© UDE/Dieter Münk

Prof. Horst Bossong verstorben

Ein unermüdlicher Mensch

  • von Cathrin Becker
  • 27.10.2020

Die UDE trauert um Prof. Horst Bossong. Der erst dieses Jahr pensionierte Professor für Sozialverwaltung verstarb unerwartet am 15. Oktober mit 69 Jahren. „Wir verlieren einen engagierten und streitbaren Wissenschaftler, einen innovativen akademischen Lehrer, einen lieben Menschen und Kollegen“, erklärt die Fakultät für Bildungswissenschaften.

Ob als Sozialarbeiter, Drogenbeauftragter, Professor oder Dekan – Horst Bossong legte stets ein bewundernswert beharrliches Engagement an den Tag. „Seine unermüdliche Energie, neu über die Dinge nachzudenken, sein Humor und seine gelassene Ruhe werden uns immer in Erinnerung bleiben“, heißt es aus der Fakultät, deren Mitglieder ihren langjährigen Dekan schmerzlich vermissen.

Horst Bossong setzte sich für weitgreifende Reformen der Sozialen Arbeit bzw. der Sozialverwaltung ein und war ein bekannter Vertreter der akzeptierenden Drogenhilfe. Besonders engagierte er sich bei der Stadtteilentwicklung in Essen und leitete über viele Jahre das Institut für Stadtteilentwicklung, Sozialraumorientierte Arbeit und Beratung.

Für sein drogenpolitisches Engagement wurde er immer wieder auch international ausgezeichnet. Zudem war er über 15 Jahre Gastprofessor an der soziologischen Fakultät der Universität in Nischni Nowgorod (Russland) und unterstützte dort den Aufbau eines sozialarbeiterischen Studiengangs und plante, diese Tätigkeit auch nach seiner Pensionierung fortzuführen.

Auch hochschulpolitisch engagierte sich Bossong: 15 Jahre lang wirkte er als Dekan beim Aufbau und der Weiterentwicklung seiner Fakultät mit und ging auch im Fakultätsrat und Senat keiner Diskussion aus dem Weg. Darüber hinaus leitete er über viele Jahre das Institut für Optionale Studien (IOS) der UDE.

Der gebürtige Wuppertaler studierte Sozialwissenschaften und Sozialarbeit an der Universität Bremen, wo er 1985 auch promoviert wurde, und arbeitete mehrere Jahre als Sozialarbeiter. Er war zehn Jahre Drogenbeauftragter des Hamburger Senats und Leiter des Referats für Drogen und Sucht der Hansestadt. Die damalige Sozial- und Gesundheitssenatorin verabschiedete ihn mit den Worten: „Ich bedauere sehr, mit Dr. Bossong einen engagierten und in der Sache streitbaren, weil von seinen Visionen überzeugten Mitarbeiter zu verlieren.“ Anschließend wechselte Bossong an die damalige Gesamthochschule Essen. Nach über 20 Jahren verabschiedete er sich dieses Frühjahr in den Ruhestand.

Redaktion: Cathrin Becker, Tel. 0203/37 9-1488, cathrin.becker@uni-due.de

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