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Neues Schulprojekt „Nachbarsprache – buurcultuur“

Wat zeg je?

  • von Beate Kostka
  • 01.06.2017

„Wat zeg je, wie bitte?“ wird man demnächst häufiger hören, wenn sich Schüler und Lehrer aus dem deutsch-niederländischen Grenzgebiet treffen, um die Nachbarsprache besser kennenzulernen. Die Euregio Rhein-Waal* fördert das vierjährige Schulprojekt der Universität Duisburg-Essen (UDE) und der Radboud Universiteit Nijmegen mit 3,4 Mio. Euro.

Die Sprache des Nachbarlandes soll durch gemeinsames Lernen besser verstanden und im Alltag angewendet werden. Zum Auftakt haben sich bereits drei grenznahe Schultandems** gefunden. Weitere Schulpaarungen sollen sich noch finden. Ziel ist, den niederländischen Deutschunterricht und den deutschen Niederländischunterricht im Grenzraum lebendiger und praxisnäher zu gestalten.

Dazu arbeiten drei UDE-Institute eng zusammen: die Abteilung für Niederländische Sprache und Kultur (Jun.-Prof. Ute Boonen), das Institut für Deutsch als Zweitsprache/Deutsch als Fremdsprache DaZ/DaF (Prof. Heike Roll) und das Institut für Niederrheinische Kulturgeschichte und Regionalentwicklung InKuR (Prof. Ralf-Peter Fuchs).

UDE-Projektleiterin Prof. Ute Boonen: „Wir wollen gemeinsam voneinander lernen. Eine Geschichtsstunde an einer niederländischen Schule bringt zum Beispiel ganz andere Eindrücke als denselben Stoff trocken im heimatlichen Sprachunterricht abzuhandeln. Gerade der Kontakt untereinander bietet den Lernenden völlig neue Möglichkeiten.“

Mit Gleichaltrigen aus dem Nachbarland sprechen

Die Idee ist, sich mit Gleichaltrigen in der Fremdsprache auszutauschen und so die Nachbarsprache als lebendige Sprache einzuüben. Konkret bedeutet dies, dass Lehrer die Partnerschule besuchen und dort den Unterricht auch mit gestalten können. Die Schüleraustausche können einmal wöchentlich, aber auch mehrtägig organisiert werden – so wie es am besten passt. Um den Unterricht lebendiger zu gestalten, sind auch "landestypische" Exkursionen geplant.

Auf diesem Weg sollen die Schüler besser auf das Leben und Arbeiten in Europa vorbereitet werden. Durch das aktive Beherrschen der Nachbarsprache und das Umgehen mit der jeweils anderen Kultur sollen Hürden leichter überwunden, Vorurteile abgebaut und das europäische Zusammenwachsen gefördert werden.

Die Schulaustausche werden wissenschaftlich begleitet, um generelle Mechanismen, Schwierigkeiten und Erfolgsmomente herauszuarbeiten. Außerdem werden Materialboxen für den Unterricht entwickelt, die im Anschluss online abgerufen werden können. Lehrkräfte, Schulleitungen und politische Vertreter werden regelmäßig zu Workshops eingeladen.

* Fördermittelgeber: Interreg VA und der Europäische Fonds für regionale Entwicklung, Provinz Gelderland, Ministerium für Wirtschaft, Energie, Mittelstand und Handwerk des Landes NRW, Nederlandse Taalunie

** Schultandems: OBS Huissen/Europaschule Kamp-Lintfort, Lise Meitner-Gymnasium Geldern/NSG Nijmegen, Ulenhofcollege Doetinchem und Maaslandcollege Oss/ Europaschule Kamp-Lintfort.

Weitere Informationen:
Simone Frank, InKuR, simone.frank@uni-due.de, Tel. 0201/183-6959

Redaktion: Beate Kostka, Tel. 0203/379-2430, beate.kostka@uni-due.de

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