IAQ Pressemitteilung

Pressemitteilung vom 25.06.2009 Neue Anforderungen an den Übergang Schule – Beruf

IAQ organisiert Symposium zur Berufsbildung in Deutschland



Das deutsche Erfolgsmodell der "Dualen Ausbildung" gerät verstärkt unter Druck. Wegen der schlechten Pisa-Ergebnisse und geringen Studentenzahlen üben Bildungsexperten Kritik, das Bildungssystem muss allerdings auch Versäumnisse der Schul-, Familien- oder Zuwanderungspolitik ausgleichen und mangels Ausbildungsstellen finden viele Jugendliche nur schwer einen Zugang zum Arbeitsmarkt. Die künftige Entwicklung des Berufsbildungssystems in Deutschland und neue Anforderungen an den Übergang Schule - Beruf stehen heute und morgen im Mittelpunkt eines wissenschaftlichen Symposiums (25./26. Juni 2009) an der Universität Duisburg-Essen, das von der Alfried Krupp von Bohlen und Halbach-Stiftung initiiert und vom Institut Arbeit und Qualifikation (IAQ) organisiert wurde.

Immer weniger junge Menschen beginnen eine traditionelle Lehre. Demgegenüber nimmt die schulische Berufsausbildung zu und insbesondere die Gruppe derjenigen, die zunächst im Übergangssystem versorgt werden, wächst stetig. Fast 40 Prozent der Neuzugänge in die berufliche Bildung münden zunächst einmal in dieses Übergangssystem. "Wenn davon ausgegangen wird, dass die Hälfte 'Marktbenachteiligte' sind - d.h. ausbildungsreife Jugendliche, denen nichts fehlt als ein Ausbildungsplatz - und zusätzlich, dass viele Altbewerber aus Resignation keinen Ausbildungsplatz mehr suchen, kann davon ausgegangen werden, dass wir gegenwärtig rund einen Jahrgang unversorgter Jugendlicher vor uns herschieben", so Prof. Dr. Gerhard Bosch, Direktor des IAQ.

Der Übergang von der Schule in die Berufsausbildung gestaltet sich höchst problematisch, nicht nur für die Jugendlichen und ihre Familien, sondern auch zu Lasten der Unternehmen, denen der qualifizierte Fachkräftenachwuchs fehlen wird. Diesen Übergang rechtzeitig vorzubereiten, ihn transparenter und effizienter zu gestalten, ist eines der Ziele des "Förderprogramms zur Bekämpfung der Jugendarbeitslosigkeit", das die Alfried Krupp von Bohlen und Halbach-Stiftung 1998 aus Anlaß ihres 30jährigen Bestehens ins Leben gerufen hat. Das Programm soll zu einer nachhaltigen Verbesserung der beruflichen Chancen für arbeitslose Jugendliche beitragen und ihnen Hilfe zur Selbsthilfe geben. In den zehn Jahren seit Bestehen des Programms bis Dezember 2008 hat die Stiftung bereits 12,3 Millionen Euro für 54 Vorhaben bereitgestellt. Insgesamt konnten damit 8.500 Jugendliche in 30 Städten des Ruhrgebiets erreicht werden.

Auf dem Symposium in Duisburg werden am Freitag zwei beispielhafte Projekte aus dem Förderprogramm vorgestellt: "Anstoß - Gladbecker Ausbildungscoaching" und "Startchancen für jugendliche Aussiedler und Migranten, Essen".

 

Redaktion:

Claudia Braczko

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Dr. Sirikit Krone