Die zukünftige Nutzung von Elektrolichtbogenofenschlacke als Bauprodukt unter dem Aspekt einer neuen bundesweit gültigen Ersatzbaustoffverordnung

Durch ein zukünftig geltendes Regelwerk, die Ersatzbaustoffverordnung (EBV), wird durch ein neues Elutionsverfahren, gemeinsam mit der Einführung des neuen Parameters Molybdän, die Nutzung des nach aktuellem Regelwerk anerkannten und bewährten Baustoffs Elektroofenschlacke (EOS) gefährdet.
Ziel des Projektes ist es auch unter dem neuen Regelwerk eine nachhaltige Nutzung von EOS als Baustoff im derzeitigen Hauptabsatzgebiet Verkehrswegebau sicherzustellen, um dem Kreislaufwirtschaftsgedanken gerecht zu werden. Die Anwendbarkeit wird dabei von den umweltrelevanten und den bauphysikalischen Eigenschaften bestimmt.
Während die Auslaugemechanismen von Chrom und Vanadium mit dem derzeit gültigen Elutionsverfahren weitgehend bekannt sind, gibt es für Molybdän bisher keine Erfahrungen. Basierend auf dem bisherigen Stand der Kenntnis ist davon auszugehen, dass Molybdän sich in seiner Bindungsform deutlich von anderen bekannten und bereits untersuchten Parametern unterscheidet.
Untersucht werden deshalb Behandlungsmaßnahmen im schmelzflüssigen (Konditionierung/Abkühlung) und im erstarrten Zustand (Aufbereitungstechnik) der EOS, immer in Hinblick auf die zukünftig geltende EBV. Deshalb müssen neben Molybdän auch fortwährend die Parameter Chrom und Vanadium betrachtet werden, um ein EBV konformes Bauprodukt zu erzeugen.
Als Ergebnis wird der Vorschlag einer Behandlungsmethode angestrebt, welche es auch zukünftig erlaubt, EOS als Bauprodukt im Verkehrswegebau entsprechend den neuen Vorgaben der EBV einzusetzen. Die Ergebnisse aus diesem Forschungsvorhaben sind von sehr hoher Relevanz für einen großen potenziellen Nutzerkreis, wozu insbesondere die mit der Aufbereitung und Vermarktung beauftragten KMUs zählen.
Die behandelten EOS sollen auf ihre bauphysikalischen Eigenschaften hin untersucht werden, mit dem Ziel den Status Quo zu erhalten, sodass das Bauprodukt EOS alle umweltrelevanten Grenzwerte erfüllt und gleichzeitig weiterhin gute bauphysikalische Eigenschaften aufweist.

Projektlaufzeit:

24 Monate (12/2016 bis 12/2018)

Projektpartner:

Zugehörige Profilschwerpunkte:

Zugehörige Veröffentlichungen:

  • Algermissen, David und Semleit, Tim (2018): Entwicklung von technischen Verfahren zur weiteren Nutzung von EOS gemäß Ersatzbaustoffverordnung, in: Schlacken-Symposium 2018, B18, S. 201-209.
  • Algermissen, David und Semleit, Tim (2019): Zukünftige Nutzung von Elektroofenschlacken als Bauprodukt gemäss Ersatzbaustoffverordnung, in FEhS-Report, 1/2019, S. 9-17.
  • Algermissen, David; Semleit, Tim und Deike, Rüdiger (2019): Leaching Behaviour of Molybdenum in Electric Arc Furnace Slag, Conference Paper EuroSlag, 9/2019, S. 238-249.
  • Algermissen, David und Semleit, Tim (2019): AIF Abschlussbericht NEoEBV, 9/2019, Die zukünftige Nutzung von Elektrolichtbogenofenschlacke als Bauprodukt unter dem Aspekt einer neuen bundesweit gültigen Ersatzbaustoffverordnung
  • Algermissen, David; Semleit, Tim und Deike, Rüdiger (2019): Leaching Behaviour of Electric Arc Furnace in Consideration of a New Regulation and Focus on Molybdenum, in Stahl und Eisen, 11/2019, S. 24-29.

Bmwi Web De Wbz