© Gerd Lorenzen / Essen

Trauer um Prof. Christian Eggers

Engagement für Kinder und Jugendliche

  • von Birte Vierjahn
  • 22.01.2020

Sein unermüdlicher Einsatz galt jungen Patienten, die an einer schizophrenen Psychose erkrankt waren, sowie deren Angehörigen: Professor Dr. Christian Eggers, Gründer der Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie am LVR Klinikum Essen, verstarb am 10. Januar im Alter von 81 Jahren.

„Er war nicht nur eine beeindruckende Persönlichkeit und ein anerkannter Fachmann auf seinem Gebiet. Er hat sich auch unermüdlich für seine Stiftung eingesetzt. Diese Lebensleistung verdient großen Respekt“, würdigt Essens Oberbürgermeister Thomas Kufen, seit 2016 Schirmherr der Prof. Dr. Eggers-Stiftung, den Verstorbenen.

Der in Heidelberg approbierte Kinderarzt wurde 1979 an die damalige Universität Essen berufen und gründete am dortigen LVR Klinikum die erste Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie. Diese leitete er als Direktor bis zu seiner Emeritierung im Jahr 2003. Schon in den frühen 1980er Jahren machte er sich dafür stark, die psychiatrische Versorgung in Essen auszubauen und zu vernetzen. Auch seine Forschung befasste sich mit dem Verlauf kindlicher und jugendlicher Psychosen und Konversionsneurosen.

1984 gründete Eggers zunächst den ‚Essener Verein für Sozialtherapie e.V.‘, der 1997 in die ‚Prof. Dr. Christian Eggers-Stiftung’ überging. Sie sollte zu seinem Lebenswerk werden: Für sein jahrzehntelanges Engagement auf diesem Gebiet wurde er mit dem Bundesverdienstkreuz 1. Klasse ausgezeichnet.

Seine Stiftung fördert psychisch kranke Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene: Wohnheime in Essen und Düsseldorf gewährleisten eine intensive Betreuung nach einem stationären Krankenhausaufenthalt und bereiten auf ein selbstständiges Leben vor. Das ‚Haus Trialog’ in Essen bietet zudem jungen Erwachsenen, die weder in ihren Familien noch allein zurechtkommen, Therapie und geschützten Wohnraum.

Trotz aller Verpflichtungen nahm sich Eggers regelmäßig die Zeit, mit den Bewohnern Einzel- und Gruppengespräche zu führen. Seine Stiftung betreut aktuell etwa 100 junge Menschen im Alter von 15 bis 30 Jahren.

 

Redaktion: Birte Vierjahn, Tel. 0203/37 9-2427, birte.vierjahn@uni-due.de

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