Religionspädagogische Unterrichtswerkstatt Essen

Die religionspädagogische Forschungsgruppe Essen (rpfe) arbeitet seit mehr als zwanzig Jahren an der Analyse und Verbesserung des Religionsunterrichts. Aus dieser Arbeit sind zahlreiche Veröffentlichungen und Tagungen hervorgegangen.

Seit 2014 hat die Forschungsgruppe eine Unterrichtswerkstatt aufgebaut. Ziel ist es, Unterrichtsreihen zu konzipieren, die im Unterricht verschiedener Schularten ausprobiert, videografisch aufgezeichnet, ausgewertet, verbessert und erneut erprobt werden. Dabei arbeiten Universität und Schule bzw. der Lehrstuhl für Religionspädagogik und Lehrer/innen verschiedener Schularten eng miteinander zusammen.

Ausgangspunkt der Unterrichtswerkstatt ist eine vorangegangene Studie (Englert / Hennecke / Kämmerling, Innenansichten des Religionsunterrichts, München 2014). Die Studie hat gezeigt, dass der gegenwärtige Religionsunterricht eine Reihe großer Stärken, aber auch einige Schwachstellen hat. Eine dieser Schwachstellen ist, dass es offensichtlich nur selten gelingt, gedanklich anspruchsvolle und von den Schüler/innen als weiterführend empfundene Formen der Auseinandersetzung mit theologischen Fragen zu initiieren.

Wie Unterrichtsreihen aussehen könnten, die diesem Anforderungsprofil entsprechen (theologische Fragen, gedanklich anspruchsvoll, nachvollziehbare Lernprogression), versucht die „Lehrstückdidaktik“ zu zeigen (vgl. Englert, Religion gibt zu denken, München 2013). Diesen Ansatz greift die Unterrichtswerkstatt auf und setzt ihn auf verschiedene theologische Themenfelder um, zum Beispiel die Gottesfrage, die Christologie, die Ethik, Fragen christentumsgeschichtlichen Wandels usw.

Die Ergebnisse sind mittlerweile publiziert: Englert / Eck, R-A-D-E-V. Religionsunterrichtliche Lehrstücke im Praxistest (= Religionspädagogische Bildungsforschung 7), Bad Heilbrunn 2021.