In meinem Forschungsvorhaben möchte ich mich mit Interessen in der deutschen Klimadebatte und deren politischer Umsetzung auseinandersetzen. Vor dem Hintergrund der drohenden Klimakatastrophe und einer zunehmenden Ungleichheit möchte ich anhand der Schnittstelle von Klima- und Sozialpolitik untersuchen, wessen Interessen sich im politischen Prozess durchsetzen und welche Rolle Interessensgruppen hierbei spielen.

Dem Thema möchte ich mich auf zwei Ebenen nähern. Erstens möchte ich untersuchen, welche und wessen Präferenzen durch Interessensgruppen öffentlich artikuliert sowie politisch vertreten werden. Dafür möchte ich sowohl sozioökonomische Hintergründe, als auch klimapolitische Ambition und verteilungspolitische Sensitivität von wirtschaftspolitischen Forderungen analysieren. Auf einer zweiten Ebene möchte ich untersuchen, welche dieser Positionen sich letztendlich im politischen Prozess durchsetzen und sich in politischen Entscheidungen wiederfinden. Als mögliche Einflussfaktoren möchte ich dabei sowohl sozioökonomische Aspekte, als auch die Ressourcenausstattung von Interessensgruppen untersuchen. Es sollen somit auch Rückschlüsse auf Wechselwirkungen zwischen politischen und ökonomischen Ungleichheiten ermöglicht werden.

Für das Forschungsvorhaben möchte ich an der Schnittstelle zwischen Politik- und Wirtschaftswissenschaften arbeiten. Auf der ersten Ebene möchte ich einen handlungstheoretischen Ansatz heranziehen. Auf der zweiten Ebene hingegen möchte ich auf Machtressourcen- und Ökonomisierungstheoretische Ansätze, sowie den Ansatz der Neuen Politischen Ökonomie nutzen. Methodisch möchte ich zur Bearbeitung auf einen Mixed-Methods Ansatz zurückgreifen. Hierfür möchte ich einerseits qualitative Inhaltsanalysen, als auch quantitative Datenanalysen, insbesondere Regressionsanalysen, anwenden. Als Datengrundlage sollen sowohl bereits existierende Daten, wie etwa das Sozioökonomische Panel und Daten des Umweltbundesamtes dienen, als auch selbst Daten erhoben werden.