Portrait Prof. Dr. Dieter Schramm
© UDE/Frank Preuß

Dieter Schramm nimmt als Dekan Abschied

„Unlösbares lösen“

  • von Ulrike Bohnsack
  • 10.05.2023

Kann das wirklich sein? Mehr als 16 Jahre war Prof. Dieter Schramm Dekan der Ingenieurwissenschaften. Jetzt hat sich der Mechatronikprofessor aus diesem Amt verabschiedet. Lehren und forschen wird der 66-Jährige an der UDE noch bis Ende des Sommersemesters 2024. Ein Gespräch.

Herr Schramm, was hat Sie motiviert, über 16 Jahre dieses zeitintensive Amt auszuüben?
Ganz klar die Menschen! Jeder Dekan braucht ein Team, auf das er sich verlassen kann. Das war in meiner gesamten Amtszeit der Fall. Meine Mitarbeiter:innen, Dekanatskolleg:innen, aber auch andere Mitglieder der Fakultät, der Verwaltung und der Hochschulleitung haben mich toll unterstützt.

Die Ingenieurwissenschaften der UDE gehörten schon damals, als ich das Amt übernahm, zu den zehn größten Fakultäten bundesweit. Mich hat gereizt, neue Akzente setzen zu können und vermeintlich unlösbare Probleme gemeinsam mit anderen zu lösen. Sicherlich hat mir hierbei geholfen, dass ich aus einer fast zwanzigjährigen Tätigkeit in der Industrie reichlich Managementerfahrungen mitgebracht habe.

Und natürlich motivieren Erfolge.

Was hat die Fakultät unter Ihrer Ägide erreicht?
Wir haben eine effiziente und schlagkräftige Fakultätsstruktur geschaffen. Die vier Abteilungen agieren, da wo es sinnvoll ist, unabhängig und treten dennoch geschlossen auf, weil sie untereinander eng und vertrauensvoll kooperieren.

Die Berufungspolitik der Fakultät ist erfolgreich. Sie hat zu einer drastischen Steigerung der Drittmittelzahlen geführt und den Frauenanteil bei den Professuren erhöht.

Für Studierende gibt es Unterstützungsangebote, wie z.B. SCIES, das Support Center for (Inter)national Students. Wir haben unsere Studiengänge internationalisiert und ausgebaut, siehe „International Studies in Engineering“, sowie unsere Stützpunkte an Universitäten in Südostasien gestärkt.

Eine große, aber rückblickend auch angenehme Herausforderung waren die massiv steigenden Studierendenzahlen bis in die späten 2010er Jahre hinein. Das konnten wir mit zahlreichen Maßnahmen meistern.

Jetzt sind die Einschreibezahlen stark rückläufig.
Ja, das ist leider ein bundesweiter Trend, insbesondere in den Bereichen Maschinenbau und Elektrotechnik. Wir brauchen daher tiefgreifende Maßnahmen in der Studierendenakquise und in der Struktur der Studiengänge. Damit wurde auch bereits begonnen.

Welche Herausforderungen gibt es noch?
Wir haben zu wenig Platz, insbesondere bei Laboren und Hallen. Und wenn bei uns weniger junge Leute studieren, müssen wir uns auf knapper werdende Haushaltsmittel einstellen.

Neuer Dekan ist Prof. Alexander Malkwitz, er leitet das Institut für Baubetrieb & Baumanagement. Was wünschen Sie ihm?
Ich wünsche ihm Ausdauer, Geduld und Fingerspitzengefühl, um unsere Fakultät weiter voranzubringen. Ich rate auch, statt viele E-Mails zu schreiben, lieber den direkten Kontakt zu suchen; statt sein eigener bester Mitarbeiter zu sein, besser andere um Rat zu fragen. Aber mein Kollege weiß, was auf ihn zukommt, und er wird das hervorragend machen, da bin ich sicher.

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