Informationen zum Forschungsprojekt

Frauen im Niedriglohnsektor in NRW

Ziel und Aufgabenstellung

Bundesweit sind mehr als zwei Drittel der Niedriglohnbeschäftigten weiblich. Trotz eines leichten Rückgangs in den vergangenen Jahren stellen Frauen damit nach wie vor die große Mehrheit der Niedriglohnbeschäftigten in Deutschland. Hinzu kommt, dass Frauen nicht nur überproportional von niedrigen Stundenlöhnen betroffen sind, sondern wesentlich häufiger als männliche Beschäftigte mit niedrigen Stundenlöhnen in sozialversicherungspflichtiger Teilzeit oder in Minijobs arbeiten und damit besonders geringe Chancen auf eine eigenständige Existenzsicherung durch Erwerbsarbeit haben.

Vorliegende Niedriglohnstudien beziehen sich i.d.R. auf Deutschland insgesamt oder differenzieren lediglich nach Ost- und Westdeutschland. Damit geben sie keine Antwort auf die Frage, ob es regionale Unterschiede in der Niedriglohnbetroffenheit und den strukturellen Merkmalen der betroffenen Beschäftigten gibt. Dieses Defizit ist teilweise auch dadurch bedingt, dass die zur Verfügung stehenden Datensätze keine regionalen Differenzierungen erlauben (z.B. aufgrund zu geringer Fallzahlen).

Vorgehensweise

Im Mittelpunkt der Analyse, die auf der Basis des sozio-ökonomischen Panels des DIW (SOEP) erstellt wurde, standen nach Geschlecht differenzierte Auswertungen für Nordrhein-Westfalen. Um das Problem der teilweise kleinen Fallzahlen für NRW im SOEP zu lösen, erfolgten die Auswertungen für gepoolte Zeiträume, d.h. es wurden mehrere Jahre zusammengefasst.
Ausgewertet wurde der zeitliche Verlauf der Niedriglohnanteile von Männern und Frauen für die Zeiträume 1996-1999, 2000-2003 und 2004-2007 in NRW im Vergleich zu Westdeutschland. Außerdem wurden für den Zeitraum 2004 bis 2007 weitere nach Geschlecht sowie nach zusätzlichen Merkmalen (Qualifikation, Altersgruppen, Nationalität, Arbeitszeitform, Unternehmensgröße und ausgewählten Branchen) differenziertere Auswertungen vorgenommen.

Publikationen zum Projekt

Kalina, Thorsten / Weinkopf, Claudia, 2009: Frauen im Niedriglohnsektor in Nordrhein-Westfalen: Auswertung auf Basis des sozio-ökonomischen Panels (SOEP) für den DGB Bezirk NRW (gefördert vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend. In: Carmen Tietjen: Niedriglohnsektor wächst rasant: Sonderausgabe Januar 2009. Informationen zum Arbeitsmarkt, S. 6–23

Projektdaten

Laufzeit des Projektes
16.10.2008 - 15.12.2008

Forschungsabteilung
Flexibilität und Sicherheit

Leitung:
Dr. Claudia Weinkopf

Bearbeitung:
Dr. Thorsten Kalina

Finanzierung:
DGB-Bezirk NRW