Laufende Projekte der AG- Gesellschaftliche, institutionelle und individuelle Mehrsprachigkeitsforschung


Zum Professionalisierungs- und Veränderungspotenzial handlungsleitender Orientierungen?! – Längsschnittliche Betrachtung und Entwicklung des Lehrkräftehabitus im Handlungsfeld Inklusiver Sprachbildung (Longitudinalstudie)

 

Aufbauend auf der angenommenen Trägheit habituell-handlungsleitender Orientierungen (vgl. Bischoff 2017: 80f.) und der theoretisch weiterhin diskutierten und offenen Frage, inwieweit sich der damit verbundene mehrdimensionale Lehrkräftehabitus professionalisieren lässt (vgl. Helsper, 2019; Kramer & Pallesen, 2018), rückt das Forschungsprojekt das Professionalisierungs- und Veränderungspotenzial habituell-handlungsleitender Orientierungen in schulisch unterrichtlichen Kontexten Inklusiver Sprachbildung (vgl. Niehaus, in Vorb.) in den Mittelpunkt.

Dazu werden Studierende des Lehramts für Grundschule und des Lehramts für sonderpädagogische Förderung über das Bachelorstudium hin zum Masterstudium begleitet (Gruppe 1: Grundschulstudierende, Gruppe 2: Studierende des Lehramts Sonderpädagogik, G3: sowohl Studierende des Grundschul- als auch des Sonderpädagogiklehramts).

Ziel ist es, im Rahmen von lehramtsspezifischen und lehramtsübergreifenden Gruppendiskussionen, die wiederholt bzw. regelmäßig jedes Semester stattfinden, die professionalisierungsbezogene Ausbildung der Lehrkräftehabitus begleitend zu erforschen, um Aussagen über angenommene Veränderungsprozesse treffen zu können. Andockend an die Erfahrungen als Schüler:in wird über die Fokussierung schulpraktischer Erfahrungen im Rahmen der universitär begleiteten Praxisphasen (Eignungs- und Orientierungspraktikum sowie Berufsfeldpraktikum und Praxissemester) auch Bezug auf unterschiedliche Handlungs- und Entscheidungssituationen genommen, die sich aus dem Struktur- und Kontextmodell Inklusiver Sprachbildung ergeben (vgl. Niehaus, angenommen).

Anknüpfend an die Studienergebnisse von Niehaus (in Vorb.) zu habituellen Orientierungen von Lehrkräften des Lehramts der Sek. I in Kontexten Inklusiver Sprachbildung (vgl. Niehaus, angenommen) richtet sich das Forschungsinteresse einerseits auf die kollektiven Orientierungsgehalte bzw. Orientierungsrahmen (im engeren Sinne), die sich für die Dimensionen Mehrsprachigkeit, Sprachbildung und Inklusion rekonstruieren lassen. Andererseits ist ebenfalls von Interesse, wie die Studierendengruppen den bildungspolitischen Reformauftrag schulischer Inklusion hinsichtlich der Heterogenitätsdimension Sprache verhandeln und welche schulisch-unterrichtlichen Spannungsverhältnisse sich dabei im Sinne von Orientierungsrahmen (im weiteren Sinne) ergeben. 

Ansprechpartner: Kevin Niehaus (kevin.niehaus@uni-due.de)