Laufende Projekte der AG- Gesellschaftliche, institutionelle und individuelle Mehrsprachigkeitsforschung


Spracherhalt verschiedener heritage languages und ihre identitätsstiftende Rolle im Kontext von Migration

 

In diesem Habilitationsprojekt soll die komplexe Situation migrationsbedingter Mehrsprachigkeit unter Jugendlichen in Deutschland betrachtet werden, wobei ein besonderes Augenmerk auf die Konstruktion von Identität gerichtet wird. Während der Erhalt von heritage languages häufig noch im Rahmen vermeintlich klarer Zuordnungen innerhalb von Gruppen untersucht wird (Türkischstämmige, Arabischsprachige, etc.), sind die tatsächlichen Gegebenheiten weit komplexer, sowohl im Hinblick auf den Spracherhalt (vgl. Brizić 2007), als auch den Sprachgebrauch (vgl. Auer/Dirim 2003). Hinzu kommt, dass Mehrsprachigkeit sich natürlich nicht auf Einzelsprachen und deren Varietäten beschränkt, sondern mindestens noch diverse Soziolekte miteinschließt, was im Falle jugendlicher SprecherInnen vor allem jugendsprachliche Formen betrifft (so etwa „Kiezdeutsch“, vgl. Wiese 2012). Innerhalb dieses Geflechts positionieren sich jugendliche SprecherInnen und verhandeln auch ihre Identität sprachlich. Dies geschieht, so eine der Thesen der Arbeit, vor dem Hintergrund bestehender Identifikationsmodelle, welche die Gesellschaft allen Mitgliedern bietet.

In diesem Forschungsprojekt werden Jugendliche aus einer deutschen Großstadt mittels verschiedener Methoden daraufhin untersucht, wie sie sich mithilfe von Sprache im weitesten Sinne identifikatorisch verordnen.

Ansprechpartner: P. Wolf-Farré (patrick.wolf-farre@uni-due.de)