Fahrzeugperspektive im Projekt LUKAS
© Bosch

Projekt LUKAS beendet

Effizient und sicher durch die Stadt

  • 26.09.2023

Der Stadtverkehr wird sich verändern. Das vernetzte, kooperative Fahren wird dank Künstlicher Intelligenz (KI) und neuer Produkte stark zunehmen. Ein Verbund unter der Leitung von Bosch hat in den vergangenen drei Jahren erforscht, wie sich Effizienz und Sicherheit im urbanen Mischverkehr steigern lassen. Eine tragende Rolle spielt hierbei die zuverlässige Kommunikation zwischen automatisierten und nicht-automatisierten Verkehrsteilnehmer:innen sowie der Infrastruktur, darunter Sensoren in Laternenmasten. Der Lehrstuhl Physik von Transport und Verkehr der UDE hat das Vorhaben mit Simulationen unterstützt. Gefördert wurde LUKAS vom Bundeswirtschaftsministerium mit 5,2 Millionen Euro.

Das Projekt wurde von sieben Partnern entwickelt und an einer Pilotanlage in Ulm im Realverkehr erprobt. LUKAS nutzt alle im lokalen Umfeld verfügbaren Informationen, beispielsweise von Sensoren in Laternenmasten, von vernetzten PKW und Nutzkraftwagen, aber auch von mobilen Geräten wie Smartphones, die Fußgänger:innen oder Radfahrende bei sich haben.

Alle Daten sind anonymisiert. Sie umfassen u.a. Position, Ausmaße, gegebenenfalls Fahrgeschwindigkeit und Bewegungsrichtung. Die vorverarbeiteten Sensorinformationen werden an einen so genannten Edge-Server weitergegeben. Dieser ist direkt an das 5G-Netz in der Nähe des Kreuzungsbereiches angeschlossen und ermöglicht eine Datenübertragung mit minimalen Verzögerungszeiten.

„Der Edge-Server berechnet unter anderem mit Methoden der Künstlichen Intelligenz ein optimiertes, kooperatives Manöver und übermittelt Handlungsanweisungen an die vernetzten Verkehrsteilnehmer:innen. Mit diesem Ansatz ist es möglich, die Gesamt-Energie-Effizienz einer Verkehrsszene und die Sicherheit insbesondere verletzlicher Teilnehmer:innen zu erhöhen“, erklärt Dr. Rüdiger Walter Henn, Leiter des LUKAS-Projekts beim Konsortialführer Bosch.

Die Arbeitsgruppe von Prof. Michael Schreckenberg hat im Projekt mithilfe von Verkehrssimulationen das Prognosemodell entwickelt, das den Verkehr an der Pilotanlage vorhersagt. Dadurch ist es möglich, die Geschwindigkeit eines automatisierten Fahrzeugs so zu bestimmen, dass dieses beispielsweise an einer Kreuzung von der Nebenstraße auf die Hauptstraße abbiegen kann, ohne anhalten zu müssen.

*LUKAS: Lokales Umfeldmodell für das kooperative, automatisierte Fahren in komplexen Verkehrssituationen. Beteiligt sind die Unternehmen Bosch (Leitung), InMach, IT-Designers, Mercedes-Benz, Nokia sowie die Universitäten Ulm und Duisburg-Essen.

Im Bild:
Innenperspektive eines automatisierten Fahrzeuges. Auf dem Bildschirm sind zwei weitere automatisierte Fahrzeugezu sehen, die an einem kooperativen Abbiegemanöver an der Testkreuzung beteiligt sind (Foto: Robert Bosch GmbH).

Weitere Informationen:
www.bosch-presse.de/pressportal/de/de/wie-der-verkehr-in-der-stadt-durch-vernetzung-effizienter-und-sicherer-gestaltet-werden-kann-258560.html

Vincent Wiering, Physik von Transport und Verkehr, Tel 0203/37 9-2754, vincent.wiering@uni-due.de 

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