Dr. Caroline Richter ist Mitautorin

Nach fast zweijähriger Arbeit hat die Sachverständigenkommission für den Dritten Gleichstellungsbericht heute (26.01.) ihr Gutachten mit dem Titel „Digitalisierung geschlechtergerecht gestalten“ an Bundesfamilienministerin Franziska Giffey übergeben. Die Kommission, zu der IAQ-Arbeitssoziologin Dr. Caroline Richter gehört, legt dar, welche Weichenstellungen erforderlich sind, damit Frauen und Männer in der digitalen Wirtschaft gleiche Chancen haben, sich zu verwirklichen.

Auf der Grundlage dieses Gutachtens wird die Bundesregierung nun ihre Stellungnahme entwickeln und beides zusammen als Gleichstellungsbericht dem Bundestag und der Öffentlichkeit vorlegen.

Im April 2019 hatten die elf Fachleute der Kommission ihre Arbeit aufgenommen und dabei den Auftrag weiter gefasst, als von Ministerin Giffey ursprünglich formuliert: „Unsere Analysen betreffen neben der Informations- und Kommunikationstechnik und der Plattformökonomie auch die Gestaltung von Homeoffice, alles geleitet von der Frage, wie sich Digitalität und Digitalisierung auf die Chancengleichheit aller Geschlechter auswirken“, erklärt Richter. Ein Thema durch das gesamte Gutachten hindurch ist die Corona-Krise. Hat sie zu einer Retraditionalisierung der Rollenverteilung geführt und/oder zu einem Digitalisierungsschub?

Dr. Caroline Richter ist fachlich breit aufgestellt. Seit 2018 forscht und lehrt sie an der UDE. Sie hat ein Diplom in Sozialarbeit/Sozialpädagogik, einen Master in „Beratung und Vertretung im Sozialen Recht“, sie hat in Arbeitssoziologie promoviert und habilitiert derzeit über die Digitalisierung im Sozialwesen. In der Sachverständigenkommission und im Gutachten hat sie sich vor allem zu kritischen und soziotechnischen Perspektiven auf Digitalisierung eingebracht, aber auch zur Entgrenzung von Arbeit und zur Pflege- und Sorgearbeit.

„Kind und Karriere im Homeoffice: Digitalisierung in der Arbeitswelt aus Genderperspektiven“ lautet das Lehrforschungsprojekt, das Caroline Richter in diesem Semester gibt. Die 42-Jährige weiß, wovon sie spricht: Sie hat eine fünfjährige Tochter.

Link zum Gutachten: https://www.dritter-gleichstellungsbericht.de/de/topic/73.gutachten.html