Lehrbuch in China veröffentlicht

Wie machen die Deutschen das?

  • von Cathrin Becker
  • 02.09.2020

PISA-Schmach, immer bessere Abinoten, fehlende Schulabschlüsse: Das deutsche Schulsystem wird immer wieder kontrovers diskutiert. Macht Skandinavien nicht alles viel besser? Wo können wir uns noch was abschauen? Das fragen sich auch die Chinesen – und entscheiden sich für das Vorbild Deutschland. Ein Lehrbuch zum Deutschen Schulsystem von Bildungsforschern der UDE ist druckfrisch in China erschienen.

Seit 2009 bietet das Lehrbuch „Entstehung, Struktur und Steuerung des Deutschen Schulsystems – Eine Einführung“ von Prof. Isabell van Ackeren, Lehrstuhl für Bildungssystem- und Schulentwicklungsforschung, und ihrem Vorgänger Prof. Klaus Klemm sowie Prof. Svenja Kühn (jetzt Universität Koblenz-Landau) das wichtigste Grundwissen zum Thema, insbesondere für angehenden Lehrkräfte.

Das überzeugte auch Bildungswissenschaftler Prof. Jin Sun von der Beijing Normal University. Er hat das Buch für den chinesischen Markt übersetzt. Kein Problem für den studierten Germanisten, der für ein weiteres Studium der Erziehungswissenschaft mit anschließender Promotion lange in Bochum lebte.

Seine Landsleute und Kollegen seien neugierig, wie die Deutschen es machen, begründet der Professor seine Übersetzung. „Das Buch ist inhaltlich aufschlussreich und klar strukturiert und Deutschland gilt seit langer Zeit als ein Musterland mit hohem Referenzwert für China“, so Prof. Jin Sun. Die modernen Technologien, die gut entwickelte soziale Marktwirtschaft des Landes, „wo erstmalig Kindergarten erfunden, Unterrichts- und Schulpflicht eingeführt, das duale System der Berufsbildung aufgebaut wurde“ beeindrucke. „China will von Deutschland lernen, um das eigene Land besser zu entwickeln.“

Redaktion: Cathrin Becker, Tel. 0203/37 9-1488, cathrin.becker@uni-due.de

 

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