Promotions- und Habilitationsprojekte

Aktuelle Promotionsprojekte

  • Susanne Gottuck
  • Sabine Hattinger-Allende
  • Katharina Sufryd
  • Agata Skalska

Aktuelle Habilitationsprojekte

  • Dr. Catalina Hamacher

Susanne Gottuck

Differenzen (be-)deuten – Macht sehen.
Theoretische, empirische und konzeptionelle Perspektiven einer macht- und differenzreflexiven Lehrer*innenbildung
(Arbeitstitel)

Im Rahmen ihrer Dissertationsstudie erforscht Susanne Gottuck kultur-  und machtanalytische Perspektiven auf Deutungen migrationsgesellschaftlicher Differenz und Behinderung als theoretisierende Perspektive auf Lehrer*innenbildung sowie als Gegenstandsbereich und Reflexionsangebot für die Lehrer*innenbildung. In einer diskurstheoretischen Analyse von Gruppendiskussionen mit Lehramtsstudierenden erforscht sie diskursive Konstruktionen von Differenz und professionellem Handeln im Kontext aktueller universitärer inklusiver Lehrer*innenbildung. Sie geht der Frage nach, wie ‚schulische Inklusion‘ als Gegenstand gültigen sagbaren und zugleich umkämpften Wissens hervorgebracht wird und wie hierbei normative Ordnungen aufgerufen und re-aktualisiert oder verschoben werden. Abschließend diskutiert sie die Bedeutung dieser theoretischen und empirischen Erkenntnisse für eine macht- und differenzreflexive Lehrer*innenbildung.

Sabine Hattinger-Allende

Im Haus des Möglichen.
Kinder als politische Subjekte im Kontext einer sozialen Bewegung

gefördert von der Rosa-Luxemburg-Stiftung (2016-2019)

Sabine Hattinger-Allende forscht zu Subjektivierungsprozessen von Kindern in einer sozialen Bewegung für das Recht auf Wohnen im Spanischen Staat. Mit der Studie wird an Debatten in der Kindheitsforschung angeschlossen, die auf den Wirkungszusammenhang von politischer Partizipation, Verletzlichkeit und Handlungsfähigkeit von Kindern fokussieren. Mit der intensiven, einjährigen teilnehmenden Beobachtung und dem narrativen Interview wurden sehr klassische Methoden der ethnographischen Forschung verwendet. Zudem wurden arts-based research Methoden, wie etwa die Videoinszenierung, zum Einsatz gebracht. Ein zentrales Ergebnis der Studie ist, dass viele Kinder die affektiv aufgeladenen Orte der sozialen Bewegung für emanzipatorisches Lernen nutzen und in ihrer politischen Teilhabe gleichzeitig stark auf die Bereitstellung von intergenerationaler Sorge angewiesen sind. Gezeigt wird, dass sich die Bildungsprozesse der Kinder in ambivalenten und in sich widersprüchlichen Bewegungen vollziehen. Es verschränken sich etwa Forderungen nach Selbstbestimmung auch mit konsumorientierter neoliberaler Begehrensökonomie. Sichtbar wird die Fragilität emanzipatorischen Lernens gerade auch im Zusammenwirken mit hegemonialen Räumen: So lernen die Kinder etwa, dass ein Sprechen über ihre politische Teilhabe ihre Familie gefährden könnte. Dargestellt wird, wie sich in den individuellen und kollektiven Strategien des Über-Lebens, zwischen dem Wirken struktureller Gewalt und verweigerter Transzendenz, Subjekte bilden, die immer wieder an der Härte der Strukturen scheitern und doch ihre Stimme suchen und finden.

Katharina Sufryd

Kinder als Akteur:innen von Inklusion

Katharina Sufryd forscht im Rahmen ihres Promotionsprojekts „Kinder als Akteur:innen von Inklusion“ zu der Re-Produktion sozialer Ungleichheit im schulischen Bildungssystem. Ausgehend von der kindheitstheoretischen Tradition, die sich für die soziale Lebenswelt des Kindes empirisch und gesellschaftspolitisch interessiert, verfolgt sie eine Ethnographie in der Grundschule. Vor dem Hintergrund des bildungspolitischen Anspruchs auf Teilhabe wird von ihr der Fokus auf die Bedingungen schulischer Inklusion gelegt. In ihrem Forschungsprojekt geht sie der Frage nach den differenz- und ungleichheitsreproduzierenden Praktiken in der inklusionsspezifischen ‚Bedarfsklärung‘ des Kindes gemäß AO-SF (Ausbildungsordnung sonderpädagogische Förderung §13(1)) nach. In dieser Hinsicht werden Befunde zu den neueren Repräsentationsverhältnissen in Inklusionsprozessen in Aussicht gestellt.

Agata Skalska

„Kinder werden nicht erst zu Menschen, sie sind bereits welche".
Janusz Korczaks Bild vom Kind und seine Perspektive auf das Erwachsenen-Kind Verhältnis

(Arbeitstitel)

Agata Skalska untersucht in ihrer Dissertation welches Bild vom Kind in den Schriften von Janusz Korczak (1878/79-1942) deutlich wird und rekonstruiert seine Perspektive auf die Erwachsenen-Kind-Relation. Korczak selbst hat seine Überlungen und Erziehungsprinzipien nie systematisch dargestellt und wird daher überwiegend als Praktiker oder gar als Theorieskeptiker rezipiert. Ziel dieser Arbeit ist es daher, seine Kritik an dem Status des Kindes in der Gesellschaft herauszuarbeiten und die Dichte seiner Ideen in Bezug auf altersspezifische Diskriminierung auszudifferenzieren. Als theoretische Rahmung werden u.a. Arbeiten zu Bildern von Kindern, generationalen Ordnung und Adultismus hinzugezogen und an aktuelle Diskurse der Kindheitspädagogik und Kindheitsforschung angeschlossen. Datengrundlage bilden ausgewählte Original-Werke, die mit der Grounded Theory explorativ und systematisch analysiert werden.

Abgeschlossene Promotionen

Henning van den Brink

Spiel, Spaß, Spannung.
Kulturelle Bildung aus der Sicht von Kindern

Veröffentlichung:

van den Brink, Henning (2018): Kindliche Nutzerwelten in der kulturellen Bildung. Wiesbaden, Springer VS. URL: https://doi.org/10.1007/978-3-658-20770-0