Uni on Top Schüler:innen
© UDE/Jennifer Meina

Angebot gegen Fachkräftemangel

Studium für exzellente Azubis

  • von Jennifer Meina
  • 07.11.2022

Erst ein paar Jahre Berufsschule und dann noch ein Studium dranhängen? Oder sich für eines von beiden entscheiden? Das muss nicht sein. Beim Programm „UNI on TOP“ an der Mercator School of Management (MSM) der UDE können Auszubildende Studium und Ausbildung gleichzeitig angehen – und die Berufskollegs und Ausbildungsstätten den jungen Menschen weitere Zukunftsmöglichkeiten bieten. Im Wintersemester steigen weitere kaufmännische Berufsschulen mit ein.

Gute Beispiele sprechen sich herum: Zum aktuellen Wintersemester startet deshalb der erste größere Jahrgang mit 14 Schüler:innen aus mehreren Schulen und kaufmännischen Bildungsgängen – bisher hatten lediglich Duisburger Steuerfachangestellte des Kaufmännischen Berufskollegs Duisburg Mitte seit 2020 die Möglichkeit, Schule und Uni in dieser Form miteinander zu verbinden. Nun sind zehn* weitere Berufskollegs aus NRW dabei. „Die bisherigen Teilnehmer:innen zeigen im Schnitt bessere Leistungen als die ‚normalen‘ Studierenden: mehr Credits, bessere Noten, weniger Fehlversuche“, erklärt Dr. Wanja von der Goltz, Studiendekan an der MSM. Er begründet das damit, dass viele Azubis bereits durch ihre Ausbildung ein klares Ziel verfolgen und ihr Potenzial erkannt haben. „Natürlich gibt es auch Abbrecher:innen. Die merken aber schnell, wenn das Modell nichts für sie ist und fallen dann weich zurück in die reine Ausbildung.“

Durch die Doppelbelastung spricht das Programm vor allem Azubis mit Abitur an, die im ersten Lehrjahr exzellente Leistungen erbracht haben und sich ab dem zweiten Lehrjahr einer weiteren Herausforderung stellen möchten. Sie sind dann als reguläre Studierende im Bachelorstudiengang Betriebswirtschaftslehre eingeschrieben. Der Abschluss von Ausbildung und Bachelorstudium ist dank „UNI on TOP“ in vier statt den üblichen sechs Jahren möglich. Betriebe und Schulen unterstützen die Abstimmungen. Die UDE rechnet den Teilnehmer:innen zudem ca. ein Semester auf Basis der Ausbildung für das Bachelorstudium an.

Das Programm sei für alle Beteiligten eine Win-Situation, so von der Goltz: „Die Azubis bekommen die Gelegenheit, in ein Uni-Studium flexibel hineinzuschnuppern, ohne sich wie beim dualen Studium langfristig zu binden. Die Universität erschließt sich einen neuen Pool von Studieninteressierten, die in der Regel mit deutlich größerer Wahrscheinlichkeit erfolgreich studieren werden. Die Berufskollegs können leistungsstarke Schüler:innen gewinnen. Und die Betriebe können um gute Auszubildende werben und beweisen, dass eine kaufmännische Ausbildung nicht unbedingt eine Entscheidung gegen ein Studium ist.“ Gerade leeren Ausbildungsplätzen und dem drohenden Fachkräftemangel könne so begegnet werden.

*Zu den weiteren Berufskollegs (BK) zählen die Schulen in Moers, Geldern, Bottrop, Wesel, aus Düsseldorf das Max-Weber-BK, das BK Bachstraße und das Walter-Eucken-BK, das Robert-Schmidt-BK aus Essen, die Kaufmannsschule Krefeld sowie das Willy-Brandt-BK aus Duisburg.

Im Bild: Die Berufsschüler (vorne) haben ihre Ausbildung zur Steuerfachkraft parallel zum BWL-Studium durchgezogen. Hier sind sie mit Studiendekan Dr. Wanja von der Goltz (l., hinten) und Dr. Max Briesemeister, Lehrer am KBM und (Mit-)Initiator des Projekts. 

Weitere Informationen: 
www.udue.de/uniontop

Einen Erfahrungsbericht von Auszubildenen gibt es hier im Video.

Dr. Wanja von der Goltz, Mercator School of Management, Tel. 0203/37 9-1793, wanja.vondergoltz@uni-due.de

Redaktion: Jennifer Meina, Tel. 0203/37 9-1205, jennifer.meina@uni-due.de

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