© UDE/Frank Preuß

Neu an der UDE: Tobias Schroedler

Sprache verleiht Flügel

  • von Dr. Alexandra Nießen
  • 27.11.2020

Die deutsche Sprache ist zwar schwer – andere aber auch. „Je mehr man beherrscht, desto eher ergeben sich Chancen bei der Jobsuche, auch in anderen Ländern“, sagt Tobias Schroedler. Er ist neuer Juniorprofessor für Mehrsprachigkeit und gesellschaftliche Teilhabe an der Fakultät für Geisteswissenschaften der Universität Duisburg-Essen (UDE). Er untersucht den Wert von Sprachen und wie sich das auf ihren Erhalt auswirkt. Zudem möchte er Lehramtsstudierenden Kompetenzen für einen sprachsensiblen Fachunterricht vermitteln.

Tobias Schroedler studierte Englisch- und Sportwissenschaft (2005-2009) an den Universitäten Wuppertal und Duisburg-Essen sowie Englische Literatur-/ Sprachwissenschaft (2007/08) an der britischen University of Hull. Für seinen Master (2009/10) am renommierten Trinity College Dublin beschäftigte er sich mit Deutsch lernenden Erwachsenen. „Da wurde mir oft gesagt, wie nützlich unsere Sprache ist und dass man damit gute Chancen auf dem irischen Arbeitsmarkt habe“, sagt er. Seine Promotion (2015) schrieb er über die Bedeutung von Fremdsprachen für die irische Wirtschaft. Vor der UDE-Berufung forschte er seit 2015 an der Universität Hamburg und war unter anderem Gastwissenschaftler an den Universitäten Sydney (2018), Stellenbosch (2019) und Pretoria (2019), beide Südafrika.

Tobias Schroedler glaubt nicht an den unterschiedlichen Wert oder gar Ranglisten von Sprachen. „Das ist irreführend, wenn nicht falsch.“ Oft gelten Englisch, Französisch oder Spanisch als prestigeträchtiger als die Herkunftssprachen von Zugezogenen. Es müsse klar sein, dass gesellschaftliche Mehrsprachigkeit an manchen Stellen nutzbar und geschätzt wird. Daran entscheide sich auch, ob Familien mit Migrationshintergrund ihre Sprache an die Kinder weitergeben. An der UDE möchte der 36-Jährige interdisziplinär untersuchen, wo, wie und wann sie auf dem Arbeitsmarkt und in der Gesellschaft bessere Chancen ermöglichen.

Des Weiteren plant Professor Schroedler, Lehramtsstudierende optimal auf ihren Beruf vorzubereiten. Dazu möchte er an Schulen empirisch erforschen, was junge Lehrkräfte nach Eintritt in die Praxis beim Unterrichten wichtig finden, wenn die Kinder Deutsch als Zweitsprache (DaZ) sprechen. „Durch die Analyse ihres Berufsalltags können wir herausfinden, wie wir angehende Lehrkräfte befähigen können, besser mit DaZ und Mehrsprachigkeit in ihrem Unterricht umzugehen“, erklärt er.

Weitere Informationen:
Prof. Dr. Tobias Schroedler, Deutsch als Zweit- und Fremdsprache, Tel. 0201/18 3-6620, tobias.schroedler@uni-due.de

Redaktion: Alexandra Nießen, Tel. 0203/37 9-1487, alexandra.niessen@uni-due.de

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