Informationen zum Forschungsprojekt

Ergänzungsstudie: Ganztagsförderung für Grundschulkinder – Potenziale für die Armuts(folgen)prävention

Ziel und Aufgabenstellung

Anknüpfend an das Forschungsprojekt „Ganztagsförderung für Grundschulkinder: Organisationsmodelle und Beschäftigungsbedingungen“ fokussierte die Ergänzungsstudie auf eine ländervergleichende Analyse der kooperativen Förderung von Grundschulkindern als Element der Armuts(folgen)prävention.

Vorgehensweise

In der Ergänzungsstudie wurde die folgende Forschungsfrage bearbeitet: Welche Potenziale bieten die unterschiedlichen Organisationsmodelle der Ganztagsförderung für die Präventions- und Bildungskette für die Lebensphase Grundschulalter?

In den vier Bundesländern sollten je zwei Ganztagsangebote der AWO in benachteiligten Sozialräumen und ihre (potenzielle) Verknüpfung mit Präventions- und Bildungsketten betrachtet werden. Das Projekt wurde in Kooperation mit der AWO durchgeführt. Es wurden Interviews auf verschiedenen Ebenen durchgeführt:

  • Mit den Verantwortlichen der AWO auf Trägerebene (bspw. Kreisverband / Unterbezirk)
  • Mit der Leitung bzw. Koordinationskraft des Ganztagsangebots
  • Ggf. mit weiteren Beteiligten der AWO – bspw. Mitarbeiter*innen der Ganztagsförderung, Schulsozialarbeit, Familienzentrumsleitung, schulexterne Kooperationspartner

Ergebnisse

Die Ganztagsförderung von Grundschulkindern bietet große Potenziale für die Armuts(folgen)prävention, indem sie…

  • Grundschulkindern ein längerfristiges, kontinuierliches und ganzheitliches Angebot bieten kann.
  • Grundschulkinder präventiv in ihrer Entwicklung fördern kann.
  • Grundschulkinder und ihre Familie dort erreicht, wo sie sind.

 

Als Gelingensbedingungen für die Umsetzung von Präventionsstrategien für Kinder im Grundschulalter konnten auf Basis der Fallstudien folgende Faktoren identifiziert werden:

  • Umfassende Kenntnisse zu Präventionsthemen als Startpunkt für die Entwicklung von bedarfsorientierten Angeboten und Strukturen für Armuts(folgen)prävention vor Ort
  • Ein offenes Konzept als Grundlage für Freiraum, Autonomie und Entwicklungsmöglichkeiten der Kinder
  • Innerschulische Kooperation: Formate der Zusammenarbeit, angepasst an die örtlichen Gegebenheiten, um Synergieeffekte zwischen den Beteiligten zu nutzen und strukturierte Kooperation zu schaffen
  • Außerschulische Kooperation: Sozialraumbezug als Basis für ergänzende Vernetzung und zur Realisierung niedrigschwelliger Zugänge sowie kommunale Koordinierung als Entlastung für die Standorte und für die Qualitätsentwicklung und -sicherung der Präventionsangebote
  • Beziehungsarbeit zum Aufbau von Vertrauen zu Kindern und ihren Familien
  • Angebote für und mit Eltern zum Aufbau von Vertrauen in die Institution Schule und als Ausgangspunkt der Multiplikator*innenfunktion von Familien und
  • Partizipative Elemente als Basis für die Förderung von Selbstwirksamkeit und Verantwortungsübernahme der Kinder

Projektdaten

Laufzeit des Projektes
01.10.2024 - 31.12.2024

Forschungsabteilung
Bildung, Entwicklung, Soziale Teilhabe

Leitung:
Prof. Dr. Sybille Stöbe-Blossey

Bearbeitung:
Marina Ruth, Chantal Mose

Finanzierung:
AWO Bundesverband e.V.