© Katrin Koster

Rückenschmerz-Zentrum sucht Probanden

Können Placebos Rückenschmerzen lindern?

  • von Christine Harrell
  • 24.04.2017

Rückenschmerzen – das kennt wohl jeder. Die Beschwerden mancher Menschen überschreiten allerdings deutlich das „normale Maß“: In zehn bis 20 Prozent der Fälle halten die Schmerzen länger als sechs Monate an. Sie gelten dann als chronisch. Ob und wie Placebos dagegen helfen können, wollen Forscher am Essener Rückenschmerz-Zentrum der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen am Universitätsklinikum Essen (UK Essen) nun ergründen.

Chronische Schmerzen verändern den Alltag, davon können Betroffene ein leidvolles Lied singen. Schon einfachste Bewegungen schmerzen. Viele Patienten haben schon diverse Behandlungen ohne Erfolg ausprobiert. Es ist allerdings bekannt, dass die Einnahme von Placebos – also von Medikamenten ganz ohne Wirkstoff – Linderung bringen kann.

Wahrscheinlich ist, dass Placebos den Körper dazu animieren, eigene schmerzlindernde Opioide auszuschütten und dadurch eine Selbstheilung in Gang zu setzen. Erstaunlicherweise scheinen die wirkstofflosen Arzneien selbst dann zu wirken, wenn dem Patienten klar ist, dass er „nur“ ein Placebo schluckt.

Warum das so ist, wollen Mediziner am Essener Rückenschmerz-Zentrum der Klinik für Neurologie in einer aktuellen Studie herausfinden. Dabei testen sie, wie sich die Placebobehandlung unter anderem auf die Beweglichkeit der Wirbelsäule und der Muskulatur auswirkt.

Die Untersuchung umfasst eine dreiwöchige Placebo-Therapie oder Beobachtungsphase. Während dieser Zeit müssen die Studienteilnehmer nicht auf ihre bestehende Medikation verzichten, sondern nur notieren, wann sie sie eingenommen haben. Interessierte Rückenschmerzpatienten können sich unverbindlich im Essener Rückenschmerz-Zentrum unter der Rufnummer 0201/723-2439 informieren.

Weitere Informationen:
Prof. Dr. med. Ulrike Bingel, Essener Rückenschmerz-Zentrum, Klinik für Neurologie am Universitätsklinikum Essen, Tel.: 0201 / 723 – 2439/2401

Redaktion: Christine Harrell, Medizinische Fakultät, Tel. 0201/723-1615, christine.harrell@uni-due.de

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