Informationen zum Forschungsprojekt

Zweite Europäische Sommer-Universität der Arbeit

Ziel und Aufgabenstellung

Menschliche Arbeit ist die wichtigste Ressource für gesellschaftliche Modernisierungsprozesse. Das gilt verstärkt in Volkswirtschaften, die sich als "wissensbasierte" verstehen: Die Nutzung, Weiterentwicklung und Verbreitung von Wissen ist und macht Arbeit, die durch Informationstechnik unterstützt, aber nicht ersetzt werden kann. Wo Arbeit nur als Restkategorie angesehen wird, die an Globalisierung, Restrukturierung und Flexibilisierung bloß anzupassen sei, wird man die Herausforderungen dieser Megatrends nicht bewältigen können. Deshalb stellt die Universität bewusst "Arbeit" in den Mittelpunkt.

Die Sommeruniversität vereinigt PraktikerInnen und TheoretikerInnen, die sich professionell mit der Entwicklung und Gestaltung von Arbeit befassen - in der Vielfältigkeit des Begriffs als Tätigkeit, Beruf, Erwerbsquelle und soziale Beziehung.

Ziel ist es, Ansätze europäischer Öffentlichkeit durch Einbeziehung von Akteuren zu verbreitern, die üblicher Weise auf den eigenen nationalen Rahmen beschränkt bleiben. Personalfachleute, Betriebs- und Personalräte, Fachleute aus Gewerkschaften und Arbeitgeberverbänden, Akteure aus Fachverbänden und Agenturen aus möglichst vielen Mitgliedsstaaten und der Veranstaltungsregion arbeiten für einige Tage zusammen mit WissenschaftlerInnen aller Zweige der Arbeitsforschung.
Die Universität versteht sich als offenes Netzwerk, in dem Erfahrungen und Ideen unvoreingenommen ausgetauscht werden. Die Teilnehmenden sind angesprochen als verantwortliche Individuen mit professioneller Verantwortung, nicht als VertreterInnen von Organisationen, Verbänden oder Programmen.

Die Region Rhein-Ruhr ist der größte europäische Ballungsraum, in dem sich Probleme und Lösungsansätze des Strukturwandels bündeln wie kaum sonst irgendwo in Europa. Hier werden die Megatrends und die Herausforderungen der Gestaltung von Arbeit in ihrer umfassenden Bedeutung für die Teilnehmenden erfahrbar:

  • Wie kann man dem Ziel der Europäischen Beschäftigungsstrategie näher kommen, nicht nur mehr, sondern auch bessere Arbeit zu schaffen? Was können die Akteure in den Unternehmen dazu beitragen?
  • Wie können Erwerbs- und Familienarbeit, Arbeiten und Lernen, Mobilität und Verwurzelung, Vielfalt und Gleichwertigkeit der Lebens- und Arbeitsbedingungen in Europa in ein neues Gleichgewicht gebracht werden?
  • Welche Möglichkeiten haben Unternehmen, sich dem Sog immer kurzfristigerer Disposition zu entziehen und im eigenen Interesse einen nachhaltigen Umgang mit der Ressource Arbeit zu pflegen?
  • Wie verändern sich soziale Sicherungssysteme? Wie kann die Chance auf Beschäftigung erhöht werden und welche (gemeinsamen) Rahmenbedingungen sind hierfür erforderlich?

Vorgehen

Aktuell unterstützen elf europäische Forschungsinsitute und Einrichtungen das federführende IAT bei der inhaltlichen Gestaltung der Sommeruniversität, die vom 31. August bis 02. September 2006 im Ruhrgebiet stattfinden wird. Begleitend sind für das Jahr 2006 insgesamt drei Treffen des steering committee geplant.

Neben der Förderung der Veranstaltung durch die Europäische Union im Rahmen des "Sozialen Dialogs" erfolgt eine Einbindung von Sponsoren aus Wirtschaft und Verbänden in nennenswertem Umfang.

  • Mehrere zu definierende Themenschwerpunkte werden parallel über die drei Veranstaltungstage bearbeitet. Bei der methodischen Vorbereitung ist es wichtig, den Teilnehmenden zu ermöglichen, sich aktiv einzubringen und interkulturelles Lernen zu ermöglichen. Geplant sind
  • Vorträge, die den aktuellen Stand der Forschung darstellen
  • Diskussionsrunden mit Experten aus der Praxis
  • Workshops, in deren Rahmen gemeinsame Aktivitäten entwickelt und verabredet werden
  • Exkursionen (Ruhr Side Stories) innerhalb der Region sowie
  • ein kulturelles Rahmenprogramm.

Projektdaten

Laufzeit des Projektes
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Forschungsabteilung

Leitung und Bearbeitung: