Prof. Dr. Matthias Brand (links) mit dem Präsidenten der ISSBA bei der Preisverleihung
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International führender Suchtforscher

UDE-Prof. Dr. Matthias Brand ausgezeichnet

  • von Juliana Fischer
  • 08.07.2024

Große Anerkennung für Prof. Dr. Matthias Brand von der Universität Duisburg-Essen: Er wurde heute von der International Society for the Study of Behavioral Addictions mit dem Great Achievement Award ausgezeichnet. Für die Jury gehört der international führende Suchtforscher zu einem der einflussreichsten Wissenschaftler seines Fachs, sein Spezialgebiet: internetbezogenes Suchtverhalten. An der Universität Duisburg-Essen ist der Psychologe u.a. Sprecher einer DFG-geförderten Forschungsgruppe.

Kaufsucht, Computerspielstörung, Spielsucht: Prof. Dr. Matthias Brand erforscht an der Universität Duisburg-Essen (UDE) Suchterkrankungen, die vor allem am Computer oder Smartphone entstehen. Diese Verhaltenssüchte haben in den letzten Jahren zugenommen. Was den Forscher an der Schnittstelle zwischen Grundlagenforschung und klinischer Forschung besonders interessiert, ist die Frage, wie Suchterkrankungen entstehen und aufrechterhalten werden. Dazu hat Professor Brand gemeinsam mit Kolleg:innen ein theoretisches Modell zu Verhaltenssüchten entwickelt, das I-PACE-Model. In der Forschung hat es das Team um Brand immer wieder getestet – und so eine wegweisende Weiterentwicklung des Modells etabliert. Für diese Arbeiten wird er jetzt von der Society for the Study of Behavioral Addictions (ISSBA) geehrt. "Das I-PACE-Modell beschreibt die zentralen Prozesse, die auf psychologischer und neurobiologischer Ebene der Entstehung und Aufrechterhaltung süchtigen Verhaltens zugrunde liegen. Im Verlauf von Suchtstörungen verändert sich das Zusammenspiel zwischen emotionalen Prozessen und der Selbstkontrolle", erklärt Brand.

„Die Auszeichnung der ISSBA ehrt mich sehr. Sie zeigt, dass unsere Arbeiten, die zu einem besseren Verständnis von Verhaltenssüchten beitragen möchten, international wahrgenommen werden. Damit werden auch die Kolleg:innen geehrt, mit denen ich das Vergnügen habe, zusammenzuarbeiten. Die Anerkennung unserer Arbeiten ist auch deswegen wichtig, weil in zukünftigen Studien die Anwendung des I-PACE Modells in der Therapie geprüft werden soll. Denn darum geht es schließlich auch in der Grundlagenforschung: einen Beitrag zur Verbesserung der Situation von Betroffenen zu leisten“.

Der Great Achievement Award der ISSBA wurde erstmalig im Jahr 2023 vergeben. Brand ist also der erste Preisträger, der von der internationalen Jury ausgewählt wurde. Die Überreichung des Preises fand nun im Rahmen einer eingeladenen Keynote Lecture bei der International Conference on Behavioral Addictions in Gibraltar statt.

Professor Brand leitet an der UDE das Fachgebiet Allgemeine Psychologie: Kognition (Fakultät für Informatik) und das Center for Behavioral Addiction Research an der Medizinischen Fakultät der UDE. Er ist Sprecher der DFG-Forschungsgruppe 2974, die affektive und kognitive Mechanismen von Internetsucht untersucht. Darüber hinaus ist Brand Direktor des Erwin L. Hahn Instituts für Magnetresonanztomographie.

Im Bild: Prof. Dr. Matthias Brand bei der Preisverleihung (links) mit ISSBA-Präsident Prof. Dr. Zsolt Demetrovics.

Weitere Informationen:
https://issba.elte.hu/#awards
Prof. Dr. Matthias Brand, Kognitionspsychologie, matthias.brand@uni-due.de

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