Alida Bremer, Poet in Residence
© Carola Loeser

Poet in Residence: Alida Bremer

Westfalen liegt am Meer

  • von Dr. Alexandra Nießen
  • 08.11.2019

„Mittelmeer und Adria haben einen ganz besonderen Zauber“, sagt Alida Bremer, „und dennoch verlassen Menschen die Orte. So wie ich.“ Mit ihren Übersetzungen aus dem Kroatischen ins Deutsche bleibt sie ihrer Heimat trotzdem treu. Die Autorin ist derzeit Poet in Residence am Institut für Germanistik (11.-14. 11.). "Westfalen liegt am Meer" heißt das öffentliche Programm, in dem Alida Bremer über das Schreiben in der Fremde und  über das Leben mit der Literatur spricht und liest.

Dass sie vor Jahren zum Studium nach Deutschland gekommen ist, bereut die 60-Jährige nicht. Immer an einem Ort zu bleiben, wäre ihr zu eng geworden. Sie empfindet die unterschiedlichen Landschaften und Sprachen als Bereicherung. Neben Deutsch und Kroatisch spricht sie Italienisch, Russisch, Englisch und Französisch. „Alida Bremer gehört zu den wichtigsten Übersetzerinnen aus dem Kroatischen“, sagt UDE-Germanist Dr. Andreas Erb.

Die Literaturwissenschaftlerin sei aber auch Kulturvermittlerin, sagt er. Das zeige etwa ihre Kritik an der Ehrung des aktuellen Literaturnobelpreisträgers Peter Handke und dessen umstrittene Haltung zu Serbien. „Unsere Welt ist bisweilen schizophren“, so Bremer über das Komitee-Urteil.

Olivas Garten

Auf dem deutschen Büchermarkt gibt es von Alida Bremer neben zahlreichen Übersetzungen u.a. mehrere von ihr herausgegebenen Anthologien und den Roman „Olivas Garten“. In ihm erzählt die Autorin die Geschichte ihrer kroatischen Familie. An der UDE war das Buch in den vergangenen Monaten Basis unterschiedlicher Aktionen und Veranstaltungen. Denn seine Kernthemen sind Distanz, europäische Geschichte, Identität und Sprache.

Interessierte erfahren von Alida Bremer am 11. November, wie es ist, in der Fremde zu leben und einer Fremdsprache zu schreiben – und wie wichtig ihr die deutsche Sprache geworden ist. Bei diesem Termin blickt Goran Lovric (Universität von Zadar) auf die Autorin und ihre (Wahl)Heimat.

Am 12. November zeigt Bremer, wie literarische Übersetzungen helfen, Stereotype und Fremdheit zu überwinden. Übers Schreiben in der Fremde tauscht sie sich am 13. November aus mit der Zagreber Schriftstellerin Ivana Sajko, deren Texte sie u.a. übersetzt. Die Zeit als UDE-Poet in Residence beendet Alida Bremer am 14. November und liest aus Manuskripten für ihr neues Buch.

Termine: 11. bis 13. November, 16 Uhr, Campus Essen, Bibliothekssaal, Universitätsstraße 9
14. November, 18 Uhr, Campus Essen, Evangelische Studierendengemeinde, Die Brücke, Universitätsstraße 19

 

Weitere Informationen:
https://www.uni-due.de/germanistik/poet/ausblick.shtml
Dr. Andreas Erb, Institut für Germanistik, Tel. 0201/18 3-2023, andreas.erb@uni-due.de

Redaktion: Alexandra Nießen, Tel. 0203/37 9-1487, alexandra.niessen@uni-due.de

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