Dr. Inken Höller
© DGVT

Nachwuchspreis für Inken Höller

Suizidrisiko erkennen

  • von Jennifer Meina
  • 10.05.2023

Herzlichen Glückwunsch an Dr. Inken Höller: Die wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Psychologie der UDE hat den Förderpreis der Deutschen Gesellschaft für Verhaltenstherapie (DGVT) 2023 für ihre Dissertation zu Risikofaktoren von Suizidalität erhalten. Der Preis wurde auf dem DGVT-Kongress vergeben, wo Höller auch ein Symposium zu ihrem Thema gestaltete.

In ihrer Dissertation beschäftigte sich Höller mit der Erfassung und Vorhersage suizidalen Erlebens und Verhaltens: Was sind Risikofaktoren, die zu einem Suizid führen, und wie können diese in der klinischen Praxis genauer erhoben werden? Um diese Fragen zu beantworten, überprüfte die psychologische Psychotherapeutin unter anderem die Übersetzung und Qualität eines Fragebogens. „Ich habe geprüft, ob der Fragebogen wirklich das misst, was er messen soll, um ihn in der psychotherapeutischen Praxis einsetzen zu können“, so die Wissenschaftlerin. Anhand der Ergebnisse hat Höller den Fragebogen samt Anleitung veröffentlicht und so auch für Therapeut:innen frei zugänglich gemacht.

Ein weiterer Teil ihrer Dissertation beschäftigt sich mit wiederholten Befragungen via Smartphone im Alltag von Studienteilnehmenden. Höller untersucht hierbei die zeitlichen Verläufe verschiedenster Risikofaktoren. Dabei geht es unter anderem um die Körperwahrnehmung der Person. „Verknappt könnte man es so ausdrücken: Fühlt man sich losgelöst von seinem eigenen Körper, kann das laut Studien das Suizidrisiko erhöhen. Ziel der Studie war es daher zu untersuchen, ob sich die subjektive und objektive Körperwahrnehmung im Laufe des Tages bzw. des Erhebungszeitraums verändert oder ob diese Wahrnehmung über die Zeit stabil ist“, erklärt Höller weiter.

„Die Forschung der vergangenen Jahre zeigt vor allem eins: Suizidalität ist komplex – es gibt nicht den einen Grund, den einen Auslöser, den einen Typ Mensch. Das erschwert die Vorhersage eines Suizids immens.“ Aktuell erweitert Höller an der UDE ihren Forschungsschwerpunkt. Dabei untersucht sie neben Suizidalität auch depressive Erkrankungen und beschäftigt sich mit dem Einsatz von Smartphone-basierten Befragungen im psychotherapeutischen Kontext.

Der Preis ist die zentrale Nachwuchsförderung des Verbandes DGVT und ist mit 1.500 Euro dotiert.

Weitere Informationen:
https://www.dgvt-bv.de/news-details/?tx_ttnews%5Btt_news%5D=5993&cHash=049dbeb4b0397cc9031e0cf89217d1e9

* Wenn Sie selbst depressiv sind, wenn Sie Suizid-Gedanken plagen, dann kontaktieren Sie bitte die Telefonseelsorge im Internet oder über die kostenlosen Hotlines 0800/111 0 111 oder 0800/111 0 222 oder 116 123. Die Deutsche Depressionshilfe ist in der Woche tagsüber unter 0800 / 33 44 533 zu erreichen.

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