Informationen zum Forschungsprojekt
Diskriminierungsrisiken aufgrund psychischer Erkrankungen im Arbeitsleben (DaPEA)
Psychische Erkrankungen sind keine Seltenheit. Die Wahrscheinlichkeit, im Verlauf seines Lebens an einer psychischen Störung zu erkranken, beträgt in Europa 27 Prozent. Dennoch gibt es große Forschungslücken zu Diskriminierungsrisiken und -erfahrungen aufgrund psychischer Erkrankungen. Vor diesem Hintergrund untersucht das Forschungsprojekt Diskriminierungsrisiken im Arbeitsleben von Menschen mit psychischen Erkrankungen. Ausgehend von den Erfahrungen Betroffener werden Diskriminierungsrisiken – also Konstellationen, in denen Diskriminierungen wahrscheinlich sind – in unterschiedlichen Phasen des Erwerbslebens und an unterschiedlichen Schnittstellen von Arbeitsmarktübergängen rekonstruiert. Das Vorhaben legt ein intersektionales Verständnis von Diskriminierung zugrunde.
Methodisch beruht das explorative Projekt auf einer Literaturanalyse, auf qualitativen Interviews und Fokusgruppen mit Menschen mit psychischen Erkrankungen und Vertreter*innen von Selbsthilfegruppen sowie auf Interviews und Workshops mit Vertreter*innen des Hilfesystems und von Betrieben. Im Sinne einer partizipativen Forschung begleitet ein Beirat, an dem vor allem Betroffene beteiligt sein sollen, die Umsetzung der Studie.
Die Ergebnisse der Studie sollen dazu beitragen, individuelle Diskriminierungserfahrungen von Menschen mit psychischen Erkrankungen sowie institutionelle bzw. strukturelle Diskriminierungsrisiken im Kontext Beschäftigung und Beruf sichtbar zu machen. Auf dieser Basis werden Handlungsempfehlungen entwickelt, wie betriebliche und außerbetriebliche Akteure zur Verringerung von Diskriminierung in der Arbeitswelt beitragen können.
Das Projekt wird von der Antidiskriminierungsstelle des Bundes gefördert.

Studienteilnehmer*innen gesucht!
Psychische Erkrankungen sind keine Seltenheit. Die Wahrscheinlichkeit, im Verlauf seines Lebens an einer psychischen Störung zu erkranken, beträgt in Europa 27 %. Dennoch besteht eine große Forschungslücke zu Diskriminierungsrisiken und -erfahrungen aufgrund psychischer Erkrankungen im Arbeitsleben. Diese können ganz unterschiedlich ausfallen. Vielleicht wurde Ihnen ein Teilzeitwunsch abgeschlagen? Bestimmte Umstände bei der Arbeit sind für Sie aufgrund Ihrer Erkrankung hinderlich, werden aber nicht geändert (z. B. Lage der Arbeitszeit oder Geräuschpegel am Arbeitsplatz)?
Dr. Susanne Drescher und Dr. Daniela Böhringer möchten mit Menschen sprechen, die mit einer psychischen Erkrankung arbeiten (oder bis vor kurzem gearbeitet haben) und die deshalb in ihrem Arbeitsumfeld Diskriminierung erlebt haben.
Wer kann teilnehmen?
Sie haben Diskriminierung im Arbeitsleben aufgrund Ihrer psychischen Erkrankung erlebt? Dann melden Sie sich gerne bei uns! Es ist uns wichtig, möglichst unterschiedliche Erfahrungen zu erfassen, deshalb sind uns Menschen unterschiedlichen Alters, unterschiedlicher Herkunft und unterschiedlicher Geschlechtsidentitäten willkommen.
Welche psychischen Erkrankungen sollen erfasst werden?
Unsere Bitte um Mitwirkung richtet sich in erster Linie an Menschen, die mit einer Depression, einer Angst- oder Zwangsstörung und/oder einer Suchterkrankung leben.
Wie laufen die Interviews ab?
- Das Interview dauert etwa 45 bis 60 Minuten. Wir nutzen eine offene Interview-Form, das heißt, dass der Verlauf des Interviews völlig offen ist und wir dem*der Interviewten genügend Zeit geben möchten, über besonders entscheidende Punkte zu erzählen. Man spricht deshalb auch oft vom erzählenden Interview.
- Das Interview kann persönlich (vor Ort) oder als Videokonferenz durchgeführt werden.
- Alle Ihre Angaben werden selbstverständlich vertraulich behandelt und für die Auswertung anonymisiert.
- Falls Sie sich in Ihrer Muttersprache wohler fühlen, können wir ein*e entsprechende*n Dolmetscher*in hinzuziehen.
- Alle unsere Interviewpartner*innen erhalten eine Aufwandsentschädigung von € 50,00.
Wo kann ich mich melden?
Schreiben Sie uns bitte eine E-Mail mit Ihren Kontaktdaten, insbesondere einer Telefonnummer, unter der Sie gut erreichbar sind, an DaPEA@uni-due.de. Wir melden uns telefonisch bei Ihnen und führen ein erstes kurzes Kennenlerngespräch. Wir möchten ein möglichst vielfältiges Spektrum von Personen mit psychischen Erkrankungen und Diskriminierungserfahrungen in der Arbeitswelt befragen. Daher bitten wir Sie um Ihr Verständnis, dass wir erst nach einer ersten Kontaktaufnahme darüber entscheiden, ob wir Sie um ein ausführliches Interview bitten.
Interviewaufruf in weiteren Sprachen
Um noch mehr Menschen einen barrierearmen Zugang zum Projekt zu ermöglichen, finden Sie unten stehend den Interviewaufruf in englischer, türkischer und arabischer Sprache. Alle drei Übersetzungen wurden von Muttersprachler*innen bzw. studierten Übersetzer*innen geprüft und angepasst:
Interviewaufruf Dapea Englisch