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Humboldt-Stipendiatin in UDE-Umweltmikrobiologie

Gene gegen Giftstoffe

  • von Dr. Alexandra Nießen
  • 04.06.2021

Sie stecken in Badelatschen, Mousepads, Rauch oder Verkehrsluft: polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK) – und sind für Mensch und Umwelt extrem giftig. Dr. Nadia Samak untersucht an der UDE-Fakultät für Chemie, wie sich diese Schadstoffe im Wasser abbauen. Die Postdoktorandin ist derzeit Gast bei Professor Rainer Meckenstock. Finanziell unterstützt wird ihr Aufenthalt durch ein Forschungsstipendium der Alexander von Humboldt-Stiftung.

PAKs entstehen durch Ölverschmutzungen oder auch durch natürliche, unvollständige Verbrennungen. Sie sind fest, meist farblos, fettlöslich – und krebserregend.  Aufgrund ihrer geringen Wasserlöslichkeit verbinden sich PAKs mit anderen organischen Stoffen und lagern sich in den Sedimenten ab. Selbst geringe Konzentrationen von PAKs im Wasser bedrohen aber das aquatische Ökosystem und reichern sich in der Nahrungskette an. Mehr als 250 verschiedene PAK-Verbindungen sind derzeit bekannt.

An der UDE erforscht Dr. Samak vor allem den anaeroben Abbau von  Phenanthren, das von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) als sehr gesundheitsschädlich eingestuft wird. „Unser Ziel ist es, experimentell neu entdeckte Gencluster zu nachzuweisen, die am anaeroben Phenanthren-Abbau beteiligt sind“, so die Biochemikerin. Während ihres zweijährigen Forschungsaufenthaltes wird die 35-Jährige im Essener Labor noch weitere Gene suchen. „Wenn sie Enzyme produzieren, können diese beim PAK-Abbau helfen. Die Umwelt lässt sich damit umweltfreundlich von den krebserregenden Schadstoffen reinigen.“

Nadia Samak ist für den Job bestens geeignet. Nach einem Chemie-Bachelor (2006) erwarb die gebürtige Italienerin 2008 ein exzellentes Biochemie-Diplom an der ägyptischen Menoufia University, 2013 an der Universität Kairo einen Master im selben Fach und wurde 2017 an der Chinese Academy of Sciences, Peking in Biotechnologie promoviert. Derzeit ist sie Assistant Professor am Ägyptischen Erdöl-Forschungsinstitut; die staatliche Institution engagiert sich im Ölsektor.

Weitere Informationen:
Umweltmikrobiologie und Biotechnologie:
Dr. Nadia Samak, nadiaabdrabo@yahoo.com
Prof. Dr. Rainer Meckenstock, Tel. 0201/18-3 6601, rainer.meckenstock@uni-due.de

Redaktion: Alexandra Nießen, Tel. 0203/37 9-1487, alexandra.niessen@uni-due.de

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