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Interview mit Verena Heuking (Akad. Auslandsamt)

„Wir sind in Kontakt mit den Studierenden“

  • von Cathrin Becker
  • 07.04.2020

Eine wichtige Anlaufstelle an der UDE ist das Akademische Auslandsamt. Wie wird dort während der Corona-Pandemie gearbeitet? Verena Heuking gibt im Interview ein paar Einblicke und erklärt, wie sie und ihre Kolleg*innen ausländischen Studierenden helfen.

Frau Heuking, Sie sind die stellvertretende Leiterin des Akademischen Auslandsamtes. Sind Sie und Ihr Team noch an der Uni oder ins Homeoffice gewechselt?
Mittlerweile arbeiten alle Mitarbeiter*innen im Homeoffice. Um die wichtigsten Dinge vor Ort an der Uni zu erledigen, z.B. die Bearbeitung der Post, haben wir einen rotierenden Präsenzdienst eingerichtet.

Die Sprechstunden finden online statt. Was wollen die Studierenden vor allem wissen?
Uns erreichen jetzt natürlich sehr viele Anliegen per E-Mail. Wer noch im Ausland ist oder gerade zurückgekehrt ist, möchte hauptsächlich wissen, wie es mit der Finanzierung des Auslandsaufenthalts aussieht. Hier können wir beruhigen, die Stipendiengeber haben sehr großzügige Regelungen gefunden. Beispielsweise wird beim ERASMUS-Programm auch die Teilnahme an Online-Kursen der Partneruniversitäten für die Förderung angerechnet. Bei den ausländischen Studierenden drehen sich viele Fragen um Einschreibung, Visabeantragung und den Semesterstart. Auch hier versuchen wir bestmöglich Auskunft zu geben, wenngleich natürlich einige Aspekte auch für uns noch unklar sind. Derzeit planen wir Online-Sprechstunden und Webinare, so dass wir in Kürze auf weiteren Wegen mit den Studierenden kommunizieren können.

Sind noch UDE-Studierende im Ausland?
Ja, viele sind zwar zurückgekehrt und nehmen von hier aus an Online-Kursen der ausländischen Universitäten teil. Es gibt aber auch Studierende, die setzen ihr Semester im Ausland fort. Wichtig für uns ist, dass alle wissen, dass sie jederzeit zurückkommen können und es dafür großzügige Kulanzregelungen gibt.

Was können Sie denn für sie tun?
Wir sind in regelmäßigem Kontakt mit den Outgoing-Studierenden. Die meisten sind an Partneruniversitäten in Europa. Wir haben sie aufgefordert, sich in die Krisenvorsorgeliste Elefand des Auswärtigen Amtes und auf der Webseite für die Rückholprogramme einzutragen. Wir informieren sie über Neuigkeiten der Stipendiengeber. Es ist uns ein besonderes Anliegen, an der UDE darauf hinzuwirken, dass den Studierenden keine Nachteile für ihr Studium entstehen. So haben wir beispielsweise die Auslandskoordinator*innen aufgefordert, Anerkennungsprozesse sehr flexibel zu handhaben.

Was ist mit den Austauschstudierenden?
Für die Incoming-Studierenden sieht es schwieriger aus. Nur ganz wenige sind für das Sommersemester angereist, und die meisten möchten ihren Aufenthalt auf später verschieben.

Und die eingeschriebenen ausländischen Studierenden, was kann das AAA für sie tun?
Diejenigen, die an der UDE einen Abschluss erwerben möchten, sind zum großen Teil in Duisburg oder Essen bzw. wollen hierherkommen, sobald die Präsenzlehre wieder startet. Studienanfänger*innen schreiben wir derzeit über ein E-Mail-Verfahren ein.

Können ausländische Studierende die Deutsche Sprachprüfung für den Hochschulzugang DSH ablegen? Die brauchen sie ja, um zum Studium zugelassen zu werden, aber auch um eine Aufenthaltsgenehmigung zu bekommen.
Es gibt neben der DSH natürlich auch noch andere Möglichkeiten, die Deutschkenntnisse nachzuweisen, etwa TestDaF. Die schriftliche DSH-Prüfung ist an der UDE noch durchgeführt worden, die geplanten mündlichen Prüfungen nicht mehr. Wir werden in diesen Fällen aber pragmatische Lösungen im Interesse der Betroffenen finden. Eine Einschreibung wird nicht an einer fehlenden mündlichen Prüfung bei der DSH scheitern.

Wie ist die Stimmung in Ihrem Team?
Es ist für alle natürlich eine ungewohnte Situation. Vor der Coronakrise war keiner von uns im Homeoffice, und jetzt jede*r. Das hat aber noch einmal zu einem ganz besonderen Zusammengehörigkeitsgefühl geführt, und die Stimmung ist trotz der unsicheren Zeit sehr gut. Die Arbeitsabläufe haben sich ziemlich schnell eingespielt, und wir sehen uns jetzt oft in Videokonferenzen. Da wir auf beiden Campi vertreten sind, waren wir es ja auch vorher schon gewohnt, oft zum Telefon zu greifen, um miteinander schnell etwas abzuklären. Trotzdem freuen wir uns alle sehr darauf, uns hoffentlich bald wieder persönlich sehen zu können.

 

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