Wissenschaftliches Arbeiten/Gute wissenschaftliche Praxis Teil2

Formale Prinzipien einer Hausarbeit:

1. Schreibtechnische Gestaltung

Wissenschaftliche Arbeiten werden einseitig in anderthalbfachem Zeilenabstand beschriftet. Weder ein zu breiter noch ein zu schmaler Rand ist dabei empfehlenswert. Links sollte der Rand zum Einheften am besten 3 cm betragen, rechts ebenfalls 3 cm für Korrekturen. Oben empfiehlt sich ein Abstand von ca. 2-3 cm, unten ein Abstand von 3 cm. Die Seitenzahlen werden zentriert oder rechtsbündig und ohne Zusatz von Klammern, Strichen oder anderen Verzierungen unter den oberen Blattrand oder an das Seitenende gesetzt. Bei Seminararbeiten werden das Titelblatt und das Inhaltsverzeichnis nicht mitgezählt. Die Nummerierung der Seiten erfolgt rundsätzlich in arabischen Ziffern. Die Erfahrung zeigt, dass es schlechte umfangreiche sowie gute kurze Arbeiten ebenso gibt wie gute umfangreiche und kurze schlechte Arbeiten. Da die Länge einer Arbeit zudem durch die Formatierung gestreckt oder gestaucht werden kann, wäre die Vorgabe einer bestimmten Seitenzahl unsinnig.

2. Quellenwiedergabe

Zitate:

Werden Zitate in der Arbeit verwendet, so sind diese in Anführungszeichen zu setzen und unter Hinweis auf die jeweilige Quelle in jedem einzelnen Fall anzugeben. Längere Zitate werden durch Einrückung, kleinere Schriftgröße und einfachen Zeilenabstand gekennzeichnet. Wörtliche Zitate müssen genau übernommen werden, d.h. auch Hervorhebungen (kursiv, fett, unterstrichen...) und Fehler müssen mitzitiert werden. Jede Veränderung muss mittels einer eckigen Klammer gekennzeichnet werden: nach Rechtschreibefehlern durch "[sic]" (lat. so, ebenso), eigene Hervorhebungen durch "[Hervorhebung durch den Verfasser]", Auslassungen durch "[...]" und Ausweitungen, indem man die Ergänzung in die Klammer setzt. Zitate in Zitaten werden durch einfache Anführungszeichen gekennzeichnet. Bei Zweitzitaten muss deutlich gemacht werden, nach wem zitiert wurde, d.h., es muss nicht nur die Originalquelle angegeben werden, sondern auch die Quelle, aus der man das Zitat übernommen hat "(zitiert nach:)".

Paraphrasen:

Eine Paraphrase ist eine sinngemäße, d.h. eine nicht wörtliche Übernahme eines Gedankengangs aus dem Original. Sinngemäße Übernahmen müssen ebenso gekennzeichnet werden und mit einer genauen Quellenangabe versehen werden, wobei hier vor die Quellenangabe ein "Vgl." gesetzt wird. Außerdem werden sinngemäße Übernahmen nicht in Anführungszeichen gesetzt.

Quellenangaben:

Quellenangaben (Zitate, Paraphrasen) sollten entweder im fortlaufenden Text, als Fußnoten oder als Endnoten erscheinen. Anmerkungen, die der Formulierung von Nebengedanken und/oder Hinweisen auf weiterführende Literatur vorbehalten sind, erscheinen nur in den Fuß- oder Endnoten.
Bei Quellenangaben im fortlaufenden Text werden nach der zitierten oder paraphrasierten Stelle der Autor, das Erscheinungsjahr (evtl. a, b, c, falls von einem Autor mehrere Werke in demselben Jahr erschienen sind) und die Seitenangabe in runden Klammern angegeben. Fuß- und Endnoten werden durch eine hochgestellte Ziffer durchnumeriert, wobei Fußnoten sich unten auf der Seite befinden, während Endnoten am Kapitel- oder Hausarbeitsende stehen.

Bibliographische Angaben:

Jede Arbeit hat ein ausformuliertes Literaturverzeichnis zu enthalten, das alle im Text erwähnten Quellen umfasst. Die stets alphabetisch (nach Autorennamen) geordneten bibliographischen Angaben haben dann wie folgt auszusehen:

Wichtige Abkürzungen:

a.a.O.:
Wenn aus ein und derselben Veröffentlichung nicht fortlaufend, aber häufiger zitiert wird, genügt ein "a.a.O." (an angegebenem Ort) und der Nachname des zitierten Autor, evtl. das Erscheinungsjahr sowie die Seitenangabe.

ders./dies.:
Wenn aus verschiedenen Werken ein und desselben Autors zitiert wird, muss nicht immer wieder dessen voller Name angegeben werden, sondern es reicht die Abkürzung "ders./dies." (derselbe/dieselbe), sofern die Zitate aufeinanderfolgen.

ebd.:
Wenn aus ein und derselben Veröffentlichung (Buch, Aufsatz etc.) fortlaufend zitiert wird, müssen die Quellenangaben nicht immer wieder neu gemacht werden, sondern es genügt ein "ebd." (ebenda) mit entsprechender Seitenangabe.

u.a./et al.:
Bei mehreren Verfassern/Herausgebern müssen nur zwei angegeben werden. Auf die weiteren Verfasser/Herausgeber wird durch "u.a." bzw. "et al." (und andere) hingewiesen.

vgl.:
bei sinngemäßen Übernahmen kommt ein "vgl." (vergleiche) vor die Quellenangabe.

Literatur zum Thema:

Andermann, Ulrich/ Dress, Martin/ Grätz, Frank (2006): Duden. Wie verfasst man wissenschaftliche Arbeiten.Ein Leitfaden für das Studium und die Promotion. 3. Aufl., Mannheim (u.a.): Duden.

Bünting, Karl-Dieter/Bitterlich, Axel/Pospiech, Ulrike (2006): Schreiben im Studium: ein Trainingsprogramm. 5. Aufl., Berlin: Cornelsen Scriptor.

Franck, Norbert (2013): Die Technik wissenschaftlichen Arbeitens. Eine praktische Anleitung. 17. Aufl., Paderborn: Schöningh.

Poenicke, Klaus (2006): Wie verfasst man wissenschaftliche Arbeiten. 3. Aufl., Mannheim, Wien, Zürich: Duden.

Pospiech, Ulrike (2017): Wie schreibt man wissenschaftliche Arbeiten. Von der Themenfindung bis zur Abgabe. 2. Aufl. Berlin: Dudenverlag.

Rückriem, Georg/Stary, Joachim et al. (2013): Die Technik wissenschaftlichen Arbeitens. 17. überarb. Aufl., Paderborn, München, Wien, Zürich: UTB.

Standop, Ewald/ Meyer, Matthias L. G. (2008): Die Form der wissenschaftlichen Arbeit. Grundlagen, Technik und Praxis für Schule, Studium und Beruf. 18. Aufl. Wiebelsheim: Quelle & Meyer.

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