Informationen zum Forschungsprojekt

Rückkehr in den Arbeitsprozess. Organisatorische und individuelle Bedingungen der Re-Integration bei Gesundheitsproblemen

Inhalt

Das Forschungsprojekt untersucht die Bedingungen der gelungenen Wiedereingliederung in Beschäftigung nach langen Phasen krankheitsbedingter Beschäftigungslosigkeit. Im Zentrum stehen zwei komplementäre, typische Konstellationen, in denen sich die Herausforderungen einer Re-Integration in Beschäftigung in besonderer Weise zeigen und die als zwei Teilprojekte bearbeitet werden:

(1) Die Re-Integration in Beschäftigung nach dem Auslaufen einer befristeten Erwerbsminderungsrente oder sehr langer Arbeitsunfähigkeit (Teilprojekt 1) und

(2) die Re-Integration auf einen neuen Arbeitsplatz innerhalb eines Unternehmens, die durch gesundheitliche Einschränkungen des/der Beschäftigten erforderlich ist (Teilprojekt 2).
Dem Vorhaben ist außerdem ein Forschungsmonitoring zugeordnet, das aktuelle Befunde und Projekte im Themenfeld inner- und überbetrieblicher Allianzen zur Sicherung der Beschäftigungsfähigkeit zusammentragen und allgemein verständlich aufbereiten soll (Teilprojekt 3).

Teilprojekt 1 und 3 werden am IAQ bearbeitet, Teilprojekt 2 wird durch helex bearbeitet (siehe hier: Link)

Teilprojekt 1: Rückkehr in den Arbeitsprozess nach befristeter Erwerbsminderungsrente

Die übergreifende Untersuchungsfrage lautet, welche Erwerbs- und Versicherungsbio-grafien Personen aufweisen, deren (befristete) Erwerbsminderungsrente geendet hat. Dies umfasst folgende Fragen:

  • Wie viele Personen sind betroffen?
  • Wie lange dauerten die Episoden des vorübergehenden EM-Rentenbezuges?
  • Welchen Erwerbs- bzw. Versicherungsstatus haben sie nach dem EM-Rentenbezug (erwerbstätig, arbeitslos, Sonstiges)?
  • Welche Merkmale hat die Erwerbstätigkeit nach einem vorübergehenden EM-Rentenbezug, auch im Vergleich zur früheren Erwerbstätigkeit?
  • Lassen sich Einflussfaktoren und Zusammenhänge erkennen, die die Chancen auf eine Erwerbstätigkeit nach einer vorübergehenden EM-Rente beeinflussen?
  • Gibt es in diesen Aspekten Veränderungen im Zeitverlauf?

Die Datenbasis bilden prozessproduzierte Datensätze aus dem Forschungsdatenzentrum der Deutschen Rentenversicherung Bund. Einbezogen werden BASiD, die Versichertenkontenstichprobe sowie Abgeschlossene Rehabilitationen 2003 bis 2013.
Die zentralen untersuchungsleitenden Hypothesen beziehen sich auf drei mögliche Einflussfaktoren: die vorgängige Erwerbsbiografie, die Dauer der Abwesenheit aus dem Arbeitsprozess und die Art der gesundheitlichen Einschränkungen, die für die Erwerbsminderung maßgebend war. Die Hypothesen werden für differenzierte Personengruppen geprüft (Männer und Frauen, Qualifikationsniveaus, Altersgruppen). Mittels deskriptiver und multivariater Methoden werden Erwerbs- und Rentenverläufe identifiziert und mögliche Einflussfaktoren bestimmt.

Teilprojekt 3: Forschungsmonitoring für den Projektverbund „Neue Allianzen”

Die zentrale Fragestellung des Forschungsmonitoring orientiert sich am Forschungsverbund der Hans-Böckler-Stiftung: Wie sind die betrieblichen, überbetrieblichen und externen Akteure an der Prävention, an der Überwindung von Erkrankungen und beim Wiedereinstieg in die Beschäftigung beteiligt und wie arbeiten sie zusammen?

Die Vorgehensweise ist entlang von drei thematischen Schwerpunkten strukturiert  (Förderung/Vermeidung gesundheitlicher Einschränkungen, Erwerbsausstieg und Überwindung gesundheitlicher Einschränkungen und Wiedereinstieg). Hierzu wird vorhandene Forschung im Rahmen eines jeweiligen Forschungsberichts systematisiert und präsentiert werden sollen. Dafür werden in einem ersten Schritt Projekte und Literatur auf Grundlage einer Datenbankrecherche zusammengetragen. In den einzelnen Berichten mit jeweiligen thematischen Schwerpunkt werden die Projekte aufeinander bezogen und auf die zentrale Fragestellung nach der Kooperation und Koordination von beteiligten Akteuren hin aufgearbeitet.

Vorträge zum Projekt

Dr. Susanne Drescher, Dr. Dorothea Voss: Wie können Netzwerke den Erhalt der Beschäftigungsfähigkeit unterstützen? Eine systematische Annäherung. 27. Rehabilitationswissenschaftliches Kolloquium. Deutscher Kongress für Rehabilitationsforschung. Reha bewegt! München, 28.02.2018

Projektdaten

Laufzeit des Projektes
01.11.2016 - 31.03.2019

Forschungsabteilung
Arbeitsmarkt – Integration – Mobilität

Leitung:
Prof. Dr. Martin Brussig

Bearbeitung:
Lina Zink, Dr. Susanne Drescher

Finanzierung:
Hans-Böckler-Stiftung