© Ingo Lammert

Kooperationsvertrag mit dem Handwerk

Nachhaltig Bauen

  • von Alexander Konrad
  • 19.09.2018

Ob Neubau oder Gebäudesanierung: Stadt, Bauherren, Planer und das Handwerk können künftig von neuen bauwissenschaftlichen Erkenntnissen profitieren. Denn das Institut für Stadtplanung und Städtebau (ISS) der Universität Duisburg-Essen (UDE), die Handwerkskammer Düsseldorf und die Kreishandwerkerschaft (KH) Essen kooperieren künftig eng miteinander. Dazu unterzeichneten sie am 17. September ein Memorandum of Understanding.

Die Handwerksseite organisiert eine Lernpartnerschaft für alle Baubeteiligten vor Ort. Die Fortbildungsveranstaltungen behandeln musterhafte Werkabläufe bei Einzelbauten und in der Quartierssanierung, integrative Planungsmethoden und neueste digitale Technologien, etwa die Hololens-Datenbrille, mit deren Hilfe interaktive 3D-Objekte visuell durchschritten werden können. Auch das „Building Information Modeling“-Verfahren – die Planung und Ausführung von Bauvorhaben an einem gemeinsamen Datenstrang – wird Architekten und Baufachleuten praxisnah nähergebracht.

Das UDE-Institut für Stadtplanung und Städtebau steuert den fachlichen Input bei und formuliert Anforderungen an beispielhafte unternehmerische und Arbeitsprozesse sowie für die zu verwendenden Baustoffe. Darüber hinaus informiert das Bauinstitut der UDE über wirtschaftliche Modelle für einen ökologischen Technikeinsatz und stellt Labore sowie Demonstrationseinrichtungen bereit.

Modellprojekte für energetisches Sanieren

Die Kooperation leistet einen bedeutenden Schritt zur Umsetzung des Masterplans Klimaschutz in der Ruhrmetropole. „Handwerk und Universität ergänzen sich bei der Initiierung von Modellprojekten für energetisches Sanieren. Insbesondere schaffen wir einen Lernraum für beispielhafte Formen der Arbeitsorganisation am Bau und beim Bauerhalt – auch unter Kostengesichtspunkten“, lobte Kammer-Hauptgeschäftsführer Dr. Axel Fuhrmann anlässlich der Vertragsunterzeichnung.

„Bauen, energetisches Nachrüsten und Sanieren werden künftig in noch viel stärkerem Umfang im Zusammenhang betrachtet, geplant und bautechnisch gesichert. Um energetisch smarte Gebäude wirtschaftlich zu errichten und zu erhalten, spielt die Digitalität und Robotik eine große Rolle. Deshalb ist es für uns wichtig, mit den Praktikern des Baugeschehens eng zusammen zu arbeiten“, erläuterte Uni-Rektor Prof. Dr. Ulrich Radtke die Möglichkeiten des Know-How-Transfers in der kommunalen Bauentwicklung.

Essens Kreishandwerksmeister Martin van Beek unterstrich den günstigen Effekt der Verabredungen auf den lokalen Klimaschutz und die langfristige Sicherung der Unternehmen, Arbeitsplätze und Ausbildung im Baugewerbe „in einem Marktfeld von äußerster Entwicklungsdynamik“.

im Bild (v.l.):
Kreishandwerksmeister Martin van Beek, Rektor Prof. Dr. Ulrich Radtke, Dr. Axel Fuhrmann, Hauptgeschäftsführer der HWK Düsseldorf

Redaktion: Alexander Konrad, Handwerkskammer Düsseldorf, Tel. 0211/8795-140, alexander.konrad@hwk-duesseldorf.de

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