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Studierende verfassten Buch

Neue Seidenstraße, neue Weltordnung?

  • von Ulrike Bohnsack
  • 05.11.2019

China baut: Weltweit entstehen Verkehrswege, Kraftwerke und digitale Netze für die Neue Seidenstraße. Schätzungsweise eine Billion Dollar dürfte das Megaprojekt die Volkrepublik kosten, über 60 Länder machen bereits mit. Will Peking mit den künftigen Handelsrouten auch eine andere Weltordnung schaffen? Masterstudierende der UDE sind dieser Frage auf den Grund gegangen. Sie haben neue Daten ausgewertet und ihre Ergebnisse auf Englisch als Buch veröffentlicht.*

2013 hat China seine Initiative zur Neuen Seidenstraße verkündet. Seither wird vor allem im Westen über die Folgen der Investitionen und Infrastrukturmaßnahmen spekuliert – meist mit negativem Tenor. In vielen Medien wird gemutmaßt, die Volksrepublik baue an einer neuen Weltordnung  „Made in China“. Die liberalen, demokratischen Werte seien in Gefahr.

Will Peking wirklich sein „autoritäres“ Modell exportieren? Das haben sieben Studierende des Masterprogramms Internationale Beziehungen und Entwicklungspolitik analysiert. Gestützt auf neue Datensätze kommen sie zum Ergebnis, dass China in erster Linie darauf abzielt, sein  politisches und ökonomisches System zu stabilisieren. Ein aggressiver Modellexport finde nicht statt, vielmehr profitiere die Volksrepublik von den bestehenden Strukturen der Welt(handels)ordnung und versuche, diese allenfalls punktuell umzubauen.

Dass die Sieben unter die wissenschaftlichen Autoren gegangen sind, ist ein Erfolg der Angebote zum ‚Forschenden Lernen‘ an der UDE. Im Rahmen des Buchprojekts – erarbeitet in Seminaren unter Leitung von Chinaexpertin Prof. Nele Noesselt – wurden die Studierenden  an die Forschung wie auch die Politikanalyse herangeführt. Fortsetzung folgt: Weitere Studien sind in Arbeit.

* Noesselt, Nele (Hg.): Reassessing Chinese Politics, National System Dynamics and Global Implications,
2019, Nomos/Tectum-Verlag, ISBN 978-3-8288-4325-7


Weitere Informationen:
Prof. Dr. Dr. Nele Noesselt, Institut für Politikwissenschaft & IN-EAST, Tel. 0203/37 9-2239, nele.noesselt@uni-due.de

Redaktion: Ulrike Bohnsack, Tel.0203/37 9-2429, ulrike.bohnsack@uni-due.de

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