Open Educational Resources: Grundlagen & Einstieg

Einstieg in OER

Was sind OER?

Open Educational Resources (OER) sind frei zugängliche Bildungsmaterialien, die unter einer offenen Lizenz stehen – zum Beispiel unter einer Creative-Commons-Lizenz. Der Begriff selbst wurde von der UNESCO geprägt. Diese Lizenzen ermöglichen es, die Materialien kostenlos zu nutzen, zu bearbeiten und weiterzuverbreiten. Dabei spielt es keine Rolle, ob es sich um Videos, interaktive H5P-Inhalte, Arbeitsblätter oder ganze Moodle-Kurse handelt – OER gibt es in allen Medienformen!

OER sind ein integraler Teil von Open Education. Open Education wiederum spiegelt den im Wissenschaftsbereich bereits etablierten „Openness“-Gedanken wider (vgl. Open Access oder Open Source-Software), der auch seinen Weg in den Leitsatz der UDE „Offen im Denken“ gefunden hat. Die UDE hat bereits im Januar 2022 eine OER-Policy verabschiedet und kam damit sogar der OER-Strategie des BMBF zuvor, die im Juli 2022 veröffentlicht wurde.

Um den Begriff der „Offenheit“ im Sinne der OER etwas besser zu verstehen, lohnt es sich, das Video „#OERklärt – Die 5V-Freiheiten“ der Informationsstelle OER anzusehen.

Wie darf ich OER nutzen?

Bei jedem OER-Material finden Sie deutlich sichtbar eine Angabe zur offenen Lizenz, unter der das jeweilige Material veröffentlicht worden ist. Ob Einschränkungen bestehen und wenn ja, welche das sind, wird Ihnen durch diese Lizenz mitgeteilt

Welche Lizenzen es gibt und was sie jeweils bedeuten, sowie die Beantwortung weiterer Fragen rund um Lizenzen und Urheberrecht finden Sie auf unserer Unterseite „OER & Recht“.

Wo finde ich OER?

Da jeder Mensch auf der Welt OER veröffentlichen kann, gibt es nicht das eine zentrale, weltweite Repositorium, sondern Sie finden die Materialien an ganz unterschiedlichen Stellen. Wir haben eine Liste der wichtigsten und meist genutzten Repositorien und Datenbanken auf unserer Unterseite „OER-Suche – Quellen & Datenbanken“ für Sie zusammengestellt.

Wie erstelle ich eigene OER?

Weiter unten auf dieser Seite haben wir für Sie einige kurze How To-Anleitungen zusammengestellt. Falls diese Ihre Fragen nicht beantworten sollten, wenden Sie sich sehr gerne an uns.

Wo bekomme ich Unterstützung?

Wenn Sie weitere Beratungsbedarfe haben, Sie Unterstützung bei Erstellung, Nachnutzung oder Veröffentlichung einer OER benötigen und/oder wir Sie und ggf. Ihre Studierenden mit einem Workshop-Format unterstützen können, dann sprechen Sie uns sehr gerne an!

So nutzen, erstellen und veröffentlichen Sie OER – Schritt für Schritt

OER finden & nachnutzen
Wo suche ich? Was darf ich übernehmen? Wie gebe ich Quellen richtig an?

Da jeder Mensch auf der Welt OER veröffentlichen kann, gibt es nicht das eine zentrale, weltweite Repositorium, sondern Sie finden die Materialien an ganz unterschiedlichen Stellen. Wir haben eine Liste der wichtigsten und meist genutzten Repositorien und Datenbanken auf unserer Unterseite „OER-Suche – Quellen & Datenbanken“ für Sie zusammengestellt.

Bei jedem OER-Material finden Sie deutlich sichtbar eine Angabe zur offenen Lizenz, unter der das jeweilige Material veröffentlicht worden ist. Ob Einschränkungen bestehen und wenn ja, welche das sind, wird Ihnen durch diese Lizenz mitgeteilt. Welche Lizenzen es gibt und was sie jeweils bedeuten, sowie die Beantwortung weiterer Fragen rund um Lizenzen und Urhebrrecht finden Sie auf unserer Unterseite „OER & Recht“.

Wenn Sie eine fremde OER unverändert nachnutzen möchten, können Sie sich für die korrekte Lizenzangabe an der TULLU-Regel orientieren: T (Titel der OER), U (Nennung Urheber:in), L (Lizenz der OER), L (Link zur Lizenz), U (Ursprungslink der OER).

Wenn Sie eine fremde OER bearbeitet nachnutzen möchten, geben Sie bei der Bearbeitung in Form einer leichten Modifikation einen entsprechenden Hinweis an. Sie können sich hierbei am Eintrag „Recommended practices for attribution“ im CC-Wiki orientieren. Bei einer stärkeren Veränderung, einer Adaption einer OER, vergeben Sie einen eigenen Titel und eine eigene Lizenz, mit einem Hinweis auf die ursprüngliche OER. Sie können sich auch hier am Eintrag im CC-Wiki orientieren.

Manchmal möchten Sie auch mehrere OER in Ihrer eigenen OER, z. B. in einem Reader oder einer Präsentation, zusammenstellen. Hierbei müssen Sie vor allem die korrekte Anwendung der TULLU-Regel beachten. Wenn Sie mehrere, auch fremde, OER zu einer neuen verschmelzen möchten, ergeben sich weitere Regelungen, die wir Ihnen auf unserer Unterseite zu „OER & Recht“ genauer erläutern.

OER produzieren
Welche Tools und Formate eignen sich? Welche Design-Tipps gibt es?

Die richtigen Tools und Formate richten sich natürlich nach der Materialart, die Sie verwenden möchten. So gibt es für Videos, Texte oder interaktive Inhalte ganz verschiedene Tools, die Sie verwenden können und Überlegungen, die Sie bei der Erstellung beachten sollten. Hier hilft Ihnen der Gold-Standard für OER, in dem verschiedene Materialarten hinsichtlich der Platzierung der Lizenz, No Gos, Tools und weitere Tipps beleuchtet werden.

Bei weiterführenden Fragen stehen wir Ihnen sehr gerne beratend zur Seite.

OER mit korrekten Metadaten versehen
Warum Metadaten?

Metadaten sind Daten über Daten. Wenn Sie bspw. in unserem Katalog Primo einen Titel heraussuchen, dann finden Sie unter der Rubrik „Details“ weitere Informationen zum Titel, wie Urheber, Verlag, Erscheinungsform oder Erscheinungsjahr, aber auch inhaltliche Informationen, wie die Schlagwörter. Dies sind die Metadaten zu diesem Titel, die die Auffindbarkeit und damit die Nutzbarkeit erst sicherstellen.

Wenn Sie in einem Repositorium eine OER veröffentlichen möchten, werden Sie im Prozess des Hochladens nach verschiedenen Informationen gefragt. Sie füllen ein Formular aus und tragen dort die geforderten Metadaten ein. Seien Sie hierbei gründlich: Je genauer die Metadaten sind, desto besser ist für Ihr eigenes Material die Auffindbarkeit sichergestellt.

Manchmal haben Ihre Materialien schon bestimmte Metadaten, wie z. B. Fotos mit Datum und Uhrzeit der Aufnahme. Bei manchen Materialien können Sie zusätzlich Metadaten angeben, wie etwa bei H5P-Inhalten. Wenn Sie diese Möglichkeit haben, sollten Sie sie immer sorgfältig wahrnehmen.

OER mit der richtigen Lizenz veröffentlichen
Welche Lizenzen gibt es?

Welche Lizenzen es gibt und was sie jeweils bedeuten, finden Sie auf unserer Unterseite „OER & Recht“. Hier werden auch weitere Fragen rund um Lizenzen und Urheberrecht beantwortet.

OER veröffentlichen
Wo kann ich meine OER hochladen? Welche Plattformen sind geeignet?

Möchten Sie Ihre eigene OER veröffentlichen, haben Sie dafür einige Möglichkeiten. Innerhalb der Universität Duisburg-Essen nutzen wir den Open-Access-Publikationsserver DuEPublico 2. Wie Sie eigene Materialien hochladen oder verlinken können, erfahren Sie auf der DuEPublico-Seite zu OER. Nach Veröffentlichung Ihrer OER-Materialien auf DuEPublico sind diese auch in weiteren OER-Portalen wie ORCA.nrw und twillo sowie im Suchindex OERSI zu finden.

Auf Anfrage wird vor Hochladen auf DuEPublico eine Lizenzprüfung Ihrer Materialien durch die Mitarbeitenden der UB vorgenommen.

Sollte es sich bei Ihrer OER um einen Moodle-Kurs handeln, kann dieser im „Open UDE“-Bereich in Moodle veröffentlicht werden.

Damit Ihre OER von möglichst vielen potenziellen Nutzenden gefunden werden kann, empfiehlt sich zudem die Veröffentlichung auf einem weiteren Portal für offene Bildungsmaterialien in der Hochschullehre. Große OER-Portale sind z. B. ORCA.nrw (Open Resources Campus NRW) und das niedersächsische Portal twillo. Das Landesportal ORCA.nrw ermöglicht einen Upload einzelner Materialien, bei dem Sie von nützlichen Funktionen wie einer automatischen Video-Untertitelung profitieren. Informationen zum OER-Upload bei ORCA.nrw finden Sie im Upload-Bereich. Zudem schafft ORCA.nrw über die sogenannte OER-Bibliothek Sichtbarkeit für Material-Sammlungen zu unterschiedlichen Themenbereichen.

Zur Veröffentlichung von Materialien im Bereich der Lehrkräftebildung bietet sich das Portal digiLL an, welches eigens zum Austausch digitaler Lehr-Lern-Materialien in der Lehrkräftebildung entwickelt wurde.

Wir unterstützen Sie gerne darin, einen geeigneten Veröffentlichungsort für Ihre Materialien zu finden!

OER barrierefrei gestalten
Welche Anforderungen gibt es? Tools & Tipps für Barrierefreiheit

Um sicherzustellen, dass offene Lernmaterialien für alle Menschen unabhängig von möglichen Beeinträchtigungen zugänglich sind, ist es entscheidend, die eigenen OER-Materialien möglichst barrierefrei bzw. -arm zu gestalten. Je nach verwendetem Medium kann dies herausfordernd sein.

Einige Möglichkeiten für eine barrierefreie Gestaltung von OER sind:

  • Visuelle Elemente mit Textalternativen (Alt-Text) zur Nutzung durch Screenreader versehen
  • Videos und Audiodateien mit Untertiteln und Transkriptionen anreichern
  • Texte in Leichter Sprache zur Verfügung stellen
  • Farbliche Gestaltung und ausreichende Kontrastierung beachten

Eine Übersicht über Aspekte zur barrierefreien Gestaltung digitaler Inhalte finden Sie in den WCAG (Web Content Accesibility Guidelines). Weitere Hinweise zur barrierefreien Gestaltung von OER in Abhängigkeit zum Materialtyp finden Sie auch im Goldstandard für OER.

Wir unterstützen Sie gerne mit einer ersten Beratung zur barrierefreien Umsetzung ihres Vorhabens.

Eine weiterführende Beratung zu Barrierefreiheit können Sie beim Kompetenzzentrum für digitale Barrierefreiheit anfragen, bei dem die Universität Duisburg-Essen mitwirkende Hochschule ist.

Auf der Seite des Kompetenzzentrums finden Sie außerdem eine Zusammenstellung von Informationsmaterialien zur digitalen Barrierefreiheit im Kontext von Hochschulen.

Qualitätskriterien für OER
Wie stelle ich sicher, dass mein Material hochwertig & aktuell ist?

OER sollen verlässlich und effektiv aktuelle Informationen vermitteln. Aufgrund der Fülle von Materialarten, die eine OER sein können, ist es gar nicht so leicht, Qualitätskriterien zu identifizieren, die pauschal für jede Art von OER gelten.

Initiiert durch den gemeinnützigen Verein ZLL21 e.V. (Zentralstelle für Lernen und Lehren im 21. Jahrhundert) wurde daher der „Gold-Standard“ für OER-Materialien als Kompendium aus 10 einzelnen Artikeln veröffentlicht. In diesem werden, in Abhängigkeit von der Materialart, Umsetzungshinweise für die optimale Gestaltung einer OER gegeben, und auch aufgeführt, welche Kriterien mindestens erfüllt sein sollten.

Auch die stetige Aktualisierung ist ein essenzieller Aspekt zur langfristigen Gewährleistung von Qualität und Relevanz einer OER. Viele OER enthalten Verlinkungen zu anderen Quellen, welche mit der Zeit fehlerhaft werden können. Es ist daher wichtig, die eigene OER regelmäßig auf veraltete Informationen und Beispiele sowie fehlerhafte Links zu überprüfen und diese ggf. anzupassen.

Hierbei muss darauf geachtet werden, dass die Aktualisierungen die Lizenzbestimmungen, die mit Veröffentlichung der OER festgelegt werden, einhalten.

Eine mögliche Option zur Aktualisierung ist die Arbeit mit verschiedenen Versionen, um Änderungen transparent zu machen und Nutzenden die Möglichkeit zu geben, auch auf ältere Versionen zuzugreifen.

OER & KI – wie kann ich KI sinnvoll nutzen?
Welche KI-Tools helfen bei der Erstellung von OER?

KI kann auf vielfältige Weise Einfluss auf die Erstellung von OER nehmen. Sie kann dabei helfen, relevante Materialien zu finden, und in der Erstellung und Anpassung eingesetzt werden, um Personalisierungen vorzunehmen, zur Qualitätssteigerung oder Barrierefreiheit der OER beizutragen.

Einsatzszenarien

Insbesondere Large Language Models (LLM), wie es z. B. ChatGPT (OpenAI) oder Gemini (Google) sind, können unterstützend zur Text- und Bilderstellung oder –überprüfung beitragen. Zur Arbeit im wissenschaftlichen Kontext empfehlen wir den GWDG-LLM-Service der Gesellschaft für wissenschaftliche Datenverarbeitung mbH Göttingen.

Einsatzszenarien für KI bei der OER-Erstellung können sein:

  • Unterstützung in der Recherche
  • Erstellung, Ergänzung und Überprüfung von Texten (z. B. auch Zusammenfassungen oder Anleitungen)
  • Entwicklung von Fallbeispielen
  • Erstellung von Visualisierungen (unterstützende Illustrationen, Abbildungen von Prozessen, Darstellungen von Ergebnissen), z. B. mit der Napkin AI
  • Anfertigung von Schaubildern und Infografiken, z. B. mit dem AI-Infografic-Generator von Piktochart
  • Einsprechen von Tonspuren
  • Anfertigung von Untertiteln oder Transkriptionen, Überführung von Texten in Leichte Sprache zur Steigerung der Barrierefreiheit

Wenn Sie Anteile Ihrer OER mithilfe generativer KI anfertigen möchten, sind Ihre eigenen Datenkompetenzen im Umgang mit KI unerlässlich. Dies betrifft insbesondere die Anfertigung von Prompts, die als Steuerung der KI dienen, aber auch die Fähigkeit, den Wahrheitswert des KI-Outputs bewerten und entsprechend korrigieren zu können. Denn obwohl KI bereits vieles kann, sind die generierten Ergebnisse längst nicht fehlerfrei.

Urheberrecht, Datenschutz und Datenethik

Die Nutzung von KI im OER-Bereich wirft vor allem im Hinblick auf Urheberrecht, Datenschutz und Datenethik Fragen auf.

KI und Urheberrecht

Die rechtliche Grundlage zu KI ist noch sehr im Wandel, es besteht bislang kein finaler Konsens zu vielen Rechtsfragen. Gerade deswegen kann die korrekte Lizenzierung KI-generierter Materialien herausfordernd sein. Verbindliche Rechtsgrundlagen bieten derzeit die Richtlinien des Urheberrechtsgesetzes (UrhG) sowie des EU AI Acts.

Generell gilt, dass rein KI-erzeugte Werke gemeinfrei sind, da nur eigene geistige Schöpfungen eines Menschen vom Urheberrecht geschützt sind. Dies gilt sowohl für Texte als auch für Visualisierungen o. Ä.. Eine geistige Schöpfungshöhe im Zusammenhang mit KI kann nur dann erfolgen, wenn die Basis des neu erzeugten Werkes selbst unter das Urheberrecht fällt. Es ist auch denkbar, dass ein besonders kreativer Prompt urheberrechtlich geschützt sein kann, nicht aber der Output der KI. Oftmals müssen solche Abwägungen für den Einzelfall getroffen werden.

Es ist allerdings immer ratsam, KI-generierte Inhalte als solche zu kennzeichnen, z. B. mit der Anbringung eines Hinweises „Dieser Inhalt wurde mithilfe von KI erstellt.“ am Werk.

KI und Datenschutz

Eine Empfehlung zur Nutzung von LLM im wissenschaftlichen Kontext ist der GWDG-LLM-Service der Gesellschaft für wissenschaftliche Datenverarbeitung mbH in Göttingen, da bei der Konzeption besonderer Wert auf Datenschutz gelegt wurde. Zur Nutzung wird ein AcademicCloud-Account benötigt

Bei Erstellung fotorealistischer Abbildungen durch KI kann es sein, dass die generierten Abbildungen in ihrer Optik auf real existierende Personen zutreffen. Es ist daher ratsam, Abbildungen von Personen z. B. im Comicstil oder in Form (geschlechtsneutraler) Strichmännchen anzufertigen.

KI und Datenethik

Auch im gesellschaftlichen Kontext werden datenethische Bedenken in der Nutzung von KI offenbar. Diese zielen vor allem auf die Trainingsdaten, die zur Ausbildung einer KI verwendet werden, ab, da die Ergebnisse durch Biases (Verzerrungen) beeinflusst werden und dadurch diskriminierend sein können. Auch hier ist Ihre Expertise gefragt, um die Ergebnisse der KI auf ihre Richtigkeit hin zu prüfen.

Hinweis: Diese hier aufgeführten Informationen zum Umgang mit KI im OER-Kontext werden stetig aktualisiert. (Stand: 04.2025)

Fragen? Sprechen Sie uns an!

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Kontakt

Kira Ehlis

Simona Koch (in Elternzeit)

oer.ub@uni-due.de 

Schulung & Beratung

Wenn Sie eine längere Beratung oder eine Schulung für sich und/oder weitere Personen wünschen, finden Sie Informationen auf unserer Unterseite „Schulung & Beratung“.