Informationen zum Forschungsprojekt

Telekooperation unter Einsatz von Application Sharing und Multimedialen Systemen in der Verwaltung



Ziel und Aufgabenstellung

Moderne Multimedia-Systeme für den Büroarbeitsplatz werden immer leistungsfähiger undzunehmend kostengünstiger verfügbar. In Verbindung mit schnellen Datennetzenermöglichen sie telekooperative Arbeit, also neuartige Formen des direkten Zusammenwirkensverschiedener Nutzer auch über größere Entfernungen hinweg. Die Beteiligtenkönnen über eine Videokonferenzverbindung kommunizieren und dabei zugleich einen an ihrenArbeitsplätzen als Text, Bild oder Tabelle präsentierten Datenbestand gemeinsam bearbeiten(Application Sharing). Der stürmischen technischen Entwicklung steht jedoch ein Mangel anüberzeugenden Nutzungskonzepten gegenüber, der sich als gravierende Innovationsbremseerweisen kann. Die öffentlichen Verwaltungen können bei der Überwindung diesesDefizits helfen, ja sogar eine Vorreiterrolle spielen, denn sie erfüllen eine Vielzahl vonAufgaben, die durch hohen Kooperationsbedarf gekennzeichnet sind und durch Telekooperation wirksamunterstützt werden können.

Ein besonders geeignetes Erprobungsfeld bietet die Erstellung und Prüfung der digitalenAutomatisierten Liegenschaftskarte (ALK) bei der staatlichen Vermessungsverwaltung: eine fachlichanspruchsvolle Aufgabe, die auf der Bearbeitung grafischer Daten beruht und komplexeAbstimmungsprozesse zwischen Verwaltungen an unterschiedlichen Standorten erfordert. Da dieseGeodaten auch für verwaltungsexterne Nutzer von Interesse sind, bietet sich längerfristigauch die Perspektive einer Erweiterung der Telekooperationsunterstützung über denBinnenbereich der Verwaltungen hinaus.

Vorgehen

Beim Dezernat Landesvermessung und Liegenschaftskataster der Bezirksregierung Düsseldorf und drei kommunalenKatasterämtern (Stadt Mülheim a. d. Ruhr, Kreis Neuss, Stadt Oberhausen) wurde ein Videokonferenz-und Application-Sharing-System aufgebaut und erprobt. Das Projekt TEAMS des IAT hatte die Aufgabe übernommen,die beteiligten Verwaltungen in konzeptioneller Hinsicht zu beraten, die Nutzer im Einführungsprozeßsowie bei der Arbeit mit dem System zu unterstützen und die Vor- und Nachteile bei der kooperativenBearbeitung des digitalen Kartenwerks zu evaluieren. In Zusammenarbeit mit den Nutzern wurden daraus Empfehlungenzur Organisation, Nutzerbetreuung, Qualifizierung und Arbeitsplatzgestaltung entwickelt. Einearbeitswissenschaftliche Begleituntersuchung ermöglichte einen Vergleich derNutzungserfahrungen mit den Befunden aus anderen Anwendungsbereichen von Videokonferenz- undApplication Sharing-Systemen.

Darüber hinaus sollten sowohl die Einsatzmöglichkeiten vergleichbarer Systeme fürandere komplexe Verwaltungsaufgaben geprüft als auch Perspektiven einer umfassenden Nutzbarmachungder Geodaten für neue verwaltungsinterne und -externe Interessenten entwickelt werden.Wissenschaftliches wie praktisches Ziel war es, auf der Grundlage der Projekterfahrungen sowie destechnischen und arbeitswissenschaftlichen state of the art Erkenntnisse über transferierbare undaufgabenangepaßte Nutzungskonzepte für telekooperative Arbeitssysteme zu gewinnen.

Bei der Durchführung des Projekts TEAMS arbeiteten die Abteilungen Dienstleistungssysteme undProduktionssysteme des IAT zusammen.

Publikationen zum Projekt

Projektdaten

Laufzeit des Projektes
01.11.1997 - 30.09.1999

Forschungsabteilung
Bildung, Entwicklung, Soziale Teilhabe

Bearbeitung:
Dr. Lothar Beyer,Dr. Hansjürgen Paul