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Aus der Reihe "hin & weg"

Liebe auf den ersten Biss

  • von Cathrin Becker
  • 24.01.2020

Malaysia ist faszinierend, findet Simon Schorlemmer.

Was fehlt einem Deutschen im Ausland? Richtig, Brot! So auch Simon Schorlemmer. Im Dezember bei über 30 Grad zur Uni ist auch nicht wirklich seins, aber: „Ich habe mein Auslandssemester hier in Kuala Lumpur keinen Tag bereut.“

Dabei war Malaysias Hauptstadt gar nicht die erste Wahl des angehenden Bauingenieurs, eigentlich wollte er in Europa bleiben. „Ich war schon in der Schulzeit in Frankreich und Bolivien, deshalb wollte ich auch während des Studiums raus.“ Geklappt hat es dann aber erst im letzten Semester. „Unsere Fakultät hat eine Süd­ostasienpartnerschaft, das fand ich spannend, weil ich noch nie in Asien war. Singapur war zu teuer, aber bei Kuala Lumpur passte alles zusammen.“

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Kleidervorschrift für alle: Schultern und Knie bedeckt
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Dort angekommen, musste er sich erst an die Kleidervorschrift – Schultern und Knie müssen bedeckt sein – und die Anwesenheitspflicht gewöhnen. „Hier ist es auch normal, dass Laborberichte, Übungen und Prüfungen spontan während der Vorlesung abgefragt werden.“ Die ganze Organisation sei viel kurzfristiger. „Damit musste ich erst lernen, entspannt um­zugehen.“

Die meisten Studierenden leben auf einem Campus, eine Stunde von Kuala Lumpur entfernt. Er gleicht einer Kleinstadt. „Es gibt die Lehr­gebäude und Institute, eine große Sportanlage und ein medizinisches Zentrum mit kostenloser Versorgung für uns und die Mitarbeiter. Dazwischen kurvt die eigene Buslinie“, erzählt Simon Schorlemmer.

Als großgewachsener Europäer fällt der 22-Jährige auf. Dass man ihn anspricht und fragt, woher er denn kommt, kennt er schon. „Oft folgt dann ein Gespräch über die Bundesliga und die Nationalmannschaft.“ Nur warum er als  Deutscher ausgerechnet für ein Ingenieurstudium ins Ausland geht, irritiert die eher zurückhaltenden Malaysier.

Verliebt hat er sich auf seiner Reise durch Malay­sia auch – in das Essen. „Hier prallen alle Geschmacksrichtungen von Ost bis West aufeinander.“ Gegessen wird stets auf der Straße für kleines Geld. „Ich habe viele neue Gerichte mit Gemüse und Früchten kennengelernt.“ Und auf einem Nachtmarkt frittierten Hühnerfuß.

Nicht fehlen werden ihm die gesüßten Getränke, wie Instant-Kaffee mit Kondensmilch und gezuckerter Orangensaft. „Aber die malaysischen Gerichte will ich unbedingt nachkochen!“

 

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hin & weg

Wenn einen das Fernweh packt, muss man gehen – oder kommen.
In unserer Reihe porträtieren wir Studierende und Beschäftigte.

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