IAQ Pressemitteilung
Transparenz-Studie aus dem IAQ vermittelt Überblick über Qualitätskonzepte für die KiTa
Bei der Ausweitung der Kinderbetreuung darf es nicht allein um mehr Plätze für alle und zusätzliche Angebote für Kleinkinder gehen - auch die notwendige Qualität muss hergestellt werden. "Nicht nur Masse, sondern Klasse! - Um frühkindliche Bildung, Erziehung und Betreuung in der KiTa aufzuwerten, sollte es für alle Einrichtungen verpflichtende Qualitätsverfahren geben", schlägt das Institut Arbeit und Qualifikation (IAQ) der Universität Duisburg-Essen (UDE) vor. Welche Qualitätskonzepte für die Kindertagesbetreuung es gibt und wie man sie nutzen kann zeigt eine Transparenzstudie, die die Forschungsabteilung Bildung und Erziehung im Strukturwandel (BEST) des IAQ für die Hans-Böckler-Stiftung erstellt hat.
Viele Eltern können die Qualität ihrer Kindertagesbetreuung oft nicht beurteilen. Andere Eltern wiederum sind einfach darauf angewiesen, dass ihre Kinder untergebracht sind, ohne dass Fragen der Qualität eine Rolle spielen. Was "gute Qualität" im Kindergarten bedeutet, könnte im Zulassungsverfahren beispielsweise an Kriterien wie der Qualifikation der Pädagogen, der Kindorientierung der Einrichtung oder ihren Bildungszielen abgelesen werden. Zusätzlich könnten "Sterne" für unterschiedliche Qualitätsniveaus vergeben werden - und damit Anreize für eine kontinuierliche Qualitätsentwicklung in Kindertagesstätten. Denn eine Einrichtung wird sich nicht zufrieden geben, nur das Mindestniveau für die Betriebserlaubnis zu erreichen, wenn sie sich als "Fünf-Sterne-Einrichtung" profilieren und an Image gewinnen kann.
Über die allgemeinen Standards hinaus können besondere inhaltliche Anforderungen wie die Integration familienbezogener Dienste oder fachspezifische Akzente berücksichtigt werden. Ein flächendeckendes, verpflichtendes Zulassungsverfahren sollte "einfach und übersichtlich gehalten sein, damit der notwendige organisatorische und finanzielle Aufwand möglichst gering bleibt und nicht nur zusätzliche Bürokratie entsteht", rät Dr. Sybille Stöbe-Blossey, Leiterin der Forschungsabteilung BEST. So werden die Angebote der Einrichtungen für die beteiligten Akteure und vor allem die Eltern als "Kunden" überschaubarer und vergleichbar.
Das Buch "Qualitätskonzepte in der Kindertagesbetreuung" gibt einen Überblick über in Deutschland gängige Qualitätskonzepte und verbindet dies mit einem Blick "über den Tellerrand" in den angloamerikanischen Raum. Die einzelnen Konzepte werden nach dienstleistungs-, management- und anwendungsorientierten Kriterien beschrieben, so dass dem Leser die Reichweite der einzelnen Konzepte deutlich wird. Den Abschluss bilden Empfehlungen zur Weiterentwicklung des Qualitätsmanagements.
Esch, Karin / Klaudy, Elke Katharina / Micheel, Brigitte / Stöbe-Blossey, Sybille, 2006: Qualitätskonzepte in der Kindertagesbetreuung - Ein Überblick. Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwissenschaften