Duisburger Beiträge zur soziologischen Forschung

Langfristige Trends der Arbeitsmarktmobilität, Beschäftigungsstabilität und Beschäftigungssicherheit in Deutschland


Marcel Erlinghagen
 

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Abstract

How labor market mobility, job stability and job security has developed is of decisive importance for the sociological debate about the future of work that has at the latest started in the early 1980s. Against this background the paper presents empirical findings regarding the long term development of employment fluctuations, job tenure, atypical work, unemployment incidence and self-perceived job insecurity in Germany beginning with the 1970s. It turns out that no evidence could be found either for general increasing fluctuations or for decreasing job stability. In addition, involuntary job losses have not gained importance and unemployment has not become a common feature of individual employment histories. Further on, the German labor market is still dominated by standard employment although atypical work has without no doubt gained importance. Instead we find support for an increasing social polarization on the German labor market along educational and skill differences.

Keywords

labor market mobility, job stability, job security, precarity, unemployment

 

Zusammenfassung

Die Frage nach der Entwicklung von Arbeitsmarktmobilität, Beschäftigungsstabilität und Beschäftigungssicherheit ist spätestens seit den frühen 1980er Jahren von zentralem Interesse für die Arbeitsmarktsoziologie. Vor diesem Hintergrund präsentiert der Beitrag langfristige Entwicklungen der Fluktuation von Beschäftigten, der Beschäftigungsdauer, atypischer Beschäftigung, der Betroffenheit von Arbeitslosigkeit sowie der subjektiven Arbeitsplatzunsicherheit in Deutschland seit den 1970er Jahren. Insgesamt konnte dabei weder eine im Zeitverlauf generell zunehmende Arbeitsmarktmobilität noch eine grundsätzlich abnehmende Beschäftigungsstabilität festgestellt werden. Es findet sich kein Hinweis auf eine generelle Zunahme unfreiwilliger Jobverluste oder eine Verallgemeinerung von Arbeitslosigkeitsrisiken. Zudem wird der deutsche Arbeitsmarkt nach wie vor von sozialversicherungspflichtigen „Normalarbeitsverhältnissen“ dominiert, auch wenn ohne Zweifel die Bedeutung atypischer Beschäftigung zugenommen hat. Vieles deutet hingegen auf eine zunehmende Polarisierung amArbeitsmarkt hin. Diese Polarisierungstendenzen ergeben sich insbesondere im Hinblick auf die Verteilung von Chancen und Risiken entlang von Qualifikationsunterschieden.

Schlüsselwörter

Arbeitsmarktmobilität, Beschäftigungsstabilität, Beschäftigungssicherheit, Präkarisierung, Arbeitslosigkeit

 

Autor

Marcel Erlinghagen ist Professor für Soziologie an der Universität Duisburg-Essen

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Herausgeber

Institut für Soziologie der UDE

Redaktion

Prof. Sigrid Quack

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