Stand und Entwicklungsperspektiven der Bildungs- und Erziehungsdienstleistungen in NRW

Ein neuer Forschungsschwerpunkt der Abteilung Dienstleistungssysteme befasst sich mit der Bildungswirtschaft. Dabei wird ein Verständnis von Bildungswirtschaft zugrunde gelegt, das nicht nur die Schule und die berufliche Aus- und Weiterbildung umfasst, sondern wegen der immer stärker wachsenden Interdependenz zwischen vor- und nebengelagerten Branchen auch die Bereiche Betreuung und Erziehung, Lehr- und Lernmittelerstellung, Nachhilfe etc.

Die Bildungswirtschaft ist unter verschiedenen Gesichtspunkten eine Schlüsselbranche für die zukünftige Entwicklung in Nordrhein-Westfalen. Sie ist

• für Politik und Gesellschaft der wichtigste Hebel, die Persönlichkeitsentwicklung und die beruflichen Chancen von Menschen zu fördern
• die zentrale Voraussetzung dafür, die Anpassungs- und Innovationsfähigkeit der Wirtschaft sicher zu stellen
• nach dem Handel und dem Gesundheitswesen die drittgrößte Teilbranche des Dienstleistungssektors
• eine Branche, für die in den kommenden Jahren und Jahrzehnten mit einer wachsenden Nachfrage sowohl von privaten als auch von betrieblichen Kunden gerechnet werden kann
• ein Bereich, in dem es in den nächsten Jahren zu einer Innovationswelle kommen kann, die sowohl durch neue technische und organisatorische Möglichkeiten als auch durch neue Finanzierungsformen getrieben sein wird
• einer der größten Ausgabenblöcke im Landeshaushalt, der mittel- und langfristig nur legitimiert werden kann, wenn sichergestellt ist, dass dort ein Höchstmaß an Effizienz und Qualität gesichert ist

In einem Grundlagenprojekt soll ein erster Überbick über Stand und Entwicklungsperspektiven der Bildungswirtschaft in Nordrhein-Westfalen geschaffen werden.

Vorgehen

In einem ersten Schritt sollen vorhandene Daten zur Bildungswirtschaft aufgearbeitet werden. Dabei geht es insbesondere um die Anzahl von (öffentlichen, frei-gemeinnützigen und privaten) Einrichtungen und Unternehmen, um die Anzahl der Beschäftigten, die Anzahl der Plätze und die Finanzierungsstrukturen. Darauf aufbauend sollen Forschungsbedarfe identifiziert werden, die sowohl wahrscheinlich notwendige Ergänzungen der Datenlage als auch Fragen der Perspektiven der Branche betreffen.