Mnisterin und Rektor unterzeichnen den Kooperationsvertrag
© UDE/Bettina Engel-Albustin

Neuer Teilstudiengang für die Grundschule

Mehrsprachigkeit als Chance

  • von Cathrin Becker
  • 07.02.2022

Viele Kinder wachsen in Familien auf, in denen sie neben Deutsch auch andere Sprachen sprechen. Sie bringen Kompetenzen mit, die für das schulische Lernen eingesetzt und gefördert werden können. Lehrkräfte für sprachlich vielfältige Klassen auszubilden, ist daher Ziel eines neuen Teilstudiengangs an der UDE.

Ab dem Wintersemester 2023/24 können Studierende für das Lehramt Grundschule „Deutsch für Schülerinnen und Schüler mit Zuwanderungsgeschichte“ belegen. Das Schulministerium unterstützt das Vorhaben mit zwei Stellen. Ministerin Yvonne Gebauer und Rektor Prof. Ulrich Radtke unterzeichneten jetzt den Kooperationsvertrag. Die Ministerin lobte dabei, dass die Lehrkräfteausbildung an der UDE einen hohen Stellenwert genieße und zukünftige Bedarfe frühzeitig erkannt und mit großem Einsatz und Überzeugung umgesetzt würden.

Entwickelt wurde der neue Teilstudiengang an der UDE gemeinsam vom Institut für Deutsch als Zweit- und Fremdsprache (DaZ/DaF), den Instituten für Turkistik und Romanische Sprachen und Literaturen sowie dem Zentrum für Lehrerbildung. Er bietet zwei Studiengangsprofile an: Grundbildung Mehrsprachigkeit und Herkunftssprache Türkisch und erweitert so auch die Qualifizierungsbreite angehender Grundschullehrkräfte um einen Baustein für mit Herkunftssprachlichem Unterricht betrauten künftigen Lehrkräften.

Grundbildung Mehrsprachigkeit: „Hier bekommen alle Studierenden die nötige Expertise vermittelt, die an Grundschulen in der Metropole Rhein-Ruhr und in ganz NRW gebraucht wird. Alle durchlaufen den Bereich Deutsch als Zweitsprache in Verbindung mit Mehrsprachigkeit“, so Professorin Heike Roll vom Institut DAF/DAZ. „So können die Lehrkräfte später von der ersten Klasse an sprachbewusst in allen Fächern unterrichten, neu zugewanderte Schüler:innen im Deutschen fördern sowie mehrsprachige Unterrichtselemente im Schriftspracherwerb oder bei der Leseförderung einsetzen.“

Herkunftssprache Türkisch: Bereits seit 1995 bildet das Institut für Turkistik Lehrkräfte für Türkisch aus (Sekundarstufe I und II). Ab Herbst 2023 soll das auch für die Primarstufe möglich sein. Professorin Işıl Uluçam-Wegmann ist es wichtig, „die Mehrsprachigkeit der Kinder zu fördern und sie als Ressource zu nutzen.“ Die Studierenden sollen dabei u. a. lernen, den herkunftsprachlichen Unterricht mit dem im Fach Deutsch zielorientiert zu koordinieren. „Durch die Aneignung von Mehrschriftlichkeit und den Einsatz des gesamten sprachlichen Repertoires beim Schreiben und Lesen können mehrsprachige Ressourcen für Lernprozesse genutzt werden.“

Für den neuen Teilstudiengang wird das Ministerium zwei Lehrkräfte abordnen. Sie werden die UDE bei der Weiterentwicklung des Konzeptes und bei der Durchführung der Lehrveranstaltungen unterstützen. Geplant ist, dass weitere Sprachen in den Studiengang einbezogen werden sollen.

Weitere Informationen:
Prof. Heike Roll, Institut DAF/DAZ, Tel. 0201/18 3-2161, heike.roll@uni-due.de, Prof, Işıl Uluçam-Wegmann, Institut für Turkistik, Tel. 0201/18 3-2578, isil.ulucam-wegmann@uni-due.de

 

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