Dr. Liane Schüller – Mutterbilder in Literatur und Kunst

Mutterschaft ist nicht nur ein bedeutendes Thema in Literatur und bildender Kunst der Gegenwart sowie in gesellschaftspolitischen Debatten rund um Ökonomie und Care-Arbeit, die Mutter ist auch ein Thema, das jeden Menschen betrifft und auf je eigene Weise berührt. Egal ob wir selbst Mutter sind oder nicht, ob wir Mutter werden wollen und können oder nicht: Wir alle wurden von einer Mutter geboren und stehen in einer Beziehung zu dieser Person und sie zu uns. Zugleich befinden wir uns auch in einem Verhältnis zu den Vorstellungsbildern von Mutterschaft, vom verklärten Mutterideal der Madonna über die sprichwörtlichen Rabenmütter bis zu queerer Mutterschaft.

Im Projekt werden Perspektiven auf das Thema aus den Bereichen der Neueren Deutschen Literaturwissenschaft und der Kunstwissenschaft zusammengeführt. Den Studierenden werden Theorieansätze aus verschiedenen Teildisziplinen vermittelt, die sie sinnvoll aufeinander beziehen und zugleich Praxiserfahrungen ermöglicht, indem sie erste Erfahrungen mit der Konzeption, Organisation und Vermittlung einer Kunstausstellung in einer renommierten Essener Galerie machen.

Ziel des Projekts ist es, den kulturell hochsensiblen und stark symbolisch aufgeladenen Komplex von Mutterschaft als lebensweltlichen, historischen und gegenwartsgeschichtlichen Zusammenhang sowie als bedeutsames Thema in Literatur und Kunst zu vermitteln und über die Vernetzung von literatur- und kunstwissenschaftlichen Zugängen aktuelle und kulturhistorische Perspektiven auf Mutterschaft zu kontrastieren.

Kooperative Ausstellung ‚Mother Madonna Me‘

Im Rahmen zweier interdisziplinärer Seminare zum Thema ‚Mutterbilder in Literatur und Kunst‘ von Dr. Sabine Kampmann (Kunstwissenschaft) und Dr. Liane Schüller (Germanistische Literaturwissenschaft) haben sich Studierende im Sommersemester 2025 mit verschiedenen literarischen und künstlerischen Perspektiven auf Mutterschaft auseinandergesetzt und eine
eigene Ausstellung kuratiert. Sie haben sich analytisch mit literarischen Texten und Kunstwerken beschäftigt, Aspekte von Öffentlichkeitsarbeit und Kunstvermittlung kennengelernt und eigene Texte verfasst, die in der Ausstellung und in einem Katalog präsentiert werden. Das Projekt fand in Kooperation mit der Galerie Obrist in Essen-Rüttenscheid statt.

Die Ausstellung ‚Mother Madonna Me‘ zeigt Arbeiten von Kayoon Anderson, Wiebke Bartsch, Marcela Böhm, Katharina Bosse, Judith Samen und Annie Wang. Sie widmet sich einem hochaktuellen Thema, in dem das Persönliche untrennbar mit dem Politischen verwoben ist: dem Muttersein. In Skulpturen, Malerei, Fotografien und textilen Arbeiten setzen sich sechs renommierte Künstlerinnen mit kulturellen Vorstellungen und historischen Prägungen von Mutterschaft auseinander. Sie hinterfragen tradierte Mutterbilder, reflektieren ihre eigenen Erfahrungen mit Mütterlichkeit und entwickeln neue visuelle Konzepte zum Themenkomplex. Der Bogen reicht von idealisierten Darstellungen wie der Madonna über stereotype Figurationen von „Rabenmüttern“ bis hin zu Werken, die das körperliche Erleben und die Beziehung zwischen Mutter und Kind thematisieren; dabei wird ein Raum geschaffen, der dazu einlädt, zwischen gesellschaftlichen Vorstellungen und individuellen Empfindungen Position zu beziehen.

Darüber hinaus eröffnen sich neue Perspektiven auf künstlerisches Schaffen: Indem die Künstlerinnen ihr eigenes Muttersein auch als Quelle kreativer Energie ins Spiel bringen, betonen sie die Wechselwirkung von Leben und Kunst sowie von Fürsorge und schöpferischer Produktion.

Das Projekt wird aus Qualitätsverbesserungsmitteln der Fakultät für Geisteswissenschaften unterstützt. Im Rahmen des Projektes fanden neben der Exkursion zum Kunstpalast Düsseldorf mehrere Workshops, u. a. in der Galerie Obrist, statt.

Plakat der studentischen Kunstausstellung ‚Mother Madonna Me‘. Ein Foto von Judith Samen mit den Daten zur Ausstellung. Die Brüste der Frau sind nicht zensiert.
Copyright Veronique Bläske/Judith Samen

Vernissage: 25.07.2025, 19 Uhr

Begrüßung: Torsten Obrist, Dr. Sabine Kampmann & Dr. Liane Schüller
Eröffnungsrede: Studierende
Künstlerinnengespräche mit Wiebke Bartsch, Marcela Boehm & Katharina Bosse

Finnissage: 30.08.2025, 14 Uhr

 

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Plakat der studentischen Kunstausstellung ‚Mother Madonna Me‘. Ein Foto von Judith Samen mit den Daten zur Ausstellung. Die Brüste der Frau sind mit einem gelben Balken zensiert.
Copyright Veronique Bläske/Judith Samen

Finissage am 30. August 2025

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Vernissage am 25. Juli 2025

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Hängung der Kunstwerke in der Galerie Obrist

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Gruppenfoto der Exkursionsteilnehmer:innen zur MAMA-Ausstellung.
Gruppenfoto der Exkursionsteilnehmer:innen vor dem Kunstpalast Düsseldorf. / Copyright Veronique Bläske

Exkursion zur Ausstellung ‚MAMA. Von Maria bis Merkel‘ am 26. April 2025


Im Rahmen des Projekts ‚Mutterbilder in Literatur und Kunst‘ von Dr. habil. Sabine Kampmann und Dr. Liane Schüller fand am 26.04.2025 eine Exkursion zur Ausstellung ‚MAMA. Von Maria bis Merkel‘ im Kunstpalast Düsseldorf statt. An der Exkursion haben Studierende aus drei themenbezogenen Seminaren teilgenommen und sich mit der inhaltlichen Ausrichtung sowie dem kuratorischen Konzept der Ausstellung auseinandergesetzt.​Logo des Kunstpalastes Düsseldorf

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Gruppenfoto der Exkursionsteilnehmer:innen vor dem Kunstpalast Düsseldorf.
Diskussionsrunde der Exkursionsteilnehmer:innen im Kunstpalast Düsseldorf. / Copyright Stefan Hülsmann

Projektleitung

Dr. Liane Schüller

Dr. habil. Sabine Kampmann
 

Studentische Mitarbeit​

Laura Breitfeld B.A.

Stefan Hülsmann B.A.​​​​​

 

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