INEF Lecture Series
Im Rahmen der INEF Lecture Series finden einmal pro Semester Vorträge und Diskussionen statt, die Schwerpunkte der Forschungsbereiche widerspiegeln.
40 Jahre im Dienste der Entwicklungspolitik – Lehren für die gegenwärtigen Herausforderungen
Prof. Dr. habil. Michael Bohnet
3. Dezember 2025, 16 Uhr c.t.
Universität Duisburg-Essen, Gerhard-Mercator-Haus, Mercatorsaal, Lotharstr. 57, 47057 Duisburg
Zum Vortrag:
Als intimer Kenner der deutschen und multilateralen Entwicklungszusammenarbeit hat Prof. Dr. habil. Michael Bohnet zahlreiche Paradigmen- und damit verbundene Strategiewechsel in der deutschen Entwicklungspolitik erlebt, die er unter anderem in dem Standardwerk „Geschichte der deutschen Entwicklungspolitik“ nachgezeichnet hat. Die Entwicklungszusammenarbeit steht vor Umbrüchen, nachdem nahezu alle großen Geberländer, allen voran die USA, die entsprechenden Budgets gekürzt haben. Was bedeutet dies für die deutsche Entwicklungszusammenarbeit? Wird das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) nur noch auf „Starke Partnerschaften für eine erfolgreiche Wirtschaft weltweit“ setzen, wie der Titel eines jüngst erschienenen Aktionsplans lautet, der gleichzeitig einen Akzent für eine „interessengeleitete Entwicklungspolitik“ setzt. In Anlehnung an sein jüngstes Buch „40 Jahre im Dienste der Entwicklungspolitik, eine persönliche Bilanz, Lebenserinnerungen“ (2024) wird Prof. Dr. habil. Bohnet sieben historische Etappen der Entwicklungspolitik skizzieren und daraus Lehren für die gegenwärtigen Herausforderungen ziehen.
Ministerialdirektor i. R. Michael Bohnet hat die deutsche Entwicklungspolitik seit 1973 begleitet. Im Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung fungierte er unter anderem als stellvertretender Staatssekretär und Sonderbeauftragter für Afghanistan. Von 1994 bis 2004 war er als außerplanmäßiger Professor für Volkswirtschaftslehre an der Universität Duisburg-Essen tätig.
Frühere Ausgaben
The Women Peace and Security Agenda in a Changed Conflict Context: Where to from here?
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Am 15. Juli 2025 setzte Prof. Cheryl Hendricks, Direktorin des Institute for Justice and Reconciliation, mit meinem Vortrag zum Thema "The Women Peace and Security Agenda in a Changed Conflict Context: Where to from here?" die INEF Lecture Series fort.
Zum Vortrag:
Women have been asserting the right to participate in peace and security decision-making, structures and processes from as early as the First World War. The Women Peace and Security (WPS) Agenda, ushered in by the unanimous adoption of United Nations Security Council Resolution (UNSCR) 1325, in 2000, and the subsequent 9 UNSC resolutions, articulated the key pillars of participation, prevention, protection, and relief and recovery in relation to WPS. To date there has been progress in terms of awareness raising, norm and agenda setting, and the establishment of institutions and programmes to forward the agenda.
The actual participation of women in peace processes and their protection during conflict (and non-conflict situations), however, remains inadequate. The WPS agenda was initiated in a conflict context where inclusion, the peaceful settlement of disputes and gender equality were widely accepted norms. These norms are now questioned, and/or in many instances being jettisoned. This changed conflict context, characterised less by ideology and principle than by might is right, exclusion, unconventional warfare, and toxic masculinity, has major implications for pursuing WPS. This seminar will, therefore, outline the development, strengths and weaknesses of the WPS agenda and reflect on of the impact of a changed conflict context for its implementation.
Prospects of Peacebuilding in West Africa. The Role of ad hoc Military Coalition Interventions
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Am 20. November 2024 setzte Dr. Emma Birikorang mit einem Vortrag zum Thema "Prospects of Peacebuilding in West Africa. The Role of ad hoc Military Coalition Interventions" die INEF Lecture Series fort. Dr. Birikorang ist Forschungsleiterin am Peacekeeping Training Centre (KAIPTC) in Accra. Sie beschäftigt sich mit Friedensmissionen und regionaler Sicherheitspolitik im afrikanischen Kontext.
Zum Vortrag:
Regionalism has been an essential feature of Africa’s international relations. This first wave begun in the 1960s and lasted through the 1980s. This was followed by a second wave of regionalism that begun in the second half of the 1980s. Regional economic communities and institutions continue to play essential roles in addressing pertinent developmental and security challenges. Nonetheless, the continent is witnessing a new wave of regionalism where countries are now harnessing their strengths to tackle common threats. Notably, there has been the emergence of collaborative initiatives such as the G5 Sahel, the Multi-National Joint Task Force (MNJTF) to fight Boko Haram, the Accra Initiative, and the Alliance des Etats du Sahel (AES). This INEF lecture argues that Africa is currently moving towards a new form of regionalism. It interrogates whether the emerging wave challenges or complements the old regionalism.
LGBTQI+ Rights and Global Politics
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Prof. Stephen Brown
22. Mai 2024, 14 Uhr c.t., LS 105 Campus Duisburg
Am 22. Mai setzte Stephen Brown mit einem Vortrag zum Thema "LGBTQI+ Rights and Global Politics" die INEF Lecture Series fort. In seinem Vortrag befasste sich Stephen Brown mit der Stellung sexueller und geschlechtlicher Minderheiten - und ihrer Rechte - in der Weltpolitik. Er untersucht aktuelle globale und regionale Trends und beleuchtet die umstrittene Rolle internationaler Akteure (Staaten, internationale Organisationen und Organisationen der Zivilgesellschaft) bei der Verteidigung der Rechte von LGBTQI+-Gemeinschaften.
Stephen Brown ist Professor an der School of Political Studies der Universität Ottawa und derzeit als Senior Fellow am College for Social Scienes and Humanities der Universitätsallianz Ruhr tätig. Er forscht aktuell schwerpunktmäßig zu internationalen LGBTQI+- Rechten.
Civil Society Participation in Global Governance: Contributions to Democracy, Justice, and Sustainability
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Dr. Carole-Anne Sénit
22. April 2024, 16 Uhr c.t., LS 105 Campus Duisburg
Dr. Carole-Anne Sénit, Assistant Professor für Inclusive Sustainability Governance an der Universität Utrecht, hat am 22. April 2024 an der Universität Duisburg-Essen eine INEF-Lecture zum Thema "Civil society participation in global governance: Contributions to democracy, justice, and sustainability" gehalten. Dr. Sénit nahm insbesondere die Exklusion des Globalen Südens in der globalen Nachhaltigkeitsgovernance in den Blick und befasste sich darüber hinaus auch mit anderen Macht- und Gerechtigkeitsfragen, mit denen sich zivilgesellschaftliche Akteure konfrontiert sehen.
Lehren aus dem (deutschen) Afghanistan-Einsatz
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Dr. Ellinor Zeino, Leiterin des Regionalprogramms Südwestasien der Konrad-Adenauer-Stiftung (KAS)
5. Juli 2023, 18:00 Uhr, Gerhard-Mercator-Haus, Campus Duisburg
Welche Lehren können aus dem (deutschen) Afghanistan-Einsatz gezogen werden? Dr. Ellinor Zeino ist dieser Frage im Rahmen der INEF Lecture nachgegangen. Auf Grundlage ihrer Erfahrungen als Leiterin des Afghanistan-Büros der Konrad-Adenauer-Stiftung zwischen September 2018 und August 2021 erörterte Dr. Zeino Handlungsoptionen für das künftige Engagement Deutschlands und seiner Partner in internationalen Krisenregionen.
Dr. Ellinor Zeino leitet das Regionalprogramm Südwestasien der Konrad-Adenauer-Stiftung (KAS) mit Sitz in Taschkent. Von September 2018 bis August 2021 war sie Leiterin des KAS-Auslandsbüros Afghanistans in Kabul. Der Schwerpunkt ihrer Arbeit lag auf innerafghanischen und regionalen Track-1,5-Dialogen und Vertrauensbildung zwischen Konfliktparteien. Sie ist Mitglied der Enquete-Kommission „Lehren aus Afghanistan für das künftige vernetzte Engagement Deutschlands“ im Deutschen Bundestag.
Research-Practice-Collaborations in International Sustainable Development - A Political Economy Perspective
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Prof. Dr. Katja Bender, Direktorin des Internationalen Zentrums für Nachhaltige Entwicklung (IZNE) an der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg
23. Januar, 16:15 Uhr, Gerhard-Mercator-Haus, Campus Duisburg
Die Zusammenarbeit zwischen Wissenschaftler*innen und Praktiker*innen in der Entwicklungsforschung kann einen wichtigen Beitrag zur Gestaltung gesellschaftlicher Transformationsprozesse leisten. Zugleich besteht das Risiko, dass solche Kooperationen unbeabsichtigte Probleme hervorrufen und bestehende sozialen Ungleichheiten verfestigen. Im Rahmen der INEF Lecture Series hat Prof. Dr. Katja Bender am 23. Januar 2023 im Gerhard-Mercator-Haus der Universität Duisburg-Essen einen Vortrag zum Thema „Research-Practice-Collaborations in International Sustainable Development - A Political Economy Perspective“ halten.
Prof. Bender ist Direktorin des Internationalen Zentrums für Nachhaltige Entwicklung (IZNE) an der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg. Ihre Forschungsschwerpunkte beinhalten unter anderem soziale Sicherungs- und Gesundheitssysteme in den Ländern des globalen Südens sowie Analysen internationaler Forschungskooperationen zwischen Wissenschaft und Praxis.
Transnationale Lieferketten und der juristische Kampf um Menschenrechte
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Dr. Miriam Saage-Maaß, Legal Director des European Center for Constitutional and Human Rights
31. Mai, 18 Uhr, Gerhard-Mercator-Haus, Campus Duisburg
Die Lieferketten von transnational produzierenden Unternehmen sind komplex und weit verzweigt. Umso schwieriger ist es, Menschenrechtsverstöße gegenüber Arbeiter*innen zu ahnden. Lange Zeit setzten internationale Lösungsansätze auf unternehmerische Selbstverpflichtung. Inzwischen jedoch rücken transnationale juristische Verfahren und Klagewege für Rechteinhaber*innen in den Mittelpunkt.
Bei der Auftaktveranstaltung der neuen Lecture Series des Instituts für Entwicklung und Frieden (INEF) hat Dr. Miriam Saage-Maaß vor diesem Hintergrund einen Vortrag zum Thema „Transnationale Lieferketten und der juristische Kampf um Menschenrechte“ gehalten. Sie ist Rechtsanwältin und Legal Director des European Center for Constitutional and Human Rights (ECCHR) und engagiert sich seit Jahren für die Durchsetzung weltweiter Menschenrechtsstandards und bei der Verfolgung von Völkerrechtsstraftaten.
