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Anglistikprofessor wurde 80 Jahre

Altrektor Elmar Lehmann verstorben

  • von Ulrike Bohnsack
  • 10.11.2021

Die UDE trauert um Prof. Dr. Elmar Lehmann. Der Anglist und Kenner südafrikanischer Literatur verstarb am 3. November, wenige Wochen vor seinem 81. Geburtstag. „Wir verlieren nicht nur einen herausragenden Literaturwissenschaftler und akademischen Lehrer, sondern auch eine Persönlichkeit, die hochschulweit bedeutend war“, würdigt ihn die Fakultät für Geisteswissenschaften. 31 Jahre bis zu seiner Emeritierung 2006 hatte Lehmann in Essen gelehrt. Vier Jahre lenkte er zudem als Rektor die Geschicke der Gesamthochschule Essen; auch war er nach der Fusion mit Duisburg Vorsitzender des Gründungssenats.

Geboren im ostwestfälischen Geseke (09.12.1940), hatte Elmar Lehmann ab 1960 Philosophie und Pädagogik in Münster, München und Edinburgh (UK) studiert. 1967 wurde er an der Universität Bochum promoviert, 1975 habilitierte er sich dort und übernahm im selben Jahr eine Professur für Anglistik an der noch jungen Essener Gesamthochschule. Schwerpunkt seiner Arbeit waren u.a. die englische Literatur des 19. Jahrhunderts; mehr und mehr wendete er sich dann der anglophonen Literatur Südafrikas zu. 1985 gründete er mit seinem Kollegen Prof. Erhard Reckwitz die Forschungsstelle „Southern African Studies Centre“, sie war lange ein Markenzeichen der Essener Anglistik. Auch hob er die Schriftenreihe „African Literatures in English“ mit aus der Taufe.

Viele Jahre war Elmar Lehmann Dekan sowie Prodekan seines Fachbereichs, von 1992 bis 1996 war er zudem Uni-Rektor. 2003/2004 formte er die erste Fusionsphase der Universitäten Essen und Duisburg mit, als er den Vorsitz des Gründungssenats übernahm, gemeinsam mit dem Duisburger Professor Dirk Söffker. Der erinnert sich an eine „extreme Schaffenszeit, die trotz großen Drucks fruchtbar war. Hieran hatte Herr Lehmann mit seiner neugierigen, humorvollen und außerordentlich konstruktiv pragmatischen Sichtweise einen ganz großen Anteil. Ich persönlich habe seine grundsätzlich positive Sicht auf alles schätzen gelernt. Dass die Fusion heute ein Erfolg ist, hat auch mit dem zu tun, was damals in nur zwölf Monaten erreicht wurde.“

2006 wurde Professor Lehmann emeritiert, der Literaturwissenschaft und der Beschäftigung mit ihr gehörte weiter seine Liebe. Schwer erkrankt, hat er noch vor seinem Tod sein wichtigstes Opus fertigstellen können: Es behandelt die Geschichte des südafrikanischen Romans. Das Werk soll in der Reihe „African Literatures in English“ erscheinen.

Zum Nachruf der Fakultät für Geisteswissenschaften:
https://www.uni-due.de/imperia/md/content/anglistik/anglistik/prof_lehmann_nachruf.pdf

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