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Expertin für Mobilität und Verkehrserziehung

Prof. Dr. Maria Limbourg verstorben

  • von Cathrin Becker
  • 22.05.2024

Unfälle im Verkehr wollte sie stets vermeiden und die Schwächsten auf der Straße schützen. Mit ihrer unermüdlichen Forschung und ihrer prägnanten Art, wurde Prof. Dr. Maria Limbourg eine der gefragtesten Ansprechpartnerinnen und Beraterinnen für Schulen, Politik und der Öffentlichkeit. Nun ist die Professorin für Mobilität und Verkehrserziehung verstorben. Die UDE und die Fakultät für Bildungswissenschaften, der sie von 1994 bis 2010 mit ihrem Lehrstuhl angehörte, trauert um sie.

Maria Limbourg studierte Psychologie in Argentinien. Ein Promotionsstipendium zu einem lernpsychologischen Thema führte sie nach Deutschland, wo sie Kontakte in der Forschung knüpfen und vertiefen konnte. An der Universität Tübingen habilitierte sie 1979 in dem Schwerpunkt, der ihr weiteres Forscherinneninteresse ausmachte, nämlich zum Verhalten von Menschen im Straßenverkehr, das sie aus psychologischen und pädagogischen Perspektiven analysierte.

Im Laufe ihres Forscherinnenlebens differenzierte sie sowohl die Problematiken bestimmter Gruppen (zunächst Kinder, später auch Senioren und Seniorinnen) als auch bestimmter Problemfelder (z.B. Risikoverhalten). Ihr Augenmerk galt besonders der Prävention von Unfällen im Verkehr und ihr Fokus lag immer auf den schwächeren Teilnehmenden im Verkehr.

Sie veröffentlichte ihre Forschungsergebnisse in angesehenen Fachzeitschriften, machte ihr Wissen aber auch in anwendungsnahen Handreichungen für Lehrkräfte und Eltern zugänglich. Zudem baute sie kontinuierlich Kooperationen mit Schulen aus, in denen Studierende des Lehramts angeleitet wurden, dort wiederum Lehrkräfte darüber aufzuklären, wie sie Kinder schon früh auf die Gefahren des Verkehrs aufmerksam machen können. Vieles von dem, was heute als selbstverständliche Verkehrserziehung in Anspruch genommen wird, geht auf innovative Prozesse zurück, die durch Maria Limbourgs Forschungstätigkeiten angestoßen wurden.

Diese stießen insbesondere auf ein sehr hohes Interesse bei den Studierenden des Lehramts, insbesondere den zukünftigen Grundschullehrkräften, die sich mit kleinen Praxisprojekten in die Schulkooperationen einbringen und durch ihre Professorin lernen konnten, wie die empathische Rücksichtnahme für unterschiedliche Straßenverkehrsteilnehmer:innen gelingen kann.

Nebenbei war Maria Limbourg eine gefragte Beraterin bei Fragen der Verkehrsberuhigung und- führung auf kommunaler Ebene und so auch in politische Kontexte involviert. In ihrer an der UDE aktiven Zeit konnte man Maria Limbourg sehr häufig in öffentlichen Verkehrsmitteln antreffen, denn sie benutzte diese konsequent für alle ihre Wege.

Im Bild: Prof. Maria Limbourg 1994, dem Jahr ihrer Berufung an die UDE.

Weitere Informationen:

Nachruf der Fakultät für Bildungswissenschaften

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