Medizinische Fakultät News

Bilanz der Fehldiagnosen Deutscher Wundpreis 2015

Essen, 18.05.2015 – Schwarzer Hautkrebs (malignes Melanom) an den Füßen wird häufig zu spät erkannt, das hat Dr. Wiebke Sondermann aus der Klinik für Dermatologie der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen (UDE) am Universitätsklinikum Essen (UK Essen) herausgefunden.

Die Mitarbeiterin der Arbeitsgruppe von Prof. Dr. Joachim Dissemond wertete dazu die Daten von über hundert Betroffenen aus, die zwischen 2002 und 2013 in der Essener Klinik behandelt wurden – eine der weltweit größten Patientengruppen mit diesem Krankheitsbild. Als beste wissenschaftliche Arbeit wurde ihre Untersuchung kürzlich mit dem Deutschen Wundpreis 2015 ausgezeichnet.

Wiebke Sondermann: „30 Prozent der Patienten erhielten zunächst eine Fehldiagnose. Meistens wurde der schwarze Hautkrebs an den Füßen für eine Wunde gehalten. Bei den anderen wurde u.a. ein diabetisches Fußsyndrom diagnostiziert oder auch Hämatome und Warzen. „Eine verzögerte Diagnose mit späterem Therapiebeginn bedeutet aber meist auch eine schlechtere Prognose für den Patienten“, betont Dr. Sondermann.

Therapie seltener Nierenerkrankung bei Kindern Entscheidende Gene

Essen, 30. April 2015 / Mit einer Dialyse oder Nierentransplantation endet häufig eine seltene und schwierig zu behandelnde Nierenerkrankung, die meist schon im Kindesalter auftritt. Wer an einem steroid-resistenten nephrotischen Syndrom (SRNS) leidet, scheidet über den Urin vermehrt Eiweiß aus, und die Nieren können schnell ihre Funktion verlieren.

Knapp 250 betroffene Kinder und Jugendliche wurden nun erstmals deutschlandweit systematisch analysiert. Gefragt wurde auch danach, welche Form dieser Erkrankung bei ihnen vorliegt: eine genetische oder nicht-genetische. Genau dies stellte sich jetzt als sehr entscheidend heraus.

Die Autoren dieser wegweisenden Studie, die Privatdozentinnen Dr. Anja Büscher und Dr. Stefanie Weber von der Klinik für Kinderheilkunde II am Universitätsklinikum Essen (UK Essen) der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen (UDE) sowie Prof. Dr. Martin Konrad (Münster) erhielten dafür den Johannes-Brodehl-Preis der Gesellschaft für Pädiatrische Nephrologie (GPN).

Sie konnten nachweisen, dass eine intensivierte immunsuppressive Therapie (mit dem Medikament Cyclosporin A) nur bei den Kindern anschlug, deren Erkrankung nicht genetisch verursacht war. Meist konnte bei ihnen auch die Nierenfunktion erhalten werden. Wurde die Krankheit dagegen vererbt, war die gleiche Behandlung fast immer erfolglos, und viele dieser Kinder wurden dialysepflichtig.

Da diese Therapie zudem mit hohen Nebenwirkungen verbunden ist, sollte daher bei diesen Kindern auf eine solche Therapie verzichtet werden. Dr. Anja Büscher: „Dies zeigt, wie wichtig die genetische Diagnostik seltener Erkrankungen für die Betroffenen ist.“

Mehr lesen
Prof. Dr. Peter Hoyer

Für das Wohl der Kinder Experte Peter Hoyer als Vorstandsvorsitzender wiedergewählt

Essen, 28.04.2015 – Seine Expertise ist hoch angesehen: Prof. Dr. med. Peter Hoyer vom UK Essen der Medizinischen Fakultät der UDE wurde für weitere drei Jahre als Vorsitzender des Vorstandes der Gesellschaft für Pädiatrische Nephrologie (GPN) bestätigt.

Mehr lesen
Eine Jungs-Gruppe lernt "Leben Retten für Anfänger" im Skills Lab der Medizinischen Fakultät

Wie bringt man Zellen zum Leuchten? Girls‘ und Boys‘ Day am UK Essen und der Medizinischen Fakultät

Essen, 23.04.2015 / Heute findet der Girls‘ und Boys‘ Day am Universitätsklinikum Essen (UK Essen) statt. Die Organisatoren vom UK Essen und der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen haben ein volles Programm zusammengestellt, das 17 unterschiedliche Berufsbilder umfasst. Insgesamt nehmen 101 Jungen und Mädchen im Alter zwischen 11 und 15 Jahren an der Veranstaltung teil – so viele, wie nie zuvor.

Mehr lesen
Dr. Alexander Carpinteiro, Oberarzt der Klinik für Hämatologie am Universitätsklinikum Essen / Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen

Neue Erkenntnisse in der Krebsforschung: Wie entstehen Metastasen?

Essen, 20.04.2015 /  Sind Menschen an einem bösartigen Tumor erkrankt, können sich überall in ihrem Körper Metastasen bilden, die die Heilungschancen häufig erheblich verschlechtern. Wie die Absiedlungen der ursprünglichen Geschwulst genau entstehen, untersuchten Wissenschaftler des Instituts für Molekularbiologie und Dr. Alexander Carpinteiro, Oberarzt der Klinik für Hämatologie der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen am Universitätsklinikum Essen (UK Essen) und berichten darüber im Fachmagazin Embo Molecular Medicine.

Mehr lesen

Neue Therapie hilft Schlaganfall-Patienten: Spezialkatheter fängt Blutgerinnsel ein

Essen, 17.04.2015 / Viele Patienten, die einen akuten Schlaganfall erleiden, können bislang nicht therapiert werden. Denn das Blutgerinnsel, das zum Schlaganfall führt, lässt sich medikamentös nicht auflösen. Für sie gibt es nun Hoffnung. Im Rahmen einer europäisch-amerikanischen Studie stellte sich ein neues Verfahren als wirksam heraus: Über einen Spezialkatheter wird das Gerinnsel im verschlossenen Hirngefäß eingefangen und aus der Arterie herausgezogen.

Mehr lesen
(von links) Priv.-Doz. Dr. Andrea Kindler Röhrborn, Prof. Dr. med. Dr. rer. nat. Bettina Pfleiderer und Prof. Dr. Sigrid Elsenbruch

Erfolgreicher Auftakt Vortragsreihe „Geschlechteraspekte in der Medizin“

(Essen, 16.04.2015) Hat das Gehirn ein Geschlecht? Diese Frage bildete am gestrigen Dienstag den Ausgangspunkt des Vortrags von Prof. Dr. med. Dr. rer. nat. Bettina Pfleiderer, Institut für klinische Radiologie der Universität Münster im Dienstagsseminar der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen. Rund 100 Zuhörerinnen und Zuhörer waren auf den Campus des Universitätsklinikums Essen (UK Essen) gekommen und folgten ihrem Vortrag „Weibliches Gehirn – männliches Gehirn aus dem Blickwinkel der Neurobildgebung".

Sexualhormone, Genetik, Stress, Umwelteinflüsse und Geschlechterrollen – sie alle verändern, was im Gehirn abläuft, also seine Struktur und Funktionsweisen. „Es geht nicht nur um die biologische Kategorie Mann vs. Frau oder um ein Mehr oder Weniger eines einzelnen Hormons“, so die mehrfach ausgezeichnete Wissenschaftlerin und designierte Präsidentin des Weltärztinnenbundes, „Entscheidend ist alles, was täglich um uns passiert, denn jede Interaktion mit der Umwelt verändert unser Gehirn. Darum gilt es, neben dem biologischen auch das sogenannte soziale Geschlecht, also die Geschlechterrollen von Frauen und Männern und ihre Lebensumstände bzw. die mögliche wechselseitige Einflussnahme  biologischer und soziokultureller Faktoren zu untersuchen.“ Hier steht die Gehirnforschung erst am Anfang.

Der Vortrag bildete den Auftakt einer von Prof. Dr. Sigrid Elsenbruch, Institut für Medizinische Psychologie und Verhaltensimmunbiologie, gemeinsam mit Priv.-Doz. Dr. Andrea Kindler Röhrborn, Institut für  Pathologie, und dem Essener Kolleg für Geschlechterforschung (EKfG) konzipierten Vortragsreihe zum Thema „Geschlechteraspekte in der Medizin". Die Initiatorinnen möchten so für die Bedeutung von Geschlechterunterschieden bei der Prävention und Behandlung von Krankheiten sensibilisieren: „Männer und Frauen unterscheiden sich nicht nur hinsichtlich der Inzidenz von Erkrankungen und dem Erkrankungsalter, sondern auch in Hinblick auf Erkrankungsverläufe und dem Ansprechen auf unterschiedliche Therapien“; erläutert Sigrid Elsenbruch. „Trotzdem sind Geschlechteraspekte sowohl in der biomedizinischen Forschung, der klinischen Medizin und in der universitären Aus- und Weiterbildung bisher unzureichend berücksichtigt“, erläutert Andrea Kindler-Röhrborn.

Fach- und Karrierefragen standen im Mittelpunkt des anschließenden „Meet-the-Expert Treffens“ mit Nachwuchswissenschaftlern und -wissenschaftlerinnen aller medizinischen Disziplinen. Ein Forschungsthema wählen, das Freude macht, sich über den Tellerrand hinaus vernetzen, verschiedene Arbeitsgruppen und Institute kennenlernen und den eigenen wissenschaftlichen Werdegang mit Leidenschaft und sichtbarem Einsatz verfolgen, lautet der Rat der renommierten Wissenschaftlerin, die sich seit langem in der Nachwuchsförderung engagiert, und: „Eigeninitiative ist das Beste.“

Am 2. Juni findet die zweite Veranstaltung der Vortragsreihe zum Thema „Geschlechteraspekte in der Medizin" statt. Referentin ist dann Prof. Dr. Petra Thürmann, die Direktorin des  Philipp Klee-Institut für Klinische Pharmakologie in Wuppertal.

(von links) Prof. Dr. Dirk Reinhardt, Dr. Petra Temming, Prof. Dr. Heiko von der Leyen, Prof. Dr. Ulf Dittmer, Delia Cosgrove, Prof. Dr. Jan Buer

Klinische Studien Brücke zwischen der Forschung im Labor und therapeutischer Anwendung im Menschen

(Essen, 14. April 2015) Eine neue Betonung auf die Bedeutung von klinischen und epidemiologischen Doktorarbeiten hat die Medizinische Fakultät zusammen mit BIOME bei der Auftaktveranstaltung „Clinical Studies“ am 10.April gesetzt. „Es ist sehr begrüßenswert, dass BIOME, die biomedizinische Graduiertenschule der Universität Duisburg-Essen, die bisher eher Grundforschung-basierte Schwerpunkte angeboten hat, nun auch ein klinisch orientiertes Programm ins Leben ruft,“ so der Dekan der Medizinischen Fakultät, Prof. Dr. Jan Buer.

Wie essenziell die Prüfung von neuen Therapieansätzen auf Sicherheit und Wirksamkeit im Menschen ist, hat, unterstrich der Gast und herausragende Wissenschaftler, Prof. Dr. Heiko von der Leyen, Geschäftsführer des Clinical Trial Center, Hannover, in seinem Vortrag über Stammzellen: „Der Stellenwert von Klinischen Studien wird häufig unterschätzt: Sie dienen als die notwendige und teilweise lebensrettende Brücke zwischen Forschung im Labor und Anwendung von vielversprechenden Therapien am Menschen.“

„Durch die systematische Durchführung von klinischen Studien konnten die Heilungsraten von kindlichen Krebserkrankungen entscheidend verbessert werden“, betonte auch Prof. Dr. Dirk Reinhardt, Klinik für Kinderheilkunde III, UK Essen, der als Experte für pädiatrische Hämatologie und Onkologie eingeladen war.

Unter den insgesamt 70 Zuhörern waren auch rund 20 erste-Generation Doktoranden des neuen BIOME-Schwerpunktprogramms. Vier der Studenten aus der Medizin und der Biologie, Maria Göbel, Abdelaziz Shabaneh, Niklas Weltermann und Anne Goertz, gewährten zudem beeindruckende Einsichten in ihre eigenen klinischen Arbeiten.

„Die richtige Planung ist für den Erfolg von klinischen Studien ausschlaggebend“ erklärte Dr. Petra Temming, die Koordinatorin von „Clinical Studies“. „Wir freuen uns sehr auf die Erfahrungen und Ergebnisse des ersten Durchlaufs des Programms.“

Mehr lesen

Pilotstudie Bessere Diagnose schwerer Schädel-Hirn-Traumata

Oft sind es Autounfälle, bei denen der Kopf durch abruptes Bremsen verletzt wird: Schädel-Hirn-Traumata – medizinisch: axonale Scherverletzungen – erleiden rund 270.000 Menschen pro Jahr. Bei etwa einem Drittel dieser Hochrasanz-Traumen lassen sich die schweren Hirnverletzungen jedoch bislang nicht nachweisen. Wissenschaftler der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen (UDE) am Universitätsklinikum Essen (UK Essen) haben nun erstmals den diagnostischen Einsatz eines 7 Tesla Magnetresonanztomographen (MRT) untersucht. Sie berichten davon im Fachmagazin Plos One.

Die Kosten für das deutsche Gesundheitssystem zur Versorgung Schädel-Hirn-Verletzter werden auf 2,5 Milliarden Euro jährlich geschätzt. Ausgelöst wird ein solches Trauma zum Beispiel durch Verkehrsunfälle, Stürze aus großer Höhe oder Sportverletzungen. Die rasche Be- und Entschleunigung des Hirngewebes lässt Nervenfasern zerreißen und löst Mikroblutungen aus.

Anschließend leiden die Patienten unter verschiedenen Symptomen, angefangen bei leichten Gedächtnisstörungen, bis hin zu posttraumatischer Demenz. Allerdings können nur 72 Prozent dieser schwerwiegenden Kopfverletzungen  zweifelsfrei diagnostiziert werden. Bei etwa einem Drittel der Patienten lässt sich keine strukturelle Hirnschädigung nachweisen, obwohl sie unter neurologischen und neuropsychologischen Beeinträchtigungen leiden. Dabei ist die Diagnose für die Rehabilitation, die berufliche Reintegration sowie in versicherungsrechtlichen Fragen entscheidend.

„Bei Verdacht auf ein Schädel-Hirn-Trauma setzt man u.a. auf radiologische Untersuchungen, in der Regel auf die Magnetresonanztomographie“, erläutert Prof. Dr. Michael Forsting, Direktor des Institutes für Diagnostische und Interventionelle Radiologie und Neuroradiologie am UK Essen. Ein neuer Ansatz gibt nun Hoffnung auf Klarheit. In einer Pilot-Studie am UK Essen konnten die Wissenschaftler der Medizinischen Fakultät die Identifikation der traumatischen Mikroblutungen im Gehirn entscheidend verbessern. Sie verglichen dabei die Bilder der üblichen 3 Tesla Hochfeld-MRT mit der mehr als doppelt so starken 7 Tesla Ultrahochfeld-MRT.

Mehr lesen
V.l.n.r.: Prof. Mengji Lu, Prof. Deyin Guo, Prof. Ulf Dittmer, Prof. Jan Buer, Christine Harrell, Prof. George Fu Gao, Prof. Dongliang Yang, Prof. Rongge Yang

Hochrangige Wissenschaftler aus China zu Gast

(Essen, 27.3.2015) Prof. Jan Buer, Dekan der Medizinischen Fakultät, und Prof. Ulf Dittmer, Leiter des Instituts für Virologie, begrüßten Anfang der Woche vier hochrangige chinesische Wissenschaftler am UK Essen, die aus Wuhan und Beijing angereist waren. Unter ihnen: Prof. George Fu Gao, Präsident der Chinesischen Gesellschaft für Virologie, sowie Prof. Dongliang Yang, Sprecher der chinesischen Transregio-Partner. Die vier Forscher nahmen an der „Jahrestagung der Gesellschaft für Virologie“ in Bochum teil und nutzten ihren Aufenthalt im Ruhrgebiet auch dazu, um das Institut für Virologie am UK Essen zu besuchen und das Lehr- und Lernzentrum zu besichtigen.

Unter Federführung des UK Essen forscht die deutsch-chinesische Kooperation Transregio 60 seit 2009 zur Interaktion von chronischen Viren mit dem Immunsystem des Menschen. Auf der Jahrestagung in Bochum berichtet Prof. Yang im Rahmen eines wissenschaftlichen Vortrags über den Projektfortschritt im SFB/TRR60.

Mehr lesen

Ansprechpartnerin Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit

Christine Harrell

Tel.: +049 (0)201/723-1615

Fax: +049 (0)201/723-5914

christine.harrell@uk-essen.de