The German Minimum Wage and Workers' Health

Der flächendeckende gesetzliche Mindestlohn wird seit seiner Einführung im Jahr 2015 kontinuierlich durch Begleitforschung insbesondere hinsichtlich potenzieller Beschäftigungseffekte evaluiert. Weniger arbeitsmarktspezifische Auswirkungen (non-labour market outcomes) sind vergleichsweise selten Gegenstand wissenschaftlicher Studien. Da der Mindestlohn jedoch nicht nur als arbeitsmarktpolitisches, sondern auch als sozialpolitisches Instrument verstanden wird, sollten verstärkt auch dessen sozioökonomische, psychologische und gesundheitliche Auswirkungen in den Fokus der Mindestlohnforschung rücken.

Ziel des Dissertationsprojekts ist es, zum Verständnis der Auswirkungen von Mindestlöhnen auf die Gesundheit betroffener Arbeitnehmer*innen beizutragen und dabei insbesondere die entsprechenden Effekte des Mindestlohns in Deutschland zu evaluieren.

Im ersten Teil des Forschungsprojekts soll mithilfe ökonometrischer Methoden zur Evaluierung kausaler Effekte der Frage nachgegangen werden, ob die Einführung des Mindestlohns Auswirkungen auf den Gesundheitsstatus betroffener Arbeitnehmer*innen hatte. Darauf aufbauend sollen im zweiten Teil, durch den Einsatz qualitativer Forschungsmethoden, die Mechanismen über welche Mindestlöhne auf den Gesundheitsstatus wirken näher untersucht werden. Im dritten Teil steht die Kontextualisierung internationaler Studienergebnisse mit den jeweiligen institutionellen Rahmenbedingungen der untersuchten Länder/Mindestlohnregime im Fokus.