz- und Max-Planck-Institute und Helmholtz-Zentren sowie Bundesforschungseinrichtungen mit ausgeprägtem Profil auf dem Gebiet der Infektionskrankheiten. Ziel ist es, den wichtigsten infektiologischen Herausforderungen mit einem integrativen Ansatz zu begegnen.

http://www.dzif.de/forschung/hepatitis/ ]]>
15. Tag der Forschung der Medizinischen Fakultät http://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=339 339 Wed, 23 Nov 2016 08:30:46 +0100
Professor Michael Forsting gratuliert Tatjana Vogel, die mit dem Vortragspreis ausgezeichnet wurde

Zunächst begrüßte Prof. Dr. Michael Forsting, Prodekan für Forschung, im vollbesetzten Hörsaal die Teilnehmer, Gutachter und Gäste. Im Anschluss daran ging es direkt weiter zur Posterausstellung, die sich erneut über sämtliche Etagen des Operativen Zentrums II zog: Die Zahl der hier ausgestellten Poster war so groß wie nie zuvor: Rund 178 Poster wurden von den engagierten Teilnehmern gegenüber dem 30-köpfigen Gutachtergremium, aber auch zahlreichen Kollegen und vielen weiteren Besuchern erläutert. Ganz nebenbei bietet der Forschungstag so eine wichtige Plattform, auf der die Teilnehmer Kontakte zu Kollegen knüpfen und neue Impulse für die wissenschaftliche Arbeit erhalten.

Nach dem Abschluss der Posterpräsentation wählte die Jury unter der Leitung von Prof. Dr. med Michael Forsting, Prodekan für Forschung, 15 Poster aus, die mit einem Preisgeld von je 250 Euro prämiert wurden.

Ausgezeichnet mit dem Posterpreis 2016 der Medizinischen Fakultät wurden:


Posterpreisträger 2016

Tatjana Vogel, Klinik für Kinderheilkunde III
Jana Ossendorf, Institut für Anatomie
Jan Habbel, Klinik für Hämatologie
Patrick Müller, Institut für Anatomie
Robert Auer, Klinik für Endokrinologie und Stoffwechselerkrankungen
Carlotta Martiny, Klinik für Neurologie
David Papior, Institut für Anatomie
Katarina Watzstedt, Institut für Medizinische Mikrobiologie
Marek Korencak, Institut für HIV-Forschung
Martin Heisler, Klinik für Kardiologie
Florian Murke, Institut für Transfusionsmedizin
Anna Smirnov, Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie
Sören Latteyer, Klinik für Endokrinologie und Stoffwechselerkrankungen
Camilla Hrycak, Institut für Virologie
Yong Lin, Institut für Virologie


(von links) Marek Korencak, Tatjana Vogel, Martin Heisler und Robert Auer

Am Nachmittag ging es dann um eine weitere begehrte Auszeichnung: Den mit 500 Euro dotierten Vortragspreis. Um diesen durften Robert Auer, Marek Korencak, Martin Heisler und Tatjana Vogel im Deichmann-Auditorium im Lehr- und Lernzentrum der Fakultät wetteifern. Die gut 300 Gäste stimmten über ein Online-Voting-System über den besten Vortrag ab. Tatjana Vogel wurde für ihren Vortrag zum Thema „Targeting Retinoblastoma cells by combining proton-beam-irradiation and CHK1 inhibition“ auf den 1. Platz gewählt und nahm die Auszeichnung aus den Händen von Professor Michael Forsting entgegen.

Ein weiteres Highlight war der wissenschaftliche Vortrag. Gastredner war wie in jedem Jahr ein international renommierter Wissenschaftler: Prof. Dr. Toni Cathomen vom Universitätsklinikum Freiburg sprach zum Thema „The next genetic revolution: engineered nucleases against HIV and other immunodeficiencies“.
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Neue Wege für verbesserte Krebsbehandlungen - Metastasierung verstehen http://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=338 338 Tue, 22 Nov 2016 13:50:37 +0100 Dieser Forschungserfolg gelang Wissenschaftlern der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen (UDE) am Westdeutschen Tumorzentrum (WTZ) des Universitätsklinikums Essen (UK Essen) in Kooperation mit dem Krebszentrum der University of California San Francisco (UCSF). Darüber berichtet die international führende Fachzeitschrift Nature Genetics in ihrer neuesten Ausgabe.

Entscheidend ist die Rolle des Faktors Capicua (spanisch für „Palindrom“): Er verhindert, dass Metastasen entstehen. Dies entdeckten Dr. Ross Okimoto und Dr. Frank Breitenbücher anhand von Lungenkrebsmodellen. Funktioniert der Faktor in Krebszellen nicht richtig, oder ist das entsprechende Gen durch Mutationen inaktiviert, bilden sich die potentiell tödlichen Tochtergeschwulste aus. Die Wissenschaftler fanden auch heraus, dass dieses Prinzip in vielen Krebserkrankungen eine wichtige Rolle spielt.

Die transatlantische Forschungskooperation der Studie verbindet die Arbeitsgruppen von Prof. Trever Bivona, UCSF, und Prof. Martin Schuler am WTZ. „Diese erfolgreiche und enge Zusammenarbeit wurde durch einen einjährigen Forschungsaufenthalt in San Francisco ermöglicht. Ich konnte dort meine am UK Essen entwickelten Krebsmodelle mit modernsten Technologien untersuchen“, so Frank Breitenbücher, Leiter des Labors für Molekulare Onkologie der Inneren Klinik (Tumorforschung).

Prof. Schuler ist NRW-Sprecher des Deutschen Konsortiums für Translationale Krebsforschung (DKTK). Es fördert interdisziplinäre Forschungsthemen an der Schnittstelle zwischen Grundlagenforschung und Klinik, sowie klinische Studien zu innovativen Therapie- und Diagnoseverfahren. Ein weiterer Schwerpunkt ist der Aufbau von Forschungsplattformen, um den Einsatz personalisierter Krebstherapien zu beschleunigen und die Diagnose und Prävention von Krebserkrankungen zu verbessern.

Link zur Publikation:

http://www.nature.com/ng/journal/vaop/ncurrent/full/ng.3728.html

Weitere Informationen:

Dr. Frank Breitenbücher, Innere Klinik (Tumorforschung), Westdeutsches Tumorzentrum am Universitätsklinikum Essen, Tel. 0201/723-1630, frank.breitenbuecher@uk-essen.de
und http://www.dktk.org ]]>
Prof. Dr. Martin Schuler im Vorstand der Arbeitsgemeinschaft Internistische Onkologie in der Deutschen Krebsgesellschaft http://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=337 337 Mon, 21 Nov 2016 14:45:07 +0100 Die Arbeitsgemeinschaft Internistische Onkologie in der Deutschen Krebsgesellschaft e. V. (AIO) wurde 1976 gegründet und zählt heute ca. 1300 ordentliche, außerordentliche und fördernde Mitglieder, die in mehr als 20 Arbeitsgruppen ehrenamtlich tätig sind. Ihre wichtigsten Aufgaben sieht die AIO in der klinischen und translationalen Forschung und Qualitätsverbesserung insbesondere auf dem Gebiet der medikamentösen Krebstherapie


(von links) Prof. Dr. Helmut Oettle, Prof. Dr. Martin Schuler und Prof. Dr. med. Volker Heinemann

Weitere Beisitzer sind Prof. Dr. Ralf Hofheinz und Prof. Dr. Michael Thomas. Prof. Dr. Helmut Oettle wurde in seinem Amt als stellvertretender Vorsitzender bestätigt.

Vorsitzender des Vorstandes ist Prof. Dr. Volker Heinemann. Die Wahl des AIO-Vorsitzenden hat bereits zu Beginn dieses Jahres stattgefunden.

Weitere Informationen: http://www.aio-portal.de ]]>
Gerinnungsfaktoren schädigen das Nervensystem - Erstmals am Menschen bewiesen http://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=336 336 Fri, 18 Nov 2016 12:09:45 +0100 Die Multiple Sklerose ist eine entzündliche Erkrankung des Zentralen Nervensystems (ZNS). Betroffen sind vor allem junge Erwachsene; allein für Deutschland geht man von rund 140.000 Patienten aus. MS schreitet in Schüben oft rasch voran. Von der Forschung lässt sich das nur selten behaupten. Ideen, die heute im Reagenzglas funktionieren, erleben im Idealfall die Enkel der aktuellen Patienten mal als Medikament – oder auch nicht. Auf einen Erfolg kommen hunderte Rückschläge. Umso erstaunlicher ist die jüngste Entdeckung von Neuroimmunologen der Universitätskliniken in Essen, Münster und Würzburg.

Erst vor wenigen Monaten beschrieb die Forschergruppe die Rolle des Gerinnungsfaktors XII im Mausmodell der MS. Und bereits jetzt konnten sie zeigen: „Auch bei erkrankten Menschen sind diese und andere Gerinnungsfaktoren offenbar sehr bedeutend. Mit hoher Wahrscheinlichkeit sind sie die entscheidenden Motoren des schädlichen Entzündungsprozesses, der nach und nach das zentrale Nervensystem der Betroffenen angreift und zerstört“, fasst Prof. Dr. Christoph Kleinschnitz, Direktor der Neurologischen Klinik der Medizinischen Fakultät der UDE am Universitätsklinikum Essen zusammen.

„Wir haben untersucht, wie sich gesunde Menschen und Patienten mit neuroimmunologischen Krankheiten bei verschiedenen Gerinnungsfaktoren unterscheiden“, so Dr. Kerstin Göbel von der Universitätsklinik für Allgemeine Neurologie in Münster. Im Experiment stellte sich heraus: Dort, wo Entzündungsprozesse stattfinden, ist nicht nur der Faktor XII erhöht. Auch der Spiegel der beiden Gerinnungsfaktoren Prothrombin und FX ist im Blut von Patienten mit schubförmiger MS höher als bei Gesunden. Verläuft die MS jedoch primär progredient oder leiden Patienten an der Erkrankung Neuromyelitis optica, so sind die Gerinnungsfaktoren unauffällig.

„Unsere Untersuchung legt nahe, dass Gerinnungsfaktoren die Entzündungsprozesse bei neurologischen Krankheiten maßgeblich vorantreiben“, erläutert der Münsteraner Forschungsgruppenleiter Prof. Dr. Dr. Sven Meuth. „Und dies macht sie zu idealen Zielen, die mögliche künftige Therapien aufgreifen könnten“, ergänzt Prof. Dr. Christoph Kleinschnitz. Bereits vor einigen Monaten setzte die Arbeitsgruppe erstmals erfolgreich den Wirkstoff Infestin bei Mäusen ein, um den Gerinnungsfaktor XII zu blockieren. Mit ihrer jüngsten Veröffentlichung haben sie bewiesen, dass Gerinnungsfaktoren sich auch beim Menschen als Zielstruktur für MS-Therapien eignen könnten. Wie rasch die Entwicklung von hier an weitergeht, ist jedoch schwer vorauszusagen – aber auch das ist typisch für die MS.

Weitere Informationen: http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/27774643 ]]>
IQWiG: Prof. Dr. Martin Schuler erneut in den Wissenschatlichen Beirat berufen http://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=335 335 Thu, 17 Nov 2016 11:28:05 +0100 Als unabhängiges wissenschaftliches Institut untersucht das IQWiG den Nutzen und den Schaden von medizinischen Maßnahmen für Patientinnen und Patienten. Über die Vorteile und Nachteile von Untersuchungs- und Behandlungsverfahren informiert das Institut in Form von wissenschaftlichen Berichten und allgemein verständlichen Gesundheitsinformationen.

Der Wissenschaftliche Beirat des IQWiG wird durch den Vorstand bestellt und besteht aus nationalen und internationalen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern, die die Institutsleitung in grundsätzlichen Fragen beraten.

Weitere Informationen: http://www.iqwig.de ]]>
Deutsch-chinesischer Sonderforschungsbereich: Reise des TRR60 nach Shanghai und Wuhan im Oktober 2016 http://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=334 334 Wed, 16 Nov 2016 14:00:40 +0100
6. Jahresworkshop des SFB TRR60 an der Fudan University Shanghai, 25./26.10.2016

Da sich in der Zusammenarbeit der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) mit dem bisherigen chinesischen Finanzierungsgeber, der National Natural Science Foundation NSFC, grundlegende Änderungen ergeben haben, wird sich auch der deutsch-chinesische SFB TRR60 neu aufstellen und ausrichten. Bereits in Planung und Vorbereitung ist die Gründung eines gemeinsamen Labors Wuhan-Essen sowie zusätzlich die Gründung eines virtuellen Instituts um alle bestehenden Kontakte unter einem Dach zu erfassen und um die wissenschaftliche Zusammenarbeit auf stabiler und ausbaufähiger Basis weiterzuführen. Im Anschluss fand ein eintägiger Doktorandenworkshop mit ausgewählten Vorträgen der TRR60 Doktoranden sowie Posterpräsentationen statt, komplett in Eigenregie der jungen Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler.

Flankiert wurde der Workshop im Vorfeld durch einen Besuch in Wuxi mit Unterzeichnung einer Kooperationsvereinbarung mit der aufstrebenden School of Medicine an der Wuxi Jiangnan University und dem WZI West German Center for Infectious Diseases (Leitung: Prof. Dr. Oliver Witzke). Ziel ist die Kooperation bei der Erforschung und Therapie von Infektionskrankheiten, Einrichtung eines gemeinsamen Labors in Wuxi und die Beratung und technische Unterstützung durch das WZI bei der Ausbildung von Studenten und Doktoranden. Prof. Dr. Mengji Lu wird als Gastprofessor in Wuxi tätig.

Mehrere TRR60 PIs besuchten außerdem das Institut Pasteur Shanghai und beteiligten sich an einem Symposium mit für den TRR60 relevanten Forschungsthemen.

In kleiner Besetzung wurde die China-Reise fortgesetzt mit der Teilnahme am „Sino-German Workshop on Infection and Immunity” in Wuhan und der Jubiläumsveranstaltung „150 Jahre Wuhan Union Hospital“.

Prof. Dr. Ulf Dittmer (Institut für Virologie, Sprecher des SFB TRR60 und Chinabeauftragter der Medizinischen Fakultät) wurde in Wuhan zum Gastprofessor des Tongji Medical College ernannt als Würdigung seines intensiven Einsatzes für die Kooperation zwischen der Medizinischen Fakultät und des Tongji Medical College sowie herausragender Forschungsleistungen.

Dekan Prof. Dr. Jan Buer stellte vor einem Publikum von gut 800 chinesischen und internationalen Gästen das Universitätsklinikum Essen und die Medizinische Fakultät der Universität Duisburg-Essen als einen bedeutenden Standort für die Medizin und die Wissenschaft vor und ging dabei besonders auf die Bedeutung der deutsch-chinesischen Kooperation ein, die zur der Gründung des SFB TRR60 führte. Der TRR60 wirkt mittlerweile strukturbildend für die deutsch-chinesische Zusammenarbeit in der Infektiologie auch weit über Essen hinaus.

Der stellvertretende TRR60 Sprecher Prof. Dr. Mengji Lu (Institut für Virologie) wurde während des Festakts für seine Verdienste um die Zusammenarbeit des Wuhan Union Hospital mit der Medizinischen Fakultät am UK Essen ausgezeichnet. Prof. Lu hat entscheidende Aufbauarbeit geleistet und ist intensiv in die Kooperation eingebunden die weiter ausgebaut werden soll. Ebenfalls geehrt wurde Prof. Dr. Michael Roggendorf, der langjährige ehemalige Chinabeauftragte der Medizinischen Fakultät. Beide erhielten den „Pegasus-Preis“ des Wuhan Union Hospital. ]]>
Auszeichnung für Wissenschaftlerin aus der Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie http://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=333 333 Tue, 15 Nov 2016 09:25:15 +0100 Prof. Stefanie Flohé erhielt den mit 5000 Euro dotierten Preis für ihre Arbeit über die Reaktivierung von natürlichen Killerzellen (NK Zellen) nach Polytrauma durch die Interaktion mit mesenchymalen Stromazellen (MSC). Zusammen mit ihrer Arbeitsgruppe hatte sie die Hemmung einer Subpopulation von NK Zellen bei schwer verletzten Patienten nachgewiesen.

Das Team um Prof. Flohé identifizierte darüber hinaus einen bisher unbekannten „cross-talk“ zwischen MSC aus dem Knochenmark und NK Zellen, der zu einer Reaktivierung der NK Zellen der Polytraumapatienten führt. „Wir haben Hinweise darauf, dass die Hemmung der NK Zellen das Risiko der Patienten für nach wie vor nur schwer therapierbare nosokomiale Infektionen erhöht. Möglicherweise können unsere neuartigen Erkenntnisse über die stimulierende Aktivität von MSC und deren löslicher Mediatoren zur Stärkung der Immunabwehr therapeutisch genutzt werden“ so Prof. Flohé. ]]>
15. Tag der Forschung http://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=332 332 Fri, 11 Nov 2016 12:14:49 +0100 Morgens präsentieren rund 180 Doktoranden im OZ II ihre Arbeiten mit einer Poster-Präsentation. Zwischen 9 und 12 Uhr stellen sie sich dabei den Fragen eines 30-köpfigen Gutachtergremiums von Wissenschaftlern und Besuchern. So üben sie praktische Fähigkeiten, von denen sie in ihrer späteren Laufbahn profitieren können.

Die feierliche Veranstaltung im Lehr- und Lernzentrum wird um 13.30 Uhr eröffnet mit dem Gastvortrag von Prof. Dr. Toni Cathomen vom Universitätsklinikum Freiburg. Sein Thema: „The next genetic revolution: engineered nucleases against HIV and other immunodeficiencies“.

Im Anschluss wetteifern drei Nachwuchsforscher um den mit 500 Euro dotierten Vortragspreis. Die 15 besten Poster werden außerdem mit einem Preisgeld von je 250 Euro prämiert. Interessierte sind herzlich willkommen!

http://www.uni-due.de/med/forschung/veranstaltungen/forschungstag.shtml ]]>
1. Neurologie-Symposium auf Zeche Zollverein http://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=331 331 Fri, 11 Nov 2016 12:13:39 +0100 Schwerpunkte werden neue Konzepte zur Versorgung von Schlaganfall- und Kopfschmerzpatienten, Multiple Sklerose, aber auch seltenere neurologische Erkrankungen wie Ataxien oder neuromuskuläre Erkrankungen sein.

Der neue Direktor der Klinik für Neurologie und wissenschaftlicher Leiter des Symposiums, Prof. Dr. Christoph Kleinschmitz, nutzt gleichzeitig die Gelegenheit, sich und seine Schwerpunkte vorzustellen.

Außerdem werden zwei Referenten aus den engsten Nachbardisziplinen referieren: So berichtet Prof. Dr. Michael Forsting aus der Neuroradiologie zu „Der Neuroradiologe als Therapeut, Team ist das Zauberwort“. Und Prof. Dr. Ulrich Sure hält seinen Vortrag zu „Der Neurochirurg im interdisziplinären neurovaskulären Zentrum“.

Kontakt: 06103/8335715 oder hedda.janssen@agentur-suess.de ]]>
SkillsLab NACHTSCHICHT geht in die dritte Runde http://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=330 330 Wed, 09 Nov 2016 10:39:11 +0100 All dies könnt können die Studierenden der Medizinischen Fakultät in der langen SkillsLab Nachtschicht am 9. Dezember 2016 von 16 Uhr bis Mitternacht selbst erleben!

Die Anmeldung läuft, die Plätze sind begrenzt.

In einer zweistündigen Schicht übernehmen die Studierenden selber die Verantwortung für ihre Patientinnen und Patienten und das gesamte Lehr- und Lernzentrum der Medizinischen Fakultät, das in eine Notaufnahme verwandelt wird.


Die erste SkillsLab-Nachtschicht im Lehr- und Lernzentrum

Sie durchlaufen verschiedene klinische Notfälle, die ihnen in einer Freitagnacht begegnen können. Zur Seite stehen ihnen dabei erfahrene SkillsLab-Tutoren im 1:1-Teaching, mit denen sie nach dem Szenario detailliert und konstruktiv die Übung durchgehen.

Information und Anmeldung: http://www.uni-due.de/~ht0209/lab2014/?page_id=976 ]]>
Erstes Institut für HIV-Forschung in Deutschland http://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=325 325 Wed, 02 Nov 2016 12:54:08 +0100 HIV ist nicht heilbar. Mehr als 30 Millionen Menschen sind weltweit infiziert, über zwei Millionen sterben an den Folgen der Erkrankung. Aktuell gibt es rund 84.000 HIV-Infizierte in Deutschland, und über 3.000 stecken sich jedes Jahr an: ein dramatischer Anstieg. Um dieser weltweiten Pandemie zu begegnen, wurde an der Medizinischen Fakultät der UDE das erste Institut für HIV-Forschung in Deutschland gegründet. Zur Eröffnung am 11. November werden rund 200 Experten sowie interessierte Gäste aus Wissenschaft, Wirtschaft und Politik aus Deutschland und den USA erwartet.

Vorrangig wird sich das neue Institut in die internationale Entwicklung eines HIV-Impfstoffes einbringen. Er gilt als die beste Lösung, um die HIV-Epidemie einzudämmen. „Nur im Team können wir HIV besiegen“, erklärt Prof. Dr. Hendrik Streeck. Denn die Entwicklung eines HIV-Impfstoffes ist komplex, benötigt eine effektive Infrastruktur und bedarf hoher Investitionen. Die UDE-Wissenschaftler arbeiten deshalb eng mit Partnern in den USA, Afrika und Thailand zusammen, um neuartige Impfstoffe zu entwickeln und in frühen Phasen zu testen. Ziel ist, die Impfstoff-Forscher bundesweit zu vernetzen, die Zusammenarbeit zu bündeln und Synergien zu schaffen. Langfristig soll ein HIV-Impfstoff „Made in Germany“ entwickelt werden.

In Deutschland kooperiert sein Team unter anderem mit der Deutschen AIDS-Stiftung. Die Partner haben es sich zum Ziel gesetzt, Impfstoff-Forscher in Deutschland zu vernetzen, die Zusammenarbeit zu bündeln und Synergien zu schaffen. Unterstützt werden sie dabei durch die Schreiter Stiftung und durch das Engagement der Bonner Operngala zugunsten der Deutschen AIDS Stiftung. Langfristig soll in dem Netzwerk ein HIV Impfstoff „made in Germany“ entwickelt und getestet werden. Alle Beteiligten hoffen noch weitere private Spender, Stiftungen und die Politik dieses Vorhaben zu unterstützen.

Immunologie und Infektiologie bilden zusammen einen von fünf Forschungsschwerpunkten an der Medizinischen Fakultät der UDE.

Programm und Anmeldung: http://www.hiv-forschung.de/institutsfeier ]]>
Probanden gesucht: Studie untersucht Zusammenhang zwischen Übergewicht und Anfälligkeit für Depressionen http://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=324 324 Wed, 02 Nov 2016 09:26:16 +0100 Der Umstand, dass stark übergewichtige Menschen eher als Normalgewichtige dazu neigen, an Depressionen zu erkranken, wurde bislang oft auf emotionale Gründe zurückgeführt. Wissenschaftler des Instituts für Medizinische Psychologie und Verhaltensimmunbiologie wollen nun untersuchen, ob Depressionen bei Menschen mit Adipositas auch eine biologische Ursache haben können. Denn man weiß heute, dass inflammatorische Prozesse, also Entzündungsreaktionen, diese Erkrankung begünstigen können. Solche Entzündungen werden durch Adipositas begünstigt.

Für die Studie werden aktuell noch Teilnehmerinnen und Teilnehmer gesucht. Diese sollten zwischen 18 und maximal 35 Jahren alt und gesund sein. Während der Teilnahme an der Studie sollten sie nicht unter einer Depression leiden. Voraussetzung ist darüber hinaus ein BMI, also das Körpergewicht in Kilogramm geteilt durch Größe in Metern zum Quadrat, von 30 oder mehr. Die Teilnehmer nehmen mehrere Termine am UK Essen wahr, welche die Forscher individuell mit ihnen vereinbaren. Neben einem Gesundheitscheck jeweils zu Beginn und am Ende der Studie findet die eigentliche Untersuchung statt, bei der eine Entzündungsreaktion imitiert wird.

Die Teilnehmer erhalten eine Aufwandsentschädigung von 300 bis 350 Euro.

Kontakt: M.Sc. Karoline Boy, Institut für Medizinische Psychologie und Verhaltensimmunbiologie, Universitätsklinikum Essen, Telefon: 0201 723 4435, E-Mail: oblpsstudie@gmail.com ]]>
Mentoring-Programm MentiZin auf Erfolgskurs http://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=323 323 Mon, 31 Oct 2016 14:04:09 +0100
Dr. Eva Willmann ist im Studiendekanat für das Mentoring verantwortlich

Das Mentoring-Programm besteht aus zwei Komponenten:

MentiZin richtet sich an Studierende im ersten Semester. Übergreifendes Ziel ist die Unterstützung der Studierenden von Anfang an. Insgesamt nehmen mehr als 90 Prozent aller Erstsemester an dem Programm teil.

Über regelmäßige Tutorien soll ihnen die Möglichkeit zum Austausch untereinander geboten und der Einstieg in das Studium erleichtert werden. Die angehenden Erstsemester werden etwa bereits vor Semesterbeginn zur Teilnahme eingeladen. Bereits bei der Fachschaftsrallye unmittelbar zu Semesterbeginn findet der erste Kontakt zwischen Mentoren und Mentees statt. Insgesamt gibt es im Semester etwa vier bis sechs Treffen in kleinen Gruppen mit bis zu acht Studierenden - je nach Bedarf.

An der Medizinischen Fakultät hat sich das Peer-Mentoring etabliert, d.h. die Mentoren sind Medizinstudierende aus höheren Semestern, die zum ersten Mal durch das Team des SkillsLab medizindidaktisch geschult wurden. Aktuell sind 36 Tutorinnen und Tutoren im Einsatz.

Das Mentoring begrenzt sich nicht auf das erste Semester, sondern kann auch ganz individuell fortgeführt werden. MentiZin² (hoch zwei) liefert allen Studierenden im Medizinstudium weiterführende Informationen und umfassende Hilfestellungen für ein erfolgreiches Studium – sei es hinsichtlich einer optimalen Prüfungsvorbereitung, dem Verfassen einer Doktorarbeit oder der Bewerbung um ein Stipendium.

Im Rahmen von MentiZin2 wurden in den vergangenen zwei Jahren erneut zahlreiche Veranstaltungen angeboten, u.a.:

- Mentoring-Lounge
- Lern- und Diskussionszentrum (LuDi)
- Schreibwerkstatt Doktorarbeit
- Selbst- und Zeitmanagement im Medizinstudium
- Themenoffene Mentoring-Sprechstunde

Die Teilnahme am gesamten Mentoring-Programm ist freiwillig.

Das Mentoring-Konzept für das Medizinstudium wird kontinuierlich weiterentwickelt und regelmäßig evaluiert. Weitere Informationen: http://www.uni-due.de/med/de/studium/mentoring/index.shtml ]]>
80. Medizinisch-Philosophisches interdisziplinäres Seminar: Vorlesungsreihe endet nach 40 Jahren http://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=322 322 Fri, 28 Oct 2016 12:21:18 +0200
Bis dahin werden im Rahmen der 80. Veranstaltungsreihe unter dem Titel „Aspekte ethischen Handelns“ in diesem Winter-Semester noch zahlreiche Vorträge angeboten. Diese finden immer dienstags von 18.15 bis 19.45 Uhr in der Institutsgruppe 1, Hörsaal 1 am UK Essen statt. Die nächste Veranstaltung mit dem Philosophen Prof. Dr. Jan P. Beckmann ist für den 8. November 2016 vorgesehen.


Prof. Dr. Manfred Blank (li.) begrüßte in den letzten 40 Jahren viele Referenten, hier 2006 Karl Schumacher

Weitere Informationen zum Kulturprogramm „Studium generale & Musik in der Uni“: http://www.uni-due.de/imperia/md/content/veranstaltungsmanagement/stug_ws16-17.pdf ]]>
Die Epidemie-Experten von morgen: Neuer PhD-Studiengang Epidemiologie an der Medizinischen Fakultät http://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=319 319 Fri, 28 Oct 2016 12:10:59 +0200 Im Mittelpunkt des Fachs steht die Frage, welche Ursachen und Folgen gesundheitsbezogene Zustände und Ereignisse in der Bevölkerung haben und wie sie sich verbreiten. Der neue dreijährige Studiengang soll die bundesweit bislang wenig verbreitete epidemiologische und klinische Forschung in der Rhein-Ruhr-Region verankern. Die Bundesregierung fördert dies durch den Auf- und Ausbau von Forschungs- und Lehrkapazitäten an deutschen Hochschulen.


Prof. Dr. Andreas Stang, Quelle UDE

Prof. Stang wurde 2014 auf die UDE-Professur für Herz-Kreislauf-Epidemiologie an der Medizinischen Fakultät berufen, die mit Unterstützung des Bundesministeriums für Bildung und Forschung eingerichtet wurde. Zu seinen Forschungsthemen zählt u.a. der Zusammenhang von Schlaf und Gesundheit, also wie sich zum Beispiel Schlafdauer, Mittagsruhe oder Atemstörungen im Schlaf auf das Wohlbefinden der Menschen auswirken. Als mögliche Folge-Erkrankungen kommen Herz- und Hirninfarkte, Bluthochdruck und Diabetes in Frage. Ob diese Zusammenhänge in Familien gehäuft auftreten, ist ein weiterer Forschungsschwerpunkt.

"Um die PhD-Studierenden optimal auf ihre spätere Tätigkeit vorzubereiten, werden die wissenschaftlichen Konzepte bewusst mit praktischem Arbeiten kombiniert. Außerdem kooperieren wir eng mit dem UDE-Profilschwerpunkt Urbane Systeme“, so Prof. Stang. Neben dem neu hinzugekommenen PhD können an der Medizinischen Fakultät der UDE weiterhin auch die akademischen Grade Dr. med., Dr. med. dent. sowie Dr. rer. medic. erworben werden. ]]>
„Zukunftsforum Essen“ ermöglicht spannenden Blick auf künstliche Intelligenz http://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=318 318 Thu, 27 Oct 2016 14:17:12 +0200 Was bringt die Zukunft? Wie werden sich unser Alltag und insbesondere die Gesundheitsversorgung verändern? Welche Chancen und Risiken bringen neue Technologien mit sich? Diesen und weiteren Fragen widmet sich eine neue Veranstaltungsreihe der Universitätsmedizin Essen und der WAZ: Das „Zukunftsforum Essen“ regt künftig im Drei-Monats-Rhythmus zum Austausch über die Lebenswelt von morgen und übermorgen an. Bekannte Referenten stellen ihre Ideen, aktuelle Themen und Trends vor und diskutieren mit den Besuchern. Den Anfang macht am 10. November der bekannte Journalist und anerkannte US-Sicherheitsexperte Jay Tuck, der sich in seinem aktuellen Buch „Evolution ohne uns“ mit künstlicher Intelligenz befasst.

Dem Thema „Künstliche Intelligenz“ widmet Tuck auch seinen Vortrag beim „Zukunftsforum Essen“: Am 10. November, 18.00 Uhr, im RWE Pavillon der Philharmonie Essen, Huyssenallee 53, 45128 Essen, beleuchtet der Wahl-Hamburger potentielle Gefahren durch den Einsatz selbstlernender Computersysteme, zeigt aber auch Lösungswege auf. Der Eintritt ist frei, eine Anmeldung unter Tel.: 0201/804 8058 erforderlich.

Für Prof. Jochen A. Werner, Ärztlicher Direktor und Vorstandsvorsitzender des Universitätsklinikums Essen, ist der Auftritt von Jay Tuck damit der ideale Auftakt für die Veranstaltungsreihe: „Wir wollen interessante, spannende und vielleicht auch kontroverse Zukunftsvisionen vorstellen – für die Medizin, aber auch weit darüber hinaus. Der technische Fortschritt verändert die Welt immer schneller und bricht alte Denkmuster auf. Um die Zukunft aktiv mitgestalten zu können, müssen wir uns diese Veränderungen bewusst machen und uns damit auseinandersetzen. Entsprechend freue ich mich auf spannende Diskussionen und eine rege Teilnahme der Essener Bevölkerung“, so Prof. Werner, gemeinsam mit Prof. Michael Forsting, Direktor des Institutes für Diagnostische und Interventionelle Radiologie und Neuroradiologie und Medizinischer Vorstand der Zentralen IT, Initiator der neuen Veranstaltungsreihe.

Der renommierte Referent Jay Tuck war über 35 Jahre lang bei verschiedenen deutschen Fernsehsendern als investigativer Journalist tätig und im Auftrag der Tagesschau zweimal im Irak als Kriegskorrespondent unterwegs. Für sein 2016 im Plassen-Verlag erschienenes Buch „Evolution ohne uns“ interviewte er Drohnenpiloten, Rüstungsforscher und Geheimdienstler in einer zweieinhalbjährigen Exklusiv-Recherche, um die Chancen und Risiken intelligenter Systeme aus unterschiedlichen Perspektiven zu beleuchten. „Künstliche Intelligenz ist ‚the next big thing‘. Viele Menschen glauben derzeit, dass künstliche Intelligenz ein großer Problemlöser ist. Das ist auch richtig – aber nur, wenn man bestimmte Voraussetzungen von vorne herein konsequent verfolgt“, erläutert der 71-Jährige. „Täglich übertragen wir intelligenten Programmen immer mehr Verantwortung im Management und in der Medizin, in der Energiewirtschaft und in der Nahrungsversorgung, sogar in der Kriegsführung. Und sie macht ihre Sache gut. Was aber passiert, wenn wir ein intelligentes Wesen kreieren, das dem Menschen weit überlegen ist?“, so Tuck weiter.

Der Vortrag wird von vertraulichen Militärvideos und Exklusivfotos begleitet. Danach beantwortet Jay Tuck individuelle Fragen der Teilnehmer und freut sich auf eine angeregte Diskussion. Der Eintritt ist frei, eine Anmeldung unter Tel.: 0201/804 8058 erforderlich. ]]>
Hermann-Seippel-Preis – Deutscher Forschungspreis für Kinderheilkunde http://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=317 317 Thu, 27 Oct 2016 09:47:32 +0200 Hirntumore sind mit rund 500 Neuerkrankungen im Jahr in Deutschland die zweit-häufigste Krebserkrankung im Kindesalter. Ihre Diagnose, die Therapie-Kontrolle und die Nachsorge sind bisher nur über bildgebende Verfahren wie die Magnetresonanz-Tomografie (MRT) möglich. Diese bringen in diesem Zusammenhang nicht immer eindeutige Ergebnisse, sind aber bislang ohne Alternative. Denn für die meisten soliden Tumore bei Kindern und insbesondere den kindlichen Hirntumoren gibt es keine Marker, die eindeutig aufzeigen, ob eine Therapie wirkt und der Tumor am Ende völlig verschwunden ist. Liegt eine unerkannte Minimal-Resterkrankung vor (MRD-Diagnostik), erhöht dies die Gefahr eines Rezidivs.


(von links) Dr. Basant Kumar Thakur, Prof. Dr. Karl-Heinz Jöckel, Dr. Kornelius Kerl und Dr. Stephan Tippelt (Quelle UK Essen)

Einen solchen Marker zu finden, haben sich Dr. Basant Kumar Thakur und Dr. Ste-phan Tippelt von der Kinderhämatologie und -onkologie der Kinderklinik III Essen am Universitätsklinikum Essen und Dr. Kornelius Kerl vom Universitätsklinikum Münster vorgenommen und erhalten für dieses wichtige Vorhaben den „Hermann Seippel Preis – Deutscher Forschungspreis für Kinderheilkunde“ der Stiftung Uni-versitätsmedizin Essen. Die Wissenschaftler konzentrieren sich dabei auf Exosome, die von den jeweiligen Tumorzellen abstammen und in denen sich erkrankungsspe-zifische Eiweiße, Fette und genomische Signaturen der jeweiligen Ursprungszelle nachweisen lassen. So fand Dr. Basant Kumar Thakur heraus, dass Krebsexosomen - kleine Bläschen, die von einer Zelle abgegeben werden - doppelsträngige DNA enthalten, welche die gesamte genomische DNA wiederspiegeln. Dass auch krebs-spezifische Mutationen in Exosomen festgestellt werden können, hebt die klinische Implikation von Krebsexosomen zur früheren Erkennung von Krebs in Form der „liquid biopsy“ hervor.

„Wir untersuchen, ob während einer Erkrankung Exosome mit der DNA der jeweiligen Tumorzellen im Blut der kleinen Patientinnen und Patienten nachweisbar sind“, erläutert Dr. Basant Kumar Thakur. Im Fokus steht dabei die Gruppe der kindlichen rhabdoiden Tumore, die genetisch bereits gut definiert ist. Ist der Nachweis dieser Exosome im Blut gelungen, kann man diese zur Überprüfung des Krankheitsverlaufes nutzen. Verschwinden sie, bedeutet dies, dass auch der Tumor verschwunden ist. „Zunächst werden wir dies im Laborversuch untersuchen und anschließend im Rahmen einer klinischen Studie überprüfen“, erklärt Dr. Kornelius Kerl. Ein Ansatz mit großem Potenzial, denn lässt sich diese Methode bei hochmalignen kindlichen Tumoren etablieren, können die gewonnenen Erkenntnisse unter Umständen auch auf andere solide Tumore des Kindes- und Erwachsenenalters übertragen werden.

„Ziel des deutschlandweit ausgeschriebenen ‚Hermann-Seippel-Preis – Deutscher Forschungspreis für Kinderheilkunde‘ ist es, Krankheiten von Kindern und Jugendlichen nachhaltig zu bekämpfen, die Lebensbedingungen der kleinen Patienten zu verbessern und, wo möglich, Leben zu retten, indem noch bessere Forschungsbedingungen in der Kinderheilkunde geschaffen werden“, so Prof. Dr. Karl-Heinz Jöckel, Vorsitzender der Stiftung Universitätsmedizin Essen.

Der Preis richtet sich an Forscherinnen und Forscher Medizinischer Fakultäten und soll die Forschungsvernetzung stärken. Ausgewählt wurden die Preisträger in einem zweistufigen Verfahren anhand klarer Kriterien von einem Expertengremium und einer Jury. Bewertet wurden unter anderem Relevanz und Aktualität der Fragestellung, Klarheit des Bezugs zur Verbesserung von Diagnostik, Therapie oder Prävention, wissenschaftliche Qualität des Projektes, Methodik, wissenschaftliche Innovation, Qualifikation sowie Vorarbeiten der Antragsteller.

Die nächste Ausschreibung des „Hermann-Seippel-Preis – Deutscher Forschungspreis für Kinderheilkunde“ erfolgt 2018, bis 2026 insgesamt eine Millionen Euro ausgeschüttet worden ist.

Schirmherr ist der prominente Mediziner, Autor und Kabarettist Dr. Eckart von Hirschhausen, der eine besondere Verbindung zu diesem Themenfeld hat. „Ich habe selber als Arzt in der Kinderneurologie und Kinderpsychiatrie gearbeitet und weiß: je früher man die körperliche und seelische Gesundheit von Kindern fördert, desto höher sind die Chancen auf ein glückliches Leben. Kinder sind keine kleinen Erwachsenen, sondern haben medizinisch und psychologisch ganz spezielle Bedürfnisse, über die wir noch lange nicht alles wissen – und viel schlimmer: Noch lange nicht alles, was wir wissen, setzen wir in der Praxis ein. Daher bin ich gerne Schirmherr für den Hermann-Seippel-Preis, den Deutschen Forschungspreis für Kinderheilkunde“, so seine Worte.

Hier finden Sie einen kurzen Film über die Gewinner und ihre Forschung: http://www.youtube.com/watch?v=-6ZtHClalsc&feature=youtu.be
http://www.universitaetsmedizin.de ]]>
Fritz-Lampert-Preis 2016 für Prof. Dr. Alexander Schramm http://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=314 314 Mon, 24 Oct 2016 15:31:22 +0200 Der Fritz-Lampert-Preis ist ein deutsch-russischer Forschungspreis im Bereich der pädiatrischen Hämatologie und Onkologie, um den sich Autoren für eine wissenschaftliche Arbeit aus dem Bereich der Klinik oder Grundlagenforschung bewerben können. Dieser wird jährlich mit 10.000 Euro ausgeschrieben durch die TRANSAID-Stiftung für krebskranke Kinder, Koblenz.


Prof. Dr. Alexander Schramm

Weitere Informationen: http://www.trans-aid.de/ ]]>
Professor Dr. Michael Roggendorf mit Chime Bell Award geehrt http://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=313 313 Mon, 24 Oct 2016 12:46:07 +0200 Die Auszeichnung von Prof . Michael Roggendorf erfolgte auf Grund seiner langjährigen Verdienste um die wissenschaftlichen Kooperationen mit mehreren Universitäten in Wuhan (Wuhan University, Tongji Medical School) und in Shanghai (Fudan Universität) und der Universitäten Duisburg Essen und Bochum auf deutscher Seite.



Er war während seiner Zeit als der Direktor des Instituts für Virologie viele Jahre der Beauftragte der Medizinischen Fakultät für die deutsch-chinesische Kooperation.

Die Krönung dieser 30-jährigen Zusammenarbeit war 2009 die Etablierung des ersten deutsch-chinesischen Sonderforschungsbereiches (SFB/TRR 60), dessen Sprecher er auf deutscher Seite von 2009-2013 war. In einer zweiten Antragsperiode konnte der TRR 60 bis 2017 erfolgreich verlängert werden. Ein solchen bilateralen Forschungsschwerpunkt wurde durch einen Vertrag der DFG mit dem NSFC (National Science Foundation) möglich gemacht.

Durch den SFB/TRR60 konnte sich die Medizinische Fakultät der Universität Duisburg-Essen sowohl deutschlandweit als auch international als forschungsstarker Standort im Bereich der Infektionsforschung positionieren. Vor fünf Jahren wurde auch eine Summer School für junge Wissenschaftler aus China etabliert. ]]>
Ausschreibung 2016: Forschungspreis der „Wiedenfeld-Stiftung“ - Westdeutsches Tumorzentrum Stiftung Krebsforschung Duisburg http://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=312 312 Mon, 24 Oct 2016 12:31:53 +0200 Antragsberechtigt: Antragsberechtigt sind Ärzte und Ärztinnen sowie Forscher/Forscherinnen des Universitätsklinikums Essen, die Promotionsarbeiten für ihre Doktoranden im klinisch-onkologischen/ translationalen Bereich betreuen. Der Preis wird als Forschungsstipendium mit gegebenenfalls Sachbeihilfe vergeben.

Dotierung des Preises: 15.000 €.

Antragsfrist: 15.11.2016

Vorschlagsrecht: Die akademischen Betreuer des Doktoranden, für den die Förderung beantragt wird, jeweils mit Einverständnis des verantwortlichen Klinikdirektors.

Einzureichende Unterlagen: Darstellung des Forschungsprojektes bzw. der Promotionsarbeit unter Einbeziehung der Vorarbeiten, ggfs. erste Ergebnisse, Lebenslauf des Promovenden einschließlich Publikationsliste, Vorarbeiten der Arbeitsgruppe einschließlich Publikationsliste.

Auswahl der Preisträger/innen: Durch den Vorstand der Stiftung.

Preisverleihung und Urkunde: Durch den Dekan der Medizinischen Fakultät.

Antragstellung:

An die Wiedenfeld-Stiftung
Westdeutsches Tumorzentrum
Stiftung Krebsforschung Duisburg
Vorstand
zu Hd. Herrn
Professor Dr. Rainer Kimmig,
Direktor der Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Hufelandstr. 55, 45147 Essen. ]]>
Buchpreise für die besten Studierenden des Kurses „Pathologie I“ http://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=311 311 Mon, 24 Oct 2016 10:46:29 +0200
Preisübergabe in der Pathologie

Als Anerkennung für ihre sehr guten Leistungen überreichten Prof. Dr. Hideo A. Baba und Dr. Sarah Synoracki den Studierenden Ronja Mareike Eilert und Frederik Abel in der Einführungsveranstaltung zum Kurs Pathologie II jeweils ein Lehrbuch „Pathologie“ im Wert von 89 Euro. „Es ist in der Pathologie mittlerweile Tradition, solch hervorragende Leistung mit einem Buchpreis auszuzeichnen.“ erklärt Prof. Baba. „Vielleicht können wir die Studierenden auf diese Weise motivieren, sich auch weiterhin mit Begeisterung diesem interessanten Fach zuzuwenden.“ ]]>
Neue Rezeptoren für Magenkeim Helicobacter pylori entdeckt http://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=309 309 Tue, 18 Oct 2016 09:53:09 +0200
PD Dr. Bernhard B. Singer vom Institut für Anatomie der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen am Universitätsklinikum Essen

Mit Helicobacter pylori infiziert man sich meist schon als Kind. Das Bakterium ist weit verbreitet: Jeder dritte Mensch in Deutschland und weltweit sogar jeder zweite trägt ihn in sich. In der Folge kann man an Gastritis, Magengeschwüren und Zwölffingerdarm-Entzündungen erkranken. Außerdem steigt das Risiko, Magenkrebs zu bekommen. Eine Helicobacter pylori-Infektion therapiert man derzeit in der Regel mit Antibiotika. Der Nachteil ist allerdings, dass dabei nicht nur das Bakterium zerstört wird, sondern gleichzeitig auch die nützlichen Keime der Darmflora. Hinzu kommt, dass immer häufiger Resistenzen auftreten.

Um im menschlichen Magen dauerhaft zu überleben muss sich Helicobacter pylori an die Epithelzellen in der Magenschleimhaut anheften. Forschungsgruppen in München und Essen konnten nun erstmals eine sehr spezifische und besonders starke Variante dieser Bindung nachweisen: Das bakterielle Oberflächenmolekül HopQ verknüpft sich im Magen mit sogenannten „Carcinoembryonic antigen related cell adhesion molecules“, oder kurz CEACAMs.

„Diese Bindung ist im Gegensatz zu den bisher bereits bekannten Bindungspartnern des Bakteriums unabhängig von Zuckerstrukturen. Das scheint dafür zu sorgen, dass sie im sauren Milieu des Magens besonders stabil ist“, erläutert Bernhard B. Singer. CEACAMs kommen nicht im gesunden Magengewebe, sondern vor allem bei einer Magenschleimhautentzündung (Gastritis) vor, die durch eine Infektion mit Helicobacter pylori hervorgerufen wird.

„Man könnte also sagen, dass sich die Keime zusätzliche und besonders starke Bindungsmöglichkeiten verschaffen, indem sie die Bildung von CEACAMs anregen“, fügt Singer hinzu. Einmal an CEACAM gebunden, kann Helicobacter pylori weitere Proteine, sogenannte Virulenzfaktoren, auf die Magenzellen übertragen. Dieses Sekretionssystem trägt maßgeblich dazu bei, dass Magengeschwüre und Magenkrebs entstehen können. „Vor diesem Hintergrund gehen wir davon aus, dass HopQ diagnostisch und therapeutisch genutzt werden könnte“, sagt Markus Gerhard, Professor am Institut für Medizinische Mikrobiologie, Immunologie und Hygiene des Klinikums rechts der Isar der TUM.

Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler erforschen derzeit verschiedene Ansätze, um die bisherigen nebenwirkungsbelasteten Therapieformen bei Helicobacter pylori-Infektionen zu ersetzen. Mit einer löslichen Variante von HopQ oder Teilen des Proteins könnte die Bindung des Bakteriums an die Magenzellen verhindert und somit möglicherweise schädliche Effekte des Keims unterbunden werden. Als weitere therapeutische Option verfolgen die Forscher den Ansatz, gegen CEACAMs gerichtete, eigens entwickelte Antikörper einzusetzen und so mit dem Bakterium zusammenhängende Krankheiten zu bekämpfen. Darüber hinaus wird erwogen, gegen das Protein HopQ zu immunisieren und damit den Körper gegen die Bakterieninfektion zu impfen.

Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) sieht in dem Projekt einen vielversprechenden Ansatz und fördert die weitere Forschung in den kommenden drei Jahren. Die Ergebnisse wurden in einer Arbeit einer unabhängigen Arbeitsgruppe um Prof. Wolfgang Haas vom Max von Pettenkofer-Institut der Ludwig-Maximilians-Universität München bestätigt. Der Beitrag erscheint ebenfalls in der aktuellen Ausgabe von „Nature Microbiology“.

Weitere Informationen unter: http://www.nature.com/articles/nmicrobiol2016189 ]]>
Immuntherapie bei Kopf-Hals Tumoren http://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=310 310 Mon, 17 Oct 2016 09:55:06 +0200
Privatdozent Dr. Stefan Kasper, von der Medizinischen Fakultät der UDE und Oberarzt der Inneren Klinik (Tumorforschung) am UK Essen

Das Medikament Nivolumab ist in Deutschland zur Behandlung von Patienten mit metastasiertem schwarzem Hautkrebs (Melanom) sowie von Patienten mit fortgeschrittenem nicht-kleinzelligen Lungenkrebs und Nierenkrebs nach Versagen der Erstbehandlung zugelassen. In der aktuell publizierten „CheckMate-141“ Studie, an der Wissenschaftler des Westdeutschen Tumorzentrums am UK Essen maßgeblich mitgewirkt haben, wurden 361 Patienten mit fortgeschrittenen oder metastasierten Plattenepithelkarzinomen des Kopf-Hals Bereiches entweder mit dem immunstimulierenden Antikörper Nivolumab (240 Patienten) oder mit einer herkömmlichen Chemotherapie (121 Patienten) behandelt. Voraussetzung zum Einschluss in die Studie war, dass die Patienten nach einer Standardchemotherapie erneutes Tumorwachstum zeigten. Die Patientengruppe, die mit der Immuntherapie behandelt wurde, zeigte nicht nur eine deutlich verlängerte mediane Überlebenszeit sondern auch eine bessere Lebensqualität als unter der herkömmlichen Chemotherapie.

„Wir sind sehr froh, dass wir am Westdeutschen Tumorzentrum zu diesem Fortschritt in der Behandlung von Patienten mit fortgeschrittenen Kopf-Hals Tumoren beitragen konnten“, so Privatdozent Dr. Stefan Kasper, Oberarzt der Inneren Klinik (Tumorforschung), der die Studie am UK Essen leitete. Er geht davon aus, dass der PD-1 Antikörper Nivolumab in Kürze in dieser Erkrankung zuglassen wird und somit die Behandlungsmöglichkeiten für Patienten mit dieser schweren Krebserkrankung erweitert.

„Am Westdeutschen Tumorzentrum bieten wir im Rahmen wissenschaftlich kontrollierter klinischer Studien jederzeit modernste Behandlungsverfahren an, sodass wir unseren Patienten frühzeitig neue, vielversprechende Therapieoptionen anbieten können“ ergänzt Prof. Dr. Martin Schuler, Direktor der Inneren Klinik (Tumorforschung). So war das Westdeutsche Tumorzentrum an den Studien, die zur Zulassung der Immuntherapie mit Nivolumab für Patienten mit Melanomen, dem nicht-kleinzelligem Lungenkrebs und Nierenkrebs führten, maßgeblich beteiligt.

Link zu der Publikation: http://www.nejm.org/doi/full/10.1056/NEJMoa1602252 ]]>
Neue Stoffwechselwege zur Abwehr von Viren identifiziert http://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=308 308 Fri, 14 Oct 2016 10:20:09 +0200 Die Wissenschaftler entdeckten einen Mechanismus, mit dem das Hepatitis-C-Virus (HCV) menschliche Zellen umprogrammiert, um sich im Körper einzunisten. Dr. Martin Trippler: „Diese Erkenntnis ist wegweisend, denn so wissen wir nun, wie genau das verhindert werden kann.“ Der Bericht dazu wurde gerade in der renommierten Fachzeitschrift Nature Chemical Biology veröffentlicht.

Virusinfektionen gehören zu den größten medizinischen Herausforderungen – seien es Hepatitis-C-Viren, die West-Nil-, Zika- oder auch Ebola-Viren. Diesen Parasiten fehlen selbst grundlegende Stoffwechselwege, um sich selbständig vermehren zu können. Um sich im Körper ausbreiten zu können, kapern sie die metabolische Maschinerie ihres infizierten Wirtes. Wie dies genau abläuft, ist bis heute noch nicht in allen Details geklärt.

Aber jetzt ist man einen entscheidenden Schritt weiter: Der internationalen For-schergruppe unter Leitung von Prof. Yaakov Nahmias (Jerusalem) gelang es nämlich, eine Reihe genetischer Schalter zu identifizieren, die die metabolische Antwort auf eine Infektion mit dem Hepatitis-C-Virus kontrollieren. Sie konnten zeigen, wie die Gene Prozesse wie den Glukose- und Fettstoffwechsel kontrollieren und den Lebenszyklus des Hepatitis-C-Virus beeinflussen.

Während einige Stoffwechselprozesse im Versuch förderlich für die Viren waren, indem sie zum Beispiel seine Vermehrung beschleunigten, waren andere überra-schenderweise antiviral, indem sie seinen Lebenszyklus unterbrachen. Sprich: Zellen können die Vermehrung von Viren blockieren, indem sie den Zugriff auf entscheidende Bausteine verweigern.

Diese Erkenntnis eröffnet neue Therapieoptionen bei Virusinfektionen. „Man sollte sich die Genregulation der metabolischen Prozesse zunutze machen, auf die die Viren angewiesen sind“, so Dr. Martin Trippler. Um herauszufinden, über welche Mechanismen die HCV-Viren in die Stoffwechselregulation eingreifen, verwendete die Forschergruppe ein neues von Prof. Yaakov Nahmias entwickeltes Labormodell mit menschlichen Leberzellen.

Durch die Kartographierung des Stoffwechsels sowohl von HCV-infizierten als auch von normalen Leberzellen ließ sich der Akzent auf gestörte metabolische Prozesse setzen. Es zeigte sich, dass nukleäre Rezeptoren maßgeblich für diese Deregulierung verantwortlich sind. Nukleäre Rezeptoren sind Proteine, die innerhalb von Zellen durch Metabolite wie Fettsäuren oder Glukose aktiviert werden.

In der Folge erlauben sie es den Zellen, auf Wechsel des Nährstoffangebotes (z.B. nach einer Mahlzeit) zu reagieren. Viren wie das Hepatitis-C-Virus können in diesen Prozess eingreifen und so zum Beispiel Fettlebererkrankung und Diabetes auslösen. Im Versuch wurden die nukleären Rezeptoren infizierter Leberzellen mittels spezifischer Arzneimittel blockiert.

Während die Blockade des Glukose-Metabolismus schädlich für das HCV war, bewirkte die Blockade des Fettstoffwechsels das Gegenteil und erhöhte sogar die HCV-Vermehrungsrate. Diese Ergebnisse bestätigten sich auch bereits in einer kleinen Gruppe von HCV-Patienten. Auf dieser Basis kann nun auch an neuen Medikamenten für HCV-Infizierte geforscht werden.

Weitere Informationen: DOI: 10.1038/nCHeMBIO.2193 ]]>
Land fördert Forschung an einem Zielmolekül - Gegen das Vergessen http://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=307 307 Thu, 13 Oct 2016 10:47:33 +0200 Das Forschungsvorhaben des Instituts für Neuropathologie der Medizinischen Fakultät der UDE am Universitätsklinikum Essen ist eins von elf Hochschul-Projekten, die in der zweiten Ausschreibungsrunde des NRW-Patent-Validierungsprogramms gefördert werden. Die Schutzrechte des Projektansatzes sind durch eine Patentanmeldung gesichert.

35 Mio. Menschen leiden unter Alzheimer – damit ist sie die häufigste neurodegenerative Erkrankung weltweit. Tendenz steigend. Bis heute ist die Krankheit nicht heilbar und verläuft immer tödlich. „Ein Hoffnungsschimmer verbindet sich nun mit dem körpereigenen Enzym Kallikrein (KLK) 8, das an der Gedächtnisbildung und Angstentstehung beteiligt ist“, erläutert Prof. Dr. Kathy Keyvani, Direktorin des Instituts für Neuropathologie.

Schon in einem frühen Krankheitsstadium konnten die Wissenschaftler im Gehirn der Betroffenen einen KLK8-Überschuss feststellen. Es gibt auch Hinweise darauf, dass KLK8-Werte im Blutplasma und Nervenwasser (Liquor) pathologisch verändert sind. „Wenn man die Aktivität dieses Enzyms ausbremst“, so Dr. Arne Herring, einer der Wissenschaftler aus dem neuropathologischen Forschungsteam, „könnte sich dies auf den Krankheitsverlauf positiv auswirken.“

Und die Versuchsergebnisse gaben dieser These recht: Wurde die KLK8-Enzymaktivität vier Wochen lang im Tiermodell durch Antikörper gehemmt, schwächten sich die pathologischen Veränderungen in einem frühen Krankheitsstadium ab oder verschwanden sogar ganz – und das ohne erkennbare Nebenwirkungen.

Die Enzymblockade wirkt auf mehreren Wegen: zum einen senkt sie die Alzheimer-typische Ablagerung schädlicher Proteinaggregate (Plaques) im Gehirn, weil weniger davon in der Plaque-Vorstufe produziert wird und schon vorhandene Plaques ausgeschwemmt und entfernt werden. Außerdem kann die krankheitstypische Tau-Pathologie unterbunden werden, bei der das geschädigte Transportprotein Tau zum Absterben erkrankter Nervenzellen beiträgt.

Stattdessen werden die Nervenzellen komplexer und robuster, das Gehirn schüttet weniger angstauslösende Signale aus. Infolgedessen gehen die Gedächtnisdefizite und Ängstlichkeit der kranken Mäuse merklich zurück. Das ergab eine kürzlich publizierte Studie der Arbeitsgruppe. Prof. Kathy Keyvani: „Auch wenn dies sehr vielversprechend ist, es liegt noch ein langer Weg vor uns bis zur Einführung eines möglichen Therapeutikums oder Biomarkers. Mit der Landesförderung schlagen wir aber eine wichtige Brücke zwischen Forschung und klinischer Anwendung“, erläutert Prof. Dr. Kathy Keyvani.
Ziel des Projekts ist, das Potential von KLK8 als einen frühen diagnostischen Biomarker in einer multizentrischen Studie zu überprüfen. In Kooperation mit der Industrie soll zudem ein hochspezifischer humanisierter Antikörper und/oder ein niedermolekularer inhibierender Wirkstoff gegen KLK8 entwickelt werden. In einem übernächsten Schritt könnten diese KLK8-Inhibitoren zusammen mit Pharma-Unternehmen für klinische Studien lizensiert werden.

Weitere Informationen:

http://www.wissenschaft.nrw.de/forschung/transfer-patente-gruendungen/hochschulstart-upnrw/patente-wissen-schuetzen/nrw-patent-validierung/
http://dx.doi.org/10.1016/j.jalz.2016.05.006 ]]>
Einladung zur Frauenversammlung der Medizinischen Fakultät http://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=305 305 Tue, 11 Oct 2016 11:57:26 +0200 Die Fakultätsgleichstellungsbeauftragte und ihre Stellvertreterinnen werden auf Vorschlag der Frauenversammlung durch den Fakultätsrat in seiner Sitzung am 17.11.2016 gewählt. Während für die Gleichstellungsbeauftragte ein abgeschlossenes Hochschulstudium Voraussetzung zur Übernahme der Position ist, sind ihre Stellvertreterinnen von diesem Erfordernis ausgenommen.

Zum Hintergrund: Gemäß § 24 Hochschulgesetz NRW sowie § 9, Abs. 3 der Grundordnung in Verbindung mit § 23 der Wahlordnung der Universität Duisburg-Essen werden in den Fakultäten auf Vorschlag der Frauen, die Mitglieder der Fakultät sind (Professorinnen, Juniorprofessorinnen, wissenschaftliche Mitarbeiterinnen, Doktorandinnen, Studentinnen) Gleichstellungsbeauftragte sowie deren Stellvertreterinnen vom jeweiligen Fakultätsrat gewählt. ]]>
SSC-Informationsveranstaltung: Förderoptionen der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) http://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=304 304 Mon, 10 Oct 2016 16:02:30 +0200
Sie haben die Möglichkeit, von den Erfahrungen erfolgreicher Antragstellerinnen und Antragsteller und von DFG-Gremienmitgliedern aus unserer Universität zu profitieren. Auch etablierte Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler können die Gelegenheit ergreifen, Antragstipps im Kreise von Kolleginnen/Kollegen auszutauschen

Weitere Informationen: http://www.uni-due.de/ssc-dfg2016/ ]]>
EPNS Research Meeting 2016 Essen, Germany 28-29 October 2016 http://www.epns.jmre.es/research-meeting-2016/ 303 Fri, 07 Oct 2016 09:22:03 +0200 ]]> GRK 2098: Zweites internationales Treffen in New York http://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=302 302 Thu, 06 Oct 2016 11:50:24 +0200 Um bereits Schüler für die naturwissenschaftliche Forschung zu begeistern sind zudem Gymnasiasten eingebunden, ein Konzept, das nicht nur durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG), sondern auch von den Dekanen der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen und der Cornell Universität sehr gelobt wurde.


Begeisterte Nachwuchsforscher des GRK 2098

Während beim ersten Treffen in Essen im November 2015 internationale Sprecher ihre Projekte zur Biomedizin von Sphingolipiden vorstellten, standen diesmal Vorträge der beteiligten Doktoranden und Schülerinnen und Schüler im Mittelpunkt. Alle Schüler stellten am Samstag und Sonntag ihre Projektarbeiten vor, von denen zwei bereits publiziert sind und eine Arbeit in Revision ist. Am Samstag wurden Projekte zur Rolle von Sphingolipiden bei bakteriellen Infektionen und Depression, am Sonntag Projekte zur Rolle von Sphingolipiden bei viralen Infektionen vorgestellt. Die Projekte wurden lebhaft von den Schülern und Gruppenleitern aus Deutschland und den USA diskutiert. Am Montag stellten die Doktoranden des GRK ihre Projekte allen Gruppenleitern aus Deutschland und den USA vor.

Anwesend waren auch aus Essen Prof. Dr. Jan Buer, Dekan, und Prof. Dr. Joachim Fandrey, Prodekan für Studium und Lehre, und die Dekane der Cornell-University, da beide Fakultäten das GRK sehr stark und einzigartig unterstützen. Die Projekte haben den Fortschritt und das biomedizinische Potential, aber auch die Komplexizität der Projekte sehr deutlich gemacht. Die Diskussion hat wichtige Anregungen für alle Anwesenden gegeben. Anschließend haben sich die Projektleiter aus Deutschland und USA zu direkten bilateralen Gesprächen getroffen, um die Kooperation noch weiter zu vertiefen. ]]>
Abschiedssymposium Prof. Dr. med. Dr. rer. nat. Dr. h.c. Andreas Bockisch, Direktor der Klinik für Nuklearmedizin http://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=301 301 Wed, 05 Oct 2016 10:26:01 +0200 Am Freitag, 21. Oktober ab 13 Uhr findet im Deichmann-Auditoium im Lehr- und Lernzentrum der Medizinischen Fakultät das Abschiedssymposium für Professor Bockisch statt. Hierzu lädt die Medizinische Fakultät den Rektor, die Mitglieder von Rektorat, Hochschulrat und Senat sowie die Professorinnen und Professoren, Studierende, die Bürgerinnen und Bürger sowie alle Freundinnen und Freunde der Universität ein.

Um Anmeldung an E-Mail: symposium.bockisch@uk-essen.de wird gebeten.

Zum Programm: http://www.uni-due.de/imperia/md/images/med/bockisch.pdf ]]>
Prof. Dr. George Iliakis erhält hohe Auszeichnungen http://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=300 300 Wed, 05 Oct 2016 08:53:47 +0200 Beide Auszeichnungen zeigen auch die breite nationale und internationale Anerkennung des Standortes Essen auf dem Gebiet der Strahlenforschung. 2012 wurde bereits Prof. Dr. Wolfgang Müller, 2009 Prof. Dr. Dr. h.c. Christian Streffer von der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen mit dem Ulrich Hagen-Preis für ihre Leistungen geehrt. Professor Streffer war darüber hinaus 1996 der erste Wissenschaftler, der mit dem Bacq and Alexander Prize ausgezeichnet wurde.

Mit dem Bacq and Alexander Prize der ERRS werden seit 1996 herausragende Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler in der Strahlenforschung geehrt. Der Ulrich-Hagen-Preis der GBS wird seit 2004 an Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler für hervorragende Verdienste um die Strahlenforschung verliehen. Der Preis ist nach Prof. Dr. Dr. Ulrich Hagen (1925–2007), dem Pionier der molekularen Strahlenbiologie, benannt.

http://www.uni-essen.de/Strahlenbiologie

Prof. Dr. George Iliakis
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Wichtige Auszeichnungen für Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus dem Bereich der Dermatologie http://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=299 299 Tue, 04 Oct 2016 12:29:21 +0200 Verliehene Preise:

PD Dr. med. Bastian Schilling (Klinik für Dermatologie) erhielt den Fleur-Hiege-Gedächtnispreis, verliehen von der Hiege Stiftung gegen Hautkrebs anlässlich des 26. Deutschen Hautkrebskongresses in Dresden (dotiert mit 10.000 Euro).

PD Dr. Joachim Klode (Klinik für Dermatologie) wurde mit dem Deutschen Hautkrebspreis (Translationaler Teil) ausgezeichnet, verliehen von der Deutschen Hautkrebsstiftung anlässlich des 26. Deutschen Hautkrebskongresses in Dresden (dotiert mit 5.000 Euro).

Felix Vogel (AG Roesch, Klinik für Dermatologie) erhielt den Experimentellen Posterpreis (dotiert mit 500 Euro) für seine Arbeit 'Epigenetic regulation of central metabolic processes in a multi-resistant melanoma cell subpopulation'.

Geförderte Projekte:

Dr. Ioana Cosgarea und PD Dr. med. Klaus Griewank (Klinik für Dermatologie) "Therapie-orientierte genetische Analyse mukosaler Melanome". Fördersumme: 41.000 €

Prof. Dr. Dr. Jürgen Becker (DKTK-Abteilung für translationale Hautkrebsforschung) und Rüdiger Greinert (Hautklinik Buxtehude) "UV-Strahlung als Promotor von Plattenepithelkarzinomen: Direkte und indirekte Effekte auf Invasion und Metastasierung", Fördersumme: 49.000 €, von denen 24.500 € nach Buxtehude weitergeleitet werden.

Beide Projekte werden von der Hiege Stiftung gegen Hautkrebs gefördert. ]]>
Innovationscluster NRW - Netzzentrum Simulations-Patienten-Programm ausgezeichnet http://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=298 298 Tue, 04 Oct 2016 10:54:56 +0200 Das Netzwerk wird vom Ministerium für Innovation, Wissenschaft und Forschung des Landes Nordrhein Westfalen gefördert und hat seinen Sitz in Essen. Ziel ist es, alle Simulations-Patienten-Programme der medizinischen Fakultäten in NRW miteinander zu verbinden, um ein einheitlich hohes Niveau in der Lehre und in mündlich-praktischen Prüfungsformaten zu erreichen.

Zur Website: http://www.uni-due.de/med/de/simpat/home.shtml

Angelika Fritz, Leiterin des Netzzentrums Simulations-Patienten-Programm NRW
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Netzwerk Traumaforschung: Fall School zur (Immun)suppression nach Trauma http://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=297 297 Tue, 04 Oct 2016 10:18:32 +0200 Die alle zwei Jahre stattfindende Veranstaltung richtet sich an den wissenschaftlichen Nachwuchs und stand 2016 unter dem Thema (Immun)suppression nach Trauma. „Denn die erhöhte Anfälligkeit von schwer verletzten Patienten für nosokomiale Infektionen ist ein großes Problem, für das es nach wie vor keine wirkungsvolle Therapie gibt“, sagt Prof. Dr. Marcel Dudda, Stellvertretender Direktor der Klinik und Ärztlicher Leiter Unfallchirurgie. Bisher ist es nicht möglich, das Ausmaß der systemischen Immunsuppression, die parallel zu der Inflammation nach Gewebeschädigung auftritt, einzuschätzen oder gar Gegenmaßnahmen zu ergreifen, um Infektionen zu verhindern. „Hier ist es wichtig, die Forschung zu intensivieren und deutschlandweit zu kooperieren. Dies findet im NTF statt“, so Prof. Flohé in ihrer Funktion als stellvertretende Sprecherin des NTF.

Am Vormittag standen die Relevanz von Komplement-, Immun- und endokrinem System bei der Entstehung der Immunsuppression sowie über geeignete Tiermodelle im Fokus. Am Nachmittag wurden in Kleingruppen aktuelle Publikationen vorgestellt und diskutiert.


Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Fall School des „Netzwerk Traumaforschung“ (NTF) der Deutschen Gesellschaft für Orthopädie und Unfallchirurgie ]]>
Wissensnacht Ruhr der Medizinischen Fakultät am Uniklinikum Essen war ein voller Erfolg http://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=296 296 Mon, 03 Oct 2016 10:14:01 +0200
Wie groß werde ich einmal? Das rechneten die Kinder mit ihren Eltern aus. Das Science Café, normalerweise das Lerncafé für die Studierenden, war meist bis auf den letzten Platz gefüllt

Auf drei Etagen wurde den Gästen von den Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler jede Menge geboten. Im Lehr- und Lernzentrum an der Virchowstraße 163a am unteren Ende des UK Essen-Geländes drehte sich während der WissensnachtRuhr alles um die moderne Medizin. Dabei setzten die Veranstalter bewusst auf ganz unterschiedliche Formate: Neben Vorträgen renommierter Mediziner zu Themen wie Schlaganfall, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, der modernen Versorgung zu früh geborener Kinder und zu Hormonen gab es jede Menge Service. Sehr beliebt waren unter anderem alle Mitmachaktionen, zum Beispiel der Parcours Medizinstudium kompakt, das Wundenschminken und das Anprobieren der Adipositasanzüge. Aber auch die Beratung durch die Allgemeinmediziner und die Hautärzte.


Wundenschminken bei den Profis des Simulations-Patienten-Programms

"Unsere Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler waren durchweg alle mit ganz viel Herzblut dabei, bis zum späten Abend haben sie unseren Gästen alles erklärt und gezeigt und zahllose Fragen beantwortet. Und die Organisation hat wirklich wahnsinnig viel Spaß gemacht", so Christine Harrell, Leiterin Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit der Medizinischen Fakultät, die die WissensnachtRuhr am UK Essen organisiert hat.


Im Science Café erforschten große und kleine Gäste die moderne Medizin, hier bei den Hormondetektiven

Im Science Café, normalerweise ein Lerncafé für Studierende, wurde im Schein vieler - eigens angeschaffter - blauer Lampen intensiv mit den Medizinern diskutiert. Der große Hörsaal - das Deichmann-Auditorium - war zwar nie bis auf den letzten der dreihundert Plätze gefüllt, aber so konnte ein Dialog mit den Referenten entstehen und viele Besucher trauten sich, auch ganz persönliche Fragen zu stellen.

Ein wahrer Besucher-Magnet war auch die begehbare Prostata. Diese stand auf einem Parkplatz gegenüber des Gebäudes. Die Johanniter hatten hierfür extra ein Zelt zur Verfügung gestellt, weil das begehbare Organ nicht durch die Türen des Gebäudes gepasst hatte.

Im Haus der Technik sorgte die Ausstellung von zehn hinerleuchteten riesigen Bildern für Aufsehen. Die Aufnahmen zeigten feinste Körperstrukturen in XXL.

Das gesamte Programm im Überblick: http://www.uni-due.de/med/wissensnachtruhr
Zur Ankündigungs-Pressemitteilung: http://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=290


Gebannt hörten schon ganz junge Gäste den Profis des SkillsLabs zu
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Goldene Promotion in Essen: Mediziner kehren nach 50 Jahren an ihre Fakultät zurück http://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=295 295 Thu, 29 Sep 2016 12:24:11 +0200 Acht Doktorinnen und Doktoren der Medizin, die vor 50 Jahren am UK Essen ihren Doktortitel erworben hatten, reisten dafür eigens nach Essen. Die Feierstunde war Teil des großen Jahrestreffens des Alumedes e.V., der Vereinigung der Alumni der Fakultät.


Eine Doktorin und sieben Doktoren der Medizin wurden von Dekan Prof. Dr. Jan Buer, rechts im Bild, geehrt

Insgesamt 31 Mediziner wurden 1966 an der Medizinischen Fakultät promoviert, vier Frauen und 27 Männer. Im Unterschied dazu überwiegen heute die Frauen bei einer vierfachen Gesamtzahl an Promotionen. Bereits damals war der Anteil der Promovenden mit Migrationshintergrund mit 16 Prozent vergleichsweise hoch: Unter den Neu-Doktoren waren zwei aus dem Iran, einer aus Syrien, einer aus Griechenland und einer aus Algerien.

Es war erneut eine aufwändige Suche, die am Ende erfolgreich war: Insgesamt acht Mitglieder der Medizinischen Fakultät, die 1966 ihren Doktortitel in der Medizin am Universitätsklinikum Essen erworben hatten, wurden nun durch Dekan Prof. Dr. Jan Buer geehrt. Die Doktorarbeiten stammten aus fünf Medizinischen Kliniken oder Instituten. Die Themen der Promotionen reichten von der Strahlenbehandlung von Tumoren bis hin zu Nebenwirkungen von Medikamenten auf der Haut. Besonders spannend war der Befund einer Dissertation über die sogenannte Papageienkrankheit, eine bestimmte Art der Lungenentzündung des Menschen. Hier konnte nachgewiesen werden, dass diese im Ruhrgebiet deutlich häufiger von Tauben und Geflügel als, wie vermutet, von Sittichen auf den Menschen übertragen wurde.

Auch über die Goldene Promotion hinaus bot das Alumedes-Jahrestreffen den rund 50 Teilnehmerinnen und Teilnehmern interessante Einblicke in aktuelle Forschungsergebnisse und Behandlungsmethoden. „Was macht Beschäftigte eigentlich krank?“ fragte Prof. Dr. Christian Feldhaus, Chef-Arbeitsmediziner bei RWE-Power und Lehrbeauftragter für das Fach Arbeitsmedizin und referierte über den Wandel krankmachender Faktoren von Hippokrates bis heute sowie über die betriebsärztliche Entwicklung vom ‚Bergarzt‘ zum Gesundheitsmanager. - Anlässlich der Schaffung einer Klinik für Infektiologie am Universitätsklinikum Essen referierte der Direktor Prof. Dr. Oliver Witzke zum Thema „Multiresistente Erreger und neue Antiinfektiva. Wiederkehr einer alten Disziplin in die Klinik: Infektiologie“.

Weitere Informationen zu Alumedes erhalten Interessierte im Sekretariat bei Frau Sylvia Burat unter der Telefonnummer 0201/723 – 3091 oder per eMail unter sylvia.burat@uk-essen.de.

Da die Essener Fakultät 1963 zunächst als zweite Medizinische Fakultät der Universität Münster gegründet wurde, konnten Studierende höherer Fachsemester bereits nach vergleichsweise kurzer Zeit in Essen promovieren. Ab 1972 gehörte die Medizinische Fakultät am UK Essen dann zur damaligen Gesamthochschule Essen, die seit gut zehn Jahren zusammen mit der damaligen Gesamthochschule Duisburg die heutige Universität Duisburg-Essen bildet. ]]>
Zehn Jahre Magnetresonanzforschung - UDE-Festkolloquium auf der Zeche Zollverein https://www.uni-due.de/de/presse/meldung.php?id=9552 293 Tue, 27 Sep 2016 12:18:04 +0200 ]]> Dr. André Görgens erhält Harold Gunson Fellowship http://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=292 292 Thu, 22 Sep 2016 11:21:59 +0200 Der Preis wurde auf dem 34. Internationalen Kongress der ISBT verliehen, die vom 3. bis zum 8. September in Dubai (Vereinigte Arabische Emirate) stattfand. Ausgezeichnet wurde damit der Abstract mit dem Titel „Identification of Key Regulators of Symmetric versus Asymmetric Cell Divisions During Human Hematopoietic Lineage Specification“ über die Forschungsarbeit von Dr. André Görgens der letzten Jahre. Während dieser Zeit widmete er sich am Institut für Transfusionsmedizin des UK Essen dabei vor allem der Entwicklung blutbildender Stammzellen. Die dabei gewonnenen Erkenntnisse sind sowohl von großer Bedeutung für die Grundlagenwissenschaft in der Stammzellforschung, als auch für die klinische Forschung und Entwicklung von Therapieansätzen hämatologischer Erkrankungen. „Dr. André Görgens ist ein herausragender Nachwuchswissenschaftler. Während seiner Promotion und auch während seiner Postdoc-Zeit am UK Essen hat er zahlreiche umfangreiche wissenschaftliche Arbeiten in wichtigen internationalen Fachzeitschriften publiziert“, erläutert Prof. Dr. Peter Horn, Direktor des Instituts für Transfusionsmedizin. Dr. Görgens wird in Kürze an das renommierte „Karolinska Institutet“ nach Stockholm wechseln.

Die “International Society of Blood Transfusion (ISBT)” ist eine internationale wissenschaftliche Gemeinschaft, die bereits seit 1935 besteht und allen Ärzten und Forschern rund um das Thema Blut und Transfusion seitdem eine exzellente Plattform bietet.

Dr. André Görgens erhält Harold Gunson Fellowship
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Innovative Wege im Kampf gegen Krebs http://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=291 291 Wed, 21 Sep 2016 10:12:58 +0200 Als Teil der von Bristol-Myers Squibb gegründeten Initiative „Global Expert Centers Initiative (GECI)“ sollen diese Kooperationen die Zusammenarbeit des Unternehmens mit den weltweit führenden onkologischen Zentren stärken. Übergeordnetes Ziel von GECI ist es, die Forschung in der Immunonkologie zu beschleunigen. Bislang wird dieser innovative Behandlungsansatz, der das körpereigene Immunsystem im Kampf gegen Krebs nutzt, ausschließlich bei fortgeschrittenen Krebserkrankungen eingesetzt.

„Für Bristol-Myers Squibb stellt die Immunonkologie den derzeit wichtigsten Bereich in der Krebsforschung dar. Unser Ziel ist es, eines Tages möglichst viele Krebsarten mit diesem Therapieprinzip behandeln zu können. Wir sind hocherfreut, das Westdeutsche Tumorzentrum, eines der führenden deutschen onkologischen Spitzenzentren, als ersten Kooperationspartner in Deutschland gewonnen zu haben. Gemeinsam möchten wir die Behandlungsergebnisse bei Patienten weiter verbessern“, sagt Dr. Michael May, Country Medical Director Germany, Bristol-Myers Squibb. „Mit dem WTZ ist nach Gustave Roussy in Frankreich nun der europaweit zweite Kooperationspartner für GECI gewonnen worden. Dies verdeutlicht den Stellenwert, den Europa in der globalen Krebsforschung hat.“

„Die Immunonkologie ist eine der zentralen Säulen der Forschungsaktivitäten des WTZ. Durch die Zusammenarbeit mit Bristol-Myers Squibb können wir die Attraktivität unserer klinischen Forschungsprojekte erhöhen“, so Professor Dr. Dirk Schadendorf, geschäftsführender Direktor des Westdeutschen Tumorzentrums. „Nach wie vor besteht ein hoher Bedarf bei der Optimierung der Krebstherapie, um mehr Patienten ein möglichst langes, beschwerdefreies Leben ermöglichen zu können. Wir sind überzeugt, dass wir durch die Kooperation auch unsere Patientenversorgung mit Hilfe innovativer Studienangebote weiter verbessern.“

Auch Professor Dr. Jochen A. Werner, Ärztlicher Direktor und Vorstandsvorsitzender des UK Essen, begrüßt die Kooperation: „Das WTZ repräsentiert den größten der drei Schwerpunkte der Essener Universitätsmedizin – die Onkologie. Über 30.000 Patienten kommen pro Jahr mit der Erwartung nach Essen, ihre Krebserkrankung auf dem neusten Stand der Medizin behandeln zu lassen. Die jetzt vereinbarte Zusammenarbeit mit Bristol-Myers Squibb ist ein weiterer wichtiger Baustein, diese Erwartung auch zukünftig erfüllen zu können“, so Professor Dr. Werner anlässlich der Bekanntgabe der Zusammenarbeit.

Aufbau einer Gewebebank zur Vorhersage des Therapieerfolges

Das erste gemeinsame Projekt von Bristol-Myers Squibb und dem WTZ ist die klinische Register-Studie TRIM (Tissue Registry In Melanoma) beim fortgeschrittenen Melanom. In der Studie werden Gewebeproben, Biomarker-Analysen sowie Patienten- und Behandlungsdaten erfasst und miteinander korreliert. TRIM verfolgt das Ziel, auf Basis der gesammelten Daten eine verbesserte Vorhersage über den Behandlungserfolg und das Nebenwirkungsprofil verschiedener Therapieansätze – auch mit Immunonkologika – für Patienten mit einem metastasierten Melanom treffen zu können. Auf dieser Grundlage soll dann in Zukunft Patienten die für sie individuell am besten geeignete Therapie angeboten werden können.

In weiteren Projekten sind Studien zur Wirksamkeit und Verträglichkeit von immunonkologischen Substanzen bei verschiedenen Tumorarten geplant, unter anderem beim Magenkrebs.

WTZ und Bristol-Myers Squibb – Pioniere in der Immunonkologie Bristol-Myers Squibb und das WTZ kooperieren bereits über viele Jahre in der Krebsforschung. Unter anderem hat diese Kooperation eine entscheidende Rolle bei der Entwicklung und der klinischen Etablierung der beiden immunonkologischen Wirkstoffe des Unternehmens gespielt. Mit einem globalen Entwicklungsprogramm, das mehr als 50 Studien in verschiedenen Tumorentitäten umfasst, in die weltweit über 50.000 Patienten eingeschlossen sind, nimmt Bristol-Myers Squibb eine Vorreiterrolle in der Immunonkologie ein und verfügt als einziges Unternehmen über drei zugelassene immunonkologische Substanzen.

Das WTZ ist eines der führenden onkologischen Zentren in Deutschland. Durch die enge Vernetzung von Patientenversorgung und Forschung trägt das WTZ dazu bei, dass neue wissenschaftliche Erkenntnisse möglichst schnell in die Behandlung von Krebspatienten implementiert werden.

Über Bristol-Myers Squibb

Bristol-Myers Squibb ist ein weltweit tätiges BioPharma-Unternehmen, das sich die Erforschung, Entwicklung und den Einsatz innovativer Medikamente zur Aufgabe gemacht hat, die Patienten im Kampf gegen schwere Erkrankungen helfen. Weiterführende Informationen unter http://www.b-ms.de und www.bms-onkologie.de ]]>
Ein ganzes Haus voller Veranstaltungen zur modernen Medizin http://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=290 290 Mon, 19 Sep 2016 09:46:43 +0200 Möglich wird dies durch das herausragende Engagement der teilnehmenden Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler.

Im Lehr- und Lernzentrum an der Virchowstraße 163a am unteren Ende des UK Essen-Geländes dreht sich während der WissensnachtRuhr alles um die moderne Medizin. Dabei setzen die Veranstalter bewusst auf ganz unterschiedliche Formate: Neben Vorträgen renommierter Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler zu Themen wie Schlaganfall, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, der modernen Versorgung zu früh geborener Kinder und zu Hormonen gibt es viele Mitmach-Aktionen. An Modellen, mit deren Hilfe sonst die Studierenden im Unterricht lernen, können die Besucherinnen und Besucher dann selbst Hand angelegen. Sei es beim (Kunst)Blutabnehmen an einem Arm aus Silikon oder bei der professionell angeleiteten Wiederbelebung eines Körpermodells. Sogar ein nachgebauter OP inklusive Narkosegerät kann besichtigt werden. Denn wenn man weiß, was einen erwartet, kann dies die Furcht zum Beispiel vor einer Operation deutlich verringern.


Das Lehr- und Lernzentrum der Medizinischen Fakultät der UDE am UK Essen (Quelle: Ziegelei Hebrok Natrup-Hagen KG)

Natürlich stehen noch viele weitere Themen auf dem Programm: Die Dermatologie informiert über Hautkrebs und Hautkrebsprävention. Im Bereich Allgemeinmedizin dreht sich alles um das Thema Vorsorgeuntersuchungen. So gibt es je einen eigenen Raum für spezielle Untersuchungen von Frauen, Kindern und Männern, die an Modellen selber ausprobiert werden können.

Vis-à-vis vom Veranstaltungsort können die Besucher zudem zusammen mit dem Team der Anatomie ein sogenanntes „begehbares Organ“ besichtigen, eine Prostata. Diese ergänzt den Vortrag zum Thema „Prostata – alle kennen sie, doch niemand hat sie je gesehen“.

Das Lerncafé, in dem normalerweise die Studierenden ihre Seminare nacharbeiten, verwandelt sich während der WissensnachtRuhr in ein „Science Café“. In gemütlicher Atmosphäre werden dort Themen vorgestellt wie: „Die Hormondetektive“, „Normale Kopfschmerzen gibt es nicht“, aber auch der Einsatz der 3D-Druck-Technologie bei der Planung von Operationen im Hals-Nasen-Ohrenbereich kann erforscht werden.

Wie sich starkes Übergewicht, die sogenannte Adipositas, anfühlt, kann jeder ausprobieren, der sich für die Anprobe eines „Adipositas-Simulators“ angemeldet hat. Dabei handelt es sich um einen Anzug, der die Silhouette und das Gewicht eines Menschen mit einem Body-Maß-Index von 30 nachempfindet. Kinder haben außerdem bestimmt viel Spaß dabei, wenn Sie von den Profis des Simulations-Patienten-Programm mit geschminkten Wunden ausstaffiert werden. Auch dies natürlich mit ernsthaftem Hintergrund, denn die Medizinische Fakultät setzt seit mehr als zehn Jahren Simulations-Patienten in der Ausbildung der Mediziner von Morgen ein, die je nach dargestelltem Krankheitsbild immer auch authentisch zurecht gemacht werden.
„Man kann einfach zwischen 16 und 22 Uhr vorbeikommen, denn es gibt immer etwas zu erleben. Insbesondere bei den Vorträgen und im Science Café lohnt es sich aber, ganz gezielt zur richtigen Zeit da zu sein, damit man sein Lieblings-Thema nicht verpasst“, erklärt Christine Harrell, Leiterin Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit der Medizinischen Fakultät, die die WissensnachtRuhr am UK Essen organisiert.

Zwischen dem Haus der Technik in Essen und dem Lehr- und Lernzentrum fährt in der Wissensnacht jede halbe Stunde ein kostenloser Shuttlebus. Und im Haus der Technik gibt’s Medizin zum Anschauen: Das Imaging Center der medizinischen Fakultät zeigt eine Ausstellung von zehn riesigen Aufnahmen kleinster Körperstrukturen.
Weitere Informationen zum Programm und – wo notwendig – zur vorherigen Anmeldung gibt es unter: www.uni-due.de/med/wissensnachtruhr sowie auf der offiziellen Seite des Regionalverbands Ruhr www.wissensnacht.ruhr.

Anschrift des Lehr- und Lernzentrums: Virchowstraße 163 a, 45147 Essen - am unteren Ende des Uniklinikums Essen. ]]>
Damit der Hautkrebs nicht wiederkehrt http://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=289 289 Wed, 14 Sep 2016 13:00:18 +0200 Sie ist die neue Oberärztin in der Klinik für Dermatologie am UK Essen.

In Deutschland erkranken jährlich etwa 15.000 Menschen an Schwarzem Hautkrebs, etwa 2.000 Menschen sterben pro Jahr daran. Das maligne Melanom ist die Hautkrankheit, die am häufigsten tödlich verläuft. Die besondere Bösartigkeit rührt daher, dass schon kleine Tumoren über die Lymph- und Blutbahnen streuen können. Als vielversprechend stellte sich in den letzten Jahren die zielgerichtete Immuntherapie mit tumorspezifischen Abwehrzellen heraus.


Prof. Dr. Jennifer Landsberg

Prof. Landsberg: „Diese neuen immun-onkologischen Therapieansätze revolutionierten die Behandlung des metastasierten Melanoms. Das Hauptproblem ist jedoch, dass die Tumore nach einiger Zeit wiederkehren.“ Zentral scheint dabei zu sein, dass die Melanomzellen trotz einer erfolgreichen Therapie, bei der sie durch eine Entzündung abgeräumt werden, diese nutzen können, um ihre äußere Gestalt zu verändern. Als „Wölfe im Schafspelz“ können sie dann nicht mehr von den körpereigenen Abwehrzellen erkannt und zerstört werden.

An der UDE wird sich Professorin Landsberg deshalb vor allem mit dem Einfluss dieser Entzündungsreaktionen befassen: „Die vielen Krebsforscher am Westdeutschen Tumorzentrum, die enge kollegiale Zusammenarbeit in der Hautklinik und das Material der Biobank in Essen sind für mich ein optimales Umfeld, um zu erforschen, wie Melanomzellen sich einer Therapie entziehen können. Mit meiner Expertise möchte ich gleichzeitig die translationalen immuntherapeutischen Forschungsansätze in Essen stärken.“

Landsberg studierte Medizin von 2001 bis 2008 an der Universität Bonn. Ihr Praktisches Jahr absolvierte sie anschließend an der University of Pittsburgh (USA) und am Universitätsklinikum Bonn. Nach ihrer Promotion (2011) war sie an der Bonner Uniklinik beschäftigt und leitete neben ihrer klinischen Tätigkeit als Fach- bzw. Oberärztin mit Leitung des Hauttumorzentrums auch eine wissenschaftliche Nachwuchsgruppe. Ihre Forschungsarbeit wurde schon mehrfach bundesweit gewürdigt. 2015 wurde sie u.a. als beste Nachwuchs-Krebsforscherin Deutschlands ausgezeichnet. ]]>
Karriereprogramm MediMent-Peer startet erneut http://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=279 279 Fri, 09 Sep 2016 11:18:16 +0200 Das Konzept: Interdisziplinär gebildete Kleingruppen unterstützen sich gegenseitig bei der Karriereplanung und haben die Möglichkeit, erfahrene Fakultätsmitglieder als Mentorinnen und Mentoren zu ihren Treffen einzuladen. Diese informieren über Strukturen und Spielregeln im Wissenschaftsbetrieb und beraten bei der strategischen Planung nächster Schritte. Es wird der Aufbau eines eigenen wissenschaftlichen Netzwerkes ermöglicht, durch das gezielt die Integration im Wissenschaftsbetrieb verbessert werden kann. Ein Seminarprogramm vermittelt vielfältige Schlüsselkompetenzen. Anmeldeschluss: 31. Oktober 2016.

Nähere Infos unter: http://www.uni-due.de/zfh/mediment ]]>
„Lehre divers“ – Scholarship für Lehrprojekte der Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie http://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=278 278 Thu, 08 Sep 2016 12:52:21 +0200 Unter der Federführung von Dr. Stephanie Herbstreit, Lehrbeauftragte der Klinik, und Prof. Dr. Marcel Dudda, Ärztliche Leitung Unfallchirurgie, Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie (Direktor: Prof. Dr. med. Jäger), wurden neue und innovative Diversity-Lehrprojekte in Form von Wahlpflichtfächern für den vorklinischen und klinischen Abschnitt entworfen. Die Lehrprojekte enthalten sowohl methodische als auch didaktische Elemente zur diversitätssensiblen Gestaltung von Tutorien. Inhaltlich geht es unter anderem um Transparenz in Bezug auf Lernziele, Anschlusslernen, die Berücksichtigung individueller Lernbiographien, um aktivierende Methoden, elaboriertes Feedback, reflexives Lernen.


(von links) Prof. Dr. Marcel Dudda und Dr. Stephanie Herbstreit

Mit dem „Lehre divers“ – Scholarship unterstützt das Zentrum für Hochschul- und Qualitätsentwicklung im Rahmen des Programms ProDiversität sechs Professorinnen und Professoren über studentischen Hilfskraftmittel, Coaching und kollegiale Beratung durch Mitarbeiter des Diversity Managements (DiM). Ein Ziel ist dabei, neue Elemente in der Lehre zu erproben und unter didaktischer Expertise zu reflektieren.

„Zahlreiche gesellschaftliche Entwicklungen und große Studierendenzahlen machen auch in der Medizin die Weiterentwicklung von Lehrmethoden notwendig. Wir freuen uns, dass wir mit unseren Ideen Beachtung in einem solchen Förderprogramm gefunden haben“, erklärt Prof. Dudda. ]]>
Ausgezeichnete Forschung: Dr. Stefan Radtke erhält Fritz-Schiff-Preis 2016 http://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=277 277 Thu, 08 Sep 2016 11:37:29 +0200 Diese hat er während seiner Promotion am Institut für Transfusionsmedizin der Medizinischen Fakultät am Universitätsklinikum Essen (UK Essen) begonnen und am renommierten Fred Hutchinson Cancer Research Center in Seattle, USA, fortgeführt. Überreicht wurde der Preis auf dem 49. Jahrestagung der DGTI, die vom 7. bis zum 10. September in Nürnberg stattfand.

Bereits während seiner Dissertation am UK Essen hat sich Dr. Stefan Radtke mit der Entwicklung eines in vitro Nachweisverfahrens zur Analyse des Differenzierungspotentials primitiver humaner hämatopoetischer Stamm- und Vorläuferzellen beschäftigt. Seine Forschungsarbeit, die er seit Abschluss seiner Promotion 2014 erfolgreich in den USA fortsetzt, ist von großer Bedeutung sowohl für die Grundlagenwissenschaft in der Stammzellforschung, als auch für die klinische Forschung und Entwicklung von Therapieansätzen hämatologischer Erkrankungen. „Dr. Stefan Radtke ist ein herausragender Nachwuchswissenschaftler. Bereits während seiner Promotion am UK Essen hat er mehrere umfangreiche wissenschaftliche Arbeiten in wichtigen internationalen Fachzeitschriften publiziert“, erläutert Prof. Dr. Peter Horn, Direktor des Instituts für Transfusionsmedizin.


Foto: (von links) Prof. Dr.Rainer Blasczyk, 1. Vorsitzender der DGTI, und Dr. Stefan Radtke bei der Preisverleihung

Der Fritz-Schiff-Preis der Deutschen Gesellschaft für Transfusionsmedizin und Immunhämatologie wird alle zwei Jahre an Nachwuchswissenschaftler bis zu einem Alter von 35 Jahren vergeben und ist mit 3.000 Euro dotiert. Die Deutsche Gesellschaft für Transfusionsmedizin und Immunhämatologie (DGTI) ist die internationale wissenschaftliche Dachgesellschaft im deutschsprachigen Raum und hat rund 1.000 Mitglieder. Die DGTI hat sich zum Ziel gesetzt, die Transfusionsmedizin zu fördern und die Zusammenarbeit mit fachnahen Gebieten insbesondere auch im Bereich der Wissenschaft und Forschung sowie des öffentlichen Gesundheitswesens zu unterstützen. ]]>
Lernen für den Ernstfall: 11. Notfallmedizinische Sommerakademie mit großer Sicherheitsübung im Stadion Essen http://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=276 276 Tue, 06 Sep 2016 13:34:43 +0200
Hanjo Groetschel, Notarzt, Ärztlicher Leiter des SkillsLab und Erfinder der Sommerakademie

Die Sommerakademie Notfallmedizin findet vom 5. bis zum 9. September statt. An vier Tagen lernten die Teilnehmer zunächst, mit unterschiedlichsten medizinischen Notfallsituationen umzugehen. Am Ende jeder Sommerakademie steht dann eine große gemeinsame Übung mit der Essener Feuerwehr, Hilfsorganisationen wie den Johannitern und Arbeiter-Samariter-Bund und der Polizei. Dabei wird bewusst der spätere Arbeitsalltag von Notfallmedizinern simuliert, die auch unter größtem Druck Ruhe bewahren müssen, um die richtigen Entscheidungen treffen zu können. Was genau passiert, bleibt bis zuletzt geheim, damit die angehenden Mediziner sich – wie im echten berufsalltag auch - spontan auf die Situation einstellen müssen.

Das Stadion Essen bietet beste Voraussetzungen für so eine realistische Großübung: Das mehrgeschossige Gebäude war voller Rauch, die Tribüne dicht besetzt. Ein Teil der insgesamt 30 teilnehmen Studierenden schlüpfte in die Rolle der im Gebäude verteilten Unfallopfer, inklusive zerrissener Kleidung und jeder Menge Kunstblut. Nicht ohne Grund, denn so spüren die angehenden Ärzte unmittelbar, was es bedeutet, hilflos und auf medizinische Hilfe angewiesen zu sein. Die andere Gruppe der Teil-nehmer wurde vor die Aufgabe gestellt, ihre Kommilitonen unter diesen erschwerten Bedingungen notfallmedizinisch zu versorgen. Insgesamt waren an der Sicherheits-übung rund 170 Einsatzkräfte, fünf Rettungshunde, mehrere Einsatzfahrzeuge sowie ein Rettungshubschrauber beteiligt.

„Besonders herausfordernd ist es bei einem solchen Massenanfall von Verletzten, nicht diejenigen zuerst zu versorgen, die am lautesten nach Hilfe rufen“, weiß Hanjo Groetschel, Notarzt, Ärztlicher Leiter des SkillsLab und Erfinder der Sommerakademie. Stattdessen müssen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer die Opfer rasch in Kategorien einordnen, damit sie denjenigen zuerst zur Seite stehen, die am gravie-rendsten verletzt sind. Hanjo Groetschel: „Die Übung ist für die angehenden Mediziner eine so eindrückliche Erfahrung, dass sie in ihrem späteren Berufsalltag nachhaltig davon profitieren. Es gibt ihnen die Selbstsicherheit, theoretisch Erlerntes auch unter höchstem Druck professionell anwenden zu können. Dies bestätigen uns die Teil-nehmer früherer Sommerakademien immer wieder.“

Während der Woche wurden die Studierenden gezielt auf die unterschiedlichen medi-zinischen Notfälle vorbereitet: Morgens stand für die 30 Studierenden der Medizini-schen Fakultät stets die Theorie auf dem Programm, nachmittags kamen neuste Si-mulatoren und realistisch geschminkte Simulations-Patienten zum Einsatz, welche verschiedene Notfälle simulierten. Die multimediale ausgestattete SimArena machte Simulationen auf höchstem Niveau möglich, Der Montag stand ganz im Zeichen der Reanimation. Am Dienstag ging es um schwerwiegende Herz- und Kreislaufprobleme, Mittwoch standen neurologische Notfälle, Atmung und Drogenmissbrauch auf dem Programm. Weitere Themen waren verschiedene akute Traumata, wie sie bei schwerstverletzten Unfallopfern häufig auftreten. Jeweils fünf Stationen mussten die Studierenden jeden Tag absolvieren und erhalten im Anschluss konstruktives Feed-back von geschulten Tutoren.

Die Sommerakademie Notfallmedizin ist weit über NRW hinaus bekannt. Auch in die-sem Jahr sind wieder Vertreter vieler anderer Universitäten – diesmal aus Bonn, Bo-chum, Leipzig, Erlangen, Freiburg, Berlin - nach Essen gereist, um sich Anregungen für eigene Akademien von dem eingespielten Team um Hanjo Groetschel zu holen. Denn zwar gibt es an vielen Medizinischen Fakultäten ähnliche Notfallmedizinpraktika, aber meist nur über einen, maximal zwei Tage. Eine solch intensive Ausbildungswo-che ist deutschlandweit einmalig.

Pressekontakt Sommerakademie Notfallmedizin:

Christine Harrell
Leiterin Kommunikation & Öffentlichkeitsarbeit
Dekanat der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen
Tel.: 0201/723-1615
Mobil 0170/656 41 48
christine.harrell@uk-essen.de
https://www.uni-due.de/med/ ]]>
Große Gesundheitstagung - Lebenswerte Stadt http://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=275 275 Thu, 01 Sep 2016 11:19:15 +0200 Zwei Drittel der Bevölkerung hierzulande sind in Großstädten bzw. in deren Speckgürteln zuhause. Und wenn viele Menschen auf engem Raum leben, gibt es auch mehr, das stresst: Lärm, Schmutz, fehlende Natur – oder soziale Probleme; diese konzentrieren sich oft in ärmeren Vierteln. All das kann krank machen. Wie man das verhindert und Städte lebenswerter werden, ist Thema der Tagung, die unter dem Motto „METROPOLIS – Gesundheit anders denken“ steht.

„Wir Mediziner und Gesundheitswissenschaftler möchten uns stärker mit jenen Disziplinen austauschen, die das urbane Leben bereits untersuchen: Raumplanung, Soziologie, Architektur oder Kultur“, erklärt UDE-Professorin Dr. Susanne Moebus. Konkret wird u.a. über die Gesundheit von Kindern und Jugendlichen referiert, über die bestmögliche Betreuung im Alter und über soziale Unterschiede: So ist es in wohlhabenden Stadtteilen grüner, die Menschen sind weniger depressiv und können es sich leisten, für den Arzt ihres Vertrauens weiter zu fahren.

Über den Trend zur Smart City sprechen die Wissenschaftler ebenfalls. Viele Städte meinen, durch eine digitale Vernetzung auch das Wohlbefinden verbessern zu können – und bewirkten manchmal das Gegenteil, so Moebus: „Eine smarte Verkehrsführung mag zu weniger Staus führen; andererseits kann sie die Leute dazu verleiten, wieder mehr ins Auto zu steigen. Und das bringt mehr Staub und Lärm.“

Um die schöne neue Datenwelt geht es auch am Vorabend der Tagung. Im Format „art meets science“ diskutiert Regisseur Hermann Schmidt-Rahmer mit den Wissenschaftlern über sein Stück „Ich habe nichts zu verbergen – mein Leben mit Big Data“ (Café Central, Grillo-Theater).

Wer viel sitzt, sollte sich zwischendurch bewegen: Der Hochschulsport bringt in den Pausen die Kongressteilnehmer in Schwung. Sie können außerdem per E-Bike vom Essener Haus der Technik, wo getagt wird, nach Zollverein und zum Industrie-Museum Oberhausen radeln oder die Metropole erkunden.

Weitere Informationen: http://www.ruhrpott2016.de; http://www.cue-ruhr.de
ruhrpott2016@uk-essen.de

Liebe Redaktion, wir würden uns freuen, Sie bei der Tagung begrüßen zu dürfen. Gerne vermitteln wir Ihnen Interviewpartner für Themen wie: Grüne Stadt und Depressionen, Versorgung von Flüchtlingen, Gesundheit und Smart City, soziale Unterschiede bei der hausärztlichen Versorgung. Oder interessiert Sie etwas anderes? Sprechen Sie uns an:

Kontakt: Prof. Dr, Susanne Moebus, Leiterin des Zentrums für Urbane Epidemiologie (CUE), Tel. 0201/92239-230, susanne.moebus@uk-essen.de ]]>
Essen und Fukushima: Gemeinsame Konferenz zu Strahlentherapie und Medizin-Robotern http://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=274 274 Wed, 31 Aug 2016 09:41:38 +0200 Beim „1st NRW-Fukushima Joint Symposium on Advances in Medicine“ erörtern hochrangige Wissenschaftler beider Länder aktuelle Entwicklungen in diesen Bereichen.

Der Einzug von Robotern in die Operationssäle, ihr Einsatz bei der Betreuung von Patienten und die Vermittlung von Grundkennnissen über Roboter an zukünftige Ärzte bilden einen Schwerpunkt des ersten Konferenztages. Der Nachmittag ist dem Wiederaufbau der Region Fukushima nach der Katastrophe im Jahr 2011 gewidmet. Im Mittelpunkt steht hier die Rede des Vize-Gouverneurs der Präfektur Fukushima, Toshiyuki Hata. Am zweiten Tag steht die Strahlentherapie mit Partikeln im Fokus. So berichten Ärzte und Forscher aus Japan, die zum Teil in Essen ausgebildet wurden und am UK Essen gearbeitet haben, beispielsweise über die neuesten Entwicklungen der Bor-Neutroneneinfangtherapie in Japan.

Die Medizinische Fakultät am UK Essen und die Southern Tohoku General Hospital Group (STGHG) in der japanischen Präfektur Fukushima haben vor zwei Jahren vereinbart, in Forschung und klinischer Therapie eng zusammenzuarbeiten. Ziel ist es unter anderem, gemeinsame Studien durchzuführen und den Austausch von Wissenschaftlern, Ärzten, Medizin-Physik-Spezialisten und weiteren Expertengruppen im Gesundheitswesen zwischen beiden Ländern zu fördern. Außerdem findet ein kontinuierlicher Wissenstransfer in Bezug auf Erfahrungen in der Patientenbehandlung statt. Im Mittelpunkt stehen die Strahlentherapie und insbesondere die Entwicklung der sogenannten „Bor-Neutroneneinfangtherapie“ (BNCT), die zur gezielten Behandlung von Tumoren eingesetzt wird. Bei der Bor-Neutroneneinfangtherapie „laden“ Forscher und Ärzte Tumorzellen mit Bor-Atomen auf und bestrahlen das Gewebe im Anschluss mit Neutronen. So können Tumorzellen gezielt vernichtet werden, ohne dass umliegende Zellen in Mitleidenschaft gezogen werden.

Die Medizinische Fakultät der Universität Duisburg-Essen und das UK Essen verfügen über vielfältige weitere Verbindungen zu universitären Partnern in Japan. So forschen Essener Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler gemeinsam mit Expertinnen und Experten des Universitätsklinikums im japanischen Tsukuba im Rahmen eines Kooperationsvertrages seit 2015 für zunächst fünf Jahre im Bereich der Strahlentherapie, insbesondere auf dem Gebiet der gezielten Behandlung von Tumoren. Seit 2015 besteht zudem eine Kooperation zwischen dem Universitätsklinikum Essen und dem Unternehmen QD Laser, Inc., Kawasaki/Japan.

Zum Programm: http://veranstaltungen.uk-essen.de/japanese-and-german-cutting-edge-technologies-for-patient-care/ ]]>
Molekulare Schlüsselstrukturen auf HLA-Gewebeunverträglichkeiten http://www.uni-due.de/med/forschungsnews.php?id=273 273 Thu, 25 Aug 2016 13:13:15 +0200 Die Transplantation von Stammzellen eines gesunden Spenders zur Behandlung von Leukämien und anderen bösartigen Erkrankungen des Blutsystems hat sich in den letzten zwei Jahrzehnten als Standardtherapie für viele Hochrisikopatienten durchgesetzt. Über 15.000 Betroffene allein in Europa erhalten jährlich diese Therapie, davon etwa ein Fünftel in Deutschland. Das UK-Essen ist mit über 200 Transplantationen pro Jahr eines der deutschland- und europaweit führenden Zentren. Für den klinischen Erfolg ist die Verträglichkeit von Spender und Empfänger für die sechs Gewebemerkmale HLA-A,B,C,DR,DQ und DP von wichtiger Bedeutung. Für die Mehrzahl der Patienten kann aber kein für alle sechs Gewebemerkmale identischer Spender gefunden werden. Daher ist die Identifizierung von klinisch gut tolerierten, sogenannten „permissiven“ Gewebeunverträglichkeiten ein klinisch sowie biologisch brisantes und von verschiedenen Arbeitsgruppen auf dem Gebiet der Stammzelltransplantation verfolgtes Ziel.

Das Team um Prof. Katharina Fleischhauer (Institut für Zelltherapeutische Forschung), Prof. Dietrich Beelen (Klinik für Knochenmarktransplantation) und Prof. Peter Horn (Institut für Transfusionsmedizin) hat nun einen innovativen Ansatz zur Lösung dieses Problems entwickelt. Diesem liegt die Beobachtung zugrunde, dass die klinischen Risiken der Gewebeunverträglichkeiten durch sogenannte alloreaktive T-Zellen vermittelt werden, also T-Lymphozyten des Spenders oder des Empfängers, welche die unverträglichen HLA-Antigene als fremd erkennen und gegen diese eine inflammatorische oder zytotoxische Immunantwort herausbilden, die klinisch zu schwerwiegenden Komplikationen führen kann, darunter die Transplantat-gegen-Wirt-Reaktion (GvHD) sowie die Abstoßung. Die molekularen Strukturen auf den unverträglichen HLA-Antigenen, die zu einer überschießenden alloreaktiven Immunantwort führen, sind jedoch noch unzureichend bekannt. Am Modell von HLA-DP, einem der Gewebemerkmale für welches am häufigsten Unverträglichkeiten bestehen, sind die Wissenschaftler dieser Frage durch gezielte Mutagenese von 12 verschiedenen Aminosäuren in Schlüsselpositionen des Moleküls nachgegangen. Sie stellten fest, dass entgegen der herkömmlichen Anschauung dass jede Aminosäurendifferenz potentiell gleichwertig ist, die gegen HLA-DP gerichteten alloreaktiven T-Zellen sehr unterschiedlich auf Aminosäurenmutationen reagierten, je nach Position und biochemischer Beschaffenheit. Hieraus konnten sie durch Untersuchung einer großen Anzahl von aus gesunden Spendern sowie transplantierten Patienten gewonnenen alloreaktiven T-Zellen jeder der 12 untersuchten Aminosäurenmutationen einen Zahlenwert zuordnen, welcher deren funktionelle Relevanz für die alloreaktive Immunantwort ausdrückt. Durch Summierung dieser Zahlenwerte konnte jedem der 552 bisher beschriebenen HLA-DP Moleküle ein numerischer Gesamtwert zugeordnet werden, der die Funktionelle Distanz zwischen den einzelnen HLA-DP Molekülen ausdrückt (FD-Wert). Für jede HLA-DP Gewebeunverträglichkeit kann dann die Differenz der FD-Werte von Spender und Empfänger errechnet werden. Dieses Modell wurde rückblickend auf 379 am UK-Essen von einem HLA-DP unverträglichen Spender transplantierte Leukämie-Patienten angewendet. Es zeigte sich, dass das Risiko an der Transplantation zu versterben signifikant erhöht war wenn die Differenz der FD-Werte von Spender und Empfänger über den statistisch ermittelten Schwellenwert von 2.775 hinausging, verglichen mit FD-Wertdifferenzen unter diesem Schwellenwert. Gleichzeitig war das Risiko des Leukämierückfalls bei diesen Patienten nicht vermindert sondern eher geringfügig erhöht.

Somit wurde hier zum ersten Mal gezeigt, dass klinisch gut tolerierte, „permissive“ Gewebeunverträglichkeiten für HLA-DP durch Charakterisierung der molekularen Schlüsselstrukturen der T-Zellalloreaktivität bestimmt werden können. Dies hat nicht nur potentielle Auswirkungen auf die Auswahlkriterien des besten HLA-DP unverträglichen Spenders, sondern könnte auch einen neuen Ansatz zur Identifizierung „permissiver“ Gewebeunverträglichkeiten allgemein, also auch für HLA-A,B,C,DR und DQ, darstellen. Es ist überdies die erste hochrangige kooperative Studie zwischen dem Institut für Zelltherapeutische Forschung, der Klinik für Knochenmarktransplantation und dem Institut für Transfusionsmedizin seit der Berufung von Prof. Fleischhauer auf den Lehrstuhl der ersteren im Oktober 2013.

Crivello P, Heinold A, Rebmann V, Ottinger HD, Horn PA, Beelen DW*, Fleischhauer K*: Functional distance between recipient and donor HLA-DPB1 determines non-permissive mismatches in unrelated HCT. Blood 2016 Jul 7;128(1):120-9. Epub 2016 May 9. (*gleichberechtigte ]]>
Partikel- und Endotoxin-induzierte Entzündungsreaktionen http://www.uni-due.de/med/forschungsnews.php?id=272 272 Thu, 25 Aug 2016 13:12:00 +0200 In der aseptischen Prothesenlockerung spielen Makrophagen, die sich in der periprothetischen Membran in enger räumlicher Nähe zu den substanzabbauenden Osteoklasten und den substanzaufbauenden Osteoblasten befinden, eine bedeutende Rolle. Sowohl Abriebpartikel als auch bakterielle Lipopolysaccharide (LPS) induzieren die Sekretion proinflammatorischer Zytokine. Diese modulieren auf Basis osteoimmunologischer Reaktionen wiederum den Knochenstoffwechsel. Dabei spielt das Gleichgewicht von Osteoblasten und Osteoklasten, reguliert durch die Interaktion der osteoblastären Proteine Osteoprotegerin (OPG) und Rezeptoraktivator des nukleären Faktors ?B Ligand (RANKL) sowie des osteoklastären Rezeptors RANK, eine zentrale Rolle. Antiinflammatorische sowie antiresorptive Eigenschaften des Neuropeptids Calcitonin Gene-Related Peptide (CGRP) sind bekannt. Die Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie unter der Leitung von Prof. Jäger hat die Fragestellung untersucht, ob die Inhibition der Partikel- bzw. LPS-induzierten Inflammation durch CGRP den Knochenmetabolismus sowie speziell die Interaktion von Makrophagen und Osteoblasten beeinflusst.

THP-1 makrophagenähnliche Zellen wurden in einem Transwell-System mit osteoblastenähnlichen MG-63 Zellen kokultiviert. Zur Simulation osteolytischer Bedingungen wurden die Makrophagen mit LPS (100 ng/ml) oder ultrahochmolekularen Polyethylen (UHMWPE) Partikeln (Zell-Partikel-Verhältnis 1:500) inkubiert. Zeitgleich wurde humanes CGRP (10-8 M) appliziert. Nach 6, 24 und 48 Stunden wurde die Produktion des proinflammatorischen Zytokins Tumornekrosefaktor (TNF)-? im Zellkulturüberstand quantifiziert. Außerdem wurden die osteoblastären Marker OPG, RANKL, Osteopontin (OPN) und Alkalische Phosphatase (ALP) analysiert. Die Stimulation von THP-1 Makrophagen mit UHMWPE oder 100 ng/ml LPS induzierte die Produktion von TNF-?. Diese wurde durch die Anwesenheit von Osteoblasten sowie zeitweise durch CGRP inhibiert. Dies führte jedoch in Kokulturen nicht zu einer Modulation des OPG / RANKL-Verhältnisses oder einer gesteigerten ALP-Aktivität.

In dem hier verwendeten in vitro System hatte die partikel- bzw. endotoxin-induzierte Inflammation keinen direkten Einfluss auf Osteoblasten. Demzufolge konnte keine indirekte Modulation des Knochenstoffwechsels durch CGRP nachgewiesen werden. Die Modulation inflammatorischer Reaktionen steht zu Beginn der Osteolyse offenbar im Vordergrund. Dies beeinflusst möglicherweise lediglich die Differenzierung von Osteoklasten, nicht jedoch die Osteoblastenaktivität.

Heidrun Jablonski, Heike Rekasi, Marcus Jäger: The influence of calcitonin gene-related peptide on markers of bone metabolism in MG-63 osteoblast-like cells co-cultured with THP-1 macrophage-like cells under virtually osteolytic conditions. BMC Musculoskeletal Disorders (2016) May 4;17:199. doi: 10.1186/s12891-016-1044-5.PMID:27141814 ]]>
Klinische Studien http://www.uni-due.de/med/forschungsnews.php?id=271 271 Thu, 25 Aug 2016 13:10:48 +0200 Hermine O, Hoster E, Walewski J, Bosly A, Stilgenbauer S, Thieblemont C, Szymczyk M, Bouabdallah R, Kneba M, Hallek M, Salles G, Feugier P, Ribrag V, Birkmann J, Forstpointner R, Haioun C, Hänel M, Casasnovas RO, Finke J, Peter N, Bouabdallah K, Sebban C, Fischer T, Dührsen U, Metzner B, Maschmeyer G, Kanz L, Schmidt C, Delarue R, Brousse N, Klapper W, Macintyre E, Delfau-Larue MH, Pott C, Hiddemann W, Unterhalt M, Dreyling M; European Mantle Cell Lymphoma Network. Addition of high-dose cytarabine to immunochemotherapy before autologous stem-cell transplantation in patients aged 65 years or younger with mantle cell lymphoma (MCL Younger): a randomised, open-label, phase 3 trial of the European Mantle Cell Lymphoma Network. Lancet. 2016 Aug 6;388(10044):565-75. doi: 10.1016/S0140-6736(16)00739-X. Epub 2016 Jun 14 PMID:27313086

Pöttgen C, Gauler T, Bellendorf A, Guberina M, Bockisch A, Schwenzer N, Heinzelmann F, Cordes S, Schuler MH, Welter S, Stamatis G, Friedel G, Darwiche K, Jöckel KH, Eberhardt W, Stuschke M.

Standardized Uptake Decrease on [18F]-Fluorodeoxyglucose Positron Emission Tomography After Neoadjuvant Chemotherapy Is a Prognostic Classifier for Long-Term Outcome After Multimodality Treatment: Secondary Analysis of a Randomized Trial for Resectable Stage IIIA/B Non-Small-Cell Lung Cancer. J Clin Oncol. 2016 Jul 20;34(21):2526-33. doi: 10.1200/JCO.2015.65.5167. Epub 2016 May 31.PMID:27247220

Weide B, Martens A, Hassel JC, Berking C, Postow MA, Bisschop K, Simeone E, Mangana J, Schilling B, Di Giacomo AM, Brenner N, Kähler KC, Heinzerling L, Gutzmer R, Bender A, Gebhardt C, Romano E, Meier F, Martus P, Maio M, Blank CU, Schadendorf D, Dummer R, Ascierto PA, Hospers GA, Garbe C, Wolchok JD. Baseline biomarkers for outcome of melanoma patients treated with pembrolizumab. Clin Cancer Res. 2016 May 16. pii: clincanres.0127.2016. [Epub ahead of print]PMID:27185375 ]]>
Nicht-toxisches Verfahren zur 3-D Fluoreszenzdarstellung ganzer Organe http://www.uni-due.de/med/forschungsnews.php?id=270 270 Thu, 25 Aug 2016 13:09:20 +0200 Die Analyse und Lokalisation von Zellen und definierten Gewebestrukturen mittels bildgebender Verfahren stellen zentrale Methoden in der biologischen und medizinischen Forschung und Diagnostik dar. Allerdings werden bisher üblicherweise nur kleinste Gewebeausschnitte aus Dünnschnitten beurteilt, um beispielweise eine Organschädigung zu beschreiben. Wünschenswert wäre es jedoch, ein Organ in seiner Gesamtheit zu erfassen.

Die fluoreszenzbasierte Lichtblatt-Mikroskopie ermöglicht die spezifische Identifizierung distinkter Strukturen in ganzen Organen bei hoher optischer Auflösung, so wie die dreidimensionale Rekonstruktion der mikroskopierten Proben. Wie bei allen Fluoreszenz-basierten Verfahren limitiert allerdings die Blickdichtigkeit biologischer Gewebe die optische Eindringtiefe in das jeweilige Präparat. Ein etabliertes Verfahren um diese Limitierungen zu überwinden stellt das so genannte „optical clearing“ dar, bei dem ganze Organe über chemische Behandlungen durchsichtig wie Glas gemacht werden. Bisher publizierte Verfahren zum optical clearing führten aber zur Zerstörung der eingebrachten Fluoreszenzen und verwendeten dazu hoch giftige oder explosive Chemikalien.

In einer neuen Forschungsarbeit des Instituts für Experimentelle Immunologie und Bildgebung (IEIB) wurde nun durch die Doktorandin Anika Klingberg ein neues, anwenderfreundliches, nicht-toxisches Verfahren zum optical clearing ganzer Organe etabliert, das darüber hinaus auch den Langzeiterhalt endogener Fluoreszenzproteine und Antikörperfärbungen ermöglicht. Dieses Verfahren ist sowohl zum Clearing weicher Organe, wie Gehirn, Herz und Niere, aber auch harter Organe, wie Knochen, geeignet.

Die neue Methode wurde genutzt, um quantitative Untersuchungen an murinen Nieren zur Pathogenese der Glomerulonephritis durchzuführen. Bei dieser Autoimmunerkrankung, die in einer Niereninsuffizienz mündet, werden die Glomeruli, die funktionellen Einheiten der Niere, strukturell geschädigt, was sich in einer morphologischen Veränderung und schließlich dem Funktionsverlust dieser Strukturen äußert. Mittels der Lichtblatt-Mikroskopie wurden jeweils alle Glomeruli in gesunden und erkrankten Nieren zu verschiedenen Zeitpunkten visualisiert und über einen eigens entwickelten Algorithmus vollautomatisiert quantifiziert, pro Organ immerhin 10-17.000 Elemente. Das Gesamtverfahren der Probengenerierung, des optical clearings, der Mikroskopie und der Datenauswertung betrug dabei insgesamt etwa einen Tag pro Organ, wobei sich die reine „Hands-on“ Zeit, die der Anwender aktiv an den Proben und Daten arbeitet, nur noch auf 45 Minuten belief. Im Rahmen dieser Studie wurden so insgesamt über 300.000 Glomeruli aus 23 Nieren detektiert, quantifiziert und hinsichtlich ihrer Morphologie analysiert, ein Ergebnis das mit konventionellen Methoden nur unter extremem Aufwand und nicht in der gleichen Präzision zu erreichen gewesen wäre. Dadurch konnten die Effekte der Glomerulonephritis erstmals in Bezug auf das gesamte betroffene Organ komplett zahlenmäßig erfasst werden, eine völlig neue Art der quantitativen biologischen Analyse.

Die von uns entwickelte Methode wurde von Kollegen bereits als „game changer“ bezeichnet und hat das Potenzial, die experimentelle und vielleicht eines Tages auch die klinische Nephrologie grundlegend zu verändern“ betont Prof. Mathias Gunzer, Leiter des IEIB.

Klingberg, A, Hasenberg, A, Ludwig-Portugall, I, Medyukhina, A, Mann, L, Brenzel, A, Engel, DR, Figge, MT, Kurts, C, Gunzer, M: Fully Automated Evaluation of Total Glomerular Number and Capillary Tuft Size in Nephritic Kidneys Using Lightsheet Microscopy. J Am Soc Nephrol, 2016. Aug 3. pii: ASN.2016020232. [Epub ahead of print] PMID:27487796 ]]>
Dreifache Auszeichnung der Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie http://www.uni-due.de/med/forschungsnews.php?id=269 269 Thu, 25 Aug 2016 13:07:51 +0200 Die Arbeitsgemeinschaft für Osteosynthese (OA) fördert ein 8-monatiges Forschungsprojekt am AO Research Institute Davos (ARI), Schweiz. Dort wird Frau Aikterini Sylianaki ihre bisherigen wissenschaftlichen Arbeiten zur Osteomyelitis und Biomaterialien weiter vertiefen.

Herr Florian Dietrich, Doktorand an der Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie wurde hingegen für seine Dissertationsarbeit im Bereich Stammzellen & Biomaterialien mit dem diesjährigen DGOOC-Forschungsstipendium für Studenten ausgezeichnet. ]]>
Fachbibliothek Medizin http://www.uni-due.de/med/forschungsnews.php?id=268 268 Thu, 25 Aug 2016 13:06:16 +0200 Der Journal Citation Report listet die Impact Faktoren momentan noch jährlich, ab 2017 ist die Datenbank dann nur noch als Teil von InCite aufrufbar - beides kann nur innerhalb des Uni-Netzes abgerufen werden: http://webofknowledge.com/JCR
Für Open Access Paper ist die erste Adresse das DOAJ: http://doaj.org/

Ein beliebtes und zuverlässiges Tool für die Journalauswahl ist Think Check Submit: http://thinkchecksubmit.org/

Laut Frau Wibker teilweise umstritten aber die einzige Quelle für sogenannte "bad list"-Journale ist die Beall's List: http://scholarlyoa.com/publishers/

Bei weiteren Fragen können Sie sich gerne an Frau Wibker wenden. ]]>
Wechselwirkung zwischen renalem Epithel und interstitiellen Zellen kontrolliert die Erythropoietinbildung http://www.uni-due.de/med/forschungsnews.php?id=267 267 Thu, 25 Aug 2016 13:04:14 +0200 Navid Farsijani konnte als Doktorand der Physiologie unter Leitung von Herrn Prof. Fandrey im Labor von Herrn Prof. Haase an der Vanderbilt University in Nashville/USA untersuchen, welchen Einfluss tubuläre Epithelzellen auf die renale EPO-Produktion nehmen können. Dazu bediente Herr Farsijani sich zahlreicher konditionell-induzierbarer genetischer Mausmodelle, in denen verschiedene Komponenten des HIF-Signalwegs in tubulären Epithelzellen ausgeschaltet wurden. Interessanterweise zeigte sich, dass eine Aktivierung von HIF in Tubuluszellen die benachbarten interstitiellen REPC inhibiert, was zu einer ausgeprägten renalen Anämie führt. Dabei führte eine metabolische Reprogrammierung von oxidativem zu glykolytischem zellulärem Stoffwechsel zu einer Reduktion des renalen Sauerstoffverbrauchs und damit zu einem erhöhten renalen pO2.
Die Ergebnisse bieten einen Erklärungsansatz, warum in chronisch erkrankten Nieren trotz Hypoxie und HIF-Aktivierung das renale Sauerstoffsensing versagt und zu wenig EPO produziert wird.

Unterstützt wurde diese Arbeit durch Stipendien der Studienstiftung des Deutschen Volkes und einer MD Fellwoship der Boehringer Ingelheim Fonds.

Farsijani N.M., Liu Q., Kobayashi H., Davidoff O., Sha F., Fandrey J., Ikizler T.A., O’Connor P.M., Haase V.H. (2016) Renal epithelium regulates erythropoiesis via HIF-dependent suppression of erythropoietin. J Clin Invest. 2016 Apr 1;126(4):1425-37. doi: 10.1172/JCI74997. Epub 2016 Feb 29. ]]>
Neue Methode zur Krebs-Genom-Sequenzierung http://www.uni-due.de/med/forschungsnews.php?id=266 266 Thu, 25 Aug 2016 13:02:50 +0200 Die Detektion solcher Mutationen erfolgt derzeit mittels Hochdurchsatzsequenzierung. Oft sind jedoch Tumorproben aus Formalin-fixiertem und Paraffin-eingebettetem (FFPE) Gewebe problematisch oder gar unmöglich zu verwenden, da die enthaltene DNA durch chemische Prozesse stark degradiert ist.

Eine Studie aus der Klinik für Dermatologie hat nun verschiedene Methoden zur Bearbeitung solch schwieriger Proben verglichen und ein Protokoll implementiert, dass eine grundlegende Verbesserung ermöglicht. Dazu kam eine Technologie zum Einsatz, die im Max Planck Institut für evolutionäre Anthropologie in Leipzig für die Analyse des Erbguts von Fossilien entwickelt wurde. So wurde damit bereits das Erbgut von Neanderthalern, ausgestorbenen Tieren und des Denisova-Menschen vollständig entschlüsselt.

"Diese Fossilien liegen seit Zehntausenden von Jahren in der Erde und ihre DNA ist ähnlich zerfallen, wie die aus Formalin-fixierten Gewebeblöcken." sagt Dr. Mathias Stiller, der Erstautor des Artikels.

Durch die Nutzung von DNA-Fragmenten die bereits in ihre beiden Einzelstränge zerfallen sind, erlaubt die neue Methodik einen weitaus größeren Ertrag bei der Herstellung von Sequenzierbibliotheken, aus denen letztendlich die DNA-Sequenzdaten gewonnen werden. Bisherige Methoden sind nicht in der Lage diese Moleküle noch zu verwerten. "Diese Neuerung stellt eine kritische Verbesserung für kommende klinische Studien dar, denn lange archivierte FFPE-Proben, auch von kleinen Tumoren oder Biopsien, werden in Zukunft deutlich besser nutzbar sein." so Dr. Susanne Horn, Leiterin der Studie. "Ausgehend von bereits 5ng genomischer FFPE DNA konnten wir konsistent reichhaltige Sequenzierbibliotheken herstellen".

Die Studie erfolgte im Rahmen eines Forschungsprojektes zur Nutzung von FFPE-Proben des malignen Melanoms in der Hochdurchsatzsequenzierung und wird derzeit von der Deutschen Krebshilfe gefördert.

Stiller M, Sucker A, Griewank K, Aust D, Baretton GB, Schadendorf D, Horn S: Single-strand DNA library preparation improves sequencing of formalin-fixed and paraffin-embedded (FFPE) cancer DNA. Oncotarget. 2016 Jul 24. doi: 10.18632/oncotarget.10827. [Epub ahead of print] ]]>
Ethik-Kommission http://www.uni-due.de/med/forschungsnews.php?id=265 265 Thu, 25 Aug 2016 13:01:16 +0200 Zur Umsetzung dieser Verordnung ist u. a. eine Neustrukturierung der Ethik-Kommission erforderlich. Wir suchen daher Personen unterschiedlicher Professionen (Ärzte/innen, Juristen/innen, Pharmazeuten/innen, Ethiker/innen, Laien), die an einer abwechslungsreichen ehrenamtlichen Tätigkeit interessiert sind. Die Mitglieder der Ethik-Kommission befassen sich sowohl mit der Bewertung klinischer Studien im Bereich Arzneimittel und Medizinprodukte als auch sonstiger Studien, die der Beratung nach der Berufsordnung für Ärztinnen und Ärzte bedürfen.

Sollten Sie detaillierte Informationen zum Umfang der Tätigkeit und zum Aufgabenbereich wünschen, ist jeder Zeit ein persönliches oder telefonisches Gespräch mit Herrn Prof. Havers oder Frau Dr. Bein möglich.

Kontakt:
Monika Oninague-Ndza
Tel.: 0201 723 3637
ethikkommission@uk-essen.de
Dr. Sabine Bein
Tel.: 0201 723 3448
sabine.bein@uk-essen.de ]]>
Open Access Publikationen http://www.uni-due.de/med/forschungsnews.php?id=264 264 Thu, 25 Aug 2016 12:59:14 +0200 Kuhlmann JD, Bankfalvi A, Schmid KW, Callies R, Kimmig R, Wimberger P, Siffert W, Bachmann HS. Prognostic relevance of caspase 8 652 6N InsDel and Asp302His polymorphisms for breast cancer. BMC Cancer. 2016 Aug 9;16:618. doi: 10.1186/s12885-016-2662-x.

Hoeber D, Sifringer M, van de Looij Y, Herz J, Sizonenko SV, Kempe K, Serdar M, Palasz J, Hadamitzky M, Endesfelder S, Fandrey J, Felderhoff-Müser U, Bendix I.Erythropoietin Restores Long-Term Neurocognitive Function Involving Mechanisms of Neuronal Plasticity in a Model of Hyperoxia-Induced Preterm Brain Injury. Oxid Med Cell Longev. 2016;2016:9247493. doi: 10.1155/2016/9247493. Epub 2016 Jul 14

Wallner S, Schröder C, Leitão E, Berulava T, Haak C, Beißer D, Rahmann S, Richter AS, Manke T, Bönisch U, Arrigoni L, Fröhler S, Klironomos F, Chen W, Rajewsky N, Müller F, Ebert P, Lengauer T, Barann M, Rosenstiel P, Gasparoni G, Nordström K, Walter J, Brors B, Zipprich G, Felder B, Klein-Hitpass L, Attenberger C, Schmitz G, Horsthemke B. Epigenetic dynamics of monocyte-to-macrophage differentiation. Epigenetics Chromatin. 2016 Jul 29;9:33. doi: 10.1186/s13072-016-0079-z. eCollection 2016.

Tröger B, Härtel C, Buer J, Dördelmann M, Felderhoff-Müser U, Höhn T, Hepping N, Hillebrand G, Kribs A, Marissen J, Olbertz D, Rath PM, Schmidtke S, Siegel J, Herting E, Göpel W, Steinmann J, Stein A.Clinical Relevance of Pathogens Detected by Multiplex PCR in Blood of Very-Low-Birth Weight Infants with Suspected Sepsis - Multicentre Study of the German Neonatal Network. PLoS One. 2016 Jul 29;11(7):e0159821. doi: 10.1371/journal.pone.0159821. eCollection 2016.

Aktas B, Kasimir-Bauer S, Müller V, Janni W, Fehm T, Wallwiener D, Pantel K, Tewes M; DETECT Study Group. Comparison of the HER2, estrogen and progesterone receptor expression profile of primary tumor, metastases and circulating tumor cells in metastatic breast cancer patients, BMC Cancer. 2016 Jul 25;16:522. doi: 10.1186/s12885-016-2587-4.

Stanurova J, Neureiter A, Hiber M, de Oliveira Kessler H, Stolp K, Goetzke R, Klein D, Bankfalvi A, Klump H, Steenpass L. Angelman syndrome-derived neurons display late onset of paternal UBE3A silencing. Sci Rep. 2016 Aug 3;6:30792. doi: 10.1038/srep30792.
PMID:27484051

Schmitz KJ, Ademi C, Bertram S, Kurt Werner S, Baba HA Prognostic relevance of autophagy-related markers LC3, p62/sequestosome 1, Beclin-1 and ULK1 in colorectal cancer patients with respect to KRAS mutational status. World J Surg Oncol. 2016 Jul 22;14(1):189. doi: 10.1186/s12957-016-0946-x.

Gamrad L, Rehbock C, Westendorf AM, Buer J, Barcikowski S, Hansen W Efficient nucleic acid delivery to murine regulatory T cells by gold nanoparticle conjugates. Sci Rep. 2016 Jul 6;6:28709. doi: 10.1038/srep28709.

Kasimir-Bauer S, Reiter K, Aktas B, Bittner AK, Weber S, Keller T, Kimmig R, Hoffmann O. Different prognostic value of circulating and disseminated tumor cells in primary breast cancer: Influence of bisphosphonate intake? Sci Rep. 2016 May 23;6:26355. doi: 10.1038/srep26355.PMID:27212060

Delker S, Livingstone E, Schimming T, Schadendorf D, Griewank KG. Melanoma diagnosed in lesions previously treated by laser therapy.J Dermatol. 2016 Jun 27. doi: 10.1111/1346-8138.13484. [Epub ahead of print] PMID:27345456

Grueneisen J, Sawicki LM, Schaarschmidt BM, Suntharalingam S, von der Ropp S, Wetter A, Ruhlmann V, Quick HH, Forsting M, Umutlu L. Evaluation of a Fast Protocol for Staging Lymphoma Patients with Integrated PET/MRI. PLoS One. 2016 Jun 21;11(6):e0157880. doi: 10.1371/journal.pone.0157880. eCollection 2016.PMID:27327617

Eyking A, Reis H, Frank M, Gerken G, Schmid KW, Cario E. MiR-205 and MiR-373 Are Associated with Aggressive Human Mucinous Colorectal Cancer. PLoS One. 2016 Jun 6;11(6):e0156871. doi: 10.1371/journal.pone.0156871. eCollection 2016.PMID:27271572

Matschke J, Wiebeck E, Hurst S, Rudner J, Jendrossek V.Role of SGK1 for fatty acid uptake, cell survival and radioresistance of NCI-H460 lung cancer cells exposed to acute or chronic cycling severe hypoxia. Radiat Oncol. 2016 Jun 1;11:75. doi: 10.1186/s13014-016-0647-1.PMID:27251632

Goebel J, Seifert I, Nensa F, Schemuth HP, Maderwald S, Quick HH, Schlosser T, Jensen C, Bruder O, Nassenstein K. Can Native T1 Mapping Differentiate between Healthy and Diffuse Diseased Myocardium in Clinical Routine Cardiac MR Imaging? PLoS One. 2016 May 24;11(5):e0155591. doi: 10.1371/journal.pone.0155591. eCollection 2016.PMID:27219329

Wirsdörfer F, Bangen JM, Pastille E, Schmitz D, Flohé S, Schumak B, Flohé SB. Dendritic Cell-Like Cells Accumulate in Regenerating Murine Skeletal Muscle after Injury and Boost Adaptive Immune Responses Only upon a Microbial Challenge. PLoS One. 2016 May 19;11(5):e0155870. doi: 10.1371/journal.pone.0155870. eCollection 2016.PMID:27196728

Seidel UK, Gronewold J, Wicking M, Bellebaum C, Hermann DM. Vascular Risk Factors and Diseases Modulate Deficits of Reward-Based Reversal Learning in Acute Basal Ganglia Stroke. PLoS One. 2016 May 10;11(5):e0155267. doi: 10.1371/journal.pone.0155267. eCollection 2016.PMID:27163585

Wadwa M, Klopfleisch R, Buer J, Westendorf AM Targeting Antigens to Dec-205 on Dendritic Cells Induces Immune Protection in Experimental Colitis in Mice. Eur J Microbiol Immunol (Bp). 2016 Jan 27;6(1):1-8. doi: 10.1556/1886.2015.00048. eCollection 2016 Mar.PMID:27141310


Nel I, Gauler TC, Bublitz K, Lazaridis L, Goergens A, Giebel B, Schuler M, Hoffmann AC. Circulating Tumor Cell Composition in Renal Cell Carcinoma. PLoS One. 2016 Apr 21;11(4):e0153018. doi: 10.1371/journal.pone.0153018. eCollection 2016.PMID:27101285

Mann, L, Kochupurakkal, N, Martin, C, Verjans, E, Klingberg, A, Sody, S, Kraus, A, Dalimot, J, Bergmuller, E, Jung, S, Voortman, S, Winterhager, E, Brandau, S, Garbi, N, Kurrer, M, Eriksson, U, Gunzer, M, Hasenberg, M: CD11c.DTR mice develop a fatal fulminant myocarditis after local or systemic treatment with diphtheria toxin. Eur J Immunol, 46: 2028-2042, 2016. ]]>
Therapiererfolg und Therapieresistenz in metastasierenden Melanomen sind altersabhängig durch sFRP2 beeinflusst http://www.uni-due.de/med/forschungsnews.php?id=263 263 Thu, 25 Aug 2016 12:57:13 +0200 Es konnte gezeigt werden, dass die syngene Injektion einer Melanomzelllinie in jüngeren Mäusen zum schnelleren Tumorwachstum führte als in älteren Mäusen. Jedoch zeigten die Tumoren in älteren Mäusen eine stärkere Angiogenese und mehr Lungenmetastasen, so dass ein aggressiverer Verlauf vorlag. In in vitro Experimenten wurden weiterhin Fibroblasten von gesunden Spendern <35 Jahren oder >55 Jahren mit einer human Melanomzelllinie kokultiviert. Die älteren Fibroblasten zeigten einen invasiveren Phänotyp der Tumorzellen als jüngere Fibroblasten und setzen signifikant mehr lösliches frizzled-related protein 2 (sFRP2) frei als jüngere.

Die Neutralisation von sFRP2 in jungen Mäusen konnte die beobachteten Wirkungen aufheben. Wurde sFRP2 jungen Mäusen appliziert wurde, kam es zu einem aggressiveren Tumorwachstum ähnlich wie in älteren Mäusen. Es konnte zudem beobachtet werden, dass sFRP2 im murinen Modell die Wirksamkeit der zielgerichteten Melanomtherapie mittels selektiver braf Blockade reduziert. Die Retrospektive Auswertung der Therapieanwendung des BRAF-Inhibitors im Patientenkollektiv von Patienten mit metastasierten Melanoms zeigte weiterhin, dass Patienten mit metastasiertem Melanom über 65 Jahre, schlechter auf die Therapie ansprachen als die vergleichbaren Patienten unter 65 Jahren.

Die aktuelle Studie belegt, dass ein höheres Lebensalter auch über das Tumorstroma den Verlauf von Tumorerkrankungen beeinflussen kann. Es bleibt abzuwarten, ob sFRP2 auch in anderen Tumorentitäten von Bedeutung ist und ob es eine neue Zielstruktur in der Tumortherapie sein wird.

Kaur A, Webster MR, Marchbank K, Behera R, Ndoye A, Kugel CH 3rd, Dang VM, Appleton J, O'Connell MP, Cheng P, Valiga AA, Morissette R, McDonnell NB, Ferrucci L, Kossenkov AV, Meeth K, Tang HY, Yin X, Wood WH 3rd, Lehrmann E, Becker KG, Flaherty KT, Frederick DT, Wargo JA, Cooper ZA, Tetzlaff MT, Hudgens C, Aird KM, Zhang R, Xu X, Liu Q, Bartlett E, Karakousis G, Eroglu Z, Lo RS, Chan M, Menzies AM, Long GV, Johnson DB, Sosman J, Schilling B, Schadendorf D, Speicher DW, Bosenberg M, Ribas A, Weeraratna AT. sFRP2 in the aged microenvironment drives melanoma metastasis and therapy resistance. Nature. 2016 Apr 14;532(7598):250-4. doi: 10.1038/nature17392. Epub 2016 Apr 4. ]]>
Vortrag von Susan Lutgendorf, Ph.D. http://www.uni-due.de/med/forschungsnews.php?id=262 262 Thu, 25 Aug 2016 12:56:01 +0200 Her current work, funded by the National Cancer Institute, examines how factors such as stress, depression, and resilience are linked to molecular pathways involved in cancer progression and chemoresistance. She is also funded by NCI to develop an internet-based wellness intervention for ovarian cancer patients. Dr. Lutgendorf is the current President of the Psychoneuroimmunology Research Society (PNIRS). Her work has been recognized by a New Investigator Award from PNIRS (2004), an Early Career Award from the American Psychosomatic Society (2002) and by an award from the American Psychological Association for Outstanding Contributions to Health Psychology (2000).

Vortrag Frau Professorin Susan Lutgendorf
Freitag, den 26. August 2016, 14:00 Uhr im Medizinischen Forschungszentrum (MFZ), EG, Seminarraum 0.019
Titel: “Stress Pathways and Tumor Progression: Recent Advances“ ]]>
DKMS-Mechthild-Harf-Wissenschaftspreis für herausragende Arbeit in der Stammzellforschung http://www.uni-due.de/med/forschungsnews.php?id=261 261 Thu, 25 Aug 2016 12:53:49 +0200 Die Deutsche Knochenmarkspendedatei (DKMS) hat Prof. Katharina Fleischhauer mit dem DKMS-Mechthild-Harf-Wissenschaftspreis 2016 ausgezeichnet. Dieser Preis wird jährlich von der DKMS Stiftung Leben verliehen an „Personen, die herausragende Arbeit im Bereich Forschung und Wissenschaft auf dem Gebiet der Stammzellforschung geleistet haben“ (www.dkms.de/de/dkms-mechtild-harf-wissenschaftspreis-2016).

Die Preisverleihung fand am 4.4.2016 im Rahmen des 42. Kongresses der Europäischen Gesellschaft für Stammzelltransplantation (EBMT) in Valencia statt. Frau Prof. Fleischhauer hielt aus diesem Anlass den Vortrag „Immunogenetics of HSCT – changes and challenges over the past 28 years“, in dem sie auf die herausragenden Entwicklungen im Bereich der Immuntherapie von Leukämien durch die allogene Stammzelltransplantation, von den Pionierzeiten Anfang der 90er Jahr bis heute zurückblickte, die sie während ihrer bisherigen Karriere aktiv und aus erster Hand miterleben durfte. Wir gratulieren herzlich! ]]>
Publikationen Forschung http://www.uni-due.de/med/forschungsnews.php?id=260 260 Thu, 25 Aug 2016 12:47:11 +0200 Büchel G, Schulte JH, Harrison L, Batzke K, Schüller U, Hansen W, Schramm A. Immune response modulation by Galectin-1 in a transgenic model of neuroblastoma. Oncoimmunology. 2016 Feb 18;5(5):e1131378. doi: 10.1080/2162402X.2015.1131378. eCollection 2016.

Al-Matary YS, Botezatu L, Opalka B, Hönes JM, Lams RF, Thivakaran A, Schütte J, Köster R, Lennartz K, Schroeder T, Haas R, Dührsen U, Khandanpour C. Acute myeloid leukemia cells polarize macrophages towards a leukemia supporting state in a Growth factor independence 1 dependent manner.

Zhao F, Sucker A, Horn S, Heeke C, Bielefeld N, Schrörs B, Bicker A, Lindemann M, Roesch A, Gaudernack G, Stiller M, Becker JC, Lennerz V, Wölfel T, Schadendorf D, Griewank K, Paschen A. Melanoma Lesions Independently Acquire T-cell Resistance during Metastatic Latency. Cancer Res. 2016 Aug 1;76(15):4347-58. doi: 10.1158/0008-5472.CAN-16-0008. Epub 2016 Jun 3 PMID: 27261508

Bredemeier M, Edimiris P, Tewes M, Mach P, Aktas B, Schellbach D, Wagner J, Kimmig R, Kasimir-Bauer S.Establishment of a multimarker qPCR panel for the molecular characterization of circulating tumor cells in blood samples of metastatic breast cancer patients during the course of palliative treatment. Oncotarget. 2016 May 20. doi: 10.18632/oncotarget.9528. [Epub ahead of print] PMID:27223437

Lubeseder-Martellato C, Hidalgo-Sastre A, Hartmann C, Alexandrow K, Kamyabi-Moghaddam Z, Sipos B, Wirth M, Neff F, Reichert M, Heid I, Schneider G, Braren R, Schmid RM, Siveke JT.Membranous CD24 drives the epithelial phenotype of pancreatic cancer. Oncotarget. 2016 May 17. doi: 10.18632/oncotarget.9402. [Epub ahead of print]PMID:27203385

Rebmann V, König L, Nardi Fda S, Wagner B, Manvailer LF, Horn PA. The Potential of HLA-G-Bearing Extracellular Vesicles as a Future Element in HLA-G Immune Biology. Front Immunol. 2016 May 4;7:173. doi: 10.3389/fimmu.2016.00173. eCollection 2016.PMID:27199995

Rammos C, Hendgen-Cotta UB, Totzeck M, Pohl J, Lüdike P, Flögel U, Deenen R, Köhrer K, French BA, Gödecke A, Kelm M, Rassaf T. Impact of dietary nitrate on age-related diastolic dysfunction.Eur J Heart Fail. 2016 Jun;18(6):599-610. doi: 10.1002/ejhf.535. Epub 2016 Apr 26.PMID:27118445 ]]>
Biochip-Labor im IFZ http://www.uni-due.de/med/forschungsnews.php?id=259 259 Thu, 25 Aug 2016 12:43:21 +0200 NGS stellt einen technologischen Quantensprung dar, der es erstmals ermöglichte, die DNS eines kompletten humanen Genoms (ca. 3 Milliarden Basen) in mehr als 30x Abdeckung innerhalb weniger Tage und zu vertretbaren Kosten zu entziffern. Mit der Einführung der Next-Generation-Sequenzierung wurden sowohl Forschung als auch Diagnostik auf eine neue Ebene gehoben, die einen enormen Erkenntnisgewinn und eine ungeahnte Verbesserung und Effektivitätssteigerung der diagnostischen Möglichkeiten bringen wird.

Während das bereits seit 2000 im Biochip-Labor betriebene Illumina HiSeq2500-Gerät für Anwendungen mit sehr hohem Sequenzierumfang geeignet ist, wie z.B. der Exom-Sequenzierung zur Identifikation von relevanten Veränderungen in Tumoren und Syndrom-Patienten, der Transkriptom (RNS)-Sequenzierung sowie der „Whole Genome“-Methylierungsanalyse, weist der neue MiSeq eine deutlich reduzierte Kapazität auf. Er ist daher besonders geeignet für die Sequenzierung kleinerer Genome, z.B. Bakterien (Mikrobiom-Analysen) und Viren, sogenannter Cancer-Panels sowie von PCR-Fragmenten von bis zu 500 Basen Länge. Der MiSeq zeichnet sich durch kürzere Laufzeiten und längere Leseweiten aus und ermöglicht so auch eine wesentlich schnellere Analyse von Patienten-Proben.

Neben den beiden Illumina NGS-Geräten verfügt das Biochip-Labor noch über die Affymetrix GeneChip-Plattform für Genexpressionsanalysen und Genotypisierung, die trotz der enormen Fortschritte der NGS-Technologie bei bestimmten Fragestellungen durchaus eine interessante Alternative zur NGS-Anwendung darstellen kann. Grundlagenforscher und Kliniker, die den Einsatz von NGS oder GeneChips erwägen, sollten sich bereits frühzeitig in der Projekt-Planung mit dem Leiter des Biochip-Labors, PD Dr. Ludger Klein-Hitpass (Tel. 85552/3178, ludger.klein-hitpass@uni-due.de) in Verbindung setzen, um das Potential, Limitierungen und Kosten der Technologien zu diskutieren. ]]>
Abschiedssymposium für Neurologen Prof. Hans-Christoph Diener http://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=258 258 Thu, 25 Aug 2016 08:37:20 +0200 Vom Freitag, 26. August, bis Samstag, 27. August, blicken 150 Wissenschaftler und Ärzte im Lehr- und Lehrzentrum der Medizinischen Fakultät am UK Essen, Virchowstraße 163a, auf „27 Jahre Dynamik“ und „Neurologie nach Diener: Woran will sie sich messen lassen?“ zurück.

Bei dem Symposium stehen darüber hinaus neurologische Themen wie „Schwindel und Entzündungen“, „Kopfschmerz“, „Vaskuläre Erkrankungen“, aber auch das „Kleinhirn“ im Vordergrund. Der Wissenschaft bleibt der international anerkannte Schlaganfall- und Kopfschmerzexperte erhalten: Für zunächst drei Jahre als Seniorprofessor für Klinische Neurowissenschaften an der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen.

Zum Programm: http://veranstaltungen.uk-essen.de/downloads/47_Flyer_abschied_prof_diener_TH180416_WEB_575030c1d777b.pdf ]]>
Frauen in Führungspositionen in der universitären Medizin http://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=257 257 Tue, 23 Aug 2016 11:53:12 +0200 Bundesweit ist der Frauenanteil der Medizinstudierenden deutlich höher als der Anteil der Frauen auf den höheren Karrierestufen. Die Untersuchung des DÄB zeigt, dass der deutschlandweite Durchschnitt an Frauen in Führungspositionen in der Universitäts-Medizin bei zehn Prozent liegt. Oberärztinnen sind bundesweit in der universitären Medizin mit 31 Prozent vertreten.

Die Medizinische Fakultät der Universität Duisburg-Essen und das Universitätsklinikum Essen haben im Vergleich gut abgeschnitten und liegen beim prozentualen Anteil „Frauen in Führungspositionen“ mit 15 Prozent bundesweit unter den Top 8 und beim Anteil an „Oberärztinnen“ mit 41 Prozent sogar unter den Top 2.

"Dies bestätigt den an der Medizinischen Fakultät und dem UK Essen eingeschlagenen Weg", erklärt Prof. Dr. Ulrike Schara, Gleichstellungsbeauftragte der Medizinischen Fakultät. So hat die Fakultät z.B. im Jahr 2014 ein Habilitandinnenförderprogramm ins Leben gerufen, um hochqualifizierte und motivierte Wissenschaftlerinnen gezielt zu unterstützen und nicht auf dem Weg zur Habilitation zu verlieren. Teilnehmenden Wissenschaftlerinnen wird eine studentische Hilfskraft an die Seite gestellt, damit sie sich auf ihre Forschungsaufgaben konzentrieren können. Das Programm wurde sehr gut angenommen und im Jahr 2016 verlängert. Auch in den Berufungsverfahren liegt das Augenmerk darauf, geeignete Frauen gezielt zu suchen und aktiv zur Bewerbung aufzufordern: im Jahr 2016 konnten bisher bereits drei Professuren mit hochqualifizierten Frauen erfolgreich besetzt werden. ]]>
Lernen für den Ernstfall: 11. Sommerakademie Notfallmedizin mit großer Sicherheitsübung http://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=256 256 Tue, 23 Aug 2016 11:06:24 +0200 Die behandelten Themen reichen von der Reanimation, über Herz- und Kreislaufprobleme, neurologische Notfälle, Drogenmissbrauch, bis hin zu akuten Traumata. Hanjo Groetschel, Notarzt, Ärztlicher Leiter des SkillsLab und Initiator der Sommerakademie: „Die Übung mit Simulations-Patienten ist für die Teilnehmer eine Erfahrung, von der sie in ihrem späteren Berufsalltag nachhaltig profitieren. Dies bestätigen uns die Teilnehmer früherer Sommerakademien immer wieder.“

Am Ende der Sommerakademie steht stets eine große gemeinsame Übung mit der Essener Feuerwehr, Hilfsorganisationen wie den Johannitern und dem Arbeiter-Samariter-Bund sowie der Polizei. Das Thema wird bis zuletzt gehütet wie ein Staatsgeheimnis, damit die Studierenden sich - wie im echten Berufsleben auch - spontan auf das Szenario einstellen müssen.


Großübung im Rahmen der Sommerakademie 2015 ]]>
Neu an der Medizinischen Fakultät: Prof. Dr. Ken Herrmann http://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=254 254 Wed, 03 Aug 2016 18:45:39 +0200 Die Nuklearmedizin wendet radioaktive Substanzen und molekulare Verfahren für die medizinische Diagnostik und Therapie an. Ziel ist, bestimmte Zellstrukturen für die Bildgebung zu nutzen und bösartige Tumorerkrankungen zu behandeln. „Die Nuklearmedizin am UK Essen ist seit vielen Jahren in der hybriden Bildgebung und in der Krebsbehandlung, u.a. des Schilddrüsenkarzinoms, führend. Diese Position möchte ich mit meinem Team künftig weiter ausbauen. Das Westdeutsche Tumorzentrum bietet dafür beste Voraussetzungen“, so Prof. Dr. Ken Herrmann.

Neben der Behandlung von Schilddrüsenerkrankungen mithilfe der Radiojodtherapie oder der Therapie bösartiger Lebertumoren durch die Selektive Interne Radiotherapie möchte Prof. Herrmann Forschungsergebnisse künftig schneller in den Klinikalltag tragen und die transatlantische Zusammenarbeit stärken. So leitete er an der University of California Los Angeles (UCLA) bereits Forschungsprojekte auf dem Gebiet der Translationalen Medizin.


Professor Ken Herrmann (Quelle UDE)

Ken Herrmann studierte bis 2004 Medizin an der Charité-Universitätsmedizin Berlin. Vor und nach seiner Promotion im Jahr 2007 arbeitete er in der Nuklearmedizinischen Klinik des Klinikums rechts der Isar in München. Parallel absolvierte er das Executive MBA Programm der Universität Zürich. Nach seiner Habilitation wechselte er nach Los Angeles, zunächst als Visiting Assistant Professor der UCLA. Seit 2012 war Prof. Herrmann stellvertretender ärztlicher Direktor der Abteilung für Nuklearmedizin am Universitätsklinikum Würzburg. Die UCLA ernannte ihn 2015 zum Associate Professor und Director of Translational Research der Ahmanson Translational Imaging Division.

Weitere Informationen: Prof. Dr. Ken Herrmann, Tel. 0201/723-2032, ken.herrmann@uk-essen.de, http://www.uni-due.de/nukmed/ ]]>
Schlaf und Schlaganfall: Zusammenhang bislang zu wenig beachtet http://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=253 253 Wed, 03 Aug 2016 18:43:53 +0200 Sie wurde gerade in der renommierten US-Fachzeitschrift „Neurology“ veröffentlicht.

Gemeinsam mit einem Schweizer Kollegen untersuchte Prof. Hermann die aktuelle Datenlage zu den Zusammenhängen zwischen Schlafstörungen und Schlaganfall. Die darauf beruhende Metaanalyse bestätigt, dass Schlaganfallpatienten unbedingt auf Schlafstörungen hin untersucht werden sollten. Gleiches gilt für Personen mit einer transitorisch-ischämischen Attacke, deren Symptome einem Schlaganfall ähnlich sind.

Das geschieht bislang zu selten, obwohl Schlaganfallpatienten häufig Schlafstörungen haben. „Da sie öfter einen weiteren Schlaganfall erleiden oder sich schlechter davon erholen, müssen Patienten mit Schlafstörungen oder schlafbezogenen Atemstörungen zum Beispiel häufiger in ein Pflegeheim verlegt werden als andere Patienten nach einem Schlaganfall“, erklärt Studienautor Professor Hermann. Dabei kann man gezielt eingreifen: Um den Krankheitsverlauf positiv zu beeinflussen, sollten Schlafapnoepatienten eine Behandlung mit einer Atemmaske erhalten.

Man unterscheidet zwei Kategorien von Schlafstörungen: schlafbezogene Atmungsstörungen, wie die obstruktive Schlafapnoe, unterbrechen die Atmung während des Schlafes. Schlaf-Wach-Störungen, etwa die Insomnie oder das Restless-Legs-Syndrom, beeinflussen dagegen die Gesamtdauer des Schlafs.

Weitere Informationen: Prof. Dr. Dirk M. Hermann, Lehrstuhl für vaskuläre Neurologie, Demenz und Altersforschung/ NeuroScienceLab, Tel. 0201/723-2180, dirk.hermann@uk-essen.de ]]>
Prof. Andreas Bockisch wird emeritiert: Spezialist für Schilddrüsenkrebs http://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=243 243 Thu, 28 Jul 2016 10:04:17 +0200 Am 31. Juli ist der letzte Arbeitstag für den Physiker und Mediziner: dann wird der international anerkannte Experte für Schilddrüsenkrebs als Hochschullehrer entpflichtet („emeritiert“).

Der Abschied fällt schwer, denn unter seiner Leitung erlangte die Klinik für Nuklearmedizin eine deutschlandweit führende Position. Prof. Bockisch führte beispielsweise die PET-Untersuchung mit 124-Jod vor der Radiojod-Behandlung ein, die heute zu den Standardmethoden zählt. In Kombination mit einem CT lässt sich auf diese Weise genau abschätzen, wie viel therapeutische Aktivität nötig ist, um den Tumor zu zerstören.


Prof. Dr. Andreas Bockisch, Quelle Leopoldina

Dieses Verfahren hat ebenso Eingang in die nationale Behandlungsrichtlinie gefunden, wie eine dosimetrische Methode für die Radiojodtherapie gutartiger Schilddrüsenerkrankungen. Bereits 2001 holte Prof. Bockisch das deutschlandweit erste PET/CT an das UK Essen – das zweite Gerät überhaupt in Europa. Im Laufe seiner Forschungstätigkeit verfasste der Mediziner und Physiker mehr als 600 wissenschaftliche Publikationen.

Bockisch studierte von 1969 bis 1974 Physik an der Universität Köln. Dem Diplom folgte dann noch ein Medizinstudium. 1977 promovierte er zum Dr. rer. nat, 1984 zum Dr. med. Nach seiner Anerkennung als Facharzt habilitierte er sich 1990 an der Universität Bonn für das Fach Nuklearmedizin. Beruflich startete Prof. Bockisch 1976 an der Universität Köln und wechselte später an die Universität Bonn. Nach einem Forschungsaufenthalt am PET-Center der University of Tennessee/Knoxville, USA, wechselte er 1991 an die Universität Mainz. 1996 folgte er dem Ruf auf den Lehrstuhl für Nuklearmedizin an der damaligen Universität Essen und wurde zum Direktor der Klinik für Nuklearmedizin am UK Essen ernannt.

Einen Namen machte sich Prof. Bockisch als Strahlen- und Schilddrüsenkrebs-Experte. Er war u.a. nationaler Leiter verschiedener internationaler Studien zur medikamentösen Behandlung des fortgeschrittenen Schilddrüsenkarzinoms. Frühzeitig erkannte er die Vorteile der hybriden Bildgebung, der Kombination der molekularen mit der morphologischen Bildgebung. Das von ihm entwickelte Nutzungskonzept, nämlich die nuklearmedizinische und die röntgenologische Diagnostik in einem Gerät gleichberechtigt durchzuführen, hat sich inzwischen weltweit durchgesetzt. Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) fördert seit fünf Jahren ein Kombinationsgerät aus simultaner Positronen-Emissions-Tomografie (PET) und Magnetresonanz-Tomografie (MRT).

Auch bei der nuklearmedizinischen Behandlung bösartiger Lebertumoren gehört die Klinik zu den weltweit führenden Zentren. Die sogenannte Selektive Interne Radiotherapie (SIRT) ermöglicht die gezielte Bestrahlung bösartiger Veränderungen in der Leber. Die Methode wird in einer interdisziplinären Forschergruppe wissenschaftlich begleitet und optimiert.

Prof. Bockisch war u.a. Präsident der Deutschen Gesellschaft für Nuklearmedizin, langjähriges Mitglied der Strahlenschutzkommission der Bundesregierung und Mitherausgeber nationaler und internationaler Fachjournale. Er berät die Bundesregierung und ist Mitglied der Leopoldina, der nationalen Akademie der Wissenschaften, sowie der Europäischen Akademie der Wissenschaften und Künste.

Für seine Verdienste um die PET/CT wurde ihm die Röntgenplakette der Stadt Remscheid verliehen, die als der inoffizielle Nobelpreis der Röntgenforschung gilt. Für seine vielfältigen und kontinuierlichen wissenschaftlichen Leistungen erhielt Prof. Bockisch die Hevesy Medaille, die höchste Auszeichnung der Deutschen Gesellschaft für Nuklearmedizin. Die Nationale Akademie der Wissenschaften der Republik Armenien verlieh ihm die Ehrendoktorwürde. ]]>
Wahl des neuen Dekanats – Dekan Prof. Dr. Jan Buer im Amt bestätigt http://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=241 241 Mon, 25 Jul 2016 14:48:07 +0200 Am 21. Juli 2016 kam der neu gewählte Fakultätsrat der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen zu seiner konstituierenden Sitzung zusammen. Unter der Leitung von Prof. Dr. Dr. h.c. Gerhard Heusch wurden die Mitglieder des Dekanats gewählt: Prof. Dr. Jan Buer wurde einstimmig in seinem Amt als Dekan bestätigt und wird ab Oktober für weitere vier Jahre die Medizinische Fakultät der UDE leiten.

Wiedergewählt: Prof. Dr. M. Forsting, Prof. Dr. J. Buer, Prof. Dr. P. Hoyer und Prof. Dr. J Fandrey gemeinsam mit Geschäftsführer Dr. A. Hanspach

Ebenfalls einstimmig in ihren Ämtern bestätigt wurden Prof. Dr. Michael Forsting als Prodekan für Forschung, Prof. Dr. Peter Hoyer als Prodekan für Planung und Finanzen und Prof. Dr. Joachim Fandrey als Studiendekan. Darüber hinaus wird das Dekanat um eine weitere wichtige Position erweitert: Prof. Dr. Sigrid Elsenbruch übernimmt das neu geschaffene Amt der Prodekanin für wissenschaftlichen Nachwuchs und Diversität.


Neue Prodekanin Prof. Dr. S. Elsenbruch

Prof. Buer: „Für das Vertrauen, das die Mitglieder der Fakultät in unsere Arbeit setzen meinen ganz herzlichen Dank! Ich freue mich sehr, dass wir unsere Arbeit im Dekanat fortsetzen und die Akzentuierung von Fakultät und Dekanatsverwaltung gemeinsam mit Frau Prof. Elsenbruch in den kommenden vier Jahren weiter ausgestalten werden. Ein nächster wichtiger Schritt ist die Evaluierung der Fakultät durch eine externe Experten-Kommission im Februar 2017.“

Neben den Wahlen des Dekanats wurden die Mitglieder wichtiger Kommissionen neu gewählt:

In die Fakultätskommission für Forschung und wissenschaftlichen Nachwuchs (Forschungskommission) wurden gewählt:

Gruppe der ProfessorInnen:
Prof. Dr. Sven Brandau
Prof. Dr. Ulf Dittmer
Prof. Dr. Matthias Gunzer
Prof. Dr. Verena Jendrossek
Prof. Dr. Manfred Schedlowski
Prof. Dr. Martin Schuler

sowie als Stellvertreter:
Prof. Dr. Kerstin Herzer
Prof. Dr. Anke Hinney
Prof. Dr. Christoph Kleinschnitz

Gruppe der wissenschaftlichen MitarbeiterInnen:
PD Dr. Corinna Grasemann, Klinik für Kinderheilkunde
PD Dr. Max Kauther, Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie
Dr. Stefanie Klenke, Klinik für Anästhesiologie und Intensivmedizin
PD Dr. Karsten Wrede, Klinik für Neurochirurgie
Dr. Daniela Pierscianek, Klinik für Neurochirurgie

Gruppe der Studierenden:
cand. med. Analena Handke
cand. med. Vincent Kreienkamp

In die Fakultätskommission für Planung und Finanzen (Strukturkommission) wurden gewählt:

Gruppe der ProfessorInnen:
Prof. Dr. Harald Engler
Prof. Dr. Wibke Hansen
Prof. Dr. Andreas Kribben
Prof. Dr. Stephan Lang
Prof. Dr. Andreas Paul
Prof. Dr. Tienush Rassaf

sowie als Stellvertreter:
Prof. Dr. Kathy Keyvani
Prof. Dr. Christoph Kleinschnitz
Prof. Dr. Jürgen Peters

Gruppe der wissenschaftlichen MitarbeiterInnen:
Dr. Anja Bienholz, Klinik für Nephrologie
Dr. Philipp Faßbender, Klinik für Anästhesiologie und Intensivmedizin

sowie als Stellvertreterin:
Dr. Stefanie Klenke, Klinik für Anästhesiologie und Intensivmedizin

Gruppe der Studierenden:
cand. med. Rica Philippi
stud. med. Karl Schönewald

sowie als Stellvertreterin:
stud. med. Ronja Thiel

In den Studienbeirat und Kommission zur Qualitätsverbesserung in der Lehre als gemeinsame Kommission wurden gewählt:

Gruppe der ProfessorInnen:
PD Dr. Diana Arweiler-Harbeck
Prof. Dr. Sven Benson
Prof. Dr. Gudrun Fleischhack
Prof. Dr. Stefan Gesenhues
Prof. Dr. Ulrich Sure
Prof. Dr. Oliver Witzke

sowie als Stellvertreter:
Prof. Dr. Gunther Wennemuth

Gruppe der wissenschaftlichen MitarbeiterInnen:
Dr. Lars Becker, Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie
Dr. Frank Herbstreit, Klinik für Anästhesiologie und Intensivmedizin

sowie als Stellvertreter:
Dr. Philipp Faßbender, Klinik für Anästhesiologie und Intensivmedizin

Gruppe der Studierenden:
cand. med. Kathrin Buffen,
cand. med. Anja Hagemeier
stud. med. Lisa Hochstrate
stud. med. Eva Mollica
stud. med. Vivien Patyk
stud. med. Thomas Reck
stud. med. Luca Salhöfer
stud. med. Lucas Thieme
cand. med. Arnold von Bohlen

sowie als Stellvertreter:
cand. med. Julian Laubrock
cand. med. Rica Philippi
cand. med. Anahita Rashidi


In die Kommission für die Verleihung der akademischen Bezeichnung „außerplanmäßiger Professor“ wurden gewählt:

Gruppe der ProfessorInnen:
Prof. Dr. Ursula Felderhoff-Müser
Prof. Dr. Anke Hinney
Prof. Dr. Markus Kamler
Prof. Dr. Christoph Kleinschnitz
Prof. Dr. Dirk Reinhardt

Gruppe der wissenschaftlichen MitarbeiterInnen:
Dr. Eva Tschiedel, Klinik für Kinderheilkunde
PD Dr. Karsten Wrede, Klinik für Neurochirurgie

Gruppe der Studierenden:
cand med. Ria Ludwig

In die Vorbereitende Habilitationskommission wurden gewählt:

1. klinisch-konservative Medizin Prof. Dr. Peter F. Hoyer
2. klinisch-theoretische Medizin Prof. Dr. Anke Hinney
3. klinische-operative Medizin Prof. Dr. Rainer Kimmig
4. vorklinische Medizin Prof. Dr. Ursula Rauen

sowie als Vertreter:

1. klinisch-konservative Medizin Prof. Dr. Andreas Kribben
2. klinisch-theoretische Medizin Prof. Dr. Hideo A. Baba
3. klinische-operative Medizin PD Dr. Diana Arweiler-Harbeck
4. vorklinische Medizin Prof. Dr. Sven Benson

Die Wahl des Promotionsausschusses wurde auf eine spätere Sitzung vertagt.

In die Zuteilungskommission für die Vergabe von Ausbildungsplätzen zum Praktischen Jahr wurden gewählt:

Gruppe der Professorinnen:
Prof. Dr. Joachim Fandrey
Prof. Dr. Oliver Witzke

Gruppe der wissenschaftlichenMitarbeiterInnen:
Dr. Martin Britten, Klinik für Anästhesiologie und Intensivmedizin

Gruppe der Studierenden:
cand. med. Kathrin Buffen
cand. med. Anja Hagemeier

In die Kommission für die Verleihung der Rechtsstellung und Bezeichnung einer Honorarprofessorin oder eines Honorarprofessors an der Universität Duisburg-Essen wurden gewählt:

Dr. Philipp Faßbender, Klinik für Anästhesiologie und Intensivmedizin
cand.med. Ria Ludwig

In die Bibliothekskommission wurden gewählt:

Gruppe der Professorinnen:
Prof. Dr. Fuat Saner
Prof. Dr. Benjamin Wilde

Gruppe der wissenschaftlichen MitarbeiterInnen:
Dr. Anke Schlüter, Klinik für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde

beratend:
Katrin Wibker, Leiterin der Fachbibliothek Medizin

Darüber hinaus wurden die Ämter der Beauftragten für wichtige Bereiche gewählt:

Prof. Dr. Stephan Lang, Auslandsbeauftragter der Medizinischen Fakultät
Prof. Dr. Ulf Dittmer, Chinabeauftragter, Prof. Lu Stellvertreter
Dr. Wilfried Eberhardt und Herrn PD Dr. Kurt Trübner, Russlandbeauftragte
Prof. Dr. Wolfgang Sauerwein, Japanbeauftragter
Prof. Dr. Eric Metzen, Erasmusbeauftragter
Prof. Dr. Joachim Fandrey, Kapazitätsbeauftragter für den 1. Studienabschnitt
Prof. J. Esser, Kapazitätsbeauftragter für den 2. Studienabschnitt
Prof. Dr. Benson, BAFöG-Beauftragter

In den wissenschaftlichen Beirat für das Zentrale Tierlaboratorium wurden gewählt:

Prof. Dr. Ulf Dittmer
Prof. Dr. Gerd Heusch
Prof. Dr. Verena Jendrossek
Dr. Meike Unteroberdörster

Prof. Dr. Karl-Heinz Jöckel wurde zum Jurymitglied der Medizinischen Fakultät zur Verleihung des Preises der Sparkasse Essen gewählt.
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Heinz Nixdorf Recall Studie zur Herzgesundheit - Angehörige gesucht http://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=238 238 Wed, 20 Jul 2016 11:07:11 +0200 Seit 2000 wurden bereits viele tausend Menschen aus Bochum, Mülheim und Essen untersucht. Mit Erfolg: das Wissen über die Ursachen und die Behandlung von Herzkrankheiten hat sich seither deutlich verbessert.

Um bessere Früherkennungsprogramme entwickeln zu können, werden nun direkte Angehörige gesucht - also Partner und Kinder von Teilnehmenden der größten und ältesten Studien zur Herzgesundheit in Deutschland. Interessenten können unter 0201/92239-240 anrufen, Ansprechpartnerin ist Miriam Engel, oder sich unter recall@uk-essen.de melden. Auch die Recall-Teilnehmer selbst können ihre Angehörigen anmelden.

Die Zeit drängt, weil bis zum Jahresende alle Untersuchungen abgeschlossen sein müssen.

Weitere Informationen:

http://www.uni-due.de/recall-studie/die-studien/hnr/ ]]>
Prof. Dr. Christoph Kleinschnitz in wissenschaftliche Begleitgruppe des MS-Registers aufgenommen http://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=237 237 Tue, 19 Jul 2016 12:16:03 +0200 Schätzungen zufolge leben in Deutschland mehr als 210.000 MS-Erkrankte. Verlässliche Daten zur Prävalenz der Erkrankung und ihren Unterformen lagen lange nicht vor. Auch Versorgungsaspekte, wie z.B. die Anwendung immunmodulierender, symptomatischer oder nicht-medikamentöser Therapien bei MS-Patienten waren nur ansatzweise bekannt. Um standardisierte Daten zur Prävalenz und deren Unterformen, über die Versorgungssituation innerhalb Deutschlands und den Einfluss der Erkrankung auf die Berufs- und Arbeitswelt zu erhalten, initiierte die DMSG im Jahre 2001 den Aufbau eines MS-Registers.

Das Konzept wurde in enger Absprache mit dem Ärztlichen Beirat des DMSG-Bundesverbandes von einer wissenschaftlichen Begleitgruppe entwickelt, die Durchführung obliegt der MS Forschungs- und Projektentwicklungs-gGmbH (MSFP-gGmbH), eine Tochtergesellschaft der von der DMSG, Bundesverband e.V. gegründeten Deutschen Multiplen Sklerose Stiftung. (Quelle DMSG)


Die wissenschaftliche Begleitgruppe des MS-Registers unterstützt diese wichtige Arbeit sowohl inhaltlich, als auch methodisch.

Weitere Informationen: http://www.dmsg.de/msregister/ ]]>
Weltweite Studie beweist: Schlaganfälle lassen sich vermeiden http://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=236 236 Mon, 18 Jul 2016 12:09:17 +0200 Die häufigste Ursache für Tod und schwere Behinderungen weltweit ist heutzutage der Schlaganfall; gefolgt von Krebserkrankungen und Herzinfarkt. Welche Rolle dabei den beeinflussbaren Risikofaktoren zukommt, war bislang noch nicht umfassend datengestützt untersucht worden. Der Neurologe Prof. Dr. Hans-Christoph Diener: „Unsere Studie zeigt auf, dass ca. 90 Prozent dieser Schlaganfälle vermeidbar gewesen wären, hätten die Betroffenen gesünder gelebt - sei es, dass sie weniger Nikotin oder Alkohol zu sich genommen oder auch mehr Sport getrieben hätten.“

Die Interstroke Studie wurde vom Population-Health-Research-Institut der McMaster University in Hamilton/Kanada geleitet. Die Deutschlandkoordination übernahm die Universitätsklinik für Neurologie der Medizinischen Fakultät der UDE am UK Essen unter der Leitung von Prof. Dr. Hans-Christoph Diener und Prof. Dr. Christian Weimar. Zwischen 2007 und 2015 wurden 26.919 Teilnehmer aus 32 Ländern untersucht. Erfasst wurden Patienten mit einem akuten Schlaganfall, denen jeweils eine Kontrollperson ohne Schlaganfall desselben Alters und Geschlechts zugeordnet wurde. Dann wurde nach Risikofaktoren für einen Schlaganfall geschaut.

Die Studie identifizierte wichtige behandelbare Risikofaktoren für den Schlaganfall wie Bluthochdruck, mangelnde körperliche Betätigung, erhöhte Blutfette, ungesunde Ernährung, Übergewicht, Rauchen, Herzerkrankungen, übermäßiger Alkoholkonsum und Diabetes mellitus. Prof. Diener: „Behandelt man diese relevanten Faktoren konsequent, gingen die Schlaganfälle drastisch zurück. Wichtig wäre deshalb, dass auch in Deutschland entsprechende Förderungsprogramme initiiert und umgesetzt werden.“

Weitere Informationen:

http://www.thelancet.com/pdfs/journals/lancet/PIIS0140-6736(16)30506-2.pdf ]]>
Prof. Dr. Ulrike Schara in wichtige Fach-Zentren berufen http://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=235 235 Mon, 18 Jul 2016 09:42:15 +0200
Prof. Ulrike Schara

Die Deutsche Gesellschaft für Muskelkranke e.V. DGM wurde 1965 von Ärzten und den Eltern eines muskelkranken Kindes gegründet – damals noch mit dem Hauptanliegen der Forschungsförderung, um schnell eine Heilung für die neuromuskulären Erkrankungen zu finden. Mit rund 7500 Mitgliedern hat sich die DGM bis heute zur größten Selbsthilfeorganisation für Muskelkranke in Deutschland entwickelt.

Aufgrund ihrer Expertise für neuromuskuläre Erkrankungen und die entsprechenden Muskelbiopsie-Befundungen wurde Prof. Schara zudem in das Referenzzentrum für Neuromuskuläre Krankheiten bei der Deutschen Gesellschaft für Neuropathologie und Neuroanatomie (DGNN) berufen.

Das Referenzzentrum für Neuromuskuläre Krankheiten betreibt ein bundesweites morphologisches Konsultationsverfahren mit anerkannten Gutachtern zur Verbesserung der Diagnostik von Erkrankungen der peripheren Nerven und der Muskulatur, führt Fortbildungsveranstaltungen zur Verbesserung und Standardisierung der Methoden auf diesem Gebiet durch, erstellt Leitlinien zur neuropathologischen Diagnostik neuromuskulärer Erkrankungen und fördert die wissenschaftliche Auswertung und Dokumentation von neuromuskulären Erkrankungen sowie die Kooperation der entsprechenden Fachgesellschaften.

Darüber hinaus wurde Prof. Schara 2016 in das Editorial Board der renommierten Fachzeitschrift Neuromuscular Disorders berufen.

Weitere Informationen:
http://www.dgm.org/landesverband/nordrhein-westfalen/neuromuskulaere-zentren-nordrhein-westfalen
http://www.neuromuskulaeres-referenzzentrum.dgnn.rwth-aachen.de/ ]]>
PJ-Studierende üben operative Zugangswege an Körperspendern http://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=234 234 Fri, 15 Jul 2016 10:56:37 +0200 An der Schwelle vom Studium zum Arztsein sind der Erwerb und die Verfeinerung von praktischen Fertigkeiten wesentlich. Unter der Anleitung von Prof. Dr. med. M. Dudda, ärztliche Leitung Unfallchirurgie, und Dr. med. Stephanie Herbstreit, Lehrbeauftragte der Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie (Direktor: Prof. M. Jäger), hatten Studierende des Praktischen Jahres, einzelne Blockpraktikanten und auch junge Assistenzärzte zum ersten Mal die Möglichkeit, verschiedene operative Zugangswege zu Gelenken und Knochen selbständig durchzuführen. Vom Hautschnitt bis zur Naht konnten an Körperspendern verschiedene operative Zugänge zu den großen Gelenken und Knochen erlernt werden.

„Eine tolle Erfahrung“ bekräftigten die Studierenden den erfolgreichen Pilot-Kurs.

„Die positiven Rückmeldungen und die Absicht die Ausbildung in der Orthopädie und Unfallchirurgie nachhaltig zu verbessern, motivieren uns einen solchen Kurs dauerhaft zu implementieren“, so Professor Dudda.


Professor Dudda mit den Teilnehmerinnen und Teilnehmern des Pilot-Kurses ]]>
Wissenschaftlicher Austausch mit China: Interkulturelle Kommunikation und Spracherwerb im SFB TRR60 http://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=233 233 Fri, 15 Jul 2016 10:48:15 +0200 „Softskills“ – auch in Form einer Basisverständigung in der Landessprache - erleichtern den Aufenthalt vor Ort und bauen Barrieren ab - auch in der Zusammenarbeit mit chinesischen Kollegen in den Instituten und Laboren hier am Universitätsklinikum Essen.

Das Angebot richtete sich auch an Famulanten der Medizinischen Fakultät, die sich derzeit auf ihre Aufenthalte an den Partnerunis der Medizinischen Fakultät in Shanghai, Wuhan und Guangzhou im August und September 2016 vorbereiten. Außerdem werden im kommenden Jahr erstmals vier Medizinstudierende Teile ihres Praktischen Jahrs (PJ) in Wuhan verbringen. Die PJ-ler müssen gemäß der Richtlinien für das praktische Jahr im Ausland Sprachkennnisse des jeweiligen Landes nachweisen.

Der Kurs wurde in Zusammenarbeit mit dem Konfuzius Institut Metropole Ruhr ab März über 16 Wochen am Universitätsklinikum Essen durchgeführt. Dozentin war Yin Liu vom Konfuzius-Institut Metropole Ruhr.

Fließende Sprachkenntnisse darf man mit dem vergleichsweise geringen zeitlichen Einsatz von jeweils zwei Stunden nicht erwarten. Zielsetzung war es vielmehr, ein Gefühl für die Funktionsweise der chinesischen Sprache zu vermitteln und sich Techniken zu erschließen, die erworbenen Kenntnisse je nach individuellen zeitlichen Möglichkeiten im Selbststudium auszubauen. Anders ist das für die zeitlich sehr belasteten aber hochengagierten Studierenden, Doktorandinnen und Doktoranden und Postdocs kaum möglich.


Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Kurses zusammen mit Ihrer Dozentin Yin Liu (Bildmitte) (insgesamt 17 Teilnehmer/-innen) ]]>
Depressiv? Computer können helfen - Neue E-Health-Behandlung für Depression in der deutsch-niederländischen Grenzregion verfügbar http://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=232 232 Fri, 15 Jul 2016 10:13:06 +0200 Sowohl in Deutschland als auch in den Niederlanden sind viele Menschen davon betroffen. Es gibt zwar gute Behandlungsmöglichkeiten auf Grundlage von psychologischen Therapien und Medikamenten, diese sind jedoch teuer und aufwändig. CBM-Memory hingegen ist ein kostengünstiger und einfacher Weg, um Menschen mit Depression zu behandeln.

Die CBM-Memory-Behandlung wurde als eine zusätzliche Behandlungsform entwickelt. Sie kann in Ergänzung zu den sonst üblichen Behandlungen angewendet werden, um eine Linderung der Symptome betroffener Menschen zu erreichen. Da CBM-Memory computergestützt aufgebaut ist, können Betroffene die Behandlung selbständig durchführen und erhalten dadurch eine einfache und kostengünstige Hilfe zur Selbsthilfe.

Unter dem Projekttitel „Depressionsbehandlung aus der Ferne“ steht die CBM-Memory-Behandlung nun psychiatrischen Kliniken der deutsch-niederländischen Grenzregion zur Verfügung und wird von einer interdisziplinären Forschungsgruppe aus Psychiatern sowie experimentellen und klinischen Psychologen unter der Leitung von Dr. Janna N. Vrijsen, Prof. Dr. Indira Tendolkar und PD Dr. Bernhard Müller evaluiert. Das Projekt wird an der psychiatrischen Klinik der medizinischen Fakultät der Radboud Universität Nimwegen (Direktor Prof. Dr. Aart H. Scheene), im LVR-Klinikum Essen an der medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen (Direktor Prof. Dr. Norbert Scherbaum) und in der LVR-Klinik Bedburg-Hau (Komm. Direktion D. Maliszewski-Makowka und H. Reinarzt) durchgeführt. Zudem plant die Forschungsgruppe, eine CBM-Memory-Anwendung für Mobiltelefone zu entwickeln. Eine solche Anwendung würde aktuell wie auch früher an einer Depression erkrankten Menschen eine Behandlung zu Hause ermöglichen.

Das Projekt mit dem Titel "Depressionsbehandlung aus der Ferne" ist Teil des INTERREG-Förderprogramms Deutschland-Niederlande und wird von der Europäischen Union, dem Ministerium für Wirtschaft, Energie, Industrie, Mittelstand und Handwerk des Landes NRW sowie von den niederländischen Provinzen Gelderland und Limburg finanziert.

Weitere Informationen:

PD Dr. phil. Bernhard W. Müller
Ltd. Psychologe
Psychologischer Psychotherapeut
Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie
LVR-Klinikum Essen / Klinik der Universität Duisburg-Essen
Virchowstrasse 174
45147 Essen
Tel: 0201 7227 320
Fax: 0201 7227 303
bernhard.mueller@uni-due.de ]]>
Bund-Länder-Programm „Bildungsgerechtigkeit im Fokus“ - Medizinische Fakultät wird erneut gefördert http://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=218 218 Tue, 12 Jul 2016 10:56:29 +0200 Das Programm beinhaltet Konzepte zur übergreifenden Betreuung und Beratung der Studierenden, zur Rollenfindung und Sozialisation im Studieneingang sowie Projekte zur individuellen Potenzialerkennung und -förderung. Zusätzlich werden Angebote zur Qualitätssicherung und zum Ausbau von Feedback-Instrumenten realisiert. Die Medizinische Fakultät setzt die Fördergelder für die bestehenden Personalstellen im Bereich Mentoring (Betreuung und Beratung) und Fachtutorien (Potenzialforderung) ein.

Zur Pressemitteilung der UDE: http://www.uni-due.de/de/presse/meldung.php?id=9474 ]]>
Stiftungsprofessurzur Förderung von Forschungsprojekten zur personalisierten Tumortherapie http://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=231 231 Tue, 12 Jul 2016 09:50:05 +0200 Um die Forschung auf diesem Gebiet voranzutreiben, konnte jetzt, dank der Unterstützung durch die Novartis Pharma GmbH, eine Stiftungsprofessur für diesen Schwerpunkt an der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen (UDE) am Universitätsklinikum Essen (UK Essen) eingerichtet werden. In seiner feierlichen Antrittsvorlesung ging Prof. Dr. med. Sebastian Bauer, Facharzt für Innere Medizin, Hämatologie und Onkologie am UK Essen, auf das Thema „Personalisierte Tumortherapie – Realität oder Fiktion?“ ein und stellte die Schwerpunkte seiner künftigen Forschungsarbeit vor.


von links: Prof. Dr. Martin Schuler, Thorsten Kaatze, Dr. Ulrike Haus, Prof. Dr. Sebastian Bauer, Prof. Dr. Michael Forsting, Prof. Dr. Jochen Werner

Prof. Bauer gilt als Experte auf dem Gebiet der personalisierten Therapie von Tumoren und leitet neben einer Forschungsgruppe zur Therapieentwicklung bei Sarkomen auch die Behandlungseinheit für frühe klinische Studien; zielgerichtete, auf die genetischen Eigenschaften von Tumoren ausgerichtete Therapien sind relevant bei einer Vielzahl maligner Erkrankungen wie unter anderem bei Lungenkarzinomen, Sarkomen, Aderhautmelanomen und Tumoren des Gastrointestinaltraktes. In der Eröffnungsrede betonte Prodekan Prof. Dr. Michael Forsting daher auch die einmalige Chance, ein solch herausragendes Projekt durch eine Stiftungsprofessur vorantreiben zu können: „Wir freuen uns sehr, unseren Kollegen Prof. Bauer auf diese Weise in der Entwicklung seiner innovativen Forschungsvorhaben unterstützen zu können. Die Berufung zum Professor für Translationale Onkologie mit dem Schwerpunkt personalisierte Tumortherapie ist nicht nur eine große Auszeichnung für ihn, sondern auch für unsere Medizinische Fakultät.“

Die Stiftungsprofessur ist zunächst auf drei Jahre ausgelegt; sie fokussiert auf Forschung und Lehre zu Tumoren mit klar definierten onkogenen Abhängigkeiten, d.h. genetischen Veränderungen, die für das Überleben von Tumorzellen bedeutsam sind und sich therapeutisch adressieren lassen. Dazu zählen eine Vielzahl von Sarkomen, aber auch Formen des Lungenkrebses und Karzinome des Gastrointestinaltraktes, Nierenzellkarzinome oder Aderhautmelanome, die als Modellerkrankungen für molekulare, zielgerichtete Therapien dienen.

Eine zentrale Rolle spielen dabei Tumor-Resistenzen: Die Entwicklung von Modellen und Identifizierung prädiktiver Biomarker sollen hier zu einem besseren Verständnis von Resistenzmechanismen sowie zu neuen therapeutischen Strategien beitragen. Ergänzt wird dieses Wissen in der Klinik durch ein Programm zur systematischen Analyse dieser Mechanismen bei Patienten unter personalisierter Tumortherapie. Neben der molekularen Forschung stehen die nachhaltige Sicherung und Verbesserung der Behandlungsqualität für Patienten mit seltenen, molekular definierten Krebserkrankungen im Vordergrund; hierzu soll ein regionales onkologisches Netzwerk für diese Patientengruppe etabliert werden.

Eine weitere wichtige Aufgabe der Stiftungsprofessur liegt in der Vermittlung von Lehrinhalten auf dem Gebiet der personalisierten medikamentösen Tumortherapie. Dies beinhaltet Vorlesungen für Studenten, regionale und überregionale Fortbildungen für Ärzte sowie Aus- und Weiterbildungen für medizinnahe Berufe wie Fachpfleger und Studienassistenten. Ein zusätzlicher Fokus liegt auf wissenschaftlichen und edukativen Veranstaltungsreihen mit Fokus auf eine zielgerichtete Medikation einschließlich eines effektiven Behandlungsmanagements.

„Mit der Vergabe der Stiftungsprofessur möchten wir die Entwicklung neuer onkologischer Therapieansätze fördern und damit einen Beitrag zur verbesserten klinischen Patientenversorgung leisten. Wir freuen uns auf spannende drei Jahre intensiver und herausragender Forschungsarbeit und wünschen Prof. Bauer viel Erfolg“, so Dr. Ulrike Haus, Medical Director Novartis Oncology.

Quelle: Antrittsvorlesung „Personalisierte Tumortherapie – Realität oder Fiktion?“ von Prof. Dr. med. Sebastian Bauer; Essen, 08. Juli 2016; Autor: Novartis Pharma GmbH.

1 Siegmund-Schultze N: Personalisierte Medizin in der Onkologie: Fortschritt oder falsches Versprechen? Dtsch Arztebl 2011; 108(37):A-1904 ]]>
23. Examensfeier der Medizinischen Fakultät und Lehrpreisvergabe http://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=230 230 Mon, 11 Jul 2016 15:44:24 +0200

Lehrpreise überreicht

Im Rahmen der Examensfeier wurden auch die Lehrpreise der Medizinischen Fakultät überreicht.

Bestbewertete Lehrveranstaltung im ersten Studienabschnitt war der Kurs der Medizinischen Psychologie und Soziologie von Prof. Dr. Mandred Schedlowski. Bester Aufsteiger das Praktikum Chemie von Dr. Christoph Hirschhäuser und Prof. Dr. Michael Giese.

In diesem Jahr einmalig: Zunächst waren zwei Veranstaltungen als bestbewertete Lehrveranstaltung und als bester Aufsteiger im ersten Studienabschnitt ermittelt worden: Das „Integrierte Seminar Notfallmedizin“ (klinischer Teil) von Dr. Lars Becker und Hanjo Groetschel sowie das Seminar „Biochemie/Molekularbiolgie Teil 1“ von Prof. Dr. Ursula Rauen und Prof. Dr. Michael Kirsch. Diese Ergebnisse basierten zwar auf der tatsächlichen Abstimmung der Studierenden; da im System im Abstimmungsverlauf jedoch einzelne Faktoren nicht ausreichend gewichtet worden waren, konnten die oben genannten Gewinner erst später ermittelt werden. So kam es ausnahmsweise zu der Doppelbelegung beider Kategorien im ersten Studienabschnitt.

Für den zweiten Studienabschnitt ging die Auszeichnung als bestbewertete Lehrveranstaltung an das „Praktikum Rechtsmedizin“ von Dr. Andreas Freislederer, bester Aufsteiger war die Übung „Epidemiologie, medizinische Biometrie, medizinische Informatik, Teil II“ von Prof. Dr. Andreas Stang.

Grundlage der Auszeichnung sind Bewertungen der Studierenden. Das Preisgeld in Höhe von jeweils 1.000 Euro kommt der Lehre der Ausgezeichneten zugute. ]]>
Graduiertenkolleg 1949: Austausch und Vernetzung mit hochkarätigen Immunologinnen und Immunologen http://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=229 229 Mon, 11 Jul 2016 15:31:47 +0200 22 Promovierende und 13 Projektleiterinnen und Projektleiter kamen dieses Jahr im Landhotel Voshövel in Schermbeck zusammen, um sich über ihre Forschungsarbeiten auszutauschen. Zusätzlich begrüßte das GRK Sandra Beer-Hammer vom Universitätsklinikum Tübingen, Henry McSorley vom Queen’s Medical Research Institute, Edinburgh/UK, und Alexander Steinkasserer vom Universitätsklinikum Erlangen als Gäste.


Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer

„Das Retreat bietet den Promovierenden eine ideale Plattform, um ihre Forschungsergebnisse zu diskutieren und bietet darüber hinaus die Möglichkeit zur intensiven Vernetzung von jungen und erfahrenen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern“, erläutert Prof. Dr. Astrid Westendorf; Sprecherin des GRK1949.

Das von der DFG geförderte GRK 1949 ist am 1. April 2014 gestartet und setzt sich aus insgesamt 14 Projekten unter Beteiligung der Heinrich Heine-Universität Düsseldorf, der Ruhr-Universität Bochum und der Universität Duisburg-Essen als federführende Hochschule zusammen. Hochqualifizierte Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen aus unterschiedlichen Bereichen der Infektionsimmunologie und Impfstoffentwicklung arbeiten hier gemeinsam an der Fragestellung, wie sich angeborene und erworbene Immunantwort gegenseitig beeinflussen. Im Rahmen des Graduiertenkollegs werden ausgezeichnete Nachwuchsforscherinnen und Nachwuchsforscher auf dem Gebiet der Infektiologie und Immunologie ausgebildet um den langfristigen Fortschritt auf diesem wichtigen Forschungsgebiet sicherzustellen. ]]>
Wahlen zum Senat der UDE und zum Fakultätsrat der Medizinischen Fakultät http://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=227 227 Mon, 11 Jul 2016 12:45:13 +0200 Von Seiten der Medizinischen Fakultät wurden als Mitglieder in den Senat gewählt:

Prof. Dr. rer. nat. Ulf Dittmer
Prof. Dr. phil. Sigrid Elsenbruch
Prof. Dr. med. Oliver Witzke
Raphael Seufert

In den Fakultätsrat der Medizinischen Fakultät wurden gewählt:

Prof. Dr. med. Andreas Paul
Prof. Dr. med. Dr. rer. nat. Dagmar Führer-Sakel
Prof. Dr. med. Gerhard Heusch
Prof. Dr. med. Stephan Lang
Prof. Dr. med. apl. Wolfgang Sauerwein
Prof. Dr. rer. Verena Jendrossek
Prof. Dr. rer. nat. Astrid Maria Westendorf
Dr. med. Philipp Faßbender
Dr. med. Stefanie Klenke
Dr. med. Anja Hendrikje Bienholz
Arnold Maximilian von Bohlen
Rica Alexandra Philippi
Kathrin Buffen

Jede Wahlberechtigte oder jeder Wahlberechtigter kann innerhalb einer Woche nach Bekanntgabe des Wahlergebnisses beim Wahlvorstand gegen das Wahlergebnis schriftlich Einspruch erheben. ]]>
Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe: SFB Transregio 60 in China http://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=226 226 Mon, 11 Jul 2016 09:20:14 +0200 Auch Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe sowie die chinesische Gesundheitsministerin Li Bin waren anwesend.

„Der SFB/TRR60 trat dort in beratender Funktion auf, um den Weg für die Intensivierung der Deutsch-Chinesischen Zusammenarbeit in der Gesundheitspolitik zu ebnen, speziell im Bereich der Bekämpfung von übertragbaren Krankheiten“, so Prof. Dr. Ulf Dittmer, deutscher Sprecher des SFB/TRR60.

In Beijing hat der SFB/TRR60 den Veranstaltungsteil „Deutsch-Chinesische Kooperation in der Infektiologie“ organisiert. „Wir konnten zahlreiche renommierte Sprecher wie den ehemaligen Präsidenten des Robert-Koch Institutes, Prof. Reinhard Burger, und Prof. George Gao vom China Center for Disease Control CDC gewinnen. Ihre Institute arbeiten künftig intensiv zusammen“, so die Koordinatorin des SFB/TRR60, Ursula Schrammel. Am 14. Juni reisten die Teilnehmer des SFB/TRR60 zusammen mit Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe weiter nach Wuhan, China, um das dortige Tongji Hospital zu besichtigen und die Arbeit des SFB/TRR60 vorzustellen.


In Wuhan präsentierten Prof. Ulf Dittmer (Sprecher TRR60, Mitte) und Prof. Mengji Lu (stellvertretender Sprecher TRR60, rechts) Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe die Deutsch-Chinesische Forschungskooperation SFB/TRR60. ]]>
Prof. Dr. Guido Gerken zum Präsidenten der Nordrhein-Westfälischen Gesellschaft für Gastroenterologie gewählt http://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=225 225 Mon, 11 Jul 2016 09:17:52 +0200 Außerdem wurde er mit der Ausrichtung der Jahrestagung 2019 in Essen betraut. Gastro-NRW ist die größte Regionalgesellschaft ihres Fachgebietes in Deutschland und legt ihren besonderen Fokus auf Weiterbildung und Förderung junger Gastroenterologen in Klinik und Praxis.

Weitere Informationen: http://www.gastronrw.de/ ]]>
Deutsche Krebshilfe zeichnet Westdeutsches Tumorzentrum erneut als „Onkologisches Spitzenzentrum aus“ https://www.uk-essen.de/aktuelles/detailanzeige0/?tx_ttnews%5Btt_news%5D=2246&cHash=ddf334c6590dbcaf1c63dd4648ab6198 223 Mon, 11 Jul 2016 09:06:10 +0200 ]]> Neues therapeutisches Zielmolekül - Hoffnung für Alzheimer-Patienten http://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=223 224 Thu, 07 Jul 2016 09:07:19 +0200 35 Mio. Menschen leiden unter Alzheimer – damit ist sie die häufigste neurodegenerative Erkrankung weltweit. In Deutschland sind rund 1,2 Mio. davon betroffen. Bis 2050 werden sich die Zahlen vermutlich noch verdreifachen wegen des demographischen Wandels. Krankheitssymptome sind der fortschreitende Abbau geistiger Fähigkeiten, gesteigerte Ängstlichkeit bis hin zum kompletten Persönlichkeitsverlust. Bis heute ist die Krankheit nicht heilbar und verläuft immer tödlich. Auf 600 Mrd. US-Dollar belaufen sich die jährlichen Behandlungskosten, schätzt die WHO.

Die Neuropathologin Prof. Dr. Kathy Keyvani: „Die Ursachenerforschung und -bekämpfung verlief bislang ohne nennenswerten Erfolg. Ein Hoffnungsschimmer verbindet sich nun mit dem körpereigenen Enzym Kallikrein (KLK) 8, das an der Gedächtnisbildung und Angstentstehung beteiligt ist.“ Schon in einem frühen Krankheitsstadium konnten die Wissenschaftler im Gehirn der Betroffenen einen KLK8-Überschuss feststellen. Außerdem veränderten sich die KLK-Werte im Blutplasma und Gehirnwasser (Liquor) auffällig.

Wenn man also die Aktivität dieses Enzyms ausbremst, schlussfolgerten die Forscher, wirkt sich dies vermutlich auf den Krankheitsverlauf aus. Und die Versuchsergebnisse gaben ihnen recht: Wurde die KLK8-Enzymaktivität vier Wochen lang im Tiermodell durch Antikörper gehemmt, schwächten sich die pathologischen Veränderungen in einem frühen Krankheitsstadium ab oder verschwanden sogar ganz – und das ohne erkennbare Nebenwirkungen.

Die Enzymblockade wirkt auf mehreren Wegen: zum einen senkt sie die Alzheimer-typische Ablagerung schädlicher Proteinaggregate (Plaques) im Gehirn, weil weniger davon in der Plaque-Vorstufe produziert wird und schon vorhandene Plaques ausgeschwemmt und entfernt werden. Außerdem kann die krankheitstypische Tau-Pathologie unterbunden werden, bei der das geschädigte Transportprotein Tau zum Absterben erkrankter Nervenzellen beiträgt. Stattdessen werden die Nervenzellen komplexer und robuster, das Gehirn schüttet weniger angstauslösende Signale aus.

Prof. Kathy Keyvani: „Hocherfreulich ist, dass im Mausmodell schon all die Alzheimer-typischen Symptome, wie Gedächtnisverlust oder gesteigerte Ängstlichkeit, weitgehend überwunden sind.“ Auch wenn die Studienergebnisse sehr vielversprechend sind: bis zur Einführung eines möglichen Therapeutikums ist noch ein langer Weg zu überwinden. Ob KLK8 zudem Aussichten hat, sich als früher Biomarker in der Alzheimer-Diagnostik zu etablieren, muss noch weiter untersucht werden. Für diese wegweisende Erfindung hat die UDE ein internationales Patent angemeldet.

Weitere Informationen: http://dx.doi.org/10.1016/j.jalz.2016.05.006 ]]>
Neuer Lehrpreis der Medizinischen Fakultät – Studierende entwickeln innovative Lehrideen http://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=222 222 Fri, 01 Jul 2016 09:04:10 +0200
Prof. Dr. Joachim Fandrey (rechts) und Jorit Ness, Geschäftsführer der Stiftung Universitätsmedizin (links) ehren die Preisträger

„Als im Sommer 2015 die Ausschreibung für den neuen Lehrpreis herausging, hofften wir auf eine Hand voll guter Ideen. Dass am Ende mehr als 20 ausgefeilte Konzepte auf den Tischen des Studiendekanates landen würden, damit hatten wir für diese erste Runde des neuen Lehrpreises gar nicht gerechnet“, freut sich Prof. Dr. Joachim Fandrey, Studiendekan der Medizinischen Fakultät am Universitätsklinikum Essen. Teilnehmen konnten sämtliche Studierende. Diese waren dazu aufgerufen, Vorschläge für Neuerungen, Innovationen oder Ergänzungen in Bezug auf die Lehre bzw. auf bestehende Lehrangebote einzureichen. „Neben einer Verbesserung vorhandener Angebote sollten die Studierenden so dazu motiviert werden, sich in positiver Weise mit der Lehre auseinander zu setzen.“, erklärt Matthias Heue, der als Referent für die pädagogische und didaktische Begleitung der Lehrentwicklung an der Medizinischen Fakultät das Projekt leitet

Sämtliche Konzepte wurden durch einen eigens ins Leben gerufenen wissenschaftlichen Beirat geprüft. Sowohl in Bezug auf die Quantität, als auch die Qualität der Einreichungen wurden die Erwartungen aller Beteiligter mehr als übertroffen. Professor Fandrey: „Dies sehen wir auch als ein deutliches Zeichen dafür, wie sehr sich die Studierenden mit ihrer Fakultät identifizieren und welchen großen Gestaltungswillen sie für ihr Studium aufbringen, was uns besonders freut!“

Das Preisgeld in Höhe von bis zu 30.000 Euro wird zu einem Drittel von der Medizinischen Fakultät und zu zwei Dritteln von der Stiftung Universitätsmedizin getragen. „Nur Dank exzellenter Ausbildung von Ärztinnen und Ärzten von morgen, können Krankheiten auch in Zukunft weiterhin erfolgreich erforscht und geheilt werden. Es ist für uns als Stiftung daher eine Selbstverständlichkeit, das große Engagement von Studierenden für ihre eigene Ausbildung zu honorieren und wir beteiligen uns gerne an diesem Projekt der Medizinischen Fakultät“, sagt Prof. Dr. Karl-Heinz Jöckel, Vorstandsvorsitzender der Stiftung.


Die Gewinnerprojekte sind:

•„Schnittstelle Mensch – Richtig kommunizieren in der Medizin“ - Eine Offensive des SkillsLab der Medizinischen Fakultät für mehr Kommunikations- und Patientensicherheit, Andreas Fidrich
•Notfälle richtig erkennen und bewältigen - „Triple R – Rapid Right Response“, Moritz Abel
•Einsatz eines Echokardiographie-Simulators ins Blockpraktikum Kinderheilkunde - Integration der Ressourcen des SkillsLab der Medizinischen Fakultät in die kurrikulare Lehre, Stephan Settelmeier

Die drei Gewinnerprojekte werden nun mit jeweils bis zu 10.000 Euro finanziell gefördert. Auch bei der Umsetzung werden die Studierenden nicht alleine gelassen, sondern durch das Studiendekanat begleitet und beraten. Diejenigen Projekte, die nicht für eine Förderung ausgewählt wurden, sollen nun im Studienbeirat der Medizinischen Fakultät vorgestellt und auf eine mögliche Umsetzung hin geprüft werden. ]]>
Forschungsprojekt SEVRIT - 3,2 Mio. für zellfreie Stammzelltherapie http://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=221 221 Fri, 24 Jun 2016 10:44:05 +0200 Unter der Leitung von PD. Dr. Bernd Giebel und Prof. Dr. Peter Horn vom Institut für Transfusionsmedizin am Universitätsklinikum Essen (UK Essen) wird erstmals systematisch erforscht, ob dieselben Therapieerfolge erzielt werden können, wenn man nicht die Stammzellen selbst, sondern ausschließlich die außerhalb der Zellen befindlichen extrazellulären Vesikel (EV) transplantiert.


PD Dr. Bernd Giebel (vorne im Bild) und Prof. Dr. Peter Horn

Spezielle körpereigene Stammzellen, die sogenannten „mesenchymalen“, wirken bei vielen Erkrankungen regenerativ und entzündungshemmend. Neuere Forschungen legen nahe, dass diese therapeutischen Effekte vor allem auf die EV dieser Zellen zurückgehen. Das Forschungsprojekt SEVRIT („Produktion und Qualitätssicherung von Stammzell-abgeleiteten Extrazellulären Vesikeln für neuartige regenerative und immunmodulierende Therapieansätze“) soll die EV-Produktion von mesenchymalen Stammzellen optimieren – zunächst für Patienten mit Komplikationen nach Knochenmarktransplantationen. Es wird ab dem 1. Juli im Leitmarktwettbewerb Lebenswissenschaften der EU und des Landes NRW mit rund 2,9 Mio. Euro gefördert. Das gesamte Projektvolumen beträgt gut 3,2 Mio.

Extrazelluläre Vesikel übertragen biologische Signale zwischen den Zellen und lenken viele Prozesse im menschlichen Körper. „Bei unseren Forschungen haben wir festgestellt, dass EV von mesenchymalen Stammzellen denselben therapeutischen Effekt haben wie die Stammzellen selbst. Sie bieten mehrere Vorteile: Sie werden auch in Zellkulturen produziert und lassen sich hieraus gewinnen, allgemein lassen sie sich leichter handhaben als die Zellen. Hinzu kommt, dass EV selbst keinen Tumor bilden können. Wenn sie gewirkt haben, werden sie vom Körper einfach abgebaut.“

Mit dem zellfreien Stammzellpräparat konnten bereits im Tiermodell bei einer Reihe von Erkrankungen therapeutische Effekte erzielt werden. Bestätigt sich dies in auch in den anschließenden klinischen Studien, können viele Patienten neue Hoffnung schöpfen, bei denen mesenchymale Stammzelltherapien prinzipiell infrage kommen. Denn auch wenn die Transplantation von mesenchymalen Stammzellen scheinbar sicher ist, so können sich diese Zellen im Empfängerorganismus durchaus vermehren. Geschieht dies unkontrolliert, können sich Tumore bilden. „Gerade in Bezug auf die Sicherheit darf man dabei nicht vergessen, dass die mesenchymale Stammzelltherapie erst seit gut zehn Jahren in klinischen Studien erforscht wird. Deshalb können die Langzeiteffekte auch noch nicht beurteilt werden“, erläutert PD. Dr. Bernd Giebel.

Weitere Partner sind die Klinik für Knochenmarktransplantation, die Klinik für Hals-, Nasen und Ohrenheilkunde und das Institut für Medizinische Mikrobiologie der Medizinischen Fakultät der UDE am UK Essen, das Leibniz-Institut für Analytische Wissenschaften (ISAS) in Dortmund, die Particle Metrix GmbH und die PL BioScience GmbH. ]]>
Dreifache Auszeichnung der Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie http://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=219 219 Thu, 23 Jun 2016 09:33:16 +0200 Es handelt sich hierbei um eine der höchsten internationalen Auszeichnungen auf dem Gebiet der Orthopädie, die alle zwei Jahre an zwei Deutsche, einen Schweizer und einen Österreicher vergeben wird.

Die Arbeitsgemeinschaft für Osteosynthese (OA) fördert ein achtmonatiges Forschungsprojekt am AO Research Institute Davos (ARI), Schweiz. Dort wird Aikterini Sylianaki ihre bisherigen wissenschaftlichen Arbeiten zur Osteomyelitis und Biomaterialien weiter vertiefen.

Und Florian Dietrich, Doktorand an der Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie, wurde für seine Dissertationsarbeit im Bereich zellulärer Mechanismen bei aseptischer Endoprothesenlockerung (Biomaterialien) mit dem diesjährigen DGOOC-Forschungsstipendium für Studenten ausgezeichnet

Weitere Informationen: http://www.uk-essen.de/klinik-fuer-orthopaedie-und-unfallchirurgie ]]>
Promotionsfeier der Medizinischen Fakultät http://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=217 217 Tue, 21 Jun 2016 09:51:30 +0200 Einer davon mit Auszeichnung „summa cum laude“, 33 mit sehr gut – „magna cum laude“. 58 der Ärztinnen und Ärzte promovierten zum Dr. med., zwölf zum Dr. rer. medic. und zwei zum Dr. med. dent.


(von links) Fabian Dominik Mairinger erhält seine Urkunde von Prof. Dr. Jan Buer

Zuvor stellte Prof. em. Dr. Horst Sack, Vorsitzender und Alumni-Beauftragter der Medizinischen Fakultät, das Alumni-Programm „AluMedEs“ vor: „Mit AluMedEs möchten wir ein Gefühl der Zugehörigkeit und Verbundenheit schaffen, aus dem sich nach und nach eine Tradition an unserer mit 50 Jahren relativ jungen Fakultät mit ihrem exzellenten wissenschaftlichen Ruf entwickeln kann.“ Zudem erhielt Fabian Dominik Mairinger, Institut für Pathologie und Neuropathologie, für seine Arbeit zu „Neue Ansätze in der Lungenkrebs-Forschung“ den diesjährigen Promotionspreis der Medizinischen Fakultät.

Dass Spitzenmedizin und Spitzensport sich nicht ausschließen, belegt eindrucksvoll die Promotion von Lars Burgsmüller zum Thema „Epidemiologie von Verletzungen im Inline-Skaterhockey und Rollhockey“ bei PD Dr. Max Daniel Kauther an der Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie. Der ehemalige Tennisprofi rangierte lange unter den TOP 100 der Tennis-Weltrangliste und kann sogar einen 1 ATP-Sieg vorweisen. Seine Urkunde erhält Lars Burgsmüller im Rahmen der Promotionsfeier im Wintersemester 2016. ]]>
PD Dr. Amir Sabbat erhält Posterpreis der amerikanischen Gesellschaft für Nuklearmedizin http://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=216 216 Fri, 17 Jun 2016 10:17:29 +0200 "Diese Auszeichnung reiht sich in eine Zahl vorangegangener Ehrungen ein, die die Klink für Nuklearmedizin für ihre wissenschaftlichen Leistungen auf dem Gebiet der Diagnostik und Therapie des Schilddrüsenkarzinoms erhalten hat, und unterstreicht erneut die internationale Spitzenstellung", erläutert Prof. Dr.med. Dr.rer.nat. Dr.h.c. Andreas Bockisch, Direktor der Klinik für Nuklearmedizin. Nicht zuletzt wird die konsequente Translationen von Innovationen in die klinische Anwendung anerkannt.

Weitere Informationen: http://www.uni-due.de/nukmed/index.html ]]>
Ausgezeichnete Promotion: Dr. Sarah Hampel erhält Promotionspreis der UDE http://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=215 215 Thu, 16 Jun 2016 10:46:26 +0200


rechts im Bild: Prof. Dr. Isabell van Ackeren, Prorektorin für Studium & Lehre der UDE, neben ihr Dr. Sarah Hampel gemeinsam mit den anderen Preisträgerinnen und Preisträgern

Die Promotion von Dr. Sarah Hampel vom Institut für Medizinische Psychologie und Verhaltensimmunbiologie der Medizinischen Fakultät wurde nun mit dem Promotionspreis ausgezeichnet. Bei der Erstellung Ihrer Arbeit zum Thema "Lernen und Verlernen schmerz-assoziierter Furcht bei Personen mit Reizdarmsyndrom im Vergleich zu Gesunden" wurde sie von Prof. Dr. Sigrid Elsenbruch betreut.

Für die Auszeichnungen schlagen die Dekanate der Fakultäten jeweils einen Kandidaten oder eine Kandidatin pro Bereich vor, die oder der mit einem „sehr gut“ oder besser bewerteten Studienabschluss, Abschlussexamen oder Promotionsabschluss eine hervorragende wissenschaftliche Leistung erbracht hat. ]]>
Erste BIOME-PEP Stipendiatin: Medizinische Fakultät fördert herausragende Leistungen http://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=214 214 Thu, 16 Jun 2016 09:17:51 +0200 Im April 2016 promovierte sie mit der Auszeichnung summa cum laude zum Thema „ Interaktion von Natürlichen Killerzellen mit T-Zell-Subpopulationen während einer akuten Friend Retrovirus-Infektion“. Neben ihrer drei-jährigen Teilnahme an BIOME, hat Frau Littwitz-Salomon unteranderem einen sechs-monatigen Laboraufenthalt an den Radboud University Medical Center im Nimwegen bei Frau Professor Irma Joosten erfolgreich absolviert. Des Weiteren durfte sie während ihrer Doktorarbeit am Institut für Virologie ihre Daten bei zahlreichen renommierten nationalen und internationalen Fachkongressen präsentieren, und publizierte bereits ihre Forschungsergebnisse in den Fachzeitschriften Retrovirology (2013 und 2015) und Journal of Immunology (2016).



Voraussetzung für eine Förderung innerhalb des neuen Programms ist, dass mit einer exzellenten Promotionsleistung der Stipendiaten zu rechnen ist und sie aktiv in die Graduiertenschule BIOME eingebunden sind. Die wissenschaftliche Leistung der Bewerberinnen und Bewerber muss zudem durch mindestens zwei Originalarbeiten in Zeitschriften mit einem peer-review-Verfahren belegt sein, eine davon in Erstautorenschaft.

„Ich freue mich sehr, dass ich durch dieses Programm die Chance angeboten bekomme, meine Forschung am UK Essen weiterhin zu vertiefen und eventuell neue therapeutische Anwendungen bei Virusinfektionen zu entwickeln“, so Frau Littwitz-Salomon.

Weitere Informationen zu dem BIOME-PEP-Programm: http://www.uni-due.de/med/forschung/forschungsfoerderung/biomepep.php ]]>
Großer Erfolg für Essener Schilddrüsenforscher http://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=213 213 Tue, 14 Jun 2016 10:46:26 +0200
Sebastian Hönes erhält Von Basedow Preis der Deutschen Gesellschaft für Endokrinologie

Er erhielt den renommierten Von Basedow Preis der Deutschen Gesellschaft für Endokrinologie (DGE). Seit 1966 wird der Von Basedow-Preis auf der Jahrestagung der Gesellschaft verliehen. Namensgeber der Auszeichnung ist Carl Adolph von Basedow, der als erster im deutschen Sprachraum die später nach ihm benannte Basedowsche Krankheit, eine Überfunktion der Schilddrüse, beschrieb.

Sebastian Hönes wurde für seine Arbeit zur nicht-klassischen Wirkung von Schilddrüsenhormonen im Rahmen des DFG Schwerpunktprogramms SPP1629 Thyroid Trans Act geehrt.

Gleichzeitig erhielt Helena Rakov, ebenfalls Doktorandin der Klinik für Endokrinologie und Stoffwechselerkrankungen, einen Posterpreis der DGE für ihre Arbeit zur geschlechtsabhängigen Wirkung von Schilddrüsenhormonen, die ebenfalls im Rahmen des SPP 1629 entstanden ist. ]]>
Deutsch-chinesische Zusammenarbeit in der Infektiologie http://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=212 212 Tue, 07 Jun 2016 12:02:25 +0200 Professor Yang war maßgeblich an der Etablierung des ersten und bisher einzigen deutsch-chinesischen Sonderforschungsbereiches (SFB/TRR 60) beteiligt, der 2013 erfolgreich verlängert werden konnte.


Bild von links: Professor Ulf. Dittmer, Professor Dongliang Yang und Professor Jan Buer

Professor Dongliang Yang ist seit rund 20 Jahren eng mit der Medizinischen Fakultät der heutigen Universität Duisburg-Essen verbunden. Von 1997 bis 2000 fertigte er seine Doktorarbeit im Institut für Virologie an und kooperiert seither eng mit den Essener Wissenschaftlern. Insgesamt 31 gemeinsame Publikationen in internationalen Fachzeitschriften spiegeln diese Arbeit wider. Heute ist Professor Yang Prodekan des Medical College in Wuhan und Direktor der Abteilung für Infektionskrankheiten am Institut für Infektiologie und Immunologie des Union Hospitals Wuhan. Die Krönung dieser langjährigen Zusammenarbeit war 2009 die Etablierung des gemeinsamen deutsch-chinesischen Sonderforschungsbereiches (SFB/TRR 60), dessen Sprecher auf chinesischer Seite er ist. Auf deutscher Seite erfüllt diese Funktion Prof. Dr. Ulf Dittmer, Direktor des Institutes für Infektiologie der Medizinischen Fakultät am Universitätsklinikum Essen.

Hepatitis B und C oder HIV – weltweit sind über 500 Millionen Menschen chronisch mit diesen Viren infiziert. Nach Jahren der Infektion lösen sie Krankheiten wie schwere Leberentzündungen oder AIDS aus. Wie Viren es schaffen, im Wirtskörper zu überleben und der Abwehr durch das Immunsystem zu entkommen, erforschen deutsche und chinesische Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler seit 2009 gemeinsam im Sonderforschungsbereich Transregio 60 (SFB/TRR 60) unter Federführung von Wissenschaftlern der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg- Essen und in Kooperation mit der Ruhr-Universität Bochum und mehreren Universitäten in Wuhan und Shanghai, VR China. Dies ist der einzige von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) geförderte deutsch-chinesische Sonderforschungsbereich in der Medizin. Die wissenschaftlichen Entwicklungen waren so vielversprechend, dass die DFG und die chinesische National Natural Science Foundation of China (NSFC) 2013 entschieden haben, das Projekt für weitere dreieinhalb Jahre zu fördern. Über 100 wissenschaftliche Publikationen in den vergangenen Jahren sind ein sichtbarer Beweis für die exzellente Grundlagenarbeit der internationalen Forschergruppe, die nun gezielt neue Strategien zur Immuntherapie oder Impfung gegen chronische Virusinfektionen entwickeln will.

Durch den SFB/TRR60 kann sich die Medizinische Fakultät der Universität Duisburg-Essen sowohl deutschlandweit als auch international als forschungsstarker Standort im Bereich der Infektionsforschung positionieren. Gemeinsames Ziel aller beteiligten Institute ist es nun, Medikamente und Impfstoffe zu entwickeln, die in der Lage sind, „Bremsmechanismen“ des Immunsystems zu überwinden und damit chronische Virusinfektionen zu beenden. ]]>
Von Schutzrechten bis zu Prozessabläufen http://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=206 206 Mon, 06 Jun 2016 10:38:05 +0200 Inhaltlich geht es um allgemeine Schutzrechte für Patente, Gebrauchs- und Geschmacksmuster sowie Marken. Besondere Aspekte in den Life Sciences, speziell in der Medizin, stehen ebenso auf dem Programm wie Prozessabläufe an der Universität Duisburg-Essen, bezogen auf Erfindungsmeldung, Patentierung und Verwertung.

Die Veranstaltung findet am 6. Juni 2016 von 16 bis 17.30 Uhr im Lehr- und Lernzentrum an der Virchowstraße, Seminarraum 1 im Erdgeschoss, Raum 0.005, statt. Bitte melden Sie sich per E-Mail an unter renate.petersen@uni-due.de. ]]>
Graduiertenkolleg 1739 wird weiter gefördert - Strahlenwirkung im Fokus http://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=210 210 Mon, 30 May 2016 15:47:39 +0200 Mit den molekularen Determinanten der zellulären Strahlenantwort und ihrer Bedeutung für die Modulation der Strahlensensitivität befasst sich das Graduiertenkolleg 1739 an der Medizinischen Fakultät. Die Deutsche Forschungsgemeinschaft wird das 2012 eingerichtete GRK auch in der nächsten viereinhalbjährigen Förderperiode unterstützen.

Das Forschungsprogramm des Kollegs vereint innovative Konzepte und modernste Methoden der Strahlenbiologie, der experimentellen und klinischen (Radio)Onkologie sowie der Biomedizin. „Uns geht es darum, das mechanistische Verständnis der Zellantwort auf ionisierende Strahlung zu verbessern, um eine wissenschaftliche Basis für neue Möglichkeiten zur zielgerichteten Modulation der Strahlenwirkung zu schaffen. Das GRK1739 sichert damit den weiteren Fortschritt in diesem auch gesellschaftlich wichtigen Bereich“, so GRK-Sprecherin Prof. Dr. Verena Jendrossek, geschäftsführende Direktorin des Institutes für Zellbiologie am UK Essen und Mitglied des Zentrums für Medizinische Biotechnologie an der UDE.

Die Nachwuchsforschenden aus Biologie und Medizin profitieren von der Expertise aus der Strahlenbiologie, der experimentellen und klinischen (Radio-)Onkologie sowie komplementären Themenfeldern mit direktem Bezug zur Strahlenforschung. Am UK Essen können sie zudem auf modernste Technologien zugreifen einschließlich der Möglichkeiten zur Bestrahlung am Westdeutschen Protonentherapiezentrum Essen (WPE) und der Strahlenklinik am UK Essen.

Dass das GRK ein Erfolg ist, zeigt sich unter anderem auch an zahlreichen wissenschaftlichen Veröffentlichungen der Teilnehmer: Insgesamt publizierten die Promovenden bislang 21 Manuskripte in begutachteten wissenschaftlichen Zeitschriften, die Postdocs veröffentlichten weitere 17 Arbeiten, darunter beispielsweise Arbeiten zu neuen Mechanismen der Strahlenresistenz und der strahleninduzierten Normalgewebstoxizität. Prof. Jendrossek: „Das innovative Forschungs- und Qualifizierungsprogramm bietet Studierenden vielfältige Möglichkeiten, ihre wissenschaftlichen und sozialen Kompetenzen zu entwickeln sowie nationale und internationale Netzwerke aufzubauen. So werden sie optimal auf eine Zukunft in der Strahlenbiologie, Onkologie und Biomedizin vorbereitet.

Die Integration der klinischen Abteilungen in das Westdeutschen Tumorzentrum (WTZ) und das Deutsche Konsortium für Translationale Krebsforschung (DKTK) bietet beste Voraussetzungen für übergreifende sowie zukünftige translationale Forschungsansätze.“ DFG-Graduiertenkollegs sind Verbundprojekte der Hochschulen zur gezielten Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses. Doktoranden erhalten in Graduiertenkollegs die Möglichkeit, ihre Arbeit innerhalb eines hochqualifizierten und strukturierten, von mehreren Hochschullehrern getragenen Forschungs- und Qualifizierungsprogramms durchzuführen.

Weitere Informationen:
https://www.uni-due.de/med/forschung/grk1739/
Prof. Dr. Verena Jendrossek, Tel. 0201/723-3380, verena.jendrossek@uni-due.de ]]>
Ein Auslöser für Multiple Sklerose entdeckt - Blutgerinnungsfaktor ist entscheidend http://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=207 207 Wed, 25 May 2016 10:40:49 +0200 Darüber berichtet das Fachmagazin Nature Communications in seiner aktuellen Ausgabe.

Die Multiple Sklerose ist eine entzündliche Erkrankung des Zentralen Nervensystems (ZNS). Betroffen sind vor allem junge Erwachsene; allein für Deutschland geht man von rund 140.000 Patienten aus. Die Erkrankung verläuft typischerweise in Schüben, die unter anderem mit Sehstörungen, Lähmungen oder auch Gleichgewichtsstörungen einhergehen und zu dauerhaften Behinderungen führen können.

Prof. Dr. Christoph Kleinschnitz, Direktor der Klinik für Neurologie am Universitätsklinikum Essen: „Bei der MS greift das Immunsystem den eigenen Körper an und zerstört bestimmte Bestandteile der Nervenhüllen in Gehirn und Rückenmark. Wir konnten jetzt als Erste zeigen, dass ein bestimmter Bestandteil des Blutgerinnungssystems, der Blutgerinnungsfaktor XII (FXII), für die MS-Entstehung mitverantwortlich ist. Das ist völlig neu.“

Die Forscher hatten FXII schon länger im Visier, allerdings in einem anderen Zusammenhang: So konnten sie nachweisen, dass der Blutgerinnungsfaktor in der Gerinnselbildung im Gehirn, z.B. nach einem Schlaganfall, eine wichtige Rolle spielt. „Dass er aber auch bei Autoimmunerkrankungen wie MS relevant ist, hat uns selbst überrascht“, so Prof. Kleinschnitz weiter.

Sein Team konnte nachweisen, dass der FXII-Spiegel im Blut von MS-Patienten während eines akuten Krankheitsschubes besonders hoch ist. MS-kranke Mäuse ohne FXII-Gen entwickelten deutlich weniger neurologische Ausfallsymptome im Vergleich zu MS-Mäusen mit dem FXII-Gen. Bei ersteren bildeten sich weniger Interleukin-17A produzierende T-Zellen, die eine zentrale Rolle in der MS-Entstehung spielen. Darüber hinaus ließ sich belegen, dass FXII das Immunsystem bei MS über ganz bestimmte sogenannte Antigen-präsentierende Zellen aktiviert, die Dendritischen Zellen.

„Unter therapeutischen Gesichtspunkten hochspannend und relevant erscheint die Tatsache, dass wir im Tiermodell FXII durch eine neuartige Substanz (das Protein Infestin-4) hemmen konnten, das ursprünglich aus einer blutsaugenden Raubwanze gewonnen wurde“, erklärt Professor Kleinschnitz. Die Blockade des FXII mittels Infestin-4 war auch dann noch wirksam, wenn die neurologischen Symptome bereits ausgebrochen waren.

Hier könnte sich zukünftig ein ganz neuer Ansatz bei der MS-Therapie auftun. Gemeinsam mit der entwickelnden Firma werden nun weitere Tests mit Infestin-4 folgen. Prof. Kleinschnitz: „Wir wollen allerdings keine falschen Hoffnungen wecken. Bis tatsächlich ein Medikament zur Verfügung steht, wird es bestimmt noch einige Zeit dauern.“

Weitere Informationen: http://www.nature.com/ncomms/2016/160518/ncomms11626/full/ncomms11626.html
Prof. Dr. Christoph Kleinschnitz, Direktor Klinik für Neurologie, Tel. 0201/723-2460, christoph.kleinschnitz@uk-essen.de ]]>
Nature veröffentlicht neue Studie - Neuer Mechanismus der Therapieresistenz im schwarzen Hautkrebs http://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=205 205 Tue, 24 May 2016 11:47:32 +0200 Einen neuartigen Resistenzmechanismus, der nicht direkt von den Tumorzellen selbst ausgeht, beschreibt nun ein internationales Forscherteam unter Beteiligung der Medizinischen Fakultät der UDE am Universitätsklinikum Essen. Hierüber berichtet das renommierte Wissenschaftsmagazin Nature.

Jedes Jahr erkranken mehr als 20.000 Menschen in Deutschland am schwarzen Hautkrebs. Tendenz steigend. Schätzungsweise 3.500 dieser Patienten sterben jährlich an der Erkrankung, die jede Altersgruppe betreffen kann. Seit 2012 werden in Deutschland zielgerichtete Therapeutika eingesetzt, um den fortgeschrittenen schwarzen Hautkrebs zu behandeln. Bei ungefähr 70 Prozent der behandelten Patienten kann der Tumor so zurückgedrängt werden, jedoch erleiden die Hälfte der Patienten nach einen Jahr ein erneutes Voranschreiten der Erkrankung. Warum die Ansprechdauer sehr unterschiedlich ist, wurde in der Studie unter einem neuen Aspekt ergründet.

Es wird berichtet, dass der lösliche Faktor sFRP2 die Aggressivität der Melanomerkrankung steigert. Dieser Faktor wird von Bindegewebszellen in der Umgebung der Tumorzellen gebildet. Interessanterweise setzten ältere Bindegewebszellen höhere Spiegel von sFRP2 frei als jüngere. Diese Mechanismen wurden dann genauer in Zellkulturexperimenten und im Mausmodell untersucht. Es zeigte sich u.a., dass durch sFRP2 vermehrt reaktive Sauerstoffspezies gebildet werden, die weitere DNA-Schäden in den Tumorzellen verursachen und so genetische Instabilität verursachen. Inwiefern beeinflusst sFRP2 also die Therapien? Bei älteren Mäusen ist eine zielgerichtete Melanomtherapie schlechter wirksam ist als bei jüngeren. Dies bestätigte sich in einem großen Patientenkollektiv: Je jünger die Patienten bei Therapiebeginn waren, desto stärker wurde der Tumor zurückgedrängt.

„Unsere Beobachtung verdeutlicht einmal mehr, dass die Interaktion von Tumoren mit ihrer Umgebung entscheidend an der Tumorentstehung beteiligt ist und die Effektivität von Therapien beeinflusst“, erläutert Dr. Bastian Schilling, einer der Autoren der Studie. Die neuen Erkenntnisse unterstreichen, dass auch demographische Eigenschaften eine Rolle spielen. „Diese Ergebnisse werden jedoch nicht dazu führen, dass wir älteren Patienten eine zielgerichtete Melanomtherapie vorenthalten“, ergänzt Professor Dirk Schadendorf.
Das UK Essen ist zusammen mit dem UK Düsseldorf einziger Partner des Deutschen Konsortiums für Translationale Krebsforschung (DKTK) in Nordrhein-Westfalen. Eingerichtet wurde das DKTK vom Bundesministerium für Bildung und Forschung und den Bundesländern.

Weitere Informationen:

“sFRP2 in the aged microenvironment drives melanoma metastasis and therapy resistance”,http://www.nature.com/nature/journal/v532/n7598/full/nature17392.html ]]>
11. Notfallmedizinische Sommerakademie - Anmeldung ab jetzt freigeschaltet http://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=204 204 Fri, 20 May 2016 08:21:00 +0200 Notfallmedizinische Sommerakademie 2016 – 05.09. bis 10.09.2016

Trainiert wird in Kleinstgruppen unter realistischen Bedingungen mit echtem Material an modernen Simulatoren, betreut von erfahrenen Praktikern aus der Notfallmedizin.

Abgerundet wird die Woche durch eine Großübung mit Feuerwehr, Rettungsdiensten und Polizei – lasst euch überraschen!

Für Verpflegung am Tage und gemütliches Beisammensein am Abend, zum Beispiel bei einer (vegetarischen) Grillwurst, ist gesorgt!

Weitere Informationen zur Anmeldung und Bilder aus vergangenen Jahren gibt es hier: http://www.uni-due.de/~ht0209/lab2014/?page_id=816 ]]>
WTZ/DKTK SEMINAR: Drug delivery and chemoresistance in pancreatic cancer: the role of cancer asoosciated fibroblasts http://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=203 203 Thu, 19 May 2016 11:36:39 +0200 German Cancer Consortium (DKTK) / WTZ/DKTK SEMINAR
Monday, May 23rd 2016, 2 pm c.t. – 3 pm
University Hospital Essen, WTZ-Station Building,
Ground Floor, Seminar Room 1 & 2
PD Dr. Dr. med. Albrecht Neeße
CURRICULUM VITAE

• 1999 -2006
MD, PhD program, Medical School in Ulm, London, Cape Town and Rome

• 2006 - 2010
Clinical Resident in Internal Medicine/Gastroenterology, University Hospital Marburg

• 2010-2012
Postdoctoral fellow Cancer Research UK, Cambridge UK

• Since 2014
Consultant and Max Eder Junior group leader, University Hospital Göttingen at the Department Gastroenterology and gastrointestinal Oncology

http://www.wtz-essen.de/willkommen/veranstaltungen-wtz-essen/event/1345.html ]]>
Gene für Magersucht - Es liegt in den Genen http://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=202 202 Thu, 19 May 2016 10:53:30 +0200 Dass erbliche Faktoren an der Entstehung einer AN beteiligt sind, weiß man aus Zwillings- und Familienstudien. Drei medizinische Arbeitsgruppen aus Essen, Jena und Regensburg gingen dem jetzt nach und identifizierten anhand großer internationaler Analysen genau drei chromosomale Bereiche, die für das Körpergewicht und die Entwicklung einer AN entscheidend sind.

Prof. Anke Hinney von der LVR-Klinik für Psychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie des Kindes- und Jugendalters: „Es stellte sich für uns sehr deutlich heraus, dass die Gene in einem der Bereiche fast ausschließlich das Körpergewicht bei Frauen beeinflussen. Und weil Frauen etwa zehnmal häufiger an AN erkranken als Männer, ist dieses Ergebnis natürlich hochrelevant.“

Nachdrücklich untermauert wird dies auch von einer weiteren Untersuchung, die sich mit zwei der Gene befasst. Von ihnen weiß man, dass sie mit einem Wachstumsfaktor (BDNF) zusammenspielen, der für Körpergewicht, Essstörungen und weitere psychiatrische Störungen relevant ist. Am Tiermodell konnte am Helmholtz-Zentrum in München gezeigt werden, dass sich ihre Ausprägung u.a. durch Fasten in einer für die Gewichtsregulation zentralen Region des Gehirns verändert.
Hinney: „Dank der Analyse der großen Datensätze und der Tiermodellstudien konnten wir in unserer Untersuchung genau die Gene identifizieren, die sowohl für die Körpergewichtsregulation als auch für die AN relevant sind. Werden diese Ergebnisse in unabhängigen Studien bestätigt, sind nun zum ersten Mal genetische Varianten identifiziert, die die Entwicklung einer Anorexia nervosa begünstigen.“

Wenn es nur darum geht, welche Genbereiche das Körpergewicht beeinflussen, kann man bereits auf über 100 bekannte DNA-Varianten zurückgreifen. Diese Daten helfen dabei, die der Essstörung zugrunde liegenden biologischen Mechanismen besser zu verstehen.

Weitere Informationen: http://dx.doi.org/10.1038/MP.2016.71 ]]>
Doppelter Lymphdrüsenkrebs - Mediziner untersuchen Genveränderungen http://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=200 200 Fri, 13 May 2016 09:06:02 +0200 Lymphome (Lymphdrüsenkrebs) sind Krebsformen von Lymphozyten, einer Unterart der weißen Blutzellen. Normale Lymphozyten spielen eine wichtige Rolle im Immunsystem. Es gibt über 30 verschiedene Formen von Lymphomen – diese unterscheiden sich nicht nur im Erscheinungsbild, in der zellulären Herkunft und den Genveränderungen, sondern auch in ihrem klinischen Verhalten.

Selten gibt es zwei unterschiedliche Lymphome zugleich, was als Kombinationslymphom bezeichnet wird. Die Krebszellen der beiden Lymphome stammen meist von einer gemeinsamen Ursprungszelle ab. Erst mehrere Genmutationen bewirken, dass aus einer normalen weißen Blutzelle ein Lymphom wird. „Daher wird vermutet, dass die gemeinsame Vorläuferzelle bereits Mutationen getragen hat, und dann in Tochterzellen unterschiedliche Genveränderungen hinzugekommen sind“, erklärt Prof. Dr. Ralf Küppers vom UDE-Institut für Zellbiologie (Tumorforschung), der das Projekt gemeinsam mit Prof. Martin-Leo Hansmann aus Frankfurt am Main leiten wird.

Die Wissenschaftler versuchen nun, die krebsverursachenden Genschäden aufzudecken. Sie isolieren die Zellen und analysieren dann im gesamten Erbgut die Genveränderungen. „Dies gibt uns die einzigartige Möglichkeit, die Schritte der Krebsentstehung zu studieren und besser zu verstehen“, so Küppers. Die Forscher wollen so mehr über die seltenen Kombinationslymphome erfahren sowie generell über Lymphdrüsenkrebs.

http://www.uk-essen.de/zellbiologie/mitarbeiter/k-o/kueppers-ralf/ ]]>
Franz-Loogen-Preis 2016 für Prof. Dr. med. Paulus Kirchhof http://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=199 199 Thu, 12 May 2016 09:22:39 +0200 Der diesjährige Franz-Loogen-Preis wird an Prof. Dr. Dr. h.c. Paulus Kirchhof, Chair in Cardiovascular Medicine and Deputy Director des Institute of Cardiovascular Sciences der University of Birmingham, Birmingham, United Kingdom, verliehen. Professor Kirchhof erhält den Preis für seine Verdienste um die Kardiologie, insbesondere die translationale Erforschung der molekularen Mechanismen und die Entwicklung neuer Behandlungskonzepte von Rhythmusstörungen wie dem Vorhofflimmern. Die Laudatio wird von Herrn Prof. Dr. med. Dobromir Dobrev, Direktor des Instituts für Pharmakologie im Westdeutschen Herz- und Gefäßzentrums Essen gehalten. Der Franz-Loogen-Preis wird am 21. Mai in Düsseldorf verliehen.


Prof. Dr. Dr. h.c. Paulus Kirchhof

Professor Loogen ist der ehemalige Direktor der Kardiologischen Klinik der Universität Düsseldorf und gilt als Gründungsvater der deutschen Kardiologie. Der von der Firma SERVIER gesponserte Preis wird vom Westdeutschen Herz- und Gefäßzentrum Essen am Universitätsklinikum Essen und der Franz Loogen Stiftung alle zwei Jahre verliehen und ist mit 10.000 Euro dotiert. ]]>
Deutsche José Carreras Leukämie-Stiftung fördert Studie - Geeignete Spender besser finden http://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=198 198 Wed, 11 May 2016 09:19:57 +0200 „Das Projekt zielt unmittelbar darauf ab, Risiken und Nebenwirkungen einer Knochenmark-Transplantation zu minimieren“, bestätigt Dr. Gabriele Kröner, Geschäftsführender Vorstand der José Carreras Leukämie-Stiftung. Mehr als 15.000 Betroffene erhalten europaweit jedes Jahr frische Blutstammzellen, ein Fünftel davon in Deutschland. Am UK Essen, einem der größten klinischen KMT-Zentren in Europa, wird jährlich etwa 200 Patienten gespendetes Knochenmark eingesetzt.

Gelingt die KMT, erkennt das gesunde Immunsystem die erkrankten Leukämiezellen und vernichtet sie im besten Fall dauerhaft. Den passenden Spender zu finden, gleicht allerdings oft der Suche nach der Nadel im Heuhaufen. Zwar sind weltweit über 26 Millionen Freiwillige registriert, darunter allein 170.000 in der Westdeutschen Spenderzentrale (WSZE) des UK Essen. Jedoch müssen bei Spender und Empfänger mindestens vier Gewebemerkmale (HLA-A, B, C und DR) übereinstimmen. Ein weiteres (HLA-DP) wird bislang meist nicht berücksichtigt.


Prof. Dr. Katharina Fleischhauer

Wie wichtig gerade dies jedoch ist, konnten in jüngster Zeit Wissenschaftler am UK Essen zeigen. Sie fanden heraus, dass HLA-DP Merkmale verschiedenen Gruppen angehören. Stimmen die HLA-DP-Merkmale bei Spender und Empfänger überein, senkt dies maßgeblich das Rückfallrisiko, ohne andere Komplikationen im gleichen Maße zu erhöhen. In dem von der José Carreras Leukämie-Stiftung geförderten Forschungsvorhaben wird nun erstmals vor Beginn der Behandlung gezielt nach HLA-DP-Gruppengleichen Spendern gesucht.

Prof. Dr. Katharina Fleischhauer, Direktorin des Instituts für Zelltherapeutische Forschung am UK Essen: „Wir erhoffen uns über das Forschungsvorhaben gesicherte Erkenntnisse darüber, ob die Patienten, deren Spender gezielt nach der neuen Methode ausgesucht wird, wirklich davon profitieren, also eine größere Überlebenschance haben und weniger Rückfälle erleiden müssen.“ Sollte dies der Fall sein, würde dies national und international einen entscheidenden Einfluss auf die Spendersuche haben. Fleischhauer: „Darüber hinaus versuchen wir aufzuklären, welche biologischen Mechanismen den HLA-DP Gruppen zu Grunde liegen. Das könnte zu neuen Erkenntnissen führen, die sich eventuell auch auf die Spenderauswahl für die anderen HLA-Moleküle auswirken könnten.“

Geleitet wird die dreijährige Studie (2016 bis 2019) vom Institut für Zelltherapeutische Forschung, der Klinik für Knochenmarktransplantation und dem Institut für Transfusionsmedizin am UK Essen. Beteiligt sind ebenfalls die klinischen KMT-Einrichtungen des UK Hamburg, des UK Dresden, des UK Würzburg und der Helios Klinik in Wiesbaden. Diese Einrichtungen führen im Jahr insgesamt über 500 allogene KMT durch. ]]>
SkillsLab NACHTSCHICHT geht in die zweite Runde http://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=197 197 Tue, 10 May 2016 11:52:55 +0200 Die Anmeldung läuft, die Plätze sind begrenzt.

Wie fühlt es sich an, als Chirurg im Schockraum zu stehen, als Internist den akuten Herzinfarkt zu versorgen oder als Notfallmediziner als erster vor Ort zu sein? All dies könnt können die Studierenden der Medizinischen Fakultät in der langen SkillsLab Nachtschicht selbst erleben! In einer zweistündigen Schicht übernehmen sie die Verantwortung für ihre Patientinnen und Patienten und das gesamte Lehr- und Lernzentrum, das in eine Notaufnahme verwandelt wird. Sie durchlaufen verschiedene klinische Notfälle, die ihnen in einer Freitagnacht begegnen können. Zur Seite stehen ihnen dabei erfahrene SkillsLab-Tutoren im 1:1-Teaching, mit denen sie nach dem Szenario detailliert und konstruktiv die Übung durchgehen.

http://www.uni-due.de/~ht0209/lab2014/?page_id=976 ]]>
Professor Dr. Hendrik Streeck als externer Partner der TTU HIV des DZIF aufgenommen http://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=196 196 Wed, 04 May 2016 08:58:21 +0200 Der Fokus der wissenschaftlichen Arbeit von Professor Streeck liegt auf dem HI Virus und AIDS. Seit Jahren arbeitet er zusammen mit internationalen Partnern an der Entwicklung eines möglichen Impfstoffes. Dieser wird als die beste Lösung angesehen, um die Pandemie einzudämmen. Darüber hinaus forscht Streeck an Wegen, die bislang unheilbare Erkrankung irgendwann heilen zu können. Nach seinem Medizinstudium an der Charité Berlin war Prof. Streeck unter anderem als Postdoc an der Harvard Medical School und am Ragon Institute of MGH, MIT and Harvard tätig. 2009 wurde er mit dem renommierten DAIG-Forschungspreis der Deutschen AIDS-Gesellschaft ausgezeichnet. Streeck konnte dank der Unterstützung durch die Else Kröner-Fresenius-Stiftung und der German Scholars Organization aus den USA berufen werden.

Das 2011 durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung gegründete DZIF bildet die gemeinsame Klammer um Universitäten, Universitätskliniken, Leibniz- und Max-Planck-Institute und Helmholtz-Zentren sowie Bundesforschungseinrichtungen mit ausgeprägtem Profil auf dem Gebiet der Infektionskrankheiten. Ziel ist es, den wichtigsten infektiologischen Herausforderungen mit einem integrativen Ansatz zu begegnen.

Im Fokus der TTU HIV stehen die globalen Herausforderungen der Vorbeugung von HIV-Infektionen, des Langzeit-Lebens mit HIV und Heilung von HIV. Diese sind in verschiedenen Forschungsschwerpunkten und Projekten abgebildet. Koordinator ist Prof. Dr. Hans-Georg Kräusslich, Universität & Universitätsklinikum Heidelberg.

Weitere Informationen: http://www.dzif.de/forschung/hiv/ ]]>
Dr. Felix Nensa mit Alavi-Mandell Award ausgezeichnet http://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=194 194 Tue, 03 May 2016 10:56:12 +0200 Der „Alavi-Mandell Award“ wird an Autorinnen und Autoren verliehen, die zum Zeitpunkt der Arbeit in der Ausbildung waren.

In dieser Arbeit wurde erstmals die simultane FDG-PET/MRT Bildgebung verwendet, um Tumore im Bereich des Herzens nachzuweisen und in Bezug auf ihre Malignität zu klassifizieren. Dabei konnte gezeigt werden, dass die bereits hohe diagnostische Genauigkeit der Einzelverfahren FDG-PET und MRT in Kombination noch gesteigert werden konnte.

Insbesondere bei bösartigen Herztumoren könnte die PET/MRT zur OP-Planung und zum frühzeitigen Erkennen von Lokalrezidiven in Zukunft hilfreich sein.

http://www.uk-essen.de/radiologie/die-klinik ]]>
Alexandra Adamczyk erhält Projekt-Förderpreis der Deutschen Gesellschaft für Mukosale Immunologie und Mikrobiom http://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=192 192 Tue, 03 May 2016 09:44:04 +0200 Durch den wachsenden Fortschritt in der Sequenzierungstechnik rückt die Rolle der mikrobiellen Zusammensetzung und der damit einhergehenden Interaktion von Bakterien mit dem gastro-intestinalen Immunsystem immer weiter in den Fokus der aktuellen Darmkrebsforschung. Es konnte bereits in verschiedenen Studien gezeigt werden, dass die bakterielle Zusammensetzung im Kolon einen entscheidenden Einfluss auf den Krankheitsverlauf hat.

Mit Hilfe der Forschungsförderung der DGMIM e.V. möchte Frau Adamczyk untersuchen, welche Rolle das Mikrobiom bei der Pathogenese von Colitis und Colitis-assoziiertem Darmkrebs spielt. Zusätzlich möchte sie präzisieren, welche Bedeutung die Expression definierter Migrationsmoleküle auf T-Zellen für den Krankheitsverlauf und für die Zusammensetzung der Mikroflora hat. Die in dieser Arbeit gewonnenen Daten sollen ein besseres Verständnis für die Mikrobiota-Immunzell-Interaktion bei Colitis und Colitis-assoziiertem Darmkrebs liefern.

http://www.uk-essen.de/mikrobiologie/forschung-diagnostik/forschung/lehrstuhl-fuer-infektions-immunologie ]]>
Fanconi-Anämie - mehr als nur DNA-Reparatur http://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=191 191 Tue, 03 May 2016 09:08:17 +0200 In einer neuen Arbeit in dem US-amerikanischen Fachjournal „Cell“ zeigen die Arbeitsgruppen von Beth Levine, Howard Hughes Institute, University of Texas, Dallas, USA, und Helmut Hanenberg, Kinderklinik III der Medizinische Fakultät der Universität Duisburg-Essen am Universitätsklinikum Essen und HNO-Klinik der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, dass die normale Funktion des FA/BRCA-Reparaturweges auch essentiell für zwei physiologische Vorgänge im Zytoplasma der Zelle ist, nämlich der Beseitigung (Phagozytose) von eindringenden Viren und von defekten Mitochondrien.



Da Fanconi-Patienten eine dramatische Verschlechterung ihres blutbildenden Systems nach normalerweise harmlosen Virusinfekten wie Windpocken (Varizellen) oder Drei-Tage-Fieber (Humanes Herpesvirus-6) erleben, ist die Identifikation dieser unbekannten Funktionen der FA-Proteine sehr wichtig, um sowohl für die Behandlung als auch die Prophylaxe von Virus-Infektionen bei FA-Patienten neue Ansätze zu finden.

Die zusätzlichen Implikationen dieser neuen Erkenntnisse – gerade auch für Patienten mit erblichen Tumorerkrankungen aufgrund von Mutationen in FA-Genen - sind noch nicht abzusehen und bedürfen weiterer Forschungsanstrengungen.

Literatur: Rhea Sumpter Jr., Shyam Sirasanagandla, Álvaro F. Fernández, Yongjie Wei, Xiaonan Dong, Luis Franco, Zhongju Zou, Christophe Marchal, Ming Yeh Lee, D. Wade Clapp, Helmut Hanenberg, Beth Levine (2016) Fanconi anemia proteins function in mitophagy and immunity. Cell online http://dx.doi.org/10.1016/j.cell.2016.04.006. Published online: April 28, 2016

http://www.cell.com/cell/fulltext/S0092-8674%2816%2930397-X ]]>
Neues Angebot für Studierende: PJ-Einführungswoche startet http://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=126 126 Mon, 02 May 2016 15:17:58 +0200
So werden die "PJler" mit ihrer neuen Rolle vertraut gemacht und zusammen mit Kolleginnen und Kollegen aus der Pflege interdisziplinär ihre wichtigen theoretischen und praktischen Fertigkeiten aufgefrischt.

Und ihnen wird einiges geboten, um sie für ihren zukünftigen Alltag als PJtler fit zu machen:

Dienstag: Training stationäre Aufnahme, Kurve schreiben, EKG, körperliche Untersuchung

Mittwoch: Visitentraining, Sono, Röntgen Thorax

Donnerstag: Naht und Knoten, Verbandwechsel, OP, Notfall auf Station

Freitag: Entlassung, Arztbrief


Das einwöchige Seminar vom 17. bis 20. Mai 2016 richtet sich an PJler, die ab Mai das erste Tertial ihres Praktischen Jahres am Universitätsklinikum Essen absolvieren. Ansprechpartner ist Bastian Tebbe, Assistenzarzt in der Klinik für Nephrologie (Cordless 84612, bastian.tebbe@uk-essen.de).

Weitere Informationen zum Praktischen Jahr finden Sie hier: http://www.uni-due.de/med/de/studium/praktischesjahr ]]>
Wenn Nervenzellen sterben - Prof. Dr. Christoph Kleinschnitz ist neu an der UDE/am UK Essen http://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=190 190 Mon, 02 May 2016 11:49:13 +0200
(Professor Kleinschnitz)

Er wurde jetzt auf die Professur für Neurologie am Universitätsklinikum Essen (UK Essen) der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen (UDE) berufen.

Gleichzeitig übernimmt er die Leitung der Klinik für Neurologie, die bisher von Prof. Christoph Diener geführt wurde. Er bleibt der Klinik als Seniorprofessor für klinische Neurowissenschaften erhalten und bringt seine Expertise weiterhin in die Forschung ein, etwa zu Kopfschmerz und Schwindel. Der neue Klinikdirektor wird mit seinem Team vor allem Patienten mit verschiedenen neurologischen Krankheiten wie Schlaganfall, Epilepsie oder MS behandeln. Auf Initiative von Professor Kleinschnitz wurde die Klinik zum 1. Juli als MS-Schwerpunktzentrum der Deutschen Multiple Sklerose Gesellschaft (DMSG) ausgezeichnet.

Kleinschnitz studierte Medizin an der Universität Würzburg (1994 bis 2000). Nach seiner Promotion (2001) arbeitete er mehrere Jahre an der Neurologischen Universitätsklinik Würzburg und qualifizierte sich 2007 als neurologischer Facharzt. 2009 übernahm er dort die Leitung der Stroke Unit und der Ambulanz, in der Schlaganfälle und Erkrankungen hirnversorgender Gefäße behandelt werden. Ab 2010 leitete er zudem die Klinische Forschungsgruppe für MS und Neuroimmunologie. Bevor er ans UK Essen kam, war er Professor und geschäftsführender Oberarzt an der Uniklinik Würzburg. Seine wegweisende Arbeit wurde mehrfach ausgezeichnet.

Einen Schlaganfall erleiden in Deutschland etwa 270.000 Menschen pro Jahr, etwa 2.500 MS-Diagnosen werden jedes Jahr neu gestellt. Bei Schlaganfall und MS sind die Immunzellen (T-Helferzellen) gestört, die den Körper eigentlich dabei unterstützen sollten, Krankheitserreger zu erkennen. Prof. Kleinschitz: „Wenn das Immunsystem aber fehlgesteuert ist, wie bei MS und Schlaganfall, greift sich der Körper selbst an bis hin zum Absterben von Nervenzellen, Lähmungen oder auch Sprachstörungen.“

Eine große Rolle spielen zum Beispiel Blutplättchen (Thrombozyten): Im gesunden Körper helfen sie Blutungen zu stoppen und Wunden zu heilen. Bei einem Schlaganfall sind sie Teil des Blutgerinnsels und verstopfen das Blutgefäß. Ähnlich sieht es bei MS aus. Prof. Kleinschnitz: „Unsere Forschungen zeigen aber auch, dass die Erkrankungen natürlich wesentlich komplexer sind und sich nicht allein mit der Aktivität des Immunsystems erklären lassen.“ Blutgerinnungsfaktoren spielen ebenfalls eine Rolle bei den entzündlichen Prozessen im Nervensystem. Am UK Essen sucht er mit seinem Team nach weiteren Gemeinsamkeiten und alternativen Behandlungsansätzen. ]]>
Prof. Dr. Hans-Christoph Diener verlässt UK Essen und übernimmt Seniorprofessur für Klinische Neurowissenschaften http://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=189 189 Thu, 28 Apr 2016 09:09:46 +0200 Auch als Wissenschaftler schuf er sich national und international einen herausragenden Ruf. Prof. Diener ist heute einer der meist zitierten Neurologen europaweit. Als Wissenschaftler bleibt er der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen erhalten. Für zunächst drei Jahre übernimmt er die Seniorprofessur für Klinische Neurowissenschaften.

Der Neurologe Prof. Dr. Hans-Christoph Diener blickt auf eine lange und erfolgreiche Karriere zurück. Der heute international anerkannte Experte begann sein Studium der Medizin und Psychologie an der Universität Freiburg. Nach seiner Promotion zum Dr. med. 1976 war er ab 1977 zunächst wissenschaftlicher Angestellter an der Neurologischen Universitätsklinik Freiburg und wechselte 1978 dann an die Neurologische Universitätsklinik nach Tübingen. Nach seiner Anerkennung 1981 als Arzt für Neurologie habilitierte er ein Jahr später für das Fach „Neurologie und klinische Neurophysiologie“. 1984 erfolgte die Ernennung zum leitenden Oberarzt der Abteilung für Allgemeine Neurologie der Universität Tübingen. Nach zwischenzeitlichen Forschungsaufenthalten, unter anderem am Neurological Sciences Institute, Portland, Oregon, USA, und der University of New South Wales, Sydney, Australien, folgte 1989 der Ruf auf die C4-Professur für Neurologie an die damalige Universität Essen.

Als damals jüngster Ordinarius übernahm er mit 38 Jahren den Lehrstuhl für Neurologie und wurde gleichzeitig Direktor der Klinik für Neurologie am UK Essen. Weit über die Grenzen Nordrhein-Westfalens und Deutschlands hinaus machte er sich schnell einen Namen als herausragender Schlaganfall- und Kopfschmerzexperte. So eröffnete er am UK Essen 1994 die erste Stroke Unit in Deutschland – eine Akut-Station zur Behandlung von Schlaganfall-Patienten. Darüber hinaus gründete er am UK Essen 2007 das Westdeutsche Kopfschmerzzentrum, in dem heute jährlich über 2.000 Patienten ambulant und auch stationär behandelt werden, 2010 das Schwindelzentrum und 2015 das Rückenschmerzzentrum. Heute behandelt die Klinik für Neurologie am UK Essen jährlich rund 2.300 Patienten stationär und 14.500 ambulant.

Neben vielen wissenschaftlichen Veröffentlichungen engagiert sich Prof. Hans-Christoph Diener auch berufspolitisch: So war er unter anderem Präsident der Deutschen Gesellschaft für Neurologie sowie der Internationalen Kopfschmerzgesellschaft. Als einer der europaweit meist zitierten Neurologen bleibt er jedoch der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen und somit der Forschung erhalten: „Als Seniorprofessor für Neurowissenschaften werde ich die wissenschaftliche Leitung des Westdeutschen Kopfschmerzzentrums und des Schwindelzentrums behalten.“ ]]>
Buchpreise für die besten Studierenden des Kurses „Pathologie I“ http://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=188 188 Thu, 14 Apr 2016 13:44:39 +0200
12 Studierende erreichten in der Abschlussklausur zum Kurs Pathologie I 19 von 20 Punkten, die Studierende Maike Stefanie Stegen erreichte sogar die volle Punktzahl. Damit schnitten sie als Beste von 93 Studierenden ab.
Als Anerkennung für die sehr guten Leistungen überreichten Prof. Dr. Hideo A. Baba und Dr. Sarah Synoracki den Studierenden in der Einführungsveranstaltung zum Kurs Pathologie II jeweils ein Lehrbuch „Pathologie“ im Wert von 89 Euro.


Bild: Prof. Dr. Hideo A. Baba und Dr. Sarah Synoracki und die Preisträgerinnen und Preisträger

„Es ist in der Pathologie mittlerweile Tradition, solch hervorragende Leistung mit einem Buchpreis auszuzeichnen“, erklärt Prof. Baba. „Vielleicht können wir die Studierenden auf diese Weise motivieren, sich auch weiterhin mit Begeisterung diesem interessanten Fach zuzuwenden.“ ]]>
Pub med klinische Forschung http://www.uni-due.de/med/forschungsnews.php?id=187 187 Thu, 14 Apr 2016 12:39:22 +0200 Activity and safety of ceritinib in patients with ALK-rearranged non-small-cell lung cancer (ASCEND-1): updated results from the multicentre, open-label, phase 1 trial. Lancet Oncol. 2016 Mar 10. pii: S1470-2045(15)00614-2. doi: 10.1016/S1470-2045(15)00614-2. [Epub ahead of print]
Kim DW, Mehra R, Tan DS, Felip E, Chow LQ, Camidge DR, Vansteenkiste J, Sharma S, De Pas T, Riely GJ, Solomon BJ, Wolf J, Thomas M, Schuler M, Liu G, Santoro A, Sutradhar S, Li S, Szczudlo T, Yovine A, Shaw AT.


Endovascular thrombectomy after large-vessel ischaemic stroke: a meta-analysis of individual patient data from five randomised trials. Lancet. 2016 Feb 18. pii: S0140-6736(16)00163-X. doi: 10.1016/S0140-6736(16)00163-X. [Epub ahead of print]
Goyal M, Menon BK, van Zwam WH, Dippel DW, Mitchell PJ, Demchuk AM, Dávalos A, Majoie CB, van der Lugt A, de Miquel MA, Donnan GA, Roos YB, Bonafe A, Jahan R, Diener HC, van den Berg LA, Levy EI, Berkhemer OA, Pereira VM, Rempel J, Millán M, Davis SM, Roy D, Thornton J, Román LS, Ribó M, Beumer D, Stouch B, Brown S, Campbell BC, van Oostenbrugge RJ, Saver JL, Hill MD, Jovin TG; HERMES collaborators ]]>
Pub med Grundlagenforschung http://www.uni-due.de/med/forschungsnews.php?id=186 186 Thu, 14 Apr 2016 12:37:57 +0200 Mitochondrial DNA: An Endogenous Trigger for Immune Paralysis http://anesthesiology.pubs.asahq.org/article.aspx?articleID=2484394
Schäfer ST, Franken L, Adamzik M, Schumak B, Scherag A, Engler A, Schönborn N, Walden J, Koch S, Baba HA, Steinmann J, Westendorf AM, Fandrey J, Bieber T, Kurts C, Frede S, Peters J, Limmer A.


Voluntary Running Suppresses Tumor Growth through Epinephrine- and IL-6-Dependent NK Cell Mobilization and Redistribution. Cell Metab. 2016 Mar 8;23(3):554-62. doi: 10.1016/j.cmet.2016.01.011. Epub 2016 Feb 16.
Pedersen L, Idorn M2, Olofsson GH2, Lauenborg B, Nookaew I, Hansen RH, Johannesen HH, Becker JC, Pedersen KS, Dethlefsen C, Nielsen J, Gehl J, Pedersen BK, Thor Straten P, Hojman P


Does primary neoadjuvant systemic therapy eradicate minimal residual disease? Analysis of disseminated and circulating tumor cells before and after therapy. Breast Cancer Res. 2016 Feb 12;18(1):20. doi: 10.1186/s13058-016-0679-3.
Kasimir-Bauer S, Bittner AK, König L, Reiter K, Keller T, Kimmig R6, Hoffmann O.


From Pavlov to pain: How predictability affects the anticipation and processing of visceral pain in a fear conditioning paradigm. Neuroimage. 2016 Apr 15;130:104-14. doi: 10.1016/j.neuroimage.2016.01.064. Epub 2016 Feb 12.
Labrenz F, Icenhour A, Schlamann M, orsting M3, Bingel U, Elsenbruch S.


GFI1 as a novel prognostic and therapeutic factor for AML/MDS. Leukemia. 2016 Feb 5. doi: 10.1038/leu.2016.11. [Epub ahead of print]
Hönes JM, Botezatu L, Helness A, Vadnais C, Vassen L, Robert F, Hergenhan SM, Thivakaran A, Schütte J, Al-Matary YS, Lams RF, Fraszscak J, Makishima H, Radivoyevitch T, Przychodzen B, da Conceição Castro SV, Görgens A, Giebel B, Klein-Hitpass L, Lennartz K, Heuser M, Thiede C, Ehninger G, Dührsen U, Maciejewski J, Möröy T, Khandanpour C.


CCN1 (CYR61) and CCN3 (NOV) signaling drives human trophoblast cells into senescence and stimulates migration properties. Cell Adh Migr. 2016 Jan 8:1-16. [Epub ahead of print] IF 4.5 Kipkeew F, Kirsch M, Klein D, Wuelling M, Winterhager E, Gellhaus A. ]]>
WTZ/DKTK Mittagsseminar http://www.uni-due.de/med/forschungsnews.php?id=185 185 Thu, 14 Apr 2016 12:36:26 +0200 Für das Sommersemester sind zurzeit folgende Termine geplant:

18.04.2016
Professor Dr. Stefan Knapp
Goethe Universität Frankfurt am Main, Institut für Pharmazeutische Chemie
“Targeting epigenetic effector domains of the bromodomain family in cancer”
Beginn 14:00 Uhr, WTZ-Stationenhaus, EG, Seminarraum I + II

09.05.2016
Eva Gonzalez Suarez
IDIBELL – Institut d'Investigació Biomèdica de Bellvitge Hospital Duran i Reynals, Barcelona, Spain
Achtung: Beginn 13:30 Uhr, MFZ, EG, Seminarraum 0.19

23.05.2016
PD Dr. Albrecht Neesse
Universität Göttingen
“Drug delivery and chemoresistance in pancreatic cancer: The role of cancer associated fibroblasts”
Beginn 14:00 Uhr, MFZ, EG, Seminarraum 0.19

13.06.2016
Prof. Per thor Straten,
University of Copenhagen, Herlev Hospital
Titel noch nicht bekannt
Achtung: Beginn 13:30 Uhr, MFZ, EG, Seminarraum 0.19 ]]>
Das Tierkolloquium des ZTL bietet für das Sommersemester folgende Termine: http://www.uni-due.de/med/forschungsnews.php?id=184 184 Thu, 14 Apr 2016 12:29:53 +0200 Orte: * Hörsaal 1 (EG), Institutsgruppe 1, Virchowstraße 171 oder
**„Deichmann Auditorium“ Lehr- und Lernzentrum, Virchowstr. 163a,
45147 Essen, 14.00 - 15.30 Uhr.
Je Vortrag werden 2 ATF-Stunden bescheinigt.

11.02.2016 PD Dr. Mathias Schmidt, Tierschutzbeauftragter, Ruhr-Universität Bochum

Kleines Einmaleins der Statistik für Tierexperimentatoren **


17.03.2016 Prof. Dr. Stefan Treue, Deutsches Primatenzentrum, Universität Göttingen

Tierexperimente und Öffentlichkeitsarbeit *


09.06.2016 Prof. Dr. Stefan Reber, Sektion für Molekulare Psychosomatik,
Universitätsklinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie, Universität Ulm

Einfluss unterschiedlicher Haltungsbedingungen auf ein psychosoziales Maus-Stressmodell **


06.10.2016 Prof. Dr. Nils Hoppe, Centre for Ethics and Law in the Life Science, Hannover

Die Zukunft der Regulierung der tierexperimentellen Forschung *


03.11.2016 Prof. Dr. Bernd Sures, Fakultät für Biologie, Fachbereichsleiter Aquatische Ökologie, Universität Duisburg-Essen

Fischforschung in Ökologie und Parasitologie


08.12.2016 Prof. Dr. Christa Töne-Reineke, Institut für Tierschutz, Tierverhalten und Versuchstierkunde, Freie Universität Berlin

UNIVERSITÄTSKLINIKUM ESSEN Hufelandstraße 55
Zentrales Tierlaboratorium 45122 Essen
Leiter: Prof. Dr. Gero Hilken Tel.: 0201 - 723 4655
Fax: 0201 - 723 5941
Email: gero.hilken@uk-essen.de


Alternativmethoden in der tierexperimentellen Ausbildung und Forschung** ]]>
Die Dermatologie bietet ein interessantes Seminar zum Thema Melanomatherapie http://www.uni-due.de/med/forschungsnews.php?id=183 183 Thu, 14 Apr 2016 12:28:41 +0200 Integrating biology and immunology in melanoma therapy: future directions, technologies and models
Seminarraum 1. UG, Klinik für Dermatologie, Beginn 17.00 Uhr
Professor Herlyn ist einer der weltweiten Top-Leader auf dem Gebiet der Melanombiologie. Er prägt seit mehr als 40 Jahren die Erforschung des Melanoms durch visionäre Ansätze und Modelle. So gehen beispielsweise eine Vielzahl der heute gängigen pathogenetischen Konzepte des Melanoms (u.a. Stufenmodell der malignen Entartung, Melanozyten-Keratinozyten cross talk, Rolle von Melanomstammzellen, etc.) aber auch viele Zell-Modelle, organotypische Hautmodelle bis hin zu PDX Mausmodelle auf seine Pionierarbeiten zurück. Wie im angehängten CV ersichtlich, ist Meenhard Herlyn Autor von mehr als 550 Publikationen, Mitglied in Editorial Boards von mehr als 15 Journalen sowie Gutachter in zahlreichen nationalen und internationalen wissenschaftlichen Gremien (NIH, EU, MRF, etc.). ]]>
Ruhrlandklinik - das MolekularBiologische Zentrum (MOLBIZ) stellt sich vor http://www.uni-due.de/med/forschungsnews.php?id=182 182 Thu, 14 Apr 2016 11:55:07 +0200 Die Technologie beruht auf einem neuartigen, molekularen Barcode (Abbildung 2) und erlaubt eine enzym- und amplifikationsfreie Messung von mRNA, DNA und Proteinen. Es können Expression (miRNA, mRNA, lncRNA und Proteine), Fusionsgene, Kopiezahlvarianzen (DNA) und Chromatin-Immunpräzipitation (ChIP auf DNA-Ebene) gemessen werden. Ab Ende des Jahres 2016 ist auch eine Detektion von Mutationen (Einzelnukleotid-Polymorphismen) möglich. Mit der nCounter Technologie können bis zu 800 Zielmoleküle gleichzeitig analysiert werden. Das spart wichtiges Probenmaterial und senkt die Gesamtkosten für Forschende.

Außerdem können verschiedenste Probenquellen für die Methode genutzt werden (Isolate aus Formalin-fixiertem, Paraffin-eingebettetem (FFPE) Material, Frischgewebe und frisch-gefrorenem Gewebe, Flüssigbiopsien wie etwa Blut- und Plasmaproben, Zellkultur oder Einzelzellen).

Gerade Nukleinsäuren aus FFPE-Proben gelten als schwierige Grundlage für Expressionsanalysen, da sie eine hohe Degradation und chemische Modifikation aufweisen. Die nCounter Technologie basiert auf zwei Sonden, welche bei einer konstanten Temperatur an die Nukleinsäure hybridiseren und jeweils ca. 50 Nukleotide lang sind. Wegen der kurzen Region, an welche die Sonden binden, ist die Methode hervorragend für die Analyse von FFPE-Proben geeignet. Die Messung von zueinander passenden FFPE- und Frischgewebeproben zeigt eine hohe Korrelation der Ergebnisse (R2>95%, Abbildung 3). Bereits 25 ng RNA reichen für eine verlässliche Analyse von 800 Zielen aus. Außerdem handelt es sich um eine digitale Analyse, welche keiner weiteren Validierung bedarf, was weitere Kosten spart.

Das System verfügt über einen hohen dynamischen Bereich (sechs Zehnerpotenzen), hohe Sensitivität (Detektion von ? 1 Transkript pro Zelle), akkurate Reproduzierbarkeit und erreicht damit die Qualität von quantitativer real-time PCR, allerdings ohne enzymatische Manipulation der Nukleinsäuren (ausgenommen miRNA).

Mehr Informationen erhalten Sie von Herrn Dr. Robert Walter, Leiter des MolekularBiologischen Zentrums, unter +49 201 433 45 31 und auch auf der Website des MOLBIZ. Das MOLBIZ gibt es seit 2013 an der Ruhrlandklinik und es verfügt, wie die gesamte Ruhrlandklinik, über eine DIN EN ISO 9001:2008 Zertifizierung. Am Universitätsklinikum Essen finden diverse Kooperationen mit Kliniken und dem Institut für Pathologie statt. Außerdem wird die nCounter Technologie im Rahmen einer klinischen Markerfindungsstudie genutzt (BIOpredict Lung, International Immuno-Oncology Network, Westdeutsches Tumorzentrum unter der Leitung von Herrn Prof. Dr. Schuler). Neben den lokalen Kooperationen bietet das MOLBIZ diesen Service auch externen Kunden an. Zu diesen gehören Privatunternehmen, Universitäten und –kliniken aus dem deutschsprachigen Raum. ]]>
Onkogen-Mutationsstatus als diagnostisches Hilfsmittel bei okulären und kutanen Melanomen http://www.uni-due.de/med/forschungsnews.php?id=181 181 Thu, 14 Apr 2016 11:52:59 +0200 Genetisch sind kutane und uveale Melanome grundlegend unterschiedlich. Bei kutanen Melanomen kommen vorwiegend aktivierende Genmutationen in BRAF und NRAS vor (~75 Prozent aller Tumore). Im Gegensatz dazu treten bei Aderhautmelanomen aktivierende GNAQ oder GNA11 Mutationen in circa 90 Prozent aller Tumore auf. GNAQ oder GNA11 Mutationen können in <1 Prozent auch bei kutanen Melanomen auftreten. BRAF und NRAS Mutationen kommen bei Aderhautmelanomen nicht vor.

Bei den in unserer Studie zusammengestellten Fällen war anhand der klinischen und histopathologischen Kriterien nicht eindeutig zu klären, ob es sich um ein kutanes oder okuläres Melanom handelte. Entweder war das Metastasierungsmuster untypisch fuer den Primärtumor oder es traten gleichzeitig melanozytäre Tumore okulär und extraokulär auf. Histologisch sind kutane und okuläre Melanome nicht zuverlässig voneinander zu trennen. Insbesondere im Stadium der Metastasierung wird dies noch zusätzlich erschwert, da sich die Morphologie und Expression verschiedener Marker ändern kann. Die korrekte Zuordnung von Tumoren ist sowohl zur Wahl geeigneter therapeutischer Maßnahmen wie auch fuer eine optimale Nachsorge von entscheidender Bedeutung. In den vorgestellten Fällen konnten wir anhand der Bestimmung des Mutationsstatus in den Genen BRAF, NRAS, GNAQ und GNA11 eine eindeutige Tumorzuordnung erreichen. Die vorgestellten Genanalysen stellen ein wichtiges diagnostisches Hilfsmittel zur Differenzierung von kutanen und okulären Melanomen da und können auch in kleineren Kliniken und Instituten durchgeführt werden.

Oncogene status as a diagnostic tool in ocular and cutaneous melanoma. Eur J Cancer. 2016 Apr;57:112-7. doi: 10.1016/j.ejca.2016.01.010. Epub 2016 Feb 23.
Griewank KG, Schilling B, Scholz SL, Metz CH, Livingstone E, Sucker A, Möller I, Reis H, Franklin C, Cosgarea I, Hillen U, Steuhl KP, Schadendorf D, Westekemper H, Zimmer L ]]>
Verfügbarkeit von Noradrenalin beeinflusst Verlauf von retroviraler Infektion http://www.uni-due.de/med/forschungsnews.php?id=180 180 Thu, 14 Apr 2016 11:51:50 +0200 Die Arbeitsgruppen von Prof. Harald Engler, Institut für Medizinische Psychologie und Verhaltensimmunbiologie, und Prof. Ulf Dittmer, Institut für Virologie, konnten in einer aktuellen Studie zeigen, dass die periphere Verfügbarkeit von Noradrenalin in Mäusen, die mit Friend-Retrovirus (FV) infiziert waren, einen erheblichen Einfluss auf Schwere und Verlauf der durch das Virus hervorgerufenen Erkrankung hatte. Zunächst beobachteten die Essener Forscher, dass es während der akuten FV-Infektion zu einer massiven Depletion von Noradrenalin in der Milz, einem der Hauptreplikationsorte des Virus, kam. Verantwortlich hierfür ist offenbar ein durch die Infektion ausgelöster, vermehrter Katecholaminabbau über die beiden Schlüsselenzyme Catechol-O-Methyltransferase (COMT) und Monoaminooxidase (MAO)-A. Zum einen nahm die Expression dieser Enzyme in der Milz FV-infizierter Tiere signifikant zu, zum anderen verhinderte die selektive pharmakologische Blockade der beiden Enzyme nicht nur die virusinduzierte Noradrenalindepletion, sondern führte auch zu einer deutlichen Abnahme in Viruslast und Schwere der Erkrankung. Eine chemisch induzierte periphere Noradrenalindepletion vor der Infektion führte hingegen zu einer höheren Viruslast und einem schwereren Krankheitsverlauf. Inwieweit sich die Befunde auch auf andere retrovirale Infektionen übertragen lassen, muss in zukünftigen Studien geklärt werden. Weiterführende Forschung auf diesem Gebiet ist nicht zuletzt auch deshalb erforderlich, um sowohl mögliche Risiken als auch das therapeutische Potential von adrenergen Agonisten/Antagonisten bzw. selektiven COMT/MAO-Inhibitoren bei Patienten mit retroviralen Infektionen besser einschätzen zu können.

Bloemker D, Mollerus S, Gibbert K, Dittmer U, Del Rey A, Schedlowski M, Engler H. Inhibition of catecholamine degradation ameliorates while chemical sympathectomy aggravates the severity of acute Friend retrovirus infection in mice. Brain Behav Immun. 2016, 54: 252-259. ]]>
MicroRNAs Expression ist unterschiedlich reguliert zwischen MDM2- positive und MDM2- negativen malignen Pleuramesotheliomen http://www.uni-due.de/med/forschungsnews.php?id=179 179 Thu, 14 Apr 2016 11:49:51 +0200 Es konnte in einigen Tumorentitäten gezeigt werden, dass eine Überexpression von MDM2 zu einem erhöhten Ubiquitinierung von TP53 und somit zu einem shut-down durch einen erhöhten proteasomalen Abbau kommt. Der physiologische Inhibitor von MDM2, P14/ARF, ist als Tumorsuppressorgen bekannt und indiziert Zellzyklusarrest sowohl in einem TP53-assoziierten oder -unabhängigen Weg. Analysen zeigen, dass auch RB1 und TP73 eine wichtige Rolle in diesem Zusammenhang spielen.
In einer vorhergehenden Studie konnten wir bereits zeigen, dass etwa ein Viertel der MPMs eine starke nukleäre Färbung mit anti-MDM2 Antikörpern zeigen, wobei wir dies nur in epitheloiden Tumoren bzw. epitheloiden Anteilen biphasischer Tumoren feststellen konnten. Außerdem zeigten Patienten mit positiver MDM2 Expression ein signifikant verkürztes Gesamtüberleben bzw. Progressions-freies Überleben verglichen zu MD2-negativen Tumoren. Ein vielversprechender Grund für diese deutlichen Unterschiede im Genexpressionlevel könnten unterschiedliche, durch die veränderte TP53-Aktivität beeinflusste miRNA-Expressionspattern sein.

Um diese Frage zu klären, wurden von unserer Arbeitsgruppe vorab auf MDM2-Expression analysierte MPM FFPE-Proben mittels der NanoString nCounter Methode zur digitalen Expressionsanalyse von miRNAs auf insgesamt 800 verschiedene kurze, nicht-kodierende RNA-Targets untersucht. Insgesamt konnten 17 miRNA identifiziert werden, welche TP53, 17 miRNAs welche MDM2, 11 miRNAs welche CDKN2A als direktes Ziel haben und deren Expression in MDM2-positiven Tumoren stark zurückgeht. Insbesondere TP53 wird nach in silico Prädiktion stark durch die miRNA Expression beeinflusst (miRSVR Score 11,67), aber auch RB1 (miRSVR Score 8,02) und MDM2 (miRSVR Score 4,50) zeigen eine starke Assoziation zwischen miRNA Expression und nukleärer MDM2 Expression. Einzig CDKN2A (P14/ARF) zeigt kaum Korrelationen zur miRNA Expression (miRSVR Score 1,27). Überhaupt konnte gezeigt werden, dass sich aufgrund der transkriptionellen Aktivität von TP53 der gesamt miRNA-Expressionpattern der MDM2-positiven Zelle verändert.

Die starke Abhängigkeit eines nicht zu vernachlässigenden Anteils an malignen Pleuramesotheliomen von einer starken MDM2-Überexpression zur Umgehung der Apoptose eröffnet für die Zukunft ein weites Feld an möglichen therapeutischen Ansätzen. Auch der starke Einfluss der miRNA Expression darauf könnte, z.B. durch den Einsatz von antisense-RNAs, in ein solches zukünftiges Therapieregimen Einzug finden.

microRNAs are differentially regulated between MDM2-positive and negative malignant pleural mesothelioma. Oncotarget. 2016 Feb 24. doi: 10.18632/oncotarget.7666. [Epub ahead of print]
Fred Henry Walter R, Vollbrecht C, Werner R, Wohlschlaeger J, Christian Christoph D, Werner Schmid K, Dominik Mairinger F. ]]>
Neue Erkenntnisse zu den Pathomechanismen der Strahlen-induzierten Lungenfibrose http://www.uni-due.de/med/forschungsnews.php?id=178 178 Thu, 14 Apr 2016 11:48:22 +0200 In einem internationalen Team unter Leitung von Prof. Dr. Verena Jendrossek konnten Dr. Florian Wirsdörfer und Kollegen in einer experimentellen Studie mit Mäusen erfolgreich zeigen, dass die Ektonukleotidase CD73 und Adenosin maßgeblich an den Strahlen-induzierten Spätschäden in der Lunge beteiligt sind und möglicherweise als therapeutisches Target nutzbar gemacht werden können. Die Studie zeigt, dass CD73 eine aktive Rolle bei der Pathogenese der strahleninduzierten Lungenfibrose einnimmt, indem es kontinuierlich die Akkumulation von immunsuppressivem, pro-fibrotischem Adenosin und weiter eine pathologische Remodellierung der Lunge vorantreibt. Hierbei zeigte sich, dass in Anwesenheit von Adenosin die Expression des pro-fibrotischen Biomarkers Osteopontin sowie von Fibronektin, TGF-beta und alfa-SMA in der bestrahlten, fibrotischen Lunge erhöht sind. Die Wissenschaftler konnten weiterhin zeigen, dass eine pharmakologische Hemmung des CD73/Adenosin-Systems mittels anti-CD73 Antikörper oder enzymatischen Adenosin-Abbaus (PEG-ADA) die Spätfolgen einer Lungenbestrahlung reduzieren konnten.

Der vorliegende Ansatz ist insbesondere vor dem Hintergrund neuerer Studien interessant die zeigen, dass CD73 und Adenosin über immunsuppressive Effekte das Wachstum und die Progression humaner Tumoren fördern. Somit könnte eine pharmakologische Hemmung des CD73/Adenosin-Systems nicht nur den Spätfolgen einer Bestrahlung vorbeugen, sondern gleichzeitig einer Tumorprogression entgegenwirken. Erfreulicherweise ist an dieser wichtigen Arbeit mit Simone de Leve auch eine Doktorandin des seit 2012 durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft geförderten und von Prof. Dr. Jendrossek geleiteten Graduiertenkollegs GRK1739 („Molekulare Determinanten der zellulären Strahlenantwort und ihre Bedeutung für die Modulation der Strahlensensitivität“), maßgeblich an dieser Arbeit beteiligt.

Wirsdorfer F, de Leve S, Cappuccini F, Eldh T, Meyer AV, Gau E, Thompson LF, Chen NY, Karmouty-Quintana H, Fischer U, Kasper M, Klein D, Ritchey JW, Blackburn MR, Westendorf AM, Stuschke M, Jendrossek V. 2016. Extracellular adenosine production by ecto-5'-nucleotidase (CD73) enhances radiation-induced lung fibrosis. Cancer Res doi:10.1158/0008-5472.CAN-15-2310. ]]>
IMCES, Imaging Zentrum Essen http://www.uni-due.de/med/forschungsnews.php?id=177 177 Thu, 14 Apr 2016 11:42:45 +0200 Das IMCES besteht aus einer Abteilung für lichtmikroskopische Bildgebung und einer Abteilung für Elektronenmikroskopie. Bis zur Besetzung der neu eingerichteten Leiterstelle steht die Abteilung Elektronenmikroskopie mit derzeit 3 Mitarbeitern unter der Führung von Prof. Elke Winterhager. Die Lichtmikroskopie unter Leitung von Dr. Anthony Squire und einer weiteren technischen Angestellten betreut die verschiedenen Geräte und unterstützt in ihrer Anwendung sowie beim Einsatz spezifischer Techniken.

Folgende Techniken werden angeboten:

1. Intravitales Darstellen von Strukturen und Zellen:
Dazu gibt es drei verschiedene Verfahren: die 2-Photonenmikroskopie (lokalisiert am Standort ZMB, Universitätsstraße 2), die Kleintier-Lumineszenz/Fluoreszenz und das Kleintier-Ultraschall. Diese Techniken ermöglichen eine dynamische Darstellung von Blutgefäßen, Organen und sogar einzelnen Zellen am lebenden Tier.

2. Lebendzelldarstellung in 2-D und 3-D mit Hilfe eines Zellkulturmikroskops (konventionelles Hellfeldsystem mit Apotome-Ausstattung zur quasi-konfokalen Darstellung, ausgestattet mit Inkubationskammer für lebende Zellen)

3. 3-D Fluoreszenzdarstellung ganzer Organe über Lichtblattmikroskopie
Mithilfe der Lichtblattmikroskopie ist es möglich, komplette Organe von Kleintieren in 3-D und in verschiedenen Fluoreszenzfarben darzustellen. So kann auf schnelle Art und Weise der 3-D Aufbau der Organe aus funktionellen Unterkomponenten dargestellt und analysiert/quantifiziert werden.

4. Konfokale Mikroskopie
Mit dieser Technik werden Zellen klassisch in 2-D und 3-D über geeignete Floureszenzmarkierung dargestellt. Besonders mit den neuesten Generationen der Geräte ist es möglich, durch Verwendung einer weißen Laserquelle und spektraler Detektion jedes beliebige Fluorophor in einem weiten Spektralbereich hoch spezifisch anzuregen und zu detektieren. Das Konfokalmikroskop im IMCES ist zudem mit einer Technik zur Analyse der Fluoreszenzlebensdauer (Flouorescence Lifetime Imaging, FLIM) und zur Superresolution (siehe 5.) ausgestattet.

5. Superresolution
Neue Verfahren erlauben die lichtmikroskopische Darstellung von Strukturen, die kleiner sind als 200 nm (bis zu 20 nm Größe) und damit 2-10x besser, als dies mit klassischer Lichtmikroskopie möglich wäre. Am IMCES sind hierfür die Verfahren STED, SIM und PALM/STORM etabliert und können an zwei verschiedenen Geräten gemessen werden.

4. Zellsorting und Zellverarbeitung
Dieses wird durch ein Becton-Dickinson FACS Aria III Gerät ermöglicht. Das System hat 5 Laser (inklusive 365 nm UV) und kann bis zu 14 Farben + FSC/SSC detektieren. Es ist für die Analyse von humanem Probenmaterial zugelassen und setzt hierfür ein Aerosol Management System (AMS) ein. Gleichzeitig können die Zellen direkt vor Ort an Sicherheitswerkbänken vor- und nachbereitet werden.

Die gesamte Anlage des IMCES ist für Experimente der biologischen Sicherheitsstufe 2 zugelassen und kann daher mit entsprechend klassifiziertem Material genutzt werden.

Alle angebotenen bildgebenden Verfahren werden qualifiziert betreut. Darüber hinaus bietet das IMCES auch die Möglichkeit der Datenspeicherung und des Datenmangements. Aktuelle Preise und weitere Informationen zu Service und Nutzung finden Sie auf der Internetseite: http://imces.uk-essen.de. Oder als Direktkontakt: imces-support@uk-essen.de ]]>
Erste Leber nach normothermer Maschinenperfusion in Deutschland transplantiert http://www.uni-due.de/med/forschungsnews.php?id=176 176 Thu, 14 Apr 2016 11:37:21 +0200 Im Dezember 2015 nahm das Team der Allgemein-, Viszeral-, und Transplantationschirurgie die allererste Leber zur NMP in der Uniklinik Aachen in Empfang, und transportierte sie angeschlossen an die Perfusionsmaschine, den OrganOx metra, ins UK Essen. Hier wurde das Organ erfolgreich transplantiert.

Das neue Verfahren soll verhindern, dass u.a. Gewebeschäden durch die Kühlung und den verbleibenden Sauerstoffverbrauch im Organ entstehen. Außerdem wird erwartet, dass nach der Implantation sog. „Ischämie-Reperfusions-Schäden“ reduziert werden.

Durchgeführt wird das neue Verfahren im Rahmen einer multizentrischen, europaweiten Studie, an der sich weitere Transplantationszentren in England, Belgien und Spanien beteiligen. Hierbei soll die Organfunktion nach NMP mit dem „herkömmlichen“ Verfahren, also der Lagerung in kalter Konservierungslösung verglichen werden.
Die Klinik für Allgemein-, Viszeral, und Transplantationschirurgie ist Mitglied von COPE (Consortium for Organ Preservation in Europe), einem von der EU geförderten Gremium, welches u.a. im Rahmen zahlreicher klinischer Studien und Grundlagenforschung daran arbeitet, die Konservierung von Spenderorganen zu verbessern.

Bild in den Forschungnews: vlnr: Dr. Peri Kocabayoglu, Dr. Tamas Benkö
Weitere Mitglieder unseres Teams: Dr. Jan Neuhaus und Dr. Sandra Swoboda ]]>
siRNA beladene Nanopartikel für die Therapie von entzündlichen Darmerkrankungen http://www.uni-due.de/med/forschungsnews.php?id=175 175 Thu, 14 Apr 2016 11:28:44 +0200 Eine Möglichkeit dieser lokalen Behandlung stellt die Verwendung von siRNA gegen entzündungsrelevante Gene dar. Die Einbringung der siRNA in den Darm ist auf Grund ihrer Instabilität jedoch ein Problem. In der Arbeitsgruppe von Prof. Dr. Astrid Westendorf, Institut für Medizinische Mikrobiologie wurde in Kooperation mit Prof. Dr. Matthias Epple, Institut für Anorganische Chemie nun im Mausmodell siRNA mit Hilfe von Nanopartikeln bestehend aus Calciumphosphat und Polylactid-co-Glycolid in den entzündeten Dickdarm eingebracht.

Die siRNA richtete sich gegen die entzündungstreibenden Zytokine TNF-Alpha, IP-10 und KC, welche auch im humanen System an der Entstehung von chronisch entzündlichen Darmerkrankungen beteiligt sind. Es konnte sowohl die lokale Aufnahme der siRNA-Nanopartikel in Epithel- und Immunzellen des Darmes nachgewiesen werden als auch die verringerte Expression dieser Zielgene. Die signifikant reduzierte Expression von TNF- Alpha, IP-10 und KC führte dabei zu einer verringerten Pathologie und insgesamt zu einer besseren Konstitution der Versuchstiere. Die Forscher konnten in ihrer Arbeit zeigen, dass die lokale Modulation der Entzündung mit siRNA beladenen Nanopartikeln einen vielversprechenden Ansatz für die Therapie von chronisch entzündlichen Darmerkrankungen darstellt.

Frede A, Neuhaus B, Klopfleisch R, Walker C, Buer J, Müller W, Epple M, Westendorf AM. Colonic gene silencing using siRNA-loaded calcium phosphate/PLGA nanoparticles ameliorates intestinal inflammation in vivo. Journal of Controlled Release. 2016 Jan 28;222:86-96. ]]>
WTZ/DKTK Seminar: Targeting epigenetic effector domains of the bromodomain family in cancer http://www.wtz-essen.de/willkommen/veranstaltungen-wtz-essen/event/1346.html 168 Mon, 11 Apr 2016 10:43:25 +0200 ]]> Vortrag am 12.4.: Commensal Bacteria for prevention and abrogation of intestinal inflammation http://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=167 167 Fri, 08 Apr 2016 13:09:21 +0200
Dieser findet statt am Dienstag, 12 April 2016 ab 17:15 Uhr. Sie kommt auf Einladung von Prof. Dr. Astrid Westendorf nach Essen.

Veranstaltungsort ist das Robert Koch-Haus Seminar Raum 0.38 an der Virchowstraße 179 am Universitätsklinikum Essen. ]]>
Prof. Dr. Jens Siveke ist neu an der UDE/UK Essen - Wie entstehen Tumore? http://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=166 166 Fri, 08 Apr 2016 11:34:48 +0200 Er übernimmt damit eine von drei Professuren, die das Deutsche Konsortium für Translationale Krebsforschung (DKTK) am UK Essen einrichtet.

Jens Siveke studierte Medizin an der Universität Hamburg (1994 bis 2001) und war danach zwei Jahre Assistenzarzt am Klinikum der Ludwig-Maximilians-Universität München (2001 bis 2003). Anschließend wechselte er ans Klinikum rechts der Isar der TU München als Assistenz- und Oberarzt der 2. Medizinischen Klinik, leitete u.a. die Onkologische Tagesklinik und das Interdisziplinäre Pankreaszentrum des Klinikums der Uni und war Wissenschaftlicher Direktor des Roman Herzog Comprehensive Cancer Center.

Prof. Siveke: „Mit verschiedenen Modellsystemen untersuchen wir, wie Krebs entsteht, sich ausbildet und widerstandsfähig wird. Ein weiterer Schwerpunkt sind die Entwicklung und Testung neuer Therapiestrategien, um aktuelle Forschungsergebnisse direkt klinisch anwenden zu können. Wir konzentrieren uns dabei nicht nur auf das Erbgut einer Krebszelle, sondern beleuchten auch die Zielstrukturen und Mechanismen, die sich aus dem Stoffwechsel und der Interaktion mit dem Immunsystem ergeben können.“

Das UK Essen ist einer von sieben Partnerstandorten des 2012 gegründeten DKTK. Es schafft neue langfristige Forschungsinfrastrukturen mit hochkarätigen Wissenschaftlern. Prof. Siveke: „Diese einzigartige Zusammenarbeit im Bereich innovativer Tumortherapien bieten mir ideale Startvoraussetzungen. Ich werde mich auch aktiv in die Ausbildung von Medizinern und Biologen in diesem hochspannenden und dynamischen Feld einbringen.“


Prof. Dr. Jens Siveke ]]>
Berufung in die Nationale Verifizierungskommission Masern/Röteln (NAVKO) beim Robert-Koch-Institut http://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=165 165 Wed, 06 Apr 2016 15:24:05 +0200
Prof. Dr. Birgitta Weltermann

Grundlage bildet die Resolution der Weltgesundheitsorganisation (WHO) "Erneuerung des Engagements für die Eliminierung von Masern und Röteln und die Prävention der Rötelnembryopathie in der Europäischen Region der WHO bis zum Jahr 2016" vom 16. September 2010.

http://www.ifam-essen.de ]]>
Prof. Dr. med. Katharina Fleischhauer - DKMS Mechtild Harf Wissenschaftspreis 2016 http://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=159 159 Wed, 06 Apr 2016 11:10:41 +0200 Wissenschaftspreises 2016. Mit dem Preis würdigt die DKMS Stiftung Leben Spenden die herausragenden Leistungen der Ärztin auf dem Gebiet der
Transplantationsmedizin.
Auf dem diesjährigen Kongress der EBMT (European Society for Blood and Marrow Transplantation) in Valencia überreichte Richard Champlin, MD und Vorsitzender des Medizinischen Beirats der DKMS, den Preis an Katharina Fleischhauer, international hoch angesehene Wissenschaftlerin und Spezialistin für die Immunbiologie von Stammzelltransplantationen. Fleischhauer hat bahnbrechende Beiträge zum besseren Verständnis der immunologischen Wirkungsmechanismen nach allogenen Stammzelltransplantationen geliefert. Durch ihre Erkenntnisse wurde eine verbesserte Auswahl von unverwandten Spendern für die Transplantation möglich.


v.l.n.r.: DKMS-Gründer Dr. Peter Harf, Richard Champlin, MD, Vorsitzender Medizinischer Beirat DKMS Stiftung Leben Spenden, Preisträgerin Prof. Dr. Katharina Fleisch-hauer, DKMS CEO Dr. Alexander Schmidt. Foto: Luis Alarcón Fotografía

Stammzelltransplantationen werden heute erfolgreich zur Behandlung von Leukämien und von Tumoren der blutbildenden Organe eingesetzt. Leider führt eine erfolgreiche Behandlung aber nicht bei allen Patienten automatisch zu einer dauerhaften Heilung, was zum Teil daran liegt, dass die biologischen Grundlagen für den Erfolg oder Misserfolg von Transplantationen noch immer nicht ausreichend verstanden werden. Katharina Fleischhauer arbeitet daran, dieses Wissen über die Immunbiologie von Stammzelltransplantationen zu vergrößern. Für die Patienten liegt der unmittelbare Nutzen sowohl in der gezielteren Auswahl von Spendern, als auch in präziseren Immun-Interventionen nach der Transplantation.

Ein Forschungsschwerpunkt von Professor Fleischhauer ist das sogenannte HLA-DPB1-Merkmal, das zur verbesserten Untersuchung der Übereinstimmung von Stammzellspender und Patient genutzt wird. Im Rahmen ihrer Forschung konnte sie Erkenntnisse über vorteilhafte HLA-DPB1-Kombinationen gewinnen, die bei großen Stammzellspenderregistern inzwischen in die Verbesserung der Suchmethoden einfließen. Bei der Suche nach dem passenden Spender können neuartige Suchfilter so gezielt die Spender anzeigen, deren HLA-DPB1-Merkmale besonders gut zu denen des Patienten passen. Die DKMS typisiert das HLA-DBP1-Merkmal bei neu registrierten Spendern seit 2013.

Ein weiterer Arbeitsschwerpunkt der Preisträgerin sind Krankheitsrückfälle nach Stammzelltransplantationen. Mit ihrer Forschung auf diesem Gebiet hat sie wichtige Erkenntnisse über Resistenzmechanismen von Leukämiezellen gegen die Immunkontrolle durch Spenderzellen beigetragen.

Prof. Dr. med. Katharina Fleischhauer ist Direktorin des Instituts für Zelltherapeutische Forschung am Universitätsklinikum Essen.

Quelle: http://www.dkms.de

Über die DKMS Stiftung Leben Spenden
Die DKMS Stiftung Leben Spenden ist die Mutterorganisation der DKMS Deutsche Knochenmarkspenderdatei gemeinnützige Gesellschaft mbH. Die gezielte Förderung wissenschaftlicher Projekte auf dem Gebiet der Stammzellspende und -transplantation ist ihr ein wichtiges Anliegen. Der DKMS Mechtild Harf Wissenschaftspreis wird seit 2001 verliehen, um die besten wissenschaftlichen Arbeiten zum Thema auszuzeichnen und die lebensnotwendige Forschung zu unterstützen. ]]>
Humangenetiker Bernhard Horsthemke erhält Ehrenmedaille http://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=155 155 Thu, 24 Mar 2016 11:05:25 +0100 Der Schwerpunkt seiner wissenschaftlichen Arbeit an der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen am Universitätsklinikum Essen liegt auf der Erforschung epigenetischer Mechanismen und ihrer Bedeutung für die Entstehung von Erkrankungen. Die Ergebnisse der von Prof. Horsthemke geleiteten Arbeitsgruppe haben zu grundlegend neuen Erkenntnissen über die Rolle der DNA-Methylierung bei der genomischen Prägung (Imprinting) und der Entstehung von Krebs sowie zur Entwicklung epigenetischer Diagnoseverfahren geführt. So geht z.B. der heutzutage verwendete DNA-Methylierungstest bei Verdacht auf Prader-Willi- oder Angelman-Syndrom im Wesentlichen auf die Arbeiten seiner Arbeitsgruppe zurück.


Professor Bernhard Horsthemke>/I>

Die Deutsche Gesellschaft für Humangenetik e.V. (GfH) wurde 1987 gegründet. Zu ihrer zentralen Aufgabe gehört es, die Humangenetik auf allen Gebieten der Forschung, Lehre und Praxis zu fördern. Die höchste Auszeichnung der Gesellschaft – der GfH-Ehrenmedaille – erhalten Humangenetiker, die sich aufgrund ihrer wissenschaftlichen Leistung, ihrer Bedeutung für die Humangenetik sowie durch ihre Gesamtpersönlichkeit in besonderer Weise um die Humangenetik in Deutschland verdient gemacht haben.

http://www.gfhev.de/ ]]>
Zwei erfolgreiche Nachwuchsforscher - Wie entstehen strahleninduzierte Nebenwirkungen? http://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=154 154 Wed, 23 Mar 2016 10:22:31 +0100 Wie sich diese unerwünschte Nebenwirkung möglicherweise künftig unterdrücken lässt, haben Wissenschaftler der Medizinischen Fakultät der UDE herausgefunden. Sie entdeckten neue krankheitsfördernde Signalmoleküle und berichten darüber im renommierten Magazin Cancer Research.

Eine pathologische Organ- oder Gewebeverhärtung (Fibrose) lässt sich nicht mehr rückgängig machen: Das Bindegewebe lagert Kollagenfasern ein, die das betroffene Organ verhärten und narbenartige Veränderungen hinterlassen bis hin zur Einschränkung der Organfunktion. Um den Tumor jedoch erfolgreich behandeln zu können, ist eine intensive Strahlentherapie in den meisten Fällen unumgänglich, deshalb ist die Fibrose ein bislang hinzunehmender Schaden. Umso wichtiger ist daher, dass Wissenschaftler weltweit daran forschen, solche unerwünschten Nebenwirkungen nach der Strahlentherapie einzudämmen.

Die Arbeit am Universitätsklinikum Essen zeigt nun erstmals, dass das Enzymsystem CD73 nach einer Bestrahlung langfristig aktiviert wird. Dadurch kommt es zu einer zunehmenden Erhöhung der Konzentration des Botenstoffes Adenosin, und einer Deregulierung von Reparaturprozessen in der Lunge. Die UDE-Forscher zeigen ebenfalls, dass die Entstehung der strahlenverursachten Lungenfibrose reduziert werden kann, wenn das Enzym CD73 gehemmt oder der Abbau des von CD73 gebildeten Adenosins beschleunigt wird.

Prof. Dr. Verena Jendrossek: „Besonders stolz bin ich darauf, dass mit Dr. Florian Wirsdörfer und Simone de Leve zwei Nachwuchswissenschaftler unseres lokalen Graduiertenkollegs maßgeblich zu den neuen Forschungsergebnissen beigetragen haben.“ Das seit 2012 durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft geförderte GRK1739 hat „Molekulare Determinanten der zellulären Strahlenantwort und ihre Bedeutung für die Modulation der Strahlensensitivität“ zum Thema und wird von Prof. Jendrossek geleitet.

Bevor diese neuen Erkenntnisse allerdings am Patienten eingesetzt werden können, müssen noch weitere Untersuchungen erfolgen. Zum Beispiel, welche Medikamente sich am besten eignen, um möglichen Nebenwirkungen vorzubeugen. An klinisch einsetzbaren CD73 Antikörpern und Hemmstoffen der Adenosinwirkung wird also weiter geforscht.

Zur Publikation: http://cancerres.aacrjournals.org/content/early/2016/02/26/0008-5472.CAN-15-2310.abstract

Weitere Informationen: http://www.uni-due.de/med/forschung/grk1739/ ]]>
Hepatitis verstehen – Prof. Dr. Sandra Ciesek ist neu an der UDE/am UK Essen http://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=153 153 Thu, 17 Mar 2016 11:57:15 +0100 Dr. Sandra Ciesek (38) erforscht als neue Professorin für Virologie an der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen (UDE) am Universitätsklinikum Essen, wie sich die Schmarotzer in Wirtszellen einnisten. Zudem beschäftigt sie sich u.a. mit genetischen Faktoren, die die Infektionskrankheit begünstigen, sowie mit möglichen Therapien.

Sandra Ciesek studierte Medizin von 1997 bis 2003 an der Universität Göttingen und der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH). Nach ihrer Promotion (2004) arbeitete sie dort bis 2009 als Assistenzärztin und war danach bis 2012 Wissenschaftliche Mitarbeiterin am „Twincore“, einer gemeinsamen Forschungseinrichtung der MHH und des Helmholtz Zentrums für Infektionsforschung. Ihre Arbeit wurde mehrfach ausgezeichnet. 2013 erhielt sie die Facharztanerkennung für Innere Medizin und Gastroenterologie.


Bild: Prof. Dr. Sandra Ciesek, Foto: UDE/Frank Preuß)

Bei der chronischen Leberentzündung konzentriert sich Professorin Ciesek auf die beiden Hepatitisviren C und D. „Wir untersuchen, wie die Viren mit ihrer Wirtszelle interagieren und welche Bestandteile der Leberzellen das Virus für seine Vermehrung nutzt.“ Um herauszufinden, warum die HCV-Infektion bei einigen günstig verläuft und bei anderen nicht, plant sie genetische Untersuchungen. Sie vermutet die Ursachen im Genom der Betroffenen (Wirtsgenom). Langfristig möchte sie mit ihrem Team neue Therapien für Krankheiten finden, die durch Viren ausgelöst werden.

Laut Weltgesundheitsorganisation sind weltweit bis zu 150 Millionen Menschen mit dem HCV chronisch infiziert. Wenn sie die schwere Form erleiden, kann dies innerhalb von zehn bis zwanzig Jahren zu Leberzirrhose, chronischem Leberversagen oder Leberkrebs führen. Übertragen wird die Infektion vor allem über (in)direkten Blutkontakt.

Weitere Informationen:

Prof. Dr. med. Sandra Ciesek, Institut für Virologie, sandra.ciesek@uk-essen.de, Tel. 0201/723-2306 ]]>
11. SkillsLab Symposium zu Gast - Praktische Fertigkeiten realistisch trainieren http://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=152 152 Mon, 14 Mar 2016 12:34:39 +0100 Auf dem 11. SkillsLab Symposium der Gesellschaft für medizinische Ausbildung (GMA) geht es um neue Erkenntnisse, wie man solche praktischen Fertigkeiten („Skills“) in das Medizinstudium integriert.

Auf dem Programm stehen praktische Themen, wie das richtige Punktieren und Untersuchen an Simulatoren, die Arzt-Patient-Kommunikation oder auch die Simulation komplexer Szenarien. Vorgestellt wird in diesem Zusammenhang auch die Simulations-Arena im Lehr- und Lernzentrum – eine halbrunde Bühne mit 270-Grad Projektion, auf der Übungen unter realistischen Bedingungen durchgeführt und per Videotechnik ausgewertet werden können.

Im Medizinstudium kommt es nicht nur auf theoretisches Wissen an, auch die praktischen Fertigkeiten müssen bestmöglich trainiert werden. Dazu gibt es seit zehn Jahren ein professionelles SkillsLab an der UDE. Hier werden Übungssituationen auf hohem Niveau standardisiert angeboten. Dessen Leiter, Hanjo Groetschel, bestätigt: „Wer nach dem Examen mit der Arztpraxis konfrontiert wird, der sollte die Handgriffe seines Berufes sicher beherrschen und im besten Falle schon routiniert anwenden können.“

Deshalb ist das Essener SkillsLab ein wichtiger Bestandteil der Lehre im Rahmen des gesamten Medizinstudiums und ergänzt die Ausbildung der Nachwuchsärzte im echten Klinikalltag des Universitätsklinikum der Medizinischen Fakultät. Denn das strukturierte Erlernen praktischer Fähigkeiten ist im Klinikalltag häufig nicht oder nur unregelmäßig möglich. Sei es, weil im Universitätsklinikum oder den anderen Lehrkrankenhäusern bestimmte Krankheitsbilder nur selten auftreten. Aber natürlich auch, um die Sicherheit der Patienten nicht zu gefährden.

Weitere Informationen: http://www.ISLS2016.de ]]>
Veranstaltungshinweis: Herz und Hirn– Gerinnungshemmung in der Neurologie und Kardiologie http://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=151 151 Thu, 10 Mar 2016 12:11:22 +0100 Die therapeutischen Möglichkeiten zur Gerinnungshemmung werden immer größer, die zu versorgenden Patienten immer älter und kränker.

- Wie soll die antithrombozytäre Therapie nach einem Herzinfarkt aussehen?
- Welche Art der Antikoagulation sollen wir wählen?
- Wie gehen wir vor bei Patienten mit großer Blutungsneigung?
- Welche Rolle spielen kardiale Vorerkrankungen beim Patienten mit einem Schlaganfall?

Das sind nur einige der Fragen, die wir im Rahmen der Veranstaltung diskutiert werden sollen. Referenten aus der Neurologie und auch der Kardiologie am UK Essen werden in kurzen Vorträgen aktuelle Vorgehensweisen vorstellen. Die Veranstaltung ist bei der Ärztekammer Nordrhein für eine Zertifizierung angemeldet.

Weitere Informationen: http://www.uk-essen.de/kardiologie/veranstaltung/herz-und-hirn-gerinnungshemmung-in-der-neurologie-und-kardiologie/ ]]>
Prof. Dr. Nils von Neuhoff ist neu an der UDE/am UK Essen - Dem Blutkrebs auf der Spur http://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=150 150 Thu, 10 Mar 2016 11:39:56 +0100 Nils von Neuhoff studierte von 1988 bis 1993 Biologie an der Universität Kiel, an der er 1999 auch promoviert wurde. Bis 2001 war er dort wissenschaftlicher Assistent und ging danach an das neu gegründete Institut für Zell- und Molekularpathologie der Medizinischen Hochschule Hannover, wo er eine Gruppe zur Tumorgenetik leitete. Bevor er ans UK Essen kam, war er von 2006 bis 2015 stellvertretender Direktor des Institutes.


Foto: Prof. Nils von Neuhoff, Quelle UDE, Frank Preuß)

Die Akute Myeloische Leukämie (AML) ist die häufigste Form akuter Leukämien bei Erwachsenen. Bei Kindern wird diese Erkrankung eher selten diagnostiziert. So treten pro Jahr etwa 130 Neuerkrankungen auf. Die AML ist eine bösartige Erkrankung des blutbildenden Systems (Blutkrebs), bei der eine frühe Vorstufe einer myeloischen Zelle entartet und sich unkontrolliert vermehrt. Sie breiten sich rasch im Knochenmark aus und behindern dort die Bildung gesunder Blutkörperchen.

Ein Schwerpunkt von Professor von Neuhoff ist die Identifizierung der leukämischen Stammzelle bei der AML. Diese für die Erkrankung zentrale Zelle soll mittels neuer genetischer Analyseverfahren (Next Generation Sequenzierung, NGS) analysiert werden. Durch diese Informationen können die genetischen Profile der Tumore erstellt, Therapien optimiert und neue Wirkstoffe für Patienten entwickelt werden. ]]>
47. Jahrestagung der Gesellschaft für Pädiatrische Nephrologie http://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=149 149 Tue, 08 Mar 2016 09:26:40 +0100 Über 100 wissenschaftliche Beiträge wurden zu den Themenschwerpunkten „Transplantation“, „akutes Nierenversagen“, „Kinderurologie“, „chronische Niereninsuffizienz“ und „seltene Erkrankungen“ präsentiert- die wesentlichen Säulen der klinischen und wissenschaftlichen Arbeit in der Kindernephrologie. Eingeladene ausgewiesene Referenten aus USA, Kanada, Belgien, Niederlanden, Großbritannien und Deutschland stellten aktuelle Forschungsentwicklungen dar.

Der zweite „KfH-Kinderdialyse Teamkurs für Ärzte und Pflegekräfte“ mit einem „Hands on Dialysis“-Seminar sowie die Studientagung der GPN rundete das wissenschaftliche Hauptprogramm ab.
Bild:(v.l.) Prof. Dr. Rainer Büscher und Prof. Dr. Stefanie Weber

Ebenso wie das fachliche Programm fand der Gesellschaftsabend, der zu einem nächtlichen Besuch in das Essener Museum Folkwang einlud, großen Zuspruch bei den Teilnehmern.

„Eine rundum stimulierende und gelungene Fachtagung auf wissenschaftlich hohem Niveau“ befanden die Tagungsorganisatoren.

Zur Website der Gesellschaft für Pädiatrische Nephrologie: http://www.gp-nephrologie.de/ ]]>
Zehntes Winterseminar der Medizinischen Fakultät erfolgreich verlaufen http://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=148 148 Mon, 07 Mar 2016 14:07:45 +0100 „Wir freuen uns besonders, dass wir in diesem Jahr mit Professor Thomas Kaiser erstmals den Prorektor für Forschung, wissenschaftlichen Nachwuchs & Wissenstransfer der Universität Duisburg-Essen als Teilnehmer und Referenten begrüßen durften“, erklärt Dekan Prof. Dr. Jan Buer. „Die von ihm vorgestellten Themen Forschungsinformationssysteme, Verbundforschung und die Universitätsallianz Ruhr werden wir gemeinsam weiter verfolgen.“

Ziel der dreitägigen Fortbildungsveranstaltung ist es, Professorinnen und Professoren und wissenschaftliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter intensiver miteinander ins Gespräch zu bringen, neue Forschungskooperationen zu initiieren und bestehende zu intensivieren. Insgesamt waren mehr als 60 Teilnehmerinnen und Teilnehmer dabei.

Das Winterseminar wird vom Referat für Forschung und Struktur der Medizinischen Fakultät organisiert. http://www.uni-due.de/med/forschung ]]>
DKTK Essen: Gefährliches Merkelzellkarzinom der Haut enttarnt http://www.dkfz.de/de/presse/pressemitteilungen/2016/dkfz-pm-16-11-DKTK-Essen-Gefaehrliches-Merkelzellkarzinom-der-Haut-enttarnt.php 147 Wed, 02 Mar 2016 13:25:16 +0100 ]]> Forschungskooperation mit Medizinischer Hochschule Hannover http://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=144 144 Wed, 02 Mar 2016 11:36:19 +0100 In gemütlicher Atmosphäre fand ein intensiver Wissensaustausch in 1.300 m Höhe zwischen den beiden Institutionen statt, um neue Erkenntnisse in der Infektionsforschung zu diskutieren und Forschungskooperationen zu festigen.


(Foto: Treffen in St. Johann, Tirol)

Der Bereich Infektiologie und Immunologie ist einer von fünf Forschungs-Schwerpunkten der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen. ]]>
Promotionspreis für Dr. Alexandra Bick von der Klinik für Anästhesiologie & Intensivmedizin http://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=143 143 Wed, 02 Mar 2016 09:55:04 +0100 Im Rahmen des Symposiums „Intensivmedizin und Intensivpflege" in Bremen wurde ihr der Hanse-Promotionspreis für klinische Forschung in der Intensiv- und Notfallmedizin 2016 für die beste Dissertation im Bereich klinische Forschung verliehen. Der Preis wird von Achim Schulz-Lauterbach VMP GmbH gestiftet und durch den Wissenschaftlichen Verein zur Förderung der klinisch angewendeten Forschung in der Intensivmedizin e.V. (WIVIM) ausgeschrieben. Er ist mit 2.000 Euro dotiert.

Weitere Informationen: http://www.uk-essen.de/anaesthesie/



Hanse-Preis für Intensivmedizin: dritte von links Dr. Alexandra Bick (Foto: MESSE BREMEN/Jan Rathke) ]]>
Internationaler Kongress in Essen: Ess-Störungen aus interdisziplinärer Sicht https://www.uni-due.de/de/presse/meldung.php?id=9309 142 Wed, 02 Mar 2016 09:41:08 +0100 ]]> Prof. Dr. Thomas Minor: Spender-Organe schützen http://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=138 138 Fri, 26 Feb 2016 10:49:11 +0100 Er wurde jetzt auf die Professur für Chirurgische Forschung an der Medizinischen Fakultät der UDE berufen und leitet die gleichnamige Abteilung an der Klinik für Allgemein- Viszeral- und Transplantationschirurgie am UK Essen.

Minor studierte Medizin an den Universitäten Aachen, Köln und Clermont-Ferrand in Frankreich (1980 bis 1986). Danach forschte er bis 1997 an der Universität Köln und ging 1993 für ein Jahr an die Universität in Kyoto/Japan. Vor seiner Berufung an die UDE leitete er die Sektion Chirurgische Forschung an der Bonner Universitätsklinik.


(Prof. Dr. Thomas Minor, Quelle UDE)

Problematisch ist der Transport der Organe, da sie dabei zum Beispiel nicht mehr mit Blut durchströmt werden (Ischämie) und das Gewebe dabei Schaden nehmen kann. Dies ist ein Forschungsgebiet von Professor Minor, für das er neue Therapieansätze entwickeln wird. Mit ihm soll sich das Universitätsklinikum Essen als ein international führendes Expertenzentrum im Bereich der Organkonservierung und -rekonditionierung behaupten.

Weil immer noch viele geeignete Spenderorgane fehlen, befasst sich Minor auch mit der Frage, wie sich neue Transplantatquellen erschließen lassen. „Meine experimentelle wissenschaftliche Arbeitsgruppe bildet eine Schnittstelle zwischen der Grundlagenforschung und dem Klinikalltag. Unser Anspruch ist, multidisziplinäre Problemlösungen sicherzustellen zum Beispiel bei innovativen Projekten zur Organkonservierung.“ ]]>
Liposarkome: Neue Hoffnung aus dem Meer http://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=136 136 Tue, 23 Feb 2016 10:42:46 +0100 Dies berichtet jetzt die Fachzeitschrift „The Lancet“ anhand einer neuen Therapie-Studie, an der auch Wissenschaftler der Medizinischen Fakultät der UDE am UK Essen beteiligt sind.

In der großen internationalen E309-Studie wurde die Standardtherapie (mit Dacarbazin) mit der Gabe von Eribulin verglichen. Dabei stellte sich heraus, dass bereits vorbehandelte Patienten im Schnitt doppelt so lange überlebten. „Dies ist ein bemerkenswerter Erfolg für ein ‚klassisches‘ Antikrebsmittel. Die Studie unterstreicht zudem, welchen Reichtum die Natur an medizinisch wertvollen Substanzen bereithält“, erklärt Prof. Dr. Sebastian Bauer, lokaler Studienleiter am Sarkomzentrum des Westdeutschen Tumorzentrums (WTZ) am UK Essen, und einer der Co-Autoren der Studie. Das Medikament wurde gerade in den USA zugelassen und wird demnächst auch in Europa verfügbar sein.

Bei der weltweit durchgeführten Studie unter belgischer Leitung gehörte das Sarkomzentrum des WTZ in Essen zu den Zentren, in denen die meisten Patienten zur Teilnahme motiviert werden konnten. Prof. Dr. Sebastian Bauer: „Wir sind froh, dass unsere Patienten das Medikament schon vor drei Jahren erhalten konnten. Dennoch gilt ihnen unser ausdrücklicher Dank. Durch ihre Studienteilnahme haben sie maßgeblich dazu beigetragen, dass anderen Betroffenen künftig eine zusätzliche Behandlungsoption zur Verfügung steht.“ Als eine der größten bundesweiten Schwerpunkteinrichtungen behandelt das Sarkomzentrum des WTZ am UK Essen jährlich mehr als 250 neu erkrankte Patienten.

„In den letzten Jahren ist es uns mehrfach gelungen, am WTZ eine Vielzahl innovativer Medikamente bereits für die frühe klinische Testung anbieten zu können. Für viele unserer schwer kranken Patienten ist dies eine große, manchmal die einzige Chance, vor Zulassung innovative Behandlungsmöglichkeiten wahrnehmen zu können“, erläutert Prof. Bauer.

Zur Publikation (online first):

http://www.thelancet.com/journals/lancet/article/PIIS0140-6736%2815%2901283-0/abstract ]]>
Wissenschaftsstadt Essen startet eigene Internet- und Social-Media-Präsenz http://www.wissenschaftsstadt-essen.de 137 Tue, 23 Feb 2016 08:59:14 +0100 ]]> Internationales SkillsLab Symposium 2016 erstmals in Essen http://www.uni-due.de/~ht0209/isls2016/ 135 Thu, 18 Feb 2016 11:41:29 +0100 ]]> Neue genetische Krankheit entdeckt http://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=134 134 Mon, 15 Feb 2016 18:26:43 +0100 Der Humangenetiker Prof. em. Dr. Eberhard Passarge erläutert dies so: „Man kann das Ganze mit einem Lampendefekt vergleichen, der den Raum verdunkelt. In unserem Fall ist allerdings nicht die Leuchte selbst defekt, sondern der Schalter, mit dem das Zimmerlicht gesteuert wird.“ Er ist einer der Autoren, die in der international führenden Zeitschrift Nature Genetics diese neu identifizierte, eigenständige genetische Krankheit beschreiben.

Aufmerksam wurde Prof. Passarge durch ein betroffenes Zwillingsbruderpaar während seiner Tätigkeit am Institut für Humangenetik an der Universität Leipzig von 2010 bis 2014. Er erhob klinische Daten, veranlasste Nervenbiopsien und molekulare Voruntersuchungen.

In einer ebenfalls jetzt erschienenen Arbeit im European Journal of Human Genetics stellt Passarge mit zwei Kollegen der Berliner Charité anderes neues Krankheitsbild vor. Dieser Arbeit liegt eine sich über 25 Jahre erstreckende diagnostische Abklärung zugrunde. Für die Patientin der ersten Stunde konnte noch keine genaue Diagnose erstellt werden. Dies gelang erst 2010. Allerdings passte der nachgewiesene Gendefekt nicht gut zum Krankheitsbild. Insofern blieb die Sachlage weiterhin unklar. Prof. Passarge: „Zwischen 2011 und 2014 änderte sich das Bild dann. Unabhängig voneinander wurde über das Schicksal von weiteren sechs Patienten aus Deutschland, Belgien, Japan und USA berichtet.“

Alle hatten exakt das gleiche Krankheitsbild wie seine erste Patientin, und sie hatten alle an exakt der gleichen Stelle einen Gendefekt. Das ist der Beweis dafür, dass dieser Defekt die Ursache für dieses Krankheitsbild ist. Es setzt sich zusammen aus Teilen von drei gut bekannten Krankheitsgruppen: Marfan-Syndrom, frühe Alterszeichen (Progeroid) und Mangel an subkutanem Fettgewebe (Lipodystrophie).

Weitere Informationen: Nature Genetics 47: 803-811, 2015; European Journal of Human Genetics (2016), erscheint im März 2016
Prof. Eberhard Passarge, Institut für Humangenetik, eberhard.passarge@uni-due.de ]]>
Neuer bundesweiter Forschungspreis: Insgesamt 1 Mio. Euro für Kinderheilkunde https://www.uk-essen.de/aktuelles/detailanzeige0/?tx_ttnews%5Btt_news%5D=2137&cHash=3f72bd3b17a5903ecf14c40deaeb20fa 133 Fri, 12 Feb 2016 10:14:16 +0100 ]]> Dritter Tag der Allgemeinmedizin - Gemeinsam Kranke versorgen http://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=132 132 Fri, 12 Feb 2016 10:11:38 +0100 „Der Tag der Allgemeinmedizin“ der Medizinischen Fakultät der UDE soll diesen Dialog ankurbeln. Zum dritten Mal findet er am 16. März am UK Essen statt.

So breit gestreut wie die Fälle eines Allgemeinmediziners sind auch die Vorträge der Veranstaltung: Sie reichen von der Blickdiagnose Haut und dem Symptom Husten über die orthopädische Untersuchung bis zur Leichenschau. Übungen wie ein Notfalltraining für das gesamte Praxisteam gehören ebenso zum Programm wie das Praxismanagement. „Neben der medizinischen Versorgung sind niedergelassene Hausärzte immer auch Unternehmer, die ihre Praxis wirtschaftlich führen müssen“, weiß Prof. Dr. Stefan Gesenhues, Direktor des Instituts für Allgemeinmedizin.


(Bild: Prof. Dr. Stefan Gesenhues)

Er wertet diesen Fortbildungstag als wichtiges Instrument zur professionellen wie partnerschaftlichen Zusammenarbeit zwischen Hausärzten und Spezialisten. „Das übergreifende Ziel dabei ist eine gemeinschaftliche Krankenversorgung, von der vor allem die Patienten in der Region profitieren“, so Prof. Gesenhues. „Und nur mit hochwertigen Fort- und Weiterbildungen, lässt sich ärztlicher Nachwuchs gewinnen, der die hausärztliche Versorgung langfristig sicherstellt.“

Anmeldung und weitere Informationen:

http://www.ifam-essen.de
http://www.ifam-essen.de/allgemeinmedizin/home/tag-der-allgemeinmedizin-2016 ]]>
Darmerkrankungen: Neuer Behandlungsansatz http://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=131 131 Thu, 11 Feb 2016 11:21:37 +0100 Bei der Entstehung und Entwicklung chronisch entzündlicher Darmerkrankungen spielen Zytokine und Chemokine eine wichtige Rolle. Die entzündungsrelevanten Proteine regulieren das Wachstum und die Differenzierung von Zellen. Bisherige Therapien beruhen darauf, die Entzündung mit Hilfe monoklonaler Antikörpern abklingen zu lassen. So wie sie bisher verabreicht werden, treten dabei allerdings häufig Nebenwirkungen auf.

Besser verträglich sind solche medikamentösen Behandlungen, wenn sie direkt lokal im Darm wirken können. Dazu nutzt man kurze, einzel- oder doppelsträngige Ribonukleinsäure-Moleküle, sogenannte siRNA, die die entzündungsrelevanten Gene ausschalten. Weil sie sich an die von ihnen gebildete mRNA binden, entsteht kein entzündungsauslösendes Eiweiß mehr. Soweit die Theorie. In der Praxis ist es jedoch schwierig, die instabilen siRNA in den Darm zu bringen. Diese Herausforderung überwanden die Forscher, indem sie stabilisierende und für den Körper unschädliche Nanopartikel nutzen.

Dass dieser Weg richtig ist, zeigen die Ergebnisse der Arbeitsgruppe von Prof. Dr. Astrid Westendorf vom Institut für Medizinische Mikrobiologie in Kooperation mit Prof. Dr. Matthias Epple vom Institut für Anorganische Chemie: Mit Hilfe von Nanopartikeln aus Calciumphosphat und Polylactid-co-Glycolid stabilisierten sie die siRNA und brachten sie schonend in den entzündeten Dickdarm ein. Dort machten sie die entzündungstreibenden Zytokine TNF-?, IP-10 und KC unschädlich, die an der Entstehung chronisch entzündlicher Darmerkrankungen beteiligt sind.

Die Wissenschaftler konnten im Mausmodell nachweisen, dass die Epithel- und Immunzellen des Darms die siRNA-Nanopartikel lokal aufnehmen und die Arbeit der Zielgene deutlich unterdrücken. Prof. Astrid Westendorf: „Unsere Forschungsergebnisse belegen eindeutig, dass es sich hier um einen vielversprechenden Ansatz für die Therapie chronisch entzündlicher Darmerkrankungen handelt.“

Studie: Frede A, Neuhaus B, Klopfleisch R, Walker C, Buer J, Müller W, Epple M, Westendorf AM. Colonic gene silencing using siRNA-loaded calcium phosphate/PLGA nanoparticles ameliorates intestinal inflammation in vivo. Journal of Controlled Release. 2016 Jan 28;222:86-96. ]]>
Längere Überlebenschancen für NET-Patienten - Neues Therapeutikum http://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=130 130 Wed, 10 Feb 2016 13:42:54 +0100 Deutschlandweit erkranken jedes Jahr etwa 4.000 Personen neu an NET. Anfangs verursacht der Tumor meist nur wenige Beschwerden, deshalb wird er in der Regel auch erst spät erkannt. Wenn die Diagnose gestellt wird, hat die Hälfte der Patienten bereits Fernmetastasen. Im Schnitt haben sie dann noch eine Lebenszeit von 33 Monaten vor sich.

Deshalb ist das neueste Studienergebnis des Endokrinen Tumorzentrums am WTZ Essen unter der Leitung von Prof. Dr. Dr. Dagmar Führer (Klinik für Endokrinologie und Stoffwechselerkrankungen) eine gute Nachricht für sie. Das dort angesiedelte zertifizierte internationale Exzellenz-Zentrum für Neuroendokrine Tumore (ENETS Center of Excellence) ging der Frage nach, ob der Wirkstoff Everolimus Betroffenen mit fortgeschrittenem NET helfen kann.

Der Hemmer des Enzyms mTOR wird als Tablette verabreicht. Der Eiweißkomplex kontrolliert das Zellwachstum und ist in neuroendokrinen Tumoren häufig fehlerhaft ausgebildet. In einer Phase III-Studie (randomisiert, doppelblind, Placebo-kontrolliert) wurden weltweit 302 erwachsene Patienten mit fortgeschrittenen NET der Lunge oder des Verdauungstraktes untersucht. Dabei stellte sich heraus, dass die mit dem Wirkstoff behandelten Patienten eine längere progressionsfreie Überlebenszeit hatten (11 statt 3,9 Monate).

Über die Ergebnisse dieser Studie (RADIANT-4) berichtet das renommierte Fachmagazin The Lancet in seiner neuesten Ausgabe. „Wir konnten erstmals nachweisen, dass die mTOR-Hemmung auch bei neuroendokrinen Tumoren in verschiedenen örtlichen Bereichen wirkt. Dadurch verbessern sich die Therapiemöglichkeiten für die betroffenen Patienten erheblich“, so Dr. Harald Lahner, Leiter des ENETS Center of Excellence, der die Studie am UK Essen durchgeführt hat.
Weitere Informationen: http://dx.doi.org/10.1016/S0140-6736(15)00817-X ]]>
DKTK fördert innovative Projekte - Mutierten Krebszell-Genomen auf der Spur http://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=129 129 Thu, 04 Feb 2016 12:01:30 +0100 Sie gehören drei verschiedenen Standorten des Deutschen Konsortiums für translationale Krebsforschung“ (DKTK) an, das vom Bundesforschungsministerium als deutsches Gesundheitszentrum gefördert wird.

In einem internen „Joint Funding Wettbewerb“ unterstützt das DKTK herausragende, überregionale Studien. Die Wissenschaftler der Standorte Essen/Düsseldorf, Tübingen und Heidelberg sind die Initiatoren eines von vier erfolgreichen Anträgen. Sie erhalten die Förderung für jeweils drei Jahre.

Professor Dirk Schadendorf (Direktor des Westdeutschen Tumorzentrums und der Klinik für Dermatologie am Universitätsklinikum Essen) initiierte gemeinsam mit Professor Alfred Nordheim vom Interfakultären Institut für Zellbiologie (IFIZ) der Universität Tübingen und Professor Peter Lichter (Deutsches Krebsforschungszentrum, Heidelberg) ein Projekt, in dem bestimmte Mutationen von Krebszell-Genomen erforscht werden. Sie versprechen sich neue Erkenntnisse über die Ursachen der Fehlsteuerung von Genen, die für die Entstehung der Krebserkrankung verantwortlich sind.

Im Erbgut von Krebszellen finden sich Veränderungen, die für die Entstehung der Zellwucherung und sich daraus entwickelnder Tumore verantwortlich sind. Bei genetischen Tumoranalysen konzentrierte man sich bisher auf Mutationen, die zu Veränderungen im kodierenden Informationsgehalt von Genen und deshalb zu veränderten Eiweißstoffen (Proteinen) führen.

Das Projekt geht einen wichtigen Schritt weiter und sucht gezielt nach Mutationen in Krebszell-Genomen, die in nicht-kodierenden Regionen liegen. Diese sind bekannt dafür, dass sie die Aktivitäten der Krebsgene verändern können. Die Untersuchungen werden an bösartigen Krebsformen der Haut (Melanome) und des menschlichen Gehirns (Glioblastome) durchgeführt. ]]>
Studierendenkonferenz zur aktuellen Krebsforschung http://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=128 128 Thu, 04 Feb 2016 09:40:17 +0100 Auf dem Programm stehen die Themen Hämatologie, Onkologie und Krebsforschung. Die Onkologie gehört zu den Forschungsschwerpunkten der Medizinischen Fakultät und ist ein Schwerpunkt in der Patientenversorgung am UK Essen.

Die „echo – essen conference for hematology and oncology“ richtet sich in erster Linie an Studierende der Medizin, der Naturwissenschaften und der sogenannten Lebenswissenschaften. Im Zentrum steht die Vermittlung klinischen und wissenschaftlichen Grundwissens aus der aktuellen Krebsforschung. Die Teilnehmer sind dabei nicht nur passive Zuhörer, sondern gestalten das Programm aktiv mit: Zu jedem Thema tragen zwei Studierende vor. Wer keinen Vortrag hält, hat die Möglichkeit, sein Forschungsthema in Form eines Posters auszustellen. Die Teilnehmer erhalten so die Gelegenheit, Erfahrungen im Präsentieren von wissenschaftlichen Ergebnissen zu sammeln, sich unter einander zu vernetzen, im gegenseitigen Austausch Forschungsthemen zu diskutieren und neue Impulse für die eigene Arbeit zu gewinnen. Insgesamt rechnen die Veranstalter mit rund 80 Teilnehmern aus dem In- und Ausland.

Natürlich setzen die Veranstalter auch auf renommierte Experten: Zu jedem Thema wird einer von insgesamt 25 Gastrednern referieren; diese kommen vom UK Essen sowie von Universitäten in Bochum, Bonn und Leuven in den Niederlanden. Den Rahmen bilden die Keynote lecture von Prof. Massimiliano Mazzone, Vesalius Research Center Leuven, Belgien, und die Closing lecture von Prof. Dominik Wolf, Universitätsklinikum Bonn. Zudem kooperieren die Veranstalter mit der European School of Oncology, der European Medical Students Association und der Manchester Oncology Society.

Darüber hinaus werden sie bei der Umsetzung durch die Stiftung Universitätsmedizin am UK Essen, den Förderverein der Klinik für Hämatologie sowie das Dekanat der Medizinischen Fakultät unterstützt.


Foto: Stefanie Rost und Benedikt Pelzer

Organisiert wird die Konferenz von Stefanie Rost und Benedikt Pelzer, Doktoranden an der Medizinischen Fakultät. Gemeinsam haben die zwei an der Klinik für Hämatologie am UK Essen den Finanz- und Strukturplan entwickelt, das wissenschaftliche Programm erstellt und Gastredner eingeladen.

Die echo-Teilnahmegebühr beträgt 30 Euro.
Programm und Anmeldung: http://www.echo-essen.de ]]>
Nachwuchsforscherin Zwanziger ausgezeichnet http://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=127 127 Wed, 03 Feb 2016 14:09:38 +0100 Die mit 5.000 Euro dotierte Auszeichnung bekam sie für ihre Forschungen zur Charakterisierung des Schilddrüsenhormontransporters MCT8.

Der Preis für die beste klinische oder experimentelle Arbeit auf dem Gebiet der Endokrinologie und Diabetologie geht in diesem Jahr an eine Essener Nachwuchsforscherin. Dr. Denise Zwanziger forscht intensiv auf dem Gebiet der Schilddrüsenhormone. Im Focus ihrer Arbeiten stehen Transporter von Schilddrüsen-Hormonen, speziell MCT8, die für die Entwicklung und das Wachstum notwendig sind. „Die Ergebnisse ihrer Arbeiten tragen dazu bei, physiologische und pathophysiologische Zustände der Schilddrüsenhormone besser zu verstehen“, erläutert die Tagungspräsidentin Prof. Dr. Dr. Dagmar Führer, Direktorin der Klinik für Endokrinologie und Stoffwechselerkrankungen am Universitätsklinikum Essen (UK Essen).

Die 21. Jahrestagung der NRW-Gesellschaft für Endokrinologie und Diabetologie fand vom 29. bis 30. Januar 2016 im Lehr- und Lernzentrum der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen am UK Essen statt. Themenschwerpunkte waren endokrine Tumoren und die „Transition“, der Übergang von jungen Erwachsenen mit chronischen Erkrankungen von einer Kind zentrierten hin auf den Erwachsenen orientierten Gesundheitsversorgung, für die am UK Essen ein spezielles Transferprogramm in der Endokrinologie und Diabetologie eingerichtet ist. Neben Neuigkeiten aus der endokrinologischen Forschung diskutierten die Tagungsteilnehmer auch zu gesundheitspolitisch wichtigen Themen wie Diabetes, Fettstoffwechsel, Vitamin D und Testosteron.

Weitere Informationen: http://www.uk-essen.de ]]>
Die Multispektraloptoakustische Tomographie (MSOT) zur nicht invasiven Diagnostik des Schildwächterlymphknotens bei Patienten mit einem malignen Melanom http://www.uni-due.de/med/forschungsnews.php?id=125 125 Fri, 29 Jan 2016 10:22:07 +0100 Analysiert wurden 506 exzidierte SLN von insgesamt 214 Melanom Patienten. Es erfolgte die ex vivo MSOT-Detektierung eventueller melanin-haltiger SLN-Abschnitte, welche gezielt für die histopathologische Begutachtung aufgearbeitet wurden.

Darüber hinaus wurden diese ex vivo-Erfahrungen in eine klinische Anwendung übertragen. Hierbei wurde die MSOT-Bildgebung mit dem Farbstoff Indocyaningrün (ICG) als Fluoreszenzkontrastmittel kombiniert um die SLN in vivo zu visualisieren. In der durchgeführten klinischen Studie wurde die MSOT geführte ICG-basierte SLN Detektion gefolgt von MSOT Bestimmung des SLN-Status mit der Standard-99mTc-geführten SLNE und konventioneller pathologischer Analyse verglichen.

Die MSOT geführte Histologie verbessert signifikant die Erkennungsrate von SLN-Metastasen im Vergleich zum EORTC Melanom Protokoll (22,9% vs 14,2% p = 0,019). In der klinischen Studie wurden alle 99mTc-markierten SLNs (n = 41) auch mittels MSOT und ICG visualisiert (Konkordanzrate 100%). Die präoperative MSOT-Bildgebung visualisiert die SLN in allen anatomischen Regionen mit einer Eindringtiefe von bis zu 5 cm. Darüber hinaus konnten alle tumorfreien SLN in vivo mittels MSOT identifiziert werden; es gab keine falsch-negativen Befunde.

Mit der MSOT Technologie kann zum ersten Mal eine neue, nicht-invasive Strategie präsentiert werden, die das großes Potenzial hat zukünftig radioaktive und invasive SLN-Verfahren für eine signifikante Anzahl von Melanom-Patienten zu vermeiden.

Stoffels I., et al. Metastatic status of sentinel lymph nodes in melanoma determined noninvasively with multispectral optoacoustic imaging. Science translational medicine 7, 317ra199 (2015). ]]>
Neue Therapieoption in seltener Duchenne Muskeldystropie http://www.uni-due.de/med/forschungsnews.php?id=124 124 Fri, 29 Jan 2016 10:20:51 +0100 Kardiorespiratorisches Versagen ist die Haupttodesursache bei x-chromosomal-rezessiver Duchenne Muskeldystrophie (DMD). Im Verlauf dieser Erkrankung erleidet der Patient eine progressive Schwäche der Atemmuskulatur, die zu Atemwegserkrankungen, respiratorischen Komplikationen und zum Tod führen. Die Langzeit-Steroidtherapie ist bisher die einzig evidenzbasierte Therapie für alle Patienten ab dem 5. Lebensjahr mit dieser Erkrankung. Seit Dezember 2014 ist in Deutschland basierend auf einer nonsense-Mutation (ca. 10-15% aller DMD-Patienten) auch Translarna® zugelassen. Die Steroid-Therapie wird jedoch nicht von allen Patienten ohne akzeptable Nebenwirkungen toleriert, Translarna® ist nur bei entsprechendem Gendefekt einsetzbar, so dass sich hier therapeutische Lücken ergeben.

In der vorliegenden, multizentrischen, verblindeten Phase 3-Studie wurde die Effizienz und Wirksamkeit des Nicht-Steroid-Präparats Idebenone bei Patienten (10-18 Jahre) mit DMD getestet. Im Studiendesign wurden die Patienten randomisiert in einer 1:1 Ratio mit je 900 mg Idebenone oder Placebo für 52 Wochen behandelt.
Es konnte zum ersten Mal eine Phase-3 Studie bei dieser Erkrankung mit einem positiven Ergebnis abgeschlossen werden. Idebenone konnte den Progress von DMD signifikant verzögern damit eine neue Therapieoption für Patienten mit DMD bieten.

Buyse GM et al Lancet 2015: 385:1748-57 ]]>
Der Zell-Adhäsionsrezeptor CEACAM1 ist essentiell für die anti-Virus Reaktion von B-Zellen http://www.uni-due.de/med/forschungsnews.php?id=123 123 Fri, 29 Jan 2016 10:19:40 +0100 Einer der Oberflächenrezeptoren von B-Zellen, der Zell-Adhäsionsrezeptor CEACAM1 (CarcinoEmbryonic Antigen-related Cell Adhesion Molecule 1) konnte von den Arbeitsgruppen Prof. Dr. Karl S. Lang, Institut für Immunologie und PD Dr. Bernhard B. Singer, Institut für Anatomie und Ihren internationalen Kooperationspartnern als neuer und zentraler Faktor für die anti-viralen Abwehrreaktionen identifiziert werden. In speziellen Tiermodellen wurden mit verschiedenen Virenstämmen Grippe-ähnliche Effekte ausgelöst. Diese setzten die physiologische und spezifische B/T-Zell-vermittelte Immunreaktionen in Gang die innerhalb von 10-20 Tagen zu einem Abklingen der Erkrankung in den Kontrollmäusen führten. Das Fehlen von CEACAM1 in Ceacam1(-/-) Versuchstieren bewirkte nach viraler Infektion den Tod der Versuchstiere. Ursache hierfür ist, dass CEACAM1 essentiell für Überleben der B-Zellen ist. Durch das Auslösen der ?BTK/?Syk/NF-?B-Signalkaskade in den reifenden B-Zellen wird das Überleben von aktivierten B-Zellen induziert. Die B-Zellen reifen zu Plasmazellen, die schließlich Virus neutralisierenden Antikörper produzieren und die virale Infektion eindämmen. Die Abwesenheit von CEACAM1 führt zu einer vollständigen Immunschwäche und zum Tod durch virale die Erkrankung.

Zudem fanden die Forscher heraus, dass eine Gabe von agonistisch wirkender anti-CEACAM1 Antikörper in den Kontrolltieren eine schnellere Kontrolle des Virus im Mausmodell bewirkt. Verglichen mit allen anderen im Mausmodell getesteten Therapieansätzen (z.B. PD1/CD279 Inhibitoren) scheint dies mit Abstand die beste Therapieoption zu sein. Somit identifizierten die Forscher in ihrer Arbeit CEACAM1 als bedeutendes Rezeptormolekül auf B-Zellen, welches ein viel versprechendes, therapeutische Zielmolekül darstellt.

Khairnar V. et al., CEACAM1 induces B-cell survival and is essential for protective antiviral antibody production. Nat. Commun. 6:6217 doi: 10.1038/ncomms7217 (2015). ]]>
Der Verlust von PODCD10 in Endothelzellen führt zur Förderung des Tumorwachstums http://www.uni-due.de/med/forschungsnews.php?id=122 122 Fri, 29 Jan 2016 10:18:29 +0100 Die Arbeitsgruppe von Professor Ulrich Sure, Klinik für Neurochirurgie mit Dr. Yuan Zhu konnten zeigen, dass in den Endothelzellen dieser neu gebildeten Blutgefäße aus Tumorpatienten kein PDCD10 mehr besitzen. Die Stilllegung des PDCD10 in Endothelzellen führte im Tiermodell zur Stimulation der Proliferation, Migration, Adhäsion und Invasion der Tumorzellen und inhibierte Apoptose in Ko-Kulturen. Ein stabiler Knock-down des PDCD10 in Endothelzellen erhöhte zudem die Mikrogefäßdichte und die Bildung funktioneller Gefäßnetzwerke, was zu einer vierfach größeren Tumormasse in den Mäusen führte. Interessanterweise erhöhte der endotheliale Mangel an PDCD10 die Freisetzung von 20 (z.B. VEGF) der 55 getesteten pro-angiogenetischen Faktoren um mindestens das Zweifache, wodurch wiederum Erk1/2 und Akt in GBM-Zellen aktiviert wurden. Ein Mangel an PDCD10 in Endothelzellen bewirkt daher die Aktivierung von GBM-Zellen und die Förderung des Tumorwachstums.

Y. Zhuet. Al. Loss of endothelial programmed cell death 10 activates glioblastoma cells and promotes tumor growth Neuro Oncol. 2015 Aug 8. pii: nov155. ]]>
HIF1a in dendritischen Zellen ist an der Pathogenese von Colitis im Tiermodell beteiligt http://www.uni-due.de/med/forschungsnews.php?id=121 121 Fri, 29 Jan 2016 10:15:10 +0100 Der Transkriptionsfaktor Hypoxie-induzierbarer Faktor (HIF)-1 reguliert die zelluläre Adaptation an eine sauerstoffarme Umgebung. Verschiedene Studien beschrieben bereits eine protektive Rolle von epithelialem HIF-1 in murinen Colitismodellen. In dieser Arbeit wurde nun die Bedeutung von dendritischem HIF-1 in einem DSS (Dextrannatriumsulfat) Colitismodell untersucht. Wildtyp-Tiere und Tiere mit einem HIF-1a Knock-out in dendritischen Zellen wurden über 7 Tage mit 3 % DSS behandelt. Der dendritische HIF-1? Knock-out führte dabei im Vergleich zu den Wildtyp-Tieren zu einem signifikant größeren Gewichtsverlust während des Experiments. Die Knock-out Tiere zeigten eine deutlich stärkere Darmentzündung mit einer erhöhten Expression der proinflammatorischen Zytokine und einer gesteigerten Mucinproduktion. Die Induktion der regulatorischen T-Zellen wurde durch den Knock-out vermindert sowie die Anzahl der Foxp3 positiven regulatorischen T-Zellen. Insgesamt konnte durch diese Arbeit verdeutlicht werden, dass dendritisches HIF-1a einen positiven Einfluss auf eine experimentelle Colitis hat, da die Aktivierung regulatorischer T-Zellen und die Eindämmung der Colitis von funktionellem HIF-1? in dendritischen Zellen abhängig war.

Flück K, et al. Hypoxia-inducible factor 1 in dendritic cells is crucial for the activation of protective regulatory T cells in murine colitis. Mucosal Immunol. 2015 Jul 29. doi: 10.1038/mi.2015.67 ]]>
Neuberufung: Herzforscherin Prof. Dr. Kristina Lorenz http://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=120 120 Fri, 29 Jan 2016 08:50:04 +0100 Ihr Forschungsschwerpunkt ist die Identifikation und Charakterisierung molekularer Schlüsselsignale für die Herzinsuffizienz, also die krankhafte Unfähigkeit des Herzens, die vom Körper benötigte Blutmenge angemessen bereit zu stellen. Prof. Lorenz interessiert sich dabei unter anderem für Signale, die an der Entstehung oder an der Kompensation dieser Erkrankung beteiligt sind.



Kristina Lorenz hat Pharmazie an der Uni Würzburg studiert. Nach dem Apothekerabschluss blieb sie der Wissenschaft treu. Nach der Promotion 2004 und einem Forschungsaufenthalt an der Universität in Rochester (USA) kehrte sie 2009 an die Uni Würzburg zurück. Ab 2012 war sie am Institut für Pharmakologie und Toxikologie der TU Dresden. 2013 übernahm sie dann die Professur für Molekulare Pharmakologie an der Universität Würzburg. 2015 folgte ein weiterer Forschungsaufenthalt in den USA, dieses Mal an der Universität in Chicago.

Durch die gemeinsame Berufung nach dem Jülicher Modell übernimmt Kristina Lorenz die Professur für Mechanismen kardiovaskulärer Erkrankungen an der Medizinischen Fakultät der UDE am Universitätsklinikum Essen (UK Essen). Zugleich wird sie zum 1. Februar Direktorin des Forschungsbereichs „Biomedizinische Forschung“ am Leibniz-Institut für Analytische Wissenschaften.

Herz-Kreislauf-Erkrankungen bilden einen Schwerpunkt in Forschung und Lehre am UK Essen und werden auch am ISAS intensiv erforscht. Durch die Kooperation soll dieser Forschungszweig bei beiden Partnern weiter gestärkt werden. Zudem soll sie dazu beitragen, dass eine Brücke zwischen der Grundlagen- und der patientenbezogenen Forschung geschlagen und die Vernetzung zwischen den Partnern enger wird.

Siehe auch: http://www.isas.de ]]>
Vorlesungsreihe „Grenzen – Grenzverschiebungen“ http://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=113 113 Mon, 25 Jan 2016 09:26:56 +0100 Die musikalische Darbietung schließt die Vorlesungsreihe „Grenzen – Grenzverschiebungen“ des 78. Medizinisch-Philosophischen Interdisziplinären Seminars ab. Tickets gibt es ab sofort an der Kasse im Verwaltungsgebäude (Hufelandstraße 55). ]]> Erbgutmarkierung bei Leukämie ist nur vermeintlich krebstypisch http://www.dkfz.de/de/presse/pressemitteilungen/2016/dkfz-pm-16-03-Erbgutmarkierung-bei-Leukaemie-ist-nur-vermeintlich-krebstypisch.php 112 Fri, 22 Jan 2016 08:45:54 +0100 ]]> Warum die Immunabwehr versagt - Zusammenhang erstmals nachgewiesen http://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=111 111 Fri, 22 Jan 2016 08:25:11 +0100 Verschiedene Erkrankungen können schwere Entzündungsreaktionen im menschlichen Körper auslösen. Dazu gehören die sogenannte Blutvergiftung (Sepsis), aber auch große Operationen oder Verletzungen. Auch wenn die akute Erkrankungsphase dank professioneller Intensivtherapie überlebt wird, können anschließende Infektionen tödlich enden. Bedrohlich sind auch solche Erreger, die für Gesunde mit intaktem Immunsystem zumeist ungefährlich sind. Wer aber gerade eine Sepsis überstanden hat, verfügt nur über schwache Abwehrkräfte.

Genau darin liegt aber auch der Schlüssel zur möglichen Lösung des Problems. Die Arbeitsgruppe von Oberarzt PD Dr. Simon Schäfer und Professor Jürgen Peters, Direktor der Klinik für Anästhesiologie und Intensivmedizin am UK Essen, konnte zusammen mit Wissenschaftlern der Universität Bonn und der UDE erstmals nachweisen, dass mtDNA das Immunsystems unterdrückt.

Normalerweise befindet sich mtDNA, wie auch die DNA des Zellkerns, immer innerhalb der Zelle. Werden nun Zellen beschädigt, kann mtDNA in den Blut-Strom gelangen. Und genau das geschieht offenbar bei Sepsis-Patienten. Je höher deren mtDNA Konzentration im Blut, desto schlechter die Prognose. Mehr noch: Experimente an transgenen Mäusen zeigen, dass mtDNA das Immunsystem über den sogenannten Toll-like-Rezeptor 9 praktisch ausschalten kann.

Die Forscher haben damit ein lange gesuchtes „Puzzlestück“ gefunden für den Zusammenhang zwischen der schweren Entzündungsreaktion zu Beginn und der anschließenden Immunsystemunterdrückung. Wenn es gelingt, diesen Mechanismus auszuschalten, wird dies auch die Prognose kritisch kranker Patienten verbessern. Weitere Untersuchungen sollen nun klären, ob ähnliche Prozesse auch nach sehr großen Operationen oder bei Herzoperationen mit eingesetzter Herz-Lungen-Maschine auftreten.

Über die Ergebnisse berichtet heute vorab online das renommierte Fachmagazin Anesthesiology, herausgegeben durch die American Society of Anesthesiologists (ASA).

Weitere Informationen: http://anesthesiology.pubs.asahq.org/article.aspx?articleid=2484394&resultClick=3 ]]>
Förderung der Besten: 28 Stipendien an Medizinstudenten vergeben http://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=110 110 Thu, 21 Jan 2016 09:15:33 +0100 Ausgewählt wurden sie anhand ihrer sehr guten Studien-Leistungen sowie ihres sozialen Engagements.

Dr. Alexander Hanspach, Geschäftsführer des Dekanats und verantwortlich für das Stipendienprogramm der Medizinischen Fakultät sagt,: „Es werden junge Talente aufgebaut und gefördert. Dadurch profitiert die Medizinische Fakultät – zugleich ist ein Stipendium eine wichtige Auszeichnung für den Start in eine erfolgreiche berufliche Laufbahn.“


Bild: Jubel bei 28 Stipendiaten der Medizinischen Fakultät und ihren Förderern, die auf Einladung von Rektor Prof. Dr. Ulrich Radtke zum Stipendium-Abendessen zusammenkamen

Jeder Student erhält im Rahmen des Deutschland-Stipendiums 300 € monatlich, um sich noch besser auf das Studium konzentrieren zu können. Davon stammen 150 € von Sponsoren, Spendern oder der Stiftung Universitätsmedizin, die insgesamt 15 Stipendien finanziert, die andere Hälfte trägt der Bund. ]]>
Neu an der Medizinischen Fakultät: Prof. Dr. Björn Scheffler http://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=109 109 Tue, 19 Jan 2016 10:46:05 +0100 Professor Scheffler wurde gemeinsam durch die Medizinische Fakultät der UDE und das Deutsche Krebsforschungszentrum (DKFZ) berufen.

Er leitet die Abteilung „Translationale Onkologie mit Schwerpunkt Neuroonkologie“, die am Westdeutschen Tumorzentrum (WTZ) angesiedelt ist, einem onkologischen Spitzenzentrum der Deutschen Krebshilfe und gleichzeitig einer von acht DKTK-Standorten bundesweit. In diesem Konsortium verbindet sich das DKFZ Heidelberg mit führenden Universitätskliniken, um die Ergebnisse aus der Grundlagenforschung schneller in die klinische Anwendung übertragen zu können.

Nach Promotion (1999) und Assistenz am Institut für Neuropathologie der Universität Bonn (1999 bis 2002) forschte Dr. Scheffler fünf Jahre in den Vereinigten Staaten an der University of Florida. 2008 kehrte er an die Universität Bonn zurück und etablierte dort eine Lichtenberg-Professur für Stammzellpathologie.


Bild: Professor Dr. Björn Scheffler

Im Fokus des DKTK stehen interdisziplinäre Forschungsansätze und innovative klinische Studien. Sie sollen eine verbesserte Vorsorge und Diagnose ermöglichen sowie dazu beitragen, personalisierte Therapien für Krebspatienten schneller anzuwenden. Neben Essen und Düsseldorf sind insgesamt sieben weitere Standorte im DKTK vertreten: Berlin, Dresden, Frankfurt/Mainz, Freiburg, Heidelberg, München und Tübingen. Das Bundesforschungsministerium und die beteiligten Länder fördern das Konsortium jährlich mit insgesamt ca. 28 Mio. Euro. Es zählt zu den sechs Deutschen Zentren der Gesundheitsforschung (DZG). ]]>
Schimmelpilzinfektion in der Lunge frühzeitig entdecken http://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=108 108 Tue, 19 Jan 2016 09:31:07 +0100 Bei Menschen, deren Immunsystem jedoch stark geschwächt ist – etwa Leukämie- oder AIDS-Patienten sowie Knochenmarkempfängern – nistet sich der Pilz ohne große Gegenwehr in der Lunge ein und verursacht dort die sogenannte invasive Aspergillose, eine der häufigsten Todesursachen bei immungeschwächten Patienten. Unter Beteiligung von Wissenschaftlern der Medizinischen Fakultät am Universitätsklinikum Essen wurde jetzt ein neues Diagnoseverfahren entwickelt und bereits im Krankheitsmodell erfolgreich getestet.

Für immungeschwächte Patienten, die zusätzlich an einer Aspergillose erkranken, ist die frühzeitige und auf die Patienten abgestimmte Therapie entscheidend. Wissenschaftler des EU-Konsortiums „MATHIAS“ (New Molecular-Functional Imaging Technologies and Therapeutic Strategies for Theranostic of Invasive Aspergillosis) haben unter maßgeblicher Beteiligung des Teams um Professor Dr. Matthias Gunzer, Leiter des Instituts für experimentelle Immunologie und Bildgebung der Medizinischen Fakultät am Universitätsklinikums Essen das neue, vielversprechende Diagnoseverfahren entwickelt und im Krankheitsmodell getestet. Hierbei wird ein Bildgebungsverfahren eingesetzt, das die Positronen-Emissions-Tomographie (PET) mit der Magnetresonanztomographie (MRT) kombiniert. Mit Hilfe von radioaktiv markierten Antikörpern, die sich nur an bestimmte Strukturen des wachsenden Schimmelpilzes heften, wird die Erkrankung sichtbar gemacht. Aufgrund der Antikör-per-basierten Bildgebung lässt sich dabei ausschließen, dass es sich bei auffälligen Strukturen in der Lunge um bakterielle oder virale Infektionen handelt. Dies ermöglicht eine schnelle und zuverlässige Diagnose.

Bisher wird immungeschwächten Patienten, die erste Symptome einer invasiven Aspergillose zeigen, Gewebe oder Flüssigkeit aus der Lunge entnommen, um die Krankheit sicher diagnostizieren zu können. Eine schmerzhafte und mitunter gefährliche Prozedur. Nun hoffen die Forscher, das Verfahren auf den Menschen übertragen zu lassen, um Betroffenen die schmerzhafte und mitunter gefährliche Prozedur in Zukunft ersparen zu können und zugleich Zeit für eine erfolgreiche Therapie zu gewinnen.

Ziel des EU-Konsortiums „MATHIAS“, das von Professor Bernd Pichler vom Werner Siemens Imaging Center, der Abteilung für Präklinische Bildgebung und Radiopharmazie des Universitätsklinikums Tübingen koordiniert wird, ist die Entwicklung neuer Techniken zur Diagnose und Behandlung der invasiven Aspergillose. Die EU unterstützt das Projekt, an dem Wissenschaftler aus Deutschland, Frankreich, Dänemark, der Schweiz und dem Vereinigten Königreich beteiligt sind, mit rund sechs Millionen Euro.

Originalpublikation:
Anna-Maria Rolle, Mike Hasenberg, Christopher R. Thornton, Djamschid Solouk-Saran, Linda Männ, Juliane Weski, Andreas Maurer, Eliane Fischer, Philipp R. Spycher, Roger Schibli, Frederic Boschetti, Sabine Stegemann-Koniszewski, Dunja Bruder, Gregory W. Severin, Stella E. Autenrieth, Sven Krappmann, Genna Davies, Bernd J. Pichler, Matthias Gunzer & Stefan Wiehr: Immuno-PET/MR imaging allows specific detection of Aspergillus fumigatus lung infection in vivo. PNAS, DOI: 10.1073/pnas.1518836113. ]]>
Neuberufung Prof. Dr. Clemens Aigner - Chefarztwechsel an der Ruhrlandklinik http://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=107 107 Fri, 15 Jan 2016 12:53:05 +0100 Er folgt zugleich Prof. Stamatis nach als Direktor der Abteilung Thoraxchirurgie und thorakale Endoskopie. Prof. Aigner war zuvor Oberarzt an der Klinischen Abteilung für Thoraxchirurgie an der Medizinischen Universität Wien. Sein Spezialgebiet ist die Chirurgie des Lungenkrebses. Kurt Werner Schmid, Ärztlicher Geschäftsführer der Ruhrlandklinik: „Wir freuen uns, dass wir mit Prof. Aigner einen renommierten Thoraxchirurgen gewinnen konnten.“


Bild: (von links) Prof. Buer, Dekan Medizinische Fakultät der UDE, Prof. Schmid, stellv. ÄD UK Essen, Prof. Werner ÄD, Prof. Stamatis, Dr. Möhler Ministerialdirigent, Prof. Aigner Klinikdirektor RLK, Frau Maier Pflegedirektorin UK Essen

2008 habilitierte sich Prof. Aigner zum Thema „Fortgeschrittene Techniken in der Lungentransplantation“. Für seine Forschungsarbeiten wurde er mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet, so etwa 2013 mit dem Theodor-Billroth-Preis der Österreichischen Gesellschaft für Chirurgie für die beste wissenschaftliche Arbeit auf dem Gebiet der klinischen und experimentellen Chirurgie.

Auch nach seinem Ausscheiden als Chefarzt bleibt Prof. Stamatis der Ruhrlandklinik weiter erhalten: Als Senior Consultant wird er seine Arbeit in der Ambulanz der Klinik fortsetzen und stellt auch zukünftig, insbesondere bei der Einholung einer zweiten Meinung, seine Erfahrung und Kompetenz zur Verfügung. ]]>
Der Beitrag der Gendermedizin zur personalisierten kardiovaskulären Prävention http://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=106 106 Fri, 15 Jan 2016 11:37:05 +0100 Den Vortrag wird Dr. Sabine Oertelt-Prigione, MScPH, Gender in Prevention and Implementation Research, Institute of Gender in Medicine (GiM), Charité, Berlin, zum Thema „Der Beitrag der Gendermedizin zur personalisierten kardiovaskulären Prävention" halten.

Veranstaltungsort ist Hörsaal im 2. OG des Verwaltungsgebäudes des UK Essen an der Hufelandstraße 55, Essen.

Im Anschluss daran wird es einen kleinen Imbiss im Vorraum des Hörsaals geben, zu dem die Teilnehmer ebenfalls herzlich eingeladen sind. ]]>
WTZ/DKTK-Seminar: Induced pluripotency and cancer. What can we learn? http://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=105 105 Fri, 15 Jan 2016 11:35:26 +0100 Referent ist Prof. Dr. Jochen Utikal, Ärztlicher Koordinator des Hauttumorzentrums der Universitätsmedizin Mannheim. ]]> Symposium zu seltenen Erkrankungen http://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=104 104 Fri, 15 Jan 2016 11:32:15 +0100 Seit seiner Gründung im Jahr 2013 haben sich die Strukturen des EZSE kontinuierlich weiterentwickelt. Aktuell werden am UK Essen sogenannte B-Zentren aufgebaut. Als erstes stimmte der Vorstand der Gründung des Prader-Willi-Zentrums zu. Es bietet Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen mit Prader-Willi-Syndrom eine kompetente Anlaufstelle. Entsprechend lautet ein Thema der Tagung „Vom Kind zum jungen Erwachsenen. Perspektiven der Transition am Beispiel des Prader-Willi-Syndroms.“ Weitere Themen reichen von der „Verknüpfung von Forschung und Klinik am Beispiel seltener Knochenerkrankungen“ über „Interdisziplinäre Versorgung von Menschen mit seltenen Erkrankungen am Beispiel Morbus Osler“ bis zu „Wo stehen wir in Essen? Aktuelle Entwicklungen des EZSE“.

http://www.ezse.de/files/downloads/Flyer_symposium_EZSE_decker_WEB.pdf ]]>
Förderung für Orthopädie und Unfallchirurgie http://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=103 103 Fri, 15 Jan 2016 11:30:15 +0100 Beteiligt daran ist auch PD Dr. Max Daniel Kauther von der Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie sowie PD Dr. Björn Behr vom Berufsgenossenschaftliches Universitätsklinikum Bergmannsheil.

Die beiden Forscher möchten die Eigenschaften einer neuen Stahllegierung in-vivo und in-vitro untersuchen. „Dieses Projekt unterstützt die wissenschaftliche Kooperation beider Ruhrunistandorte. Auch klinisch wird eine engere Kooperation mit der Berufung von Professor Marcel Dudda aus Bochum auf die Universitätsprofessur ,Spezielle Unfallchirurgie` entstehen“, so Prof. Dr. Marcus Jäger, Direktor der Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie.

http://www.mercur-research.de/projekte/news_projekte/article/untersuchung-einer-innovativen-stahllegierung-fuer-die-anwendung-in-der-knochenchirurgie.html ]]>
Zellen im Blut entdeckt - Auf der Suche nach dem HIV-Impfstoff http://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=102 102 Wed, 13 Jan 2016 10:14:18 +0100 Diese kommen normalerweise nur in den Lymphknoten vor, erkennen spezifisch HI-Viren und können entsprechende Botenstoffe aussenden. Die Zellen sind maßgeblich daran beteiligt, protektive Antiköperantworten auszulösen und so einen Schutz vor dem Virus aufbauen. Mit ihrer Hilfe könnte eine frühere Prognose möglich werden, wie wirksam im Test befindliche Impfstoffe sind. Die neuen Erkenntnisse wurden jetzt im Fachmagazin Immunity vorgestellt.


Bild: Professor Hendrik Streeck

Weltweit leben weit über 30 Millionen Menschen mit dem HI-Virus, mehr als 1,2 Millionen sterben jedes Jahr an den Folgen der Erkrankung. Alleine im letzten Jahr gab es weltweit rund zwei Millionen neue HIV-Infizierte, erstmals über 140.000 in Europa, mehr als die Hälfte davon in Deutschland. Umso wichtiger ist die Suche nach einem Impfstoff, der als die beste Lösung angesehen wird, um die Pandemie einzudämmen.

„Es ist erstaunlich, dass wir seit Jahren Impfstoffe entwickelt haben, ohne viel darüber zu wissen, welche Immunantwort wir bewirken müssen, um einen wirksamen Schutz aufzubauen“, so Prof. Dr. Hendrik Streeck, Direktor des Instituts für HIV-Forschung der Medizinischen Fakultät der UDE am UK Essen. Die Forscher haben sich in diesem Zusammenhang die neu im Blut gefundenen Tfh-Zellen genauer angeschaut. Die Zellen interagieren mit den B-Zellen, die ihrerseits eine wichtige Rolle im Immunsystem übernehmen. Entscheidend in diesem Prozess sind die Signale, die die Tfh-Zellen aussenden. „Wenn wir diese Signale besser verstehen und vielleicht sogar steuern können, kann man danach gezielt Impfstoffe entwickeln.“

„Bei den Tfh-Zellen im Blut von HIV-Patienten fanden wir heraus, dass ihr Einfluss auf die B-Zellen - und damit auf die Antikörperantwort - je nach Struktur, die sie vom HI-Virus erkennen, unterschiedlich ist“, erläutert Prof. Dr. Hendrik Streeck. „Diese Erkenntnis kann uns in der Zukunft helfen, die optimale HIV-spezifische T-follikuläre Immunantwort zu finden, die den besten Antikörperschutz hervorbringt.“ Im nächsten Schritt untersuchten die Wissenschaftler vier verschiedene bereits erprobte HIV-Impfstoffe. Während drei der Impfkonzepte nicht erfolgreich waren, zeigte der vierte einen mäßigen Impfschutz: Einer von drei Geimpften war durch den Impfstoff vor der HIV-Infektion geschützt. In der Analyse zeigte sich, dass dieser Impfstoff am besten die HIV-spezifischen T-follikulären Helferzellen erzeugt.

Über die Analyse der T-follikulären Helferzellen erhofft sich das Forscherteam nun eine Zeit und Ressourcen sparende Vorhersage darüber, wie effektiv ein Impfstoff einmal jenseits der Entwicklungsphase sein wird. Er arbeitet seit Jahren zusammen mit internationalen Partnern an der Entwicklung eines möglichen Impfstoffes. Dank der Unterstützung durch die Else Kröner-Fresenius-Stiftung für medizinische Spitzenforscher aus dem Ausland und der German Scholars Organization konnte er 2015 aus den USA an die Medizinische Fakultät der UDE berufen werden.

Weitere Informationen: http://www.cell.com/immunity ]]>
Japanischer Generalkonsul traf Japanbeauftragten der Medizinischen Fakult http://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=101 101 Fri, 08 Jan 2016 11:28:14 +0100 Besonderes Interesse hatte der Generalkonsul an Projekten zur Bor-Neutroneneinfang-therapie. So fand die erste Studie in Europa unter Leitung von Prof. Sauerwein am Forschungsreaktor der Europäischen Union in Petten (NL) statt. In Japan stehen hierfür nun Geräte bereit, die in Krankenhäusern eingesetzt werden können.

Ein weiteres wichtiges Thema des Besuchs war die Kooperation mit der japanischen Firma „QD Laser“, die ihren Sitz in Essen hat und deren Retina-Laserbrille Menschen mit Sehschwächen wieder Sehkraft schenken will. Studien zur Markteinführung der Laserbrille werden zurzeit am UK Essen durchgeführt. Durch diese Rahmenbedingungen soll das Produkt in deutlich kürzerer Zeit als üblich marktreif sein und den betroffenen Patientinnen und Patienten schneller helfen. ]]>
Neu an der Medizinischen Fakultät: Prof. Dr. Marcel Dudda http://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=100 100 Fri, 08 Jan 2016 10:24:24 +0100 Prof. Dr. Marcel Dudda kommt aus Bochum und war am Berufsgenossenschaftlichen Universitätsklinikum Bergmannsheil Geschäftsführender Oberarzt der Unfallchirurgischen Klinik. „Wir freuen uns, mit Professor Dudda einen hervorragenden Unfallchirurgen und erfahrenen Operateur gefunden zu haben“, so Prof. Dr. Marcus Jäger, Direktor der Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie.



Nach seinem Medizinstudium an der Universität in Essen und Zürich, bildete sich der 42-jährige Arzt auch im Ausland weiter. Bei Aufenthalte am Boston Children´s Hospital der Harvard Medical School in Boston sowie in der Universitätsklinik Inselspital in Bern sammelte er wertvolle Erfahrungen in der modernen Behandlung von Unfallverletzten mit Schwerpunkten in der Beckenchirurgie, Kindertraumatologie und septischen Chirurgie. ]]>
Forschungsnews informieren ab Januar über die Forschung an der Medizinischen Fakultät http://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=99 99 Fri, 08 Jan 2016 08:52:56 +0100 Anlässlich der ersten Ausgabe am 14.1.2016 ist außerdem ein kurzer Rückblick auf die Forschung am UK Essen mit den „Highlights 2015“ geplant.

Dr. Inka Scheffrahn freut sich ab sofort über Beitragsvorschläge, Publikations- und Veranstaltungshinweise und steht für Fragen gerne unter der Durchwahl 4512 und per E-Mail unter inka.scheffrahn@uk-essen.de zur Verfügung. Redaktionsschluss für die 1. Ausgabe ist der 8.1.2016.

Ab Februar 2016 wird der Newsletter dann wie gewohnt aktuelle Forschungsbeiträge veröffentlichen.

http://www.uni-due.de/med/forschung/forschungsbote/index.shtml ]]>
Feierstunde der Medizinischen Fakultät: Examensfeier und Lehrpreis-Verleihung http://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=98 98 Mon, 04 Jan 2016 10:30:39 +0100 Zuvor hatten die Studierenden den Dritten Abschnitt der Ärztlichen Prüfung erfolgreich bestanden.

Im Rahmen der Examensfeier wurden auch die Lehrpreise der Medizinischen Fakultät überreicht. Die bestbewertete Lehrveranstaltung im ersten Studienabschnitt erhielt das Seminar Ultraschallanatomie mit klinischen Bezügen von PD Dr. Hans-Peter Hohn und Prof. Dr. Gunther Wennemuth. Im zweiten Studienabschnitte wurde das Praktikum Neurologie von Prof. Dr. Hans Christoph Diener und Prof. Dr. Christian Weimar am besten bewertet.

Auch Veranstaltungen, die sich im Vergleich zum letzten Semester am stärksten verbessert haben, wurden ausgezeichnet: Bester Aufsteiger im ersten Studienabschnitt ist das Integriertes Seminar Notfallmedizin (mit klinischen Bezügen) von Prof. Dr. Joachim Fandrey, im zweiten Studienabschnitt ging der Preis an das Seminar Klinische Umweltmedizin von Prof. Dr. Susanne Moebus. Das Preisgeld in Höhe von jeweils 2.500 Euro kommt der Lehre der Ausgezeichneten zugute. Beste Lehrende sind Dr. rer. nat. Kirstin Obst-Pernberg vom Institut für Anatomie und PD Dr. med. Niels Voigt vom Institut für Pharmakologie. Sie erhalten ein Preisgeld von je 200 Euro. ]]>
Gut für Herz und Kreislauf von Nierenkranken - In grünem Tee und dunkler Schokolade http://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=97 97 Fri, 18 Dec 2015 11:24:46 +0100 Arbeiten die Nieren nicht richtig, spricht man von einer Nieren-Insuffizienz. Im letzten Stadium dieser Erkrankung, der terminalen Nieren-Insuffizienz, muss das Blut außerhalb des Körpers von Giftstoffen gereinigt werden. Bei der Dialyse kann sich der Blutdruck erhöhen und die Blutgefäße sowie deren Innenwände, die Endothele, arbeiten nicht mehr einwandfrei. Dies ist besonders schwerwiegend, weil viele Betroffene ohnehin zusätzlich an kardiovaskulären Erkrankungen leiden. Oft sterben sie deshalb deutlich früher als Menschen mit gesunden Nieren.

Doch was kann man tun, wenn eine Dialyse unausweichlich ist? Man kümmert sich um die beeinflussbaren Faktoren, etwa die Ernährung, mit der man auch das Herz- und Kreislaufsystem stärken kann. Gezielt zuführen lassen sich zum Beispiel die Kakao-Flavanole, die als pflanzliche Bestandteile u.a in grünem Tee und in dunkler Schokolade vorkommen.

Prof. Rassaf, Direktor der Klinik für Kardiologie am UK Essen, untersuchte darum nun zusammen mit Kollegen am UK Düsseldorf, welche genauen Effekte zugeführte Kakao-Flavanole auf die Gefäßfunktion schwer kranker Nierenpatienten hat. Die Ergebnisse sind ebenso eindeutig wie erfreulich: Dank einer hohen Flavanol-Dosis (820 mg/d) verbesserte sich die Gefäßfunktion der Patienten sowohl kurz- wie auch langfristig.

Die durch die Dialyse verursachte Gefäßschädigung konnte sogar teilweise rückgängig gemacht werden. Wurde das Präparat längere Zeit eingenommen wurden zudem positive Wirkungen auf den Blutdruck erkennbar. Über die Placebo-kontrollierte Studie berichtet das Clinical Journal of the American Society of Nephrology in seiner aktuellen Ausgabe.

Weitere Informationen:
http://cjasn.asnjournals.org/
(direkter Link:) http://cjasn.asnjournals.org/content/early/2015/12/17/CJN.05560515.abstract?sid=1d359c29-acbf-4ed6-9bcd-3481a135df70 ]]>
Förderung von Wissenschaftlerinnen mit kleinen Kindern http://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=96 96 Fri, 18 Dec 2015 10:44:53 +0100 „Wir können es uns nicht leisten, hochqualifizierte und motivierte Wissenschaftlerinnen auf dem Weg zur Habilitation zu verlieren“, betont Dekan Prof. Dr. Jan Buer. Mit dem 2014 gestarteten und jetzt verlängerten Habilitandinnen-Förderprogramm will die Medizinische Fakultät darum Wissenschaftlerinnen fördern.

Teilnehmenden Wissenschaftlerinnen mit Kindern wird eine studentische Hilfskraft an die Seite gestellt, damit sie sich auf ihre Forschungsaufgaben konzentrieren können. „Wenn wir Habilitandinnen unterstützen, ist dies eine Investition in die Zukunft, von der wir in der Forschung und der Lehre noch lange Zeit profitieren werden“, betont die Gleichstellungsbeauftragte der Fakultät Prof. Dr. Ulrike Schara, die das Projekt gemeinsam mit ihren Vertreterinnen PD Dr. Diana Arweiler-Harbeck, Prof. Dr. Sigrid Elsenbruch und PD Dr. rer. nat. Stefanie Flohé auf den Weg gebracht hat.

Interessentinnen können sich jetzt erneut für eine Teilnahme bewerben.

Weitere Informationen: http://www.uni-due.de/med/gleichstellung ]]>
Erstmals Genderprofessuren an der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen http://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=95 95 Fri, 18 Dec 2015 10:30:42 +0100 Alle drei Anträge, zwei davon aus der Medizinischen Fakultät, waren jetzt erfolgreich. Die Professuren von Prof. Dr. Sigrid Elsenbruch, Experimentelle Psychobiologie unter Berücksichtigung von geschlechtsspezifischen Aspekten, und Prof. Dr. Anke Hinney, Molekulargenetik von Adipositas und Essstörungen unter Berücksichtigung von geschlechtsspezifischen Aspekten werden gefördert.

Ab Januar 2016 unterstützt das Land Nordrhein-Westfalen ihre Forschungsarbeiten über drei Jahre mit 75.000 Euro pro Jahr. Die Medizinische Fakultät und das Rektorat der UDE haben die Anträge nachdrücklich unterstützt und sich verpflichtet, die Professuren mindestens 6 Jahre mit der beantragten Denomination zu versehen.

Für die Medizinische Fakultät sind dies die ersten Genderprofessuren. Die Fakultät fördert die Integration geschlechterspezifischer Fragestellungen in Lehr- und Forschungsinhalten ihrer Fachbereiche und kooperiert hierzu seit vielen Jahren sehr erfolgreich insbesondere mit dem Essener Kolleg für Geschlechterforschung (EKfG). Die geförderten Wissenschaftlerinnen sind aktive Mitglieder des Essener Kollegs für Geschlechterforschung (EKfG).

Mit der erweiterten Ausrichtung der Professuren von Prof. Dr. Sigrid Elsenbruch und Prof. Dr. Anke Hinney hat die Medizinische Fakultät Essen bundesweit ein Alleinstellungsmerkmal im Bereich der neurowissenschaftlichen bzw. medizin-psychologischen sowie der molekulargenetischen Forschung. Beide Ausrichtungen sind in Deutschland bisher einzigartig. „Die vertretenen Forschungs- und Lehrgebiete nehmen somit eine Vorbild- und Leuchtturmfunktion ein“, führt Prof. Dr. Sigrid Elsenbruch aus. „Diese wird auch auf Ebene der Fachgesellschaften sowie bei der Ausbildung von Medizinstudierenden wichtige Signale setzen“, ergänzt Prof. Dr. Anke Hinney.

Zur Pressemitteilung der UDE: http://www.uni-due.de/de/presse/meldung.php?id=9221

"Experimentelle Psychobiologie unter Berücksichtigung von geschlechtsspezifischen Aspekten“

Prof. Dr. Sigrid Elsenbruch, Ph.D., Heisenberg-Professor of Experimental Psychobiology am Instituts für Medizinische Psychologie und Verhaltensimmunbiologie


Gendersensible Forschung bleibt in der Medizin besonders in Deutschland bislang noch immer eher die Ausnahme. Und dies, obwohl insbesondere in den Neurowissenschaften und der Psychologie inzwischen die Sensibilität für den Bedarf innovativer Forschungsansätze an der Grenze zwischen Grundlagen- und klinischer Forschung hoch ist.

Vor dem Hintergrund der hohen Prävalenz chronischer Schmerzen insbesondere bei Frauen sind Geschlechterunterschiede bzw. -effekte ein aktuelles und zentrales Forschungsthema innerhalb der Schmerzforschung. Dieses hat Implikationen für viele klinischen Bereiche, in denen Schmerzen von Bedeutung sind.

Ein besseres Verständnis der Bedeutung von Geschlechterunterschiede für die komplexen neurobiologischen Mechanismen der Schmerzverarbeitung und -modulation ist essentielle Voraussetzung für die Entwicklung innovativer und personalisierter Strategien zur Vorbeugung und Behandlung. Hierbei spielt die verbesserte Berücksichtigung psychologischer Einflussfaktoren eine entscheidende Rolle.

Durch eine enge Verzahnung und Integration neurobiologischer Aspekte akuter und chronischer Schmerzen in unterschiedlichen Schmerzmodalitäten und verschiedenen Patientengruppen mit psychosozialen Komponenten soll am Universitätsklinikum Essen in enger Kooperation mit angrenzenden Fächern und vernetzten Institutionen ein Forschungsnetzwerk gebildet werden. Im Rahmen interdisziplinärer Projekte wird hier das Thema Geschlecht bzw. Gender im Rahmen interdisziplinärer Projekte in den Mittelpunkt gesetzt wird.

Spezieller Forschungsschwerpunkt von Prof. Dr. Sigrid Elsenbruch sind viszerale Schmerzen, also Bauchschmerzen, wie sie z.B. beim Reizdarmsyndrom vorkommen, welches überwiegend Frauen betrifft.

http://www.uk-essen.de/medizinische-psychologie

"Analyse des Einflusses genetischer und epigenetischer Varianten, die das Körpergewicht bei Mädchen und Frauen erhöhen, auf die Entwicklung einer Magersucht",

Univ.-Prof. Dr. rer. nat. Anke Hinney, Leiterin der Forschungsabteilung Molekulargenetik an der Klinik f. Psychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie des Kindes- und Jugendalters des LVR-Klinikums Essen, UK Essen


Sowohl für Essstörungen, wie z.B. die Anorexia nervosa (AN), als auch für die Körpergewichtsregulation sind genetische Mechanismen relevant. Mehr als 100 chromosomale Regionen wurden bislang beschrieben, die das Körpergewicht beeinflussen. Trotzdem erklären genetische Faktoren nur einen kleinen Teil der Varianz des Körpergewichts. Es konnten drei chromosomale Loci identifiziert werden, die für AN und die Gewichtsregulation relevant erscheinen. Interessanterweise trägt der relevanteste Locus hauptsächlich bei Frauen zum Körpergewicht bei. Da Frauen ca. zehnmal häufiger von der AN betroffen sind, ist dies Ergebnis interessant. Bislang ist wenig über die Gene bekannt, die dem diesem Befund zugrunde liegen. Bei zweien der Gene wurde eine Interaktion mit einem Neurotransmitter beschrieben, der bereits für einige psychiatrische Störungen diskutiert wird. Diese Gene sollen molekulargenetisch und funktionell näher analysiert werden. Dazu sollen auch bestehende Kooperationen mit nationalen und internationalen Arbeitsgruppen genutzt werden.

Es gibt erste Hinweise auf epigenetische Mechanismen für Anorexia nervosa (AN) und Adipositas. Epigenetische Marker können durch Umweltfaktoren verändert werden. Veränderte epigenetische Profile wurden für adipöse Personen beschrieben. Wir konnten für AN einen methylierten Locus bestätigen, der auch für Adipositas relevant ist. Gemeinsame Analyse epigenomischer Daten in Kombination mit GWAS Daten in verschiedenen funktionalen Ebenen werden unser Verständnis der zugrunde liegenden Mechanismen der AN und der Gewichtsregulation vertiefen. Dadurch könnte langfristig auch die Therapie von Essstörungen verbessert werden. Bei Patientinnen mit Anorexia nervosa, als Modell für massive Unterernährung (Starvation), sollen detaillierte epigenomische Profile analysiert werden. In Kooperation mit weiteren nationalen und internationalen Gruppen sollen die Daten mit denen von adipösen Patienten abgeglichen werden. Ziel ist es, epigenetische Muster der Gewichtsregulation zu identifizieren, die mutmaßlich für das weibliche Geschlecht besonders relevant sind.
http://www.uni-due.de/zmb/members/hinney/overview ]]>
60. Promotionsfeier der Medizinischen Fakultät http://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=94 94 Thu, 17 Dec 2015 10:02:24 +0100 Insgesamt 40 Doktorandinnen und 20 Doktoranden erhielten aus den Händen des Dekans Prof. Dr. Jan Buer ihre Promotionsurkunden, zwei davon mit Auszeichnung (summa cum laude), 29 mit sehr gut (magna cum laude). 48 von ihnen promovierten zum Dr. med., 12 zum Dr. rer. medic.

Mit dem Promotionspreis wurde Dr. rer. medic. Dipl.-Psych. Adriane Monika Icenhour vom Institut für Medizinische Psychologie und Verhaltensimmunbiologie für ihre Arbeit zum Thema „Zentralnervöse Mechanismen schmerzassoziierter Lernprozesse bei abdominellem Schmerz: Befunde bei Gesunden und PatientInnen mit Reizdarmsyndrom“ geehrt.

Die Ehrenmedaille der Fakultät überreichte der Dekan dem Rechtsanwalt Herbert Wartensleben für seine besonderen Verdienste um den Studiengang „Pharmaceutical Medicine“. ]]>
Medizinstudierende aus anderen Ländern unterstützen http://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=93 93 Fri, 11 Dec 2015 14:03:08 +0100 Viele Medizinische Fakultäten beteiligen sich bereits. Nun sollen auch an der Medizinischen Fakultät Plätze für Studierende angeboten werden. Der Aufenthalt dauert in der Regel einen Monat, kann aber auch auf drei Monate ausgeweitet werden. Die genauen Kriterien können Sie dabei festlegen. Im Gegensatz zum Famulantenaustausch steht der Forschungsaustausch Studierenden aller Semester sowie medizinnahen Studiengängen offen. Eine Teilnahme wäre für Sie mit keinen Kosten verbunden: Unterkunft und ein Taschengeld werden durch die bvmd gestellt.

Nähere Informationen: http://www.uni-due.de/med/forschungsaustausch ]]>
Wie weit hat der Hautkrebs schon gestreut? Sicherere und schonendere Suche nach Metastasen http://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=92 92 Thu, 10 Dec 2015 11:18:39 +0100 Der schwarze Hautkrebs (malignes Melanom) ist die gefährlichste Form des Hautkrebs. Jährlich werden weltweit über 220.000 neue Fälle identifiziert, mit steigender Tendenz. Je früher die Diagnose gestellt wird, desto größer ist die Chance einer vollständigen Heilung. Hat der Tumor bereits Tochtergeschwulste (Metastasen) gebildet, verschlechtert sich die Prognose für die Betroffenen deutlich. Da sie sich in erster Linie über die Lymphbahnen ausbilden, untersucht man in der Regel zunächst die Lymphknoten, die nah beim Primärtumor liegen.

Bisher wird dann zum Skalpell gegriffen. Das wird künftig deutlich weniger der Fall sein müssen dank des neuen bildgebenden Verfahrens, das PD Dr. Joachim Klode und Dr. Ingo Stoffels an der Hautklinik des UK Essen etabliert haben. Über die „Multispektrale Optoakustische Tomographie“, kurz MSOT, die durch die Firma iThera Medical entwickelt wurde, kann sicher und weniger belastend erkannt werden, ob sich bereits Krebszellen in die nächstgelegenen Lymphknoten abgesiedelt haben.
Zunächst werden die zu untersuchenden Lymphknoten identifiziert. Dazu ist kein radioaktiver Marker mehr nötig, sondern nur ein bestimmter Farbstoff namens Indocyaningrün. So wie er über die Lymphbahnen abfließt, lässt sich der sogenannte Wächter-Lymphknoten erkennen. Bislang wurde er immer herausoperiert und in der Pathologie untersucht. Der Patient muss dafür mehrere Tage ins Krankenhaus.

Steht der zu untersuchende Lymphknoten fest, wird das Gewebe durch die Haut mit gepulstem Laserlicht beleuchtet. Die absorbierte Lichtenergie im Gewebe erzeugt ein Ultraschallsignal, das ein hochsensibler Detektor aufnimmt. Zeigen die mit mehreren Wellenlängen gemessenen Bilder an, dass sich im Gewebe Melanin befindet, ist dies ein klares Anzeichen für eine mögliche Metastase. Fehlt es, kann Entwarnung gegeben werden: Die Betroffenen brauchen sich dann auch nicht operieren zu lassen.
Bei den nach der neuen MSOT-Methode behandelten Patienten konnte bei knapp der Hälfte ein Metastasenbefall ausgeschlossen werden. Der bislang übliche chirurgische Eingriff mit all der einher gehenden Belastung wäre bei ihnen also überflüssig gewesen. Über die Ergebnisse berichtet die internationale Fachzeitschrift Science Translational Medicine in ihrer aktuellen Ausgabe.

Die Hautklinik ist Teil des Westdeutschen Tumorzentrums (WTZ) am UK Essen. Es ist bundesweit das größte seiner Art, das zudem von der Deutschen Krebshilfe als onkologisches Spitzenzentrum ausgezeichnet wurde. Die Onkologie ist ein Schwerpunkt in Klinik, Forschung und Lehre am UK Essen und in der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen.

Weitere Informationen: http://stm.sciencemag.org/ und http://stm.sciencemag.org/content/7/317/317ra199.full ]]>
Ausgezeichneter Tumorforscher - Die Resistenz überwinden http://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=91 91 Wed, 09 Dec 2015 10:03:12 +0100 Gewürdigt wurden seine herausragenden Forschungsleistungen und sein Einsatz für die betroffenen Patienten. Auslober des Preises ist die Schweizer Gruppe des Vereins zur Unterstützung von Betroffenen mit Gastrointestinalen Stromatumoren (GIST). Dabei handelt es sich um Weichgewebssarkome mit typischer genetischer Veränderung. „Sie unterscheiden sich deutlich von den Karzinomen, wie etwa dem ‚Magenkrebs‘, und müssen auch anders therapiert werden“, erläutert Prof. Sebastian Bauer. Die bei GIST veränderten Eiweiße lassen Tumorzellen unkontrolliert wachsen. Durch eine zielgerichtete, personalisierte Therapie können sie aber sehr effektiv gehemmt werden.

Allerdings wird etwa die Hälfte der Patienten innerhalb der ersten zwei Jahre resistent gegen die Therapie. „Es gibt zwar weitere Behandlungsmöglichkeiten, mur sind sie oft weniger erfolgreich. Daher ist es dringend notwendig, neue Therapiestrategien zu entwickeln, die speziell auf den Resistenzmechanismus eingehen“, so Prof. Sebastian Bauer. Bei der prämierten Arbeit konnte im Labor nachgewiesen werden, dass ein neues Medikament GIST-Zellen hemmt und zwar unabhängig davon, ob sich eine Resistenz ausbildet. Erste Erfolge stellten sich auch bereits in der darauf basierenden klinischen Studie ein.

Weitere Informationen: Studie: “Phase I study of panobinostat and imatinib in patients with treatment-refractory metastatic gastrointestinal stromal tumors”, publiziert im British Journal of Cancer (Br J Cancer. 2014 Mar 4;110(5):1155-62).

Prof. Dr. Sebastian Bauer, Innere Klinik (Tumorforschung), Tel. 0201/723-201400, sebastian.bauer@uk-essen.de ]]>
Akademische Feierstunden der Medizinischen Fakultät http://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=89 89 Thu, 03 Dec 2015 12:12:07 +0100 Am Freitag, 11. Dezember findet die Promotionsfeier der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen statt. Beginn ist um 16 Uhr c.t. Im Rahmen dieser Feier wird auch die Ehrenmedaille der Medizinischen Fakultät an Rechtsanwalt Herbert Wartensleben für seine Verdienste um den Studiengang „Pharmaceutical medicine“ verliehen.

Eine Woche später, am Freitag, 18. Dezember um 16 Uhr c.t. folgt dann die Examensfeier der Medizinischen Fakultät.

Veranstaltungsort ist beide Male das Audimax auf dem Campus des Universitätsklinikums Essen. ]]>
Notaufnahme zum Üben - Erste SkillsLab Nachtschicht http://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=87 87 Wed, 02 Dec 2015 09:31:25 +0100 In der ersten SkillsLab Nachtschicht am Universitätsklinikum Essen (UK Essen). Anlass für die aufwändige Übung ist das zehnjährige Bestehen des Skills Lab der Medizinischen Fakultät am Universitätsklinikum Essen (UK Essen).

Zum zehnjährigen Bestehen des SkillsLab verwandelt sich das Lehr- und Lernzentrum der UK Essen in einen „Emergency Room“ inklusive internistischer und chirurgischer Notaufnahme und allem, was dazugehört. Dort werden die Studierenden in einer zweistündigen Schicht mit klinischen Notfällen konfrontiert, wie sie typisch für eine Nacht an einem Wochenende sind. Auch Rettungswagen sind im Einsatz, um die wichtige Schnittstelle der Patientenübergabe abzubilden. Erfahrene Tutoren stehen den Studierenden zur Seite und arbeiten die Übungen anschließend mit ihnen auf.

„Notfallmediziner müssen in ihrem häufig stressigen Berufsalltag zahlreiche Fähigkeiten aus dem ‚Effeff‘ beherrschen. Vom Legen eines Venenzugangs über die Versorgung einer stark blutenden Amputationsverletzung bis hin zur sicheren und raschen Bergung eines gestürzten Radfahrers, der sich am Rückenmark verletzt hat“, erklärt der Notarzt Hanjo Groetschel. Er ist ärztlicher Leiter des SkillsLabs, wo die Medizin-Studierenden anhand von Simulationen und Modellen die notwendigen ärztlichen Fertigkeiten lernen.

Er weiß aus Erfahrung, dass der Lerneffekt besonders groß ist, wenn die Studierenden unter realistischen Bedingungen üben, und hat deshalb diese großangelegte Übung mit seinem Team auf die Beine gestellt. „Dass diese Übung nun während der Nacht stattfindet, die Teilnehmer müde werden und eine besondere Atmosphäre herrscht, wird den Stress und damit die Lernkurve noch einmal erhöhen.“

Das SkillsLab veranstaltet nicht nur große Übungen und freiwillige Kurse, sondern ist auch wichtiger Bestandteil in der Pflichtlehre. Denn nicht nur in der Notfallmedizin, sondern in allen Bereichen kommt es für Ärztinnen und Ärzte von Anfang an darauf an, dass jeder Handgriff sitzt. Die notwendigen Fertigkeiten (Skills) üben Medizin-Studierende darum im besten Fall bereits während des Studiums. „Im Klinikalltag können Medizin-Studierende viele Fertigkeiten nicht oder nur unregelmäßig einüben. Sei es, weil in den Lehrkrankenhäusern bestimmte Krankheitsbilder nur selten auftreten, sei es, um die Sicherheit der Patienten gewährleisten zu können. Das SkillsLab macht es möglich, Übungssituationen auf hohem Niveau standardisiert anzubieten“, erklärt Prof. Dr. Joachim Fandrey, Prodekan für Studium und Lehre.

Die Stiftung Universitätsmedizin Essen unterstützt das SkillsLab als wichtigen Teil der studentischen Ausbildung bereits seit mehreren Jahren. Sie fördert gezielt Projekte, die über das normale Maß beispielweise der Lehre hinausgehen und damit die Qualität verbessern.

Liebe Redaktion,

Sie sind natürlich herzlich eingeladen, an der SkillsLab Nachtschicht im Lehr- und Lernzentrum der Medizinischen Fakultät in Essen teilzunehmen: Sie beginnt am 11.12. um 16 Uhr und geht bis 2 Uhr nachts am 12.12.

Eine Anmeldung ist erforderlich. ]]>
DFG: Medizinische Fakultät bestens vertreten http://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=86 86 Mon, 30 Nov 2015 12:46:53 +0100 Gewählt wurden:

Fach 204-03: Prof. Dr. Jan Buer
Fach 205-01: Prof. Dr. Andreas Stang
Fach 205-03: Prof. Dr. Bernhard Horsthemke
Fach 205-04: Prof. Dr. Joachim Fandrey
Fach 205-14: Prof. Dr. Peter Horn
Fach 205-15: Prof. Dr. Elke Cario
Fach 205-30: Prof. Dr. Michael Forsting
Fach 206-08: Prof. Dr. Ulrike Bingel
Fach 406-05: Prof. Dr. Marcus Jäger

Vom 26. Oktober bis 23. November konnten rund 150.000 Wahlberechtigte online ihre Stimme abgeben, wie die 613 Plätze in insgesamt 48 Fachkollegien besetzt werden sollen. In diesen Gremien wird darüber entschieden, in welche Richtung sich die Grundlagenforschung in Deutschland weiter entwickelt.

DFG-Präsident Prof. Dr. Peter Strohschneider: „Die Fachkollegien spielen eine zentrale Rolle bei der Beurteilung der bei der DFG eingereichten Förderanträge. Die Wahl durch die Gemeinschaft der jeweiligen Fachwissenschaftler trägt zur Akzeptanz der Förderentscheidungen bei.“ Die neu besetzten Fachkollegien treffen sich erstmals im kommenden Frühjahr.

Zur übergreifenden Pressemitteilung der Universität Duisburg-Essen: http://www.uni-due.de/de/presse/meldung.php?id=9194 ]]>
Gleich drei Auszeichnungen für Dr. Susanne Lütje http://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=84 84 Fri, 27 Nov 2015 12:04:37 +0100 Den mit 2.000 € dotierten Dagmar-Eißner-Preis 2015 erhielt sie für ihre Arbeit zur Verbesserung der Diagnose und Therapie von Prostatakarzinomen mittels Radionuklid- und Fluoreszenzbildgebung. Sie bekam den Preis auf der Jahrestagung der Mittelrheinischen Gesellschaft für Nuklearmedizin (MGN) in Homburg/Saar im November.

Außerdem erhielt sie den mit 1.000 € dotierten Young Investigator Award 2015 für besondere wissenschaftliche Leistungen auf dem Gebiet des Strahlenschutzes in der Medizin. Verliehen wurde der Preis auf der Jahrestagung des Verbands für Medizinischen Strahlenschutz Österreich (VMSÖ) im Oktober in Salzburg.

Darüber hinaus erhielt sie einen Reisepreis der Deutschen Gesellschaft für Nuklearmedizin (DGN) für die Teilnahme am Kongress der European Association of Nuclear Medicine (EANM) in Hamburg – ebenfalls im Oktober. ]]>
Traurige Beschallung - Straßenlärm kann depressive Symptome auslösen http://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=81 81 Thu, 26 Nov 2015 10:57:25 +0100
Auf die Erkenntnis stießen Wissenschaftlerinnen vom Zentrum für Urbane Epidemiologie (CUE) der Medizinischen Fakultät bei ihrer Arbeit an der Heinz Nixdorf Recall Studie am UK Essen.

Im Mittelpunkt der Studie stehen unter anderem Umwelteinflüsse, die sich auf die Herzgesundheit auswirken können. Nun entdeckten die Forscherinnen aber auch den Zusammenhang dieser Umgebungsfaktoren mit depressiven Symptomen. Hierüber berichtet aktuell das internationale Wissenschaftsmagazin Environmental Health Perspectives.

Dass Lärm nicht nur unangenehm ist, sondern auch krank machen kann, ist bekannt. Mehrere Studien haben bereits nachgewiesen, dass Lärm z.B. Herzerkrankungen auslöst. Hinweise dafür, dass er auch die Seele belastet, fanden sich nun in einer großen bevölkerungsbasierten Studie aus dem Ruhrgebiet. Untersucht wurden die Daten von 3.300 Teilnehmern und Teilnehmerinnen im Alter zwischen 45 und 75 Jahren.

Anhand von Lärmkarten wurden die Städte Bochum, Essen und Mülheim/R untersucht. Ergebnis: Die Studienteilnehmer und -teilnehmerinnen, die an Straßen mit viel Verkehrslärm wohnen, entwickelten im Zeitraum von fünf Jahren häufiger depressive Symptome, als die, die in vergleichsweise ruhigen Straßen wohnen. Die Studie ergab, dass das Risiko um ca. 25 Prozent steigt und zwar sowohl für gemittelte 24-Stunden- als auch für Nachtlärmwerte über 55 bzw. 50 Dezibel. Auffällig ist zudem, dass insbesondere Menschen mit geringerer Bildung empfindlicher auf Lärm reagieren.

„Über die Gründe hierfür kann man zum jetzigen Zeitpunkt nur spekulieren. Es könnte damit zusammenhängen, dass Menschen mit niedriger Bildung in der Regel häufiger Stressoren ausgesetzt sind. Durch die Vielzahl der belastenden Faktoren könnte die Widerstandsfähigkeit verringert sein. Dies müssen aber zukünftige Studien gezielt untersuchen“, so Ester Orban vom CUE. Sie betont zudem, „dass die Erkenntnisse erneut bestätigen, wie wichtig der Lärmschutz für die Gesundheit der Bevölkerung ist.“

Die Heinz Nixdorf Recall Studie ist eine Forschungsstudie, die seit dem Jahr 2000 Menschen aus dem Ruhrgebiet (Essen, Bochum, Mülheim/R) regelmäßig untersucht und befragt. Neben Aspekten der Herzkreislauferkrankungen, untersuchen die Wissenschaftler dabei auch, welchen Einfluss die gebaute Stadt auf die Gesundheit der Menschen haben könnte. Rund 4.800 Bürgerinnen und Bürger sind an diesem Langzeitprojekt beteiligt.

http://EHP.NIEHS.NIH.GOV/14-09400/ ]]>
Berliner Stiftung für Dermatologie vergibt renommierten Wissenschaftspreis erstmals an Essener Forscher http://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=80 80 Wed, 25 Nov 2015 09:39:11 +0100 Der renommierte Wissenschaftspreis der Berliner Stiftung für Dermatologie (BSD) geht damit erstmals an einen Essener Forscher. In Anerkennung seiner wissenschaftlichen Verdienste hat die Berliner Stiftung für Dermatologie (BSD) den Wissenschaftspreis 2015 an Prof. Dr. med. Alexander Roesch, Universitätsprofessor für DermatoOnkologie der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen zuerkannt. Dies hat das Kuratorium der BSD in seiner Sitzung am 30.10. beschlossen. Der Preis ist mit 7.500 Euro dotiert.

Der sogenannte schwarze Hautkrebs steht im Zentrum der Arbeit von Prof. Alexander Roesch. Jährlich erkranken in Deutschland mehr als 220.000 Menschen neu an dieser bösartigen Form des Hautkrebses. Weil diese oft zu spät erkannt wird, sterben jedes Jahr rund 3.500 Menschen an der bösartigen Erkrankung. Mit dem Preis würdigt die BSD Professor Roeschs wissenschaftliche Arbeit auf dem Gebiet „Malignes Melanom: Molekulare Charakterisierung und innovative Therapieansätze“. Die Hautklinik am UK Essen ist Teil des Westdeutschen Tumorzentrums (WTZ) am UK Essen, Deutschlands größtes Tumorzentrum und zugleich ein durch die Deutsche Krebshilfe ausgezeichnetes onkologisches Spitzenzentrum. Die Onkologie bildet einen Schwerpunkt in Klinik, Forschung und Lehre am UK Essen und der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen.

Die feierliche Verleihung des Wissenschaftspreises findet anlässlich des Jahres-Symposions der Stiftung Anfang Juli 2016 in Berlin statt. Professor Roesch wird dort aktuelle Ergebnisse seiner wissenschaftlichen Arbeit vorstellen. Der Wissenschaftspreis der BSD wird regelmäßig seit 1999 an jüngere Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen aus dem deutschsprachigen Raum verliehen, die national und international herausragende Leistungen auf dem Gebiet der Dermatologie hervorgebracht haben.

Die Berliner Stiftung für Dermatologie (BSD) wurde 1999 an der Hautklinik im Campus Benjamin Franklin der Freien Universität Berlin gegründet.
http://www.stiftung-dermatologie.de ]]>
Prof. Dr. Erich Gulbins erhält den Eva und Klaus Grohe-Preis http://www.bbaw.de/presse/pressemitteilungen/pressemitteilungen-2015/grohe2015 79 Tue, 24 Nov 2015 12:40:25 +0100 ]]> Erfolgreiche Veranstaltung: 14. Tag der Forschung der Medizinischen Fakultät http://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=78 78 Mon, 23 Nov 2015 11:42:03 +0100 Der Tag machte erneut deutlich, in welcher thematischen Breite und inhaltlichen Tiefe auch junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler am UK Essen forschen.

Wer die Posterpräsentation in Ruhe studierenden wollte, musste einiges an Zeit mitbringen: Rund 160 Poster waren im gut besuchten OZ II ausgestellt und wurden von den engagierten Teilnehmern gegenüber dem 28-köpfigen Gutachtergremium, Kollegen und vielen weiteren Besuchern erläutert. So erhielten die jungen Forscher zahlreiche neue Impulse für ihre Arbeit und konnten Kontakte zu Kollegen knüpfen.

Anschließend hatte die Jury unter der Leitung von Prof. Dr. med Michael Forsting, Prodekan für Forschung und wissenschaftlichen Nachwuchs, die Qual der Wahl und wählte 14 Poster aus, die mit einem Preisgeld von je 250 Euro prämiert wurden.

Ausgezeichnet mit dem Posterpreis 2015 wurden:

- Magdalena Frank, Klinik für Gastroenterologie & Hepatologie,
- Annika Frede, Institut für Medizinische Mikrobiologie,
- Gina-Eva Görtz, Klinik für Augenheilkunde (Vorderer Augenabschnitt),
- Manuela Kirsch, Klinik für Frauenheilkunde,
- Dana Künzl, Klinik für Kinderheilkunde II,
- Markus Leo, Klinik für Neurologie,
- Lydian Rink, Institut für Virologie,
- Helena Louisa Sauter, Klinik für Gastroenterologie & Hepatologie,
- Simon Sody, Klinik für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde,
- Henning Verhasselt, Institut für Pharmakogenetik,
- Antje Zickler, Institut für Transfusionsmedizin,
- Niklas Lohaus, Institut für Physiologische Chemie,
- Anika Klingberg, Institut für Experimentelle Immunologie und Bildgebung
- und Johanna Klein, Klinik für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde

Die drei Letztgenannten wetteiferten am Nachmittag um den mit 500 Euro dotierten Vortragspreis. Alle rund 300 Gäste konnten sich über ein eigens eingerichtetes Online-Voting-System an der Abstimmung beteiligen. Johanna Klein wurde auf den 1. Platz gewählt und nahm die Auszeichnung für ihren Vortrag zum Thema „Absence of Toll-like receptor signaling on host cells results in T cell dependent tumor rejection- a new mechanism of anti-tumor immunity?“ entgegen.

Ein besonderes Highlight war wieder der wissenschaftliche Vortrag. Gastredner war erneut ein international renommierter Wissenschaftler: von Prof. Dr. med. Oliver Brüstle, Direktor des Instituts für Rekonstruktive Neurobiologie des Universitätsklinikums Bonn, sprach im vollbesetzten Deichmann-Auditorium über „Pluripotente Stammzellen und Zellreprogrammierung: Eine neue Ära für Krankheitsforschung und Therapieentwicklung“.

http://www.uni-due.de/med/forschung/veranstaltungen/forschungstag.shtml ]]>
Jahresworkshop des SFB/TRR60 am 20./21.10.2015 im chinesischen Wuhan http://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=77 77 Thu, 19 Nov 2015 10:28:12 +0100 Der SFB/TRR60 befindet sich mitten in der 2. Förderperiode und so wurde der Projektfortschritt diskutiert und neueste Ergebnisse während der Poster Sessions präsentiert. Bisher gingen aus dem Projekt über 170 Publikationen hervor, darunter ca. ein Drittel gemeinsame Publikationen von deutschen und chinesischen Virologen.

Viele der angereisten Workshop-Teilnehmer nutzen die Reise darüber hinaus für weitere Kooperationsgespräche und Laboraufenthalte.

Weitere Informationen: http://www.uni-due.de/trr60/publications.php

Die Vertreter des SFB/TRR60 konnte die gute Gelegenheit nutzen, an der Jahrestagung der chinesischen Gesellschaft für Virologie vom 23.-25. Oktober teilzunehmen, die sich zeitlich an den Jahresworkshop anschloss. Der TRR60 war mit Vorträgen von Prof. Ulf Dittmer, Prof. Matthias Gunzer und Prof. Hendrik Streeck vertreten sowie durch Posterpräsentationen von Doktoranden und Postdocs. Außerordentlich erfolgreich war dabei Dr. Ruth Bröring (Klinik für Gastroenterologie und Hepatologie), die mit einem der beiden Posterpreise für ihre hervorragende wissenschaftliche Leistung ausgezeichnet wurde.

Der ehemalige Direktor des Instituts für Virologie, Prof. Dr. Michael Roggendorf, wurde außerdem für seine Verdienste zur deutsch-chinesischen Zusammenarbeit in der Virologie geehrt. Beeindruckend neben dem hohen wissenschaftlichen Niveau war die Größe der Veranstaltung mit über 1400 Teilnehmern. Dies wurde mit einem der vermutlich größten Gruppenfotos aller Zeiten mit Essener Beteiligung dokumentiert.

Das Programm der Tagung lässt sich einsehen auf: http://www.uni-due.de/trr60/events.php ]]>
TRR60 organisierte deutsch-chinesisches Symposium zu Infektionskrankheiten http://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=76 76 Thu, 19 Nov 2015 10:25:32 +0100 Die Veranstaltung war vom Bundesministerium für Gesundheit finanziert und wurde vom Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe eröffnet.

Der seit 2009 bestehende deutsch-chinesische Sonderforschungsbereich Transregio 60 zur Interaktion von chronischen Viren mit dem Immunsystem hat damit die Gelegenheit bekommen, sich über die Grundlagenforschung hinaus auf der Ebene der deutsch-chinesischen Beziehungen zu engagieren. Durch sein tragfähiges Netzwerk in Deutschland und China hatte der TRR60 die Möglichkeit, namhafte Experten beider Länder im Bereich der Infektionsforschung und -bekämpfung auf politischer Ebene zusammenzubringen. Die Jahrestagung der Deutsch-Chinesischen Gesellschaft für Medizin am 2.10.2015 hat dafür die ideale Plattform geboten.

Die auf der Tagung vertretenen führenden Wissenschaftler, darunter sieben Experten aus Beijing, Shanghai, Wuhan und Guangzhou und 9 deutsche Infektionsforscher, haben aktuelle Themen aus der Epidemiologie, Diagnostik und Bekämpfung von verschiedenen Virusinfektionen aufgegriffen. Die Vorträge deckten sowohl chronische Virusinfektionen (wie HIV und Hepatitis Viren), als auch neuartige akute Virusinfektionen (wie Vogelgrippe oder Tropenviren) ab. Überwachungsprogramme für gefährliche Infektionen in beiden Ländern wurden vorgestellt. Anschließend wurde diskutiert, wie Wissenschaftler und Gesundheitsbehörden in China und Deutschland zusammenarbeiten können, um wichtige Informationen im Bereich der Infektionsforschung und Überwachung effizient und zeitnah auszutauschen. Ziel ist es, eine intensive Kooperation zwischen Deutschland und China zu etablieren und dies 2016 mit einem weiteren Symposium und einem Kooperationsvertrag zu verstetigen, der in die Deutsch-Chinesischen Regierungskonsultationen in 2016 eingehen soll.

Weitere Informationen: siehe Programm auf http://www.uni-due.de/trr60/events.php ]]>
Abgestimmte Lungenkrebs-Therapie: Bessere Heilung mit interdisziplinärer Behandlung http://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=75 75 Tue, 17 Nov 2015 11:49:25 +0100 Alternative Behandlungsformen können im Einzelfall die gleichen Heilungsaussichten haben, dies weist jetzt eine Langzeitstudie nach, an der Wissenschaftler der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen am Universitätsklinikum Essen (UK Essen) und an der Ruhrlandklinik (Westdeutsches Lungenzentrum) maßgeblich beteiligt waren. Hierüber berichtet das Fachmagazin „Journal of Clinical Oncology“ in seiner aktuellen Ausgabe.

Welche Therapie hilft, wenn der Lungenkrebs bereits weit fortgeschritten ist, aber noch nicht gestreut hat: die bisherige Standardbehandlung, eine besonders hoch dosierte Chemo- und Strahlentherapie ohne Folge-Operation oder die manchmal schonendere Alternative, eine kombinierte Chemo- und Strahlentherapie mit Anschluss-OP? Dieser Frage gingen Wissenschaftler in einer deutsch-niederländischen Studie (ESPATÜ) nach. Unter der Leitung von Dr. Wilfried Eberhardt und Prof. Dr. Martin Stuschke (beide UK Essen) und Prof. Georgios Stamatis (Ruhrlandklinik) wurden die beiden Behandlungsmöglichkeiten miteinander verglichen.

Ergebnis: Mit beiden Verfahren kann man eine gut 40-prozentige Heilungsrate erzielen. Prof. Martin Stuschke: „Erfreulich war für uns, dass beide Therapieformen gleich erfolgreich waren und die hohe Heilungsrate bei so weit fortgeschrittenem Lungenkrebs. Diese Ergebnisse gehören zu den günstigsten Langzeitdaten, die bisher überhaupt erzielt werden konnten.“

Dank der neuen Erkenntnisse erweitern sich die Behandlungsoptionen für den einzelnen Patienten entscheidend. „Wir wissen jetzt, dass man die Therapieentscheidungen in interdisziplinärer Zusammenarbeit treffen sollte, je nach individueller Risikokonstellation eines Patienten“, erläutert Dr. Eberhardt. Er war bereits an mehreren klinischen Therapiestudien und Studienprojekten führend beteiligt.

Aktuell versuchen die Forscher, die strahlentherapeutische Komponente innerhalb dieses bewährten Behandlungsprotokolls durch innovative Techniken weiter zu verbessern. Außerdem sollen die Studienergebnisse weiter ausdifferenziert werden. In den nächsten Wochen startet die Folgestudie (NEOAHA I).

Weitere Informationen:

J Clin Oncol. 2015 Nov 2. pii: JCO.2015.62.6812. [Epub ahead of print] http://jco.ascopubs.org/content/early/2015/10/26/JCO.2015.62.6812.full?sid=2a3d3002-f259-4d3c-b746-bc08a40be9e6 ]]>
Schweigeminute am UK Essen und innerhalb der der Universitätsallianz Ruhr http://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=74 74 Mon, 16 Nov 2015 12:07:18 +0100 Die Rektorate der Universitätsallianz Ruhr schließen sich dem Aufruf der Staats- und Regierungschefs der EU an und bitten alle Mitglieder ihrer Universitäten, am heutigen Montag um 12 Uhr mit einer Schweigeminute der Terroropfer von Paris zu gedenken. Auch der Vorstand am Universitätsklinikum Essen hat seine Beschäftigten dazu aufgerufen, sich an der Schweigeminute zum Gedenken an die Opfer von Paris zu beteiligen. ]]> Hohe Auszeichnung der DGKED an Essener Wissenschaftlerinnen http://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=72 72 Mon, 16 Nov 2015 09:40:31 +0100 Tagungspräsident (Endokrinologie) war Prof. Berthold Hauffa (Kinderklinik II), der mit PD Dr. Corinna Grasemann (Kinderklinik II) für das wissenschaftliche Programm verantwortlich war.

Auf der Tagung wurde das Weiterbildungsstipendium der Deutschen Gesellschaft für Kinderendokrinologie und -diabetologie (DGKED) in Höhe von 60 000 € an Frau Dr. Nora Matar verliehen, die mit dem Preisgeld als zukünftige Mitarbeiterin der Kinderklinik im Bereich Kinderendokrinologie forschen und ihre Zusatzweiterbildung in diesem Fach fortführen wird.

Auf der diesjährigen 10. gemeinsamen Jahrestagung der deutschen Kinderendokrinologen und -diabetologen (JA-PED) erhielt Frau Sarah Goretzki, ärztliche Mitarbeiterin der Kinderklinik, den mit 500 € dotierten STEPS Award zur Förderung des kinderendokrinologischen wissenschaftlichen Nachwuchses für ihre Arbeit „Klinisch relevante Osteopathologie bei Kindern mit hämolytischer Anämie“.

Weitere Informationen: http://www.endo-kinderklinik-ruhr.de/ ]]>
14. Tag der Forschung an Medizinischer Fakultät http://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=71 71 Fri, 13 Nov 2015 11:53:16 +0100 Am Vormittag präsentieren zunächst 161 Doktorandinnen und Doktoranden im OZ II ihre wissenschaftlichen Arbeiten mit einer Poster-Präsentation. Zwischen 9 und 12 Uhr stellen sich die angehenden Wissenschaftler dabei den Fragen eines 28-köpfigen Gutachtergremiums von Kollegen und Besuchern. So üben sie praktische Fähigkeiten, von denen sie in ihrer späteren Laufbahn profitieren können.

Die feierliche Nachmittagsveranstaltung im Deichmann-Auditorium des Lehr- und Lernzentrums wird um 13 Uhr mit dem Gastvortrag von Prof. Dr. med. Oliver Brüstle, Direktor des Instituts für Rekonstruktive Neurobiologie des Universitätsklinikums Bonn, eröffnet. Sein Thema: „Pluripotente Stammzellen und Zellreprogrammierung: Eine neue Ära für Krankheitsforschung und Therapieentwicklung“. Im Anschluss wetteifern drei Nachwuchsforscher um den mit 500 € dotierten Vortragspreis und die 14 besten der am Vormittag präsentierten Poster werden mit einem Preisgeld von je 250 € prämiert. Interessierte sind herzlich willkommen.

http://www.uni-due.de/med/forschung/veranstaltungen/forschungstag.shtml ]]>
UDE positioniert sich gegen Fremdenhass - Weltoffen und tolerant https://www.uni-due.de/de/presse/meldung.php?id=9162 73 Wed, 11 Nov 2015 10:41:57 +0100 ]]> Uniklinik Essen schließt Kooperation für Augenlaser-Projekt http://www.wissenschaft.nrw.de/presse/pressemeldungen/details/japanreise-von-ministerin-schulze-uniklinik-essen-schliesst-kooperationsvertrag-fuer-augenlaser-projekt/ 70 Tue, 10 Nov 2015 12:23:30 +0100 ]]> Neue Erkenntnisse in der Lungenkrebs-Forschung - Wenn der Krebs streut http://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=68 68 Mon, 09 Nov 2015 08:36:34 +0100 Dass sich die Prognose für Betroffene verschlechtert, wenn der Krebs streut, ist bekannt. Dass es auch auf die Anzahl der Metastasen ankommt, hat jetzt erstmals eine internationale Studie nachgewiesen, an der Wissenschaftler der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen (UDE) am Universitätsklinikum Essen (UK Essen) und der Ruhrlandklinik (Westdeutsches Lungenzentrum) mitwirkten.

Das Lungenkarzinom ist eine der häufigsten Krebserkrankungen, die immer noch oft tödlich endet: 2014 gab es in Deutschland geschätzt rund 55.600 Neuerkrankungen, 21 Prozent der Patientinnen und 16 Prozent der Patienten leben noch fünf Jahre nach Ausbruch der Krankheit. Doch wie bei den meisten Erkrankungen gilt auch hier, dass die Heilungschancen steigen, je früher sie erkannt wird. Das macht die Studie einmal mehr deutlich.

Die internationale Arbeitsgruppe analysierte Daten von weltweit 100.000 Patienten, die zwischen 1999 und 2012 an Lungenkrebs erkrankten. Gut tausend davon im fortgeschrittenen Stadium. Daraus konnten die Wissenschaftler schließen, dass Patienten mit nur einer Metastase eine Langzeitheilungschance von etwa 10 Prozent haben. Diejenigen, bei denen der Lungenkrebs bereits weiter gestreut hat, haben kaum noch eine Chance auf Heilung. Eine Therapie wird bei ihnen meist auf die Linderung von Symptomen und Folgen der Krebserkrankung ausgerichtet.

Dagegen werden „die Erkenntnisse, die wir durch die Studie gewonnen haben, die Behandlung von Betroffenen mit nur einer Metastase erheblich beeinflussen“, sagt Dr. Wilfried Eberhardt, Oberarzt an der Inneren Klinik am Universitätsklinikum Essen und Geschäftsführer des Lungenzentrums am Westdeutschen Tumorzentrum Essen. „Voraussichtlich werden in Zukunft Primärtumor und Metastase lokal aggressiver therapiert werden.“ Dabei könne eine Chemotherapie die Behandlung sinnvoll ergänzen, ebenso wie minimal-invasive chirurgische Eingriffe und die hochpräzise stereotaktische Bestrahlung.

Weitere Informationen:

http://journals.lww.com/jto
oder direkt zur Publikation http://journals.lww.com/jto/Fulltext/2015/11000/The_IASLC_Lung_Cancer_Staging_Project__Proposals.3.aspx ]]>
300.000 Euro für die Melanomforschung http://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=66 66 Fri, 06 Nov 2015 09:02:39 +0100 Von Seiten der Medizinischen Fakultät am UK Essen ist PD Dr. rer. nat. Iris Helfrich aus der Klinik für Dermatologie für das Projekt verantwortlich – zusammen mit Prof. Dr. rer. nat. Raphael Stoll von der Ruhr-Universität Bochum.

Das melanoma inhibitory activity (MIA)-Protein spielt bei der Metastasierung des malignen Melanoms eine zentrale Rolle. Im Gegensatz zu gesunden Hautzellen wird dieses extra-zellluläre Protein von Melanomzellen in großen Mengenabgesondert. Eine erhöhte MIA-Konzentration im Serum von Melanompatienten steht daher in engem Zusammenhang mit dem Fortschreiten der Erkrankung und identifiziert somit das MIA-Protein als einen klinisch-relevanten Tumormarker. Eine molekulare Antagonisierung des MIA-Proteins stellt daher eine neuartige Strategie zur künftigen Behandlung des malignen Melanoms dar. ]]>
10. Gemeinsame Jahrestagung (JA-PED) 2015 http://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=65 65 Fri, 06 Nov 2015 09:01:12 +0100 Eingeladen haben die Arbeitsgemeinschaft für Pädiatrische Diabetologie (AGPD) e.V. sowie die Deutsche Gesellschaft für Kinderendokrinologie und -diabetologie (DGKED) e.V. Mediziner und Wissenschaftler haben hier die Möglichkeit, sich in der Kinderendokrinologie und -diabetologie fortzubilden.

Zu den Schwerpunkten der Tagung gehören neue Forschungsergebnisse der Neurobiologie in der Adoleszenz.



Das Feld Diabetes und Niere wird intensiv behandelt. Auch die neuen Diagnose- und Behandlungsmöglichkeiten bei Adipositas, Diabetes mellitus Typ 1 und 2 sowie Sicherheitsaspekte der Insulinpumpentherapie und der aktuellen Glukose-Sensortechnik werden diskutiert. Außerdem wird zum wissenschaftlichen Stand des Einflusses von „Endocrine Disruptors” auf das Hormonsystem von Kindern und Jugendlichen informiert. Neue Erkenntnisse zu Diagnose und Therapien bei Erkrankungen des Knochenstoffwechsels runden die Tagung ab.

Weitere Informationen: http://www.ja-ped.de/ ]]>
Fachbibliothek Medizin - Eröffnung des neuen Lesesaals http://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=58 58 Fri, 30 Oct 2015 08:58:10 +0100 In dem denkmalgeschützten Gebäude wurden die Fenster und die gesamte Inneneinrichtung ausgetauscht und modernisiert. Jetzt stehen in heller und lärmgeschützter Atmosphäre 94 Einzelarbeitsplätze, zwei Gruppenarbeitsräume und ein Loungebereich für Studierenden und Mitarbeiter des UK zur Verfügung. Die häufig von Lernenden geäußerten Wünsche nach Ruhe, WLAN und genügend Steckdosen können jetzt erfüllt werden.

http://www.uni-due.de/ub/abisz/fachbibl.shtml ]]>
Ihre Stimme für die Wissenschaft - Wahl der Mitglieder der DFG-Fachkollegien http://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=56 56 Thu, 29 Oct 2015 09:50:16 +0100 „Für unsere Fakultät ist es von größter Bedeutung, in den DFG-Gremien möglichst zahlreich vertreten zu sein. Darum möchte ich Sie aufrufen, von Ihrem Stimmrecht Gebrauch zu machen und an den Wahlen teilzunehmen“, erklärt Dekan Prof. Dr. Jan Buer.

Aus der Medizinischen Fakultät kandidieren, in alphabetischer Reihenfolge: Prof. Dr. Ulrike Bingel, Prof. Dr. Jan Buer, Prof. Dr. Elke Cario, Prof. Dr. Ulf Dittmer, Prof. Dr. Sigrid Elsenbruch, Prof. Dr. Joachim Fandrey, Prof. Dr. Michael Forsting, Prof. Dr. Dagmar Führer-Sakel, Prof. Dr. Peter Horn, Prof. Dr. Bernhard Horsthemke, Prof. Dr. Marcus Jäger, Prof. Dr. Sven Rahmann und Prof. Dr. Andreas Stang. Jede wahlberechtigte Person hat sechs Stimmen und kann einzelnen Kandidatinnen oder Kandidaten bis zu drei Stimmen geben.

Das Wahlportal findet sich unter: online unter http://www.dfg.de/dfg_profil/gremien/fachkollegien/fk_wahl2015 ]]>
Antivirale Antikörper gegen Herpes Simplex Viren http://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=45 45 Tue, 27 Oct 2015 13:44:38 +0100 Infektionen mit diesen Viren im Bereich des Auges können zur Erblindung führen und können für Menschen mit geschwächtem Immunsystem ohne geeignete Therapie lebensgefährlich sein. Der Virologe Dr. Adalbert Krawczyk vom Institut für Virologie arbeitet an der Entwicklung von antiviralen Antikörpern sowie einem Impfstoff gegen diese Viren. Neben dem Medizinpreis der Stiftung Universitätsmedizin Essen wurde er in der letzten Woche mit zwei weiteren Preisen für seine Forschung ausgezeichnet.

Beim Internationalen Vaccine Kongress in Seoul/Korea bekam er den Edward Jenner Posterpreis und für seine Publikation "Prevention of Herpes Simplex Virus Induced Stromal Keratitis by a Glycoprotein B-Specific Monoclonal Antibody" (Krawczyk et. al. 2015 PLOSone 2015 PMID: 25587898) bekam er außerdem den Publikationspreis der European Association for Vision and Eye Research in der Kategorie Translationale Forschung verliehen.

Weitere Informationen: Institut für Infektiologie der Medizinischen Fakultät der UDE am Universitätsklinikum Essen: http://www.uni-due.de/virologie ]]>
NAKO: Wahl des wissenschaftlichen Vorstands http://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=44 44 Tue, 27 Oct 2015 10:28:39 +0100 Der alte Vorstand ist der neue Vorstand – mit einer Ausnahme: Mit Professor Dr. Rudolf Kaaks, Leiter der Abteilung Epidemiologie von Krebserkrankungen am Deutschen Krebsforschungszentrum in Heidelberg, scheidet ein wichtiger Mitbegründer des Forschungsprojektes NAKO aus dem Amt. Seine Nachfolgerin ist Professorin Dr. Annette Peters, Direktorin des Instituts für Epidemiologie II am Helmholtz Zentrum in München (HMGU). Als Vorstandsvorsitzender bestätigt wurde Professor Dr. Karl-Heinz Jöckel, Direktor des Instituts für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie, Universitätsklinikum Essen. Ebenfalls verabschiedet hat sich Professor Dr. Dr. Erich Wichmann, emeritierter Professor der LMU und ehemaliger Direktor des Instituts für Epidemiologie am Helmholtz Zentrum München, ein weiterer Initiator der Studie, der dem Vorstand zuletzt als Berater mit Rat und Tat und viel Engagement zur Seite gestanden hat.


(der Vorstand der Nationalen Kohorte)

„Das waren intensive Jahre, die ich nicht missen möchte, aber ich halte es jetzt für den richtigen Zeitpunkt, mich wieder verstärkt meiner eigenen Forschung zu widmen“, so Prof. Kaaks im Rahmen seiner Abschiedsrede. Damit war nicht nur seine dreijährige Vorstandstätigkeit gemeint. Bereits seit 2007 engagiert sich Prof. Kaaks für die NAKO und gilt zu Recht als einer der Gründerväter. Mit seiner Entscheidung, sich nicht wieder zur Wahl aufstellen zu lassen, möchte er einer jüngeren Kandidatin die Gelegenheit bieten, die NAKO auf Führungsebene mitzugestalten. Das Studienzentrum in Mannheim wird er auch in Zukunft wissenschaftlich leiten. Gerne überlässt er seinen Platz im Vorstand Prof. Annette Peters als Vertreterin der Helmholtz-Gemeinschaft und findet in ihr eine ideale Besetzung. „Wir freuen uns, eine so qualifizierte und anerkannte Wissenschaftlerin im Team zu haben“, fügte Prof. Jöckel, neuer und gleichzeitig alter Vorstandsvorsitzender, hinzu und sprach damit der Mitgliederversammlung aus dem Herzen. Peters zu ihrer Wahl: „Ich nehme die Herausforderung gerne an und freue mich auf die neuen Aufgaben.“ Neben Prof. Jöckel, haben die Mitglieder des Vereins auch den Professoren Ahrens und Hoffmann das uneingeschränkte Vertrauen erneut ausgesprochen.

Professor Dr. Wolfgang Ahrens (wissenschaftlicher Leiter des Studienzentrums in Bremen) ist stellvertretender Institutsdirektor und Leiter der Abteilung Epidemiologische Methoden und Ursachenforschung am Leibniz Institut für Präventionsforschung und Epidemiologie, BIPS GmbH, in Bremen. Professor Dr. Wolfgang Hoffmann (Leiter des Integrationszentrums Greifswald) ist Leiter der Abteilung Versorgungsepidemiologie und Community Health und Geschäftsführender Direktor des Instituts für Community Medicine an der Universitätsmedizin Greifswald. Der neue Vorstand des Vereins, bestehend aus den vier wissenschaftlichen Vorständen und dem administrativen Vorstand, Rechtsanwalt Henrik Becker, nimmt seine Tätigkeit für die nächsten drei Jahre umgehend auf.
Prof. Wichmann hält den Zeitpunkt seines Rückzugs für ein gutes Timing: „Das Projekt ist nun gut auf die Bahn gebracht und ich freue mich, dass ich meinen Beitrag dazu leisten konnte.“ Die Mitglieder dankten ihm, wie auch Professor Kaaks für ihren unermüdlichen und langjährigen Einsatz für die NAKO. Beide Experten bestätigten, dass die NAKO im Rahmen von spezifischen Fragestellungen und Teilprojekten auch in Zukunft auf die Kompetenz und den Erfahrungsschatz des einen wie des anderen zurückgreifen könne.

Hintergrund NAKO

In der NAKO werden seit 2014 200.000 Männer und Frauen zwischen 20 und 69 Jahren bundesweit in 18 Studienzentren medizinisch untersucht und nach ihren Lebensumständen befragt. Ziel ist es, chronische Erkrankungen, wie zum Beispiel Rheuma, Krebs, Diabetes, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Infektionen und Demenz genauer zu erforschen, um Prävention, Früherkennung und Behandlung dieser in der Bevölkerung weit verbreiteten Krankheiten zu verbessern. Das Projekt wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung, 14 Ländern und der Helmholtz-Gemeinschaft gefördert. Weitere Informationen unter http://www.nationale-kohorte.de ]]>
Anmeldung zum Praktischen Jahr für Mai 2016 http://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=43 43 Mon, 26 Oct 2015 10:42:18 +0100 Es liegen Zuteilungsanträge aus, in denen die Präferenz der Ausbildungsstätte und der Wahlfächer zum Ausdruck gebracht wird.

Weitere Informationen: http://www.uni-due.de/med/de/studium/praktischesjahr.php ]]>
Schilddrüse im Fokus http://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=42 42 Mon, 26 Oct 2015 09:45:29 +0100 Deutschlands größter Schilddrüsenkongress beschäftigte sich u. a. mit den Fragen „Wie ist die gesunde Schilddrüsenfunktion definiert?“ und „Wie wird Schilddrüsenkrebs heute risikoadaptiert behandelt?“.

Kongresspräsidentin Prof. Dr. Dr. Dagmar Führer, Direktorin der Klinik für Endokrinologie und Stoffwechselerkrankungen, betonte, dass der einzelne Patient ausschlaggebend für Therapieentscheidungen sei: „Ob die Schilddrüse normal oder krankhaft arbeitet, lässt sich im Einzelfall nicht nur anhand des TSH-Wertes beantworten.“ So seien etwa Transporter-Proteine und neue Schilddrüsenhormone entdeckt worden, welche die komplexen Wirkungen von Schilddrüsen-Hormonen in Organen vermitteln. Erkenntnisse, die auf längere Sicht eine individuellere und stärker auf den Patienten zugeschnittene Behandlung ermöglichen. Auch beim Schilddrüsenkrebs gilt, dass eine individuelle Therapie erforderlich ist. „Das Spektrum reicht von der nur operative Entfernung des Tumors, über die Radiojodtherapie bis hin zu zielgerichteten Therapien bei sehr aggressiven Verlaufsformen. Die Molekularpathologie nimmt für die Behandlungsentscheidungen einen immer größeren Stellenwert ein. Sie ist auch Grundlage für neue Therapieprotokolle, die am UK Essen federführend entwickelt werden“, so Prof. Dagmar Führer.

(Prof. Dr. Dr. Dagmar Führer) ]]>
Krebsforscher trafen sich http://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=41 41 Mon, 26 Oct 2015 09:44:20 +0100 Besonderer Höhepunkt des Treffens war die Vorstellung im Rahmen des DKTK neu berufener Wissenschaftler, Prof. Dr. Jens Siveke, Dr. Marc Remke und Prof. Dr. Sebastian Bauer. „Durch das DKTK ist es uns gelungen, mehrere exzellente, international anerkannte Krebsforscher für unsere Fakultät und das Westdeutsche Tumorzentrum am Universitätsklinikum Essen zu gewinnen“, so Prof. Dr. Martin Schuler, Sprecher des DKTK-Partnerstandorts Essen/Düsseldorf. „Gemeinsam mit den sechs weiteren DKTK-Partnerstandorten und dem Deutschen Krebsforschungszentrum arbeitet unser Team am Westdeutschen Tumorzentrum daran, die Erkenntnisse der Grundlagenforschung möglichst schnell und effektiv in messbare Fortschritte für an Krebs Erkrankte umzusetzen.“

Informationen zum Thema finden Sie unter folgenden Link: https://www.dkfz.de/de/dktk/partnerstandorte/Duesseldorf_Essen.html ]]>
Buchpreise für die besten Studierenden des Kurses „Pathologie I“ http://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=40 40 Mon, 26 Oct 2015 09:43:10 +0100 Sie schnitten damit als Beste von 159 Studierenden ab. Als Anerkennung für ihre sehr guten Leistungen überreichten Prof. Dr. Hideo A. Baba und Saskia Ting den Studierenden in der Einführungsveranstaltung zum Kurs Pathologie II jeweils ein Lehrbuch „Pathologie“ im Wert von 89 Euro. „Es ist in der Pathologie mittlerweile Tradition, solch hervorragende Leistung mit einem Buchpreis auszuzeichnen“, erklärt Prof. Baba. „Vielleicht können wir die Studierenden auf diese Weise motivieren, sich auch weiterhin mit Begeisterung diesem interessanten Fach zuzuwenden.“ ]]> Medizinpreis 2015 in Essen verliehen - 100.000 Euro für innovative medizinische Projekte http://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=38 38 Fri, 23 Oct 2015 10:06:23 +0200
(Verleihung des Medizinpreises 2015 der Stiftung Universitätsmedizin im Lehr und Lernzentrum der Medizinischen Fakultät)

„Der mit 100.000 Euro dotierte ‚Medizinpreis 2015‘ ist eine in Deutschland einzigartige Auszeichnung. Sie leistet einen wichtigen Beitrag, um universitätsmedizinische Vorhaben zu fördern und weiterzuentwickeln, die insbesondere den Menschen in der Metropole Ruhr zu Gute kommen: In diesem Jahr unterstützen wir vier Projekte. Seit 2013 konnten wir bereits 13 innovative Projektideen mit einer durchschnittlichen Förderung von über 20.000 Euro auszeichnen, die daraufhin erfolgreich umgesetzt werden konnten“, so Prof. Dr. Karl-Heinz Jöckel, Vorstandsvorsitzender der Stiftung Universitätsmedizin Essen, bei der feierlichen Preisverleihung im Deichmann-Auditorium des Lehr- und Lernzentrum der Medizinischen Fakultät am Universitätsklinikum Essen (UK Essen). Der neue Ärztliche Direktor des UK Essen, Prof. Dr. Jochen A. Werner, unterstrich in seiner Begrüßungsansprache ebenfalls die Wichtigkeit des Medizinpreises für das gesamte Klinikum und seine Beschäftigten: „Der Medizinpreis der Stiftung Universitätsmedizin trägt dazu bei, die Versorgung unserer Patientinnen und Patienten und die Erforschung von Krankheiten, die das Universitätsklinikum auf höchstem Niveau durchführt, sicherzustellen und noch weiter zu verbessern.“ Denn mit den Mitteln des Preises würden sowohl wichtige Forschungsvorhaben als auch Projekte ermöglicht, die über die medizinische Grundversorgung hinausgehen und somit kaum anderweitige finanzielle Förderung erhalten. „Um ihre Forschungsvorhaben realisieren zu können, sind Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, nicht zuletzt aufgrund der allgemeinen finanziellen Situation der Länder, immer stärker auf finanzielle Unterstützung aus dem nicht-öffentlichen Bereich – also zum Beispiel private Fördergelder oder Spenden – angewiesen. Umso mehr freuen wir uns, dass die Stiftung Universitätsmedizin mit dem ‚Medizinpreis 2015‘ erneut ausgewählte Forschungsprojekte unterstützt“, erklärt Prof. Dr. Peter Hoyer, Prodekan der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen.

Zur Preisverleihung kam auch der neue Essener Oberbürgermeister Thomas Kufen, der das UK Essen in der Vergangenheit bereits mehrfach besucht hatte: „Der Preis ist Ausdruck der besonderen Wertschätzung erbrachter Leistungen und fördert die hohe fachliche medizinische Qualifizierung, die vom UK Essen und der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen auch auf andere medizinische Einrichtungen der Stadt Essen ausstrahlt. Er unterstützt zudem die Weiterentwicklung des ‚Medizinstandortes Essen‘ und seiner Strahlkraft über die Region hinaus – beides liegt mir sehr am Herzen.“

Insgesamt vier Projekte, die im Vorfeld der Veranstaltung in einem mehrstufigen Auswahlverfahren von Fachjurys gewählt wurden, erhielten den „Medizinpreis 2015“ in den Kategorien Forschung und Krankenversorgung. Ralf Heyder, Generalsekretär des Verbands der Universitätsklinika Deutschlands e.V., war aus Berlin angereist, um die Laudatio auf die Preisträgerinnen und Preisträger zu halten.

In der Kategorie Forschung wurden drei Projekte mit einem Preisgeld von insgesamt 50.000 Euro ausgezeichnet. In der Unterkategorie „Forschung und Innovation“ erhielten zwei Projekte jeweils 20.000 Euro:

•Dr. Peter Rusch, Gynäkologe in der Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, beschäftigt sich gemeinsam mit einem interdisziplinären Team mit der Möglichkeit, anhand einfacher Blutanalysen den Zustand von Brustimplantaten bei Frauen zu überprüfen. Defekte Implantate können schwerwiegende Beschwerden hervorrufen, weshalb dann eine Operation zum Austausch des Implantats notwendig ist. Bisher liefert die MRT-Untersuchung die besten Ergebnisse, diese ist jedoch für die Patientin aufwendig und zudem kostenintensiv.

•Dr. Adalbert Krawczyk, Biochemiker am Institut für Virologie, untersucht in seinem Forschungsprojekt die natürliche Antikörperantwort des Menschen gegen Herpes Simplex Viren. Infektionen mit diesen Viren sind im Bereich des Auges sowie generell für Menschen mit geschwächtem Immunsystem besonders gefährlich. Die Erkenntnisse aus dem Projekt sollen zur Entwicklung von antiviralen Antikörpern dienen, die eine wirksame Therapie gegen Herpes Simplex Virus Infektionen und langfristig auch eine Impfung ermöglichen könnten.

In der Unterkategorie „Forschung – Nachwuchsförderung“ wurde ein Projekt mit 10.000 Euro ausgezeichnet:

•Medizinstudentin Hannah Kohler möchte im Rahmen ihrer Doktorarbeit an der Klinik für Endokrinologie und Stoffwechselerkrankungen die Therapiemöglichkeiten für Patienten mit einer seltenen und überaus aggressiven Form des Schilddrüsenkrebses verbessern, indem sie den Zusammenhang von Genetik und Tumorentwicklung nachvollzieht und beweist. Auf Basis ihrer Erkenntnisse könnten dann Medikamente eingesetzt werden, um die Heilungschancen zu erhöhen. Denn bislang ist noch keine erfolgreiche Therapie möglich.

In der Kategorie Krankenversorgung wurde ein Team-Projekt mit einem Preisgeld in Höhe von 40.000 Euro ausgezeichnet:
•Ulrike Kramer, Leiterin des Sozialdienstes, Dr. Claudia Pieper, Leiterin der AG Prävention und Gesundheitsförderung am Institut für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie und Jessy Haupt, Mitarbeiterin beider Bereiche, haben sich zum Ziel gesetzt, die soziale Beratung von Patienten als Teil einer ganzheitlichen Patientenversorgung weiter zu verbessern. Das Team möchte Merkmale herausfinden, die auf einen speziellen Beratungsbedarf hinweisen, um so eine möglichst passgenaue Beratung zum richtigen Zeitpunkt zu ermöglichen.

Weitere 10.000 Euro stellt die Stiftung Universitätsmedizin für den Innovationspreis Lehre der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen zur Verfügung. Im Rahmen der Medizinpreis-Verleihung wurden außerdem die Preisträger der „echo – essen conference for hematology and oncology“ von Prof. Dr. Joachim Fandrey, Prodekan für die Lehre an der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen, offiziell ausgezeichnet, einer Konferenz von Studierenden für Studierende zur aktuellen Krebsforschung, die in diesem Jahr erstmals in Essen stattfand und unter anderem von der Stiftung Universitätsmedizin unterstützt wurde.

Die Besucher der Preisverleihung konnten sich anhand mehrerer Kurzfilme ein Bild der ausgezeichneten Projekte machen. Darüber hinaus bestand die Möglichkeit, im Anschluss an die Veranstaltung bei einem Empfang die Preisträger kennenzulernen.

Weitere Informationen und Bilder erhalten Sie unter http://www.universitaetsmedizin.de ]]>
Lymphdrüsenkrebs: Erbgut-Markierungen bestimmen Aggressivität http://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=35 35 Mon, 19 Oct 2015 09:40:28 +0200 In der jetzt in der Fachzeitschrift Nature Genetics publizierten Arbeit haben die Wissenschaftler die DNA-Methylierungsmuster von Burkitt-Lymphomen und follikulären Lymphomen untersucht. Diese Untersuchung zeigt, dass Burkitt- und follikuläre Lymphome charakteristische DNA-Methylierungsmuster tragen, die sie voneinander und auch von Zellen, aus denen beide hervor gehen, unterscheiden. Veränderte Methylierung und Mutationen von Genen in wichtigen Signalwegen schlossen einander oftmals aus. Zukünftige Untersuchungen müssen zeigen, ob das möglicherweise einen neuen Ansatz bietet, den Lymphdrüsenkrebs zu behandeln. ]]> Unsterblichen Tumorzellen auf der Spur - Neuartige Genomveränderung in Tumoren entdeckt http://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=34 34 Thu, 15 Oct 2015 09:09:38 +0200 .
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Es gibt häufig einen Zusammenhang mit den Veränderungen des Tumor-Genoms krebserkrankter Kinder und dem Schweregrad der Erkrankung. Allerdings ließ sich bislang bei vielen kleinen Neuroblastompatienten keine direkte genetische Ursache zuordnen. In Kooperation mit Kollegen der Universitätskliniken Köln, Heidelberg und Berlin haben die UDE-Forscher herausgefunden, dass durch Veränderungen im Tumor-Genom von Patienten mit Hochrisiko-Neuroblastomen das Protein Telomerase aktiviert wurde. Dadurch werden Tumorzellen in die Lage versetzt, sich unbegrenzt zu teilen.

PD Dr. Alexander Schramm, der auf Essener Seite die Studie begleitet hat: „Obwohl wir bei der Definition von Risikogruppen in den vergangenen Jahren Fortschritte verzeichnen konnten, schließt die aktuelle Studie eine große Lücke.“ Untersucht wurde das komplette Tumorgenom junger Neuroblastompatienten, um neue Behandlungsmöglichkeiten zu finden.

Die Wissenschaftler spürten dabei Umlagerungen im Tumor-Genom auf, die dazu führen, dass das in normalen Zellen nicht vorkommende Protein Telomerase dauerhaft angeschaltet ist. Die Tumore sind dadurch in der Lage, eingebaute Sicherungsmechanismen der Selbstzerstörung zu überwinden, die in normalen Zellen aktiv sind und die ungehinderte Zellteilung und Krebsentstehung verhindern.

Schramm: „In Ergänzung zu unseren Daten, die wir bei wiederkehrenden Tumoren erhoben haben, bringen uns diese Ergebnisse einen Schritt nach vorne, gezielt bei aggressiven Tumoren eingreifen können.“ Die Untersuchung wurde durch die Deutsche Krebshilfe und das Deutsche Konsortium für Translationale Krebsforschung (DKTK) gefördert.

Publikationsangabe: DOI:10.1038/nature14980 ]]>
Erste Famulatur an neuer Partneruniversität in China - Studierende am Memorial Hospital der Sun Yat-sen University http://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=33 33 Fri, 09 Oct 2015 07:29:50 +0200 „Anders als bei unseren bereits bestehenden Kooperationen mit Partnern in China bezieht sich die Zusammenarbeit neben der Infektiologie auch auf die Schwerpunkte Allgemeine Chirurgie und Diagnostik und Therapie bei Brustkrebserkrankungen“, erläutert Prof. Dr. Ulf Dittmer, Chinabeauftragter der Medizinischen Fakultät. Darüber hinaus lernten die Studierenden auch die Abteilung für Chinesische Medizin kennen und erhielten dort einen Einblick in traditionelle Techniken wie Akupunktur und Schröpfen. Die Zusammenarbeit mit der Sun Yat-sen University ergänzt die bestehenden Kooperationen mit chinesischen Universitäten in Wuhan und Shanghai. Eine weitere erfolgreiche Zusammenarbeit der Medizinischen Fakultät mit Partnern in China ist der „Sonderforschungsbereich Transregio 60“ (SFB/TRR 60). ]]> Dieter Frankenberg Preis für PD Dr. Diana Klein http://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=32 32 Fri, 09 Oct 2015 07:27:26 +0200 .
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Die Strahlentherapie ist eine tragende Säule bei der Behandlung von Krebspatienten. Aufmerksamkeit wird in diesem Zusammenhang in den letzten Jahren verstärkt auf das Stroma gerichtet, welches eine gemeinsame Struktur von gesunden und Tumorgefäßen darstellt und eine Rolle bei der Empfindsamkeit von Tumorzellen gegenüber Bestrahlung zu spielen scheint. Aktuelle Forschungen zielen darauf ab, das Stroma benachbarter Gewebe während einer Bestrahlung zu schützen, um über die dadurch mögliche Steigerung der Strahlendosis das Risiko eines Rückfalls zu minimieren. ]]>
Goldene Promotion in Essen: Mediziner besuchen nach 50 Jahren ihre Fakultät http://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=31 31 Thu, 08 Oct 2015 12:02:57 +0200
(Die Jubilare v.l. Dr. Waltraut Haralambie-Kass (stellvertretend für ihre Mutter), Dr. Peter Lotichius, Dr. Birgit Sartorius, Dr. Ingrid Mauß und Dr. Reinhard Hellmann)

Es war eine aufwändige, aber lohnenswerte Suche. „Basierend auf Daten in den Universitätsarchiven und Melderegistern haben wir versucht, zu den Mitgliedern unserer Fakultät Kontakt aufzunehmen, die 1965 ihren Doktortitel in der Medizin erworben haben“ erläutert Prof. Dr. Horst Sack, Vorsitzender des Alumedes e.V. und Alumni-Beauftragter der Medizinischen Fakultät. Vier von ihnen konnten die Reise ans Universitätsklinikum Essen möglich machen und wurden nun durch den Dekan der Medizinischen Fakultät, Prof. Dr. Jan Buer, geehrt. Eine Jubilarin ließ sich durch ihre Tochter vertreten. Da die Essener Fakultät 1963 zunächst als zweite Medizinische Fakultät der Universität Münster gegründet wurde, konnten Studierende höherer Fachsemester bereits nach vergleichsweise kurzer Zeit in Essen promovieren. Seit 1972 gehörte die Medizinische Fakultät am UK Essen zur damaligen Gesamthochschule Essen, die seit gut zehn Jahren zusammen mit der damaligen Gesamthochschule Duisburg die heutige Universität Duisburg-Essen bildet. „Unsere Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus zahlreichen verschiedenen Fachdisziplinen eint das Ziel, den Fortschritt in der Medizin voranzubringen und ihr Wissen und ihre Fähigkeiten zum Wohl der Patientinnen und Patienten anzuwenden und an den wissenschaftlichen Nachwuchs weiterzugeben. Ich freue mich, mit der ersten Goldenen Promotion zugleich eine neue Tradition an unserer jungen Fakultät ins Leben rufen zu können“, so Prof. Dr. Jan Buer.

Dass diese schöne und für Essen neue Würdigung auch zukünftig aufrechterhalten werden kann, steht schon heute fest. Erst im Juni 2015 fand die jüngste Promotionsfeier der Medizinischen Fakultät statt. Die 74 Doktorandinnen und Doktoranden tragen seither die Titel „Dr. med.“, „Dr. rer. medic.“ oder „Dr. med. dent.“

Auch über die Feier der Goldenen Promotion hinaus bot das Alumedes-Jahrestreffen den rund 60 Teilnehmerinnen und Teilnehmern neben der Freude am Wiedersehen auch Einblicke in aktuelle Forschungsergebnisse und Behandlungsmethoden aus den unterschiedlichsten Fachbereichen. So stellte Prof. Dr. Winfried Siffert, Direktor des Instituts für Pharmakogenetik am UK Essen, das Thema „Die Gene bestimmen die Wirkung der Arzneimittel mehr als wir denken - die Zukunft der individualisierten Therapie ist angebrochen“, vor. Und PD Dr. Andreas Körber, Oberarzt an der Klinik für Dermatologie am UK Essen sprach zum Thema „Die Psoriasis ist eine lebenslange Plage, die weit verbreitet und nicht nur für die Haut, sondern für alle lebenswichtigen Organe problematisch ist“.

Hintergrund: Der AluMedEs Vereinigung Alumni der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen e.V. wurde auf Initiative von Prof. Dr. Dr. h. c. Friedrich W. Eigler ins Leben gerufen. Er bildet die gemeinsame Klammer um all jene, die ihr Medizinstudium oder ein Postgraduate Studium in Essen abgeschlossen haben, die an der Medizinischen Fakultät promoviert oder habilitiert wurden, ihren Facharzt erworben haben oder als Lehrende tätig waren. Mit AluMedEs soll ein Gefühl der Zugehörigkeit und Verbundenheit geschaffen werden, aus dem sich nach und nach eine Tradition an der mit 50 Jahren relativ jungen Fakultät mit ihrem exzellenten wissenschaftlichen Ruf entwickeln kann. Weitere Informationen erhalten Interessierte der Frau Sylvia Burat, Sekretariat, Telefon 0201/723 – 3091, eMail sylvia.burat@uk-essen.de sowie unter http://www.alumedes.de ]]>
Lymphdrüsenkrebs: Erbgut-Markierungen bestimmen Aggressivität http://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=30 30 Wed, 07 Oct 2015 13:12:50 +0200 Lymphdrüsenkrebs, so genannte Lymphome, sind Erkrankungen, die sich von Zellen des Immunsystems, den Lymphozyten, ableiten. Das Burkitt-Lymphom stellt die häufigste Form von Lymphomen im Kindesalter dar, tritt aber auch bei Erwachsenen auf.

Das Burkitt-Lymphom war der erste Lymphdrüsenkrebs, bei dem bereits in den 1970er Jahren eine wiederkehrende Genveränderung identifiziert wurde. Es handelt sich dabei um den Austausch von Material zwischen zwei Chromosomen, der zur Aktivierung des Krebsgens MYC führt. Allerdings reicht die Aktivierung des MYC-Gens alleine nicht aus, um die Zellen entarten zu lassen.

Aber nicht nur Genveränderungen führen zu Lymphdrüsenkrebs, sondern auch eine abnormale chemische Markierung des Erbguts: Dies zeigten Wissenschaftler des Lymphom-Projekts im Internationalen Krebsgenom-Konsortium ICGC um Prof. Reiner Siebert (Christian-Albrechts-Universität Kiel), Prof. Ralf Küppers (Universität Duisburg-Essen), Dr. Steve Hoffmann (Universität Leipzig) und Dr. Bernhard Radlwimmer sowie Prof. Peter Lichter vom Deutschen Krebsforschungszentrum in Kooperation mit Partnern vom Internationalen Epigenom-Konsortium.

Die DNA-Markierung mit Methylgruppen, ein wichtiger Mechanismus der so genannten epigenetischen Regulation, entscheidet darüber, welche Gene häufig oder selten abgelesen werden. In der jetzt publizierten Arbeit haben die Wissenschaftler und Ärzte des Verbundprojektes die DNA-Methylierungsmuster von Burkitt-Lymphomen und follikulären Lymphomen untersucht. Dieses Muster verglichen sie mit den DNA-Mutationen und der Genaktivität derselben Tumoren. „So konnten wir interpretieren, wie sich eine Änderungen in der DNA-Methylierung auswirkt“, sagt Helene Kretzmer von der Universität Leipzig, Erstautorin der Studie.

Die Untersuchungen zeigten, dass Burkitt- und follikuläre Lymphome charakteristische DNA-Methylierungsmuster tragen, die sie voneinander und auch von Zellen, aus denen beide hervor gehen, unterscheiden. Veränderte Methylierung und Mutationen von Genen in wichtigen Signalwegen schlossen einander oftmals aus. Das heißt, in Patienten mit Genmutation war meist keine Methylierungsveränderung zu finden, und umgekehrt.

„Diese einander ergänzenden Muster zweier unterschiedlicher tumorspezifischer Veränderung unterstreichen die besondere Bedeutung der betroffenen Signalwege in Lymphomen.“ sagt Bernhard Radlwimmer vom Deutschen Krebsforschungszentrum.

Bei ihren Analysen konnten die Forscher einen sowohl durch epigenetische als auch genetische Mechanismen stark regulierten Signalweg identifizieren, der das SMARCA4 Gen in Burkitt-Lymhomen aktiviert. SMARCA4 ist ein Teil eines Protein-Komplexes, der die Aktivität ganzer Genregionen reguliert.

Besonders in Burkitt-Lymphomen ist das SMARCA4 Gen allerdings häufig von Mutationen betroffen, die verhindern, dass der regulierende Proteinkomplex korrekt funktioniert. „Die Kombination von gesteigerter Genaktivität und Funktionsänderung des SMARCA4 Proteins trägt wahrscheinlich wesentlich zur Entwicklung des Burkitt Lymphoms bei. Zukünftige Untersuchungen müssen zeigen, ob uns das möglicherweise einen neuen Ansatz bietet, den Lymphdrüsenkrebs zu behandeln“, sagt Reiner Siebert, der Koordinator des Lymphom-Projekts im Internationalen Krebsgenom-Konsortium.

Der Lymphom-Forschungsverbund ist Teil des Internationalen Krebs-Genomkonsortiums (International Cancer Genome Consortium, ICGC). Ziel dieses weltweiten Projekts ist die umfassende Beschreibung von genetischen und epigenetischen Veränderungen in den 50 bedeutendsten Krebsarten. Dies soll die Grundlage zur Entwicklung neuer diagnostischer Ansätze und Therapiestrategien schaffen. Die beiden anderen deutschen ICGC Projekte werden vom Deutschen Krebsforschungszentrum koordiniert. Hier werden zum einen kindliche Hirntumoren, zum anderen Prostatakrebs bei jüngeren Männern analysiert.

Die Arbeiten der deutschen ICGC Projekte werden vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) sowie von der Deutschen Krebshilfe gefördert.

Helene Kretzmer, Stephan H. Bernhart, Wei Wang, Andrea Haake, Marc A. Weniger, Anke K. Bergmann, Matthew J. Betts, Enrique Carrillo-de-Santa-Pau, Gero Doose, Jana Gutwein, Julia Richter, Volker Hovestadt, Bingding Huang, Daniel Rico, Frank Jühling, Julia Kolarova, Qianhao Lu, Christian Otto, Rabea Wagener, Judith Arnolds, Birgit Burkhardt, Alexander Claviez, Hans G. Drexler, Sonja Eberth, Roland Eils, Paul Flicek, Siegfried Haas, Michael Hummel, Dennis Karsch, Hinrik H.D. Kerstens, Wolfram Klapper, Markus Kreuz, Chris Lawerenz, Dido Lenze, Markus Loeffler, Cristina López, Roderick A.F. MacLeod, Joost H.A. Martens, Marta Kulis, José Ignacio Martín-Subero, Peter Möller, Inga Nagel, Simone Picelli, Inga Vater, Marius Rohde, Philip Rosenstiel, Maciej Rosolowski, Robert B. Russell, Markus Schilhabel, Matthias Schlesner, Peter F. Stadler, Monika Szczepanowski, Lorenz Trümper, Hendrik G. Stunnenberg, Ralf Küppers, Ole Ammerpohl, Peter Lichter, Reiner Siebert, Steve Hoffmann, Bernhard Radlwimmer: DNA-methylome analysis in Burkitt and follicular lymphomas identifies differentially methylated regions linked to somatic mutation and transcriptional control.
Nature Genetics 2015, DOI: 10.1038/ng.3413

http://www.dkfz.de/de/presse/pressemitteilungen/2015/dkfz-pm-15-45c-Lymphdruesenkrebs-Erbgut-Markierungen-bestimmen-Aggressivitaet.php ]]>
Von Kopf bis Fuß – MRT in der Medizin - Expertenworkshop zu bildgebenden Verfahren http://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=27 27 Wed, 07 Oct 2015 10:20:15 +0200 Aus dem medizinischen Alltag sind sie nicht mehr wegzudenken: MRTs – Magnetresonanztomographen. Sie liefern faszinierende Bilder vom Körperinneren und zeigen, ob sich Organe oder Gewebe verändern. Beim jährlichen Expertentreffen am Erwin L. Hahn Institut für Magnetresonanztomographie (ELH) tauschen sich am 7. Oktober Physiker, Ingenieure, Mediziner und Psychologen aus. Im Red Dot Design Museum auf Zollverein in Essen sprechen sie über die klinische Diagnostik mithilfe von Hochfeld-Scannern. Am Hahn-Institut forschen Wissenschaftler der Universitäten Duisburg-Essen (UDE) und Radboud, Nijmegen, gemeinsam zu bildgebenden Verfahren.

Während klinische MRT-Systeme üblicherweise mit einer magnetischen Feldstärke von 1,5 oder 3 Tesla arbeiten, passiert das am Hahn-Institut mit 7 Tesla. „Dadurch bekommen wir sehr hoch aufgelöste Schnittbilder, die einen exzellenten Weichteilkontrast haben und unglaublich detailreich sind“, erläutert Prof. Dr. Harald Quick, der Geschäftsführende Direktor. „Das Ziel des diesjährigen Workshops ist es, neue technische Methoden und klinische Anwendungen der Hochfeld-MRT vorzustellen und zu diskutieren. Dabei geht es beispielsweise um Aufnahmen von Gehirn und Bewegungsapparat, aber auch um die Frage, wie die Vorteile der 7 Tesla-MRT künftig für den gesamten Körper sicher und mit hoher Bildqualität angewendet werden können.“

Im Anschluss an den Workshop findet ab 16 Uhr die traditionelle Erwin L. Hahn-Vorlesung statt. Prof. Dr. Siegfried Trattnig, Direktor des MR Center of Excellence der Medizinischen Universität Wien, klärt, was den Unterschied der Verfahren mit 7 Tesla im Vergleich zu solchen mit niedrigeren Feldstärken ausmacht.

Um Anmeldung für den Workshop bzw. die Vorlesung – beides ist übrigens in Englisch – wird gebeten: http://hahn-institute.de/register/


Weitere Informationen: Dr. Corinna Heldt, Tel. 0201/183-6081, corinna.heldt@uni-due.de ]]>
Analkrebsvorstufen bei HIV-Infizierten - Früherkennung und neue Therapieanätze http://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=28 28 Mon, 05 Oct 2015 11:28:34 +0200 .
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Der Analkrebs ist in der Allgemeinbevölkerung eine seltene onkologische Erkrankung: Pro Jahr wird sie nur bei einem von 100.000 Menschen diagnostiziert. „Ein 30- bis über 100-fach erhöhtes Risiko haben jedoch HIV-infizierte Menschen. Hinzu kommt, dass sich bei ihnen die Analkrebs-Vorstufen mitunter rasch entwickeln. Eine frühzeitige Diagnose und Behandlung von Vorläuferläsionen kann die Entstehung von Analkarzinomen verhindern“, erläutert Dr. med. Stefan Esser, Leiter der HIV/STI/Proktologie-Ambulanz und Oberarzt an der Klinik für Dermatologie und Venerologie am UK Essen. Deshalb empfiehlt auch die Deutsche AIDS-Gesellschaft (DAIG) den Betroffenen regelmäßige proktologische Früherkennungsuntersuchungen und eine rasche Behandlung auffälliger Veränderungen.

Beim Standardverfahren werden die Vorläuferläsionen operativ mit einem Elektrokauter abgetragen, was bislang jedoch nur in auf Proktologie spezialisierten Zentren mit entsprechender technischer Ausstattung möglich ist. Die lokale Behandlung mit Trichloressigsäure ist weniger aufwendig, wird bereits bei genitalen Feigwarzen erfolgreich eingesetzt und kann einfacher in der lokalen Arztpraxis durchgeführt werden. Aber ist diese Methode auch bei Analkrebsvorläufern von HIV-Infizierten genauso wirksam wie die Elektrokaustik? Diese Frage soll nun in einer klinischen Studie am UK Essen geklärt werden. „Wir möchten für die Früherkennung und Therapie von Analkrebs und seinen Vorläuferläsionen besonders bei HIV-Infizierten werben. Wenn bekannter wäre, dass Analkrebs wie der Gebärmutterhalskrebs mit vergleichsweise geringem Aufwand häufig verhindert werden kann, würden auch mehr HIV-Infizierte die Möglichkeit der Früherkennung wahrnehmen“, erklärt Dr. med. Stefan Esser.

Die TECAIN-Studie („Wirksamkeit und Sicherheit der Therapie mit topischer Trichloressigsäure versus Elektrokauterisation von analen intraepithelialen Neoplasien bei HIV-positiven Patienten“) startete am 01.Oktober 2015 und wird mit 1,8 Mio. Euro durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert. In die Untersuchung eingeschlossen werden 560 erwachsene HIV-infizierte Patienten, bei denen Analkrebsvorstufen festgestellt wurden. Initiiert wurde die Studie durch die Klinik für Dermatologie und Venerologie am UK Essen, die in der HPSTD-Ambulanz interdisziplinär über 1.600 HIV-infizierte Patienten versorgt. Insgesamt beteiligen sich bisher neun weitere proktologische Zentren aus ganz Deutschland an der Studie. ]]>
Berufung in den Arbeitskreis Blut http://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=26 26 Fri, 02 Oct 2015 11:01:00 +0200 Prof. Dr. R. Stefan Roß, Institut für Virologie, wurde vom Bundesministerium für Gesundheit für weitere drei Jahre als ordentliches Mitglied in den "Arbeitskreis Blut" berufen. Dieses Expertengremium berät die zuständigen Behörden des Bundes und der Länder in Fragen der Sicherheit bei der Gewinnung und Anwendung von Blut und Blutprodukten.

Weitere Informationen: http://www.rki.de/DE/Content/Kommissionen/AK_Blut/ak_blut_node.html ]]>
Section Editor for Basic Translational Research http://content.onlinejacc.org/journal.aspx 25 Fri, 02 Oct 2015 10:58:12 +0200 ]]> Aus der Ruhrlandklinik:Lungentransplantationstag 2015 http://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=23 23 Fri, 02 Oct 2015 10:18:42 +0200 Vorträge und Diskussionen rund um die Lungentransplantation gab es am 5. Lungentransplantationstag (LuTX-Tag) am 23. September in der Ruhrlandklinik. Die rund 200 Besucherinnen und Besucher erhielten Informationen u. a. zur Lungentransplantation in Essen, zur „ECMO als Bridgingverfahren zur LuTX“ oder zu „Impfungen vor und nach der Transplantation“.

Außerdem hatten die Patienten und ihre Angehörigen auch die Gelegenheit, sich von der Leitenden Oberärztin Dr. Urte Sommerwerck zu verabschieden. Sie wechselt nach Braunschweig an das St. Vinzenz Krankenhaus und ist dort seit dem 1. Oktober Chefärztin der Abteilung Innere Medizin und Pneumologie.

http://www.ruhrlandklinik.de/ ]]>
Fortbildung Strahlentherapie http://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=22 22 Fri, 02 Oct 2015 10:13:03 +0200 Titel der 4. Fortbildungsveranstaltung, die vom 3. bis 4. Dezember 2015 im Mintrops Stadt Hotel Margarethenhöhe in Essen stattfindet. Prof. Dr. Beate Timmermann, Direktorin der Klinik für Partikeltherapie am Westdeutschen Protonentherapiezentrum Essen (WPE) und Sprecherin der Arbeitsgemeinschaft für Pädiatrische Radioonkologie (APRO), organisiert die Fortbildung in Kooperation mit der Fortbildungsakademie der Deutschen Gesellschaft für Radioonkologie (DEGRO) sowie der Gesellschaft für Pädiatrische Onkologie und Hämatologie (GPOH).

Die Fortbildung richtet sich an Strahlentherapeuten, Pädiater, MTRAs und Pflegefachkräfte im kinderonkologischen Bereich. Experten referieren u. a. über verschiedene Therapiemodalitäten, deren Chancen und Nebenwirkungen.

http://www.kinderkrebsinfo.de/e2331/e5225/items/@346/Flyer2015APROFortbildung_ger.pdf ]]>
Karriereprogramm für Nachwuchswissenschaftlerinnen - MediMent-1:1“ startet erneut http://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=11 11 Mon, 28 Sep 2015 10:44:11 +0200 Ende Januar 2016 startet zum sechsten Mal das Programm „MediMent-1:1“, das engagierte Nachwuchswissenschaftlerinnen aller medizinischer und naturwissenschaftlicher Fächer in der Medizin in ihrer Hochschulkarriere fördert und auf künftige Führungsaufgaben vorbereitet. Das Konzept: Erfahrene Mentorinnen und Mentoren unterstützen bei der Karriereplanung und informieren über Strukturen und Spielregeln im Wissenschaftsbetrieb. Sie beraten bei der strategischen Planung nächster Schritte. Auch wird der Aufbau eines eigenen wissenschaftlichen Netzwerkes ermöglicht, durch das gezielt die Integration im Wissenschaftsbetrieb verbessert werden kann. Ein Seminarprogramm vermittelt zudem vielfältige Schlüsselkompetenzen. Anmeldeschluss ist der 31. Oktober 2015. https://www.uni-due.de/zfh/mediment ]]> Essener Hautkrebsforscherin Dr. med. Elisabeth Livingstone mit Wissenschaftspreis des Deutschen Ärztinnenbundes ausgezeichnet http://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=6 6 Fri, 25 Sep 2015 09:55:13 +0200 .
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Dr. Livingstone wies nach, dass es bei Hautkrebs-Patientinnen und Patienten, die unter Melanomen leiden, abhängig vom Geschlecht Unterschiede im Überleben bei der Einnahme bestimmter Medikamente gibt.

Dr. med. Jelena Kornej, Assistenzärztin in der Abteilung für Rhythmologie am Herzzentrum Leipzig, ging der Fragestellung nach, ob es zwischen Männern und Frauen einen Unterschied in der Zahl von thrombembolischen Komplikationen nach Linksherz-Kathetereingriffen gibt.

Prof. Dr. med. Gabriele Kaczmarczyk, Vizepräsidentin des Deutschen Ärztinnenbundes e.V.: „Die Arbeit der Preisträgerin des Wissenschaftspreises des DÄB 2015 Dr. med. Elisabeth Livingstone ist ein weiteres Beispiel für die Notwendigkeit, nach Geschlechterunterschieden in der Medizin zu suchen und dadurch die Krankenversorgung in Deutschland zu verbessern."

In einer großen epidemiologischen Studie untersuchte Dr. Elisabeth Livingstone zusammen mit Wissenschaftlern aus den Niederlanden, ob die gelegentliche Einnahme von Statinen, die häufig als Cholesterinsenker eingesetzt werden, Einfluss auf die Tumorerkrankung von Patienten mit Hautkrebs-Melanomen hat. Bezüglich der Gesamtheit der untersuchten Patienten war zunächst kein Effekt nachweisbar. Erst als die Forscher diese in Bezug auf ihr Geschlecht in zwei Gruppen unterteilten, fiel auf, dass mit Statinen behandelte Männer bessere Überlebensaussichten haben. Ihr Vorteil lag nach drei Jahren bei 91 Prozent gegenüber den Nichtnutzern mit 80,5 Prozent. Dieser Effekt blieb bei den Frauen dagegen aus. Aktuell werden die so gewonnenen Erkenntnisse an Melanomzelllinien an der Hautklinik am UK Essen von Dr. med. Livingstone und PD Dr. med. Bastian Schilling weiter untersucht, um gegebenenfalls möglichst rasch zu einer Verbesserung der Melanomtherapie beizutragen. Vorläufige Ergebnisse zeigen, dass sich der Geschlechterunterschied auch im Labor bestätigen lässt. ]]>
Schmerz und Denken - Forschungspreis EFIC-Grünenthal-Grant 2014 für Dr. Katarina Forkmann http://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=5 5 Fri, 25 Sep 2015 09:52:51 +0200 Dr. Katarina Forkmann, wissenschaftliche Mitarbeiterin in der Klinik für Neurologie in der Arbeitsgruppe von Prof. Dr. Ulrike Bingel, hat den EFIC-Grünenthal-Grant 2014 erhalten. Der mit 30.000 € dotierte Wissenschaftspreis wird alle zwei Jahre an herausragende Nachwuchswissenschaftler aus ganz Europa verliehen. Das Preisgeld fließt in die Erforschung der Frage, inwieweit Schmerzen kognitive Funktionen, wie z. B. das Gedächtnis, beeinträchtigen können. In mehreren Vorarbeiten konnte die AG bereits eine solche Beeinträchtigung durch Schmerzreize bei gesunden Probanden nachweisen und neurobiologische Mechanismen dieser „Störwirkung“ von Schmerz charakterisieren.

Nun soll untersucht werden, ob dieser negative Einfluss sich je nach schmerzender Körperstelle unterscheidet. Dazu werden die Auswirkungen von Schmerzreizen im Arm und im Gesicht bei gesunden Probanden mit denen von Patienten mit chronischen Schmerzen verglichen. Denn die Lebensqualität Betroffener wird durch diese kognitiven Störungen zusätzlich stark beeinträchtigt. Die Forscherinnen und Forscher hoffen, so ein besseres Verständnis der neuropsychobiologischen Grundlagen der „Störwirkung“ von Schmerz auf kognitive Funktionen zu erlangen. Dieses Verständnis kann dann die Grundlage für gezieltere therapeutische Interventionen, z. B. im Rahmen einer multimodalen Schmerztherapie, sein.
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Westdeutsches Herz- und Gefäßzentrum Essen (WHGZ) eröffnet http://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=7 7 Fri, 18 Sep 2015 09:56:32 +0200 Das neue Zentrum bildet von nun an das Dach über sämtlichen Einrichtungen, die sich mit der Erforschung, Diagnose und Therapie von Erkrankungen des Herzens und der blutführenden Gefäße befassen. Ziel ist es, die interdisziplinäre Zusammenarbeit im Bereich der Herz- und Gefäßerkrankungen weiter zu intensivieren und zukunftsorientiert zu strukturieren. Patientinnen und Patienten sollen unter anderem von der schnelleren Übertragung medizinischer Forschungsergebnisse in die Krankenversorgung profitieren.


(Eröffneten heute das WHGZ am UK Essen: Prof. Karl-Heinz Kuck, Präsident der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie – Herz- und Kreislaufforschung, Prof. Dieter Bitter-Suermann, Vorsitzender des Aufsichtsrates des UK Essen, Prof. Ulrich Radtke, Rektor der Universität Duisburg-Essen, Hermann Gröhe, Bundesgesundheitsminister, Prof. Gerd Heusch, wissenschaftlich-medizinischer Geschäftsführer des WHGZ, Svenja Schulze, Ministerin für Wissenschaft, Innovation und Forschung des Landes NRW, Rudolf Jelinek, Bürgermeister der Stadt Essen, Prof. Kurt Werner Schmid, Ärztlicher Direktor UK Essen und Prof. Jan Buer, Dekan der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen (v.l.n.r.).)

Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems, wie koronare Herzerkrankung und Herzinfarkt, Herzinsuffizienz und Rhythmusstörungen, zählen zu den häufigsten Krankheiten in Deutschland und sind hierzulande immer noch die häufigste Todesursache. Vor dem Hintergrund einer immer älter werdenden Gesellschaft nimmt die Bedeutung dieser Krankheiten sogar weiter zu – entsprechend wichtig ist ihre Bekämpfung.

„Die interdisziplinäre Zusammenarbeit spielt eine entscheidende Rolle bei der Erforschung und Einführung neuer Ansätze zur Behandlung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Ich freue mich daher, dass das Westdeutsche Herz- und Gefäßzentrum Essen heute inmitten des Ruhrgebietes, Deutschlands größtem Ballungsraum, eröffnet werden kann“, so Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe im Rahmen der Eröffnung des WHGZ.

Als Grundlage für die bestmögliche Versorgung und Therapie der Patientinnen und Patienten bildet die Erforschung neuer Behandlungsansätze einen Schwerpunkt in der Arbeit des WHGZ. Unter dem neuen gemeinsamen Dach sind darum nicht nur die Kliniken für Kardiologie, Thorax- und kardiovaskuläre Chirurgie und Angiologie zusammengefasst, sondern auch die wissenschaftlichen Institute für Molekulare Kardiologie, Pathophysiologie und Pharmakologie. „Ich freue mich, dass wir damit in der Hochschulmedizin in Nordrhein-Westfalen eine weitere Einrichtung haben, die die Voraussetzungen für eine effektive Grundlagenforschung, die Übertragung neuer wissenschaftlicher Erkenntnisse in die Patientenbehandlung und die Entwicklung innovativer Therapien schafft", so Svenja Schulze, Ministerin für Innovation, Wissenschaft und Forschung des Landes Nordrhein-Westfalen.

„Um allen Betroffenen optimale Bedingungen bieten zu können, bündeln wir im WHGZ die Kompetenzen der Kliniken des UK Essen sowie der Forschungseinrichtungen der Medizinischen Fakultät, die sich mit Herz-Kreislauf- und Gefäßerkrankungen befassen. Wir stellen sicher, dass jede spezielle Fragestellung sofort an den richtigen Experten weitergeleitet wird“, erläutert Prof. Dr. Gerd Heusch, wissenschaftlich-medizinischer Geschäftsführer des WHGZ. Im Fokus stehen dabei vor allem die Atherosklerose, Umbauprozesse des Herzens bei koronarer Herzkrankheit und strukturelle Herzerkrankungen sowie Herzrhythmusstörungen. „Die Kolleginnen und Kollegen haben in der Vergangenheit hier zwar bereits sehr eng zusammengearbeitet. Im Zentrumsverbund ist es uns nun aber erstmalig möglich, strukturierte Behandlungspfade innerhalb und zwischen den beteiligten Kliniken zu entwickeln. Hinzu kommt die Intensivierung der Kooperation mit externen Krankenhäusern und niedergelassenen Ärzten in der Region, insbesondere innerhalb bestehender Verbünde wie dem Herzinfarkt­ und Herzinsuffizienzverbund Essen“, führt Prof. Heusch aus. Ganz praktisch bedeutet dies unter anderem, dass im Einzelfall interdisziplinär abgewogen wird, ob für einen bestimmten Patienten eher eine konservative, interventionelle oder chirurgische Therapieoption die beste Behandlung darstellt.

Im Rahmen der Eröffnung des WHGZ stellt sich auch Prof. Dr. Tienush Rassaf vor, der am 1. August seinen Dienst als neuer Lehrstuhlinhaber und Direktor der Klinik für Kardiologie am UK Essen angetreten hat. Zuvor war Prof. Rassaf Heisenberg-Professor an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf.

Hintergrundinformation: Zentrenbildung am UK Essen

Mit dem Westdeutschen Herz- und Gefäßzentrum fassen das UK Essen und die Medizinische Fakultät einen weiteren medizinischen Schwerpunkt in einem interdisziplinären Zentrum zusammen. So können das Westdeutsche Tumorzentrum Essen (WTZ) im Bereich Onkologie und das Westdeutsche Zentrum für Infektiologie (WZI) im Bereich Infektiologie sowohl in der Forschung als auch der Patientenbehandlung herausragende Erfolge vorweisen. Darüber hinaus ist das UK Essen führend im Schwerpunkt Transplantation. ]]>
Kleines Organ mit großer Wirkung - DFG verlängert Schwerpunktprogramm http://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=8 8 Tue, 15 Sep 2015 09:57:53 +0200 Um die weitverbreiteten Schilddrüsenerkrankungen besser diagnostizieren und behandeln zu können, verlängert die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) das Schwerpunktprogramm Thyroid Trans Act (SPP 1629) am Universitätsklinikum Essen (UK Essen) und weiteren 13 Standorten in Deutschland um drei Jahre. Die Projektkoordination liegt bei der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen (UDE), der Jacobs University in Bremen und der Charité – Universitätsmedizin Berlin. Die Summe dieser zweiten dreijährigen Förderperiode beträgt über sieben Millionen Euro (Gesamtfördersumme dieses Schwerpunktprogramms 14 Millionen Euro).

Die Schilddrüse ist zwar ein vergleichsweise kleines Organ am Hals, aber die von ihr produzierten Hormone sind lebenswichtig: Sie steuern den Stoffwechsel und die Differenzierung der Zellen und beeinflussen so die Funktion nahezu aller Organe im Körper. Produziert die Schilddrüse zu viel oder zu wenig Hormone, können schwerwiegende Erkrankungen ausgelöst werden, beispielsweise Adipositas, Herzkreislauferkrankungen, Osteoporose, Depression, Tumor- oder auch Immunerkrankungen.

„Schilddrüsenerkrankungen zählen zu den Volkskrankheiten, etwa jeder Dritte ist betroffen. Zentrales Anliegen des Programms ist es zu verstehen, was eine gesunde von einer krankhaften Schilddrüsenfunktion im Organismus unterscheidet und wie Schilddrüsenerkrankungen künftig früher erkannt und besser therapiert werden können“, so Prof. Dr. Dagmar Führer, Direktorin der Klinik für Endokrinologie & Stoffwechselerkrankungen am UK Essen, die das Schwerpunktprogramm gemeinsam mit Prof. Dr. Klaudia Brix von der Jacobs University in Bremen und Prof. Dr. Heike Biebermann von der Berliner Charité initiierte. Neuere Untersuchungen zeigten, dass die bisherige Diagnostik nur unzureichend Aufschluss über die Gesundheit der Schilddrüse gibt. Hinzu kommt, dass sich die Symptome bei vielen Patienten, die Schilddrüsenhormone einnehmen, nicht vollständig bessern und dass viele andere Erkrankungen durch Schilddrüsenhormone in ihrer Entstehung und verlauf beeinflusst werden.

Prof. Dr. Klaudia Brix: „Ausschlaggebend für die Weiterförderung ist das Votum einer internationalen Gutachtergruppe, das unserem Schilddrüsenkonsortium ausgezeichnete interdisziplinäre Zusammenarbeit und nunmehr auch ´internationale Strahlkraft und Sichtbarkeit´ bestätigt.“ In der zweiten Antragsphase werden insgesamt 20 Projekte an insgesamt 14 Standorten gefördert. Dabei steht die klinische Ausrichtung und somit der unmittelbare Nutzen für Betroffene im Vordergrund. Prof. Dr. Dagmar Führer: „Wir messen unsere Ergebnisse auch daran, ob sie bei den betroffenen Patienten wirklich ankommen und sich Diagnose und Behandlung verbessern.“ Prof. Dr. Heike Biebermann: „Zugleich legen wir größten Wert auf die Nachwuchsförderung. So werden gleich vier Erstantragsteller gefördert, die aus dem Thyroid Trans Act (SPP) neu hervorgegangen sind.“

Mit rund 1,35 Mio. Euro geht die größte Fördersumme im Thyroid Trans Act (SPP) an die Klinik für Endokrinologie und Stoffwechselerkrankungen (Direktorin: Prof. Dr. Dr. Dagmar Führer) am UK Essen. Hier sind insgesamt fünf Projekte angesiedelt einschließlich der zentralen Koordination des Schwerpunktprogramms. Behandelt werden u.a. Themen wie: Schilddrüsenhormone im Kontext von Alter und Geschlecht, Rolle der Schilddrüsenhormone bei der Entstehung von Gallensteinen, nicht-genomische Wirkungen von Schilddrüsenhormonen im Herzen, bei der Insulinfreisetzung und im Knochenstoffwechsel, oder auch neue Biomarker der Schilddrüsenhormonwirkung, die gemeinsam mit anderen Forschern der Medizinischen Fakultät der UDE und im SPP Konsortium bearbeitet werden sollen.

Teilnehmende Standorte am DFG Schwerpunktprogramm THYROID TRANS ACT (2015-2018) sind: Universitätsklinikum Essen/Universität Duisburg-Essen, Jacobs University Bremen gGmbH, Charité - Universitätsmedizin Berlin, Ernst-Moritz-Arndt Universität Greifswald, Universitätsklinikum Schleswig Holstein - Campus Lübeck, Leibniz Institut für Molekular Pharmakologie (FMP) Berlin, Leibniz Institut für umweltmedizinische Forschung an der Heinrich-Heine Universität Düsseldorf, Rheinische Friedrich-Wilhelm Universität Bonn, Universitätsklinikum Carl Gustav Carus an der TU Dresden, Universitätsklinikum Leipzig AöR, Zentralinstitut für Seelische Gesundheit Mannheim, Universität Bayreuth, Klinikum der Ludwig-Maximilian-Universität München, Helmholtz Zentrum München.

Weitere Informationen: http://www.thyroidtransact.de ]]>
Therapie bei chronischer Herzschwäche und Atemstillstand - Weltweit größte Studie zeigt Risiken auf http://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=9 9 Mon, 14 Sep 2015 10:00:10 +0200 Etwa die Hälfte der Menschen mit chronischer Herzschwäche leidet auch unter Atemstillstand meist während der Nacht („Dominant-zentrale Schlafapnoe“ ZSA). Solche Aussetzer beim Luftholen im Schlaf können lebensbedrohlich sein. Deshalb tragen die Patienten nachts eine Maske, die ihre Atmung unterstützt. Ob sich diese Therapie („adaptive Servoventilation“ ASV) für die ohnehin besonders belasteten Herzpatienten eignet, erkundete nun ein internationales Forscherteam unter der Leitung von Prof. Helmut Teschler von der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen an der Ruhrlandklinik Essen und Prof. Martin Cowie vom Royal Brompton Hospital in London.

Erste Ergebnisse wurden jetzt im „New England Journal of Medicine“ veröffentlicht. Die Ruhrlandklinik, das Westdeutsche Lungenzentrum am Universitätsklinikum Essen (UK Essen), ist eine der führenden medizinischen Institutionen in der Vorbeugung, Diagnostik und Behandlung von Lungen- und Atemwegserkrankungen.

In der bisher weltweit größten Studie wurden insgesamt 1.325 Herzschwäche-Patienten mit ZSA an mehr als 80 Standorten in Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Norwegen, Schweden, Dänemark, Finnland, Tschechien und Australien untersucht. Das interdisziplinäre Forscherteam aus Schlafmedizinern, Pneumologen und Kardiologen ging der Frage nach, ob das Leben der betroffenen Patienten mit der gängigen Standardtherapie ASV verlängert werden kann. Bei der ASV-Beatmung tragen die Betroffene eine Maske über Mund und Nase. Das daran angeschlossene Gerät berechnet bei jedem Atemzug den erforderlichen Atemdruck und passt diesen bei Bedarf individuell an. Die Wissenschaftler verglichen nun Herz-Patienten mit und ohne diese Beatmungshilfe. Anders als erwartet stellte sich dabei heraus, dass sich die Sterblichkeit bei Herzschwäche-Patienten, wenn sie per ASV beatmet wurden, sogar erhöhte. Ein wichtiger Hinweis für Betroffene.

Prof. Helmut Teschler: „Auch wenn wir gerade zu dem Schluss gekommen sind, dass die betroffenen Patienten derzeit besser nicht per ASV beatmet werden sollten, so ist das letzte Wort noch nicht gesprochen.. Weitere Aufschlüsse zu dieser Frage erwarten wir uns bei der detaillierten Auswertung des in dieser Form einzigartigen Datenschatzes unserer Studie.“ ]]>
Je mehr Mutationen, desto wirksamer - Science veröffentlicht neue Studie http://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=10 10 Fri, 11 Sep 2015 10:02:13 +0200 Selbst fortgeschrittene Tumore können immer besser behandelt werden dank moderner Immuntherapien. Doch warum wirken bestimmte Medikamente bei einzelnen Patienten und bei anderen nicht? Dieser Frage ging ein internationales Forscherteam der Universitäten Duisburg-Essen und Harvard (USA) nach. Die Federführung lag beim Westdeutschen Tumorzentrum am Universitätsklinikum Essen. Im Mittelpunkt stand der Wirkstoff Ipilimumab, der bereits erfolgreich beim schwarzen Hautkrebs eingesetzt wird. Hierüber berichtet das renommierte Wissenschaftsmagazin Science in seiner aktuellen Ausgabe.

Jedes Jahr erkranken rund 500.000 Menschen alleine in Deutschland neu an Krebs, davon bis zu 20.000 am schwarzen Hautkrebs, Tendenz weiter steigend. Schätzungsweise 3.500 dieser Patienten sterben jährlich an dieser Erkrankung, die jede Altersgruppe betreffen kann. Seit 2011 wird in Deutschland Ipilimumab eingesetzt, um den fortgeschrittenen schwarzen Hautkrebs zu behandeln. Bei rund 20 Prozent der Patienten kann der Tumor so über mehrere Jahre unter Kontrolle gehalten werden. Aber warum der Wirkstoff bei einigen Patienten hilft, bei anderen aber nicht, war bislang nicht klar.

Dieser Frage sind die Wissenschaftler unter der Leitung von Prof. Dr. Dirk Schadendorf, Direktor der Hautklinik am UK Essen, und Levi A. Garraway M.D, Ph.D. von der Harvard University, USA, nun nachgegangen. Bei der Untersuchung von 110 Patienten entdeckten sie einen interessanten Zusammenhang: Je mehr Mutationen es im Tumor gab, desto wirksamer war das Medikament. Begünstigt wird diese Wirkung noch durch eine verstärkte Produktion bestimmter Moleküle (Granzyme A und Perforin), die das menschliche Immunsystem zur Zerstörung von Tumorzellen eingesetzt.

„Unsere Beobachtungen lassen bislang aber noch keine präzise Aussagen darüber zu, wie auf den Wirkstoff angesprochen wird“, erläutert Dr. Bastian Schilling, einer der Autoren der Studie. Die neuen Erkenntnisse zeigen aber, dass sich dahinter komplexe Mechanismen mit vielen Faktoren verbergen müssen. „Deshalb wollen wir im nächsten Schritt weitere Patienten untersuchen, um die genauen Wirkmechanismen zu entschlüsseln. So können wir dann auch die Immuntherapie noch individueller zuschneiden“, ergänzt Professor Dirk Schadendorf.

Das UK Essen ist zusammen mit dem UK Düsseldorf einziger Partnerstandort des Deutschen Konsortiums für Translationale Krebsforschung (DKTK) in Nordrhein-Westfalen. Das DKTK ist eines der vom Bundesministerium für Bildung und Forschung und den Bundesländern eingerichteten Deutschen Zentren für Gesundheitsforschung.

Weitere Informationen: Van Allan E, Miao D, Schilling B et al. Science express 10.Sept 2015 ]]>
10. Notfallmedizinische Sommerakademie - Lernen für den Ernstfall http://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1 1 Sat, 05 Sep 2015 11:11:41 +0200 Alarm an der U-Bahn Endhaltestelle der U11: Ein Zug ist ungebremst auf den Bahnhof zu gerast und steht nun im Tunnel, der Fahrer hatte vermutlich einen Herzinfarkt. Viele Passagiere sind verletzt, einige schwer. Die Polizei, die Feuerwehr und Hilfsorganisationen sind mit rund 120 Einsatzkräften vor Ort. Eine Gruppe junger Mediziner übernimmt die Versorgung der Verletzten. Es herrscht höchste Anspannung – doch zum Glück ist alles nur eine Übung im Rahmen der Notfallmedizinischen Sommerakademie der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen!

Die Sommerakademie Notfallmedizin vom 31. August bis zum 5. September statt. An fünf Tagen lernten die Teilnehmer zunächst, mit unterschiedlichsten medizinischen Notfallsituationen umzugehen. Morgens stand für die 30 Studierenden der Medizinischen Fakultät Essen stets die Theorie auf dem Programm, nachmittags kamen neuste Simulatoren und realistisch geschminkte Simulations-Patienten zum Einsatz, welche die verschiedenen Notfälle simulierten. Am Ende jeder Sommerakademie steht eine große gemeinsame Übung mit der Essener Feuerwehr, Hilfsorganisationen wie den Johannitern und Arbeiter-Samariter-Bund und der Polizei. „Wir simulieren bewusst den späteren Arbeitsalltag von Notfallmedizinern, die unter größtem Druck Ruhe bewahren müssen, um die richtigen Entscheidungen treffen zu können“, erläutert Prof. Dr. Joachim Fandrey, Prodekan für Studium und Lehre der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen.

Die der Tunnel an der Endhaltestelle der U11 Messe West/Süd Gruga bietet beste Voraussetzungen für eine realistische Großübung unter erschwerten Bedingungen: Es ist eng, dunkel und kalt. Ein Teil der insgesamt 30 teilnehmen Studierenden schlüpft dabei in die Rolle der Unfallopfer - so konnten die angehenden Ärzte unmittelbar spüren, was es bedeutet, auf akute medizinische Hilfe angewiesen zu sein. Die andere Gruppe der Teilnehmer wird vor die Aufgabe gestellt, ihre Kommilitonen notfallmedizinisch zu versorgen. An der Sicherheitsübung waren rund 120 Einsatzkräfte beteiligt. Zum Ende wurde der Tunnel noch gemeinsam mit einer Hundestaffel durchsucht, da es Vermisste gab. Nachdem diese gefunden waren, wurden auch sie versorgt.

Hanjo Groetschel, Notarzt, Ärztlicher Leiter des SkillsLab und seit zehn Jahren Initiator der Sommerakademie: „Die Übung ist für die angehenden Mediziner eine so eindrückliche Erfahrung, dass sie in ihrem späteren Berufsalltag nachhaltig davon profitieren. Es gibt ihnen die Selbstsicherheit, theoretisch Erlerntes auch unter höchstem Druck professionell anwenden zu können. Dies bestätigen uns die Teilnehmer früherer Sommerakademien immer wieder.“

Während der Woche wurden die Studierenden gezielt auf die unterschiedlichen medizinischen Notfälle vorbereitet: Der Montag stand ganz im Zeichen der Reanimation. Am Dienstag ging es um schwerwiegende Herz- und Kreislaufprobleme, Mittwoch standen neurologische Notfälle, Atmung und Drogenmissbrauch auf dem Programm. Weitere Themen am Donnerstag und Freitag waren verschiedene akute Traumata, wie sie bei schwerstverletzten Unfallopfern häufig auftreten. Jeweils fünf Stationen mussten die Studierenden jeden Tag absolvieren und erhalten im Anschluss konstruktives Feedback von geschulten Tutoren.

Die Sommerakademie Notfallmedizin ist mittlerweile weit über NRW hinaus bekannt. Auch in diesem Jahr sind wieder Vertreter anderer Universitäten – diesmal aus Köln, Erlangen, Freiburg und Göttingen - nach Essen gereist, um sich Anregungen für eigene Veranstaltungen dieser Art von dem eingespielten Team um Hanjo Groetschel zu holen. Denn zwar gibt es an vielen Medizinischen Fakultäten ähnliche Notfallmedizinpraktika, aber meist nur über einen oder zwei Tage. Eine solch intensive Ausbildungswoche ist deutschlandweit einmalig.

Die Sommerakademie Notfallmedizin wird unterstützt von der Stiftung Universitätsmedizin. ]]>
„MediMent-1:1“ startet erneut - Karriereprogramm für Nachwuchswissenschaftlerinnen http://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=2 2 Fri, 04 Sep 2015 11:58:04 +0200 Ende Januar 2016 startet zum sechsten Mal das Programm „MediMent-1:1“, das engagierte Nachwuchswissenschaftlerinnen aller medizinischer und naturwissenschaftlicher Fächer in der Medizin in ihrer Hochschulkarriere fördert und auf künftige Führungsaufgaben vorbereitet. Das Konzept: Erfahrene Mentorinnen und Mentoren unterstützen bei der Karriereplanung und informieren über Strukturen und Spielregeln im Wissenschaftsbetrieb. Sie beraten bei der strategischen Planung nächster Schritte. Auch wird der Aufbau eines eigenen wissenschaftlichen Netzwerkes ermöglicht, durch das gezielt die Integration im Wissenschaftsbetrieb verbessert werden kann. Ein Seminarprogramm vermittelt zudem vielfältige Schlüsselkompetenzen. Anmeldeschluss ist der 31. Oktober 2015.

Weitere Informationen:
http://www.uni-due.de/zfh/mediment ]]>
Neue Therapie bei Schlaganfall? Genauso wirksam - weniger riskant http://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=3 3 Thu, 03 Sep 2015 11:58:16 +0200 Nach einem Schlaganfall muss das Gehirn möglichst schnell und nachhaltig regeneriert werden. Die Wirksamkeit eines neuen Therapieansatzes hat nun ein Forscherteam der Universität Duisburg-Essen (UDE) am Universitätsklinikum Essen (UK Essen) überprüft. Sie konnten nachweisen, dass extrazelluläre Vesikel (u.a. Exosomen) genauso nachhaltig wirken wie adulte Stammzellen, von denen sie abgeleitet werden. Die Studie wurde erstmals in dem renommierten Fachmagazin Stem Cells Translational Medicine vorgestellt.

Weitere Informationen:
http://www.uk-essen.de/aktuelles/detailanzeige0/?tx_ttnews%5Btt_news%5D=2030&cHash=9b906d56da77e59aa86c747c505e0db5 ]]>