Informationen zum Forschungsprojekt

Optimierung von Produktions- und Lieferbeziehungen. Ein Modellprojekt in der Automobilindustrie Nordrhein-Westfalens



Ziel und Aufgabenstellung

Die Automobilindustrie gehört weltweit zu den Branchen, in denen durch die Einführung neuer Produktionskonzepte bei den Automobilherstellern Formen der überbetrieblichen Rationalisierung besonders weit vorangeschritten sind. Just in Time-Logistikkozepte und Qualitätsmanagement-Systeme nach dem Null-Fehler-Prinzip sind Grundprinzipien der gesamten Produktionskette Automobil. Die Umsetzung dieser Prinzipien erfordert hohe Anforderungen an die Flexibilität und Kommunikationsfähigkeit aller Beteiligten.
Das Projekt widmete sich den Produktions- und Lieferbeziehungen zwischen Zulieferern und einem Hersteller in Nordrhein-Westfalen. Basierend auf einer Bestandsaufnahme aktueller Belieferungsprobleme wurden im Projekt neuartige Formen der Zusammenarbeit entwickelt und erprobt.

Mit dem Projekt wurden vor allem folgende Zielsetzungen verfolgt:

1. Es soll ein zwischenbetrieblicher Erfahrungsaustausch über innerbetriebliche Umstrukturierungen angestoßen und begleitet werden, an dem sich mehrere Zulieferer und ein Automobilhersteller beteiligen.

2. An diesem Beispiel sollten die Möglichkeiten erprobt werden, die Beziehungen zwischen Automobilzulieferern und einem regional ansässigen Hersteller zu einem regionalen Kooperationsverbund weiterzuentwickeln, der Themen wie Produktqualität, Logistik, Prozesssicherheit u.a. umfasst.

Vorgehen

Der Schwerpunkt der Projektarbeit lag in der Organisation und Moderation unterschiedlicher Sequenzen von Gruppensitzungen, Workshopsund Tagungen mit Vertretern ausgewählter Zulieferer und eines Autoherstellers aus Nordrhein-Westfalen. An Themenfeldern wieQualitätsmanagement/Total Quality Management, Logistik, Qualifikation/Personalentwicklung sowie Entlohnung/Arbeitszeit wurden Engpässe und "Brennpunkte" zwischenbetrieblicher Kommunikation und Kooperation thematisiert und bearbeitet.

Das Projekt wurde in Kooperation mit der Abteilung Arbeitsmarkt durchgeführt. Es war Teil des transnationalen Verbundprojekts CORE"COoperation von Regionen in Europa" (Europäisches Qualifizierungs- und Innovationsprogramm zur Förderung regionalerWettbewerbsfähigkeit und Beschäftigung in der Automobilzulieferindustrie), das von der Europäischen Union im Rahmen desADAPT-Programms für drei Jahre gefördert wurde. Die internationalen Kooperationspartner von CORE waren das Instituto Aragones de Fomento(Zaragoza/Spanien), Bedfordshire County Council (Bedforshire/UK), Training&Enterprise Council (Tyneside/UK) und die LandesgruppeHessen des Rationalisierungs-Kuratoriums der Deutschen Wirtschaft (Eschborn/Ts.).

Diesem Projekt waren zwei weitere Projekte angelagert, die in der Abteilung Industrieentwicklung ("Bestandaufnahme bisheriger Verlagerungenvon nordrhein-westfälischen Automobilzulieferern nach Osteuropa und Süd-Ost-Asien") und der Abteilung Arbeitsmarkt ("Arbeitsumverteilungdurch innovative Arbeitszeitmodelle1") durchgeführt wurden.

Projektdaten

Laufzeit des Projektes
30.06.1996 - 30.06.1999

Forschungsabteilung
Arbeitszeit und Arbeitsorganisation

Leitung:
Heiderose Kilper,Dr. Steffen Lehndorff

Bearbeitung:
Jürgen Schmidt-Dilcher, Wolfgang Stolte