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Humboldt-Stipendiatin in der Philosophischen Anthropologie

Produktiv streiten

  • von Dr. Alexandra Nießen
  • 28.06.2019

Todesstrafe einführen? Kein Fleisch mehr verspeisen? Moralisch strittige Fragen wie diese scheiden die Geister. Dr. Eleonora Severini untersucht, wie Streit moralischen Fortschritt ermöglicht. Die Italienerin ist derzeit Humboldt-Forschungsstipendiatin bei Prof. Dr. Neil Roughley am Institut für Philosophie der UDE.

Dr. Severini kommt von der Universität La Sapienza, Rom. Schwerpunktmäßig erforscht sie, wie wir heute trotz aller Wissenschaft noch moralische Werte berücksichtigen können. „Empirische Studien verändern unseren Blick auf Moral“, so die Philosophin. „Ich konzentriere mich auf die evolutionsbiologische Perspektive. Sie sieht sie als Ergebnis natürlicher Selektion und hat unseren Vorfahren geholfen zu überleben.“

In der AG Philosophical Anthropology & Ethics von Professor Roughley möchte die 34-Jährige bis April 2021 herausfinden, ob Menschen durch moralischen Streit ihre Standpunkte verfeinern oder revidieren. „Diese Auseinandersetzungen scheinen weiter verbreitet und radikaler zu sein als wissenschaftliche und lassen sich nicht einfach lösen. Denn wenn wir moralisch uneins sind, gibt es offenbar ausreichend Gründe, an der ursprünglichen Aussage prinzipiell zu zweifeln“, sagt sie. Das beginne etwa schon mit der Frage, ob es gut sei, Tiere zu essen. „Ich versuche zu zeigen, wo es Verbindungen zwischen Zank und Veränderung gibt und moralische Fortschritte möglich sein könnten.“

 

Weitere Informationen:

Institut für Philosophie:

Dr. Eleonora Severini, Universita degli Studi di Roma La Sapienza, Rom, eleonora.severini@uniroma1.it
Prof. Dr. Neil Roughley, Institut für Philosophie, Tel. 0201/18-33468,
neil.roughley@uni-due.de

 

 

Redaktion: Alexandra Nießen, Tel. 0203/37-91487, alexandra.niessen@uni-due.de

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