Neue Strategie

Studieren in der digitalen Welt

  • von Beate Kostka
  • 05.02.2018

Aktiver, individualisierter und motivierender kann digitales Lernen sein, wenn die Rahmenbedingungen stimmen. Deshalb gibt es an der Universität Duisburg-Essen (UDE) nun eine eigene Digitalisierungsstrategie in Studium und Lehre, die die bisherige E-Learning-Strategie deutlich erweitert.

Smartphones, Tablets und Laptops sind ständige Alltagsbegleiter geworden. Mobile Endgeräte finden sich in nahezu allen Lebens- und Arbeitsbereichen. Richtig eingesetzt, kann man mit ihnen auch besser lehren und lernen. „Es kommt dabei nicht nur auf die einzelne Lehrveranstaltung an, auch die Lernumgebungen und die Studienbedingungen müssen stimmen. Mit digitalen Medien können wir flexible und bedarfsgerechte Lernangebote für eine immer vielfältigere Studierendenschaft entwickeln und ausbauen“, so Prof. Dr. Isabell van Ackeren, Prorektorin für Studium und Lehre.

Bis 2020 soll möglichst jeder der 244 UDE-Studiengänge über E-Learning-Elemente verfügen – seien es E-Assessments, online aufbereitete Praxis- und Übungsphasen oder adaptive Lernsysteme. Ein Vorteil ist, so van Ackeren, dass die Lernmaterialien jederzeit online abgerufen werden können und die persönlichen Rückmeldungen nicht an feste Sprechzeiten gebunden sind: „So unterstützen wir zum Beispiel auch die Studierenden in ihrem Lernprozess, die Kinder betreuen, Angehörige pflegen oder nebenbei ihren Lebensunterhalt verdienen müssen. Auch im Übergang in die Hochschule können digitale Werkzeuge dabei helfen, fehlende Vorkenntnisse besser auszugleichen.“

‚Ortho & Graf‘ hilft der Rechtschreibung auf die Sprünge

„Auch Studieninteressierte bekommen durch solche Materialien („Open Educational Resources“) früh einen Einblick in die bevorstehenden Lehrinhalte. Wir arbeiten an Lösungen, die die Hochschulen weiter öffnen können“, so der Mediendidaktiker Prof. Michael Kerres. Digitale Werkzeuge werden zum Beispiel in automatisierten Tests, Diskussionsforen oder interaktiven Lernmodulen eingesetzt.

„Sie bieten spannende Möglichkeiten, Lehren und Lernen zu gestalten und Vermittlungsprozesse neu zu denken“, erläutert der Sprachwissenschaftler Prof. Michael Beißwenger. „So entwickeln wir zum Beispiel ein Planspiel ‚Ortho & Graf‘, um die Rechtschreibung zu trainieren. Auf diese Weise kann man selbst unbeliebte Themen selbstgesteuert, kooperativ und problemorientiert vermitteln.“

Bereits angewandt wird auch der so genannte „umgedrehte Unterricht“, bei dem der Lernstoff zu Hause erarbeitet wird. Die wissenschaftliche Diskussion darüber wird dann gemeinsam an der Uni geleistet. Solche Online- und Präsenzphasen sinnvoll miteinander zu verknüpfen, ist die Herausforderung, betont Prorektorin van Ackeren: „Wir möchten eine noch größere Angebotsvielfalt schaffen. Über die verschiedenen Möglichkeiten können sich Lehrende technisch und mediendidaktisch beraten lassen oder sich mit anderen vernetzen“.

Federführend aktiv ist ein Kompetenzcluster, an dem das Zentrum für Informations- und Mediendienste (ZIM), die Universitätsbibliothek (UB), das Zentrum für Hochschulqualitätsentwicklung (ZHQE), das Zentrum für Lehrerbildung (ZLB) sowie die beiden Lehrstühle für die Spezifikation von Softwaresystemen und für Mediendidaktik und Wissensmanagement beteiligt sind. Zentrale Ansprechpartnerin ist Marianne Wefelnberg.

Weitere Informationen:
http://udue.de/dsl
Marianne Wefelnberg, Tel. 0201/183-4364, marianne.wefelnberg@uni-due.de

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