
Die anwendungsorientierte Förderlinie Driving Urban Transition to a Sustainable Future (DUT) des EU-Forschungsprogramms Horizon Europe adressiert tiefgreifende Transformationsprozesse in Städten vor dem Hintergrund multidimensionaler Nachhaltigkeitsthemen.
Das internationale Forschungsprojekt PROMISE (Progressive Reduction of car dependency: cO-create solutions by integrating Micro-mobility, Infrastructure, and Smart policy in first/last milE Travel and deliveries) ist Teil dieser DUT-Initiative und zielt auf die Entwicklung innovativer Strategien zur Reduktion der Autoabhängigkeit in der urbanen Mobilität ab.
Der Lehrstuhl für Wirtschaftsgeographie, insbesondere Verkehr und Logistik (Prof. Dr. Rudolf Juchelka), an der Universität Duisburg-Essen, ist an PROMISE beteiligt. Die Laufzeit des Teilprojekts (Förderkennzeichen 01UV2557) beträgt drei Jahre (01/2025–12/2027).

ForschungszielReduzierung der Autoabhängigkeit durch Mikromobilität
Ziel des Projekts PROMISE ist die Integration von Mikromobilitätsstrategien auf der ersten und letzten Meile im urbanen Raum, um so die Abhängigkeit vom Pkw signifikant zu verringern und das Konzept der sog. 15-Minuten-Stadt zu stärken. Untersucht wird insbesondere, inwieweit ko-kreative Ansätze der Akteursgruppen-Vernetzung die Implementierung von Mikromobilität erleichtern können. Im Fokus stehen die Identifizierung und Bewältigung von Herausforderungen in den Bereichen Sicherheit, regulatorische Rahmenbedingungen, Infrastruktur und Verhaltensanpassung.
ProjektpartnerInternationale Forschungskooperationen
Das Projekt PROMISE umfasst 14 Partner aus sechs Ländern (Dänemark, Deutschland, Griechenland, Rumänien, Schweden und Türkei). Die Projektkoordination liegt bei der Universität Dalarna (Schweden) unter der Leitung von Prof. Dr. Mia Xiaoyun Zhao. Weitere Partner sind:
- Dänemark
- Universität Aalborg, Department of Sustainability and Planning, The Technical Faculty of IT and Design, Geoinformatics & Earth Observation
- Deutschland
- Stadt Köln (Dezernat III – Mobilität)
- Universität Duisburg-Essen, Lehrstuhl für Wirtschaftsgeographie, insbesondere Verkehr und Logistik
- UPS Deutschland S.à r.l. & Co. OHG
- Wirtschaftsförderung Bochum WiFö GmbH
- Griechenland
- Stadt Rethymno (Stadtverwaltung)
- Rumänien
- BEIA Cercetare
- Stadt Brasov, Metropolitan Agency for Sustainable Development
- Schweden
- ModC Networks AB
- Sustainability InnoCenter
- Türkei
- Dfast Dagitim Hizmetleri ve Lojistik A.S.
- Stadt Osmangazi (Stadtverwaltung)
- Uzay Tech Bilisim Arastirma Muhendislik Hizmetleri Sanayi ve Ticaret A.S.
ForschungszielePROMISE-Gesamtprojekt
- Aufstellung eines kollaborativen Planungsrahmen unter Einbeziehung relevanter Stakeholder und Leitfadenentwicklung für eine Verhaltenstransformation hin zu nachhaltiger Mobilität im urbanen Raum
- Konzipierung eines fortgeschrittenes GIS-basiertes Mobilitäts-Entscheidungstool (Micro-Mobility Decision Support Tool = MDST) und Unterstützung des Erstellungsprozesses von urbanen Mobilitätsplänen im Zeichen der nachhaltigen Stadtentwicklung
- Testung der Forschungsergebnisse durch Pilotdemonstrationen in fünf urbanen Räumen und Untersuchung der Wirkung von Mikromobilitätsstrategien auf die Reduktion des Autoverkehrs unter realen Bedingungen in Brașov (Rumänien), Osmangazi (Türkei), Rethymno (Griechenland), Bochum und Köln
- Ableitung von Mikromobilitätsstrategien auf die Vermeidung der Autonutzung
PROMISE-Teilprojekt der Universität Duisburg-EssenReallabore in Bochum und Köln
Der Lehrstuhl für Wirtschaftsgeographie, insbesondere Verkehr und Logistik, der Universität Duisburg-Essen, ist im Forschungsprojekt vorrangig für die praxisorientierte Reallaborforschung zuständig. Somit gehören zu den Kernaufgaben die Durchführung der gezielten Pilotdemonstrationen in Bochum und Köln. Ziel ist es, ko-kreative Ansätze unter aktiver Einbeziehung vielfältiger Stakeholder zu erproben, um die Reduzierung des Autoverkehrs durch Mikromobilitätslösungen in der ersten und letzten Meile zu beobachten. Das entwickelte GIS-basierte Mobilitäts-Entscheidungstool wird im Rahmen der Pilotstudien angewendet und validiert. Im Reallabor Bochum, in Kooperation mit der Wirtschaftsförderung Bochum WiFö GmbH, liegt der Fokus auf innovativen Liefer- und Logistikdiensten für den urbanen Raum, insbesondere der Ausweitung von Lieferungen auf kurzen Distanzen mittels Lastenrädern. Im Reallabor Köln wird das Potenzial von Lastenrädern sowohl für die urbane Logistik als auch für die Mobilität von Menschen mit Behinderung, Seniorinnen und Senioren sowie weiteren mobilitätseingeschränkten Personen neu bewertet. UPS Deutschland unterstützt dabei insbesondere die Analyse von Nutzungsmustern und die Identifikation bestehender Mobilitätsbarrieren. Die gewonnen Daten und Erkenntnisse dienen der Validierung und Fortentwicklung von Mikromobilitätsansätzen.