Beschreibung des Studiengangs

Für den Masterstudiengang Internationale Beziehungen und Entwicklungspolitik wurden erstmals im Wintersemester 2006/2007 Studierende aufgenommen. Die Regelstudienzeit beträgt vier Semester. Ab dem zweiten Semester erfolgt eine regionale Spezialisierung und im vierten Semester wird die Masterabschlussarbeit angefertigt.

Prüfungsordnung

Prüfungsordnung für den Masterstudiengang Internationale Beziehungen und Entwicklungspolitik an der Universität Duisburg-Essen vom 22. Juli 2021 ...weiterlesen

1. Ziele des M.A. Internationale Beziehungen und Entwicklungspolitik

Absolventinnen und Absolventen des M.A. Internationale Beziehungen und Entwicklungspolitik

  • erwerben Schlüsselqualifikationen für Berufsfelder bei internationalen Organisationen, Nichtregierungsorganisationen und im diplomatischen Dienst,
  • verfügen über spezifische Regionalkenntnisse,
  • erwerben interkulturelle Kompetenz durch Studienprojekte im Ausland,
  • sind vertraut mit den Kontroversen der Theorieentwicklung internationaler Beziehungen und der Globalisierungsprozesse,
  • sind in der Lage, Ursachen gewalttätiger Konflikte, von Staatszerfall und Unterentwicklung zu analysieren,
  • können die Funktionsweise und Strukturen internationaler Politikfelder und die jeweiligen Rollen und Interessen staatlicher und zivilgesellschaftlicher Akteure, internationaler und regionaler Organisationen einschätzen und
  • können die Erfolgsaussichten unterschiedlicher multilateraler Handlungsoptionen für die Überwindung von Armut und der Verhinderung und Beendigung von Bürgerkriegen und zwischenstaatlichen Konflikten bewerten.

2. Profil

Der vom Institut für Politikwissenschaft an der Universität Duisburg-Essen getragene M.A. Studiengang Internationale Beziehungen und Entwicklungspolitik (IBEP) verbindet eine fundierte theoretische Ausbildung im Fachgebiet Internationale Beziehungen (IB) mit einer intensiven Ausbildung im Teilgebiet Entwicklungspolitik (EP). Der Bereich der Entwicklungspolitik zeichnet die Politikwissenschaft an der Universität Duisburg-Essen in besonderer Weise aus; mit der räumlichen und institutionellen Nähe zum Institut für Entwicklung und Frieden (INEF) weist dieser Zweig der Entwicklungspolitik eine wissenschaftliche Konstellation auf, die in dieser Art in Deutschland einzigartig ist. Neben den einschlägigen Theorien und Themen der IB – regionale Kooperation und Integration, internationale Organisationen, Globalisierung, internationale Wirtschaftsbeziehungen, etc. – legt der Studiengang daher besonderes Augenmerk auf Theorien von Global Governance, Friedens- und Konfliktforschung, die Nord-Süd-Beziehungen sowie die entwicklungspolitische Praxis.

3. Regionale Spezialisierung, Auslandsaufenthalt und Berufsqualifizierung

Ein zweites Alleinstellungsmerkmal erfährt der Studiengang durch seine regionale Orientierung auf mindestens drei Weltregionen: Ostasien, Europa und Afrika (primär Subsahara-Afrika). Die Konzentration und die Anwendung der theoretischen Kenntnisse auf diese Regionen erlauben einen praxis- und anwendungsbezogenen Zugang zu entwicklungspolitischen Fragestellungen. Vor dem Hintergrund der steigenden Nachfrage nach interkultureller Kompetenz in den einschlägigen Disziplinen der Sozialwissenschaften wie auch in der Entwicklungszusammenarbeit (EZ) sind die Absolventinnen und Absolventen des Studiengangs daher mit profunden Kenntnissen über die genannten Regionen ausgestattet. Diese gezielte Kombination von politik- und regionalwissenschaftlicher Expertise vermittelt den Studierenden die wissenschaftlichen Kompetenzen für das Fachgebiet IB, die sie sowohl für eine weitere wissenschaftliche Tätigkeit als auch für die Praxis der EZ unmittelbar nutzen können. Die gegenstands- und zeitnahe Komponente soll durch einen achtwöchigen Auslandsaufenthalt gefördert werden, welcher je nach Neigung eine eher theoretisch-akademische oder eine dezidiert praxisbezogene Ausrichtung annehmen kann. Die Absolventinnen und Absolventen des Studiengangs verfügen nach einem erfolgreichen Abschluss über die relevanten Kompetenzen für die wissenschaftliche und die praktische Arbeit im Bereich der internationalen Politik, der Entwicklungspolitik und der Entwicklungszusammenarbeit.

4. Masterarbeit und Prüfungen

Die Masterarbeit wird im 4. Semester in maximal vier Monaten erstellt. Sie muss die grundlegenden Standards einer wissenschaftlichen Qualifikationsarbeit erfüllen und kann auch die Darstellung der Ergebnisse eines Studienprojektes zum Inhalt haben. Die Masterarbeit ist in deutscher oder in einer allgemein vom Prüfungsausschuss akzeptierten Fremdsprache oder einer im Einzelfall akzeptierten Fremdsprache abzufassen. Alle mündlichen und schriftlichen Prüfungen können in Englisch erfolgen.

Module

Basis-, Regional- und weitere Module

Basismodule

Modul 1: Global Governance und Internationale Beziehungen

  • Global Governance and Development
  • Theorien und Problemfelder internationalen Regierens

Modul 2: Entwicklung

  • Entwicklungstheorie und Entwicklungspolitik
  • Democracy and Governance

Modul 3: Methoden und Forschungsdesign

  • Empirische Methoden und Forschungsdesigns in der Politikwissenschaft
  • Forschungsdesign und Methodenanwendung

Modul 4: Konfliktbearbeitung und Peacebuilding

  • Ursachen und Dynamiken von Gewaltkonflikten
  • Conflict Transformation and Peacebuilding
  • oder
  • Außenpolitik und regionale Konfliktbearbeitung Europas/Afrika/Ostasiens

Regionalmodule

Modul 5: Regionalmodul I ("Großes Regionalmodul")

Politics in the European Union

  • Entwicklung und Entwicklungspolitik Europas
  • Außenpolitik und regionale Konfliktbearbeitung Europas

African Politics

  • Entwicklungsprobleme und -strategien Afrikas
  • Außenpolitik und regionale Konfliktbearbeitung in Afrika

Chinese Politics

  • Entwicklungsprobleme und -strategien Ostasiens
  • Außenpolitik und regionale Konfliktbearbeitung in Ostasien

Modul 6: Regionalmodul II ("kleines Regionalmodul")

Politics in the European Union

  • Entwicklung und Entwicklungspolitik Europas

African Politics

  • Entwicklungsprobleme und -strategien Afrikas

Chinese Politics

  • Entwicklungsprobleme und -strategien Ostasiens

Weitere Module

Modul 7: Praxismodul

  • Freies Wahlangebot
  • Praxis der Entwicklungszusammenarbeit

Modul 8: Auslandsaufenthalt/Praktikum

  • Auslandsaufenthalt/Praktikum

Modul 9: Abschlussmodul

  • Kolloqium zur Masterarbeit
  • Masterarbeit

In Modul 9 ergeben sich durch das Kolloqium 28 CP für die Arbeit und 2 für das Kolloqium.

Studienverlaufsplan

Studienverlaufsplan für den MA IBEP PO 2021


 

Auslandspraktikum

Funktion und Schwerpunkte des Auslandsaufenthaltes

Der in der Regel 12-wöchige Auslandsaufenthalt dient dem Erwerb praxisbezogener Kompetenzen im Bereich der internationalen Politik, der Entwicklungspolitik und der Entwicklungszusammenarbeit. Interkulturelle Kompetenzen und sprachliche Kenntnisse werden dabei vertieft. Praxisbezogene Kompetenzen können im Ausland auch im Rahmen eines Studienprojektes erworben werden. Das Projekt wird von Studierenden mit Unterstützung von Dozierenden entworfen und bezieht sich auf die Arbeit internationaler Organisationen oder mit auswärtiger Politik befasster Regierungsadministrationen. Alternativ kann in Ausnahmefällen bei einer international arbeitenden Organisation im Inland das Praktikum absolviert werden. Die Masterarbeit, die im vierten Semester erstellt wird, kann auch die Darstellung der Ergebnisse des Studienprojektes zum Inhalt haben.

Vorbereitung und Finanzierung des Aufenthaltes

Der Auslandsaufenthalt umfasst mindestens 12 Wochen. Er wird grundsätzlich vor der Anmeldung zur Masterarbeit und in der Vorlesungsfreien Zeit zwischen dem 3. und 4. Semester durchgeführt. Die Institution, bei der das Praktikum abgeleistet wurde, beschreibt in einer Bescheinigung die im Praktikum erbrachten Leistungen. Über den Auslandsaufenthalt ist von den Studierenden ein Bericht vorzulegen.

Für die Suche nach einem geeigneten Praktikumsplatz empfiehlt sich eine strategische Vorgehensweise: Was ist Ihr berufliches Ziel, welche praktischen Qualifikationen sind zu dessen Erreichung nötig, wo sehen Sie weiteren Qualifizierungsbedarf für sich selbst? Auch wenn viele Organisationen kurzfristiger planen, sollte mit der Suche nach einem Praktikumsplatz bereits ein Jahr im voraus begonnen werden.

Neben dem Direktkontakt zu Organisationen, die Praktika anbieten, besteht die Möglichkeit, sich an Praktika-Vermittlungsstellen zu wenden. Programme, die unter bestimmten Voraussetzungen Auslandspraktika finanzieren, sind unter anderem von der EU, vom Bundesministerium für Bildung und Forschung oder vom Deutschen Akademischen Austauschdienst aufgelegt worden.