Dr. Alexander Probst
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UDE ist 1. Wahl für Spitzenforscher

Recycling in hundert Meter Tiefe

  • von Cathrin Becker
  • 14.09.2017

Tschüss Kalifornien, hallo Ruhrgebiet heißt es für Dr. Alexander Probst. Der Biologe wechselt von einer der renommiertesten Universitäten der Welt an die Uni Duisburg-Essen (UDE). Probst gehört zu den Spitzenforschern, die über das Rückkehrprogramm des Wissenschaftsministeriums ihre Karriere in NRW fortsetzen. An der UDE vertritt er die Professur für „Aquatische Mikrobielle Ökologie“ und legt seinen Schwerpunkt auf biologisches Recycling in hundert Meter Tiefe.

Der vielfach ausgezeichnete Naturwissenschaftler überzeugte die Jury mit seinem Werdegang und seinen geplanten Forschungen, die er nun mit einer eigenen Nachwuchsgruppe umsetzt. Dafür stellt ihm das Land in den kommenden fünf Jahren bis zu 1,25 Millionen Euro zur Verfügung.

„Ich erforsche, wie sich Mikroorganismen im Grundwasser verhalten. In allen bisher relevanten Klimamodellen wird der Großteil an Kohlendioxid, der im Untergrund unseres Planeten lagert, ignoriert. Ich konnte zeigen, dass dieses CO2 jedoch biologisch verfügbar ist, also von Mikroorganismen in organische Materie umgewandelt werden kann“, so der Biologe. „Aktuell untersuchen wir, was mit dieser organischen Materie passiert. Dabei interessieren uns besonders die Recyclingprozesse von größeren Biomolekülen. Wir vermuten, dass manche Organismen zum Beispiel Lipide oder Proteine kürzlich abgestorbene Zellen wiederverwerten. Da Energie in der Tiefenbiospähre sehr knapp ist, gehen wir davon aus, dass Recycling zur alltäglichen Lebensstrategie von Mikroorganismen gehört.“

Probst studierte Biologie an der Universität Regensburg und forschte nach seinem Diplom am Lawrence Berkeley National Lab. Bevor er seine Promotion an der Universität Regensburg begann, arbeitete er als Bioinformatiker und später als Gruppenleiter bei Second Genome in San Francisco. Nachdem er 2014 mit summa cum laude promoviert wurde, lehrte und forschte er als PostDoc an der University of California, Berkeley bis er an die UDE wechselte.

„Für meine Forschung ist die UDE und ihr Zentrum für Wasser- und Umweltforschung (ZWU) einer der besten Standorte Deutschlands“, begründet Probst seine Teilnahme am Rückkehrprogramm. „Ein anderes Forschungsinstitut kam für mich gar nicht in Frage.“


Weitere Informationen:
https://www.uni-due.de/biofilm-centre/game_home.php
Dr. Alexander Probst, Biofilm Centre, Tel. 0201/183-7080, alexander.probst@uni-due.de

Redaktion: Cathrin Becker, Tel. 0203/379-1488

 

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